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Marion Birkigt Die Drei vom Brombeerweg auf Schatzsuche

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Die Drei vom Brombeerweg auf Schatzsuche Marion Birkigt Sprachenschule, hat mittlerweile 33 Bücher ge- Marion Birkigt ist verheiratet und Mutter dreier im Winter in Spanien. Über die Autorin Die Drei vom Brombeerweg auf Schatzsuche Marion Birkigt Verlagsgruppe Random House fsc-deu-0100 Das für dieses Buch verwendete fsc-zertifizierte Papier Super Snowbright liefert Hellefoss AS, Hokksund, Norwegen. SGS-COC-1940

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Marion Birkigt

Die Drei vom Brombeerwegauf Schatzsuche

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Über die Autorin

Marion Birkigt ist verheiratet und Mutter dreier

erwachsener Kinder. Sie ist Lehrerin an einer

Sprachenschule, hat mittlerweile 33 Bücher ge-

schrieben und lebt im Sommer in Hamburg und

im Winter in Spanien.

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© 2009 Gerth Medien GmbH, Asslar,

in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München

1. Auflage 2009

Bestell-Nr. 816 392

ISBN 978-3-86591-392-0

Umschlaggestaltung: spoon design/Olaf Johannson

Illustrationen: Justo G. Pulido

Satz: Die Feder GmbH, Wetzlar

Druck und Verarbeitung: GGP Media GmbH, Pößneck

Printed in Germany

SGS-COC-1940

Verlagsgruppe Random House fsc-deu-0100Das für dieses Buch verwendete fsc-zertifizierte Papier

Super Snowbright liefert Hellefoss AS, Hokksund, Norwegen.

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Inhalt

Ebbe im Portemonnaie 7

Ein Flohmarkt und seine Folgen 17

Ein sensationeller Fund 27

Selber denken macht klug 41

Drei Eichen am See 51

Auf Schatzsuche 63

Eine unerwartete Wende 71

Das Erbe der Schwerdtfegers 79

Ein Juwelier wird misstrauisch 87

Schreck, lass nach! 97

Bürstenhaare und Segelohren 109

Dem Täter auf der Spur 119

Alles Käse? 125

Johnny geht ein Licht auf 137

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Ebbe im Portemonnaie

„Drei, fünf, sechs, sieben Euro zwanzig ...“, Johnny

seufzt. Er sitzt in seinem Zimmer am Schreibtisch

und zählt sein Geld. Sieben Euro zwanzig – das ist

nicht gerade viel, wenn man bedenkt, dass er sei-

nem Klassenkameraden Alex Winter noch fünf Euro

schuldet und dass Frau Böttcher, seine Mutter, am

22. Oktober – also in vier Wochen – Geburtstag

hat.

Mit zwei Euro zwanzig kann man keine großen

Sprünge machen, die gehen schon fast für zwei

Schulhefte und neue Tintenpatronen drauf. Und

selbst wenn Johnny sein Taschengeld für den kom-

menden Monat dazuzählt, reicht es vorne und hin-

ten nicht für ein wirklich schönes Geburtstagsge-

schenk, wie er es sich vorstellt.

Johnny lebt allein mit seiner Mutter in einem

Mietshaus im Brombeerweg. Frau Böttcher ist

schon seit über zehn Jahren Witwe und muss des-

halb mit einer nicht gerade üppigen Rente auskom-

men. Daher ist auch Johnnys Taschengeld ziemlich

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knapp bemessen. Aber das allein ist nicht der ein-

zige Grund, weshalb sich Johnny manchmal

wünscht, der fröhliche Mann auf Muttis Foto, der so

aussieht wie er – rothaarig und mit Sommerspros-

sen –, wäre noch am Leben. Es muss schön sein,

wie die anderen in seiner Klasse einen Vater zu

haben, mit dem man über alles reden kann, der

einem bei Mathe hilft und mit einem Modellflug-

zeuge baut oder so.

Johnny seufzt wieder. Nicht, dass er sich mit sei-

ner Mutter nicht verstehen würde, sie haben sogar

ein äußerst herzliches Verhältnis zueinander. Aber

trotzdem ...

Zum Glück hat Johnny seine Freunde, Tina und

Mops. Sie kennen sich schon aus dem Kinder -

garten und hängen wie Kletten aneinander. Die

Drei vom Brombeerweg werden sie meistens

genannt, denn Johnny wohnt in Nr. 31, Mops drei

Häuser weiter stadteinwärts und Tina unten an der

Ecke.

Mops – eigentlich Markus Siebeling – ist das ge-

naue Gegenteil seines Spitznamens: lang und

dünn, mit dunklen Haaren und Brille und meistens

ernst. Er verdankt seinen Spitznamen vielmehr sei-

nen beiden Großvätern Otto und Paul, nach denen

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er auch noch heißt: Markus Otto Paul Siebeling –

die Anfangsbuchstaben ergeben den Mops, ganz

klar.

Tina ist die Abkürzung für Martina. Nachname:

Schmitt mit Doppel-t. Beide haben noch Geschwis-

ter: Mops eine große Schwester, die aber schon zu

Hause ausgezogen ist, und Tina einen kleinen Bru-

der, Flori, der immer da ist, wenn man ihn gern los

sein möchte.

Tina stammt aus einer christlichen Familie. Für

sie ist der Glaube ganz selbstverständlich. Deshalb

betet sie auch und liest in der Bibel. Wie sonst

könnte sie etwas von Gottes Willen erfahren? Sonn-

tags besucht sie den Gottesdienst ihrer Gemeinde

und montags den „Jugendtreff“.

Johnny und Mops standen all dem ziemlich skep-

tisch gegenüber. Doch die Entführung ihres Klas-

senkameraden Kai Timmermann und die glückliche

Aufklärung des Falles in diesem Sommer* haben

beide sehr nachdenklich gemacht. Offenbar hatte

Tina recht – es gibt tatsächlich einen Gott, der Ge-

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* Wie sich die Geschichte zugetragen hat, kannst Du inBand 1 „Die Drei vom Brombeerweg und das verschwun-dene Flugzeug“ nachlesen.

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bete erhört, der eingreift, wenn es wirklich wichtig

ist. Seit Juli gehen Johnny und Mops daher mit Tina

zum „Jugendtreff“. Zunächst wollten sie eigentlich

nur mal zur Probe hingehen, aber das Programm ge-

fällt ihnen, und was sie dort über den Glauben

hören, leuchtet ein.

Martin, einer der Gruppenleiter dort, hat ihnen

so ein Heft gegeben, in dem für jeden Tag ein Text

aus der Bibel angegeben ist mit einer Erklärung

dazu, damit man den Text besser versteht. Johnny

liest auch eifrig darin und diskutiert mit Mops und

Tina darüber. Die meisten Erläuterungen und Bei-

spiele zu den Bibeltexten in dem Heft findet er echt

gut. Manches unterstreicht er sich sogar, damit er

es besser wiederfindet. Wer weiß, ob er das nicht

später mal braucht.

Johnny betrachtet wieder die wenigen Münzen

vor sich und seufzt erneut. Ob er Tina und Mops an-

pumpen kann? Bloß meistens sind die beiden ge-

nauso pleite wie er. Mops hat sich vor Kurzem einen

Discman gekauft, und Tina gibt ihr ganzes Geld für

Süßigkeiten und CDs aus.

Den Geldbetrag, den seine Oma ihm jedes Jahr

zu seinem Geburtstag schickt, kann Johnny auch

nicht verwenden, denn er hat erst kurz vor Weih-

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nachten Geburtstag, am 19. Dezember. Da wird er

dreizehn.

Früher hat er seiner Mutter immer etwas Selbst-

gemachtes geschenkt. Ein mit der Laubsäge aus -

gesägtes Schlüsselbrett besitzt sie schon, auch

gebastelte Bilderrahmen und Untersetzer aus zu-

sammengeklebten Wäscheklammern. Sogar ein So-

fakissen hat Johnny eigenhändig aus Stoffresten auf

der Nähmaschine zusammengenäht und mit Füll-

watte ausgestopft. Seine Mutter war ganz gerührt.

Wenn er nur eine Idee hätte – und natürlich mehr

Geld!

Wegen ihrer meist angespannten finanziellen Lage

gehen die drei Freunde seit Langem einer Neben -

beschäftigung nach: Sie suchen auf Recyclinghöfen,

wo jeder seinen Sperrmüll zur Weiterverwendung ab-

geben kann, nach alten kaputten Fahrrädern, die sie

dann wieder aufmöbeln und verkaufen. Das bringt

manchmal ganz schön was ein.

Aber erstens findet man nicht in jedem Sperrmüll

ein altes Fahrrad oder Reste davon, zweitens hat

auch „Schrott-Heinrich“ nicht immer passende Er-

satzteile parat, die er ihnen dann preiswert über-

lässt, und drittens ist der Verdienst meist sehr

schnell wieder ausgegeben.

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Johnny schiebt die Münzen auf der Schreibtisch-

platte hin und her und versucht sich zu erinnern,

was er das letzte Mal mit seinem Anteil gemacht

hat. Einen Hockeyschläger für die kommende Hal-

lensaison hat er sich gekauft und ein neues Schreib-

mäppchen, weil er das alte irgendwo in der Schule

verloren hatte. Ach ja, und dann war da noch die Ki-

nokarte für „Herr der Ringe“, Teil 3. War ein toller

Film, hatten sie alle gefunden!

Aber da lag Muttis Geburtstag noch in weiter

Ferne, jetzt muss er sich allmählich Gedanken ma-

chen. Johnny seufzt ein drittes Mal.

Ein altes Fahrrad steht noch im Keller, aber Sat-

tel, Klingel und Pedale fehlen, das Rücklicht geht

nicht, die Lenkstange ist verrostet, und der Rahmen

ist auch ziemlich abgestoßen. Das wird ein ganz

schönes Stück Arbeit kosten!

Als Johnny mit seinen Überlegungen so weit ge-

kommen ist, ertönt draußen ein Pfiff. Tina und Mops

stehen mit ihren Rädern unten und winken, er solle

runterkommen.

Johnny stopft das Geld wieder in die Blech-

schachtel, die ihm als Spardose dient, ruft:

„Tschüss, Mutti, ich fahr’ noch mal weg!“ in Rich-

tung Küche und ist auch schon im Treppenhaus.

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„Was machst du denn für ein Gesicht?“, fragt

Tina sofort, als Johnny auf die Straße tritt.

„Och, bloß mal wieder Ebbe in der Kasse“, meint

der und berichtet von dem bevorstehenden Famili-

engeburtstag.

„Können wir nicht mal zu Onkel Heinrich fahren?

Vielleicht hat der was Brauchbares für uns auf

Lager. Dann kann ich anfangen, das olle Gestell im

Keller auf Vordermann zu bringen. Oder habt ihr was

Besseres vor?“, will Johnny wissen.

Nein, das haben sie eigentlich nicht, und so ra-

deln die drei rund zwei Kilometer nach Alsterdorf,

wo „Schrott-Heinrich“ seinen Altmetall- und Altwa-

renhandel betreibt.

*

Auf dem Hof steht neben zwei großen Containern al-

lerlei Gerümpel herum: gleich an der Einfahrt eine

gusseiserne Badewanne, daneben stapelweise ver-

bogene Blechplatten und ausrangierte Waschma-

schinen. Weiter hinten ragt ein Ofenrohr aus einem

Haufen halb verrosteter Eisenteile, und ganz am

Ende vor der Mauer zum Nachbargrundstück steht

ein alter Kleinlaster, der zwar fast schrottreif aus-

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sieht, Onkel Heinrich aber noch immer gute Dienste

leistet.

Onkel Heinrich selbst gehört noch lange nicht

zum alten Eisen. Er ist ein schwergewichtiger Mann

mit tiefem Bass und einer Leidenschaft für Zigarren.

Sein großes rotes Gesicht wird eingerahmt von

schlohweißen Haaren, die ihm meist wirr vom Kopf

abstehen. Alles an ihm wirkt gemütlich, und er hat

ein Herz für Kinder.

Meistens sitzt Onkel Heinrich in seinem „Laden“:

ein Verkaufsraum mit Theke im vorderen Teil einer

flachen Steinbaracke mit Wellblechdach. Nach hin-

ten zu, in einem grau verputzten Anbau, sind die La-

gerräume untergebracht.

Diesmal haben die Drei vom Brombeerweg kein

Glück. Obwohl sie alles gründlich durchstöbern, fin-

den sie nur einen verbeulten Blecheimer, den Mops

zum Farbeanrühren gebrauchen kann und umsonst

mitnehmen darf. Bezüglich Fahrradteilen muss

Onkel Heinrich heute leider passen.

Dafür hat Tina eine Idee: „Sonntag ist Flohmarkt

in Langenhorn, da könnten wir es doch auch mal

versuchen. Allerdings müssen wir früh los, denn

um zehn will ich in unserer Gemeinde sein. Aber

ganz am Anfang ist die Auswahl sowieso am bes-

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ten, und dann ist auch das Gedränge noch nicht so

groß.“

Johnny findet Tinas Vorschlag gut. Unter Umstän-

den entdecken sie dort einen Sattel, Pedale oder

andere Ersatzteile.

Und vielleicht, denkt Johnny hoffnungsvoll, ist

auch etwas Hübsches für seine Mutter dabei, das er

sich leisten kann und dem man nicht ansieht, dass

es aus zweiter Hand ist. Dann wäre er alle seine Pro-

bleme auf einen Schlag los!

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