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Allgemeine Chemie Praktikum
Kupferphthalocyanin
Laborbericht
Von:
Manuel Mazenauer
Jonas Meyer
Gruppe 14
Wädenswil den 22. November 2010
Dozent:
Jürgen Ebert
CH10
Allg. Chemie Praktikum M. Mazenauer J. Meyer ICBC CH10
2
Abstract
Mittels Feststoffsynthese wurde Kupferphthalocyanin hergestellt. Das Rohprodukt wurde
gereinigt und anschliessend in zwei sich farblich unterscheidende Modifikationen überführt.
Die Feststoffsynthese ergab eine eher kleine Ausbeute, da vermutlich der Harnstoff aus dem
Reaktionsgemisch heraus sublimiert ist. Dies könnte durch die Verwendung eines
Lösungsmittels oder durch mehrfache Rückführung des sublimierten Harnstoffes in das
Reaktionsgemisch (auskratzen des Kühlers) verhindert werden.
Das Rohprodukt sowie die zwei hergestellten Modifikationen wurden mittels
Infrarotspektroskopie analysiert. Die Golden Gate Methode ist ungeeignet, da durch die
starke Eigenfärbung nur wenig Strahlung passieren kann und somit nur eine geringe
Transmission gemessen wird, was das interpretieren des Spektrums erschwert.
Durch eine Verdünnung mit KBr bei der KBr-Methode konnten Spektren mit einer höheren
Transmission aufgenommen werden. Diese Spektren sind interpretierbar.
In den IR-Spektren konnten kleine Unterschiede zwischen den zwei Modifikationen
festgestellt werden. Diese Unterschiede stimmen mit den Literaturangaben überein.
Allg. Chemie Praktikum M. Mazenauer J. Meyer ICBC CH10
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Inhaltsverzeichnis
1 Aufgabenstellung ............................................................................................................... 4
2 Theoretischer Teil ............................................................................................................... 4
2.1 Kupferphthalocyanin ................................................................................................... 4
2.1.1 Chemisch-Physikalische Eigenschaften von CuPc ................................................ 4
2.1.2 Modifikationen von CuPc ..................................................................................... 5
2.2 Infrarotspektroskopie .................................................................................................. 6
3 Praktischer Teil ................................................................................................................... 7
3.1 Synthese des Rohproduktes ........................................................................................ 7
3.1.1 Sicherheit der verwendeten Chemikalien: ........................................................... 7
3.1.2 Chemiesmus: ........................................................................................................ 7
3.1.3 Apparatur: ............................................................................................................ 8
3.1.4 Ansatzberechnung: ............................................................................................... 8
3.1.5 Vorbereitung: ....................................................................................................... 9
3.1.6 Reaktionsverlauf: .................................................................................................. 9
3.1.7 Reinigung: ............................................................................................................. 9
3.2 Synthese der Modifikation α ..................................................................................... 10
3.3 Synthese der Modifikation β ..................................................................................... 10
4 Analyse ............................................................................................................................. 10
5 Resultate ........................................................................................................................... 10
5.1 Rohprodukt ................................................................................................................ 10
5.2 Modifikation α ........................................................................................................... 10
5.3 Modifikation β ........................................................................................................... 10
6 Diskussion ......................................................................................................................... 11
6.1 Synthese..................................................................................................................... 11
6.2 Analyse ....................................................................................................................... 11
7 Literaturverzeichnis .......................................................................................................... 12
8 Anhang.............................................................................................................................. 14
Allg. Chemie Praktikum M. Mazenauer J. Meyer ICBC CH10
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1 Aufgabenstellung Es soll Kupferphthalocyanin synthetisiert werden, und aus dem Rohprodukt zwei farblich
unterschiedliche Modifikationen hergestellt werden.
Das Rohprodukt und die zwei Modifikationen sollen mittels Infrarotspektroskopie analysiert
werden.
2 Theoretischer Teil
2.1 Kupferphthalocyanin
Kupferphthalocyanin auch CuPc genannt ist eine metallorganische Komplexverbindung.
Kupferphthalocyanin ist ein blaues Pulver, kann jedoch aus als schimmernde Nadeln
vorkommen und kann in verschiedenen Modifikationen vorliegen, welche durch
Intermolekulare Verschiebungen zustande kommen und unterschiedliche Farbtöne
aufzeigen können.
CuPc hat als Farbstoff in der Lack und Druckindustrie eine grosse Bedeutung. CuPc wird dort
in den verschiedenen Modifikationen eingesetzt.
Die β-Modifikation (Pigment Blau 15:3) wird als Cyanstandart im Dreifarbendruck eingesetzt.
Weiter kann es Halogeniert und oder Sulfoniert werden, wodurch andere Farben entstehen.
Es wurden verschieden Herstellungsverfahren für CuPc entwickelt. Die ältesten waren
lösemittelfreie Back-Verfahren (Feststoffsynthese ohne Lösungsmittel). Die etwas neueren
Lösemittelverfahren liefern bessere Ausbeuten und reinere Rohprodukt. Aus ökologischen
Gründen gehen die neuesten Herstellungsverfahren aber wieder zurück zum Back-
Verfahren.
Kupferphthalocyanin ist aufgrund der geringen Löslichkeit in Wasser praktisch ungiftig. [1]
[2] [3]
2.1.1 Chemisch-Physikalische Eigenschaften von CuPc
Molmasse 576,08 g/mol
Schmelzpunkt > 150 °C
Sublimiert unter Vakuum bei 500–600 °C
Löslichkeit praktisch unlöslich in Wasser. Löslich in konz. Schwefelsäure
Giftigkeit Aufgrund der geringen Wasserlöslichkeit ungiftig. [4]
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2.1.2 Modifikationen von CuPc
Bei der Anzahl Modifikationen, in denen CuPc vorliegen kann, wiedersprechen sich die
Quellen. Es wird von zwei bis hin zu elf Modifikationen berichtet.
Von diesen Modifikationen ist die β-Modifikation die thermodynamisch stabilste. Daher wird
erwartet, dass bei der Synthese mittels Back-Verfahren der Hauptteil des CuPc’s in der β-
Modifikation vorliegen wird. Die Modifikationen können mit Umwandlungsreaktionen
ineinander umgewandelt werden.
Die verschiedenen Modifikationen kommen durch unterschiedliche Überlappungen der
einzelnen Moleküle zustande
Bild 1 zeigt zwei unterschiedliche Modifikationen (a) zeigt die
β-Modifikation, wo direckt über den Kupferatomen (grosser
Kreis) ein Stickstoffatom (kleiner Kreis) liegt.
(b) zeigt eine andere Modifikation, bei der die Moleküle etwas
weinger gegeineinander verschoben sind. [5]
Abbildung 1: Modifikationen
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2.2 Infrarotspektroskopie
In der Infrarotspektroskopie kommen im Gegensatz zu den UV-Vis-Spektren, wo die
Spektren durch Elektronensprünge zustande kommen, die Spektren durch die Absorption
von Infrarotstrahlung durch intramolekulare Schwingungen zustande.
Diese Schwingungen kommen dadurch zu Stande, dass die Atome, innerhalb der Moleküle
nicht fest sitzen, sondern sich in Form von Schwingungen bewegen können.
Man kann sich ein Molekül als eine Ansammlung von zu Massenpunkten vereinfachten
Atomkernen vorstellen, die geometrisch in einer bestimmten Weise zueinander angeordnet
sind.
Diese Atome werden durch Bindungen zusammengehalten, welche vereinfacht als Federn
angesehen werden können. Die Atome werden somit in einem Gleichgewicht gehalten,
wobei die Atome schwingen können.
Die Bindungen können nun mit IR-Strahlung in Schwingung
versetzt werden.
Diese Bindungen können in unterschiedliche Richtungen
schwingen:
Wenn zwei Atomkerne in Richtung der Bindungen schwingen,
wird diese Schwingung Streckschwingung genannt.
Wenn die Atome so schwingen, dass sich der Bindungswinkel
zwischen den Atomen ändert wird von dies
Deformationschwingung genannt.
Wenn die Atome so Schwingen, dass sie Ebene der Bindungen
verlassen wird dies Out of plane Schwingung genannt. Abbildung2: Schwingungen
Da Strahlung absorbiert wird wenn Atome in Schwingung versetzt werden kann die
Abschwächung der Strahlung gemessen werden. In der Regel wird die Transmission gegen
die Wellenzahl aufgetragen. Die resultierenden Absorbtionsbanden geben Auskunft über die
vorhandenen funktionellen Gruppen. Des Weiteren ist der sogenannte Fingerprinrbereich
spezifisch für jedes Molekül.
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3 Praktischer Teil
3.1 Synthese des Rohproduktes
3.1.1 Sicherheit der verwendeten Chemikalien:
Phthalsäureanhydrid Xn, Xi Gefahr ernster Augenschäden, Sensibilisierung
möglich, Schutzhandschuhe tragen
Kupferchlorid Dihydrat Xn, N Staub nicht einatmen, Freisetzung in die Umwelt
vermeiden
Ammoniummolybdat Xi Berührung mit den Augen vermeiden
Schwefelsäure konz. C Verursacht schwere Verätzungen, Berührung mit
den Augen vermeiden, Niemals Wasser
hinzugiessen, Bei Unfall oder Unwohlsein sofort
Arzt hinzuziehen
Xylene (Isomerengemisch) Xn Entzündlich, Gesundheitsschädlich beim Einatmen
und Berührung mit der Haut, Reizt die Haut,
Berührung mit den Augen vermeiden
3.1.2 Chemiesmus:
4 + 4 + CuSO4 (NH4)2MoO4
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3.1.3 Apparatur:
3.1.4 Ansatzberechnung:
M (g/mol) m (g) n (mmol) Smp (°C)
Phthalsäureanhydrid 148.12 5.1 (+25%) 27.6 131
Harnstoff 60.06 25 (+1400%) 27.6 133.5 (Zers.)
Kupfer(II)chlorid
Dihydrat
170.48 1.18 6.9 630
(wasserfrei)
Ammoniummolybdat 196.02 0.05
Kupferphthalocyanin 577.87 4 6.9 >150
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3.1.5 Vorbereitung:
5.12 g Phtalsäureanhydrid, 25.2 g Harnsoff, 1.51 g Kupfer(II)chlorid und 0.065 g
Ammoniummolybdat werden in einen 100 ml 3-Halsrundkolben eingewogen.
3.1.6 Reaktionsverlauf:
Zeit Temp. Ölbad [°C] Aspekt Bermekungen
9.40 20 Hellblaues Pulver Start
9.50 130 Türkise Schmelze Blasenbildung
9.55 145 Tiefblaue Schmelze Stopp heizen
10.15 145 Braune Schmelze Start heizen
10.25 155 Violett, braune Schmelze Schäumt
10.35 160 Grüne Schmelze
10.45 165 Grüne Schmelze
11.00 166 Blaue Schmelze
11.15 176 Blaue Schmelze
12.00 177 Tief blaue Schmelze,
Schmelze wird weniger
13.00 177 Tief blaue Schmelze
13.20 176 Tief blaue Schmelze
13.50 176 Tief blaues Pulver Ende
3.1.7 Reinigung:
Das Produkt wurde mit Hilfe von 300 ml Salzsäure 1 mol/l aus dem 3-Halsrundkolben
gekratzt und anschliessend kurz aufgekocht um den restlichen Harnstoff zu vernichten. Die
tiefblaue Suspension wurde abgenutscht, mit 20 ml Natronlauge 1 mol/l und 2-mal mit je 10
ml Wasser gewaschen.
Das blaue Produkt wurde für eine Woche im Exsikkator getrocknet.
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3.2 Synthese der Modifikation αααα
1.5 g des Rohproduktes wurden in 75 ml konzentrierter Schwefelsäure gelöst (grünliche
Lösung) und anschliessend Tropfenweise in 250 ml Wasser gegeben. Dabei fiel ein blauer
Feststoff aus, welches abgenutscht und für eine Woche im Exsikkator getrocknet wurde. Die
Hälfte der feuchten Modifikation wurde aber direkt zur Modifikation β weiterverarbeitet.
3.3 Synthese der Modifikation ββββ
2.65 g feuchte Modifikation A wurden mit 75 ml des Xylene Isomerengemisches 1 h auf 60°C
erhitzt, anschliessen abgenutscht und 1 Woche im Exsikkator getrocknet.
4 Analyse Vom Rohprodukt und von den beiden hergestellten Modifikationen wurde je ein IR-
Spektrum aufgenommen. Aufgrund der starken Eigenfärbung der Produkte, wobei das
Rohprodukt und die Modifikation β blau, die Modifikation α rötlich ist, konnten mit der
Golden Gate Methode nur Spektren mit einer zu kleiner Transmission erzielt werden. Mit der
KBr – Presslingmethode konnten, da der Farbstoff „verdünnt“ wurde bessere Spektren
erzielt werden. Da die Modifikation sich nur durch die intermolekulare Ausrichtung
unterscheiden werden die Presslinge nur kurz unter Druck gesetzt um die Modifikationen
nicht zu verschieben.
5 Resultate
5.1 Rohprodukt
Die Auswaage des Rohproduktes betrug 1.81g was einer Ausbeute der Reaktion von 35.4%
der theoretischen Ausbeute entspricht.
5.2 Modifikation αααα
Nachdem die Hälfte der Modifikation α im feuchten Zustand zur Modifikation β
weiterverarbeitet wurde, war die Auswaage 0.64 g, was 42.7% des eingesetzten
Rohproduktes entspricht erhalten.
5.3 Modifikation ββββ
Von der Modifikation β wurden 0.37 g was 43.0% des eingesetzten Rohproduktes
entspricht erhalten.
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6 Diskussion
6.1 Synthese
Das Rohprodukt weist eine blau Farben und eine kristalline Struktur auf. Die Ausbeute ist mit
nur 35.4% tief. Eine Möglichkeit bei einem weiteren Versuch diesen Wert zu verbessern
wäre die Reaktion mit einem Lösemittel durchzuführen. Da das Produkt in sowieso in fast
allen Lösemitteln unlöslich ist kann so die Sublimation des Harnstoffs teilweise Verhindert
werden ohne durch die Auflösung Produkt zu verlieren.
Die auch relativ tiefen Ausbeuten der Einzelnen Modifikationen α und β sind wegen der
nicht vollständigen Trocknung der Modifikation α vor der Weiterverarbeitung nicht
Aussagekräftig. Hingegen entsprechen die Aspekte, Modifikation α ist rot und weisst groben
Kristalle auf und Modifikation β ist eine Pulver in reinem blau, der Literatur. Die Farbliche
Übereinstimmung lässt beim Rohprodukt auf einen hohen Anteil an Modifikation β
schliessen, dies zeigt β als die stabilere der beiden Modifikationen.
6.2 Analyse
Die beiden Modifikationen α und β lassen sich mittels IR-Spektroskopie eindeutig
unterscheiden. Die Spezifische Bande für α bei 1067 cm-1 findet sich in β nicht, hingegen ist
in eine spezifische Bande bei 781.5 cm-1 zu finden. Gemäss IR-Spektrum enthält das
Rohprodukt neben der farblich erkennbaren Modifikation β auch die Modifikation α (Bande
bei 1068.4 cm-1 und 772.7 cm-1).
Tabelle 1: Unterschiede zwischen den Modifikationen α und β.
α-CuPc β-CuPc
1190 —
— 1175
1167 —
— 1101
— 957
864 —
— 781
770 —
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7 Literaturverzeichnis [1]http://www.chemie.de/lexikon/d/Kupferphthalocyanin/
Stand: nicht ersichtlich
Abgerufen am: 15.11.2010
[2]http://www.roempp.com/prod/
Suchwort: Kupferphthalocyanin
Stand: Dezember 2007
Abgerufen am: 15.11.10
[3]http://biade.itrust.de/biade/lpext.dll?f=templates&fn=main-hit-h.htm&2.0
Stand: nicht ersichtlich
Abgerufen am: 15.11.10
[4] http://biade.itrust.de/biade/lpext.dll/Infobase/uberschrift32007?f=templates&fn=main-
h.htm&2.0
Stand: nicht ersichtlich
Abgerufen am: 17.11.10
[5]Journal of Solid State Chemistry
Ausgabe: 177
Datum: 6 Juni 2004
Seiten: 1987-1993
[6]http://www.roempp.com/prod/
Suchwort: IR-Spektroskopie
Stand: Mai 2004
Abgerufen am: 17.11.10
Allg. Chemie Praktikum M. Mazenauer J. Meyer ICBC CH10
13
Tabelle 1: Unterschiede zwischen den Modifikationen α und β. Journal of Solid State Chemistry
Ausgabe: 177
Datum: 6 Juni 2004
Seiten: 1987-1993
Abbildung 1: Modifikationen
Journal of Solid State Chemistry
Ausgabe: 177
Datum: 6 Juni 2004
Seiten: 1987-1993
Abbildung 2: Schwingungen
http://www.chemielehrer.ch/laborantin/downloads/skript_lm/9.5_infrarot_spektroskopie.pdf
Stand: nicht ersichtlich
Abgerufen am: 17.11.10
Allg. Chemie Praktikum M. Mazenauer J. Meyer ICBC CH10
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8 Anhang
IR-Spektren aufgenommen mittels Golden Gate Methode
Allg. Chemie Praktikum M. Mazenauer J. Meyer ICBC CH10
15
Allg. Chemie Praktikum M. Mazenauer J. Meyer ICBC CH10
16
Allg. Chemie Praktikum M. Mazenauer J. Meyer ICBC CH10
17
IR-Spektren aufgenommen mittels KBr Pressling
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