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anders l investieren Banking geht auch anders (Folge 2) Banken nach den Herzen der Kunden anders l investieren sprach mit Thomas Jorberg, Vorstandsvorsitzender der GLS Bank INVESTMENTBRIEF ZUM THEMA NACHHALTIGE GELDANLAGEN an Bedeutung. Schlagworte wie Klimawandel, nach- wachsende Rohstoffe oder erneuerbare Energien sind ein Synonym für das Um- Herr Jorberg, als Vor- standsvorsitzender der GLS Bank, der ältesten Nachhaltigkeitsbank in Deutschland, stellen Sie den Sinn von Finanzanla- gen heraus. Dies ist auch Ihr Motto in der aktuellen Werbekampagne. Einem Zeitungsbericht zufolge werden Sie als „Sinn su- chender Banker“ tituliert. Haben Sie den „Sinn“ be- reits gefunden? Wir sind die erste sozial- ökologische Bank welt- weit. Seit unserer Grün- dung 1974 gehen wir den Weg der sinnvollen Geld- anlage. Die Frage nach sinnvollen Geldanlagen bedeutet bei uns, neben dem klassischen Kriteri- en wie Rendite, Laufzeit und Risiko eben auch die Frage zu stellen, was wird tatsächlich Sinnvolles, Realwirtschaftliches mit dem Geld gemacht. Um auf Ihre Frage zurückzu- kommen, wir finden sozu- sagen jeden Tag den Sinn, weil wir als Kreditnehmer Kunden finden, die mit uns zusammenarbeiten wol- len. Die Suche nach dem „Sinn“ ist das Entschei- dende. Was heute sinnvoll ist, kann morgen schon wieder anders sein. Sie sind seit 1986 in der GLS Bank tätig. In die- sem Jahr war das Thema „sinnorientierte Bank“ eher belächelt worden, heute ist es mehr als Hype zu verstehen. Was hat sich innerhalb der GLS Bank seitdem verändert? Zunächst einmal haben wir unser Grundprinzip, dass wir nach sozial-ökologi- schen Prinzipien handeln, nicht verändert. Allerdings hat sich die Art, wie wir das machen und was wir machen, in den letzten dreißig Jahren enorm ver- ändert. 1986 war ein ent- scheidendes Jahr. Durch Tschernobyl hat sich der weiter auf Seite 2 >> Was zählt zu nachhaltigen geschlossenen Fonds? Klassischerweise werden unter dem Bereich Nach- haltigkeit bei der Asset- klasse geschlossene Fonds die Investitionsprojekte gezählt, die in erneuerbare Energien investieren. Hier- zu zählen die Energiefor- men Solar, Wind, Biomasse und Geothermie. Aufgrund sowohl der Finanzkrise als auch der positiven Anle- gerresonanz erleben diese Fonds einen Boom gegen den Markttrend. Gemäß der Studie von Feri Eu- roRating Services AG „Ge- samtmarktstudie Beteili- gungsmodelle 2010“ haben geschlossene Fonds eine Platzierungseinbuße von knapp 50 Prozent hinneh- men müssen, wohin gegen Energiefonds um circa 150 Prozent zulegen konnten. Nachhaltigkeit in der Wirt- schaft gewinnt immer mehr weiter auf Seite 2 >> INHALT Seite 1-2 Interview mit Hr. Jorberg / Was zählt zu nachhaltigen geschlossenen Fonds? Seite 3 Grün ist Hoffnung / Autorenbeitrag von Hr. Heintze Seite 4 Nachhaltigkeit muss alle erreichen / Adverto- rial von Hr. Thinius Seite 5 Ist eine Ölpest nachhaltig? / Beitrag offene Fonds von Hr. Pelikan Seite 6 Für Individualisten und Steuerfüchse – Solarpro- jekte auf gepachteten Dächern / Autorenbeitrag von Hr. Kellermann Seite 7 Veranstaltungstipps Geschlossene Fonds Offene Fonds Veranstaltungstipps Investmentbrief - Nachhaltige Geldanlagen 2. Jahrgang Ausgabe 2-10 Interview Studie

AndersInvestieren - Investmentbrief für Nachhaltige Geldanlagen 2/2010

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Kernkompetenzfelder sind offene und geschlossene Fonds im Bereich der Nachhaltigen Geldanlage. Der Investmentbrief möchte Orientierung und einen aktuellen, informativen sowie wissenswerten Marktüberblick geben. Mit unabhängigen Redakteuren und durch hohes journalistisches Niveau bündelt das Magazin verschiedene Aktivitäten und nutzt gemeinsame Ressourcen. Damit werden Synergieeffekte erreicht, die optimal auf den Leser abgestimmt sind.

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anders l investieren

Banking geht auch anders (Folge 2)Banken nach den Herzen der Kunden

anders l investieren sprach mit Thomas Jorberg, Vorstandsvorsitzender der GLS Bank

INVESTMENTBRIEF ZUM THEMA NACHHALTIGE GELDANLAGEN

an Bedeutung. Schlagworte wie Klimawandel, nach-wachsende Rohstoffe oder erneuerbare Energien sind ein Synonym für das Um-

Herr Jorberg, als Vor-standsvorsitzender der GLS Bank, der ältesten Nachhaltigkeitsbank in Deutschland, stellen Sie den Sinn von Finanzanla-gen heraus. Dies ist auch Ihr Motto in der aktuellen Werbekampagne. Einem Zeitungsbericht zufolge werden Sie als „Sinn su-chender Banker“ tituliert. Haben Sie den „Sinn“ be-reits gefunden?Wir sind die erste sozial-ökologische Bank welt-

weit. Seit unserer Grün-dung 1974 gehen wir den Weg der sinnvollen Geld-anlage. Die Frage nach sinnvollen Geldanlagen bedeutet bei uns, neben dem klassischen Kriteri-en wie Rendite, Laufzeit und Risiko eben auch die Frage zu stellen, was wird tatsächlich Sinnvolles, Realwirtschaftliches mit dem Geld gemacht. Um auf Ihre Frage zurückzu-kommen, wir finden sozu-sagen jeden Tag den Sinn,

weil wir als Kreditnehmer Kunden finden, die mit uns zusammenarbeiten wol-len. Die Suche nach dem „Sinn“ ist das Entschei-dende. Was heute sinnvoll ist, kann morgen schon wieder anders sein.

Sie sind seit 1986 in der GLS Bank tätig. In die-sem Jahr war das Thema „sinnorientierte Bank“ eher belächelt worden, heute ist es mehr als Hype zu verstehen. Was hat sich

innerhalb der GLS Bank seitdem verändert?Zunächst einmal haben wir unser Grundprinzip, dass wir nach sozial-ökologi-schen Prinzipien handeln, nicht verändert. Allerdings hat sich die Art, wie wir das machen und was wir machen, in den letzten dreißig Jahren enorm ver-ändert. 1986 war ein ent-scheidendes Jahr. Durch Tschernobyl hat sich der

weiter auf Seite 2 >>

Was zählt zu nachhaltigen geschlossenen Fonds?Klassischerweise werden unter dem Bereich Nach-haltigkeit bei der Asset-klasse geschlossene Fonds die Investitionsprojekte gezählt, die in erneuerbare Energien investieren. Hier-

zu zählen die Energiefor-men Solar, Wind, Biomasse und Geothermie. Aufgrund sowohl der Finanzkrise als auch der positiven Anle-gerresonanz erleben diese Fonds einen Boom gegen

den Markttrend. Gemäß der Studie von Feri Eu-roRating Services AG „Ge-samtmarktstudie Beteili-gungsmodelle 2010“ haben geschlossene Fonds eine Platzierungseinbuße von

knapp 50 Prozent hinneh-men müssen, wohin gegen Energiefonds um circa 150 Prozent zulegen konnten.

Nachhaltigkeit in der Wirt-schaft gewinnt immer mehr weiter auf Seite 2 >>

INHALT

Seite 1-2 Interview mit Hr. Jorberg / Was zählt zu nachhaltigen geschlossenen Fonds?

Seite 3 Grün ist Hoffnung/ Autorenbeitrag von Hr. Heintze

Seite 4 Nachhaltigkeit muss alle erreichen / Adverto-rial von Hr. Thinius

Seite 5 Ist eine Ölpest nachhaltig? / Beitrag offene Fonds von Hr. Pelikan

Seite 6 Für Individualisten und Steuerfüchse – Solarpro-jekte auf gepachteten Dächern / Autorenbeitrag von Hr. Kellermann

Seite 7 Veranstaltungstipps

Geschlossene Fonds Offene Fonds Veranstaltungstipps

Investmentbrief - Nachhaltige Geldanlagen 2. Jahrgang Ausgabe 2-10In

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2 | Investmentbrief - Nachhaltige Geldanlagen

Trend der Umweltprotest-bewegung hin zu rege-nerativen Energien stark verändert. Natürlich haben sich auch die Prozesse und Strukturen im Laufe der Jahre geändert. Wir sind heute eine Universalbank und bieten den vollen Ser-vice über Vermögensma-nagement und Wertpapier-depot an.

Was machen Sie anders bei Stiftungen oder beim Vermögensmanagement als eine klassische Bank?Wir bieten unseren Kun-den an, dass sie, was sie bei der inhaltlichen Zweck-bindung bei Stiftungen zum Beispiel haben, mit der Geldanlage auch ver-binden können, ohne dass sie dabei besonders hohe Risiken eingehen oder auf Rendite verzichten müs-sen. Die inhaltliche Frage-stellung mit der Geldanla-ge ist das Entscheidende. Viele Stiftungen, die das scharf trennen, produzie-ren auf der Geldanlagesei-te die Probleme, die sie auf der Förderseite beseitigen wollen.

Heißt das, dass sie weni-ger Rendite zahlen?Nicht unbedingt. Das kommt auf den Ver-wendungszweck an. Im Bankbereich haben wir marktübliche Konditio-nen. Im Bereich der Ver-mögensanlagen ist das je nach Risiko und Verwen-dung unterschiedlich. Das muss nicht heißen, dass das automatisch weniger Rendite bedeutet. Wir ma-chen kein abstraktes oder spekulatives Geschäft.

Das heißt, es gibt kein In-vestmentbanking für die eigene Bank?Nein, wir machen kei-nen Eigenhandel, aber Investmentbanking im Auftrag des Kunden. Wir haben auch eine Betei-ligungsgesellschaft als

Tochtergesellschaft, die Unternehmen Eigenkapital verschafft. Investmentban-king ist eine sehr sinnvolle Sache, wenn man sie re-alwirtschaftlich orientiert macht, aber wie gesagt, wir machen keinen Eigen-handel. Das ist auch in un-serer Beratung bei Kunden wichtig: zum einen zeigen wir, wohin das Geld fließt und zum anderen beraten wir die Kunden als Share-holder und nicht als Share-trader.

Nachhaltigkeit wurde von der Süddeutschen Zei-tung als Gummibegriff bezeichnet, der den Mar-ketingabteilungen von der Hausfrau bis zu den institutionellen Anlegern den Zutritt verschafft. Was verstehen Sie unter dem Begriff „Nachhaltigkeit“?

Wir verstehen Nachhal-tigkeit als soziale, ökolo-gische und ökonomische Grundlage. Ergänzt man die reine Gewinnmaxi-mierungsabsicht mit ein bisschen Ökologie und Sozialem, dann stellt sich die Frage, ob man eine Priorisierung hat oder ob die Begriffe gleichwertig sind. Für uns gibt es ganz klar eine Priorisierung. Jede wirtschaftliche Tä-tigkeit hat nur ein Ziel und einen Sinn, das ist die Bedürfnisdeckung der

Menschen. Einen anderen Sinn der wirtschaftlichen Tätigkeit gibt es meiner Ansicht nicht. Mensch-lich, zukunftsweisend, ökonomisch, das ist die Reihenfolge, wie wir Nachhaltigkeit definie-ren. Wir sind es gewohnt unsere Bedürfnisse iso-liert voneinander zu be-trachten. Möglichst hohe Rendite, möglichst billi-ger Preis, die bestimm-te Beschaffenheit eines Produktes, egal wie es erreicht wird. Die Fra-ge, sozial zu sein, ist ein Bedürfnis der Menschen. Die Natur zu erhalten, zukunftsweisend und zu-kunftsfähig zu sein, ist ebenfalls ein Bedürfnis der Menschen.

Kommen wir zum zweiten Stichwort: Geschlossene Fonds. Sie haben in den 90er Jahren mit der Toch-tergesellschaft bereits ei-nen geschlossenen Fonds aufgelegt. Geschlossene Fonds gelten oft als böse Buben im Finanzmarkt. Kann man dann verstehen, dass Sie die netten bösen Buben sind?Die geschlossenen Fonds sind ja höchstens böse Bübchen, die bösen Buben haben wir ja bereits woan-ders ausgemacht. Das ist mit jedem Finanzprodukt so. Ein Produkt ist nicht schlecht, es kommt darauf an, was man daraus macht und damit finanziert.

Wenn man die Realwirt-schaft oder auch die Rea-lität im Moment betrachtet mit dem Thema Finanzkri-se, Griechenlandkrise, ist das Modell der GLS eine Antwort? Wenn alle Ban-ken so wären wie die GLS Bank, würde es dann auch eine Finanzkrise geben?Wir sind sicherlich keine Generallösung. Die GLS Bank mit ihrer sehr klaren Ausrichtung auf soziale und ökologische Projekte in der Kreditfinanzierung löst nicht alle Probleme.

Fortsetzung TitelinterviewFortsetzung Artikel S.1 Agrarfonds, nachhaltige Immobilieninvestments, Bildungsfonds und Mik-rokreditfonds. Green Buil-ding ist in diesem Zusam-menhang das Schlagwort des Jahres 2009. Die sozia-le und nachhaltige Nutzung wie zum Beispiel bei Seni-orenresidenzen, medizini-schen Einrichtungen und öffentliche Bildungsstätten kann dazu gerechnet wer-den.

denken in der Finanzwelt geworden. Nachhaltigkeit ist historisch gesehen aber nicht ein ökologischer Begriff, sondern verdankt ihren Ursprung einer rein ökologischen Notwendig-keit.

So fallen unter dem Be-griff „sonstige nachhal-tige Fonds“ auch Holz/

92,6 %Sonstige Beteiligungen

New Energy Fonds

Geothermie 0,1 %Sonstige 1,9 %

Windkraft-anlagen 7,1 %

Solarenergie 84,4 %

Biogas 6,5 %

7,4 %

Quelle: Feri EuroRating Services AG, Marktstudie 2010

New Energy Fonds am Gesamtmarkt 2009

Angaben in Prozent

Nachhaltige Geldanlagen in Geschlossene Fonds

Angaben in Prozent

19,7 %

70,7 %

8,3 %

Agrar 1,3 %

New Energy Fonds

Nachhaltige ImmobilienWald

1,59 Mrd. Euro

Quellen: Eigene Recherche, Feri EuroRating Services AG Marktstudie 2010

Alle News zum Thema

anders l investieren

erreichen Sie jetzt auch unter

www.andersinvestieren.de

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Thomas JorbergVorstandsvorsitzender der GLS [email protected]

Investmentbrief - Nachhaltige Geldanlagen | 3

Autorenbeitrag

Gastautor:Alexander Heintzefreier Wirtschafts- journalist

[email protected]

Grün ist die HoffnungVertriebe und Initiatoren von geschlossenen Fonds setzen derzeit verstärkt darauf, dass Green Buildings bei den Anlegern besser ankommen. Mehr als eine kurzfristige Marke-tingunterstützung ist das allerdings nicht.

Immer mehr Initiatoren gehen mit nachhaltigen Immobilien, sogenannten Green Buildings, an den Start. Angetrieben auch durch den Erfolg, den das Hamburger Emissionshaus Hesse Newman Capital mit der „grünen“ Siemens-Niederlassung direkt am Flughafen Düsseldorf hat-te. Nach zehn Wochen war der Fonds platziert. Ande-re Initiatoren hoffen jetzt mit grünen Immobilien auf einen ähnlichen Erfolg. Der Düsseldorfer Initiator Signa Property Funds AG ist kurz davor, einen Fonds in Brüssel anzubieten. Der Büroneubau „Sirius“ ist mit dem belgischen Green Building Zertifikat (Vali-deo) ausgezeichnet wor-den. MPC Capitals Hol-land 71 in Delft investiert in ein Gebäude, das mit dem nationalen Standard Green Calc+ ausgezeich-net ist. Dieses Zertifikat klebt auch bei Wölbern im Fonds Holland 69. Und auch Hesse Newman ar-beitet an einem Nachfol-gefonds.

„Die Immobilienwirtschaft erlebt derzeit einen Pa-radigmenwechsel hin zu nachhaltigen, sogenannten Green Buildings“ bestätigt Roman Menzel, Vertriebs-leiter der Wölbern Invest. Die Vorteile nachhaltig gebauter und bewirtschaf-teter Immobilien sind für Mieter und Eigentümer unbestritten. Mieter redu-zieren ihre Nebenkosten, Eigentümer können die Im-mobilie besser vermieten, die Mieterträge sind höher und der Wert des Gebäudes steigt. Einer Untersuchung der Unternehmensberatung Roland Berger zufolge sind Mieter bereit, in ei-

nem nachhaltigen Gebäude eine im Schnitt 4,5 Prozent höhere Miete zu bezahlen. Ob dafür aber unbedingt ein „Green Building“- oder ähnliches Zertifikat not-wendig ist, ist umstritten. So verzichtet Lloyd Fonds bei seinem neuen Holland Fonds aus Kostengründen auf die Zertifizierung der Büroimmobilie in Den Haag.

Gernot Archner, Geschäfts-führer des Bundesverband der Immobilien-Investment -Sachverständigen (BIIS), warnte jüngst auf dem Sustainability Kongress in Bonn vor einem Automa-tismus. Ein Green Building bedeute nicht automatisch, dass Mieter bereit seien, höhere Mieten zu bezahlen. Auch der Wert der Immobi-lie erhöhe sich nicht alleine dadurch, dass es nachhaltig sei.

Dass derzeit höhere Mie-ten und Wertsteigerungen bei nachhaltigen Immo-bilien erzielt würden, sei vor allem durch die ge-ringe Zahl an verfügbaren nachhaltigen Gebäuden zu erklären. Ob die hö-heren Preise nachhaltig sind, ist zweifelhaft. Viel-mehr werde es in ein paar Jahren Preisabschläge für nicht nachhaltige Im-mobilien geben, war Jür-gen Hege, Bereichsleiter Construction und Tech-

nisches Management bei der Commerz Real AG auf der gleichen Veranstaltung überzeugt.

Vieles spricht also dafür, dass Green Buildings für Initiatoren und Vertriebe vor allem eine willkom-mene Marketingunterstüt-zung sind. Denn Green Buildings werden in weni-gen Jahren Standard sein. Das könnte für Fonds, die Gebäude besitzen, die den Anforderungen nicht ent-sprechen, zum Problem werden. Wenn Mietverträ-ge mit oder kurz vor dem Ende der Fondslaufzeit auslaufen, wird sich ein neuer Mieter nur finden lassen, wenn der Eigentü-mer entweder mit der Mie-te stark runter geht oder in Maßnahmen investiert, die das Gebäude auf Green Building-Niveau heben. Dann wird sich zeigen, ob die optimistischen Mietan-sätze und die angesetzten Revitalisierungsrücklagen in so manchem Fonds aus-reichen, um Mieter zu fin-den oder das Gebäude auf den neuesten Energiestan-dard zu bringen.

Aber das Prinzip, die Ar-beitsweise und die Metho-de, die wir haben, die ja.

Was müsste sich in der Bankwelt ändern? Ich stelle zunächst die Frage: Wozu sind der Fi-nanzmarkt und die Ban-ken überhaupt da? Das ist die Grundsatzfrage, die geklärt werden muss. Aus meiner Sicht gibt es nur einen einzigen Grund, und das ist die Realöko-nomie. Also Unterneh-men, Beraterhaushalte und Einrichtungen vom Staat mit Investitions- und Zahlungsmitteln zu versorgen. Eine andere sinnvolle Funktion des Finanzmarktes kenne ich nicht. Wenn man davon ausgeht, was unmittel-bar der Realwirtschaft dient, ist es ein sinnvolles Bankgeschäft. Da gehört Investmentbanking mit dazu. Es gibt eine ganze Reihe von derivativen Produkten, die der Ab-sicherung von realwirt-schaftlich orientierten Geschäften dienen, die sind auch in Ordnung. Aber überall da, wo wir es mit den immer abstrak-ter werdenden Geldfonds zu tun haben, das sehe ich als hoch problematisch an. Die so oft begrüßte Steigerung im Dax ist im Wesentlichen eine Infla-tion und keine Wertstei-gerung. In dem ganzen Immobilienbereich ist die Preissteigerung keine wirkliche realwirtschaft-lich begründete Wertstei-gerung sondern eine Infla-tion. Auch was wir in den Rohstoffmärkten erleben, wird getrieben vom spe-kulativen Finanzmarkt. Das sind alles inflationäre Entscheidungen. Wir ha-ben es mit einem extrem instabilen Markt zu tun. Die Lösung zu dem The-ma liegt auf der Hand. Überall da, wo Natur-verbrauch und Emissio-nen sind, muss verteuert werden, denn dann wird

es eingespart. Wir trauen sonst der Technik alles zu, aber da haben wir den Eindruck, dass die Technik das nicht könn-te. Ich denke, dass die Technik sehr schnell wäre und keine tatsächlichen Einbußen im Komfort zu verzeichnen wären. Wir müssen dazu kommen, dass man nicht unbedingt arbeiten muss, um leben zu können. Ich bin sehr für das Grundeinkommen und durch den Zuver-dienst durch Arbeit. Das Kapital muss dafür sor-gen, dass das nicht mehr in abstrakte Formen geht.

Voraussetzung für das Sys-tem ist, dass die Menschen es mitmachen. Ist eine Veränderung im Prozess möglich, dass sozusagen die Mehrheit oder viele Bürger das mitmachen?Zu einer Veränderung braucht man keine Mehr-heit. Es reichen in der Regel die First Movers, die wir ja schon haben, und es gibt die Early Ad-opters, die sind schon eine wesentlich größere Zahl. Sieben bis zehn Millionen Bundesbürger sagen, sie wollen ihren Konsum oder die Geldanlage nachhaltig umgestalten.

Die Lohas?Aktuell werden sie Lo-has oder Kulturkreative oder Postmaterielle ge-nannt. Ich sehe das ganz nüchtern. Es gibt zwei wesentliche Treiber von Veränderungen. Das eine ist Einsicht, das andere ist Not. Wenn die Einsicht nicht ausreicht, wird die Not helfen.

Dann könnten die Finanz-krise oder die Griechen-landkrise sogar etwas Po-sitives haben?Wenn Einsicht nicht ausreicht und Not kom-men muss, ist das schon bitter. Aber letztendlich werden wir uns dadurch verändern.

2 | Investmentbrief - Nachhaltige Geldanlagen

Trend der Umweltprotest-bewegung hin zu rege-nerativen Energien stark verändert. Natürlich haben sich auch die Prozesse und Strukturen im Laufe der Jahre geändert. Wir sind heute eine Universalbank und bieten den vollen Ser-vice über Vermögensma-nagement und Wertpapier-depot an.

Was machen Sie anders bei Stiftungen oder beim Vermögensmanagement als eine klassische Bank?Wir bieten unseren Kun-den an, dass sie, was sie bei der inhaltlichen Zweck-bindung bei Stiftungen zum Beispiel haben, mit der Geldanlage auch ver-binden können, ohne dass sie dabei besonders hohe Risiken eingehen oder auf Rendite verzichten müs-sen. Die inhaltliche Frage-stellung mit der Geldanla-ge ist das Entscheidende. Viele Stiftungen, die das scharf trennen, produzie-ren auf der Geldanlagesei-te die Probleme, die sie auf der Förderseite beseitigen wollen.

Heißt das, dass sie weni-ger Rendite zahlen?Nicht unbedingt. Das kommt auf den Ver-wendungszweck an. Im Bankbereich haben wir marktübliche Konditio-nen. Im Bereich der Ver-mögensanlagen ist das je nach Risiko und Verwen-dung unterschiedlich. Das muss nicht heißen, dass das automatisch weniger Rendite bedeutet. Wir ma-chen kein abstraktes oder spekulatives Geschäft.

Das heißt, es gibt kein In-vestmentbanking für die eigene Bank?Nein, wir machen kei-nen Eigenhandel, aber Investmentbanking im Auftrag des Kunden. Wir haben auch eine Betei-ligungsgesellschaft als

Tochtergesellschaft, die Unternehmen Eigenkapital verschafft. Investmentban-king ist eine sehr sinnvolle Sache, wenn man sie re-alwirtschaftlich orientiert macht, aber wie gesagt, wir machen keinen Eigen-handel. Das ist auch in un-serer Beratung bei Kunden wichtig: zum einen zeigen wir, wohin das Geld fließt und zum anderen beraten wir die Kunden als Share-holder und nicht als Share-trader.

Nachhaltigkeit wurde von der Süddeutschen Zei-tung als Gummibegriff bezeichnet, der den Mar-ketingabteilungen von der Hausfrau bis zu den institutionellen Anlegern den Zutritt verschafft. Was verstehen Sie unter dem Begriff „Nachhaltigkeit“?

Wir verstehen Nachhal-tigkeit als soziale, ökolo-gische und ökonomische Grundlage. Ergänzt man die reine Gewinnmaxi-mierungsabsicht mit ein bisschen Ökologie und Sozialem, dann stellt sich die Frage, ob man eine Priorisierung hat oder ob die Begriffe gleichwertig sind. Für uns gibt es ganz klar eine Priorisierung. Jede wirtschaftliche Tä-tigkeit hat nur ein Ziel und einen Sinn, das ist die Bedürfnisdeckung der

Menschen. Einen anderen Sinn der wirtschaftlichen Tätigkeit gibt es meiner Ansicht nicht. Mensch-lich, zukunftsweisend, ökonomisch, das ist die Reihenfolge, wie wir Nachhaltigkeit definie-ren. Wir sind es gewohnt unsere Bedürfnisse iso-liert voneinander zu be-trachten. Möglichst hohe Rendite, möglichst billi-ger Preis, die bestimm-te Beschaffenheit eines Produktes, egal wie es erreicht wird. Die Fra-ge, sozial zu sein, ist ein Bedürfnis der Menschen. Die Natur zu erhalten, zukunftsweisend und zu-kunftsfähig zu sein, ist ebenfalls ein Bedürfnis der Menschen.

Kommen wir zum zweiten Stichwort: Geschlossene Fonds. Sie haben in den 90er Jahren mit der Toch-tergesellschaft bereits ei-nen geschlossenen Fonds aufgelegt. Geschlossene Fonds gelten oft als böse Buben im Finanzmarkt. Kann man dann verstehen, dass Sie die netten bösen Buben sind?Die geschlossenen Fonds sind ja höchstens böse Bübchen, die bösen Buben haben wir ja bereits woan-ders ausgemacht. Das ist mit jedem Finanzprodukt so. Ein Produkt ist nicht schlecht, es kommt darauf an, was man daraus macht und damit finanziert.

Wenn man die Realwirt-schaft oder auch die Rea-lität im Moment betrachtet mit dem Thema Finanzkri-se, Griechenlandkrise, ist das Modell der GLS eine Antwort? Wenn alle Ban-ken so wären wie die GLS Bank, würde es dann auch eine Finanzkrise geben?Wir sind sicherlich keine Generallösung. Die GLS Bank mit ihrer sehr klaren Ausrichtung auf soziale und ökologische Projekte in der Kreditfinanzierung löst nicht alle Probleme.

Fortsetzung TitelinterviewFortsetzung Artikel S.1 Agrarfonds, nachhaltige Immobilieninvestments, Bildungsfonds und Mik-rokreditfonds. Green Buil-ding ist in diesem Zusam-menhang das Schlagwort des Jahres 2009. Die sozia-le und nachhaltige Nutzung wie zum Beispiel bei Seni-orenresidenzen, medizini-schen Einrichtungen und öffentliche Bildungsstätten kann dazu gerechnet wer-den.

denken in der Finanzwelt geworden. Nachhaltigkeit ist historisch gesehen aber nicht ein ökologischer Begriff, sondern verdankt ihren Ursprung einer rein ökologischen Notwendig-keit.

So fallen unter dem Be-griff „sonstige nachhal-tige Fonds“ auch Holz/

92,6 %Sonstige Beteiligungen

New Energy Fonds

Geothermie 0,1 %Sonstige 1,9 %

Windkraft-anlagen 7,1 %

Solarenergie 84,4 %

Biogas 6,5 %

7,4 %

Quelle: Feri EuroRating Services AG, Marktstudie 2010

New Energy Fonds am Gesamtmarkt 2009

Angaben in Prozent

Nachhaltige Geldanlagen in Geschlossene Fonds

Angaben in Prozent

19,7 %

70,7 %

8,3 %

Agrar 1,3 %

New Energy Fonds

Nachhaltige ImmobilienWald

1,59 Mrd. Euro

Quellen: Eigene Recherche, Feri EuroRating Services AG Marktstudie 2010

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Thomas JorbergVorstandsvorsitzender der GLS [email protected]

Investmentbrief - Nachhaltige Geldanlagen | 3

Autorenbeitrag

Gastautor:Alexander Heintzefreier Wirtschafts- journalist

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Grün ist die HoffnungVertriebe und Initiatoren von geschlossenen Fonds setzen derzeit verstärkt darauf, dass Green Buildings bei den Anlegern besser ankommen. Mehr als eine kurzfristige Marke-tingunterstützung ist das allerdings nicht.

Immer mehr Initiatoren gehen mit nachhaltigen Immobilien, sogenannten Green Buildings, an den Start. Angetrieben auch durch den Erfolg, den das Hamburger Emissionshaus Hesse Newman Capital mit der „grünen“ Siemens-Niederlassung direkt am Flughafen Düsseldorf hat-te. Nach zehn Wochen war der Fonds platziert. Ande-re Initiatoren hoffen jetzt mit grünen Immobilien auf einen ähnlichen Erfolg. Der Düsseldorfer Initiator Signa Property Funds AG ist kurz davor, einen Fonds in Brüssel anzubieten. Der Büroneubau „Sirius“ ist mit dem belgischen Green Building Zertifikat (Vali-deo) ausgezeichnet wor-den. MPC Capitals Hol-land 71 in Delft investiert in ein Gebäude, das mit dem nationalen Standard Green Calc+ ausgezeich-net ist. Dieses Zertifikat klebt auch bei Wölbern im Fonds Holland 69. Und auch Hesse Newman ar-beitet an einem Nachfol-gefonds.

„Die Immobilienwirtschaft erlebt derzeit einen Pa-radigmenwechsel hin zu nachhaltigen, sogenannten Green Buildings“ bestätigt Roman Menzel, Vertriebs-leiter der Wölbern Invest. Die Vorteile nachhaltig gebauter und bewirtschaf-teter Immobilien sind für Mieter und Eigentümer unbestritten. Mieter redu-zieren ihre Nebenkosten, Eigentümer können die Im-mobilie besser vermieten, die Mieterträge sind höher und der Wert des Gebäudes steigt. Einer Untersuchung der Unternehmensberatung Roland Berger zufolge sind Mieter bereit, in ei-

nem nachhaltigen Gebäude eine im Schnitt 4,5 Prozent höhere Miete zu bezahlen. Ob dafür aber unbedingt ein „Green Building“- oder ähnliches Zertifikat not-wendig ist, ist umstritten. So verzichtet Lloyd Fonds bei seinem neuen Holland Fonds aus Kostengründen auf die Zertifizierung der Büroimmobilie in Den Haag.

Gernot Archner, Geschäfts-führer des Bundesverband der Immobilien-Investment -Sachverständigen (BIIS), warnte jüngst auf dem Sustainability Kongress in Bonn vor einem Automa-tismus. Ein Green Building bedeute nicht automatisch, dass Mieter bereit seien, höhere Mieten zu bezahlen. Auch der Wert der Immobi-lie erhöhe sich nicht alleine dadurch, dass es nachhaltig sei.

Dass derzeit höhere Mie-ten und Wertsteigerungen bei nachhaltigen Immo-bilien erzielt würden, sei vor allem durch die ge-ringe Zahl an verfügbaren nachhaltigen Gebäuden zu erklären. Ob die hö-heren Preise nachhaltig sind, ist zweifelhaft. Viel-mehr werde es in ein paar Jahren Preisabschläge für nicht nachhaltige Im-mobilien geben, war Jür-gen Hege, Bereichsleiter Construction und Tech-

nisches Management bei der Commerz Real AG auf der gleichen Veranstaltung überzeugt.

Vieles spricht also dafür, dass Green Buildings für Initiatoren und Vertriebe vor allem eine willkom-mene Marketingunterstüt-zung sind. Denn Green Buildings werden in weni-gen Jahren Standard sein. Das könnte für Fonds, die Gebäude besitzen, die den Anforderungen nicht ent-sprechen, zum Problem werden. Wenn Mietverträ-ge mit oder kurz vor dem Ende der Fondslaufzeit auslaufen, wird sich ein neuer Mieter nur finden lassen, wenn der Eigentü-mer entweder mit der Mie-te stark runter geht oder in Maßnahmen investiert, die das Gebäude auf Green Building-Niveau heben. Dann wird sich zeigen, ob die optimistischen Mietan-sätze und die angesetzten Revitalisierungsrücklagen in so manchem Fonds aus-reichen, um Mieter zu fin-den oder das Gebäude auf den neuesten Energiestan-dard zu bringen.

Aber das Prinzip, die Ar-beitsweise und die Metho-de, die wir haben, die ja.

Was müsste sich in der Bankwelt ändern? Ich stelle zunächst die Frage: Wozu sind der Fi-nanzmarkt und die Ban-ken überhaupt da? Das ist die Grundsatzfrage, die geklärt werden muss. Aus meiner Sicht gibt es nur einen einzigen Grund, und das ist die Realöko-nomie. Also Unterneh-men, Beraterhaushalte und Einrichtungen vom Staat mit Investitions- und Zahlungsmitteln zu versorgen. Eine andere sinnvolle Funktion des Finanzmarktes kenne ich nicht. Wenn man davon ausgeht, was unmittel-bar der Realwirtschaft dient, ist es ein sinnvolles Bankgeschäft. Da gehört Investmentbanking mit dazu. Es gibt eine ganze Reihe von derivativen Produkten, die der Ab-sicherung von realwirt-schaftlich orientierten Geschäften dienen, die sind auch in Ordnung. Aber überall da, wo wir es mit den immer abstrak-ter werdenden Geldfonds zu tun haben, das sehe ich als hoch problematisch an. Die so oft begrüßte Steigerung im Dax ist im Wesentlichen eine Infla-tion und keine Wertstei-gerung. In dem ganzen Immobilienbereich ist die Preissteigerung keine wirkliche realwirtschaft-lich begründete Wertstei-gerung sondern eine Infla-tion. Auch was wir in den Rohstoffmärkten erleben, wird getrieben vom spe-kulativen Finanzmarkt. Das sind alles inflationäre Entscheidungen. Wir ha-ben es mit einem extrem instabilen Markt zu tun. Die Lösung zu dem The-ma liegt auf der Hand. Überall da, wo Natur-verbrauch und Emissio-nen sind, muss verteuert werden, denn dann wird

es eingespart. Wir trauen sonst der Technik alles zu, aber da haben wir den Eindruck, dass die Technik das nicht könn-te. Ich denke, dass die Technik sehr schnell wäre und keine tatsächlichen Einbußen im Komfort zu verzeichnen wären. Wir müssen dazu kommen, dass man nicht unbedingt arbeiten muss, um leben zu können. Ich bin sehr für das Grundeinkommen und durch den Zuver-dienst durch Arbeit. Das Kapital muss dafür sor-gen, dass das nicht mehr in abstrakte Formen geht.

Voraussetzung für das Sys-tem ist, dass die Menschen es mitmachen. Ist eine Veränderung im Prozess möglich, dass sozusagen die Mehrheit oder viele Bürger das mitmachen?Zu einer Veränderung braucht man keine Mehr-heit. Es reichen in der Regel die First Movers, die wir ja schon haben, und es gibt die Early Ad-opters, die sind schon eine wesentlich größere Zahl. Sieben bis zehn Millionen Bundesbürger sagen, sie wollen ihren Konsum oder die Geldanlage nachhaltig umgestalten.

Die Lohas?Aktuell werden sie Lo-has oder Kulturkreative oder Postmaterielle ge-nannt. Ich sehe das ganz nüchtern. Es gibt zwei wesentliche Treiber von Veränderungen. Das eine ist Einsicht, das andere ist Not. Wenn die Einsicht nicht ausreicht, wird die Not helfen.

Dann könnten die Finanz-krise oder die Griechen-landkrise sogar etwas Po-sitives haben?Wenn Einsicht nicht ausreicht und Not kom-men muss, ist das schon bitter. Aber letztendlich werden wir uns dadurch verändern.

4 | Investmentbrief - Nachhaltige Geldanlagen

Bürger investieren mehr in Solarener-gie als Energiever-sorgerDie Energieversorgung in Deutschland wird zu-nehmend zur Familien-angelegenheit: Bundes-bürger investierten im

letzten Jahr über sechs Mil-liarden Euro allein in die Solarenergie. Das ist mehr, als die vier großen Ener-gieversorger zusammen für Kraftwerksneu und -ausbau ausgegeben ha-ben. 73 Prozent der Haus-eigentümer in Deutschland

wollen ihre Energie am liebsten selbst erzeugen, so eine veröffentlichte Forsa-Umfrage.

UmweltBank ausge-zeichnet: nachhaltiges Unternehmen 2010Die UmweltBank ist auf

Kurzmeldungendem 6. Sustainability Con-gress in Bonn mit dem Award in der Kategorie „Nachhaltiges Unterneh-men 2010“ ausgezeichnet worden. Die Jury würdigte damit das Engagement der grünen Förderbank für öko-logisch wertvolle Projekte.

Deutschlands erster Offshore-Windpark eröffnetAm 27. April 2010 wur-de der erste Offshore-Windpark vor der Küste der Insel Borkum eröffnet. Alpha ventus ist der erste Hochsee-Windpark seiner

Die MAMA AG bringt Nachhaltig-keit in den Mas-senmarkt. Und das lohnt sich.Umwelt. Wirtschaft. Ge-sellschaft. Nachhaltigkeit ist das entscheidende The-ma unserer Zeit. Die Fra-ge ist nicht mehr, ob wir etwas verändern müssen. Die Frage ist, wie wir uns verändern wollen. Schrän-ken wir uns ein, verzichten wir und harren der Dinge, die da kommen? Oder stel-len wir uns den Heraus-forderungen, entwickeln wir neue Perspektiven und nehmen die Zukunft konsequent in die eigenen Hände?

Nachhaltigkeit muss alle erreichen

MAMA begreift den vor uns liegenden Verände-rungsprozess nicht als not-wendiges Übel, sondern als eine große Chance. Als Chance, nachhaltige Ide-en zu verwirklichen. Als Chance, nachhaltige Pro-dukte für alle Menschen attraktiv zu machen. Als Chance, nachhaltigen Un-ternehmen den Weg zu in-ternationalen Märkten zu öffnen. Das ist die Vision von MAMA. Für dieses innovative Konzept konn-te MAMA bereits 3M als strategischen Partner ge-winnen.

Nachhaltigkeit muss alle erreichen. Dann

ist sie ein erfolgrei-cher Business-Case.MAMA kümmert sich ak-tiv darum, dass aus innova-tiven Konzepten und Ideen nachhaltige Produkte und Lösungen werden, die er-folgreich im Massenmarkt bestehen können. Nach-haltige Investments bieten überproportionale Wachs-tumsperspektiven und ei-nen hohen Return on In-vestment (ROI). Trotzdem konzentriert sich MAMA auf ausgewählte Invest-mentfelder. Das sind die für Wirtschaft und Gesell-schaft wichtigen Schlüs-seltechnologien mit hohem Wachstumspotenzial und langfristiger Investitions-

Gastautor:Max ThiniusUnternehmens- sprecher MAMA Sustainable Incubation AG

MAMA Sustainable Incubation AGCharlottenstraße 2410117 [email protected]/de

sicherheit wie Non-Fossil-Mobility, Renewable Ener-gy 2.0, Natural Resources und Green IT.

Hinter MAMA steht ein in-terdisziplinäres Team aus erfolgreichen Unterneh-mern, erfahrenen Bankern, Investmentmanagern, In-vestoren und international anerkannten Wissenschaft-lern. Diese einzigartige Verbindung aus ganz ver-schiedenen Kompetenzen ist entscheidend, um das Thema Nachhaltigkeit in seinen wissenschaftlichen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Dimen-sionen voranzutreiben. Damit schafft MAMA die

Voraussetzung dafür, um aus erfolgversprechenden Ideen und Technologie-ansätzen wirklich erfolg-reiche und nachhaltige Produkte und Unterneh-men zu entwickeln. Wei-tere Informationen unter www.mama.io./de

Adv

erto

rial

Wofür steht MAMA?

MAMA ist keine Abkürzung, sondern ein einzigartiger Ansatz mit einer hohen Ver-antwortung gegenüber allen Stakeholdern: Eine Mama ist das Nachhaltigste was es gibt auf der Welt. Sie produziert immer wieder die neueste Generation. Schon in der Frühphase sorgt sie sich um die Karri-ere ihrer Kinder, sie hilft ihnen durch alle Lebensphasen und schaut dabei gleichzei-tig, dass sie keinen „Mist“ bauen, sprich: nachhaltig sind. Und: „Mama“ ist das ein-zige Wort, das weltweit in allen Kulturen vorkommt.

Investmentbrief - Nachhaltige Geldanlagen | 5

>>weiter auf Seite 6 >>

Ist eine Ölpest nachhaltig?Warum ist die Aktie BP in nicht wenigen Nachhaltigkeitsfonds?

Art in deutschen Hoheits-gewässern. Er markiert den Beginn einer neuen Ära der umweltfreundlichen Strom-gewinnung in Deutschland – fernab der Küsten in der offenen See, in großen Wassertiefen und unter Ein-satz modernster Technik.

Gebäudeintegrierte PhotovoltaikDank billiger Solarmodule sollen Solar-Fassaden bald gegenüber klassischen Dachanlagen konkurrenz-fähig sein. Mit ihrem Pro-jekt helfen die Forscher, ein Umdenken bei der

gebäudeintegrierten Pho-tovoltaik einzuleiten - weg von der teuren Nischen-technik hin zur Massenan-wendung.

Rendite sichern und das Klima schützenZwei neue Studien, die im

Auftrag des Bundesum-weltministeriums durch Adelphi Consult erstellt wurden, untersuchen den Zusammenhang zwischen aktivem Klimaschutz und der Wahl der Kapitalanla-ge. Die Analysen belegen, dass auch private Geldan-

lagen erheblich mit Treib-hausgas-Emissionen ver-knüpft sind. So bringen klimafreundliche Kapital-anlagen durchschnittlich rund 42 Prozent weniger Treibhausgase mit sich als konventionelle Pro-dukte.

Offen scheiden sich natür-lich hier die Geister. Nicht an der Frage, ob eine Öl-pest nachhaltig ist. Das, was im Golf von Mexiko derzeit stattfindet, ist ein GAU für das Ökosystem, aber auch für die Ökono-mie der Region. Da sind sich alle Kommentatoren einig. Warum ist aber dann die Aktie von BP, der Ei-gentümerin der vor sechs Wochen explodierten und gesunkenen Ölplattform „Deepwater Horizon“ in zahlreichen offenen Akti-enfonds mit dem Stempel Nachhaltigkeit? Und das teilweise oft mit einem wesentlichen Anteil des Fondsvolumens von bis zu fünf Prozent. Der Grund liegt im Erfolg der nachhaltigen Invest-mentfonds. Zur Einfüh-rung dieser Assetklasse ar-beiteten die Fondsmanager

meist mit Ausschlusskri-terien, dem so genannten Negativscreening. Akti-en von Unternehmen, die sich zum Beispiel im Be-reich Rüstung, Sex, Alko-hol oder Atomkraft enga-gierten, wurden nicht ins Portfolio genommen. Da jedoch laut Schätzungen des European Sustainab-le Investment Forums im Jahre 2008 bereits 6,8 Bil-lionen Euro in Responsib-le Investments verwaltet wurden, weichen Fonds-manager zunehmen auf eine breite Diversifizie-rung aus. Das Schlagwort heißt jetzt Best-in-Class. Es geht dabei nicht mehr nur um die Besten, son-dern auch um die am we-nigsten Schlechten. So hatte BP in der Branche der Erölindustrie die Mana-ger durch das Engagement bei den erneuerbaren Ener-

gien und durch eine gute CO2-Bilanz überzeugt. Letztere war aber eher durch den hohen Anteil der Gasreserven bedingt als durch ein bewusstes Management! Demnach ist die BP-Aktie die beste unter den sonst verpönten Ölwerten. Die Folge des Best-in-Class-Ansatzes ist also auf den Punkt ge-bracht: Wähle das kleinere Übel. Mag das bei einem Energieversorger noch ge-hen, stellt sich die Frage, wie diese Betrachtung bei dem Thema Kinderarbeit oder Rüstung gehen soll. Ein PR-Desaster erlebte auch vor einem Jahr eine deutsche Kirchenbank, die zugeben musste, nicht ge-nau genug recherchiert zu haben. Da tauchten plötz-lich Aktien im gemanagten Fonds auf, die nicht mit der kirchlichen Wertestruktur zusammenpassten.

Insbesondere die Salami-taktik in Sachen Kommu-nikation von BP wirft ein großes Fragezeichen auf den Willen zur Transpa-renz und damit auf eines der wichtigsten Nachhal-tigkeitskriterien im Un-ternehmen. Von gezielter Desinformation ist seit den Pfingsttagen die Rede. Zum Beispiel fließt mehr Öl ins Meer als angege-ben, die Unterwasserauf-nahmen wurden wochen-lang zurückgehalten und die zur Bekämpfung ein-gesetzten Chemikalien se-hen Experten kritisch. Und wie reagieren die Fondsmanager? Der Klas-siker ist die Verdrängung.

Es steht zu lesen, dass die Investmentbanker die Sache weiter beobachten. Kein Wunder – der Kurs-sturz der BP-Aktie zieht diese Investmentfonds nun auch nach unten. Und in der Verlustzone wollen die Strategen natürlich nicht verkaufen. Natürlich zu Recht – da die Anleger dann auch ihre Verluste re-alisiert bekommen. Aber es zeigt sich wieder: Nicht überall, wo Nach-haltigkeit draufsteht, ist diese auch drin.

Fonds ISIN Anteil in %

SGAM Fund Equities Global Environment Opp. A

LU0322615310 4,94

SGAM Fund Equities Europe Environment A LU0311160310 4,70

Parvest Europe Sustainable Development LU0212189012 3,90

SAM Sustainable Europe Active Fund LU0199234955 3,53

Pictet Funds (LUX) European Sustainable Equities – P

LU0144509717 3,15

SAM Sustainable Europe Fund LU0280771576 3,03

MEAG Nachhaltigkeit DE0001619997 2,90

GLG Environment Fund IE00B1KKKN91 2,61

Dexia Sustainable Europe BE0173540072 2,53

SAM Sustainable Global Activ Fund LU0188782162 2,40

Dexia Sustainable European Balanced High BE0169199313 2,05

Liga-Pax-Cattolico-Union LU0152554803 1,96

Dexia Sustainable World BE0946893766 1,11

Quelle: www.nachhaltiges-investment.org

Anteil der BP-Aktie am Volumen nachhalti-ger Investmentfonds

ep

Beitrag offene Fonds

4 | Investmentbrief - Nachhaltige Geldanlagen

Bürger investieren mehr in Solarener-gie als Energiever-sorgerDie Energieversorgung in Deutschland wird zu-nehmend zur Familien-angelegenheit: Bundes-bürger investierten im

letzten Jahr über sechs Mil-liarden Euro allein in die Solarenergie. Das ist mehr, als die vier großen Ener-gieversorger zusammen für Kraftwerksneu und -ausbau ausgegeben ha-ben. 73 Prozent der Haus-eigentümer in Deutschland

wollen ihre Energie am liebsten selbst erzeugen, so eine veröffentlichte Forsa-Umfrage.

UmweltBank ausge-zeichnet: nachhaltiges Unternehmen 2010Die UmweltBank ist auf

Kurzmeldungendem 6. Sustainability Con-gress in Bonn mit dem Award in der Kategorie „Nachhaltiges Unterneh-men 2010“ ausgezeichnet worden. Die Jury würdigte damit das Engagement der grünen Förderbank für öko-logisch wertvolle Projekte.

Deutschlands erster Offshore-Windpark eröffnetAm 27. April 2010 wur-de der erste Offshore-Windpark vor der Küste der Insel Borkum eröffnet. Alpha ventus ist der erste Hochsee-Windpark seiner

Die MAMA AG bringt Nachhaltig-keit in den Mas-senmarkt. Und das lohnt sich.Umwelt. Wirtschaft. Ge-sellschaft. Nachhaltigkeit ist das entscheidende The-ma unserer Zeit. Die Fra-ge ist nicht mehr, ob wir etwas verändern müssen. Die Frage ist, wie wir uns verändern wollen. Schrän-ken wir uns ein, verzichten wir und harren der Dinge, die da kommen? Oder stel-len wir uns den Heraus-forderungen, entwickeln wir neue Perspektiven und nehmen die Zukunft konsequent in die eigenen Hände?

Nachhaltigkeit muss alle erreichen

MAMA begreift den vor uns liegenden Verände-rungsprozess nicht als not-wendiges Übel, sondern als eine große Chance. Als Chance, nachhaltige Ide-en zu verwirklichen. Als Chance, nachhaltige Pro-dukte für alle Menschen attraktiv zu machen. Als Chance, nachhaltigen Un-ternehmen den Weg zu in-ternationalen Märkten zu öffnen. Das ist die Vision von MAMA. Für dieses innovative Konzept konn-te MAMA bereits 3M als strategischen Partner ge-winnen.

Nachhaltigkeit muss alle erreichen. Dann

ist sie ein erfolgrei-cher Business-Case.MAMA kümmert sich ak-tiv darum, dass aus innova-tiven Konzepten und Ideen nachhaltige Produkte und Lösungen werden, die er-folgreich im Massenmarkt bestehen können. Nach-haltige Investments bieten überproportionale Wachs-tumsperspektiven und ei-nen hohen Return on In-vestment (ROI). Trotzdem konzentriert sich MAMA auf ausgewählte Invest-mentfelder. Das sind die für Wirtschaft und Gesell-schaft wichtigen Schlüs-seltechnologien mit hohem Wachstumspotenzial und langfristiger Investitions-

Gastautor:Max ThiniusUnternehmens- sprecher MAMA Sustainable Incubation AG

MAMA Sustainable Incubation AGCharlottenstraße 2410117 [email protected]/de

sicherheit wie Non-Fossil-Mobility, Renewable Ener-gy 2.0, Natural Resources und Green IT.

Hinter MAMA steht ein in-terdisziplinäres Team aus erfolgreichen Unterneh-mern, erfahrenen Bankern, Investmentmanagern, In-vestoren und international anerkannten Wissenschaft-lern. Diese einzigartige Verbindung aus ganz ver-schiedenen Kompetenzen ist entscheidend, um das Thema Nachhaltigkeit in seinen wissenschaftlichen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Dimen-sionen voranzutreiben. Damit schafft MAMA die

Voraussetzung dafür, um aus erfolgversprechenden Ideen und Technologie-ansätzen wirklich erfolg-reiche und nachhaltige Produkte und Unterneh-men zu entwickeln. Wei-tere Informationen unter www.mama.io./de

Adv

erto

rial

Wofür steht MAMA?

MAMA ist keine Abkürzung, sondern ein einzigartiger Ansatz mit einer hohen Ver-antwortung gegenüber allen Stakeholdern: Eine Mama ist das Nachhaltigste was es gibt auf der Welt. Sie produziert immer wieder die neueste Generation. Schon in der Frühphase sorgt sie sich um die Karri-ere ihrer Kinder, sie hilft ihnen durch alle Lebensphasen und schaut dabei gleichzei-tig, dass sie keinen „Mist“ bauen, sprich: nachhaltig sind. Und: „Mama“ ist das ein-zige Wort, das weltweit in allen Kulturen vorkommt.

Investmentbrief - Nachhaltige Geldanlagen | 5

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Ist eine Ölpest nachhaltig?Warum ist die Aktie BP in nicht wenigen Nachhaltigkeitsfonds?

Art in deutschen Hoheits-gewässern. Er markiert den Beginn einer neuen Ära der umweltfreundlichen Strom-gewinnung in Deutschland – fernab der Küsten in der offenen See, in großen Wassertiefen und unter Ein-satz modernster Technik.

Gebäudeintegrierte PhotovoltaikDank billiger Solarmodule sollen Solar-Fassaden bald gegenüber klassischen Dachanlagen konkurrenz-fähig sein. Mit ihrem Pro-jekt helfen die Forscher, ein Umdenken bei der

gebäudeintegrierten Pho-tovoltaik einzuleiten - weg von der teuren Nischen-technik hin zur Massenan-wendung.

Rendite sichern und das Klima schützenZwei neue Studien, die im

Auftrag des Bundesum-weltministeriums durch Adelphi Consult erstellt wurden, untersuchen den Zusammenhang zwischen aktivem Klimaschutz und der Wahl der Kapitalanla-ge. Die Analysen belegen, dass auch private Geldan-

lagen erheblich mit Treib-hausgas-Emissionen ver-knüpft sind. So bringen klimafreundliche Kapital-anlagen durchschnittlich rund 42 Prozent weniger Treibhausgase mit sich als konventionelle Pro-dukte.

Offen scheiden sich natür-lich hier die Geister. Nicht an der Frage, ob eine Öl-pest nachhaltig ist. Das, was im Golf von Mexiko derzeit stattfindet, ist ein GAU für das Ökosystem, aber auch für die Ökono-mie der Region. Da sind sich alle Kommentatoren einig. Warum ist aber dann die Aktie von BP, der Ei-gentümerin der vor sechs Wochen explodierten und gesunkenen Ölplattform „Deepwater Horizon“ in zahlreichen offenen Akti-enfonds mit dem Stempel Nachhaltigkeit? Und das teilweise oft mit einem wesentlichen Anteil des Fondsvolumens von bis zu fünf Prozent. Der Grund liegt im Erfolg der nachhaltigen Invest-mentfonds. Zur Einfüh-rung dieser Assetklasse ar-beiteten die Fondsmanager

meist mit Ausschlusskri-terien, dem so genannten Negativscreening. Akti-en von Unternehmen, die sich zum Beispiel im Be-reich Rüstung, Sex, Alko-hol oder Atomkraft enga-gierten, wurden nicht ins Portfolio genommen. Da jedoch laut Schätzungen des European Sustainab-le Investment Forums im Jahre 2008 bereits 6,8 Bil-lionen Euro in Responsib-le Investments verwaltet wurden, weichen Fonds-manager zunehmen auf eine breite Diversifizie-rung aus. Das Schlagwort heißt jetzt Best-in-Class. Es geht dabei nicht mehr nur um die Besten, son-dern auch um die am we-nigsten Schlechten. So hatte BP in der Branche der Erölindustrie die Mana-ger durch das Engagement bei den erneuerbaren Ener-

gien und durch eine gute CO2-Bilanz überzeugt. Letztere war aber eher durch den hohen Anteil der Gasreserven bedingt als durch ein bewusstes Management! Demnach ist die BP-Aktie die beste unter den sonst verpönten Ölwerten. Die Folge des Best-in-Class-Ansatzes ist also auf den Punkt ge-bracht: Wähle das kleinere Übel. Mag das bei einem Energieversorger noch ge-hen, stellt sich die Frage, wie diese Betrachtung bei dem Thema Kinderarbeit oder Rüstung gehen soll. Ein PR-Desaster erlebte auch vor einem Jahr eine deutsche Kirchenbank, die zugeben musste, nicht ge-nau genug recherchiert zu haben. Da tauchten plötz-lich Aktien im gemanagten Fonds auf, die nicht mit der kirchlichen Wertestruktur zusammenpassten.

Insbesondere die Salami-taktik in Sachen Kommu-nikation von BP wirft ein großes Fragezeichen auf den Willen zur Transpa-renz und damit auf eines der wichtigsten Nachhal-tigkeitskriterien im Un-ternehmen. Von gezielter Desinformation ist seit den Pfingsttagen die Rede. Zum Beispiel fließt mehr Öl ins Meer als angege-ben, die Unterwasserauf-nahmen wurden wochen-lang zurückgehalten und die zur Bekämpfung ein-gesetzten Chemikalien se-hen Experten kritisch. Und wie reagieren die Fondsmanager? Der Klas-siker ist die Verdrängung.

Es steht zu lesen, dass die Investmentbanker die Sache weiter beobachten. Kein Wunder – der Kurs-sturz der BP-Aktie zieht diese Investmentfonds nun auch nach unten. Und in der Verlustzone wollen die Strategen natürlich nicht verkaufen. Natürlich zu Recht – da die Anleger dann auch ihre Verluste re-alisiert bekommen. Aber es zeigt sich wieder: Nicht überall, wo Nach-haltigkeit draufsteht, ist diese auch drin.

Fonds ISIN Anteil in %

SGAM Fund Equities Global Environment Opp. A

LU0322615310 4,94

SGAM Fund Equities Europe Environment A LU0311160310 4,70

Parvest Europe Sustainable Development LU0212189012 3,90

SAM Sustainable Europe Active Fund LU0199234955 3,53

Pictet Funds (LUX) European Sustainable Equities – P

LU0144509717 3,15

SAM Sustainable Europe Fund LU0280771576 3,03

MEAG Nachhaltigkeit DE0001619997 2,90

GLG Environment Fund IE00B1KKKN91 2,61

Dexia Sustainable Europe BE0173540072 2,53

SAM Sustainable Global Activ Fund LU0188782162 2,40

Dexia Sustainable European Balanced High BE0169199313 2,05

Liga-Pax-Cattolico-Union LU0152554803 1,96

Dexia Sustainable World BE0946893766 1,11

Quelle: www.nachhaltiges-investment.org

Anteil der BP-Aktie am Volumen nachhalti-ger Investmentfonds

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Beitrag offene Fonds

6 | Investmentbrief - Nachhaltige Geldanlagen

Für Individualisten und Steuerfüchse – Solarprojekte auf gepachteten Dächern

Verkaufsargument: Nachhaltigkeit.

Die Finanzbranche re-agiert auf das steigende Interesse, und immer mehr „grüne Produkte“ kommen auf den Markt. Neben den klassischen Nachhaltig-keitsfonds wächst auch

die Palette der Themen- und Branchenfonds. Dazu zählen Klimawandelfonds ebenso wie neue Energi-en- und Umwelttechnolo-giefonds, wobei die Gren-zen des Anlageuniversums auch hier stark verwischen.

Erneuerbare Ener-gien werden tragen-de Säule der deut-schen WirtschaftBis 2020 verdoppeln sich die jährlichen Investitio-

nen durch den Ausbau der Erneuerbaren Ener-gien auf über 28 Milli-arden Euro. Insgesamt investiert die Branche in den nächsten zehn Jah-ren allein in Deutschland 235 Milliarden Euro in Anlagen zur Erzeugung von Strom, Wärme und Kraftstoffen aus Erneu-erbaren Energien. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der Prognos AG.

Solarprojekte bestimmen das Bild geschlossener Energiefonds. Per Ge-setz garantierte Einspei-severgütung, ausgereifte Technik, geringer War-tungs- und Betriebs-führungsaufwand, gute Rendite, das sind die Haupt-argumente der Fonds- anbieter. Die Beteiligun-gen sind üblicherweise als GmbH & Co. KG konzi-piert und ab 3.000 Euro zu zeichnen.

Tiefer, viel tiefer müs-sen Investoren mit dem Wunsch nach einer eigenen Photovoltaikanlage in die Tasche greifen. Individuell konzipiert wird die Anlage auf dem eigenen oder auf einem gepachteten Dach errichtet und betrieben. Der beauftragte General-unternehmer kümmert sich um statische Berechnun-gen der Tragfähigkeit des auserwählten Daches, die Auslegung und Errichtung sowie den Netzanschluss der Solaranlage.

Eine Photovoltaikanla-ge mit 16 kWp Leistung kostet derzeit etwa 50.000 Euro. Bei einem spezifi-schen Energieertrag von

940 kWh / kWp, somit rund 15.000 kWh jährlich, und einem Vergütungssatz von 37,95 Cent / kWh er-wirtschaftet die Anlage rund 5.700 Euro an Erlö-sen. Demgegenüber stehen jährlich etwa 800 Euro für die technische Betriebs-führung und Versicherung. Wird das Dach gepachtet, erhöhen sich die jährli-chen Ausgaben um den Pachtzins, zu deren Be-rechnung es drei Ansätze gibt: Prozentwert von den Einspeiseerlösen, Festpreis pro installiertem kWp oder in Anspruch genommener Quadratmeterfläche. Zwi-schen 300 und 400 Euro sind für ein derartiges Dach jährlich fällig. Zu verhan-deln ist, ob die Pacht als Vorauszahlung oder mit jährlicher Zahlungsweise beglichen werden soll.

Individuell kann die Höhe der Fremdfinanzierung ge-wählt werden. Um die 80 Prozent gelten als üblich. Die steuerlichen Belange, etwa die Bildung einer Investitionsrücklage, die Wahl der Abschreibungs-variante sowie etwaige Verrechnungen mit ande-ren positiven Einkünften

sind mit dem individuellen Steuerberater zu klären. Ein versierter Rechtsan-walt kann bei der Ausge-staltung sämtlicher Ver-träge beraten. Neben dem Pacht- und GU-Vertrag gehören der Betriebsfüh-rungs- und Netzanschluss-vertrag zu den wichtigsten Verträgen.

Läuft die Durchführung eines individuellen Photo-voltaikprojekts nach Plan, erhalten Solarstomerzeuger monatliche Zahlungen vom örtlichen Stromnetzbetrei-ber. Unterm Strich ergeben sich Renditen zwischen 6 und 8 % p.a. vor Steuern. Und ganz nebenbei erzeugt der Investor genügend Strom, um rechnerisch den Bedarf für sich und seine Familie zu decken.

Gastautor:Daniel KellermannGeschäftsführer der greenValue GmbH

greenValue GmbHHappurger Straße 118b90482 Nü[email protected]

Deutsche Wind-kraft-Branche welt-weit auf Platz 3

Der Bundesverband Wind-energie (BWE) kündigte an, dass 2010 in Deutsch-land Windanlagen mit einer Leistung von rund 2.500 Megawatt installiert werden. Ende 2009 gab es insgesamt 21.164 Anlagen, die zusammen 25.777 Me-gawatt Strom produziert haben. Mit einem Markt-anteil von 16,3 Prozent liegt Deutschland nach den USA und China an dritter Stelle.

Green Building ist mehr als ein TrendthemaNachhaltig gebaute und bewirtschaftete Immobi-lien bieten messbare öko-nomische Vorteile. Diese Art von Immobilien rech-nen sich. Dies belegt auch eine jüngst erschienene Studie des Analysehauses FondsMedia. In Zeiten des Klimawandels sind Investments in die Ener-gieeffizienz von Gebäuden daher nicht nur ökologisch notwendig.

Umfrage zu nachhal-tigen GeldanlagenAus einer aktuellen Um-frage von Union Invest-ment zu nachhaltigen Geldanlagen geht hervor, dass fast zwei Drittel der Befragten bereit sind, für eine nachhaltige Geldan-lage weniger Gewinn in Kauf zu nehmen. 32 Pro-zent der Befragten finden nachhaltige Geldanlagen, bei denen neben klassi-schen Kriterien wie Si-cherheit und Gewinn auch die ökologischen und sozialen Einstellungen berücksichtigt werden, at-traktiv.

Studie zur Nachhal-tigkeit in der Immo-bilienwirtschaftDie Roland Berger Stu-die „Nachhaltigkeit in der Immobilienwirtschaft“ zeigt, dass Investitionen in nachhaltige Immobilien sich langfristig lohnen und sich später auch auszah-len. Mehr als 70 Prozent der Bauherrn, Investoren und Mieter sind bereit, durchschnittlich um neun Prozent mehr für nachhal-tige Immobilien zu zahlen. Dies bedeutet zusätzliches Investitionspotenzial von rund 13 Milliarden Euro in Deutschland. Beim Miet-markt würden die Befrag-ten einen Zuschlag von 4,5 Prozent für nachhaltige Immobilien akzeptieren.

Bioenergie ist wei-terhin im Wachs-tumsprozess

Nach vorläufigen Bran-chenzahlen konnte der Bio- energiemarkt in Deutsch-land auch in 2009 seinen Marktanteil am Endener-gieverbrauch von 6,8 Prozent in 2008 auf 7,0 Prozent steigern. Damit stellt die Bioenergie ei-nen Marktanteil von 70 Prozent der gesamten in Deutschland erzeugten Er-neuerbaren Energien zur Verfügung.

Geothermie in DeutschlandDer Geothermie-Markt wächst schnell, so dass derzeit ein Nebeneinander von professioneller Pla-nung auf der einen und Informationsbedarf auf der anderen Seite besteht. Das Bundesumweltministeri-um hat zu diesem Zweck eine Broschüre für die

Weitere Kurzmeldungen

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Investmentbrief - Nachhaltige Geldanlagen | 7

Veranstaltungstipps

Impressum

Herausgeber: Edmund Pelikan

Verlag: Edmund Pelikan Kompetenz GmbH & Co KG, Altstadt 296, D-84028 Landshut, Tel.: +49 (0) 871 43 06 33 – 0,Fax: +49 (0) 871 43 06 33 – 11, Email: [email protected]

Redaktion: Edmund Pelikan (E.P.), verantwortlich, Evi Hoffmann (E.H.)

Autoren dieser Ausgabe:Daniel Kellermann, Max Thinius, Alexander Heintze

Layout: Moritz Meilinger

Erscheinungsweise: vierteljährlich

Auflage: Beileger des BeteiligungsReport 02 / 2010

Auflagezahlen siehe Impressum S. 54

Foto-Quellen: www.shutterstock.de, www.pixelio.de

Anzeigenvertrieb: Anzeigenabteilung Edmund Pelikan Kompetenz GmbH & Co. KG, Tel.: +49 (0) 871 43 06 33 – 0, Fax: +49 (0) 871 43 06 33 – 11 Email: [email protected]

Nachdruck und Veröffentlichung nur mit Genehmigung des Herausgebers erlaubt.

Beiträge und Autoren: In den mit Autorennamen gekennzeichneten Beiträgen wird die Meinung der Autoren wiedergegeben. Diese muss nicht unbedingt mit der des Herausgebers übereinstimmen.

Risikohinweise / Disclaimer: Die Redaktion bezieht Informationen aus Quel-len, die sie als vertrauenswürdig erachtet. Eine Gewähr hinsichtlich Qualität und Wahrheitsgehalt dieser Informationen besteht jedoch nicht. Indirekte sowie direkte Regressinanspruchnahme und Gewährleistung wird für jegli-che Inhalte kategorisch ausgeschlossen. Leser, die aufgrund der in diesem Heft veröffentlichten Inhalte Anlageentscheidungen treffen, handeln auf eigene Gefahr, die hier veröffentlichten oder anderweitig damit im Zusam-menhang stehenden Informationen begründen keinerlei Haftungsobligo. Ausdrücklich weisen wir auf die erheblichen Risiken hoher Wertverluste hin. Dieser Investmentbrief „Anders Investieren“ darf keinesfalls als Bera-tung aufgefasst werden, auch nicht stillschweigend, da wir und die Autoren mittels veröffentlichter Inhalte lediglich unsere subjektive Meinung reflek-tieren. Für Seiten außerhalb dieses Magazins, auf die wir per Link verwei-sen, übernehmen wir keinerlei Verantwortung. Mit der Mitfinanzierung des Investmentbriefes „Anders Investieren“ teilweise durch die Autoren und Inserenten kann der Verlag eine kompetente und zeitgerechte Berichter-stattung ermöglichen.

n2. Juni 2010, D-Frankfurt am Main Die Situation der globalen Finanzmärkte www.agrion.org

n10. bis 13. Juni 2010, D-Bad Kissingen Kongress 2010, Die Kunst des Wirt-schaftens www.kongress.heiligenfeld.de

n 12. Juni 2010, D-München Grünes Geld München www.gruenes-geld.de

n15. Juni 2010, D-Frankfurt am Main Recycling: Abfall oder Wertstoff?www.agrion.org

n20. bis 25. Juni 2010, D-Ostritz Nachhaltige Kapitalanlagen – Neue Chancen nach der Finanzkrise?“ www.dbu.de

n22. Juni 2010, D-Frankfurt am Main Verankerung von Nachhaltigkeit in ver-schiedenen Unternehmensabteilungen www.agrion.org

n23. Juni 2010, D-Frankfurt am Main Bedeuten die Erneuerbaren Energien das Aus für die Atomwirtschaft? www.agrion.org

n25. Juni 2010, D-Osnabrück Nachhaltigkeitsratings und Nachhal-tigkeitsma-nagement – Aktuelle Forschungsergebnisse und innovative Praxisansätzewww.argus-responsibility.de

fachlichen Hinweise und Handlungsempfehlungen für Investitionsentschei-dungen zugunsten tiefen-geothermischer Anwen-dungen veröffentlicht.

Stiftungsfonds eine attraktive Geldanlage Gute Stiftungsfonds zeich-

nen sich dadurch aus, dass sie durch das Krisenjahr 2008 weitgehend ohne Verluste gekommen sind und in der Dreijahresbi-lanz mit sieben bis neun Prozent Performance gut dastehen. Dazu kommen regelmäßige und mög-lichst hohe Ausschüttun-gen, da die Stiftungen in der Regel von den Geldern ihre laufenden Ausgaben bestreiten oder Mitarbeiter finanzieren müssen.

Immer mehr „grüne Jobs“Fast jeder zwanzigste Arbeitnehmer ist für den Umweltschutz tätig. Das ist das Ergebnis einer ak-tuellen Studie des DIW Berlin. Besonders dyna-

misch gewachsen ist die Beschäftigung im Sektor der erneuerbaren Energien mit rund 70 Prozent inner-halb von nur vier Jahren.

Europäische Ener-gieversorgungs-branche verzeichnet höchstes M&A-VolumenDies belegen die Zahlen der aktuellen PwC-Studie „Power Deals 2009“. Zwar gaben Unternehmen und Investoren 43 Prozent weniger für Beteiligungen in Asien aus, der Anteil am globalen Transaktionswert stieg jedoch von 53 auf 60 Prozent.

Umweltbundesamt vergibt Emissions-rechteDie Deutsche Emissions-handelsstelle im Bun-desumweltamt vergibt in diesem Jahr etwa 390 Mil-lionen Emissionsberechti-gungen an rund 1.600 An-lagenbetreiber. Diejenigen Anlagenbetreiber, die ihre Emissionswerte absenken können, dürfen ihre Emis-sionsberechtigungen ver-kaufen und so zusätzlich Umsätze generieren. Un-ternehmen, auf die das Ge-genteil zutrifft, sind zum Zukauf verpflichtet.

Achtjähriges Jubilä-um von greenValue

Das unabhängige und neu-trale Informationsportal greenvalue.de wurde vor acht Jahren ins Leben ge-rufen. „Das Ziel - damals und heute - ist ein voll-ständiger Marktüberblick von Beteiligungen, die Umwelt- und Erneuerbare Energie Projekte finanzie-ren“, beschreibt Daniel Kellermann, Geschäfts-führer der greenValue GmbH, die Philosophie.

Das greenValue-Portal wen-det sich mit seinen Informa-tionen vorrangig an private und institutionelle Anleger, Finanzdienstleister sowie Journalisten und ermöglicht den Kontakt zu den Anbie-tern. Der Fokus der notier-ten Beteiligungen liegt auf geschlossenen Fonds und festverzinslichen Wertpa-pieren, beispielsweise Ge-nussrechten.

6 | Investmentbrief - Nachhaltige Geldanlagen

Für Individualisten und Steuerfüchse – Solarprojekte auf gepachteten Dächern

Verkaufsargument: Nachhaltigkeit.

Die Finanzbranche re-agiert auf das steigende Interesse, und immer mehr „grüne Produkte“ kommen auf den Markt. Neben den klassischen Nachhaltig-keitsfonds wächst auch

die Palette der Themen- und Branchenfonds. Dazu zählen Klimawandelfonds ebenso wie neue Energi-en- und Umwelttechnolo-giefonds, wobei die Gren-zen des Anlageuniversums auch hier stark verwischen.

Erneuerbare Ener-gien werden tragen-de Säule der deut-schen WirtschaftBis 2020 verdoppeln sich die jährlichen Investitio-

nen durch den Ausbau der Erneuerbaren Ener-gien auf über 28 Milli-arden Euro. Insgesamt investiert die Branche in den nächsten zehn Jah-ren allein in Deutschland 235 Milliarden Euro in Anlagen zur Erzeugung von Strom, Wärme und Kraftstoffen aus Erneu-erbaren Energien. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der Prognos AG.

Solarprojekte bestimmen das Bild geschlossener Energiefonds. Per Ge-setz garantierte Einspei-severgütung, ausgereifte Technik, geringer War-tungs- und Betriebs-führungsaufwand, gute Rendite, das sind die Haupt-argumente der Fonds- anbieter. Die Beteiligun-gen sind üblicherweise als GmbH & Co. KG konzi-piert und ab 3.000 Euro zu zeichnen.

Tiefer, viel tiefer müs-sen Investoren mit dem Wunsch nach einer eigenen Photovoltaikanlage in die Tasche greifen. Individuell konzipiert wird die Anlage auf dem eigenen oder auf einem gepachteten Dach errichtet und betrieben. Der beauftragte General-unternehmer kümmert sich um statische Berechnun-gen der Tragfähigkeit des auserwählten Daches, die Auslegung und Errichtung sowie den Netzanschluss der Solaranlage.

Eine Photovoltaikanla-ge mit 16 kWp Leistung kostet derzeit etwa 50.000 Euro. Bei einem spezifi-schen Energieertrag von

940 kWh / kWp, somit rund 15.000 kWh jährlich, und einem Vergütungssatz von 37,95 Cent / kWh er-wirtschaftet die Anlage rund 5.700 Euro an Erlö-sen. Demgegenüber stehen jährlich etwa 800 Euro für die technische Betriebs-führung und Versicherung. Wird das Dach gepachtet, erhöhen sich die jährli-chen Ausgaben um den Pachtzins, zu deren Be-rechnung es drei Ansätze gibt: Prozentwert von den Einspeiseerlösen, Festpreis pro installiertem kWp oder in Anspruch genommener Quadratmeterfläche. Zwi-schen 300 und 400 Euro sind für ein derartiges Dach jährlich fällig. Zu verhan-deln ist, ob die Pacht als Vorauszahlung oder mit jährlicher Zahlungsweise beglichen werden soll.

Individuell kann die Höhe der Fremdfinanzierung ge-wählt werden. Um die 80 Prozent gelten als üblich. Die steuerlichen Belange, etwa die Bildung einer Investitionsrücklage, die Wahl der Abschreibungs-variante sowie etwaige Verrechnungen mit ande-ren positiven Einkünften

sind mit dem individuellen Steuerberater zu klären. Ein versierter Rechtsan-walt kann bei der Ausge-staltung sämtlicher Ver-träge beraten. Neben dem Pacht- und GU-Vertrag gehören der Betriebsfüh-rungs- und Netzanschluss-vertrag zu den wichtigsten Verträgen.

Läuft die Durchführung eines individuellen Photo-voltaikprojekts nach Plan, erhalten Solarstomerzeuger monatliche Zahlungen vom örtlichen Stromnetzbetrei-ber. Unterm Strich ergeben sich Renditen zwischen 6 und 8 % p.a. vor Steuern. Und ganz nebenbei erzeugt der Investor genügend Strom, um rechnerisch den Bedarf für sich und seine Familie zu decken.

Gastautor:Daniel KellermannGeschäftsführer der greenValue GmbH

greenValue GmbHHappurger Straße 118b90482 Nü[email protected]

Deutsche Wind-kraft-Branche welt-weit auf Platz 3

Der Bundesverband Wind-energie (BWE) kündigte an, dass 2010 in Deutsch-land Windanlagen mit einer Leistung von rund 2.500 Megawatt installiert werden. Ende 2009 gab es insgesamt 21.164 Anlagen, die zusammen 25.777 Me-gawatt Strom produziert haben. Mit einem Markt-anteil von 16,3 Prozent liegt Deutschland nach den USA und China an dritter Stelle.

Green Building ist mehr als ein TrendthemaNachhaltig gebaute und bewirtschaftete Immobi-lien bieten messbare öko-nomische Vorteile. Diese Art von Immobilien rech-nen sich. Dies belegt auch eine jüngst erschienene Studie des Analysehauses FondsMedia. In Zeiten des Klimawandels sind Investments in die Ener-gieeffizienz von Gebäuden daher nicht nur ökologisch notwendig.

Umfrage zu nachhal-tigen GeldanlagenAus einer aktuellen Um-frage von Union Invest-ment zu nachhaltigen Geldanlagen geht hervor, dass fast zwei Drittel der Befragten bereit sind, für eine nachhaltige Geldan-lage weniger Gewinn in Kauf zu nehmen. 32 Pro-zent der Befragten finden nachhaltige Geldanlagen, bei denen neben klassi-schen Kriterien wie Si-cherheit und Gewinn auch die ökologischen und sozialen Einstellungen berücksichtigt werden, at-traktiv.

Studie zur Nachhal-tigkeit in der Immo-bilienwirtschaftDie Roland Berger Stu-die „Nachhaltigkeit in der Immobilienwirtschaft“ zeigt, dass Investitionen in nachhaltige Immobilien sich langfristig lohnen und sich später auch auszah-len. Mehr als 70 Prozent der Bauherrn, Investoren und Mieter sind bereit, durchschnittlich um neun Prozent mehr für nachhal-tige Immobilien zu zahlen. Dies bedeutet zusätzliches Investitionspotenzial von rund 13 Milliarden Euro in Deutschland. Beim Miet-markt würden die Befrag-ten einen Zuschlag von 4,5 Prozent für nachhaltige Immobilien akzeptieren.

Bioenergie ist wei-terhin im Wachs-tumsprozess

Nach vorläufigen Bran-chenzahlen konnte der Bio- energiemarkt in Deutsch-land auch in 2009 seinen Marktanteil am Endener-gieverbrauch von 6,8 Prozent in 2008 auf 7,0 Prozent steigern. Damit stellt die Bioenergie ei-nen Marktanteil von 70 Prozent der gesamten in Deutschland erzeugten Er-neuerbaren Energien zur Verfügung.

Geothermie in DeutschlandDer Geothermie-Markt wächst schnell, so dass derzeit ein Nebeneinander von professioneller Pla-nung auf der einen und Informationsbedarf auf der anderen Seite besteht. Das Bundesumweltministeri-um hat zu diesem Zweck eine Broschüre für die

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Investmentbrief - Nachhaltige Geldanlagen | 7

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Impressum

Herausgeber: Edmund Pelikan

Verlag: Edmund Pelikan Kompetenz GmbH & Co KG, Altstadt 296, D-84028 Landshut, Tel.: +49 (0) 871 43 06 33 – 0,Fax: +49 (0) 871 43 06 33 – 11, Email: [email protected]

Redaktion: Edmund Pelikan (E.P.), verantwortlich, Evi Hoffmann (E.H.)

Autoren dieser Ausgabe:Daniel Kellermann, Max Thinius, Alexander Heintze

Layout: Moritz Meilinger

Erscheinungsweise: vierteljährlich

Auflage: Beileger des BeteiligungsReport 02 / 2010

Auflagezahlen siehe Impressum S. 54

Foto-Quellen: www.shutterstock.de, www.pixelio.de

Anzeigenvertrieb: Anzeigenabteilung Edmund Pelikan Kompetenz GmbH & Co. KG, Tel.: +49 (0) 871 43 06 33 – 0, Fax: +49 (0) 871 43 06 33 – 11 Email: [email protected]

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n2. Juni 2010, D-Frankfurt am Main Die Situation der globalen Finanzmärkte www.agrion.org

n10. bis 13. Juni 2010, D-Bad Kissingen Kongress 2010, Die Kunst des Wirt-schaftens www.kongress.heiligenfeld.de

n 12. Juni 2010, D-München Grünes Geld München www.gruenes-geld.de

n15. Juni 2010, D-Frankfurt am Main Recycling: Abfall oder Wertstoff?www.agrion.org

n20. bis 25. Juni 2010, D-Ostritz Nachhaltige Kapitalanlagen – Neue Chancen nach der Finanzkrise?“ www.dbu.de

n22. Juni 2010, D-Frankfurt am Main Verankerung von Nachhaltigkeit in ver-schiedenen Unternehmensabteilungen www.agrion.org

n23. Juni 2010, D-Frankfurt am Main Bedeuten die Erneuerbaren Energien das Aus für die Atomwirtschaft? www.agrion.org

n25. Juni 2010, D-Osnabrück Nachhaltigkeitsratings und Nachhal-tigkeitsma-nagement – Aktuelle Forschungsergebnisse und innovative Praxisansätzewww.argus-responsibility.de

fachlichen Hinweise und Handlungsempfehlungen für Investitionsentschei-dungen zugunsten tiefen-geothermischer Anwen-dungen veröffentlicht.

Stiftungsfonds eine attraktive Geldanlage Gute Stiftungsfonds zeich-

nen sich dadurch aus, dass sie durch das Krisenjahr 2008 weitgehend ohne Verluste gekommen sind und in der Dreijahresbi-lanz mit sieben bis neun Prozent Performance gut dastehen. Dazu kommen regelmäßige und mög-lichst hohe Ausschüttun-gen, da die Stiftungen in der Regel von den Geldern ihre laufenden Ausgaben bestreiten oder Mitarbeiter finanzieren müssen.

Immer mehr „grüne Jobs“Fast jeder zwanzigste Arbeitnehmer ist für den Umweltschutz tätig. Das ist das Ergebnis einer ak-tuellen Studie des DIW Berlin. Besonders dyna-

misch gewachsen ist die Beschäftigung im Sektor der erneuerbaren Energien mit rund 70 Prozent inner-halb von nur vier Jahren.

Europäische Ener-gieversorgungs-branche verzeichnet höchstes M&A-VolumenDies belegen die Zahlen der aktuellen PwC-Studie „Power Deals 2009“. Zwar gaben Unternehmen und Investoren 43 Prozent weniger für Beteiligungen in Asien aus, der Anteil am globalen Transaktionswert stieg jedoch von 53 auf 60 Prozent.

Umweltbundesamt vergibt Emissions-rechteDie Deutsche Emissions-handelsstelle im Bun-desumweltamt vergibt in diesem Jahr etwa 390 Mil-lionen Emissionsberechti-gungen an rund 1.600 An-lagenbetreiber. Diejenigen Anlagenbetreiber, die ihre Emissionswerte absenken können, dürfen ihre Emis-sionsberechtigungen ver-kaufen und so zusätzlich Umsätze generieren. Un-ternehmen, auf die das Ge-genteil zutrifft, sind zum Zukauf verpflichtet.

Achtjähriges Jubilä-um von greenValue

Das unabhängige und neu-trale Informationsportal greenvalue.de wurde vor acht Jahren ins Leben ge-rufen. „Das Ziel - damals und heute - ist ein voll-ständiger Marktüberblick von Beteiligungen, die Umwelt- und Erneuerbare Energie Projekte finanzie-ren“, beschreibt Daniel Kellermann, Geschäfts-führer der greenValue GmbH, die Philosophie.

Das greenValue-Portal wen-det sich mit seinen Informa-tionen vorrangig an private und institutionelle Anleger, Finanzdienstleister sowie Journalisten und ermöglicht den Kontakt zu den Anbie-tern. Der Fokus der notier-ten Beteiligungen liegt auf geschlossenen Fonds und festverzinslichen Wertpa-pieren, beispielsweise Ge-nussrechten.

Herausgeber: Edmund Pelikan

www.andersinvestieren.de

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