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Einführung in die BWL
Christopher Schwand
Agenda
KurzvorstellungBegriff „Betriebswirtschaftslehre“Funktionen im Unternehmen
-anhand eines BeispielsHistorische EntwicklungGrundprinzipienUnternehmensziele und WachstumEntwicklung der ManagementkonzepteDiskussion
Vorstellungsrunde – ErfahrungenSektoren und Unternehmen
BWL als Wissenschaftsdisziplin
Rechts-wissenschaft Psychologie Wirtschaftswissenschaft
SozialwissenschaftNaturwissenschaft
Physik Chemie BiologieMathematik
und Logik
Volkswirt-schaftslehre
Betriebswirt-schaftslehre
Soziologie
RealwissenschaftFormal-wissenschaft
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Abgrenzung BWL / VWLBetriebswirtschaftslehre (BWL)
– Die Betriebswirtschaftslehre als Teilgebiet der Wirtschaftswissenschaften beschreibt und untersucht die ökonomischen Funktionen eines Betriebs innerhalb einer Volkswirtschaft/Industrie. Dazu gehört neben den Unternehmenszielen und den betriebswirtschaftlichen Funktionen vor allem die optimale Organisation der Produktionsfaktoren.
– Die BWL gliedert sich in zwei Hauptbereiche:• Allgemeine BWL: befasst sich mit planerischen, organisatorischen und
rechentechnischen Entscheidungen in Betrieben, und ist dabei funktionsübergreifend und branchenübergreifend ausgerichtet.
• Spezielle BWL: funktionelle oder institutionelle Gliederung– Institutionelle Spezielle BWL: Aufteilung nach Branchen, e.g.
Industriebetriebslehre, Bankbetriebslehre, Versicherungsbetriebslehre etc.– Funktionelle Spezielle BWL: Aufteilung nach Funktionen, e.g. Marketing,
Controlling, Finanzwirtschaft, Internationale BWL, Produktion & Logistik, etc.
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Abgrenzung VWL / BWL
Volkswirtschaftslehre (VWL)
– In der Volkswirtschaftslehre werden gesamt- und einzelwirtschaftliche Zusammenhänge und Prozesse untersucht. Grundfragen sind Handel, Ressourcenallokation, die Ursachen des Wohlstandes, die Gestaltung der Produktion, die Verteilung des Wohlstandes in einer Gesellschaft, Ursachen von Wirtschaftskrisen, sowie die damit verwandten Themen Finanzen, Steuern, Arbeit und Arbeitslosigkeit, Recht, Armut, Umweltschutz etc.
– Die VWL gliedert sich in zwei Hauptbereiche:• Mikroökonomie: Angebot & Nachfrage, Preisfunktionen & -elastizität,
Produktionsfaktoren & -funktionen, Entwicklung, Öffentliche Wirtschaft, Regulierung, etc.
• Makroökonomie: Gesamtwirtschaftlicher Konsum, Geld- & Fiskalpolitik, Arbeitsmarkt, Konjunktur- & Wachstumstheorie, Außenwirtschaft, Zahlungsbilanzen, Ermittlung volkswirtschaftlicher Daten (BIP), etc.
Unternehmen
ÖffentlicheBetriebe
ÖffentlicheHaushalte
PrivateHaushalte
BetriebeProduktions -wirtschaften, die fremde Bedarfe decken
HaushalteKonsumtions -wirtschaften, die eigene Bedarfe decken
Wirtschafts -einheiten
Wirtschaftseinheiten
Betriebe sind Wirtschaftseinheiten, in denen zur Deckung fremder Bedarfe Güter produziert und abgesetzt werden.
Kennzeichen: Wirtschaftlichkeitsprinzip Finanzielles Gleichgewicht
Haushalte sind Wirtschaftseinheiten, in denenzur Deckung eigener Bedarfe Güter konsumiertwerden.
Definitionen
Funktionen im Unternehmen- Beispielshafte Entwicklung
Begriffsdefinition• Elemente eines Wirtschaftsbereichs werden „Betriebe“
genannt; diese existieren in sehr verschiedenen Ausprägungen.
• Allgemeine Definition: Ein Betrieb ist eine – technische,– soziale,– wirtschaftliche und – umweltbezogene Einheit – mit der Aufgabe der Bedarfsdeckung, – mit selbständigen Entscheidungen und – eigenem Risiko.
• Für die BWL zu eng: – § 34 Abs 1 ArbVG: „jede Arbeitsstätte, die eine organisatorische
Einheit bildet, innerhalb der eine physische oder juristische Person oder eine Personengemeinschaft mit technischen oder immateriellen Mitteln die Erzielung bestimmter Arbeitsergebnisse fortgesetzt verfolgt, ohne Rücksicht darauf, ob Erwerbsabsicht besteht oder nicht“
Erste Wurzeln der BWL• Aus der Zeit um 3000-2800 v. Chr. stammt der älteste
Buchhaltungsbeleg (kleine Tontafel mit kaufmännischen Daten)– Planwirtschaften orientalischer Obrigkeitsstaaten, Großprojekte
(Straßenbau, Bewässerung, Wehranlagen)• Zwischen 400 und 300 v. Chr. verfassen Xenophon, Aristoteles,
Sokrates, Platon und Epikur Abhandlungen, die für spätere Betriebslehren Bedeutung erlangen.
• Allerdings unterscheidet Aristoteles:– Oikonomia: Die Lehre vom guten Wirtschaften im Haushalt.
(Auskommen mit vorhandenen Mitteln, bestmöglicher Einsatz Vorläufer des Optimierungskalküls)
– Chrematistik: von Geldgier getriebener Handel, ohne edleren Zweck.
Weitere Entwicklungsschritte
• Im 12. – 15. Jhdt. wird die Technik der doppelten Buchführung entwickelt und erste Ansätze zur Kostenrechnung entstehen.– 1202 veröffentlicht Leonardo Pisano Fibonacci ein Werk
über das Rechnen mit indischen Zahlenzeichen.– 1494 publiziert Luca Pacioli die älteste systematische
Darstellung der doppelten Buchhaltung, „Venezianische Methode“ (ist aber nicht deren Erfinder!)
• 1898 werden die ersten Handelshochschulen gegründet (Aachen, Leipzig und WIEN)
Geburtsstunde der Betriebswirtschaftslehre
Der Beginn des 20. Jahrhunderts
• BWL wird noch „Privatwirtschaftslehre“ und „Handelsbetriebslehre“ genannt; Probleme der industriellen Produktion (heutiges Kerngebiet!) wurden ausgeklammert.
• Eugen Schmalenbach (1873-1955) gibt der Disziplin ihren heutigen Namen:– „Es ist der gesellschaftspolitische neutrale Klang des Namens
Betriebswirtschaftslehre, gegenüber der als Profitlehre verdächtig gewordenen ‚Privatwirtschaftslehre‘, der für die Umbenennung der wissenschaftlichen Gemeinschaft von ‚Privatwirtschaftslehre‘ in ‚Betriebswirtschaftslehre‘ den Ausschlag gibt.“
Schmalenbachs Ansatz
• Zwar hinterlässt Schmalenbach kein systematisches Werk; er geht aber von zwei Leitideen aus:– Die BWL ist eine „Kunstlehre“.
• „Die Kunstlehre gibt Verfahrensregeln, die Wissenschaft gibt sie nicht.“ (Betonung der Pragmatik)
– Die BWL gründet sich auf der Idee der Wirtschaftlichkeit.
• Entspricht dem Prinzip einer möglichst sparsamen Mittelverwendung.
Bedürfnisse, Nachfrage & Angebot• Motor der Wirtschaft sind die Bedürfnisse der Menschen. Für die
BWL sind jene Bedürfnisse und Wünsche relevant, die durch das Anbieten von Gütern und Dienstleistungen befriedigt werden können.
• Grundsätzlich werden drei Arten von Bedürfnissen unterschieden:– Existenzbedürfnisse– Grundbedürfnisse– Luxusbedürfnisse
• Werden diese Bedürfnisse von Kaufkraft unterstützt, so spricht man von Bedarf oder Nachfrage nach Gütern/Dienstleistungen.
• Aufgabe der Wirtschaft ist es, der Nachfrage ein Angebot gegenüberzustellen, wobei das Problem besteht, dass Güter i.d.R. im Vergleich zum Bedarf knapp sind.
• Die Wirtschaft hat also eine Allokationsfunktion, bei der knappe Güter einer Nachfrage (mit knappen Ressourcen - Geld) gegenübergestellt werden.
Grundprinzipien
• Maximalprinzip– Mit gegebenem Aufwand (Mitteln) soll ein größtmöglicher Ertrag
(Erfolg) erreicht werden, z.B. mit 100.000 Euro Werbeaufwand ein höchstmöglicher Absatz.
• Minimalprinzip – Mit geringstmöglichen Aufwand (Mitteln) soll ein bestimmter Ertrag
(Erfolg) erreicht werden, z. B. mit möglichst wenig Geld die Anschaffung einer Maschine
• Allgemein: Extremumprinzip– Hinweis: Die meisten „Optimierungsprobleme“ laufen daher
mathematisch auf eine Extremwertsuche hinaus.
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Grundprinzipien
• Satisfikation / Approximation– In einigen Fällen kann es ausreichen, lediglich ein bestimmtes
Leistungs- oder Kostenniveau (annähernd) zu erreichen.
• Fixierung– Bisweilen genügt es, einen Zielparameter (z.B. Einkommen) bei einem
bestimmten Wert fix zu halten.
• Hinweis:– In ökonomischen Modellen finden sich Extrema meistens in der
Zielfunktion, wohingegen Restriktionen regelmäßig als Approximations- bzw. Fixierungsbedingung auftreten.
Rationalität
• Das geschilderte Vorgehen nennt man „wirtschaftlich rational“ (=vernünftig), weil es Vergeudung von Ressourcen (=Mitteln) verhindert.
• Es gibt aber auch andere Formen der Rationalität. Bisweilen können diese in Konflikt mit der wirtschaftlichen Vernünftigkeit geraten.– Soziale Rationalität (Ziele des Gemeinschaftswohls verfolgen,
Unternehmensethik, Corporate Social Responsibility)– Technische Rationalität (Erreichen bestimmter Anforderungen an
Maschinen etc.)– Ökologische Rationalität (Nachhaltiges Wirtschaften, Vermeidung von
Ausbeutung natürlicher Ressourcen)
Entwicklung der Sektoren
Umsatzprozess - Märkte
Zur Erstellung einer betrieblichen Leistung (Dienstleistung/Produkt) ist eine zentrale Steuerung und Problemlösung des betrieblichen Umsatzprozesses notwendig.
Umsatzprozess - UmlaufBeschaffungsmarkt
Absatzmarkt
Güterwirtschaftlicher Prozess
Beschaffung Produktion Marketing
LogistikLagerhaltung
InvestitionFinanzierung
Finanzwirtschaftlicher Prozess
Kapitalmarkt
Leitung
Personal, OrganisationRechtsabteilung
Rechnungswesen, EDV
Handlungsziele 1
Handlungs-ziele 1/2 Finanzziele
Produkt- undMarktziele
Erfolgsziele
Gewinn
Eigenkapitalrentabilität
Gesamtkapitalrentabil.
Zahlungsfähigkeit
Kreditwürdigkeit
Kapitalstruktur
Unternehmenswert
Umsatzerlös
Marktanteil
Produktprogramm
Macht- und Prestigeziele
Soziale Ziele
Einkommen, Pensionen
Arbeitszufriedenheit
Arbeitsplätze
Personalentwicklung
Unabhängigkeit
Unternehmensimage
Politischer Einfluß
Unternehmenstradition
ÖkologischeZiele
Umweltschutz
Ressourcenschonung
Handlungs-ziele 2/2
Handlungsziele 2
Typische Internationalisierung
Ein Standortim Inland
Mehrere Standorteim Inland
Mehrere Standorteim Inland und Export
Mehrere Standorteim In- und Ausland
Nationale Einbetrieb-Unternehmen
Nationale Mehrbetrieb-Unternehmen
Internationale Mehrbetrieb-Unternehmen
Multinationale Mehrbetrieb-Unternehmen
Geschichte des Managements
50 Jahre Innovation
Diskussion
Unternehmensziele