Trocknung von Lösungsmitteln

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Einfhrung in die apparativen Methoden in der Organischen ChemieEin Tutorial zum Organischen Praktikum als HypertextsystemErstellt von P. Kreitmeier, Universitt Regensburg, Mrz 2001 basierend auf einem Skript von S. Hnig, G. Mrkl, J. Sauer, Universitten Regensburg, Wrzburg

Kapitel 9

Trocknen von Feststoffen, Lsungen und Lsungsmitteln9.1. Trockenmittel 9.2. Trocknen von Feststoffen 9.3. Trocknen von Lsungen 9.4. Reinigung und Trocknen von Lsungsmitteln

Der Begriff Trocknung wird in der Organischen Chemie mit unterschiedlicher Bedeutung verwendet: Bei Feststoffen versteht man unter Trocknung die Entfernung aller anhaftenden, flssigen Bestandteile (Lsungsmittelreste). Unter der Trocknung von Lsungen oder Lsungsmittel versteht man die Entfernung von Wasser aus der (meist organischen) Flssigkeit. In diesem Kapitel werden die wichtigsten Trockenverfahren beschrieben.

9.1. TrockenmittelTrockenmittel knnen Flssigkeiten aufnehmen und physikalisch oder chemisch binden. Die meisten eingesetzten Trockenmittel eignen sich zur Entfernung von Wasser, einige sind auch zur Entfernung von Sure- oder Basenspuren oder kleiner polarer Molekle geeignet.

AluminiumoxidAluminiumoxid kann zur Entferung von Wasser aus Ether, aliphatischen, olefinischen, aromatischen und halogenierten Kohlenwasserstoffen eingesetzt werden. Fr Epoxide, Ester, Ketone, Aldehyde ist es ungeeignet. Die dynamische Trocknung mit Aluminiumoxid wird meist fr kleinere Mengen an Lsungsmitteln eingesetzt. Dabei werden gleichzeitig polare Verunreinigungen entfernt.

Calciumchlorid (wasserfrei)Mit Calciumchlorid lassen sich Ether, aliphatischen, olefinischen, aromatischen und halogenierten Kohlenwasserstoffen und viele Ester trocknen. Alkohole, Phenole, Aldehyde, Amine und einige Ketone und Ester werden von Calciumchlorid gebunden. Als grob gekrntes Calciumchlorid eignet es sich auch zur Trocknung von langsam strmenden Gasen (Trockenrohrfllung). Dabei muss beachtet werden, dass Calciumchlorid bei Wasseraufnahme zerfliet, dadurch wird die Wasseraufnahme behindert.

CalciumhydridCalciumhydrid ist ein sehr wirksames Trockenmittel fr fast alle organischen Lsungsmittel. Es reagiert sehr heftig mit Wasser, deshalb sollten die zu trocknenden Flssigkeiten nur geringe Mengen an Wasser enthalten. Zur Trocknung von Verbindungen mit aktivem (aciden) Wasserstoff ist Calciumhydrid ungeeignet!

KaliumcarbonatZum Trocknen von Aminen, Aceton, Nitrilen und chlorierten Kohlenwasserstoffen. Gleichzeitig werden Surespuren gebunden. Kaliumcarbonat ist ungeeignet zum Trocknen von Suren und Substanzen, die unter den basischen Bedingungen zu Folgereaktionen neigen.

KaliumhydroxidKOH trocknet basische Flssigkeiten wie Amine, fr Suren, Sureanhydride, Ester, Amide und Nitrile ist es ungeeignet. Beim Trocknen zerfliet KOH, dadurch wird die Trockenwirkung gemindert.

KieselgelKieselgel ist ein universell einsetzbares Trockenmittel fr Gase und Flssigkeiten. Als Exsikkatorfllung und zum Trocknen von Gasen (Trockenrohrfllung) wird hufig gekrntes oder perlenfrmiges Kieselgel mit Feuchtigkeitsindikator verwendet, dadurch kann die Wasseraufnahmefhigkeit durch Farbumschlag kontrolliert werden. Kieselgel lsst sich durch beliebig oft durch Erhitzen auf 125-175 C regenerieren.

Magnesiumsulfat wasserfreiMagnesiumsulfat kann zur Trocknung fast aller Verbindungen verwendet werden, auch fr org. Suren, Ester, Aldehyde, Ketone und Nitrile.

MolekularsiebMit Molekularsieben knnen praktisch alle Gase und Flssigkeiten getrocknet werden. Sie sind chemisch weitgehend inert. Molekularsiebe sind kristalline, synthetische Zeolithe mit Hohlrumen im Kristallgitter, die durch definierte Poren zugnglich sind. Die Porengre bestimmt, welche Molekle eindringen knnen; handelsblich sind 3,4,5 und 10 . Polare Molekle werden strker adsorbiert als unpolarere, polarisierbare Molekle strker als nicht polarisierbare. Molekularsiebe knnen beliebig oft bei Temperaturen ber 250 C regeneriert werden (erreichbarer Wassergehalt ca. 2-3 g/100g; fr hhere Ansprche muss im lpumpenvakuum bei 300-350 C getrocknet werden. Wurden mit dem Molekularsieb Lsungsmittel getrocknet, sollte aus Sicherheitsgrnden das Lsungsmittel durch Einschtten von Wasser verdrngt werden.

NatriumNatrium eignet sich zur Wasserentfernung aus Ethern, gesttigten aliphatischen und aromatischen Kohlenwasserstoffe und tertiren Aminen. Beim Trocknen bildet sich NaOH und Wasserstoff. Vllig ungeeignet ist Natrium zum Trocknen von protischen Lsungsmitteln (Alkohole, Carbonsuren) Ketonen, Aldehyden, Estern und halogenhaltigen Lsungsmittel, bei denen explosionsartige Reaktionen auftreten knnen. Natrium reagiert sehr heftig mit Wasser, deshalb sollten die zu trocknenden Flssigkeiten nur geringe Mengen an Wasser enthalten. Fr eine gute Trockenwirkung wird Natrium meist mit Hilfe einer Natriumpresse als dnner Draht in das Lsungsmittel eingebracht (groe Oberflche). Natriumreste werden mit Isopropanol vernichtet. Natrium kann als Trockenmittel meistens durch Calciumhydrid ersetzt werden.

NatriumhydroxidNaOH trocknet ebenso wie Kaliumhydroxid basische Flssigkeiten wie Amine, fr Suren, Sureanhydride, Ester, Amide und Nitrile ist es ungeeignet. Beim Trocknen zerfliet Natriumhydroxid, dadurch wird die Trockenwirkung gemindert.

Natriumsulfat (wasserfrei)Natriumsulfat ist ein universell einsetzbares Trockenmittel fr fast alle Verbindungen, auch empfindliche Substanzen wie Aldehyde und Ketone knnen damit getrocknet werden. Die Trockenwirkung ist nur mig, zum Trocknen von Lsungen aber meist ausreichend.

Phosphorpentoxid, SicapentPhosphorpentoxid ist ein sehr wirksames Trockenmittel, es entfernt Wasser aus Gasen und gesttigten aliphatischen und aromatischen Kohlenwasserstoffen, Nitrilen, halogenierten Kohlenwasserstoffen, und Schwefelkohlenstoff; ungeeignet ist es fr Alkohole, Amine, Suren, Ketone, Aldehyde und Ether. Bei der Wasseraufnahme berzieht sich Phosphorpentoxid mit einer zhen, honigartigen Schicht Polymetaphosphorsure, die Trockenwirkung nimmt dadurch deutlich ab.Deshalb verwendet man oft Sicapent, ein auf anorganischem Trger aufgezogenes Phosphorpentoxid. Durch das Trgermaterial bleibt es auch bei Wasseraufnahme rieselfhig. Sicapent wird auch mit Feuchtigkeitsindikator angeboten.

9.2. Trocknen von FeststoffenFeststoffe werden hufig aus Lsungen durch Abdestillieren des Lsungsmittels gewonnen oder durch Absaugen von Suspensionen erhalten. Das vollstndige Entfernen der noch verbliebenen Lsungsmittelreste nennt man Trocknen. Die einfachste Methode um Lsungsmittelreste zu Entfernen ist das Trocknen im Vakuum. Dazu wird der zu trocknende Feststoff in einer tarierten Schale in einen Exsikkator gestellt und durch Anlegen von Unterdruck (ca. 16 mbar, Wasserstrahlvakuum) evakuiert. Der verminderte Druck beschleunigt das Verdampfen des Lsungsmittels. Der Planschliff des Exsikkators muss gefettet werden, um eine ausreichende Dichtigkeit zu gewhrleisten. Whrend der gesamten Trocknungsdauer muss die Verbindung zur Vakuumpumpe bestehen bleiben! Nur so ist es mglich, dass der Lsungsmitteldampf aus dem Exsikkator und damit auch aus der Substanz gezogen wird. Zum ffnen des Exsikkators wird der Absperrhahn geschlossen und der Vakuumanschluss entfernt. Anschlieend wird der Absperrhahn sehr langsam und vorsichtig geffnet, um die Substanz nicht durch die einstrmende Luft im Exsikkator zu Verwirbeln. Zur Kontrolle des Trocknungsvorgangs wird die Festsubstanz von Zeit zu Zeit aus dem Exsikkator genommen und gewogen: ist keine Gewichtsabnahme mehr festzustellen ist der Trocknungsvorgang beendet (Gewichtskonstanz). Die Trocknung bentigt Zeit! Bei leichtflchtigen Lsungsmitteln kann eine Stunde ausreichen, bei hhersiedenden Solventien wie Ethanol knnen es auch mehrere Stunden (oder Tage) sein. Kleine Substanzmengen trocknet man am besten in einem (tarierten) Rundkolben mit aufgesetztem Hahnbergangsstck Kernschliff auf Olive.

Muss Wasser aus einer Festsubstanz getrocknet werden gelingt das im Vakuum nur sehr langsam. Hier wird man in den unteren Teil des Exsikkators zustzlich eine Schale mit Trockenmittel stellen. Das Trockenmittel nimmt das Wasser ber die Gasphase nach und nach auf und bindet es. Deshalb kann hier prinzipiell auch ohne Vakuum (aber mit geschlossenem Hahn) getrocknet werden. Ein Unterdruck im Exsikkator beschleunigt den Trockenvorgang. Als Trockenmittel wird meist gekrntes Kieselgel mit Feuchtigkeitsindikator oder Calciumchlorid verwendet, enthlt die Substanz noch Reste organischer Suren (z.B. Essigsure) ist Kaliumhydroxid als Trockenmittel besser, da es die Sure als Salz bindet. Wasser ist relativ schwierig zu entfernen, deshalb wird meist ber Nacht getrocknet. In hartnckigen Fllen kann die Entfernung von Wasser durch azeotrope Destillation sinnvoll sein: Dazu wird der Feststoff in einem geeignetem Lsungsmittel (Wasserschlepper, z.B. Cyclohexan) gelst oder suspendiert und am Wasserabscheider erhitzt.

9.3. Trocknen von LsungenBei Reinigungsoperationen wie der Extraktion erhlt man das Produkt hufig als Lsung in einem wassergesttigtem Solvens. Vor der Weiterverarbeitung muss das Wasser aus dem Lsungsmittel entfernt werden. Im Labormastab kann das durch die Zugabe eines geeigneten Trockenmittels zu Lsung erfolgen. Als Trockenmittel wird meist Natriumsulfat, Magnesiumsulfat, Calciumchlorid oder Kaliumcarbonat verwendet. Welches Trockenmittel geeignet ist hngt von der Art der Substanz und des Lsungsmittels ab. Das Trockenmittel wird in kleinen Portionen zu der Lsung gegeben und immer wieder umgeschttelt. Es wird soviel Trockenmittel zugegeben, dass es beim Umschtteln nicht mehr verklumpt. Anschlieend wird das Gef verschlossen und von Zeit zu Zeit umgeschttelt oder permanent magnetisch gerhrt. Fr ein gutes Trocknungsergebnis muss mit mindestens 2 Stunden gerechnet werden, besser wird ber Nacht getrocknet. Die berstehende Lsung muss klar erscheinen; ist sie trb wurde zu wenig Trockenmittel verwendet. Nach dem Trocknen wird ber einem Bchnertrichter oder einem Alihn'schen Rohr vom Trockenmittel abfiltriert und das Trockenmittel mit frischem, trockenem Solvens nachgewaschen. Zuviel Trockenmittel verringert hufig die Ausbeute, da die gewnschte Substanz beim Abfiltrieren vom Trockenmittel teilweise eingeschlossen wird. Deshalb ist darauf zu achten, dass vor dem Trocknen sichtbare Wassertropfen aus der Lsung entfernt werden (mit einer Tropfpipette vorsichtig aufziehen). Insbesondere wenn ohne Lsungsmittel (in Substanz) getrocknet wird darf nur mglichst wenig Trockenmittel verwendet werden!

9.4. Reinigung und Trocknen von LsungsmittelnViele chemische Umsetzungen setzen Lsungsmittel voraus, die keine strenden Verunreinigungen enthalten. Bei modernen metallorganischen Synthesen ist es entscheidend, da die eingesetzten Lsungsmittel trocken (= wasserfrei oder absolut) sind. Obwohl Wasser in Lsungsmitteln im Grunde ebenfalls eine Verunreinigung ist, wird entsprechend den unterschiedlichen Bedrfnissen zwischen der Reinigung und der Trocknung organischer Solventien unterschieden. Ein einfaches Rechenbeispiel zeigt die Bedeutung von Verunreinigungen am Beispiel von Ether: Bei einem handelsblichen Wassergehalt von 0.2 % enthalten 100 ml Ether etwa 0.14 g bzw. 7.5 mmol Wasser! Zusammen mit den physikalischen Daten wird das Verhalten gegenber Wasser (Mischbarkeit und Wassergehalt azeotroper Gemische) ebenso wie die wichtigsten bekannten Verunreinigungen angegeben. In vielen Fllen lt sich die Reinigung und Trocknung in einem Arbeitsgang erreichen, in einigen Fllen sind auch mehrere Methoden zur Reinigung und Trocknung angegeben. Ein wichtiger Punkt ist die korrekte Aufbewahrung der getrockneten Lsungsmittel. Zum einem soll verhindert werden, da das Solvens im Lauf der Zeit wieder Wasser aufnimmt, zum anderen mu damit gerechnet werden, da die den technischen Solventien zugesetzten Stabilisatoren bei der Reinigung ebenfalls entfernt wurden. In diesem Fall mu eine mgliche Zersetzung oder Peroxidbildung der Solventien bercksichtigt werden.

Nicht unproblematisch ist das Abfllen von aufwndig getrockneten Lsungsmitteln: Auch beim schnellen Ausgieen steigt der Restwassergehalt von 10-3 Gew.% auf den doppelten bis vierfachen Wert. Auch das an der Glasoberflche von Laborgerten adsorbierte Wasser ist nicht zu unterschtzen. Alle bentigten Glasgerte mssen deshalb gut getrocknet und evtl. unter Vakuum ausgeheizt werden, der direkte Luftkontakt von getrockneten Lsungsmitteln muss nach Mglichkeit ausgeschlossen werden. Neben den Reinigungs- und Trocknungsmethoden fr Lsungsmittel sind auch die entsprechenden Vorschriften fr einige hufig bentigte Basen mit aufgenommen. Schlielich werden fr alle Lsungsmittel auch die sicherheitsrelevanten Daten (Gefahrensymbol, R/SStze, MAK-Werte etc., Stand 2001) mit angegeben.

Trocknen mit Aluminiumoxid:Eine elegante Methode ist Entfernung von Restwasser aus vorgetrockneten, destillierten Lsungsmitteln durch Adsorption an basischen Aluminiumoxid der Aktivittsstufe I. Hierzu fllt man eine Chromatographiesule ( 10 - 20 mm, Hhe 30 - 50 cm) trocken mit etwa 150 g basischem Al2O3 (Akt.Stufe I) pro Liter Solvens und lsst das zu trocknende Lsungsmittel durch die Sule laufen. Dazu wird das Solvens am besten aus einem Tropftrichter zugetropft, das getrocknete Solvens wird in einem Schliffkolben mit seitlichem Kapillarhahn (Schlenkkolben), auf den ein Trockenrohr aufgesetzt wird, aufgefangen. Durch die freiwerdende Adsorptionswrme erwrmt sich die Sule beim Durchlaufen des Lsungsmittels anfangs sehr stark, dadurch geht die Trockenwirksamkeit zunchst verloren. Deshalb ist es ratsam, die ersten 100 ml des Eluats entweder zu verwerfen oder erneut durch die Sule laufen zu lassen. Der Nachteil dieser Methode ist der relativ hohe Preis des Trockenmittels, was die Durchfhrung auf einige wenige, spezielle Flle und kleine Volumina beschrnkt. Das verbrauchte Aluminiumoxid wird im Abzug aus der Sule ausgestoen (evtl. mit Hilfe eines Handgeblses) und erst nach vollstndigem Trocknen entsprechend den jeweils gltigen Abfallvorschriften entsorgt. Von der Regenerierung mu wegen mglicherweise anhaftenden Peroxidspuren prinzipiell abgeraten werden!

Trocknen mit MolekularsiebeMolekularsiebe sind synthetische, kristalline Aluminiumsilikate mit Hohlrumen, die durch Poren mit definierten Porendurchmesser (3 - 10 ) verbunden sind; handelsblich sind kleine Kugeln oder Zylinder. Bei einem Molekularsieb mit 3 Porendurchmesser kann z.B. nur Wasser (Molekldurchmesser 2.6 ), sowie Ammoniak durch die Poren des Silikats in den Hohlraum eindringen und adsorbiert werden, whrend die blichen organische Solventien nicht eindringen knnen. Die Kapazitt der Molekularsiebe betrgt etwa 20 Gewichtsprozent, sie knnen beliebig oft regeneriert werden:

Der verbrauchte Molekularsieb wird zunchst abfiltriert, im Abzug getrocknet und danach grndlich mit Wasser gewaschen. Zur Aktivierung wird das Silikat erst bei 150 C im Trockenschrank, danach 12 h bei 200 C im Feinvakuum getrocknet. Der Restwassergehalt ist dann < 0.5%. Zu etwa 1 l des zu trocknenden Lsungsmittels werden 100 g Molekularsieb gegeben und unter gelegentlichem Umschwenken mehrere Tage stehen gelassen (Statische Trocknung). Am besten hat sich die dynamische Trocknung bewhrt: Hierbei wird das vorgereinigte und vorgetrocknete Lsungsmittel durch eine Chromatographiesule filtriert. Mit 250 g Molekularsieb lassen sich so etwa 10 Liter der nachstehend aufgefhrten Lsungsmittel bis auf einen Wassergehalt von 0.002% (20 ppm) trocknen (Sule 2.5 x 60 cm, Durchlaufgeschwindigkeit ca. 3 l/h). Molekularsieb 3 : Acetonitril, Methanol, Ethanol und Isoprpanol. Molekularsieb 4 : Benzol, Chloroform, Cyclohexan, Ethylacetat, Methylacetat, Methylenchlorid, Tetrachlorkohlenstoff, Tetrahydrofuran, Toluol. Dieser Molekularsieb bindet auer Wasser auch: Acetaldehyd, Acetonitril, niedere Alkohole (Methanol, Ethanol, n-Propanol, n-Butanol), Methylamin sowie weitere kleine Molekle, die jedoch als Verunreinigungen in Lsungsmitteln keine Rolle spielen.

Trocknen mit Alkalimetallen und Metallhydriden:Alkalimetalle und Metallhydride werden vor allem beim Trocknen von Kohlenwasserstoffen und Ethern verwendet. Bei nicht zu hoch siedenden Lsungsmitteln lassen sich auch die kuflichen Dispersionen von Natriumhydrid oder Calciumhydrid in Weil (Paraffinl) einsetzen, die wegen der feinen Verteilung sehr rasch und effizient reagieren. Zunchst mu das zu trocknende Lsungsmittel mit CaCl2 oder Na2SO4 "vorgetrocknet" werden. Dadurch wird ein groer Teil des in technischen Lsungsmitteln enthaltenen Wassers bereits entfernt. Zum Feintrocknen wird das Alkalimetall oder Hydrid zugesetzt, wobei Alkalimetalle, soweit nicht ihr Schmelzpunkt berschritten wird (Kalium!), vor Gebrauch erst zu dnnen Bndern oder Drhten (Natrium-Presse) verarbeitet werden mssen. In allen Fllen mu der Umgang wegen der Entzndbarkeit mit besonderer Sorgfalt erfolgen: Nur mit trockenen Gerten und vorgetrockneten Solventien arbeiten! Beim Refluxieren unbedingt einen Metallkhler verwenden! Nie bis zur Trockene abdestillieren! Selbstverstndlich wird die Apparatur gegenber der (feuchten) Atmosphre mit einem Trockenrohr (CaCl2 oder Kieselgel) abgeschlossen. Nach dem Abdestillieren wird zum erkalteten Destillationsrckstand mit den Alkalimetall- oder Metallhydridresten falls ntig Dioxan zugegeben. Anschlieend wird vorsichtig Isopropanol unter Schwenken und Rhren zugegeben, bis alles Metall bzw. Hydrid abreagiert hat. Danach wird wssriger Alkohol, spter Wasser zugegeben, bis eine klare Lsung entstanden ist. Nach Neutralisation wird die Lsung zum wssrigen organischen Sondermll gegeben.

Kohlenwasserstoffen-PentanC5H1220 D

MG: 72.15 g/molF+

Schmp. -129 C; Sdp. 36 C; d = 0.63 g/ml; n =1.3575; DK = 1.8 (20 C). Dampfdruck: 573 hPa (20 C); Flammpunkt: -50 C; Zndtemperatur: 285 C; Explosionsgrenzen: 1.4 - 8 Vol.-%. R 12-51/53-65-66-67; S 9-16-29-33-61-62; MAK: 1000 ml/m3 (ppm), 3000 mg/m3. Lslichkeit von Wasser in n-Pentan: 0.01% bei 20C.NXn

Verunreinigungen: Je nach Spezifikation enthlt n-Pentan auch Isomere und ist oft auch verunreinigt mit Olefinen und schwerflchtigen Produkten. Zum Vortrocknen mindestens 24 h ber CaCl2 vortrocknen, danach vom Trockenmittel abdekantieren. 5 g/l Natriumdraht einpressen, einige Stunden refluxieren, danach abdestillieren. Destillation mit ca. 1.0 g/l Natriumhydrid-Dispersion in Weil. Das so getrocknete Pentan wird ber eingepresstem Natriumdraht oder Molekularsieb 4 in einer dichtschlieenden Flasche aufbewahrt.

n-Hexan

C6H14

MG: 86.18 g/mol

F

20 Schmp. -94 C; Sdp. 69 C; d = 0.66 g/ml; n D =1.3750; DK = 1.8 (20 C). Dampfdruck: 160 hPa (20 C); Flammpunkt: -22 C; Zndtemperatur: 240 C; Explosionsgrenzen: 1.0 - 8.1 Vol.-%.

Xn

R 11-38-48/20-51/53-62-65-67; S 9-16-29-33-36/37-61-62; MAK: 50 ml/m3 (ppm), 180 mg/m3. Lslichkeit von Wasser in n-Hexan: 0.01% bei 20C; Azeotrop mit Wasser (5.6 %), Sdp. 61.6 C. Verunreinigungen: Je nach Spezifikation enthlt n-Hexan auch Isomere, oft auch Olefine und schwerflchtige Produkte. Fr spektroskopische Zwecke mssen die olefinischen Verunreinigungen entfernt werden: n-Hexan wird mehrere Stunden mit ca. 200 ml/l Chlorsulfonsure zum Sieden erhitzt. Die erkaltete Reaktionsmischung wird dann mit Wasser, verd. Natronlauge und nochmals mit Wasser gewaschen, anschlieend wie bei nN

Pentan beschrieben ber CaCl2 vorgetrocknet, danach mit Na-Draht oder NaHDispersion getrocknet. Fr kleinere Mengen ist auch die Filtration ber Al2O3 geeignet. UV-Kontrolle! Hinweis: n-Hexan ist neurotoxisch! Es sollte durch andere Kohlenwasserstoffe (Pentan oder Heptan) ersetzt werden.

n-Heptan

C7H16

MG: 100.21 g/mol

F

20 Schmp. -90 C; Sdp. 98 C; d = 0.68 g/ml; n D =1.3876; DK = 1.9 (20 C). Dampfdruck: 48 hPa (20 C); Flammpunkt: -4 C; Zndtemperatur: 215 C; Explosionsgrenzen: 1 - 7 Vol.-%.

Xn

R 11-38-50/53-65-67; S 9-16-29-33-60-61-62; MAK: 500 ml/m3 (ppm), 2100 mg/m3. Lslichkeit von Wasser in n-Heptan: 0.01% bei 20C; Azeotrop mit Wasser (12.9 %), Sdp. 79.2 C. Verunreinigungen: Je nach Spezifikation kann n-Heptan neben Isomeren auch olefinische und schwerflchtige Verunreinigungen enthalten. Die Trocknung erfolgt wie bei n-Pentan beschrieben.N

Petrolether (40/60)

Mischung verschiedener Kohlenwasserstoffe

F

Siedebereich 40 - 60 C; d = 0.65 g/ml. Dampfdruck: 350 hPa (20 C); Flammpunkt: