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(Aus dem Physiologischeninstitut mid der Augenklinik der Universit~it Genf.) Die pressorisehe Wirkung der vestibularen Reize auf den Netzhautarteriendruek. Von Marcel Monnier und E. B. Streiff. Mit 4 Textabbildungen. (Eingegangen am 26. Dezember 1910.) Einleitung. In einer frfiheren Arbeit (19409) /~ul~erten wir die Ansicht, dab der Netzhautarteriendruck (N.A.D.) indirekten Aufschlufl fiber die Druck- verh/~ltnisse im Gebiete der Kopf-und ttirnarterien geben kann. Dies: beziiglieh kann der Sphygmoman0metrie der Netzhautarterien nebst den anderen Methoden zur Untersuchung der Hirndurchblutung (Plethys- mographie, Beobaehtung der Kaliberschwankungen dureh eine Sehiidel- 5ffnung, Messung des Blutstromes, z.B. dureh Thermostromuhr) eine grol~e Bedeutung beigemessen werden. Es soll namentlieh daran erinnert werden, dal~ der diastolische N.A.D. den peripheren Widerstand der Netzhautarterien ausdrfickt und vom Tonus dieser Arterien abh~ngig ist, Die Messung des N.A.D. kann beim Tier ohne N~rkose angewendet werden und leistet bei allen Untersuchungen, die unter m6glichst physio- ]ogischen Bedingungen durchgeffihrt werden mfissen, wertvolle Dienste. Dank dieser Methode konn,ten wir den Einflul~ der Vestibularisreizung auf die Druckverh~iltnisse im Gebiete der Kopfarterien genauer untersnchen. Beim Menschen beobachteten Strei// und Bianchi ~1, dab die rota- torische bzw. calorische Vestibularisreizung zu einer einseitigen N.A.D.- ErhShung ffihrt, und zwar an dem Auge, das der Richtung des schnellen Nystagmusausschlages entsPrieht (z. B. bei Spfilung des rechten Ohres mit kaltem Wasser tritt der Nystagmus nach der linken Sei{e auf und der N.A.D. erhSht sieh an dem linken Auge). Es schien uns wiehtig diese klinischen Beobachtungen beim Versuchs- tier nachzuprfifen und wenn mSglich eine physiologische Erkliirung zu finden. Diese Untersuchungen k(innen uns namentlich fiber die Regu- lationsmechanismen des arteriellen Kopfkreislaufes Aufschlult geben. Bis heute sind ja die Ansiehten fiber die Regulierung des Druekes im Kopf- kreislauf noch sehr verschieden. Einerseits wird die l~egulierung der Kopfdurchblutung durch rein mechanische, hydrodynamische Gesetze erkl~rt und ein passiver Vorgang angenommen. Demgegenfiber besteht die Ansicht einer aktiven nervSsbedingten Ausgleichsreaktion des Kopf- und KSrperkreislaufes.

Die pressorische Wirkung der vestibularen Reize auf den Netzhautarteriendruck

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(Aus dem Physiologischen institut mid der Augenklinik der Universit~it Genf.)

Die pressorisehe Wirkung der vestibularen Reize

auf den Netzhautarteriendruek. Von

Marcel Monnier und E. B. Streiff.

Mit 4 Textabbildungen.

(Eingegangen am 26. Dezember 1910.)

Einleitung.

In einer frfiheren Arbeit (19409) /~ul~erten wir die Ansicht, dab der Netzhautarteriendruck (N.A.D.) indirekten Aufschlufl fiber die Druck- verh/~ltnisse im Gebiete der Kopf-und ttirnarterien geben kann. Dies: beziiglieh kann der Sphygmoman0metrie der Netzhautarterien nebst den anderen Methoden zur Untersuchung der Hirndurchblutung (Plethys- mographie, Beobaehtung der Kaliberschwankungen dureh eine Sehiidel- 5ffnung, Messung des Blutstromes, z.B. dureh Thermostromuhr) eine grol~e Bedeutung beigemessen werden. Es soll namentlieh daran erinnert werden, dal~ der diastolische N.A.D. den peripheren Widerstand der Netzhautarterien ausdrfickt und vom Tonus dieser Arterien abh~ngig ist,

Die Messung des N.A.D. kann beim Tier ohne N~rkose angewendet werden und leistet bei allen Untersuchungen, die unter m6glichst physio- ]ogische n Bedingungen durchgeffihrt werden mfissen, wertvolle Dienste. Dank dieser Methode konn,ten wir den Einflul~ der Vestibularisreizung auf die Druckverh~iltnisse im Gebiete der Kopfarterien genauer untersnchen.

Beim Menschen beobachteten Strei// und Bianchi ~1, dab die rota- torische bzw. calorische Vestibularisreizung zu einer einseitigen N.A.D.- ErhShung ffihrt, und zwar an dem Auge, das der Richtung des schnellen Nystagmusausschlages entsPrieht (z. B. bei Spfilung des rechten Ohres mit kaltem Wasser tritt der Nystagmus nach der linken Sei{e auf und der N.A.D. erhSht sieh an dem linken Auge).

Es schien uns wiehtig diese klinischen Beobachtungen beim Versuchs- tier nachzuprfifen und wenn mSglich eine physiologische Erkliirung zu finden. Diese Untersuchungen k(innen uns namentlich fiber die Regu- lationsmechanismen des arteriellen Kopfkreislaufes Aufschlult geben. Bis heute sind ja die Ansiehten fiber die Regulierung des Druekes im Kopf- kreislauf noch sehr verschieden. Einerseits wird die l~egulierung der Kopfdurchblutung durch rein mechanische, hydrodynamische Gesetze erkl~rt und ein passiver Vorgang angenommen. Demgegenfiber besteht die Ansicht einer aktiven nervSsbedingten Ausgleichsreaktion des Kopf- und KSrperkreislaufes.

Pressorische Wirkung der vestibularen Reize auf den iNetzhautarteriendruek. 527

Beim K a n i n c h e n un te r such tcn wit systematisch das Verhal ten des N.A.D. un te r dem EinfluB rotatorischer u n d galvanischer Vestibularis- reizung. Die calorische Wirkung konn te infolge der anatomischen Be- schaffenheit des K~ninchenohres, die die Un te r suchung erschwerte, n icht un te rsuch t werden.

Methodisches. Die Untersuchungen warden am nicht narkotisierten Kaninchen durchgeftiilrt.

Der N.A.D. wurde ohne Lokalani~sthesie mittels des BaiUiartschen Ophthalmo- dynamometers gemessen. Die Beschreibu~ig und I-Iandhabung dieses Instrumentes wurde in unserer friiheren Arbeit gegeben (1940'). Es wurde nur der diastolische �9 NT.A.D. gemessen, wozu nut eine schwaehe Druekausfibung auf den Augapfel not- wendig ist, so dub emotive Ver~nderungen des Druckes ausbleiben. Bei leicht erregsamen Tieren wurden die Messungen in Lokalan~sthesie, durch Eintr~ufeln yon 5~ Diocain in den Konjunktivalsaek, durchgeftihrt.

A. Drehpri~]un 9. ])as Versuchstier wird in Bauchlage auf eine Art Hi~ngematte, die in einem starren Holzrahmen befestigt ist, gebunden und auf einen Drehstuhl gesetzt. Vor der Priifung wird der diastolische ~T.A.D. an jedem Auge gemessen. Der Drehstuhl wird dana 15real innerha]b 15--20 Sek. mit rege!m~ltiger Ge- sehwindigkeit gedreht.

Die Reehtsdrehungen (yon der linken Schulter des Versuehstieres zu seiner rechten Schulter) sowie die Linksdrehungen (yon der reehten zur linken Schulter) erfolgen in einer horizontalen Ebene um die vertikale Achse des Drehstuhles. W~hrend und naeh der ])rehung beobaehtet man die Deviation des Kopfes und der Augen, sowie das Alfftreten des Augennystagmus, dessen Latenzzeit, Richtung, Intensit~tt und Dauer genau untersucht werden. Sofort naeh Anhalten der ])rehung wird der N.A.D. abwechslungsweise am reehten und am linken Auge mehrmals gemessen und die genaue Zeit der Messung in Sekunden nach dem Anhalten der ])rehung angegeben. Die Messungen werden bis zur Normalisierung des N.A.D. an beiden Augen iortgeffihrt. In den meisten Fallen wurde der N.A.D. nach den ])rehungen mindestens Smal an jedem Auge gemessen.

B. Galvanische Pri~]ung. Das Versuchstier wird wie bei der Drehpriifung be- festigt, In beide i~uBere Geh5rgi~nge wlrd eine mittels physiologischer Kochsalz- 15sung durehfeuchtete El~ktrode eingefiihrt. Diese Elektroden sind mit den Polen eines Gleichstromgenerators verbunden, so dab man eine bipolare biaurikulare, in der Intensit/s dosierbare Reizung erzielen kann. Der N.A.D. wird vor Strom- sehlieBung gemessen, alsdann wird der galvanische Strom durchgeleitet und die intensitat allm~hlieh auf 1,5--3 Milliamperes gesteigert.

W~thrend der ])urchstrSmung besteht eine ])eviation des Kopfes und der Augen zur Anode. Nach gen~ner Beobachtung der Intensit~t dieser Reaktionen wird der N.A.D. abwechslmlgsweise am rechten und am linken Auge gemessen. Die Strom- 5ffnung fiihrt zum plStzliehen AufhSren der Deviation des Kop!es und der Augen. Die Messungen des IN.A.]). werden bis zur Normalisierung desselben an beiden Augen fortgeffihrt. Meist wurden diese Untersuehungen 2mal in der gleichen VersuchssitZung durchgefiihrt, und zwar naeh einer zur vollst~ndigen funktionellen Restitution genfigend langen Ruhepause.

Versuchsresultate.

A. Dreht~r4/ung. Bei 7 verschiedenen K a n i n c h e n wurden 31 Ver- suche, wovon 18 Rechtsdrehungen u n d 13 Linksdrehungen, durchgefiihrt.

528 Marcel Monnier und E. B. Streiff:

a) Rechlsdrehung (yon links nach rechts). W~thrend der Drehung deviiert der Kopf des Versuchstieres in entgegengesetzter Richtung zm" Drehung, d .h . nach links, wie dies de r Regel entspricht. Beim plStz- lichen Sistieren der Drehung werden der Kopf und die Augen nach rechts abgelenkt und es tr i t t ein horizontaler Augennystagmus auf, dessen schnelle Komponente kompensatorisch nach links schl/~gt. I)ieser Nach- nystagmus hSrt nach 15-25 Sek. auf. Daraufhin werden die Messungen des N.A.D. sofort unternommen. Es zeigt sieh, dal3 der N.A.D. am linken Auge steigt, und zwar betr~gt diese N.A.D.-ErhShung in einem Drittel der F/~lle 10 g und in den anderen zwei I)rittcl meist 15--30 g (Ausgangs- werte 30 g). Am rechten Auge weist der N.A.I). racist keine Ver/inde- rungen auf. Bisweilen kommt es zwar gleichzeitig 1nit dem Anstieg an) linken Auge zu einer leichten I)ruckerhShung (10 g). Diese ist jedocL immer niedriger als am linken Auge. Hin und wieder tr i t t am rechten Auge sogar eine leiehte Herabsetzung des N.A.D. auf (10 g). Nur in 2 F/~llen trat am rechten Auge insofern eine paradoxale Erh6hung des N.A.I). (15-20 g) ein, als am linken Auge der I)ruck gar nicht (Kanin- ehen Nr. 53, 25.3.39) oder nut leicht anstieg (graues Kaninchen, 3. 12. 38).

Wir konnten also nach Rechtsdrehung 4 N.A.D.-Reaktionstypen beobachten: 1. Nur linksseitige N.A.I).-Erh6hung (11 yon 18 Versuchen). 2. Beidseitige, doch am linken Auge predominierende N.A.D.-Erh6hung (3 yon 18 Versuchen). 3. Ansteigen des N.A.D. am linken Auge und Ab- sinken am rechten Auge (.2 yon 18 Versuehen). 4. St/~rkere ErhShung des N.A.D. am rechten Auge, sogenannte paradoxale l~eaktion (2 yon 18 u

b) Linksdrehung (yon rechts nach links). Withrend der Drehung deviiert der Kopf des Versuchstieres in der zur I)rehung entgegen- gese~zten Richtung, d .h . nach rechts. Beim pl6tzliehen Sistieren der Drehung werden der Kopf und die Augen naeh links abgelenkt und es trit t ein horizontaler Augennystagmus auf, dessen sehnelle Komponentc wi~hrend 10 Sek. und mehr kompensatorisch nach rechts schl~gt. Die nach Aufh6ren dieses Nachnystagmus sofort gemessenen N.A.D.-VVTerte ergeben eine konstante N.A.I).-Erh6hung am rechten Auge, In 9 yon 13 Versuchen be t rug die Erh6hmlg 10--15 g, in den anderen= 2 0 - 2 5 g und mehr (Ausgangswerte 20--30 g). Am llnkeh Aug'e'~ der X.A.I). racist keine Ver/tnderungen, nut in 2 Versuchen, die am gleichen Tier und am gleichen Tag ausgefiihrt wurden, wurde eine beidseitige N.A.D.- Erh6hung. beobach*et, die aber am rechten Auge st/trker war (Albinos, 26. 11.38).

Wir konnten also nach Linksdrehung nur 2 I~T.A.D.-Reaktionstypen beobachten: 1. Nur reehtsseitige N.A.D.-ErhShung (11 yon 13 Versuchen): 2. Beidseitige, doch am rechten Auge predominierende Ig.A.I).-ErhShung (2 yon 13 Versuchen).

Pressorische Wirkung der vestibularen Reize auf den Netzhautarteriendruck. 529

Die N.A.D.-Reaktion nach der Drehprfifung (Rechts- bzw. Links- drehung) ist progressiv und erreicht die maximalen Werte 15, 40 bis 90 Sek. und mehr nach Aufh6ren des Reizes (vgl. Abb. 1). Die Dauer dieser Reaktion scheint mit derjenigen des Naehnystagmus in enger Beziehung zu stehen (5, 20, 25 Sek.). ])us Erreichen der normalen Aus- gangswerte dauert um so ls je sp&ter die maxi- male N.A.D. - ErhShung auftr i t t und j e 1/~nger der Nachnystagmus dauert (40, 200, 270 Sek.).

Man darf also an- nehmen, d~6 die •.A.D.- Reaktion naeh der Dreh- priifung eher den Cha-

~,/:ec/ ~d:'eh#n,~ 15 B.. //..

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_~bb. i. Ablauf einer typischen N.A.D.-Reaktion nach Rechtsdrehung .... N.A.D. in Gramm am linken A u g e . ~ N . A . D , i n G r a m m a m r e e h t e n A u g e .

rakter einer VerseMebung der Tonuslage als denjenigen eines einfachen visceralen Reflexes hat. Dementsprechend mu6 aueh die polyphasische Reaktion (sukzessives Ansteigen und Absinken des N.A.D.), die in einigen Fgllen beobaehtet wurde, nicht Ms einfaeher Reflexl sondern eher als reaktioneller Vorgang aufgefal]t werden (vg]. Abb. 2).

o 7 g r 5 6 7kb~. &bb. 2. Ablauf einer polyphasischen iN.A.D.-Reaktion nach rotatorischer Vestibularisreizu~g. . . . . . N.A.D. in Gramm am linken Auge. . N.A.D. in Gramm amrechten&uge.

B. Galvanische Pri2/ung. Bei 5 verschiedenen Kaninchen wurden 16 Versuche durchgefiihrt, wovon 10real die Anode in den rechten, 6real in den linken ~ul]eren GehSrgang eingeffihrt wurde.

W~thrend der OurchstrSmung devi ier t der K o p f und die Augen des Versuchstieres zur Anode. Bisweilen t r i t t ein horizontal-rotatorischer Augennystagmus auf, dessen schnelle Komponente nach der Kathode schl~gt. Die wKhrend und nach der DurchstrSmung gemessenen N.A.D.- Werte ergeben eine konstante Erh6hung des N.A.D. an dem Auge, das der Seite der Kathode entsprieht.

a) Galvanieche Pri~]ung mit Anode im rechten du]3eren GehSrgang. Bei diesen, an 5 verschiedenen Kaninchen durchgefiihrten Versuchen zeigte sich meist eine progressive ErhShung des N.A.D. yon 10--15 g am linken Auge.

530 M~rcel Monnier und E. B. Streiff:

Jedoch liM3en sich folgende N.A.D.-Re~ktionstypen beob~chten: 1. Nur linksseitige ErhShung des ~.A.D., d. h. auf der Seite der Kathode (7 yon 10 Versuchen). 2. Beidseitige, doch am ]inken Auge predomi- nierende N.A.D.-ErhShung (2 yon 10 Versuehen). 3. Ansteigen des N.A.D. am linken Auge und Absinken am rech~en Auge (1 yon 10 Versuchen).

|~node/L Ohr iEnda der

1

- - o

:kbb. 3. &blauf e iner N.A.D. - R e a k t i o n n a c h g a l v a n i s c h e r Ves t ibu l~r i s re iz~ng (Al~ode im ] inken Ohr). �9 ......... N.zt .D. in G r a m m a m l inken _A_uge. N.2~.D. in G r a m m a m r ech t en 2~uge. Beidse i t ige , j edoch a m r e c h t e n 2~uge

v o r w i e g e n d e N . A . O . - E r h 6 h u n g .

Werte 2 Min. und 30 Sek. naeh Werte k6nnen w/~hrend 4, 5 und der Strom6ffnung erreieht der

86 I g iAoode~O~: ~T~A

q6 I . . . . . . ~ " " . . J

b) Galvanische Pri~/un9 mit Anode im iinken (iu/3eren GehSrgang. Bei diesen an 4 verschiedenen Kaninchen durch- geffihrten Versuchen zeigte sich vorwieg- ]ich eine N.A.I).-Erh.Shung am rechten Auge, d. h. auf der Seite der Kathode (5 yon6 Versuehen). Nur einmM konnte man eine beidseitige N.A.D.-ErhShung beobachten.

Die N.A.D.-Reakti0n n~ch der gM- vanisehen Prfifung (Anode im reehten bzw. im linken /s GehSrg'ang ) is~ progressiv und erreieht die maximMen der Stromschliel~ung. I)iese maximalen mehr Minuten beobachtet werden, l~ach N.A.D. nur sehr langsam die normMen

2g g 1 g 3 ~ 5 8 7 8 $ 10 ql H/n. lg

,&bb. 4. :kb lauf e iner p o l y p h a s i s c h e n iN .A.D. -Reak t ion n a c h g a l v a n i s c h e r Vcs t ibu la r i s re izung . . . . . N .A.D. in G r a m m a m l inken Auge . . N .A.D. in G r a m m a m r e c h t e n A~l~'e.

Ausgangswerte (vgl. Abb. 3). Die N.A.D.-Reaktion hut m~nehmal wi~hrend der Durehstr5mung den Ch~r~kter einer polyph~sisehen Re- aktion (vgl. Abb~ 4). Jede Phuse zeigt einen Anstieg, dem ein Absinken des N.A.D. folgt. Die durchsehnittliche D~uer dieser einzelnen Phasen betri~gt 2--3 Min. Der zeitlieh langs~me Ablauf der N.A.D.-Re~ktion n~ch der gMv~nisehen sowie nach der Drehpriifung spricht eher fiir eine Verschiebung der Tonuslage als fiir einen einfachen Viseeralen Reflex.

Ergebnisse der Yersache. Aus unseren Untersuchungen beim K~ninchen ergibt sieh folgendes: 1. Bei Sistieren der l~echtsdrehung (yon links n~eh rechts) tritt eine

Deviation des Kopfes und der Augen nach rechts, ein Augennystagmns, dessen sehnelle Komponente kompensatoriseh naeh links sehlggt und eine meist nur am linken Auge auftretende N.A.D.-Erh6hung ein.

Pressorische Wirkung der vestibularen Reize auf den Netzhautarteriendruck. 531

2. Sistieren der Linksdrehung (yon rechts nach links) bedingt eine Deviation des Kopfes und der Augen nach links, einen Augennystagmus, dessen schnelle Komponente kompensatoriseh nach rechts schl~gt, eine meist nur am rechten Auge auftretende N.A.D.-ErhShung.

3. Bei der biaurikularen galvanischen Priifung tritt eine Deviation des Kopfes und der Augen nach der Anode und eine N.A.D.-Erh5hung meist nur an dem Auge, das der Seite der Kathode entspricht, auf.

Diese Ergebnisse lassen sich folgendermaften zusammenfassen: Rota- torische und galvanische Reize bedingen beim Kaninchen eine ErhShung des N.A.D. an dem Auge, das der entgegengesetzten Seite, nach der dr Kop]

. und die Augen deviieren, entspricht.

Yestibularapparat und Blutdruekregulierung.

1. Mechanismu8 der Vestibularisreizungen.

Um den Mechanismus der Reizungen des Vestibularapparates und die dadurch entstehenden vasopressorischen Reaktionen der Netzhautarterien zu verstehen, mfissen wit die Versuche yon Ewald a und die Theorie yon Mach ~ und Breuer 1 in Erw/igung ziehen.

A. Mechanismu8 der rotatorischen Reizung. Beim plOtzlichen Anhalten einer Rechtsdrehung (yon links nach rechts) setzt die Endolymphe infolge ihres Tr~gheits- momentes i_hre Bewegung in der I)rehrichtung, also im linken horizontalen Bogen- gang, in ampullopetaler Richtung fort. Die linke Cupula ampullaris wird infolge der st~rkeren Wirksamkeit der ampullopetalen StrSmung starker erregt als die- jenige des rechten horizontalen ]~ogenganges. Entsprechend den Ewaldschen Ver- suchen, nach Welchen die ampullopetale EndolymphstrSmung eine energische Deviation des Kopfes und der Augen nach der, der gereizten Cupula entgegen- gesetzten Richtung erzeugt, kommt es also in diesem Falle zu einer Ablenkung des Kopfes und der Augen nach rechts. Wie wir gesehen haben tritt nach Rechts- drehung am linken Auge, also auf der Seite der durch die ampullopet~le Endolymph- str0mung am st~rksten gereizten Cupula anlpullaris, eine ErhShung des N.A.D. auf.

Dementsprechend kommt es bei einer Linksdrehung zu einer Vestibularis- reizung, die im rechten horizontalen Bogengang st/~rker ist, da die endolymphatische StrSmung, nach der Drehung, in der rechten Cupula ampullaris eine ampullo- petale l~ichtung hat. Wie wir gesehen haben, tritt nach Linksdrehung am rechten Auge, also wiederum auf der Seite der st/~rker gereizten Cupula ampullaris, eine Erh6hung des ~.A.D. auf.

Es zeigt sich also, dab die N.A.D.-Erh6hung an dem Auge er]olgt, das der Seite des horizontalen Bogenganges, in welchem die ampullopetale Endo- lymiohstr6mung die Cupula ampullaris 8tiirker reizt, entspricht.

B. Mechanismus der calorischen Reizung. Wie wir bereits gesehen haben, haben die Untersuchungen yon Strei// und Bianchi n gezeigt, dab calorische Reizung des Vestibularapparates durch k~ltes oder warmes Wasser nach Bdrdny beim Menschen eine einseitige N.A.D.- ErhOhung yon 10--15 g erzeugt, und zwar an dem Auge, das der l~ichtung der schnellen kompensatorischen Nystagmuskomponente entspricht. Dieser ~[.A.D.-ErhShung kann bisweilen eine leichte voriibergehende Senkung vorausgehen. Sehr starke calorische l~eizungen erzeugen eine

532 Marcel Monnier und E. B. Streiff:

beidseitige N.A.D.-ErhShung; die jedoch auf dem Auge, das der Richtung des schnellen Nystagmusausschlages. entsprieht, starker ist.

Nach den Versuchen yon Ewald ~, Breuer 1 und Mach 6 wissen wir heute, dab durch Einfiihrung yon warmem Wasser in den ~u~eren GehSrgang, im horizontalen Bogengang, sofern er durch starke Neigung des Kopfes nach rfiekw~rts eine verti- kale Stellung eirmimmt, eine ascendierende ampullopetale Endolymphstr6mung entsteht (Optimumstellung).

Wenn man naeh Bdrdny den rechten ~uBeren GehSrgang mit warmem Wasser ausspritzt, entsteht durch Erw~rmung des rechten horizontalen Bogenganges in diesem eine ampullopetale Endolymphstrsmung. Diese reizt die rechte Cupula ampullaris in derselben Weise wie die Linksdrehung und erzeugt dieselben Reak- tionen: Deviation des Kopfes und der Augen nach links, sehneller kompensato- rischer horizontaler Augennystagmus nach reehts. Wie wir gesehen haben, tritt ' am reehten Auge, also auf der Seite wo die ampullopetale EndolymphstrSmung entsteht, eine ErhShung des N.A.D. auf.

C. Mechanismus der galvanischen Reizung. Die durch die biaurikulare gal- wnische Reizung in den horizontalen Bogeng~ngen entstehenden Ver~nderunge~ sind noeh zu wenig erforscht, als dab wir uns auf eine sichere Erkl~rung stiitzen kSnnen. Aus ihren Reaktionen, die denjenigen der rotatorisehen bzw. der calorisehen Reizung analog sind, kann man folgern, da/3 auf der Seite der Kathode eine starkere Reizung der Cupula ampullaris entsteht. Auf dieser Seite tritt auch die N.A.D.- ErhShung auf.

Man darf also annehmen, dal~ eine direkte homolaterale Korrelation zwischen der starker gereizten Cupula ~mpullaris und der Vorrichtung, die ffir die N.A.D.-Veri~nderungen verantwortlich ist, besteht, da die N.A.D.-ErhShung immer auf der Seite der st/~rker gereizten Cupula ampullaris auftritt .

2. Die Wirkung der Reizung des Vestibularapparates au[ den Blut. druck in den Gebieten des KSrpers und des Kop/es.

Die Wirkung der Labyrinthreizungen auf den allgemeinen Biutdruck wurde verschiedentlich untersucht. Spiegel und Ddmdtriades ~~ beo- bachteten am narkotisierten Kaninehen, (Urethan, Ather) dal~ ws und unmittelbar nach der Drehprfifung eine Blutdrucksenkung eintritt. Diese depressorisch e Wirkung soll, analog derjenigen des Vagus, durch periphere Gef~l~erweiterung (ira Splanehnicusgebiet und in der Haut) zustande kommen. Nach Durchschneidung des Riickenmarks, am (~ber- gang des Cervicalmarks in das Thomkalmark, fiber dem Abgang der Nervi spl~nchnici, fiihrt dagegen eine Vestibularisreizung zu keiner Blut- drueksenkung.

Desgleiehen fiihren sowohl calorische als auch galvanische Reizungen des Vestibularapparates, wie auch mechanische Reizung des Nervus acusticus beim Kaninchen zu einer Senkung des Blutdruckes. Diese Depression t r i t t schon wenige Sekunden nach Beginn des Reizes auf und verschwindet nur allms oft erst nach 50 Sek. Manchmal ist die Senkung yon einer leichten Blutdrucksteigerung gefolgt. Diese depres- sorische Wirkung bleibt nach Durchschneidung des Nervus acusticus und nach Zerst5rung des Nucleus vestibularis triangularis (Schwalbe) aus,

l~ressorische Wirkung der vestibularen Reize auf den Netzhautarteriendruck. 533

dagegen bleibt sic nach Decerebration durch Mittelhirndurchsehneidung bestehen. Spiegel und D4mgtriades 1~ folgern aus diesen Versuchen, dab die Reiziibertragung der vestibularen Erregungen durch den Nucleus triangularis auf das in der Substantia reticularis gelegene Vasomotoren- zentrum zustande kommen dfirfte.

�9 Demgegeniiber hat Mies 7 jedoch darauf hingewiesen, dab die Laby- rinthreizung unter Umst~tnden (beim Kaninchen ohne Narkose, wie auch in Morphinnarkose) eine voriibergehende Blutdrucksteigerung bewirkt, solange die Aorten- und Carotissinusnerven erhalten sind. Mies 7 ist der Ansieht, dab diese Blutdruckerh6hung die normale Reaktion nach Labyrinthreizung sein dfirfte; sie wurde iibrigens auch beim Menschen schon beobachtet.

Die Vestibulariserregung 1/s auch die Zirkulation im Gebiete des Kopfes nicht unbeeinfluf~t. Ddmdtriades ~ sah bei einseitiger calorischer Reizung ein Absehwellen der Fundusvenen beider Augen. Worms und Chains ~3 beobaehteten beim Menschen w~thrend der calorischen Priifung nach Bdrdny N.A.D.-Ver~tnderungen, die aber einer genauen Beschreibung entbehren. Ihrerseits beobachteten S t r e i / / u n d Bianchi 11 bei der Unter- suehung von 50 normalen MKnnern und Frauen yon verschiedenem Alter nach rotatorischer bzw. calorischer Vestibularisreizung eine einseitige N.A.D.-ErhShung, und zwar an dem Auge, das der Seite, naeh weleher die schnelle Nystagmuskomponente ausschl/s entspricht.

Nicht in Beziehung zu Vestibularisreizungen wurde ferner beobaehtet (Strei]] und Bianchil2), dal] bei Senkung des Kopfes stets eine beidseitige N.A.D.-ErhShung yon 10---20 g auftritt, die nach Hebung des Kop~es wied~r znr Norm kehrt. Es ist deshalh wiehtig, dal~ w/~hrend den verschiedenen Untersuehungen die Halmng des Kopfes nnver~ndert und aufrecht bleibt.

Es zeigt sieh also, dab die Reizungen des Vestibularapparates eine simultane Wirkung im Gef~Bgebiete des KSrpers und in demjenigen des Kopfes, vor allem der Carotis interna hervorrufen.

3. Die analoge Wirkung der Vestibularis. bzw. der Carotissinusreizung au] den Kop]- und den K6rperkreislau/.

Die Reizung des Vestibularapparates iibt auf den Kopf- und KSrper- kreis]auf eine der Reizung des Carotissinus analoge Wirkung aus. Mies ~ hat die Wechselbeziehungen zwischen Labyr in th und Blutdruckziigler eingehend untersucht.

Es ist bekannt, dal] der Carotissinus ein regulierender Apparat des Blutkreis- laufes im Bereich des KSrpers und des Kopfes darstellt. Eine Drueksteigerung im Sinus earoticus bedingt eine Erweiterung seiner W~nde, wodurch afferente Reizimpulse durch den Nervus sino-earotieus (tiering) zur Medulla oblongata iibertragen werden. Wahrseheinlich entstcht dadnrch eine ]-Iemmung des gef/~ft- verengernden Zentrums, welches nach den Untersuehungen yon Monnier s im lateralen Anteil der Substantia reticularis der Medulla oblongata zu lokalisieren ist. Diese hemmende Wirkung fiihrt bekanntlich zu einer Erweiternng der Splanetmi- cus- und Hautgef~$e, wodurch der allgemeine Blutdruck sinkt. Die funktionelle

534 Marcel Monnier und E. B. Streiff:

Bedeuttmg dieses Entlastungsreflexes wurde in der Monographie yon W. R. He[3 5 fiber ,,Die Regulierung des Blutkreislaufes" eingehend analysiert.

Zahlreiche experimentelle Untersuchungen, fiber welehe wir hier nieht n~her eingehen wollen, haben gezeigt, dab eine intrasinuidale DruckerhShung oder eine elektrische Reizung des Nervus sino-earotieus gleiehzeitig mit der Erweiterung der Splanchnicusgef~l]e und dem dadurch bedingten Blutdruckabfall eine Verengerung der Hirngef~Be hervorruft, Dementsprechend bewirkt die intrasinuidale Druck- herabsetzung im peripheren Gef~Bsystem eine Konstriktion, die sich unter den gew6hnliehen experimentellen Bedingmlgen nicht auf die Hirngef/~l]e auswirkt. Diese J~nderungen der Hirndurchblutung unter dem Einflu13 des Carotissinus wurden je flach den Autoren als Ausdruek eines aktiven, reflekt0rischen oder ira Gegenteil als Ausdruck eines passiven, vom allgemeinen Blutdruck direkt ab- hangigen Regulierungsvorganges aufgefa$t.

Die Untersuchungen yon Gollwitzer-Meier und Schulte 4 n/~hern sich unserer Ansieht, daft die Netzhautgef~fte uns fiber die Durchblutungs- verh/iltnisse im Kopfkreislauf aufkl/iren k6nnen. Diese Autoren unter- suchten die Weiten/~nderungen der Retinagef/~fte bei Drueksetzung im Carotissinus und fanden mit sinkendem allgemeinem Blutdruck eine zwei- phasige Reaktion: zuerst eine Abnahme des Durchmessers, der druek- passiv erkls wird und dann eine Zunahme, die als aktive Gef/i$- erweiterung angesehen wurde.

Unsere Untersuehungen sprechen ebenfalls ffir die Annahme eines Regulierungsvorganges im Gebiet der Carotis interna bzw. der Netzhaut- arterien. Es hat sich gezeigt, daft die Vestibularisreizung eine einseitige N.A.D.-Erh6hung bewirkt, u~d zwar an dem Auge, das der Seite der st~rkeren Reizung entspricht, Diese einseitige diastolische N.A.D.-Er- h6hung k6nnte d u r c h eine vermehrte Durchblutung erkl/~rt werden. Die Einseitigkeit dieser vasopressiven Reaktion seheint uns aber mit der Annahme eines, druekpassiven Vorganges schwer Zu vereinbaren.

Diesen reflektorischen Druckver~nderungen im Gebiet tier Netzhaut- arterien liegt, naeh unserer Ansicht ein hoch differenzierter Meehanismus zugrunde. Uber die anatomische Grundlage dieses Regulierungsapparates wird in einer sp/iteren Arbeit beriehtet warden.

Zusammenfassung. Bei 7 Kaninehen ergaben 31 Drehprfifungen (18 Reehtsdrehungen

und 13 Linksdrehungen) an dem Auge, das der Riehtung der sehnellen Komponente des Nystagmus entsprieht, d .h . also auf der der Kopf- und Augendeviation entgegengesetzten Seite, eine N.A.D.-Erh6hung von 10--30 g.

Bei 5 Kaninehen wurde die biaurikulare galvanische Prfifung dureh- geffihrt, und zwar 10 Versuche mit der Anode im reehten und 7 mit tier Anode im linken /~ufteren GehSrgang. Es zeigte sieh, daft gleiehzeitig mit der Deviation des Kopfes und der Augen nach der Anode, an dem Auge, da.s der Seite der Kathode entspricht, eine N.A.D.-ErhShung von 10--30 g auftritt.

Pressorische Wirkung der vestibularen t~eize auf den Netzhautarteriendrt/ck. 535

Die Vest ibular isre izung, die durch diese zwei Pr f i fungsmethoden er- zeugt wird, bewirk t eine N.A.I ) . -S te igerung , und zwar in h6herem ~[a~e an dem Auge, das der Seite der st/~rker ge re i z t en Cupula ampul la r i s ent- spricht . Es is t also anzunehmen, dal~ zwischen dem st / irker gereizten ampu l l a r en Recep to r und dem N.A.D. -s te igernden Mechanismus eine d i rek te Kor r e l a t i on besteht .

])iese N .A .D. -Erh6hung k a n n m a n t ier yon verschiedenen Au to ren nach Vest ibular is- bzw. nach Carot iss inusreizung beobach te t en Anderung des Durchmessers der Ne tzhau t - und der t t i r na r t e r i e n an die Seite stellen. Unsere Un te r suchungen zeigen n~mlich, dab Vest ibular isre ize auch eine Druckver s nebe n den yon anderen Au to ren beobach te t en Kal iber - ver~nderungen i m Gebie t d e r Hirn- und N e t z h a u t a r t e r i e n bewirken.

Die Einse i t igke i t der N .A.D. -Erh6hung spr icht fiir das Vorhandense in eines l~egul ierungsmechanismus, der die Auf rech te rha l tung eines kon- s t an t en Niveaus der Hirn- und N e t z h a u t d u r c h b l u t u n g bei Schwankungen des Druckes im al lgemeinen Kre is lauf gewi~hrleistet.

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