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Unternehmensbericht 2009
Geschäftsbericht Teil I/II
Die Zukunft der Energie.Weitergedacht.
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Energie ist einer der wichtigsten Faktoren unseres Lebens. Vom Alltag des Einzelnen bis hin zur internationalen Zusammenarbeit in Politik und Wirtschaft prägt Energie, ihre klimafreundliche Erzeugung und ihre effiziente Nutzung immer mehr unsere Lebensweise. Als leistungsstarkes Energie unternehmen mit großen technologischen und finanziellen Möglichkeiten hat E.ON es sich zur Aufgabe gemacht, treibende Kraft bei der nachhaltigen Gestaltung unserer Energie-zukunft zu sein.
E.ON treibt den Wandel voran, ist aber auch bereit, sich selbst zu wandeln und auf die Zukunft einzustellen. Dafür haben wir weiter-gedacht und Fragen aufgeworfen: Fragen nach unserer Größe und unserer Verantwortung. Nach unserer Attraktivität für Mitarbeiter und Investoren. Nach unseren strategischen Schwerpunkten und Zielen. Danach, ob wir als Unternehmen richtig aufgestellt sind. An den Antworten auf all diese Fragen orientieren wir unser Handeln, um so die Ziele einer sicheren, klimafreundlichen und bezahlbaren Energieversorgung in Einklang zu bringen – und so die Zukunft der Energie zu gestalten.
Finanzkalender
6. Mai 2010 Hauptversammlung 2010 7. Mai 2010 Dividendenzahlung 11. Mai 2010 Zwischenbericht Januar – März 2010 11. August 2010 Zwischenbericht Januar – Juni 2010 10. November 2010 Zwischenbericht Januar – September 2010
9. März 2011 Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2010 5. Mai 2011 Hauptversammlung 2011 6. Mai 2011 Dividendenzahlung 11. Mai 2011 Zwischenbericht Januar – März 2011 10. August 2011 Zwischenbericht Januar – Juni 2011 9. November 2011 Zwischenbericht Januar – September 2011
46 Unsere Struktur
48 Konzern im Überblick
50 Market Unit Central Europe
54 Market Unit Pan-European Gas
58 Market Unit UK
62 Market Unit Nordic
66 Market Unit US-Midwest
70 Market Unit Energy Trading
75 Neue Märkte
76 Market Unit Climate & Renewables
80 Market Unit Russia
84 Market Unit Italy
88 Market Unit Spain
92 Impressum
93 Finanzkalender
2 Brief des Vorstandsvorsitzenden
6 Unser Unternehmen
8 Kurzprofil
10 Geschäftsfelder
12 Unternehmenskultur
14 Verantwortung
16 Neue Technologien
20 Das Jahr 2009
22 Unser Team
24 Vorstand
26 Aufsichtsrat
27 Mitarbeiter
30 Unsere Investoren
32 Überblick
33 Finanzstrategie
34 E.ON-Aktie
38 E.ON-Anleihen
40 Unsere Strategie
42 Grundsätze
43 Entwicklungsfelder
45 Investitionsplanung
FinanzberichtZusammengefasster LageberichtKonzernabschlussCorporate GovernanceAufsichtsrat und VorstandErläuterungen und Tabellen
Zum Herunterladen oder Bestellen finden Sie den Finanzbericht unterwww.eon.com/broschueren
Die Zukunft der Energie.Weitergedacht.
Finanzbericht 2009
Geschäftsbericht Teil II/II
2 Brief des Vorstandsvorsitzenden
das abgelaufene Geschäftsjahr 2009 wird als der Höhepunkt der Wirtschafts-krise in Erinnerung bleiben. Die Rezession hat auch unser Geschäft beein-trächtigt, denn als Folge der schwachen Konjunktur ging auch der Energie-verbrauch zum Teil deutlich zurück. Dennoch haben wir – wie versprochen und mehrfach bekräftigt – auch 2009 Kurs gehalten. Das Adjusted EBIT des Geschäftsjahres 2009 lag mit 9,6 Mrd € auf dem hohen Vorjahresniveau. Unsere Erwartung hinsichtlich des bereinigten Konzern über schusses konnten wir im Laufe des Jahres leicht nach oben korrigieren. Diese Prog-nose hat sich bestätigt, wir liegen mit 5,3 Mrd € nur um 5 Prozent unter dem hohen Vorjahresergebnis. Für das Geschäftsjahr 2009 konnten wir daher der Hauptversammlung die Ausschüttung einer im Vergleich zum Vorjahr stabilen Bardividende in Höhe von 1,50 € je Aktie vorschlagen. Die Aus-zahlungsquote vom bereinigten Konzernüberschuss liegt damit bei 54 Prozent, wir halten also auch bei unserer Dividendenpolitik unseren bisherigen Kurs bei, 50 bis 60 Prozent des bereinigten Konzernüberschusses auszuschütten.
Dieses gute Ergebnis haben wir vor allem erreicht, weil wir bereits vor der Finanz- und Wirtschaftskrise durch unser konzernweites Programm „PerformtoWin“ begonnen haben, die Effizienz des Unternehmens zu stei-gern. Bis 2011 werden wir ein Potenzial von jährlich 1,5 Mrd € mobilisieren, die ersten umgesetzten Maßnahmen tragen schon jetzt zum Ergebnis bei. Neben Effizienzsteigerungen setzen wir auf Investitionen in langfristiges Wachstum und die Optimierung unseres Portfolios, um E.ON in schwierigen Zeiten auf Erfolgskurs zu halten.
Mit der Abgabe des Höchstspannungsnetzes und von rund 5.000 Megawatt Stromkapazitäten in Deutschland haben wir 2009 unsere Verpflichtungen gegenüber der EU-Kommission weitgehend umgesetzt. Darüber hinaus konnten wir einen Großteil der Thüga zu einem attraktiven Preis abgeben, die davon ausgenommenen Beteiligungen der Thüga werden wir separat veräußern. Durch diese Transaktionen haben wir unsere Position in Deutschland auf allen Wertschöpfungsstufen signifikant reduziert, dem Wettbewerb wichtige Impulse gegeben und zugleich neue Positionen in Europa aufgebaut.
3Brief des Vorstandsvorsitzenden
Nimmt man den Netzverkauf, die Abgabe von Kapazitäten sowie die Ver-äußerung der Thüga zusammen, haben wir durch unsere Portfoliobe-reinigung bereits rund 6 Mrd € erzielt. Wir sind also auf dem Weg, auch unsere Ankündigung umzusetzen, bis 2010 Desinvestitionen in Höhe von mehr als 10 Mrd € durchzuführen. Diese Erlöse stärken unsere Investitions- und Finanzkraft, und das ist entscheidend dafür, dass wir uns nach dem Ende der aktuellen Krise in einer guten Ausgangslage befinden.
Bei diesen Investitionen orientieren wir uns an einer klaren Vision einer Energiezukunft: Nach unserer Überzeugung wird sich das Energiegeschäft durch technischen Fortschritt und getragen von einem breiten gesellschaft-lichen Konsens fundamental ändern. Es ist die gemeinsame Aufgabe von Energiepolitik und Energiewirtschaft, diesen Wandel so zu gestalten, dass das Gesamtsystem der Energieversorgung im Umbau stabil bleibt – und den Verbrauchern weiterhin zuverlässig und bezahlbar Energie liefert.
E.ON hat sich als eines der ersten Unternehmen zur Verantwortung beim Klimaschutz bekannt. So haben wir uns im Mai 2007 verpflichtet, die spezifischen CO2-Emissionen von 1990 bis 2030 zu halbieren. 2009 haben wir auf der Kopenhagener Klimakonferenz deutlich gemacht, dass im Falle eines starken Abkommens E.ON bereit ist, das für 2030 gesteckte Ziel bereits zehn Jahre früher zu erreichen. Die Kopenhagener Konferenz hat allerdings zu keiner entsprechenden Vereinbarung geführt. Wir werden daher intensiv die weiteren Verhandlungen in 2010 begleiten, um die von uns geforderte Investitionssicherheit für CO2-arme Technologien zu erreichen. In Anleh-nung an die „Copenhagen Scorecard“ von „Combat Climate Change“ (3C), die wir als Mitgliedsunternehmen unterstützen, fordern wir ein globales Reduktionsziel von mindestens 50 Prozent bis 2050 gegenüber 1990. Dieses Ziel muss flankiert werden von mittelfristigen ambitionierten Reduk-tions zielen bis 2020 oder 2030, die auf internationaler Ebene verankert werden und alle Industrieländer einschließen. Unter diesen Randbedingungen sind wir in der Lage, das Ziel der Reduzierung unserer spezifischen Emissionen um 50 Prozent bereits 2020 zu erreichen.
4 Brief des Vorstandsvorsitzenden
Eine besondere Bedeutung in der Energiezukunft kommt modernen, leistungsfähigen Netzen zu. Dies gilt sowohl für Höchstspannungs- als auch für Verteilnetze. Wir alle wissen, dass das bestehende Stromnetz nicht für eine stärker dezentrale, von Erneuerbaren Energien geprägte Energieversorgung ausgelegt ist. Dazu muss es umfassend modernisiert und ausgebaut werden. Ohne ein intelligentes Netz mit leistungsfähigen Energiespeichern können Wind- und Solarenergie nicht grundlastfähig werden, können dezentrale Erzeugungsanlagen nicht integriert werden, können die Möglichkeiten von Smart Metern nicht ausgeschöpft werden und können auch Elektrofahrzeuge nicht als mobile Speicher genutzt werden. Kurz: Ein modernes Stromnetz ist der Schlüssel zur Energiezu-kunft, in der Energieeffizienz unsere wichtigste Energiequelle sein wird.
E.ON hat für die drei entscheidenden Handlungsfelder der Zukunft – E-Mobi-lität, „Smart World of Energy“ und Energieeffizienz – konzernübergreifende Arbeitsgruppen gebildet. Wir arbeiten an Lösungen für die zahlreichen offenen Fragen in diesen Bereichen und werden dazu beitragen, die dann notwendigen Investitionen zu stemmen, wenn die regulatorischen Rahmen-bedingungen uns erlauben, solche unternehmerischen Entscheidungen zu verantworten. Das gilt insbesondere für die Netze. Für deren Ausbau und Modernisierung brauchen wir eine Regulierung, die als Teil eines umfassen-den Energiekonzepts die richtigen Investitionsanreize gibt. Nur solche Rah-menbedingungen erlauben es Unternehmen wie E.ON, konsequent in wei-teres Wachstum zu investieren.
Dabei konzentrieren wir uns im Wesentlichen auf drei Bereiche: erstens die Stromerzeugung, die schon heute mehr als die Hälfte unseres EBIT ausmacht, zweitens die Infrastruktur und drittens das Gas-Upstream-Geschäft. Investitionen in Erzeugung – sowohl in konventionelle als auch in Erneuerbare Energien – sind und bleiben Zukunftsinvestitionen, denn alle Indikatoren deuten darauf hin, dass wir in den kommenden Jahren wieder mit einer leicht steigenden Nachfrage und ebenso spätestens ab 2015 mit einem steigenden Bedarf an neuen Kraftwerkskapazitäten in Europa rechnen können. Daher investieren wir derzeit europaweit in moderne Kohle- und Gaskraftwerke. Der Schwerpunkt unserer Investitionen in Erneuerbare Energien geht derzeit in den Ausbau der Windkraft. Hier haben wir in den letzten zwei Jahren ein beispielloses organisches Wachstum realisiert und in kurzer Zeit zu den größten Produzenten von Windstrom weltweit
5Brief des Vorstandsvorsitzenden
aufgeschlossen. 2009 haben wir zudem Solarenergie als zweites Standbein etabliert. Ein weiterer Schwerpunkt unserer Investitionsstrategie ist der Ausbau des Gas-Upstream-Geschäfts. Die momentan schwierige, sich erst langsam wieder verbessernde Ertragssituation im Gasgeschäft ist nach unserer Ansicht nur vorübergehend, Schätzungen gehen bis 2030 vor einer deutlichen Zunahme des weltweiten Verbrauchs um 50 Prozent auf dann 4.300 bis 4.800 Mrd m3 aus. Daher bleiben Langfristverträge, die wir derzeit gemeinsam mit den Produzenten an die Absatzsituation anpassen, für die Versorgungssicherheit ebenso wichtig wie der Ausbau unserer eigenen Upstream-Aktivitäten.
Diese Investitionen legen zusammen mit der Straffung des Konzerns und unseren derzeit laufenden Projekten zur Effizienzsteigerung eine solide Basis dafür, dass E.ON nach dem Ende der aktuellen Krise schnell durch-starten kann und auch in Zukunft ein lohnendes, sicheres und vor allem nachhaltiges Investment darstellt.
Der Aufsichtsrat hat zum 1. Mai 2010 Dr. Johannes Teyssen zum Vorsitzenden des Vorstands der E.ON AG bestellt. Ich bin sicher, dass Herr Teyssen, der im Vorstand schon seit zwei Jahren das operative Geschäft von E.ON verantwortet, E.ON zielstrebig und mit großem Engagement weiter voran-bringen wird. Hierfür wünsche ich viel Erfolg und eine glückliche Hand und bitte Sie, E.ON auf diesem Weg weiterhin wohlwollend zu begleiten.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Wulf H. Bernotat
7
E.ON ist eines der größten privaten Strom- und Gas-unternehmen weltweit. Schon deshalb haben wir eine wichtige Stellung in der Gesellschaft und werden entsprechend aufmerksam wahrgenommen. Wir über-nehmen daher ganz selbstverständlich gesellschaft-liche Verantwortung – eine Verpflichtung, die mit unserer Größe wächst. Gleichzeitig bringt unsere Größe einen entsprechenden Handlungsspielraum mit sich, den wir aktiv in allen Geschäftsbereichen und gegen-über all unseren Stakeholdern nutzen. So übernehmen wir unter anderem Verantwortung für den schonenden Umgang mit Ressourcen, größtmögliche Arbeitssicher-heit für unsere Mitarbeiter, Transparenz und Fairness bei der Preisgestaltung für unsere Kunden und wir wollen ein guter Nachbar an unseren Standorten sein.
Unser zentrales Anliegen ist die sichere und effiziente Energieerzeugung und -versorgung der Zukunft. Wir bringen unsere Expertise rund um die Gewinnung und effiziente Nutzung von Energie in die gesellschaftlichen Entscheidungsprozesse ein. E.ON setzt sich für eine Energiepolitik ein, die Klimaschutz, Wirtschaftlichkeit und Versorgungssicherheit gleichberechtigt berück-sichtigt. Denn nur so gelangen wir zu tragfähigen und gesellschaftlich akzeptierten Strukturen einer zukunfts-fähigen Energieversorgung und gewinnen auf diese Weise Vertrauen in der Gesellschaft für unser Handeln. Und nur so lässt sich auch der notwendige Transforma-tionsprozess der Energiebranche erfolgreich bewältigen. Dieser Verantwortung stellen wir uns.
Unser Unternehmen
8 Unser Unternehmen Kurzprofil
Wer wir sind. Ein Überblick.Wir erzeugen, verteilen und vermarkten Energie. Wir bauen auf unsere breite internatio-
nale Präsenz, unsere langjährige Erfahrung und unser klares Bekenntnis zur Innovation.
Damit leisten wir unseren Beitrag, die Energiewelt von morgen aktiv mitzugestalten.
Entschlossen und verantwortungsvoll.
Unser Geschäft
Wir agieren entlang der gesamten Wert-
schöpfungskette im Strom- und Gasmarkt.
Unser Ziel ist es, eine verlässliche, klima-
freundliche und bezahlbare Energiever-
sorgung für unsere Kunden sicherzustellen.
Dafür verbinden wir unsere starke interna-
tionale Präsenz mit regionaler Kompetenz
und setzen konzernweit auf den Austausch
von vielversprechenden Ideen und Best
Practice.
Die voranschreitende Integration des
europäischen Energiemarktes eröffnet vor
allem in den Bereichen Stromerzeugung,
Energiehandel und Gasversorgung große
Entwicklungschancen. Um diese zu nutzen,
ist unser Geschäft in diesen Bereichen
stark europäisch ausgerichtet. Aus dieser
starken Position schaffen wir herausra-
gende Werte für unsere Aktionäre und
ausgezeichnete Perspektiven für unsere
Mitarbeiter und Kunden.
Unsere Wurzeln
Aus der Fusion von VEBA und VIAG – zwei
großen Traditionsunternehmen der deut-
schen Industrie – ist im Juni 2000 E.ON
entstanden. Nach dem Zusammenschluss
hat sich E.ON auf das Strom- und Gasge-
schäft konzentriert. Energie ist das, was
uns antreibt und in Zukunft antreiben
wird – seit den 20er-Jahren des letzten
Jahrhunderts.
Unsere Struktur
Die E.ON AG mit Sitz in Düsseldorf ist das
Corporate Center des E.ON-Konzerns. Zu
ihren Hauptaufgaben zählen die marktüber-
greifende Steuerung des Gesamt geschäfts
und die strategische Weiterentwicklung
des Unternehmens. Unser Geschäft ist in
zehn Market Units gegliedert, die geo-
grafisch oder funktional ausgerichtet sind.
Die Führungsgesellschaften der Market
Units sind verantwortlich für das integrierte
Management der Zielmärkte. Business
Units führen das operative Geschäft in
den einzelnen Ländern und Regionen.
Ausführliche Informationen zu unseren
Market Units finden Sie ab Seite 46.
An unseren Standorten in Europa, Russland und Nord amerika
erwirtschaften unsere über 88.000 Mitarbeiter einen
Umsatz von knapp 82 Mrd €. Das macht E.ON zu einem der
größten privaten Strom- und Gasunternehmen weltweit.
E.ON-Konzern in Zahlen (in Mio €)
2009 2008 +/– %
Stromabsatz (in Mrd kWh) 815,9 597,4 +37
Gasabsatz (in Mrd kWh) 1.217,7 1.208,6 +1
Umsatz 81.817 86.753 -6
Adjusted EBITDA 13.526 13.385 +1
Adjusted EBIT 9.646 9.878 -2
Bereinigter Konzernüberschuss 5.328 5.597 -5
Ausgabewirksame Investitionen 9.200 18.406 -50
Mitarbeiter (31.12.) 88.227 93.538 -6
9
Treten Sie mit uns in den Dialog über die
Zukunft der Energie
Die Energiewelt steht vor fundamentalen Herausforderungen: Der weltweit steigende Energiebedarf, der globale Temperaturanstieg und die Endlichkeit der fossilen Ressourcen erfordern einen grundlegenden Wandel unserer Energiesysteme. Um diese Heraus-forderungen zu überwinden, müssen wir weiterdenken. Wir haben klare Positionen zur Schlüsselrolle der Erneuerbaren Energien, zur Steigerung der Energieeffizienz und zum klimafreundlichen Energiemix der Zukunft. Aber auch wir haben längst noch nicht alle Antworten gefunden. Deshalb laden wir Sie ausdrücklich ein, am perma-nenten Dialog mit uns und anderen teilzu-nehmen. Denn nur der kontinuierliche Aus-tausch mit Personen und Institutionen ermöglicht uns, unsere Ziele und Ideen zu prüfen und weiterzuentwickeln.
MU = Market Unit
MU Climate & Renewables
E.ON Climate & Renewables GmbHDüsseldorf
MU UK
E.ON UK plcCoventry
MU US-Midwest
E.ON U.S. LLCLouisville
MU Spain
E.ON España S.L.Madrid
MU Italy
E.ON Italia S.p.A.Mailand
MU Central Europe
E.ON Energie AGMünchen
MU Russia
E.ON Russia PowerMoskau
MU Nordic
E.ON Sverige ABMalmö
MU Pan-European Gas
E.ON Ruhrgas AGEssen
MU Energy Trading
E.ON Energy Trading SEDüsseldorf
Unsere Ziele
Integriert, wettbewerbsorientiert, diskrimi-
nierungsfrei, transparent und klimafreund-
lich – so sieht das Zukunftsbild der Euro-
päischen Kommission vom EU-Binnen markt
für Energie aus. Um den grundlegenden
Umbau des europäischen Erzeugungsparks
voranzutreiben, setzt die Kommission auf
Klimaschutzinstrumente wie den Handel
mit Emissionsrechten. Richtige und wich-
tige Ideen, die E.ON unterstützt. Denn wir
sind überzeugt, dass eine systematische
Integration des europäischen Energie-
marktes, ein funktionierender Wettbewerb
auf allen Wertschöpfungsstufen und nach-
haltiger Klimaschutz zum Vorteil aller sind.
Schon heute besitzt E.ON eines der aus-
ge wogensten und flexibelsten Erzeugungs-
port folios in ganz Europa. Wir verfügen
über die Fähigkeit, unser Geschäft markt-
über greifend zu optimieren und die Syner-
gien aus unserer breiten europäischen
Präsenz zu nutzen. Auch hier denken wir
weiter und planen, die Effizienz unserer
Kraftwerke konsequent zu steigern und
gleichzeitig ihren CO2-Ausstoß zu verringern.
Außerdem wollen wir unsere Markt-
position in der europäischen Gasversorgung
weiter stärken und langfristig 10 Mrd m3
Erdgas pro Jahr aus eigenen Quellen för-
dern. Unter anderem mit unserer Beteili-
gung an einem der weltweit größten Gas-
felder, Yushno Russkoje in Sibirien, und
dem Ausbau unserer Gasförderung in der
Nordsee, wie zum Beispiel Skarv-Idun in
Norwegen, haben wir dieses ehrgeizige Ziel
fast erreicht.
Kurzprofil Unser Unternehmen
Corporate Center
E.ON AGDüsseldorf
Treten Sie mit uns in den Dialog:
10
Strom und Gas. In unserem Geschäft zählen Größe und ein breiter Energiemix.
Mit unserem integrierten Strom- und Gasgeschäft sind wir auf allen Stufen der Wert-
schöpfungskette aktiv. Wir sind einer der geografisch am breitesten aufgestellten
Strom erzeuger der Welt und verfügen über eines der ausgewogensten Erzeugungsportfolios
unserer Branche. Auch im Gasgeschäft haben wir eines der regional am stärksten
diversifizierten Bezugsportfolios. Mit diesen Stärken sind wir bestens aufgestellt, den
Herausforderungen in unseren Märkten zu begegnen und die Energieversorgung von
morgen mitzugestalten.
Unser Unternehmen Geschäftsfelder
Unser Geschäft: Strom und Gas aus einer Hand
11
Strom
Wir verfügen über eine installierte Kraftwerksleistung von 73 GW.
Mit bedeutenden Erzeugungsstandorten in Deutschland, Groß-
britannien, Schweden, Russland, den USA, Italien, Spanien, Frank-
reich und den Benelux-Ländern ist E.ON einer der geografisch
am breitesten aufgestellten Stromerzeuger der Welt. Darüber hin-
aus verfügen wir über eines der breitesten und ausgewogens-
ten Erzeugungsportfolios unserer Branche. Demnach entfallen
zum Jahresende 2009 von der gesamten Erzeugungskapazität
38 Prozent auf Erdöl/Erdgas, 34 Prozent auf Kohle, 15 Prozent auf
Kernenergie, 7 Prozent auf Wasserkraft und 6 Prozent auf Wind-
kraft sowie weitere Erneuerbare Energien.
Unsere Erzeugungsflotte ist schon heute zu einem Drittel
CO2-frei und wird nach und nach immer klimafreundliche r 2). Unser
Ziel ist, unseren spezifischen CO2-Ausstoß bis 2030 zu halbieren.
Um dieses Ziel zu erreichen, unternehmen wir viel: Wir vergrößern
in hohem Tempo unser Portfolio an Erneuerbaren Energien (allein
2009 haben wir unsere regenerative Erzeugungs leistung um 1 GW
erweitert) und bauen die weltweit klima freundlichsten Gas- und
Kohlekraftwerke. Darüber hinaus bereiten wir uns darauf vor, die
Laufzeiten unserer Kernkraftwerke in Deutschland zu verlängern
und sind an Projekten zum Bau neuer Kernkraftwerke in mehreren
europäischen Ländern beteiligt.
Im Bereich Infrastruktur betreiben wir in Deutschland ein
Hoch spannungsnetz (unser Transportnetz für Höchstspannung
haben wir im Rahmen der Verpflichtungszusage gegenüber der
Europäischen Kommission mit Wirkung zum 31. Dezember 2009
veräußert). Wir kaufen und verkaufen Strom und ähnliche Com-
modities unter Marktbedingungen und leisten damit einen we-
sentlichen Beitrag für faire Preise und eine langfristig gesicher-
te Energieversorgung für unsere Kunden in ganz Europa. Unsere
Regionalversorger in Deutschland, Großbritannien, Schweden,
Spanien, Osteuropa und dem Mittleren Westen der USA betreiben
Verteilnetze, die unsere Privat- und Geschäftskunden sicher und
zuverlässig mit Strom versorgen.
Unsere nationalen und regionalen Stromvertriebsgesellschaf-
ten bieten eine Vielzahl von Stromprodukten und individuellen
Services – und versorgen damit rund 30 Millionen Industriekunden,
Geschäfts kunden, Haushalte und Kommunen in Europa.
Gas
E.ON ist einer der größten europäischen Akteure im Gasgeschäft
und eine der tragenden Säulen für die Gasversorgungssicherheit
in Europa.
Unser Gasexplorations- und -produktionsgeschäft (E&P) konzen-
triert sich geografisch auf die Nordsee und Sibirien, beides E&P-
Regionen mit hohem Wachstumspotenzial. Unser strategisches
Ziel, langfristig 10 Mrd m3 Erdgas pro Jahr aus eigenen Quellen zu
fördern, werden wir auf Basis der bereits heute getätigten Inves-
titionen im Jahr 2012 erreichen.
Grundpfeiler unserer heutigen Erdgasversorgung ist ein geo-
grafisch ausgewogenes Portfolio an langfristigen Einkaufsverträgen,
die wir mit den wichtigsten Produzentenländern geschlossen
haben. Im Laufe des Jahres 2009 haben wir 624,1 Mrd kWh Erdgas
aus diesen Verträgen bezogen. Die Erdgasmengen werden über
große Transitleitungen von ihren Förderquellen zu uns transportiert.
Unsere Gasbeschaffung wollen wir zunehmend durch verflüs-
sigtes Erdgas (Liquefied Natural Gas, LNG) ergänzen. Hierbei
zielen wir auf eine Mischung von kurzfristigen und langfristigen
Lieferverträgen ab. In diesem Zusammenhang prüfen wir auch
Möglichkeiten, ausgewählte LNG-Projekte in Westafrika und dem
Nahen Osten zu entwickeln. Wir sind außerdem an mehreren
LNG-Wiederverdampfungsanlagen in Nordwest- und Südeuropa
beteiligt, um alle europäischen Schlüsselmärkte zukünftig mit
LNG versorgen zu können.
Unsere Handelsgesellschaft kauft und verkauft Gas und ähn-
liche Commodities in über 40 Ländern weltweit und an allen be-
deutenden Energiehandelsplätzen Europas und ist damit ein
wichtiges Bindeglied zwischen E.ON und den weltweiten Groß-
handelsmärkten.
Geschäftsfelder Unser Unternehmen
2) Die in diesem Geschäftsbericht getroffenen Aussagen zur CO2-Freiheit beziehen sich auf die reine Stromerzeugung als solche, ohne Betrachtung des gesamten Lebenszyklus‘ der Erzeugungsanlage.
Erzeugung
• 73 GW installierte Kraftwerksleistung, 320 Mrd kWh Strom
• Ausgewogener Energiemix• Ziel: CO2-Reduktion um 50 % bis 2030
Transport1)
• 33.000 km Transportnetz, 110 Mrd kWh Strom
Exploration & Produktion
• Heute: 1,4 Mrd m3
• Ziel: langfristig 10 Mrd m3 Erdgas pro Jahr aus eigenen Quellen(7,5 Mrd m3 davon werden die Gasfelder Yushno Russkoje und Skarv-Idun beitragen)
Transport und Speicherung
• 11.600 km Transportnetz, 620 Mrd kWh Gas • 10 Mrd m3 Speicherkapazität
Handel
• 1.240 Mrd kWh Handelsvolumen
Handel
• 1.498 Mrd kWh Handelsvolumen
Beschaffung (inkl. LNG)
• Ausgewogenes Lieferportfolio mit sechs wesentlichen Quellen
Strom Gas
Upstream
Midstream
Energie erzeugen, verteilen und vermarkten
Unsere Marktpositionen auf allen Wertschöpfungsstufen
Verteilung
• Rund 1 Mio km VerteilnetzVerteilung
• Rund 100.000 km Verteilnetz
Vertrieb
• 1.218 Mrd kWh Gasabsatz
Downstream
Vertrieb
• 816 Mrd kWh Stromabsatz 1) verkauft mit Wirkung zum 31.12.2009
12 Unser Unternehmen Unternehmenskultur
Ein Ziel gemeinsam zu verfolgen, ist Teamwork.Sich dabei füreinander zu engagieren, ist gelebte Gemeinschaft.
Unternehmenskultur zu leben bedeutet, gemeinsame Werte zu teilen. Das ist leichter gesagt als getan in einem Unternehmen mit über 88.000 Mitarbeitern in mehr als 30 Ländern. Bei E.ON haben wir daher gemeinsame Werte und Verhaltensweisen definiert. Die Verständigung auf Werte ist wichtig, um erfolgreich über Team- und Ländergrenzen hinweg zusammenzuarbeiten. Denn sie schaffen Sicherheit und Vertrauen. Nach innen wie nach außen. Einige Beispiele zeigen, wie wir bei E.ON eine mitarbeiter- und leistungsorientierte Kultur fördern – bei unseren jüngsten Mitarbeitern, in neuen Konzern-gesellschaften, aber natürlich ebenso bei Mitarbeitern, die schon jahrelang im Unternehmen sind.
13Unternehmenskultur Unser Unternehmen
Werte von Beginn an vermitteln
Schon beim Start ins Berufsleben und bei
den ersten Schritten in unserem Unter-
nehmen vermitteln wir unseren über 2.000
Auszubildenden in Deutschland die Bedeu-
tung und die Inhalte unserer E.ON-Werte.
Mit Erfolg. Denn unsere Auszu bilden den
haben Eigeninitiative gezeigt, Verantwor-
tung übernommen und selbstständig ein
Planspiel entwickelt, das generelles Wissen
über den Konzern, seine Geschäftsfelder,
seine Struktur und seine Kultur spielerisch
vermittelt. Gleichzeitig fördert es die unter-
nehmens- und standortübergreifende
Zusammenarbeit sowie die Entwicklung
gemeinsamer Ideen und Projekte. Dieses
Planspiel nutzen wir heute, um die E.ON-
Werte schon bei den Jüngsten nachhaltig
zu verankern. Hinter all dem steht das
Ziel, unsere Auszubildenden zu ermutigen,
die E.ON-Werte aktiv zu leben.
Neue Kollegen integrieren
Bei der kulturellen Integration neuer Ein-
heiten unter dem Dach von E.ON stehen
Management und Mitarbeiter vor beson-
deren Herausforderungen. Gerade in dieser
Phase ist es wichtig, kulturellen Austausch
zu fördern. Ein wichtiges Element, mit dem
wir unsere Mitarbeiter in diesem Prozess
unterstützen, ist die sogenannte „Tool-
box“. Es handelt sich um eine Zusammen-
stellung von Präsentationen, Videos und
Kommunikationsmodulen, die Führungs-
kräfte nach Bedarf zum Einsatz bringen
können. Die Toolbox dient dem Ziel, dass
alle Mitarbeiter die E.ON-Werte und -Ver-
haltensweisen verstehen und diese
nachhaltig in ihre Einstellungen und ihr
tägliches Handeln übernehmen. Wichtig
ist: Es handelt sich nicht nur um die
Vermittlung von theoretischem Wissen.
Ein Beispiel aus der Praxis sind interaktive
Team-Workshops, bei denen Zusammen-
arbeit erlebbar wird.
OneE.ON bildet die Klammer
Zur Stärkung des Wir-Gefühls bei all un-
seren Mitarbeitern ist der sogenannte
„OneE.ON Day“ mittlerweile fester Bestand -
teil unserer Unternehmenskultur. Dazu
kommen an einem Tag im Jahr an allen
Standorten weltweit E.ON-Mitarbeiter
mit ihren Führungskräften zusammen und
arbeiten an relevanten Konzernthemen.
In diesem Jahr diente der OneE.ON Day
dazu, aufzugreifen, was unsere Mitarbeiter
derzeit am meisten beschäftigt: welche
Werte und Verhaltensweisen in Zeiten der
Veränderung wichtig sind. Veranstaltungen
zu den Themen „gesellschaftliche Ver-
antwortung“ und „standortübergreifende
Zusammenarbeit“ spiegelten dabei gleich-
zeitig die zentralen E.ON-Werte wider.
Den Mitarbeitern zuhören
Offenheit ist ein weiterer gelebter E.ON-
Wert. Deshalb ist die regelmäßige Durch-
führung unserer Mitarbeiterbefragung
ein wesentlicher Bestandteil unserer
Unternehmenskultur. E.ON führt seit 2004
regel mäßig Mitarbeiterbefragungen
durch. Die Befragungen sind als wirksames
Management-Instrument bei unseren
Führungskräften und Mitarbeitern inzwi-
schen voll akzeptiert. Die jüngste Befragung,
die im Herbst 2009 als Stichprobenbe-
fragung durchgeführt wurde, ergab eine
sehr gute konzernweite Beteiligungsquote
von rund 78 Prozent.
Die Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung
2009 zeigen, dass das Engagement unserer
Mitarbeiter weiterhin auf hohem Niveau
ist – auch und vor allem im Vergleich zu
anderen Unternehmen. Eine klare Mehr-
heit gibt an, unsere gemeinsamen Werte
und Verhaltensweisen täglich am Arbeits-
platz zu leben. Auch die Angaben über
das persönliche Arbeitsumfeld und die
Zusammen arbeit im Team zeichnen ein
überwiegend positives Bild und übertreffen
vergleichbare Ergebnisse anderer Unter-
nehmen. Doch unsere Mitarbeiter äußer-
ten auch Kritik. Beispielsweise daran, wie
wir Veränderungsprozesse angehen oder
unsere Unternehmensziele an sie kommu-
nizieren. Diese Rückmeldungen nehmen
wir offen auf, analysieren die Ursachen
intensiv und setzen konzernweit gezielte
Verbesserungsmaßnahmen auf allen Ebe-
nen und in allen Einheiten um.
Mehr dazu?
www.eon.com/unternehmenskultur
Gelebte Identität: Für einen Fotowettbewerb formten E.ON-Mitarbeiter das Logo – und gewannen
Kritische Rückmeldungen nehmen wir
offen auf, analysieren die Ursachen
intensiv und setzen konzernweit
ge zielte Verbesserungsmaßnahmen um.
Unsere Werte
• Integrität Wir tun, was wir sagen.• Offenheit Wir sagen, was wir denken.• Vertrauen und gegenseitiger Respekt Wir behandeln andere so, wie wir
selbst behandelt werden möchten. • Mut Wir tun und sagen, wovon wir über-
zeugt sind.• Gesellschaftliche Verantwortung Wir handeln im langfristigen gesell-
schaftlichen Interesse.
Unser Verhalten
• Kundenorientierung• Leistungswille• Veränderungsbereitschaft• Zusammenarbeit• Führungsverhalten• Vielfalt und Weiterentwicklung
14 Unser Unternehmen Verantwortung
Um Energie zu produzieren und zu vermarkten,
brauchen wir Ressourcen. Materielle Ressourcen
wie Rohstoffe oder Kapital, aber auch ideelle
Ressourcen wie Vertrauen. Das Vertrauen von
Menschen, die in der Umgebung unserer Standorte
leben. Ebenso wie von unseren Kunden und Mit-
arbeitern, von unseren Geschäftspartnern und
der breiten Öffentlichkeit sowie von politischen
und öffentlichen Interessenvertretern. Dieses
Vertrauen verdienen wir nur, wenn wir unserer
großen Verantwortung unter Berücksichtigung der
gesellschaftlichen Erwartungen gerecht werden.
Unserer ökonomischen, ökologischen und sozialen
Verantwortung stellen wir uns – und setzen diese
in Form von Projekten an unseren Standorten um.
Glaubwürdigkeit steigern und eine neue Vertrauens-
basis schaffen – das sind wesentliche Herausfor-
derungen unserer Branche im kommenden Jahr-
zehnt. Diese gilt es zu meistern, um auch in
Zukunft sichere, bezahlbare und klimafreundliche
Energie produzieren und vermarkten zu können.
Wir sind eines der größten privaten Strom- und
Gasunternehmen weltweit und es ist eines unserer
zentralen Anliegen, auch bei der Gewinnung und
beim Erhalt der Ressource Vertrauen eine führende
Rolle zu spielen.
Die Energiewelt erlebt einen ebenso notwen-
digen wie tief greifenden Transformationsprozess.
Denn sie steht Entwicklungstrends von globalem
Ausmaß gegenüber. Erstens: Der weltweite Energie-
hunger nimmt stetig zu. Zweitens: Die fossilen
Ressourcen, die diesen Hunger bisher maßgeblich
gestillt haben, sind endlich. Drittens: Der Verbrauch
fossiler Brennstoffe setzt CO2 frei und ist mitver-
antwortlich für den Klimawandel. Diese Trends mit
allen Mitteln zu verlangsamen und letztendlich
ganz zu stoppen ist Aufgabe aller – Privatpersonen,
Unternehmen und Regierungen gleichermaßen.
Ohne Vertrauen können wir nicht arbeiten.
Verantwortungsvolle Rohstoffbeschaffung – auf allen Stufen der Wertschöpfungskette
Können Sie sich vorstellen, wie viele Rohstoffe und Materialien wir für unsere Arbeit brauchen? Eine Menge, denn wir müssen nicht nur Kraftwerke betreiben oder Anlagen warten, sondern auch unsere über 88.000 Mitarbeiter mit allem versorgen, was sie für ihre tägliche Arbeit brauchen – vom Schutzhelm bis zum Schreibblock. Und unsere Verantwortung für diese Güter beginnt nicht erst, wenn sie bei uns eintreffen. Sie beginnt dort, wo sie gefördert beziehungsweise hergestellt werden. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, haben wir konzernweite „Grundsätze für eine verantwortungsvolle Beschaffung“ aufgestellt. Diese unterstützen uns dabei, dass zum Beispiel das von uns bezogene Uran unter sicheren Bedingungen gewonnen und angereichert wird, dass unsere Kohle mit den geringstmöglichen Umweltauswirkungen gefördert und dass sie gewonnen wird, ohne die Sicherheit von Minenarbeitern zu gefährden. 2009 haben wir eine Richtlinie zur Biomassebeschaffung verabschiedet, die eine verantwortliche Nutzung dieses neuen Energieträgers sicherstellt – zum Beispiel durch zertifizierte Produkte und solche, die nicht die Versorgung mit Nahrungs-mitteln in anderen Ländern gefährden. Wir versuchen zu gewährleisten, dass alle Produkte – von wo auch immer wir sie beziehen – unsere Grundsätze einer verantwortungsvollen Beschaffung erfüllen und damit im Einklang stehen mit den Menschenrechten und Rechten von Arbeitern, dem Umweltschutz und den Prinzipien einer ethischen Wirtschaftsweise.
15
Die ökonomischen, ökologischen und sozialen
Her aus forderungen des nötigen Transformations-
prozesses sind so umfassend, dass weder ein
Unternehmen noch eine Regierung allein die not wen-
digen Lösungsansätze entwickeln kann. Vielmehr
sind neue Partnerschaften und eine technologische
und soziale Innovationskraft von beispielloser
Größe und Umsetzungsgeschwindigkeit für unsere
Branche gefragt.
E.ON ist entschlossen, diesen Wandel voranzu-
treiben und den globalen Herausforderungen unter
anderem mit folgenden Maßnahmen zu begegnen:
• Aufstellung von ambitionierten Klimaschutz-
zielen und Halbierung der CO2-Emissionen für
jede von uns erzeugte Kilowattstunde Strom
bis 2030, ausgehend von den Werten von 1990.
Im Jahr 2009 konnten wir im Vergleich zum
Vorjahr eine Reduktion der CO2-Intensität um
1,6 Prozent auf nun 0,476 Tonnen pro MWh er-
reichen.
• Ausbau des Anteils von Erneuerbaren Energien
auf rund ein Drittel unserer gesamten Eigen-
erzeugung bis 2030 und Entwicklung kommerziell
einsetzbarer Technologien zur CO2-Abtrennung
und -Speicherung bis 2020.
• Neubau von hocheffizienten Kraftwerken für
fossile Energieträger, um damit die negativen
Auswirkungen auf das Klima im Vergleich zu
älteren und weniger effizienten Kraftwerken zu
verringern.
• Unterstützung unserer Kunden beim verant-
wortungsvollen Umgang mit Energie durch
individuelle Produkte, Dienstleistungen und
Prämienprogramme.
• Im Jahr 2009 Zuwendungen in Höhe von 17 Mio €
an die universitäre Forschung im Bereich zentra-
ler Energietechnologien.
• Investition in Erdgas und LNG, um die lang-
fristige Versorgung zu sichern und eine weniger
CO2-intensive Alternative zu Kohle und Öl bieten
zu können.
• Fortwährender Dialog mit Nichtregierungs-
organisationen und anderen Stakeholdern, um
unsere Ideen und Initiativen auf den Prüfstand
zu stellen und zu verbessern.
E.ON-Lehrstuhl für Corporate Responsibility (CR) –
Verantwortung als Schlüsselqualifikation für Manager
von morgen
An immer mehr Business Schools in der ganzen Welt zählen CR und Nachhaltigkeit zu den Pflichtfächern im MBA-Studium. Waren es 2001 nur ein Drittel, unter-richteten 2009 bereits über zwei Drittel der Business Schools „Verantwortung“. E.ON hat im September 2009 an der European School of Management and Tech-nology mit Sitz in Berlin einen Stiftungslehrstuhl für Corporate Responsibility eingerichtet. Mit diesem von Professor C. B. Bhattachary gehaltenen Lehrstuhl zeigen wir, wie wichtig uns die Lehre und Erforschung von gesellschaftlicher Verantwortung ist. Ihren wirt-schaftlichen und gesellschaftlichen Mehrwert richtig zu verstehen und einzusetzen, gehört zu den Schlüssel-qualifikationen für Manager von morgen.
Verantwortung Unser Unternehmen
Unserer Verpflichtung zur gesellschaftlichen Ver-
antwortung kommen wir nicht nur auf globaler,
sondern auch auf nationaler und lokaler Ebene
nach. Bestes Beispiel dafür ist unser konzernweites
Programm „Energie für Kinder“ zur frühkindlichen
Bildung in Sachen Umweltschutz durch den bewuss-
ten Umgang mit Energie. Bei E.ON leben wir diesen
Grundgedanken in der Initiative „Environmental
Champions”. Hier geht es darum, das Bewusstsein für
Umwelt- und Ressourcenschutz bei unseren Mit-
arbeitern zu schärfen. Darüber hinaus setzen wir
uns aktiv für den Erhalt der Biodiversität in und um
unsere Anlagen ein, fördern konzernweit eine ge-
lebte Kultur der Arbeitssicherheit und Gesund-
heitsförderung, unterstützen unsere Mitarbeiter
bei ehrenamtlichen Tätigkeiten in ihren Gemeinden
und bieten bedürftigen Kunden Sozial tarife an.
Wir kontrollieren unseren Fortschritt in all diesen
Verantwortungsbereichen anhand von Kennzahlen
und erstatten regelmäßig Bericht darüber. Bei der
CR-Berichterstattung orientiert sich E.ON an den
Leitlinien der „Global Reporting Initiative“ (GRI)
und des „Global Compacts“ der Vereinten Nationen.
Zentrale Kennzahlen werden dabei selbstverständ-
lich unabhängig erhoben und überprüft.
Mehr dazu?
www.eon.com/verantwortung
16 Unser Unternehmen Neue Technologien
Wir fördern Energie technologien von morgen. Schon heute.E.ON sieht sich als Energieunternehmen
in der Verantwortung, zum endgültigen
Durchbruch der Erneuerbaren Energien
beizutragen und sie technologisch und
wirtschaftlich im industriellen Maßstab
verfügbar und nutzbar zu machen. Wir
sind bereits heute in der Spitzengruppe im
Bereich regenerativer Energien. Wir in-
vestieren international mehrere Milliarden
Euro in eine Reihe von vielversprechen den
Technologien; vor allem in Windkraft und
Solarenergie, aber auch in Biomasse und
Bio-Erdgas.
E.ON verfolgt in der Forschung und
Entwicklung (F&E) zwei Ansätze: Erstens
optimieren wir kontinuierlich unsere An-
lagen und Produktionsprozesse. Zweitens
forcieren wir die Entwicklung von Schlüssel-
technologien, die morgen eine entschei-
dende Rolle in der Verbesserung des
Ressourcen- und Klimaschutzes spielen
werden.
Da wir international breit aufgestellt
sind, verfügen wir über ein F&E-Netzwerk,
das sich über viele Länder und Kontinente
erstreckt. Das gibt uns wiederum die
Möglichkeit, auf einen breiten Erfahrungs-
schatz zurückzugreifen. So werden inno-
vative, klimafreundliche Lösungen so
schnell wie möglich gemeinsam entwi-
ckelt und unternehmensweit eingesetzt.
E.ON unterstützt mehr als zehn ver-
schiedene Universitäten. Herausragendes
Beispiel unserer Hochschulförderung ist
das E.ON Forschungszentrum für Energie,
eine Public-Private-Partnership mit der
RWTH Aachen. E.ON fördert das Zentrum
mit einer Summe von 40 Mio € über
einen Zeitraum von zehn Jahren. Der erste
Neubau konnte bereits 2009 bezogen
werden.
Die aussichtsreichsten Lösungen
im Blick – mit unserer Technologie-
Initiative „innovate.on”
Es gibt weder ein Patentrezept noch eine
Einzellösung, um den Klimawandel zu
stoppen. Aber es gibt vielversprechende
Technologien. Diese gilt es konzernweit
mit Innovationskraft vom ersten Labor-
versuch bis zur marktreifen Anwendung
zu entwickeln. Wir streben vor allem in
diesen zehn Bereichen nach den besten
Lösungen:
• Hocheffiziente Kohlekraftwerke
• CO2-Abtrennung und -Speicherung
(Carbon Capture and Storage, CCS)
• Kernenergie der neuesten Generation
E.ON Forschungszentrum für Energie – komplexe Themen ganzheitlich betrachtet
Das 2006 gegründete E.ON Forschungszentrum für Energie ist eine Public-Private-Partnership mit der RWTH Aachen. Hier werden technologische und konzeptionelle Projekte unterstützt, die zu einer sicheren, klimafreundlichen und bezahlbaren Energiezukunft beitragen. Das Forschungs-zentrum blickt dabei über den Tellerrand. Statt Einzellösungen für isolierte technische Probleme zu suchen, entwirft es umfassende, Forschungsdisziplinen übergreifende Lösungen, die alle Aspekte komplexer Energiefragen mit einbeziehen. Durch die folgenden Forschungsschwerpunkte von fünf Instituten werden die bereits existierenden und international angesehenen Bereiche der Energieforschung der RWTH Aachen ergänzt: Elektrische Energieerzeugung und Speicher-systeme, Angewandte Geophysik und Geothermie, Automatisierung von Versorgungsnetzen, Energieeffizienz in Gebäuden und Innenraum-Klimatisierung sowie Bedürfnisse und zukünftiges Verhalten der Energieverbraucher.
Forscher im Labor: E.ON unterstützt mehr als zehn verschiedene UniversitätenBio-Erdgas-Anlage in Deutschland: E.ON investiert in innovative Technologien
17
CO2-Abtrennung und -Speicherung – drei
Möglichkeiten, Kohlekraftwerke klima-
freundlicher zu machen
Die Technologie, CO2 aus Gasgemischen abzu-trennen, ist bereits vorhanden. Die chemische Industrie wendet sie seit Jahrzehnten an. Die Herausforderung für die Energiewirtschaft besteht darin, diese Technologie so weiterzu-entwickeln, dass sie in großen Kraftwerken, in denen die abzutrennenden CO2-Mengen un-gleich größer sind, effizient arbeitet. Zurzeit gibt es drei anwendungsreife Technologien:
• Oxyfuel-Verfahren: Ein Oxyfuel-Kraftwerk verbrennt Kohle in nahezu reinem Sauerstoff anstelle von normaler Luft. Seine Abgase bestehen fast ausschließlich aus Wasser und CO2.
• Pre-Combustion-Verfahren: Kohle wird durch Vergasung in ein Gemisch aus CO2 und Was-serstoff umgewandelt, aus dem sich CO2 einfach abtrennen lässt. Der zurückbleibende Wasserstoff kann als sauberer Brennstoff genutzt werden.
• Post-Combustion-Verfahren: Chemische Reini-gungssubstanzen werden genutzt, um CO2 aus dem Rauchgas von Kraftwerken abzu-trennen.
Alle drei Verfahren zur CO2-Abscheidung haben ihre Vor- und Nachteile. Wir investieren in alle drei – sind aber der Auffassung, dass das Post-Combustion-Verfahren das größte Klimaschutz-Potenzial bietet.
• Offshore-Windparks
• Bio-Erdgas
• Konzentrierter Solarstrom (Concen-
trated Solar Power, CSP)
• Intelligente Netze
• Mikrokraftwerke mit Kraft-Wärme-
Kopplung
• Gaswärmepumpen
• Elektromobilität
Besonders wichtige Demonstrationspro-
jekte haben wir 2009 in den Bereichen
CCS und Offshore-Windparks realisiert.
Emission nahe null
Carbon Capture and Storage (CCS)
Mit der CCS-Technologie zur Abtrennung
und Speicherung von CO2 könnten fossil
befeuerte Kraftwerke in Zukunft nahezu
emissionsfrei betrieben werden. Deshalb
arbeitet E.ON auch mit Hochdruck daran,
CCS bis 2020 kommerziell verfügbar zu
machen. Wir sind an zahlreichen For-
schungs- und Entwicklungsprojekten zu
Methoden der CO2-Abtrennung und
-Speicherung beteiligt. Aus Klimaschutz-
gesichtspunkten ist die sogenannte Post-
Combustion-Capture-Technologie am
aussichtsreichsten, weil damit bereits
bestehende Kraftwerke nachgerüstet
werden können. Unsere CCS-Highlights
2009 im Überblick:
• Im Februar beschließen E.ON Benelux
und die Rotterdam Climate Initiative
eine Machbarkeitsstudie für eine CCS-
Anlage in einem neuen, hocheffizienten
Kohlekraftwerk mit einer installierten
Leistung von 1.100 MW, das derzeit am
E.ON-Kraftwerksstandort Maas vlakte
im Hafen von Rotterdam entsteht.
• Im Mai beantragt E.ON Gas Storage
die Genehmigung, im norddeutschen
Weser-Gebiet geologische Untersu-
chungen durchzuführen. In den kom-
menden fünf Jahren wird ermittelt
werden, ob in dieser Region die Voraus-
setzungen für den Bau eines unter-
irdischen CO2-Speichers gegeben sind.
• Im Juli beantragt E.ON im Rahmen des
Förderprogramms „European Energy
Programme for Recovery“ finanzielle
Unterstützung für zwei Post-Combus-
tion-Capture-Demonstrationsanlagen
in Kingsnorth, Großbritannien, und
Maasvlakte, Niederlande.
• Im September startet E.ON Kraftwerke
eine 16-monatige Testphase für ein in
Kooperation mit Siemens entwickeltes
Verfahren zur CO2-Abtrennung aus
dem Rauchgas von Kraftwerken. Die
Pilotanlage wird am deutschen E.ON-
Kraftwerksstandort Staudinger in
Betrieb genommen.
• Im September beschließt die US-Ener-
giebehörde, ihre Unterstützung für
das FutureGen-Projekt fortzusetzen.
Der Bau des geplanten 275-MW-Kraft-
werks mit integrierter Kohlevergasung
und CO2-Abtrennungsanlage könnte
bereits 2010 in den USA beginnen – mit
E.ON U.S. als Mitglied der „FutureGen“-
Alliance.
Mehr dazu?
www.eon.com/innovation
www.eon.com/ccs
Neue Technologien Unser Unternehmen
CCS-Anlage im Kraftwerk Staudinger: E.ON arbeitet daran, CCS bis 2020 verfügbar zu machen Pilotprojekt MINI E: Stromtankstelle in München
18
Der Wind weist den Weg
Offshore-Windparks
Die Zukunft der europäischen Windkraft
liegt auf dem Meer. Auch wenn die Anfor-
derungen besonders in großen Wasser-
tiefen höher sind, sprechen vor allem die
starken und stetigen Winde sowie der
verfügbare Freiraum für Offshore-Anlagen.
Unsere Highlights 2009:
• Im Januar erhält das von E.ON geführte
Konsortium „Helm Wind“ Finanzmittel
vom „Energy Technology Institute“ –
einer Public-Private-Partnership zwi-
schen Energieunternehmen und der
britischen Regierung. Helm Wind er-
stellt Design- und Machbarkeitsstudien
für Offshore-Windparks der neuesten
Generation.
• Seit August liefert die erste deutsche
Offshore-Windkraftanlage „grünen
Strom“ aufs Festland. Die 60-MW-Anlage
in der Nordsee ist Teil des Pilot projekts
alpha ventus. Das von E.ON, Vattenfall
und EWE realisierte Projekt liefert
vor allem durch die große Entfernung
von 45 km zur ost friesischen Insel
Borkum wichtige Erfahrungswerte für
künftige Tiefseewindparks. Insgesamt
verfügt E.ON bereits heute über zahl-
reiche Offshore-Bauprojekte in der
Nord- und Ostsee.
Unser Unternehmen Neue Technologien
Pilotprojekt alpha ventus: wichtige Erfahrungswerte für künftige Tiefseewindparks
19
E.ON Research Award – Auszeichnung für wegweisende universitäre Forschung
Zum zweiten Mal wurde im April 2009 der E.ON Research Award an internationale Forschungsprojekte und Universitätsinstitute verliehen. Der mit insgesamt 6 Mio € dotierte Award 2008 wurde an neun herausragende Projekte vergeben, die Nanotechnologie in der Energieversorgung nutzbar machen. Die Bandbreite der Projekte reicht von Konzepten, die Solarzellen und Fotovoltaik-Anlagen effizienter und kostengünstiger gestalten, bis hin zu energieeffizienten Heiz- und Klimaanlagen im Gebäude-sektor. Das Thema für den Award 2009, der in diesem Jahr vergeben wird, lautet: Wärmespeicherung für konzentrierte Sonnenenergie. Im Rahmen der Forschungsinitiative stellt E.ON über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren 60 Mio € für internationale Projekte und 40 Mio € für das E.ON Forschungs-zentrum für Energie (siehe Infobox auf Seite 16) bereit. 2009 förderte E.ON derzeit laufende Programme der universitären Forschung für Energietechnologie mit 17 Mio €.
Neben CCS und Offshore-Windparks haben
wir 2009 auch in anderen innovativen
Technologien weitergedacht:
Gemeinsames Pilotprojekt mit BMW
CO2-reduzierte Mobilität
Im Juli startet E.ON Energie zusammen mit
BMW ein zwölfmonatiges Pilotprojekt
zur E-Mobilität. Im Münchner Stadtgebiet
werden 15 MINI E und Stromtankstellen
getestet, die mit CO2-freier Energie aus
Wasserkraft gespeist werden. Dabei stehen
Fragen nach der Zukunft des Straßenver-
kehrs im Vordergrund: Wie sähe zum
Beispiel die Ladestationen-Infrastruktur im
Jahr 2020 aus, um eine Million Elektro-
autos versorgen zu können, die bis dahin
schätzungsweise auf deutschen Straßen
unterwegs sein werden?
Erste Biogas-Brennstoffzelle in
einer Brauerei
Dezentrale Erzeugung
Auch beim Bierbrauen lässt sich CO2 ein-
sparen. Dies zeigt ein Gemeinschaftsprojekt
der Privatbrauerei Erdinger Weißbräu mit
MTU Onsite Energy GmbH und E.ON. Die
europaweit erste Brennstoffzellenanlage
in einer Brauerei wird mit Biogas, das bei
der Reinigung von Produktionsabwässern
entsteht, betrieben. Die elektrische Leis-
tung liegt bei 214 kW (netto), die thermische
bei 200 kW. Die jährliche CO2-Einsparung
beträgt bis zu 1.200 Tonnen.
Neue Bio-Erdgas-Anlagen in
Schweden und Deutschland
Bio-Erdgas
Im März nimmt E.ON gleich zwei neue
Bio-Erdgas-Anlagen in Betrieb. Die eine in
Falkenberg an der Südwestküste Schwe-
dens, die andere im norddeutschen Ein-
beck. Beide zusammen wandeln jährlich
170.000 Tonnen Biomasse in 32 Mio m3
klimaneutrales Bio-Erdgas um. Diese Menge
reicht aus, um den Bedarf von 10.000 Haus-
halten oder 30.000 Fahrzeugen zu decken.
Strategische Forschung auf der
Agenda
Kernkraftwerke der nächsten Generation
Im Mai verabschiedet die „Sustainable
Nuclear Energy Technology Platform“ , kurz
SNETP, eine strategische Forschungs-
agenda und einen entsprechenden Plan
zur Implementierung. Die europaweite
Organisation, der auch E.ON angehört, will
damit sicherstellen, dass Kernenergie
fester Bestandteil im CO2-neutralen Energie-
mix der Zukunft wird. Die Agenda um-
fasst unter anderem die Entwicklung der
nächsten Kraftwerksgeneration und ver-
besserter Sicherheitskonzepte, aber auch
neue Kernkraft-Anwendungsbereiche wie
die Erzeugung von Wärme und Wasserstoff.
Smart Meter sorgen für Umdenken
Intelligente Stromzähler
In einem europaweit einzigartigen Modell-
versuch wird E.ON insgesamt 1,8 Mio
Smart Meter installieren. Mit diesen intelli-
genten Stromzählern können Kunden
ihre persönlichen Verbrauchsdaten live über
das Internet ablesen – und direkt darauf
reagieren. In Schweden sind bereits eine
Million Smart Meter im Einsatz, in Spanien
kommen bis 2014 rund 752.000 hinzu, und
in Bayern wurde Anfang 2009 eine ganze
Kleinstadt mit über 5.000 Smart Metern
ausgestattet. Das macht uns zu einem euro-
päischen Vorreiter für vielversprechende
Technologien.
Neue Technologien Unser Unternehmen
20
Januar
E.ON und RWE gründen für den Bau von neuen Kernkraftwerken
in Großbritannien das Joint Venture „Horizon Nuclear Power“,
das im November die operative Arbeit aufnimmt. RWE und E.ON
wollen in Großbritannien neue Kernkraftkapazitäten im Umfang
von bis zu 6.000 MW errichten, um die langfristige Ver sorgungs-
sicherheit zu gewährleisten, den CO2-Ausstoß zu reduzieren und
Energie zu bezahlbaren Preisen anbieten zu können.
Februar
E.ON und die Rotterdam Climate Initiative vereinbaren eine
Kooperation zur Untersuchung der Entwicklung der CO2-Transport-
und -Speicherinfrastruktur in Rotterdam. Diese wäre geeignet,
CO2 vom E.ON-Kraftwerksstandort Maasvlakte aufzunehmen. Im
Dezember beschließt die EU-Kommission die Förderung des
Projekts. Als weltweiter Vorreiter der Entwicklung betreibt E.ON
eine Reihe von CCS-Pilotanlagen und rechnet mit dem kommer-
ziellen Einsatz der Technologie ab 2020.
März
Im Dezember 2008 wurde die Verpflichtungszusage gegenüber
der Europäischen Kommission, diverse Kraftwerksaktivitäten
sowie das Höchstspannungsnetz in Deutschland abzugeben,
wirksam. Als erster Schritt zur Erfüllung der EU-Verpflichtungs-
zusage veräußert E.ON seine Beteiligungen an den Kohlekraft-
werken Lippendorf und Bexbach an EnBW.
Mai
Dr. Wulf H. Bernotat erklärt auf der Hauptversammlung, dass er
für eine weitere Vertragsverlängerung nicht zur Verfügung steht.
Sein Nachfolger wird in der Aufsichtsratssitzung am 12. August
bestellt: Am 1. Mai 2010 wird der bisherige stellvertretende Vor-
standsvorsitzende Dr. Johannes Teyssen den Vorstandsvorsitz
übernehmen.
E.ON, DONG Energy und Masdar kündigen an, dass sie 2,2 Mrd €
in den Bau des weltweit größten Offshore-Windparks London
Array im Mündungsgebiet der Themse investieren wollen. Nach
der Fertigstellung des ersten Bauabschnitts 2012 werden wir
hier eine Kapazität von 630 MW erreichen. Wenn London Array
komplett fertiggestellt sein wird, werden wir dort über eine Ge-
samtkapazität von 1 GW verfügen.
Es folgen weitere Meilensteine beim Ausbau der Offshore-Wind-
kraft in Europa: Im September liefert der Windpark Robin Rigg
vor der Küste Schottlands erstmals Strom – nach Fertigstellung
sogar mit 180 MW installierter Leistung aus 60 Turbinen. Im
November wurde in der Nordsee die letzte von zwölf Windkraft-
anlagen für den Hochseewindpark alpha ventus errichtet – der
erste Off shore-Windpark Deutschlands ist fertig.
Juni
E.ON baut Solarenergie als zweites Standbein der Erneuerbaren
Energien aus und eröffnet seinen ersten Solarpark im südfran-
zösischen Le Lauzet. Kurze Zeit später übernimmt E.ON den
französischen Fotovoltaik-Projektentwickler Conilhac und baut
damit sein Know-how für die Umsetzung von Solarprojekten im
industriellen Maßstab weiter aus. Im November gelingt der
Einstieg in das Segment solarthermische Kraftwerke: Zusammen
mit Abengoa Solar sollen in Andalusien zwei Solarkraftwerke
mit einer Leistung von je 50 MW gebaut und betrieben werden.
Zum Einsatz kommt die CSP (Concentrated Solar Power)-Techno-
logie, bei der Parabolrinnen das Sonnenlicht bündeln und damit
Dampf erzeugen. Dieser erzeugt über eine Dampfturbine Strom –
eine der Technologien des Wüstenstromprojekts Desertec, bei dem
E.ON im Juli Gründungsmitglied wird.
E.ON und der chinesische Umweltschutz-Spezialist Dongjiang
Environmental führen ein sogenanntes Clean-Development-Me-
chanism-Projekt (CDM) zum Klimaschutz durch, bei dem klima-
schädliches Methangas aus Mülldeponien aufgefangen und zur
Erzeugung von Strom in einem Gaskraftwerk verwendet wird.
Durch das Projekt werden 120.000 Tonnen CO2 pro Jahr vermie-
den. Darüber hinaus vereinbaren E.ON und Bionersis im Oktober
eine Partnerschaft zur Umsetzung weiterer CDM-Projekte in
ganz Südostasien.
E.ON einigt sich im Rahmen der EU-Verpflichtungszusage mit
der Österreichischen Elektrizitätswirtschafts-Aktiengesellschaft
(Verbund) auf die Abgabe von 13 Laufwasserkraftwerken am
bayerischen Inn. E.ON erhält im Gegenzug Strombezüge aus der
österreichischen Speicherkraftwerksgruppe Zemm-Zille r sowie
einen Barausgleich.
Juli
Mit der Inbetriebnahme des öffentlichen E.ON-Stromtankstellen-
netzes in München und der Übergabe von 15 Elektrofahrzeugen
des Typs MINI E an Testfahrer ist E.ON einen Schritt in Richtung
Zukunft der Mobilität gegangen. Mit Investitionen in eine immer
CO2-ärmere Stromerzeugung und dem Aufbau intelligenter Strom-
netze wird die Energiewirtschaft einen entscheidenden Beitrag
für nachhaltigen Klimaschutz im Verkehrssektor leisten. Deswegen
treibt E.ON die Entwicklung der Elektromobilität mit Pilotprojekten
wie diesem voran.
Unser Unternehmen Das Jahr 2009
2009
21
E.ON und die GdF Suez Gruppe unterzeichnen Verträge über den
Tausch von rund 1.700 MW Erzeugungskapazität. E.ON gibt
dabei 860 MW konventionelle Kraftwerksleistung, rund 130 MW
aus Wasserkraft sowie Strombezüge über 700 MW aus Kernkraft-
werken ab. E.ON erwirbt im Gegenzug von der GdF Suez Gruppe
zwei konventionelle Kraftwerke in Belgien sowie Strombezüge
im Umfang von 770 MW aus Kernkraftwerken mit Lieferpunkten in
Belgien und den Niederlanden.
August
Für eine sozialverträgliche Umsetzung des konzernweiten Effizienz-
programms PerformtoWin in Deutschland vereinbaren Unter-
nehmensleitung und Konzernbetriebsrat ein Eckpunkte papier und
eine Grundlagenvereinbarung. Der Abschluss des Konzernrahmen-
sozialplans, der den Mitarbeitern in Deutschland Sicherheit im
Hinblick auf die soziale Flankierung der umzusetzenden Maßnah-
men gibt, folgt im November.
E.ON nimmt im schwedischen Malmö eine 440-MW-GuD-Anlage mit
KWK (Kraft-Wärme-Kopplung) in Betrieb. Sie gehört mit einem
Wirkungs grad von 58 Prozent zu den effizientesten Anlagen in
Europa und ist ein Meilenstein in der Entwicklung der Kraft-Wärme-
Kopplung.
September
E.ON nimmt einen Windpark im texanischen Big Spring mit
457,5 MW vollständig in Betrieb. Ebenfalls in Texas eröffnet E.ON
einen Monat später den größten Windpark der Welt mit 627 Wind-
rädern und einer installierten Leistung von rund 782 MW. Beide
Parks zusammen können Strom für mehr als 365.000 Haus halte
erzeugen. Im November erhöht sich mit der Inbetriebnahme von
Stony Creek in West-Pennsylvania die installierte Wind kraft leistung
von E.ON in den Vereinigten Staaten auf rund 1.700 MW.
E.ON einigt sich mit EDF und EnBW über einen umfangreichen
Tausch von Erzeugungskapazitäten und Strombezügen. E.ON
erhält Strombezüge mit einer Kapazität von 800 MW aus Kern-
kraftwerken in Frankreich und stockt seinen Anteil am franzö-
sischen Energieerzeuger SNET auf 100 Prozent auf. E.ON gibt im
Gegenzug Strombezüge mit einer Kapazität von 800 MW aus
deutschen Kernkraftwerken, die 50,4-prozentige Beteiligung am
Kohlekraftwerk Rostock sowie Strombezüge aus dem Kohlekraft-
werk Buschhaus ab.
Oktober
E.ON unterzeichnet einen Vertrag zur Abgabe seines 50-prozen-
tigen Anteils an der Kraftwerk Mehrum GmbH an die Stadtwerke
Hannover.
E.ON vollzieht den Erwerb von knapp 25 Prozent am sibirischen
Gasfeld Yushno Russkoje von Gazprom. Das Gasfeld verfügt über
Reserven von mehr als 600 Mrd m3 Erdgas und zählt damit zu
den größten der Welt.
November
E.ON verkauft sein Höchstspannungsnetz in Deutschland an
den staatlichen niederländischen Übertragungsnetzbetreiber
TenneT. Der Kaufpreis zum 31. Dezember 2009 für alle Anteile
der E.ON-Tochtergesellschaft transpower beträgt – unter Berück-
sichtigung der zum Stichtag im Unternehmen vorhandenen
Barmittel – rund 1,1 Mrd €. Die Transaktion ist am 25. Februar 2010
vollzogen worden. Durch die Zusammen führung der Netze von
TenneT und transpower entsteht die Möglichkeit für das erste
grenzüberschreitende Stromübertragungsnetz in Europa.
Dezember
E.ON verkauft für rund 2,9 Mrd € eine „verkleinerte“ Thüga an das
kommunale Erwerberkonsortium Integra/KOM9; die Thüga-
Beteiligungen an der GASAG Berliner Gaswerke, HEAG Südhessische
Energie, den Stadtwerken Duisburg sowie den Stadtwerken
Karlsruhe werden vom Verkauf ausgeschlossen . Auch diese Ver-
äußerung unterstreicht die grundsätzliche Bereitschaft von E.ON,
zur weiteren Öffnung der Strukturen im deutschen Energiemarkt
entscheidend beizutragen.
Nach erfolgter Freigabe durch die Kartellbehörden konnten die
Abgaben der deutschen Kraftwerkskapazitäten unter der Ver-
pflichtungszusage gegenüber der EU-Kommission weitgehend
abgeschlossen werden.
Das Jahr 2009 Unser Unternehmen
23
Die Leistung unserer Mitarbeiter ist maßgeblich für den unternehmerischen Erfolg von E.ON. Um ambitio-nierte und leistungsstarke Menschen für einen Job bei E.ON zu begeistern und unsere Mitarbeiter lang-fristig an uns zu binden, bieten wir ein attraktives und motivierendes Arbeitsumfeld.
Unsere Attraktivität bemisst sich an zahlreichen Faktoren: Ein hohes Ausbildungsniveau, umfangreiche Weiterbildungsangebote, internationale Entwicklungs-chancen, die intensive Förderung von Frauen sowie eine wettbewerbsfähige Vergütung und Altersversor-gung zählen dazu. Vor allem aber macht es uns als Arbeitgeber attraktiv, dass wir gegenüber unseren Mitarbeitern gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten verantwortlich handeln. Das heißt, wir setzen uns ein für die Sicherung von Arbeitsplätzen und den fairen Umgang mit Mitarbeitern, deren Arbeits-platzsituation sich verändert.
Attraktive Rahmenbedingungen allein machen das Arbeiten bei E.ON aber nicht aus: Insbesondere durch die Chance, die Energieversorgung der Zukunft aktiv mitgestalten zu können, bietet E.ON seinen Mitarbeitern ein anspruchsvolles Arbeitsumfeld, in dem es Spaß macht, sich zu engagieren, und das immer wieder neue, spannende Entwicklungschancen ermöglicht.
Unser Team
24 Unser Team Vorstand
„Mit jedem unserer Wachstumsschritte wächst auch unsere gesellschaftliche Verantwortung für eine zukunftsfähige Energieversorgung.“
„Unsere Struktur muss so differenziert wie nötig und so einfach wie möglich sein. Entscheidend ist das
Ziel, unser Geschäft optimal zu führen.“
Wulf H. Bernotat
Vorsitzender des Vorstands
geb. 1948 in Göttingen,
Mitglied des Vorstands seit 2003
Führungskräfte Konzern, Investor Relations, Revision,
Unternehmenskommunikation, Wirtschaftspolitik
Düsseldorf
Johannes Teyssen
Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands
geb. 1959 in Hildesheim,
Mitglied des Vorstands seit 2004
Controlling & Unternehmensplanung, Konzernbeschaffung, PerformtoWin, Upstream/Erzeugung,
Handel & Optimierung, Marketing & Vertrieb, Regulierung & Infrastruktur
Düsseldorf
Die fünf Vorstandsmitglieder der E.ON AG stehen in der Öffentlichkeit und in der
Verantwortung. Sie leiten die Geschäfte und bestimmen die strategische Ausrichtung
sowie die Politik des Konzerns. Darüber hinaus informieren sie regelmäßig den
Aufsichtsrat zu allen für das Unternehmen relevanten Fragen.
Unser Ziel: Zukunft gestalten.
25
„Unser Team besteht aus vielen Zukunftsgestaltern, die aktiv an der Energieversorgung
von morgen mitarbeiten.“
„Unsere konsequente, wertorientierte Finanzstrategie ist eine wesentliche Grundlage dafür,
dass Investoren uns langfristig vertrauen.“
Christoph Dänzer-Vanotti
geb. 1955 in Freiburg im Breisgau,
Mitglied des Vorstands seit 2006
Group Human Resources, Corporate Sustainability, Real Estate/Mining,
Corporate Incident & Crisis Management, Facility Management
Düsseldorf
Lutz Feldmann
geb. 1957 in Bonn,
Mitglied des Vorstands seit 2006
Mergers & Acquisitions, Recht & Compliance, Unternehmensentwicklung, Neue Märkte
Düsseldorf
Marcus Schenck
geb. 1965 in Memmingen,
Mitglied des Vorstands seit 2006
Finanzen, Rechnungswesen, Steuern, IT
Düsseldorf
„Nach Jahren des starken Wachstums konzentrieren wir uns nun auf die Integration unserer neuen Gesellschaften und die Wertschaffung durch Synergien.“
Generalbevollmächtigte Peter Blau, Düsseldorf Gert von der Groeben, Düsseldorf (bis 31. Dezember 2009) Heinrich Montag, Düsseldorf
Vorstand Unser Team
26 Unser Team Aufsichtsrat
Die 20 Mitglieder des E.ON-Aufsichtsrats stehen für Wissen und Erfahrung aus vielen Bereichen der Wirtschaft. Das Gremium setzt sich aus Managern, Gewerkschaftsver-tretern, Betriebsräten und Angestellten zusammen. Je zehn Vertreter der Anteilseigner und der Arbeitnehmer stehen dem Vorstand beratend und kontrollierend zur Seite. Sie sind in alle wichtigen Entscheidungen für die Zukunft von E.ON direkt eingebunden.
Prof. Dr. Günter VogelsangEhrenvorsitzender des Aufsichtsrats der E.ON AG
Ulrich HartmannVorsitzender des Aufsichtsrats der E.ON AG
Hubertus SchmoldtStellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der E.ON AG
Werner BartoschekVorsitzender des Konzernbetriebsrats der E.ON Ruhrgas AG
Sven BergelinBundesfachgruppenleiter Energiewirtschaft, ver.di
Gabriele GratzVorsitzende des Europabetriebsrats der E.ON AG
Jens P. Heyerdahl d.y.Unternehmer (seit 1. Juni 2009)
Wolf-Rüdiger HinrichsenVorsitzender des Betriebsrats der E.ON AG
Ulrich HockerHauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V.
Prof. Dr. Ulrich LehnerMitglied des Gesellschafterausschusses der Henkel AG & Co. KGaA
Bård MikkelsenPresident und Chief Executive Officer der Statkraft AS (bis 31. Mai 2009)
Erhard OttMitglied des Bundesvorstands und Bundesfachbereichsleiter Ver- und Entsorgung sowie Verkehr, ver.di
Hans PrüferVorsitzender des Konzernbetriebsrats der E.ON AG
Klaus Dieter RaschkeVorsitzender des Konzernbetriebsrats der E.ON Energie AG
Dr. Walter ReitlerBereichsleiter HSE/CR-Steuerung der E.ON Energie AG
Dr. Henning Schulte-NoelleVorsitzender des Aufsichtsrats der Allianz SE
Dr. Karen de SegundoJuristin
Dr. Theo SiegertGeschäftsführender Gesellschafter der de Haen-Carstanjen & Söhne
Prof. Dr. Wilhelm SimsonVorsitzender des Aufsichtsrats der Merck KGaA (bis 30. Juni 2009)
Dr. Georg Frhr. von WaldenfelsRechtsanwalt
Werner WenningVorsitzender des Vorstands der Bayer AG
Hans WollitzerVorsitzender des Gesamtbetriebsrats der E.ON Energie AG
Den Bericht des Aufsichtsrats finden Sie in unserem Finanz bericht.
Ulrich Hartmann
27Mitarbeiter Unser Team
Unsere Mitarbeiter können sich auf uns verlassen. Auch in schwierigen Zeiten.
Hochqualifizierte und engagierte Mitarbeiter sind ein knappes Gut und entscheidend
für den Unternehmenserfolg. Dies gilt besonders auch in Krisenzeiten. Wir wollen da
sein für unsere Mitarbeiter. Denn nur wer – gerade in Zeiten des Wandels – loyal zu
seinen Mitarbeitern steht, kann sich deren Loyalität langfristig verdienen.
Personalstrategie
Unsere Mitarbeiter sind wesentlicher
Bestandteil unseres Erfolgs. Deshalb ist
es so wichtig, dass wir die besten Kräfte
für uns gewinnen, sie an uns binden und
langfristig fördern. Das gelingt uns dank
unserer konzernweit einheitlichen Personal-
strategie, an der alle Market Units mit-
gewirkt haben.
Unsere Personalstrategie ist eng mit
der Konzernstrategie und den Zielen von
E.ON verzahnt. Auf der Grundlage unserer
Geschäftsanforderungen definiert sie eine
Reihe zentraler Themenfelder, die wir
jährlich überprüfen und gegebenenfalls am
neuen Bedarf ausrichten. Die Fortschritte,
die wir 2009 erzielt haben, werden anhand
von zwei Themenfeldern verdeutlicht:
Employer Branding und Talent Management.
Unser Anspruch: einen der besten
Arbeitsplätze bieten
Die Energiebranche bietet spannende
Möglichkeiten. Wir wollen in unserer
Branche und darüber hinaus als hervor-
ragender Arbeitgeber wahrgenommen
werden. Nur so können wir die Mitarbeiter
gewinnen und langfristig an uns binden,
die am besten zu uns passen.
Wir bemühen uns, aktiv in Kontakt
und Dialog mit unseren potenziellen Nach-
wuchskräften zu treten, und treffen sie
auf Karrieremessen, an Universitäten oder
an Schulen. Wir beraten sie über ihre viel-
fältigen individuellen Karriereaussichten
und Einstiegsmöglichkeiten bei E.ON und
geben ihnen einen Überblick über all das,
was uns zu einem attraktiven Arbeitgeber
macht: angefangen bei unserer Unter-
nehmenskultur und unseren Werten bis hin
zu den vielen Programmen zur beruf lichen
Weiterentwicklung und zur Vereinbarkeit
von Beruf und Privatleben.
Unsere Ergebnisse in unabhängigen
Studien zeigen, dass wir auf dem richtigen
Weg sind: E.ON wurde vom europäischen
Great Place to Work® Institute als einer
der besten Arbeitgeber in Europa ausge-
zeichnet. Mit dem zehnten Platz haben wir
uns das begehrte Qualitätssiegel „Europas
bester Arbeitgeber 2009“ verdient und
gleichzeitig unser bestes Ergebnis in die-
sem Ranking überhaupt erzielt. Zudem
belegten wir 2009 im deutschen Wett-
bewerb des Great Place to Work® Institute
einen hervorragenden siebten Rang.
Höchste Sicherheit braucht sicherheitsbe-
wusste Vorbilder – Sicherheitstrainings für
Führungskräfte
Arbeitssicherheit wird bei E.ON großgeschrie-ben. 2009 hatten wir 2,2 arbeitsbedingte Unfälle mit Ausfallzeiten pro eine Million Arbeitsstunden (LTIF). Damit gehört E.ON zu den sichersten Unternehmen der Branche. Um zu den weltweit sichersten Industrie-unternehmen zu zählen, ist es unser Ziel, bis 2015 einen LTIF-Wert von 1,0 zu erreichen. Deshalb spielen unsere Führungskräfte bei der Verbesserung des Arbeitsschutzes eine immer wichtigere Rolle. So haben wir eine Reihe von Kennzahlen für Arbeitssicherheit in die Zielvereinbarungen für Führungs-kräfte aufgenommen. Zudem führen wir mit ihnen gezielte Trainingsmaßnahmen zur Entwicklung von Sicherheitsbewusstsein und -kompetenz durch. Denn wir sind der Überzeugung, dass eine fest verankerte und konzernweit gelebte Sicherheitskultur nur funktioniert, wenn auf allen Hierarchie-ebenen im Unternehmen ein erhöhtes Sicherheitsbewusstsein herrscht – vom Kraft-werk bis in die Vorstandsetage.
28 Unser Team Mitarbeiter
Die Einschätzung des Potenzials unserer
Mitarbeiter ist Teil des jährlichen Mitar-
beitergesprächs. Darüber hinaus führen wir
jährlich den konzernweiten Management-
Review-Prozess durch, in dem auf Basis
einheitlicher Standards die Leistung und
das Potenzial von Führungs- und vielver-
sprechenden Nachwuchskräften bewertet
wird. Auf Grundlage der Ergebnisse des
Management-Review-Prozesses setzen wir
ein systematisches Talent Management
auf, treffen Personalentscheidungen so
transparent wie möglich und nehmen eine
Karriere- und Nachfolgeplanung über orga-
nisatorische Grenzen hinweg vor.
Darüber hinaus bildet auch die gezielte
Förderung weiblicher Mitarbeiter einen
Schwerpunkt. Bei E.ON – wie bei vielen
anderen Unternehmen – ist der Anteil
von Frauen in Führungspositionen noch
immer zu gering. Mit der Initiative „Talent
Management Women“ wollen wir diesen
Anteil erhöhen und gleichzeitig die Fähig-
keiten von Frauen im Konzern und auf dem
Arbeitsmarkt besser nutzen und fördern.
Die Initiative beinhaltet ein umfang reiches
Maßnahmenpaket, zu dem unter anderem
ein Mentoringprogramm, die Förderung
von Teilzeitarbeit in Führungspositionen
und flexible Angebote für Kinderbetreuung
gehören.
Die E.ON Academy unterstützt unsere
Manager und Nachwuchsführungskräfte
dabei, ihre Führungsfähigkeiten und ihre
persönliche Kompetenz in maßgeschnei-
derten Programmen kontinuierlich weiter-
zuentwickeln. Darüber hinaus bietet die
E.ON Academy für mehr als 25.000 E.ON-
Mitarbeiter hochwertige Programme zur
fachlichen Weiterbildung in Bereichen
wie Marketing, Energiehandel, Projekt-
management, IT, HR sowie Arbeitssicher-
heit und Gesundheitsschutz.
Die Besten von morgen finden,
Führungskräfte fördern
In unserem Talent Management geht es
darum, Mitarbeiter mit herausragendem
Potenzial in ihrer Entwicklung zu fördern.
Darum, sie auf neue Aufgabenfelder und
Karriereschritte vorzubereiten.
Das konzernweite E.ON Graduate Pro-
gram ist der ideale Einstieg für Studien-
absolventen – vor allem, wenn sie inter-
national arbeiten wollen. Im Rahmen des
Programms gibt E.ON jungen Mitarbeitern
die Möglichkeit, 18 Monate lang an vier
verschiedenen nationalen und internatio-
nalen Standorten Erfahrungen zu sammeln,
begleitet von gezieltem Training und
Mentoring. Sie erhalten so einen hervor-
ragenden Einstieg in unseren Konzern –
und wir von Anfang an bestens ausgebil-
dete Mitarbeiter.
Früherkennung verbessert die Krebsprävention
Wir sind überzeugt, dass ein Unternehmen nur mit gesunden Mitarbeitern auch wirtschaftlich gesund sein kann. Deshalb tun wir viel dafür, dass unsere Mitarbeiter auf ihre Gesundheit achten und dass ihre Arbeitsbedingungen zur Gesunderhaltung beitragen. Im März 2009 fanden in vie-len E.ON-Unternehmen im Rahmen der Kampagne „Challenge Cancer” zahlreiche kostenlose Akti-onen zur Gesundheitsaufklärung und Krebsprävention statt – vom Raucher-Entwöhnungssemi-nar über Darmkrebs-Untersuchungen und Mammografien bis zu Hautkrebs-Screenings. Vorsorge und Früherkennung sind unerlässlich, denn für die meisten Krebsarten gilt: Je eher Krebs ent-deckt wird, desto größer die Heilungschancen. Dazu konnten wir mit unserer „Challenge Cancer”-Kampagne einen großen Beitrag leisten: Rund ein Drittel unserer Mitarbeiter nutzten die Chance, von den unterschiedlichen Angeboten Gebrauch zu machen.
20 % Frauen bei Stellenbesetzungen im
Senior Management
So lautet unser mittelfristiges Ziel – das heißt, wir wollen eine deutliche Steigerung unseres Frauenanteils im Senior Management erreichen. Um auch den Anteil der Frauen unter den Top Executives zu erhöhen, engagieren sich E.ON-Vorstände als Mentoren für die weiblichen Mitglieder im Executive Pool.
Ingenieurinnen im Kraftwerk Scholven: Die gezielte Förderung weiblicher Mitarbeiter ist einer unserer Schwerpunkte
29
Mitarbeiter nach Regionen 2009 1)
Deutschland 35.636
Großbritannien 17.179
Rumänien 6.772
Schweden 5.317
Ungarn 4.913
Russland 4.702
USA und Kanada 3.256
Tschechische Republik 2.735
Bulgarien 2.108
Weitere Länder 2) 5.609
1) ohne Vorstände/Geschäftsführer (330) und Auszubildende (2.556)
2) unter anderem Italien, Spanien, Frankreich, Niederlande, Polen
Mitarbeiter nach Market Units 2009 1)
Central Europe 48.126
Pan-European Gas 3.143
UK 16.098
Nordic 5.570
US-Midwest 3.119
Energy Trading 1.075
Neue Märkte 7.976
Corporate Center2) 3.120
Summe 88.227
1) ohne Vorstände/Geschäftsführer (330) und Auszubildende (2.556)
2) einschließlich E.ON IS
Mitarbeiter Unser Team
HR unterstützt die erfolgreiche
Umsetzung von PerformtoWin
Meilensteine bei der
Beschäftigungs sicherung
Unser konzernweites Effizienzsteigerungs-
programm PerformtoWin wird signifi kante
organisatorische Veränderungen mit sich
bringen. Indem wir gemeinsam mit den
Arbeitnehmervertretern Vereinbarungen
zur Umsetzung der geplanten Projekt-
maßnahmen abgeschlossen haben, setzen
wir eine lange Tradition in unserem Unter-
nehmen fort. So haben sich der E.ON-
Vorstand und Arbeitnehmervertreter in
Deutsch land bereits im August 2009 auf
eine Eckpunktevereinbarung für eine
arbeits platzsichernde und sozialverträgliche
Umsetzung von PerfomtoWin verständigt.
Darüber hinaus haben beide Parteien
einen umfassenden Konzernsozialplan für
Mitarbeiter verabschiedet, die in Deutsch-
land von PerformtoWin-Maßnahmen
betroffen sind. In E.ON-Unternehmen außer-
halb Deutschlands sind Arbeitnehmer-
vertreter entsprechend der lokalen Gesetz-
gebung an ähnlichen Prozessen beteiligt.
Straffung unserer Management-
strukturen
Durch die Integration neuer Market Units
und die Gründung neuer funktionaler
Einheiten hat sich die Anzahl an Managern
in unserem Unternehmen kontinuierlich
erhöht. Im Zuge dieser Entwicklung ist es
nun an der Zeit, unsere Management-
strukturen zu überprüfen. Unser Ziel ist
es, die Effizienz unseres Managements zu
erhöhen, indem wir die Anzahl der Füh-
rungspositionen reduzieren und gleich-
zeitig die persönliche Verantwortung für
einzelne Manager ausweiten.
Vorausschauende Einstellungs-
politik
Als Teil einer vorausschauenden Planung
verfolgen wir seit Beginn der Rezession
eine eher zurückhaltende Einstellungs-
politik. PerformtoWin wird zusätzlich dazu
führen, dass Stellen entbehrlich werden.
Indem wir die Zahl externer Einstellungen
reduzieren, erhöhen wir für Mitarbeiter,
die solche Stellen besetzen, die Chance,
innerhalb des Unternehmens eine neue
Stelle zu finden. Das fördert wiederum
die Arbeitsplatzsicherheit – ein zentraler
Punkt in der Vereinbarung zwischen der
Unternehmensleitung und den Arbeit-
nehmervertretern in Deutschland.
Aber wir müssen auch langfristig
denken und sicherstellen, dass wir auch
in Zukunft über potenzielle Führungs-
persönlichkeiten und versierte Fachkräfte
verfügen. Und auch in Zeiten, in denen
die Wirtschaft stagniert, werden wir an
unserer sozialen Verantwortung festhalten
und weiterhin junge Menschen aus- und
fortbilden. Konsequenterweise ist das
E.ON Graduate Program ebenso wenig
vom Einstellungsrückgang betroffen wie
unsere Ausbildungsinitiative in Deutschland.
Auch außerhalb Deutschlands greifen
ähnliche Ausnahmeregelungen – vor allem
für Stellen, die intern nicht besetzt werden
können.
31
Unser Ziel ist es, den Unternehmenswert dauerhaft und nachhaltig zu steigern. Das Vertrauen der Investoren und der internationalen Finanzmärkte in E.ON ist für uns Ansporn und Verpflichtung zugleich. Und wir tun alles, um dieses Vertrauen weiter zu stärken.
Wir stehen daher im intensiven Dialog mit unseren Aktionären und Anleihe-Investoren, um Informationen aktuell und transparent weiterzugeben und schnell und verlässlich auf ihre Fragen reagieren zu können.
Damit E.ON auch in Zukunft ein erfolgreiches und für Investoren attraktives Unternehmen bleibt, verfolgen wir konsequent eine wertorientierte Strategie. Dabei bildet die kommunizierte Finanzstrategie einen beständigen Rahmen. Wichtig sind uns darüber hinaus die ökologischen und sozialen Aspekte unserer Arbeit, mit denen wir langfristige und nachhaltige Werte schaffen. Denn auch die Kapitalmärkte schauen verstärkt über den Tellerrand des reinen Zahlenwerks hinaus.
Unsere Investoren
32 Unsere Investoren Überblick
Dank des Vertrauens unserer Investoren halten wir Kurs.
Sie kommen aus Hongkong oder aus unserer
Nach barschaft. Sie können eine Kapitalanlage-
gesell schaft in New York sein oder eine vierköpfige
Familie in Florenz, eine große Bank in Basel oder
unsere eigenen Mitarbeiter in München. Aber sie
haben eines gemeinsam: Sie vertrauen uns ihr
Geld an – mit dem Kauf unserer Aktien oder unserer
Anleihen. Und selbstverständlich ist es unser
Bestreben, dieses Vertrauen zu rechtfertigen –
indem wir eine Strategie entwickeln und umsetzen,
die unseren Investoren eine attraktive Rendite
bietet. Jetzt und in Zukunft.
Die Menschen und Institutionen, die in E.ON inves-
tieren, kommen aus der ganzen Welt. Dement-
sprechend sind die wesentlichen Finanzmärkte in
Europa und Nordamerika gut vertreten. Der deutsche
Anteil wird darüber hinaus durch unsere Privat-
aktionäre ergänzt.
Unsere Anleihen werden hauptsächlich in Euro
begeben – aber auch in Pfund Sterling, US-Dollar,
Schweizer Franken, japanischen Yen und einigen
anderen Währungen. E.ON hat seit 2007 insgesamt
Anleihen in Höhe von mehr als 27 Mrd € begeben.
Ein wesentliches Ziel ist dabei die Etablierung eines
stark diversifizierten Anleihen-Portfolios in Bezug
auf Währungen, Investoren-Struktur und Laufzeiten.
Mit diesem Ansatz konnten wir Anleihe-Investoren
nicht nur aus unserem Kernmarkt Europa, sondern
aus der ganzen Welt gewinnen.
Mit unseren Aktionären und Anleihe-
Investoren aus der ganzen Welt erreichen wir
eine stark diversifizierte Investoren-Struktur.
30 % Deutschland
25 % USA und Kanada
Schweiz 3 %Restliche Welt 5 %
Frankreich 9 %
Restliches Europa 14 %
Großbritannien 15 %
Aktionärsstruktur1), 2)
in %
Anleihen und Schuldscheindarlehen des E.ON-Konzerns
nach Währung1)
in %; Total: 30,4 Mrd €
1) Prozentwerte auf Basis der gesamten identifizierten Aktionäre2) Abweichung zu 100 % aufgrund von RundungenQuellen: Aktienregister (Stand 18. Februar 2010), Thomson Reuters (Stand 31. Dezember 2009)
65 % Euro
Pfund Sterling 16 %
US-Dollar 9 %
1) Gesamtheit aller per 31.12.2009 ausstehenden Anleihen (inklusive Privatplatzierungen) und Schuldscheindarlehen des E.ON-Konzerns
Andere 1 %Japanischer Yen 2 %
Schwedische Krone 2 %Schweizer Franken 5 %
33Finanzstrategie Unsere Investoren
Unsere Finanzierung steht. Auch in schwierigen Zeiten auf den Finanzmärkten.Als wir 2007 unsere neue Finanzstrategie
festgelegt haben, war Fremdkapital
reich lich und günstig vorhanden. Aber wir
wussten damals schon, dass diese kom-
fortable Situation nicht ewig anhalten
würde. Das soll nicht heißen, dass wir die
weltweite Finanz- und Wirtschafts krise
vorhergesehen hätten. Aber wir können
durchaus behaupten, dass wir ganz be-
wusst eine langfristig ausgerichtete
Finanz strategie gewählt haben, die uns
stabile Finanzierungsquellen sichert –
un abhängig davon, ob die Kapital märkte
ein freundliches oder schwieriges Umfeld
bieten.
Unser Geschäft ist sehr kapitalintensiv.
Deshalb sind wir darauf angewiesen, eine
beständige Finanzierung sicherzustellen.
Egal ob Windparks, Kraftwerke, Verteil netz-
werke, Gaspipelines oder Untertage- Erdgas-
speicheranlagen – unsere Anlagen werden
über Jahre hinweg gebaut und binden
Kapital jahrzehntelang. E.ONs Rating-Ziel
von Single A flat/A2 (Standard & Poor’s/
Moody’s) entspricht diesen Anforderungen,
da diese im Wettbewerbervergleich gute
Bonitätsverteilung finanzielle Flexibilität
und uneingeschränkten Zugang zu allen
Finanzierungsarten ermöglicht. Zusätzlich
gewährleistet dieses Rating-Ziel eine
Optimierung der Kapitalstruk tur mit effi-
zienten Kapitalkosten.
Wir haben 2007 ein beispielloses Investi-
tionsprogramm beschlossen. Damit wollten
wir neue Anlagen kaufen und errichten,
um einerseits zu wachsen und unsere geo-
grafische Präsenz auszuweiten. Anderer-
seits wollten wir damit sicher stellen,
dass die Energieversorgung langfristig
verlässlich, bezahlbar und klimafreund-
lich bleibt. Unser Investitionsprogramm
bekräftigt unsere Vision, das weltweit
führende Strom- und Gasunternehmen zu
werden. Flankiert wird das Investitions-
programm durch eine Finanzstrategie, die
für unsere Aktionäre und Anleihe-Investoren
attraktiv und ver lässlich ist.
Zum Management unserer Kapitalstruk-
tur verwenden wir die Steuerungsgröße
Debt Factor. Dieser „Verschuldungsfaktor“
entspricht unserer wirtschaftlichen Netto-
Verschuldung geteilt durch unser Adjusted
EBITDA. Als Zielgröße hat E.ON einen
Debt Factor von 3 festgelegt. Zum Ende
der Jahre 2008 und 2009 lag der Debt Factor
jeweils am oberen Rand der dabei vor-
gesehenen Bandbreite von 2,8 bis 3,3, daher
steuern wir aktiv gegen. Wir haben das
Investitionsprogramm gestrafft und ein
strategisches Programm zur Portfolio-
optimierung begonnen, das vorsieht, bis
Ende 2010 über Desinvestitionen mehr als
10 Mrd € an Erlösen zu realisieren. Bis jetzt
wurden bereits rund 6 Mrd € Verkaufs erlöse
aus der Portfoliooptimierung ge sichert.
Dies unterstreicht unsere Verlässlichkeit –
auch in schwierigen Zeiten.
Unser Ziel ist es darüber hinaus, unse-
ren Anteilseignern eine attraktive Renta-
bilität zu sichern. Ein entscheidender Fak-
tor in diesem Zusammenhang ist unsere
über die letzten Jahre stabile und konti-
nuierliche Dividendenpolitik, die wir
auch über 2009 hinaus weiter fortführen.
Daher liegt der Zielwert für unsere Aus-
schüttungsquote – und damit für die
Dividende – un ver ändert bei einer Band-
breite zwischen 50 und 60 Prozent des
bereinigten Konzernüberschusses. Somit
bieten wir unseren Aktionären die Mög-
lichkeit zu einer langfristigen und wert-
haltigen Investition, die neben einer sta-
bilen Rendite eine solide und nachhaltige
Wachstumsperspektive bietet.
Kapitalintensives Geschäft: Wir arbeiten an einer beständigen Finanzierung, um Investitionen in unsere Anlagen zu sichern
34 Unsere Investoren E.ON-Aktie
Die E.ON-Aktie ist an allen deutschen Börsenplätzen
notiert. Im DAX war sie zum 30. Dezember 2009
mit 10,1 Prozent erneut der höchstgewichtete Wert.
Außerdem war die E.ON-Aktie 2009 das nach Um-
satz am dritthäufigsten gehandelte Wertpapier im
DAX. In den USA wird die E.ON-Aktie in Form von
American Depositary Receipts (ADR) im Umtausch-
verhältnis 1:1 außerbörslich gehandelt.
In einem volatilen Aktienmarkt lag der Kurs
der E.ON-Aktie am Jahresende 2009 einschließlich
wiederangelegter Dividende um 9 Prozent über
dem Kurs zum Jahresende 2008. Damit entwickelte
sie sich leicht besser als der Branchenindex STOXX
Utilities (+7 Prozent im selben Zeitraum). Im Ver-
gleich zum deutschen Aktienindex DAX (+24 Prozent)
und dem europäischen Aktienindex EURO STOXX 50
(+26 Prozent) entwickelte sich die E.ON-Aktie aller-
dings schwächer.
Fünf-Jahres-Entwicklung der E.ON-Aktie
Ein Anleger, der Ende 2004 E.ON-Aktien im Wert
von 5.000 € gekauft hatte, erreichte am Jahres-
ende 2009 inklusive wieder angelegter Dividenden
(einschließlich Sonderdividende 2006) einen Depot-
wert von 8.219 €. Dies entspricht einer durchschnitt-
lichen Jahresrendite von 10,5 Prozent und liegt
damit deutlich über der äquivalenten Wertsteigerung
von DAX (+7 Prozent) und EURO STOXX (+3,1 Pro-
zent) und auch über der durchschnittlichen Jahres-
rendite des STOXX Utilities (+8,5 Prozent).
Mehr dazu?
www.eon.com/aktie
E.ON-Aktie
STOXX Utilities
Performance der E.ON-Aktie.
Entwicklung der E.ON-Aktie 2009
30.12.2008
35
Gewichtung der E.ON-Aktie in wichtigen Indizes
(Stand 30.12.2009)
DAX 10,1 %
Dow Jones EURO STOXX 50 3,6 %
Dow Jones STOXX Utilities 18,8 %
in % E.ON-Depot DAX EURO STOXX STOXX Utilities
Fünf-Jahres-Entwicklung der E.ON-Aktie
160
120
80
40
0
2004 2005 2006 2007 2008 2009
30.12.2009
E.ON-Aktie Unsere Investoren
36 Unsere Investoren E.ON-Aktie
Dividende
Für das Geschäftsjahr 2009 wird der
Hauptversammlung die Ausschüt-
tung einer im Vergleich zum Vorjahr
stabilen Bardividende in Höhe von
1,50 € je Aktie vorgeschlagen. Die
Auszahlungsquote vom bereinigten
Konzernüberschuss liegt damit bei
54 Prozent, nach 51 Prozent im Vor-
jahr. Seit dem Jahr 2003 hat sich die
Dividende von 0,67 € auf 1,50 €
erhöht, was einem durchschnittlichen
Zuwachs von 14,4 Prozent pro Jahr
entspricht. Bezogen auf den Jahres-
endkurs 2009 beträgt die Dividenden-
rendite 5,1 Prozent. E.ON gehört
damit wieder zu den leistungsstärks-
ten Dividendenzahlern im DAX, was
die Attraktivität der E.ON-Aktie für
Inves toren unterstreicht.
Dividende Sonderdividende Ausschüttungsquote (%)
2,00
1,00
€ pro Aktie
Dividendenentwicklung
2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009
0,67 0,78 0,92 + 1,42 1,12 1,37 1,50 1,50
474951 51
4754
Basisdaten zur E.ON-Aktie
Aktienart Wertpapierkennnummer E.ON-Kurszeichen
nennwertlose Deutschland USA Reuters Bloomberg
Stückaktien/ WKN ENAG99 Cusip-No. 268 780 103 FSE EONGn.F FSE EOAN GFNamensaktien ISIN DE000ENAG999 Xetra EONGn.DE Xetra EOAN GY ADR EONGY.PK ADR EONGY US
Kennzahlen zur E.ON-Aktie1)
in € je Aktie 2005 2006 2007 2008 2009
Ergebnis (Anteil der Gesellschafter der E.ON AG) 3,75 2,82 3,69 0,68 4,80
Ergebnis aus bereinigtem Konzernüberschuss 1,84 2,22 2,62 3,01 2,80
Dividende 0,92 1,12 1,37 1,50 1,50
Dividendensumme (in Mio €) 4.6142) 2.210 2.560 2.857 2.858
Höchstkurs3) 29,64 34,80 48,69 50,93 30,47
Tiefstkurs3) 21,50 27,37 32,02 23,50 18,19
Jahresendkurs am 30. Dezember3) 29,13 34,28 48,53 28,44 29,23
Anzahl ausstehender Aktien (in Mio) 1.977 1.979 1.895 1.905 1.905
Marktkapitalisierung4) (in Mrd €) 57,6 67,6 92,0 54,2 55,7
Bilanzielles Eigenkapital5) 22,50 24,62 26,06 18,10 21,17
Marktwert/Buchkurs6) (in %) 129 139 186 157 138
Umsatz E.ON-Aktien7) (in Mrd €) 62,5 92,5 136,2 119,2 55,9
Umsatz deutsche Aktien (in Mrd €) 1.095,8 1.539,3 2.350,9 2.029,6 1.009,1Anteil E.ON (in %) 5,7 6,0 5,8 5,9 5,5
1) bereinigt um nicht fortgeführte Aktivitäten/bis einschließlich 2005 Konzernabschluss gemäß US-GAAP 2) einschließlich Sonderdividende von 1,42 € je Aktie3) Xetra 4) auf Basis ausstehender Aktien5) ohne Anteile Konzernfremder6) Aktienkurs am Jahresende in Prozent des bilanziellen Eigenkapitals (ohne Anteile Konzernfremder) je Aktie7) an allen deutschen Börsen inklusive Xetra
37E.ON-Aktie Unsere Investoren
I ntensiver Dialog stärkt die Beziehung.
Unsere Investor-Relations-Arbeit basiert auf vier Prinzipien: Offen-
heit, Kontinuität, Glaubwürdigkeit und Gleichbehandlung aller
unserer Investoren. In diesen Bereichen wollen wir uns jedes Jahr
aufs Neue weiterentwickeln. So war auch 2009 geprägt von
unserem Wunsch nach kontinuierlicher Verbesserung.
Wir sehen es als unseren Auftrag, unsere Investoren auf regel-
mäßig stattfindenden Roadshows und Konferenzen, im Internet
und im persönlichen Gespräch schnell und transparent zu infor-
mieren. Im Jahr 2009 haben wir unseren Investoren bei noch mehr
Roadshows einen intensiven persönlichen Dialog ermöglicht.
Schließlich sind regelmäßige Kommunikation und Beziehungs-
pflege unerlässlich für eine gute Investor-Relations-Arbeit.
Jedes Jahr laden wir im Rahmen der Veröffentlichung des
Geschäftsberichts zu einer Analystenkonferenz ein, um unseren
Analysten und institutionellen Investoren die Geschäftsergebnisse
zu präsentieren und die Ziele für das laufende Jahr vorzustellen.
Im März 2009 fand diese Konferenz zur Präsentation unserer
Geschäftszahlen 2008 in Düsseldorf statt.
Der sogenannte „Capital Market Day“ ist ein weiterer zentraler
Termin in unserem Finanzkalender. Verantwortliche unserer
Market Units und unserer operativen Gesellschaften stellen dort
ihre Aktivitäten vor und erläutern ihr Geschäft. Dieser direkte
Kontakt zwischen unseren Fachleuten und Analysten und institu-
tionellen Investoren ist uns besonders wichtig. Denn unsere
Investoren sollen die Menschen kennenlernen, die unsere Geschäfte
vor Ort leiten. Wir wollen damit nachhaltig das Vertrauen in E.ON
und die E.ON-Aktie stärken und haben damit gute Erfahrungen
gemacht.
Darüber hinaus finden alle Interessierten auf unserer Internet -
seite neben Finanzberichten und Präsentationen auch Dokumen-
tationen von Veranstaltungen im Video- oder Audioformat und
als Podcast. Und selbstverständlich sind wir telefonisch und per
E-Mail immer direkt erreichbar.
Mehr dazu?
www.eon.com/investorrelations
Treten Sie mit uns in den Dialog:
T 02 11 -45 79 -5 49
Capital Market Day 2009 in Essen –
unsere Energie und wie wir sie erzeugen
Einmal im Jahr lädt E.ON Analysten und institutionelle Investoren zum sogenannten Capital Market Day ein, um ihnen einen Einblick in eine unserer Market Units zu geben. Anders 2009 beim Capital Market Day in der Zeche Zollverein in Essen: Hier ging es ausnahmsweise um ein einzelnes Geschäftsfeld, nämlich um unsere gesamten Erzeugungs-aktivitäten, die gut die Hälfte unseres Adjusted EBIT erwirtschaften. Das Thema war vor allem deshalb wichtig, weil wir zurzeit an einem zentralisierten und funktionalen Flottenmanagement-Konzept in Eu-ropa arbeiten. In Essen berichteten Mitglieder des E.ON-Vorstands und Verantwortliche unserer Erzeugungssparte über langfristige Ent-wicklungstrends in der europäischen Stromerzeugung und wie wir vor diesem Hintergrund die Weichen für die weitere Entwicklung un-serer Kraftwerksflotte stellen. Dieses funktionale Thema wurde auf Investorenkonferenzen und Roadshows weiter verfolgt.
38 Unsere Investoren E.ON-Anleihen
Ein Programm, das seines Gleichen sucht. Erfolgreich abgeschlossen. Wir konnten unser Finanzierungsprogramm, das wir im Mai 2007 zeitgleich mit unserem
wachstumsorientierten Investitionsprogramm angekündigt haben, im Jahr 2009
erfolgreich abschließen. Dies war das größte Finanzierungsprogramm unserer Unter-
nehmensgeschichte. Trotz der Finanzkrise und der damit verbundenen angespannten
Marktsituation ist es uns gelungen, seit September 2007 eine Finanzierung durch
Fremdkapital in Höhe von mehr als 27 Mrd € zu realisieren. Dieser Erfolg unterstreicht
unsere finanzielle Stärke und trägt unserer Verpflichtung zu einer klaren Strategie
und einer transparenten Kommunikation Rechnung.
Frühzeitig die Liquidität gesichert:
unsere Finanzierung 2009
In einem angespannten Kapitalmarkt gilt
es, sich bietende Optionen zu ergreifen.
Und weiterzudenken. Denn in Zeiten sehr
volatiler Märkte kann es phasenweise
schwer werden, eine Finanzierung um-
zusetzen. Deshalb war es unsere klare
Strategie, frühzeitig unsere Liquidität zu
sichern. Erreicht haben wir dies, indem
wir unseren Netto-Finanzbedarf schon weit
vor dem Jahresende gedeckt hatten. Unsere
Anleihe-Emissionen beliefen sich auf
rund 8,1 Mrd €, davon wurden 6,1 Mrd € im
ersten Quartal begeben. Diese bestanden
hauptsächlich aus großvolumigen Bench-
mark-Anleihen in Euro und Pfund Sterling.
Im Jahresverlauf haben wir uns auf
Privatpla tzierungen mit deutlich längeren
Laufzeiten (bis zu 30 Jahren) und auf klei-
nere Anleihen in anderen Währungen (wie
Schweizer Franken , US-Dollar, japanische
Yen, schwedische Kronen oder Hongkong-
Dollar) konzentriert. Diese Maßnahmen
haben unser Anleihenprofil nochmals er-
weitert und damit unser Ziel unterstrichen,
in Bezug auf unsere Anleiheplatzierungen
ein möglichst hohes Maß an Diversifikation
zu realisieren, sei es in Bezug auf Investo-
rengruppen, Ins trumente, Währungen oder
Laufzeiten.
Wie in den Jahren zuvor haben wir auch
2009 wieder Commercial Paper genutzt.
Mit diesen kurzfristigen Schuldverschrei-
bungen können wir Finanzierungsspitzen
begegnen. Bis zum Jahresende 2009 haben
wir das emittierte Volumen im Vergleich zum
Ende des Vorjahres allerdings wesentlich
reduzieren können. Zum 31. Dezember
2009 war ein Gesamtbetrag von 1,5 Mrd €
an Commercial Paper ausstehend, nach
7,3 Mrd € Ende 2008.
Im November 2009 haben wir die kurz-
fristige Tranche der syndizierten Kredit-
linie für ein weiteres Jahr erfolgreich
verlängert und bewusst von 7,5 Mrd € auf
4 Mrd € reduziert. Die langfristige Tranche
von rund 5 Mrd € bleibt bis Ende 2011
bestehen. Die syndizierte Kreditlinie dient
der Absicherung unserer Commercial-
Paper-Aktivitäten und als grundlegendes
Sicherungsinstrument, auf das wir bisher
nicht zurückgreifen mussten.
Das Gewicht unserer Anleihen
Ebenso wie E.ON-Aktien spielen auch E.ON-
Anleihen eine große Rolle in wichtigen
europäischen Indizes. Zum 31. Dezember
2009 lag die Gewichtung von E.ON bei
10,6 Prozent im iBoxx Utilities Index und
2,6 Prozent im iBoxx Non-Financials Index.
Diese starken Gewichtungen zeigen so-
wohl die Bedeutung von E.ON im Kapital-
markt als auch das robuste Handelsvolumen
unserer Anleihen im Sekundärmarkt.
Mehr dazu?
www.eon.com/anleihen
in Mrd € Stand: 31.12.2009
Anleihen und Schuldscheindarlehen der E.ON AG & E.ON International Finance B.V. - Fällligkeitsstruktur
4,0
3,0
2,0
1,0
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021+
39E.ON-Anleihen Unsere Investoren
Seit 2007 haben Investoren uns mehr als 27 Mrd € geliehen. Natürlich wollen sie wissen, was wir damit machen.Wir wissen um das Informationsbedürfnis unserer
Investoren. Schließlich investieren auch wir
Milliarden und wissen nur zu gut, dass man seine
Investitionen im Blick haben will.
Das höchste Maß an Transparenz für unsere Kredit-
geber – das ist unser Ziel. Um es zu erreichen,
veranstalten wir unter anderem unsere jährlichen
Non-Deal Roadshows in großen Finanzzentren
Europas. Hier werden die neuesten Entwicklungen
rund um E.ON und unsere Strategie präsentiert,
aktuelle Fragen beantwortet – und natürlich persön-
liche Kontakte geknüpft. Schließlich geht es bei
Finanzierungen nicht nur um Zahlen, sondern vor
allem auch um gegenseitiges Vertrauen.
Zusätzlich halten wir regelmäßige Telefonkon-
ferenzen für Analysten und Investoren ab, führen
Informationsveranstaltungen für unsere Kernbanken-
gruppe durch und bieten auf unserer Website
detaillierte Informationen für die Fremdkapital-
seite an. Darüber hinaus sind wir selbstverständ-
lich telefonisch oder per E-Mail erreichbar, wenn
unsere Investoren Antworten auf spezielle Fragen
wünschen.
Creditor Relations beinhaltet bei uns auch die
intensive Zusammenarbeit mit Rating-Agenturen.
Denn für Investoren ist die unabhängige Bonitäts-
beurteilung von E.ON eine wichtige Kenngröße in
Bezug auf unsere finanzielle Stabilität und unsere
Fähigkeit, Kredite fristgerecht zurückzuzahlen.
E.ON wird durch die beiden internationalen Rating-
Agenturen Moody‘s und Standard & Poor‘s bewertet
und kann eine langjährige Vertrauensbeziehung
zu den Agenturen aufweisen.
Anleihe-Investoren interessieren sich vielfach für
die gleichen Themen wie Aktionäre. Sie möchten
über unsere Strategie und unsere Zukunftsaus-
sichten informiert werden, um unsere operative
Stärke abschätzen zu können. Gut, dass wir mit
den Informationsbedürfnissen unserer bestehenden
und potenziellen Investoren vertraut sind – denn
so können wir sie mit den Daten versorgen, die
sie für wohlbedachte Investitionsentscheidungen
benötigen.
Mehr dazu?
www.eon.com/creditorrelations
Treten Sie mit uns in den Dialog:
T 02 11 -45 79 -5 63
Informationsaustausch mit unseren Investoren:
Non-Deal Roadshow macht Station in Europas
Finanzzentren
Da E.ON seit einiger Zeit regelmäßig Anleihen emit-tiert, führen wir – anstelle von Veranstaltungen vor jeder Begebung von Benchmark-Anleihen – jährlich Non-Deal Roadshows durch, mit denen wir transaktions-unabhängig unsere Investoren im Detail über E.ON informieren. 2009 fand unsere Roadshow im September statt und machte an drei Tagen in drei Finanzzentren Europas Station: Paris, London und Frankfurt. Diese Veranstaltungen ermöglichen uns, mit zahlreichen Investoren zu sprechen und ihre Fragen zu beantworten. Um auch mit den vielen Investoren in engem Kontakt zu bleiben, die wir über die Roadshow nicht erreichen konnten, haben wir 2009 zusätzlich zwei Telefonkon-ferenzen speziell für Anleihe-Investoren und -analysten abgehalten. Sie dienten zur Information über E.ONs Finanzzahlen und Strategie und als Forum für spezi-fische Fragen.
41
E.ON ist seit vielen Jahren im Strom- und Gasgeschäft auf allen Wertschöpfungsstufen aktiv – ein Geschäfts-modell, das sich im Wettbewerb bewährt hat. Nach einer Phase starken Wachstums verfügen wir heute über ein breites Fundament und gute Marktpositionen, um den Herausforderungen der Zukunft erfolgreich begegnen zu können. Gerade die Wirtschafts krise hat gezeigt, dass unsere Strategie der breiten Aufstellung richtig ist und dass wir flexibel auf schwierige Markt-situationen reagieren können.
Um die Leistungsfähigkeit unserer Organisation weiter zu erhöhen, haben wir bereits vor Beginn der Krise unser konzernweites Effizienzsteigerungsprogramm „PerformtoWin“ aufgesetzt. Damit zielen wir auf eine nachhaltige Ergebnisverbesserung und werden durch kontinuierliche interne Steigerung der Effizienz und Produktivität bis 2011 Effizienzpotenziale in Höhe von 1,5 Mrd € realisieren. Darüber hinaus bleibt auch die Steigerung unserer Performance ein Kernthema für E.ON – denn je effizienter wir sind, desto wettbewerbs-fähiger sind wir.
Auch dem Klimaschutz kommt in den nächsten Jahren bei der Entwicklung unseres Geschäfts eine zen trale Bedeutung zu. Konkret zeigt sich das am deutlichen Ausbau unseres Geschäfts mit Erneuerbaren Energien, aber auch an Investitionen in Kernkraft und hoch-effiziente konventionelle Kraftwerke. Auf diesem Weg erreichen wir unser Ziel, die spezifischen CO2-Emissionen unseres Kraftwerksparks bis 2030 zu halbieren.
Unsere Strategie
42 Unsere Strategie Grundsätze
Ein starkes Fundament. Um nachhaltig Werte zu schaffen.
Sechs Grundsätze unserer Strategie
Präsenz entlang der gesamten
Wertschöpfungskette
Wir sind im Strom- und Gasgeschäft ent-
lang der gesamten Wertschöpfungskette
tätig – in der Produktion, im Import und
Großhandel sowie in der Verteilung und
dem Endkundenvertrieb. Durch unser um-
fassendes Marktverständnis können wir
auf allen Ebenen effizient agieren und
generieren Mehrwert entlang der gesamten
Wertschöpfungskette.
Strom-Gas-Konvergenz
Die Energieträger Strom und Gas sind eng
miteinander verknüpft – insbesondere
durch die zunehmend wichtigere Rolle von
Gas in der Stromerzeugung und im Energie-
handel sowie das steigende Angebot von
integrierten Strom- und Gasprodukten auf
der Vertriebsstufe. Unsere gute Positionie-
rung in all diesen Geschäften eröffnet uns
nennenswerte Synergiepotenziale und da-
mit Wettbewerbsvorteile.
Starke Marktposition
Unsere internationale Größe und die be-
stehenden starken Marktpositionen sind
ein entscheidender Wettbewerbsvorteil
auf den liberalisierten Märkten und bilden
eine solide Grundlage für eine sichere
Energieversorgung unserer Kunden sowie
für die erforderlichen umfangreichen
Investitionen in eine klimafreundliche
Stromerzeugung.
Wachstum
Wir wachsen auch außerhalb unserer an-
gestammten Kernmärkte (Deutschland,
Großbritannien, Schweden). Dies erschließt
uns zusätzliche Wachstumspotenziale
und ist erforderlich, um in dem sich konsoli-
dierenden europäischen Energiemarkt
nachhaltig erfolgreich zu sein.
Wertschaffung aus Erfahrung
Unsere große Erfahrung in allen Bereichen
des Energiegeschäfts ist ein erheblicher
Wettbewerbsvorteil, den wir im Rahmen
von Best-Practice-Projekten konzernweit
voll ausschöpfen.
Markt und Wettbewerb
Offene und vom Wettbewerb geprägte
Märkte sind die Grundlage für eine sichere
und effiziente Energieversorgung. Ein
integrierter europäischer Energiemarkt
bietet uns ausgezeichnete Chancen, unsere
Marktpositionen zu stärken und grenz-
überschreitende Synergien zu nutzen.
Unser diversifizierter Erzeugungsmix und
unsere breite geografische Präsenz sind
herausragend. Wir sind der größte euro-
päische Gasimporteur, eines der welt-
weit führenden Unternehmen im Bereich
Erneuerbare Energien, ein bedeutender
Energiehändler und mit fast 30 Millionen
Kunden eines der herausragenden Versor-
gungsunternehmen in Eu ropa. Wir nutzen
unsere große Erfahrung entlang der ge-
samten Wertschöpfungskette und über
Regionen hinweg, um Synergien zu reali-
sieren und die besten Märkte für unsere
Investitionen auszuwählen. Unsere Präsenz
entlang der Wertschöpfungskette, ein
diversifiziertes Geschäftsportfolio, führen-
de Marktpositionen und unsere umfas-
sende Energiekompetenz sind eine ein-
malige Ausgangs position, um mittels
einer wertorientierten Strategie noch
leistungs fähiger zu werden und nachhaltig
zu wachsen.
Wo wir stehen.Fundament
Es ist uns erfolgreich gelungen, uns
europaweit aufzustellen, neue Märkte zu
erschließen und im Bereich Erneuerbare
Energien zu einem der international
führenden Unternehmen zu werden.
Klimaschutz
2009 haben wir fast 1.000 MW zusätzliche
Erzeugungsleistung aus Erneuerbaren
Energien in Betrieb genommen – ein
klarer Schritt auf dem Weg zu einer
klimafreundlicheren Stromerzeugung.
Marktintegration
Wir fördern aktiv die Entstehung eines
gemeinsamen EU-Binnenmarktes für
Ener gie, indem wir neuen Wettbewerbern
den Zugang zu unseren Heimatmärkten
ermöglichen und den grenzüberschrei-
tenden Strom- und Gashandel stärken.
Performance
Mit unserem konzernweiten Effizienz-
steigerungsprogramm PerformtoWin
haben wir bereits begonnen, ab 2011
jährliche Effizienzpotenziale in Höhe von
1,5 Mrd € zu realisieren.
Portfoliooptimierung
Wir wollen im Zeitraum von 2009 bis
2010 unser Geschäftsportfolio gezielt
weiter optimieren und so Finanzmittel
in Höhe von mehr als 10 Mrd € gene-
rieren. Über die Hälfte haben wir schon
erreicht.
43
Wohin wir wollen.
Entwicklungsfelder Unsere Strategie
Klimaschutz
Sichere und bezahlbare Energie – ohne CO2-Ausstoß
Als eines der weltweit führenden Energieunternehmen liegt es
in unserer Verantwortung, auch beim Klimaschutz eine führende
Rolle zu spielen. So haben wir es uns zum Ziel gesetzt, unseren
spezifischen CO2-Ausstoß bis 2030 zu halbieren (im Vergleich zu
den Werten von 1990). Um dies zu erreichen, bauen wir unsere
Kapazität im Bereich Erneuerbare Energien in wesentlichem
Maße aus, investieren Milliarden in hocheffiziente Kohle- und
Gaskraftwerke, untersuchen die Möglichkeiten, neue Kernkraftwerke
zu bauen, und entwickeln neue Technologien, die es ermöglichen,
den CO2-Ausstoß bei der Strom erzeugung aus fossilen Energie-
trägern auf nahezu null zu senken.
Bereits heute sind Erneuerbare Energien wie Wind- und Wasser-
kraft wichtige Bestandteile in unserem Energiemix. In Zukunft
werden sie unverzichtbar sein, weil sie absolut klimafreund lich
und unabhängig von Brennstoffimporten sind. Zurzeit sind noch
staatliche Anreize notwendig, um Investitionen in Erneuerbare
Energien wettbewerbsfähig zu machen. Auf diesem Weg schaffen
wir eine zukunftsfähige Energiequelle, von der die Umwelt und
die Gesellschaft gleichermaßen profitieren. Auch in Zukunft ist
es unser klares Ziel, den Einsatz Erneuerbarer Energien durch die
Nutzung von Größenvorteilen noch wirtschaftlicher zu machen –
und so die Notwendigkeit staatlicher Förderungen zu reduzieren
und letztendlich überflüssig zu machen.
Wir denken weiter. In Zukunft sehen wir langfristig vor allem zwei Felder für neue Entwicklungschancen: den Klimaschutz und die Integration des europäischen Energiemarktes. Und genau dort setzen wir einen großen Teil unserer Ressourcen ein. Gleichzeitig verein-fachen wir unsere Strukturen und Prozesse und senken unsere Kosten.
44
1,5 Mrd €bleibende Ergebnisverbesserungen werden wir bis 2011 realisiert haben.
Unsere Strategie Entwicklungsfelder
Auch in unseren Bereichen Verteilung und Vertrieb gilt Klima-
schutz als wichtiges Ziel. Unsere Verteilnetzbetreiber entwickeln
und nutzen bereits intelligente Netztechnologien, die es ermög-
lichen, mehr Energie aus Erneuerbaren Energien und aus dezen-
traler Erzeugung ins Netz einzuspeisen. Darüber hinaus sind wir
dabei, Millionen Smart Meter zu installieren. Diese intelligenten
Stromzähler ermöglichen es Kunden, ihren Energieverbrauch di-
rekt zu überwachen und zu kontrollieren – und so gezielt zu sen-
ken. Außerdem bieten unsere Vertriebsgesellschaften eine gan-
ze Reihe Produkte, Services und Aktionen rund um das Thema
Energieeffizienz an, die Kunden helfen sollen, bewusster mit
Energie umzugehen, ihren CO2-Ausstoß zu verringern und letzt-
lich Geld zu sparen.
Marktintegration
EU-Binnenmarkt im Wettbewerb
Ein gemeinsamer EU-Binnenmarkt für Energie bringt Vorteile für
alle. Die zunehmende Verbindung der nationalen Märkte in der
EU macht die Energieversorgung für unsere Kunden auch zu-
künftig sicher und bezahlbar. Gleichzeitig kann der wachsende
Anteil an Erneuerbaren Energien und dezentraler Erzeugung
besser in das Energiesystem integriert werden. Für uns eröffnen
sich durch die zunehmende europäische Marktintegration neue
Geschäftschancen außerhalb unserer angestammten Heimat-
märkte. Darüber hinaus basieren einheitliche Klimaschutzinstru-
mente wie der Handel mit Emissionsrechten auf dem Grundge-
danken eines gemeinsamen EU-Binnenmarktes.
PerformtoWin
Effizienz und Produktivität steigern – Kosten senken
PerformtoWin ist ein konzernweites Projekt, dessen Durchführung
bereits vor Beginn der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise
beschlossen wurde. Es zielt auf eine nachhaltige Ergebnisver-
besserung in allen Market Units und auf allen Wertschöpfungs-
stufen ab. Dies soll vor allem durch interne Effizienzsteigerungen
erreicht werden. Mit den PerformtoWin-Maßnahmen wollen
wir bis 2011 bleibende Ergebnisverbesserungen in Höhe von
1,5 Mrd € realisieren.
Bereits 2009 konnten nennenswerte Fortschritte erzielt werden.
So haben wir beispielsweise einen detaillierten Maßnahmen-
plan für alle PerformtoWin-Projekte entlang der gesamten
Wertschöpfungskette aufgestellt. Zudem haben wir uns mit den
jeweils zuständigen Arbeitnehmervertretungen auf Vereinbarungen
zur sozialen Flankierung des Effizienzprogramms verständigt.
Die Implementierung von PerformtoWin ist also in vollem Gange.
Trotzdem werden wir uns nicht auf den angestoßenen Maß-
nahmen ausruhen. Die kontinuierliche Verbesserung unseres
Leistungsvermögens ist integraler Bestandteil unserer Unter-
nehmenskultur.
Smart Meter: Intelligente Stromzähler ermöglichen es Kunden, ihren Energieverbrauch direkt zu überwachen und zu kontrollieren – und so gezielt zu senken
45
In den kommenden Jahren werden wir
unser Geschäft weiter stärken – durch
fokussiertes organisches Wachstum und
ein klares Bekenntnis zur Optimierung
unseres Portfolios. So haben wir bereits
Investitionsplanung Unsere Strategie
Wir sind gewachsen. Jetzt optimieren und stärken wir unser Geschäft.
E.ON ist im Laufe der letzten Jahre stark
gewachsen. Das belegen der Eintritt in
neue Märkte (Russland, Italien, Spanien,
Frankreich), unser Aufstieg in die global
führenden Unternehmen im Bereich
Erneuerbare Energien, die Ausweitung
unserer eigenen Gasproduktion und die
Stärkung des bestehenden Geschäfts in
unseren angestammten Heimatmärkten.
All dies hat dazu beigetragen, dass wir
heute über eine breite internationale
Präsenz verfügen, den CO2-Ausstoß unserer
Kraftwerke verringern und die Sicherheit
der Gasversorgung erhöhen konnten.
rund 6 Mrd € der mehr als 10 Mrd € erreicht,
die wir bis Ende 2010 durch Portfoliomaß-
nahmen erzielen wollen.
Die vorliegende Investitionsplanung
sieht für das Jahr 2010 ökonomische
Investitionen in Höhe von etwa 10 Mrd €
vor. Unsere Investitionen für den Zeitraum
von 2010 bis 2012 werden sich auf insge-
samt etwa 24 Mrd € belaufen. Der Schwer-
punkt liegt darauf, unseren konventionellen
Kraftwerkspark zu stärken, unsere Kapa-
zitäten im Bereich Erneuerbare Energien
auszubauen (hauptsächlich Wind kraft,
die wirtschaftlich und technologisch am
weitesten entwickelte Technologie im
Bereich der Erneuerbaren) und unsere
eigene Erdgasproduktion zu erweitern.
Darüber hinaus kümmern wir uns natürlich
um all die Anlagen, die wir heute bereits
besitzen und betreiben. So werden wir
rund 9,9 Mrd € beziehungsweise 40 Pro-
zent unserer Investitionen insbesondere
dafür aufbringen, unsere bestehenden
Kraftwerke und Netze instand zu halten
und zu erneuern. Ein Schwerpunkt liegt
hier auf unseren Stromverteilnetzen in
Deutschland, Großbritannien und Schwe-
den. Zudem werden wir weiterhin unsere
bestehenden Kraftwerke modernisieren,
indem wir ihre Effizienz steigern und ihre
Laufzeit verlängern.
Mit beidem – Investitionen sowohl in
Wachstum als auch in Erhalt und Erneu-
erung – legen wir heute den Grundstein
dafür, auch in Zukunft erfolgreich zu sein.
Alle Informationen zu unseren Investitio-
nen und die dazugehörigen Erläuterungen
finden Sie in unserem Finanzbericht.
Instandhaltung bestehender Anlagen: 40 Prozent unserer Investitionen bringen wir dafür auf
47
Das Energiegeschäft mit seinen unterschiedlichen Wert-schöpfungsstufen ist vielschichtig. Um unser Geschäft auf allen Ebenen der Wertschöpfungskette optimal zu führen, verfügen wir auf jeder Ebene über das passende Führungsprinzip. Unsere Organisation besteht deshalb aus zentral geführten funktionalen und dezentral ge-führten regionalen Einheiten.
Funktional steuern wir unser Geschäft heute beispiels-weise bei den Erneuerbaren Energien, bei der Gas-produktion, dem Kraftwerksneubau und beim Energie-handel – also überall dort, wo Wissenstransfer und Optimierung über Ländergrenzen hinweg entscheidend für den Erfolg sind. Am anderen Ende der Wertschöp-fungskette stehen unsere Netz- und Vertriebsgeschäfte. Hier ist es uns wichtig, sehr nah am Markt und an den Kunden zu sein, um die lokalen Bedürfnisse zu verstehen. Deshalb steuern wir diese Geschäfte durch regionale Einheiten mit hoher Verankerung vor Ort.
Um die Zukunft unseres Unternehmens dauerhaft zu sichern, überprüfen wir regelmäßig, ob unsere Struktur optimal auf wechselnde Markt- und Wettbewerbsbe-dingungen ausgerichtet ist. Ganz gleich ob wir ein Geschäft funktional oder regional führen – entscheidend ist immer unser Ziel, bestmöglich aufgestellt zu sein, um für unsere fast 30 Millionen Kunden attraktiv zu bleiben. Attraktiv bedeutet, dass wir Strom und Gas nicht nur klimafreundlich und sicher, sondern auch bezahlbar produzieren und anbieten können.
Unsere Struktur
48 Unsere Struktur Konzern im Überblick
E.ON ist seit vielen Jahren auf allen Wertschöpfungsstufen im Strom- und Gasbereich aktiv – ein Geschäftsmodell,
das sich im Wettbewerb bewährt hat. Wir verfügen heute über eine ausgezeichnete Ausgangsposition, um den
Herausforderungen der Märkte erfolgreich zu begegnen.
Unser Geschäft ist entsprechend der Struktur unserer Zielmärkte in zehn Market Units gegliedert. Die Füh-rungsgesellschaften der Market Units sind verantwort-lich für das integrierte Management der Zielmärkte. Business Units führen das operative Geschäft in den einzelnen Ländern oder Regionen und sind erster Ansprechpartner für unsere Kunden sowie für Kom-munen und Behörden. Neben geografischen Market Units, die unsere regio-nalen Märkte widerspiegeln, gibt es auch funktionale Market Units, die europa- beziehungsweise weltweit tätig sind. Das Ziel: Synergien und Bündelung von Know-how.
Corporate CenterHauptaufgabe des Corporate Centers ist die Führung von E.ON als
integriertes Energieunternehmen. Dazu zählen die strategische
Weiterentwicklung, Finanzierungspolitik und -maßnahmen, die
marktübergreifende Steuerung des Gesamtgeschäfts, das Risiko-
management und die laufende Optimierung unseres Portfolios.
Market Unit Central EuropeDie Gesellschaften unserer Market Unit Central Europe versorgen
Kunden in zahlreichen zentraleuropäischen Ländern – unter
anderem in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Ungarn,
der Slowakei, der Tschechischen Republik sowie Bulgarien und
Rumänien.
Market Unit Pan-European GasDie Market Unit Pan-European Gas umfasst das Gasgeschäft von
E.ON. Geführt wird sie von einer der führenden Gasgesellschaften
in Europa beziehungsweise einem der größten privaten Erdgas-
importeure der Welt. Kunden sind regionale und kommunale
Energieunternehmen, Industriebetriebe sowie Kraftwerke im In-
und Ausland.
Market Unit UKIn Großbritannien sind wir einer der führenden Energieversorger
und beliefern private, industrielle und kommunale Kunden mit
Strom und Gas.
Gut aufgestellt.
Für unsere Kunden.
49Konzern im Überblick Unsere Struktur
Market Unit NordicDie Market Unit Nordic bündelt das operative Geschäft in Nord-
europa mit Fokus auf den schwedischen Markt. Ihre Aktivitäten
reichen von der Stromerzeugung bis zu Verteilung und Vertrieb
von Strom und Gas.
Market Unit US-MidwestÜber die Market Unit US-Midwest betreiben wir unser Geschäft
im regulierten Energiemarkt in Kentucky.
Market Unit Energy TradingAls funktionale Market Unit vereint Energy Trading unsere euro-
päischen Handelsaktivitäten für Strom, Gas, Kohle, Öl und CO2-
Zertifikate. Über sie sind wir an allen großen europäischen Energie-
börsen aktiv.
Neue MärkteMarket Unit Climate & RenewablesClimate & Renewables bündelt die weltweiten Aktivitäten des
E.ON-Konzerns in den Bereichen Klimaschutz und Erneuerbare
Energien. Ein wesentlicher Fokus ist der weitere Ausbau unserer
heute schon führenden Position in diesem Wachstumsmarkt.
Market Unit RussiaIn Russland sind wir in der konventionellen Stromerzeugung
aktiv – wir verfügen hier über einen Kraftwerkspark in den nach-
fragestarken Industrieregionen Zentralrussland, Ural und Sibirien.
Market Unit Italy
In Italien sind wir im Strom- und Gasgeschäft aktiv. Hier erzeugen
wir Strom vor allem aus Gas, Kohle, Wasser- und Windkraft.
Daneben betreiben wir lokale Gasnetze vor allem in Norditalien,
deren Abgabe wir derzeit vorbereiten.
Market Unit SpainDie Market Unit Spain bündelt unsere Aktivitäten auf der Iberi-
schen Halbinsel. Im Stromgeschäft deckt sie mit Erzeugung,
Verteilung und Vertrieb die gesamte Wertschöpfungskette ab.
Mehr dazu?
www.eon.com/konzernstruktur
1) verkauft mit Wirkung zum 31.12.2009 2) reguliert 3) ohne Transport 4) künftig bei Energy Trading 5) Exploration und Produktion 6) inkl. Speicherung 7) Thüga, Beteiligungen der E.ON Ruhrgas International
Aktivitäten entlang der Wertschöpfungskette
Erzeugung/ Transport/ Handel Verteilung Vertrieb
Strom Produktion Großhandel
Central Europe 1)
UK
Nordic
US-Midwest 2)
Energy Trading
Climate & Renewables
Russia 3) Italy 4)
Spain 4)
Gas
Central Europe
Pan-European Gas 5) 6) 7) 7)
UK
Nordic
US-Midwest 2)
Energy Trading
Italy 4)
50 Unsere Struktur Market Unit Central Europe
Stromabsatz 2009
378 Mrd kWh
Gasabsatz 2009
146,1 Mrd kWh
Umsatz 2009
41.419 Mio €
Adjusted EBITDA 2009
6.479 Mio €
Adjusted EBIT 2009
4.817 Mio €
Ausgabewirksame Investitionen 2009
3.256 Mio €
Mitarbeiter 31.12.2009
48.126
Central Europe• Position in Frankreich durch 100-prozentige Übernahme von SNET gestärkt • Tausch von Erzeugungskapazitäten macht E.ON zum drittgrößten Stromerzeuger in Belgien• Verkauf des Höchstspannungsnetzes belebt Wettbewerb im deutschen Strommarkt
Market Unit
48 %Kernenergie
5 %Wasser
4 %Sonstige
36 %Kohle
7 %Erdöl/Erdgas
Anteil der Primärenergieträger an der Eigenerzeugung von 130,4 Mrd kWh
Klaus-Dieter Maubach
Vorsitzender des Vorstands, E.ON Energie
Informationen zur Erzeugung aus Erneuerbaren Energien finden Sie gebündelt im Beitrag zur Market Unit Climate & Renewables ab Seite 76.
Europa
München
51Market Unit Central Europe Unsere Struktur
Die Geschäftsaktivitäten in unserer Market Unit Central Europe reichen vom Atlantik bis zum Schwarzen Meer – mit Gesellschaften in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Belgien, Ungarn, der Slowakei, der Tsche-chischen Republik sowie Bulgarien und Rumä nien. Größter Absatzmarkt ist Deutschland, der zweitgrößte ist Ungarn. Die Aufgaben von E.ON innerhalb der Market Unit Central Europe reichen von der Erzeugung und Übertragung über die Verteilung und den Vertrieb von Strom bis hin zur Verteilung und dem Vertrieb von Erdgas. Darüber hinaus bieten wir umfassende Energiedienstleistungen an. E.ON Energie mit Sitz in München ist die Führungsgesellschaft der Market Unit Central Europe.
Energiemarkt Zentraleuropa
Der europäische Binnenmarkt besteht aus über 20 Ländern mit
zum Teil sehr unterschiedlichen Energie- und Wettbewerbs-
strukturen. Er stellt im internationalen Vergleich derzeit eine große
Herausforderung für die Energiewirtschaft dar. Denn auf diesem
Markt agieren viele große Wettbewerber, darunter auch staatliche
Unternehmen. Eigentlich gilt der EU-Binnenmarkt nach Vorgaben
der Europäischen Kommission seit 2007 als vollständig liberali-
siert, aber die Wettbewerbsbedingungen in den verschiedenen
Ländern sind immer noch sehr unterschiedlich. Dabei gehört
Deutschland zu den Ländern mit dem intensivsten Wettbewerb.
Wir haben uns zur Abgabe unseres Höchstspannungs netzes
und zur Verringerung der Stromkapazität um rund 5.000 MW in
Deutsch land verpflichtet. Durch die Transaktion hat sich unser
Anteil am deutschen Stromerzeugungsmarkt auf rund 15 Prozent
verringert. Im Austausch für Teile der abgegebenen Kapazitäten
haben wir wiederum Kraftwerkskapazitäten und Strombezüge
mit Lieferpunkten in Frankreich, Österreich, Belgien und den
Niederlanden erhalten und so unsere Marktposition in Westeuropa
signifikant verbessert. Diese Transaktionen haben uns zum
drittgrößten Stromerzeuger in Belgien gemacht und unsere Position
als Nummer drei in Frankreich gefestigt.
Aktivitäten entlang der Wertschöpfungskette
Erzeugung/Produktion Transport/Großhandel Handel Verteilung Vertrieb
Strom 1) Gas
1) verkauft mit Wirkung zum 31.12.2009
Kohlekraftwerk Staudinger: eines der größten Kraftwerke der Market Unit Central Europe
52 Unsere Struktur Market Unit Central Europe
Erzeugung
In der Market Unit Central Europe wird Strom hauptsächlich
aus Kernenergie und Steinkohle erzeugt. Zu den weiteren Energie-
trägern zählen Wasserkraft, Braunkohle, Erdgas und Erdöl.
Durch den Neubau hocheffizienter Kraftwerksblöcke leistet Central
Europe einen großen Beitrag dazu, dass E.ON die konzernweit
hochgesteckten Ziele in der CO2-Reduzierung erreicht. So werden
2010 eine ganze Reihe hochmoderner Gas- und Dampfturbinen
in Deutschland, Frankreich und der Slowakei in Betrieb genom-
men. Bei E.ON Energie denkt man noch weiter in die Zukunft und
baut in Rotterdam, Niederlande, ein Kohlekraftwerk mit einer ins-
tallierten Leistung von 1,1 GW. Diese Anlage wird mit einem Wir-
kungsgrad von 46 Prozent zu den effizientesten weltweit gehö-
ren. Zudem laufen Untersuchungen, die Anlage mit einer der
ersten großformatigen Pilotanlagen zur Abscheidung von CO2
auszustatten.
770.000 kmlang ist unser Stromleitungsnetz:
Das reicht 233 Mal von Brest an der Atlantikküste bis nach Varna am Schwarzen Meer.
In Belgien an Bedeutung gewonnen – Transaktion mit GdF Suez
macht E.ON zur Nummer drei
Im November 2009 haben E.ON und GdF Suez den bereits im Juli ver-einbarten Tausch von Erzeugungskapazität endgültig vollzogen. Im Zuge dessen übernimmt E.ON eine Erzeugungskapazität von gut 900 MW aus herkömmlichen Energieträgern sowie Strombezüge von 770 MW aus Kernkraftwerken mit Lieferpunkten in Belgien und den Nieder-landen. Diese Erzeugungskapazität setzt sich zusammen aus einem 556-MW-Steinkohlekraftwerk in Langerlo und einem 385-MW-Gaskraft-werk in Vilvoorde, beides Belgien. Mit dieser Übernahme geht zwei-erlei einher: Zum einen ist es eine Maßnahme von vielen, die den Wettbewerb in Belgien fördern, indem der Marktanteil von GdF Suez an der landesweiten Erzeugung auf 65 Prozent reduziert wird. Zum anderen wird E.ON damit zum drittgrößten Stromerzeuger in Belgien. Dadurch stärken wir außerhalb Deutschlands unsere Position und wollen diese auch in Zukunft noch weiter ausbauen.
Kernkraftwerk Isar 2: In der Market Unit Central Europe wird Strom hauptsächlich aus Kernenergie und Steinkohle erzeugt
E.ON Energie baut in Rotterdam ein Kohlekraftwerk mit
einer installierten Leistung von 1,1 GW –
mit einem Wirkungsgrad von 46 Prozent eine der
effizientesten Anlagen weltweit.
53Market Unit Central Europe Unsere Struktur
Transport- und Verteilnetze
Der Betrieb von Netzen bleibt eines der Kerngeschäfte in Zentral-
europa – auch nach der Abgabe des Höchstspannungsnetzes.
Wir besitzen und betreiben insgesamt noch immer 45.000 km
Hochspannungsleitungen, rund 725.000 km Leitungen im Nieder-
und Mittelspannungsbereich sowie Gas-Verteilnetze mit einer
Gesamtlänge von etwa 112.000 km. In der Market Unit Central
Europe gibt es außerdem eine Reihe von Projekten zur Entwick-
lung und Verbesserung intelligenter Netze, die in der Lage sind,
die Spannungsschwankungen, die bei der Einspeisung von Strom
aus Erneuerbaren Energien entstehen, auszugleichen. Auch intelli-
gente Stromzähler – sogenannte Smart Meter – spielen dabei
eine entscheidende Rolle, weil sie Kunden helfen, bewusster mit
Energie umzugehen, den CO2-Ausstoß zu verringern und letztlich
Geld zu sparen. Deshalb wurde im August 2009 in Deutschland
mit der E.ON Metering GmbH ein eigenständiges Unternehmen
gegründet, das intensiv an der Entwicklung von Produkten und
Services im Bereich der intelligenten Messtechnik arbeitet.
Vertrieb
Um Kunden hochwertige Produkte und individuelle Services bieten
zu können, stellen unsere Vertriebsaktivitäten die bestmögliche
Kombination aus zentral gebündelter Kompetenz und regionaler
Präsenz dar. So wird das deutschlandweite Strom- und Gasge-
schäft zentral von der in München ansässigen Gesellschaft E.ON
Vertrieb Deutschland gesteuert, die sich wiederum aus sechs
regionalen Vertriebsgesellschaften und E WIE EINFACH sowie
E.ON Energy Sales zusammensetzt. Das Kerngeschäft von E.ON
Vertrieb Deutschland liegt in der zentralisierten Beschaffung
von Energie sowie im Produktmanagement und Marketing. Zudem
koordiniert sie die regionalen Vertriebsorganisationen und ent-
wickelt innovative Strategien für den deutschlandweiten Vertrieb.
Schwerpunkte des Marketings liegen in der Energieeffizienz
und der landesweiten E.ON Energiespar-Tour. Mit der Einführung
eines speziellen Energiespartarifs wurde 2009 eines der ersten
deutschlandweit einheitlichen Energieprodukte auf den Markt
gebracht.
Elektromobilität
Die Market Unit Central Europe fördert mit einer Reihe von Pro-
jekten und Aktivitäten die künftige Markteinführung der Elektro-
mobilität. Seit Juli 2009 rollen 15 MINI E in einem 12-monatigen
Feldversuch über die Straßen Münchens und nutzen das öffentliche
Stromtankstellennetz von E.ON. Außerdem wurde mit Volkswagen
und anderen Partnern ein Hybridauto-Projekt gestartet. E.ON
Energie beschäftigt sich mit allen wichtigen Aspekten der
E-Mobilität: von der umweltfreundlichen Erzeugung des nötigen
Stroms bis zur praktischen „Betankung“ der Fahrzeuge. Im Fokus
stehen die Möglichkeiten, mithilfe der Fahrzeugbatterien den
Netzbetrieb zu optimieren. Dabei sollen die Fahrzeugbatterien
nach Möglichkeit dann aufgeladen werden, wenn gerade ein
hohes Stromangebot herrscht. So könnte die Elektromobilität
einen Beitrag dazu leisten, die Erneuerbaren Energien mit ihrer
naturgemäß schwankenden Stromproduktion besser auszunutzen.
Alle Informationen zum Konzernabschluss und die dazugehörigen
Erläuterungen finden Sie in unserem Finanzbericht.
Mehr zu Central Europe?
www.eon-energie.com
SNET ist nun eine 100-prozentige E.ON-Tochter
Im September 2009 hat E.ON mit EDF und EnBW einen umfangrei-chen Tausch von Erzeugungskapazitäten vereinbart. Dabei übernimmt E.ON Energie den 35-prozentigen Anteil am französischen Energieer-zeuger SNET und erhält Strombezüge in Höhe von insgesamt 800 MW aus Kernkraftwerken in Frankreich. SNET, mit Hauptsitz in Rueil Mal-maison westlich von Paris, verfügt über eine Kraftwerkskapazität von rund 2.500 MW, hauptsächlich aus Kohlekraftwerken. Das Tausch-geschäft macht SNET zu einer 100-prozentigen E.ON-Tochter, stärkt unse-re Position als Nummer drei im französischen Strommarkt und hilft uns darüber hinaus, den Wettbewerb voranzutreiben.
E.ON Vertrieb Deutschland steuert seit 2008 unsere
Vertriebsaktivitäten im deutschen Markt – und ist damit
zentraler Ansprechpartner für unsere Kunden.
Pilotprojekt MINI E: 15 strombetankte MINI E rollen seit Juli 2009 über die Straßen Münchens
54 Unsere Struktur Market Unit Pan-European Gas
Gasabsatz 20 09 1)
711 Mrd kWh
Umsatz 2009
20.640 Mio €
Adjusted EBITDA 2009
2.275 Mio €
Adjusted EBIT 2009
1.754 Mio €
Ausgabewirksame Investitionen 2009
1.610 Mio €
Mitarbeiter 31.12.2009
3.143
Pan-European Gas• Anteile an großem Erdgasfeld in Sibirien erworben• Installation der ersten von E.ON betriebenen Gasförderplattform• Gasspeicherkapazität in Europa um 7 Prozent ausgeweitet
Market Unit
Anteil der Lieferländer am Gesamterdgasbezug von 624,1 Mrd kWh
27 %Norwegen
3 %Dänemark
22 %Deutschland
26 %Russland
7 %Sonstige
15 %Niederlande
Bernhard Reutersberg
Vorsitzender des Vorstands, E.ON Ruhrgas
Essen
1) Market-Unit-intern konsolidierter Absatz Pan-European Gas
55Market Unit Pan-European Gas Unsere Struktur
Die Market Unit Pan-European Gas ist auf allen Stufen der Wertschöpfungskette des Gasmarktes aktiv. Das Geschäft mit der Exploration und Produktion von Gas wächst, und auch im globalen Geschäft mit verflüssig-tem Erdgas (Liquefied Natural Gas, LNG) sind wir aktiv. Als eine der führenden Gasgesellschaften Europas versorgen wir Weiterverteiler (lokale und kommunale Versorgungsbetriebe), große Industriekunden und Gas-kraftwerke im In- und Ausland. Unser diversifiziertes Portfolio aus langfristigen Lieferverträgen mit den wichtigsten Produzentenländern in unterschiedlichen geografischen Regionen macht uns zu einer der tragen den Säulen der europäischen Gasversorgung. In Öster reich, Ungarn und Großbritannien sind wir im Gasspeichergeschäft aktiv, in Deutschland zudem im Gastransport. Die Führungsgesellschaft der Market Unit Pan-European Gas ist E.ON Ruhrgas mit Sitz in Essen.
Gasmarkt Europa
Nach Nordamerika ist Europa der zweitgrößte Gasmarkt weltweit.
Aufgrund sinkender Eigenproduktion wird Europa in Zukunft
immer abhängiger von Erdgasimporten sein. Damit wird es auf
dem europäischen Markt immer wichtiger, neue Bezugsquellen
zu erschließen – zum Beispiel durch die Nutzung von LNG.
Exploration and Produktion
Die Schwerpunkte des Explorations- und Produktionsgeschäfts
von E.ON Ruhrgas liegen in der Nordsee, in Russland und Nord-
afrika. Die Felder in der Nordsee produzierten 2009 mit 1,4 Mrd m3
ungefähr die gleiche Menge Gas wie im Vorjahr. Durch die Inbetrieb-
nahme weiterer neuer Felder (besonders des Gasfeldes Skarv-Idun
in der norwegischen Nordsee) wird unsere Gasproduktion in
den kommenden Jahren noch erheblich steigen. Wichtige Schritte
Erstes Gas aus Gasfeld Rita fließt
Im März 2009 haben wir die Produktion aus dem Rita-Gasfeld in der südlichen Nordsee aufgenommen. E.ON Ruhrgas ist Betreiberin des Gasfeldes, an dem sie einen Anteil von 74 Prozent hält. Bei der Reali-sierung des Projektes wurde eine neue Technik angewendet: Erstmals wurde erfolgreich eine duale Abzweigbohrung durchgeführt. Damit konnten wir gleichzeitig unsere Erfahrungen und Fertigkeiten als technischer Betriebsführer vertiefen. Rita produziert jährlich 200 Mio m3 Gas für den britischen Markt – genug, um 100.000 Haushalte zu versorgen.
Aktivitäten entlang der Wertschöpfungskette
Erzeugung/Produktion Transport/Großhandel Handel Verteilung Vertrieb
Gas 1) 2) 3) 3)
1) Exploration und Produktion 2) inkl. Speicherung 3) Beteiligungen der E.ON Ruhrgas International, Thüga (verkauft zum 1.12.2009)
Erdgasfeld Yushno Russkoje: ein wichtiger Schritt zur Erreichung unseres Ziels, langfristig 10 Mrd m3 Erdgas pro Jahr aus eigenen Quellen zu fördern
56 Unsere Struktur Market Unit Pan-European Gas
waren dabei der Start der Produktion aus dem britischen Rita-
Gasfeld im März und die Installation der ersten von E.ON betrie-
benen Gasförderplattform für das im südlichen Teil der Nordsee
gelegene Erdgasfeld Babbage im September. Zusätzlich hat
E.ON Ruhrgas in norwegischen Hoheitsgewässern erfolgreich
Erkundungsbohrungen durchgeführt. Außerdem haben wir neue
Explorationslizenzen in Norwegen und Anteile an einem Explora-
tionsprojekt in Ägypten erhalten. In Algerien starteten wir
darüber hinaus mit eigenen Aktivitäten zur Gasexploration im Feld
Rhourde Yacoub.
Um unser Erdgas-Bezugsportfolio weiter zu diversifizieren und
die Gasversorgung unserer Kunden weiterhin zu sichern, ver-
folgen wir langfristig das Ziel, 10 Mrd m3 Erdgas pro Jahr aus
eigenen Quellen zu fördern. Einen wichtigen Schritt zur Erreichung
dieses Ziels haben wir im Oktober 2009 unternommen. Mit Gaz-
prom konnten wir einen Beteiligungsvertrag über einen Anteil von
knapp 25 Prozent am sibirischen Gasfeld Yushno Russkoje ab-
schließen, das mit Reserven von mehr als 600 Mrd m3 Erdgas und
einer jährlichen Produktionskapazität von 25 Mrd m3 zu den
größten Gasfeldern der Welt zählt.
Verflüssigtes Erdgas (LNG)
Als Teil unserer Diversifikationsstrategie entwickeln wir auch
unser LNG-Geschäft weiter. LNG lässt sich flexibel verteilen und
ermöglicht uns den Zugang zu neuen Produktionsregionen. Mit
LNG werden zurzeit 10 Prozent des Gasbedarfs in der Europäi-
schen Union gedeckt – bis 2020 soll der Anteil deutlich steigen.
E.ON Ruhrgas hat sich europaweit ein geografisch ausge-
wogenes Portfolio an Kapazitäten in Wiederverdampfungsanlagen
aufgebaut und kann somit alle wichtigen E.ON-Märkte – inklusive
Spanien und Italien – mit LNG versorgen. Unsere Aktivitäten im
LNG-Kurzfristhandel (sogenannte Spot-Cargoes) konnten wir
2009 weiter ausbauen und damit die Versorgung unserer Märkte
mit LNG zu wettbewerbsfähigen Preisen sowie die Belieferung
unserer Gaskraftwerke in Spanien sicherstellen. Im Verflüssigungs-
bereich haben wir die führende Rolle bei der Entwicklung eines
vielversprechenden Projekts in Äquatorialguinea übernommen.
Darüber hinaus erkunden wir weitere Kooperationsmöglichkeiten
für unser LNG-Geschäft in Westafrika und im Nahen Osten.
Langfristige Gasbezugsverträge
Kernbestandteil unseres Erdgas-Bezugsportfolios sind die lang-
fristigen Gasbezugsverträge, die wir mit den für Europa wich-
tigsten Gasproduzenten geschlossen haben. Im Geschäftsjahr
2009 haben wir insgesamt 624,1 Mrd kWh Erdgas bezogen. Im
Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer im wesentlichen durch
die Wirtschaftskrise verursachten Verringerung um 8 Prozent.
Wichtigste Lieferländer waren Norwegen mit einem Anteil von
27 Prozent und Russland mit einem Anteil von 26 Prozent. Aus
inländischer Förderung stammen 22 Prozent des E.ON Ruhrgas-
Aufkommens und aus den Niederlanden 15 Prozent.
Transport
Unser Gasleitungsnetz in Deutschland mit einer Länge von
11.600 km wird von der Eigentümerin E.ON Gastransport betrieben.
E.ON Gastransport wird zurzeit im Rahmen der EU-Richtlinie
zur Liberalisierung des Energiemarktes in einen unabhängigen
Plattform-Premiere:
Installation der ersten von E.ON betriebenen Gasförderplattform
Im Oktober 2009 wurde die von E.ON Ruhrgas betriebene Gasförder-plattform auf dem Erdgasfeld Babbage in der südlichen Nordsee rund 80 Kilometer vor der englischen Küste installiert. Die neue Plattform steht in einer Meerestiefe von 42 Metern und wird im Jahr 2010 den Betrieb aufnehmen. E.ON Ruhrgas ist Betriebsführer des Babbage-Feldes und hält einen Anteil von 47 Prozent. In zwei Phasen werden bis 2011 fünf Produktionsbohrungen abgeteuft, sodass eine Tagesför-derung von rund 2 Mio m3 Erdgas erreicht wird. Damit lassen sich mehr als 1.000 Einfamilienhäuser ein Jahr lang versorgen. In den ersten zwei Jahren werden rund 15 Menschen auf der Plattform arbeiten, danach wird sie ferngesteuert von der Küste betrieben. Wie die beiden Gasfelder Johnston und Rita (siehe Infobox auf Seite 55) ist auch Babbage Teil der Strategie von E.ON Ruhrgas, sich in der Nordsee verstärkt auf Projekte zu konzentrieren, in denen sie selbst der tech-nische Betriebsführer ist. So können wir die höchste Wertschöpfung erreichen und gleichzeitig wertvolle Erfahrungen für zukünftige Pro-jekte gewinnen.
57
Speichererweiterung in Zsana, Ungarn
Im Dezember 2009 wurde am E.ON Gas Storage-Standort Zsana in Ungarn ein erweiterter Erdgasspeicher in Betrieb genommen. Mit der in nur zwei Jahren Bauzeit abgeschlossenen Speichererweiterung erhöht sich die Gesamtkapazität für die Speicherung von Arbeitsgas am Standort Zsana von 1,5 Mrd m3 auf 2,1 Mrd m3. Das macht diese Anlage zu einer der größten Speichereinrichtungen in Zentral- und Osteuropa. Damit verfügt E.ON Gas Storage in ganz Ungarn über eine Speicherkapazität von 4,3 Mrd m3 Erdgas – nahezu ein Drittel des landes-weiten Jahresverbrauchs. Ziel der Erweiterung ist es, Ungarns Erdgas-versorgung langfristig zu sichern – besonders in den harten Wintern. Außerdem plant Ungarn, eine größere Gastransportkapazität über die Grenzen zu den Nachbarstaaten wie der Slowakei, Kroatien und Ru-mänien aufzubauen. Die bedeutenden Speicherkapazitäten ermöglichen es Ungarn, sich vom Importeur zu einem regionalen Gasverteilzentrum zu entwickeln. Das wiederum steigert die Möglichkeiten von E.ON Gas Storage, zu einem regional bedeutenden Anbieter von Speicherdienst-leistungen zu werden.
Market Unit Pan-European Gas Unsere Struktur
Übertragungsnetzbetreiber (Independent Transmission Operator,
kurz ITO) umgewandelt. Bereits heute bietet E.ON Gastransport
allen Marktteilnehmern diskriminierungsfreien Zugang zu Trans-
portdienstleistungen. Wir sind davon überzeugt, dass die im
ITO-Modell vorgesehene Ausweitung der Transparenz die Glaub-
würdigkeit von E.ON Gastransport bei Interessenvertretern,
Aufsichtsbehörden und der breiten Öffentlichkeit noch weiter
steigern wird.
E.ON Gastransport und bayernets haben 2008 ihre Marktge-
biete für Erdgas (H-Gas) unter dem Dach der neuen Gesellschaft
NetConnect Germany (NCG) zusammengelegt. Das Marktgebiet
von NCG wurde 2009 um die Gastransportnetze ENI Gas Transport
Deutschland, GRTgaz Deutschland und GVS Netz erweitert. Damit
wird der Transport für Gas-Transporteure weiter vereinfacht, die
Liquidität am virtuellen Handelspunkt von NCG erhöht und der
Wettbewerb im Gasvertrieb gefördert. Mit diesem Zusammen-
schluss wurde der größte Handelsraum für Gas in Deutsch land
geschaffen – mit einer Gesamtnetzlänge von rund 14.800 km.
Und NetConnect möchte künftig weitere Netzwerke als Partner
gewinnen.
Darüber hinaus ist E.ON Ruhrgas an internationalen Gemein-
schaftsprojekten zum Ausbau der Gaspipeline-Infrastruktur in
Europa beteiligt. Das Vorzeigeprojekt ist dabei sicherlich der Bau
der Ostseepipeline Nord Stream (zusammen mit den Pipelines
NEL und OPAL), die eine direkte Verbindung zwischen den russi-
schen Gasfeldern und den westeuropäischen Absatzmärkten
schafft. In Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen entwickeln
wir außerdem gerade TGL, eine Pipeline, die von Deutschland
über Österreich nach Italien führt. Mit diesen Projekten zur Bereit-
stellung zusätzlicher Transportrouten werden wir die Versorgungs-
sicherheit in Europa weiter ausbauen.
Speicher
Unser europaweites Gasspeichergeschäft mit einer Gesamtka-
pazität von rund 10 Mrd m3 Arbeitsgas wird von der E.ON Gas
Storage GmbH geleitet. Den Schwerpunkt ihrer Tätigkeit hat sie
in Deutschland mit einer Kapazität von 6 Mrd m3 Arbeitsgas und
13 Anlagen landesweit. 2009 konnten wir ein Expansionsprojekt
an einem Standort in Ungarn erfolgreich abschließen (siehe Info-
box). In den kommenden Jahren wird E.ON Gas Storage mit
Speicheranlagen in Deutschland, Österreich, Ungarn und Groß-
britannien seine Gesamtkapazität auf mehr als 12 Mrd m3 aus-
weiten. 2009 konnten wir durch die Vermarktung von Speicher-
kapazitäten unseren Kundenstamm in Deutschland weiter
aus bauen. Und mit der Vermarktung neuer Speicherkapazitäten
in Ungarn konnten wir außerdem unser internationales Geschäft
vorantreiben.
Alle Informationen zum Konzernabschluss und die dazugehörigen
Erläuterungen finden Sie in unserem Finanzbericht.
Mehr zu Pan-European Gas?
www.eon-ruhrgas.com
Mit ihrer großen Erfahrung im Bereich
Gasspeicher hilft E.ON Ruhrgas bei der Suche nach
effektiven Lösungen zur langfristigen Untertage-
speicherung von CO2 und spielt damit eine wichtige
Rolle bei der Bekämpfung des Klimawandels.
Erdgasspeicher im ungarischen Zsana: eine der größten Speichereinrichtungen in Zentral- und Osteuropa
58 Unsere Struktur Market Unit UK
Stromabsatz 2009
78,0 Mrd kWh
Gasabsatz 2009
71,3 Mrd kWh
Umsatz 2009
10.097 Mio €
Adjusted EBITDA 2009
1.080 Mio €
Adjusted EBIT 2009
649 Mio €
Ausgabewirksame Investitionen 2009
897 Mio €
Mitarbeiter 31.12.2009
16.098
UK• Modernisierung des Erzeugungsportfolios geht weiter – mit neuen hocheffizienten Gaskraftwerken • Kundenbeziehung dank innovativer Bemühungen weiter verbessert• Neues Joint Venture plant bis 2025 Kernkraftwerke mit bis zu 6 GW Leistung in England
61 %Erdgas/Erdöl
39 %Kohle
Anteil der Primärenergieträger an der Eigenerzeugung von 32,8 Mrd kWh
Informationen zur Erzeugung aus Erneuerbaren Energien finden Sie gebündelt im Beitrag zur Market Unit Climate & Renewables ab Seite 76.
Market Unit
Paul Golby
CEO, E.ON UK
Coventry
Europa
59
Unsere Market Unit UK ist einer der landesweit führen-den Versorger mit Strom und Gas und der zweitgrößte Stromproduzent in Großbritannien. Mit unserem diversi-fizierten Erzeugungsportfolio aus leistungsstarken Erdgas-, Kohle- und Ölkraftwerken verfügen wir über eine Gesamtkapazität von 10,3 GW. Zudem sind wir mit 0,6 GW Strom- und 1,3 GW Wärmeerzeugungskapazität britischer Marktführer im Bereich Kraft-Wärme-Kopp-lungsanlagen. Wir betreiben außerdem das zweit-größte Stromverteilnetz des Landes und versorgen 7,9 Millionen Kunden in ganz Großbritannien mit Strom und Gas. Die Führungsgesellschaft der Market Unit UK ist E.ON UK mit Hauptsitz in Coventry.
Energiemarkt Großbritannien
Großbritannien hat es sich zum Ziel gesetzt, eine „Low Carbon
Economy“ („CO2-arme Wirtschaft“) zu werden. Bis 2020 sollen die
britischen CO2-Emissionen um 34 Prozent, bis 2050 um 80 Prozent
gesenkt werden. Im Rahmen der europäischen Klimapolitik hat
sich auch Großbritannien das Ziel gesetzt, bis 2020 15 Prozent der
landesweit benötigten Energie – für Strom, Wärme und Transport –
aus nachhaltigen Quellen zu gewinnen. Da der Einsatz Erneuer-
barer Energien im Wärme- und Transportsektor jedoch begrenzt
ist, wird die Stromwirtschaft und damit auch E.ON den größeren
Beitrag zur Umstellung leisten müssen. Um das Ziel der EU von
15 Prozent zu erreichen, wird es verlässlichen Schätzungen zufolge
nötig sein, dass mindestens 30 Prozent des Stroms bis zu diesem
Zeitpunkt aus regenerativen Quellen stammen. Demzufolge liegt
ein Großteil der Verantwortung für den Abbau der CO2-Emissio-
nen und den Ausbau der Nutzung von Erneuer baren Energien
bei der Energiewirtschaft – und damit auch bei E.ON UK.
Wir sind Vorreiter, wenn es darum geht, diese Herausforde-
rungen zu meistern. Wir unterstützen unsere Kunden tagtäglich
dabei, Energie effizienter zu nutzen, und sorgen gleichzeitig dafür,
dass wir die CO2-Intensität bei der Erzeugung von Energie redu-
zieren. 2009 haben wir diese Entwicklung zügig vorangetrieben –
mit der Weiterentwicklung unseres Standorts Grain (siehe Info-
box Seite 60), mit unseren CCS-Plänen (Carbone Capture and
Storage, CCS) am Standort Kingsnorth, mit der Startfreigabe für
Market Unit UK Unsere Struktur
Aktivitäten entlang der Wertschöpfungskette
Erzeugung/Produktion Transport/Großhandel Handel Verteilung Vertrieb
Strom Gas
Umspannwerk in Ratcliffe: Wir betreiben das zweitgrößte Stromverteilnetz in Großbritannien
60
Erzeugung
Erneuerung des Kraftwerksparks
In Großbritannien bauen wir unser Erzeugungsportfolio konti-
nuierlich aus und verfügen derzeit über eine installierte Kapazität
von 10,3 GW. Die Energiegewinnung aus Windkraft wird zunehmen,
somit wird zugleich auch die flexibel verfügbare Energiekapazität
aus fossilen Quellen aufgestockt werden müssen, um die
schwankende Versorgung aus den Windparks zu ergänzen. Eine
solche flexible Kapazität wird von E.ON UK gerade aufgebaut –
und zwar in Form einer hocheffizienten gasbefeuerten Kraft-
Wärme-Kopplungsanlage mit einer Leistung von 1,3 GW bis 2010
(siehe Infobox).
E.ON UK bleibt vor allem aus zwei Gründen dem Plan treu, ein
technologisch ausgereiftes „sauberes“ Kohlekraftwerk in Kings-
north im Südosten Englands zu bauen. Zum einen erlaubt die
günstige Lage eine Anbindung an leer geförderte Gaslagerstätten
in der Nordsee und zum anderen ist das Projekt in der engeren
Auswahl für ein Förderprogramm der britischen Regierung zur
CO2-Abtrennung und -Speicherung. Damit ist und bleibt Kings-
north eine der attraktivsten Optionen für den E.ON-Konzern, um
zu beweisen, dass die Technologie zur Abtrennung und Speiche-
rung von CO2 im großen Maßstab funktioniert.
Im britischen Energiemix der Zukunft wird auch Kernenergie
einen entscheidenden Anteil haben. E.ON engagiert sich für die
Entwicklung neuer Kernkraftwerke, die sowohl die ambitionierten
Klimaschutzziele der britischen Regierung erreichbar als auch
die Energieversorgung langfristig sicher und bezahlbar machen.
Im Januar 2009 haben E.ON UK und RWE npower das Joint Venture
Horizon Nuclear Power gestartet, an dem beide je 50 Prozent
der Anteile halten. Ziel des Gemeinschafts projekts ist es, bis
2025 in Großbritannien neue Kernkraftkapazitäten im Umfang
von bis zu 6 GW zu bauen – genug Strom für eine Stadt so groß
wie der gesamte Großraum London.
Bis zu 6 GWneue Kernkraftkapazitäten in Großbritannien sollen bis 2025 entstehen – genug Strom für eine Stadt so groß wie der gesamte Großraum London. Dieses Ziel verfolgen wir mit unserem neuen Joint Venture.
Unsere Struktur Market Unit UK
Hocheffiziente gasbefeuerte Anlage geht in Kent ans Netz
Unser Kraftwerkspark in Großbritannien wird 2010 um eine hocheffi-ziente gasbefeuerte Kraft-Wärme-Kopplungsanlage erweitert werden. Die Anlage auf der Isle of Grain im Südosten Englands wird über drei hochmoderne Gasturbinen mit einer Gesamtkapazität von 1,3 GW ver-fügen. Das reicht aus, um eine Million Haushalte mit Strom zu versorgen. Außerdem werden aus der Anlage 0,3 GW Wärmeenergie in Form von heißem Wasser zu einem nahe gelegenen Terminal für verflüssigtes Erdgas (Liquefied Natural Gas, LNG) geleitet. Damit ist Grain eine der größten Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen weltweit – mit einem ther-mischen Wirkungsgrad von 72 Prozent. Diese innovative und umwelt-freundliche Einrichtung verringert den CO2-Ausstoß des LNG-Terminals um bis zu 350.000 Tonnen jährlich und senkt außerdem die Kühlwasser-menge, die in den Fluss Medway eingeleitet wird. Und das ist gut für Stromkunden und gut fürs Klima.
das Projekt London Array – dem weltweit größten Offshore-Wind-
park (unter der Leitung der Market Unit Climate & Renewables,
siehe Seite 76) und der Gründung des Joint Ventures Horizon
Nuclear Power. Dank unserer führenden Rolle in der öffentlichen
Debatte in Großbritannien schaffen wir ein Bewusstsein für die
Notwendigkeit, eine „Low Carbon Economy“ zu werden und
dabei gleichzeitig die Energieversorgung bezahlbar und sicher
zu gestalten.
61
Verteilung
Central Networks, eine Tochtergesellschaft von E.ON UK, ist Eigen-
tümer und Betreiber des Strom-Verteilnetzes in Zentral-England.
Die regionale Netzgesellschaft versorgt rund 9,4 Millionen
Menschen sicher und zuverlässig mit Strom – von der Küste von
Lincolnshire im Osten bis zur walisischen Grenze im Westen
und von Derbyshire im Norden bis Bristol im Süden.
Die Modernisierung der Netze und die permanente Anpassung
an die Herausforderungen einer sich stetig verändernden Energie-
wirtschaft sind die zentralen Aufgaben in diesem Geschäftsfeld.
Nur mit modernster Technologie kann Central Networks ihre
Kunden auch in Zukunft sicher, effizient und zuverlässig mit Strom
versorgen.
Vertrieb
E.ON UK bietet ein breites Spektrum von individuellen Dienst-
leistungen und Produkten an. Darüber hinaus unterstützen wir
unsere Kunden dabei, Energie im privaten Haushalt, in Betrieben
und in Kommunen effizient zu nutzen. So haben wir seit 2006
über 350.000 Häuser von Kunden mit einer energieeffizienten
Wärmedämmung ausgestattet sowie Informations- und Anreiz-
programme für die Installation effizienter Heizkessel und intelli-
genter Stromzähler (Smart Meter) durchgeführt. Denn jeder
energieeffiziente Haushalt bringt uns einen Schritt weiter auf
dem Weg in eine CO2-arme Wirtschaft. 2009 sind wir außerdem
in einigen britischen Städten direkt mit Kunden in Kontakt ge-
treten. In unseren „Winter-Beratungsbüros“ haben wir hilfreiche
Tipps gegeben – von der Auswahl des richtigen Energietarifs bis
hin zur effizientesten Art, Häuser zu heizen.
Außerdem bemühen wir uns intensiv, sozial schwache Kunden
zu identifizieren und ihnen zu helfen. Über diese direkte Unter-
stützung hinaus haben wir ein spezielles Projekt gestartet, in
dem wir nach der besten Lösung suchen, wie es 100 Kunden in
100 Tagen gelingt, die persönliche Energieknappheit zu über-
winden. Wir sind überzeugt, dass dieses Projekt uns einzigartige
Erkenntnisse darüber bringt, wie wir – auch in Kooperation mit
anderen Unternehmen – Energie für jeden bezahlbar machen
können.
Heute schon die Technik von morgen entwickeln
Bei dem Wandel zu einer CO2-armen Wirtschaft spielt „saubere
Kohle“ eine wichtige Rolle. Deshalb engagieren wir uns bei der
Forschung und Entwicklung im Bereich CCS. Sobald sich die CCS-
Technologie im industriellen Maßstab als wirtschaftlich nutzbar
erwiesen hat, können wir Kohle als verlässlichen und vergleichs-
weise günstigen Energieträger auch weiterhin zur Erzeugung
von sicherem und bezahlbarem Strom nutzen und dabei den
CO2-Ausstoß reduzieren. Wir sind außerdem davon überzeugt,
dass dezentrale Erzeugung in Zukunft immer wichtiger wird.
Dazu gehören kleinformatige Anlagen zur Strom- und Wärme-
erzeugung wie Windkraft- und Biomasseanlagen, Blockheizkraft-
werke mit Kraft-Wärme-Kopplung, Wärmepumpen, Solarthermie
und Fotovoltaik. E.ON UK arbeitet mit führenden Anbietern
zusammen, um die Entwicklungen auf diesen Gebieten voranzu-
treiben.
Alle Informationen zum Konzernabschluss und die dazugehörigen
Erläuterungen finden Sie in unserem Finanzbericht.
Mehr zu UK?
www.eon-uk.com
Market Unit UK Unsere Struktur
Aus Alt mach Neu – das richtungsweisende E.ON-Haus 2016 geht in Phase zwei
Private Haushalte verursachen 28 Prozent des CO2-Ausstoßes in Großbritannien. Mit Modernisierungs-maßnahmen lässt sich hier massiv CO2 einsparen. Und genau dort setzt auch das Projekt „E.ON-Haus 2016“ an. Bei diesem Haus handelt es sich nicht nur um einen originalgetreuen Nachbau eines energieineffizienten Doppelhauses aus den 1930er-Jahren, sondern auch um ein hochmodernes Forschungslabor mit Hightech-Messinstrumenten. Damit soll herausgefunden werden, wie ein typ isches älteres Haus schrittweise verbessert werden kann, sodass die energiebedingten CO2-Emis-sionen am Ende nahezu null betragen – die von 2016 an geltende britische Norm für neue Häuser. Im Sommer 2009 startete die zweite Phase des dreijährigen Projekts – mit Verbesserungsmaßnahmen von der hochwirksamen Wärmedämmung über Doppelverglasung und energieeffiziente Haustechnik bis hin zu Energiesparlampen. Sie sollen eine Senkung des Energieverbrauchs um 25 Prozent bewirken. Die nächste Modernisierungsphase im Sommer 2010 soll dann den CO2-Ausstoß des Hauses auf nahezu null bringen. Das Projekt macht praktikable und rentable Modernisierungsmaßnahmen deutlich und zeigt damit Millionen Hausbesitzern, wie sie Energie einsparen, nachhaltiger leben und ihre Energie kosten verringern können.
62
Nordic
Unsere Struktur Market Unit Nordic
Stromabsatz 2009
44,5 Mrd kWh
Gasabsatz 2009
4,6 Mrd kWh
Umsatz 2009
3.348 Mio €
Adjusted EBITDA 2009
851 Mio €
Adjusted EBIT 2009
535 Mio €
Ausgabewirksame Investitionen 2009
1.104 Mio €
Mitarbeiter 31.12.2009
5.570
Håkan Buskhe
CEO, E.ON Sverige
• Schwedische Regierung gibt grünes Licht für neue Kernkraftwerke• E.ON Sverige plant Investitionen von 6 Mrd € von 2006 bis 2013• Bio-Erdgas zum Fahrzeugkraftstoff weiterentwickelt
Market Unit
45 %Kernenergie
43 %Wasser
Anteil der Primärenergieträger an der Eigenerzeugung von 19,0 Mrd kWh
Informationen zur Erzeugung aus Erneuerbaren Energien finden Sie gebündelt im Beitrag zur Market Unit Climate & Renewables ab Seite 76.
Europa
Malmö
4 %Sonstige
8 %Erdöl/Erdgas
63Market Unit Nordic Unsere Struktur
Das Rückgrat unseres Erzeugungsportfolios in Nord-europa bilden unsere klimafreundlichen Kraftwerke mit einer zurechenbaren Kraftwerksleistung von rund 6,8 GW – davon werden knapp 90 Prozent aus CO2-frei-er Kern- und Wasserkraft gewonne n 1). Im regulierten Strom-, Gas- und Wärmegeschäft versorgen wir mit unseren Verteilsystemen etwa eine Million Kunden, hauptsächlich in Süd- und Zentralschweden. Darüber hinaus vertreiben wir Strom, Gas und Wärme und bieten dabei zahlreiche Energiedienstleistungen an. E.ON Sverige mit Sitz in Malmö ist die Führungsgesellschaft der Market Unit Nordic.
Energiema rkt Skandinavien
Auch im skandinavischen Energiemarkt sind Marktintegration,
Klimaschutz und die Erneuerung von bestehenden Kraftwerks-
parks die prägenden Themen. So wurden auch in Schweden eine
ganze Reihe Maßnahmen erlassen, um die Nutzung von Erneuer-
baren Energien zu fördern, CO2-Emissionen zu verringern und
unabhängiger von fossilen Energieträgern zu werden. 2009 hat
die schwedische Regierungskoalition das Verbot für den Neubau
von Kernkraftwerken aufgehoben. Diese neue Gesetzgebung
ebnet auch den Weg, um bestehende Kraftwerke nach Beendi-
gung ihrer Laufzeit durch neue Reaktoren zu ersetzen. Die Richt-
linien für Erneuerbare Energien und Kernenergie festigen die
Position Schwedens als einer der europaweit führenden Anbieter
von sauberer Energie zu wettbewerbsfähigen Preisen. Und E.ON
Sverige treibt diesen Prozess durch ein Investitionsvolumen in
Höhe von 6 Mrd € für den Zeitraum von 2006 bis 2013 aktiv voran.
Allein eine Milliarde davon wird in die Erneuerung und Ausweitung
der Erzeugungskapazität investiert.
Erzeugung
E.ON Sverige besitzt Anteile an allen Kernkraftwerken in Schwe-
den, die zusammengenommen eine Erzeugungskapazität von
2,8 GW haben. 2009 haben wir Block 3 im Kernkraftwerk Oskars-
hamn umfassend modernisiert, um die Sicherheitsstandards
weiter zu verbessern, die Leistung zu erhöhen und die
Aktivitäten entlang der Wertschöpfungskette
Erzeugung/Produktion Transport/Großhandel Handel Verteilung Vertrieb
Strom Gas
Wasserkraftwerk Matfors: In Nordeuropa verfügen wir über eine Erzeugungskapazität von 6,8 GW – fast 90 % davon sind CO2-frei
1) Die in diesem Geschäftsbericht getroffenen Aussagen zur CO2-Freiheit beziehen sich auf die reine Stromerzeugung als solche, ohne Betrachtung des gesamten Lebenszyklus‘ der Erzeugungsanlage.
64
Betriebsdauer zu verlängern. Bis 2011 wird auch die geplante
Leistungssteigerung von Block 2 in Oskarshamn abgeschlossen
sein. Außerdem prüft E.ON Sverige zurzeit, ob der älteste Reaktor
in Oskarshamn nach Ende seiner Laufzeit komplett ersetzt wird.
Wasserkraft ist eine tragende Säule im Erzeugungsgeschäft
von E.ON Sverige. Wir besitzen in Schweden komplett oder anteilig
etwa 80 Wasserkraftwerke mit einer Kapazität von 1,8 GW.
Deshalb war es für uns naheliegend, Schweden auch als Standort
für unser neues Hydro Fleet Management Center auszuwählen.
Es steuert den Einsatz aller E.ON-Wasserkraftwerke und gewähr-
leistet konzernweit einen effizienten Erfahrungsaustausch.
E.ON Sverige verfügt außerdem über eine konventionelle
Erzeugungskapazität von 2,1 GW. 2009 wurde ein modernes
440-MW-Gas- und Dampfkraftwerk in Malmö in Betrieb genommen.
Dank der hocheffizienten Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK)
wird dieses Kraftwerk jährlich 1 Mio Tonnen weniger CO2 aus-
stoßen als die alte konventionelle Anlage, die ersetzt wurde.
Eine weitere richtungsweisende KWK-Anlage, befeuert mit Haus-
und Industriemüll, wird 2010 in Betrieb gehen.
90 % CO2-freie Energie liefern unsere Kraftwerke in Skandinavien – und sie helfen uns maßgeblich dabei, unsere Klimaschutzziele zu erreichen.
Aktivitäten in Finnland gebündelt
Im Oktober 2009 haben wir unser Geschäft in Finnland in einer Ge-sellschaft unter dem Dach von E.ON Sverige gebündelt. Damit stärken wir unsere Position in Finnland, wo wir bislang 113.000 Kunden mit Strom versorgen. Außerdem ist E.ON am finnischen Kraftwerkskonsortium Fennovoima Oy beteiligt. Diese Gesellschaft hat bei der finnischen Regierung den Antrag auf eine Grundsatzentscheidung für den Bau eines neuen Kernkraftwerkes gestellt. Mit dem Kernkraftwerk würde Finnland die eigene CO2-freie Stromproduktion und -versorgung weiter erhöhen.
Unsere Struktur Market Unit Nordic
Autorennen mit Biotreibstoff: E.ON Sverige glaubt an die Wachstums-aussichten für Biotreibstoffe und sponsert ein eigenes Rennteam
65
Verteilung
E.ON Sverige versorgt etwa eine Million Kunden in Schweden
und Finnland verlässlich mit Strom. Aufgrund des rauen Klimas
in Skandinavien muss die Infrastruktur des Verteilnetzes beson-
ders robust sein, um Ausfälle durch Schnee, Frost und Sturm zu
minimieren. Deshalb führt E.ON Sverige unter dem Namen „Kraft-
tag“ ein mehrjähriges Programm zur Modernisierung des Verteil-
netzes durch. Im Rahmen dieses Programms werden insgesamt
17.000 km Überlandleitungen durch unterirdische oder beson-
ders robuste oberirdische Leitungen ersetzt. 2009 wurden weitere
3.250 km des schwedischen Leitungsnetzes wetterfest gemacht,
sodass nur noch 2.200 km verbleiben, um das Projekt abzuschlie-
ßen. Bereits jetzt konnte die Zahl der witterungsbedingten
Stromausfälle um 55 Prozent gesenkt werden. Diese verbesserte
Betriebs sicherheit senkt die Kosten und steigert die Kundenzu-
friedenheit.
Heizkraft
In Schweden ist Fernwärme-Technik sehr verbreitet. Beispielsweise
werden in Stockholm 90 Prozent der Haushalte mit Fernwärme
versorgt. Zurzeit wird der Markt allerdings von wenigen etablierten,
meist kommunalen Betreibern dominiert. E.ON Sverige versorgt
als größter privater Fernwärmelieferant in Schweden 38.000
Kunden und setzt sich intensiv für mehr Wettbewerb ein. Dabei
geht es uns vor allem darum, gerade in großen Ballungsräumen
wie Stockholm die Durchleitung im schwedischen Fernwärmenetz
diskriminierungsfrei zu ermöglichen. Mehr Wettbewerb bedeutet
steigende Effizienz und sinkende Kosten für Kunden – und bessere
Wachstumsaussichten für unser Wärmegeschäft.
Biogas
Durch lokal erzeugtes, klimaneutrales Biogas können wir die
CO2-Emission und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen
deutlich verringern. E.ON Sverige betreibt 15 Biogasanlagen und
treibt in Zusammenarbeit mit der Market Unit Climate & Rene-
wables unser Biogas- und Bio-Erdgasgeschäft in Schweden voran.
In Falkenberg haben wir im März 2009 eine neue Bio-Erdgasanlage
in Betrieb genommen, deren jährliche Leistung etwa der von 4 Mio
Litern Kraftstoff entspricht.
Gerade im Bereich Fahrzeug-Kraftstoffe sind die Wachstums-
aussichten für Biotreibstoffe besonders hoch. Bis jetzt unterhält
E.ON Sverige in Schweden 30 der insgesamt 100 Tankstellen für
Fahrzeuge, die mit Bio-Erdgas betrieben werden. Im Rahmen
einer 2009 geschlossenen Partnerschaft mit der großen Tank-
stellen kette OKQ8 ist geplant, das größte Netzwerk an Bio-Erdgas-
tankstellen in Schweden zu errichten.
Alle Informationen zum Konzernabschluss und die dazugehörigen
Erläuterungen finden Sie in unserem Finanzbericht.
Mehr zu Nordic?
www.eon.se
E.ON Sverige unterstützt nachhaltige Stadtentwicklung
Noch vor gar nicht langer Zeit war der Westhafen „Västra Hamnen“ von Malmö eine trostlose Industriebrache mit verrosteten Kränen und verrotteten Docks. Heute ist das Hafenviertel ein leuchtendes und be-kanntes Beispiel für innovative und nachhaltige Stadtentwicklung. Die Strom- und Wärmeenergie wird hier fast ausschließlich aus Erneuer-baren Energiequellen gewonnen (Wind- und Solarenergie, Biomasse und eine große Grundwasser-Wärmepumpenanlage). Natürlich wird hier der Abfall wiederverwertet: Die Stadtbusse werden mit Biogas betrieben, das auf der lokalen Mülldeponie erzeugt wird. E.ON Sverige hat Västra Hamnen aktiv mitentwickelt und insgesamt 7 Mio € inves-tiert. So verdeutlicht das Projekt eindrucksvoll, wie Unternehmen und Städte zusammenarbeiten können, um zwei scheinbar unvereinbare Ziele gemeinsam in Einklang zu bringen: Wirtschaftswachstum bei gleichzeitiger CO2-Reduzierung. Immer mehr Städte folgen dem Muster-beispiel nachhaltiger Stadtentwicklung von Malmö – und von E.ON Sverige. Dazu zählen sowohl die schwedischen Städte Mora und Norr-köping als auch die dänische Hauptstadt Kopenhagen, wo der Nordhafen in ein nachhaltiges Wohnviertel für 40.000 Menschen umgewandelt wird.
Market Unit Nordic Unsere Struktur
66
US-Midwest• Technologisch hoch entwickeltes Kohlekraftwerk Trimble County 2 geht 2010 ans Netz• Abkommen erlaubt Fortsetzung der Entwurfsphase für fast emissionsfreies Kohlekraftwerk FutureGen• Hochmodernes Kundenservice-System geht an den Start
Unsere Struktur Market Unit US-Midwest
Stromabsatz 2009
32,4 Mrd kWh
Gasabsatz 2009
12,6 Mrd kWh
Umsatz 2009
1.843 Mio €
Adjusted EBITDA 2009
552 Mio €
Adjusted EBIT 2009
384 Mio €
Ausgabewirksame Investitionen 2009
545 Mio €
Mitarbeiter 31.12.2009
3.119
Market Unit
Vic Staffieri
CEO, E.ON U.S.
98 %Kohle
1 %Wasser
Anteil der Primärenergieträger an der Eigenerzeugung von 30,9 Mrd kWh
Informationen zur Erzeugung aus Erneuerbaren Energien finden Sie gebündelt im Beitrag zur Market Unit Climate & Renewables ab Seite 76.
1 %Erdgas
US-Midwest
Louisville
67Market Unit US-Midwest Unsere Struktur
Unsere Market Unit US-Midwest ist vornehmlich im regulierten Energiemarkt in Kentucky tätig und besteht aus den zwei Unternehmen Louisville Gas and Electric Company („LG&E”) und Kentucky Utilities Company („KU”). Zusammen verfügen LG&E und KU über ein signifikantes Erzeugungsportfolio in Kentucky. Sie ver-sorgen rund 940.000 Kunden mit Strom und rund 321.000 mit Erdgas. Durch ein reguliertes Markt umfeld und eine hohe Marktabdeckung ist unser Geschäft in Kentucky in einer stabilen Marktposition, um gezielt Wachstumsmöglichkeiten zu nutzen. E.ON U.S. mit Sitz in Louisville, Kentucky, ist die Führungsgesellschaft der Market Unit US-Midwest und ist vor allem wegen ihres herausragenden Kundenservice anerkannt.
Energiemarkt USA
Die Schwerpunkte der amerikanischen Energiepolitik werden
derzeit neu gesetzt. Ende Juni 2009 hat das US-Repräsentantenhaus
den „American Clean Energy and Security Act 2009“ verabschiedet.
Eine der wesentlichen Neuerungen in dem Gesetz ist das soge-
nannte „Cap and Trade System“: Ähnlich dem europäischen
Emissionshandel wird eine landesweite Obergrenze (Cap) für
CO2-Emissionen festgelegt und eine entsprechende Anzahl frei
handelbarer Emissionszertifikate (Trade) ausgegeben. Bis 2020
sollen so die Emissionen um 17 Prozent unter den Wert von 2005
gesenkt werden. Außerdem werden Energieversorger verpflichtet,
bis 2020 mindestens 20 Prozent ihres Strombedarfs aus Erneuer-
baren Energien zu decken. Dieser Gesetzesentwurf liegt derzeit
beim US-Senat; die Entscheidung darüber ist noch ungewiss.
Insgesamt geht das Gesetz in die richtige Richtung, aber wir
sind davon überzeugt, dass noch mehr getan werden muss – auch
um Kunden vor drastischen Preiserhöhungen zu schützen. Deshalb
setzen wir uns auch dafür ein, die Emissionsgrenzen kurz- und
mittelfristig zu verringern und im Gegenzug die Kosten von
Emissionszertifikaten zu begrenzen. Aber wir benötigen Zeit, um
unsere bestehenden Kraftwerke so zu modernisieren, dass weder
Versorgungsengpässe noch unverhältnismäßig hohe finanzielle
Belastungen für unsere Kunden entstehen.
Aktivitäten entlang der Wertschöpfungskette
Erzeugung/Produktion Transport/Großhandel Handel Verteilung Vertrieb
Strom Gas 1)
1) reguliert
Kraftwerk Trimble County 2: Eines der modernsten Kraftwerke in den USA geht Mitte 2010 ans Netz
68
Erzeugung
E.ON U.S. ist der größte Stromerzeuger in Kentucky. Wir betreiben
dort zehn Kraftwerke mit einer zurechenbaren Gesamtkapazität
von über 7,5 GW. Im Erzeugungsmix entfallen 5,3 GW auf Kohle
und 2,2 GW auf Erdgas. Im Laufe der nächsten drei Jahre werden
wir insgesamt rund 500 Mio € in die Verbesserung der Umwelt-
verträglichkeit unserer Kohlekraftwerke investieren – vor allem
in die Installation von Rauchgas-Entschwefelungsanlagen und
von Anlagen zur Minimierung von Stickoxiden sowie die Aus-
weitung unserer Speicherkapazitäten für Asche vor Ort. Außerdem
investieren wir 200 Mio € für Wartungsarbeiten, um die Betriebs-
bereitschaft der Anlagen zu steigern.
Neues Kohlekraftwerk
Das neue Kohlekraftwerk Trimble County 2 ist ein zentraler Bau-
stein unserer Strategie des organischen Wachstums in Kentucky.
Das 760-MW-Kraftwerk, an dem E.ON U.S. 75 Prozent der Anteile
hält, erzielt einen Nettowirkungsgrad von 42 Prozent – was es zu
einem der modernsten Kohlekraftwerke der USA macht. Trimble
County 2 hat 2009 den Testbetrieb aufgenommen und wird Mitte
2010 ans Netz gehen.
CO2-Abtrennung und -Speicherung
Kentucky ist der drittgrößte Kohleproduzent der USA – 95 Prozent
des hier erzeugten Stroms stammen aus Kohle. Kohle ist ein ergie-
biger und wirtschaftlicher Energieträger. Aber sie ist auch eine
der größten Quellen für von Menschen verursachte CO2-Emissio-
nen. Wir sind davon überzeugt, dass neue Technologien – allen vo-
ran die Abtrennung und Speicherung von CO2 (Carbon Capture
and Storage, CCS) – helfen können, Kohle sauberer zu nutzen,
damit sie eine praktikable Alternative bleibt, bis wir den Wandel
zu einem wirklich nachhaltigen Energiesystem vollzogen haben.
Deshalb unterstützt E.ON U.S. eine Vielzahl von Forschungs- und
Entwicklungsprojekten zum Thema CCS.
E.ON U.S. ist Mitglied der „FutureGen Alliance“, einer Public-
Private-Partnership, die das Ziel verfolgt, in Illinois ein kommerziell
nutzbares Kohlekraftwerk mit CO2-Abtrennung zu errichten. Im
September 2009 hat das US-Energieministerium zugestimmt,
das Projekt weiter zu fördern. Der Bau dieses innovativen Kraft-
werks könnte somit 2010 starten (siehe Infobox).
Darüber hinaus engagiert sich E.ON U.S. mit 1,5 Mio US-$ am
Center of Applied Energy Research der University of Kentucky,
um dort die Entwicklung verschiedener Technologien zur Strom-
erzeugung aus „sauberer“ Kohle (Clean Coal) zu forcieren. Das
Zentrum plant, eine mobile 1-MW-CO2-Speicheranlage zu ent-
wickeln, die an verschiedenen Kraftwerksstandorten getestet
werden könnte. E.ON U.S. unterstützt außerdem die Western
Kentucky Carbon Storage Foundation, eine Non-Profit-Organisation,
die die Möglichkeiten der Speicherung von CO2 erforscht. Bis
jetzt sind zu Testzwecken bereits fast 300 Tonnen CO2 in einen
Schacht mit bis zu 2.200 Metern Tiefe eingelassen worden.
Innovatives Kraftwerk – „saubere“ Stromerzeugung aus Kohle
Das weltweit erste fast emissionsfreie Kohlekraftwerk wird zurzeit von der „FutureGen Alliance“ konzipiert – einem Konsortium aus E.ON U.S. und acht weiteren Energie- und Kohleunternehmen. Das 275-MW-Kraft-werk wird geschätzte 1,1 Mrd € kosten und entsteht am Standort Mattoon, Illinois. Es wird als Kraftwerk mit integrierter Kohlevergasung gebaut werden. In solchen Kraftwerken kann die Vergasung von Kohle mit einer CO2-Abtrennung kombiniert und der Strom durch die Verbrennung von
wasserstoffreichem Gas in nachgeschalteten Gas- und Dampfturbinen erzeugt werden. Wenn FutureGen fertiggestellt ist, wird es genug Strom erzeugen, um gut 150.000 Haushalte zu versorgen, und wird zudem Wasserstoff für andere Anwendungen produzieren. Dank der Entscheidung des US-Energieministeriums, den noch ausstehenden Betrag für das Projekt bis Ende 2009 aufzubringen, könnte der Bau des Kraftwerks 2010 starten.
20 % weniger CO2
pro kWh Strom wird unser technologisch hoch entwickeltes Kohlekraftwerk in Trimble County voraussichtlich ausstoßen.
Unsere Struktur Market Unit US-Midwest
0,5 GWErzeugungskapazität
einzu sparen – dieses Ziel will E.ON U.S. bis 2015 mit einem Energie effizienzprogramm erreichen.
69
Vertrieb
Im Februar 2009 konnte E.ON U.S. eine Vereinbarung bezüglich
der Entgeltregulierung ihrer Tochterunternehmen LG&E und KU
erreichen. Die Vereinbarung sieht vor, dass eine durchschnittliche
Stromrechnung um etwa 1 US-$ pro Monat geringer ausfallen
wird, während ein Gaskunde im Durchschnitt etwa 5 US-$ im
Monat mehr zahlen muss. Die staatliche Regulierungsbehörde
von Kentucky (Kentucky Public Service Commission, KPSC) hat
diese Vereinbarung im Februar 2009 bestätigt. Durch die Entgelt-
regulierung kann E.ON U.S. nun einen Teil der Kosten für die Mo-
dernisierung des Erdgasnetzes decken.
Bewusstsein für Energieeffizienz auf Verbraucherseite
Im Jahr 2008 genehmigte die KPSC den Antrag von E.ON U.S., die
Investitionen in ihr Energieeffizienzprogramm mehr als zu ver-
dreifachen. Das Programm besteht aus verschiedenen Initiativen,
die Privat- und Geschäftskunden ein Bewusstsein für ihren Ener-
gieverbrauch und dessen Auswirkungen auf die Umwelt vermitteln
sollen. Zu den Hauptprogrammen zählt die Energieberatung von
Privat- und Geschäftskunden und speziell von Kunden mit einem
geringeren Einkommen. Ferner wird die Wartung von Klimaanla-
gen und Wärmepumpen subventioniert, um einen effizienteren
Betrieb zu sichern. Außerdem gibt es Anreizprogramme für Bau-
herren, die Häuser gemäß der neuen Energieeffizienzstandards
der US-Regierung bauen. Darüber hinaus werden technische
Hilfsmittel wie zum Beispiel Smart Meter, programmierbare
Thermostate und Geräte zur aktiven Lastensteuerung bereitge-
stellt, die es den Verbrauchern ermöglichen, ihren Stromverbrauch
zu steuern und Verbrauchsspitzen zu vermeiden.
E.ON U.S. hat 2009 weitere Maßnahmen in Angriff genommen,
um das Energiebewusstsein von Kunden und der breiten Öffent-
lichkeit zu erhöhen. Mit der Werbekampagne „Smart Saver“ für
den öffentlichen Dienst werden Kunden einfache, aber wirkungs-
volle Möglichkeiten aufgezeigt, um ihren Energieverbrauch zu
senken. Darüber hinaus startete E.ON U.S. für Energieverbraucher
der nächsten Generation ein Programm zur Energieerziehung in
Grund- und Mittelschulen. Wenn Kinder wissen, wie wichtig es
ist, Energie einzusparen oder effizient einzusetzen, kann das einen
großen Effekt auf den jetzigen und zukünftigen Energieverbrauch
haben. Und die Chancen sind hoch, dass Kinder auch am Energie-
verbrauch ihrer Eltern und anderer Familienmitglieder etwas
ändern können.
Alle Informationen zum Konzernabschluss und die dazugehörigen
Erläuterungen finden Sie in unserem Finanzbericht.
Mehr zu US-Midwest?
www.eon-us.com
Beendigung von Leasingvereinbarung sichert Jobs in Kentucky
Seit Mitte Juli 2009 werden Wartung und Betrieb von vier Kraftwerken in West-Kentucky nicht mehr von einem E.ON U.S.-Tochterunternehmen, sondern wieder von der Big Rivers Electric Corporation gewährleistet. Die Leasingvereinbarung war im Jahre 1998 mit einer geplanten Lauf-zeit von 25 Jahren abgeschlossen worden. Aber seitdem hat sich der Markt maßgeblich verändert. E.ON U.S. kann nun dieses finanziell nicht mehr sinnvolle Abkommen auflösen. Außerdem wurde der Weg für neue, bezahlbare und längerfristige Vereinbarungen mit zwei Alu-miniumhütten geebnet, wodurch annähernd 5.000 Jobs im Westen Kentuckys erhalten werden können.
Market Unit US-Midwest Unsere Struktur
70
Energy Trading
Unsere Struktur Market Unit Energy Trading
Düsseldorf
• Starke Performance trotz globaler Finanz- und Wirtschaftskrise• Integrierte Betrachtung der europäischen Energiemärkte stärkt Risikomanagement• Aktiv an weiteren Energiebörsen und Handelsknotenpunkten in Österreich, Frankreich,
Serbien und Portugal
Umsatz 2009
41.251 Mio €
Adjusted EBITDA 2009
961 Mio €
Adjusted EBIT 2009
949 Mio €
Ausgabewirksame Investitionen 2009
53 Mio €
Mitarbeiter 31.12.2009
1.075
Market Unit
Tony Cocker
Vorsitzender des Vorstands, E.ON Energy Trading
Handelsvolumen nach Gütern
1.240,3 Mrd kWhStrom
69,1 Mio tÖl
500,9 Mio tCO2-Zertifikate
1.497,8 Mrd kWhErdgas
223,2 Mio tKohle
71Market Unit Energy Trading Unsere Struktur
Die Market Unit Energy Trading ist das Zentrum der Handelsaktivitäten des E.ON-Konzerns und eine der führenden Energiehandelsgesellschaften Europas. Als Bindeglied zwischen E.ON und den weltweiten Groß-handelsmärkten für Energie kauft und verkauft E.ON Energy Trading hauptsächlich Strom, Gas, Kohle, Öl und CO2-Zertifikate. Unsere Handelsaktivitäten leisten einen wesentlichen Beitrag für faire Preise und eine langfristig gesicherte Energieversorgung für Millionen von Kunden in ganz Europa. Die Führungsgesellschaft dieser Market Unit ist E.ON Energy Trading SE mit Sitz in Düsseldorf.
Risiken steuern, Erzeugungsanlagen optimieren
Die Hauptaufgaben von E.ON Energy Trading sind das Management
der Rohstoffrisiken des E.ON-Konzerns (einschließlich Handels-
portfolio) und die Optimierung des E.ON-Erzeugungsportfolios –
eines der geografisch und technisch diversifiziertesten in Europa.
In einem klar abgegrenzten Rahmen und mit höchsten Risiko-
management-Standards betreibt E.ON Energy Trading auch
Eigen handel. Bei uns arbeiten erfahrene Händler Bildschirm an
Bildschirm und verbinden Kompetenzen und Expertise aus ver-
schiedenen Rohstoffmärkten in einem Team. Dank unserer zentralen
Organisation können wir das große Know-how von E.ON Energy
Trading bei der Markteinschätzung mit unserem Erzeugungs-
portfolio verbinden. So verbessern wir unser Rohstoff-Risiko-
management weiter, erhöhen die Wertschöpfung aus unseren
Anlagen und schaffen zusätzliches Wachstum.
Erzeugung/Produktion Transport/Großhandel Handel Verteilung Vertrieb
Strom 1)
Gas 1)
1) Weitere Handelsgüter: CO2-Zertifikate, Öl und Kohle
Aktivitäten entlang der Wertschöpfungskette
Händlerin an ihrem Arbeitsplatz: E.ON Energy Trading ist eine der führenden Energiehandelsgesellschaften Europas
72 Unsere Struktur Market Unit Energy Trading
Starke Performance in der Wirtschaftskrise
Die globale Wirtschaftskrise hat 2009 auch unser Handelsgeschäft
beeinflusst. Insbesondere sind die Rohstoffpreise dramatisch
gefallen. Die daraus erwachsene Unsicherheit hat die Handels-
volumina in einigen Märkten verringert, in anderen dagegen erhöht.
Insgesamt erwiesen sich die Märkte als robust und sie boten
ausreichend Liquidität für effizientes Risikomanagement. Das
letzte Jahr hat gezeigt, wie wichtig es ist, verschiedene – gerade
volatile – Märkte und Regionen einheitlich beurteilen zu können,
wenn sich die äußeren Rahmenbedingungen schnell verändern.
Dank ihrer ausgezeichneten Marktexpertise ist unsere Market
Unit Energy Trading gut durch die Krise gesteuert und hat ein
hervorragendes Betriebsergebnis erzielt.
Entwicklungen auf den Energiemärkten
Die nationalen Energiemärkte in Europa wachsen seit einigen
Jahren immer enger zu länderübergreifenden Regionalmärkten
zusammen. Die Liberalisierung der europäischen Energiemärkte
schreitet zudem stetig voran. Sie sorgt für mehr Liquidität und
faire Preise, macht Risiken kalkulierbarer und ist von Vorteil
für die europäische Wirtschaft und für Kunden in ganz Europa.
Effiziente Märkte geben die entscheidenden Preissignale für
notwendige Investitionen in die Energietechnik der Zukunft.
Mit neuer Infrastruktur – Hochspannungsleitungen und Pipe-
lines, grenzüberschreitende Transportnetze und Anlagen für
verflüssigtes Erdgas – verbessern sich kontinuierlich die physischen
Verbindungen zwischen den europäischen Ländern. Market
Coupling – der technische und rechtliche Zusammenschluss von
Marktgebieten – erleichtert den grenzüberschreitenden Handel
und fördert damit die Integration der Märkte. Zwischen Deutsch-
land und Skandinavien begann dieser Prozess im Dezember 2009;
im August 2009 schlossen sich die Spotmärkte von Tschechien
und der Slowakei zusammen, was gleich am ersten Handelstag zu
einer Vervierfachung der Handelsumsätze führte; 2010 sollen
die Märkte Deutschland, Frankreich, Belgien, Niederlande und
Luxemburg verbunden werden. Weitere Liberalisierungsschritte gehen
meist mit der Entflechtung in der Stromübertragung einher.
Standort Düsseldorf: Unsere Handelsaktivitäten leisten einen wesentlichen Beitrag für faire Preise und eine langfristig gesicherte Energieversorgung für Millionen von Kunden
Nur wenn die Energiepreise in Zukunft von fairen,
offenen und liquiden Märkten gestaltet werden, lässt sich
eine verlässliche und bezahlbare Versorgung sichern.
Durch Marktkonvergenz und -liberalisierung entstehen neue
Möglichkeiten, die Energieversorgung sicherer zu machen und
Geschäftsverbindungen über die europäischen Grenzen hinweg
auszubauen. Nun, da sich die Märkte von der globalen Finanz-
und Wirtschaftskrise zu erholen scheinen, ist es noch wichtiger
als zuvor, dass die Energiemärkte sich öffnen und weiter zusam-
menwachsen. Indem E.ON Energy Trading eng mit politischen
Entscheidungsträgern und Regulierungsbehörden zusammen-
arbeitet, sorgen wir dafür, dass dieser Prozess weitergeht, und
geben wichtige Impulse für die Enwicklung des europäischen
Binnenmarkts für Energie.
73
Nord Pool
Gielda Energii
OTE/PXE
EXAA
CEGH
IPEX
UKPXN2EX
OMEL COG
OMIP
EPEX Spot/Powernext
PEG Ouest
PEG EstPEG Nord
Belpex
NBP/IPE
NCG (notional)/EEX
TTF
PEG SudPSV
APX/Endex
Zeebrugge
E.ON Energy Trading hat Handelsaktivitäten in über 40 Ländern weltweit
und an allen bedeutenden Energiehandelsplätzen Europas.
Market Unit Energy Trading Unsere Struktur
Strom
Kohle
Öl
CO2-Rechte
Gas
Borzen/South Pool
74
Energiebörsen und Handelsknotenpunkte
E.ON Energy Trading hat Handelsaktivitäten in über 40 Ländern
weltweit und an allen bedeutenden Energiehandelsplätzen
Europas. Gerade die Strombörsen und Handelsknotenpunkte
(sogenannte Hubs) spielen eine wichtige Rolle bei der Integration
der europäischen Energiemärkte, was wiederum die Effizienz
und Liquidität dieser Märkte fördert.
E.ON Energy Trading SE ist seit 2009 an zahlreichen neuen
Energiebörsen und Handelsknotenpunkten registriert – darunter
der Central European Gas Hub (CEGH, Österreich), N2EX (Groß-
britannien), South Pool (Strom-Spotmarkt für Slowenien und
Serbien) und OMIP (Strombörse in Portugal für den gesamten
iberischen Markt). Darüber hinaus platzieren wir Handelsvolumen
oder treten als sogenannter Market Maker auf, um die Entwicklung
an zahlreichen Börsen und Hubs in ganz Europa voranzutreiben,
wie beispielsweise in Frankreich, Italien, Spanien oder Deutsch-
land. Durch diese Präsenz auf den europäischen Handelsplätzen
unterstützen wir die Vision des E.ON-Konzerns von integrierten
und offenen Märkten. So zeigen neue Handelsplätze wie Net-
Connect Germany (NCG) oder CEGH eine erfreuliche Liquiditäts-
entwicklung und bilden eine Brücke zwischen den Märkten im
Südosten und Nordwesten Europas.
Die Gründung neuer Energiebörsen steht in Einklang mit der
Entstehung größerer multinationaler Energiemärkte. Am Ende
dieser Entwicklung werden aber nicht alle heutigen Börsen be-
stehen bleiben. Denn wir sind der Überzeugung, dass sowohl
der Markt als auch der einzelne Energiekunde von einer weiter-
gehenden Konsolidierung profitieren kann.
Unsere Struktur Market Unit Energy Trading
Anerkannte Handelsexperten
Das internationale Team von E.ON Energy Trading vereinigt rund 1.000 international erfahrene Spezialisten aus über 45 Ländern. Sie haben ganz unterschiedliche Spezialgebiete, aber eines ist ihnen allen gemeinsam: ein klares Bekenntnis zu herausragenden Leistungen, umsichtigen Entscheidungen und zum Teilen von Wissen im Team. E.ON Energy Tra-ding gewinnt branchenweit herausragende Talente aus aller Welt für sich – und bindet sie durch eine Kultur der Offenheit, durch Leistungs-anreize und durch aktive Unterstützung der Mitarbeiterentwicklung.
Alle Informationen zum Konzernabschluss und die dazugehörigen
Erläuterungen finden Sie im Finanzbericht.
Mehr zu Energy Trading?
www.eon-energy-trading.com
75
Im Jahr 2008 sind unter dem Dach von E.ON vier von Grund auf neue Market Units entstanden: Climate & Renewables, Russia, Italy und Spain. Diese Market Units haben wir aufgrund der Größenordnung der Kennzahlen als Segment „Neue Märkte“ zusammengefasst und ausgewiesen.
Neue Märkte. Stabilisiert und integriert.
Neue Märkte (kumuliert):
Stromabsatz 2009
123,6 Mrd kWh
Gasabsatz 2009
25,7 Mrd kWh
Umsatz 2009
7.749 Mio €
Adjusted EBITDA 2009
1.544 Mio €
Adjusted EBIT 2009
862 Mio €
Ausgabewirksame Investitionen 2009
1.881 Mio €
Mitarbeiter 31.12.2009
7.976
Neue Märkte Unsere Struktur
76 Unsere Struktur Market Unit Climate & Renewables
Frank Mastiaux
Vorsitzender der Geschäftsführung, E.ON Climate & Renewables
Climate & Renewables• 50 Prozent an Kapazitäten im Jahr 2009 zugebaut• Offshore-Windparks vor Großbritannien und in der Nordsee nehmen Stromerzeugung auf• Erste Erfolge im Bereich Solar: Wachstum durch Akquisitionen, Joint Ventures und Neubau
Stromabsatz 2009
6,4 Mrd kWh
Umsatz 2009
466 Mio €
Adjusted EBITDA 2009
294 Mio €
Adjusted EBIT 2009
146 Mio €
Ausgabewirksame Investitionen 2009
1.031 Mio €
Mitarbeiter 31.12.2009
632
Market Unit
4 %Sonstige
96 %Wind
Anteil der Primärenergieträger an der Eigenerzeugung von 5,2 Mrd kWh1)
Düsseldorf
1) Die Market Unit Climate & Renewables betreibt keine großen Wasserkraftwerke.
77Market Unit Climate & Renewables Unsere Struktur
Die Market Unit Climate & Renewables ist verantwort-lich für die Entwicklung und Steuerung unseres globalen Geschäfts im Bereich Erneuerbare Energien und Klima schutzprojekte. Der Großteil unserer Erzeugungs-kapazität kommt aus Onshore-Windkraftanlagen, aber auch Offshore-Windkraftanlagen bekommen für uns eine wachsende Bedeutung. Darüber hinaus vergrößern wir unser Engagement im Bereich Solarenergie als zweites Standbein unseres Portfolios. So haben wir in Frankreich unseren ersten Solarpark eröffnet und sind außerdem in das Segment der solarthermischen Kraftwerke eingestiegen. Zusätzlich sind wir in der regenerativen Energieerzeugung aus beispielsweise Bio-masse, Bio-Erdgas und aus marinen Technologien aktiv. E.ON Climate & Renewables, Düsseldorf, ist die Führungs-gesellschaft der Market Unit Climate & Renewables.
Ausbau im in dustriellen Maßstab
Im Zeitraum von 2007 bis 2011 werden wir insgesamt etwa 8 Mrd €
in den Ausbau unseres Geschäfts mit Erneuerbaren Energien
investieren. Wir konzentrieren uns dabei auf die erfolgverspre-
chendsten Märkte und Technologien und konnten zum Jahresende
2009 eine Erzeugungskapazität von rund 3 GW aus Erneuerbaren
Energien aufweisen, womit wir weltweit unter den führenden
Akteuren für regenerative Energieerzeugung rangieren. Aufgrund
des weiterhin starken Wachstums in unseren Kernmärkten Nord-
amerika und Europa werden wir unsere installierte Kapazität bis
2015 auf 10 GW ausbauen. Bis 2030 sollen Erneuerbare Energien
rund ein Drittel der installierten Gesamtkapazität von E.ON aus-
machen und damit die Nummer 1 in unserem Energiemix sein.
Um dies zu erreichen, werden wir unseren Geschäftszweig
Erneuerbare Energien entlang der gesamten Wertschöpfungs-
kette im industriellen Maßstab ausbauen: von der Entwicklung
über die Beschaffung bis hin zu Betrieb und Wartung. Von 2007
bis 2009 ist es uns bereits gelungen, die durchschnittliche Größe
unserer Windparks von 15 MW auf 75 MW und die durchschnitt-
liche Leistung unserer Windturbinen von 1,4 auf 1,9 MW zu erhöhen.
Größere Anlagen und Turbinen bedeuten auch größere Wirt-
schaftlichkeit. Aber die größten Wertschöpfungspotenziale liegen
bei Erneuerbaren Energien zum einen im Bau und zum anderen
in Betrieb und Wartung von Anlagen. Auch hier streben wir einen
Ausbau im industriellen Maßstab an. Großaufträge ver ringern
Aktivitäten entlang der Wertschöpfungskette
Erzeugung/Produktion Transport/Großhandel Handel Verteilung Vertrieb
Strom
Onshore-Windpark: Mit einer Erzeugungskapazität von rund 3 GW ist E.ON weltweit unter den führenden Akteuren für regenerative Energieerzeugung
78
Sonnige Aussichten – E.ON ist Teil der Desertec Industrial Initiative
Es mag vielleicht utopisch klingen, aber Experten halten es für machbar: Die sengende Sonne in den Wüsten Nordafrikas soll Strom für Europa liefern. Einen ersten Schritt zur Realisierung dieser Vision haben E.ON und elf weitere Großunternehmen im Juli 2009 mit der Unterzeichnung des „Memorandum of Understanding“ zur Gründung der Planungsge-sellschaft Desertec Industrial Initiative (DII) getan. Ziel dieser Initiative ist die Analyse und Entwicklung von technischen, ökonomischen, poli-tischen, gesellschaftlichen und ökologischen Rahmenbedingungen zur groß angelegten Stromerzeugung aus Sonnenkraft in Nordafrika. Mit dem ambitionierten 400-Mrd-€-Projekt wird angestrebt, bis 2050 rund 15 Prozent des Strombedarfs von Europa zu decken. Darüber hinaus soll ein erheblicher Teil der Stro merzeugung für die Versorgung in den afrikanischen Erzeugerländern genutzt werden.
Unsere Struktur Market Unit Climate & Renewables
die Transaktionskosten und bringen große Skaleneffekte mit sich.
Im November 2009 haben wir in den USA einen Siebenjahres-
vertrag über Betrieb und Wartungsarbeiten für 529 1,5-MW-Turbinen
vereinbart. Durch diese Vereinbarung können wir unsere Kosten
senken und gleichzeitig die Leistung steigern – damit wächst
unser Geschäft mit Erneuerbaren Energien, während gleichzeitig
seine Ertragskraft steigt.
Onshore-Windkraft
Onshore-Windkraft ist aktuell die am weitesten ausgereifte und
am wirtschaftlichsten einsetzbare Technologie zur Nutzung
Erneuerbarer Energien. Sie sorgt derzeit für über 93 Prozent unserer
gesamten Erzeugungskapazität aus Erneuerbaren Energien. Wir
engagieren uns hier vor allem in den USA, Spanien und Italien.
Der amerikanische Markt bietet durch beständige Windstärken,
breite Freiflächen und allgemein günstige regulatorische Bedin-
gungen ein ausgezeichnetes Wachstumspotenzial. So sind hier
2009 gleich drei neue Windparks ans Netz gegangen: Panther
Creek III und Roscoe in Texas sowie Stony Creek in Pennsylvania.
Roscoe ist mit 782 MW aktuell weltweit der größte Windpark.
In Europa hat vor allem die Inbetriebnahme von Windparks in
Spanien und Portugal zur Erhöhung der Onshore-Kapazitäten
beigetragen.
Offshore-Windkraft
Mit einer Kapazität von 113 MW in Großbritannien, Dänemark
und Deutschland sowie mehr als 4.000 MW, die zurzeit entwickelt
und installiert werden, haben wir eine führende Position im Bereich
der Offshore-Windkraft.
Seit September 2009 liefert Robin Rigg, ein 180-MW-Offshore-
Windpark vor der Nordwestküste Großbritanniens, Strom ans
Festland. Er wird noch 2010 fertiggestellt. Auch der erste Hoch-
seewindpark alpha ventus in der deutschen Nordsee mit einer
Leistung von 60 GW liefert bereits seit August 2009 Strom und
wird im Frühjahr 2010 fertiggestellt. Im Bau befindet sich ebenfalls
Rödsand II, ein Offshore-Windpark in der Ostsee mit einer Kapazi-
tät von gut 207 MW. Von hier wird der erste Strom voraussichtlich
im Herbst 2010 geliefert werden.
In Zusammenarbeit mit den Unternehmen Dong Energy aus
Dänemark und Masdar aus Abu Dhabi planen wir derzeit die
Errichtung des weltweit größten Offshore-Windparks in der Themse-
mündung rund 20 km vor der Südostküste Englands: London Ar-
ray. Nach der Fertigstellung des ersten Bauabschnitts 2012 wer-
den wir hier eine Kapazität von 630 MW erreichen. Wenn London
Array komplett fertiggestellt sein wird, werden wir dort über eine
Gesamtkapazität von 1 GW verfügen.
Solarenergie
Solarenergie besitzt enormes Potenzial. Das Sonnenlicht, das auf
einer Wüstenfläche von 1.000 Quadratkilometern auftrifft, würde
ausreichen, um damit den Primärenergiebedarf der gesamten
Menschheit zu decken. Ausgehend von der momentanen Ent-
wicklungsgeschwindigkeit wird die Solarenergie etwa in fünf bis
zehn Jahren mit der Windkraft gleichziehen. Langfristig wollen
wir Solarenergie neben Windenergie zum zweiten Standbein
unseres Geschäfts im Bereich Erneuerbare Energien machen.
2009 haben wir einige bedeutende Meilensteine im Solar-
geschäft erreicht. Im Juli 2009 haben wir unseren ersten Solarpark
im südfranzösischen Le Lauzet fertiggestellt. Im gleichen Monat
hat E.ON Climate & Renewables den Fotovoltaik-Projektentwickler
Société Conilhac Energies S.A.S. mit umfangreichen Projekt-
plänen in Südfrankreich übernommen. Darüber hinaus wird
E.ON Climate & Renewables in einem Joint Venture mit Abengoa
Solar, dem spanischen Marktführer für solarthermische Kraftwerke
(engl. Concentrated Solar Power, CSP), in Andalusien zwei CSP-
Kraftwerke mit einer Leistung von je 50 MW bauen.
Aber wir denken noch weiter. Im Juni 2009 gehörten wir zu den
Gründungsmitgliedern des Desertec-Konsortiums. Dieses Projekt
verfolgt das Ziel, mit Solar- und Windparks in den Wüsten Nord-
afrikas Strom zu erzeugen und nach Europa zu leiten. Wenn alles
planmäßig verläuft, könnte dieses ambitionierte 400-Mrd-€-Projekt
bis 2050 rund 15 Prozent des europäischen Strombedarfs de-
cken (siehe Infobox).
Blaue Energie wird grün –
Forschungskooperation mit Umweltorganisation
Offshore-Technologien wie Windenergieanlagen, Wellen- oder Gezeiten-kraftwerken kommt wachsende Bedeutung für unser Portfolio im Be reich Erneuerbare Energien zu. Um unsere Aktivitäten auf See so umweltver-träglich wie möglich zu gestalten, haben wir im Dezember 2008 eine Forschungskooperation mit der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) abgeschlossen. Die IUCN ist das weltweit älteste und größte Netzwerk für Naturschutz, die mehr als
1.000 Regierungsbehörden und Nichtregierungsorganisationen sowie annähernd 11.000 ehrenamtliche Wissenschaftler unter ihrem Dach ver-eint. Unser Projekt mit der IUCN unter dem Namen „Blaue Energie wird grün“ ist darauf ausgerichtet, ein Instrumentarium für ausgewogene, wissenschaftlich fundierte Diskussionen und begründete Entscheidungen zur umweltfreundlichen Offshore-Energienutzung zu schaffen. Diese Kooperation ist Teil unseres Bekenntnisses, eng mit Umweltorganisationen und -schützern zu sammen zuarbeiten, um nachhaltige Lösungen für die Nutzung Erneuerbarer En ergien zu entwickeln.
79Market Unit Climate & Renewables Unsere Struktur
Biomasse
Biomasse bildet einen weiteren Teil unseres Portfolios im Bereich
Erneuerbare Energien. E.ON Climate & Renewables besitzt und
betreibt Steven’s Croft, ein holzbefeuertes 44-MW-Kraftwerk in
Lockerbie, Schottland. Die Anlage ist eines der größten Biomasse-
kraftwerke in Großbritannien. Es vermeidet 140.000 Tonnen CO2
und erzeugt genug Strom, um 70.000 Haushalte zu versorgen.
Darüber hinaus betreiben wir Biomasse-Projekte in unterschied-
lichen Entwicklungsstadien im Umfang von 400 MW.
Bio-Erdgas
Wir sind außerdem einer der führenden Erzeuger von Bio-Erdgas.
Unsere Anlage im oberpfälzischen Schwandorf ist seit 2008 in
Betrieb und erzeugt Biogas aus regional erzeugten nachwachsen-
den Rohstoffen. Dieses Biogas wird auf Erdgasqualität aufbereitet
und als Bio-Erdgas in das lokale Erdgasnetz eingespeist. Im Jahr
2009 sind in Deutschland zwei weitere Anlagen in Betrieb ge-
gangen, die unsere Kapazität zur Erzeugung von Biogas auf über
40 Mio m3 ausbauen. Damit können wir beinahe 13.000 Haus-
halte mit regional erzeugtem, regenerativem und klimaneutralem
Gas versorgen. Die deutsche Regierung hat es sich zum Ziel
gesetzt, bis 2020 10 Prozent des landesweiten Energiebedarfs
aus Bio-Erdgas zu decken. Mit geplanten Projekten in einer Größen-
ordnung von 200 Mio m3 sind wir ein Schrittmacher in diesem
Wachstumsmarkt.
Market Unit Climate & Renewa bles – Erzeugungsportfolio
396 MW
Nordamerika
Wind
1.720 MW
Großbritannien
WindBiomasse
245 MW
Deutschland
WindBiogas
208 MW
Skandinavien
Wind
52 MW
Europa (Sonstige)
Wind
58 MW
Iberische Halbinsel
WindBiogaskleine Wasserkraftwerke
Italien
Wind
278 MW
Klimaschutzprojekte
E.ON Climate & Renewables verantwortet unsere Aktivitäten im
Bereich Klimaschutz. Diese umfassen sowohl den im Artikel 12
des Kyoto-Protokolls festgelegten „Mechanismus für umweltver-
trägliche Entwicklung“ (engl. Clean Development Mechanism,
CDM) als auch das in Artikel 6 festgelegte Instrument der Joint
Implementation (JI). Bei CDM-Projekten werden Emissionsguthaben
für Klimaschutz-Projekte in Entwicklungsländern, bei JI-Projekten
für solche Projekte in Industrieländern erteilt.
E.ON Climate & Renewables setzt seine große Erfahrung mit
Klimaschutzprojekten derzeit schwerpunktmäßig für JI- und
CDM-Projekte in Südostasien, im Mittleren Osten, Nordafrika sowie
in Russland ein (siehe Infobox Seite 82). E.ON Climate & Rene-
wables und Bionersis haben 2009 eine Partnerschaft ins Leben
gerufen, um in einem CDM-Projekt in Südostasien klimaschädliches
Methangas aus Deponien aufzufangen und für die Stromerzeu-
gung zu nutzen.
Alle Informationen zum Konzernabschluss und die dazugehörigen
Erläuterungen finden Sie in unserem Finanzbericht.
Mehr zu Climate & Renewables?
www.eon.com/renewables
80
• Neubauprogramm für 2,3 GW zusätzliche Erzeugungsleistung fortgeschritten• Abschluss der Liberalisierung des russischen Strommarktes für 2011 erwartet
Unsere Struktur Market Unit Russia
Stromabsatz 2009
57,3 Mrd kWh
Umsatz 2009
973 Mio €
Adjusted EBITDA 2009
203 Mio €
Adjusted EBIT 2009
73 Mio €
Ausgabewirksame Investitionen 2009
403 Mio €
Mitarbeiter 31. 12. 2009
4.694
Market Unit
Russia
Sergei A. Tazin
Generaldirektor, E.ON Russia Power
17 %Kohle
83 %Erdgas
Anteil der Primärenergieträger an der Eigenerzeugung von 53,9 Mrd kWh
Moskau
81Market Unit Russia Unsere Struktur
Bei unserem Geschäft in Russland dreht sich alles um Strom: Stromerzeugung und Stromlieferung an große Industriekunden sowie Großhandel. Hier verfügen wir über einen Kraftwerkspark mit einem starken und regional diversifizierten Portfolio an kohle- und gas-befeuerten Kraftwerken mit einer Erzeugungskapazität von insgesamt 8,3 GW – damit haben wir in Russland unseren drittgrößten Kraftwerkspark nach Deutschland und Großbritannien. Unsere Kraftwerke befinden sich in wichtigen Industrieregionen wie Zentralrussland, Ural und Sibirien. Das verschafft uns ein großes Wert-schöpfungspotenzial im viertgrößten Strommarkt weltweit. Wir werden unsere gesamte Erzeugungskapa-zität in Russland nach der erfolgreichen Umsetzung unseres Investitionsprogramms auf 11 GW erweitern und den gesamten CO2-Ausstoß signifikant verringern, indem wir an bestehenden Standorten fünf neue hoch-effiziente Kraftwerksblöcke bauen. Die Führungsgesell-schaft der Market Unit Russia ist E.ON Russia Power mit Hauptsitz in Moskau.
Energiemarkt Russland
Die Liberalisierung des russischen Strommarktes schreitet plan-
mäßig voran. Auch die harten Auswirkungen der weltweiten
Wirtschaftskrise (die russische Wirtschaft ist 2009 um 8 Prozent
geschrumpft) haben die Regierung nicht vom eingeschlagenen
Liberalisierungskurs abbringen können. Der Anteil an Strom, der
auf freien Märkten an Geschäfts- und Industriekunden verkauft
wird, ist wie geplant gewachsen: auf 30 Prozent im ersten Halb-
jahr 2009, 50 Prozent im zweiten Halbjahr. Bis zur zweiten Jahres-
hälfte 2010 wird sein Anteil 80 Prozent betragen. Der Liberalisie-
rungsplan sieht vor, dass der Anteil 2011 schrittweise auf 100 Prozent
ansteigt.
Es ist zu erwarten, dass sich die russische Wirtschaft 2010 er-
holen und in den kommenden Jahren wieder moderates Wachs-
tum erzielen wird. Diese Entwicklung wird zu steigendem Strom-
verbrauch führen. Da die neuen Kraftwerkskapazitäten komplett
nach marktwirtschaftlichen Kriterien gehandelt werden, werden
wir vom absehbar steigenden Strom ver brauch profitieren können.
Aktivitäten entlang der Wertschöpfungskette
Erzeugung/Produktion Transport/Großhandel Handel Verteilung Vertrieb
Strom 1)
1) ohne Transport
Kraftwerk Shaturskaya: In Russland, dem viertgrößten Strommarkt weltweit, verfügen wir über eine Erzeugungskapazität von 8,3 GW
82
Erzeugung
Mit einem Anteil von 78,3 Prozent am Stromerzeuger OGK-4 ver-
fügt E.ON Russia Power derzeit über eine moderne und effiziente
Erzeugungskapazität von 8,3 GW. Damit haben wir einen Anteil
von 4 Prozent an der Gesamtkapazität des Landes in der Strom-
produktion und 6 Prozent an der thermischen Stromproduktion.
Mit einer durchschnittlichen Auslastung von über 71 Prozent ist
OGK-4 der führende Stromproduzent Russlands. Bezogen auf
Effizienz und Verfügbarkeit sind unsere russischen Anlagen gut
positioniert im Vergleich zu der gesamten E.ON-Kraftwerksflotte.
Die Qualität unseres russischen Anlagenportfolios verschafft
uns gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten einen Wettbe-
werbsvorteil. Bedingt durch die Rezession wurden 2009 in Russ-
land rund 5 Prozent weniger Strom verbraucht als noch 2008.
Aber dank der Effizienz unserer Kraftwerke und ihrer günstigen
geografischen Lage in Regionen mit stabiler Stromnachfrage
hatte OGK-4 nur einen leichten Rückgang im Handelsvolumen
zu verzeichnen. Um diesen Wettbewerbsvorteil weiter auszubauen,
hat E.ON Russia Power ein internes Restukturierungsprogramm
gestartet, mit dem die Effizienz im Betrieb und in der Instand-
haltung weiter gesteigert wird.
Neubauprojekte
An vier bestehenden russischen Standorten errichten wir je eine
neue, hocheffiziente Gas- und Dampf-Turbine (GuD) und ein
technologisch fortschrittliches Braunkohlekraftwerk. Eine dieser
GuD-Anlagen wird 2010 ans Netz gehen – die drei anderen 2011. Die
Inbetriebnahme des Braunkohlekraftwerks ist für 2013 geplant.
JI, GuD, ERU - oder einfacher gesagt: „Klimaschutz”
Das Kyoto-Protokoll ist komplex – wir möchten trotzdem einen wich-tigen Punkt erklären: Industrienationen, die eine Verpflichtung zur Emissionsreduzierung abgegeben haben (sogenannte „Annex-1-Län-der“), können auch in Projekte investieren, mit denen in anderen An-nex-1-Ländern CO2-Emissionen reduziert werden, und sich dafür Emis-sionszertifikate (Emission Reduction Units, ERUs) auf die eigenen Einsparziele anrechnen lassen. Diese Vereinbarung nennt sich Joint Implementation (JI). Als ein solches JI-Projekt gelten auch unsere vier neuen GuD-Anlagen, die wir in Russland bauen, weil sie weit über der durchschnittlichen Effizienz russischer Industrieanlagen liegen. Und ab dem Moment, ab dem sie Strom produzieren, generieren sie auch ERUs. Diese ERUs im Wert von 4,3 Mio Tonnen CO2 bis Ende 2012 für die vier Anlagen können wir auf alle Aktivitäten anrechnen lassen, die unter den EU-Emissionshandel fallen.
Unsere Struktur Market Unit Russia
Bei diesen Neubauprojekten in Russland profitieren wir vom
erstklassigen Know-how des E.ON-Konzerns im Bereich fossiler
Erzeugung. Erfahrene Ingenieure und Projektmanager aus dem
gesamten Unternehmen arbeiten in verschiedenen Bauphasen
eng mit den russischen Kollegen zusammen – bei der Entwicklung
technischer Lösungen und dem Austausch von Erfahrungen. Es
ist geplant, dass das Betriebspersonal der neuen Kraftwerke spezi-
elle Best-Practice-Trainings bei E.ON durchläuft.
Mit unseren Neubauprojekten werden wir außerdem einen
großen Beitrag zum Klimaschutz in Russland leisten. Die techno-
logisch ausgereiften GuD-Kraftwerke werden 40 Prozent weniger
Brennstoff verbrauchen als die alten Anlagen. Wenn alle vier
neuen GuD-Anlagen in Betrieb sind, werden wir dadurch bis Ende
Kraftwerk Surgutskaya 2: Mit einer Kapazität von 4,7 GW ist es das größte in Eurasien und eines der größten weltweit
83
Shaturskaya
1.017 MW
Yaivinskaya
568 MW
Surgutskaya 2
4.686 MW
Smolenskaya
579 MW
Berezovskaya
1.418 MW
Market Unit Russia – Erzeugungsportfolio
Gaskraftwerk
Kohlekraftwerk
2012 voraussichtlich eine Gesamtmenge von 4,3 Mio Tonnen CO2
einsparen können (so lange gilt auch die flexible Joint-Implemen-
tation-Vereinbarung im Rahmen des Kyoto-Protokolls). Der Strom,
der dann in den neuen Anlagen auf Grundlage effizienterer Tech-
nologien erzeugt wird, wird Stromkapazitäten ersetzen, die sonst
in weniger effizienten Kraftwerken hätten erzeugt werden müssen.
Strom- und Wärmevermarktung
Als führender Stromerzeuger gehört OGK-4 zu den größten
Akteuren im russischen Großhandelsmarkt für Strom und deckt
mit dem verkauften Strom über 5 Prozent des landesweiten
Bedarfs. OGK-4 verkauft den Strom an Industriekunden im Rahmen
regulierter Verträge und am unregulierten Day-ahead-Markt. Ihre
Erzeugungskapazitäten vermarktet OGK-4 mit regulierten Verträgen
und am unregulierten Kapazitäten-Terminmarkt. Da einige unserer
Kraftwerke in Russland auch über Kraft-Wärme-Kopplungs-
anlagen verfügen, vertreibt OGK-4 auch Wärmeenergie an Fern-
wärmenetzbetreiber und an Industriekunden in der Umgebung
dieser Kraftwerke.
Alle Informationen zum Konzernabschluss und die dazugehörigen
Erläuterungen finden Sie in unserem Finanzbericht.
Mehr zu Russia?
www.eon-russia.com
Market Unit Russia Unsere Struktur
Erweiterung der Kapazität in Surgutskaya 2
Mit einer Kapazität von 4,7 GW ist unser Kraftwerk Surgutskaya 2 das größte in Eurasien und eines der größten weltweit. Es steuert schon jetzt 60 Prozent unserer gesamten Erzeugungsleistung in Russland bei und ist somit der Primus unter den Kraftwerken in Sibirien. Mit dem Bau von zwei neuen hocheffizienten GuD-Anlagen sind wir 2009 einen weiteren Schritt vorangegangen. Sobald sie 2011 in Betrieb genommen werden, steigt die Kapazität von Surgutskaya 2 weiter auf 5,4 GW. Damit wäre das Kraftwerk so leistungsstark wie fünf unserer großen herkömmlichen Kraftwerke in Westeuropa.
84
• Modernisierung des italienischen Kraftwerksparks schreitet voran• Vollständige Übernahme von MPE Energia stärkt unser Vertriebsgeschäft• Neues Gas- und Dampfkraftwerk in Scandale geht im 1. Halbjahr 2010 ans Netz
Market Unit
Italy
Klaus Schäfer
CEO, E.ON Italia
Stromabsatz 2009
44,2 Mrd kWh
Gasabsatz 2009
25,7 Mrd kWh
Umsatz 2009
4.964 Mio €
Adjusted EBITDA 2009
821 Mio €
Adjusted EBIT 2009
540 Mio €
Ausgabewirksame Investitionen 2009
172 Mio €
Mitarbeiter 31. 12. 2009
1.436
13 %Wasser
27 %Kohle
60 %Erdöl/Erdgas
Anteil der Primärenergieträger an der Eigenerzeugung von 16,5 Mrd kWh
Informationen zur Erzeugung aus Erneuerbaren Energien finden Sie gebündelt im Beitrag zur Market Unit Climate & Renewables ab Seite 76.
Unsere Struktur Market Unit Italy
Europa
Mailand
85
Unser Kerngeschäft in Italien umfasst die Erzeugung von Strom und den Vertrieb von Strom und Gas. Mit einer installierten Kapazität von 5,6 GW sind wir der viertgrößte Stromproduzent im italienischen Markt. Im Stromvertrieb belegen wir Rang 4 und im Gasvertrieb Rang 6. Wir betreiben außerdem ein Gasverteilnetz mit rund 600.000 Kunden, überwiegend in Norditalien. Unsere wesentlichen Gesellschaften sind E.ON Produ-zione (Erzeugung), E.ON Energia (Vertrieb) und E.ON Rete (Verteilung). E.ON Italia mit Sitz in Mailand ist die Führungsgesellschaft der Market Unit Italy.
Energiemarkt Italien
Italien ist der viertgrößte Strommarkt in Europa. Weil Italien seit
Anfang der 1980er-Jahre auf Kernkraft verzichtet, ist das Land –
und damit auch seine Stromwirtschaft – in hohem Maß auf Erd-
gas als Energielieferant angewiesen. Infolgedessen liegen die
Strompreise in Italien deutlich über denen von Ländern mit einem
ausgewogeneren Erzeugungsmix. 2009 hat Italien einen neuen
Kurs in Bezug auf Kernenergie eingeschlagen: Die italienische
Regierung plant, den zukünftigen Energiebedarf des Landes zu
25 Prozent aus Kernenergie zu decken. Das italienische Parlament
hat dazu ein Gesetz verabschiedet, das diese Regierungsziele
festschreibt. Damit verpflichtet es sich, 2010 eine Rahmengesetz-
gebung für den Bau und den Betrieb von neuen Kernkraftwerken
aufzustellen. Kernenergie würde einen Beitrag dazu leisten, die
Energieversorgung in Italien bezahlbarer und klimafreundlicher
zu machen und gleichzeitig die Versorgungssicherheit zu erhöhen.
Als zweitgrößter Betreiber von Kernkraftwerken in Europa ver-
folgt E.ON diese Entwicklungen mit großem Interesse.
Regulatorische Rahmenbedingungen
Das italienische Parlament hat die zusätzliche Unternehmens-
steuer für Energieversorger um einen weiteren Prozentpunkt
auf 6,5 Prozent erhöht. Außerdem wurden als Antwort auf die
wirtschaftliche Rezession weitere Gesetze erlassen, die Energie-
kosten für Privathaushalte und Unternehmen reduzieren sollen.
Market Unit Italy Unsere Struktur
Aktivitäten entlang der Wertschöpfungskette
Erzeugung/Produktion Transport/Großhandel Handel Verteilung Vertrieb
Strom 1)
Gas 1)
1) künftig bei Energy Trading
Kraftwerk Tavazzano: Mit einer Kapazität von 5,6 GW sind wir der viertgrößte Stromproduzent im italienischen Markt
86
Ein sogenanntes „Anti-Krisen-Dekret“ sieht regulatorische Maß-
nahmen vor, die einen Teil der Erzeugungskapazität von ausge-
wählten Kraftwerken von den Marktmechanismen ausnehmen.
Es ist fragwürdig, ob diese Maßnahmen wirklich helfen, die
Energiekosten für Verbraucher zu senken. Klar ist hingegen, dass
sie die regulatorische Ungewissheit für Energieunternehmen
erhöhen und so die Planbarkeit vor allem von langfristigen Inves-
titionen erschweren. E.ON Italia steht im engen Dialog mit poli-
tischen Entscheidungsträgern und Regulierungsbehörden, um
für die Wiederaufnahme einer stabilen Regulierung des Energie-
marktes zu werben.
Erzeugung
Durch Modernisierungs- und Neubaumaßnahmen verbessern wir
kontinuierlich die Effizienz und die Umweltverträglichkeit un-
seres Kraftwerksparks in Italien. So wird im ersten Halbjahr 2010
in Scandale, Kalabrien, ein neues 800-MW-Gas- und Dampfkraft-
werk (GuD) ans Netz gehen, an dem wir zusammen mit dem in
Mailand ansässigen Versorger A2A beteiligt sind. Unsere Wasser-
kraftwerke in Umbrien werden gerade in einem umfassenden
zweijährigen Modernisierungsprogramm auf den neuesten tech-
nischen Stand gebracht, um ihre Effizienz zu steigern und ihre
Laufzeiten zu verlängern. Diese beiden Projekte im Bereich GuD
und Wasserkraft erhöhen unsere Erzeugungskapazität und senken
gleichzeitig unseren CO2-Ausstoß.Ein neues GuD-Kraftwerk sowie die Modernisierung
unserer Wasserkraftanlagen schaffen neue Erzeugungs-
kapazität und senken unseren CO2-Ausstoß.
Market Unit Italy – Erzeugungsportfolio
1) E.ON-Anteil 58,4 Prozent. Berücksichtigung als Beteiligungsgesellschaft.2) E.ON-Anteil 50 Prozent. Berücksichtigung als Beteiligungsgesellschaft;
wird 2010 in Betrieb gehen3) E.ON-Anteil 75 Prozent.
Tavazzano
1.740 MW
Livorno Ferraris3)
805 MW
Fiume Santo
912 MWCET1)
143 MW
Trapani
170 MW
Scandale2)
814 MW
Terni
530 MW
CEF1)
142 MW
Ostiglia
1.450 MW
Informationen zur Erzeugung aus Erneuerbaren Energien finden Sie ge-bündelt im Beitrag zur Market Unit Climate & Renewables ab Seite 76.
Unsere Struktur Market Unit Italy
Gas- und Dampfkraftwerk
Wasserkraftwerk
Gaskraftwerk
Kohlekraftwerk
87
Bei den Planungen zum Bau eines 400-MW-Kohlekraftwerks in
Fiume Santo haben wir 2009 einen wichtigen Meilenstein erreicht:
Die vom italienischen Umweltministerium durchgeführte Umwelt-
verträglichkeitsprüfung des Kraftwerks verlief positiv. Ebenfalls
in Fiume Santo wurde uns Ende 2009 die behördliche Genehmi-
gung zur Beimischung von bis zu 5 Prozent Biomasse zum
Brennstoff Kohle erteilt, wodurch ein Teil der Kraftwerks leistung
klimaneutral wird.
Um unsere Kompetenz im Bereich Erzeugung voll auszuschöp-
fen, vergleichen wir die Leistungsfähigkeit und Effizienz unserer
Kraftwerke und setzen auf den Austausch von Best Practice im
gesamten E.ON-Konzern. An diesem Programm haben die italie-
nischen Kraftwerke 2009 zum ersten Mal teilgenommen. E.ON
Italia hat bereits begonnen, verschiedene Verbesserungsmöglich-
keiten im Bereich Betrieb und Instandhaltung umzusetzen.
Vertrieb
Unsere Vertriebsgesellschaft E.ON Energia vermarktet in Italien
Strom und Gas über alle Kundensegmente hinweg. Bei Strom ist
das Unternehmen die Nummer 4 und bei Gas die Nummer 6 im
italienischen Markt. Im April 2009 erwarben wir die noch aus-
stehenden 50 Prozent an der Stromvertriebsgesellschaft MPE
Energia, die sich auf die Versorgung kleiner und mittelständischer
Unternehmen (KMU) spezialisiert hat. Anfang 2010 wurde MPE
vollständig in E.ON Energia integriert.
Mit einer Reihe innovativer Angebote hat E.ON Energia 2009
ihr Produktportfolio neu aufgestellt. Dazu gehören kombinierte
Strom- und Gasangebote, „grüne“ Energieprodukte und eine Ver-
sicherung, die die Stromrechnung übernimmt, wenn Kunden
arbeitslos oder schwer krank werden. Auch unser Loyalitätspro-
gramm, bei dem Kunden für ihre Stromsparmaßnahmen belohnt
werden, erfreut sich wachsender Beliebtheit. Langfristig konzen-
triert sich E.ON Energia auf weiteres Mengenwachstum – vor allem
im KMU-Segment – und auf die Optimierung ihrer Vertriebs-
prozesse.
Gasverteilung
Im Dezember 2009 haben wir unsere fünf bis dahin unabhängigen
Gas-Verteilungsgesellschaften unter dem Dach des Unternehmens
E.ON Rete zusammengefasst. Das neue Unternehmen betreibt
Gasnetze mit einer Länge von 9.500 km und versorgt rund
600.000 Kunden – hauptsächlich in Norditalien – sicher und zu-
verlässig mit Erdgas. Dieser Zusammenschluss setzt Synergien
im Betrieb frei und qualifiziert E.ON Rete für besondere Anreize
seitens der Regulierungsbehörde, die die Bildung von größeren
Verteilungsgesellschaften fördern.
Alle Informationen zum Konzernabschluss und die dazugehörigen
Erläuterungen finden Sie in unserem Finanzbericht.
Mehr zu Italy?
www.eon.it
Sicherheit verbessert
2009 war es eines der dringlichsten Anliegen von E.ON Italia, die eigene Sicherheitskultur zu verbessern. Deshalb wurde eine einjährige Kam-pagne zur Steigerung des Bewusstseins für Sicherheit und eine unter-nehmensweite „Safety Week“ mit Workshops für Arbeitsschutzexperten sowie Events und Gesprächsrunden für alle Mitarbeiter durchgeführt. Auch bei der Auswahl von Dienstleistern ist die Arbeitssicherheit zu einem Hauptentscheidungskriterium geworden. Das Sicherheitspro-gramm wird 2010 mit den Schwerpunktthemen „Sicherheitskultur“ und „Training“ fortgeführt (zu Sicherheitstrainings siehe auch Seite 27).
Investition in Wasserkraft
Im Mittelpunkt des Investitionsprogramms von E.ON Italia für 2009 stand die Terni Wasserkraftwerk-Gruppe. In einem umfassenden Moderni-sierungsprogramm, das 2011 abgeschlossen sein wird, arbeiten wir daran, die Effizienz und die Laufzeiten von 26 Anlagen in insgesamt elf Wasserkraftwerken zu verlängern. Infolge des 190-Mio-€-Programms kommen neue Turbinen, Generatoren und automatisierte Regeltechnik zum Einsatz. Zusammengenommen produzieren die Terni Kraftwerke an den drei mittelitalienischen Flüssen Tiber, Velino und Nera genug CO2-freien Strom, um damit 500.000 Haushalte zu versorgen.
Market Unit Italy Unsere Struktur
88
• Erstes komplettes Geschäftsjahr solide abgeschlossen• Neues hocheffizientes Gas- und Dampfkraftwerk im Testbetrieb• Effiziente Kooperation in der LNG-Beschaffung mit E.ON Ruhrgas
Unsere Struktur Market Unit Spain
Market Unit
Spain
Miguel Antoñanzas
CEO, E.ON España
Stromabsatz 2009
15,7 Mrd kWh
Umsatz 2009
1.346 Mio €
Adjusted EBITDA 2009
227 Mio €
Adjusted EBIT 2009
103 Mio €
Ausgabewirksame Investitionen 2009
275 Mio €
Mitarbeiter 31. 12. 2009
1.214
9 %Wasser
39 %Kohle
52 %Erdgas
Anteil der Primärenergieträger an der Eigenerzeugung von 12,2 Mrd kWh
Informationen zur Erzeugung aus Erneuerbaren Energien finden Sie gebündelt im Beitrag zur Market Unit Climate & Renewables ab Seite 76.
Europa
Madrid
89Market Unit Spain Unsere Struktur
Wir sind zwar erst seit weniger als zwei Jahren in Spanien präsent, haben uns aber schon eine solide Marktposition erarbeitet. Mit einer installierten Kapazität von 3,4 GW sind wir der viertgrößte Strom-produzent im staatlich reglementierten Großhandels-markt Spaniens – mit einem Marktanteil von gut 5 Prozent. 2010 werden wir unsere Erzeugungskapazität dank der Inbetriebname des 800-MW-Gas-und Dampf-kraftwerks in Algeciras auf 4,2 GW erhöhen. Im Bereich Infrastruktur betreiben wir ein reguliertes Verteilnetzgeschäft und versorgen 670.000 Kunden sicher und zuverlässig mit Strom. Unsere Vertriebs-gesellschaften versorgen landesweit 20.000 große und kleine Geschäftskunden sowie 580.000 Haushalts-kunden in Nordspanien mit Strom. Diese Markt-positionen wollen wir weiter ausbauen, um einer der führenden Akteure im spanischen Energiemarkt zu werden. E.ON España mit Sitz in Madrid ist die Führungs-gesellschaft der Market Unit Spain.
Energiemarkt Spanien
Der spanische Energiemarkt ist der fünftgrößte in Europa. Die
Wachstumsrate lag hier immer klar über dem europäischen Durch-
schnitt. Aber die globale Wirtschaftskrise hat auch die spanische
Wirtschaft hart getroffen – besonders den Immobilienmarkt und
den Bausektor des Landes. Deshalb wurden in Spanien 2009 auch
4,5 Prozent weniger Strom verbraucht als noch 2008. Dennoch
gehen Prognosen davon aus, dass sich die Nachfrage bis zum
nächsten Jahr schrittweise erholen wird und ab 2011 sogar jähr-
lich um 2 Prozent steigen könnte.
Die Preise auf dem regulierten Strommarkt für Haushalts-
kunden in Spanien spiegelten lange Zeit nicht die realen Kosten
für Energie wider. Das ändert sich jetzt. Denn ab 2009 will die
Regierung die Energiepreise in einem mehrjährigen Prozess
schrittweise anheben, um die Lücke zwischen Kosten und regu-
lierten Preisen zu verringern und letztlich ganz zu schließen.
Dadurch wird der Markt in Spanien transparenter und wettbe-
werbsfreundlicher. Außerdem eröffnen sich so neue Geschäfts-
möglichkeiten für uns. Durch die Bündelung unserer Stärken – die
regionale Erfahrung von E.ON España auf der einen und die
breite internationale Erfahrung des E.ON-Konzerns auf der an-
deren Seite – werden wir diese Möglichkeiten wahrnehmen,
um unser Geschäft in Spanien weiter auszubauen.
Aktivitäten entlang der Wertschöpfungskette
Erzeugung/Produktion Transport/Großhandel Handel Verteilung Vertrieb
Strom 1) 2)
1) künftig bei Energy Trading 2) reguliert
Kraftwerk Escatrón: Mit einer Kapazität von 3,4 GW sind wir der viertgrößte Stromproduzent in Spanien
90
Erzeugung
Über ganz Spanien verteilt verfügen wir über Standorte mit einer
Erzeugungskapazität von insgesamt 3,4 GW. Der Erzeugungsmix
setzt sich anteilig wie folgt zusammen: 43 Prozent Kohle, 36 Pro-
zent Erdgas und 21 Prozent Wasserkraft unter der Führung von
E.ON Generación. Erneuerbare Energien wie Windkraft, Solar-
ener gie und Energie aus Klein-/Blockwasserkraftwerken stehen
unter der Leitung unserer Market Unit Climate & Renewables und
werden daher an dieser Stelle nicht aufgeführt (weitere Informati-
onen finden Sie ab Seite 76).
2009 war ein erfolgreiches Jahr für unsere spanische Kraft-
werksflotte. Auch die Umweltverträglichkeit konnten wir ver-
bessern. Denn unser Kohlekraftwerk Los Barrios ging Anfang
2009 wieder ans Netz, nachdem es mit einer hochmodernen
Rauch gasentschwefelungsanlage nachgerüstet wurde. Mit
unserem Neubauprogramm konnten wir wichtige Fortschritte
erzielen und waren auch als Betreiber erfolgreich. E.ON España
kooperiert darüber hinaus mit E.ON Ruhrgas, um die Versorgung
unserer Gaskraftwerke mit kostengünstigerem verflüssigtem
Erdgas sicherzustellen (siehe Infobox). Das war einer von vielen
Gründen für die kontinuierlich hohe Auslastung der Kraftwerke
von E.ON España. Zeitweise haben unsere Kraftwerke zehn Prozent
des Strombedarfs von ganz Spanien gedeckt. Dies ist ein hervor-
ragendes Beispiel dafür, wie wir als international aufgestellter
Konzern für Wertschöpfung in unseren nationalen Märkten sorgen.
Neue Erzeugungskapazität
Unser Programm zur Installation von neuen, hocheffizienten fos-
silen Kraftwerken geht planmäßig voran. Ende 2009 hat ein
technologisch ausgereiftes 800-MW-Gas- und Dampfkraftwerk am
Standort Algeciras an der Südküste Spaniens den Testbetrieb
aufgenommen. Mitte 2010 wird es voraussichtlich ans Netz gehen
und unsere Gesamtkapazität in Spanien auf 4,2 GW erhöhen.
Verteilnetz
Mit der Verteilnetzgesellschaft E.ON Distribución besitzt und be-
treibt unsere Market Unit Spain ein technisch fortschrittliches
Stromverteilnetz mit einer Gesamtlänge von 22.000 km in den
nordspanischen Provinzen Asturien, Kastilien-León, Galizien und
Kantabrien. Darüber hinaus sind wir mit knapp 55 Prozent Haupt-
anteilseigner von Begasa, einem Netzbetreiber mit einem
Strom netz von 8.700 km Länge in Galizien im Nordwesten Spaniens.
Zusammengenommen versorgen unsere beiden Verteilnetzge-
sellschaften 670.000 Kunden.
Unsere Stromverteilnetze übertreffen regelmäßig die Durch-
schnittswerte für Servicequalität der spanischen Energieindus trie –
gemessen an der Häufigkeit und Dauer von Stromausfällen. 2009
hatten wir als Betreiber ein herausragendes Jahr und gelten als
„Best in Class“-Unternehmen. Wir tätigen genau die Investiti-
onen in Infrastruktur und Technologie, die nötig sind, um unsere
Servicequalität weiter auszubauen und unseren Kunden zu er-
möglichen, Energie noch effizienter zu nutzen.
Eine Schlüsseltechnologie für den bewussten Umgang mit Energie
sind sogenannte Smart Meter. In Spanien wurde die Umstellung
auf diese intelligenten Stromzähler von unseren Verteilnetzgesell-
schaften angeleitet. Mit mehr als 157.000 bereits installierten
Smart Metern und detaillierten Plänen für die vollständige Markt-
einführung und die Integration von 752.000 Smart Metern
werden wir die gesetzlichen Vorgaben deutlich früher als erforder-
lich erfüllen. Bis 2014 werden alle Kunden von E.ON Distribución
mit Smart Metern ausgestattet und damit in der Lage sein, selbst-
ständig ihren Stromverbrauch zu überwachen.
In Spanien sorgen bereits 157.000 installierte
Smart Meter für mehr Energieeffizienz – und in den
nächsten vier Jahren werden es noch fünfmal so viele.
670.000 Kunden werden von unserer Verteilnetz-gesellschaft E.ON Distribución zuverlässig mit Strom versorgt.
Teamwork steigert die Auslastung unserer spanischen Gaskraftwerke
Aus der Wirtschaftskrise sind viele Herausforderungen erwachsen. Aber auch viele Chancen. Durch die stark gesunkene Nachfrage gab es 2009 eine globale Überversorgung an Erdgas. Aus dieser Marktlage ergaben sich Chancen, die E.ON España und E.ON Ruhrgas gemeinsam genutzt haben. E.ON Ruhrgas hat auf dem regionalen, kurzfristigen Spotmarkt vier Tankerladungen verflüssigtes Erdgas für unsere Gas-kraftwerke in Spanien beschafft. Mit diesem zusätzlichen Brennstoff konnten unsere Kraftwerke eine durchschnittliche Auslastung von 60 Prozent erreichen – ein sehr hoher Wert für den spanischen Markt. So haben E.ON-Kraftwerke zeitweise zehn Prozent des Strombedarfs von ganz Spanien gedeckt. Die enge Zusammenarbeit im Konzern wird uns auch in Zukunft Wettbewerbsvorteile in der Gasversorgung verschaffen.
Unsere Struktur Market Unit Spain
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Vertrieb
Unsere E.ON España-Tochter E.ON Energía versorgt hauptsächlich
Industrie- und Geschäftskunden sowie kleine und mittelständische
Unternehmen. E.ON Energía hat ihr Handelsvolumen 2009 auf
2,6 Mrd kWh erhöht und versorgt nun 20.000 gewerbliche Kunden
in ganz Spanien. Unser Tochterunternehmen E.ON Comercializa-
dora de Último Recurso versorgt 580.000 Haushaltskunden mit
Strom.
Der spanische Strommarkt bewegt sich schrittweise in Rich-
tung einer vollständigen Deregulierung. 2012 werden fast alle
Kunden – auch Endverbraucher – die Möglichkeit haben, ihren
Stromversorger frei zu wählen. Deshalb entwickelt E.ON España
Produkte und Services, um die bestehenden Kunden aus dem
regulierten Markt auch künftig von unserem Angebot überzeugen
zu können. Gleichzeitig wollen wir unser Vertriebsgeschäft
weiter ausbauen, indem wir neue Kunden von anderen Anbietern
gewinnen.
Alle Informationen zum Konzernabschluss und die dazugehörigen
Erläuterungen finden Sie in unserem Finanzbericht.
Mehr zu Spain?
www. eon-espana.com
Market Unit Spain – Erzeugungsportfolio
Informationen zur Erzeugung aus Erneuerbaren Energien finden Sie ge-bündelt im Beitrag zur Market Unit Climate & Renewables ab Seite 76.
Wasserkraftwerk
Kohlekraftwerk
Gas- und Dampfkraftwerk
Navia
150 MW
Los Barrios
570 MW
Picos
160 MW
Puente Nuevo
320 MW
Bahía de Algeciras
800 MW geplant
Tarragona
400 MW
Escatrón
800 MW
Escucha
160 MW
Puertollano
220 MW
Cercs
160 MW
Aguayo
360 MW
Market Unit Spain Unsere Struktur
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Dieser Unternehmensbericht enthält möglicherweise bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf den gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung des E.ON-Konzerns und anderen derzeit verfügbaren Informationen beruhen. Verschiedene bekannte wie auch unbe-kannte Risiken und Ungewissheiten sowie sonstige Faktoren können dazu führen, dass die tatsäch-lichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Leistung der Gesellschaft wesentlich von den hier abgegebenen Einschätzungen abweichen. Die E.ON AG beabsichtigt nicht und übernimmt keinerlei Verpflichtung, derartige zukunftsgerichtete Aussagen zu aktualisieren und an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen.
IMO-COC-027827
Ident-Nr. 103755
Kreativkonzept & Gestaltung RTS Rieger Team, DüsseldorfProduktion Jung Produktion, DüsseldorfSatz & Lithografie Addon Technical Solutions, DüsseldorfDruck Druckpartner, Essen
Fotos Markus Altmann (Seiten U1, 6/7, 22/23, 30/31, 40/41, 46/47, U4), Christian Schlüter (Seiten 3, 24, 25, 28, 45, 70, 71, 72, 84),
Agencia Foto Deporte (Seiten 33, 89, 90), Gunnar Almberg (Seite 63), Nick Bonura (Seite 69), Moritz Brilo (Seite 76), Guglielmo Colasanti (Seite 87), DOTI Deutsche Offshore-Testfeld und Infrastruktur GmbH (Seite 18), E.ON AG (Seiten 13, 59), E.ON Bayern (Seite 44), E.ON Földgaz (Seite 57), E.ON Kraftwerke (Seite 51), E.ON Ruhrgas (Seiten 54, 56), E.ON UK (Seite 61), E.ON U.S. (Seite 67), ESMT European School of Management and Technology (Seite 15), Getty Images (Seite 78), Interartes (Seite 37), Kai-Uwe Knoth (Seite 19), Sergey Kostsov (Seite 80), laif/Arcticphoto (Seite 10), Berne Lundqvist (Seite 65), Mediaempire for biogas.se (Seite 64), Rüdiger Nehmzow (Seiten 16, 26, 27, 58, 66, 77, 83, 88), Fabio Perroni (Seite 85), Evgeniy Rodionov (Seite 82), Helmut Roloff (Seite 55), Peter Schaffrath (Seite 74), Siemens/E.ON (Seite 17), Hans-Peter Strauß (Seiten 10, 52), Charlotte Strömwall (Seite 62), Gavin Young (Seite 14), Ekkehard Winkler/Andreas Zelles (Seite 17), Andreas Zelles (Seite 53), Urban Zintel (Seite 50), Alexander Zhuchkov (Seite 81)
Das für diesen Unternehmensbericht verwendete Papier wurde aus Zellstoffen hergestellt, die aus verantwortungsvoll bewirtschafteten und gemäß den Bestimmungen des Forest Stewardship Council zertifizierten Forstbetrieben stammen.
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Energie ist einer der wichtigsten Faktoren unseres Lebens. Vom Alltag des Einzelnen bis hin zur internationalen Zusammenarbeit in Politik und Wirtschaft prägt Energie, ihre klimafreundliche Erzeugung und ihre effiziente Nutzung immer mehr unsere Lebensweise. Als leistungsstarkes Energie unternehmen mit großen technologischen und finanziellen Möglichkeiten hat E.ON es sich zur Aufgabe gemacht, treibende Kraft bei der nachhaltigen Gestaltung unserer Energie-zukunft zu sein.
E.ON treibt den Wandel voran, ist aber auch bereit, sich selbst zu wandeln und auf die Zukunft einzustellen. Dafür haben wir weiter-gedacht und Fragen aufgeworfen: Fragen nach unserer Größe und unserer Verantwortung. Nach unserer Attraktivität für Mitarbeiter und Investoren. Nach unseren strategischen Schwerpunkten und Zielen. Danach, ob wir als Unternehmen richtig aufgestellt sind. An den Antworten auf all diese Fragen orientieren wir unser Handeln, um so die Ziele einer sicheren, klimafreundlichen und bezahlbaren Energieversorgung in Einklang zu bringen – und so die Zukunft der Energie zu gestalten.
Finanzkalender
6. Mai 2010 Hauptversammlung 2010 7. Mai 2010 Dividendenzahlung 11. Mai 2010 Zwischenbericht Januar – März 2010 11. August 2010 Zwischenbericht Januar – Juni 2010 10. November 2010 Zwischenbericht Januar – September 2010
9. März 2011 Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2010 5. Mai 2011 Hauptversammlung 2011 6. Mai 2011 Dividendenzahlung 11. Mai 2011 Zwischenbericht Januar – März 2011 10. August 2011 Zwischenbericht Januar – Juni 2011 9. November 2011 Zwischenbericht Januar – September 2011