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Einführung Diskrete dynamische Systeme Kontinuierliche dynamische Systeme Zusammenfassung Der Lyapunov-Exponent als (In-)Stabilitätsmaß Daniel Härtl 27. Juni 2006

Der Lyapunov-Exponent als (In-)Stabilitätsmaßtheorie2.physik.uni-erlangen.de/lectures/scheinseminarSS06/lyapunov.pdf · Wenn t diskret ist, so wird die zeitliche Entwicklung von

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Einführung Diskrete dynamische Systeme Kontinuierliche dynamische Systeme Zusammenfassung

Der Lyapunov-Exponent als (In-)Stabilitätsmaß

Daniel Härtl

27. Juni 2006

Einführung Diskrete dynamische Systeme Kontinuierliche dynamische Systeme Zusammenfassung

Inhalt

1 EinführungMotivationDynamische SystemeSinguläre Punkte

2 Diskrete dynamische SystemeDefinition des Lyapunov-ExponentenBedeutung des Lyapunov-ExponentenBeispiel: Die logistsche Abbildung

3 Kontinuierliche dynamische SystemeDer 1-dimensionale FallDer mehrdimensionale FallBedeutung der Lyapunov-ExponentenBeispiel: Der gedämpfte harmonische Oszillator

4 Zusammenfassung

Einführung Diskrete dynamische Systeme Kontinuierliche dynamische Systeme Zusammenfassung

Inhalt

1 EinführungMotivationDynamische SystemeSinguläre Punkte

2 Diskrete dynamische SystemeDefinition des Lyapunov-ExponentenBedeutung des Lyapunov-ExponentenBeispiel: Die logistsche Abbildung

3 Kontinuierliche dynamische SystemeDer 1-dimensionale FallDer mehrdimensionale FallBedeutung der Lyapunov-ExponentenBeispiel: Der gedämpfte harmonische Oszillator

4 Zusammenfassung

Einführung Diskrete dynamische Systeme Kontinuierliche dynamische Systeme Zusammenfassung

Inhalt

1 EinführungMotivationDynamische SystemeSinguläre Punkte

2 Diskrete dynamische SystemeDefinition des Lyapunov-ExponentenBedeutung des Lyapunov-ExponentenBeispiel: Die logistsche Abbildung

3 Kontinuierliche dynamische SystemeDer 1-dimensionale FallDer mehrdimensionale FallBedeutung der Lyapunov-ExponentenBeispiel: Der gedämpfte harmonische Oszillator

4 Zusammenfassung

Einführung Diskrete dynamische Systeme Kontinuierliche dynamische Systeme Zusammenfassung

Inhalt

1 EinführungMotivationDynamische SystemeSinguläre Punkte

2 Diskrete dynamische SystemeDefinition des Lyapunov-ExponentenBedeutung des Lyapunov-ExponentenBeispiel: Die logistsche Abbildung

3 Kontinuierliche dynamische SystemeDer 1-dimensionale FallDer mehrdimensionale FallBedeutung der Lyapunov-ExponentenBeispiel: Der gedämpfte harmonische Oszillator

4 Zusammenfassung

Einführung Diskrete dynamische Systeme Kontinuierliche dynamische Systeme Zusammenfassung

Motivation

Henri Poincaré (1912)“Es kann vorkommen, dass kleine Unterschiede in denAnfangsbedingungen große im Endergebnis zur Folge haben.(...) Vorhersage wird unmöglich und wir haben ein zufälligesPhänomen.”

Beispiele:Pendel über MagnetenBouncing BallPopulationsdynamik

Einführung Diskrete dynamische Systeme Kontinuierliche dynamische Systeme Zusammenfassung

Motivation

Henri Poincaré (1912)“Es kann vorkommen, dass kleine Unterschiede in denAnfangsbedingungen große im Endergebnis zur Folge haben.(...) Vorhersage wird unmöglich und wir haben ein zufälligesPhänomen.”

Beispiele:Pendel über MagnetenBouncing BallPopulationsdynamik

Einführung Diskrete dynamische Systeme Kontinuierliche dynamische Systeme Zusammenfassung

Beispiel: Das Sinai-Billiard

Wir betrachten ein Modell-Billiard-Spiel mit einer Kugel unterfolgenden Annahmen:

Es gibt keine Reibung.An den Banden gilt das Reflexionsgesetz.

Kleinste Abweichungen in den Anfangsbedingungen führen zuvöllig verschiedenen Bahnen.

Einführung Diskrete dynamische Systeme Kontinuierliche dynamische Systeme Zusammenfassung

Beispiel: Das Sinai-Billiard

Wir betrachten ein Modell-Billiard-Spiel mit einer Kugel unterfolgenden Annahmen:

Es gibt keine Reibung.An den Banden gilt das Reflexionsgesetz.

Kleinste Abweichungen in den Anfangsbedingungen führen zuvöllig verschiedenen Bahnen.

Einführung Diskrete dynamische Systeme Kontinuierliche dynamische Systeme Zusammenfassung

Beispiel: Das Sinai-Billiard

Wir betrachten ein Modell-Billiard-Spiel mit einer Kugel unterfolgenden Annahmen:

Es gibt keine Reibung.An den Banden gilt das Reflexionsgesetz.

Kleinste Abweichungen in den Anfangsbedingungen führen zuvöllig verschiedenen Bahnen.

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Dynamische Systeme im m-dim. Phasenraum

Ein physikalisches System wird durch zeitabhängigeSystemgrößen xi(t), (i = 1 . . . m), beschrieben. Kurz x(t).

Falls t kontinuierlich ist, so wird die zeitliche Änderung vonx(t) beschrieben durch

dxdt

= F (x). (1)

F heißt Fluß des DGL-Systems.

Wenn t diskret ist, so wird die zeitliche Entwicklung von xbestimmt durch

xn+1 = f (xn). (2)

Der Fluß F und die Abbildung f können zusätzlich noch vonParametern p abhängen.

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Dynamische Systeme im m-dim. Phasenraum

Ein physikalisches System wird durch zeitabhängigeSystemgrößen xi(t), (i = 1 . . . m), beschrieben. Kurz x(t).

Falls t kontinuierlich ist, so wird die zeitliche Änderung vonx(t) beschrieben durch

dxdt

= F (x). (1)

F heißt Fluß des DGL-Systems.

Wenn t diskret ist, so wird die zeitliche Entwicklung von xbestimmt durch

xn+1 = f (xn). (2)

Der Fluß F und die Abbildung f können zusätzlich noch vonParametern p abhängen.

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Dynamische Systeme im m-dim. Phasenraum

Ein physikalisches System wird durch zeitabhängigeSystemgrößen xi(t), (i = 1 . . . m), beschrieben. Kurz x(t).

Falls t kontinuierlich ist, so wird die zeitliche Änderung vonx(t) beschrieben durch

dxdt

= F (x). (1)

F heißt Fluß des DGL-Systems.

Wenn t diskret ist, so wird die zeitliche Entwicklung von xbestimmt durch

xn+1 = f (xn). (2)

Der Fluß F und die Abbildung f können zusätzlich noch vonParametern p abhängen.

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Dynamische Systeme im m-dim. Phasenraum

Ein physikalisches System wird durch zeitabhängigeSystemgrößen xi(t), (i = 1 . . . m), beschrieben. Kurz x(t).

Falls t kontinuierlich ist, so wird die zeitliche Änderung vonx(t) beschrieben durch

dxdt

= F (x , p). (1)

F heißt Fluß des DGL-Systems.

Wenn t diskret ist, so wird die zeitliche Entwicklung von xbestimmt durch

xn+1 = f (xn, p). (2)

Der Fluß F und die Abbildung f können zusätzlich noch vonParametern p abhängen.

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Singuläre Punkte in dynamischen Systemen

Die singulären Punkte im kontinuierlichen Fall sind gegebendurch

F (x) = 0.

Bei den singulären Punkten kann es sich um Knoten-, Sattel-,Wirbel- oder Strudelpunkte handeln.

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Singuläre Punkte in dynamischen Systemen

Für diskrete Zeitparameter ergeben sich die singulären Punkteaus

f (xn) = xn.

Die Stabilitätseigenschaften der singulären Punktecharakterisieren ein dynamisches System nur lokal.

Im Folgendem wird der Lyapunov-Exponent als Maß fürdie (In-)Stabilität von Trajektorien definiert.

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Singuläre Punkte in dynamischen Systemen

Für diskrete Zeitparameter ergeben sich die singulären Punkteaus

f (xn) = xn.

Die Stabilitätseigenschaften der singulären Punktecharakterisieren ein dynamisches System nur lokal.

Im Folgendem wird der Lyapunov-Exponent als Maß fürdie (In-)Stabilität von Trajektorien definiert.

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Singuläre Punkte in dynamischen Systemen

Für diskrete Zeitparameter ergeben sich die singulären Punkteaus

f (xn) = xn.

Die Stabilitätseigenschaften der singulären Punktecharakterisieren ein dynamisches System nur lokal.

Im Folgendem wird der Lyapunov-Exponent als Maß fürdie (In-)Stabilität von Trajektorien definiert.

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Definition des Lyapunov-Exponenten

Wir betrachten ein diskretes 1-dim. dynamisches System

xn+1 = f (xn)

mit den Anfangszuständen x0 und x0 + ε, (ε � 1).

Nach n Iterationen ergibt sich für diese f n(x0) bzw.f n(x0 + ε).

Der Lyanpunov-Exponent λ(x0) misst, wie sich derAbstand zwischen x0 und x0 + ε exponentiell verändert.

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Definition des Lyapunov-Exponenten

Wir betrachten ein diskretes 1-dim. dynamisches System

xn+1 = f (xn)

mit den Anfangszuständen x0 und x0 + ε, (ε � 1).

Nach n Iterationen ergibt sich für diese f n(x0) bzw.f n(x0 + ε).

Der Lyanpunov-Exponent λ(x0) misst, wie sich derAbstand zwischen x0 und x0 + ε exponentiell verändert.

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Definition des Lyapunov-Exponenten

Wir betrachten ein diskretes 1-dim. dynamisches System

xn+1 = f (xn)

mit den Anfangszuständen x0 und x0 + ε, (ε � 1).

Nach n Iterationen ergibt sich für diese f n(x0) bzw.f n(x0 + ε).

Der Lyanpunov-Exponent λ(x0) misst, wie sich derAbstand zwischen x0 und x0 + ε exponentiell verändert.

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Also gilt:

ε · exp(nλ(x0)) = |f n(x0 + ε)− f n(x0)|

λ(x0) =1n· log

∣∣∣∣ f n(x0 + ε)− f n(x0)

ε

∣∣∣∣Definition des Lyapunov-Exponenten (diskret, 1-dim.)

λ(x0) = limn→∞

limε→0

1n

log∣∣∣∣ f n(x0 + ε)− f n(x0)

ε

∣∣∣∣= lim

n→∞

1n

log∣∣∣∣df n(x)

dx

∣∣∣∣x0

(3)

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Also gilt:

ε · exp(nλ(x0)) = |f n(x0 + ε)− f n(x0)|

λ(x0) =1n· log

∣∣∣∣ f n(x0 + ε)− f n(x0)

ε

∣∣∣∣Definition des Lyapunov-Exponenten (diskret, 1-dim.)

λ(x0) = limn→∞

limε→0

1n

log∣∣∣∣ f n(x0 + ε)− f n(x0)

ε

∣∣∣∣= lim

n→∞

1n

log∣∣∣∣df n(x)

dx

∣∣∣∣x0

(3)

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Also gilt:

ε · exp(nλ(x0)) = |f n(x0 + ε)− f n(x0)|

λ(x0) =1n· log

∣∣∣∣ f n(x0 + ε)− f n(x0)

ε

∣∣∣∣Definition des Lyapunov-Exponenten (diskret, 1-dim.)

λ(x0) = limn→∞

limε→0

1n

log∣∣∣∣ f n(x0 + ε)− f n(x0)

ε

∣∣∣∣= lim

n→∞

1n

log∣∣∣∣df n(x)

dx

∣∣∣∣x0

(3)

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Also gilt:

ε · exp(nλ(x0)) = |f n(x0 + ε)− f n(x0)|

λ(x0) =1n· log

∣∣∣∣ f n(x0 + ε)− f n(x0)

ε

∣∣∣∣Definition des Lyapunov-Exponenten (diskret, 1-dim.)

λ(x0) = limn→∞

limε→0

1n

log∣∣∣∣ f n(x0 + ε)− f n(x0)

ε

∣∣∣∣= lim

n→∞

1n

log∣∣∣∣df n(x)

dx

∣∣∣∣x0

(3)

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Umformung

Mit Kettenregel und vollständiger Induktion folgt:

ddx

f 2(x)

∣∣∣∣x0

=d

dxf [f (x)]

∣∣∣∣x0

= f ′[f (x0)]f ′(x0) = f ′(x1)f ′(x0),

ddx

f n(x)

∣∣∣∣x0

=n−1∏i=0

f ′(xi).

Eingesetzt in Formel (3) 1 erhält man

λ(x0) = limn→∞

1n

log

∣∣∣∣∣n−1∏i=0

f ′(xi)

∣∣∣∣∣ = limn→∞

1n

n−1∑i=0

log∣∣f ′(xi)

∣∣ . (4)

1

λ(x0) = limn→∞

1n

log˛df n(x)

dx

˛x0

(3)

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Umformung

Mit Kettenregel und vollständiger Induktion folgt:

ddx

f 2(x)

∣∣∣∣x0

=d

dxf [f (x)]

∣∣∣∣x0

= f ′[f (x0)]f ′(x0) = f ′(x1)f ′(x0),

ddx

f n(x)

∣∣∣∣x0

=n−1∏i=0

f ′(xi).

Eingesetzt in Formel (3) 1 erhält man

λ(x0) = limn→∞

1n

log

∣∣∣∣∣n−1∏i=0

f ′(xi)

∣∣∣∣∣ = limn→∞

1n

n−1∑i=0

log∣∣f ′(xi)

∣∣ . (4)

1

λ(x0) = limn→∞

1n

log˛df n(x)

dx

˛x0

(3)

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Umformung

Mit Kettenregel und vollständiger Induktion folgt:

ddx

f 2(x)

∣∣∣∣x0

=d

dxf [f (x)]

∣∣∣∣x0

= f ′[f (x0)]f ′(x0) = f ′(x1)f ′(x0),

ddx

f n(x)

∣∣∣∣x0

=n−1∏i=0

f ′(xi).

Eingesetzt in Formel (3) 1 erhält man

λ(x0) = limn→∞

1n

log

∣∣∣∣∣n−1∏i=0

f ′(xi)

∣∣∣∣∣ = limn→∞

1n

n−1∑i=0

log∣∣f ′(xi)

∣∣ . (4)

1

λ(x0) = limn→∞

1n

log˛df n(x)

dx

˛x0

(3)

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Umformung

Mit Kettenregel und vollständiger Induktion folgt:

ddx

f 2(x)

∣∣∣∣x0

=d

dxf [f (x)]

∣∣∣∣x0

= f ′[f (x0)]f ′(x0) = f ′(x1)f ′(x0),

ddx

f n(x)

∣∣∣∣x0

=n−1∏i=0

f ′(xi).

Eingesetzt in Formel (3) 1 erhält man

λ(x0) = limn→∞

1n

log

∣∣∣∣∣n−1∏i=0

f ′(xi)

∣∣∣∣∣ = limn→∞

1n

n−1∑i=0

log∣∣f ′(xi)

∣∣ . (4)

1

λ(x0) = limn→∞

1n

log˛df n(x)

dx

˛x0

(3)

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Umformung

Mit Kettenregel und vollständiger Induktion folgt:

ddx

f 2(x)

∣∣∣∣x0

=d

dxf [f (x)]

∣∣∣∣x0

= f ′[f (x0)]f ′(x0) = f ′(x1)f ′(x0),

ddx

f n(x)

∣∣∣∣x0

=n−1∏i=0

f ′(xi).

Eingesetzt in Formel (3) 1 erhält man

λ(x0) = limn→∞

1n

log

∣∣∣∣∣n−1∏i=0

f ′(xi)

∣∣∣∣∣ = limn→∞

1n

n−1∑i=0

log∣∣f ′(xi)

∣∣ . (4)

1

λ(x0) = limn→∞

1n

log˛df n(x)

dx

˛x0

(3)

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Umformung

Mit Kettenregel und vollständiger Induktion folgt:

ddx

f 2(x)

∣∣∣∣x0

=d

dxf [f (x)]

∣∣∣∣x0

= f ′[f (x0)]f ′(x0) = f ′(x1)f ′(x0),

ddx

f n(x)

∣∣∣∣x0

=n−1∏i=0

f ′(xi).

Eingesetzt in Formel (3) 1 erhält man

λ(x0) = limn→∞

1n

log

∣∣∣∣∣n−1∏i=0

f ′(xi)

∣∣∣∣∣ = limn→∞

1n

n−1∑i=0

log∣∣f ′(xi)

∣∣ . (4)

1

λ(x0) = limn→∞

1n

log˛df n(x)

dx

˛x0

(3)

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Bedeutung

Damit ist offensichtlich:λ(x0) < 0: Trajektorie ist asymptotisch stabil.λ(x0) = 0: Trajektorie ist Lyapunov-stabil.λ(x0) > 0: Trajektorie ist instabil.

Einführung Diskrete dynamische Systeme Kontinuierliche dynamische Systeme Zusammenfassung

Beispiel: Die logistische Abbildung

Die quadratische Abbildung f (x , p) = p · x(1− x) definiert dasdynamische System

xn+1 = p · xn(1− xn). (5)

Anwendung:Populationswachstum auf beschränktem Gebiet (1845,Verhulst)Sparkonto mit selbstbegrenzender Zinsrate (1984, Peitgenund Richter)

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Beispiel: Die logistische Abbildung

Die quadratische Abbildung f (x , p) = p · x(1− x) definiert dasdynamische System

xn+1 = p · xn(1− xn). (5)

Anwendung:Populationswachstum auf beschränktem Gebiet (1845,Verhulst)Sparkonto mit selbstbegrenzender Zinsrate (1984, Peitgenund Richter)

Einführung Diskrete dynamische Systeme Kontinuierliche dynamische Systeme Zusammenfassung

xn+1 = 2x(1− x)

Unabhängig vom Startwert x0 ∈ (0 . . . 1) streben alleTrajektorien gegen den singulären Punkt 0.5:

limn→∞

= 0.5

Der Punkt 0.5 ist Attraktor, das System ist stabil.

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xn+1 = 2x(1− x)

Unabhängig vom Startwert x0 ∈ (0 . . . 1) streben alleTrajektorien gegen den singulären Punkt 0.5:

limn→∞

= 0.5

Der Punkt 0.5 ist Attraktor, das System ist stabil.

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xn+1 = 2x(1− x)

Unabhängig vom Startwert x0 ∈ (0 . . . 1) streben alleTrajektorien gegen den singulären Punkt 0.5:

limn→∞

= 0.5

Der Punkt 0.5 ist Attraktor, das System ist stabil.

Einführung Diskrete dynamische Systeme Kontinuierliche dynamische Systeme Zusammenfassung

xn+1 = 3.4 · x(1− x)

Für große n springt jede Trajektorie unabhängig vonx0 ∈ (0 . . . 1) zwischen den Werten 0.453 . . . und 0.842 . . . .Der Attraktor ist nun der obige “2-cycle”, wieder ist dasSystem stabil.

Einführung Diskrete dynamische Systeme Kontinuierliche dynamische Systeme Zusammenfassung

xn+1 = 3.4 · x(1− x)

Für große n springt jede Trajektorie unabhängig vonx0 ∈ (0 . . . 1) zwischen den Werten 0.453 . . . und 0.842 . . . .Der Attraktor ist nun der obige “2-cycle”, wieder ist dasSystem stabil.

Einführung Diskrete dynamische Systeme Kontinuierliche dynamische Systeme Zusammenfassung

xn+1 = 3.4 · x(1− x)

Für große n springt jede Trajektorie unabhängig vonx0 ∈ (0 . . . 1) zwischen den Werten 0.453 . . . und 0.842 . . . .Der Attraktor ist nun der obige “2-cycle”, wieder ist dasSystem stabil.

Einführung Diskrete dynamische Systeme Kontinuierliche dynamische Systeme Zusammenfassung

Der Attraktor ist abhängig vom Parameter p.Wir wählen x0 = 0.7 fest und tragen x301 . . . x400 gegen pauf.

Für p / 3.55 kommt es zu Bifurkationen: zuerst tretenPunktattraktoren auf, dann “2-cycles”, “4-cycles”,. . . (Periodenverdoppelung)Für p ' 3.55 zeigen die Trajektorien keinKonvergenzverhalten.

Einführung Diskrete dynamische Systeme Kontinuierliche dynamische Systeme Zusammenfassung

Der Attraktor ist abhängig vom Parameter p.Wir wählen x0 = 0.7 fest und tragen x301 . . . x400 gegen pauf.

Für p / 3.55 kommt es zu Bifurkationen: zuerst tretenPunktattraktoren auf, dann “2-cycles”, “4-cycles”,. . . (Periodenverdoppelung)Für p ' 3.55 zeigen die Trajektorien keinKonvergenzverhalten.

Einführung Diskrete dynamische Systeme Kontinuierliche dynamische Systeme Zusammenfassung

Der Attraktor ist abhängig vom Parameter p.Wir wählen x0 = 0.7 fest und tragen x301 . . . x400 gegen pauf.

Für p / 3.55 kommt es zu Bifurkationen: zuerst tretenPunktattraktoren auf, dann “2-cycles”, “4-cycles”,. . . (Periodenverdoppelung)Für p ' 3.55 zeigen die Trajektorien keinKonvergenzverhalten.

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Berechnung des Lyapunov-Exponenten

Der Lyapunov-Exponent kann hier mit Formel (4)berechnet werden:

λ(x0) = limn→∞

1n

n−1∑i=0

log∣∣f ′(xi)

∣∣ ≈ 1400

399∑i=0

log∣∣f ′(xi)

∣∣ ..

Man erhält folgendes Diagramm (x0 = 0.7)

Einführung Diskrete dynamische Systeme Kontinuierliche dynamische Systeme Zusammenfassung

Einführung Diskrete dynamische Systeme Kontinuierliche dynamische Systeme Zusammenfassung

Der Lyapunov-Exponent für 1-dim. kont. Systeme

Das dynamische System ist gegeben durch

dx(t)dt

= F (x).

Wähle zwei Trajektorien x(t) und y(t) mit den Startwertenx(0) = x0 und y(0) = y0 = x0 + ε, ε � 1, d.h.Notation:

x(t) = x(t , x0),

y(t) = x(t , x0 + ε).

Einführung Diskrete dynamische Systeme Kontinuierliche dynamische Systeme Zusammenfassung

Der Lyapunov-Exponent für 1-dim. kont. Systeme

Das dynamische System ist gegeben durch

dx(t)dt

= F (x).

Wähle zwei Trajektorien x(t) und y(t) mit den Startwertenx(0) = x0 und y(0) = y0 = x0 + ε, ε � 1, d.h.Notation:

x(t) = x(t , x0),

y(t) = x(t , x0 + ε).

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Der Lyapunov-Exponent für 1-dim. kont. Systeme

Das dynamische System ist gegeben durch

dx(t)dt

= F (x).

Wähle zwei Trajektorien x(t) und y(t) mit den Startwertenx(0) = x0 und y(0) = y0 = x0 + ε, ε � 1, d.h.Notation:

x(t) = x(t , x0),

y(t) = x(t , x0 + ε).

Einführung Diskrete dynamische Systeme Kontinuierliche dynamische Systeme Zusammenfassung

ε · exp(λ(x0)t) = |x(t , x0 + ε)− x(t , x0)|

λ(x0) = limt→∞

limε→0

1t

log∣∣∣∣x(t , x0 + ε)− x(t , x0)

ε

∣∣∣∣ (6)

Definition des Lyapunov-Exponenten (kont., 1-dim.)

λ(x0) = limt→∞

1t

log∣∣∣∣∂x(t , x0)

∂x0

∣∣∣∣ . (7)

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ε · exp(λ(x0)t) = |x(t , x0 + ε)− x(t , x0)|

λ(x0) = limt→∞

limε→0

1t

log∣∣∣∣x(t , x0 + ε)− x(t , x0)

ε

∣∣∣∣ (6)

Definition des Lyapunov-Exponenten (kont., 1-dim.)

λ(x0) = limt→∞

1t

log∣∣∣∣∂x(t , x0)

∂x0

∣∣∣∣ . (7)

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ε · exp(λ(x0)t) = |x(t , x0 + ε)− x(t , x0)|

λ(x0) = limt→∞

limε→0

1t

log∣∣∣∣x(t , x0 + ε)− x(t , x0)

ε

∣∣∣∣ (6)

Definition des Lyapunov-Exponenten (kont., 1-dim.)

λ(x0) = limt→∞

1t

log∣∣∣∣∂x(t , x0)

∂x0

∣∣∣∣ . (7)

Einführung Diskrete dynamische Systeme Kontinuierliche dynamische Systeme Zusammenfassung

ε · exp(λ(x0)t) = |x(t , x0 + ε)− x(t , x0)|

λ(x0) = limt→∞

limε→0

1t

log∣∣∣∣x(t , x0 + ε)− x(t , x0)

ε

∣∣∣∣ (6)

Definition des Lyapunov-Exponenten (kont., 1-dim.)

λ(x0) = limt→∞

1t

log∣∣∣∣∂x(t , x0)

∂x0

∣∣∣∣ . (7)

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Alternative Herleitung

y(t) = x(t) + ε(t)F (y(t)) = y(t) = x(t) + ε(t) = F (x(t) + ε(t))

Entwicklung bis zur ersten Ordnung in ε(t) liefert:

F (x(t) + ε(t)) ≈ F (x(t)) +∂F (x(t))

∂x(t)ε(t).

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Alternative Herleitung

y(t) = x(t) + ε(t)F (y(t)) = y(t) = x(t) + ε(t) = F (x(t) + ε(t))

Entwicklung bis zur ersten Ordnung in ε(t) liefert:

F (x(t) + ε(t)) ≈ F (x(t)) +∂F (x(t))

∂x(t)ε(t).

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Alternative Herleitung

y(t) = x(t) + ε(t)F (y(t)) = y(t) = x(t) + ε(t) = F (x(t) + ε(t))

Entwicklung bis zur ersten Ordnung in ε(t) liefert:

F (x(t) + ε(t)) ≈ F (x(t)) +∂F (x(t))

∂x(t)ε(t).

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Alternative Herleitung

y(t) = x(t) + ε(t)

F (y(t)) = y(t) = x(t) + ε(t) = F (x(t)) +∂F (x(t))

∂x(t)ε(t)

Entwicklung bis zur ersten Ordnung in ε(t) liefert:

F (x(t) + ε(t)) ≈ F (x(t)) +∂F (x(t))

∂x(t)ε(t).

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Alternative Herleitung

y(t) = x(t) + ε(t)

F (y(t)) = y(t) = F (x(t)) + ε(t) = F (x(t)) +∂F (x(t))

∂x(t)ε(t)

Entwicklung bis zur ersten Ordnung in ε(t) liefert:

F (x(t) + ε(t)) ≈ F (x(t)) +∂F (x(t))

∂x(t)ε(t).

Einführung Diskrete dynamische Systeme Kontinuierliche dynamische Systeme Zusammenfassung

Man erhält die Variationsgleichung

ε(t) =∂F (x(t))

∂x(t)ε(t) (8)

mit der Lösungε(t) = Y (t) · ε0.

Eingesetzt in Formel (6) 2 ergibt sich

λ(x0) = limt→∞

limε0→0

1t

log∣∣∣∣ε(t)ε0

∣∣∣∣ .

Lyapunov-Exponent (kont., 1-dim.)

λ(x0) = limt→∞

1t

log |Y (t)| (9)

2

λ(x0) = limt→∞

limε0→0

1t

log˛x(t , x0 + ε0) − x(t , x0)

ε0

˛(6)

Einführung Diskrete dynamische Systeme Kontinuierliche dynamische Systeme Zusammenfassung

Man erhält die Variationsgleichung

ε(t) =∂F (x(t))

∂x(t)ε(t) (8)

mit der Lösungε(t) = Y (t) · ε0.

Eingesetzt in Formel (6) 2 ergibt sich

λ(x0) = limt→∞

limε0→0

1t

log∣∣∣∣ε(t)ε0

∣∣∣∣ .

Lyapunov-Exponent (kont., 1-dim.)

λ(x0) = limt→∞

1t

log |Y (t)| (9)

2

λ(x0) = limt→∞

limε0→0

1t

log˛x(t , x0 + ε0) − x(t , x0)

ε0

˛(6)

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Man erhält die Variationsgleichung

ε(t) =∂F (x(t))

∂x(t)ε(t) (8)

mit der Lösungε(t) = Y (t) · ε0.

Eingesetzt in Formel (6) 2 ergibt sich

λ(x0) = limt→∞

limε0→0

1t

log∣∣∣∣ε(t)ε0

∣∣∣∣ .

Lyapunov-Exponent (kont., 1-dim.)

λ(x0) = limt→∞

1t

log |Y (t)| (9)

2

λ(x0) = limt→∞

limε0→0

1t

log˛x(t , x0 + ε0) − x(t , x0)

ε0

˛(6)

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Man erhält die Variationsgleichung

ε(t) =∂F (x(t))

∂x(t)ε(t) (8)

mit der Lösungε(t) = Y (t) · ε0.

Eingesetzt in Formel (6) 2 ergibt sich

λ(x0) = limt→∞

limε0→0

1t

log∣∣∣∣ε(t)ε0

∣∣∣∣ .

Lyapunov-Exponent (kont., 1-dim.)

λ(x0) = limt→∞

1t

log |Y (t)| (9)

2

λ(x0) = limt→∞

limε0→0

1t

log˛x(t , x0 + ε0) − x(t , x0)

ε0

˛(6)

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Man erhält die Variationsgleichung

ε(t) =∂F (x(t))

∂x(t)ε(t) (8)

mit der Lösungε(t) = Y (t) · ε0.

Eingesetzt in Formel (6) 2 ergibt sich

λ(x0) = limt→∞

limε0→0

1t

log∣∣∣∣ε(t)ε0

∣∣∣∣ .

Lyapunov-Exponent (kont., 1-dim.)

λ(x0) = limt→∞

1t

log |Y (t)| (9)

2

λ(x0) = limt→∞

limε0→0

1t

log˛x(t , x0 + ε0) − x(t , x0)

ε0

˛(6)

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Der Lyapunov-Exponent für m-dim. kont. Systeme

Wähle zwei Trajektorien x(t) und y(t) = x(t) + ε(t).

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Man erhält die Variationsgleichung

ε(t) =∂F (x(t))

∂x(t)ε(t) (10)

mit der Lösungε(t) = Y (t) · ε0.

Y(t) heißt Matrixfundamentallösung.

Eine analoge Rechnung zum 1-dim. Fall führt zu den

Lyapunov-Exponenten (kont., m-dim.)

λ(x0)i = limt→∞

1t

log ‖Y(t) · ei‖. (11)

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Man erhält die Variationsgleichung

ε(t) =∂F (x(t))

∂x(t)ε(t) (10)

mit der Lösungε(t) = Y (t) · ε0.

Y(t) heißt Matrixfundamentallösung.

Eine analoge Rechnung zum 1-dim. Fall führt zu den

Lyapunov-Exponenten (kont., m-dim.)

λ(x0)i = limt→∞

1t

log ‖Y(t) · ei‖. (11)

Einführung Diskrete dynamische Systeme Kontinuierliche dynamische Systeme Zusammenfassung

Man erhält die Variationsgleichung

ε(t) =∂F (x(t))

∂x(t)ε(t) (10)

mit der Lösungε(t) = Y (t) · ε0.

Y(t) heißt Matrixfundamentallösung.

Eine analoge Rechnung zum 1-dim. Fall führt zu den

Lyapunov-Exponenten (kont., m-dim.)

λ(x0)i = limt→∞

1t

log ‖Y(t) · ei‖. (11)

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Bedeutung des Lyapunov-Exponenten

Im m-dimensionalen Fall gibt es m Lyapunov-Exponenten.Diese werden der Größe nach geordnet:

λ1 ≥ λ2 ≥ · · · ≥ λm

λ = λ1 wird Lyapunov-Exponent des m-dim. dynamischenSystems genannt.Der Lyapunov-Exponent misst, wie sich zwei zumZeitpunkt t0 benachbarte Trajektorien exponentiellentfernen.

Damit gilt:λ < 0 : Trajektorie ist asymtotisch stabil.λ = 0 : Trajektorie ist Lyapunov-stabil.λ > 0 : Trajektorie ist instabil.

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Bedeutung des Lyapunov-Exponenten

Im m-dimensionalen Fall gibt es m Lyapunov-Exponenten.Diese werden der Größe nach geordnet:

λ1 ≥ λ2 ≥ · · · ≥ λm

λ = λ1 wird Lyapunov-Exponent des m-dim. dynamischenSystems genannt.Der Lyapunov-Exponent misst, wie sich zwei zumZeitpunkt t0 benachbarte Trajektorien exponentiellentfernen.

Damit gilt:λ < 0 : Trajektorie ist asymtotisch stabil.λ = 0 : Trajektorie ist Lyapunov-stabil.λ > 0 : Trajektorie ist instabil.

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Bedeutung des Lyapunov-Exponenten

Im m-dimensionalen Fall gibt es m Lyapunov-Exponenten.Diese werden der Größe nach geordnet:

λ1 ≥ λ2 ≥ · · · ≥ λm

λ = λ1 wird Lyapunov-Exponent des m-dim. dynamischenSystems genannt.Der Lyapunov-Exponent misst, wie sich zwei zumZeitpunkt t0 benachbarte Trajektorien exponentiellentfernen.

Damit gilt:λ < 0 : Trajektorie ist asymtotisch stabil.λ = 0 : Trajektorie ist Lyapunov-stabil.λ > 0 : Trajektorie ist instabil.

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Bedeutung des Lyapunov-Exponenten

Im m-dimensionalen Fall gibt es m Lyapunov-Exponenten.Diese werden der Größe nach geordnet:

λ1 ≥ λ2 ≥ · · · ≥ λm

λ = λ1 wird Lyapunov-Exponent des m-dim. dynamischenSystems genannt.Der Lyapunov-Exponent misst, wie sich zwei zumZeitpunkt t0 benachbarte Trajektorien exponentiellentfernen.

Damit gilt:λ < 0 : Trajektorie ist asymtotisch stabil.λ = 0 : Trajektorie ist Lyapunov-stabil.λ > 0 : Trajektorie ist instabil.

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Beispiel: Der gedämpfte harmonische Oszillator

Die Bewegungsgleichung ist gegeben durch

x + 2γx + ω2x = 0.

Das dynamische System lautet:

x = vv = −2γv − ω2x

F =

(v

−2γv − ω2x

)⇒ ∂F

∂x=

(0 1−ω2 −2γ

)

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Beispiel: Der gedämpfte harmonische Oszillator

Die Bewegungsgleichung ist gegeben durch

x + 2γx + ω2x = 0.

Das dynamische System lautet:

x = vv = −2γv − ω2x

F =

(v

−2γv − ω2x

)⇒ ∂F

∂x=

(0 1−ω2 −2γ

)

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Beispiel: Der gedämpfte harmonische Oszillator

Die Bewegungsgleichung ist gegeben durch

x + 2γx + ω2x = 0.

Das dynamische System lautet:

x = vv = −2γv − ω2x

F =

(v

−2γv − ω2x

)⇒ ∂F

∂x=

(0 1−ω2 −2γ

)

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Damit lautet die Variationsgleichung

ε(t) =

(0 1−ω2 −2γ

)· ε0.

Da ∂F∂x hier zeitunahängig ist, lautet die Lösung der

Variationsgleichung

ε(t) = exp(

∂F∂x

· t)· ε0.

Die Matrixfundamentallösung Y(t) ist also gegeben durch

Y(t) = exp(

∂F∂x

· t)

= exp((

0 1−ω2 −2γ

)· t

).

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Damit lautet die Variationsgleichung

ε(t) =

(0 1−ω2 −2γ

)· ε0.

Da ∂F∂x hier zeitunahängig ist, lautet die Lösung der

Variationsgleichung

ε(t) = exp(

∂F∂x

· t)· ε0.

Die Matrixfundamentallösung Y(t) ist also gegeben durch

Y(t) = exp(

∂F∂x

· t)

= exp((

0 1−ω2 −2γ

)· t

).

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Damit lautet die Variationsgleichung

ε(t) =

(0 1−ω2 −2γ

)· ε0.

Da ∂F∂x hier zeitunahängig ist, lautet die Lösung der

Variationsgleichung

ε(t) = exp(

∂F∂x

· t)· ε0.

Die Matrixfundamentallösung Y(t) ist also gegeben durch

Y(t) = exp(

∂F∂x

· t)

= exp((

0 1−ω2 −2γ

)· t

).

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Die Lyapunov-Exponenten berechnen sich dann mit Hilfe vonFormel (11). 3

Man erhält für die Lyapunov-Exponenten in Abhängigkeit vonder Dämpfung:

γ = 0 λ1,2 = 0

γ2 ≤ ω2 λ1,2 = −γ

λ1 = −γ +√

γ2 − ω2γ2 > ω2

λ2 = −γ −√

γ2 − ω2

3

λ(x0)i = limt→∞

1t

log ‖Y(t) · ei‖ (11)

Einführung Diskrete dynamische Systeme Kontinuierliche dynamische Systeme Zusammenfassung

Die Lyapunov-Exponenten berechnen sich dann mit Hilfe vonFormel (11). 3

Man erhält für die Lyapunov-Exponenten in Abhängigkeit vonder Dämpfung:

γ = 0 λ1,2 = 0

γ2 ≤ ω2 λ1,2 = −γ

λ1 = −γ +√

γ2 − ω2γ2 > ω2

λ2 = −γ −√

γ2 − ω2

3

λ(x0)i = limt→∞

1t

log ‖Y(t) · ei‖ (11)

Einführung Diskrete dynamische Systeme Kontinuierliche dynamische Systeme Zusammenfassung

Der Lyapunov-Exponent ist immer negativ. Damit ist dasSystem stabil.

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Zusammenfassung und Ausblick

Der Lyapunov-Exponent gibt Auskunft über die Stabilitätvon Trajektorien im Phasenraum.λ < 0 : Trajektorie ist asymtotisch stabil.λ = 0 : Trajektorie ist Lyapunov-stabil.λ > 0 : Trajektorie ist instabil.

Es gibt weitere mathematische Begriffe um (In-)Stabilitätzu charakterisieren, z.B. Hausdorff-Dimension,topologische Entropie, . . .

Die Berechnung der Lyapunov-Exponenten ist nur inwenigen Fällen analytisch möglich. Es gibt jedoch eineVielzahl von numerischen Verfahren.

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Zusammenfassung und Ausblick

Der Lyapunov-Exponent gibt Auskunft über die Stabilitätvon Trajektorien im Phasenraum.λ < 0 : Trajektorie ist asymtotisch stabil.λ = 0 : Trajektorie ist Lyapunov-stabil.λ > 0 : Trajektorie ist instabil.

Es gibt weitere mathematische Begriffe um (In-)Stabilitätzu charakterisieren, z.B. Hausdorff-Dimension,topologische Entropie, . . .

Die Berechnung der Lyapunov-Exponenten ist nur inwenigen Fällen analytisch möglich. Es gibt jedoch eineVielzahl von numerischen Verfahren.

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Zusammenfassung und Ausblick

Der Lyapunov-Exponent gibt Auskunft über die Stabilitätvon Trajektorien im Phasenraum.λ < 0 : Trajektorie ist asymtotisch stabil.λ = 0 : Trajektorie ist Lyapunov-stabil.λ > 0 : Trajektorie ist instabil.

Es gibt weitere mathematische Begriffe um (In-)Stabilitätzu charakterisieren, z.B. Hausdorff-Dimension,topologische Entropie, . . .

Die Berechnung der Lyapunov-Exponenten ist nur inwenigen Fällen analytisch möglich. Es gibt jedoch eineVielzahl von numerischen Verfahren.