responsAbility Investments AG / AMRU Rice Case – Kambodscha

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Bioreis aus Kambodscha

AMRU Rice will die Produktion bis 2020 jährlich verdoppeln.

Eva und Anshul„Ohne responsAbility könnte ich

das hohe Tempo nicht halten“, sagt Saran Song. Für Rückenwind sorgen

Anshul Jindal (Senior Investment Offi cer) und Eva Tschannen

(Technical Assistance).

Saran SongDer Kambodschaner schlug ein

US-Stipendium aus, absolvierte den MBA und gründete eine NGO. Dann spürte er, dass er mit einer Firma die höhere Wirkung erzielen kann. Eine

Erfolgsgeschichte.

Exponentielles Wachstum„I can’t wait“, hört man Saran Song oft sagen. Mit dieser Dringlichkeit

treibt der Gründer seine Firma AMRU Rice an, die Menge des produzierten

Bioreises jährlich zu verdoppeln.

„Ohne die Un-terstützung von responsAbility könnte ich das hohe Tempo

nicht halten.“Saran Song

„Wir wollen Saran helfen, das Tempo zu halten und mit ihm auch über Limiten der

Entwicklung sprechen.“Anshul Jindal

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responsAbility Investments AGAMRU Rice Case – Kambodscha

Türkei

Iran

Russland

Kasachstan

Turkmenistan

Ukraine

Rumänien

BulgarienGeorgien

Aserbaidschan

Armenien

Togo

BeninNigeria

Niger

Tschad

Burkina Faso

Mali

Kamerun

GhanaElfenbeinküste

Guinea

Liberia

Sierra Leone

Senegal

Gambia

Mauretanien

Guinea-Bissau

VietnamKambodscha

Thailand

Laos

Malaysia

Myanmar

China

IndiaBangladesh

BhutanNepal

In Kambodscha isst ein Mensch pro Jahr durchschnittlich 150 Kilogramm Reis. „Weisses Gold“ wird der Reis hier auch

genannt und mit dem Exportboom bricht für die Landwirte eine neue Ära an.

Der Reis ist das weisse Gold Kambodschas

„Hast du schon gegessen?“ Auf diese Frage antworten Kambodschanerinnen und Kambodschaner mit Nein, falls kein Reis dabei war. Eine Mahlzeit ohne Reis ist keine Mahlzeit. In Kambodscha bauen viele Familien den Reis, den sie essen, selbst an – auf Land, das sie von ihren Vorvätern geerbt haben. Allfällige Reisüberschüsse verkaufen sie auf dem lokalen Markt und bessern so ihr Einkommen auf.

Kambodscha ist ein Agrarland. Über 50 Prozent der Bevölkerung arbeiten in der Reisproduktion. Es ist das wichtigste landwirtschaftliche Erzeugnis: 2015 wurden 9,2 Millionen Tonnen davon geerntet, gefolgt von Maniok und schon in wesentlich geringeren Mengen Mais. Vor einigen Jahren haben erste Produzenten damit ange-

ist unter anderem eine Folge des Guerillakriegs der Roten Khmer, der bis zum Ende des 20. Jahrhunderts andauerte. Heute gibt es in der par-lamentarischen Demokratie mit König Norodom Sihamoni als gewähltem Monarchen genug Stabilität, dass das Land als krisenfrei und reisesicher eingestuft wird.

Reis professioneller zu produzieren und teilweise zu exportieren, bietet eine grosse Chance für Kambodscha. Damit die Erfolgsgeschichte fortge-setzt werden kann, braucht es wei-tere Investitionen. Besonders wichtig sind Lagerhäuser in den Anbaure-gionen, Effi zienzsteigerungen in der Produktion und die Ausbildung der Landwirte.

fangen, Reis zu exportieren. Seither erlebt diese urtra-ditionelle Nahrungsmittelproduktion eine neue Blüte: Reisbauern organisieren sich in Genossenschaften und produzieren professioneller und produktiver. Insbeson-dere der Fairtrade- und Bioreis, auf den sich die Firma AMRU Rice spezialisiert hat, kommt in Europa und in den USA gut an.

Niedriges Einkommen, solides Wachstum und König Norodom Sihamoni als Stabilisatoren

Doch wo steht Kambodscha als Land? Mit 1020 Dollar im Jahr betrug 2015 das mittlere Jahreseinkommen pro Kopf zwar deutlich mehr als noch vor zehn Jahren, aber nur gerade ein Achtel des weltweiten Durchschnitts. Das

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Saran Song produziert in Kambodscha Bioreis für den Export. Die Geschäftsidee ist ein Volltreffer und sein Unternehmen

AMRU Rice ein Überfl ieger: Seit der Gründung 2011 verdoppelt sich der Output von Fairtrade-Bioreis Jahr für Jahr.

AMRU Rice verdoppelt die Produktion jährlich

Investitionen in neue Produktionsanlagen? „I can’t wait!“ Ausbildung weiterer Vertragsbauern? „I can’t wait!“ Verhandlungen mit potenziellen Grosskunden in Europa? „I can’t wait!“ Diesen Satz hört man oft von Saran Song. Seine Firma AMRU Rice wächst mit geradezu phänome-naler Geschwindigkeit – und nicht bloss stetig, sondern exponentiell. Jahr für Jahr verdoppelt das Unternehmen die Menge des produzierten Bioreises und das überrascht sogar Song selbst. „Wir sahen das enorme Wachstum bei der Gründung nicht voraus“, sagt er. Doch inzwischen will er diese Dynamik bis 2020 beibehalten. Und mit diesem hohen Tempo vor Augen wird Zeit ein rares Gut.

Saatgut, Ausbildung und Arbeit

Saran Song, der zuvor in NGOs arbeitete, hat AMRU Rice am 9. Februar 2011 gegründet, an seinem 30. Ge -burtstag. Er hat das Unternehmen auf den Export von kambodschanischem Reis ausgerichtet und konnte 2012 nur mit Reis handeln. Doch schon 2013 gab es die erste Ernte seiner Vertragsbauern, die exklusiv für ihn Reis pro-duzieren. Heute ist der von diesen Landwirten angebaute, von AMRU Rice verarbeitete und fair gehandelte Bioreis das Hauptgeschäft der Firma.

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Song gründete AMRU Rice mit dem Ziel, das Leben der wirtschaftlich schlechtgestellten Reisbauern im Norden des Landes zu verbessern. Er exportiert Bioreis, was dank der höheren Marge lukrativer ist. Im Gegenzug zahlt er den Bauern für ihre Ernte deutlich mehr, als sie bisher erhielten. Eine Bedingung dafür ist die Bio-Zertifi zierung, und für diese hatten die heutigen AMRU-Vertragsbauern von Anfang an beste Bedingungen, da sie Pestizide oder GVO noch nie verwendet hatten. Das heisst: Ihre Böden sind und waren schon gesund und frei von Chemikalien, als sie von AMRU Rice auf die Möglichkeiten des Marktes für Bioreis hingewiesen wurden.

Das für die Bio-Zertifi zierung nötige Know-how wird den Bauern durch AMRU Rice und die Abteilung Technical Assistance von responsAbility vermittelt. Gesunde Böden, qualitativ einwandfreies Saatgut und fähige Bauern sind die Basis des Erfolgs von AMRU Rice.

Das Leben der Landwirte sofort verbessern

Saran Songs Geschäftsidee kommt an – zum einen bei den Bauern. „Wir bezahlen für eine Tonne Reis 350 statt der üblichen 200 US-Dollar – das ist fast eine Verdop-pelung ihres Einkommens.“ Auf diesen Effekt ist Song besonders stolz. Hinzu kommt, dass die Bauern sofort profi tieren. „Bei der nächsten Ernte bekommen sie mehr Geld, und nicht erst in drei oder fünf Jahren. Wir verbessern das Leben unserer Vertragsbauern jetzt, nicht irgendwann. I can’t wait!“

Zum anderen punktet AMRU Rice bei den Kunden, die Saran Song grösstenteils persönlich akquiriert. Er kennt insbesondere die europäischen Märkte bestens und reist viel – oft mit seiner Frau Muny Khy, die ihn als Managing Director in der Firma unterstützt. In Europa absorbiert die Nachfrage nach Bioreis die von AMRU Rice produzierte Menge Jahr für Jahr bis aufs letzte Reiskorn – trotz des rasanten Wachstums des Unternehmens. Das geht sogar so weit, dass die Kunden Saran Song Dampf machen, weil sie mehr kaufen wollen, als er derzeit liefern kann.

_Oben:Saran Song, Gründer von AMRU Rice.

_Mitte:Arbeiter in der grossen Produktions-anlage in Kampong Thom.

_Unten:Ein Produktionsarbeiter überwacht die Maschinen.

„Wir verbessern das Leben unserer

Vertragsbauern jetzt, nicht irgendwann.“

Saran Song

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Warten zu müssen, fi ndet Song unendlich frustrierend. AMRU Rice verdoppelt zwar jährlich die Produktion, doch die Nachfrage steigt stärker und AMRU Rice kämpft mit seinen beschränkten Kapazitäten. Zwischen 2017 und 2019 wird Saran Song 5 Millionen US-Dollar in den Bau von Grosslagern für Bioreis und in neue Produktionsanlagen für Trocknung, Mühle und Weiter-verarbeitung vor Ort investieren.

Unlängst hat der Unternehmer zudem seine Produktpa-lette erweitert und eine Fabrik eröffnet, in der er unter anderem Reisnudeln und Reispapier herstellt. Für diese Produktsegmente kann er auch jenen Bauern Reis abkaufen, welche die Premiumstandards für Bio nicht oder noch nicht erreichen. Rund zehn Prozent der Pro-duktion von AMRU Rice wird in Kambodscha verzehrt – zwar ohne Bio-Zertifi kat, aber dank der gesunden, von Pestiziden unberührten Böden dennoch in bester Qualität.

Saran Song hat klein angefangen und will hoch hinaus. Das zeigen die Zahlen, die er auswendig im Kopf hat (siehe Tabelle). Auch die Fachwelt setzt auf ihn und ehrt AMRU Rice mit Auszeichnungen. Zwei der wichtigsten sind: In der Kategorie „Outstanding Project For Social Change“ erhielt er im Februar 2016 den „Young Entre-preneurship Award“ der Takeda Foundation (Universität Tokio). Und für die Ernte von 2015 gab es die Goldme-daille für den „Best White Rice 2015“ in Kambodscha.

Tempo bolzen mit responsAbility

Saran Song erkennt Chancen schon von Weitem und weiss sie zu nutzen. responsAbility unterstützt ihn mit Exportfi nanzierungen, Betriebskapital und zudem entsendet die Abteilung Technical Assistance externe Experten, welche die Vertragsbauern ausbilden und zur Bio-Zertifi zierung führen. „Ohne diese Unterstützung könnten wir das hohe Tempo nicht halten“, sagt Saran Song. Doch Langsamkeit wäre einfach nicht sein Ding. „I can’t wait!“

Die Zahlen in dieser Tabelle wurden mit freundlicher Genehmigung von AMRU Rice zur Verfügung gestellt.

AMRU Rice – Zahlen & Fakten 2013 2016 2020

Mitarbeiter ca. 90 ca. 200 ca. 350

Bauern 100 2500 10 000

Genossenschaften 2 18 35

Verkaufter Bioreis (in Tonnen) 100 11 000 30 000

MISSIONEinkauf, Verarbeitung und mehrheitlich

Export von zertifi ziertem Bioreis und / oder nachhaltig produziertem Reis nach

internationalen Zertifi zierungsstandards. Durch die Ausbildung und fi nanzielle Ab-sicherung der Bauern bringt sich AMRU Rice auch in die Produktionsphase ein.

Einblicke in die Produktionsanlage von AMRU Rice.

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Von der Aussaat bis zum Export.Wie bei AMRU Rice produziert wird

In Säcken à 50 Kilogramm wird der Bioreis von AMRU auf Container verladen und in die

Bestimmungsländer transportiert.

Export

Pfl ege der Reispfl anzenJäten, düngen, Schädlinge entfernen und die

Wasserversorgung sichern. Von der Saat bis zur Ernte vergehen fünf bis sechs Monate. Ernten

Die Erntezeit im November und Dezember beträgt zwei, maximal drei Wochen. Für die Bauern ist das eine grosse organisatorische

Herausforderung.

In der Reismühle von Agro Angkor wird der Reis nach Arten und Qualitäten sortiert

weiterverarbeitet.

Veredeln

Nach dem Transport zur AMRU-Reismühle der Tochtergesellschaft Agro Angkor wird dort der

Reis von der letzten Feuchtigkeit befreit.

Restfeuchtigkeit entfernen

TrocknenDie Reiskörner werden zwei Tage in der Sonne

getrocknet und dann ins regionale AMRU-Lager transportiert, das von einer grossen Genossen-

schaft verwaltet wird.

200 bis 250 Tonnen Saatgut brauchen die Vertragspartner von AMRU pro Jahr. Davon

stammen 20 bis 100 Tonnen von AMRU selbst, der Rest kommt aus anderen Kanälen.

Saatgut bereitstellen

Der getrocknete Reis geht in die Silos und wartet auf die weitere Verarbeitung.

Einlagern

Felder vorbereitenAlles muss den Anforderungen der Zertifi zie-rungen entsprechen. AMRU setzt dabei auf

Schulungen der Vertragsbauern, die grossteils von responsAbility organisiert werden.

Bevor der Reis ausgeliefert wird, befreit AMRU ihn von Ungeziefer. Anbieter ohne Bio-Zertifi -

kate erledigen das üblicherweise mit Pestiziden. AMRU hingegen setzt schonendes CO2 ein.

CO2-BehandlungDer veredelte und gereinigte Reis macht sich

auf den Weg zum Produktionsbetrieb von AMRU im Dorf Tropaing Por ausserhalb von

Phnom Penh.

Transport

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Business, soziale Entwicklung und Reis. In seiner Firma AMRU Rice verbindet Saran Song seine Interessen und wird zum

erfolgreichen Geschäftsmann.

Zurück zu den Wurzeln

Saran Song hat einen MBA absolviert und arbeitet inzwischen am Doktortitel. Doch der Kambodschaner wuchs nicht in einer Bibliothek auf, sondern inmitten von Reisfeldern. Sein Grossvater startete in den 1960er- Jahren eine Reismühle und baute Reis auf einer Fläche von 2000 Hektar an – das entspricht rund 2800 Fussball-feldern. Später übernahm Sarans Mutter und heute führt Sarans Schwester diesen Betrieb, der weiterhin für den lokalen Markt produziert.

Saran Song (1981) selbst war nie an diesem Geschäft und seinen niedrigen Erträgen interessiert. Nach dem BBA in Management an der Nationalen Universität in Phnom Penh arbeitet er stattdessen als Englischlehrer, verkauft Sprachkurse und engagiert sich in der lokalen NGO Save the Children of Cambodia. Zeitweise wird er von der Studentenvereinigung der Vereinten Nationen beschäftigt. Ein Stipendium in den USA lehnt er 2005 ab: „Ich sah bessere Optionen für mich in Kambodscha.“ Zwei Jahre leitete er die kambodschanischen Aktivitäten der Hilfsorganisation Terre des Hommes Deutschland.

2008 gründet er seine eigene Hilfsorganisation zum Schutz von Menschenrechten und zur Prävention von Vergewaltigungen und Menschenhandel und beschafft jährlich 500 000 US-Dollar von Geldgebern aus den Niederlanden und Hongkong. „Doch ich wollte mehr erreichen, vor allem für die Bauern“, erzählt Saran. „Zeit-gleich sagte mir ein Berater der Regierung, Kambodscha sollte mit dem Export von Reis beginnen.“

Mit der Gründung von AMRU Rice kehrt Saran Song 2011 zu seinen Wurzeln zurück. Er verbindet im neuen Beruf Business, soziale Entwicklung und Reis und wird zum erfolgreichen „Social Entrepreneur“. In seiner betriebswirtschaftlichen Doktorarbeit, die er mehrheitlich im Fernstudium an der amerikanischen Walden Univer-sität in Minnesota schreibt, vertieft er sich in das Thema Social Impact Management. Mit seiner Ehefrau Muny Khy, die bei AMRU Rice Managing Director ist, hat er zwei kleine Kinder.

Saran Song mit seiner Ehefrau Muny Khy. Er ist Chairman von AMRU Rice und sie ist Managing Director.

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_Oben:Phnom Penh prosperiert und das zeigt sich in der Bautätigkeit.

_Mitte links:Coiffeursalon in Phnom Penhs Gemeinde Srah Chak.

_Mitte rechts:Studenten aus Phnom Penh gehen ihren Abschluss feiern.

_Unten:In Kambodscha wird Seide in bester Qualität von Hand gewoben.

Wachsende Mittelschicht in Phnom Penh

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Saran Song schlägt ein hohes Tempo an.

AMRU Rice wächst rasant. Wir haben das in den letzten drei Jahren miterlebt und gesehen, wie sich im Unternehmen die Dinge laufend weiterentwickelt haben. Das betrifft die Corporate Governance, die Kun-denbeziehungen und das Verhältnis zu den Vertragsbauern. Das Reis-geschäft braucht jemanden, der mit den Bauern genauso korrekt und gut umgeht wie mit den Käufern. Diese Person muss die heutigen sowie die künftigen Bedürfnisse des Marktes kennen und verstehen, was der kam-bodschanische Reissektor zu bieten hat. Saran ist so jemand.

Wie geht es weiter mit AMRU Rice?

Saran wird sein Tempo in den kommenden Jahren hoch halten und er wird ihm gewachsen sein. Dazu braucht er die Unterstützung von Käufern, Bauern, der Regierung und von Investoren wie uns.

Anshul, was gefällt Ihnen an Ihrem Job?

Ich kann seit zehn Jahren in jenem Sektor etwas bewirken, den ich liebe und bestens kenne: in der Landwirt-schaft. Das ist weltweit eine hoch dynamische Branche und in Asien spielt sie eine Schlüsselrolle. Aller-dings: So volkswirtschaftlich bedeu-tungsvoll die Branche ist, so wenig entwickelt ist sie immer noch in Kambodscha. Mit guten Investments kann viel erreicht werden.

Warum investieren Sie in Saran Song und sein Unternehmen AMRU Rice?

Es ist eines der am besten gemanag-ten Unternehmen in diesem Sektor. AMRU Rice verfügt über aussage-kräftige internationale Zertifi kate, eine vorbildliche Corporate Governance und einen sehr unternehmerischen CEO, der mit langfristigem Zeithori-zont agiert.

„Um dieses hohe Tempo zu halten, braucht Saran die

Unterstützung von Käufern, Bauern, der Regierung und von

Investoren wie uns.“

Wie unterstützen Sie die Entwicklung von AMRU Rice?Sechs Fragen an Anshul Jindal, Senior Investment Offi cer bei responsAbility.

Ist Ihre Finanzierung von AMRU Rice ein sicheres Investment?

Es ist ein gutes Investment. Doch in der Landwirtschaft gibt es immer Risiken – so wie jüngst das Wet-terphänomen El Nino. Für uns zählt, wie Unternehmer mit solchen Situationen umgehen. Wer seine Firma erfolgreich durch harte Zeiten steuert, fi ndet danach umso rascher zurück auf den Wachstumspfad. Wir rücken nicht gleich ab, wenn es schwierig wird, insbesondere wenn ein Unternehmen so professionell und langfristig ausgerichtet ist wie AMRU Rice.

Wie werden Sie diesen Kunden in seiner Entwicklung unterstützen?

„Wir wollen Saran helfen, das Tempo zu halten und mit ihm auch über Limiten der Entwicklung sprechen.“ In Kambodscha gibt es heute noch nicht viele gute Unternehmer. Saran gehört zur Crème de la Crème und viele Investoren wollen bei ihm einsteigen. Da ist es wichtig, dass wir im Gespräch bleiben und unseren Beitrag dazu leisten, dass die weitere Entwicklung diszipliniert und mit rea-listischen Zielen vorangetrieben wird.

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Wir besuchen die Genossenschaft Samakee Rohas Meanchey in Kampong Thom, im Herzen Kam-bodschas und rund 300 Kilometer von der Hauptstadt Phnom Penh entfernt gelegen. Hier haben sich 104 Reisbauern zu einer Erzeuger-gemeinschaft zusammengeschlos-sen. Seit 2014 produzieren sie Bioreis für AMRU Rice.

Die Genossenschaft Samakee Rohas Meanchey ist eine von 18 Genossen-schaften, die AMRU Rice beliefern (Stand Ende 2016). „Wir verdienen mit dem zertifi zierten Bioreis rund

20 Prozent mehr als vor der Zusam-menarbeit mit AMRU Rice, als wir noch ausschliesslich herkömmlichen Reis für uns und den lokalen Markt herstellten“, sagen die Bauern nach einer kurzen Besprechung zur Frage. Später in Phnom Penh erzählt Saran Song, Chairman von AMRU Rice, dass die meisten Bauern im ersten Jahr der Zusammenarbeit mit seinem Unternehmen rund 75 Prozent mehr bekommen. Dieses Plus hängt von verschiedenen Variablen ab.

In Kampong Thom, wo sich die Genossenschaft selbst verwaltet,

Neues Wissen, grössere Produktivität, mehr Einkommen und Abnahmegarantien. Für AMRU Rice Bioqualität zu produzieren, verbessert die Lebensqualität der Reisbauern und ihrer Familien.

Eine Reis-Genossenschaft in der

Aufwärtsspirale

empfangen gut zehn Mitglieder der Führungsriege die Besucher. Dazu gehören Poy Sovath, der Qualitäts-inspektor, San Sophal, die Kassiererin, und Louk Kimseang, der Schatzmeis-ter. Heng Sopheap ist die Vorsitzende der Genossenschaft. Sie verhandelt im Namen der Bauern die Preise und schliesst die Verträge ab – jedes Jahr von Neuem. Im Hauptberuf ist auch sie Reisbäuerin, das Chefamt ist für sie Zweitjob.

Die Bauern der Genossenschaft Samakee Rohas Meanchey interes-siert am Deal mit AMRU Rice neben

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den höheren Preisen auch die Abnahmegarantie – eine zuvor nicht gekannte Sicherheit. Alle Bäuerinnen und Bauern durchlaufen zudem eine intensive Schulung für die Herstellung von biologischem Premium-Reis. Es ist die einzige Qualität, die AMRU Rice den Bauern aus Kampong Thom derzeit abkauft. Das könnte sich allerdings bald ändern, denn AMRU Rice stellt neu auch Reispapier und Reisnudeln für den lokalen Markt her, und das ermöglicht den Landwirten, künftig auch leicht tiefer eingestufte Qualitäten zu guten Preisen verkaufen zu können.

Wofür die Bauern das Geld ausgeben, das sie dank dem Verkauf von Bioreis und dank dem Deal mit AMRU Rice mehr verdienen? Die Antworten in der Genossenschaft Samakee Rohas Meanchey sind so verschieden wie die anwesenden Bäuerinnen und Bauern selbst. Die einen investieren in ihre Produktivität, kaufen Werkzeuge und Maschinen für die Feldarbeit, andere schaffen einen kleinen Traktor an. Für viele von ihnen bedeutet das höhere Einkommen aber vor allem die Möglichkeit, den Nachwuchs für ein Bachelorstudium an eine Universität zu schicken, statt die Kinder direkt nach dem Schul-abschluss aufs Feld zu holen.

Gemeinsam stärken AMRU Rice und responsAbility die Reisbauern

Bioreis anzubauen bedeutet für die Bauern mehr Arbeit. Schädlinge werden beispielsweise nicht vergiftet, sondern eingesammelt. Die Bauern lernen in Schulungsprogram-men, den rein organischen Dünger selbst herzustellen und richtig einzusetzen. AMRU – fi nanziell und logistisch unterstützt von der Abteilung Technical Assistance von responsAbility – stärkt die Bauern zum einen durch die Ausbildung, die zur Bio-Zertifi zierung und damit zu einem neuen Berufsstolz und besseren wirtschaftlichen Aussichten führt. Doch auch fi nanziell stärkt AMRU Rice den Lieferanten den Rücken: „Im ersten Jahr bekommen fi nanziell besonders schlechtgestellte Bauern das Saatgut kostenfrei“, sagt AMRU-Chef Song Saran. „Im zweiten Jahr bezahlen sie mit den Einnahmen aus dem ersten Jahr 50 Prozent selbst und im dritten Jahr tragen sie die Kosten für das Saatgut allein.“ Inspektoren – sowohl von der Genossenschaft als auch die des Bio-Labels – prüfen regelmässig, dass die Vorgaben eingehalten werden. Die Kontrolle reicht von der fachlich korrekten Vorbereitung der Landfl äche über die Qualität des Saatguts bis hin zum Einsatz des natürlichen Düngers.

_Links:Reisbauern auf dem Weg zu ihrem Feld.

_Unten:Viele Bauern leben inmitten ihrer Felder.

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15 bis 75 Prozent mehr verdienen Reisbauern, sobald sie für AMRU

Rice produzieren.

Heng Sopheap, die Vorsitzende der Genossenschaft Samakee Rohas Meanchey, hat 2014 mit AMRU Rice eine Rahmenvereinbarung für drei Jahre ausgehandelt. Dadurch ist ihre Genossenschaft für die Bauern in der Gemeinde (vier Dörfer, 234 Familien) attraktiver geworden. 104 Bauern gehören bereits dazu. 2016 haben sie rund 250 Tonnen Reis an AMRU Rice geliefert und 26 500 US-Dollar eingenommen – rund 5000 Dollar mehr, als sie auf dem lokalen Markt für herkömmlichen Reis bekommen hätten.

Heng Sopheap rechnet mit weite-rem Wachstum: Einerseits haben einige Bauern Landreserven, die sie dank höherer Produktivität künftig zusätzlich bewirtschaften können. Andererseits wollen immer mehr Bauern in der Region mehr sein als reine Selbstversorger.

Im Dezember ist die Reisernte eingebracht. Für viele Reisbauern gibt es ab dann bis Anfang Sommer auf dem Feld nichts mehr zu tun. Denn in Kambodscha können nur rund zehn Prozent der Reisfelder permanent bewässert werden. Der grosse Rest wird nur im zweiten Halbjahr während der Regenzeit bewirtschaftet, danach liegen die Felder brach. Die Landwirte bauen in dieser Zeit in ihren Gärten Gemüse für den lokalen Markt an oder verdienen sich mit Schweine- und Hühnerhaltung etwas dazu. Einige überbrücken die sprichwörtliche Durst strecke mit Jobs auf einer der zahlreichen Cashew- Farmen. Den Reisbauern der Genossenschaft Samakee Rohas Meanchey zufolge macht der Reis im Durchschnitt 80 Prozent des Jahreseinkommens aus.

_Oben:Es rattert laut, wenn die Frauen und Männer der Genossenschaft Samakee Rohas Meanchey ihre Maschinen an-werfen.

_Links: Heng Sopheap, die Vorsitzende der Genossen-schaft.

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Technical Assistance schafft für alle eine Win-win-Situation

Rapportiert Fortschritte

Organisie

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Schulungen und

Kapazitätsausbau

Defi niert massgeschneiderte Unterstüt-

zung und stellt Kofi nanzierung bereit

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Investition

Steigerung des Angebots an zertifi ziertem

Reis

Stabiles Zusatz-einkommen

Rückzahlung

Rapport

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responsAbility

Experten

InvestmentManager

Technical AssistanceManager

Reisbauern

AMRU RiceAMRU Rice –

Kambodschanische Reisverarbeitungs- und

Handelsgruppe

Technical Assistance

Donor

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Was tut Technical Assistance für die Bauern, die AMRU Rice beliefern?

AMRU Rice hat zertifi zierten Bioreis als Nischenmarkt in einer profi tablen und wettbewerbsintensiven inter-nationalen Marktumgebung erkannt. Für die von den Käufern für zertifi -zierten Bioreis geforderten Mengen und Standards braucht das Unter-nehmen ein grösseres Zulieferernetz von Kleinbauern. Um das Marktpo-tenzial zu erschliessen, benötigen die Bauern Zertifi zierungen, die sie nur durch Weiterbildungsprogramme erhalten. Darin werden sie in den Methoden des Bioanbaus geschult, erhalten hochwertiges Saatgut und lernen, ihre Erträge auf natürliche Weise zu steigern. Ohne Kofi nanzie-rung der Kosten für diese Ausbildung könnte AMRU keine ausreichen-den Mengen an zertifi ziertem Reis einkaufen und viele Bauern könnten nicht von den höheren Preisen profi tieren. Durch die Unterstützung unserer externen Berater schaffen wir eine Win-win-win-Situation.

Was ist „Technical Assistance“?

Wir sind ein Team von zwei Personen innerhalb der Abteilung Research und Advisory von responsAbility und leiten Projekte für massgeschneiderte technische Unterstützung. Wir bieten den ausgewählten Unternehmen unsere technische Hilfe, indem wir sie zum Beispiel bezüglich der Verbesserung operativer Systeme beraten oder Experten für soziale oder umweltrelevante Aspekte enga-gieren, um die Entwicklungseffekte der Unternehmen zu verbessern.

Wer fi nanziert Sie?

Das Projekt mit AMRU wird von der Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) kofi -nanziert. In Kooperation mit diesem Geldgeber haben wir einen Rah-men defi niert, der uns ermöglicht, kleine und mittlere Unternehmen zu unterstützen, die Entwicklungs- und Beschäftigungseffekte haben. Diese Unternehmen bieten für erhebliche Teile der lokalen Bevölkerung einen Zugang zu profi tablen Märkten.

„In den nächsten drei Jahren werden bis zu 2500 weitere

Bauern zertifi ziert.“

Was tun Sie für die Bauern von AMRU Rice?Fünf Fragen an Eva Tschannen, Leiterin Technical Assistance bei responsAbility.

Welche positiven Auswirkungen hat das?

In den nächsten drei Jahren werden bis zu 2500 weitere Bauern zertifi -ziert und können damit ein besseres Einkommen erzielen. Zudem will AMRU in die örtliche Infrastruktur investieren. Die Optimierung der gesamten Lieferkette, zum Beispiel im Hinblick auf die richtige Behand-lung und Lagerung von Reis nach der Ernte oder den Transport, spielt bei der Verbesserung der lokalen Wertschöpfung eine wichtige Rolle. Auch in diesen Bereichen entstehen Stellen für qualifi zierte Personen.

Wie stellen Sie sicher, dass Ihre Bemühungen den grösstmöglichen Erfolg haben?

In wettbewerbsorientierten Auswahl-verfahren fi nden wir die am besten geeigneten Berater, die den von uns unterstützten Firmen das fehlende Wissen liefern. Doch die Beratung ist erst dann wirkungsvoll, wenn das Erlernte tatsächlich umgesetzt wird. Deshalb begleiten wir die Implemen-tierung eng und prüfen regelmässig die Zielerreichung.

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Dieses Dokument wurde von der responsAbility Investments AG erstellt. Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen (nachfolgend „Informationen“) basieren auf Quellen, die als verlässlich betrachtet werden, jedoch besteht keine Garantie hinsichtlich Richtigkeit und Vollständigkeit derselben. Die Informationen könnten jederzeit geändert werden, ohne dass eine Verpfl ichtung besteht, den Empfänger darüber zu informieren. Ist nichts anderes vermerkt, sind alle Zahlen ungeprüft und nicht garantiert. Sämtliche Handlungen aufgrund der Informationen erfolgen auf eigene Haftung und Gefahr des Empfängers.

Das Dokument dient ausschliesslich Informationszwecken. Die Informationen entbinden den Empfänger nicht von seiner eigenen Beurteilung.

Texte: Dave HertigBilder: Nici JostGestaltung: Liebchen + Liebchen Kommunikation GmbH

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