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Dramatisierung – Rhetorische Gestaltungsmöglichkeiten
Studie erarbeitet von Gerhard Dirmoser Linz, 09.2011 – 12.2011 / Version 1 16.10.2011
Zu Diagrammatik-Fragestellungen siehe: http://gerhard_dirmoser.public1.linz.at/
Siehe auch Modul: NOTATION_Rhetorik (Bildanalyse Claudia Blümle)
Die Verben zur Frage der Dramatisierung gehören zum Zeigekomplex, überdecken sich aber praktisch
nicht mit den Schlüsselverben der diagrammatischen Gestaltung. Das scheint ein erster Beleg dafür
zu sein, daß sich diagrammatische Strukturen nicht in jedem Falle für Dramatisierungen eignen.
dramatisieren
DUDEN: aufregend darstellen, schlimm darstellen
zuspitzen
schärfen
konfrontieren
aufladen
semantisch aufladen
fesseln (als Wirkung)
herausstellen
herausheben
hervorheben
herausstreichen
herausstreichende Rahmung
abheben
auftürmen
entgegenstellen
vergrößern
anstrahlen
beleuchten, ausleuchten
hinterleuchten
forcieren
betonen
auffetten
hinterlegen: farbig hinterlegen
intensivieren
aufdrehen
steigern
einfärben
aufblasen
aufrüsten
kontrastieren: extreme/harte Kontraste
sich abheben
herausbrechen
herausragen
herausstechen (w)
herausstechende Rahmung
herausfallen (w)
herausleuchten (w)
erstrahlen
auffällig gestalten: …
schreierisch gestalten: …
überziehen, überdrehen
theatralisieren
auratisieren
Es soll versucht werden, die Potentiale der Dramatisierung für Ausstellungen etwas breiter
auszuloten, um auch die Grenzen der diagrammatischen Zugangsweise klar vor Augen zu haben.
(DG) Ein erster Impuls ergab sich im Gespräch mit Harald Katzmair
über Gestaltungsansätze von Paul Klee u. Wassily Kandinsky und analytische Methoden von Bill Hillier.
Mit Hilfe dieser Dramatisierungsbetrachtung soll ein erster Versuch unternommen werden, die
rhetorischen Dimensionen im Rahmen der ‚Diagrammatik der Ausstellungskunst‘ exemplarisch
abzustecken.
Die ‚Kunst der Ausstellung‘ könnte aus dieser Perspektive verstanden werden – als:
Die Kunst Dramen zu visualisieren
Die Kunst spannungsvolle Verhältnisse zu schaffen
Dem entgegen stehen entspannte Großdiagramme, die große Datenmengen vor den Augen
ausbreiten.
Diagrammatische Dramatisierung?
Im Regelfall verbindet man mit Matrix, Baum- und Netzstrukturen, Karten, Schemen und technischen
Zeichnungen eher ausdrucksneutrale zeichnerische Umsetzungen.
Da Diagramme auch für Propaganda-Zwecke verwendet werden bzw. auch Propaganda-
Ausstellungen von Diagrammen Gebrauch machen, soll auch untersucht werden, inwiefern sich
Diagramme in diesen Verwendungskontexten (u.a. ästhetisch) verändern.
Geometrische Grundformen, wie Quadrat, Kreis und gleichseitiges Dreieck sind als dramatische
Grundformen wenig geeignet. Gleiches gilt für Quadrat-Raster und regelmäßige Wabenstrukturen.
Gleiches gilt für entspannte symmetrische Gebilde.
Kreis/Quadrat-Schemen sind in sich wenig dramatisch. Nur im Kontrast zur Umgebung können
Diagramme in Ausstellungen auch ‚herausfallen‘.
(Buch-Cover zu F. Kiesler)
Kiesler (mit Katze) als Beleg dafür, daß er mit der Diagramm(Kanten)-Ansätzen vertraut war.
Dramaturgie
Die Dramaturgie hängt mit dem Verlauf von Ereignissen/Erzählungen zusammen. Aus der Sicht der
Diagrammatik sollten daher Verlaufsdiagramme von Interesse sein.
Ablaufdiagramme
Faltungen, Rhizome
Kontinuierliche Graphen bieten eher ein Spektrum an Ausdrucksgesten als diskrete Diagramme.
Zusammenhänge (kausale Verhältnisse) spielen in Erzählungen eine zentrale Rolle. Die explizte
Visualisierung von Zusammenhängen erfolgt in den kanten-orientierten Diagramm-Grundtypen.
Aus der Perspektive dieser zusammenhängenden Diagrammstrukturen kann man sich kantenlose
Dramen nur schwer vorstellen.
Aufbau der Erzählung
Spielverlauf
Spannungsverlauf
Verlauf schicksalhafter Begegnungen
visual drama
Das Drama der Knoten (und Ersatzknoten)
Bei den Exponaten einer Ausstellung handelt es sich in der Regel nicht um abstrakte geometrische
Knoten-Formen, sondern um konkrete Artefakte, die dafür ausgewählt wurden, bestimmte Themen
zu visualisieren. Oft handelt es sich dabei um Einzelstücke; man hat daher keine Wahl was Größe und
Ausführung (Farbigkeit etc.) betrifft.
Tische, Sockel, Unterbau-Elemente, Vitrinen, …. als Ersatzknoten:
Da die Artefakte in Größe und Ausführung nicht beliebig angepaßt werden können, lassen sich die
gewünschte Größenordnungen (der Knoten) nur mit Hilfe der Sockelkonstruktionen, Rahmungen und
Vitrinen umsetzen.
Das Drama der Stellvertreter-Knoten
Hall of the Universe … / Rose Center of Earth and Space / NY 2000 / Ralph Appelbaum Association (Quelle: David
Dernie – exhibition design)
Das Drama der Umfassungslinien und Grenzlinie – to draw a distinction
Gerade auch die Clusterung der Artefakte, kann durch gemeinsame Sockel und Boden-Gestaltungen
in einfacher Form visualisiert werden. Diese (zT. nur minimal) erhöhten Bodenflächen bilden
Teilräume (also Schwellen-Situationen), die in plausibler Form die Zusammengehörigkeit der
auszustellenden Elemente visualisieren.
Auf Fachmessen übernehmen Teppich-Flächen diese Funktion. Alle Aussteller die zu einem Label
(oder Konzern) gehören, teilen sich eine große (gleich gefärbte) Teppich-Fläche.
Übersee-Museum Bremen – Ozeanien
(Quelle: Atelier Brückner)
El Lissitzky Kabinett
(Quelle: www.vanabbemuseum.nl)
Das Drama der Rahmung
Kabinett der Abstrakten – Entwürfe von El Lissitzky (Quelle: Plot # 4)
Das Drama der Kanten (inkl. Umfassungslinien)
Beziehungskanten sind nur sehr selten im Sinne einer semantischen Beziehung explizit gestaltet.
Manchmal übernehmen abstrakte Gerüste, Hängungsraster oder Fadengespinste als Stellvertreter-
kanten diese Funktion.
(N1_III_6684) (Quelle: Kunstf. Bd. 181)
Exposition Internationale du Surréalisme, Paris 1938 (Quelle: Salon to Biennial)
Siehe auch: Kiesler: Theater-Ausstellung und Raumarchitektur
Mittels Kanten-Länge und Kanten-Stärke können wichtige Beziehungen hervorgehoben
werden. Die Farbgestaltung der Kanten bietet weitere Möglichkeiten.
Das Drama der Zwischenräume (das Drama der Nähe)
Wenn keine Kanten oder Umfassungslinien ausgeführt werden, dann steht keine Kante-Gestalt zur
Verfügung, um ein Drama zu visualisieren. Das Zueinander der Knoten (Artefakte) kann also nur
durch Ausrichtung und Nähe gestaltet werden.
Die Ausrichtung kann zur Bildung von Reihen oder anderen Formationen führen.
Das Drama der Explosionszeichnung (das Drama der Explosion)
(1) Stefan Sous, Berliner Luftpost, 1999 (Quelle: Kunstforum Bd. 196)
(2) Z11_II_039
Das Drama der Formationen
Dramatische Schwarm-Bewegungen
Bewegungsmuster, die von den Artefakten gebildet werden (Georges Adeagbo)
(Georges Adeagbo, Venedig 2009)
(T7_IV_8829)
Symmetrische Stapelung
Konfrontation mittelalterlicher Werke sowie afrikanischer Artefakte mit Meisterwerken von Cézanne, Matisse,
Modigliani und Renoir in der 1922 von Albert C. Barnes gegründeten Barnes Foundation (Quelle: Zeitmaschine,
Bern))
Das Drama zeigt sich
Die gesammelten Verben finden sich primär im Zeige-Komplex. Ein Drama, das nur als verbaler Text
zu verstehen ist, kommt in einer Ausstellung nicht (von sich aus) zur Geltung.
Das inhaltliche Drama (im WAS) muß also auch seine Form im WIE finden.
Selbst im Rahmen einer Lesung, wäre der Inhalt stimmlich ausgedrückt werden. Das WAS der
Erzählung ist also im WIE der Ausdrucksgeste zu vermitteln.
Ästhetik als emotionale Wirksamkeit
Siehe: Gestische Dramatisierung
Siehe: Physiognomische Dramatisierung
Siehe: Atmosphärische Dramatisierung
Siehe: Energetische Dramatisierung
Siehe: Dramaturgie des Blicks
Performative Dramatisierung? Siehe: Erscheinungen gestalten
Siehe: Gestische Dramatisierung
Gestische Dramatisierung?
Diagramme als Erschließungsgesten
Diagramme als Vermittlungsgesten (Vergl.: das WIE der Ausdrucksgeste)
Diagramme als Darstellungsgesten
Drama der Zeigegesten
Drama der Lichtgesten (Lichtkegel) die durch die Exponat-Landschaft führen
Coop Himmelblau – Ausstellung MAK Wien
Knoten-Gesten (Gesten der Informationsträger)
Exhibition Pier Paolo Pasolini – who is me, 2009, Centre
Dürrenmatt (Quelle: Plot # 5) Design: Chezeitz & Roseapple, Berlin
Diagramme/Graphen als Ausdrucksgesten?
Ausdrucksgesten in Diagrammen
Sarah Illenberger, 2005 (Quelle: visual storytelling)
Große Gesten in Ausstellungen
Graphematische Gesten (Kontinuierliche Gesten)
Wall, Sol LeWitt, 2004, Kunsthaus Graz
(Quelle: David Dernie, exhibtion design)
Graphematische Darstellungsgesten / Graphematischer Zeitraster bzw. Entwicklungsraster
AEC Linz, CERN Ausstellung 2011
Geschichte Europas (für das europäische Parlament) Quelle: http://www.atelier-brueckner.com
Große Display-Gesten
In den Weg stellen, entgegenstellen / dramatische Erhebungsgeste
(1) (2)
(1) Astellas Modular exhibit kit, european association of urology, Stockholm (Quelle: Pam Locker) Design:
Photosound 2009
(2) London Transport Museum 2007
(3) AEC Linz – CERN Ausstellung 2011
Display-Paneele als Raumteiler
Raum-umspannende Display-Gesten (vergl. auch Panorama-Ansätze)
(4) / Light setting, Trading hall / Handelssaal Deutsche
Börse, Frankfurt am Main, 2008 (Quelle: Atelier Brückner)
Gesten der Display-Konstruktionen
(1) (2)
(1) Träger-Type aus dem Leger- und Trägersystem für die Internationale Ausstellung neuer Theatertechnik,
Wien 1924 (Quelle: Die Kulisse explodiert – F. Kiesler)
(2) Leger- und Trägersystem für die Internationale Ausstellung neuer Theatertechnik, Wien 1924
(Quelle: Friedrich Kiesler 1890-1965)
Physiognomische Dramatisierung?
Ausdrucksgesten Der Begriffe der Ausdrucksgeste wäre im Detail weiter zu verfolgen, was im Rahmen dieser Studie aber nicht
Geleistet werden kann.
Kontinuierliche Formen als Drama
Spiral-Progression
HP Zimmer, Spur
(Quelle: Astrit Schmidt-Burkhardt – Stammbäume der Kunst)
Diskontinuierliche Formen als Drama
Brüche, Sprünge, Kerben
(Quelle: Ausstellen und Präsentieren) Ausstellung: Mythos Rommel (Stuttgart) Architekt: Hans Dieter Schaal
Aggressive Zacken-Formen
KONFLIKT – 2000 Jahre Varusschlacht (Quelle: new exhibition design 02)
Ein Meer der Gesichter
(T3_053) National Holocaust Museum
(mögl. Quelle: What is exhibition design?)
Atmosphärische Dramatisierung?
Siehe: energetische Dramatisierung Vergleiche dazu die Lichtinstallationen von Olafur Eliasson (Tate London)
http://www.urban75.org/photos/london/lon547.html
Begehbare Lichträume Vergleiche auch Lichtspiegelungen in gotischen Kathedralen
interaktive Karte – Haus der Geschichte Baden-Württemberg
(Quelle: Atelier Brückner)
Materiale Dramatisierung?
Siehe: energetische Dramatisierung
Chaos-Struktur als Drama (Explosionen, Naturkatastrophen, …)
Pitt Rivers Museum, Oxford (1884)
(Quelle: Hughes – Exhibition Design)
Das Drama der Naturgewalten (Das Drama des Erhabenen)
Das Drama materialer Anhäufungen (Material-Schluchten)
Quelle: Szeemann / Geld und Wert 2002
Das Drama collageartiger Anhäufungen
(Quelle: visual storytelling – Gestaltung: Densitydesign)
Energetische Dramatisierung?
Farbdrama / Das Drama Farbgewichte (der Farbflächengewichte)
In Farbe tauchen
Raumstadt – City in Space 1925 Grand Palais in Paris
(Quelle: Kiesler – inside the endless house)
Farblicht-Drama
(1) (2)
(1) Licht u. Farbe inszenieren, Gewerbemuseum Zürich 2008/2009 (Quelle: Plot #3) Gestaltung: LED – Colourlab
Züricher HdK (2) Ernst F. Ambrosius & Sohn / Deutsche Telecom „futurezone“ (Quelle: Neue
Ausstellungsgestaltung 01) ExpoTec OHG
Lichtdrama
In Licht tauchen, selektive Ausleuchtung, selektive Forcierung
The lighting plan; Exhibit-focused lighting (Quelle: Hughes – Exhibition Design)
Lichterscheinungen, die schon im Zugang zu sehen sind
Durscheinende Elemente
Reactable (Quelle: VJ mapping festival)
Impuls Bauhaus (Quelle: www) http://impuls-bauhaus.de/de/12-ausstellung-exponat-interaktiv-
Im Licht schwebende Elemente
(1) Impuls Bauhaus (Quelle: www) http://impuls-bauhaus.de/de/12-ausstellung-exponat-interaktiv- (2) ART+COM Katalogbuch
Lichtbad
ART+COM (Quelle: Katalogbuch)
Dramatische Schatten-Gestaltung
Ausstellung >krank warum?< in Schloss Halbturn, 1998
(Quelle: Szenografie III, Frank Beat Keller)
Fluides Drama
(…)
Tempo steigern
(…)
Dichte erhöhen
(1) (2)
(1) Anna Oppermann (C2_IV_8930) Ausstellung: Wien, Stuttgart
(2) Hygiene Exhibition, Dresden 1930, Design: El Lissitzky, (Quelle: photographic spaces)
Intensivierung
Dramatik der Kräfteverhältnisse
Schwebende Situationen, schwebende Elemente
(1) (2)
(1) The Family of Man, MoMa 1955, Curated by E. Steichen (Quelle: public photographic spaces)
(2) Museum für Kommunikation Berlin (Quelle: Neue Ausstellungsgestaltung 01) Design: Hamann-Projekte
Im (virtuellen) Raum (CAVE) schwebende Lichtbilder
(1) Masaki Fujihata
(Mögliche Quelle: http://www.medienkunstnetz.de/werke/field-work/)
(2) http://www.field-works.net/bus.JPG
Fragile Gleichgewichtssituation
Symbolische Dramatisierung? (WAS)
Nutzung ‚aufgeladener‘ Symbole
Torpedo-Diagramme der idealen ständigen Sammlung of Modern Art: in: Alfred H. Barr, Advisory Committee
Report on Museum Collections, 1941 (Quelle, Astrit Schmidt-Burkhardt)
Semantisch aufladen
K6_138
Einsatz riesiger Lettern
Soviet Pavilion of the International Press Exhibition of the Deutscher Werkbund, Köln 1928 (Quelle: public
photographic spaces) Design: El Lissitzky u.a.
Inhaltliche Dramatisierung (WAS)
Gegenwart & Utopie (was wird kommen, was haben wir zu erwarten)
Rätsel & Lösung
Frage & Antwort
Katastrophen-Szenarien
Spannung aufbauen
Vier Grundqualitäten
Grundriß des Museums der Obsessionen (Quelle: Individuelle Mythologien – Harald Szeemann)
Quantitative Dramatisierung
Vergrößern
(1) (2)
(1) Visual Stories – breaking news (Quelle: visual storytelling) Xavier Barrade, 2010
(2) Mandala: Visionen der 60er-Jahre in vier Glashäusern
(Quelle: Neue Ausstellungsgestaltung 01) Studio: Italo Rota
monumentalisieren
Ausstellung Moskau 1959, Eames
(Quelle: Inszenierung und Ereignis)
Dichte erhöhen
Q10_259
Hall of Biodiversity, American Museum of Natural History, NY 1998,
Ralph Appelbaum Associates (Quelle: David Dernie – exhibition design)
Das Drama der Voluminosität der Enge und der Weite
Ekstasen der Dinge (Gernot Böhme)
Akustische Dramatisierung
Schrille Töne
Intensivierung
Schlagzahl erhöhen
hohe/nervige Töne
Pausen gestalten – große Auftritte
Raum-Dramaturgie
Wie läßt sich Spannung im Raum fassen?
Wie lassen sich Dramen im Raum gestalten?
Welche Raum-Positionen bieten Grundlagen für ein Drama?
Zwischen Schwellen-Situationen
Raum-Mitte
Q1_020
Lage im Bereich von Hauptwegen
Siehe auch: Das Drama der Voluminosität der Enge und der Weite
Architektonische Gesten
Dramatische Höhlensituation
(Quelle: F. Kiesler 1890-1965)
(Quelle: F. Kiesler / Katalog Whitney Ausstellung)
Große Gesten der Architektur
Überwältigende Situationen
Das Drama gigantischer Hallen (inkl. Kathedralen)
Lichttisch als Parcours
Great Expectations, Casson Mann, Grand Central Station, NY 2001 (Quelle: David Dernie – exhibition design)
Dramaturgie der möglichen Blicke (bzw. Einblicke)
Kevin Lynch – City sense
Auftrittssituationen (Auftrittsdrama)
Über die Schwelle schreiten
Durch eine Gangsituation in große Räume eintreten
Aus der Blickbegrenzung heraustreten in Freiräume
Eintrittssituation
Lichträume betreten / dem Licht Folgen
interaktive Karte – Haus der Geschichte Baden-Württemberg
(Quelle: Atelier Brückner)
Das Drama der architektonischen Stapelung (auftürmen)
Venedig 2010
Gedächtnistheater (ital. Beitrag)
Das Drama der Ausstellungsarchitektur
Große Gesten der Ausstellungsarchitektur
El Lissitzky, Ausstellungsansicht der Polygraphischen All-Uninionsausstellung Moskau 1927 (Quelle: Zeigen. Die
Rhetorik des Sichtbaren)
Das Drama der Raumgestalt – das Drama der Schwellen und Zwischenwände
In den Raum hineinstehend oder hereinhängend
Hilti – Brand World in Schaan, 2007, Triad Berlin (Quelle: Ausstellen und Präsentieren)
Große räumliche Erstreckung (horizontal)
Vitrinenstrecke – Geschichte der Schweiz – Schweizerisches
Landesmuseum Zürich (Quelle: new exhibition design 02)
Große räumliche Erstreckung (vertikal)
Metapher ‚Umlaufband der Geschichte‘ Soviet Pavilion oft he International Press Exhibition ot the Deutscher Werkbund, Köln 1928, Design: El Lissitzky
(Quelle: public photographic spaces)
Das Drama expressiver Ausstellungsgrundrisse Auch wenn nicht jede Grundrißform auch in räumlicher Hinsicht lesbar wird, zeigt das Beispiel klar, daß die
Räume nicht als einfache white box begriffen werden.
This Is Tomorrow, 1956 – Whitechapel Art Gallery (Quelle: Salon to Biennial)
Das Drama expressiver Füllelemente
Faden-Gewirr
Exposition Internationale du Surréalisme, Paris 1938 (Quelle:
Salon to Biennial) Siehe auch: Kiesler: Theater-Ausstellung und Raumarchitektur
Rhizomatische Strukturen
Level Green – Autostadt Wolfsburg (Quelle: new exhibition design 02) (Quelle: ART+COM Katalogbuch)
Organische Strukturen
Deutsche Telekom – Internationale Funkausstellung Berlin 2009 (Quelle: Plot #4) Design: Q~BUS, Berlin
„Eine dynamische Formsprache prägte das >ZEN meets streetart design<“
Durchscheinende Leichtbaukonstruktionen xxx
Surreale Szenarien (Bsp. Konzepte von F. Kiesler)
(Qelle: F. Kiesler – Löcker Verlag)
Dekonstruktivistische Füllelemente
Lunapark und Metropol
(Quelle: Museumsdinge) Berlin, Berlin – Die Austellung zur Geschichte der Stadt 1987 Martin Gropius Bau
Hans Dieter Schaal – Gedankengebäude. Einblicke (Quelle: Museumsdinge)
Komplexe architektonische Gitterwerke
(1) (2)
(1) Raumstadt – City in Space 1925 Grand Palais in Paris (Quelle: Kiesler – inside the endless house)
(2) Ausstellungsgestaltung (Raumstadt) auf der Exposition Internationale des Arts Décoratifs et Industriels
Modernes, Paris 1925 (Quelle: Die Kulisse explodiert)
(F. Kiesler / C6_139)
Dramaturgie des Blicks
Alle raumorientierten (und flächigen) Dramatisierungen sind nur aus der Sicht des Blicks zu
verstehen.
Der Blick von oben als Spektakel (Brückenübergang im Museum)
Vergl. Kunsthalle Wien Karlsplatz (erste Fassung)
Bone Walk, Ron Herron/Imagination, Natural History Museum, London (Quelle: Hughes – Exhibition Design)
Dramaturgie des Parcours
Parcours als dramatische Geste
Drama der Wegelemente des Parcours (Drama der Brücken und Rampen)
BMW-Museum (Quelle: Atelier Brückner)
Parcours als explizite kontinuierliche Geste (Band-Ansätze)
Die Fahne begleitet die Besucher entlang des gesamten Ausstellungsrundgangs und ist durchwirkt mit
verschiedenen medialen Installationen: artcom (Quelle: ART+COM)
Film-Dramaturgie
News 3D - The Newseum
(3D Zeitung) Washington D.C. (Quelle: new exhibition design 02)
Erscheinungen gestalten
Hinterleuchtetes Zentrum (hinterleuchten)
(Quelle: L. Krempel – Visualisierung komplexer Strukturen)
Hinterleuchtete Knoten (hinterleuchten)
(Quelle: AD – Collective Intelligence in Design)
Herausfallendes
Schrille Aufgeregtheit
Spannungsverhältnisse
Komplexe Spannungsverhältnisse
Ausgangslagen für Dramatisierungen
Neutrale Ausgangslage: white box, black box
Dank an: Dietmar Offenhuber, Harald Katzmair, Gesche Joost, Gunther Kress & Theo van Leeuwen,
Astrit Schmidt-Burkhardt, Mathias Bauer, Werner Hanak-Lettner
Literatur
Public Photographic Spaces – Exhibitions of Propaganda, from Pressa to The Family of Man, 1928-55
(2009) Ed. Anna Jiménez Jorquera
Reading Images – The Grammar of Visual Design (1996) Gunther Kress & Theo van Leeuwen
Bild-Sprache – Die audio-visuelle Rhetorik des Films (2008) Gesche Joost
Rhetorik, Diagrammatik und Szenographie – Forschungsprojekt (2011) Matthias Bauer Untersuchungen zum Medienwandel der Wissensdarstellung und –vermittlung in Text-Bild-Diskursen der frühen
Neuzeit. Stärker als linear verfaßte Texte lenken Text-Bild-Diskurse und andere szenografische Medien die
Aufmerksamkeit auf die relationale Struktur des Zusammenhangs, in dem Daten, Fakten und Figuren stehen.
Visualisierung komplexer Strukturen – Grundlagen der Darstellung mehrdimensionaler Netzwerke
(2005) Lothar Krempel
Die Ausstellung als Drama (2010) Werner Hanak-Lettner
Weiteres Bildmaterial
International Theatre Exposition – Steinway Hall, NY, 1926 (Quelle: F. Kiesler – Katalog Whitney)