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Booklet for das von lieder

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Booklet of mahler recording

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Recordtng

Recordng Superwston

Balance EnEneer

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Graphrc text pages

Photographs of Kubehk

Edrtor

27 February 1970

Bavarian Broadcastrng Company

Herkulessaal der Resrdenz rn Munchen

Frredrrch Welz

Werner Mdlzrg

BRANDesrgn, Mr.inchen

GUnter Hermbach, Stuttgart

Fel icrtas Timpe, Munchen

Universal Edrtron Wien

Drpl -Tonmerster Ludger Bdckenhoff

H0lsenweg 7, D-32760 Detmold

T e l + 4 9 ( 0 ) 5 2 3 1 - 8 7 0 3 2 0 , F a x + 4 9 ( 0 ) 5 2 3 1 - 8 7 0 3 2 1

E-Marl LB@audite de . http' \ \www audrte de

nuil i le

GustavMahter

DAS LIED VON DER ERDEEine Symphonie fiir eine Tenor- und eine Alt-Stimme und OrchesterA Symphony for Tenor and Alto Voices and Orchestra

(Chinestsche Dichtung tn der Abersetzung von Hans Bethge mit demTitel ,,Die chrnesjsche Fl6te)(Chinese poem in the translation of Hans Bethge titled "The Chinese Flute)

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Das Trinklied vom Jammer der ErdeDrinkrng Song of the World's MiseryAllegro pesante

Der Einsame im HerbstThe Lonely Man rn AutumnEtwas schleichend. Ermtdet / Somewhatfurtrvely. Fatrgued

Von der JugendOf YouthBehaglich heiter / Comfortably cheerful

Von der SchiinheitOf BeautyComodo. Dolcisstmo

Der Trunkene im FrthlingThe Drunk Man in SprrngAllegro. Keck, aber nicht zu schnell/Audacious. but not too fast

Der AbschiedThe FarewellSchwer/Heavy

8:37

9:34

3:09

6:38

4:23

29:34

tota l t rme 62:11

Page 3: Booklet for das von lieder

Jm Jahre 1907 widerfuhren dem 47- jdhr igen

I Gustav Mahler so gravierende Bedrdng-Inisse, dass sich fortan sein Leben grund-legend dnderte. Er, der als ,,Gott der sridlichenZonen" die Wiener Hofooer zu einem Elite-Institut geformt und zehn Jahre lang glanzvollgef0hrt hatte, musste zurlicktreten. Nicht nur,dass Mahlers kont inuier l iche Hochspannungder gemritl ichen Wiener Mentalitdt zunehmendauf die Nerven ging, auch der wachsendeAntisemitismus unterhohlte seine Position.Der zweite Schlag war der pl6tzliche Tod dergeliebten dlteren Tochter Maria Anna. Sie er-krankte im Sommer' l 907 wdhrend des Fer ien-aufenthaltes in Meiernigg am Worthersee anDiphtherie und Scharlach und musste qualvollsterben. Als Mahler drei Jahre zuvor am glei-chen Ort seine,,Kindertotenlieder" komponierthatte, beschwor ihn seine Frau, davon ab-zulassen: ,,Du malst den Teufel an die Wand!"Vergeblich. Jetzt holte ihn das Verhdngnisscheinbar ein und trribte sein Verhdltnis zuAlma. Und drittens wurde bei Mahler, der seinephysische Konstitution nachlassen frihlte, einmassiver Herzklappenfehler diagnostiziert. DieArzte empfahlen ihm dringend, seine Lebens-weise rigoros zu dndern und sich zu schonen.Der Mann. der nie mit seinen Krdften haus-hielt, der sich seine Eingebungen auf scharfenMiirschen vielfach erwanderte, musste sichnun wie ein Vogel im Kiif ig frlhlen. ,, lch kannnichts als arbeiten: alles andere habe ichim Laufe der Jahre verlernt." Durch Mahlerskdrperliche und seelische Existenz ging einBruch. Von nun an waren Leben und Schaffenvom Gedanken an den Tod stigmatisiert.

Ein alter Freund von Almas Vater schenkteMahler damals ein eben erschienenes Inselbuch,,,Die chrnesische Flote", mit 80 Gedichten, dreder Literat Hans Bethge herausgegeben hatte.Die Quellen gingen auf altchinesische Lyrikum das 8. Jahrhundert zuruck, namentlich aufLi-Tai-Po. Doch wir mrissen uns klar sein, dassdas Original inzwischen weitgehend europtii-siert worden war. Bethge stLitzte sich bei seinerNachdichtung auf franzosische Ubertragungenaus dem 19. Jahrhundert, die ihrerseits schonsehr frei behandelt waren. Wie auch immer, inseiner fragilen Verfassung faszinierten Mahlerdiese Gedichte spontan. Dieses Changierenzwischen Schonheit des irdischen Daseins,namenloser Melancholie, ausufernder Trunken-heit, dieses Kreisen um die Vergdnglichkeitbrachten in Mahler eine Saite zum Schwingen,die wohl unbewusst auf eine solche Begeg-nung gewartet hatte. Schon 1907 zeichnete ererste Skizzen auf, verbrachte dann den Winterin New York und sttlrzte sich im Sommer 1908in die Arbeit, diesmal in einem abgelegenenBauernhaus im Weiler Alt-Schluderbach, srld-lich von Toblach in den Dolomiten. ln einesi m ple Bretterhr.itte, sei n,, Kom pon ierhiius-chen", zog er sich stundenlang zurr.ick. ,,So//teich wieder zu meinem Se/bst den Weg finden,so muss ich mich den Schrecknissen der Ein-samkeit hberliefern."

Mahler wdhlte sieben Gedichte aus BethgesSammlung und schuf daraus sechs hochst un-gle iche musikal ische Gebr lde, wobei er zweiGedichte zum finalen Abschied vereinigte. Da-mit weitete er sein Prinzip, eine Symphonie auf

das Finale hin auszurichten, hier ins fast Gren-zenlose: der Abschied dauert so lange wiedie vorangegangenen frinf Lieder zusammen,ndmlich etwa eine halbe Stunde. Wichtig istder Untertitel des Werkes: ,,Eine Symphoniefilr eine Tenor- und eine Alt-Stimme und Or-chester". Wie kein anderer Komponist wussteMahler von Anbeginn seines Schaffens dasSymphonische mit dem Vokalen auf die unter-schiedlichste Weise zu vereinigen. Mit dem,,Lied von der Erde" ist ihm die vollkommensteVerschmelzung gelungen. Er sah in diesemWerk das Personlichste, was er je geschaffenhatte. Verschiedene AuBerungen deuten auchdarauf hin, dass Mahler mit dieser Vokalsym-phonie dem Verhingnis ausweichen wollte,Sch6pfer einer neunten Symphonie zu wer-den, nachdem eine Neunte ftir Beethoven,Schubert und Bruckner zum symphonischenSchwanengesang geworden war.

1.lm Trinklied vom Jammer der Erde (Allegropesante) beschwort der Tenor drastisch, wiealle irdischen Genr.isse und Aufschwtinge un-ausweichlich auf ein Ende zulaufen. Jede derdrei - natrirlich variierten - Strophen endet mitdem ruhig kantablen Refrain ,,Dunkel ist dasLeben, ist der Tod." Auffallend sind die scharfenKonturen der Orchesterstimmen. das Vermeidenvon weichen Mischkldngen und die unverhoh-lenen Dissonanzen. Die volle, Uppig benutzteOrchesterbesetzung wechselt extrem zu kam-mermusikalischer Faktur und zur Altstimme in

2. Der Einsame im Herbst(Etw as sch le ichend. Erm 0 d et)

Nun wird das Prinzip offenbar, dass derTenor - cum grano salis - die extrovertierten,kraftvoll bildhaften Lieder zu singen hat, demAlt die nach innen gewendeten St0cke vorbe-halten sind.

Wichtiges Bauelement sind die leisen, mono-ton ,,schleichenden" Achtelketten in denGeigen. Darriber wird zum Dialogpartner derSdngerin die Oboe, die kaum anderswo sotrostlos klagt. Nur einmal sprengt die Sehn-sucht nach der,,Sonne der Liebe" die ein-gehullte Trauer und bricht - nur kurz - Mit gro-Bem Aufschwung heraus. Das Ende erstirbt.

3. Von der Jugend (behaglich heiter)Das ktirzeste und - scheinbar - am ein-

fachsten strukturierte der Lieder mit auffallendvielen 4-taktigen Perioden. Wie lebensfrohklingen hier die Holzbldser. Dennoch: von derKompositionstechnik her ist es das raffinier-teste Lied des Zyklus, den Mahler tibrigensimmer als ein Ganzes aufgefasst wissen woll-te. Der porzellanene Pavillon und die Brtickeaus Jade spiegeln sich im Teiche und erschei-nen auf den Kopf gestellt. Analytiker habenherausgefunden, dass Mahler im Fortgangdes Strickes nicht nur die Intervallfolgen r0ck-wiirts, also im Krebsgang, setzte; auch dasGewebe aus horizontalen und vertikalenBeziehungen wird gespiegelt. Ein Kunstge-bilde von scheinheiliger Harmlosigkeit.

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4. Von der Schiinheit (Comodo. Dolcissimo).Das Lied beginnt zart, fast rm Tone eines

Volkslredes und schildert in zwet Strophen, wrein der goldenen Sonne Blumen pfluckende,spielende Mddchen am Ufer sitzen. Dannwechselt die Szene radrkal. In einer r.lberleiten-den Beschleunigung wrrd ein Marschtempoerreicht, und in einem immer flotteren ZertmaBbeschreibt die Musik, diesmal in zwei sym-phonisch tippigen Strophen, wre eine Gruppeschoner Knaben am Ufer entlang sprengt,wobei das Pferd des einen scheut und dieB[]ten zerstampft. Die erzdhlende Stimmewird fast bis zur Atemlosigkert getrieben. Un-vermittelt f inden wir uns im langsamen Teilwieder. Die sch6nste der Jungfrauen wirft demwilden Reiter voller Erregung sehnsuchtsvolleBlicke nach (3. Liedstrophe). Auch dieses Liedendet im Nichts. Mahler hatte eine eigeneLiedstrophe hinzugedichtet, um diesen drama-tischen Kontrast zu gewinnen.

5. Der Trunkene im Friihling(Allegro. Keck, aber nicht zu schnell.)

AuBerlich ein federndes Scherzo im 4/4-Takt, im Tonfall und der heldischen Strmm-frihrung des Tenors dem ersten Lied verwandt,freil ich ohne jeden Bezug auf ein zeitl ichesEnde. Dieses ganz subjektive Ausbrechen inden reinen Rausch und der Traum vom Frrih-ling manifestieren eine Flucht aus der Realitdt,einen letzten Exzess vor dem unausweich-lichen Ende. Umgekehrt wie rn vielen anderenMahlerschen Kompositionen, die einenSteigerungsbogen vom Leisen zur lautenKlimax und zurrick ins Leise vollfrihren. sinkt

hrer die Ekstase im Mittelteil ab zum lyrischenZwiegesprdch mit dem Vogel (/angsam undzogernd), ehe die Lust am Singen und amWern zu einem demonstrativ abrupten Fortissi-mo-Schluss frihrt. Interessant. dass hier dasOrchester klerner besetzt rst als etwa imvrerten Lied, und Mahler trotzdem - nur miteiner Triangel rm Schlagwerk und ohnePauken - eine veritable Klanqfti l le entfaltet.

6. Mit dem Abschied (Schwer) begibt srchMahler auf den endgtllt igen langen Weg ausder irdischen Sphiire, aus Taumel und Klage,aus ldylle und Lebensfreude. Glerch die erstendumpfen Schldge des Tamtam und der tiefenHarfen eroffnen eine Aura der unumkehrbarenErkenntnis, dass ein ,,letztes Lebewohl" naht.Wie erwdhnt. schloss Mahler hier zwei Ge-dichte Bethges (,,1n Erwartung des Freundes"und ,,Der Abschred des Freundes") zusam-men. Ofter als sonst verdnderte und ergdnzteer die Textvorlage mit groBer Ernfrihlsamkeit.Der endlos lange Atem und die unabldssigenWiederholungen der Orchestermotive bewir-ken ein Gefrihl der Zeitlosigkeit, sie dtirfendennoch nie in Spannungslosigkeit absinkenoder weinerlich werden. Mahler selbst wusste,was er den Interpreten und auch den Horernzumutete. Bruno Walter hielt die Worte Mah-lers fest. als dieser ihm den Abschied iber-gab: ,,Was glauben Sle? /st das tiberhaupt zumAushalten? Werden sich die Menschen nichldanach umbringen?" Dann wies er auf die rhy-thmischen Schwierigkeiten hin und fragtescherzend: ,,Haben Sie erne Ahnung, wie mandas dirigieren soll? lch nicht."

Taucht man In diese Musik ein, wird man wohldie tiefe Resignation der EndgUltigkeit empfin-den, doch nicht die ungebrochene Klage des,,Einsamen im Herbst" im zwerten Lied. DerMensch, inkarniert durch die terls sehr tref ge-fUhrte Altstimme, bewahrt Haltung, l isst srchvon seinen Gefrihlen nre uberwdltrgen. Ofterhat dre Siingerin ohne Ausdruck, also ent-personlicht, zu singen, dann wieder voll geli iu-terter Expressivitdt bis zur schwelgerischenKantrlene. Mahler vermied die Gefahr der Mo-notonie, indem er das Tempo immer wiederanziehen und nachgeben l ieB. Die St immungfrlhrt von einer idyll isch-melancholischen Zu-standsbeschreibung der Natur zur sehnsuchtr-gen Erwaftung des Freundes, der nur kommt,um sein letztes Lebewohl zu sagen. Dazwr-schen hat Mahler in einem weit gespanntenOrchesterzwischenspiel eine mdchtige Steige-rung aufgebaut; in einer Art Durchfr-ihrung wirdder innere Konflikt bis zum Zusammenbruchausgetragen. Die Einsame blerbt zurr.ick, nichtgebrochen, vielmehr beseelt von einer Visiondes Ubergangs in ein anderes Leben - obdurch den Tod oder durch erne Verwandlung,bleibt offen. Die Musik, immer langsamerwerdend, kommt zum Stil lstand und endetfragend in Stimme und Orchester ohne Ab-

schlussharmonie, offen fr-ir das Entschwebenins Unendliche. Gt)nzltch ersterbend lautet dieAnweisung frir die letzten Takte. Dass dreserriesige Satz auch auf die Sonatenform zuruck-geftlhrt werden kann, rst ft ir das Hdrerlebnisunerhebl ich.

Gemessen an den abgeschlossenen Werkenmuss man das ,,Lied von der Erde" als nichtganz vollendet werten. Der Perfektionist Mah-ler pflegte bei den Proben und selbst nachden ersten Auffrihrungen Korrekturen, auchErgiinzungen, vorzunehmen, um der - nre er-reichbaren - ldealgestalt so nahe wie moglichzu kommen. lm Herbst 1909 ribergab er dieReinschrift der Partitur Bruno Walter, seinemvertrauten Weggefdhrten wiihrend der Arbettam ,,Lied von der Erde". Von anderen Aufga-ben absorbiert (9. Symphonie, Adagro undSkizzen zur 10. Symphonie, zermr-irbendeKonzertreisen rn den USA) konnte Mahler nichtmehr an eine von ihm geleitete Aufftihrungseiner Liedersymphonie denken. Die Urauf-fUhrung am 2O. November 19'1 1 tn Mt inchenleitete Bruno Walter, etwa ein halbes Jahr,nachdem Mahler serne oeliebte Erde verlassenhatte.

Erich Mauermann

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Rafael Kubelik, 1914 geboren in Prag, hattedas Gltick, als Sohn des weltberrihmtenGeigers Jan Kubelik schon in sehr jungen Jah-ren zu den damaligen DirigentengroBen Zutrittzu bekommen. So durfte er zum Beispiel alsHeranwachsender bei den Salzburger Fest-spielen die Proben von Bruno Walter, ErichKleiber. Fritz Busch und anderen besuchenund konnte dabei auch Mahlers Symphonikkennenlernen, die ihn spontan fasziniertedurch ihre Leidensbereitschaft, ihren Volkstonund ihre hellsichtige Vision der Schrecken,die das 20. Jahrhundert noch hervorbringensollte. Quasi vegetativ wirkte in Rafael Kubelikauch der gemeinsame Boden nach, aus demer und Mahler stammten. Der Sohn einesSchnapsbrenners aus dem bohmisch-mdhri-schen Mittelgebirge nahe lglau war zeitlebensgeprdgt von den Mdrschen, die er von den na-hen Exerzierpldtzen horte, aber auch von derNaivitdt der Bauernlieder. Kaum ein andererDirigent traf diesen ,,bohmischen" Tonfall soauthentisch wie Kubelik, der allerdings nochlange warten musste, ehe er seine Vorstellun-gen von Mahlers Musik verwirklichen konnte.

Es kam das ,,Dritte Reich", der Jude Mahlerwar verfemt, zur Unperson gestempelt. Aber

auch nach Anderung der polit ischen Lageblieb Mahler bis in die sechziger Jahre desletzten Jahrhunderts frir die meisten Musik-liebhaber weitgehend unbekannt. Er galt alsexzentrischer AuBenseiter, als negativ Beses-sener, als Reprdsentant der Zerrissenheit zwi-schen Mensch und Ktinstler. ,,Meine Zeit wirdkommen", hatte Mahler einst prophezeit, unddass er, wenn auch spiit, Recht behalten soll-te, war nicht zuletzt das Verdienst von RafaelKubelik. der in Mr.inchen als Erster einen kom-pletten Mahler-Zyklus durchsetzte. Dabei hatteer nach zwei Seiten zu kimpfen: Zum einenwaren dem Symphonie-Orchester des Bayeri-schen Rundfunks Mahlers Gefr.ihlswelt undsein spezifischer Ton so gut wie unbekannt.Andererseits war das Publikum von vorsichti-ger Distanz und Misstrauen erfti l l t. Kubeliksunbeugsamem Sendungsbewusstsein ist eszu danken, dass Munchen Schritt ft ir Schrittzu einer Mahler-Stadt wurde, denn auch dieanderen Orchester konnten sich diesem Trendbald nicht mehr verschlieBen. Und Kubelik,,exportierte" auch Mahler: auf Tourneen inseuropiiische Ausland, nach den USA und nachJapan dirigierte Kubelik Mahlers Werke undbeeindruckte die Horer nachhaltig.

Erich Mauermann

Das Lied von der Erde(Chinesische Dichtung in der Ubersetzung vonHans Bethge mit dem Titel ,,Die chrneslscheFl6te)

1. Das Trinklied vom Jammer der Erde (Tenor)(nach Li-Tai-Po)

Schon winkt der Wein im gold'nen Pokale,Doch trinkt noch nicht, erst sing' ich euch ein

Lied!Das Lied vom KummerSoll auflachend in die Seele euch klingen.Wenn der Kummer naht,Liegen wrist die Gdrten der Seele,Welkt hin und stirbt die Freude, der Gesang.Dunkel ist das Leben, ist der Tod.

Herr dieses Hauses!Dein Keller birgt die Fulle des goldenen Weins!Hier, diese Laute nenn' ich mein!Die Laute schlagen und die Gldser leeren,Das sind die Dinge, die zusammen passen.Ein voller Becher Weins zur rechten Zeitlst mehr weft als alle Reiche dieser Erde!Dunkel ist das Leben. ist der Tod!

Das Firmament blaut ewig, und die ErdeWird lange fest steh'n und aufbltih'n im Lenz.Du aber, Mensch, wie lang lebst denn du?Nicht hundert Jahre darfst du dich ergotzen,

An alldem morschen Tande dieser Erde!

Seht dort hinab! lm Mondschein auf denGriibern

Hockt eine wild gespenstische Gestalt.Ein Aff ist's! Hort ihr, wie sein Heulen

The Song of the Earth(Chinese poem in the translation of Hans Bethgetitled "The Chrnese Flute")

1. Drinking Song of the World's Misery (tenor)(after Li-Tai-Po)

Already the wine beckons in the golden cup!But do not drink yet; f irst I shall sing you a

song!The song of sorrow shall sound with a burst oflaughter in your souls.When sorrow approaches, the gardens of thesoul l ies waste.Joy and song fade and die.Life is dark, and so is death!

Lord of this house!Your cellar holds the fullness of golden wine!This lute I call my own.To strum the lute and empty the glass;These are things that go together.A full cup of wine at the right timels worth more than all empires of this world!Life is dark, and so is death!

The firmament is eternally blue and the earthWill long endure and blossom forth in spring.But you, Man, how long do you have to live?You do not have even a hundred years to take

del ightIn a l l the crumbl ing t r i f les of th is wor ld . . .

Look down there! On the tombs in the moon-l ight

Croaches a wild, ghostly shape ...It is an aoe! Listen to how its shrieks

H

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Hinausgellt in den sriBen Duft des Lebens!Jetzt nehmt den Wein! Jetzt ist es Zeit. Ge-

nossen!Leert eure gold'nen Becher zu Grund!Dunkel ist das Leben. ist der Tod!

2. Der Einsame im Herbst (Alt)(nach Chang-Tsi)

Herbstnebel wallen bldulich r-iberm See:Vom Reif bezogen stehen alle Grdser;Man meint, ein Krinstler habe Staub von Jade

Uber die feinen BhJten ausgestreut.

Der stiBe Duft der Blumen ist verflogen;Ein kalter Wind beugt ihre Stengel nieder.Bald werden die verwelkten, gold'nen Bldtterder Lotosblrlten auf dem Wasser zieh'n.

Mein Herz ist mude. Meine kleine LampeErlosch mit Knistern, es gemahnt mich an den

Schlaf.lch komm' zu dir, traute Ruhestdtte!Ja, g ib mir Ruh, ich hab' Erquickung not !

lch weine v ie l in meinen Einsamkei ten.Der Herbst in meinem Herzen wdhrt zu lange.Sonne der L iebe, wi l ls t du nie mehr scheinen,Um meine bittern Trdnen mild aufzutrocknen?

3. Von der Jugend flenor)(nach Li-Tai-Po)

Mitten in dem kleinen TeicheSteht ein Pavillon aus grr.inemUnd aus weiBem Porzellan.Wie der RLicken eines Tigers

Pierce through into the sweet scent of l ife!Now take the wine, now it is time, friends.

Drain your golden beaker to the dregs.Life is dark. and so is death.

2. The Lonely Man in Autumn (alto)(after Chang-Tsi)

Autumn mists drift, blue-tinged across the lake...Coated with frost, all the grass stands stiff;One would think an artist had sprinkled jade

dustOver the delicate blossoms.

The sweet scent of the flowers has vanished.A cold wind bends their stems:Soon the faded golden petalsOf the lotus will f loat past on the water.

My heart is weary. With a crackling sound mylitt le lamp

Has gone out; it reminds me of sleep! ...I am coming to you, dear place of rest,Yes, give me rest, I am in need of comfort.

lof ten weep in my lonely days . . .The autumn in my heart has lasted too long.Sun of love, will you never shine againTo gently dry away my bitter tears?

3. Of Youth (tenor)(after Li-Tai-Po)

In the middle of the l i t t le pond,Stands a pavilion of greenAnd white porcelain.Like a tiger's back

Wolbt die Brricke sich aus JadeZu dem Pavrllon hinrlber.

In dem Hliuschen sitzen Freunde,Schon gekleidet, trinken, plaudern,Manche schreiben Verse nieder.

lhre seidnen Armel gleitenRrlckwirts, ihre seidnen MritzenHocken lustig tief im Nacken.

Auf des kleinen Teiches stil lerWasserfl i iche zeigt sich allesWunderlich im Spiegelbilde.

Alles auf dem Kopfe stehendIn dem Pavi l lon aus grr inemUnd aus weiBem Porzellan:

Wie ein Halbmond steht die BrrickeUmgekehrt der Bogen. Freunde,Sch6n gekleidet, trinken, plaudern.

4. Von der Schiinheit (Alt)(Nach Li-Tai-Po)

Junge Mddchen pf[icken Blumen,Pf[]cken Lotosblumen an dem Uferrande.Zwischen Brischen und Bldttern sitzen sie,Sammeln Bluten in den SchoB und rufenSich einander Neckereien zu.Gold'ne Sonne webt um die Gestalten,Spiegelt sie im blanken Wasser wider.Sonne spiegelt ihre schlanken Glieder,lhre sriBen Augen wider,Und der Zephr hebt mrt SchmerchelkosenDas Gewebe ihrer Armel auf. ft ihrt den Zauberlhrer Wohlgertiche durch die Luft.O sieh. was tummeln sich frlr schone Knaben

The lade bridge archesAcross to the pavilion.

Friends sit in the litt le house,Beautifully dressed, drinking and chatting;Some are writing down verses.

Their silken sleeves slipBack, their silken capsAre merrily perched on the back of their necks.

On the litt le pond's calmSurface everything isStrangley reflected upside-down.

Everything stands on its headIn the pavilion of greenAnd white porcelain.

Like a half-moon the bridge stands,Its arch inverted. Friends,Beautifully dressed, drink, chat.

4. Of Beauty (alto)(after Li-Tai-Po)

Young girls are picking flowers,Picking lotus flowers from the river-bank.Among bushes and leaves they sitGathering blossoms in their laps and they callTeasing banter to one another.The golden sunbeams weave about their formsAnd cast their reflections on the pale water,The sun reflects their slender slimbsAnd their sweet eyes.And the Westwind caressingly l ifts the clothOf their sleeves and carries the enchantmentOf their perfumes through the air.O look! Who are those handsome boys frolicking

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Page 7: Booklet for das von lieder

Dort an dem Uferrand auf mut'gen Rossen,Weithin gldnzend wie die Sonnenstrahlen;Schon zwischen dem Geiist der grr.inen WeidenTrabt das jungfrische Volk einher!Das Ross des einen wiehert frohlich auf,Und scheut, und saust dahin,Uber Blumen, Griiser wanken hin die Hufe,Sie zerstampfen jdh im Sturm diehingesunk'nen B[iten,Hei! wie flattern im Taumel seine Miihnen,Dampfen heiB die Nristern!

Gold'ne Sonne webt um die Gestalten,Spiegelt sie im blanken Wasser wider.Und die schonste von den Jungfrau'n sendetLange Blicke ihm der Sehnsucht nach.lhre stolze Haltung ist nur Verstellung.ln dem Funkeln ihrer groBen Augen,In dem Dunkel ihres heiBen Blicks,Schwingt klagend noch die Erregung ihresHerzens nach.

5. Der Trunkene im Friihling ffenor)(nach Li-Tai-Po)

Wenn nur ein Traum das Leben ist,Warum denn Mi.lh' und Plag'?lch trinke, bis ich nicht mehr kann,Den ganzen lieben Tag!

Und wenn ich nicht mehr trinken kann,Weil Kehl' und Seele voll,So tauml' ich bis zu meiner Tr.irUnd schlafe wundervoll!

Was hOr' ich beim Erwachen? Horch!Ein Vogel singt im Baum.

On brave horses there on the river-bank?Glittering far-otl, l ike the sunbeams,Already the sprighty youths are canteringAmong the branches of the green willows!One of their horses neighs merrily,Then rears up and rushes off;Its hooves plunge over flowers and grassAnd crush in their tumult the fallen blossoms;

Lo! how its mane flutters in the wild dash,How its nostri ls steam!

The golden sunbeams weave about their formsAnd cast their reflections on the pale water.And the fairest of the maidens castsLong looks of yearning after him.Her haughty bearing is only pretence:In the fire of her large eyes,In the darkness of her passionate gaze,The agitation of her heart sti l l throbs.

5. The Drunk Man in Spring (tenor)(after Li-Tai-Po)

lf l ife is only a dream,Then why should their be trouble and care?I drink-until I can drink no more,The whole, l ivelong day!

And when lcan drink no more,Because throat and soul are full,I stumble to my doorAnd sleep wonderfully soundly!

What do I hear upon waking? Hark!A bird sings in the tree.

lch frag' ihn, ob schon Fr0hling sei,Mir ist als wie im Traum,

Der Vogel zwitschert: Ja!Der Lenz ist da, sei kommen tiber Nacht!Aus tiefstem Schauen lauscht' ich auf,Der Vogel singt und lacht!

lch fri l le mir den Becher neuUnd leer' ihn bis zum GrundUnd singe, bis der Mond ergldnztAm schwarzen Firmament!

Und wenn ich nicht mehr singen kann,So schlaf ich wieder ein.Was geht mich denn der Frtihling an?Lasst mich betrunken sein!

6. Der Abschied (Alt)(nach Mong-Kao-Jen)

Die Sonne scheidet hinter dem Gebirge.In alle Tii ler steigt der Abend niederMit seinen Schatten, die voll Ktihlung sind.O sieh! wie eine Silberbarke schwebtDer Mond am blauen Himmelsee herauf.lch spUre eines feinen Windes Weh'nHinter den dunklen Fichten!

Der Bach singt voller Wohllaut durch dasDunkel .

Die Blumen blassen im Ddmmerschein.Die Erde atmet voll von Ruh' und Schlaf.

Alle Sehnsucht will nun tri iumen,Die mriden Menschen geh'n heimw6rts,Um im Schlaf vergess'nes Glt-ickUnd Jugend neu zu lernen!

,,1 ask him if it is already spring ...It seems to me like a dream".

The bird chirps: "Yes! Springis here, it came overnight"Sunk in thought, I heard.The bird sings and laughs.

I fi l l my cup againAnd drain it to the dregs,And I s ing-unt i l the moon is shin ingIn the black sky;

And when I can sing no more,I fall asleep again.What concern of mine is the sPring?Let me be drunk!

6. The Farewell (alto)(after Mong-Kao-Jen)

The sun sinks behind the mountains.Evenig descends into allthe valleysWith its shades that coolthe air.O look! Like a silver boat,The moon floats up into the blue lake of the sky.I feel a gentle breeze waftingBehind the dark spruce!

The brook sings melodiously through the dark-ness.

The flowers grow pale in the twilight glow.The earth breathes, heavy with peace and

slumber.All yearning turns to dreams.Tired folk go homewardsTo remember forgotten happinessAnd youth in sleep.

II

Page 8: Booklet for das von lieder

Die Vogel hocken stil l in ihren Zweigen.Die Welt schldft ein!

Es wehet krihl im Schatten meiner Fichten.lch stehe hier und harre meines Freundes.lch harre sein zum letzten Lebewohl.lch sehne mich, o Freund, an deiner SeiteDie Schonheit dieses Abends zu genieBen.Wo bleibst du? Du l;isst mich lang allein!lch wandle auf und nieder mit meiner LauteAuf Wegen, die von weichem Grase schwellen.O Schonheit! O ewigen Liebens, Lebenstrunk'ne Welt!

(nach Wang-Sei)Er stieg vom Pferd und reichte ihm den TrunkDes Abschieds dar. Er fragte ihn, wohin er

ftihreUnd auch warum es mr.isste sein.Er sprach, seine Stimme war umflort:

Du, mein Freund,Mir war auf dieser Welt das Gltick nicht hold!Wohin ich geh'? lch geh' , ich wand're in d ie

Berge.lch suche Ruhe frlr mein einsam Herz!lch wandle nach der Heimat! meiner Statte!lch werde niemals in die Ferne schweifen.Stil l ist mein Herz und harret seiner Stunde!

Die liebe Erde alkiberallBkiht auf im Lenz und grrint aufs neu!Al[iberall und ewig blauen licht die Fernen,

Ewigl Ewig!

The birds quietly croach on their twigs.The world is fall ing asleep.

A cool breeze blows in the shadows of my spruce.I stand here and wait for my friend.I wait for him to bid him a last farewell.I long, O my friend, to enjoyThe beauty of this evening by your side!Where are you? You have left me alone so long...I stroll up and down with me luteOn paths swollen with soft grass.O beauty! O world, drunk with eternal loveand life!

(after Wang-Sei)He dismounted from hir horse and offered him

the cupOf farewell. He asked him whereHe was going and also why it had to be,He spoke and his voice was muffled with tears:

"My f r iend,Fortune was not kind to me in this world.Where I am going? ... I go to wander in the

mountainsI seek peace for my lonely heart.I am going home, to my resting place.I will never roam again in foreign lands.My heart is quiet and awaits its hour!

The dear earth everywhereBlooms in spring and grows greenAgain. Everywhere and for everThe far horizons are radiant with blue.For ever. . . . . . for ever!"

Jn 1907 the 47-year-old Gustav Mahler met

I with such grave distress that his l ife fun-Idamentally changed from then on. Mahler,who as "God of the southern zones" had re-formed the Vienna Court Opera into an eliternstitution, directing it bril l iantly for ten years,was forced to resign. Not only did Mahler'scontinuous high tension increasingly enervatethe comfortable Viennese mentality, but alsomounting anti-Semitism undermined his posi-tion. The second blow was the sudden deathof his beloved elder daughter Maria Anna. Shefell i l l with diphtheria and scarlet fever duringthe summer of 1907 whilst on holiday inMeiernigg at Worthersee and had to die anagonizing death. When Mahler wrote his "Kin-dertotenlieder" three years previously at thissame place, his wife implored him to abandonthe project. "You are painting the devil on thewall!" she said. Her protests were in vain. NowFate was apparently overtaking him; this casta shadow on his relationship to Alma. Thirdly,Mahler, who felt his physical constitution to beslackening, was diagnosed as having a mas-sive defect of the cardiac valve. The doctorsurged him to radically alter his l ifestyle and totake care of himself. This man, who had neverbeen economical with his energies, who re-peatedly received inspiration on rigorous hikes,must now have felt like a bird in a cage. "All Ican do is work; I've forgotten everything elseover the years." A break occurred in Mahler'sphysical and spiritual existence. From now onhis l ife and production were stigmatised bythoughts of death.

An old friend of Alma's father then gave Mahlera newly published book entitled "The ChineseFlute" with 80 poems edited by the writer HansBethge. The sources reached back to ancientChinese poetry from around the eighth century,namely to Li-Tai-Po. Stil l, we must realise thatthe original had in the meantime been exten-sively Europeanised. Bethge based his adap-tations on 19th century French transcriptionsthat had themselves already been very freelytreated. Be that as it may, these poems spon-taneously fascinated Mahler in his fragile con-dition. This alternation between the beauty ofearthly existence, nameless melancholy andexcessive drunkenness, this focussing onthe transitory nature of life caused a string inMahler to vibrate that had probably uncon-sciously been waiting for such an encounter.He made initialsketches already in 1907, thenspent the winter in New York and threw himselfinto the work again in the summer of 1908,this time in an out of the way farmhouse inWeiler Alt-Schluderbach, south of Toblach inthe Dolomites. He retreated for hours at a timeto a simple cabin, his "composing hut." "lf I amever to find the way to myself again I shall haveto hand myself over to the horrors of loneliness."

Mahler chose seven poems from Bethge's col-lection, creating six highly dissimilar musicalstructures from them, whereby he unified twopoems to form the final Abschied (Farewell). Inso doing, he was extending his principle ofaiming the main weight of the symphony to-wards the finale, and here almost unlimitedlyso: the Abschied lasts as long as the previous

E

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five songs together, approximately an halfhour. The work's subtitle is important: "A Sym-phony for Tenor and AIto Voices and Orches-fra". Mahler knew how to united the symphon-ic with the vocal in the most varied ways, asdid no other composer, and this already at theoutset of his productive life. He attained themost complete fusion in "Das Lied von derErde," regarding this work as his most per-sonal statement. Various utterances also sug-gest that with this vocal symphony, Mahlerwanted to evade the fate of creating a NinthSymphony after the ninth symphonies ofBeethoven, Schubert and Bruckner had be-come their respective composers' swansongs.

1. f n the Trinklied vom Jammer der Etde(Drinking Song of the World's Misery)- Allegro pesante - the tenor dramatically con-jures up how all earthly delights and stimuliunavoidably come to an end. Each one of thethree (of course varied) verses concludeswith the calm cantabile refrain Dunkelist dasLeben, ist der lod (Life is dark, and so isdeath). The sharp contours of the orchestralparts are striking, as are the avoidance of softmixed orchestral timbres and unconcealeddissonances. The full, opulent orchestralforces undergo an extreme change to thechamber music scale and to the alto voice in

2. Der Einsame im Herbst ffhe Lonely Manin Autumn) Etwas schleichend. Ermhdet(Somewhat furtively. Fatigued)

Now the principle becomes apparent thatthe tenor - cum grano salis - sings the extro-

verted, powerfully pictorial Lieder, with theintroverted sections reserved for the alto. Thesoft, monotonously "furtive" chains of quaversin the violins are an important constructiveelement. The oboe becomes the singer's dia-logue partner above these; hardly anywhereelse does this instrument sound so lacking inhope. Only once does the longing towards theSonne der Liebe (sun of love) snap out of theenveloped sadness, breaking out - Mit groBemAufschwung (with a great upswing) - onlybriefly. The ending fades away.

3. Von der Jugend (Of Youth)Beh ag I ic h heite r (Comtortably cheerf u l)

This is the shortest and - so it seems - themost simply structured of the Lieder, with astriking abundance of 4-bar periods. How fullof the joy of l ife the woodwinds sound here.However, in terms of compositional technique,this Lied is the most refined of the cycle;Mahler, incidentally, always wanted the cycleto be perceived as a totality. The porcelainpavilion and the bridge of jade are reflected inthe pond and seem to be upside down. Ana-lysts have found that Mahler, in the furtherdevelopment of the piece, not only wrote thesuccession of intervals backwards, i.e. can-crizans, but also that the texture out of hori-zontal and vertical relationships is reflectedin mirror form. This is a sophisticated artisticformation creating the impression of utterharmlessness.

4. Von der Schdnhert (Of BeautylComodo. Dolcissimo.

The Lied begins tenderly, almost in themood of a folksong, depicting, in two verses,girls sitt ing on the shore under a golden sun,picking flowers and playing. Then the sceneradically changes. A transitional accelerationreaches a march tempo and the music de-scribes how a group of handsome boys playalong the shore. The horse belonging to one ofthem takes fright and crushes the flowers.This is depicted in two symphonically opulentverses in an ever quicker tempo. The narrativevoice is driven almost to the point of breath-lessness. We now suddenly find ourselves inthe slow section again. The most beautiful ofthe virgins casts glances at the wild rider, fullof excited longing (3rd verse). This Lied, too,ends in nothingness. Mahler added a verse ofhis own in order to achieve this dramatic con-trast.

5. Der Trunkene im Frtihling (fhe Drunk Manin Spring) Allegro. Keck, aber nicht zu schnell(Allegro. Audacious, but not too fast)

On the surface this is a liant scherzo in 4/4time, related to the first Lied in its tone and inthe heroic voice-leading of the tenor but with-out any reference to a temporal ending. Thiscompletely subjective outburst of pure in-toxication and the dream of springtime makemanifest a flight from reality, a final excess be-fore the inevitable end. On the other hand, asin many of Mahler's compositions which exe-cute an arch of ever-mounting intensity fromsoftness to a loud climax and back. the ecsta-

sy in the middle section sinks here to the pointof the fyrical dialogue with the bird (langsamund zogernd / slowly and hesitatingly) beforethe zest for singing and wine leads to ademonstratively abrupt fortissimo conclusion.It is interesting to note that the orchestra usessmaller forces here than in the fourth Lied, forexample, and that Mahler - with only a trianglein the percussion and without kettledrums -

develops a veritable plethora of sound.

6. With Abschied ffhe Farewell) Schwer(Heavy) Mahler finds himself on the endlesslylong path leading out of the earthly realm,out of rapture and lamentation, idyll and thejoy of l iving. Already the first muffled blowsof the tam-tam and the low harps conjureup an aura of the irreversible recognition thata "final farewell" is approaching. As men-tioned before, Mahler joined together two ofBethge's poems, ln Erwartung des Freundes(Anticipating the Friend) and Der Abschieddes Freundes fl'he Friend's Farewell). Here hechanged and completed the text more oftenthan usual, and with great sympathetic under-standing. The endlessly long-breathed or-chestral motifs, as well as the incessant repe-tit ions of them, effect a feeling of timeless-ness; they must not, however, be allowed tosink into a lack of tension or become lachry-mose. Mahler himself knew very wellwhathe was expecting of his interpreters andlisteners. Bruno Walter captured the wordsof Mahler when the composer gave him Ab-schied: "What do you think? Will people beable to stand that? Won't they want to commit

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suicide afterwards? " Then he pointed to somerhy thmica l d i f f i cu l t ies and lok ing ly asked "Do

you have any idea of how to conduct that? Id o n ' t . "

When one immerses onese l f in th is mus ic , oneis certain to sense the deep resignation off ina l i t y bu t no t the un in te r rup ted lament o f theDer Einsame im Herbst in the second song.Man, incarnated th rough the (a t t imes) verydeep a l to vo ice , p reserves hrs d ign i ty , no t a l -low ing h imse l f to be overwhe lmed by h is emo-t ions . The female s inger i s o f ten requ i red tosing ohne Ausdruck (without expression),tha t i s , depersona l ised , and then aga in fu l l o fchas tened express ion up to a luxur ious can-t i lena . Mah ler avo ided the danger o f monotonyby repeated ly s t re tch ing the tempo, thens lacken ing i t aga in . The mood leads f rom anidy l l i c -me lancho l ic descr ip t ion o f the cond i t iono f na ture and the env i ronment to the long ing lyawai ted f r iend who on ly comes in o rder tosay h is las t fa rewe l l . In be tween, Mah ler hasbu i l t up a migh ty in tens i f i ca t ion in a b road lystretched orchestral interlude; the inner con-f l i c t i s worked ou t to the po in t o f b reakdown ina k ind o f deve lopment sec t ion . The lone lyone remains , no t b roken bu t ra ther insp i redby a v is ion o f the t rans i t ion in to another l i fe -

whether th rough death or th rough a t rans-fo rmat ion is no t s ta ted . The mus ic , becoming

s lower and s lower , f ina l l y comes to a s tand-s t r l l , te rmina t ing w i th the vo ice and orches t rain the fo rm o f a ques t ion , w i thout any f ina l har -mon ic reso lu t ion , open fo r the d isappearancein to the in f in i te . The per fo rmance ins t ruc t ionfor the f inal bars is gdnzl ich ersterbend (com-p le te ly dy ing away) . For the l i s tener i t i s imma-ter ia l tha t th is g igant ic movement can a lso befound to be based on the pr inc ip le o f sonataform.

Measured against the completed works ofMahler, one must regard Das Lied von der Erdeas no t comple te ly f in ished. Mah ler , ever theperfectionist, tended to undertake revisionsand comoletions at rehearsals and even afterthe f i rs t per fo rmances o f h is works in o rder tocome as c lose as poss ib le to the (unreach-ab le ) idea l fo rm. He presented the fa i r copy o fthe score in Autumn 1909 to Bruno Wal te r , h ist rus ted co l league dur ing the compos i t ion o fDas Lied von der Erde. Absorbed by othertasks (9th Symphony, Adagio and sketches forthe 1Oth Symphony, exhaust ing concer t toursin the USA) , Mah ler cou ld no longer th ink o fconduct ing a per fo rmance o f h is L ieder Sym-phony h imse l f . The wor ld p remiere was g ivenb y B r u n o W a l t e r o n 2 0 N o v e m b e r 1 9 1 1 i nMun ich , approx imate ly ha l f a year a f te r Mah lerdeparted his beloved earth.

Erich Mauermann

Page 11: Booklet for das von lieder

Rafael Kubelik, born in Prague in 1914, hadthe good fortune, as the son of the worldrenowned violinist Jan Kubelik, to receive ac-cess to the great conductors of those timesalready at an early age. For example, as anadolescent, he was able to attend the re-hearsals of Bruno Walter, Erich Kleiber, FritzBusch and others at the Salzburg Festival,where he became acquainted with Mahler'ssymphonies, works that spontaneously fasci-nated him with their readiness to suffer, theirsound of the people and their clear-sighted vi-sion of the horrors that the twentieth centurystill had in store. The common ground fromwhich both he and Mahler originated had along term after effect on Kubelik, an effectwhich accumulated in a more or less vegeta-tive process. Mahler, the son of a distiller fromthe Bohemian-Moravian highlands near lglau,was influenced his whole life by the marcheshe had heard from the nearby parade grounds,and also by the naivety of peasant songs.Hardly any another conductor attained this"Bohemian" tone as authentically as didKubelik, who, however, had to wait a long timebefore he could realise his conception ofMahler's music.

The "Third Reich" came to pass, the JewMahler was ostracized, stamped as an non-person. But even after the political situationchanged, Mahler remained largely unknown tomost musicians until the 1960s. He was con-sidered an eccentric outsider, obsessed bynegativity, a representative of the inner strifebetween human being and arlist. "My time willcome", Mahler once prophesied, and the factthat he was eventually proven correct, albeitbelatedly, was not least due to the services ofRafael Kubelik, the first in Munich to bringabout a complete Mahler cycle. In so doing,he had to fight against two fronts: firstly,Mahler's world of feeling and specific tonewere virtually unknown to the Bavarian RadioSymphony Orchestra. Secondly, the publicwas fi l led with careful distance and distrust. ltis thanks to Kubelik's unshakable sense ofmission that Munich, step by step, becamea city of Mahler, for soon other orchestrascould not close themselves off from this trend.either. Kubelik "exported" Mahler as well,conducting Mahler's works on foreign tours inEurope, the USA and Japan and leaving alasting impression on listeners.

Erich MauermannTranslation: David Babcock

@mW o l l g a n g . , \ r n a r l t r r s M o z a r l ( 1 7 5 ( r - 1 7 9 1 )

PIANO CONCERTOS NO. 21 AND NO. 24KTAVIERKONZERTE NR.21 UND NR.24l , iv r ' l l rcorr l i r rg ( l 9 i ( r / 1 970)

Cliffrrrrl ( lrtrzott Pi:rnrr

S v n r P l r o n i r . ( ) r c l l c s t r . r r l e s l l a r t r i s c l r r . r r l l r r n r l l i r r r k s

Rafael Krr lx . l ik (brr r l r tc tor

audite 95.453

Wol lgarrg, \ t t tarL ' t ts Mozar l ( I 7 i r ( r - | i9 | ;

PIANO CONCERTOS NO. 23 AND NO. 27KTAVIERKONZERTE NR. 23 UND NR. 27l , i r t I lccor t l ing ( I 9 i . i r l I 970)

(lliffrrrrl ( lrrrzon l)i:rno

Svrnphorr i r . -Orc l rcstcr r l ts lJaver ischetr I lunr l f iurks

Rafar ' l Krr lx . l ik ( lonr luctor

audite 95.455

l , r r r l w i g v a r r l l r , r ' t h o r c r r ( I ? 7 O - l f l 2 7 )

PIANO CONCERTOS NO.4 AND NO. 5KIAVIERKONZERTE NR.4 UND NR. 5Cliffrrrrl (lrrrzorr Piarrc

Svnrphoni r ' - ( ) r ' r ' l r r .s t t r rk 's lJar t t ' ischen l lunr l l i rnks

Rafael Kulx . l ik ( lo t r r luctor

audi te 95.459

Johannts l l rahrns ( I t l ; t : j - | t l9 ; )

A GERMAN REQUIEM OP. 45EIN DEUTSCHES REQUIEM OP.45l , ive Rt ' r 'or r l ing ( |9?t l )

li l ith Mathis s()pran.r. $'olfgang Brt'nrlel Baritorr.

( lhor r rnr l Svnrp l rorr i r ' -Or thcst t r r lcs l lavt r . l l r rnr l f r rnks

Rafael Krrlx'lik (lorxlrrctor

audite 95.492

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Page 12: Booklet for das von lieder

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Gustav Mahler (1860-19l I )

SYMPHONY NO.1Live Recording(1979)

Symphonie-Orchester des Bayerischen Rundfunks

Rafael Kubelik Conductor

audate 95.467

Gustav Mahler (1860-f 9l I )

SYMPHONY NO. 2Live Recording (1982)

Edirh Mathis roprano . Brigiue Faeebaender alto

Symphonie-Orchester des Bayerischen Rundfunks

Rafael Kubelik Conductor

audite 23.402 2 CDs

Gustav Mahler (1860-19I I )

SYMPHONY NO.3Live Recording(1967\

Marjorie Thomas dro . Tiilzer KnabenehorSymphonie-Orchester und Frauenchor desBayerischen RundfunksRafael Kubelik Conductor

audite 23.403 2 CDs

Gustav Mahler (1860-l9l l)

SYMPHONY NO. 5Live Recording (1981)

Symphonie-Orchester des Bayerischen Rundfunks

Rafael Kubelik Conductor

audite 95.465

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SYMPHONY NO.6Live Recording (1968)

Symphonie-Orchester des Bayerischen Rundfunks

Rafael Kubelik Conductor

audite 95.480

Gustav Mahler (f 860-f 9l f )

SYMPHONY NO. 7Live Resrrding(1976)

Symphonie-Orchester des Bayerischen Rundfunks

Rafael Kubelik Conductor

audite 95.476

Gustav Mahler (f 860-f 9l l )

SYMPHONY NO.9Live Recording (1975)

Symphonie-Orchester des Bayerischen Rundfunks

Rafael Kubelik Conductor

audate 95.471

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