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Experimentelle und klinische Untersuchungen zur Frage der Resorption gasförmiger Stoffe aus dem Glaskörper

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Page 1: Experimentelle und klinische Untersuchungen zur Frage der Resorption gasförmiger Stoffe aus dem Glaskörper

v. Gr~efes Archiv fiir Ophthalmologie 161,252--281 (1959)

Aus der I. Universit~ts-Augenklinik Wien (Vorstand: Prof. Dr. A. PILLAT)

Experimentelle und klinisehe Untersuehungen zur Frage der Resorption gasfiirmiger Stofie aus dem Glaskiirper

Von

H. SCHENK

Nit 15 Textabbildungen

Der Gedanke, dnrch Lnfteinblasung in den Glask6rperraum die abgehobene Netzhaut der Aderhaut wieder zu nahern, ist nieht neu. Bereits 1911 beriehtete OHM, naehdem er zunaehst Tierversuehe bei Katzen angestellt hatte, fiber 2 Falle, bei denen er als Behandlung einer Netzhautabhebung, Luftinjektionen in den Glask6rper durehfiihrte und eine Patientin heilen konnte, wahrend sieh bei dem anderen Patienten kein Erfolg einstellte. Bei dem geheilten Fall land OI~M die injizierte Luft naeh 2 Tagen v611ig resorbiert, chne dag es dutch die Luft zu irgend- einer Sehadigung des Auges gekommen war. 1912 teilte ROH~ER eine wei- tere I-Ieilung einer traumatisehen Netzhautabhebung naeh Luftinjektion mit. Von 8 behandelten Patienten war dies jedoeh der einzige erfolgreiehe Fall, bei den fibrigen 7 Fs blieb die Netzhantabhebnng nnbeeinflugt. KOTL~ sah hingegen 1913 bei 15 Fallen keinen einzigen Dauererfolg nach der Luftinjektion. Die vereinzelten gfinstigen Erfolge der Behand- lung zu einer Zeit, in der die Netzhantabhebung nahezu immer yon der vSIligen Erblindung gefolgt war, veranlaBte K~usIus zur weiteren Er- probung der Luftinjektionen Tierversuche anzustellen. Er behandelte deshalb bei 8 Kaninehen eine experimentelle Netzhautabhebung mit LMtinjektionen in den Glask6rper und konnte aueh im Tierversueh in einem Fall die Wiederanlegung der Netzhaut beobaehten. Die injizierte Luft war aus dem Glask6rper des Kaninehens in samtliehen Fallen in 3 Tagen v611ig resorbiert. Er ffihrte das Versugen der Behandlung bei den meisten Fallen darauf zurfiek, dag die Luft allzu raseh resorbiert wird. I926 beriehten J~A~DELIz~ und BAUDOT sehliel~lieh fiber voriiber- gehende Bessernngen naeh Luftinjektion bei der Behandlung der Netz- hautabhebung.

Bereits lange Zeit vor Einffihrung der Luftinjektionen warde yore selben Prinzip ausgehend versueht, dutch Injektion einer Fliissigkeit in den Glask6rperraum die abgelSste Netzhaut wieder an die Aderhaut anzupressen. W~B]~ konstruierte ein troikart-ahnliehes Instrument, dab im Bereiehe der AblSsung derart dureh die Lederhaut eingestoehen wurde, dag das ls RShrehen in den Glask6rper reicht, ws das kfirzere subretinal endet. In den Glask6rperraum wurde GlaskSrper-

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Zur Frage der Resorption g~sf6rmiger Stoffe aus dem Glask6rper 253

flfissigkeit injiziert, wodureh subre~inale Flfissigkeit abfloB. Uber das Ergebnis der Behandlung wurde nichts bekannt. S c ~ S L ~ injizierte Kammerwasser in den GlaskSrper ohne nennenswerten Erfolg. DEUTSCg- ~ A ~ beriehtete naeh Injektion yon Kaninehen- bzw. Kalbsglask5rper fiber 5t tei lungen und 25Besserungen unter 92Ablatio-Patienten. Weiters liegen Mitteilungen fiber die Verwendung subretinaler Flfissigkeit (BI~c~-HIRSC~F~LD, WooD), Blutserum (ELscttZ~IG), Paraffin und Gelatine (PI~O~SCH), sowie physiologiseher Kochsalzl6sung (B~Rcg- HIRSCttFELD, ELSCIINIG~ GF~OSSMAN:N, WEI~NICKE) zur ~njektion in den Glask5rl0erraum vor.

Die Erkenntnis yon Go~I~, dab die Netzhautabhebnng durch einen RiB oder ein Loch in der Netzhaut verursacht wird, brachte die MSglieh- keit dutch VerschluB des Netzhautloches die Abhebung zu heilen. Diese MaBnahme wirkte sieh in der Behandlung der iNetzhautabhebung revolu- tionierend aus. In einer nahezu unfibersehbaren Anzahl yon Mitteilungen wurden Neuerungen und Verbessernngen in der Behandlung angegeben, die einzelnen Erfolgsstatistiken wuBten fiber zunehmend bessere Resul- tate zu berichten.

Der erneute Vorsehlag Luftinjektionen in den GlaskSrperraum als unterstfitzende MaBnahme bei der Diathermiebehandlnng der Netzhaut- abhebung anz~wenden, erfolgte yon ARZ~OA nnd R o s ] ~ , E ~ .

Die Luftinjektion wird mit einer dfinnen kNadel durch die Pars plana des CiliarkSrpers durehgeffihrt, damit nieht beim Stieh durch die Netz- haut ein neues Loeh erzeugt wird. Es werden jeweils 1--2 em 3 Luft injiziert, die dureh die Pupille sichtbar im Glask6rper in Form yon kleinen Bl~schen infolge der Schwerkraft nach oben steigt, um sich sehlieBlich in einer groBen Blase zu vereinige~. Durch die Luftinjektion kommt es zu einer manehmal betrs Erh6hnng des intraoenlaren Dr~ekes, naehdem unmittelbar naeh der beendeten diathermischen Stiehelung der Bulbus hypoton ist. Durch den erh5hten intraoenlaren Druek wird einerseits die abgehobene Netzhaut der Aderhaut gen~hert und andererseits wird das Absickern der subretina.len Flfissigkeit dureh die Stichelstellen begfinstigt. Der Druck, den die Luftblase beim Azlstieg zum h6chsten Punkt des Auges gegen die Netzhaut ausfibt, betrggt etwa l g pro Qnadratzentimeter naeh Injektion yon 2 em a Luft ( R o s ~ - G~E~). Da die Netzhaut nngef~thr dasselbe spezifisehe Gewieht wie Wasser hat, genfigt dies vSllig die Netzhaut an die Aderhaut anzupressen.

Die Luft kann vor der Injektion dutch Aufziehen bei rotglfihender 1Nadel sterilisiert werden, was jedoch nieht nnbedingt notwendig ist, wie die Mitteilungen yon AggtrGA in mehr als 60 F~llen und unsere eigenen fiber 100 Fs beweisen.

Um den Einstieh durch die Sklera des hypotonen Bulbus leiehter aus- ffihren zu k6nnen, wurde yon ROSEI~SRE~ mit dem StarlSffel ein Gegen-

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254 H. 8e~E~:

druek zur Tensionserh6hung ausgef/ihrt, bzw. eine episklerale Haltenaht in der Einstichgegend vorgelegt, AI~m;GA iniiziert in der Gegend der l%eeti, die mit einer Pinzette gefaBt werden, um die Sklera nieht zu stark einzudriieken. Bei unseren eigenen F~tllen wllrde die SMera mit zwei Elsehnigschen Fixationspinzetten aufgefaBt und zwisehen den Pinzetten durehstoehen.

Eine geteilte Meinnng herrsehte zwisehen AI~RIJGA nnd ROSE~G~ES fiber die ansehliefiende Lagernng des Patienten. AI~IrGA lagert den Patienten so, daft tier Rig an die tiefste Stelle zu liegen kommt, wghrend die Luftblase an die hSehste Stelle des Bnlbns anfsteigt. Er warnt ans- drtieklieh davor, Luft in das lZiBgebiet kommen zu lassen, da die Gefahr besteht, dag Luft dutch den Rig in den retroretinalen Raum eintritt. Bei oben gelegenen Netzhautrissen leitet AI~I~IJGA aus diesen Gr/inden sogar eine Kontraindikation ftir die Luftinjektion ab. ROSENGI~EN tr i t t entgegengesetzt dieser Meinung daffir ein, dab der Rig naeh oben zu liegen kommt, damit die Lnftblase den g ig w~hrend des Ileilungsver- laufes absehlieBt und so eine Passage des Glask6rpers in den retroretina- len IZa~lm verkindert. Da die Lnft dureh die eapillaren Verh/kltnisse Kugelform annimmt, seheint ROSESGI~EN der Eintr i t t yon Luft dureh den I~iB unter die Netzhaut unm6glieh.

An ~nserer Klinik erfolgt die Lagerung des Patienten dem Vorschlage IZOSE~GI~E~S entspreehend derart, dab der Netzhautrig naeh oben zu liegen kommt. 24 Std naeh der Operation wird der Patient entgegen- gesetzt gelagert und der NetzhautriB an die tiefste Stelle gebraeht.

Die wiederholten Vorschlgge yon AI~I~tCoA und ROSE~G~E~ wnrden von zahlreiehen Operateuren aufgenommen nnd in einer t{eihe yon Arbeiten konnte der gute Erfolg der Luftinjektion als unterstfitzende Behandhmg bei der Operation der Netzhantabhebung bestgtigt werden (tI~:egEs und COLE, LISTE~, PILLAT, RAVtt, SSAETg, TSOMASSES U. a.).

Unmittelbar naeh der Injektion ist das Spiegeln des Augenhinter- grundes dutch die Lnftblase unm6glieh. Dies veranlaBte S~IITH sis Modifikation tier Methode die Lxdt nicht direkt in den Glask6rperraum, sondern supraehorioidM Zll injizieren aand dutch die resultierende Ader- hautabhebnng die Aderhaut der abgehobenen Netzhaut zu n/~hern.

Ebenso wie die Luftinjektion wurde die Injektion yon Flfissigkeiten in den letzten Jahren wieder aufgegriffen. GI~AFTON und GUYTO?r sowie PossEI~ injizieren in alien ienen Ablatio-F~llen Koehsalz, wo die Netz- haut aneh naeh der vollendeten Operation noeh hoeh abgehoben bleibt. Bei Injektion yon Koehsalz in den abgehobenen Glask6rper wird der Glask6rper ausgedehnt und mit seiner hinteren Grenzmembran gegen die I~etina gepregt. In jiingster Zeit wurde yon SI~AFER die Implanta- tion yon sterilem mensehliehen Glask6rper im Ansehlug an die Operation gegen Netzhautabhebung empfohlen. Gegeniiber der Injektion yon

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Zur Frage der 1%esorption gasf/)rmiger Stoffe aus dem GlaskSrper 255

Luft und Kochsalz soll dureh den injizierten GlaskSrper ein stiirkerer und 1/inger anhaltender Druek auf die Netzhant ausge/ibt und durch die Aufffillung des fehlenden GlaskSrpers sch/idliche Schleuderbewegungen des fliissigen und abgehobenen GlaskSrpers vermieden werden.

Uber Teilerfolge naeh der yon S~AF~n angegebenen Glask6rper- implantation bei prognostisch ungfinstigen Ablatio-F/~llen wurde yon H~v~Y und K~r~IN~R~ berichtet.

An unserer Klinik wird seit etwa 5 Jahren bei s~,mtlichen Ablatio- F~llen im Ansehlufl an die Operation Luft in den GlaskSrper injiziert, wobei bei fiber 100 Patienten keine Seh/idigtmg dnreh die Luftinjektion beobaehtet werden konnte.

PILZAT beriehtete 1957 fiber 26 nieht ausgew/~hlte Ablatio-F/~lle, yon denen 18 geheilt und 4 gebessert werden konnten und nnr 4 unge- heilt blieben. PILLAT sieht in der Luftinjektion eine einfaehere und sieherere Mal~nahme als z .B. einen Plombendruek yon aul?en vorzu- nehmen und empfiehlt sie in allen F/~llen yon Ablatio-Operationen.

Da im l%ahmen der Luftinjektion noch zahlreiche Fragen zn kl/~ren sind, soll in der vorliegenden Arbeit auf die einzelnen Gebiete eingegangen werden. Es wurden einerseits klinisehe Untersuehnngen angestellt, um Resorptionsdauer und Druekverh/~Itnisse naeh der Injektion zu verfolgen, andererseits wurde in experimentellen Versuehen die I~esorptionsdauer nach Verwendung verschiedener Gase, der Resorptionsweg der Luft aus dem GlaskSrper, das histologisehe Bild und sehlieBlieh die Wasserstoff- ionenkonzentration des Glask6rpers naeh der Luftinjektion nntersueht.

I. Klinische Untersuchungen J. Untersuchung der Resorptionsdauer der in den Glask6rper

in]izierten Lu/t Der Zeitpunkt der vSlligen Resorption der in den GlaskSrper injizierten Luft

wird yon den einzelnen Untersuchern, die sich mit dieser Frage besehaftigen, ver- schieden angegeben. O~M sah bereits die Luft nach 2 Tagen aus dem Glask6rper resorbiert, wahrend ARRVGA 5--10 Tage, I~OSE~G~ 7--10 Tage als t~esorptions- zeit angeben.

Es wurden deshalb bei 16 Patienten nach der Luftinjektion laufende Unter- suchungen mit dem Ophthalmoskop durehgefiihrt und der Zeitpunkt vermerkt, wo keine Luftblase mehr im GlaskSrper sichtbar war. Bei 14 Fatienten, bei denen Luft im AnschluB an die Ablatio-Operation injiziert wurde, wurde mit den taglichen Kontrollen 5 Tage naeh der Operation begonnen. Bei weiteren 2 Patienten mit Luftinjektion ohne vorhergehende Operation erfolgte die erste Kontrolle bereits am Tage naeh der Injektion.

Im Durchschnitt betrug die Resorptionszeit 8,8 Tage. Nur in einzelnen Fallen dauerte die Resorption langer, in einem Fall sogar 13 Tage. ]3ei den beiden Patien- ten (Fall 15 und 16) mit Luftinjektion ohne vorhergehende Operation, war hin- gegen die Luft bereits 3, bzw. 4 Tage nach der Injektion vSllig resorbiert. Die raschere Resorption in diesen beiden Fallen ist dadurch zu erklaren, dab die Injek- tion bei totaler Ablatio nicht aus therapeutischen Griinden, sondern lediglich zur

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256 H. Se~E~K:

Druckmessung (Abb. 1) durchgefiihrt wurde und die Patienten keine Bettruhe ein- halten mu]ten, wahrend sich die operierten Patienten bei strenger Bettruhe nicht bewegen durften. Es ist denkbar, da~ der standige Lokalisationswechsel der Luft- blase bei Bewegung des Patienten zur rascheren Resorption AnlaB gab.

2. Untersuchungen des intraocularen Druckes nach Lu/tin~.eIction in den Glask6rper

Um die DruckverhMtnisse naeh der Luftinjektion zu prii~en, wurden bei 2 Patienten etwa 2 em a Luft in den Glask6rper injiziert und der intraoculare Druck vor der Injektion und nachher 1 Std l~ng alle 10 min, anschlie~end halbstiindlich kon- trolliert. Bei beiden Patienten handelte es

/oo

le/Y :/7 Minulen n.#th der :njek:/on

Rbb. 1. Druckkurve bei 2 l~atiente~ n~ch Luftinjektion in de~ GlaskSrper

sich um eine alte Netzhautabhebung und Herabsetzung des SehvermSgens auf un- siehere Liehtempfindung, weshalb eine Ope- ration nieht mehr in Frage kam.

Tabe]le 1. Dauer der Resorption von Lu# aus dem GlaskSrper beim

Menschen

Pat. Nr.

1 2 3 4 5 6 7 8 9

10 11 12 13 14 15 16

~g. Nr.

105/59 493/58 839/58

34/59 324/59 331/59 328/59 356/59 806/58 750/57 60/59

672/52 1055/46 1076/58 425,/57 680/58

Rite

Jahr

41 62 35 5O 40 56 56 72 78 75 28 16 54 55 32 30

Zeit der endgiil-

tigen Re- sorption in Tagen

7 8 8 8 8 8 8 8 9 9 9

10 11 13 3 4

Wie aus der Abb. 1 ersiehtlich ist, bewirkt die Luftinjektion einen erheblichen Anstieg des intraocularen Druckes bis etw~ 90 mm Hg. Der Abfall des Druekes beginnt erst etwa 1 Std n~eh der Injektion, der Ausgangspunkt wird etwa nach 4--5 Std wieder erreicht.

I I . Exper imente l le Untersuchungen

l. Resorptionsdauer verschiedener Gase nach Injektion in den Glask5rper des Kaninchens

In Tierversuchen wurde die In jek t ion verschiedener Gase in den

GlaskSrper durchgeff ihr t um festzustellen, in welchem AusmaJ] sich die

Dauer der Resorp t ion bei den einzelnen Gasen unterscheidet . Zur Ver-

wendung gelangten neben Luf t Kohlend ioxyd , S t ickoxydul (Lachgas),

Sauerstoff, St ickstoff und Argon.

Versuehsanordnung. Die Entnahme der einzelnen Gase erfolgte direkt aus der Stahlilasche fiber einen Gummischlauch, an dessen peripheren Ende bei ge0ffnetem

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Zur Yrage der Resorption gasf6rmiger Stoffe aus dem Glask6rper 257

Ventil eine Injektionssprigze angesetzt wurde. Dureh den erhebliehen ~berdruek des Gases wird der Stempel der Injektionsspritze bewegt, wobei das Gas in den t lohlraum der Spritze eintritt. Unmittelbar darauf Aufsetzen einer diinnen sub- cutanen Nadel und Durchfiihrung der Iniektion.

Der Bulbus des Kaninchens wird naeh Oberfl~ehenanaesthesie mit einem Schiel- haken vor die Lidspalte luxiert und etwa l0 mm vom Limbus durch die Sklera in den GlaskSrperraum einge- stochen. Es gelingt leiehf beim Kaninehen etwa 1 cm ~ des betreffenden Gases zu injizieren. Wird das Volu- men yon 1 em 3 iibersehrit- ten, so kommt es zuml~Jber- druek im Auge und Mattig- keit der I-Iornhaut, auBer- dem entweieht das Gas dureh den Einstiehkanal. Um bei h6herer Glaskom- pression einen Verlust aus der Injektionsspritze direkt zu vermeiden, ist die Ver- wendung einer gut abgedich- teten Spritze unbedingt er- forderlieh. Naeh abgesehlos- sener Injektion sind die Gasblasen im Glask5rper- raum mit dem Augenspiegel gut erkennbar. Zur besseren Kontrolle der Tiere wurde die Pupille mit Atropin er- weitert.

Ins Anschlug an die Injektion wurden die Ver- suchstiere bis zur endgtil- tigen Resorption des Gases laufend mit dem Angen- spiegel kontrolliert. Beim Vorsehalten einer Konvex-

Tabelle 2. Gas-Resorptionsdauer nach in]ektion in den Glask6~'per des Kaninehens

~Verwendetes Gas

Resorptionsdauer in Std

Tier Nr. 1

Kohlendioxyd

2 em ~ 16 1 em 3 8

Stickoxydul (Laehgas) 2 em ~ 24 1 em ~ 14

Sauerstoff 2 em 3 56 i cm a 32

Luft 2 em a 48 1 em 8 30

Stiekstoff 2 em a 64 1 cm a 42

Argon 2 em a

] era3 [

Dllreh- Tier Tier sehnitts- Nr. 2 Nr, 3 werte der

3 Tiere

19 16 17 9 8 81/8

26 28 26 13 14 14

50 60 551/2 26 22 2~

60 64 57 32 36 33

57 60 60 40 44 42

58 37

linse in der St~rke yon 15--20 dptr vor dem Augenspiegel sind die Gasblasen als dunkle Gebilde zu erkennen. Sie steigen im Glask6rper immer naeh oben, weshalb bei den Kontrolluntersuehungen vor Mlem die oberste Fundusperipherie zu beobaehten ist. Das Ergebnis der Versuehe ist in Tabelle 2 vermerkt. Es wurden pro Gas jeweils 3 Tiere verwendet. In ein Auge wurde 1 em ~, in das andere Auge etwa 2 em ~ des betreffenden Gases injiziert. Neben den Resorptions- zeiten bei den einzelnen Tieren wurde der errechnete Durehsehnittswert s/~mtlieher 3 Tiere in der Tabelle aufgenommen.

W/~hrend es naeh der Injektion yon Kohlendioxyd und Laehgas zur rasehen Resorption aus dem Glask6rper kam, dauerte die Resorption des: tibrigen verwende- ten Gase (Luft, Sauerstoff, Stiekstoff und Edelgas) wesentlieh l/roger. Die ver- schieden rasehe Resorption der einzelnen Gase scheint durch die untersehiedliehe LOslichkeit der betreffenden Gase erkl/Lrt zu sein. In Tabelle 3 ist die L6sliehkeit

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der verwendeten Gase (ausgedriickt in Kubikzentimeter Gas pro 1 g Wasser unter NormMbedingungen und Zimmertemper~tur) angefiihrt (ChemikerkMender, Vogel).

Die verschiedenen Werte bei den einzelnen Versuchstieren kommen dadureh zustande, dai~ einerseits exakte Dosierung des Gases unmSglieh ist und andererseits

T~belle 3. L6slichkeit der Gase iu Wasser

V e r w e n d e t e s L 6 s l i c h k e i t Gas ( em ~ Gas

j e g ~vVasser )

Kohlendioxyd Stiekoxydul . Sauerstoff . . Luft . . . . Argon . . . . Stiekstoff . .

0,878 0,629 0,031 0,0187 0,0329 0,0154

bei unruhigen Tieren dureh vermehrte Bewegung mit einer raseheren Resorption gereehnet werden muB. Da die LSsliehkeitswerte yon Sauerstoff, Luft, Argon und Stiekstoff nahe beisummenliegen ist ein groBer Untersehied in der Resorptionszeit nicht zu erw~rten. Vereinzelte ~bersehneidungen beider Tabellen sind im Bereiehe einer mSgliehen Fehler- quelle. Die li~ngste Resorptionszeit konnte naeh der Injektion yon Stickstoff vermerkt werden. Der Untersehied zwisehen Lnft und Stickstofi ist jedoch so gering, dab eine Verwendung yon Stickstoff zu klinisehen Zweeken keinen entscheidenden Vorteil gegeniiber Lnft bietet.

2. Nachweis des Resorptionsweges der Lu]t aus dem Glas]cSrper (Autoradiographische Versuche mit Radium-Emanation)

Der Nachweis, auf welchem Wege die in den Glask6rper injizierte Luft resorbiert wird, stSl~t auf betrs Schwierigkeiten. SobMd der Bulbus im Tierversueh zur histologischen Untersuehung er6ffnet wird, entweieht die Luft aus dem Auge. Auch die Verwend~ng anderer Gase, die naeh Injektion in den GlaskSrper yore Auge vertragen werden ohne zu toxisehen Erscheinungen zu ffihren, wie Stiekstoff, Sauerstoff, KoMendioxyd, Stickoxydul und Edelgase ffihrt uns nicht zu dem ge- wiinsehten Ziel. Es lag deshMb der Gedanke nahe, dureh Verwendung gasfSrmiger, radioaktiver Isotope den Resorptionsweg zu markieren. Die Verwendung yon Isotopen der genannten Gase seheiterte jedoeh einerseits an einer zu kurzen Halbwertszeit (Isotope yon Sauerstoff and Stiekstoff) andererseits wegen einer zu geringen naehweisbaren Strah- lungsmenge (Isotope yon Wasserstoff--H~--Trit ium und Kohlenstoff). Es wurde deshalb ein Gemisch yon Luft und t~adiumemanation (H]~RN- ]~GG]~-Sc]~nNK) verwendet: Naeh der Injektion in den GlaskSrper yon Kaninehen wurde der Versueh unternommen, den Resorptionsweg mit I-Iilfe der Autoradiographie auf photographisehen Platten festzu- halten.

Berichte fiber autoradiographische Untersuehungen in der Augen.. heilkunde liegen nur vereinzelt vor. SALLMANN und DILLON fiihrten im Tierversueh Untersuchungen mit jlal nach Iontophorese and intra- peritonealer Injektion durch. Weitere autoradiographisehe Versuehe wurden yon v. SALLMANN, EVANS und DILLO~ (Na~4), AX~L~OOT und HAMILTON, DUMINGTON und S M E L S E R , LAlCSEN, DOHLMANN (SSS), sowie yon PALM, CH~ISTIANSON (p3~ Aufnahme in der Linse) und

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Zur Frage der Resorption gasf6rmiger Stoffe aus dem Glask6rper 259

POTTS u n d JoIr162 (p32 Aufnahme in der Hornh~ut ) durehgeftihrt .

Autoradiogr~phische Un te r suchungen mi t gasfSrmigen Isotopen liegen

n ich t vor.

Versuchsanordnung. 1. In#ktion des Radiumemanation-Lu[tgemisches. Fiir die einzelnen Versuche wurden jeweils etwa 2 kg sehwere K~ninehen verwendet. Nach Oberflgchen~naesthesie mit 5%igem Cocain wurde der Bulbus vor die Lidspalte luxiert und 1 cm a Luft-Radium-Emanationsgemiseh in der Gegend des J~quators mit einer diinnen Nadel in den Glask6rperraum injiziert. Die Radiumemanation wurde durch Abpumpen aus einer Radiuml6sung gewonnen. Die Emanation wurde in einen Glaskotben abgeffillt und mit einem GummistoppeI verschlossen. Zur end- gSltigen Entnahme muBte der Gummistoppel mit der Injektionsnadel durch- stochen werden. Die Injektion effolgte in einer hochkonzentrierten Form yon Radiumemanation. Die Dosis pro Kubikzentimeter betrug jeweils 2--5 inC. Um einen Verlust yon Radium-Emanation zu vermeiden, wurden die Injektions- spritzen vor dem Versuch gediehtet. Wegen der relativ grol~en Menge strahlender Substanz wurde sowohl das Aufziehen der Radiumemanation als aueh die Injektion selbst unter einem gut funktionierenden Abzug durehgeftihrt.

2. Verarbeitung cler Bulbi. Wie bereits in Vorversuehen bestimmt wurde (HOmCXGa~,R-SC~r k~nn der h6chste Anstieg der Aktivit~tt im Auge etwa 2 Std naeh der Injektion erwartet werden. Nach dieser Zeit folgt ein relativ raseher AbfM1. Die beste Entnahme der Bulbi zur Durchft~hrung der Autoradiographie liegt deshalb 2--3 Std naeh der Injektion. W~hrend die Gesamtaktivitat bereits absinkt, kann entlang der Resorptionswege mit der hSchsten SS~ttigung gerechnet werden.

Da die Radiumemanation ~ulterst fltiehtig ist, erfordert die u des Materials eine gewisse Schnelligkeit. ])as Einlegen der enueleierten Bulbi in eine FixationsflSssigkeit ist deshalb unm6glieh, da sowohl die Radiumemanation als aueh ihre aktiven Folgeprodukte herausgewaschen wtirden. Die Fixation der Augen wurde deshalb in fliissiger Luft durchgefiihrt. Nach vori~bergehendem Ein- frieren der Bulbi werden diese noch im hMbgefrorenen Zustand mit einem Hirn- messer halbiert und der noch gefrorene Glask6rper zusammen mit der Linse entfernt. Man entgeht dadurch der Gefahr, dab die Bulbushiillen mit dem nach der Luft- Emanationsinjektion hoehaktiven Glask6rper in Beriihrung bleiben. Ein Bulbns- quadrant wird nun nochmals in flfissige Luft gebraeht und noch starr gefroren auf dem Mikrotomtiseh eines Gefriermikrotoms tibertragen. Zus~tzlich wurde bei 2 Versuehstieren aul]erdem der Sehnerv untersueht. Vor der Halbierung des Bulbus wurde der retrobulb~re Absehnitt des Sehnervs in einer L~nge yon etwa l0 mm yore Bulbus abgetrennt, ohne dabei den Bulbus zu erSffnen. Anfertigung yon Schnitten in einer Dieke von 50--100/~. Die Schnitte wurden direkt yore Mikrotom auf einem Objekttr~ger ausgebreitet und naeh raseher Troeknung im Paraffinofen in der Dunkelkammer entweder mit Stripping-Filmen oder Kernemulsionsplatten i n Kontakt gebraeht.

3. Autoradiogral)hie. Zur Durehffihrung der Autoradiographie land folgendes Filmmaterial Verwendung:

a) Str@ping-Filme. P]SLC hat eine Methode angegeben, die Naehteile anderer }Iethoden weitgehend vermeiden soll. Yon der Firma Kodak werden Stripping- Fflme (Typ NTB) hergestellt, die dutch eine dtinne Gelatinesehieht gesehtitzt werden und leieht yon einer Glasunterlage abgestreift werden k6nnen. Der bei Sieherheitslicht nnd im troekenen Zustand yon der Gesamtunterlage abgestreifte Film wird vorsichtig auf die Wasseroberflgehe eines mit destillierten Vc'asser geftill- ten grol]en Beeherglases gelegt, die Emulsionssehieht naeh unten gewendet, die

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260 g. Sc~E~x:

dtinne, sttitzende Gelatineschicht nach oben. Der fertige Gewebsschnitt wird yon unten her an die Emulsion gebracht und beides zusammen aus dem Wasser gehoben. Beim Trocknen zieht sich der Stripping-Film etwas zusammen und sorgt filr einen guten Kontakt mit dem Gewebeschnitt. Der Nachteil der Methode ]iegt in der MSglichkeit des Auswaschens der Aktivitiit w~hrend des Auftragens des Filmes.

b) Au[lage des Nchnlttes au] Kernemulsionsplatte. Die Gewebssehnitte wurden direkt auf Ilford C 2-Kernemulsionsplatten zu 100/x Dicke aufgelegt und nach der yon ILFO~D angegebenen Spezialmethode entwickelt. Bei beiden Methoden wurden

Abb. 2. Mfiltige Dhotochemische Schwgorzuug naeh '4 Wochen langer Exposition ( Sti.ipping-Film )

die Pr~parat,e der Rulbush[tllen yon je 2 Versuchstieren in der Dunkelkammer deponiert und in wSehentlichen Abst~nden bis zu einer Dauer yon 6 Wochen ent- wickelt. Die relativ lange Belichtungszeit wurde deshalb gewiihlt, um einerseits den Nachweis der Radiumemanation durch ihre kurzlebigen l%lgeprodukte (Radium A--B--C) andererseits dutch ihre langlebigen Folgeprodukte (Radium D - - E - - F = Polonimn) zu ermSglichen. Zus/~tzlich wurden yon 2 Versuchstieren Schnitte des Sehnervs nur auf Kernemulsionsplatten aufgelegt und 1, 2 und 6 Wochen nach dem Versuch entwickelt.

Ergebnis r gntersuehungen. 1. Stripping-Yilmmethode. W/~hrend nach einer Expos i t ionsze i t bis zu 3 Wochen keine Schw/~rzungen auf-

t ra ten, k a m es ers tmals naeh 4 W o c h e n langer Bel ich tung zu einer

mgBigen makroskopisch nur schwer s ichtbaren Schw~irzung (Abb. 2),

die sich bei den P rgpa ra t en der 5. und 6. Woche noch deut l icher ver- st/~rkte. Am besten konnten die Schw~rzungen nach tei lweisem Abziehen

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Zur Frage der Resorption gasf6rmiger Stoffe a,us dem Glask6rper 261

des Stripping-Filmes zur Darstellung gebraeht werden (Abb. 3, Sehnitt naeh 6 Woehen). Die bereits makroskopiseh sichtbare Sehw~rzung liel~ zun/~ehst ein positives Ergebnis der Autoradiegraphie vermuten. Bei stgrkerer VergrSBerung fehlten jedoeh c~-Bahnen. Da sowohl Radium- emanation als aueh deren Folgeprodukte eine erhebliehe ~-Strahlung

Abb. 3. S t a r k e l~hotochemische Schwiirzung" n a c h 6 W o c h e n lang'er E x p o s i t i o n ( S t r i p p i n g - F i l m )

erzeugen, deutet das v611ige Fehlen der ~-Strahlung auf eine photo- ehemisehe Schwgrzung hin und kunn nieh~ als radioaktive Schw~rzung angesehen werden. Das Durehziehen der Praparate dutch Wasser hat offenbar gen/igt, die nur in Spuren enthaltene Aktivitgt v611ig auszu- wasehen. Der Beweis dieser Annahme konnte dureh einen Kontroll- versueh erbraeht werden: Es wurden 6 unbehandelte Pr/~parate der- selben Versuehsreihe 6 Monate naeh dem Versueh auf Kernemulsions- platten gelegt, um eventuelle langlebige Folgeprodukte der Radium-

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262 I~. 8enEN~:

emanation nachzuweisen. Naeh eincr Expositionszeit yon 6 Woehen konnte auf ss PlaLten im Bereiche der aufgelegten Sehnitte ~-Bahnen im geringen Mal3e iestgestellt werden.

Vet der Abnahme des Sehnittes nnd Entwieklung der Plat ten wurde dureh kurzzeitige Beliehtung der Platten mit Rotlieht ein Oberfls sehleier erzeugt, der die veto Sehnitt bedeekte Flgehe freilgSt und so eine bessere 0rientierung ermSglieht. Abb. 4 zeigt die makroskopisehe Ansieht des abgenommenen Schnittes, Abb. 5 die Ansieht der entwiekel- ten Platten. Mit starker VergrSl~erung konnten ~-Bahnen nur im hellen Bereieh, der dem aufgelegten Sehnitt entspricht, naehgewiesen werden. Das Auftreten der ~-Bahnen war ]edoeh so gering, dab es unm6glieh ist, aus der Lokalisation Sehl/isse auf den Resorptionsweg zu ziehen.

Der Naehteil der Stripping-Filmmethode liegt somit in der M6glieh- keit des Auswasehens der Aktiviti~t wghrend des Auftragens des Filmes. Um dies zu vermeiden, wurde der Auflage der Sehnitte auf Kernemul- sionsplatten der Vorzug gegeben, wodureh ein brauchbares Ergebnis er- zielt werden konnte.

2. Auflage der Schnitte au[ Kernemulsionsplatten. Im Gegensatz zu den Pr~paraten der Stripping-Filmreihe konnte auf s~mtlichen Pr~para- ten eine erhebliche g-Strahlung nachgewiesen werden.

a) Bulbusschnitte. Zur autoradiographischen Auswertung der Schnitte ist es nbtig, zun/~ehst auf dem Sehnitt das Areal zu bezeichnen, welches die photographische Platte bedeekt. Die eingetroekneten seharfen R/inder der Gewebsschnitte erzeugen an zahlreichen Stellen auf den Plat ten kleinste Kratzer (auf das Aussehen dieser Kanstprodukte sell sp/~ter eingegangen werden). Es wird dadureh m6glieh, bestimmte Stellen des Sehnittes auf der Photoplatte wiederzufinden und topo- graphiseh auszuwerten. Von den beiden Versuchstieren win'den jeweils die bestgelungenen Sehnitte ausgew~hlt,

Bereits naeh 7t/~giger Expositionszeit l~gt sieh irn Bereiehe des auf- gelegten Sehnittes ein diffuses Auftreten yon radioaktiver Sehw/irzung in Form yon ~-Bahnen erkennen. Die Diehte der g-Bahnen nimmt deut- lieh in der Gegend des ~quators zu. In der Aquatorgegend fgllt eine dJehte Sehwi~rzung aM, die aus massierten e-Bahnen gebildet wird und ein halbkreisf6rmiges Aussehen hat. In den Prgparaten mit 2 und 3 Woehen langer Exposition kann ein/thnlieher Befund erhoben werden, wobei aueh bier ein deutliehes Strahlungszentrum in der Nquatorgegend vorhanden ist. Naeh 4 Wochen fallt erstmals neben der radioaktiven Schw/trzung an bestimmten Stellen eine zusi~tzliche diffuse Sehwarzung auf, die etwas n~her besproehen werden sell. Da gerade nach 4 Woehen langer Expositionszeit sowohl radioaktive als aueh diffuse (photo- ehemisehe) Sehwi~rzung deutlieh darzustellen ist, sell an Hand dieses

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Zur Frage der Resorption gasf6rmiger Stoffe aus dem Glask6rper 263

Pr~parates eine Differenzierung der einzelnen Schw/trzungen vor- genommen werden.

Abb. 4. N a c h w e i s la~; leb iger Folgeprodukte der Raditm]eraanat ion 6 Monate naeh dera Versuch. Gewebsschni t t (makroskopisch) . Vergr. 5 •

Abb. 5. N~ohweis langlebiger Folgeprodukte der R a d i u m e m a n a t i o n 6 Monate nach dem Versuch. Ans icht der e n t w i c k e l t e n P la t t en

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264 It. S e ~ :

Abb. 6 zeigt einen Gewebsschnitt, dem in Abb. 7 bestimmte Schw/ir- zungen auf der entwickelten photographischen Platte entsprechen. Bei

2~bb. 6. Gewebsseha i t t ( en t sp reehend der p h o t o g r a p h i s c h e n P l a t t e in Abb . 7)

Abb . 7. S c h w g r z u n g e n dee p h o t o g r a p h i s e h e u P l a t t e ( en t sp reehend d e m Gewebsschn i t t in Abb. 6). 1 ~ - S t r a h l u n g , I I P h o t o c h e m i s c h e Sehwgrzung , I I I K u n s t p r o d u k t (Kra tze r )

genauer Betraehtung der einzelnen erkennbaren Schwgrzungen unter dam Mikroskop f/illt auf, dal3 es sieh um versehiedene Ursaehen handeln

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Zur Frage der Resorpt ion gasfSrmiger Stoffe aus dem GlaskSrper 265

Abb. 8. a-Strahlung (Stelle 1 in Abb. 7)

Abb. 9. ~-Strahlung bei 445facher VergrSBerung"

Albrecht v. Graefes Arch. Ophthal. Bd. 161 18

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266 H . S c H E ~ K :

Abb , 10. P h o t o c h e m i s c h e Schwarmmg ' (Ste l le I I in Abb . 7)

Abb . 11. P h o t o c h e m i s c h e Schw~rzul lg be i 445 fa the r VergrOSerung

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Zur Frage der Resorption g~sfSrmiger Stoffe aus dem GlgskSrper 267

rauG. Die Vergr6Bernng der Stelle entspricht einer wirklichen ~-Strah- lung (Abb. 8, 104fache Vergr6Berung) bei noch st/~rkerer VergrSBerung (Abb. 9, 445fache VergrSBerung) sind deutlich die einzelnen ~-Bahnen zu erkennen. Hingegen sind bei raakroskopisch m~hezu identischen Ver- h~ltnissen der Stelle II bei 104facher Vergr51]erung (Abb. 10) keine ~-Bahnen zn erkennen, weshalb eine photocheraische Schw~rzung ange- noraraen werden raniS. Bei 445facher Vergr6Berung (Abb. l l) fgllt

Abb. 12. X u n s t p r o d u k t in F o r m eines Kra tze r s (Stelle I I I in Abb. 7)

lediglich eine diffuse k6rnige Schw/~rzung auf. Stelle III zeigt das Vor- liegen eines bet der Auflage des Schnittes oder bet der Entwicklung ent- standenes Kunstprodukten in Form eines Kratzers (Abb. 12).

Der grSBeren radioaktiven Schwgrzung (Stelle I) entspricht ira Gewebsschnitt ein am Xqugtor gbgehendes grS[~eres GefgB. Es ist in den ungef~rbten etwa 50--100/~ dicken Schnitten nicht raSglich zu ent- scheiden, ob es sich urn eine Arterie oder Vene handelt. Entsprechend der Lokalisation ist jedoch anzunehraen, dab eine Vortexvene ira Schnitt getroffen wurde. Nach 5--6 Wochen langer Belichtung nimrat g.hnlich wie in den Pr/~paraten der Stripping-Filrareihe die bereits beschriebene Cheraographie deutlich zu und erschwert die Beurteilung auBerordentlich.

b) Opticus-Schnitte. Nach 7 Tage langer Exposition laBt sich auf den Pla ten eine geringe, aus ~-Bahnen bestehende Schw/trzung erkennen, die sich in der zweiten Woche noch weiterhin verst~rkt. Wenn rain

18"

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268 I~. Se~E~x:

Schnitt und Platte zur Deckung bringt, so zeigt sich, dal~ die Schwi~r- zungen am Rande des quergeschnittenen Sehnervenstiickes zu ]iegen

A b b . 13 . Sahnit~ des Sehnervs (makroskopisch). Vergr. 5 y

~ , i ~

A b b . 14 . Schw~rzung der photographischen Platte (entsprechend 4era Schnitt in A b b . 1 3 )

kommen. Jene Stellen auf der Platte, die dem axialen Anteil des Seh- nervs entsprechen, zeigen nur vereinzelte ~-Bahnen. Die Lokalisation der Sehwgrzungen im Schnitt entspricht den Scheiden des Sehnerv, bzw. dera intervaginalen l~aum.

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Zur Frage der Resorption gasf6rmiger Stoffe aus dem GlaskSrper 269

In Abb. 13 and 14 sind dnerseits der histologisehe Sehnitt des 8eh- nervs and andererseits die entspreehende photographisehe Platte naeh 2 Woehen langer Exposition makroskopiseh (4,8Iaehe Vergr6Berung) dargestellt. Im Mikroskop zeigt sieh, dab die Sehwgrzungen aussehlieB- lieh aus ~-Bahnen bestehen.

Die kSrnige phot.ochemisehe Sehwgrzung tritt als Oberflgchen- sehleier nut in den oberflgehlichsten Schiehten der Platte auf, die mit dem Gewebssehnitt in Kontakt kam. Dadureh ist aueh eine Differen- zierung der dutch ~-Strahlen erzeugten Sehwgrzung mSglieh. ~-Strahlen erzeugen auf der Kernemulsionsplatte ebenfalls eine k6rnige Sehwgrzung, die jedoeh dureh die gesamte Dieke der Platte zu ,~erfolgen ist. Bei starker VergrSBerung haw. Verwendung von 01-Immersion gelingt die Untersehei- dung mfihelos. In Abb. 15 ist die m6g- liehe Lokalisation der verschiedenen Sehwgrznngen sehematiseh dargestellt.

Da bei der Autoradiographie das nntersuehte Material in direktem Non- takt mit der Emulsion der photogra- phisehen Platte kommt, muB die Sehwgrzung auf eine direkte ehemisehe lgeak~ion zwischen Gewebssehnitt und Emulsion zuriiekgeftihrt werden.

Chemographisehe Reaktionen sind seig langer Zeit bekannt. Each ihrem Erstbesehreiber B~rss~L, der Sehwgr- zungen yon Filmen dutch sonnen-

l ] -1

i , , , , . , ~ . i �9 �9 ~ �9 , , t i i m

b

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Abb. 15. Sehemat i sehe Dars te l lung der versohiedermn 8ctl wgrzungett . a Pho tog ra ph i s e he P l a t t e auf e inem Objek t t r f ige r m i t Gewebsschn i t t auf- geleg't, b oherfl~.chliehe (photoehemi- sehe) Sehwii.rzung', e S c h w f r z u n g in der g'anzen Dieke der P l a t t e du tch

- S t r a h l u n g

bestrahltes Xieferholz nachweisen konnte, werden sie ais ,,i~ussel- Effekt" bezeiehnet, In der Folgezeit wurde von zahlreichen Autoren auf ghnliehe Erscheinungen auch bei Verwendung biologisehen Materials hingewiesen: BOYD nnd BOARD fanden chemisehe Schw/tr- zumgen photographiseher Platten dureh Knochenmark von Ratten, BOARD besehreibt photoehemisehe Sehwgrzungen bei direktem Kontakt einer Kernemulsion mit Sehnitten yon Leber, Milz, Herz, Niere, Lunge und Muskeln von Meersehweinehen. Das in den Sehnitten enthaltene Glutathion and Cystein, bzw. ehemiseh gesehen die Sulfhydril-Gruppe wurde als Ursaehe der Sehwgrzungen angesehen.

Sehliel31ieh kSnnen pseudophotographisehe Effekte bei unfixierten Geweben d~reh Bakterien, Sehimmel and Prize (BOY])), als a~eh dureh Chemikalien selbst wie Sehwefehvasserstoff, Ammoniak, Celloidin and Fixationsflfissigkeiten hervorgerufen werden (u

Albrecht v. Graefes Arch. Ophthal. Bd. 161 180,

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270 H. Scs~x:

In eigenen Untersuchungen konnte ebenfalls naeh einstfindiicher Einwirkung yon getroeknetem Schwefelwasserstoff- und Ammoniakgas auf Kernemulsionsplatten eine hochgradige Sehw/~rzung erzeugt werden.

Zahlreiehe Berichte fiber pseudophotographisehe Effekte mahnen zu gr6gter u und seharfer Kritik bei der Auswertung autoradio- graphischer Ergebnisse, um entseheidende Fehler zu vermeiden.

Bespreehung tier Ergebnisse. Die Verwendung yon t~adiumemana- tion zum autoradiographisehen Naehweis des Resorptionsweges der in den GlaskSrper injizierten Luft bringt den Vorteil, dab Radiumemana- tion dutch die z-Strahlung geeignet ist, typisehe Sehw~rzungen zu er- zeugen, die leieht yon unspezifischen photochemischen Schw/irzungen differenziert werden k6nnen. Wenn aueh die Radiumemanation nieht gleiehzeitig mit der injizierten Luft sondern wesentheh sehneller aus dem GlaskSrper abtransportiert wird, kann angenommen werden, dag die Luft denselben Weg aus dem Auge nimmt. Radium emanation wird etwa 6--Smal so schneH als Luft resorbiert (H~N~GG~ und S c ~ ) . Im Tierversneh lassen sich deshalb naeh der Injektion eines Emanation- Luftgemisehes in den Glask6rper noeh naeh 48 Std Luftblasen im Glas- k6rper mit dem Augenspiegel nachweisen, w/~hrend bereits nach ~ bis 6 Std mit dem StrahlungsmeBgerat keine l~adioaktivitgt mehr gemessen werden kann.

Die rasehe Resorption der t{adiumemanation wird dutch die gute L6sliehkeit sowohl im GlaskSrper als aneh in den angrenzenden Geweben erklgrt. An tIand der Autoradiographie 1/s sich naehweisen, dab die Resorption der i~adiumemanation einerseits fiber die Vortexvenen und andererseits fiber den Intervaginalraum des Sehnervs erfolgt. Neben diesen Stellen, die eine intensive Aureieherung von strahlender Substanz aufweisen, ist jedoeh im Bereiehe des gesamten Bulbussehnittes eine diffuse ~-Strahlung naehzuweisen, die sieh nut dadureh erkl/iren 1/tBt, dab t~adiumemanation im Bereiehe der gesamten Bulbushfillen aus dem Glask6rper aufgenommen und sehlieBlieh den Vortexvenen zugeffihrt wird. Um zu den Vortexvenen zu gelangen, mug die Radiumemanation die Netzhaut durehdringen und in den Gefs der Aderhaut aufge- nommen werden. Es bleibt jedoeh fraglieh, ob die im wesentlieh sehwerer resorbierbare Luft ebenfalls dutch die Netzhaut hindureh bis zu den Gef/~gen der Aderhaut gelangen kann, oder aber zum gr6Beren Teil aus dem GlaskSrper fiber die perivaseulgren Lymphr/hlme der Zentralgefgge direkt in den Intervaginalraum des Sehnervs abgefiihrt udrd.

Seit den Un%rsuehungen yon L~:B~ wird der Fl~ssigkeitweehsel des G[ask6rpers als sehr gering betraehtet. Als Abflug der Glask6rper- fliissigkeit wird eine Kommunikation des Zentra.lkanals mit den peri- vaseul~ren Lymphr~umen der Zentralgef/~Be und dutch diese mit dem IntervaginMraum des Sehnerv angenommen. (Naeh langer UnMarheit

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Zur Frage der Resorption gasf6rmiger Stoffe aus dem Glask6rper 271

fiber die Existenz des Zentralkan~ls ergaben schlie~lieh die ultra- mikroskopischen Untersuehungen yon BAc~ANx das eindeutige Vor- liegen eines Zentralkanales aueh beim Mensehen. Die Darstellung des Kanales wird mit zunehmendem Alter des Individunms jedoeh zuneh- mend schwieriger. Bei Neugeborenen und besonders Frfihgeburten gelingt hingegen der Nachweis leieht.) Der AbfluBweg der Glask6rper- flfissigkeit iiber die Lymphraume in den Intervaginalraum des Seh- nervs wurde im Tierversueh naeh Tusehe-Injektion in den GlaskSrper yon ULL~IC~, GI~FO~D, L ~ E ~ und DEUTSCHMANN beim Kaninehen naehgewiesen und ffir das mensehliehe Auge als wahrseheinlieh ange- sehen. BE~I~ fand wohl beim Kaninehen dieselben Ergebnisse, zweifelt jedoeh den Meehanismus beim Mensehen an. Weitere Injektionsversuehe mit Tusehe, Kieselgur, Alttuberkulin, h~molytisehen Streptokokken und versehieden gefgrbten 01en wurden yon I(~uG und PvOtIDENBURG in der ttoffnung unternommen, dadureh einen Beweis far die Migrations- theorie bei der sympathisehen Ophthalmie zu linden. Besonderer Wert wurde auf die Versuehe mit gef~rbten 01en gelegt, da die 01tropfen nieht phagoeytiert werden, und ihr Transport daher lediglieh auf einer vor- handenen Str6mung der Gewebsflfissigkeit beruht. Die 01tropfen lieBen sieh einerseits in Netz- und Aderhaut, andererseits in den Lymph- spalten der Zentralgef~Se und in den Optieusseheiden naehweisen. (In einzelnen t~gllen fanden sieh 01tr6pfehen aueh im Chiasma und im Nervus optieus der Gegenseite.) Um ein naturgetreues histologisehes Bild des F1/issigkeitsweehsels im Mensehenauge zu erhalten, wurde yon Sc~EcK eine Methodik zur Darstellung des F1/issigkeitsweehsels angegeben, die eine experimentelle Entstellung infolge versehiedener Versuehsfehler vermeiden soll. Er injizierte als Modellflfissigkeit einerseits ganz kleine Teilehen, z.B. Eiseneitrationen, die den vasalen oculgren Fl~ssigkeits- wechsel markieren, da sie iMembranen, Capillaren und Blutkammer- wasserschranken durchdringen und andererseits gr6Bere Konvolute kolloidaler Teilehen z. B. Eisenhydroxyd, die zu groB sind um die Mem- branen und Capillaren zu passieren und deshalb extravasal bleiben trod pr/~formierte extravasale %Vege darstellen. Unmittelbar naeh der Enucleation des Bulbus w~rden histologisehe Eisenreaktienen angestellt, wodureh sieh die Eisensalze gut darstellen lieBen. Derartige in ttinter- kammer und im vorderen GlaskSrper abgesetzte Metalldepots zeigen einen Abtransport (bzw. Diffusion) der kleinen permeierenden Eisen- eitrationen fiber CiliarkSrperepithel mad das Stroma des Ciliark6rpers in die Venen des Ciliark6rpers und sehlieBlieh fiber die Vortexvenen aus dem Bulbus.

Bei gesetzten Metalldepots im hinteren GlaskSrper kommt es zu vasalem Abtransport der Meinen Eiseneitrationen dutch die Venen der Netz- und Aderhaut und ebenso dureh die Vena eentralis in den Nervus

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272 H. SC~K:

optieus, bzw. zum Abtransport der groben nieht permeierenden Eisen- hydroxydteilehen auf extravasalem Wage in die perivasenl~en uud perineuralen Safthfillen der Retina- und Optieusgefgl~e.

Untersuehungen yon SALL~A~ ~ fiber die resorptive Fghigkeit des Ciliark5rperepithels nach Eindringnng versehiedener Farbstoffe in den GlaskSrperraum verliefen in 59 yon 60 Fgllen negativ.

GOLDMAN~ sieht in den Untersuehungen yon SCH~OK nur die MSg- liehkeit den Diffusionsweg der in das Ange eingebrachten Substanz zu bestimmen, bezweifelt jedoch, daraus die Bereehtigung ableiten zu k6nnen, Sehlfisse auf den Weg des Flfissigkeitsabflusses zu ziehen.

Aueh bei unseren Versuehen las t sieh ira Rahmen der durehgeffihrten autoradiographisehen Untersuehungen nut fiber den Diffnsionsweg der gasfSrmigen Radiumemanation gas dem Auge Anskunft geben. Wir leiten aus dem Ergebnis der Untersuehung keineswegs die Berechtigung ub, den physiologisehen Flfissigkeitsweehsel des GlaskSrpers darstellen zu k6nnen.

3. Histologische Untersuchungen nach Lu]tinjelction in den GlaslcSrper des Kaninchens

Es ist yon vornherein nicht zu erwarten, dab an einem sonst gesun- den Auge dutch die Injektion yon Luft in den Glask6rper bei Versuchs- tieren erhebliche Vers auftreten. Diese Annahme konnte auch durch die vorliegenden histologischen Sehnitte best&tigt werden. Nach Luftinjektion in den GlaskSrper enueleierte Bulbi zeigten bei Hs x.~lin-Eosinf~rbung keinerlei fM~bare Ver~nderungen gegenfiber den unbe- handelten Kontrollangen. Lediglieh in den Prs 1 und 2 Std naeh der Luftinjektion t ra t am Limbus eine vermehrte Zellreaktion auf, die noch n~her besprochen werden wird.

Es wurden deshalb Versuche angestellt, aus denen hervorgehen sollte, ob as bei Vitalf~rbung der Versuchstiere naeh Luftinjektion in den GlaskSrper zu einer vermehrten Speicherung der im Auge vorhan- denen Zellen des Retieulo-Endothelialen Systems kommt.

Bei der parenteralen Verabreichung saurer Farben, wie Trypanblau, Isaminblau oder Lithioncarmin wird ein Teil der betreifenden Farbe dureh Niere und Leber ausgeschieden, der Rest wird einerseits yon den Fasern des Bindegewebes (hauptsi~chlieh yon den elastischen Fasern) absorbiert - - andererseits in Form kleinster K6rnchen in den Zellen des RES. gespeiehert. Im Bindegewebe werden diese ,,Speicherzellen" nach Asc~oF~ als Histioeyten (oder Kfasmutocyten) bezeichnet. Sie liegen fiberall im Bindegewebe verstreut und werden dem RES. zu- gerechnet. Erste Hinweise auf das Vorliegen reticulo-endotheliMer Ele- mente im Auge findet man bei GOLDMA~. GOLDMAN~ wies der~rtige

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Zur Frage der Resorption gasfSrmiger Stoffe aus dem Glask6rper 273

Zellen naeh Py ro l -B lau in j ek t ion in Conjunct iva , Sklera, Ir is , Cil iarfort- ss des normMen Auges nach und bezeiehnete sie zlm/~chst als Pyro l - zellen. E ingehender wurde das R E S . des Auges yon RADOS untersneh*. I~ADOS weist da rauf hin, dab besonders viele v i ta lgef~rbte Zellen i n U v e a l t r a k t , die gr613te Ansammlung in den Ciliarforts/~tzen zu l inden sind, h ingegen bleiben Ne tzhau t , Sehnerv, GlaskSrper , Linse und Ciliar- epi~hel ungef/ irbt .

Bei En tz / indungen des Auges s ind die v i ta l geffi.rbten Z e l l e n / i b e r a l l s t a r k v e r m e h r t und Lreten aueh gegen/ iber der N o r m in N e t z h a u t und t I o r n h a u t auf. RADOS in j iz ie r te zur Erzeugung einer exper imente l len En tz i i ndung Croton61 in den Glask6rper , worauf sieh eine hoehgradige I r ido-Chor io id i t i s mi t zus~tzl ieher s t a rke r Sehwellung der L ide r und B i n d e h a u t eni~wiekelte. Neben der a l lgemeinen Zunahme vitalgef/~rbter I-[ist ioeyten, konn te er in s/~mtliehen Sehiehten der N e t z h a u t das Auf- t r e t en yon H i s t i oey t en beobaehten . I n analoger Weise k a m es bei exper imente l le r A tzke ra t i t i s zum Auf t r e t en ,-on I~is t ioeyten in der I-Iornhaut. SC~I~At~DIGEL und Tow~I~ konn ten die Befunde yon RADOS bestgt igen. CO~D~O k o m m t bei Verwendung yon L i t h ione a rmin und Pyro lb lau , BOaSOTTI yon L i t h ionea rmin und Thorot . rast zu ghnl iehen Ergebnissen.

Eigene Versuehe. 1. Vital/iirbung mit Trypanblau (CoLD~I~-~). Bei 4 Kanin- chert wurde eine Vital~rbung mit Trypa.nblau und gleiehzeitige Injektion ~-on 2 em ~ Luft in den Glask5rper durehgefiihrt. ZurHerstellung der Fa.rblSsung wurden 0,5 g Trypanblau (Merck) in 100 cm 3 destiltiertem Wasser gelSst, filtriert und zur Sterilisierung ~ufgekocht. Je Kilogramm KSrpergewicht wurden 10 em 3 Trypan- blau-LSsung pro Injektion den Versuchstieren subeutan unter die Bauehhaut injiziert. Die Untersuehung der Bulbi erfolgte zu versehiedenen Zeiten naeh der Luft- und Tryp~nblau-Injektion. In einem Fall wurden je 3 Luft- und Farb- Injektionen vorgenommen. Die Fixierung der nach der TStung der Tiere enucleier- ten Bulbi erfolgte entspreehend dem Vorsehlag yon P~'UgL naeh der yon R o ~ I S ~ngegebenen ~'Ie~hode in einer Misehung yon SublimatlSsnng, Triehloressigs/~ure und Formol. Anfertigung histologiseher Sehnitte nach Paraffineinbettung. Die Luftiniektionen wurden stets am linken Auge vorgenommen, w~hrend das reehte Auge als Kontrollauge diente.

Versuehstier Nr. 1: Trypanblau-Injektion und Luftinjektion. Enueleation naeh 3 Std.

Versuehstier Nr. 2: Trypanblau-Injektion and Luftinjektion. Enueleation naeh 6 Std.

Versuchstier Nr. 3: Trypanblau-Injektion, naeh 24 Std Luftinjektion, nach 48 Std Enucleation.

Versuchstier Nr. 4: Trypanblau- und Luftinjektion, die nach 24 und 48 Std wiederholt wurden. Enueleation nach 22 Std.

In t3bereinstimmung mit den Versuehen der eingangs erw~hnten Autoren liegen sieh in s~mtliehen Pr~paraten trypanblau-beladene Histioeyten in Conjunctiva, Sklera, Iris, Chorioidea und Ciliark6rper nachweisen. W/ihrend in den Pr/iparaten der Versuehstiere 1 und 2 naeh 3 und 6 Std nut vereinzelte farbstoffspeichernde IIistioeyten auftraten, waren bei den Versuchstieren 3 und 4 nach 48, bzw. naeh dreim~liger Tryp~nblau-Injektionen zahlreiehe Histioey~en zn linden. Bei keinem

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274 ~ . S c ~ N ~ :

Versuchstier war hingegen ein Unterschied zwischen dem Kontrollauge und dem luftinjiz[erten Auge weder im Ausm~l]e noch in der Lokalisation der Speicherzellen feststellbgr. Insbesondere ~raten in keinem der Pr/~par~te Speicherzellen in der Netzh~ut auf.

2. Hdmatoxylin.Eosin und Giemsa.Fiirbung. Luftinjektion bei 6 Versuchstieren und Enucle~tion der Bulbi 1, 2, 6, 12, 24 und 48 Stdnach derT6tung der Tiere. Die Bulbi wurden in P~r~ffin eingebettet, geschnitten und mit tt&matoxylin-Eosin, bzw. Giems~ gef/~rbt. (Ebenfalls bei diesen Versuchen wurde am linken Auge inji- ziert und d~s rechte Auge als Kontrollauge verwendet.

Wie bereits eing~ngs erwahnt, lie~ sich lediglich in den Pr/~paraten 1 und 2 Std nach erfolgter Luftinjektion eine Zellreaktion am Limbus feststellen, wahrend s/~mtliche ~ndere Pr/~p~rate keinen Unterschied zwischen luft-injiziertem und Kontrollauge erkennen lieBen, weshalb auf eine Besprechung dieser Praparate verzichtet werden kann. Iqeben der Zellreaktion am Limbus, die sich am besten nuch Giemsa-F/irbung beobachten lie~, zeigten die fibrige Bulbus~nteile keine Veranderungen.

Versuchstier Nr. 1, 1~. A. (Kontrollauge). Im Bereiche der Limbusgefal]e geringe kleinzellige perivascul~re Zellreaktion

mit vereinzelt eingestreuten eosinophflen Leukocyten und einigen groBen baso- philen Rundzellen.

L.A. (2 Std nach Lu~tinjektion): St/irkere, vordringlieh Rundzellreaktion im Bereiche der Limbusgef/~Be. Im lockeren Bindegewebe der angrenzenden Binde- haut sind stellenweise eine gr6I]ere Anzahl eosinophiler Leukocyten angeordnet.

Versuchstier Nr. 2, R.A. (Kontrollauge). Keine auffallende Zellreaktion im Limbusbereich. L.A. (1 Std nach Luftinjektion): Erhebliche Zellreaktion im Limbusbereich.

Neben rundzelligen Elementen zahlreiche eosinophile Leukocyten, die nicht nur ~m Limbus, sondern auch im benachbarten interstitiellen Bindegewebe der quergestreiiten Muskulatur ~nzutreffen sind.

Aus den untersuchten Schnitten geht hervor, dab es nach Injektion yon Lnf t in den Glask6rper zu einer deutlichen, wenn auch nieht sehr umfangreichen l%akt ion yon Rundzel len und eosinophilen Leukocyien im Bereiche des I-Iornhautl imbus kommt . Dariiber hinaus erkennt man aber, dab es auch wie z. B. bei dem unbehandel ten Kontrol]auge des ersten Versuchstieres zu einer Zellreaktion im wesentlich geringeren AusmaBe kommen kann.

Die beschriebenen Vergnderungen scheinen deshalb nicht fiir die erfolgte Lnft injekt ion signifikant zu sein, sondern sind als unspezifische l~eaktion des Bindegewebes auf den erfolgten Reiz im Rahmen einer mal]igen blanden Entz i indnng aufzufassen.

4. Untersuchung der Wassersto//ionenkonzentration des Glask6rpers nach In~ektion verschiedener Gase

5[achdem ~[. K. FISCHE~ auf Grund yon Beobachtungen, dai] I-Iammelaugen beim Einbr ingen in verdfinnte Salzs~ure in kfirzester Zeit s te inhart werden, eine S~urequellung des Glask6rpers als Ents tehungs-

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Zur ]?rage der Resorption g~sf6rmiger Stoffe aus dem Glask6rper 275

ursaehe ~fir das mensehliehe Glaukom annahm, wurde in einer Reihe von Arbeiten das Verhalten des Glask5rpers bei versehiedener Wasser- stoffionenkonzentration untersueht. Zungehst wurden wohl die Be*unde yon FISCU~ dureh K~Ae~, RUBE>', V. Fg~TH und HA~c~E bestgtigt, doeh wurde gleiohzeitig darau~ hingewiesen, daB das t tartwerden der Tieraugen naeh Einbringen in Salzsiiure nieht dltrch eine Quellung des Ol~sk6rpers, sondern dureh eine Qnellung der Lederhaut llervorgerufen wird. Der Glask6rper wird lediglieh dureh die an Volumen zmuebmende SMera komprimiert. Darfiber hinaus ffihrten v- F ~ ~nd t t A ~ Quellungsmessungen an isolierter Glask6rpersubstanz aus und konnten eine m/tBige Volumenzunahme nach Ss feststellen. .~hnliche Ergebnisse teilten sparer REDSLO]~ m~d R~ISS sowie SALIT und O'BRIEN mit. BAV~MA~N setzte sich in einer ausffihrlichen Arbeit mit den Quellungsverh~ltnissen des Glask6rpers eingehend auseinander und lehnte die Quellbarkeit des Gl~sk6rpers bei ~nderung seiner Reaktion entsehieden ~b. Seine Untersuehungen ergaben, d~B sieh der Glas- k6rper des t%indes n~he dem Quellungsmaximtlm befindet. Im neutralen Bereieh beh~lt der GlaskSrper sein Volumen bei, hingegen kommt es nach Zus~tz yon Ss oder Basen zu einer erhebliehen Schrumpfung. Zu einem ~hnliehen Ergebnis bei ihren Untersuehungen ~md somit zur Ablehnung tier Quellbarkeit des GlaskSrpers kamen Lo~Ec~(, D v ~ - E L m ~ und GOEDBLO:ED sowie COHEN, s und KILLIAN.

Die Volumenkurven des Glask5rpers yon B A v ~ A ~ , ])UKE-]~LDEI~ und Go~D~Lo~ zeigen eine verh~ltnism~Big geringe Abn~hme bei sehwaeh saurer und alkaliseher Reaktion, jedoeh eine erhebliehe Ab- nahme bei st~rk saurer a]s ~ueh ~lka]iseher Reaktions~nderung. In neueren Untersuehungen wies jedoeh v. S~J~L~A~ darauf bin, dab bei s~mtliehen Untersnchungen der Umstand nicht berficksiehtigt wurde, dab nnr ein kleiner Tell der Flfissigkeit des Glask6rpers kolloidal gebun- den und der Rest capfllarfrei ist. Bei der Pr~pa.r~tion des Gl~sk6rpers geht die freie Flfissigkeit ]eicht verloren, wodureh das Ergebnis in den mitgetdl ten Volumskurven zustande kam. Um diesen Fehler zu ver- meiden, win'de in den Versuehen yon v. S ~ , M a ~ r der Glask6rper yon Sehweineaugen in tote mit dem Sehnerv und dem Ciliark6rper ent- nommen. Wnrde dadureh der Flfissigkeitsverlust vermieden, der beson- ders an der GlaskSrperbasis nnd an der Area Murtegiani eintritt, so ergab sieh, dab der Glask6rper die Tendenz zeigt, sich auszndehnen. In sehwaehsauren und alkalischen L6sungen t ra t eine mgBige Quellung ein. Bei starker A]kalit~t t ra t hingegen eine st~rkere Volumszunahme und bei h6herer Aciditgt eine starke Sehrumpfung auf.

Es war deshalb yon gewissem Interesse die Wasserstoffionenkonzen- tration im Glask6rper naeh der Injektion verschiedener Gase zu messen, um d~raus eine m6gliehe J~nderung des Queltungszustandes ~bzuleiten.

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276 H. S c . ~ x :

u Von insgesamt 10K~ninchen wurden je 2Versuchs- tieren 2 cm ~ Luft, Sauers~off, Stickstoff, Stickoxydul und Kohlendioxyd mit einer dihmen Nadel in den Gl~skSrperr~um des linken Auges injiziert. D~s rechte Auge diente jeweils als Kontroll~uge.

~aeh 24 Std (bei Verwendung yon Kohlendioxyd bereits nach 12 Std wegen der r~scheren ~esorption) wurden die Tiere getStet und die Augen sofort enucleiert. Die Bulbi wurden mit einem Schmalmesser in einer L~nge yon 8 mm er6ffnet und die Elektroden des Mel~geri~tes in die Glask6rperfliissigkeit eingetuucht. Die Messung der Wasserstoffionenkonzentration erfolgte elektrometrisch unter Vet-

Tabelle 4. Wassersto]]ionenlconzentration im Glaslc6rper nach In~eIction verschiedener

~a8~

V~z'- suchs- tiec Nr.

1 2 3 4 5 6 7 8 9

10

u Gas

Luft Luft

S~uerstoff S~uerstoff Stickstoff Stickstoff Lachgas Luchg~s

Kohlendioxyd Kohlendioxyd

~echtes Linkes A]lge A~g'e (Kon- (Ver- trol]~ sucbs- auge) auge)

7,50 7,48 7,50 7,46 7,45 7,34 7,48 7,36 7,50 7,42 7,48 7,45 7,48 7,42 7,50 7,40 7,45 7,35 7,50 7,40

wendung einer Glas- und einer Kalo- melelektrode (Titrator Type TTT-1 ~- Radiometer, Kopenhagen).

In Tabelle 4 sind die Er- gebnisse der durchgeffihrten Mes- sungen angeffihrt.

Ws die Kontrollmessun- gen durehwegs Werte zwischen 7,45 und 7,50 zeigten, lagen die Werte naeh Injektion der ver- schiedenen Gase mit 7,34--7,48 etwas unter dem Werte der Kon- trollaugen. Der minimale Unter- schied 1s sieh jedoeh nicht ver- werten, da Messungsuntersehiede yon Zehntel- und Hundertstel- werten noeh welt innerhalb der

m6glichen Fehlergrenze liegen. Bei Verwendung yon Luft betr~gt der Unterschied sog~r nur 2 bzw. 4 t tundertstel .

Wieweit die Messungen Fehlern unterworfen sind, zeigen die ein- schli~gigen Literuturberiehte. In den einzelnen Mitteilungen fiber die physiologische Reaktionslage des Glask6rpers bei Versuchstieren, werden Werte yon 7,02 (TmA und D~ SIMO~E 1932) bis 7,8 (ScALMICI 1924) angegeben. GALA (1925) berichtet fiber Messungen yon 7,4--7,52, ADAMS und K~RIDG~ (1930) yon 7,2--7,48 sowie OYAMA (1939) fiber einen Durehschnittswert yon 7,416.

Die reeht betr~tchtliehen Unterschiede der Ergebnisse bei den ein- zelnen Untersnchern lassen sich wohl dadurch erkl~ren, d ~ einerseits die Messungen nicht unter gleichm~i~ig physiologischen Bedingungen (in einzelnen Fs erfolgte die Messung in Vitro-Stunden nach dem Tode) andererseits in frfiheren Jahren mi t Indicatoren auf colorimetri- schem Wege durchgeifihrt wurde, bevor die wesentlieh genauere elektro- metrische Messung m6glieh war.

Aus dem negutiven Ergebnis der Untersuchungen l~ti~t sich ableiten, dal] dutch die Injektion yon Luft und anderen Gasen keine Anderung des Quellungszustandes des GlaskSrpers eintritt.

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Zur Frage der Resorption gasfSrmiger Stoffe aus dem GlaskSrper 277

Die gfinstige Wirkung der Luftinjektion in den Glask6rper als unter- stiitzende Behandlung bei der Operation der Netzhautabl5sung ist haupts/~ehlich vom meehanisehen Gesiehtspunkt arts zn erkl/tren, wobei es znm Zusammenwirken der folgenden 3 Faktoren kommt:

1. Erh6hung des intraoeularen Druekes, wodureh die abgehobene Netzhaut an die darfiberliegende Aderhaut gepreBt wird.

2. Verhinderung der postoperativen Hypotonie. 3. Dutch die Injektion in den abgehobenen GlaskSrper wird der

GlaskSrper ausgedehnt und gegen die Netzhaut gepreBt. ad 1. Der Vorteil von Luft gegeniiber Koehsalz und anderen

Flfissigkeiten ist darin zu suchen, dab die Luft komprimierbar ist und dadureh unter Druek injiziert werden kann, wodureh die Netzhaut besser an die Aderhaut angepreBt wird (McLEAn). Die Beffirehtung, dab die Luft dnreh den NetzhautriB unter die abgehobene Netzhaut gelangen kann, seheint auf Grund der Beobaehtung unserer eigenen F~lle nieht bereehtigt zu sein. Ein sehgdlieher EinfluB der Lnftinjek- tion konnte in keinem einzigen Fall festgestellt werden.

ad 2. Untersuehungen fiber den Ablauf des Augendruckes bei der Diathermie-Operation gegen Netzhautabhebung haben gezeigt, dab im Anschlul3 an die w~hrend der Operation registrierten, oft erheblichen Drneksehwankungen sieh eine Druekerniedrigung im Auge sehon kurz naeh der Operation einstellt und fiber viele Tage anhglt (ClzsTODIS, L I ~ J s ) . DiG Senkung des intraoeularen Druekes mug als ein dig IIei- lung ersehwerender Zustand angesehen werden. Dureh die Luftinjektion wird die unmittelbar naeh der Operation auftretende tIypertonie zu- mindest itir 4--6 Std verbindert. Der erzeugte Uberdruek gestattet der Netzhaut einen besseren Kontakt mit dem dureh die Operation hervor- gerufenen Entziindungsareal zu bekommen, wodnreh eine feste Ver- klebung begfinstigt wird.

ad 3. Die Bedeutung des GlaskSrpers for die Entstehung der Netz- hautabhebung ist allgemein bekannt. Jeder Netzhantabhebnng geht eine Abhebung des GlaskSrpers voraus. Der fehlende Kontakt zwisehen Netzhant und abgehobenem Glask6rper scheint fiir die Erhaltung der normalen Struktur nnd des normalen Stoffweehsels der Netzhaut nicht ohne EinfluB zu sein. So konnte z. B. Bbo~: nut in jenem Netzhantareal Sehrumpfungsherde in Form yon Stern~alten nachweisen, wo der Glas- kSrper yon der Netzhaut abgehoben war. •INDNEtr erkl~rt die gfinstige Heilungsaussicht bei der Netzhautabhebung mit OrariB dadurch, dab in diesen F~llen der GlaskSrper mit der abgerissenen Netzhaut verbun- den bleibt. Durch Luftblasen im Glask6rperraum erfolgt eine Aus- dehnung des GlaskSrpers, wodureh ein gr6Berer Netzhautbezirk wieder mit dem GlaskSrper in Kontakt kommt. Es l~13t sieh darans ein gfinstiger EinfluB auf die bestehende Netzhautabhebung ableiten.

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278 H. Sc~E~n:

Dal~ die Luft ffir das Auge v611ig unsch~dlich zu sein scheint, be- st~tigt unsere histologische Untersuchung. Im Tierversuch konnten nach Luftinjektion in zahlreichen Schnitten keinerlei nennenswerte u rungen festgestellt werden.

Eine Anderung des Quellungszustandes des Glask6rpers nach der Luftinjektion ist ~uf Grund der angestellten Messungen der Wasser- stoffionenkonzentration nicht zu erwarten.

Die Dauer des Verweilens der Luft im Glask6rper ist ffir den beab- sichtigten therapeutischen Zweck v611ig ausreichend. Die Verwendung anderer Gase wfirde den Vorgang der Operation lediglich dutch die gesonderte Entnahme aus Gasflaschen komplizieren ohne entscheidende Vorteile zu bringen.

Zusammenfassung Lufteinblasungen in den Glask6rper zur Behandhmg der Netzhaut-

abhebung wurden bereits vor der Zeit Go~Iss dnrchgeffihrt. Gr6~ere Verbreitung land die Lnftinjektion erst als unterstfitzende Maf~nahme bei der Diathermie-Operation. In eigenen klinischen Untersuchungen werden ]%esorptionsdauer der Luft aus dem Glask6rper festgestellt und der intraoculare Druck im Anschlul~ an die Injektion gemessen. Weitere experimentelle Versuche wurden zur Feststelhmg der Resorptionsdauer verschiedener Gase nuch der Injektion in den Kaninchenglask6rper, zum Nachweis des Resorptionsweges der Luft aus dem Glask6rper, zur histo- logischen Untersuchung und zur Messung der Wasserstoffionenkonzen- tration des GlaskSrpers nach Injektion verschiedener G~se durch- gefiihrt.

Die l%esorption der Luft aus dem menschlichen GlaskSrper nach postoperativer Injektion dauert 7--13 Tage. Dutch die injizierte Luft kommt es zu einem erheblichen Anstieg des intraocularen Druckes, der erst nach 4--6 Std wieder den Ausgangswert erreicht.

Bei Verwendung vcrschiedener Gase zeigte Stickstoif die l~ngste Resorptionszeit. Der Unterschied gegenfiber Luft bleibt jedoch gering und bietet keinen entscheidenden Vorteil gegenfiber der Luftinjektion. Zum Nachweis des l%esorptionsweges der Luft aus dem Glask6rper wurde die injizierte Luft mit Radiumem~nation markiert und an Hand von Autoradiographien der Resorptionsweg bestimrat. Auf die verschie- denen Fehlerquellen bei der Durchffihrung der Autoradiographie wird hingewiesen. Die histologische Untersuchung nach Luftinjektion enucleierter Bulbi zeigte auger einer unspezifischen Zellreaktion des Bindegewebes Ms Ausdruck einer m~Bigen blanden Entzfindung keine weiteren ial~baren Ver~nderungen.

Schliei~lich zeigten Untersuchungen der Wasserstoffionenkonzentra- tion des Glask6rpers nach Injektion verschiedener Gase keine signifikante

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Zur Frage der Resorption gasfSrmiger Stoffe aus dem GlaskSrper 279

V e r a n d e r u n g des pH-Wer t e s , w o r a u s s ich a b l e i t e n l~Bt, d a b d u r c h die

I n j e k t i o n y o n L u f t u n d a n d e r e n Gasen ke ine A n d e r u n g des Quel lungs-

z u s t a n d e s des Glask6rpe r s e i n t r i t t .

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Page 30: Experimentelle und klinische Untersuchungen zur Frage der Resorption gasförmiger Stoffe aus dem Glaskörper

Zur Frage der Resorption gasfSrmiger StoIfe aus dem GlaskSrper 281

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Dr. H. Scm~K, I. Universitgts-Augenklinik, Wien IX, Alserstr. 4

Albrecht v. Graefes Arch. Ophthal. Bd. 161 19