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Unternehmensbericht 2009 Geschäftsbericht Teil I/II Die Zukunft der Energie. Weitergedacht.

Die Zukunft der Energie. - E.ON · Energiepolitik und Energiewirtschaft, diesen Wandel so zu gestalten, dass das Gesamtsystem der Energieversorgung im Umbau stabil bleibt – und

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Unternehmensbericht 2009

Geschäftsbericht Teil I/II

Die Zukunft der Energie.Weitergedacht.

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Energie ist einer der wichtigsten Faktoren unseres Lebens. Vom Alltag des Einzelnen bis hin zur internationalen Zusammenarbeit in Politik und Wirtschaft prägt Energie, ihre klimafreundliche Erzeugung und ihre effiziente Nutzung immer mehr unsere Lebensweise. Als leistungsstarkes Energie unternehmen mit großen technologischen und finanziellen Möglichkeiten hat E.ON es sich zur Aufgabe gemacht, treibende Kraft bei der nachhaltigen Gestaltung unserer Energie-zukunft zu sein.

E.ON treibt den Wandel voran, ist aber auch bereit, sich selbst zu wandeln und auf die Zukunft einzustellen. Dafür haben wir weiter-gedacht und Fragen aufgeworfen: Fragen nach unserer Größe und unserer Verantwortung. Nach unserer Attraktivität für Mitarbeiter und Investoren. Nach unseren strategischen Schwerpunkten und Zielen. Danach, ob wir als Unternehmen richtig aufgestellt sind. An den Antworten auf all diese Fragen orientieren wir unser Handeln, um so die Ziele einer sicheren, klimafreundlichen und bezahlbaren Energieversorgung in Einklang zu bringen – und so die Zukunft der Energie zu gestalten.

Finanzkalender

6. Mai 2010 Hauptversammlung 2010 7. Mai 2010 Dividendenzahlung 11. Mai 2010 Zwischenbericht Januar – März 2010 11. August 2010 Zwischenbericht Januar – Juni 2010 10. November 2010 Zwischenbericht Januar – September 2010

9. März 2011 Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2010 5. Mai 2011 Hauptversammlung 2011 6. Mai 2011 Dividendenzahlung 11. Mai 2011 Zwischenbericht Januar – März 2011 10. August 2011 Zwischenbericht Januar – Juni 2011 9. November 2011 Zwischenbericht Januar – September 2011

46 Unsere Struktur

48 Konzern im Überblick

50 Market Unit Central Europe

54 Market Unit Pan-European Gas

58 Market Unit UK

62 Market Unit Nordic

66 Market Unit US-Midwest

70 Market Unit Energy Trading

75 Neue Märkte

76 Market Unit Climate & Renewables

80 Market Unit Russia

84 Market Unit Italy

88 Market Unit Spain

92 Impressum

93 Finanzkalender

2 Brief des Vorstandsvorsitzenden

6 Unser Unternehmen

8 Kurzprofil

10 Geschäftsfelder

12 Unternehmenskultur

14 Verantwortung

16 Neue Technologien

20 Das Jahr 2009

22 Unser Team

24 Vorstand

26 Aufsichtsrat

27 Mitarbeiter

30 Unsere Investoren

32 Überblick

33 Finanzstrategie

34 E.ON-Aktie

38 E.ON-Anleihen

40 Unsere Strategie

42 Grundsätze

43 Entwicklungsfelder

45 Investitionsplanung

FinanzberichtZusammengefasster LageberichtKonzernabschlussCorporate GovernanceAufsichtsrat und VorstandErläuterungen und Tabellen

Zum Herunterladen oder Bestellen finden Sie den Finanzbericht unterwww.eon.com/broschueren

Die Zukunft der Energie.Weitergedacht.

Finanzbericht 2009

Geschäftsbericht Teil II/II

2 Brief des Vorstandsvorsitzenden

das abgelaufene Geschäftsjahr 2009 wird als der Höhepunkt der Wirtschafts-krise in Erinnerung bleiben. Die Rezession hat auch unser Geschäft beein-trächtigt, denn als Folge der schwachen Konjunktur ging auch der Energie-verbrauch zum Teil deutlich zurück. Dennoch haben wir – wie versprochen und mehrfach bekräftigt – auch 2009 Kurs gehalten. Das Adjusted EBIT des Geschäftsjahres 2009 lag mit 9,6 Mrd € auf dem hohen Vorjahresniveau. Unsere Erwartung hinsichtlich des bereinigten Konzern über schusses konnten wir im Laufe des Jahres leicht nach oben korrigieren. Diese Prog-nose hat sich bestätigt, wir liegen mit 5,3 Mrd € nur um 5 Prozent unter dem hohen Vorjahresergebnis. Für das Geschäftsjahr 2009 konnten wir daher der Hauptversammlung die Ausschüttung einer im Vergleich zum Vorjahr stabilen Bardividende in Höhe von 1,50 € je Aktie vorschlagen. Die Aus-zahlungsquote vom bereinigten Konzernüberschuss liegt damit bei 54 Prozent, wir halten also auch bei unserer Dividendenpolitik unseren bisherigen Kurs bei, 50 bis 60 Prozent des bereinigten Konzernüberschusses auszuschütten.

Dieses gute Ergebnis haben wir vor allem erreicht, weil wir bereits vor der Finanz- und Wirtschaftskrise durch unser konzernweites Programm „PerformtoWin“ begonnen haben, die Effizienz des Unternehmens zu stei-gern. Bis 2011 werden wir ein Potenzial von jährlich 1,5 Mrd € mobilisieren, die ersten umgesetzten Maßnahmen tragen schon jetzt zum Ergebnis bei. Neben Effizienzsteigerungen setzen wir auf Investitionen in langfristiges Wachstum und die Optimierung unseres Portfolios, um E.ON in schwierigen Zeiten auf Erfolgskurs zu halten.

Mit der Abgabe des Höchstspannungsnetzes und von rund 5.000 Megawatt Stromkapazitäten in Deutschland haben wir 2009 unsere Verpflichtungen gegenüber der EU-Kommission weitgehend umgesetzt. Darüber hinaus konnten wir einen Großteil der Thüga zu einem attraktiven Preis abgeben, die davon ausgenommenen Beteiligungen der Thüga werden wir separat veräußern. Durch diese Transaktionen haben wir unsere Position in Deutschland auf allen Wertschöpfungsstufen signifikant reduziert, dem Wettbewerb wichtige Impulse gegeben und zugleich neue Positionen in Europa aufgebaut.

3Brief des Vorstandsvorsitzenden

Nimmt man den Netzverkauf, die Abgabe von Kapazitäten sowie die Ver-äußerung der Thüga zusammen, haben wir durch unsere Portfoliobe-reinigung bereits rund 6 Mrd € erzielt. Wir sind also auf dem Weg, auch unsere Ankündigung umzusetzen, bis 2010 Desinvestitionen in Höhe von mehr als 10 Mrd € durchzuführen. Diese Erlöse stärken unsere Investitions- und Finanzkraft, und das ist entscheidend dafür, dass wir uns nach dem Ende der aktuellen Krise in einer guten Ausgangslage befinden.

Bei diesen Investitionen orientieren wir uns an einer klaren Vision einer Energiezukunft: Nach unserer Überzeugung wird sich das Energiegeschäft durch technischen Fortschritt und getragen von einem breiten gesellschaft-lichen Konsens fundamental ändern. Es ist die gemeinsame Aufgabe von Energiepolitik und Energiewirtschaft, diesen Wandel so zu gestalten, dass das Gesamtsystem der Energieversorgung im Umbau stabil bleibt – und den Verbrauchern weiterhin zuverlässig und bezahlbar Energie liefert.

E.ON hat sich als eines der ersten Unternehmen zur Verantwortung beim Klimaschutz bekannt. So haben wir uns im Mai 2007 verpflichtet, die spezifischen CO2-Emissionen von 1990 bis 2030 zu halbieren. 2009 haben wir auf der Kopenhagener Klimakonferenz deutlich gemacht, dass im Falle eines starken Abkommens E.ON bereit ist, das für 2030 gesteckte Ziel bereits zehn Jahre früher zu erreichen. Die Kopenhagener Konferenz hat allerdings zu keiner entsprechenden Vereinbarung geführt. Wir werden daher intensiv die weiteren Verhandlungen in 2010 begleiten, um die von uns geforderte Investitionssicherheit für CO2-arme Technologien zu erreichen. In Anleh-nung an die „Copenhagen Scorecard“ von „Combat Climate Change“ (3C), die wir als Mitgliedsunternehmen unterstützen, fordern wir ein globales Reduktionsziel von mindestens 50 Prozent bis 2050 gegenüber 1990. Dieses Ziel muss flankiert werden von mittelfristigen ambitionierten Reduk-tions zielen bis 2020 oder 2030, die auf internationaler Ebene verankert werden und alle Industrieländer einschließen. Unter diesen Randbedingungen sind wir in der Lage, das Ziel der Reduzierung unserer spezifischen Emissionen um 50 Prozent bereits 2020 zu erreichen.

4 Brief des Vorstandsvorsitzenden

Eine besondere Bedeutung in der Energiezukunft kommt modernen, leistungsfähigen Netzen zu. Dies gilt sowohl für Höchstspannungs- als auch für Verteilnetze. Wir alle wissen, dass das bestehende Stromnetz nicht für eine stärker dezentrale, von Erneuerbaren Energien geprägte Energieversorgung ausgelegt ist. Dazu muss es umfassend modernisiert und ausgebaut werden. Ohne ein intelligentes Netz mit leistungsfähigen Energiespeichern können Wind- und Solarenergie nicht grundlastfähig werden, können dezentrale Erzeugungsanlagen nicht integriert werden, können die Möglichkeiten von Smart Metern nicht ausgeschöpft werden und können auch Elektrofahrzeuge nicht als mobile Speicher genutzt werden. Kurz: Ein modernes Stromnetz ist der Schlüssel zur Energiezu-kunft, in der Energieeffizienz unsere wichtigste Energiequelle sein wird.

E.ON hat für die drei entscheidenden Handlungsfelder der Zukunft – E-Mobi-lität, „Smart World of Energy“ und Energieeffizienz – konzernübergreifende Arbeitsgruppen gebildet. Wir arbeiten an Lösungen für die zahlreichen offenen Fragen in diesen Bereichen und werden dazu beitragen, die dann notwendigen Investitionen zu stemmen, wenn die regulatorischen Rahmen-bedingungen uns erlauben, solche unternehmerischen Entscheidungen zu verantworten. Das gilt insbesondere für die Netze. Für deren Ausbau und Modernisierung brauchen wir eine Regulierung, die als Teil eines umfassen-den Energiekonzepts die richtigen Investitionsanreize gibt. Nur solche Rah-menbedingungen erlauben es Unternehmen wie E.ON, konsequent in wei-teres Wachstum zu investieren.

Dabei konzentrieren wir uns im Wesentlichen auf drei Bereiche: erstens die Stromerzeugung, die schon heute mehr als die Hälfte unseres EBIT ausmacht, zweitens die Infrastruktur und drittens das Gas-Upstream-Geschäft. Investitionen in Erzeugung – sowohl in konventionelle als auch in Erneuerbare Energien – sind und bleiben Zukunftsinvestitionen, denn alle Indikatoren deuten darauf hin, dass wir in den kommenden Jahren wieder mit einer leicht steigenden Nachfrage und ebenso spätestens ab 2015 mit einem steigenden Bedarf an neuen Kraftwerkskapazitäten in Europa rechnen können. Daher investieren wir derzeit europaweit in moderne Kohle- und Gaskraftwerke. Der Schwerpunkt unserer Investitionen in Erneuerbare Energien geht derzeit in den Ausbau der Windkraft. Hier haben wir in den letzten zwei Jahren ein beispielloses organisches Wachstum realisiert und in kurzer Zeit zu den größten Produzenten von Windstrom weltweit

5Brief des Vorstandsvorsitzenden

aufgeschlossen. 2009 haben wir zudem Solarenergie als zweites Standbein etabliert. Ein weiterer Schwerpunkt unserer Investitionsstrategie ist der Ausbau des Gas-Upstream-Geschäfts. Die momentan schwierige, sich erst langsam wieder verbessernde Ertragssituation im Gasgeschäft ist nach unserer Ansicht nur vorübergehend, Schätzungen gehen bis 2030 vor einer deutlichen Zunahme des weltweiten Verbrauchs um 50 Prozent auf dann 4.300 bis 4.800 Mrd m3 aus. Daher bleiben Langfristverträge, die wir derzeit gemeinsam mit den Produzenten an die Absatzsituation anpassen, für die Versorgungssicherheit ebenso wichtig wie der Ausbau unserer eigenen Upstream-Aktivitäten.

Diese Investitionen legen zusammen mit der Straffung des Konzerns und unseren derzeit laufenden Projekten zur Effizienzsteigerung eine solide Basis dafür, dass E.ON nach dem Ende der aktuellen Krise schnell durch-starten kann und auch in Zukunft ein lohnendes, sicheres und vor allem nachhaltiges Investment darstellt.

Der Aufsichtsrat hat zum 1. Mai 2010 Dr. Johannes Teyssen zum Vorsitzenden des Vorstands der E.ON AG bestellt. Ich bin sicher, dass Herr Teyssen, der im Vorstand schon seit zwei Jahren das operative Geschäft von E.ON verantwortet, E.ON zielstrebig und mit großem Engagement weiter voran-bringen wird. Hierfür wünsche ich viel Erfolg und eine glückliche Hand und bitte Sie, E.ON auf diesem Weg weiterhin wohlwollend zu begleiten.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Wulf H. Bernotat

7

E.ON ist eines der größten privaten Strom- und Gas-unternehmen weltweit. Schon deshalb haben wir eine wichtige Stellung in der Gesellschaft und werden entsprechend aufmerksam wahrgenommen. Wir über-nehmen daher ganz selbstverständlich gesellschaft-liche Verantwortung – eine Verpflichtung, die mit unserer Größe wächst. Gleichzeitig bringt unsere Größe einen entsprechenden Handlungsspielraum mit sich, den wir aktiv in allen Geschäftsbereichen und gegen-über all unseren Stakeholdern nutzen. So übernehmen wir unter anderem Verantwortung für den schonenden Umgang mit Ressourcen, größtmögliche Arbeitssicher-heit für unsere Mitarbeiter, Transparenz und Fairness bei der Preisgestaltung für unsere Kunden und wir wollen ein guter Nachbar an unseren Standorten sein.

Unser zentrales Anliegen ist die sichere und effiziente Energieerzeugung und -versorgung der Zukunft. Wir bringen unsere Expertise rund um die Gewinnung und effiziente Nutzung von Energie in die gesellschaftlichen Entscheidungsprozesse ein. E.ON setzt sich für eine Energiepolitik ein, die Klimaschutz, Wirtschaftlichkeit und Versorgungssicherheit gleichberechtigt berück-sichtigt. Denn nur so gelangen wir zu tragfähigen und gesellschaftlich akzeptierten Strukturen einer zukunfts-fähigen Energieversorgung und gewinnen auf diese Weise Vertrauen in der Gesellschaft für unser Handeln. Und nur so lässt sich auch der notwendige Transforma-tionsprozess der Energiebranche erfolgreich bewältigen. Dieser Verantwortung stellen wir uns.

Unser Unternehmen

8 Unser Unternehmen Kurzprofil

Wer wir sind. Ein Überblick.Wir erzeugen, verteilen und vermarkten Energie. Wir bauen auf unsere breite internatio-

nale Präsenz, unsere langjährige Erfahrung und unser klares Bekenntnis zur Innovation.

Damit leisten wir unseren Beitrag, die Energiewelt von morgen aktiv mitzugestalten.

Entschlossen und verantwortungsvoll.

Unser Geschäft

Wir agieren entlang der gesamten Wert-

schöpfungskette im Strom- und Gasmarkt.

Unser Ziel ist es, eine verlässliche, klima-

freundliche und bezahlbare Energiever-

sorgung für unsere Kunden sicherzustellen.

Dafür verbinden wir unsere starke interna-

tionale Präsenz mit regionaler Kompetenz

und setzen konzernweit auf den Austausch

von vielversprechenden Ideen und Best

Practice.

Die voranschreitende Integration des

europäischen Energiemarktes eröffnet vor

allem in den Bereichen Stromerzeugung,

Energiehandel und Gasversorgung große

Entwicklungschancen. Um diese zu nutzen,

ist unser Geschäft in diesen Bereichen

stark europäisch ausgerichtet. Aus dieser

starken Position schaffen wir herausra-

gende Werte für unsere Aktionäre und

ausgezeichnete Perspektiven für unsere

Mitarbeiter und Kunden.

Unsere Wurzeln

Aus der Fusion von VEBA und VIAG – zwei

großen Traditionsunternehmen der deut-

schen Industrie – ist im Juni 2000 E.ON

entstanden. Nach dem Zusammenschluss

hat sich E.ON auf das Strom- und Gasge-

schäft konzentriert. Energie ist das, was

uns antreibt und in Zukunft antreiben

wird – seit den 20er-Jahren des letzten

Jahrhunderts.

Unsere Struktur

Die E.ON AG mit Sitz in Düsseldorf ist das

Corporate Center des E.ON-Konzerns. Zu

ihren Hauptaufgaben zählen die marktüber-

greifende Steuerung des Gesamt geschäfts

und die strategische Weiterentwicklung

des Unternehmens. Unser Geschäft ist in

zehn Market Units gegliedert, die geo-

grafisch oder funktional ausgerichtet sind.

Die Führungsgesellschaften der Market

Units sind verantwortlich für das integrierte

Management der Zielmärkte. Business

Units führen das operative Geschäft in

den einzelnen Ländern und Regionen.

Ausführliche Informationen zu unseren

Market Units finden Sie ab Seite 46.

An unseren Standorten in Europa, Russland und Nord amerika

erwirtschaften unsere über 88.000 Mitarbeiter einen

Umsatz von knapp 82 Mrd €. Das macht E.ON zu einem der

größten privaten Strom- und Gasunternehmen weltweit.

E.ON-Konzern in Zahlen (in Mio €)

2009 2008 +/– %

Stromabsatz (in Mrd kWh) 815,9 597,4 +37

Gasabsatz (in Mrd kWh) 1.217,7 1.208,6 +1

Umsatz 81.817 86.753 -6

Adjusted EBITDA 13.526 13.385 +1

Adjusted EBIT 9.646 9.878 -2

Bereinigter Konzernüberschuss 5.328 5.597 -5

Ausgabewirksame Investitionen 9.200 18.406 -50

Mitarbeiter (31.12.) 88.227 93.538 -6

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Treten Sie mit uns in den Dialog über die

Zukunft der Energie

Die Energiewelt steht vor fundamentalen Herausforderungen: Der weltweit steigende Energiebedarf, der globale Temperaturanstieg und die Endlichkeit der fossilen Ressourcen erfordern einen grundlegenden Wandel unserer Energiesysteme. Um diese Heraus-forderungen zu überwinden, müssen wir weiterdenken. Wir haben klare Positionen zur Schlüsselrolle der Erneuerbaren Energien, zur Steigerung der Energieeffizienz und zum klimafreundlichen Energiemix der Zukunft. Aber auch wir haben längst noch nicht alle Antworten gefunden. Deshalb laden wir Sie ausdrücklich ein, am perma-nenten Dialog mit uns und anderen teilzu-nehmen. Denn nur der kontinuierliche Aus-tausch mit Personen und Institutionen ermöglicht uns, unsere Ziele und Ideen zu prüfen und weiterzuentwickeln.

MU = Market Unit

MU Climate & Renewables

E.ON Climate & Renewables GmbHDüsseldorf

MU UK

E.ON UK plcCoventry

MU US-Midwest

E.ON U.S. LLCLouisville

MU Spain

E.ON España S.L.Madrid

MU Italy

E.ON Italia S.p.A.Mailand

MU Central Europe

E.ON Energie AGMünchen

MU Russia

E.ON Russia PowerMoskau

MU Nordic

E.ON Sverige ABMalmö

MU Pan-European Gas

E.ON Ruhrgas AGEssen

MU Energy Trading

E.ON Energy Trading SEDüsseldorf

Unsere Ziele

Integriert, wettbewerbsorientiert, diskrimi-

nierungsfrei, transparent und klimafreund-

lich – so sieht das Zukunftsbild der Euro-

päischen Kommission vom EU-Binnen markt

für Energie aus. Um den grundlegenden

Umbau des europäischen Erzeugungsparks

voranzutreiben, setzt die Kommission auf

Klimaschutzinstrumente wie den Handel

mit Emissionsrechten. Richtige und wich-

tige Ideen, die E.ON unterstützt. Denn wir

sind überzeugt, dass eine systematische

Integration des europäischen Energie-

marktes, ein funktionierender Wettbewerb

auf allen Wertschöpfungsstufen und nach-

haltiger Klimaschutz zum Vorteil aller sind.

Schon heute besitzt E.ON eines der aus-

ge wogensten und flexibelsten Erzeugungs-

port folios in ganz Europa. Wir verfügen

über die Fähigkeit, unser Geschäft markt-

über greifend zu optimieren und die Syner-

gien aus unserer breiten europäischen

Präsenz zu nutzen. Auch hier denken wir

weiter und planen, die Effizienz unserer

Kraftwerke konsequent zu steigern und

gleichzeitig ihren CO2-Ausstoß zu verringern.

Außerdem wollen wir unsere Markt-

position in der europäischen Gasversorgung

weiter stärken und langfristig 10 Mrd m3

Erdgas pro Jahr aus eigenen Quellen för-

dern. Unter anderem mit unserer Beteili-

gung an einem der weltweit größten Gas-

felder, Yushno Russkoje in Sibirien, und

dem Ausbau unserer Gasförderung in der

Nordsee, wie zum Beispiel Skarv-Idun in

Norwegen, haben wir dieses ehrgeizige Ziel

fast erreicht.

Kurzprofil Unser Unternehmen

Corporate Center

E.ON AGDüsseldorf

Treten Sie mit uns in den Dialog:

[email protected]

10

Strom und Gas. In unserem Geschäft zählen Größe und ein breiter Energiemix.

Mit unserem integrierten Strom- und Gasgeschäft sind wir auf allen Stufen der Wert-

schöpfungskette aktiv. Wir sind einer der geografisch am breitesten aufgestellten

Strom erzeuger der Welt und verfügen über eines der ausgewogensten Erzeugungsportfolios

unserer Branche. Auch im Gasgeschäft haben wir eines der regional am stärksten

diversifizierten Bezugsportfolios. Mit diesen Stärken sind wir bestens aufgestellt, den

Herausforderungen in unseren Märkten zu begegnen und die Energieversorgung von

morgen mitzugestalten.

Unser Unternehmen Geschäftsfelder

Unser Geschäft: Strom und Gas aus einer Hand

11

Strom

Wir verfügen über eine installierte Kraftwerksleistung von 73 GW.

Mit bedeutenden Erzeugungsstandorten in Deutschland, Groß-

britannien, Schweden, Russland, den USA, Italien, Spanien, Frank-

reich und den Benelux-Ländern ist E.ON einer der geografisch

am breitesten aufgestellten Stromerzeuger der Welt. Darüber hin-

aus verfügen wir über eines der breitesten und ausgewogens-

ten Erzeugungsportfolios unserer Branche. Demnach entfallen

zum Jahresende 2009 von der gesamten Erzeugungskapazität

38 Prozent auf Erdöl/Erdgas, 34 Prozent auf Kohle, 15 Prozent auf

Kernenergie, 7 Prozent auf Wasserkraft und 6 Prozent auf Wind-

kraft sowie weitere Erneuerbare Energien.

Unsere Erzeugungsflotte ist schon heute zu einem Drittel

CO2-frei und wird nach und nach immer klimafreundliche r 2). Unser

Ziel ist, unseren spezifischen CO2-Ausstoß bis 2030 zu halbieren.

Um dieses Ziel zu erreichen, unternehmen wir viel: Wir vergrößern

in hohem Tempo unser Portfolio an Erneuerbaren Energien (allein

2009 haben wir unsere regenerative Erzeugungs leistung um 1 GW

erweitert) und bauen die weltweit klima freundlichsten Gas- und

Kohlekraftwerke. Darüber hinaus bereiten wir uns darauf vor, die

Laufzeiten unserer Kernkraftwerke in Deutschland zu verlängern

und sind an Projekten zum Bau neuer Kernkraftwerke in mehreren

europäischen Ländern beteiligt.

Im Bereich Infrastruktur betreiben wir in Deutschland ein

Hoch spannungsnetz (unser Transportnetz für Höchstspannung

haben wir im Rahmen der Verpflichtungszusage gegenüber der

Europäischen Kommission mit Wirkung zum 31. Dezember 2009

veräußert). Wir kaufen und verkaufen Strom und ähnliche Com-

modities unter Marktbedingungen und leisten damit einen we-

sentlichen Beitrag für faire Preise und eine langfristig gesicher-

te Energieversorgung für unsere Kunden in ganz Europa. Unsere

Regionalversorger in Deutschland, Großbritannien, Schweden,

Spanien, Osteuropa und dem Mittleren Westen der USA betreiben

Verteilnetze, die unsere Privat- und Geschäftskunden sicher und

zuverlässig mit Strom versorgen.

Unsere nationalen und regionalen Stromvertriebsgesellschaf-

ten bieten eine Vielzahl von Stromprodukten und individuellen

Services – und versorgen damit rund 30 Millionen Industriekunden,

Geschäfts kunden, Haushalte und Kommunen in Europa.

Gas

E.ON ist einer der größten europäischen Akteure im Gasgeschäft

und eine der tragenden Säulen für die Gasversorgungssicherheit

in Europa.

Unser Gasexplorations- und -produktionsgeschäft (E&P) konzen-

triert sich geografisch auf die Nordsee und Sibirien, beides E&P-

Regionen mit hohem Wachstumspotenzial. Unser strategisches

Ziel, langfristig 10 Mrd m3 Erdgas pro Jahr aus eigenen Quellen zu

fördern, werden wir auf Basis der bereits heute getätigten Inves-

titionen im Jahr 2012 erreichen.

Grundpfeiler unserer heutigen Erdgasversorgung ist ein geo-

grafisch ausgewogenes Portfolio an langfristigen Einkaufsverträgen,

die wir mit den wichtigsten Produzentenländern geschlossen

haben. Im Laufe des Jahres 2009 haben wir 624,1 Mrd kWh Erdgas

aus diesen Verträgen bezogen. Die Erdgasmengen werden über

große Transitleitungen von ihren Förderquellen zu uns transportiert.

Unsere Gasbeschaffung wollen wir zunehmend durch verflüs-

sigtes Erdgas (Liquefied Natural Gas, LNG) ergänzen. Hierbei

zielen wir auf eine Mischung von kurzfristigen und langfristigen

Lieferverträgen ab. In diesem Zusammenhang prüfen wir auch

Möglichkeiten, ausgewählte LNG-Projekte in Westafrika und dem

Nahen Osten zu entwickeln. Wir sind außerdem an mehreren

LNG-Wiederverdampfungsanlagen in Nordwest- und Südeuropa

beteiligt, um alle europäischen Schlüsselmärkte zukünftig mit

LNG versorgen zu können.

Unsere Handelsgesellschaft kauft und verkauft Gas und ähn-

liche Commodities in über 40 Ländern weltweit und an allen be-

deutenden Energiehandelsplätzen Europas und ist damit ein

wichtiges Bindeglied zwischen E.ON und den weltweiten Groß-

handelsmärkten.

Geschäftsfelder Unser Unternehmen

2) Die in diesem Geschäftsbericht getroffenen Aussagen zur CO2-Freiheit beziehen sich auf die reine Stromerzeugung als solche, ohne Betrachtung des gesamten Lebenszyklus‘ der Erzeugungsanlage.

Erzeugung

• 73 GW installierte Kraftwerksleistung, 320 Mrd kWh Strom

• Ausgewogener Energiemix• Ziel: CO2-Reduktion um 50 % bis 2030

Transport1)

• 33.000 km Transportnetz, 110 Mrd kWh Strom

Exploration & Produktion

• Heute: 1,4 Mrd m3

• Ziel: langfristig 10 Mrd m3 Erdgas pro Jahr aus eigenen Quellen(7,5 Mrd m3 davon werden die Gasfelder Yushno Russkoje und Skarv-Idun beitragen)

Transport und Speicherung

• 11.600 km Transportnetz, 620 Mrd kWh Gas • 10 Mrd m3 Speicherkapazität

Handel

• 1.240 Mrd kWh Handelsvolumen

Handel

• 1.498 Mrd kWh Handelsvolumen

Beschaffung (inkl. LNG)

• Ausgewogenes Lieferportfolio mit sechs wesentlichen Quellen

Strom Gas

Upstream

Midstream

Energie erzeugen, verteilen und vermarkten

Unsere Marktpositionen auf allen Wertschöpfungsstufen

Verteilung

• Rund 1 Mio km VerteilnetzVerteilung

• Rund 100.000 km Verteilnetz

Vertrieb

• 1.218 Mrd kWh Gasabsatz

Downstream

Vertrieb

• 816 Mrd kWh Stromabsatz 1) verkauft mit Wirkung zum 31.12.2009

12 Unser Unternehmen Unternehmenskultur

Ein Ziel gemeinsam zu verfolgen, ist Teamwork.Sich dabei füreinander zu engagieren, ist gelebte Gemeinschaft.

Unternehmenskultur zu leben bedeutet, gemeinsame Werte zu teilen. Das ist leichter gesagt als getan in einem Unternehmen mit über 88.000 Mitarbeitern in mehr als 30 Ländern. Bei E.ON haben wir daher gemeinsame Werte und Verhaltensweisen definiert. Die Verständigung auf Werte ist wichtig, um erfolgreich über Team- und Ländergrenzen hinweg zusammenzuarbeiten. Denn sie schaffen Sicherheit und Vertrauen. Nach innen wie nach außen. Einige Beispiele zeigen, wie wir bei E.ON eine mitarbeiter- und leistungsorientierte Kultur fördern – bei unseren jüngsten Mitarbeitern, in neuen Konzern-gesellschaften, aber natürlich ebenso bei Mitarbeitern, die schon jahrelang im Unternehmen sind.

13Unternehmenskultur Unser Unternehmen

Werte von Beginn an vermitteln

Schon beim Start ins Berufsleben und bei

den ersten Schritten in unserem Unter-

nehmen vermitteln wir unseren über 2.000

Auszubildenden in Deutschland die Bedeu-

tung und die Inhalte unserer E.ON-Werte.

Mit Erfolg. Denn unsere Auszu bilden den

haben Eigeninitiative gezeigt, Verantwor-

tung übernommen und selbstständig ein

Planspiel entwickelt, das generelles Wissen

über den Konzern, seine Geschäftsfelder,

seine Struktur und seine Kultur spielerisch

vermittelt. Gleichzeitig fördert es die unter-

nehmens- und standortübergreifende

Zusammenarbeit sowie die Entwicklung

gemeinsamer Ideen und Projekte. Dieses

Planspiel nutzen wir heute, um die E.ON-

Werte schon bei den Jüngsten nachhaltig

zu verankern. Hinter all dem steht das

Ziel, unsere Auszubildenden zu ermutigen,

die E.ON-Werte aktiv zu leben.

Neue Kollegen integrieren

Bei der kulturellen Integration neuer Ein-

heiten unter dem Dach von E.ON stehen

Management und Mitarbeiter vor beson-

deren Herausforderungen. Gerade in dieser

Phase ist es wichtig, kulturellen Austausch

zu fördern. Ein wichtiges Element, mit dem

wir unsere Mitarbeiter in diesem Prozess

unterstützen, ist die sogenannte „Tool-

box“. Es handelt sich um eine Zusammen-

stellung von Präsentationen, Videos und

Kommunikationsmodulen, die Führungs-

kräfte nach Bedarf zum Einsatz bringen

können. Die Toolbox dient dem Ziel, dass

alle Mitarbeiter die E.ON-Werte und -Ver-

haltensweisen verstehen und diese

nachhaltig in ihre Einstellungen und ihr

tägliches Handeln übernehmen. Wichtig

ist: Es handelt sich nicht nur um die

Vermittlung von theoretischem Wissen.

Ein Beispiel aus der Praxis sind interaktive

Team-Workshops, bei denen Zusammen-

arbeit erlebbar wird.

OneE.ON bildet die Klammer

Zur Stärkung des Wir-Gefühls bei all un-

seren Mitarbeitern ist der sogenannte

„OneE.ON Day“ mittlerweile fester Bestand -

teil unserer Unternehmenskultur. Dazu

kommen an einem Tag im Jahr an allen

Standorten weltweit E.ON-Mitarbeiter

mit ihren Führungskräften zusammen und

arbeiten an relevanten Konzernthemen.

In diesem Jahr diente der OneE.ON Day

dazu, aufzugreifen, was unsere Mitarbeiter

derzeit am meisten beschäftigt: welche

Werte und Verhaltensweisen in Zeiten der

Veränderung wichtig sind. Veranstaltungen

zu den Themen „gesellschaftliche Ver-

antwortung“ und „standortübergreifende

Zusammenarbeit“ spiegelten dabei gleich-

zeitig die zentralen E.ON-Werte wider.

Den Mitarbeitern zuhören

Offenheit ist ein weiterer gelebter E.ON-

Wert. Deshalb ist die regelmäßige Durch-

führung unserer Mitarbeiterbefragung

ein wesentlicher Bestandteil unserer

Unternehmenskultur. E.ON führt seit 2004

regel mäßig Mitarbeiterbefragungen

durch. Die Befragungen sind als wirksames

Management-Instrument bei unseren

Führungskräften und Mitarbeitern inzwi-

schen voll akzeptiert. Die jüngste Befragung,

die im Herbst 2009 als Stichprobenbe-

fragung durchgeführt wurde, ergab eine

sehr gute konzernweite Beteiligungsquote

von rund 78 Prozent.

Die Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung

2009 zeigen, dass das Engagement unserer

Mitarbeiter weiterhin auf hohem Niveau

ist – auch und vor allem im Vergleich zu

anderen Unternehmen. Eine klare Mehr-

heit gibt an, unsere gemeinsamen Werte

und Verhaltensweisen täglich am Arbeits-

platz zu leben. Auch die Angaben über

das persönliche Arbeitsumfeld und die

Zusammen arbeit im Team zeichnen ein

überwiegend positives Bild und übertreffen

vergleichbare Ergebnisse anderer Unter-

nehmen. Doch unsere Mitarbeiter äußer-

ten auch Kritik. Beispielsweise daran, wie

wir Veränderungsprozesse angehen oder

unsere Unternehmensziele an sie kommu-

nizieren. Diese Rückmeldungen nehmen

wir offen auf, analysieren die Ursachen

intensiv und setzen konzernweit gezielte

Verbesserungsmaßnahmen auf allen Ebe-

nen und in allen Einheiten um.

Mehr dazu?

www.eon.com/unternehmenskultur

Gelebte Identität: Für einen Fotowettbewerb formten E.ON-Mitarbeiter das Logo – und gewannen

Kritische Rückmeldungen nehmen wir

offen auf, analysieren die Ursachen

intensiv und setzen konzernweit

ge zielte Verbesserungsmaßnahmen um.

Unsere Werte

• Integrität Wir tun, was wir sagen.• Offenheit Wir sagen, was wir denken.• Vertrauen und gegenseitiger Respekt Wir behandeln andere so, wie wir

selbst behandelt werden möchten. • Mut Wir tun und sagen, wovon wir über-

zeugt sind.• Gesellschaftliche Verantwortung Wir handeln im langfristigen gesell-

schaftlichen Interesse.

Unser Verhalten

• Kundenorientierung• Leistungswille• Veränderungsbereitschaft• Zusammenarbeit• Führungsverhalten• Vielfalt und Weiterentwicklung

14 Unser Unternehmen Verantwortung

Um Energie zu produzieren und zu vermarkten,

brauchen wir Ressourcen. Materielle Ressourcen

wie Rohstoffe oder Kapital, aber auch ideelle

Ressourcen wie Vertrauen. Das Vertrauen von

Menschen, die in der Umgebung unserer Standorte

leben. Ebenso wie von unseren Kunden und Mit-

arbeitern, von unseren Geschäftspartnern und

der breiten Öffentlichkeit sowie von politischen

und öffentlichen Interessenvertretern. Dieses

Vertrauen verdienen wir nur, wenn wir unserer

großen Verantwortung unter Berücksichtigung der

gesellschaftlichen Erwartungen gerecht werden.

Unserer ökonomischen, ökologischen und sozialen

Verantwortung stellen wir uns – und setzen diese

in Form von Projekten an unseren Standorten um.

Glaubwürdigkeit steigern und eine neue Vertrauens-

basis schaffen – das sind wesentliche Herausfor-

derungen unserer Branche im kommenden Jahr-

zehnt. Diese gilt es zu meistern, um auch in

Zukunft sichere, bezahlbare und klimafreundliche

Energie produzieren und vermarkten zu können.

Wir sind eines der größten privaten Strom- und

Gasunternehmen weltweit und es ist eines unserer

zentralen Anliegen, auch bei der Gewinnung und

beim Erhalt der Ressource Vertrauen eine führende

Rolle zu spielen.

Die Energiewelt erlebt einen ebenso notwen-

digen wie tief greifenden Transformationsprozess.

Denn sie steht Entwicklungstrends von globalem

Ausmaß gegenüber. Erstens: Der weltweite Energie-

hunger nimmt stetig zu. Zweitens: Die fossilen

Ressourcen, die diesen Hunger bisher maßgeblich

gestillt haben, sind endlich. Drittens: Der Verbrauch

fossiler Brennstoffe setzt CO2 frei und ist mitver-

antwortlich für den Klimawandel. Diese Trends mit

allen Mitteln zu verlangsamen und letztendlich

ganz zu stoppen ist Aufgabe aller – Privatpersonen,

Unternehmen und Regierungen gleichermaßen.

Ohne Vertrauen können wir nicht arbeiten.

Verantwortungsvolle Rohstoffbeschaffung – auf allen Stufen der Wertschöpfungskette

Können Sie sich vorstellen, wie viele Rohstoffe und Materialien wir für unsere Arbeit brauchen? Eine Menge, denn wir müssen nicht nur Kraftwerke betreiben oder Anlagen warten, sondern auch unsere über 88.000 Mitarbeiter mit allem versorgen, was sie für ihre tägliche Arbeit brauchen – vom Schutzhelm bis zum Schreibblock. Und unsere Verantwortung für diese Güter beginnt nicht erst, wenn sie bei uns eintreffen. Sie beginnt dort, wo sie gefördert beziehungsweise hergestellt werden. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, haben wir konzernweite „Grundsätze für eine verantwortungsvolle Beschaffung“ aufgestellt. Diese unterstützen uns dabei, dass zum Beispiel das von uns bezogene Uran unter sicheren Bedingungen gewonnen und angereichert wird, dass unsere Kohle mit den geringstmöglichen Umweltauswirkungen gefördert und dass sie gewonnen wird, ohne die Sicherheit von Minenarbeitern zu gefährden. 2009 haben wir eine Richtlinie zur Biomassebeschaffung verabschiedet, die eine verantwortliche Nutzung dieses neuen Energieträgers sicherstellt – zum Beispiel durch zertifizierte Produkte und solche, die nicht die Versorgung mit Nahrungs-mitteln in anderen Ländern gefährden. Wir versuchen zu gewährleisten, dass alle Produkte – von wo auch immer wir sie beziehen – unsere Grundsätze einer verantwortungsvollen Beschaffung erfüllen und damit im Einklang stehen mit den Menschenrechten und Rechten von Arbeitern, dem Umweltschutz und den Prinzipien einer ethischen Wirtschaftsweise.

15

Die ökonomischen, ökologischen und sozialen

Her aus forderungen des nötigen Transformations-

prozesses sind so umfassend, dass weder ein

Unternehmen noch eine Regierung allein die not wen-

digen Lösungsansätze entwickeln kann. Vielmehr

sind neue Partnerschaften und eine technologische

und soziale Innovationskraft von beispielloser

Größe und Umsetzungsgeschwindigkeit für unsere

Branche gefragt.

E.ON ist entschlossen, diesen Wandel voranzu-

treiben und den globalen Herausforderungen unter

anderem mit folgenden Maßnahmen zu begegnen:

• Aufstellung von ambitionierten Klimaschutz-

zielen und Halbierung der CO2-Emissionen für

jede von uns erzeugte Kilowattstunde Strom

bis 2030, ausgehend von den Werten von 1990.

Im Jahr 2009 konnten wir im Vergleich zum

Vorjahr eine Reduktion der CO2-Intensität um

1,6 Prozent auf nun 0,476 Tonnen pro MWh er-

reichen.

• Ausbau des Anteils von Erneuerbaren Energien

auf rund ein Drittel unserer gesamten Eigen-

erzeugung bis 2030 und Entwicklung kommerziell

einsetzbarer Technologien zur CO2-Abtrennung

und -Speicherung bis 2020.

• Neubau von hocheffizienten Kraftwerken für

fossile Energieträger, um damit die negativen

Auswirkungen auf das Klima im Vergleich zu

älteren und weniger effizienten Kraftwerken zu

verringern.

• Unterstützung unserer Kunden beim verant-

wortungsvollen Umgang mit Energie durch

individuelle Produkte, Dienstleistungen und

Prämienprogramme.

• Im Jahr 2009 Zuwendungen in Höhe von 17 Mio €

an die universitäre Forschung im Bereich zentra-

ler Energietechnologien.

• Investition in Erdgas und LNG, um die lang-

fristige Versorgung zu sichern und eine weniger

CO2-intensive Alternative zu Kohle und Öl bieten

zu können.

• Fortwährender Dialog mit Nichtregierungs-

organisationen und anderen Stakeholdern, um

unsere Ideen und Initiativen auf den Prüfstand

zu stellen und zu verbessern.

E.ON-Lehrstuhl für Corporate Responsibility (CR) –

Verantwortung als Schlüsselqualifikation für Manager

von morgen

An immer mehr Business Schools in der ganzen Welt zählen CR und Nachhaltigkeit zu den Pflichtfächern im MBA-Studium. Waren es 2001 nur ein Drittel, unter-richteten 2009 bereits über zwei Drittel der Business Schools „Verantwortung“. E.ON hat im September 2009 an der European School of Management and Tech-nology mit Sitz in Berlin einen Stiftungslehrstuhl für Corporate Responsibility eingerichtet. Mit diesem von Professor C. B. Bhattachary gehaltenen Lehrstuhl zeigen wir, wie wichtig uns die Lehre und Erforschung von gesellschaftlicher Verantwortung ist. Ihren wirt-schaftlichen und gesellschaftlichen Mehrwert richtig zu verstehen und einzusetzen, gehört zu den Schlüssel-qualifikationen für Manager von morgen.

Verantwortung Unser Unternehmen

Unserer Verpflichtung zur gesellschaftlichen Ver-

antwortung kommen wir nicht nur auf globaler,

sondern auch auf nationaler und lokaler Ebene

nach. Bestes Beispiel dafür ist unser konzernweites

Programm „Energie für Kinder“ zur frühkindlichen

Bildung in Sachen Umweltschutz durch den bewuss-

ten Umgang mit Energie. Bei E.ON leben wir diesen

Grundgedanken in der Initiative „Environmental

Champions”. Hier geht es darum, das Bewusstsein für

Umwelt- und Ressourcenschutz bei unseren Mit-

arbeitern zu schärfen. Darüber hinaus setzen wir

uns aktiv für den Erhalt der Biodiversität in und um

unsere Anlagen ein, fördern konzernweit eine ge-

lebte Kultur der Arbeitssicherheit und Gesund-

heitsförderung, unterstützen unsere Mitarbeiter

bei ehrenamtlichen Tätigkeiten in ihren Gemeinden

und bieten bedürftigen Kunden Sozial tarife an.

Wir kontrollieren unseren Fortschritt in all diesen

Verantwortungsbereichen anhand von Kennzahlen

und erstatten regelmäßig Bericht darüber. Bei der

CR-Berichterstattung orientiert sich E.ON an den

Leitlinien der „Global Reporting Initiative“ (GRI)

und des „Global Compacts“ der Vereinten Nationen.

Zentrale Kennzahlen werden dabei selbstverständ-

lich unabhängig erhoben und überprüft.

Mehr dazu?

www.eon.com/verantwortung

16 Unser Unternehmen Neue Technologien

Wir fördern Energie technologien von morgen. Schon heute.E.ON sieht sich als Energieunternehmen

in der Verantwortung, zum endgültigen

Durchbruch der Erneuerbaren Energien

beizutragen und sie technologisch und

wirtschaftlich im industriellen Maßstab

verfügbar und nutzbar zu machen. Wir

sind bereits heute in der Spitzengruppe im

Bereich regenerativer Energien. Wir in-

vestieren international mehrere Milliarden

Euro in eine Reihe von vielversprechen den

Technologien; vor allem in Windkraft und

Solarenergie, aber auch in Biomasse und

Bio-Erdgas.

E.ON verfolgt in der Forschung und

Entwicklung (F&E) zwei Ansätze: Erstens

optimieren wir kontinuierlich unsere An-

lagen und Produktionsprozesse. Zweitens

forcieren wir die Entwicklung von Schlüssel-

technologien, die morgen eine entschei-

dende Rolle in der Verbesserung des

Ressourcen- und Klimaschutzes spielen

werden.

Da wir international breit aufgestellt

sind, verfügen wir über ein F&E-Netzwerk,

das sich über viele Länder und Kontinente

erstreckt. Das gibt uns wiederum die

Möglichkeit, auf einen breiten Erfahrungs-

schatz zurückzugreifen. So werden inno-

vative, klimafreundliche Lösungen so

schnell wie möglich gemeinsam entwi-

ckelt und unternehmensweit eingesetzt.

E.ON unterstützt mehr als zehn ver-

schiedene Universitäten. Herausragendes

Beispiel unserer Hochschulförderung ist

das E.ON Forschungszentrum für Energie,

eine Public-Private-Partnership mit der

RWTH Aachen. E.ON fördert das Zentrum

mit einer Summe von 40 Mio € über

einen Zeitraum von zehn Jahren. Der erste

Neubau konnte bereits 2009 bezogen

werden.

Die aussichtsreichsten Lösungen

im Blick – mit unserer Technologie-

Initiative „innovate.on”

Es gibt weder ein Patentrezept noch eine

Einzellösung, um den Klimawandel zu

stoppen. Aber es gibt vielversprechende

Technologien. Diese gilt es konzernweit

mit Innovationskraft vom ersten Labor-

versuch bis zur marktreifen Anwendung

zu entwickeln. Wir streben vor allem in

diesen zehn Bereichen nach den besten

Lösungen:

• Hocheffiziente Kohlekraftwerke

• CO2-Abtrennung und -Speicherung

(Carbon Capture and Storage, CCS)

• Kernenergie der neuesten Generation

E.ON Forschungszentrum für Energie – komplexe Themen ganzheitlich betrachtet

Das 2006 gegründete E.ON Forschungszentrum für Energie ist eine Public-Private-Partnership mit der RWTH Aachen. Hier werden technologische und konzeptionelle Projekte unterstützt, die zu einer sicheren, klimafreundlichen und bezahlbaren Energiezukunft beitragen. Das Forschungs-zentrum blickt dabei über den Tellerrand. Statt Einzellösungen für isolierte technische Probleme zu suchen, entwirft es umfassende, Forschungsdisziplinen übergreifende Lösungen, die alle Aspekte komplexer Energiefragen mit einbeziehen. Durch die folgenden Forschungsschwerpunkte von fünf Instituten werden die bereits existierenden und international angesehenen Bereiche der Energieforschung der RWTH Aachen ergänzt: Elektrische Energieerzeugung und Speicher-systeme, Angewandte Geophysik und Geothermie, Automatisierung von Versorgungsnetzen, Energieeffizienz in Gebäuden und Innenraum-Klimatisierung sowie Bedürfnisse und zukünftiges Verhalten der Energieverbraucher.

Forscher im Labor: E.ON unterstützt mehr als zehn verschiedene UniversitätenBio-Erdgas-Anlage in Deutschland: E.ON investiert in innovative Technologien

17

CO2-Abtrennung und -Speicherung – drei

Möglichkeiten, Kohlekraftwerke klima-

freundlicher zu machen

Die Technologie, CO2 aus Gasgemischen abzu-trennen, ist bereits vorhanden. Die chemische Industrie wendet sie seit Jahrzehnten an. Die Herausforderung für die Energiewirtschaft besteht darin, diese Technologie so weiterzu-entwickeln, dass sie in großen Kraftwerken, in denen die abzutrennenden CO2-Mengen un-gleich größer sind, effizient arbeitet. Zurzeit gibt es drei anwendungsreife Technologien:

• Oxyfuel-Verfahren: Ein Oxyfuel-Kraftwerk verbrennt Kohle in nahezu reinem Sauerstoff anstelle von normaler Luft. Seine Abgase bestehen fast ausschließlich aus Wasser und CO2.

• Pre-Combustion-Verfahren: Kohle wird durch Vergasung in ein Gemisch aus CO2 und Was-serstoff umgewandelt, aus dem sich CO2 einfach abtrennen lässt. Der zurückbleibende Wasserstoff kann als sauberer Brennstoff genutzt werden.

• Post-Combustion-Verfahren: Chemische Reini-gungssubstanzen werden genutzt, um CO2 aus dem Rauchgas von Kraftwerken abzu-trennen.

Alle drei Verfahren zur CO2-Abscheidung haben ihre Vor- und Nachteile. Wir investieren in alle drei – sind aber der Auffassung, dass das Post-Combustion-Verfahren das größte Klimaschutz-Potenzial bietet.

• Offshore-Windparks

• Bio-Erdgas

• Konzentrierter Solarstrom (Concen-

trated Solar Power, CSP)

• Intelligente Netze

• Mikrokraftwerke mit Kraft-Wärme-

Kopplung

• Gaswärmepumpen

• Elektromobilität

Besonders wichtige Demonstrationspro-

jekte haben wir 2009 in den Bereichen

CCS und Offshore-Windparks realisiert.

Emission nahe null

Carbon Capture and Storage (CCS)

Mit der CCS-Technologie zur Abtrennung

und Speicherung von CO2 könnten fossil

befeuerte Kraftwerke in Zukunft nahezu

emissionsfrei betrieben werden. Deshalb

arbeitet E.ON auch mit Hochdruck daran,

CCS bis 2020 kommerziell verfügbar zu

machen. Wir sind an zahlreichen For-

schungs- und Entwicklungsprojekten zu

Methoden der CO2-Abtrennung und

-Speicherung beteiligt. Aus Klimaschutz-

gesichtspunkten ist die sogenannte Post-

Combustion-Capture-Technologie am

aussichtsreichsten, weil damit bereits

bestehende Kraftwerke nachgerüstet

werden können. Unsere CCS-Highlights

2009 im Überblick:

• Im Februar beschließen E.ON Benelux

und die Rotterdam Climate Initiative

eine Machbarkeitsstudie für eine CCS-

Anlage in einem neuen, hocheffizienten

Kohlekraftwerk mit einer installierten

Leistung von 1.100 MW, das derzeit am

E.ON-Kraftwerksstandort Maas vlakte

im Hafen von Rotterdam entsteht.

• Im Mai beantragt E.ON Gas Storage

die Genehmigung, im norddeutschen

Weser-Gebiet geologische Untersu-

chungen durchzuführen. In den kom-

menden fünf Jahren wird ermittelt

werden, ob in dieser Region die Voraus-

setzungen für den Bau eines unter-

irdischen CO2-Speichers gegeben sind.

• Im Juli beantragt E.ON im Rahmen des

Förderprogramms „European Energy

Programme for Recovery“ finanzielle

Unterstützung für zwei Post-Combus-

tion-Capture-Demonstrationsanlagen

in Kingsnorth, Großbritannien, und

Maasvlakte, Niederlande.

• Im September startet E.ON Kraftwerke

eine 16-monatige Testphase für ein in

Kooperation mit Siemens entwickeltes

Verfahren zur CO2-Abtrennung aus

dem Rauchgas von Kraftwerken. Die

Pilotanlage wird am deutschen E.ON-

Kraftwerksstandort Staudinger in

Betrieb genommen.

• Im September beschließt die US-Ener-

giebehörde, ihre Unterstützung für

das FutureGen-Projekt fortzusetzen.

Der Bau des geplanten 275-MW-Kraft-

werks mit integrierter Kohlevergasung

und CO2-Abtrennungsanlage könnte

bereits 2010 in den USA beginnen – mit

E.ON U.S. als Mitglied der „FutureGen“-

Alliance.

Mehr dazu?

www.eon.com/innovation

www.eon.com/ccs

Neue Technologien Unser Unternehmen

CCS-Anlage im Kraftwerk Staudinger: E.ON arbeitet daran, CCS bis 2020 verfügbar zu machen Pilotprojekt MINI E: Stromtankstelle in München

18

Der Wind weist den Weg

Offshore-Windparks

Die Zukunft der europäischen Windkraft

liegt auf dem Meer. Auch wenn die Anfor-

derungen besonders in großen Wasser-

tiefen höher sind, sprechen vor allem die

starken und stetigen Winde sowie der

verfügbare Freiraum für Offshore-Anlagen.

Unsere Highlights 2009:

• Im Januar erhält das von E.ON geführte

Konsortium „Helm Wind“ Finanzmittel

vom „Energy Technology Institute“ –

einer Public-Private-Partnership zwi-

schen Energieunternehmen und der

britischen Regierung. Helm Wind er-

stellt Design- und Machbarkeitsstudien

für Offshore-Windparks der neuesten

Generation.

• Seit August liefert die erste deutsche

Offshore-Windkraftanlage „grünen

Strom“ aufs Festland. Die 60-MW-Anlage

in der Nordsee ist Teil des Pilot projekts

alpha ventus. Das von E.ON, Vattenfall

und EWE realisierte Projekt liefert

vor allem durch die große Entfernung

von 45 km zur ost friesischen Insel

Borkum wichtige Erfahrungswerte für

künftige Tiefseewindparks. Insgesamt

verfügt E.ON bereits heute über zahl-

reiche Offshore-Bauprojekte in der

Nord- und Ostsee.

Unser Unternehmen Neue Technologien

Pilotprojekt alpha ventus: wichtige Erfahrungswerte für künftige Tiefseewindparks

19

E.ON Research Award – Auszeichnung für wegweisende universitäre Forschung

Zum zweiten Mal wurde im April 2009 der E.ON Research Award an internationale Forschungsprojekte und Universitätsinstitute verliehen. Der mit insgesamt 6 Mio € dotierte Award 2008 wurde an neun herausragende Projekte vergeben, die Nanotechnologie in der Energieversorgung nutzbar machen. Die Bandbreite der Projekte reicht von Konzepten, die Solarzellen und Fotovoltaik-Anlagen effizienter und kostengünstiger gestalten, bis hin zu energieeffizienten Heiz- und Klimaanlagen im Gebäude-sektor. Das Thema für den Award 2009, der in diesem Jahr vergeben wird, lautet: Wärmespeicherung für konzentrierte Sonnenenergie. Im Rahmen der Forschungsinitiative stellt E.ON über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren 60 Mio € für internationale Projekte und 40 Mio € für das E.ON Forschungs-zentrum für Energie (siehe Infobox auf Seite 16) bereit. 2009 förderte E.ON derzeit laufende Programme der universitären Forschung für Energietechnologie mit 17 Mio €.

Neben CCS und Offshore-Windparks haben

wir 2009 auch in anderen innovativen

Technologien weitergedacht:

Gemeinsames Pilotprojekt mit BMW

CO2-reduzierte Mobilität

Im Juli startet E.ON Energie zusammen mit

BMW ein zwölfmonatiges Pilotprojekt

zur E-Mobilität. Im Münchner Stadtgebiet

werden 15 MINI E und Stromtankstellen

getestet, die mit CO2-freier Energie aus

Wasserkraft gespeist werden. Dabei stehen

Fragen nach der Zukunft des Straßenver-

kehrs im Vordergrund: Wie sähe zum

Beispiel die Ladestationen-Infrastruktur im

Jahr 2020 aus, um eine Million Elektro-

autos versorgen zu können, die bis dahin

schätzungsweise auf deutschen Straßen

unterwegs sein werden?

Erste Biogas-Brennstoffzelle in

einer Brauerei

Dezentrale Erzeugung

Auch beim Bierbrauen lässt sich CO2 ein-

sparen. Dies zeigt ein Gemeinschaftsprojekt

der Privatbrauerei Erdinger Weißbräu mit

MTU Onsite Energy GmbH und E.ON. Die

europaweit erste Brennstoffzellenanlage

in einer Brauerei wird mit Biogas, das bei

der Reinigung von Produktionsabwässern

entsteht, betrieben. Die elektrische Leis-

tung liegt bei 214 kW (netto), die thermische

bei 200 kW. Die jährliche CO2-Einsparung

beträgt bis zu 1.200 Tonnen.

Neue Bio-Erdgas-Anlagen in

Schweden und Deutschland

Bio-Erdgas

Im März nimmt E.ON gleich zwei neue

Bio-Erdgas-Anlagen in Betrieb. Die eine in

Falkenberg an der Südwestküste Schwe-

dens, die andere im norddeutschen Ein-

beck. Beide zusammen wandeln jährlich

170.000 Tonnen Biomasse in 32 Mio m3

klimaneutrales Bio-Erdgas um. Diese Menge

reicht aus, um den Bedarf von 10.000 Haus-

halten oder 30.000 Fahrzeugen zu decken.

Strategische Forschung auf der

Agenda

Kernkraftwerke der nächsten Generation

Im Mai verabschiedet die „Sustainable

Nuclear Energy Technology Platform“ , kurz

SNETP, eine strategische Forschungs-

agenda und einen entsprechenden Plan

zur Implementierung. Die europaweite

Organisation, der auch E.ON angehört, will

damit sicherstellen, dass Kernenergie

fester Bestandteil im CO2-neutralen Energie-

mix der Zukunft wird. Die Agenda um-

fasst unter anderem die Entwicklung der

nächsten Kraftwerksgeneration und ver-

besserter Sicherheitskonzepte, aber auch

neue Kernkraft-Anwendungsbereiche wie

die Erzeugung von Wärme und Wasserstoff.

Smart Meter sorgen für Umdenken

Intelligente Stromzähler

In einem europaweit einzigartigen Modell-

versuch wird E.ON insgesamt 1,8 Mio

Smart Meter installieren. Mit diesen intelli-

genten Stromzählern können Kunden

ihre persönlichen Verbrauchsdaten live über

das Internet ablesen – und direkt darauf

reagieren. In Schweden sind bereits eine

Million Smart Meter im Einsatz, in Spanien

kommen bis 2014 rund 752.000 hinzu, und

in Bayern wurde Anfang 2009 eine ganze

Kleinstadt mit über 5.000 Smart Metern

ausgestattet. Das macht uns zu einem euro-

päischen Vorreiter für vielversprechende

Technologien.

Neue Technologien Unser Unternehmen

20

Januar

E.ON und RWE gründen für den Bau von neuen Kernkraftwerken

in Großbritannien das Joint Venture „Horizon Nuclear Power“,

das im November die operative Arbeit aufnimmt. RWE und E.ON

wollen in Großbritannien neue Kernkraftkapazitäten im Umfang

von bis zu 6.000 MW errichten, um die langfristige Ver sorgungs-

sicherheit zu gewährleisten, den CO2-Ausstoß zu reduzieren und

Energie zu bezahlbaren Preisen anbieten zu können.

Februar

E.ON und die Rotterdam Climate Initiative vereinbaren eine

Kooperation zur Untersuchung der Entwicklung der CO2-Transport-

und -Speicherinfrastruktur in Rotterdam. Diese wäre geeignet,

CO2 vom E.ON-Kraftwerksstandort Maasvlakte aufzunehmen. Im

Dezember beschließt die EU-Kommission die Förderung des

Projekts. Als weltweiter Vorreiter der Entwicklung betreibt E.ON

eine Reihe von CCS-Pilotanlagen und rechnet mit dem kommer-

ziellen Einsatz der Technologie ab 2020.

März

Im Dezember 2008 wurde die Verpflichtungszusage gegenüber

der Europäischen Kommission, diverse Kraftwerksaktivitäten

sowie das Höchstspannungsnetz in Deutschland abzugeben,

wirksam. Als erster Schritt zur Erfüllung der EU-Verpflichtungs-

zusage veräußert E.ON seine Beteiligungen an den Kohlekraft-

werken Lippendorf und Bexbach an EnBW.

Mai

Dr. Wulf H. Bernotat erklärt auf der Hauptversammlung, dass er

für eine weitere Vertragsverlängerung nicht zur Verfügung steht.

Sein Nachfolger wird in der Aufsichtsratssitzung am 12. August

bestellt: Am 1. Mai 2010 wird der bisherige stellvertretende Vor-

standsvorsitzende Dr. Johannes Teyssen den Vorstandsvorsitz

übernehmen.

E.ON, DONG Energy und Masdar kündigen an, dass sie 2,2 Mrd €

in den Bau des weltweit größten Offshore-Windparks London

Array im Mündungsgebiet der Themse investieren wollen. Nach

der Fertigstellung des ersten Bauabschnitts 2012 werden wir

hier eine Kapazität von 630 MW erreichen. Wenn London Array

komplett fertiggestellt sein wird, werden wir dort über eine Ge-

samtkapazität von 1 GW verfügen.

Es folgen weitere Meilensteine beim Ausbau der Offshore-Wind-

kraft in Europa: Im September liefert der Windpark Robin Rigg

vor der Küste Schottlands erstmals Strom – nach Fertigstellung

sogar mit 180 MW installierter Leistung aus 60 Turbinen. Im

November wurde in der Nordsee die letzte von zwölf Windkraft-

anlagen für den Hochseewindpark alpha ventus errichtet – der

erste Off shore-Windpark Deutschlands ist fertig.

Juni

E.ON baut Solarenergie als zweites Standbein der Erneuerbaren

Energien aus und eröffnet seinen ersten Solarpark im südfran-

zösischen Le Lauzet. Kurze Zeit später übernimmt E.ON den

französischen Fotovoltaik-Projektentwickler Conilhac und baut

damit sein Know-how für die Umsetzung von Solarprojekten im

industriellen Maßstab weiter aus. Im November gelingt der

Einstieg in das Segment solarthermische Kraftwerke: Zusammen

mit Abengoa Solar sollen in Andalusien zwei Solarkraftwerke

mit einer Leistung von je 50 MW gebaut und betrieben werden.

Zum Einsatz kommt die CSP (Concentrated Solar Power)-Techno-

logie, bei der Parabolrinnen das Sonnenlicht bündeln und damit

Dampf erzeugen. Dieser erzeugt über eine Dampfturbine Strom –

eine der Technologien des Wüstenstromprojekts Desertec, bei dem

E.ON im Juli Gründungsmitglied wird.

E.ON und der chinesische Umweltschutz-Spezialist Dongjiang

Environmental führen ein sogenanntes Clean-Development-Me-

chanism-Projekt (CDM) zum Klimaschutz durch, bei dem klima-

schädliches Methangas aus Mülldeponien aufgefangen und zur

Erzeugung von Strom in einem Gaskraftwerk verwendet wird.

Durch das Projekt werden 120.000 Tonnen CO2 pro Jahr vermie-

den. Darüber hinaus vereinbaren E.ON und Bionersis im Oktober

eine Partnerschaft zur Umsetzung weiterer CDM-Projekte in

ganz Südostasien.

E.ON einigt sich im Rahmen der EU-Verpflichtungszusage mit

der Österreichischen Elektrizitätswirtschafts-Aktiengesellschaft

(Verbund) auf die Abgabe von 13 Laufwasserkraftwerken am

bayerischen Inn. E.ON erhält im Gegenzug Strombezüge aus der

österreichischen Speicherkraftwerksgruppe Zemm-Zille r sowie

einen Barausgleich.

Juli

Mit der Inbetriebnahme des öffentlichen E.ON-Stromtankstellen-

netzes in München und der Übergabe von 15 Elektrofahrzeugen

des Typs MINI E an Testfahrer ist E.ON einen Schritt in Richtung

Zukunft der Mobilität gegangen. Mit Investitionen in eine immer

CO2-ärmere Stromerzeugung und dem Aufbau intelligenter Strom-

netze wird die Energiewirtschaft einen entscheidenden Beitrag

für nachhaltigen Klimaschutz im Verkehrssektor leisten. Deswegen

treibt E.ON die Entwicklung der Elektromobilität mit Pilotprojekten

wie diesem voran.

Unser Unternehmen Das Jahr 2009

2009

21

E.ON und die GdF Suez Gruppe unterzeichnen Verträge über den

Tausch von rund 1.700 MW Erzeugungskapazität. E.ON gibt

dabei 860 MW konventionelle Kraftwerksleistung, rund 130 MW

aus Wasserkraft sowie Strombezüge über 700 MW aus Kernkraft-

werken ab. E.ON erwirbt im Gegenzug von der GdF Suez Gruppe

zwei konventionelle Kraftwerke in Belgien sowie Strombezüge

im Umfang von 770 MW aus Kernkraftwerken mit Lieferpunkten in

Belgien und den Niederlanden.

August

Für eine sozialverträgliche Umsetzung des konzernweiten Effizienz-

programms PerformtoWin in Deutschland vereinbaren Unter-

nehmensleitung und Konzernbetriebsrat ein Eckpunkte papier und

eine Grundlagenvereinbarung. Der Abschluss des Konzernrahmen-

sozialplans, der den Mitarbeitern in Deutschland Sicherheit im

Hinblick auf die soziale Flankierung der umzusetzenden Maßnah-

men gibt, folgt im November.

E.ON nimmt im schwedischen Malmö eine 440-MW-GuD-Anlage mit

KWK (Kraft-Wärme-Kopplung) in Betrieb. Sie gehört mit einem

Wirkungs grad von 58 Prozent zu den effizientesten Anlagen in

Europa und ist ein Meilenstein in der Entwicklung der Kraft-Wärme-

Kopplung.

September

E.ON nimmt einen Windpark im texanischen Big Spring mit

457,5 MW vollständig in Betrieb. Ebenfalls in Texas eröffnet E.ON

einen Monat später den größten Windpark der Welt mit 627 Wind-

rädern und einer installierten Leistung von rund 782 MW. Beide

Parks zusammen können Strom für mehr als 365.000 Haus halte

erzeugen. Im November erhöht sich mit der Inbetriebnahme von

Stony Creek in West-Pennsylvania die installierte Wind kraft leistung

von E.ON in den Vereinigten Staaten auf rund 1.700 MW.

E.ON einigt sich mit EDF und EnBW über einen umfangreichen

Tausch von Erzeugungskapazitäten und Strombezügen. E.ON

erhält Strombezüge mit einer Kapazität von 800 MW aus Kern-

kraftwerken in Frankreich und stockt seinen Anteil am franzö-

sischen Energieerzeuger SNET auf 100 Prozent auf. E.ON gibt im

Gegenzug Strombezüge mit einer Kapazität von 800 MW aus

deutschen Kernkraftwerken, die 50,4-prozentige Beteiligung am

Kohlekraftwerk Rostock sowie Strombezüge aus dem Kohlekraft-

werk Buschhaus ab.

Oktober

E.ON unterzeichnet einen Vertrag zur Abgabe seines 50-prozen-

tigen Anteils an der Kraftwerk Mehrum GmbH an die Stadtwerke

Hannover.

E.ON vollzieht den Erwerb von knapp 25 Prozent am sibirischen

Gasfeld Yushno Russkoje von Gazprom. Das Gasfeld verfügt über

Reserven von mehr als 600 Mrd m3 Erdgas und zählt damit zu

den größten der Welt.

November

E.ON verkauft sein Höchstspannungsnetz in Deutschland an

den staatlichen niederländischen Übertragungsnetzbetreiber

TenneT. Der Kaufpreis zum 31. Dezember 2009 für alle Anteile

der E.ON-Tochtergesellschaft transpower beträgt – unter Berück-

sichtigung der zum Stichtag im Unternehmen vorhandenen

Barmittel – rund 1,1 Mrd €. Die Transaktion ist am 25. Februar 2010

vollzogen worden. Durch die Zusammen führung der Netze von

TenneT und transpower entsteht die Möglichkeit für das erste

grenzüberschreitende Stromübertragungsnetz in Europa.

Dezember

E.ON verkauft für rund 2,9 Mrd € eine „verkleinerte“ Thüga an das

kommunale Erwerberkonsortium Integra/KOM9; die Thüga-

Beteiligungen an der GASAG Berliner Gaswerke, HEAG Südhessische

Energie, den Stadtwerken Duisburg sowie den Stadtwerken

Karlsruhe werden vom Verkauf ausgeschlossen . Auch diese Ver-

äußerung unterstreicht die grundsätzliche Bereitschaft von E.ON,

zur weiteren Öffnung der Strukturen im deutschen Energiemarkt

entscheidend beizutragen.

Nach erfolgter Freigabe durch die Kartellbehörden konnten die

Abgaben der deutschen Kraftwerkskapazitäten unter der Ver-

pflichtungszusage gegenüber der EU-Kommission weitgehend

abgeschlossen werden.

Das Jahr 2009 Unser Unternehmen

22

23

Die Leistung unserer Mitarbeiter ist maßgeblich für den unternehmerischen Erfolg von E.ON. Um ambitio-nierte und leistungsstarke Menschen für einen Job bei E.ON zu begeistern und unsere Mitarbeiter lang-fristig an uns zu binden, bieten wir ein attraktives und motivierendes Arbeitsumfeld.

Unsere Attraktivität bemisst sich an zahlreichen Faktoren: Ein hohes Ausbildungsniveau, umfangreiche Weiterbildungsangebote, internationale Entwicklungs-chancen, die intensive Förderung von Frauen sowie eine wettbewerbsfähige Vergütung und Altersversor-gung zählen dazu. Vor allem aber macht es uns als Arbeitgeber attraktiv, dass wir gegenüber unseren Mitarbeitern gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten verantwortlich handeln. Das heißt, wir setzen uns ein für die Sicherung von Arbeitsplätzen und den fairen Umgang mit Mitarbeitern, deren Arbeits-platzsituation sich verändert.

Attraktive Rahmenbedingungen allein machen das Arbeiten bei E.ON aber nicht aus: Insbesondere durch die Chance, die Energieversorgung der Zukunft aktiv mitgestalten zu können, bietet E.ON seinen Mitarbeitern ein anspruchsvolles Arbeitsumfeld, in dem es Spaß macht, sich zu engagieren, und das immer wieder neue, spannende Entwicklungschancen ermöglicht.

Unser Team

24 Unser Team Vorstand

„Mit jedem unserer Wachstumsschritte wächst auch unsere gesellschaftliche Verantwortung für eine zukunftsfähige Energieversorgung.“

„Unsere Struktur muss so differenziert wie nötig und so einfach wie möglich sein. Entscheidend ist das

Ziel, unser Geschäft optimal zu führen.“

Wulf H. Bernotat

Vorsitzender des Vorstands

geb. 1948 in Göttingen,

Mitglied des Vorstands seit 2003

Führungskräfte Konzern, Investor Relations, Revision,

Unternehmenskommunikation, Wirtschaftspolitik

Düsseldorf

Johannes Teyssen

Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands

geb. 1959 in Hildesheim,

Mitglied des Vorstands seit 2004

Controlling & Unternehmensplanung, Konzernbeschaffung, PerformtoWin, Upstream/Erzeugung,

Handel & Optimierung, Marketing & Vertrieb, Regulierung & Infrastruktur

Düsseldorf

Die fünf Vorstandsmitglieder der E.ON AG stehen in der Öffentlichkeit und in der

Verantwortung. Sie leiten die Geschäfte und bestimmen die strategische Ausrichtung

sowie die Politik des Konzerns. Darüber hinaus informieren sie regelmäßig den

Aufsichtsrat zu allen für das Unternehmen relevanten Fragen.

Unser Ziel: Zukunft gestalten.

25

„Unser Team besteht aus vielen Zukunftsgestaltern, die aktiv an der Energieversorgung

von morgen mitarbeiten.“

„Unsere konsequente, wertorientierte Finanzstrategie ist eine wesentliche Grundlage dafür,

dass Investoren uns langfristig vertrauen.“

Christoph Dänzer-Vanotti

geb. 1955 in Freiburg im Breisgau,

Mitglied des Vorstands seit 2006

Group Human Resources, Corporate Sustainability, Real Estate/Mining,

Corporate Incident & Crisis Management, Facility Management

Düsseldorf

Lutz Feldmann

geb. 1957 in Bonn,

Mitglied des Vorstands seit 2006

Mergers & Acquisitions, Recht & Compliance, Unternehmensentwicklung, Neue Märkte

Düsseldorf

Marcus Schenck

geb. 1965 in Memmingen,

Mitglied des Vorstands seit 2006

Finanzen, Rechnungswesen, Steuern, IT

Düsseldorf

„Nach Jahren des starken Wachstums konzentrieren wir uns nun auf die Integration unserer neuen Gesellschaften und die Wertschaffung durch Synergien.“

Generalbevollmächtigte Peter Blau, Düsseldorf Gert von der Groeben, Düsseldorf (bis 31. Dezember 2009) Heinrich Montag, Düsseldorf

Vorstand Unser Team

26 Unser Team Aufsichtsrat

Die 20 Mitglieder des E.ON-Aufsichtsrats stehen für Wissen und Erfahrung aus vielen Bereichen der Wirtschaft. Das Gremium setzt sich aus Managern, Gewerkschaftsver-tretern, Betriebsräten und Angestellten zusammen. Je zehn Vertreter der Anteilseigner und der Arbeitnehmer stehen dem Vorstand beratend und kontrollierend zur Seite. Sie sind in alle wichtigen Entscheidungen für die Zukunft von E.ON direkt eingebunden.

Prof. Dr. Günter VogelsangEhrenvorsitzender des Aufsichtsrats der E.ON AG

Ulrich HartmannVorsitzender des Aufsichtsrats der E.ON AG

Hubertus SchmoldtStellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der E.ON AG

Werner BartoschekVorsitzender des Konzernbetriebsrats der E.ON Ruhrgas AG

Sven BergelinBundesfachgruppenleiter Energiewirtschaft, ver.di

Gabriele GratzVorsitzende des Europabetriebsrats der E.ON AG

Jens P. Heyerdahl d.y.Unternehmer (seit 1. Juni 2009)

Wolf-Rüdiger HinrichsenVorsitzender des Betriebsrats der E.ON AG

Ulrich HockerHauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V.

Prof. Dr. Ulrich LehnerMitglied des Gesellschafterausschusses der Henkel AG & Co. KGaA

Bård MikkelsenPresident und Chief Executive Officer der Statkraft AS (bis 31. Mai 2009)

Erhard OttMitglied des Bundesvorstands und Bundesfachbereichsleiter Ver- und Entsorgung sowie Verkehr, ver.di

Hans PrüferVorsitzender des Konzernbetriebsrats der E.ON AG

Klaus Dieter RaschkeVorsitzender des Konzernbetriebsrats der E.ON Energie AG

Dr. Walter ReitlerBereichsleiter HSE/CR-Steuerung der E.ON Energie AG

Dr. Henning Schulte-NoelleVorsitzender des Aufsichtsrats der Allianz SE

Dr. Karen de SegundoJuristin

Dr. Theo SiegertGeschäftsführender Gesellschafter der de Haen-Carstanjen & Söhne

Prof. Dr. Wilhelm SimsonVorsitzender des Aufsichtsrats der Merck KGaA (bis 30. Juni 2009)

Dr. Georg Frhr. von WaldenfelsRechtsanwalt

Werner WenningVorsitzender des Vorstands der Bayer AG

Hans WollitzerVorsitzender des Gesamtbetriebsrats der E.ON Energie AG

Den Bericht des Aufsichtsrats finden Sie in unserem Finanz bericht.

Ulrich Hartmann

27Mitarbeiter Unser Team

Unsere Mitarbeiter können sich auf uns verlassen. Auch in schwierigen Zeiten.

Hochqualifizierte und engagierte Mitarbeiter sind ein knappes Gut und entscheidend

für den Unternehmenserfolg. Dies gilt besonders auch in Krisenzeiten. Wir wollen da

sein für unsere Mitarbeiter. Denn nur wer – gerade in Zeiten des Wandels – loyal zu

seinen Mitarbeitern steht, kann sich deren Loyalität langfristig verdienen.

Personalstrategie

Unsere Mitarbeiter sind wesentlicher

Bestandteil unseres Erfolgs. Deshalb ist

es so wichtig, dass wir die besten Kräfte

für uns gewinnen, sie an uns binden und

langfristig fördern. Das gelingt uns dank

unserer konzernweit einheitlichen Personal-

strategie, an der alle Market Units mit-

gewirkt haben.

Unsere Personalstrategie ist eng mit

der Konzernstrategie und den Zielen von

E.ON verzahnt. Auf der Grundlage unserer

Geschäftsanforderungen definiert sie eine

Reihe zentraler Themenfelder, die wir

jährlich überprüfen und gegebenenfalls am

neuen Bedarf ausrichten. Die Fortschritte,

die wir 2009 erzielt haben, werden anhand

von zwei Themenfeldern verdeutlicht:

Employer Branding und Talent Management.

Unser Anspruch: einen der besten

Arbeitsplätze bieten

Die Energiebranche bietet spannende

Möglichkeiten. Wir wollen in unserer

Branche und darüber hinaus als hervor-

ragender Arbeitgeber wahrgenommen

werden. Nur so können wir die Mitarbeiter

gewinnen und langfristig an uns binden,

die am besten zu uns passen.

Wir bemühen uns, aktiv in Kontakt

und Dialog mit unseren potenziellen Nach-

wuchskräften zu treten, und treffen sie

auf Karrieremessen, an Universitäten oder

an Schulen. Wir beraten sie über ihre viel-

fältigen individuellen Karriereaussichten

und Einstiegsmöglichkeiten bei E.ON und

geben ihnen einen Überblick über all das,

was uns zu einem attraktiven Arbeitgeber

macht: angefangen bei unserer Unter-

nehmenskultur und unseren Werten bis hin

zu den vielen Programmen zur beruf lichen

Weiterentwicklung und zur Vereinbarkeit

von Beruf und Privatleben.

Unsere Ergebnisse in unabhängigen

Studien zeigen, dass wir auf dem richtigen

Weg sind: E.ON wurde vom europäischen

Great Place to Work® Institute als einer

der besten Arbeitgeber in Europa ausge-

zeichnet. Mit dem zehnten Platz haben wir

uns das begehrte Qualitätssiegel „Europas

bester Arbeitgeber 2009“ verdient und

gleichzeitig unser bestes Ergebnis in die-

sem Ranking überhaupt erzielt. Zudem

belegten wir 2009 im deutschen Wett-

bewerb des Great Place to Work® Institute

einen hervorragenden siebten Rang.

Höchste Sicherheit braucht sicherheitsbe-

wusste Vorbilder – Sicherheitstrainings für

Führungskräfte

Arbeitssicherheit wird bei E.ON großgeschrie-ben. 2009 hatten wir 2,2 arbeitsbedingte Unfälle mit Ausfallzeiten pro eine Million Arbeitsstunden (LTIF). Damit gehört E.ON zu den sichersten Unternehmen der Branche. Um zu den weltweit sichersten Industrie-unternehmen zu zählen, ist es unser Ziel, bis 2015 einen LTIF-Wert von 1,0 zu erreichen. Deshalb spielen unsere Führungskräfte bei der Verbesserung des Arbeitsschutzes eine immer wichtigere Rolle. So haben wir eine Reihe von Kennzahlen für Arbeitssicherheit in die Zielvereinbarungen für Führungs-kräfte aufgenommen. Zudem führen wir mit ihnen gezielte Trainingsmaßnahmen zur Entwicklung von Sicherheitsbewusstsein und -kompetenz durch. Denn wir sind der Überzeugung, dass eine fest verankerte und konzernweit gelebte Sicherheitskultur nur funktioniert, wenn auf allen Hierarchie-ebenen im Unternehmen ein erhöhtes Sicherheitsbewusstsein herrscht – vom Kraft-werk bis in die Vorstandsetage.

28 Unser Team Mitarbeiter

Die Einschätzung des Potenzials unserer

Mitarbeiter ist Teil des jährlichen Mitar-

beitergesprächs. Darüber hinaus führen wir

jährlich den konzernweiten Management-

Review-Prozess durch, in dem auf Basis

einheitlicher Standards die Leistung und

das Potenzial von Führungs- und vielver-

sprechenden Nachwuchskräften bewertet

wird. Auf Grundlage der Ergebnisse des

Management-Review-Prozesses setzen wir

ein systematisches Talent Management

auf, treffen Personalentscheidungen so

transparent wie möglich und nehmen eine

Karriere- und Nachfolgeplanung über orga-

nisatorische Grenzen hinweg vor.

Darüber hinaus bildet auch die gezielte

Förderung weiblicher Mitarbeiter einen

Schwerpunkt. Bei E.ON – wie bei vielen

anderen Unternehmen – ist der Anteil

von Frauen in Führungspositionen noch

immer zu gering. Mit der Initiative „Talent

Management Women“ wollen wir diesen

Anteil erhöhen und gleichzeitig die Fähig-

keiten von Frauen im Konzern und auf dem

Arbeitsmarkt besser nutzen und fördern.

Die Initiative beinhaltet ein umfang reiches

Maßnahmenpaket, zu dem unter anderem

ein Mentoringprogramm, die Förderung

von Teilzeitarbeit in Führungspositionen

und flexible Angebote für Kinderbetreuung

gehören.

Die E.ON Academy unterstützt unsere

Manager und Nachwuchsführungskräfte

dabei, ihre Führungsfähigkeiten und ihre

persönliche Kompetenz in maßgeschnei-

derten Programmen kontinuierlich weiter-

zuentwickeln. Darüber hinaus bietet die

E.ON Academy für mehr als 25.000 E.ON-

Mitarbeiter hochwertige Programme zur

fachlichen Weiterbildung in Bereichen

wie Marketing, Energiehandel, Projekt-

management, IT, HR sowie Arbeitssicher-

heit und Gesundheitsschutz.

Die Besten von morgen finden,

Führungskräfte fördern

In unserem Talent Management geht es

darum, Mitarbeiter mit herausragendem

Potenzial in ihrer Entwicklung zu fördern.

Darum, sie auf neue Aufgabenfelder und

Karriereschritte vorzubereiten.

Das konzernweite E.ON Graduate Pro-

gram ist der ideale Einstieg für Studien-

absolventen – vor allem, wenn sie inter-

national arbeiten wollen. Im Rahmen des

Programms gibt E.ON jungen Mitarbeitern

die Möglichkeit, 18 Monate lang an vier

verschiedenen nationalen und internatio-

nalen Standorten Erfahrungen zu sammeln,

begleitet von gezieltem Training und

Mentoring. Sie erhalten so einen hervor-

ragenden Einstieg in unseren Konzern –

und wir von Anfang an bestens ausgebil-

dete Mitarbeiter.

Früherkennung verbessert die Krebsprävention

Wir sind überzeugt, dass ein Unternehmen nur mit gesunden Mitarbeitern auch wirtschaftlich gesund sein kann. Deshalb tun wir viel dafür, dass unsere Mitarbeiter auf ihre Gesundheit achten und dass ihre Arbeitsbedingungen zur Gesunderhaltung beitragen. Im März 2009 fanden in vie-len E.ON-Unternehmen im Rahmen der Kampagne „Challenge Cancer” zahlreiche kostenlose Akti-onen zur Gesundheitsaufklärung und Krebsprävention statt – vom Raucher-Entwöhnungssemi-nar über Darmkrebs-Untersuchungen und Mammografien bis zu Hautkrebs-Screenings. Vorsorge und Früherkennung sind unerlässlich, denn für die meisten Krebsarten gilt: Je eher Krebs ent-deckt wird, desto größer die Heilungschancen. Dazu konnten wir mit unserer „Challenge Cancer”-Kampagne einen großen Beitrag leisten: Rund ein Drittel unserer Mitarbeiter nutzten die Chance, von den unterschiedlichen Angeboten Gebrauch zu machen.

20 % Frauen bei Stellenbesetzungen im

Senior Management

So lautet unser mittelfristiges Ziel – das heißt, wir wollen eine deutliche Steigerung unseres Frauenanteils im Senior Management erreichen. Um auch den Anteil der Frauen unter den Top Executives zu erhöhen, engagieren sich E.ON-Vorstände als Mentoren für die weiblichen Mitglieder im Executive Pool.

Ingenieurinnen im Kraftwerk Scholven: Die gezielte Förderung weiblicher Mitarbeiter ist einer unserer Schwerpunkte

29

Mitarbeiter nach Regionen 2009 1)

Deutschland 35.636

Großbritannien 17.179

Rumänien 6.772

Schweden 5.317

Ungarn 4.913

Russland 4.702

USA und Kanada 3.256

Tschechische Republik 2.735

Bulgarien 2.108

Weitere Länder 2) 5.609

1) ohne Vorstände/Geschäftsführer (330) und Auszubildende (2.556)

2) unter anderem Italien, Spanien, Frankreich, Niederlande, Polen

Mitarbeiter nach Market Units 2009 1)

Central Europe 48.126

Pan-European Gas 3.143

UK 16.098

Nordic 5.570

US-Midwest 3.119

Energy Trading 1.075

Neue Märkte 7.976

Corporate Center2) 3.120

Summe 88.227

1) ohne Vorstände/Geschäftsführer (330) und Auszubildende (2.556)

2) einschließlich E.ON IS

Mitarbeiter Unser Team

HR unterstützt die erfolgreiche

Umsetzung von PerformtoWin

Meilensteine bei der

Beschäftigungs sicherung

Unser konzernweites Effizienzsteigerungs-

programm PerformtoWin wird signifi kante

organisatorische Veränderungen mit sich

bringen. Indem wir gemeinsam mit den

Arbeitnehmervertretern Vereinbarungen

zur Umsetzung der geplanten Projekt-

maßnahmen abgeschlossen haben, setzen

wir eine lange Tradition in unserem Unter-

nehmen fort. So haben sich der E.ON-

Vorstand und Arbeitnehmervertreter in

Deutsch land bereits im August 2009 auf

eine Eckpunktevereinbarung für eine

arbeits platzsichernde und sozialverträgliche

Umsetzung von PerfomtoWin verständigt.

Darüber hinaus haben beide Parteien

einen umfassenden Konzernsozialplan für

Mitarbeiter verabschiedet, die in Deutsch-

land von PerformtoWin-Maßnahmen

betroffen sind. In E.ON-Unternehmen außer-

halb Deutschlands sind Arbeitnehmer-

vertreter entsprechend der lokalen Gesetz-

gebung an ähnlichen Prozessen beteiligt.

Straffung unserer Management-

strukturen

Durch die Integration neuer Market Units

und die Gründung neuer funktionaler

Einheiten hat sich die Anzahl an Managern

in unserem Unternehmen kontinuierlich

erhöht. Im Zuge dieser Entwicklung ist es

nun an der Zeit, unsere Management-

strukturen zu überprüfen. Unser Ziel ist

es, die Effizienz unseres Managements zu

erhöhen, indem wir die Anzahl der Füh-

rungspositionen reduzieren und gleich-

zeitig die persönliche Verantwortung für

einzelne Manager ausweiten.

Vorausschauende Einstellungs-

politik

Als Teil einer vorausschauenden Planung

verfolgen wir seit Beginn der Rezession

eine eher zurückhaltende Einstellungs-

politik. PerformtoWin wird zusätzlich dazu

führen, dass Stellen entbehrlich werden.

Indem wir die Zahl externer Einstellungen

reduzieren, erhöhen wir für Mitarbeiter,

die solche Stellen besetzen, die Chance,

innerhalb des Unternehmens eine neue

Stelle zu finden. Das fördert wiederum

die Arbeitsplatzsicherheit – ein zentraler

Punkt in der Vereinbarung zwischen der

Unternehmensleitung und den Arbeit-

nehmervertretern in Deutschland.

Aber wir müssen auch langfristig

denken und sicherstellen, dass wir auch

in Zukunft über potenzielle Führungs-

persönlichkeiten und versierte Fachkräfte

verfügen. Und auch in Zeiten, in denen

die Wirtschaft stagniert, werden wir an

unserer sozialen Verantwortung festhalten

und weiterhin junge Menschen aus- und

fortbilden. Konsequenterweise ist das

E.ON Graduate Program ebenso wenig

vom Einstellungsrückgang betroffen wie

unsere Ausbildungsinitiative in Deutschland.

Auch außerhalb Deutschlands greifen

ähnliche Ausnahmeregelungen – vor allem

für Stellen, die intern nicht besetzt werden

können.

31

Unser Ziel ist es, den Unternehmenswert dauerhaft und nachhaltig zu steigern. Das Vertrauen der Investoren und der internationalen Finanzmärkte in E.ON ist für uns Ansporn und Verpflichtung zugleich. Und wir tun alles, um dieses Vertrauen weiter zu stärken.

Wir stehen daher im intensiven Dialog mit unseren Aktionären und Anleihe-Investoren, um Informationen aktuell und transparent weiterzugeben und schnell und verlässlich auf ihre Fragen reagieren zu können.

Damit E.ON auch in Zukunft ein erfolgreiches und für Investoren attraktives Unternehmen bleibt, verfolgen wir konsequent eine wertorientierte Strategie. Dabei bildet die kommunizierte Finanzstrategie einen beständigen Rahmen. Wichtig sind uns darüber hinaus die ökologischen und sozialen Aspekte unserer Arbeit, mit denen wir langfristige und nachhaltige Werte schaffen. Denn auch die Kapitalmärkte schauen verstärkt über den Tellerrand des reinen Zahlenwerks hinaus.

Unsere Investoren

32 Unsere Investoren Überblick

Dank des Vertrauens unserer Investoren halten wir Kurs.

Sie kommen aus Hongkong oder aus unserer

Nach barschaft. Sie können eine Kapitalanlage-

gesell schaft in New York sein oder eine vierköpfige

Familie in Florenz, eine große Bank in Basel oder

unsere eigenen Mitarbeiter in München. Aber sie

haben eines gemeinsam: Sie vertrauen uns ihr

Geld an – mit dem Kauf unserer Aktien oder unserer

Anleihen. Und selbstverständlich ist es unser

Bestreben, dieses Vertrauen zu rechtfertigen –

indem wir eine Strategie entwickeln und umsetzen,

die unseren Investoren eine attraktive Rendite

bietet. Jetzt und in Zukunft.

Die Menschen und Institutionen, die in E.ON inves-

tieren, kommen aus der ganzen Welt. Dement-

sprechend sind die wesentlichen Finanzmärkte in

Europa und Nordamerika gut vertreten. Der deutsche

Anteil wird darüber hinaus durch unsere Privat-

aktionäre ergänzt.

Unsere Anleihen werden hauptsächlich in Euro

begeben – aber auch in Pfund Sterling, US-Dollar,

Schweizer Franken, japanischen Yen und einigen

anderen Währungen. E.ON hat seit 2007 insgesamt

Anleihen in Höhe von mehr als 27 Mrd € begeben.

Ein wesentliches Ziel ist dabei die Etablierung eines

stark diversifizierten Anleihen-Portfolios in Bezug

auf Währungen, Investoren-Struktur und Laufzeiten.

Mit diesem Ansatz konnten wir Anleihe-Investoren

nicht nur aus unserem Kernmarkt Europa, sondern

aus der ganzen Welt gewinnen.

Mit unseren Aktionären und Anleihe-

Investoren aus der ganzen Welt erreichen wir

eine stark diversifizierte Investoren-Struktur.

30 % Deutschland

25 % USA und Kanada

Schweiz 3 %Restliche Welt 5 %

Frankreich 9 %

Restliches Europa 14 %

Großbritannien 15 %

Aktionärsstruktur1), 2)

in %

Anleihen und Schuldscheindarlehen des E.ON-Konzerns

nach Währung1)

in %; Total: 30,4 Mrd €

1) Prozentwerte auf Basis der gesamten identifizierten Aktionäre2) Abweichung zu 100 % aufgrund von RundungenQuellen: Aktienregister (Stand 18. Februar 2010), Thomson Reuters (Stand 31. Dezember 2009)

65 % Euro

Pfund Sterling 16 %

US-Dollar 9 %

1) Gesamtheit aller per 31.12.2009 ausstehenden Anleihen (inklusive Privatplatzierungen) und Schuldscheindarlehen des E.ON-Konzerns

Andere 1 %Japanischer Yen 2 %

Schwedische Krone 2 %Schweizer Franken 5 %

33Finanzstrategie Unsere Investoren

Unsere Finanzierung steht. Auch in schwierigen Zeiten auf den Finanzmärkten.Als wir 2007 unsere neue Finanzstrategie

festgelegt haben, war Fremdkapital

reich lich und günstig vorhanden. Aber wir

wussten damals schon, dass diese kom-

fortable Situation nicht ewig anhalten

würde. Das soll nicht heißen, dass wir die

weltweite Finanz- und Wirtschafts krise

vorhergesehen hätten. Aber wir können

durchaus behaupten, dass wir ganz be-

wusst eine langfristig ausgerichtete

Finanz strategie gewählt haben, die uns

stabile Finanzierungsquellen sichert –

un abhängig davon, ob die Kapital märkte

ein freundliches oder schwieriges Umfeld

bieten.

Unser Geschäft ist sehr kapitalintensiv.

Deshalb sind wir darauf angewiesen, eine

beständige Finanzierung sicherzustellen.

Egal ob Windparks, Kraftwerke, Verteil netz-

werke, Gaspipelines oder Untertage- Erdgas-

speicheranlagen – unsere Anlagen werden

über Jahre hinweg gebaut und binden

Kapital jahrzehntelang. E.ONs Rating-Ziel

von Single A flat/A2 (Standard & Poor’s/

Moody’s) entspricht diesen Anforderungen,

da diese im Wettbewerbervergleich gute

Bonitätsverteilung finanzielle Flexibilität

und uneingeschränkten Zugang zu allen

Finanzierungsarten ermöglicht. Zusätzlich

gewährleistet dieses Rating-Ziel eine

Optimierung der Kapitalstruk tur mit effi-

zienten Kapitalkosten.

Wir haben 2007 ein beispielloses Investi-

tionsprogramm beschlossen. Damit wollten

wir neue Anlagen kaufen und errichten,

um einerseits zu wachsen und unsere geo-

grafische Präsenz auszuweiten. Anderer-

seits wollten wir damit sicher stellen,

dass die Energieversorgung langfristig

verlässlich, bezahlbar und klimafreund-

lich bleibt. Unser Investitionsprogramm

bekräftigt unsere Vision, das weltweit

führende Strom- und Gasunternehmen zu

werden. Flankiert wird das Investitions-

programm durch eine Finanzstrategie, die

für unsere Aktionäre und Anleihe-Investoren

attraktiv und ver lässlich ist.

Zum Management unserer Kapitalstruk-

tur verwenden wir die Steuerungsgröße

Debt Factor. Dieser „Verschuldungsfaktor“

entspricht unserer wirtschaftlichen Netto-

Verschuldung geteilt durch unser Adjusted

EBITDA. Als Zielgröße hat E.ON einen

Debt Factor von 3 festgelegt. Zum Ende

der Jahre 2008 und 2009 lag der Debt Factor

jeweils am oberen Rand der dabei vor-

gesehenen Bandbreite von 2,8 bis 3,3, daher

steuern wir aktiv gegen. Wir haben das

Investitionsprogramm gestrafft und ein

strategisches Programm zur Portfolio-

optimierung begonnen, das vorsieht, bis

Ende 2010 über Desinvestitionen mehr als

10 Mrd € an Erlösen zu realisieren. Bis jetzt

wurden bereits rund 6 Mrd € Verkaufs erlöse

aus der Portfoliooptimierung ge sichert.

Dies unterstreicht unsere Verlässlichkeit –

auch in schwierigen Zeiten.

Unser Ziel ist es darüber hinaus, unse-

ren Anteilseignern eine attraktive Renta-

bilität zu sichern. Ein entscheidender Fak-

tor in diesem Zusammenhang ist unsere

über die letzten Jahre stabile und konti-

nuierliche Dividendenpolitik, die wir

auch über 2009 hinaus weiter fortführen.

Daher liegt der Zielwert für unsere Aus-

schüttungsquote – und damit für die

Dividende – un ver ändert bei einer Band-

breite zwischen 50 und 60 Prozent des

bereinigten Konzernüberschusses. Somit

bieten wir unseren Aktionären die Mög-

lichkeit zu einer langfristigen und wert-

haltigen Investition, die neben einer sta-

bilen Rendite eine solide und nachhaltige

Wachstumsperspektive bietet.

Kapitalintensives Geschäft: Wir arbeiten an einer beständigen Finanzierung, um Investitionen in unsere Anlagen zu sichern

34 Unsere Investoren E.ON-Aktie

Die E.ON-Aktie ist an allen deutschen Börsenplätzen

notiert. Im DAX war sie zum 30. Dezember 2009

mit 10,1 Prozent erneut der höchstgewichtete Wert.

Außerdem war die E.ON-Aktie 2009 das nach Um-

satz am dritthäufigsten gehandelte Wertpapier im

DAX. In den USA wird die E.ON-Aktie in Form von

American Depositary Receipts (ADR) im Umtausch-

verhältnis 1:1 außerbörslich gehandelt.

In einem volatilen Aktienmarkt lag der Kurs

der E.ON-Aktie am Jahresende 2009 einschließlich

wiederangelegter Dividende um 9 Prozent über

dem Kurs zum Jahresende 2008. Damit entwickelte

sie sich leicht besser als der Branchenindex STOXX

Utilities (+7 Prozent im selben Zeitraum). Im Ver-

gleich zum deutschen Aktienindex DAX (+24 Prozent)

und dem europäischen Aktienindex EURO STOXX 50

(+26 Prozent) entwickelte sich die E.ON-Aktie aller-

dings schwächer.

Fünf-Jahres-Entwicklung der E.ON-Aktie

Ein Anleger, der Ende 2004 E.ON-Aktien im Wert

von 5.000 € gekauft hatte, erreichte am Jahres-

ende 2009 inklusive wieder angelegter Dividenden

(einschließlich Sonderdividende 2006) einen Depot-

wert von 8.219 €. Dies entspricht einer durchschnitt-

lichen Jahresrendite von 10,5 Prozent und liegt

damit deutlich über der äquivalenten Wertsteigerung

von DAX (+7 Prozent) und EURO STOXX (+3,1 Pro-

zent) und auch über der durchschnittlichen Jahres-

rendite des STOXX Utilities (+8,5 Prozent).

Mehr dazu?

www.eon.com/aktie

E.ON-Aktie

STOXX Utilities

Performance der E.ON-Aktie.

Entwicklung der E.ON-Aktie 2009

30.12.2008

35

Gewichtung der E.ON-Aktie in wichtigen Indizes

(Stand 30.12.2009)

DAX 10,1 %

Dow Jones EURO STOXX 50 3,6 %

Dow Jones STOXX Utilities 18,8 %

in % E.ON-Depot DAX EURO STOXX STOXX Utilities

Fünf-Jahres-Entwicklung der E.ON-Aktie

160

120

80

40

0

2004 2005 2006 2007 2008 2009

30.12.2009

E.ON-Aktie Unsere Investoren

36 Unsere Investoren E.ON-Aktie

Dividende

Für das Geschäftsjahr 2009 wird der

Hauptversammlung die Ausschüt-

tung einer im Vergleich zum Vorjahr

stabilen Bardividende in Höhe von

1,50 € je Aktie vorgeschlagen. Die

Auszahlungsquote vom bereinigten

Konzernüberschuss liegt damit bei

54 Prozent, nach 51 Prozent im Vor-

jahr. Seit dem Jahr 2003 hat sich die

Dividende von 0,67 € auf 1,50 €

erhöht, was einem durchschnittlichen

Zuwachs von 14,4 Prozent pro Jahr

entspricht. Bezogen auf den Jahres-

endkurs 2009 beträgt die Dividenden-

rendite 5,1 Prozent. E.ON gehört

damit wieder zu den leistungsstärks-

ten Dividendenzahlern im DAX, was

die Attraktivität der E.ON-Aktie für

Inves toren unterstreicht.

Dividende Sonderdividende Ausschüttungsquote (%)

2,00

1,00

€ pro Aktie

Dividendenentwicklung

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

0,67 0,78 0,92 + 1,42 1,12 1,37 1,50 1,50

474951 51

4754

Basisdaten zur E.ON-Aktie

Aktienart Wertpapierkennnummer E.ON-Kurszeichen

nennwertlose Deutschland USA Reuters Bloomberg

Stückaktien/ WKN ENAG99 Cusip-No. 268 780 103 FSE EONGn.F FSE EOAN GFNamensaktien ISIN DE000ENAG999 Xetra EONGn.DE Xetra EOAN GY ADR EONGY.PK ADR EONGY US

Kennzahlen zur E.ON-Aktie1)

in € je Aktie 2005 2006 2007 2008 2009

Ergebnis (Anteil der Gesellschafter der E.ON AG) 3,75 2,82 3,69 0,68 4,80

Ergebnis aus bereinigtem Konzernüberschuss 1,84 2,22 2,62 3,01 2,80

Dividende 0,92 1,12 1,37 1,50 1,50

Dividendensumme (in Mio €) 4.6142) 2.210 2.560 2.857 2.858

Höchstkurs3) 29,64 34,80 48,69 50,93 30,47

Tiefstkurs3) 21,50 27,37 32,02 23,50 18,19

Jahresendkurs am 30. Dezember3) 29,13 34,28 48,53 28,44 29,23

Anzahl ausstehender Aktien (in Mio) 1.977 1.979 1.895 1.905 1.905

Marktkapitalisierung4) (in Mrd €) 57,6 67,6 92,0 54,2 55,7

Bilanzielles Eigenkapital5) 22,50 24,62 26,06 18,10 21,17

Marktwert/Buchkurs6) (in %) 129 139 186 157 138

Umsatz E.ON-Aktien7) (in Mrd €) 62,5 92,5 136,2 119,2 55,9

Umsatz deutsche Aktien (in Mrd €) 1.095,8 1.539,3 2.350,9 2.029,6 1.009,1Anteil E.ON (in %) 5,7 6,0 5,8 5,9 5,5

1) bereinigt um nicht fortgeführte Aktivitäten/bis einschließlich 2005 Konzernabschluss gemäß US-GAAP 2) einschließlich Sonderdividende von 1,42 € je Aktie3) Xetra 4) auf Basis ausstehender Aktien5) ohne Anteile Konzernfremder6) Aktienkurs am Jahresende in Prozent des bilanziellen Eigenkapitals (ohne Anteile Konzernfremder) je Aktie7) an allen deutschen Börsen inklusive Xetra

37E.ON-Aktie Unsere Investoren

I ntensiver Dialog stärkt die Beziehung.

Unsere Investor-Relations-Arbeit basiert auf vier Prinzipien: Offen-

heit, Kontinuität, Glaubwürdigkeit und Gleichbehandlung aller

unserer Investoren. In diesen Bereichen wollen wir uns jedes Jahr

aufs Neue weiterentwickeln. So war auch 2009 geprägt von

unserem Wunsch nach kontinuierlicher Verbesserung.

Wir sehen es als unseren Auftrag, unsere Investoren auf regel-

mäßig stattfindenden Roadshows und Konferenzen, im Internet

und im persönlichen Gespräch schnell und transparent zu infor-

mieren. Im Jahr 2009 haben wir unseren Investoren bei noch mehr

Roadshows einen intensiven persönlichen Dialog ermöglicht.

Schließlich sind regelmäßige Kommunikation und Beziehungs-

pflege unerlässlich für eine gute Investor-Relations-Arbeit.

Jedes Jahr laden wir im Rahmen der Veröffentlichung des

Geschäftsberichts zu einer Analystenkonferenz ein, um unseren

Analysten und institutionellen Investoren die Geschäftsergebnisse

zu präsentieren und die Ziele für das laufende Jahr vorzustellen.

Im März 2009 fand diese Konferenz zur Präsentation unserer

Geschäftszahlen 2008 in Düsseldorf statt.

Der sogenannte „Capital Market Day“ ist ein weiterer zentraler

Termin in unserem Finanzkalender. Verantwortliche unserer

Market Units und unserer operativen Gesellschaften stellen dort

ihre Aktivitäten vor und erläutern ihr Geschäft. Dieser direkte

Kontakt zwischen unseren Fachleuten und Analysten und institu-

tionellen Investoren ist uns besonders wichtig. Denn unsere

Investoren sollen die Menschen kennenlernen, die unsere Geschäfte

vor Ort leiten. Wir wollen damit nachhaltig das Vertrauen in E.ON

und die E.ON-Aktie stärken und haben damit gute Erfahrungen

gemacht.

Darüber hinaus finden alle Interessierten auf unserer Internet -

seite neben Finanzberichten und Präsentationen auch Dokumen-

tationen von Veranstaltungen im Video- oder Audioformat und

als Podcast. Und selbstverständlich sind wir telefonisch und per

E-Mail immer direkt erreichbar.

Mehr dazu?

www.eon.com/investorrelations

Treten Sie mit uns in den Dialog:

[email protected]

T 02 11 -45 79 -5 49

Capital Market Day 2009 in Essen –

unsere Energie und wie wir sie erzeugen

Einmal im Jahr lädt E.ON Analysten und institutionelle Investoren zum sogenannten Capital Market Day ein, um ihnen einen Einblick in eine unserer Market Units zu geben. Anders 2009 beim Capital Market Day in der Zeche Zollverein in Essen: Hier ging es ausnahmsweise um ein einzelnes Geschäftsfeld, nämlich um unsere gesamten Erzeugungs-aktivitäten, die gut die Hälfte unseres Adjusted EBIT erwirtschaften. Das Thema war vor allem deshalb wichtig, weil wir zurzeit an einem zentralisierten und funktionalen Flottenmanagement-Konzept in Eu-ropa arbeiten. In Essen berichteten Mitglieder des E.ON-Vorstands und Verantwortliche unserer Erzeugungssparte über langfristige Ent-wicklungstrends in der europäischen Stromerzeugung und wie wir vor diesem Hintergrund die Weichen für die weitere Entwicklung un-serer Kraftwerksflotte stellen. Dieses funktionale Thema wurde auf Investorenkonferenzen und Roadshows weiter verfolgt.

38 Unsere Investoren E.ON-Anleihen

Ein Programm, das seines Gleichen sucht. Erfolgreich abgeschlossen. Wir konnten unser Finanzierungsprogramm, das wir im Mai 2007 zeitgleich mit unserem

wachstumsorientierten Investitionsprogramm angekündigt haben, im Jahr 2009

erfolgreich abschließen. Dies war das größte Finanzierungsprogramm unserer Unter-

nehmensgeschichte. Trotz der Finanzkrise und der damit verbundenen angespannten

Marktsituation ist es uns gelungen, seit September 2007 eine Finanzierung durch

Fremdkapital in Höhe von mehr als 27 Mrd € zu realisieren. Dieser Erfolg unterstreicht

unsere finanzielle Stärke und trägt unserer Verpflichtung zu einer klaren Strategie

und einer transparenten Kommunikation Rechnung.

Frühzeitig die Liquidität gesichert:

unsere Finanzierung 2009

In einem angespannten Kapitalmarkt gilt

es, sich bietende Optionen zu ergreifen.

Und weiterzudenken. Denn in Zeiten sehr

volatiler Märkte kann es phasenweise

schwer werden, eine Finanzierung um-

zusetzen. Deshalb war es unsere klare

Strategie, frühzeitig unsere Liquidität zu

sichern. Erreicht haben wir dies, indem

wir unseren Netto-Finanzbedarf schon weit

vor dem Jahresende gedeckt hatten. Unsere

Anleihe-Emissionen beliefen sich auf

rund 8,1 Mrd €, davon wurden 6,1 Mrd € im

ersten Quartal begeben. Diese bestanden

hauptsächlich aus großvolumigen Bench-

mark-Anleihen in Euro und Pfund Sterling.

Im Jahresverlauf haben wir uns auf

Privatpla tzierungen mit deutlich längeren

Laufzeiten (bis zu 30 Jahren) und auf klei-

nere Anleihen in anderen Währungen (wie

Schweizer Franken , US-Dollar, japanische

Yen, schwedische Kronen oder Hongkong-

Dollar) konzentriert. Diese Maßnahmen

haben unser Anleihenprofil nochmals er-

weitert und damit unser Ziel unterstrichen,

in Bezug auf unsere Anleiheplatzierungen

ein möglichst hohes Maß an Diversifikation

zu realisieren, sei es in Bezug auf Investo-

rengruppen, Ins trumente, Währungen oder

Laufzeiten.

Wie in den Jahren zuvor haben wir auch

2009 wieder Commercial Paper genutzt.

Mit diesen kurzfristigen Schuldverschrei-

bungen können wir Finanzierungsspitzen

begegnen. Bis zum Jahresende 2009 haben

wir das emittierte Volumen im Vergleich zum

Ende des Vorjahres allerdings wesentlich

reduzieren können. Zum 31. Dezember

2009 war ein Gesamtbetrag von 1,5 Mrd €

an Commercial Paper ausstehend, nach

7,3 Mrd € Ende 2008.

Im November 2009 haben wir die kurz-

fristige Tranche der syndizierten Kredit-

linie für ein weiteres Jahr erfolgreich

verlängert und bewusst von 7,5 Mrd € auf

4 Mrd € reduziert. Die langfristige Tranche

von rund 5 Mrd € bleibt bis Ende 2011

bestehen. Die syndizierte Kreditlinie dient

der Absicherung unserer Commercial-

Paper-Aktivitäten und als grundlegendes

Sicherungsinstrument, auf das wir bisher

nicht zurückgreifen mussten.

Das Gewicht unserer Anleihen

Ebenso wie E.ON-Aktien spielen auch E.ON-

Anleihen eine große Rolle in wichtigen

europäischen Indizes. Zum 31. Dezember

2009 lag die Gewichtung von E.ON bei

10,6 Prozent im iBoxx Utilities Index und

2,6 Prozent im iBoxx Non-Financials Index.

Diese starken Gewichtungen zeigen so-

wohl die Bedeutung von E.ON im Kapital-

markt als auch das robuste Handelsvolumen

unserer Anleihen im Sekundärmarkt.

Mehr dazu?

www.eon.com/anleihen

in Mrd € Stand: 31.12.2009

Anleihen und Schuldscheindarlehen der E.ON AG & E.ON International Finance B.V. - Fällligkeitsstruktur

4,0

3,0

2,0

1,0

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021+

39E.ON-Anleihen Unsere Investoren

Seit 2007 haben Investoren uns mehr als 27 Mrd € geliehen. Natürlich wollen sie wissen, was wir damit machen.Wir wissen um das Informationsbedürfnis unserer

Investoren. Schließlich investieren auch wir

Milliarden und wissen nur zu gut, dass man seine

Investitionen im Blick haben will.

Das höchste Maß an Transparenz für unsere Kredit-

geber – das ist unser Ziel. Um es zu erreichen,

veranstalten wir unter anderem unsere jährlichen

Non-Deal Roadshows in großen Finanzzentren

Europas. Hier werden die neuesten Entwicklungen

rund um E.ON und unsere Strategie präsentiert,

aktuelle Fragen beantwortet – und natürlich persön-

liche Kontakte geknüpft. Schließlich geht es bei

Finanzierungen nicht nur um Zahlen, sondern vor

allem auch um gegenseitiges Vertrauen.

Zusätzlich halten wir regelmäßige Telefonkon-

ferenzen für Analysten und Investoren ab, führen

Informationsveranstaltungen für unsere Kernbanken-

gruppe durch und bieten auf unserer Website

detaillierte Informationen für die Fremdkapital-

seite an. Darüber hinaus sind wir selbstverständ-

lich telefonisch oder per E-Mail erreichbar, wenn

unsere Investoren Antworten auf spezielle Fragen

wünschen.

Creditor Relations beinhaltet bei uns auch die

intensive Zusammenarbeit mit Rating-Agenturen.

Denn für Investoren ist die unabhängige Bonitäts-

beurteilung von E.ON eine wichtige Kenngröße in

Bezug auf unsere finanzielle Stabilität und unsere

Fähigkeit, Kredite fristgerecht zurückzuzahlen.

E.ON wird durch die beiden internationalen Rating-

Agenturen Moody‘s und Standard & Poor‘s bewertet

und kann eine langjährige Vertrauensbeziehung

zu den Agenturen aufweisen.

Anleihe-Investoren interessieren sich vielfach für

die gleichen Themen wie Aktionäre. Sie möchten

über unsere Strategie und unsere Zukunftsaus-

sichten informiert werden, um unsere operative

Stärke abschätzen zu können. Gut, dass wir mit

den Informationsbedürfnissen unserer bestehenden

und potenziellen Investoren vertraut sind – denn

so können wir sie mit den Daten versorgen, die

sie für wohlbedachte Investitionsentscheidungen

benötigen.

Mehr dazu?

www.eon.com/creditorrelations

Treten Sie mit uns in den Dialog:

[email protected]

T 02 11 -45 79 -5 63

Informationsaustausch mit unseren Investoren:

Non-Deal Roadshow macht Station in Europas

Finanzzentren

Da E.ON seit einiger Zeit regelmäßig Anleihen emit-tiert, führen wir – anstelle von Veranstaltungen vor jeder Begebung von Benchmark-Anleihen – jährlich Non-Deal Roadshows durch, mit denen wir transaktions-unabhängig unsere Investoren im Detail über E.ON informieren. 2009 fand unsere Roadshow im September statt und machte an drei Tagen in drei Finanzzentren Europas Station: Paris, London und Frankfurt. Diese Veranstaltungen ermöglichen uns, mit zahlreichen Investoren zu sprechen und ihre Fragen zu beantworten. Um auch mit den vielen Investoren in engem Kontakt zu bleiben, die wir über die Roadshow nicht erreichen konnten, haben wir 2009 zusätzlich zwei Telefonkon-ferenzen speziell für Anleihe-Investoren und -analysten abgehalten. Sie dienten zur Information über E.ONs Finanzzahlen und Strategie und als Forum für spezi-fische Fragen.

41

E.ON ist seit vielen Jahren im Strom- und Gasgeschäft auf allen Wertschöpfungsstufen aktiv – ein Geschäfts-modell, das sich im Wettbewerb bewährt hat. Nach einer Phase starken Wachstums verfügen wir heute über ein breites Fundament und gute Marktpositionen, um den Herausforderungen der Zukunft erfolgreich begegnen zu können. Gerade die Wirtschafts krise hat gezeigt, dass unsere Strategie der breiten Aufstellung richtig ist und dass wir flexibel auf schwierige Markt-situationen reagieren können.

Um die Leistungsfähigkeit unserer Organisation weiter zu erhöhen, haben wir bereits vor Beginn der Krise unser konzernweites Effizienzsteigerungsprogramm „PerformtoWin“ aufgesetzt. Damit zielen wir auf eine nachhaltige Ergebnisverbesserung und werden durch kontinuierliche interne Steigerung der Effizienz und Produktivität bis 2011 Effizienzpotenziale in Höhe von 1,5 Mrd € realisieren. Darüber hinaus bleibt auch die Steigerung unserer Performance ein Kernthema für E.ON – denn je effizienter wir sind, desto wettbewerbs-fähiger sind wir.

Auch dem Klimaschutz kommt in den nächsten Jahren bei der Entwicklung unseres Geschäfts eine zen trale Bedeutung zu. Konkret zeigt sich das am deutlichen Ausbau unseres Geschäfts mit Erneuerbaren Energien, aber auch an Investitionen in Kernkraft und hoch-effiziente konventionelle Kraftwerke. Auf diesem Weg erreichen wir unser Ziel, die spezifischen CO2-Emissionen unseres Kraftwerksparks bis 2030 zu halbieren.

Unsere Strategie

42 Unsere Strategie Grundsätze

Ein starkes Fundament. Um nachhaltig Werte zu schaffen.

Sechs Grundsätze unserer Strategie

Präsenz entlang der gesamten

Wertschöpfungskette

Wir sind im Strom- und Gasgeschäft ent-

lang der gesamten Wertschöpfungskette

tätig – in der Produktion, im Import und

Großhandel sowie in der Verteilung und

dem Endkundenvertrieb. Durch unser um-

fassendes Marktverständnis können wir

auf allen Ebenen effizient agieren und

generieren Mehrwert entlang der gesamten

Wertschöpfungskette.

Strom-Gas-Konvergenz

Die Energieträger Strom und Gas sind eng

miteinander verknüpft – insbesondere

durch die zunehmend wichtigere Rolle von

Gas in der Stromerzeugung und im Energie-

handel sowie das steigende Angebot von

integrierten Strom- und Gasprodukten auf

der Vertriebsstufe. Unsere gute Positionie-

rung in all diesen Geschäften eröffnet uns

nennenswerte Synergiepotenziale und da-

mit Wettbewerbsvorteile.

Starke Marktposition

Unsere internationale Größe und die be-

stehenden starken Marktpositionen sind

ein entscheidender Wettbewerbsvorteil

auf den liberalisierten Märkten und bilden

eine solide Grundlage für eine sichere

Energieversorgung unserer Kunden sowie

für die erforderlichen umfangreichen

Investitionen in eine klimafreundliche

Stromerzeugung.

Wachstum

Wir wachsen auch außerhalb unserer an-

gestammten Kernmärkte (Deutschland,

Großbritannien, Schweden). Dies erschließt

uns zusätzliche Wachstumspotenziale

und ist erforderlich, um in dem sich konsoli-

dierenden europäischen Energiemarkt

nachhaltig erfolgreich zu sein.

Wertschaffung aus Erfahrung

Unsere große Erfahrung in allen Bereichen

des Energiegeschäfts ist ein erheblicher

Wettbewerbsvorteil, den wir im Rahmen

von Best-Practice-Projekten konzernweit

voll ausschöpfen.

Markt und Wettbewerb

Offene und vom Wettbewerb geprägte

Märkte sind die Grundlage für eine sichere

und effiziente Energieversorgung. Ein

integrierter europäischer Energiemarkt

bietet uns ausgezeichnete Chancen, unsere

Marktpositionen zu stärken und grenz-

überschreitende Synergien zu nutzen.

Unser diversifizierter Erzeugungsmix und

unsere breite geografische Präsenz sind

herausragend. Wir sind der größte euro-

päische Gasimporteur, eines der welt-

weit führenden Unternehmen im Bereich

Erneuerbare Energien, ein bedeutender

Energiehändler und mit fast 30 Millionen

Kunden eines der herausragenden Versor-

gungsunternehmen in Eu ropa. Wir nutzen

unsere große Erfahrung entlang der ge-

samten Wertschöpfungskette und über

Regionen hinweg, um Synergien zu reali-

sieren und die besten Märkte für unsere

Investitionen auszuwählen. Unsere Präsenz

entlang der Wertschöpfungskette, ein

diversifiziertes Geschäftsportfolio, führen-

de Marktpositionen und unsere umfas-

sende Energiekompetenz sind eine ein-

malige Ausgangs position, um mittels

einer wertorientierten Strategie noch

leistungs fähiger zu werden und nachhaltig

zu wachsen.

Wo wir stehen.Fundament

Es ist uns erfolgreich gelungen, uns

europaweit aufzustellen, neue Märkte zu

erschließen und im Bereich Erneuerbare

Energien zu einem der international

führenden Unternehmen zu werden.

Klimaschutz

2009 haben wir fast 1.000 MW zusätzliche

Erzeugungsleistung aus Erneuerbaren

Energien in Betrieb genommen – ein

klarer Schritt auf dem Weg zu einer

klimafreundlicheren Stromerzeugung.

Marktintegration

Wir fördern aktiv die Entstehung eines

gemeinsamen EU-Binnenmarktes für

Ener gie, indem wir neuen Wettbewerbern

den Zugang zu unseren Heimatmärkten

ermöglichen und den grenzüberschrei-

tenden Strom- und Gashandel stärken.

Performance

Mit unserem konzernweiten Effizienz-

steigerungsprogramm PerformtoWin

haben wir bereits begonnen, ab 2011

jährliche Effizienzpotenziale in Höhe von

1,5 Mrd € zu realisieren.

Portfoliooptimierung

Wir wollen im Zeitraum von 2009 bis

2010 unser Geschäftsportfolio gezielt

weiter optimieren und so Finanzmittel

in Höhe von mehr als 10 Mrd € gene-

rieren. Über die Hälfte haben wir schon

erreicht.

43

Wohin wir wollen.

Entwicklungsfelder Unsere Strategie

Klimaschutz

Sichere und bezahlbare Energie – ohne CO2-Ausstoß

Als eines der weltweit führenden Energieunternehmen liegt es

in unserer Verantwortung, auch beim Klimaschutz eine führende

Rolle zu spielen. So haben wir es uns zum Ziel gesetzt, unseren

spezifischen CO2-Ausstoß bis 2030 zu halbieren (im Vergleich zu

den Werten von 1990). Um dies zu erreichen, bauen wir unsere

Kapazität im Bereich Erneuerbare Energien in wesentlichem

Maße aus, investieren Milliarden in hocheffiziente Kohle- und

Gaskraftwerke, untersuchen die Möglichkeiten, neue Kernkraftwerke

zu bauen, und entwickeln neue Technologien, die es ermöglichen,

den CO2-Ausstoß bei der Strom erzeugung aus fossilen Energie-

trägern auf nahezu null zu senken.

Bereits heute sind Erneuerbare Energien wie Wind- und Wasser-

kraft wichtige Bestandteile in unserem Energiemix. In Zukunft

werden sie unverzichtbar sein, weil sie absolut klimafreund lich

und unabhängig von Brennstoffimporten sind. Zurzeit sind noch

staatliche Anreize notwendig, um Investitionen in Erneuerbare

Energien wettbewerbsfähig zu machen. Auf diesem Weg schaffen

wir eine zukunftsfähige Energiequelle, von der die Umwelt und

die Gesellschaft gleichermaßen profitieren. Auch in Zukunft ist

es unser klares Ziel, den Einsatz Erneuerbarer Energien durch die

Nutzung von Größenvorteilen noch wirtschaftlicher zu machen –

und so die Notwendigkeit staatlicher Förderungen zu reduzieren

und letztendlich überflüssig zu machen.

Wir denken weiter. In Zukunft sehen wir langfristig vor allem zwei Felder für neue Entwicklungschancen: den Klimaschutz und die Integration des europäischen Energiemarktes. Und genau dort setzen wir einen großen Teil unserer Ressourcen ein. Gleichzeitig verein-fachen wir unsere Strukturen und Prozesse und senken unsere Kosten.

44

1,5 Mrd €bleibende Ergebnisverbesserungen werden wir bis 2011 realisiert haben.

Unsere Strategie Entwicklungsfelder

Auch in unseren Bereichen Verteilung und Vertrieb gilt Klima-

schutz als wichtiges Ziel. Unsere Verteilnetzbetreiber entwickeln

und nutzen bereits intelligente Netztechnologien, die es ermög-

lichen, mehr Energie aus Erneuerbaren Energien und aus dezen-

traler Erzeugung ins Netz einzuspeisen. Darüber hinaus sind wir

dabei, Millionen Smart Meter zu installieren. Diese intelligenten

Stromzähler ermöglichen es Kunden, ihren Energieverbrauch di-

rekt zu überwachen und zu kontrollieren – und so gezielt zu sen-

ken. Außerdem bieten unsere Vertriebsgesellschaften eine gan-

ze Reihe Produkte, Services und Aktionen rund um das Thema

Energieeffizienz an, die Kunden helfen sollen, bewusster mit

Energie umzugehen, ihren CO2-Ausstoß zu verringern und letzt-

lich Geld zu sparen.

Marktintegration

EU-Binnenmarkt im Wettbewerb

Ein gemeinsamer EU-Binnenmarkt für Energie bringt Vorteile für

alle. Die zunehmende Verbindung der nationalen Märkte in der

EU macht die Energieversorgung für unsere Kunden auch zu-

künftig sicher und bezahlbar. Gleichzeitig kann der wachsende

Anteil an Erneuerbaren Energien und dezentraler Erzeugung

besser in das Energiesystem integriert werden. Für uns eröffnen

sich durch die zunehmende europäische Marktintegration neue

Geschäftschancen außerhalb unserer angestammten Heimat-

märkte. Darüber hinaus basieren einheitliche Klimaschutzinstru-

mente wie der Handel mit Emissionsrechten auf dem Grundge-

danken eines gemeinsamen EU-Binnenmarktes.

PerformtoWin

Effizienz und Produktivität steigern – Kosten senken

PerformtoWin ist ein konzernweites Projekt, dessen Durchführung

bereits vor Beginn der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise

beschlossen wurde. Es zielt auf eine nachhaltige Ergebnisver-

besserung in allen Market Units und auf allen Wertschöpfungs-

stufen ab. Dies soll vor allem durch interne Effizienzsteigerungen

erreicht werden. Mit den PerformtoWin-Maßnahmen wollen

wir bis 2011 bleibende Ergebnisverbesserungen in Höhe von

1,5 Mrd € realisieren.

Bereits 2009 konnten nennenswerte Fortschritte erzielt werden.

So haben wir beispielsweise einen detaillierten Maßnahmen-

plan für alle PerformtoWin-Projekte entlang der gesamten

Wertschöpfungskette aufgestellt. Zudem haben wir uns mit den

jeweils zuständigen Arbeitnehmervertretungen auf Vereinbarungen

zur sozialen Flankierung des Effizienzprogramms verständigt.

Die Implementierung von PerformtoWin ist also in vollem Gange.

Trotzdem werden wir uns nicht auf den angestoßenen Maß-

nahmen ausruhen. Die kontinuierliche Verbesserung unseres

Leistungsvermögens ist integraler Bestandteil unserer Unter-

nehmenskultur.

Smart Meter: Intelligente Stromzähler ermöglichen es Kunden, ihren Energieverbrauch direkt zu überwachen und zu kontrollieren – und so gezielt zu senken

45

In den kommenden Jahren werden wir

unser Geschäft weiter stärken – durch

fokussiertes organisches Wachstum und

ein klares Bekenntnis zur Optimierung

unseres Portfolios. So haben wir bereits

Investitionsplanung Unsere Strategie

Wir sind gewachsen. Jetzt optimieren und stärken wir unser Geschäft.

E.ON ist im Laufe der letzten Jahre stark

gewachsen. Das belegen der Eintritt in

neue Märkte (Russland, Italien, Spanien,

Frankreich), unser Aufstieg in die global

führenden Unternehmen im Bereich

Erneuerbare Energien, die Ausweitung

unserer eigenen Gasproduktion und die

Stärkung des bestehenden Geschäfts in

unseren angestammten Heimatmärkten.

All dies hat dazu beigetragen, dass wir

heute über eine breite internationale

Präsenz verfügen, den CO2-Ausstoß unserer

Kraftwerke verringern und die Sicherheit

der Gasversorgung erhöhen konnten.

rund 6 Mrd € der mehr als 10 Mrd € erreicht,

die wir bis Ende 2010 durch Portfoliomaß-

nahmen erzielen wollen.

Die vorliegende Investitionsplanung

sieht für das Jahr 2010 ökonomische

Investitionen in Höhe von etwa 10 Mrd €

vor. Unsere Investitionen für den Zeitraum

von 2010 bis 2012 werden sich auf insge-

samt etwa 24 Mrd € belaufen. Der Schwer-

punkt liegt darauf, unseren konventionellen

Kraftwerkspark zu stärken, unsere Kapa-

zitäten im Bereich Erneuerbare Energien

auszubauen (hauptsächlich Wind kraft,

die wirtschaftlich und technologisch am

weitesten entwickelte Technologie im

Bereich der Erneuerbaren) und unsere

eigene Erdgasproduktion zu erweitern.

Darüber hinaus kümmern wir uns natürlich

um all die Anlagen, die wir heute bereits

besitzen und betreiben. So werden wir

rund 9,9 Mrd € beziehungsweise 40 Pro-

zent unserer Investitionen insbesondere

dafür aufbringen, unsere bestehenden

Kraftwerke und Netze instand zu halten

und zu erneuern. Ein Schwerpunkt liegt

hier auf unseren Stromverteilnetzen in

Deutschland, Großbritannien und Schwe-

den. Zudem werden wir weiterhin unsere

bestehenden Kraftwerke modernisieren,

indem wir ihre Effizienz steigern und ihre

Laufzeit verlängern.

Mit beidem – Investitionen sowohl in

Wachstum als auch in Erhalt und Erneu-

erung – legen wir heute den Grundstein

dafür, auch in Zukunft erfolgreich zu sein.

Alle Informationen zu unseren Investitio-

nen und die dazugehörigen Erläuterungen

finden Sie in unserem Finanzbericht.

Instandhaltung bestehender Anlagen: 40 Prozent unserer Investitionen bringen wir dafür auf

47

Das Energiegeschäft mit seinen unterschiedlichen Wert-schöpfungsstufen ist vielschichtig. Um unser Geschäft auf allen Ebenen der Wertschöpfungskette optimal zu führen, verfügen wir auf jeder Ebene über das passende Führungsprinzip. Unsere Organisation besteht deshalb aus zentral geführten funktionalen und dezentral ge-führten regionalen Einheiten.

Funktional steuern wir unser Geschäft heute beispiels-weise bei den Erneuerbaren Energien, bei der Gas-produktion, dem Kraftwerksneubau und beim Energie-handel – also überall dort, wo Wissenstransfer und Optimierung über Ländergrenzen hinweg entscheidend für den Erfolg sind. Am anderen Ende der Wertschöp-fungskette stehen unsere Netz- und Vertriebsgeschäfte. Hier ist es uns wichtig, sehr nah am Markt und an den Kunden zu sein, um die lokalen Bedürfnisse zu verstehen. Deshalb steuern wir diese Geschäfte durch regionale Einheiten mit hoher Verankerung vor Ort.

Um die Zukunft unseres Unternehmens dauerhaft zu sichern, überprüfen wir regelmäßig, ob unsere Struktur optimal auf wechselnde Markt- und Wettbewerbsbe-dingungen ausgerichtet ist. Ganz gleich ob wir ein Geschäft funktional oder regional führen – entscheidend ist immer unser Ziel, bestmöglich aufgestellt zu sein, um für unsere fast 30 Millionen Kunden attraktiv zu bleiben. Attraktiv bedeutet, dass wir Strom und Gas nicht nur klimafreundlich und sicher, sondern auch bezahlbar produzieren und anbieten können.

Unsere Struktur

48 Unsere Struktur Konzern im Überblick

E.ON ist seit vielen Jahren auf allen Wertschöpfungsstufen im Strom- und Gasbereich aktiv – ein Geschäftsmodell,

das sich im Wettbewerb bewährt hat. Wir verfügen heute über eine ausgezeichnete Ausgangsposition, um den

Herausforderungen der Märkte erfolgreich zu begegnen.

Unser Geschäft ist entsprechend der Struktur unserer Zielmärkte in zehn Market Units gegliedert. Die Füh-rungsgesellschaften der Market Units sind verantwort-lich für das integrierte Management der Zielmärkte. Business Units führen das operative Geschäft in den einzelnen Ländern oder Regionen und sind erster Ansprechpartner für unsere Kunden sowie für Kom-munen und Behörden. Neben geografischen Market Units, die unsere regio-nalen Märkte widerspiegeln, gibt es auch funktionale Market Units, die europa- beziehungsweise weltweit tätig sind. Das Ziel: Synergien und Bündelung von Know-how.

Corporate CenterHauptaufgabe des Corporate Centers ist die Führung von E.ON als

integriertes Energieunternehmen. Dazu zählen die strategische

Weiterentwicklung, Finanzierungspolitik und -maßnahmen, die

marktübergreifende Steuerung des Gesamtgeschäfts, das Risiko-

management und die laufende Optimierung unseres Portfolios.

Market Unit Central EuropeDie Gesellschaften unserer Market Unit Central Europe versorgen

Kunden in zahlreichen zentraleuropäischen Ländern – unter

anderem in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Ungarn,

der Slowakei, der Tschechischen Republik sowie Bulgarien und

Rumänien.

Market Unit Pan-European GasDie Market Unit Pan-European Gas umfasst das Gasgeschäft von

E.ON. Geführt wird sie von einer der führenden Gasgesellschaften

in Europa beziehungsweise einem der größten privaten Erdgas-

importeure der Welt. Kunden sind regionale und kommunale

Energieunternehmen, Industriebetriebe sowie Kraftwerke im In-

und Ausland.

Market Unit UKIn Großbritannien sind wir einer der führenden Energieversorger

und beliefern private, industrielle und kommunale Kunden mit

Strom und Gas.

Gut aufgestellt.

Für unsere Kunden.

49Konzern im Überblick Unsere Struktur

Market Unit NordicDie Market Unit Nordic bündelt das operative Geschäft in Nord-

europa mit Fokus auf den schwedischen Markt. Ihre Aktivitäten

reichen von der Stromerzeugung bis zu Verteilung und Vertrieb

von Strom und Gas.

Market Unit US-MidwestÜber die Market Unit US-Midwest betreiben wir unser Geschäft

im regulierten Energiemarkt in Kentucky.

Market Unit Energy TradingAls funktionale Market Unit vereint Energy Trading unsere euro-

päischen Handelsaktivitäten für Strom, Gas, Kohle, Öl und CO2-

Zertifikate. Über sie sind wir an allen großen europäischen Energie-

börsen aktiv.

Neue MärkteMarket Unit Climate & RenewablesClimate & Renewables bündelt die weltweiten Aktivitäten des

E.ON-Konzerns in den Bereichen Klimaschutz und Erneuerbare

Energien. Ein wesentlicher Fokus ist der weitere Ausbau unserer

heute schon führenden Position in diesem Wachstumsmarkt.

Market Unit RussiaIn Russland sind wir in der konventionellen Stromerzeugung

aktiv – wir verfügen hier über einen Kraftwerkspark in den nach-

fragestarken Industrieregionen Zentralrussland, Ural und Sibirien.

Market Unit Italy

In Italien sind wir im Strom- und Gasgeschäft aktiv. Hier erzeugen

wir Strom vor allem aus Gas, Kohle, Wasser- und Windkraft.

Daneben betreiben wir lokale Gasnetze vor allem in Norditalien,

deren Abgabe wir derzeit vorbereiten.

Market Unit SpainDie Market Unit Spain bündelt unsere Aktivitäten auf der Iberi-

schen Halbinsel. Im Stromgeschäft deckt sie mit Erzeugung,

Verteilung und Vertrieb die gesamte Wertschöpfungskette ab.

Mehr dazu?

www.eon.com/konzernstruktur

1) verkauft mit Wirkung zum 31.12.2009 2) reguliert 3) ohne Transport 4) künftig bei Energy Trading 5) Exploration und Produktion 6) inkl. Speicherung 7) Thüga, Beteiligungen der E.ON Ruhrgas International

Aktivitäten entlang der Wertschöpfungskette

Erzeugung/ Transport/ Handel Verteilung Vertrieb

Strom Produktion Großhandel

Central Europe 1)

UK

Nordic

US-Midwest 2)

Energy Trading

Climate & Renewables

Russia 3) Italy 4)

Spain 4)

Gas

Central Europe

Pan-European Gas 5) 6) 7) 7)

UK

Nordic

US-Midwest 2)

Energy Trading

Italy 4)

50 Unsere Struktur Market Unit Central Europe

Stromabsatz 2009

378 Mrd kWh

Gasabsatz 2009

146,1 Mrd kWh

Umsatz 2009

41.419 Mio €

Adjusted EBITDA 2009

6.479 Mio €

Adjusted EBIT 2009

4.817 Mio €

Ausgabewirksame Investitionen 2009

3.256 Mio €

Mitarbeiter 31.12.2009

48.126

Central Europe• Position in Frankreich durch 100-prozentige Übernahme von SNET gestärkt • Tausch von Erzeugungskapazitäten macht E.ON zum drittgrößten Stromerzeuger in Belgien• Verkauf des Höchstspannungsnetzes belebt Wettbewerb im deutschen Strommarkt

Market Unit

48 %Kernenergie

5 %Wasser

4 %Sonstige

36 %Kohle

7 %Erdöl/Erdgas

Anteil der Primärenergieträger an der Eigenerzeugung von 130,4 Mrd kWh

Klaus-Dieter Maubach

Vorsitzender des Vorstands, E.ON Energie

Informationen zur Erzeugung aus Erneuerbaren Energien finden Sie gebündelt im Beitrag zur Market Unit Climate & Renewables ab Seite 76.

Europa

München

51Market Unit Central Europe Unsere Struktur

Die Geschäftsaktivitäten in unserer Market Unit Central Europe reichen vom Atlantik bis zum Schwarzen Meer – mit Gesellschaften in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Belgien, Ungarn, der Slowakei, der Tsche-chischen Republik sowie Bulgarien und Rumä nien. Größter Absatzmarkt ist Deutschland, der zweitgrößte ist Ungarn. Die Aufgaben von E.ON innerhalb der Market Unit Central Europe reichen von der Erzeugung und Übertragung über die Verteilung und den Vertrieb von Strom bis hin zur Verteilung und dem Vertrieb von Erdgas. Darüber hinaus bieten wir umfassende Energiedienstleistungen an. E.ON Energie mit Sitz in München ist die Führungsgesellschaft der Market Unit Central Europe.

Energiemarkt Zentraleuropa

Der europäische Binnenmarkt besteht aus über 20 Ländern mit

zum Teil sehr unterschiedlichen Energie- und Wettbewerbs-

strukturen. Er stellt im internationalen Vergleich derzeit eine große

Herausforderung für die Energiewirtschaft dar. Denn auf diesem

Markt agieren viele große Wettbewerber, darunter auch staatliche

Unternehmen. Eigentlich gilt der EU-Binnenmarkt nach Vorgaben

der Europäischen Kommission seit 2007 als vollständig liberali-

siert, aber die Wettbewerbsbedingungen in den verschiedenen

Ländern sind immer noch sehr unterschiedlich. Dabei gehört

Deutschland zu den Ländern mit dem intensivsten Wettbewerb.

Wir haben uns zur Abgabe unseres Höchstspannungs netzes

und zur Verringerung der Stromkapazität um rund 5.000 MW in

Deutsch land verpflichtet. Durch die Transaktion hat sich unser

Anteil am deutschen Stromerzeugungsmarkt auf rund 15 Prozent

verringert. Im Austausch für Teile der abgegebenen Kapazitäten

haben wir wiederum Kraftwerkskapazitäten und Strombezüge

mit Lieferpunkten in Frankreich, Österreich, Belgien und den

Niederlanden erhalten und so unsere Marktposition in Westeuropa

signifikant verbessert. Diese Transaktionen haben uns zum

drittgrößten Stromerzeuger in Belgien gemacht und unsere Position

als Nummer drei in Frankreich gefestigt.

Aktivitäten entlang der Wertschöpfungskette

Erzeugung/Produktion Transport/Großhandel Handel Verteilung Vertrieb

Strom 1) Gas

1) verkauft mit Wirkung zum 31.12.2009

Kohlekraftwerk Staudinger: eines der größten Kraftwerke der Market Unit Central Europe

52 Unsere Struktur Market Unit Central Europe

Erzeugung

In der Market Unit Central Europe wird Strom hauptsächlich

aus Kernenergie und Steinkohle erzeugt. Zu den weiteren Energie-

trägern zählen Wasserkraft, Braunkohle, Erdgas und Erdöl.

Durch den Neubau hocheffizienter Kraftwerksblöcke leistet Central

Europe einen großen Beitrag dazu, dass E.ON die konzernweit

hochgesteckten Ziele in der CO2-Reduzierung erreicht. So werden

2010 eine ganze Reihe hochmoderner Gas- und Dampfturbinen

in Deutschland, Frankreich und der Slowakei in Betrieb genom-

men. Bei E.ON Energie denkt man noch weiter in die Zukunft und

baut in Rotterdam, Niederlande, ein Kohlekraftwerk mit einer ins-

tallierten Leistung von 1,1 GW. Diese Anlage wird mit einem Wir-

kungsgrad von 46 Prozent zu den effizientesten weltweit gehö-

ren. Zudem laufen Untersuchungen, die Anlage mit einer der

ersten großformatigen Pilotanlagen zur Abscheidung von CO2

auszustatten.

770.000 kmlang ist unser Stromleitungsnetz:

Das reicht 233 Mal von Brest an der Atlantikküste bis nach Varna am Schwarzen Meer.

In Belgien an Bedeutung gewonnen – Transaktion mit GdF Suez

macht E.ON zur Nummer drei

Im November 2009 haben E.ON und GdF Suez den bereits im Juli ver-einbarten Tausch von Erzeugungskapazität endgültig vollzogen. Im Zuge dessen übernimmt E.ON eine Erzeugungskapazität von gut 900 MW aus herkömmlichen Energieträgern sowie Strombezüge von 770 MW aus Kernkraftwerken mit Lieferpunkten in Belgien und den Nieder-landen. Diese Erzeugungskapazität setzt sich zusammen aus einem 556-MW-Steinkohlekraftwerk in Langerlo und einem 385-MW-Gaskraft-werk in Vilvoorde, beides Belgien. Mit dieser Übernahme geht zwei-erlei einher: Zum einen ist es eine Maßnahme von vielen, die den Wettbewerb in Belgien fördern, indem der Marktanteil von GdF Suez an der landesweiten Erzeugung auf 65 Prozent reduziert wird. Zum anderen wird E.ON damit zum drittgrößten Stromerzeuger in Belgien. Dadurch stärken wir außerhalb Deutschlands unsere Position und wollen diese auch in Zukunft noch weiter ausbauen.

Kernkraftwerk Isar 2: In der Market Unit Central Europe wird Strom hauptsächlich aus Kernenergie und Steinkohle erzeugt

E.ON Energie baut in Rotterdam ein Kohlekraftwerk mit

einer installierten Leistung von 1,1 GW –

mit einem Wirkungsgrad von 46 Prozent eine der

effizientesten Anlagen weltweit.

53Market Unit Central Europe Unsere Struktur

Transport- und Verteilnetze

Der Betrieb von Netzen bleibt eines der Kerngeschäfte in Zentral-

europa – auch nach der Abgabe des Höchstspannungsnetzes.

Wir besitzen und betreiben insgesamt noch immer 45.000 km

Hochspannungsleitungen, rund 725.000 km Leitungen im Nieder-

und Mittelspannungsbereich sowie Gas-Verteilnetze mit einer

Gesamtlänge von etwa 112.000 km. In der Market Unit Central

Europe gibt es außerdem eine Reihe von Projekten zur Entwick-

lung und Verbesserung intelligenter Netze, die in der Lage sind,

die Spannungsschwankungen, die bei der Einspeisung von Strom

aus Erneuerbaren Energien entstehen, auszugleichen. Auch intelli-

gente Stromzähler – sogenannte Smart Meter – spielen dabei

eine entscheidende Rolle, weil sie Kunden helfen, bewusster mit

Energie umzugehen, den CO2-Ausstoß zu verringern und letztlich

Geld zu sparen. Deshalb wurde im August 2009 in Deutschland

mit der E.ON Metering GmbH ein eigenständiges Unternehmen

gegründet, das intensiv an der Entwicklung von Produkten und

Services im Bereich der intelligenten Messtechnik arbeitet.

Vertrieb

Um Kunden hochwertige Produkte und individuelle Services bieten

zu können, stellen unsere Vertriebsaktivitäten die bestmögliche

Kombination aus zentral gebündelter Kompetenz und regionaler

Präsenz dar. So wird das deutschlandweite Strom- und Gasge-

schäft zentral von der in München ansässigen Gesellschaft E.ON

Vertrieb Deutschland gesteuert, die sich wiederum aus sechs

regionalen Vertriebsgesellschaften und E WIE EINFACH sowie

E.ON Energy Sales zusammensetzt. Das Kerngeschäft von E.ON

Vertrieb Deutschland liegt in der zentralisierten Beschaffung

von Energie sowie im Produktmanagement und Marketing. Zudem

koordiniert sie die regionalen Vertriebsorganisationen und ent-

wickelt innovative Strategien für den deutschlandweiten Vertrieb.

Schwerpunkte des Marketings liegen in der Energieeffizienz

und der landesweiten E.ON Energiespar-Tour. Mit der Einführung

eines speziellen Energiespartarifs wurde 2009 eines der ersten

deutschlandweit einheitlichen Energieprodukte auf den Markt

gebracht.

Elektromobilität

Die Market Unit Central Europe fördert mit einer Reihe von Pro-

jekten und Aktivitäten die künftige Markteinführung der Elektro-

mobilität. Seit Juli 2009 rollen 15 MINI E in einem 12-monatigen

Feldversuch über die Straßen Münchens und nutzen das öffentliche

Stromtankstellennetz von E.ON. Außerdem wurde mit Volkswagen

und anderen Partnern ein Hybridauto-Projekt gestartet. E.ON

Energie beschäftigt sich mit allen wichtigen Aspekten der

E-Mobilität: von der umweltfreundlichen Erzeugung des nötigen

Stroms bis zur praktischen „Betankung“ der Fahrzeuge. Im Fokus

stehen die Möglichkeiten, mithilfe der Fahrzeugbatterien den

Netzbetrieb zu optimieren. Dabei sollen die Fahrzeugbatterien

nach Möglichkeit dann aufgeladen werden, wenn gerade ein

hohes Stromangebot herrscht. So könnte die Elektromobilität

einen Beitrag dazu leisten, die Erneuerbaren Energien mit ihrer

naturgemäß schwankenden Stromproduktion besser auszunutzen.

Alle Informationen zum Konzernabschluss und die dazugehörigen

Erläuterungen finden Sie in unserem Finanzbericht.

Mehr zu Central Europe?

www.eon-energie.com

SNET ist nun eine 100-prozentige E.ON-Tochter

Im September 2009 hat E.ON mit EDF und EnBW einen umfangrei-chen Tausch von Erzeugungskapazitäten vereinbart. Dabei übernimmt E.ON Energie den 35-prozentigen Anteil am französischen Energieer-zeuger SNET und erhält Strombezüge in Höhe von insgesamt 800 MW aus Kernkraftwerken in Frankreich. SNET, mit Hauptsitz in Rueil Mal-maison westlich von Paris, verfügt über eine Kraftwerkskapazität von rund 2.500 MW, hauptsächlich aus Kohlekraftwerken. Das Tausch-geschäft macht SNET zu einer 100-prozentigen E.ON-Tochter, stärkt unse-re Position als Nummer drei im französischen Strommarkt und hilft uns darüber hinaus, den Wettbewerb voranzutreiben.

E.ON Vertrieb Deutschland steuert seit 2008 unsere

Vertriebsaktivitäten im deutschen Markt – und ist damit

zentraler Ansprechpartner für unsere Kunden.

Pilotprojekt MINI E: 15 strombetankte MINI E rollen seit Juli 2009 über die Straßen Münchens

54 Unsere Struktur Market Unit Pan-European Gas

Gasabsatz 20 09 1)

711 Mrd kWh

Umsatz 2009

20.640 Mio €

Adjusted EBITDA 2009

2.275 Mio €

Adjusted EBIT 2009

1.754 Mio €

Ausgabewirksame Investitionen 2009

1.610 Mio €

Mitarbeiter 31.12.2009

3.143

Pan-European Gas• Anteile an großem Erdgasfeld in Sibirien erworben• Installation der ersten von E.ON betriebenen Gasförderplattform• Gasspeicherkapazität in Europa um 7 Prozent ausgeweitet

Market Unit

Anteil der Lieferländer am Gesamterdgasbezug von 624,1 Mrd kWh

27 %Norwegen

3 %Dänemark

22 %Deutschland

26 %Russland

7 %Sonstige

15 %Niederlande

Bernhard Reutersberg

Vorsitzender des Vorstands, E.ON Ruhrgas

Essen

1) Market-Unit-intern konsolidierter Absatz Pan-European Gas

55Market Unit Pan-European Gas Unsere Struktur

Die Market Unit Pan-European Gas ist auf allen Stufen der Wertschöpfungskette des Gasmarktes aktiv. Das Geschäft mit der Exploration und Produktion von Gas wächst, und auch im globalen Geschäft mit verflüssig-tem Erdgas (Liquefied Natural Gas, LNG) sind wir aktiv. Als eine der führenden Gasgesellschaften Europas versorgen wir Weiterverteiler (lokale und kommunale Versorgungsbetriebe), große Industriekunden und Gas-kraftwerke im In- und Ausland. Unser diversifiziertes Portfolio aus langfristigen Lieferverträgen mit den wichtigsten Produzentenländern in unterschiedlichen geografischen Regionen macht uns zu einer der tragen den Säulen der europäischen Gasversorgung. In Öster reich, Ungarn und Großbritannien sind wir im Gasspeichergeschäft aktiv, in Deutschland zudem im Gastransport. Die Führungsgesellschaft der Market Unit Pan-European Gas ist E.ON Ruhrgas mit Sitz in Essen.

Gasmarkt Europa

Nach Nordamerika ist Europa der zweitgrößte Gasmarkt weltweit.

Aufgrund sinkender Eigenproduktion wird Europa in Zukunft

immer abhängiger von Erdgasimporten sein. Damit wird es auf

dem europäischen Markt immer wichtiger, neue Bezugsquellen

zu erschließen – zum Beispiel durch die Nutzung von LNG.

Exploration and Produktion

Die Schwerpunkte des Explorations- und Produktionsgeschäfts

von E.ON Ruhrgas liegen in der Nordsee, in Russland und Nord-

afrika. Die Felder in der Nordsee produzierten 2009 mit 1,4 Mrd m3

ungefähr die gleiche Menge Gas wie im Vorjahr. Durch die Inbetrieb-

nahme weiterer neuer Felder (besonders des Gasfeldes Skarv-Idun

in der norwegischen Nordsee) wird unsere Gasproduktion in

den kommenden Jahren noch erheblich steigen. Wichtige Schritte

Erstes Gas aus Gasfeld Rita fließt

Im März 2009 haben wir die Produktion aus dem Rita-Gasfeld in der südlichen Nordsee aufgenommen. E.ON Ruhrgas ist Betreiberin des Gasfeldes, an dem sie einen Anteil von 74 Prozent hält. Bei der Reali-sierung des Projektes wurde eine neue Technik angewendet: Erstmals wurde erfolgreich eine duale Abzweigbohrung durchgeführt. Damit konnten wir gleichzeitig unsere Erfahrungen und Fertigkeiten als technischer Betriebsführer vertiefen. Rita produziert jährlich 200 Mio m3 Gas für den britischen Markt – genug, um 100.000 Haushalte zu versorgen.

Aktivitäten entlang der Wertschöpfungskette

Erzeugung/Produktion Transport/Großhandel Handel Verteilung Vertrieb

Gas 1) 2) 3) 3)

1) Exploration und Produktion 2) inkl. Speicherung 3) Beteiligungen der E.ON Ruhrgas International, Thüga (verkauft zum 1.12.2009)

Erdgasfeld Yushno Russkoje: ein wichtiger Schritt zur Erreichung unseres Ziels, langfristig 10 Mrd m3 Erdgas pro Jahr aus eigenen Quellen zu fördern

56 Unsere Struktur Market Unit Pan-European Gas

waren dabei der Start der Produktion aus dem britischen Rita-

Gasfeld im März und die Installation der ersten von E.ON betrie-

benen Gasförderplattform für das im südlichen Teil der Nordsee

gelegene Erdgasfeld Babbage im September. Zusätzlich hat

E.ON Ruhrgas in norwegischen Hoheitsgewässern erfolgreich

Erkundungsbohrungen durchgeführt. Außerdem haben wir neue

Explorationslizenzen in Norwegen und Anteile an einem Explora-

tionsprojekt in Ägypten erhalten. In Algerien starteten wir

darüber hinaus mit eigenen Aktivitäten zur Gasexploration im Feld

Rhourde Yacoub.

Um unser Erdgas-Bezugsportfolio weiter zu diversifizieren und

die Gasversorgung unserer Kunden weiterhin zu sichern, ver-

folgen wir langfristig das Ziel, 10 Mrd m3 Erdgas pro Jahr aus

eigenen Quellen zu fördern. Einen wichtigen Schritt zur Erreichung

dieses Ziels haben wir im Oktober 2009 unternommen. Mit Gaz-

prom konnten wir einen Beteiligungsvertrag über einen Anteil von

knapp 25 Prozent am sibirischen Gasfeld Yushno Russkoje ab-

schließen, das mit Reserven von mehr als 600 Mrd m3 Erdgas und

einer jährlichen Produktionskapazität von 25 Mrd m3 zu den

größten Gasfeldern der Welt zählt.

Verflüssigtes Erdgas (LNG)

Als Teil unserer Diversifikationsstrategie entwickeln wir auch

unser LNG-Geschäft weiter. LNG lässt sich flexibel verteilen und

ermöglicht uns den Zugang zu neuen Produktionsregionen. Mit

LNG werden zurzeit 10 Prozent des Gasbedarfs in der Europäi-

schen Union gedeckt – bis 2020 soll der Anteil deutlich steigen.

E.ON Ruhrgas hat sich europaweit ein geografisch ausge-

wogenes Portfolio an Kapazitäten in Wiederverdampfungsanlagen

aufgebaut und kann somit alle wichtigen E.ON-Märkte – inklusive

Spanien und Italien – mit LNG versorgen. Unsere Aktivitäten im

LNG-Kurzfristhandel (sogenannte Spot-Cargoes) konnten wir

2009 weiter ausbauen und damit die Versorgung unserer Märkte

mit LNG zu wettbewerbsfähigen Preisen sowie die Belieferung

unserer Gaskraftwerke in Spanien sicherstellen. Im Verflüssigungs-

bereich haben wir die führende Rolle bei der Entwicklung eines

vielversprechenden Projekts in Äquatorialguinea übernommen.

Darüber hinaus erkunden wir weitere Kooperationsmöglichkeiten

für unser LNG-Geschäft in Westafrika und im Nahen Osten.

Langfristige Gasbezugsverträge

Kernbestandteil unseres Erdgas-Bezugsportfolios sind die lang-

fristigen Gasbezugsverträge, die wir mit den für Europa wich-

tigsten Gasproduzenten geschlossen haben. Im Geschäftsjahr

2009 haben wir insgesamt 624,1 Mrd kWh Erdgas bezogen. Im

Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer im wesentlichen durch

die Wirtschaftskrise verursachten Verringerung um 8 Prozent.

Wichtigste Lieferländer waren Norwegen mit einem Anteil von

27 Prozent und Russland mit einem Anteil von 26 Prozent. Aus

inländischer Förderung stammen 22 Prozent des E.ON Ruhrgas-

Aufkommens und aus den Niederlanden 15 Prozent.

Transport

Unser Gasleitungsnetz in Deutschland mit einer Länge von

11.600 km wird von der Eigentümerin E.ON Gastransport betrieben.

E.ON Gastransport wird zurzeit im Rahmen der EU-Richtlinie

zur Liberalisierung des Energiemarktes in einen unabhängigen

Plattform-Premiere:

Installation der ersten von E.ON betriebenen Gasförderplattform

Im Oktober 2009 wurde die von E.ON Ruhrgas betriebene Gasförder-plattform auf dem Erdgasfeld Babbage in der südlichen Nordsee rund 80 Kilometer vor der englischen Küste installiert. Die neue Plattform steht in einer Meerestiefe von 42 Metern und wird im Jahr 2010 den Betrieb aufnehmen. E.ON Ruhrgas ist Betriebsführer des Babbage-Feldes und hält einen Anteil von 47 Prozent. In zwei Phasen werden bis 2011 fünf Produktionsbohrungen abgeteuft, sodass eine Tagesför-derung von rund 2 Mio m3 Erdgas erreicht wird. Damit lassen sich mehr als 1.000 Einfamilienhäuser ein Jahr lang versorgen. In den ersten zwei Jahren werden rund 15 Menschen auf der Plattform arbeiten, danach wird sie ferngesteuert von der Küste betrieben. Wie die beiden Gasfelder Johnston und Rita (siehe Infobox auf Seite 55) ist auch Babbage Teil der Strategie von E.ON Ruhrgas, sich in der Nordsee verstärkt auf Projekte zu konzentrieren, in denen sie selbst der tech-nische Betriebsführer ist. So können wir die höchste Wertschöpfung erreichen und gleichzeitig wertvolle Erfahrungen für zukünftige Pro-jekte gewinnen.

57

Speichererweiterung in Zsana, Ungarn

Im Dezember 2009 wurde am E.ON Gas Storage-Standort Zsana in Ungarn ein erweiterter Erdgasspeicher in Betrieb genommen. Mit der in nur zwei Jahren Bauzeit abgeschlossenen Speichererweiterung erhöht sich die Gesamtkapazität für die Speicherung von Arbeitsgas am Standort Zsana von 1,5 Mrd m3 auf 2,1 Mrd m3. Das macht diese Anlage zu einer der größten Speichereinrichtungen in Zentral- und Osteuropa. Damit verfügt E.ON Gas Storage in ganz Ungarn über eine Speicherkapazität von 4,3 Mrd m3 Erdgas – nahezu ein Drittel des landes-weiten Jahresverbrauchs. Ziel der Erweiterung ist es, Ungarns Erdgas-versorgung langfristig zu sichern – besonders in den harten Wintern. Außerdem plant Ungarn, eine größere Gastransportkapazität über die Grenzen zu den Nachbarstaaten wie der Slowakei, Kroatien und Ru-mänien aufzubauen. Die bedeutenden Speicherkapazitäten ermöglichen es Ungarn, sich vom Importeur zu einem regionalen Gasverteilzentrum zu entwickeln. Das wiederum steigert die Möglichkeiten von E.ON Gas Storage, zu einem regional bedeutenden Anbieter von Speicherdienst-leistungen zu werden.

Market Unit Pan-European Gas Unsere Struktur

Übertragungsnetzbetreiber (Independent Transmission Operator,

kurz ITO) umgewandelt. Bereits heute bietet E.ON Gastransport

allen Marktteilnehmern diskriminierungsfreien Zugang zu Trans-

portdienstleistungen. Wir sind davon überzeugt, dass die im

ITO-Modell vorgesehene Ausweitung der Transparenz die Glaub-

würdigkeit von E.ON Gastransport bei Interessenvertretern,

Aufsichtsbehörden und der breiten Öffentlichkeit noch weiter

steigern wird.

E.ON Gastransport und bayernets haben 2008 ihre Marktge-

biete für Erdgas (H-Gas) unter dem Dach der neuen Gesellschaft

NetConnect Germany (NCG) zusammengelegt. Das Marktgebiet

von NCG wurde 2009 um die Gastransportnetze ENI Gas Transport

Deutschland, GRTgaz Deutschland und GVS Netz erweitert. Damit

wird der Transport für Gas-Transporteure weiter vereinfacht, die

Liquidität am virtuellen Handelspunkt von NCG erhöht und der

Wettbewerb im Gasvertrieb gefördert. Mit diesem Zusammen-

schluss wurde der größte Handelsraum für Gas in Deutsch land

geschaffen – mit einer Gesamtnetzlänge von rund 14.800 km.

Und NetConnect möchte künftig weitere Netzwerke als Partner

gewinnen.

Darüber hinaus ist E.ON Ruhrgas an internationalen Gemein-

schaftsprojekten zum Ausbau der Gaspipeline-Infrastruktur in

Europa beteiligt. Das Vorzeigeprojekt ist dabei sicherlich der Bau

der Ostseepipeline Nord Stream (zusammen mit den Pipelines

NEL und OPAL), die eine direkte Verbindung zwischen den russi-

schen Gasfeldern und den westeuropäischen Absatzmärkten

schafft. In Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen entwickeln

wir außerdem gerade TGL, eine Pipeline, die von Deutschland

über Österreich nach Italien führt. Mit diesen Projekten zur Bereit-

stellung zusätzlicher Transportrouten werden wir die Versorgungs-

sicherheit in Europa weiter ausbauen.

Speicher

Unser europaweites Gasspeichergeschäft mit einer Gesamtka-

pazität von rund 10 Mrd m3 Arbeitsgas wird von der E.ON Gas

Storage GmbH geleitet. Den Schwerpunkt ihrer Tätigkeit hat sie

in Deutschland mit einer Kapazität von 6 Mrd m3 Arbeitsgas und

13 Anlagen landesweit. 2009 konnten wir ein Expansionsprojekt

an einem Standort in Ungarn erfolgreich abschließen (siehe Info-

box). In den kommenden Jahren wird E.ON Gas Storage mit

Speicheranlagen in Deutschland, Österreich, Ungarn und Groß-

britannien seine Gesamtkapazität auf mehr als 12 Mrd m3 aus-

weiten. 2009 konnten wir durch die Vermarktung von Speicher-

kapazitäten unseren Kundenstamm in Deutschland weiter

aus bauen. Und mit der Vermarktung neuer Speicherkapazitäten

in Ungarn konnten wir außerdem unser internationales Geschäft

vorantreiben.

Alle Informationen zum Konzernabschluss und die dazugehörigen

Erläuterungen finden Sie in unserem Finanzbericht.

Mehr zu Pan-European Gas?

www.eon-ruhrgas.com

Mit ihrer großen Erfahrung im Bereich

Gasspeicher hilft E.ON Ruhrgas bei der Suche nach

effektiven Lösungen zur langfristigen Untertage-

speicherung von CO2 und spielt damit eine wichtige

Rolle bei der Bekämpfung des Klimawandels.

Erdgasspeicher im ungarischen Zsana: eine der größten Speichereinrichtungen in Zentral- und Osteuropa

58 Unsere Struktur Market Unit UK

Stromabsatz 2009

78,0 Mrd kWh

Gasabsatz 2009

71,3 Mrd kWh

Umsatz 2009

10.097 Mio €

Adjusted EBITDA 2009

1.080 Mio €

Adjusted EBIT 2009

649 Mio €

Ausgabewirksame Investitionen 2009

897 Mio €

Mitarbeiter 31.12.2009

16.098

UK• Modernisierung des Erzeugungsportfolios geht weiter – mit neuen hocheffizienten Gaskraftwerken • Kundenbeziehung dank innovativer Bemühungen weiter verbessert• Neues Joint Venture plant bis 2025 Kernkraftwerke mit bis zu 6 GW Leistung in England

61 %Erdgas/Erdöl

39 %Kohle

Anteil der Primärenergieträger an der Eigenerzeugung von 32,8 Mrd kWh

Informationen zur Erzeugung aus Erneuerbaren Energien finden Sie gebündelt im Beitrag zur Market Unit Climate & Renewables ab Seite 76.

Market Unit

Paul Golby

CEO, E.ON UK

Coventry

Europa

59

Unsere Market Unit UK ist einer der landesweit führen-den Versorger mit Strom und Gas und der zweitgrößte Stromproduzent in Großbritannien. Mit unserem diversi-fizierten Erzeugungsportfolio aus leistungsstarken Erdgas-, Kohle- und Ölkraftwerken verfügen wir über eine Gesamtkapazität von 10,3 GW. Zudem sind wir mit 0,6 GW Strom- und 1,3 GW Wärmeerzeugungskapazität britischer Marktführer im Bereich Kraft-Wärme-Kopp-lungsanlagen. Wir betreiben außerdem das zweit-größte Stromverteilnetz des Landes und versorgen 7,9 Millionen Kunden in ganz Großbritannien mit Strom und Gas. Die Führungsgesellschaft der Market Unit UK ist E.ON UK mit Hauptsitz in Coventry.

Energiemarkt Großbritannien

Großbritannien hat es sich zum Ziel gesetzt, eine „Low Carbon

Economy“ („CO2-arme Wirtschaft“) zu werden. Bis 2020 sollen die

britischen CO2-Emissionen um 34 Prozent, bis 2050 um 80 Prozent

gesenkt werden. Im Rahmen der europäischen Klimapolitik hat

sich auch Großbritannien das Ziel gesetzt, bis 2020 15 Prozent der

landesweit benötigten Energie – für Strom, Wärme und Transport –

aus nachhaltigen Quellen zu gewinnen. Da der Einsatz Erneuer-

barer Energien im Wärme- und Transportsektor jedoch begrenzt

ist, wird die Stromwirtschaft und damit auch E.ON den größeren

Beitrag zur Umstellung leisten müssen. Um das Ziel der EU von

15 Prozent zu erreichen, wird es verlässlichen Schätzungen zufolge

nötig sein, dass mindestens 30 Prozent des Stroms bis zu diesem

Zeitpunkt aus regenerativen Quellen stammen. Demzufolge liegt

ein Großteil der Verantwortung für den Abbau der CO2-Emissio-

nen und den Ausbau der Nutzung von Erneuer baren Energien

bei der Energiewirtschaft – und damit auch bei E.ON UK.

Wir sind Vorreiter, wenn es darum geht, diese Herausforde-

rungen zu meistern. Wir unterstützen unsere Kunden tagtäglich

dabei, Energie effizienter zu nutzen, und sorgen gleichzeitig dafür,

dass wir die CO2-Intensität bei der Erzeugung von Energie redu-

zieren. 2009 haben wir diese Entwicklung zügig vorangetrieben –

mit der Weiterentwicklung unseres Standorts Grain (siehe Info-

box Seite 60), mit unseren CCS-Plänen (Carbone Capture and

Storage, CCS) am Standort Kingsnorth, mit der Startfreigabe für

Market Unit UK Unsere Struktur

Aktivitäten entlang der Wertschöpfungskette

Erzeugung/Produktion Transport/Großhandel Handel Verteilung Vertrieb

Strom Gas

Umspannwerk in Ratcliffe: Wir betreiben das zweitgrößte Stromverteilnetz in Großbritannien

60

Erzeugung

Erneuerung des Kraftwerksparks

In Großbritannien bauen wir unser Erzeugungsportfolio konti-

nuierlich aus und verfügen derzeit über eine installierte Kapazität

von 10,3 GW. Die Energiegewinnung aus Windkraft wird zunehmen,

somit wird zugleich auch die flexibel verfügbare Energiekapazität

aus fossilen Quellen aufgestockt werden müssen, um die

schwankende Versorgung aus den Windparks zu ergänzen. Eine

solche flexible Kapazität wird von E.ON UK gerade aufgebaut –

und zwar in Form einer hocheffizienten gasbefeuerten Kraft-

Wärme-Kopplungsanlage mit einer Leistung von 1,3 GW bis 2010

(siehe Infobox).

E.ON UK bleibt vor allem aus zwei Gründen dem Plan treu, ein

technologisch ausgereiftes „sauberes“ Kohlekraftwerk in Kings-

north im Südosten Englands zu bauen. Zum einen erlaubt die

günstige Lage eine Anbindung an leer geförderte Gaslagerstätten

in der Nordsee und zum anderen ist das Projekt in der engeren

Auswahl für ein Förderprogramm der britischen Regierung zur

CO2-Abtrennung und -Speicherung. Damit ist und bleibt Kings-

north eine der attraktivsten Optionen für den E.ON-Konzern, um

zu beweisen, dass die Technologie zur Abtrennung und Speiche-

rung von CO2 im großen Maßstab funktioniert.

Im britischen Energiemix der Zukunft wird auch Kernenergie

einen entscheidenden Anteil haben. E.ON engagiert sich für die

Entwicklung neuer Kernkraftwerke, die sowohl die ambitionierten

Klimaschutzziele der britischen Regierung erreichbar als auch

die Energieversorgung langfristig sicher und bezahlbar machen.

Im Januar 2009 haben E.ON UK und RWE npower das Joint Venture

Horizon Nuclear Power gestartet, an dem beide je 50 Prozent

der Anteile halten. Ziel des Gemeinschafts projekts ist es, bis

2025 in Großbritannien neue Kernkraftkapazitäten im Umfang

von bis zu 6 GW zu bauen – genug Strom für eine Stadt so groß

wie der gesamte Großraum London.

Bis zu 6 GWneue Kernkraftkapazitäten in Großbritannien sollen bis 2025 entstehen – genug Strom für eine Stadt so groß wie der gesamte Großraum London. Dieses Ziel verfolgen wir mit unserem neuen Joint Venture.

Unsere Struktur Market Unit UK

Hocheffiziente gasbefeuerte Anlage geht in Kent ans Netz

Unser Kraftwerkspark in Großbritannien wird 2010 um eine hocheffi-ziente gasbefeuerte Kraft-Wärme-Kopplungsanlage erweitert werden. Die Anlage auf der Isle of Grain im Südosten Englands wird über drei hochmoderne Gasturbinen mit einer Gesamtkapazität von 1,3 GW ver-fügen. Das reicht aus, um eine Million Haushalte mit Strom zu versorgen. Außerdem werden aus der Anlage 0,3 GW Wärmeenergie in Form von heißem Wasser zu einem nahe gelegenen Terminal für verflüssigtes Erdgas (Liquefied Natural Gas, LNG) geleitet. Damit ist Grain eine der größten Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen weltweit – mit einem ther-mischen Wirkungsgrad von 72 Prozent. Diese innovative und umwelt-freundliche Einrichtung verringert den CO2-Ausstoß des LNG-Terminals um bis zu 350.000 Tonnen jährlich und senkt außerdem die Kühlwasser-menge, die in den Fluss Medway eingeleitet wird. Und das ist gut für Stromkunden und gut fürs Klima.

das Projekt London Array – dem weltweit größten Offshore-Wind-

park (unter der Leitung der Market Unit Climate & Renewables,

siehe Seite 76) und der Gründung des Joint Ventures Horizon

Nuclear Power. Dank unserer führenden Rolle in der öffentlichen

Debatte in Großbritannien schaffen wir ein Bewusstsein für die

Notwendigkeit, eine „Low Carbon Economy“ zu werden und

dabei gleichzeitig die Energieversorgung bezahlbar und sicher

zu gestalten.

61

Verteilung

Central Networks, eine Tochtergesellschaft von E.ON UK, ist Eigen-

tümer und Betreiber des Strom-Verteilnetzes in Zentral-England.

Die regionale Netzgesellschaft versorgt rund 9,4 Millionen

Menschen sicher und zuverlässig mit Strom – von der Küste von

Lincolnshire im Osten bis zur walisischen Grenze im Westen

und von Derbyshire im Norden bis Bristol im Süden.

Die Modernisierung der Netze und die permanente Anpassung

an die Herausforderungen einer sich stetig verändernden Energie-

wirtschaft sind die zentralen Aufgaben in diesem Geschäftsfeld.

Nur mit modernster Technologie kann Central Networks ihre

Kunden auch in Zukunft sicher, effizient und zuverlässig mit Strom

versorgen.

Vertrieb

E.ON UK bietet ein breites Spektrum von individuellen Dienst-

leistungen und Produkten an. Darüber hinaus unterstützen wir

unsere Kunden dabei, Energie im privaten Haushalt, in Betrieben

und in Kommunen effizient zu nutzen. So haben wir seit 2006

über 350.000 Häuser von Kunden mit einer energieeffizienten

Wärmedämmung ausgestattet sowie Informations- und Anreiz-

programme für die Installation effizienter Heizkessel und intelli-

genter Stromzähler (Smart Meter) durchgeführt. Denn jeder

energieeffiziente Haushalt bringt uns einen Schritt weiter auf

dem Weg in eine CO2-arme Wirtschaft. 2009 sind wir außerdem

in einigen britischen Städten direkt mit Kunden in Kontakt ge-

treten. In unseren „Winter-Beratungsbüros“ haben wir hilfreiche

Tipps gegeben – von der Auswahl des richtigen Energietarifs bis

hin zur effizientesten Art, Häuser zu heizen.

Außerdem bemühen wir uns intensiv, sozial schwache Kunden

zu identifizieren und ihnen zu helfen. Über diese direkte Unter-

stützung hinaus haben wir ein spezielles Projekt gestartet, in

dem wir nach der besten Lösung suchen, wie es 100 Kunden in

100 Tagen gelingt, die persönliche Energieknappheit zu über-

winden. Wir sind überzeugt, dass dieses Projekt uns einzigartige

Erkenntnisse darüber bringt, wie wir – auch in Kooperation mit

anderen Unternehmen – Energie für jeden bezahlbar machen

können.

Heute schon die Technik von morgen entwickeln

Bei dem Wandel zu einer CO2-armen Wirtschaft spielt „saubere

Kohle“ eine wichtige Rolle. Deshalb engagieren wir uns bei der

Forschung und Entwicklung im Bereich CCS. Sobald sich die CCS-

Technologie im industriellen Maßstab als wirtschaftlich nutzbar

erwiesen hat, können wir Kohle als verlässlichen und vergleichs-

weise günstigen Energieträger auch weiterhin zur Erzeugung

von sicherem und bezahlbarem Strom nutzen und dabei den

CO2-Ausstoß reduzieren. Wir sind außerdem davon überzeugt,

dass dezentrale Erzeugung in Zukunft immer wichtiger wird.

Dazu gehören kleinformatige Anlagen zur Strom- und Wärme-

erzeugung wie Windkraft- und Biomasseanlagen, Blockheizkraft-

werke mit Kraft-Wärme-Kopplung, Wärmepumpen, Solarthermie

und Fotovoltaik. E.ON UK arbeitet mit führenden Anbietern

zusammen, um die Entwicklungen auf diesen Gebieten voranzu-

treiben.

Alle Informationen zum Konzernabschluss und die dazugehörigen

Erläuterungen finden Sie in unserem Finanzbericht.

Mehr zu UK?

www.eon-uk.com

Market Unit UK Unsere Struktur

Aus Alt mach Neu – das richtungsweisende E.ON-Haus 2016 geht in Phase zwei

Private Haushalte verursachen 28 Prozent des CO2-Ausstoßes in Großbritannien. Mit Modernisierungs-maßnahmen lässt sich hier massiv CO2 einsparen. Und genau dort setzt auch das Projekt „E.ON-Haus 2016“ an. Bei diesem Haus handelt es sich nicht nur um einen originalgetreuen Nachbau eines energieineffizienten Doppelhauses aus den 1930er-Jahren, sondern auch um ein hochmodernes Forschungslabor mit Hightech-Messinstrumenten. Damit soll herausgefunden werden, wie ein typ isches älteres Haus schrittweise verbessert werden kann, sodass die energiebedingten CO2-Emis-sionen am Ende nahezu null betragen – die von 2016 an geltende britische Norm für neue Häuser. Im Sommer 2009 startete die zweite Phase des dreijährigen Projekts – mit Verbesserungsmaßnahmen von der hochwirksamen Wärmedämmung über Doppelverglasung und energieeffiziente Haustechnik bis hin zu Energiesparlampen. Sie sollen eine Senkung des Energieverbrauchs um 25 Prozent bewirken. Die nächste Modernisierungsphase im Sommer 2010 soll dann den CO2-Ausstoß des Hauses auf nahezu null bringen. Das Projekt macht praktikable und rentable Modernisierungsmaßnahmen deutlich und zeigt damit Millionen Hausbesitzern, wie sie Energie einsparen, nachhaltiger leben und ihre Energie kosten verringern können.

62

Nordic

Unsere Struktur Market Unit Nordic

Stromabsatz 2009

44,5 Mrd kWh

Gasabsatz 2009

4,6 Mrd kWh

Umsatz 2009

3.348 Mio €

Adjusted EBITDA 2009

851 Mio €

Adjusted EBIT 2009

535 Mio €

Ausgabewirksame Investitionen 2009

1.104 Mio €

Mitarbeiter 31.12.2009

5.570

Håkan Buskhe

CEO, E.ON Sverige

• Schwedische Regierung gibt grünes Licht für neue Kernkraftwerke• E.ON Sverige plant Investitionen von 6 Mrd € von 2006 bis 2013• Bio-Erdgas zum Fahrzeugkraftstoff weiterentwickelt

Market Unit

45 %Kernenergie

43 %Wasser

Anteil der Primärenergieträger an der Eigenerzeugung von 19,0 Mrd kWh

Informationen zur Erzeugung aus Erneuerbaren Energien finden Sie gebündelt im Beitrag zur Market Unit Climate & Renewables ab Seite 76.

Europa

Malmö

4 %Sonstige

8 %Erdöl/Erdgas

63Market Unit Nordic Unsere Struktur

Das Rückgrat unseres Erzeugungsportfolios in Nord-europa bilden unsere klimafreundlichen Kraftwerke mit einer zurechenbaren Kraftwerksleistung von rund 6,8 GW – davon werden knapp 90 Prozent aus CO2-frei-er Kern- und Wasserkraft gewonne n 1). Im regulierten Strom-, Gas- und Wärmegeschäft versorgen wir mit unseren Verteilsystemen etwa eine Million Kunden, hauptsächlich in Süd- und Zentralschweden. Darüber hinaus vertreiben wir Strom, Gas und Wärme und bieten dabei zahlreiche Energiedienstleistungen an. E.ON Sverige mit Sitz in Malmö ist die Führungsgesellschaft der Market Unit Nordic.

Energiema rkt Skandinavien

Auch im skandinavischen Energiemarkt sind Marktintegration,

Klimaschutz und die Erneuerung von bestehenden Kraftwerks-

parks die prägenden Themen. So wurden auch in Schweden eine

ganze Reihe Maßnahmen erlassen, um die Nutzung von Erneuer-

baren Energien zu fördern, CO2-Emissionen zu verringern und

unabhängiger von fossilen Energieträgern zu werden. 2009 hat

die schwedische Regierungskoalition das Verbot für den Neubau

von Kernkraftwerken aufgehoben. Diese neue Gesetzgebung

ebnet auch den Weg, um bestehende Kraftwerke nach Beendi-

gung ihrer Laufzeit durch neue Reaktoren zu ersetzen. Die Richt-

linien für Erneuerbare Energien und Kernenergie festigen die

Position Schwedens als einer der europaweit führenden Anbieter

von sauberer Energie zu wettbewerbsfähigen Preisen. Und E.ON

Sverige treibt diesen Prozess durch ein Investitionsvolumen in

Höhe von 6 Mrd € für den Zeitraum von 2006 bis 2013 aktiv voran.

Allein eine Milliarde davon wird in die Erneuerung und Ausweitung

der Erzeugungskapazität investiert.

Erzeugung

E.ON Sverige besitzt Anteile an allen Kernkraftwerken in Schwe-

den, die zusammengenommen eine Erzeugungskapazität von

2,8 GW haben. 2009 haben wir Block 3 im Kernkraftwerk Oskars-

hamn umfassend modernisiert, um die Sicherheitsstandards

weiter zu verbessern, die Leistung zu erhöhen und die

Aktivitäten entlang der Wertschöpfungskette

Erzeugung/Produktion Transport/Großhandel Handel Verteilung Vertrieb

Strom Gas

Wasserkraftwerk Matfors: In Nordeuropa verfügen wir über eine Erzeugungskapazität von 6,8 GW – fast 90 % davon sind CO2-frei

1) Die in diesem Geschäftsbericht getroffenen Aussagen zur CO2-Freiheit beziehen sich auf die reine Stromerzeugung als solche, ohne Betrachtung des gesamten Lebenszyklus‘ der Erzeugungsanlage.

64

Betriebsdauer zu verlängern. Bis 2011 wird auch die geplante

Leistungssteigerung von Block 2 in Oskarshamn abgeschlossen

sein. Außerdem prüft E.ON Sverige zurzeit, ob der älteste Reaktor

in Oskarshamn nach Ende seiner Laufzeit komplett ersetzt wird.

Wasserkraft ist eine tragende Säule im Erzeugungsgeschäft

von E.ON Sverige. Wir besitzen in Schweden komplett oder anteilig

etwa 80 Wasserkraftwerke mit einer Kapazität von 1,8 GW.

Deshalb war es für uns naheliegend, Schweden auch als Standort

für unser neues Hydro Fleet Management Center auszuwählen.

Es steuert den Einsatz aller E.ON-Wasserkraftwerke und gewähr-

leistet konzernweit einen effizienten Erfahrungsaustausch.

E.ON Sverige verfügt außerdem über eine konventionelle

Erzeugungskapazität von 2,1 GW. 2009 wurde ein modernes

440-MW-Gas- und Dampfkraftwerk in Malmö in Betrieb genommen.

Dank der hocheffizienten Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK)

wird dieses Kraftwerk jährlich 1 Mio Tonnen weniger CO2 aus-

stoßen als die alte konventionelle Anlage, die ersetzt wurde.

Eine weitere richtungsweisende KWK-Anlage, befeuert mit Haus-

und Industriemüll, wird 2010 in Betrieb gehen.

90 % CO2-freie Energie liefern unsere Kraftwerke in Skandinavien – und sie helfen uns maßgeblich dabei, unsere Klimaschutzziele zu erreichen.

Aktivitäten in Finnland gebündelt

Im Oktober 2009 haben wir unser Geschäft in Finnland in einer Ge-sellschaft unter dem Dach von E.ON Sverige gebündelt. Damit stärken wir unsere Position in Finnland, wo wir bislang 113.000 Kunden mit Strom versorgen. Außerdem ist E.ON am finnischen Kraftwerkskonsortium Fennovoima Oy beteiligt. Diese Gesellschaft hat bei der finnischen Regierung den Antrag auf eine Grundsatzentscheidung für den Bau eines neuen Kernkraftwerkes gestellt. Mit dem Kernkraftwerk würde Finnland die eigene CO2-freie Stromproduktion und -versorgung weiter erhöhen.

Unsere Struktur Market Unit Nordic

Autorennen mit Biotreibstoff: E.ON Sverige glaubt an die Wachstums-aussichten für Biotreibstoffe und sponsert ein eigenes Rennteam

65

Verteilung

E.ON Sverige versorgt etwa eine Million Kunden in Schweden

und Finnland verlässlich mit Strom. Aufgrund des rauen Klimas

in Skandinavien muss die Infrastruktur des Verteilnetzes beson-

ders robust sein, um Ausfälle durch Schnee, Frost und Sturm zu

minimieren. Deshalb führt E.ON Sverige unter dem Namen „Kraft-

tag“ ein mehrjähriges Programm zur Modernisierung des Verteil-

netzes durch. Im Rahmen dieses Programms werden insgesamt

17.000 km Überlandleitungen durch unterirdische oder beson-

ders robuste oberirdische Leitungen ersetzt. 2009 wurden weitere

3.250 km des schwedischen Leitungsnetzes wetterfest gemacht,

sodass nur noch 2.200 km verbleiben, um das Projekt abzuschlie-

ßen. Bereits jetzt konnte die Zahl der witterungsbedingten

Stromausfälle um 55 Prozent gesenkt werden. Diese verbesserte

Betriebs sicherheit senkt die Kosten und steigert die Kundenzu-

friedenheit.

Heizkraft

In Schweden ist Fernwärme-Technik sehr verbreitet. Beispielsweise

werden in Stockholm 90 Prozent der Haushalte mit Fernwärme

versorgt. Zurzeit wird der Markt allerdings von wenigen etablierten,

meist kommunalen Betreibern dominiert. E.ON Sverige versorgt

als größter privater Fernwärmelieferant in Schweden 38.000

Kunden und setzt sich intensiv für mehr Wettbewerb ein. Dabei

geht es uns vor allem darum, gerade in großen Ballungsräumen

wie Stockholm die Durchleitung im schwedischen Fernwärmenetz

diskriminierungsfrei zu ermöglichen. Mehr Wettbewerb bedeutet

steigende Effizienz und sinkende Kosten für Kunden – und bessere

Wachstumsaussichten für unser Wärmegeschäft.

Biogas

Durch lokal erzeugtes, klimaneutrales Biogas können wir die

CO2-Emission und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen

deutlich verringern. E.ON Sverige betreibt 15 Biogasanlagen und

treibt in Zusammenarbeit mit der Market Unit Climate & Rene-

wables unser Biogas- und Bio-Erdgasgeschäft in Schweden voran.

In Falkenberg haben wir im März 2009 eine neue Bio-Erdgasanlage

in Betrieb genommen, deren jährliche Leistung etwa der von 4 Mio

Litern Kraftstoff entspricht.

Gerade im Bereich Fahrzeug-Kraftstoffe sind die Wachstums-

aussichten für Biotreibstoffe besonders hoch. Bis jetzt unterhält

E.ON Sverige in Schweden 30 der insgesamt 100 Tankstellen für

Fahrzeuge, die mit Bio-Erdgas betrieben werden. Im Rahmen

einer 2009 geschlossenen Partnerschaft mit der großen Tank-

stellen kette OKQ8 ist geplant, das größte Netzwerk an Bio-Erdgas-

tankstellen in Schweden zu errichten.

Alle Informationen zum Konzernabschluss und die dazugehörigen

Erläuterungen finden Sie in unserem Finanzbericht.

Mehr zu Nordic?

www.eon.se

E.ON Sverige unterstützt nachhaltige Stadtentwicklung

Noch vor gar nicht langer Zeit war der Westhafen „Västra Hamnen“ von Malmö eine trostlose Industriebrache mit verrosteten Kränen und verrotteten Docks. Heute ist das Hafenviertel ein leuchtendes und be-kanntes Beispiel für innovative und nachhaltige Stadtentwicklung. Die Strom- und Wärmeenergie wird hier fast ausschließlich aus Erneuer-baren Energiequellen gewonnen (Wind- und Solarenergie, Biomasse und eine große Grundwasser-Wärmepumpenanlage). Natürlich wird hier der Abfall wiederverwertet: Die Stadtbusse werden mit Biogas betrieben, das auf der lokalen Mülldeponie erzeugt wird. E.ON Sverige hat Västra Hamnen aktiv mitentwickelt und insgesamt 7 Mio € inves-tiert. So verdeutlicht das Projekt eindrucksvoll, wie Unternehmen und Städte zusammenarbeiten können, um zwei scheinbar unvereinbare Ziele gemeinsam in Einklang zu bringen: Wirtschaftswachstum bei gleichzeitiger CO2-Reduzierung. Immer mehr Städte folgen dem Muster-beispiel nachhaltiger Stadtentwicklung von Malmö – und von E.ON Sverige. Dazu zählen sowohl die schwedischen Städte Mora und Norr-köping als auch die dänische Hauptstadt Kopenhagen, wo der Nordhafen in ein nachhaltiges Wohnviertel für 40.000 Menschen umgewandelt wird.

Market Unit Nordic Unsere Struktur

66

US-Midwest• Technologisch hoch entwickeltes Kohlekraftwerk Trimble County 2 geht 2010 ans Netz• Abkommen erlaubt Fortsetzung der Entwurfsphase für fast emissionsfreies Kohlekraftwerk FutureGen• Hochmodernes Kundenservice-System geht an den Start

Unsere Struktur Market Unit US-Midwest

Stromabsatz 2009

32,4 Mrd kWh

Gasabsatz 2009

12,6 Mrd kWh

Umsatz 2009

1.843 Mio €

Adjusted EBITDA 2009

552 Mio €

Adjusted EBIT 2009

384 Mio €

Ausgabewirksame Investitionen 2009

545 Mio €

Mitarbeiter 31.12.2009

3.119

Market Unit

Vic Staffieri

CEO, E.ON U.S.

98 %Kohle

1 %Wasser

Anteil der Primärenergieträger an der Eigenerzeugung von 30,9 Mrd kWh

Informationen zur Erzeugung aus Erneuerbaren Energien finden Sie gebündelt im Beitrag zur Market Unit Climate & Renewables ab Seite 76.

1 %Erdgas

US-Midwest

Louisville

67Market Unit US-Midwest Unsere Struktur

Unsere Market Unit US-Midwest ist vornehmlich im regulierten Energiemarkt in Kentucky tätig und besteht aus den zwei Unternehmen Louisville Gas and Electric Company („LG&E”) und Kentucky Utilities Company („KU”). Zusammen verfügen LG&E und KU über ein signifikantes Erzeugungsportfolio in Kentucky. Sie ver-sorgen rund 940.000 Kunden mit Strom und rund 321.000 mit Erdgas. Durch ein reguliertes Markt umfeld und eine hohe Marktabdeckung ist unser Geschäft in Kentucky in einer stabilen Marktposition, um gezielt Wachstumsmöglichkeiten zu nutzen. E.ON U.S. mit Sitz in Louisville, Kentucky, ist die Führungsgesellschaft der Market Unit US-Midwest und ist vor allem wegen ihres herausragenden Kundenservice anerkannt.

Energiemarkt USA

Die Schwerpunkte der amerikanischen Energiepolitik werden

derzeit neu gesetzt. Ende Juni 2009 hat das US-Repräsentantenhaus

den „American Clean Energy and Security Act 2009“ verabschiedet.

Eine der wesentlichen Neuerungen in dem Gesetz ist das soge-

nannte „Cap and Trade System“: Ähnlich dem europäischen

Emissionshandel wird eine landesweite Obergrenze (Cap) für

CO2-Emissionen festgelegt und eine entsprechende Anzahl frei

handelbarer Emissionszertifikate (Trade) ausgegeben. Bis 2020

sollen so die Emissionen um 17 Prozent unter den Wert von 2005

gesenkt werden. Außerdem werden Energieversorger verpflichtet,

bis 2020 mindestens 20 Prozent ihres Strombedarfs aus Erneuer-

baren Energien zu decken. Dieser Gesetzesentwurf liegt derzeit

beim US-Senat; die Entscheidung darüber ist noch ungewiss.

Insgesamt geht das Gesetz in die richtige Richtung, aber wir

sind davon überzeugt, dass noch mehr getan werden muss – auch

um Kunden vor drastischen Preiserhöhungen zu schützen. Deshalb

setzen wir uns auch dafür ein, die Emissionsgrenzen kurz- und

mittelfristig zu verringern und im Gegenzug die Kosten von

Emissionszertifikaten zu begrenzen. Aber wir benötigen Zeit, um

unsere bestehenden Kraftwerke so zu modernisieren, dass weder

Versorgungsengpässe noch unverhältnismäßig hohe finanzielle

Belastungen für unsere Kunden entstehen.

Aktivitäten entlang der Wertschöpfungskette

Erzeugung/Produktion Transport/Großhandel Handel Verteilung Vertrieb

Strom Gas 1)

1) reguliert

Kraftwerk Trimble County 2: Eines der modernsten Kraftwerke in den USA geht Mitte 2010 ans Netz

68

Erzeugung

E.ON U.S. ist der größte Stromerzeuger in Kentucky. Wir betreiben

dort zehn Kraftwerke mit einer zurechenbaren Gesamtkapazität

von über 7,5 GW. Im Erzeugungsmix entfallen 5,3 GW auf Kohle

und 2,2 GW auf Erdgas. Im Laufe der nächsten drei Jahre werden

wir insgesamt rund 500 Mio € in die Verbesserung der Umwelt-

verträglichkeit unserer Kohlekraftwerke investieren – vor allem

in die Installation von Rauchgas-Entschwefelungsanlagen und

von Anlagen zur Minimierung von Stickoxiden sowie die Aus-

weitung unserer Speicherkapazitäten für Asche vor Ort. Außerdem

investieren wir 200 Mio € für Wartungsarbeiten, um die Betriebs-

bereitschaft der Anlagen zu steigern.

Neues Kohlekraftwerk

Das neue Kohlekraftwerk Trimble County 2 ist ein zentraler Bau-

stein unserer Strategie des organischen Wachstums in Kentucky.

Das 760-MW-Kraftwerk, an dem E.ON U.S. 75 Prozent der Anteile

hält, erzielt einen Nettowirkungsgrad von 42 Prozent – was es zu

einem der modernsten Kohlekraftwerke der USA macht. Trimble

County 2 hat 2009 den Testbetrieb aufgenommen und wird Mitte

2010 ans Netz gehen.

CO2-Abtrennung und -Speicherung

Kentucky ist der drittgrößte Kohleproduzent der USA – 95 Prozent

des hier erzeugten Stroms stammen aus Kohle. Kohle ist ein ergie-

biger und wirtschaftlicher Energieträger. Aber sie ist auch eine

der größten Quellen für von Menschen verursachte CO2-Emissio-

nen. Wir sind davon überzeugt, dass neue Technologien – allen vo-

ran die Abtrennung und Speicherung von CO2 (Carbon Capture

and Storage, CCS) – helfen können, Kohle sauberer zu nutzen,

damit sie eine praktikable Alternative bleibt, bis wir den Wandel

zu einem wirklich nachhaltigen Energiesystem vollzogen haben.

Deshalb unterstützt E.ON U.S. eine Vielzahl von Forschungs- und

Entwicklungsprojekten zum Thema CCS.

E.ON U.S. ist Mitglied der „FutureGen Alliance“, einer Public-

Private-Partnership, die das Ziel verfolgt, in Illinois ein kommerziell

nutzbares Kohlekraftwerk mit CO2-Abtrennung zu errichten. Im

September 2009 hat das US-Energieministerium zugestimmt,

das Projekt weiter zu fördern. Der Bau dieses innovativen Kraft-

werks könnte somit 2010 starten (siehe Infobox).

Darüber hinaus engagiert sich E.ON U.S. mit 1,5 Mio US-$ am

Center of Applied Energy Research der University of Kentucky,

um dort die Entwicklung verschiedener Technologien zur Strom-

erzeugung aus „sauberer“ Kohle (Clean Coal) zu forcieren. Das

Zentrum plant, eine mobile 1-MW-CO2-Speicheranlage zu ent-

wickeln, die an verschiedenen Kraftwerksstandorten getestet

werden könnte. E.ON U.S. unterstützt außerdem die Western

Kentucky Carbon Storage Foundation, eine Non-Profit-Organisation,

die die Möglichkeiten der Speicherung von CO2 erforscht. Bis

jetzt sind zu Testzwecken bereits fast 300 Tonnen CO2 in einen

Schacht mit bis zu 2.200 Metern Tiefe eingelassen worden.

Innovatives Kraftwerk – „saubere“ Stromerzeugung aus Kohle

Das weltweit erste fast emissionsfreie Kohlekraftwerk wird zurzeit von der „FutureGen Alliance“ konzipiert – einem Konsortium aus E.ON U.S. und acht weiteren Energie- und Kohleunternehmen. Das 275-MW-Kraft-werk wird geschätzte 1,1 Mrd € kosten und entsteht am Standort Mattoon, Illinois. Es wird als Kraftwerk mit integrierter Kohlevergasung gebaut werden. In solchen Kraftwerken kann die Vergasung von Kohle mit einer CO2-Abtrennung kombiniert und der Strom durch die Verbrennung von

wasserstoffreichem Gas in nachgeschalteten Gas- und Dampfturbinen erzeugt werden. Wenn FutureGen fertiggestellt ist, wird es genug Strom erzeugen, um gut 150.000 Haushalte zu versorgen, und wird zudem Wasserstoff für andere Anwendungen produzieren. Dank der Entscheidung des US-Energieministeriums, den noch ausstehenden Betrag für das Projekt bis Ende 2009 aufzubringen, könnte der Bau des Kraftwerks 2010 starten.

20 % weniger CO2

pro kWh Strom wird unser technologisch hoch entwickeltes Kohlekraftwerk in Trimble County voraussichtlich ausstoßen.

Unsere Struktur Market Unit US-Midwest

0,5 GWErzeugungskapazität

einzu sparen – dieses Ziel will E.ON U.S. bis 2015 mit einem Energie effizienzprogramm erreichen.

69

Vertrieb

Im Februar 2009 konnte E.ON U.S. eine Vereinbarung bezüglich

der Entgeltregulierung ihrer Tochterunternehmen LG&E und KU

erreichen. Die Vereinbarung sieht vor, dass eine durchschnittliche

Stromrechnung um etwa 1 US-$ pro Monat geringer ausfallen

wird, während ein Gaskunde im Durchschnitt etwa 5 US-$ im

Monat mehr zahlen muss. Die staatliche Regulierungsbehörde

von Kentucky (Kentucky Public Service Commission, KPSC) hat

diese Vereinbarung im Februar 2009 bestätigt. Durch die Entgelt-

regulierung kann E.ON U.S. nun einen Teil der Kosten für die Mo-

dernisierung des Erdgasnetzes decken.

Bewusstsein für Energieeffizienz auf Verbraucherseite

Im Jahr 2008 genehmigte die KPSC den Antrag von E.ON U.S., die

Investitionen in ihr Energieeffizienzprogramm mehr als zu ver-

dreifachen. Das Programm besteht aus verschiedenen Initiativen,

die Privat- und Geschäftskunden ein Bewusstsein für ihren Ener-

gieverbrauch und dessen Auswirkungen auf die Umwelt vermitteln

sollen. Zu den Hauptprogrammen zählt die Energieberatung von

Privat- und Geschäftskunden und speziell von Kunden mit einem

geringeren Einkommen. Ferner wird die Wartung von Klimaanla-

gen und Wärmepumpen subventioniert, um einen effizienteren

Betrieb zu sichern. Außerdem gibt es Anreizprogramme für Bau-

herren, die Häuser gemäß der neuen Energieeffizienzstandards

der US-Regierung bauen. Darüber hinaus werden technische

Hilfsmittel wie zum Beispiel Smart Meter, programmierbare

Thermostate und Geräte zur aktiven Lastensteuerung bereitge-

stellt, die es den Verbrauchern ermöglichen, ihren Stromverbrauch

zu steuern und Verbrauchsspitzen zu vermeiden.

E.ON U.S. hat 2009 weitere Maßnahmen in Angriff genommen,

um das Energiebewusstsein von Kunden und der breiten Öffent-

lichkeit zu erhöhen. Mit der Werbekampagne „Smart Saver“ für

den öffentlichen Dienst werden Kunden einfache, aber wirkungs-

volle Möglichkeiten aufgezeigt, um ihren Energieverbrauch zu

senken. Darüber hinaus startete E.ON U.S. für Energieverbraucher

der nächsten Generation ein Programm zur Energieerziehung in

Grund- und Mittelschulen. Wenn Kinder wissen, wie wichtig es

ist, Energie einzusparen oder effizient einzusetzen, kann das einen

großen Effekt auf den jetzigen und zukünftigen Energieverbrauch

haben. Und die Chancen sind hoch, dass Kinder auch am Energie-

verbrauch ihrer Eltern und anderer Familienmitglieder etwas

ändern können.

Alle Informationen zum Konzernabschluss und die dazugehörigen

Erläuterungen finden Sie in unserem Finanzbericht.

Mehr zu US-Midwest?

www.eon-us.com

Beendigung von Leasingvereinbarung sichert Jobs in Kentucky

Seit Mitte Juli 2009 werden Wartung und Betrieb von vier Kraftwerken in West-Kentucky nicht mehr von einem E.ON U.S.-Tochterunternehmen, sondern wieder von der Big Rivers Electric Corporation gewährleistet. Die Leasingvereinbarung war im Jahre 1998 mit einer geplanten Lauf-zeit von 25 Jahren abgeschlossen worden. Aber seitdem hat sich der Markt maßgeblich verändert. E.ON U.S. kann nun dieses finanziell nicht mehr sinnvolle Abkommen auflösen. Außerdem wurde der Weg für neue, bezahlbare und längerfristige Vereinbarungen mit zwei Alu-miniumhütten geebnet, wodurch annähernd 5.000 Jobs im Westen Kentuckys erhalten werden können.

Market Unit US-Midwest Unsere Struktur

70

Energy Trading

Unsere Struktur Market Unit Energy Trading

Düsseldorf

• Starke Performance trotz globaler Finanz- und Wirtschaftskrise• Integrierte Betrachtung der europäischen Energiemärkte stärkt Risikomanagement• Aktiv an weiteren Energiebörsen und Handelsknotenpunkten in Österreich, Frankreich,

Serbien und Portugal

Umsatz 2009

41.251 Mio €

Adjusted EBITDA 2009

961 Mio €

Adjusted EBIT 2009

949 Mio €

Ausgabewirksame Investitionen 2009

53 Mio €

Mitarbeiter 31.12.2009

1.075

Market Unit

Tony Cocker

Vorsitzender des Vorstands, E.ON Energy Trading

Handelsvolumen nach Gütern

1.240,3 Mrd kWhStrom

69,1 Mio tÖl

500,9 Mio tCO2-Zertifikate

1.497,8 Mrd kWhErdgas

223,2 Mio tKohle

71Market Unit Energy Trading Unsere Struktur

Die Market Unit Energy Trading ist das Zentrum der Handelsaktivitäten des E.ON-Konzerns und eine der führenden Energiehandelsgesellschaften Europas. Als Bindeglied zwischen E.ON und den weltweiten Groß-handelsmärkten für Energie kauft und verkauft E.ON Energy Trading hauptsächlich Strom, Gas, Kohle, Öl und CO2-Zertifikate. Unsere Handelsaktivitäten leisten einen wesentlichen Beitrag für faire Preise und eine langfristig gesicherte Energieversorgung für Millionen von Kunden in ganz Europa. Die Führungsgesellschaft dieser Market Unit ist E.ON Energy Trading SE mit Sitz in Düsseldorf.

Risiken steuern, Erzeugungsanlagen optimieren

Die Hauptaufgaben von E.ON Energy Trading sind das Management

der Rohstoffrisiken des E.ON-Konzerns (einschließlich Handels-

portfolio) und die Optimierung des E.ON-Erzeugungsportfolios –

eines der geografisch und technisch diversifiziertesten in Europa.

In einem klar abgegrenzten Rahmen und mit höchsten Risiko-

management-Standards betreibt E.ON Energy Trading auch

Eigen handel. Bei uns arbeiten erfahrene Händler Bildschirm an

Bildschirm und verbinden Kompetenzen und Expertise aus ver-

schiedenen Rohstoffmärkten in einem Team. Dank unserer zentralen

Organisation können wir das große Know-how von E.ON Energy

Trading bei der Markteinschätzung mit unserem Erzeugungs-

portfolio verbinden. So verbessern wir unser Rohstoff-Risiko-

management weiter, erhöhen die Wertschöpfung aus unseren

Anlagen und schaffen zusätzliches Wachstum.

Erzeugung/Produktion Transport/Großhandel Handel Verteilung Vertrieb

Strom 1)

Gas 1)

1) Weitere Handelsgüter: CO2-Zertifikate, Öl und Kohle

Aktivitäten entlang der Wertschöpfungskette

Händlerin an ihrem Arbeitsplatz: E.ON Energy Trading ist eine der führenden Energiehandelsgesellschaften Europas

72 Unsere Struktur Market Unit Energy Trading

Starke Performance in der Wirtschaftskrise

Die globale Wirtschaftskrise hat 2009 auch unser Handelsgeschäft

beeinflusst. Insbesondere sind die Rohstoffpreise dramatisch

gefallen. Die daraus erwachsene Unsicherheit hat die Handels-

volumina in einigen Märkten verringert, in anderen dagegen erhöht.

Insgesamt erwiesen sich die Märkte als robust und sie boten

ausreichend Liquidität für effizientes Risikomanagement. Das

letzte Jahr hat gezeigt, wie wichtig es ist, verschiedene – gerade

volatile – Märkte und Regionen einheitlich beurteilen zu können,

wenn sich die äußeren Rahmenbedingungen schnell verändern.

Dank ihrer ausgezeichneten Marktexpertise ist unsere Market

Unit Energy Trading gut durch die Krise gesteuert und hat ein

hervorragendes Betriebsergebnis erzielt.

Entwicklungen auf den Energiemärkten

Die nationalen Energiemärkte in Europa wachsen seit einigen

Jahren immer enger zu länderübergreifenden Regionalmärkten

zusammen. Die Liberalisierung der europäischen Energiemärkte

schreitet zudem stetig voran. Sie sorgt für mehr Liquidität und

faire Preise, macht Risiken kalkulierbarer und ist von Vorteil

für die europäische Wirtschaft und für Kunden in ganz Europa.

Effiziente Märkte geben die entscheidenden Preissignale für

notwendige Investitionen in die Energietechnik der Zukunft.

Mit neuer Infrastruktur – Hochspannungsleitungen und Pipe-

lines, grenzüberschreitende Transportnetze und Anlagen für

verflüssigtes Erdgas – verbessern sich kontinuierlich die physischen

Verbindungen zwischen den europäischen Ländern. Market

Coupling – der technische und rechtliche Zusammenschluss von

Marktgebieten – erleichtert den grenzüberschreitenden Handel

und fördert damit die Integration der Märkte. Zwischen Deutsch-

land und Skandinavien begann dieser Prozess im Dezember 2009;

im August 2009 schlossen sich die Spotmärkte von Tschechien

und der Slowakei zusammen, was gleich am ersten Handelstag zu

einer Vervierfachung der Handelsumsätze führte; 2010 sollen

die Märkte Deutschland, Frankreich, Belgien, Niederlande und

Luxemburg verbunden werden. Weitere Liberalisierungsschritte gehen

meist mit der Entflechtung in der Stromübertragung einher.

Standort Düsseldorf: Unsere Handelsaktivitäten leisten einen wesentlichen Beitrag für faire Preise und eine langfristig gesicherte Energieversorgung für Millionen von Kunden

Nur wenn die Energiepreise in Zukunft von fairen,

offenen und liquiden Märkten gestaltet werden, lässt sich

eine verlässliche und bezahlbare Versorgung sichern.

Durch Marktkonvergenz und -liberalisierung entstehen neue

Möglichkeiten, die Energieversorgung sicherer zu machen und

Geschäftsverbindungen über die europäischen Grenzen hinweg

auszubauen. Nun, da sich die Märkte von der globalen Finanz-

und Wirtschaftskrise zu erholen scheinen, ist es noch wichtiger

als zuvor, dass die Energiemärkte sich öffnen und weiter zusam-

menwachsen. Indem E.ON Energy Trading eng mit politischen

Entscheidungsträgern und Regulierungsbehörden zusammen-

arbeitet, sorgen wir dafür, dass dieser Prozess weitergeht, und

geben wichtige Impulse für die Enwicklung des europäischen

Binnenmarkts für Energie.

73

Nord Pool

Gielda Energii

OTE/PXE

EXAA

CEGH

IPEX

UKPXN2EX

OMEL COG

OMIP

EPEX Spot/Powernext

PEG Ouest

PEG EstPEG Nord

Belpex

NBP/IPE

NCG (notional)/EEX

TTF

PEG SudPSV

APX/Endex

Zeebrugge

E.ON Energy Trading hat Handelsaktivitäten in über 40 Ländern weltweit

und an allen bedeutenden Energiehandelsplätzen Europas.

Market Unit Energy Trading Unsere Struktur

Strom

Kohle

Öl

CO2-Rechte

Gas

Borzen/South Pool

74

Energiebörsen und Handelsknotenpunkte

E.ON Energy Trading hat Handelsaktivitäten in über 40 Ländern

weltweit und an allen bedeutenden Energiehandelsplätzen

Europas. Gerade die Strombörsen und Handelsknotenpunkte

(sogenannte Hubs) spielen eine wichtige Rolle bei der Integration

der europäischen Energiemärkte, was wiederum die Effizienz

und Liquidität dieser Märkte fördert.

E.ON Energy Trading SE ist seit 2009 an zahlreichen neuen

Energiebörsen und Handelsknotenpunkten registriert – darunter

der Central European Gas Hub (CEGH, Österreich), N2EX (Groß-

britannien), South Pool (Strom-Spotmarkt für Slowenien und

Serbien) und OMIP (Strombörse in Portugal für den gesamten

iberischen Markt). Darüber hinaus platzieren wir Handelsvolumen

oder treten als sogenannter Market Maker auf, um die Entwicklung

an zahlreichen Börsen und Hubs in ganz Europa voranzutreiben,

wie beispielsweise in Frankreich, Italien, Spanien oder Deutsch-

land. Durch diese Präsenz auf den europäischen Handelsplätzen

unterstützen wir die Vision des E.ON-Konzerns von integrierten

und offenen Märkten. So zeigen neue Handelsplätze wie Net-

Connect Germany (NCG) oder CEGH eine erfreuliche Liquiditäts-

entwicklung und bilden eine Brücke zwischen den Märkten im

Südosten und Nordwesten Europas.

Die Gründung neuer Energiebörsen steht in Einklang mit der

Entstehung größerer multinationaler Energiemärkte. Am Ende

dieser Entwicklung werden aber nicht alle heutigen Börsen be-

stehen bleiben. Denn wir sind der Überzeugung, dass sowohl

der Markt als auch der einzelne Energiekunde von einer weiter-

gehenden Konsolidierung profitieren kann.

Unsere Struktur Market Unit Energy Trading

Anerkannte Handelsexperten

Das internationale Team von E.ON Energy Trading vereinigt rund 1.000 international erfahrene Spezialisten aus über 45 Ländern. Sie haben ganz unterschiedliche Spezialgebiete, aber eines ist ihnen allen gemeinsam: ein klares Bekenntnis zu herausragenden Leistungen, umsichtigen Entscheidungen und zum Teilen von Wissen im Team. E.ON Energy Tra-ding gewinnt branchenweit herausragende Talente aus aller Welt für sich – und bindet sie durch eine Kultur der Offenheit, durch Leistungs-anreize und durch aktive Unterstützung der Mitarbeiterentwicklung.

Alle Informationen zum Konzernabschluss und die dazugehörigen

Erläuterungen finden Sie im Finanzbericht.

Mehr zu Energy Trading?

www.eon-energy-trading.com

75

Im Jahr 2008 sind unter dem Dach von E.ON vier von Grund auf neue Market Units entstanden: Climate & Renewables, Russia, Italy und Spain. Diese Market Units haben wir aufgrund der Größenordnung der Kennzahlen als Segment „Neue Märkte“ zusammengefasst und ausgewiesen.

Neue Märkte. Stabilisiert und integriert.

Neue Märkte (kumuliert):

Stromabsatz 2009

123,6 Mrd kWh

Gasabsatz 2009

25,7 Mrd kWh

Umsatz 2009

7.749 Mio €

Adjusted EBITDA 2009

1.544 Mio €

Adjusted EBIT 2009

862 Mio €

Ausgabewirksame Investitionen 2009

1.881 Mio €

Mitarbeiter 31.12.2009

7.976

Neue Märkte Unsere Struktur

76 Unsere Struktur Market Unit Climate & Renewables

Frank Mastiaux

Vorsitzender der Geschäftsführung, E.ON Climate & Renewables

Climate & Renewables• 50 Prozent an Kapazitäten im Jahr 2009 zugebaut• Offshore-Windparks vor Großbritannien und in der Nordsee nehmen Stromerzeugung auf• Erste Erfolge im Bereich Solar: Wachstum durch Akquisitionen, Joint Ventures und Neubau

Stromabsatz 2009

6,4 Mrd kWh

Umsatz 2009

466 Mio €

Adjusted EBITDA 2009

294 Mio €

Adjusted EBIT 2009

146 Mio €

Ausgabewirksame Investitionen 2009

1.031 Mio €

Mitarbeiter 31.12.2009

632

Market Unit

4 %Sonstige

96 %Wind

Anteil der Primärenergieträger an der Eigenerzeugung von 5,2 Mrd kWh1)

Düsseldorf

1) Die Market Unit Climate & Renewables betreibt keine großen Wasserkraftwerke.

77Market Unit Climate & Renewables Unsere Struktur

Die Market Unit Climate & Renewables ist verantwort-lich für die Entwicklung und Steuerung unseres globalen Geschäfts im Bereich Erneuerbare Energien und Klima schutzprojekte. Der Großteil unserer Erzeugungs-kapazität kommt aus Onshore-Windkraftanlagen, aber auch Offshore-Windkraftanlagen bekommen für uns eine wachsende Bedeutung. Darüber hinaus vergrößern wir unser Engagement im Bereich Solarenergie als zweites Standbein unseres Portfolios. So haben wir in Frankreich unseren ersten Solarpark eröffnet und sind außerdem in das Segment der solarthermischen Kraftwerke eingestiegen. Zusätzlich sind wir in der regenerativen Energieerzeugung aus beispielsweise Bio-masse, Bio-Erdgas und aus marinen Technologien aktiv. E.ON Climate & Renewables, Düsseldorf, ist die Führungs-gesellschaft der Market Unit Climate & Renewables.

Ausbau im in dustriellen Maßstab

Im Zeitraum von 2007 bis 2011 werden wir insgesamt etwa 8 Mrd €

in den Ausbau unseres Geschäfts mit Erneuerbaren Energien

investieren. Wir konzentrieren uns dabei auf die erfolgverspre-

chendsten Märkte und Technologien und konnten zum Jahresende

2009 eine Erzeugungskapazität von rund 3 GW aus Erneuerbaren

Energien aufweisen, womit wir weltweit unter den führenden

Akteuren für regenerative Energieerzeugung rangieren. Aufgrund

des weiterhin starken Wachstums in unseren Kernmärkten Nord-

amerika und Europa werden wir unsere installierte Kapazität bis

2015 auf 10 GW ausbauen. Bis 2030 sollen Erneuerbare Energien

rund ein Drittel der installierten Gesamtkapazität von E.ON aus-

machen und damit die Nummer 1 in unserem Energiemix sein.

Um dies zu erreichen, werden wir unseren Geschäftszweig

Erneuerbare Energien entlang der gesamten Wertschöpfungs-

kette im industriellen Maßstab ausbauen: von der Entwicklung

über die Beschaffung bis hin zu Betrieb und Wartung. Von 2007

bis 2009 ist es uns bereits gelungen, die durchschnittliche Größe

unserer Windparks von 15 MW auf 75 MW und die durchschnitt-

liche Leistung unserer Windturbinen von 1,4 auf 1,9 MW zu erhöhen.

Größere Anlagen und Turbinen bedeuten auch größere Wirt-

schaftlichkeit. Aber die größten Wertschöpfungspotenziale liegen

bei Erneuerbaren Energien zum einen im Bau und zum anderen

in Betrieb und Wartung von Anlagen. Auch hier streben wir einen

Ausbau im industriellen Maßstab an. Großaufträge ver ringern

Aktivitäten entlang der Wertschöpfungskette

Erzeugung/Produktion Transport/Großhandel Handel Verteilung Vertrieb

Strom

Onshore-Windpark: Mit einer Erzeugungskapazität von rund 3 GW ist E.ON weltweit unter den führenden Akteuren für regenerative Energieerzeugung

78

Sonnige Aussichten – E.ON ist Teil der Desertec Industrial Initiative

Es mag vielleicht utopisch klingen, aber Experten halten es für machbar: Die sengende Sonne in den Wüsten Nordafrikas soll Strom für Europa liefern. Einen ersten Schritt zur Realisierung dieser Vision haben E.ON und elf weitere Großunternehmen im Juli 2009 mit der Unterzeichnung des „Memorandum of Understanding“ zur Gründung der Planungsge-sellschaft Desertec Industrial Initiative (DII) getan. Ziel dieser Initiative ist die Analyse und Entwicklung von technischen, ökonomischen, poli-tischen, gesellschaftlichen und ökologischen Rahmenbedingungen zur groß angelegten Stromerzeugung aus Sonnenkraft in Nordafrika. Mit dem ambitionierten 400-Mrd-€-Projekt wird angestrebt, bis 2050 rund 15 Prozent des Strombedarfs von Europa zu decken. Darüber hinaus soll ein erheblicher Teil der Stro merzeugung für die Versorgung in den afrikanischen Erzeugerländern genutzt werden.

Unsere Struktur Market Unit Climate & Renewables

die Transaktionskosten und bringen große Skaleneffekte mit sich.

Im November 2009 haben wir in den USA einen Siebenjahres-

vertrag über Betrieb und Wartungsarbeiten für 529 1,5-MW-Turbinen

vereinbart. Durch diese Vereinbarung können wir unsere Kosten

senken und gleichzeitig die Leistung steigern – damit wächst

unser Geschäft mit Erneuerbaren Energien, während gleichzeitig

seine Ertragskraft steigt.

Onshore-Windkraft

Onshore-Windkraft ist aktuell die am weitesten ausgereifte und

am wirtschaftlichsten einsetzbare Technologie zur Nutzung

Erneuerbarer Energien. Sie sorgt derzeit für über 93 Prozent unserer

gesamten Erzeugungskapazität aus Erneuerbaren Energien. Wir

engagieren uns hier vor allem in den USA, Spanien und Italien.

Der amerikanische Markt bietet durch beständige Windstärken,

breite Freiflächen und allgemein günstige regulatorische Bedin-

gungen ein ausgezeichnetes Wachstumspotenzial. So sind hier

2009 gleich drei neue Windparks ans Netz gegangen: Panther

Creek III und Roscoe in Texas sowie Stony Creek in Pennsylvania.

Roscoe ist mit 782 MW aktuell weltweit der größte Windpark.

In Europa hat vor allem die Inbetriebnahme von Windparks in

Spanien und Portugal zur Erhöhung der Onshore-Kapazitäten

beigetragen.

Offshore-Windkraft

Mit einer Kapazität von 113 MW in Großbritannien, Dänemark

und Deutschland sowie mehr als 4.000 MW, die zurzeit entwickelt

und installiert werden, haben wir eine führende Position im Bereich

der Offshore-Windkraft.

Seit September 2009 liefert Robin Rigg, ein 180-MW-Offshore-

Windpark vor der Nordwestküste Großbritanniens, Strom ans

Festland. Er wird noch 2010 fertiggestellt. Auch der erste Hoch-

seewindpark alpha ventus in der deutschen Nordsee mit einer

Leistung von 60 GW liefert bereits seit August 2009 Strom und

wird im Frühjahr 2010 fertiggestellt. Im Bau befindet sich ebenfalls

Rödsand II, ein Offshore-Windpark in der Ostsee mit einer Kapazi-

tät von gut 207 MW. Von hier wird der erste Strom voraussichtlich

im Herbst 2010 geliefert werden.

In Zusammenarbeit mit den Unternehmen Dong Energy aus

Dänemark und Masdar aus Abu Dhabi planen wir derzeit die

Errichtung des weltweit größten Offshore-Windparks in der Themse-

mündung rund 20 km vor der Südostküste Englands: London Ar-

ray. Nach der Fertigstellung des ersten Bauabschnitts 2012 wer-

den wir hier eine Kapazität von 630 MW erreichen. Wenn London

Array komplett fertiggestellt sein wird, werden wir dort über eine

Gesamtkapazität von 1 GW verfügen.

Solarenergie

Solarenergie besitzt enormes Potenzial. Das Sonnenlicht, das auf

einer Wüstenfläche von 1.000 Quadratkilometern auftrifft, würde

ausreichen, um damit den Primärenergiebedarf der gesamten

Menschheit zu decken. Ausgehend von der momentanen Ent-

wicklungsgeschwindigkeit wird die Solarenergie etwa in fünf bis

zehn Jahren mit der Windkraft gleichziehen. Langfristig wollen

wir Solarenergie neben Windenergie zum zweiten Standbein

unseres Geschäfts im Bereich Erneuerbare Energien machen.

2009 haben wir einige bedeutende Meilensteine im Solar-

geschäft erreicht. Im Juli 2009 haben wir unseren ersten Solarpark

im südfranzösischen Le Lauzet fertiggestellt. Im gleichen Monat

hat E.ON Climate & Renewables den Fotovoltaik-Projektentwickler

Société Conilhac Energies S.A.S. mit umfangreichen Projekt-

plänen in Südfrankreich übernommen. Darüber hinaus wird

E.ON Climate & Renewables in einem Joint Venture mit Abengoa

Solar, dem spanischen Marktführer für solarthermische Kraftwerke

(engl. Concentrated Solar Power, CSP), in Andalusien zwei CSP-

Kraftwerke mit einer Leistung von je 50 MW bauen.

Aber wir denken noch weiter. Im Juni 2009 gehörten wir zu den

Gründungsmitgliedern des Desertec-Konsortiums. Dieses Projekt

verfolgt das Ziel, mit Solar- und Windparks in den Wüsten Nord-

afrikas Strom zu erzeugen und nach Europa zu leiten. Wenn alles

planmäßig verläuft, könnte dieses ambitionierte 400-Mrd-€-Projekt

bis 2050 rund 15 Prozent des europäischen Strombedarfs de-

cken (siehe Infobox).

Blaue Energie wird grün –

Forschungskooperation mit Umweltorganisation

Offshore-Technologien wie Windenergieanlagen, Wellen- oder Gezeiten-kraftwerken kommt wachsende Bedeutung für unser Portfolio im Be reich Erneuerbare Energien zu. Um unsere Aktivitäten auf See so umweltver-träglich wie möglich zu gestalten, haben wir im Dezember 2008 eine Forschungskooperation mit der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) abgeschlossen. Die IUCN ist das weltweit älteste und größte Netzwerk für Naturschutz, die mehr als

1.000 Regierungsbehörden und Nichtregierungsorganisationen sowie annähernd 11.000 ehrenamtliche Wissenschaftler unter ihrem Dach ver-eint. Unser Projekt mit der IUCN unter dem Namen „Blaue Energie wird grün“ ist darauf ausgerichtet, ein Instrumentarium für ausgewogene, wissenschaftlich fundierte Diskussionen und begründete Entscheidungen zur umweltfreundlichen Offshore-Energienutzung zu schaffen. Diese Kooperation ist Teil unseres Bekenntnisses, eng mit Umweltorganisationen und -schützern zu sammen zuarbeiten, um nachhaltige Lösungen für die Nutzung Erneuerbarer En ergien zu entwickeln.

79Market Unit Climate & Renewables Unsere Struktur

Biomasse

Biomasse bildet einen weiteren Teil unseres Portfolios im Bereich

Erneuerbare Energien. E.ON Climate & Renewables besitzt und

betreibt Steven’s Croft, ein holzbefeuertes 44-MW-Kraftwerk in

Lockerbie, Schottland. Die Anlage ist eines der größten Biomasse-

kraftwerke in Großbritannien. Es vermeidet 140.000 Tonnen CO2

und erzeugt genug Strom, um 70.000 Haushalte zu versorgen.

Darüber hinaus betreiben wir Biomasse-Projekte in unterschied-

lichen Entwicklungsstadien im Umfang von 400 MW.

Bio-Erdgas

Wir sind außerdem einer der führenden Erzeuger von Bio-Erdgas.

Unsere Anlage im oberpfälzischen Schwandorf ist seit 2008 in

Betrieb und erzeugt Biogas aus regional erzeugten nachwachsen-

den Rohstoffen. Dieses Biogas wird auf Erdgasqualität aufbereitet

und als Bio-Erdgas in das lokale Erdgasnetz eingespeist. Im Jahr

2009 sind in Deutschland zwei weitere Anlagen in Betrieb ge-

gangen, die unsere Kapazität zur Erzeugung von Biogas auf über

40 Mio m3 ausbauen. Damit können wir beinahe 13.000 Haus-

halte mit regional erzeugtem, regenerativem und klimaneutralem

Gas versorgen. Die deutsche Regierung hat es sich zum Ziel

gesetzt, bis 2020 10 Prozent des landesweiten Energiebedarfs

aus Bio-Erdgas zu decken. Mit geplanten Projekten in einer Größen-

ordnung von 200 Mio m3 sind wir ein Schrittmacher in diesem

Wachstumsmarkt.

Market Unit Climate & Renewa bles – Erzeugungsportfolio

396 MW

Nordamerika

Wind

1.720 MW

Großbritannien

WindBiomasse

245 MW

Deutschland

WindBiogas

208 MW

Skandinavien

Wind

52 MW

Europa (Sonstige)

Wind

58 MW

Iberische Halbinsel

WindBiogaskleine Wasserkraftwerke

Italien

Wind

278 MW

Klimaschutzprojekte

E.ON Climate & Renewables verantwortet unsere Aktivitäten im

Bereich Klimaschutz. Diese umfassen sowohl den im Artikel 12

des Kyoto-Protokolls festgelegten „Mechanismus für umweltver-

trägliche Entwicklung“ (engl. Clean Development Mechanism,

CDM) als auch das in Artikel 6 festgelegte Instrument der Joint

Implementation (JI). Bei CDM-Projekten werden Emissionsguthaben

für Klimaschutz-Projekte in Entwicklungsländern, bei JI-Projekten

für solche Projekte in Industrieländern erteilt.

E.ON Climate & Renewables setzt seine große Erfahrung mit

Klimaschutzprojekten derzeit schwerpunktmäßig für JI- und

CDM-Projekte in Südostasien, im Mittleren Osten, Nordafrika sowie

in Russland ein (siehe Infobox Seite 82). E.ON Climate & Rene-

wables und Bionersis haben 2009 eine Partnerschaft ins Leben

gerufen, um in einem CDM-Projekt in Südostasien klimaschädliches

Methangas aus Deponien aufzufangen und für die Stromerzeu-

gung zu nutzen.

Alle Informationen zum Konzernabschluss und die dazugehörigen

Erläuterungen finden Sie in unserem Finanzbericht.

Mehr zu Climate & Renewables?

www.eon.com/renewables

80

• Neubauprogramm für 2,3 GW zusätzliche Erzeugungsleistung fortgeschritten• Abschluss der Liberalisierung des russischen Strommarktes für 2011 erwartet

Unsere Struktur Market Unit Russia

Stromabsatz 2009

57,3 Mrd kWh

Umsatz 2009

973 Mio €

Adjusted EBITDA 2009

203 Mio €

Adjusted EBIT 2009

73 Mio €

Ausgabewirksame Investitionen 2009

403 Mio €

Mitarbeiter 31. 12. 2009

4.694

Market Unit

Russia

Sergei A. Tazin

Generaldirektor, E.ON Russia Power

17 %Kohle

83 %Erdgas

Anteil der Primärenergieträger an der Eigenerzeugung von 53,9 Mrd kWh

Moskau

81Market Unit Russia Unsere Struktur

Bei unserem Geschäft in Russland dreht sich alles um Strom: Stromerzeugung und Stromlieferung an große Industriekunden sowie Großhandel. Hier verfügen wir über einen Kraftwerkspark mit einem starken und regional diversifizierten Portfolio an kohle- und gas-befeuerten Kraftwerken mit einer Erzeugungskapazität von insgesamt 8,3 GW – damit haben wir in Russland unseren drittgrößten Kraftwerkspark nach Deutschland und Großbritannien. Unsere Kraftwerke befinden sich in wichtigen Industrieregionen wie Zentralrussland, Ural und Sibirien. Das verschafft uns ein großes Wert-schöpfungspotenzial im viertgrößten Strommarkt weltweit. Wir werden unsere gesamte Erzeugungskapa-zität in Russland nach der erfolgreichen Umsetzung unseres Investitionsprogramms auf 11 GW erweitern und den gesamten CO2-Ausstoß signifikant verringern, indem wir an bestehenden Standorten fünf neue hoch-effiziente Kraftwerksblöcke bauen. Die Führungsgesell-schaft der Market Unit Russia ist E.ON Russia Power mit Hauptsitz in Moskau.

Energiemarkt Russland

Die Liberalisierung des russischen Strommarktes schreitet plan-

mäßig voran. Auch die harten Auswirkungen der weltweiten

Wirtschaftskrise (die russische Wirtschaft ist 2009 um 8 Prozent

geschrumpft) haben die Regierung nicht vom eingeschlagenen

Liberalisierungskurs abbringen können. Der Anteil an Strom, der

auf freien Märkten an Geschäfts- und Industriekunden verkauft

wird, ist wie geplant gewachsen: auf 30 Prozent im ersten Halb-

jahr 2009, 50 Prozent im zweiten Halbjahr. Bis zur zweiten Jahres-

hälfte 2010 wird sein Anteil 80 Prozent betragen. Der Liberalisie-

rungsplan sieht vor, dass der Anteil 2011 schrittweise auf 100 Prozent

ansteigt.

Es ist zu erwarten, dass sich die russische Wirtschaft 2010 er-

holen und in den kommenden Jahren wieder moderates Wachs-

tum erzielen wird. Diese Entwicklung wird zu steigendem Strom-

verbrauch führen. Da die neuen Kraftwerkskapazitäten komplett

nach marktwirtschaftlichen Kriterien gehandelt werden, werden

wir vom absehbar steigenden Strom ver brauch profitieren können.

Aktivitäten entlang der Wertschöpfungskette

Erzeugung/Produktion Transport/Großhandel Handel Verteilung Vertrieb

Strom 1)

1) ohne Transport

Kraftwerk Shaturskaya: In Russland, dem viertgrößten Strommarkt weltweit, verfügen wir über eine Erzeugungskapazität von 8,3 GW

82

Erzeugung

Mit einem Anteil von 78,3 Prozent am Stromerzeuger OGK-4 ver-

fügt E.ON Russia Power derzeit über eine moderne und effiziente

Erzeugungskapazität von 8,3 GW. Damit haben wir einen Anteil

von 4 Prozent an der Gesamtkapazität des Landes in der Strom-

produktion und 6 Prozent an der thermischen Stromproduktion.

Mit einer durchschnittlichen Auslastung von über 71 Prozent ist

OGK-4 der führende Stromproduzent Russlands. Bezogen auf

Effizienz und Verfügbarkeit sind unsere russischen Anlagen gut

positioniert im Vergleich zu der gesamten E.ON-Kraftwerksflotte.

Die Qualität unseres russischen Anlagenportfolios verschafft

uns gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten einen Wettbe-

werbsvorteil. Bedingt durch die Rezession wurden 2009 in Russ-

land rund 5 Prozent weniger Strom verbraucht als noch 2008.

Aber dank der Effizienz unserer Kraftwerke und ihrer günstigen

geografischen Lage in Regionen mit stabiler Stromnachfrage

hatte OGK-4 nur einen leichten Rückgang im Handelsvolumen

zu verzeichnen. Um diesen Wettbewerbsvorteil weiter auszubauen,

hat E.ON Russia Power ein internes Restukturierungsprogramm

gestartet, mit dem die Effizienz im Betrieb und in der Instand-

haltung weiter gesteigert wird.

Neubauprojekte

An vier bestehenden russischen Standorten errichten wir je eine

neue, hocheffiziente Gas- und Dampf-Turbine (GuD) und ein

technologisch fortschrittliches Braunkohlekraftwerk. Eine dieser

GuD-Anlagen wird 2010 ans Netz gehen – die drei anderen 2011. Die

Inbetriebnahme des Braunkohlekraftwerks ist für 2013 geplant.

JI, GuD, ERU - oder einfacher gesagt: „Klimaschutz”

Das Kyoto-Protokoll ist komplex – wir möchten trotzdem einen wich-tigen Punkt erklären: Industrienationen, die eine Verpflichtung zur Emissionsreduzierung abgegeben haben (sogenannte „Annex-1-Län-der“), können auch in Projekte investieren, mit denen in anderen An-nex-1-Ländern CO2-Emissionen reduziert werden, und sich dafür Emis-sionszertifikate (Emission Reduction Units, ERUs) auf die eigenen Einsparziele anrechnen lassen. Diese Vereinbarung nennt sich Joint Implementation (JI). Als ein solches JI-Projekt gelten auch unsere vier neuen GuD-Anlagen, die wir in Russland bauen, weil sie weit über der durchschnittlichen Effizienz russischer Industrieanlagen liegen. Und ab dem Moment, ab dem sie Strom produzieren, generieren sie auch ERUs. Diese ERUs im Wert von 4,3 Mio Tonnen CO2 bis Ende 2012 für die vier Anlagen können wir auf alle Aktivitäten anrechnen lassen, die unter den EU-Emissionshandel fallen.

Unsere Struktur Market Unit Russia

Bei diesen Neubauprojekten in Russland profitieren wir vom

erstklassigen Know-how des E.ON-Konzerns im Bereich fossiler

Erzeugung. Erfahrene Ingenieure und Projektmanager aus dem

gesamten Unternehmen arbeiten in verschiedenen Bauphasen

eng mit den russischen Kollegen zusammen – bei der Entwicklung

technischer Lösungen und dem Austausch von Erfahrungen. Es

ist geplant, dass das Betriebspersonal der neuen Kraftwerke spezi-

elle Best-Practice-Trainings bei E.ON durchläuft.

Mit unseren Neubauprojekten werden wir außerdem einen

großen Beitrag zum Klimaschutz in Russland leisten. Die techno-

logisch ausgereiften GuD-Kraftwerke werden 40 Prozent weniger

Brennstoff verbrauchen als die alten Anlagen. Wenn alle vier

neuen GuD-Anlagen in Betrieb sind, werden wir dadurch bis Ende

Kraftwerk Surgutskaya 2: Mit einer Kapazität von 4,7 GW ist es das größte in Eurasien und eines der größten weltweit

83

Shaturskaya

1.017 MW

Yaivinskaya

568 MW

Surgutskaya 2

4.686 MW

Smolenskaya

579 MW

Berezovskaya

1.418 MW

Market Unit Russia – Erzeugungsportfolio

Gaskraftwerk

Kohlekraftwerk

2012 voraussichtlich eine Gesamtmenge von 4,3 Mio Tonnen CO2

einsparen können (so lange gilt auch die flexible Joint-Implemen-

tation-Vereinbarung im Rahmen des Kyoto-Protokolls). Der Strom,

der dann in den neuen Anlagen auf Grundlage effizienterer Tech-

nologien erzeugt wird, wird Stromkapazitäten ersetzen, die sonst

in weniger effizienten Kraftwerken hätten erzeugt werden müssen.

Strom- und Wärmevermarktung

Als führender Stromerzeuger gehört OGK-4 zu den größten

Akteuren im russischen Großhandelsmarkt für Strom und deckt

mit dem verkauften Strom über 5 Prozent des landesweiten

Bedarfs. OGK-4 verkauft den Strom an Industriekunden im Rahmen

regulierter Verträge und am unregulierten Day-ahead-Markt. Ihre

Erzeugungskapazitäten vermarktet OGK-4 mit regulierten Verträgen

und am unregulierten Kapazitäten-Terminmarkt. Da einige unserer

Kraftwerke in Russland auch über Kraft-Wärme-Kopplungs-

anlagen verfügen, vertreibt OGK-4 auch Wärmeenergie an Fern-

wärmenetzbetreiber und an Industriekunden in der Umgebung

dieser Kraftwerke.

Alle Informationen zum Konzernabschluss und die dazugehörigen

Erläuterungen finden Sie in unserem Finanzbericht.

Mehr zu Russia?

www.eon-russia.com

Market Unit Russia Unsere Struktur

Erweiterung der Kapazität in Surgutskaya 2

Mit einer Kapazität von 4,7 GW ist unser Kraftwerk Surgutskaya 2 das größte in Eurasien und eines der größten weltweit. Es steuert schon jetzt 60 Prozent unserer gesamten Erzeugungsleistung in Russland bei und ist somit der Primus unter den Kraftwerken in Sibirien. Mit dem Bau von zwei neuen hocheffizienten GuD-Anlagen sind wir 2009 einen weiteren Schritt vorangegangen. Sobald sie 2011 in Betrieb genommen werden, steigt die Kapazität von Surgutskaya 2 weiter auf 5,4 GW. Damit wäre das Kraftwerk so leistungsstark wie fünf unserer großen herkömmlichen Kraftwerke in Westeuropa.

84

• Modernisierung des italienischen Kraftwerksparks schreitet voran• Vollständige Übernahme von MPE Energia stärkt unser Vertriebsgeschäft• Neues Gas- und Dampfkraftwerk in Scandale geht im 1. Halbjahr 2010 ans Netz

Market Unit

Italy

Klaus Schäfer

CEO, E.ON Italia

Stromabsatz 2009

44,2 Mrd kWh

Gasabsatz 2009

25,7 Mrd kWh

Umsatz 2009

4.964 Mio €

Adjusted EBITDA 2009

821 Mio €

Adjusted EBIT 2009

540 Mio €

Ausgabewirksame Investitionen 2009

172 Mio €

Mitarbeiter 31. 12. 2009

1.436

13 %Wasser

27 %Kohle

60 %Erdöl/Erdgas

Anteil der Primärenergieträger an der Eigenerzeugung von 16,5 Mrd kWh

Informationen zur Erzeugung aus Erneuerbaren Energien finden Sie gebündelt im Beitrag zur Market Unit Climate & Renewables ab Seite 76.

Unsere Struktur Market Unit Italy

Europa

Mailand

85

Unser Kerngeschäft in Italien umfasst die Erzeugung von Strom und den Vertrieb von Strom und Gas. Mit einer installierten Kapazität von 5,6 GW sind wir der viertgrößte Stromproduzent im italienischen Markt. Im Stromvertrieb belegen wir Rang 4 und im Gasvertrieb Rang 6. Wir betreiben außerdem ein Gasverteilnetz mit rund 600.000 Kunden, überwiegend in Norditalien. Unsere wesentlichen Gesellschaften sind E.ON Produ-zione (Erzeugung), E.ON Energia (Vertrieb) und E.ON Rete (Verteilung). E.ON Italia mit Sitz in Mailand ist die Führungsgesellschaft der Market Unit Italy.

Energiemarkt Italien

Italien ist der viertgrößte Strommarkt in Europa. Weil Italien seit

Anfang der 1980er-Jahre auf Kernkraft verzichtet, ist das Land –

und damit auch seine Stromwirtschaft – in hohem Maß auf Erd-

gas als Energielieferant angewiesen. Infolgedessen liegen die

Strompreise in Italien deutlich über denen von Ländern mit einem

ausgewogeneren Erzeugungsmix. 2009 hat Italien einen neuen

Kurs in Bezug auf Kernenergie eingeschlagen: Die italienische

Regierung plant, den zukünftigen Energiebedarf des Landes zu

25 Prozent aus Kernenergie zu decken. Das italienische Parlament

hat dazu ein Gesetz verabschiedet, das diese Regierungsziele

festschreibt. Damit verpflichtet es sich, 2010 eine Rahmengesetz-

gebung für den Bau und den Betrieb von neuen Kernkraftwerken

aufzustellen. Kernenergie würde einen Beitrag dazu leisten, die

Energieversorgung in Italien bezahlbarer und klimafreundlicher

zu machen und gleichzeitig die Versorgungssicherheit zu erhöhen.

Als zweitgrößter Betreiber von Kernkraftwerken in Europa ver-

folgt E.ON diese Entwicklungen mit großem Interesse.

Regulatorische Rahmenbedingungen

Das italienische Parlament hat die zusätzliche Unternehmens-

steuer für Energieversorger um einen weiteren Prozentpunkt

auf 6,5 Prozent erhöht. Außerdem wurden als Antwort auf die

wirtschaftliche Rezession weitere Gesetze erlassen, die Energie-

kosten für Privathaushalte und Unternehmen reduzieren sollen.

Market Unit Italy Unsere Struktur

Aktivitäten entlang der Wertschöpfungskette

Erzeugung/Produktion Transport/Großhandel Handel Verteilung Vertrieb

Strom 1)

Gas 1)

1) künftig bei Energy Trading

Kraftwerk Tavazzano: Mit einer Kapazität von 5,6 GW sind wir der viertgrößte Stromproduzent im italienischen Markt

86

Ein sogenanntes „Anti-Krisen-Dekret“ sieht regulatorische Maß-

nahmen vor, die einen Teil der Erzeugungskapazität von ausge-

wählten Kraftwerken von den Marktmechanismen ausnehmen.

Es ist fragwürdig, ob diese Maßnahmen wirklich helfen, die

Energiekosten für Verbraucher zu senken. Klar ist hingegen, dass

sie die regulatorische Ungewissheit für Energieunternehmen

erhöhen und so die Planbarkeit vor allem von langfristigen Inves-

titionen erschweren. E.ON Italia steht im engen Dialog mit poli-

tischen Entscheidungsträgern und Regulierungsbehörden, um

für die Wiederaufnahme einer stabilen Regulierung des Energie-

marktes zu werben.

Erzeugung

Durch Modernisierungs- und Neubaumaßnahmen verbessern wir

kontinuierlich die Effizienz und die Umweltverträglichkeit un-

seres Kraftwerksparks in Italien. So wird im ersten Halbjahr 2010

in Scandale, Kalabrien, ein neues 800-MW-Gas- und Dampfkraft-

werk (GuD) ans Netz gehen, an dem wir zusammen mit dem in

Mailand ansässigen Versorger A2A beteiligt sind. Unsere Wasser-

kraftwerke in Umbrien werden gerade in einem umfassenden

zweijährigen Modernisierungsprogramm auf den neuesten tech-

nischen Stand gebracht, um ihre Effizienz zu steigern und ihre

Laufzeiten zu verlängern. Diese beiden Projekte im Bereich GuD

und Wasserkraft erhöhen unsere Erzeugungskapazität und senken

gleichzeitig unseren CO2-Ausstoß.Ein neues GuD-Kraftwerk sowie die Modernisierung

unserer Wasserkraftanlagen schaffen neue Erzeugungs-

kapazität und senken unseren CO2-Ausstoß.

Market Unit Italy – Erzeugungsportfolio

1) E.ON-Anteil 58,4 Prozent. Berücksichtigung als Beteiligungsgesellschaft.2) E.ON-Anteil 50 Prozent. Berücksichtigung als Beteiligungsgesellschaft;

wird 2010 in Betrieb gehen3) E.ON-Anteil 75 Prozent.

Tavazzano

1.740 MW

Livorno Ferraris3)

805 MW

Fiume Santo

912 MWCET1)

143 MW

Trapani

170 MW

Scandale2)

814 MW

Terni

530 MW

CEF1)

142 MW

Ostiglia

1.450 MW

Informationen zur Erzeugung aus Erneuerbaren Energien finden Sie ge-bündelt im Beitrag zur Market Unit Climate & Renewables ab Seite 76.

Unsere Struktur Market Unit Italy

Gas- und Dampfkraftwerk

Wasserkraftwerk

Gaskraftwerk

Kohlekraftwerk

87

Bei den Planungen zum Bau eines 400-MW-Kohlekraftwerks in

Fiume Santo haben wir 2009 einen wichtigen Meilenstein erreicht:

Die vom italienischen Umweltministerium durchgeführte Umwelt-

verträglichkeitsprüfung des Kraftwerks verlief positiv. Ebenfalls

in Fiume Santo wurde uns Ende 2009 die behördliche Genehmi-

gung zur Beimischung von bis zu 5 Prozent Biomasse zum

Brennstoff Kohle erteilt, wodurch ein Teil der Kraftwerks leistung

klimaneutral wird.

Um unsere Kompetenz im Bereich Erzeugung voll auszuschöp-

fen, vergleichen wir die Leistungsfähigkeit und Effizienz unserer

Kraftwerke und setzen auf den Austausch von Best Practice im

gesamten E.ON-Konzern. An diesem Programm haben die italie-

nischen Kraftwerke 2009 zum ersten Mal teilgenommen. E.ON

Italia hat bereits begonnen, verschiedene Verbesserungsmöglich-

keiten im Bereich Betrieb und Instandhaltung umzusetzen.

Vertrieb

Unsere Vertriebsgesellschaft E.ON Energia vermarktet in Italien

Strom und Gas über alle Kundensegmente hinweg. Bei Strom ist

das Unternehmen die Nummer 4 und bei Gas die Nummer 6 im

italienischen Markt. Im April 2009 erwarben wir die noch aus-

stehenden 50 Prozent an der Stromvertriebsgesellschaft MPE

Energia, die sich auf die Versorgung kleiner und mittelständischer

Unternehmen (KMU) spezialisiert hat. Anfang 2010 wurde MPE

vollständig in E.ON Energia integriert.

Mit einer Reihe innovativer Angebote hat E.ON Energia 2009

ihr Produktportfolio neu aufgestellt. Dazu gehören kombinierte

Strom- und Gasangebote, „grüne“ Energieprodukte und eine Ver-

sicherung, die die Stromrechnung übernimmt, wenn Kunden

arbeitslos oder schwer krank werden. Auch unser Loyalitätspro-

gramm, bei dem Kunden für ihre Stromsparmaßnahmen belohnt

werden, erfreut sich wachsender Beliebtheit. Langfristig konzen-

triert sich E.ON Energia auf weiteres Mengenwachstum – vor allem

im KMU-Segment – und auf die Optimierung ihrer Vertriebs-

prozesse.

Gasverteilung

Im Dezember 2009 haben wir unsere fünf bis dahin unabhängigen

Gas-Verteilungsgesellschaften unter dem Dach des Unternehmens

E.ON Rete zusammengefasst. Das neue Unternehmen betreibt

Gasnetze mit einer Länge von 9.500 km und versorgt rund

600.000 Kunden – hauptsächlich in Norditalien – sicher und zu-

verlässig mit Erdgas. Dieser Zusammenschluss setzt Synergien

im Betrieb frei und qualifiziert E.ON Rete für besondere Anreize

seitens der Regulierungsbehörde, die die Bildung von größeren

Verteilungsgesellschaften fördern.

Alle Informationen zum Konzernabschluss und die dazugehörigen

Erläuterungen finden Sie in unserem Finanzbericht.

Mehr zu Italy?

www.eon.it

Sicherheit verbessert

2009 war es eines der dringlichsten Anliegen von E.ON Italia, die eigene Sicherheitskultur zu verbessern. Deshalb wurde eine einjährige Kam-pagne zur Steigerung des Bewusstseins für Sicherheit und eine unter-nehmensweite „Safety Week“ mit Workshops für Arbeitsschutzexperten sowie Events und Gesprächsrunden für alle Mitarbeiter durchgeführt. Auch bei der Auswahl von Dienstleistern ist die Arbeitssicherheit zu einem Hauptentscheidungskriterium geworden. Das Sicherheitspro-gramm wird 2010 mit den Schwerpunktthemen „Sicherheitskultur“ und „Training“ fortgeführt (zu Sicherheitstrainings siehe auch Seite 27).

Investition in Wasserkraft

Im Mittelpunkt des Investitionsprogramms von E.ON Italia für 2009 stand die Terni Wasserkraftwerk-Gruppe. In einem umfassenden Moderni-sierungsprogramm, das 2011 abgeschlossen sein wird, arbeiten wir daran, die Effizienz und die Laufzeiten von 26 Anlagen in insgesamt elf Wasserkraftwerken zu verlängern. Infolge des 190-Mio-€-Programms kommen neue Turbinen, Generatoren und automatisierte Regeltechnik zum Einsatz. Zusammengenommen produzieren die Terni Kraftwerke an den drei mittelitalienischen Flüssen Tiber, Velino und Nera genug CO2-freien Strom, um damit 500.000 Haushalte zu versorgen.

Market Unit Italy Unsere Struktur

88

• Erstes komplettes Geschäftsjahr solide abgeschlossen• Neues hocheffizientes Gas- und Dampfkraftwerk im Testbetrieb• Effiziente Kooperation in der LNG-Beschaffung mit E.ON Ruhrgas

Unsere Struktur Market Unit Spain

Market Unit

Spain

Miguel Antoñanzas

CEO, E.ON España

Stromabsatz 2009

15,7 Mrd kWh

Umsatz 2009

1.346 Mio €

Adjusted EBITDA 2009

227 Mio €

Adjusted EBIT 2009

103 Mio €

Ausgabewirksame Investitionen 2009

275 Mio €

Mitarbeiter 31. 12. 2009

1.214

9 %Wasser

39 %Kohle

52 %Erdgas

Anteil der Primärenergieträger an der Eigenerzeugung von 12,2 Mrd kWh

Informationen zur Erzeugung aus Erneuerbaren Energien finden Sie gebündelt im Beitrag zur Market Unit Climate & Renewables ab Seite 76.

Europa

Madrid

89Market Unit Spain Unsere Struktur

Wir sind zwar erst seit weniger als zwei Jahren in Spanien präsent, haben uns aber schon eine solide Marktposition erarbeitet. Mit einer installierten Kapazität von 3,4 GW sind wir der viertgrößte Strom-produzent im staatlich reglementierten Großhandels-markt Spaniens – mit einem Marktanteil von gut 5 Prozent. 2010 werden wir unsere Erzeugungskapazität dank der Inbetriebname des 800-MW-Gas-und Dampf-kraftwerks in Algeciras auf 4,2 GW erhöhen. Im Bereich Infrastruktur betreiben wir ein reguliertes Verteilnetzgeschäft und versorgen 670.000 Kunden sicher und zuverlässig mit Strom. Unsere Vertriebs-gesellschaften versorgen landesweit 20.000 große und kleine Geschäftskunden sowie 580.000 Haushalts-kunden in Nordspanien mit Strom. Diese Markt-positionen wollen wir weiter ausbauen, um einer der führenden Akteure im spanischen Energiemarkt zu werden. E.ON España mit Sitz in Madrid ist die Führungs-gesellschaft der Market Unit Spain.

Energiemarkt Spanien

Der spanische Energiemarkt ist der fünftgrößte in Europa. Die

Wachstumsrate lag hier immer klar über dem europäischen Durch-

schnitt. Aber die globale Wirtschaftskrise hat auch die spanische

Wirtschaft hart getroffen – besonders den Immobilienmarkt und

den Bausektor des Landes. Deshalb wurden in Spanien 2009 auch

4,5 Prozent weniger Strom verbraucht als noch 2008. Dennoch

gehen Prognosen davon aus, dass sich die Nachfrage bis zum

nächsten Jahr schrittweise erholen wird und ab 2011 sogar jähr-

lich um 2 Prozent steigen könnte.

Die Preise auf dem regulierten Strommarkt für Haushalts-

kunden in Spanien spiegelten lange Zeit nicht die realen Kosten

für Energie wider. Das ändert sich jetzt. Denn ab 2009 will die

Regierung die Energiepreise in einem mehrjährigen Prozess

schrittweise anheben, um die Lücke zwischen Kosten und regu-

lierten Preisen zu verringern und letztlich ganz zu schließen.

Dadurch wird der Markt in Spanien transparenter und wettbe-

werbsfreundlicher. Außerdem eröffnen sich so neue Geschäfts-

möglichkeiten für uns. Durch die Bündelung unserer Stärken – die

regionale Erfahrung von E.ON España auf der einen und die

breite internationale Erfahrung des E.ON-Konzerns auf der an-

deren Seite – werden wir diese Möglichkeiten wahrnehmen,

um unser Geschäft in Spanien weiter auszubauen.

Aktivitäten entlang der Wertschöpfungskette

Erzeugung/Produktion Transport/Großhandel Handel Verteilung Vertrieb

Strom 1) 2)

1) künftig bei Energy Trading 2) reguliert

Kraftwerk Escatrón: Mit einer Kapazität von 3,4 GW sind wir der viertgrößte Stromproduzent in Spanien

90

Erzeugung

Über ganz Spanien verteilt verfügen wir über Standorte mit einer

Erzeugungskapazität von insgesamt 3,4 GW. Der Erzeugungsmix

setzt sich anteilig wie folgt zusammen: 43 Prozent Kohle, 36 Pro-

zent Erdgas und 21 Prozent Wasserkraft unter der Führung von

E.ON Generación. Erneuerbare Energien wie Windkraft, Solar-

ener gie und Energie aus Klein-/Blockwasserkraftwerken stehen

unter der Leitung unserer Market Unit Climate & Renewables und

werden daher an dieser Stelle nicht aufgeführt (weitere Informati-

onen finden Sie ab Seite 76).

2009 war ein erfolgreiches Jahr für unsere spanische Kraft-

werksflotte. Auch die Umweltverträglichkeit konnten wir ver-

bessern. Denn unser Kohlekraftwerk Los Barrios ging Anfang

2009 wieder ans Netz, nachdem es mit einer hochmodernen

Rauch gasentschwefelungsanlage nachgerüstet wurde. Mit

unserem Neubauprogramm konnten wir wichtige Fortschritte

erzielen und waren auch als Betreiber erfolgreich. E.ON España

kooperiert darüber hinaus mit E.ON Ruhrgas, um die Versorgung

unserer Gaskraftwerke mit kostengünstigerem verflüssigtem

Erdgas sicherzustellen (siehe Infobox). Das war einer von vielen

Gründen für die kontinuierlich hohe Auslastung der Kraftwerke

von E.ON España. Zeitweise haben unsere Kraftwerke zehn Prozent

des Strombedarfs von ganz Spanien gedeckt. Dies ist ein hervor-

ragendes Beispiel dafür, wie wir als international aufgestellter

Konzern für Wertschöpfung in unseren nationalen Märkten sorgen.

Neue Erzeugungskapazität

Unser Programm zur Installation von neuen, hocheffizienten fos-

silen Kraftwerken geht planmäßig voran. Ende 2009 hat ein

technologisch ausgereiftes 800-MW-Gas- und Dampfkraftwerk am

Standort Algeciras an der Südküste Spaniens den Testbetrieb

aufgenommen. Mitte 2010 wird es voraussichtlich ans Netz gehen

und unsere Gesamtkapazität in Spanien auf 4,2 GW erhöhen.

Verteilnetz

Mit der Verteilnetzgesellschaft E.ON Distribución besitzt und be-

treibt unsere Market Unit Spain ein technisch fortschrittliches

Stromverteilnetz mit einer Gesamtlänge von 22.000 km in den

nordspanischen Provinzen Asturien, Kastilien-León, Galizien und

Kantabrien. Darüber hinaus sind wir mit knapp 55 Prozent Haupt-

anteilseigner von Begasa, einem Netzbetreiber mit einem

Strom netz von 8.700 km Länge in Galizien im Nordwesten Spaniens.

Zusammengenommen versorgen unsere beiden Verteilnetzge-

sellschaften 670.000 Kunden.

Unsere Stromverteilnetze übertreffen regelmäßig die Durch-

schnittswerte für Servicequalität der spanischen Energieindus trie –

gemessen an der Häufigkeit und Dauer von Stromausfällen. 2009

hatten wir als Betreiber ein herausragendes Jahr und gelten als

„Best in Class“-Unternehmen. Wir tätigen genau die Investiti-

onen in Infrastruktur und Technologie, die nötig sind, um unsere

Servicequalität weiter auszubauen und unseren Kunden zu er-

möglichen, Energie noch effizienter zu nutzen.

Eine Schlüsseltechnologie für den bewussten Umgang mit Energie

sind sogenannte Smart Meter. In Spanien wurde die Umstellung

auf diese intelligenten Stromzähler von unseren Verteilnetzgesell-

schaften angeleitet. Mit mehr als 157.000 bereits installierten

Smart Metern und detaillierten Plänen für die vollständige Markt-

einführung und die Integration von 752.000 Smart Metern

werden wir die gesetzlichen Vorgaben deutlich früher als erforder-

lich erfüllen. Bis 2014 werden alle Kunden von E.ON Distribución

mit Smart Metern ausgestattet und damit in der Lage sein, selbst-

ständig ihren Stromverbrauch zu überwachen.

In Spanien sorgen bereits 157.000 installierte

Smart Meter für mehr Energieeffizienz – und in den

nächsten vier Jahren werden es noch fünfmal so viele.

670.000 Kunden werden von unserer Verteilnetz-gesellschaft E.ON Distribución zuverlässig mit Strom versorgt.

Teamwork steigert die Auslastung unserer spanischen Gaskraftwerke

Aus der Wirtschaftskrise sind viele Herausforderungen erwachsen. Aber auch viele Chancen. Durch die stark gesunkene Nachfrage gab es 2009 eine globale Überversorgung an Erdgas. Aus dieser Marktlage ergaben sich Chancen, die E.ON España und E.ON Ruhrgas gemeinsam genutzt haben. E.ON Ruhrgas hat auf dem regionalen, kurzfristigen Spotmarkt vier Tankerladungen verflüssigtes Erdgas für unsere Gas-kraftwerke in Spanien beschafft. Mit diesem zusätzlichen Brennstoff konnten unsere Kraftwerke eine durchschnittliche Auslastung von 60 Prozent erreichen – ein sehr hoher Wert für den spanischen Markt. So haben E.ON-Kraftwerke zeitweise zehn Prozent des Strombedarfs von ganz Spanien gedeckt. Die enge Zusammenarbeit im Konzern wird uns auch in Zukunft Wettbewerbsvorteile in der Gasversorgung verschaffen.

Unsere Struktur Market Unit Spain

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Vertrieb

Unsere E.ON España-Tochter E.ON Energía versorgt hauptsächlich

Industrie- und Geschäftskunden sowie kleine und mittelständische

Unternehmen. E.ON Energía hat ihr Handelsvolumen 2009 auf

2,6 Mrd kWh erhöht und versorgt nun 20.000 gewerbliche Kunden

in ganz Spanien. Unser Tochterunternehmen E.ON Comercializa-

dora de Último Recurso versorgt 580.000 Haushaltskunden mit

Strom.

Der spanische Strommarkt bewegt sich schrittweise in Rich-

tung einer vollständigen Deregulierung. 2012 werden fast alle

Kunden – auch Endverbraucher – die Möglichkeit haben, ihren

Stromversorger frei zu wählen. Deshalb entwickelt E.ON España

Produkte und Services, um die bestehenden Kunden aus dem

regulierten Markt auch künftig von unserem Angebot überzeugen

zu können. Gleichzeitig wollen wir unser Vertriebsgeschäft

weiter ausbauen, indem wir neue Kunden von anderen Anbietern

gewinnen.

Alle Informationen zum Konzernabschluss und die dazugehörigen

Erläuterungen finden Sie in unserem Finanzbericht.

Mehr zu Spain?

www. eon-espana.com

Market Unit Spain – Erzeugungsportfolio

Informationen zur Erzeugung aus Erneuerbaren Energien finden Sie ge-bündelt im Beitrag zur Market Unit Climate & Renewables ab Seite 76.

Wasserkraftwerk

Kohlekraftwerk

Gas- und Dampfkraftwerk

Navia

150 MW

Los Barrios

570 MW

Picos

160 MW

Puente Nuevo

320 MW

Bahía de Algeciras

800 MW geplant

Tarragona

400 MW

Escatrón

800 MW

Escucha

160 MW

Puertollano

220 MW

Cercs

160 MW

Aguayo

360 MW

Market Unit Spain Unsere Struktur

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Dieser Unternehmensbericht enthält möglicherweise bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf den gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung des E.ON-Konzerns und anderen derzeit verfügbaren Informationen beruhen. Verschiedene bekannte wie auch unbe-kannte Risiken und Ungewissheiten sowie sonstige Faktoren können dazu führen, dass die tatsäch-lichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Leistung der Gesellschaft wesentlich von den hier abgegebenen Einschätzungen abweichen. Die E.ON AG beabsichtigt nicht und übernimmt keinerlei Verpflichtung, derartige zukunftsgerichtete Aussagen zu aktualisieren und an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.

IMO-COC-027827

Ident-Nr. 103755

Kreativkonzept & Gestaltung RTS Rieger Team, DüsseldorfProduktion Jung Produktion, DüsseldorfSatz & Lithografie Addon Technical Solutions, DüsseldorfDruck Druckpartner, Essen

Fotos Markus Altmann (Seiten U1, 6/7, 22/23, 30/31, 40/41, 46/47, U4), Christian Schlüter (Seiten 3, 24, 25, 28, 45, 70, 71, 72, 84),

Agencia Foto Deporte (Seiten 33, 89, 90), Gunnar Almberg (Seite 63), Nick Bonura (Seite 69), Moritz Brilo (Seite 76), Guglielmo Colasanti (Seite 87), DOTI Deutsche Offshore-Testfeld und Infrastruktur GmbH (Seite 18), E.ON AG (Seiten 13, 59), E.ON Bayern (Seite 44), E.ON Földgaz (Seite 57), E.ON Kraftwerke (Seite 51), E.ON Ruhrgas (Seiten 54, 56), E.ON UK (Seite 61), E.ON U.S. (Seite 67), ESMT European School of Management and Technology (Seite 15), Getty Images (Seite 78), Interartes (Seite 37), Kai-Uwe Knoth (Seite 19), Sergey Kostsov (Seite 80), laif/Arcticphoto (Seite 10), Berne Lundqvist (Seite 65), Mediaempire for biogas.se (Seite 64), Rüdiger Nehmzow (Seiten 16, 26, 27, 58, 66, 77, 83, 88), Fabio Perroni (Seite 85), Evgeniy Rodionov (Seite 82), Helmut Roloff (Seite 55), Peter Schaffrath (Seite 74), Siemens/E.ON (Seite 17), Hans-Peter Strauß (Seiten 10, 52), Charlotte Strömwall (Seite 62), Gavin Young (Seite 14), Ekkehard Winkler/Andreas Zelles (Seite 17), Andreas Zelles (Seite 53), Urban Zintel (Seite 50), Alexander Zhuchkov (Seite 81)

Das für diesen Unternehmensbericht verwendete Papier wurde aus Zellstoffen hergestellt, die aus verantwortungsvoll bewirtschafteten und gemäß den Bestimmungen des Forest Stewardship Council zertifizierten Forstbetrieben stammen.

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Energie ist einer der wichtigsten Faktoren unseres Lebens. Vom Alltag des Einzelnen bis hin zur internationalen Zusammenarbeit in Politik und Wirtschaft prägt Energie, ihre klimafreundliche Erzeugung und ihre effiziente Nutzung immer mehr unsere Lebensweise. Als leistungsstarkes Energie unternehmen mit großen technologischen und finanziellen Möglichkeiten hat E.ON es sich zur Aufgabe gemacht, treibende Kraft bei der nachhaltigen Gestaltung unserer Energie-zukunft zu sein.

E.ON treibt den Wandel voran, ist aber auch bereit, sich selbst zu wandeln und auf die Zukunft einzustellen. Dafür haben wir weiter-gedacht und Fragen aufgeworfen: Fragen nach unserer Größe und unserer Verantwortung. Nach unserer Attraktivität für Mitarbeiter und Investoren. Nach unseren strategischen Schwerpunkten und Zielen. Danach, ob wir als Unternehmen richtig aufgestellt sind. An den Antworten auf all diese Fragen orientieren wir unser Handeln, um so die Ziele einer sicheren, klimafreundlichen und bezahlbaren Energieversorgung in Einklang zu bringen – und so die Zukunft der Energie zu gestalten.

Finanzkalender

6. Mai 2010 Hauptversammlung 2010 7. Mai 2010 Dividendenzahlung 11. Mai 2010 Zwischenbericht Januar – März 2010 11. August 2010 Zwischenbericht Januar – Juni 2010 10. November 2010 Zwischenbericht Januar – September 2010

9. März 2011 Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2010 5. Mai 2011 Hauptversammlung 2011 6. Mai 2011 Dividendenzahlung 11. Mai 2011 Zwischenbericht Januar – März 2011 10. August 2011 Zwischenbericht Januar – Juni 2011 9. November 2011 Zwischenbericht Januar – September 2011

Unternehmensbericht 2009

Geschäftsbericht Teil I/II

Die Zukunft der Energie.Weitergedacht.

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