6
Experimentelle Untersuchungen zur Frage der Quellung und Austrocknung der menschlichen Haut nach Anwendung von Waschmitteln * Von Dr. H. Tronnier und H. Bussius Aus der Wissenschaftlichen Abteilung der Firma Dr. Karl Thonlue GmbH, Biberach an der Ri/3 Es wird uber die Entwicklung einer neuen Methode zur Mes- sung der QuelIung und Austrocknung der Haut berichtet sowie eine Mogl~chkeit zur Interpretation der Ergebnisse, die mit Waschmitteln zu erzielen sind, angegeben. Experimental Investigations on the Problem of Swelling and Drying of Human Skin after the Application of Detergents and Washing Agents The author reports on the development of a new method to give a mass of the swelling and drying of human skin. Further a method is suggested through which the results obtained under the influence of washing agents can be interpreted. Zu den Wirkungen, die Waschmittel und oberflachen- aktive Stoffe an der menschlichen Haut haben, gehort u. a. auch die Veranderung des Wassergehaltes der Haut im Sinne einer Quellung oder Austrocknung. Da eine zunehmende Alkalitat des Waschmittels die Quellung fordert besteht damit die Moglichkeit der Steuerung dieser Vorgange bei der Entwicklung von Waschmitteln durch entsprechende Einstellung ihres pH-Wertes. So ergibt sich aber gleichzeitig ein enger Zusammenhang zwischen der Prufung des Wassergehaltes der Haut nach Einwirkung eines Waschmittels und der Bestim- mung der aktuellen Reaktion der Haut durch eine pH-Messung oder der funktionellen Vorgange durch Ermittlung der Alkali-Neutralisationszeit. Weiterhin ist auch die Reinigungswirkung von Waschmitteln eng mit ihrem p1-E-Wert verkniipft2i3, wobei sich bei dem an- gestrebten Ziel einer gleich guten Waschwirkung, aber geringerer Alkalitat eines Waschmittels die Notwendig- keit des Einsatzes einer groBeren Menge oder einer waschaktiveren Substanz ergibt. Eine experimentelle Priifung von Haut-Waschmitteln darf sich nie auf eine Methade beschranken, da sich die verschiedenen Wirkungen erganzen und gegenseitig beeinflussen mussen. Der Ausgangspunkt aller derartigen Untersuchungen soll jedoch immer die geforderte und notwendige Wasch- wirkung sein, denn ein Haut-Waschmittel muB zunachst in befriedigender Weise seine eigentliche Aufgabe, die Hautreinigung, erfiillen. 1st diese Waschwirkung in einer Rezeptur erreicht, kann gepruft werden, welche weiteren Eigenschaften fur den jeweiligen Anwendungs- zweck wichtig und wie sie zu realisieren sind. Es ist aber praktisch unmoglich, dabei aus einem Haut- reinigungsmittel durch entsprechende Zusalze gleichzei- tig ein Hautpflegemittel zu machen, es sei denn, man wurde in Erweiterung des Begriffes ,Hautpflege" im physiologischen Sinne die Reinigung selbst als haut- pflegerische Mafinahme ansehen wollen. In den folgenden Ausfuhrungen soll nun besonders die Frage der Quellung und Austrocknung der Haut 'i Vortrag anlal3lich der DGF-Vortragstagung 1959 in Baden- Baden am 5. November 1959. H. Stupel u. A. Szakall, Die Wirkung von Waschmitteln auf die Haut. Huthig-Verlag, Heidelberg 1957. W. Schneider, Fette u. Seifen 55, 309 [ 19531. w. Schneider, Soap, Parfum. Cosmet. 26, 572 [1953], Etudes expdrimentales du gonflement et dessechement de la peau humaine apres I'emploi des produits de lavage On traite d'une nouvelle mbthode de mesure du gonflement et dessbchement de la peau et l'on indique une possibilite d'interprbter les rbsultats susceptibles d'&tre obtenus avec les produits de lavage. OllhITliOe LiC('.lC&Ot32LHM62 !ltifiyX&llMJI 1.1 HblOhlX~i.HMSI clC'.IO- ijerIecicoi,i KOXI? ritw;ie II~I.IILICII~HMJI cpe~cm hfoiiiCR. B pa,6orre ~i:~:iamew>i passawe IIomi-o xie'rona JJJI mniepem5i iia6i7yx~1,~~sr 1.1 ULichixaiiMa KWICM I? yxtrar~ua - erca msniojfCHocm ~~wpiiperarp~ pexynwrnrou, ;Ioc"rir- I'aeMbIx npuive~e~kie~ cpe2cru aioii~~i. unter dem EinfluB von Haut-Waschmitteln aufgrund experimenteller Untersuchungen diskutiert werden. Zu- nachst sei kurz auf die Moglichkeiten und die in der Literatur angegebenen Verfahren zur Messung derarti- ger Vorgange eingegangen. Es kamen fur die Untersuchungen im Interesse einer der Praxis moglichst angepai3ten Methode nur Prufun- gen an der normalen lebenden menschlichen Haut in Frage. In der Literatur sind dazu vor allem die beiden von L. Peukert und W. Greuer angegebenen Verfahren der Reflexionsmessung der Haut und der Bestimmung des Hautwiderstandes geeignet. Die letzte Methode fie1 deshalb fur unsere Versuche aus, weil sich der Gleichstromwiderstand der Haut nicht nur in Abhangig- keit von der Wassermenge andert, sondern zusatzlich auch noch von der Leitfahigkeit der waflrigen Losung abhangig ist. Die vorherige Anwendung von Wasch- mitteln unterschiedlicher Zusammensetzung mui3 aber auch zu einer veranderten Ionen-Konzentration fuhren und so die Ergebnisse der Hautwiderstandsmessung unabhangig vom Wassergehalt der Haut beeinflussen. Im Prinzip ist die Reflexionsmessung zur Bestimmung der QueIlung geeignet, jedoch wird nach unseren Unter- suchungen ihre praktische Brauchbarkeit im Routinetest durch die Instabilitat der relativ einfachen elektrischen Photoelement-Schaltung beeinflufit, wozu als die Me& werte noch entscheidender beeinflussender Faktor die Schwierigkeit der reproduzierbaren Aufsetzung des MeB- kopfes auf die Haut kommt. AuBerdem fiihren geringe, durch Muskelbewegung verursachte Veranderungen der Oberflache (z. B. an der Handinnenflache) zu wesentlicli groBeren Abweichungen der MeBwerte als der unter- schiedliche Wassergehalt der jeweiligen Hautpartie. SchlieBlich ist mit dieser Methode im Serienversuch lediglich eine Quellung, nicht aber die Austrocknung der Haut sicher zu erfassen. Fur unsere jetzigen Untersuchungen sind wir von einem vor etwa 10 Jahren zusammen mit H. H. Wage- ner entwidrelten Verfahren der Bestimmung der Reso- nanzfrequenz der Haut ausgegangen 6. Es konnte nam- lich in neueren Untersuchungen mit dieser Methode eine ~ Arch. Dermatol. Syphilology 179, 315 [1939]. 5 L. Peukert u. W. Greuer, Arch. Dermatol. Syphilology 179, 410 [1939]. H. Tronnier u. H. H. Wagener, Dermatologica 104, 135 [ 19521. 423 fiETTE ' SEIFEN ' ANSTRICHMITTEL 6". Jahrgdng Nr. 5 1960

Experimentelle Untersuchungen zur Frage der Quellung und Austrocknung der menschlichen Haut nach Anwendung von Waschmitteln

Embed Size (px)

Citation preview

Experimentelle Untersuchungen zur Frage der Quellung und Austrocknung der menschlichen Haut nach Anwendung von Waschmitteln *

Von Dr. H . T r o n n i e r und H. B u s s i u s Aus der Wissenschaftlichen Abteilung der Firma Dr. Karl Thonlue GmbH, Biberach an der Ri/3

Es wird uber die Entwicklung einer neuen Methode zur Mes- sung der QuelIung und Austrocknung der Haut berichtet sowie eine Mogl~chkeit zur Interpretation der Ergebnisse, die mit Waschmitteln zu erzielen sind, angegeben.

Experimental Investigations on the Problem of Swelling and Drying of Human Skin after the Application of Detergents and Washing Agents

The author reports on the development of a new method to give a mass of the swelling and drying of human skin. Further a method is suggested through which the results obtained under the influence of washing agents can be interpreted.

Zu den Wirkungen, die Waschmittel und oberflachen- aktive Stoffe an der menschlichen Haut haben, gehort u. a. auch die Veranderung des Wassergehaltes der Haut im Sinne einer Quellung oder Austrocknung. Da eine zunehmende Alkalitat des Waschmittels die Quellung fordert besteht damit die Moglichkeit der Steuerung dieser Vorgange bei der Entwicklung von Waschmitteln durch entsprechende Einstellung ihres pH-Wertes. So ergibt sich aber gleichzeitig ein enger Zusammenhang zwischen der Prufung des Wassergehaltes der Haut nach Einwirkung eines Waschmittels und der Bestim- mung der aktuellen Reaktion der Haut durch eine pH-Messung oder der funktionellen Vorgange durch Ermittlung der Alkali-Neutralisationszeit. Weiterhin ist auch die Reinigungswirkung von Waschmitteln eng mit ihrem p1-E-Wert verkniipft2i3, wobei sich bei dem an- gestrebten Ziel einer gleich guten Waschwirkung, aber geringerer Alkalitat eines Waschmittels die Notwendig- keit des Einsatzes einer groBeren Menge oder einer waschaktiveren Substanz ergibt.

Eine experimentelle Priifung von Haut-Waschmitteln darf sich nie auf eine Methade beschranken, da sich die verschiedenen Wirkungen erganzen und gegenseitig beeinflussen mussen.

Der Ausgangspunkt aller derartigen Untersuchungen soll jedoch immer die geforderte und notwendige Wasch- wirkung sein, denn ein Haut-Waschmittel muB zunachst in befriedigender Weise seine eigentliche Aufgabe, die Hautreinigung, erfiillen. 1st diese Waschwirkung in einer Rezeptur erreicht, kann gepruft werden, welche weiteren Eigenschaften fur den jeweiligen Anwendungs- zweck wichtig und wie sie zu realisieren sind.

Es ist aber praktisch unmoglich, dabei aus einem Haut- reinigungsmittel durch entsprechende Zusalze gleichzei- tig ein Hautpflegemittel zu machen, es sei denn, man wurde in Erweiterung des Begriffes ,Hautpflege" im physiologischen Sinne die Reinigung selbst als haut- pflegerische Mafinahme ansehen wollen.

In den folgenden Ausfuhrungen soll nun besonders die Frage der Quellung und Austrocknung der Haut

'i Vortrag anlal3lich der DGF-Vortragstagung 1959 in Baden- Baden am 5. November 1959. H. Stupel u. A. Szakall, Die Wirkung von Waschmitteln auf die Haut. Huthig-Verlag, Heidelberg 1957. W. Schneider, Fette u. Seifen 55, 309 [ 19531. w. Schneider, Soap, Parfum. Cosmet. 26, 572 [1953],

Etudes expdrimentales du gonflement et dessechement de la peau humaine apres I'emploi des produits de lavage

On traite d'une nouvelle mbthode de mesure du gonflement et dessbchement de la peau et l'on indique une possibilite d'interprbter les rbsultats susceptibles d'&tre obtenus avec les produits de lavage.

OllhITliOe LiC(' . lC&Ot32LHM62 !ltifiyX&llMJI 1.1 HblOhlX~i .HMSI clC'.IO- ijerIecicoi,i KOXI? ritw;ie I I ~ I . I I L I C I I ~ H M J I c p e ~ c m hfoiiiCR.

B pa,6orre ~i:~:iamew>i passawe I I o m i - o xie'rona J J J I

mniepem5i i ia6i7yx~1,~~sr 1.1 ULichixaiiMa KWICM I? yxtrar~ua - erca m s n i o j f C H o c m ~ ~ w p i i p e r a r p ~ pexynwrnrou, ;Ioc"rir- I 'aeMbIx n p u i v e ~ e ~ k i e ~ cpe2cru a i o i i ~ ~ i .

unter dem EinfluB von Haut-Waschmitteln aufgrund experimenteller Untersuchungen diskutiert werden. Zu- nachst sei kurz auf die Moglichkeiten und die in der Literatur angegebenen Verfahren zur Messung derarti- ger Vorgange eingegangen.

Es kamen fur die Untersuchungen im Interesse einer der Praxis moglichst angepai3ten Methode nur Prufun- gen an der normalen lebenden menschlichen Haut in Frage. In der Literatur sind dazu vor allem die beiden von L. Peukert und W . Greuer angegebenen Verfahren der Reflexionsmessung der Haut und der Bestimmung des Hautwiderstandes geeignet. Die letzte Methode fie1 deshalb fur unsere Versuche aus, weil sich der Gleichstromwiderstand der Haut nicht nur in Abhangig- keit von der Wassermenge andert, sondern zusatzlich auch noch von der Leitfahigkeit der waflrigen Losung abhangig ist. Die vorherige Anwendung von Wasch- mitteln unterschiedlicher Zusammensetzung mui3 aber auch zu einer veranderten Ionen-Konzentration fuhren und so die Ergebnisse der Hautwiderstandsmessung unabhangig vom Wassergehalt der Haut beeinflussen.

Im Prinzip ist die Reflexionsmessung zur Bestimmung der QueIlung geeignet, jedoch wird nach unseren Unter- suchungen ihre praktische Brauchbarkeit im Routinetest durch die Instabilitat der relativ einfachen elektrischen Photoelement-Schaltung beeinflufit, wozu als die Me& werte noch entscheidender beeinflussender Faktor die Schwierigkeit der reproduzierbaren Aufsetzung des MeB- kopfes auf die Haut kommt. AuBerdem fiihren geringe, durch Muskelbewegung verursachte Veranderungen der Oberflache (z. B. an der Handinnenflache) zu wesentlicli groBeren Abweichungen der MeBwerte als der unter- schiedliche Wassergehalt der jeweiligen Hautpartie.

SchlieBlich ist mit dieser Methode im Serienversuch lediglich eine Quellung, nicht aber die Austrocknung der Haut sicher zu erfassen.

Fur unsere jetzigen Untersuchungen sind wir von einem vor etwa 10 Jahren zusammen mit H . H . Wage- ner entwidrelten Verfahren der Bestimmung der Reso- nanzfrequenz der Haut ausgegangen 6. Es konnte nam- lich in neueren Untersuchungen mit dieser Methode eine ~

Arch. Dermatol. Syphilology 179, 315 [1939]. 5 L. Peukert u. W. Greuer, Arch. Dermatol. Syphilology 179,

410 [1939]. H. Tronnier u. H. H . Wagener, Dermatologica 104, 135 [ 19521.

423 f i E T T E ' S E I F E N ' A N S T R I C H M I T T E L 6". Jahrgdng Nr. 5 1960

suchspersonen durchgefiihrt, wobei ein mit Tusche in die Haut tatowierter MeDpunkt das Wiederauffinden der Meflstelle nach Anwendung der Hautwaschmittel gewahr- leistete. Die erste Messung wurde vor der Waschung durchgefiihrt. AnschlieBend erfolgte die Waschung mit Hilfe einer an anderer Stelle beschriebenen Einrich- tung" unter definierten Bedingungen 15 Min. lang mit einer 1Oioigen Waschmittel-Losung von 40° C. Dann wurden beide Hande je 1 Min. unter vergleichbaren Bedingungen gespiilt und getrocknet und die MeDpunkte erneut kontrolliert. Nach einer weiteren Trocknung der Haut, 10 Min. unter Kaltluft vor einem Ventilator, und einer nochmaligen Pause von weiteren 10 Min. wurde wieder die FL gemessen.

Die dritte Messung wurde dann nach 1 Std. angeschlos- sen. D~~ zeitliche schema dieses ~ ~ ~ ~ ~ , - ~ , ~ ~ b l ~ ~ f ~ ~ ist in

Abb. 1 . Apparatur zur Messung der Frequenzleitfahigkeit

Parallelitat zwischen der Erniedrigung der Resonanz- frequenz der Haut und einer Abnahme der Faltentiefe Abb. dargestellt, nach Anwendung entsprechender Kosmetika ermitteIt werden 7-9. Aufgrund weiterer klinischer und experimen- teller Arbeiten war als Ursache fur die Abnahme der Resonanzfrequenz eine erhohte Wasserbindung in der

ES wurden fur jede Versuchsreihe Messungen an 50 Versuchspersonen durchgefuhrt. Der Auflagedruck des Stiftes auf die Haut betrug log . Es wurde jeweils der

W a r t e z o ; ~ - " * * * * * * * * Tmcknan vordom Vanitlafor 7-*- - Fintouchen in Teddmng, s d l a n Abb. 2. Zeitlicher Ablauf des Versuches zur T T T TL - Massungan

Quellungs- bzw. Austrocknungsmessung

Haut angenommen wordenlo. Um die vermuteten Zu- Frequenzbereich von 80 bis 300 Hz iiberpruft und die sammenhange zwischen Resonanzfrequenz der Haut und Resonanzkurve der FL-Werte direkt aufgezeichnet. ihrem Wassergehalt weiter abzuklaren, wurden Unter- Abb. 3 zeigt eine solche FL-Registrierung rnit einem suchungen an normaler, a n durch Seifenanwendung Frequenzleitfahigkeits-Maximum bei 210 Hz. gequollener und an der nach dieser Waschung aus- getrockneten Haut durchgefiihrt. Nachfdem diese Mes- sungen gezeigt hatten, daD tatsachlich die Resonanz- frequenz der Haut von ihrem Wassergehalt abhangig ist, konnte dann das Verfahren zu einer Methode zur Priifung der quellenden und austrocknenden Eigenschaf- ten von Waschmitteln ausgearbeitet werden.

Das Prinzip der erwahnten Frequenzleitfahigkeits- messungen (FL) sei nochmals ganz kurz skizziert. Durch einen auf die Haut aufgesetzten Stift wird waagerecht zur Hautoberflache dem gesamten, aus elektromagne- tischer Erregungsspule, Stift und Haut bestehenden System, eine Frequenz als mechanische Schwingung auf- gepragt. Ein zweites System, am gleichen Stift befestigt oder mit einem getrennten Stift versehen, nimmt die Intensitat der jeweiligen Frequenz wieder auE, die dann verstarkt und registriert wird. Das Maximum in der Aufnahmefrequenz deckt sich mit der Resonanzfrequenz, die von der Haut als einziger Variante im System be- stimmt ist. Abb. 3. Model1 einer FL-Registrierung

Die nachfolgend dargestellten Versuche mit dieser Methodik wurden jeweils an den Handriicken von Ver-

'I H . Tronnier, Parfiimerie u. Kosmet. 39, 589 [1958]. H. Tronnier, Med. Kosmet. 8, 145 [1959].

@ H. Tronnier u. E. Ailinger, Parfiimerie, Kosmet. Savon 2, 56 [1959]. H . Tronnier u. E. Ailinger, Parfumerie u. Kosmet. 40, 25 [1959].

F E T T E . S E I F E N . A N S T R I C H M I T T E L 62. Jahrgang Nr. 5 1960

Versuch 1

Um zunachst einmal das unterschiedliche Verhalten von Seifen gegeniiber Halb-Syndets im Vergleich zu Wasser zu iiberprufen, wurden 2 Handelspraparate (VM-HF-D und VM-HF-P) sowie ein Versuchsmuster (VM-TP 16 a) und Schmierseife und Wasser getestet.

l1 H. Tronnier u. H. Bzcssius, Berufsdermatosen, 7, 274 [1959].

423

Tabelle 1

FL-Werte fiir Wasser, Schmierseife und 3 verschiedene Halb-Syndet-Losungen

pH der Ausgangswert 1. Messung 2. Messung 3. Messung Losung FL-Max. FL-Max. A1 FL-Max. A 2 FL-Max. A 3

15.

Aqua dest. (Kontrolle) 5.4 237 23 1 Schmierseife 10.75 247 228 VM-TP 16a 6.0 238 227 VM-HF-D 7.35 238 226 VM-HF-P 5.4 240 232

.... -“.cc- v n - n i - i .... .......

...... .... -....., ,..

-..- :

/

6.0 229 8.0 228 9.0 19.0 23 1 16.0 235 12.0 11.0 230 8.0 230 8.0 12.0 227 11.0 23 1 7.0 8.0 230 10.0 239 1 .o

In Tab. 1 sind die durchschnittlichen FL-Maxima aus den Einzelmessungen aufgetragen. Gleichzeitig sind die Differenzcn gegenuber dem Ausgangswert als Verschie- bung in Hz unter der Bezeichnung A 1, A 2 und A 3 an- gegeben.

In Abb. 4 sind die Differenzen zum Ausgangswert nochmals graphisch aufgetragen.

_.-__ 4 . ~ 0 &sr. .............. rhn,.-*h M - T P s o

‘D .... .( ....... ........ V M - H F ,*

........ c

--.-_ ...

Abb. 4. FL-Verschiebung nach Anwendung verschiedener Waschmittel

In der emten Messung lassen alle Versuchslosungen eine deutliche Quellung erkennen, die jedoch fur Schmierseife erwartungsgemafi den hochsten Wert er- reicht. Die geringste Quellung ist nach der Wasser- anwendung festzustellen, wobei noch auffallt, dafi sich das Maximum der Quellung nach Wasseranwendung erst fur den dritten FL-Wert ergibt. Durch VM-HF-P wird erst in der 2. Messung der hochste Quellungswert und anschliefiend eine sehr starke Austrocknung beob- ach t e t .

Bezieht man die Differenzwerte nicht auf den Aus- gangswert wie in Abb. 4, sondern auf denjenigen des Wassers als indifferentestes Waschmittel und gleichzeitig Losungsmittel fur die einzelnen Waschmittel, so ergibt sich daraus eine Verteilung fur die gepriiften Losungen gemafi Abb. 5.

’\ ’\ \ ’\

’4bb. 5 . FL-Differenzen bezogen auf die Werte des Wassers

Auch aus dieser Darstellung ist zu ersehen, dai3 alle Waschmittel i n der Quellung bei der ersten Messung uber dem Wert fur das Wasser liegen. Gleichzeitig las- sen auch alle drei Halb-Syndets wieder eine starkere Austrocknung als Wasser im dritten Mei3wert erkennen. Lediglich die Schmierseife, deren Quellung ganz wesent- lich uber derjenigen der anderen Praparate liegt, er- reicht mit ihrem Trocknungswert in der dritten Mes- sung nicht den Wer t fur Wasser. Allerdings ist auch hier eine beginnende deutliche Austrocknung der stark gequollenen Haut sichtbar.

Fur die Auswertung dieser Ergebnisse ist es nun wich- tig, den Versuch zu machen, quellende und austrock- nende Wirkung der Waschmittel in ihrer Bedeutung fur die Haut und die Hautvertraglichkeit zu beurteilen. Hierzu kann zunachst einmal gesagt werden, dafi die Abweichungen yon den W-erten des Wassers als zweifel- 10s indifferentestes Waschmittel in der Beurteilung zum Ausdruck kommen miifiten. Dabei scheint es wichtig, die Austrocknung mindestens genauso zu beL iicksichtigen und zu bewerten wie die Quellung. Es wurden deshalb fol- gende Faktoren aus diesen Mefiwerten errechnet:

I . Quellungsfaktor Q Der Wert Q gibt die Quellung der Haut unmittelbar nach

der Waschmittel-Behandlung, bezogen auf den Wert fur Wasser gleich 1.0 an.

2. Mittelfaktor M

falls wieder bezogen auf Wasser gleich 1 .O.

3. Austrotknzingsfaktor A Mit diesem Wert wird die Quellung bzw. Austrocknung am

Ende des Versuches, wieder bezogen auf Wasser gleich 1.0, erfai3t.

4. Giitefaktor G Aus allen drei Werten wird dann gemai3 nachstehender

Formel ein Faktor berechnet, der die Qualitat des Wasch- mittels, bezogen auf seine quellenden und austrocknenden Eigenschaften, umfaDt, wobei als Bezugssystem wiederum das Wasser mit dem Wert 1.0 gewahlt worden ist:

M bezeichnet den Mittelwert aller drei Messungen, eben-

~- - G Q X M A

G ist allerdings nur zu ermitteln, wenn der Ausgangs- wert der unbehandelten Haut nicht unterschritten wird (s. Tab. 2). I n der nachfolgenden Tab. 2 ist diese Aus- rechnung fur die gepriiften Halb-Syndets im Vergleich zur Schmierseife durchgefuhrt.

Da, wie erwahnt, eine besonders starke Austrocknung mindestens ebenso nachteilig wie eine starke Quellung beurteilt werden mu& ergibt sich der hochste und damit ungiinstigste G-Faktor fur das stark austrocknende Pra- parat VM-HF-P. Erst dann folgt die Schmierseife, wei-

F E T T E . S E I F E N ’ A N S T R I C H M I T T E L 62. Jahrgang Nr. 5 1960 421

terhin VM-HF-D und schliefilich als in diesem Versuch am besten zu beurteilendes Praparat VM-TP 16a.

Tabelle 2 Fnktoren fiir Schmierseife und die drei gekriiften Halb-Syndets

Q-Faktor M-Faktor A-Faktor G-Faktor

In Abb. 7. bei der die Werte wieder auf diejenigen des Wassers bezogen sind, fallt erneut das gegeniiber den anderen Losungen paradoxe Verhalten der Haut nach der Anwendung der Pufferlosung pH 3 auf und die starke Austrocknung der Haut nach Behandlung mit den Pufferlosungen pH 5 und pH 7 .

Schmierseife 3.14 2.04 1.33 4.82 VM-TP 16 a 1.83 1.17 0.89 2.41 VM-HF-D 2.0 1.30 0.78 3.33 VM-HF-P 1.33 0.83 0.1 1 10.04

Da insbesondere die Quellung stark von dem pH- Wert des Waschmittels abhangig ist, wie auch an der starken Quellung durch die Schmierseif en-Losung zu ersehen ist, wurden zur Klarung der Frage, wie weit der pH-Wert von Losungen allein die Quellung und Austrocknung der Haut beeinflugt. in einer weiteren Versuchsserie Pufferlosungen gepriift.

Versuch 2 Pufferlosungen mit einem pH-Wert zwischen 3 und

11, hergestellt nach T. Teorell und E . Stenhagen12, wur- den mit der gleichen Methodik an insgesamt 30 Ver- suchspersonen getestet. Es wurde gerade dieser Puffer gewahlt, weil bei ihm das gleiche Anionen- und Ka- tionenverhaltnis uber den gesamten pH-Bereich ge- wahrleistet ist, worauf auch B. Werdelmann bei seinen Untersuchungen hingewiesen hat 13. Das Ergebnis der Untersuchung ist in Abb. 6 dargestellt.

Abb. 6. FL-Verschiebungen nach Anwendung von Puffer- losungen verschiedener pH-Werte

Es fallt bei der Betrachtung der einzelnen Werte zu- nachst einmal auf, dal3 die Pufferlosung pH 3 zu einer Entquellung der Haut im Sinne einer Austrocknung fiihrt. Die Pufferlosung p H 5 liegt in der Quellung etwas unter dem Wert fiir Wasser und zeigt eine starke Austrocknung bis unter den Ausgangswert. Die Losung pH 7 fiihrt zu einer Quellung der Groflenordnung des Wassers und erreicht in der Trocknung den Ausgangs- wert annahernd wieder. Die beiden stark alkalischen PufferlGsungen ergeben recht hohe uncl dabei wenig unterschiedliche Quellungswerte.

lPBiochem. Z. 299, 416 [1938]. Is Berufsdermatosen 6, 250 [1958].

F E T T E * SEIFEN * A N S T R I C H M I T T E L (i2. Jahrgmg Nr. 5 1960

H.

Abb. 7. FL-Differenzen bezogen auf die Werte des Wassers

Auf eine Errechnung der Giite-Faktoren ist in dieser Reihe verzichtet worden, da verschiedene Werte der Pufferlosungen pH 3 und pH 5 unter dem Ausgangs- wert, also im Negativen, liegen.

Vergleicht man die Werte nach Anwendung der Pufferlosungen mit denjenigen der Waschmittel, so lafit sich sagen, dal3 die Quellung der Haut bei den Haut-Waschmitteln gleichen pH-Wertes gegeniiber den Puff erlosungen verstarkt ist, wahrend gleichzeitig die Austrocknungswirkung etwas verringert erscheint.

Es war nun zu erwarten, daf3 sich besonders die unter- schiedliche Quellung auch im Ablauf der Alkali-Neu- tralisation bemerkbar machen mu&

Versudt 3 Mit der an anderer Stelle angegebenen Versuchs-

methodik14 wurde nach Vorbehandlung der Haut mit den in Versuch 1 aufgefiihrten Waschmitteln eine modifi- zierte Alkali-Neutralisationsprobe bei insgesamt 20 Ver- suchspersonen durchgefiihrt. Das Ergebnis des Versuches ist in Abb. 8 dargestellt.

Es finden sich fur das Praparat VM-HF-P Werte, die denjenigen des Wassers am ahnlichsten sind. Wiirde man nun fur die Beurteilung eines Waschmittels allein dessen Beeinflussung der Alkali-Neutralisation zugrunde- legen, so ware danach die Einstellung auf einen pH- Wert von etwa 5 am giinstigsten. Es konnte jedoch am Versuch 1 gezeigt werden, dal3 gerade dieses Wasch- mittel wegen seiner besonders starken Austrocknung hier die ungunstigsten Werte erkennen liefi. Die lang- sten und ungunstigsten Neutralisationswerte ergibt wie- derum die Schmierseife, wahrend die beiden anderen Halb-Syndets untereinander ahnliche Werte erkennen lassen.

l4 H . Tronnier u. H . Bussius, Arch, klin. exp. Dermatol. 205, 586 [1958l.

425

-her - 5. ft 5.81 5.94 5.91 5.90 9.81

___

k

7a

60(

500

UKI

500

ZW

100

Ende das Versuchos

7.95 6.46 611 615 b.03

614 -9-c 6.25 -. -.- 6, , , 644 - 6 5 3 - - - - _ _ 6.111 -=--x-

. . . . . . . . . . .

B flodifilierte AlkaLaufroliration

Abb. 8. Modifizierte Alkali-Neutralisationskurven der Haut nach Behandlung mit Schmierseife, 3 Halb-Syndets und Wasser

Es findet sich also in der Alkali-Neutralisation sowohl in den ersten Werten als auch etwas weniger in den Gesamtwerten eine deutliche Abhangigkeit vom p H der Waschmittel-Losungen. Diese Abhangigkeit durfte ein- ma1 durch die Alkalisierung der Hautoberflache bei stark alkalischen Waschmitteln bedingt sein un,d sich dann bevorzugt in der ersten Neutralisation bemerkbar machen.

Weiterhin ist naturgemad eine stark gequollene und durchfeuchtete Haut, wie sie 2.B. nach Anwendung von Schmierseife auftritt, einerseits leicht bis in die Tiefe zu alkalisieren, andererseits aber auch von dort her wie- der zu neutralisieren. Es mui3 deshalb bei der Heran- ziehung der Alkali-Neutralisation zur Beurteilung von Waschmitteln diesen Verhaltnissen Rechnung getragen werden und besonders dem Verhaltnis zwischen zweiter und dritter Neutralisation Beachtung geschenkt werden, da diese Werte einen Aufschlud iiber die Veranderungen in den tieferen Schichten der Epidermis geben konnen 15.

such, wie er unter 3 dargestellt wurde, wiederholt. Das Ergebnis zeigt Abb. 9.

Die schnellste Neutralisation und die engste An- lehnung an die Werte der normalen Haut zeigte sich nach Anwendung der Losung vom p H 5 . Auffallig ist, dai3 die Neutralisationszeiten nach Behandlung mit der Losung vom pH 3 hoher liegen. Unter Beriicksichtigung der Befunde bei der Prufung der Quellung konnte hier- fur die starkere Austrocknung der Haut, die eine Ab- schwachung des Neutralisationsvermogens zur Folge hat. verantwortlich sein. Die Obersauerung der Haut durch den stark sauren Puffer ist also nicht so groi3, dad die Neutralisationszeiten gegenuber der unbehandelten Haut abgekurzt werden. Auch die Pufferlosung vom pH 7 ver- langert die erste Neutralisationszeit gegenuber der un- behandelten Haut bereits erheblich. Das gesamte Neu- tralisationsbild zeigt jedoch noch die Charakteristik der bisher beschriebenen Kurvenverlaufe. Erst die Einwir- kung der Losungen mit den pH-Werten 9 und 1 1 auf die Haut ergibt dann die typischen Kurven, wie sie mehrfach bereits fur die Schmierseifen-Losung darge- stellt werden konnten, namlich einen hohen ersten Wert und einen zunehmenden Ahfall dieser Werte zur zweiten und dritten Messung hin. Auffallig ist weiterhin im Vergleich der dritten und zweiten Messung zuknander, dai3 rnit Zunehmen der Alkalitat wohl infolge der star- keren Quellung die Neutralisationszeiten sich zu einer Beschleunigung im dritten gegenuber dem zweiten Wert verschieben.

T.94 5w 5.81 6.00 a60

5.80 - 5.81 - - - - - 5.90 . 6.10 - - .- 5.13 -*-I 6.46 -

Versuui 4

Um die engen Zusammenhange zwischen AlkaIi-Neu- tralisation und pH-Wert der verwendeten Losungen auf- zuzeigen, wurde mit den Pufferlosungen der gleiche Ver-

I5W. Sdzneider u. H. Tronnier, Berufsdermatosen 6, 1 [1958].

1. 2. 5. En-cg

- - - mit +big.p~? wmh.

%W& d f 3 *&-bh _. _ _ mit pupbq. pv 9 w h . - mit %pr&y. N o 4 w k h .

__ unkhltafl

_ _ - _ . . ._ mrt w n l d r g . pW 4

Abb. 9. Alkali-Neutralisationskurven der Haut nach Behand- lung mit Pufferliisungen

F E T T E . S E I F E N . A N S T R I C H M I T T E L ,426 62. Jahrgang Nr. 5 1960

In Abb. 10 sind die Werte fur die erste und drlitte Neutralisation nochmals in Abhangigkeit von dem pH- Wert der Losungen aufgetragen.

'1

7

Abb. 10. 1. und 3. Alkali-Neutralisation in Abhangigkeit von dem pH-Wert der Lasungen

Bei der ersten Neutralisation ist deutlich die Zunahme der Zeiten in Abhangigkeit vom pH-Wert zu erkennen. Lediglich der Wert fur die Losung vom pH 5, also in der Nahe des isoelektrischen Punktes des Keratins 16, fallt durch eine schnellere Neutralisationszeit heraus. Die Neutralisationszeiten fur die dritte Messung sind nach Behandlung mit den Pufferlosungen vom pH 7 , pH 9 und pH 11 kurzer als die fur die stark saure Puffer- losung vom pH 3 und nur wenig hoher als die Zeiten fur die unbehandelte bzw. mit pH 5-Losung behandelte Haut. Der Kurvenverlauf in Abb. 10 fur die dritte Neu- tralisation lai3t die Verkurzung der Neutralisationszeiten mit zunehmender Alkalitat erkennen, ein Befund, der

10 H . Sharlitt u. M . Scheer, Arch. Dermatol. Syphilology 7, 592 [ 19231.

sich mit den Ergebnissen, die an der rnit Schmierseifen- Losung vorbehandelten Haut ermittelt wurden, deckt.

Die Ergebnisse seien abschlieflend kurz zusammen. gefaflt. Im einzelnen ergab sich folgendes:

1. Quellung und Austrocknung sind stark vom pH-Wert des Waschmittels abhangig.

2. Starke Quellungen gehen im allgemeinen mit einer lang- samen und geringe Quellungen mit einer schnellen und starken Austrocknung parallel.

3. Alle Waschmittel, auch die sauer und neutral einge- stellten, zeigen eine starkere Quellung als Wasser.

4. Zwischen Pufferlosungen mit einem bestimmten pH-Wert und Waschmitteln mit gleichem p H ist das Verhaltnis fur Waschmittel mehr zur Quellungsseite verschoben.

5 . Stark saure pH-Losungen fiihren zu einer primaren Ent- quellung der Haut.

6. Die Alkali-Neutralisationsfahigkeit der Haut ist stark vom pH der Waschmittel und ihren quellenden bzw. aus- trodtnenden Eigenschaften abhangig.

7 . Insbesondere die erste Neutralisation ist dabei weit- gehend pH-bedingt.

8. Die gunstigsten Neutralisationswerte ergeben sich nach Behandlung rnit Losungen um den isoelektriscben Punkt des Keratins (etwa p H 5 ) .

9. Das Verhaltnis der zweiten zur dritten Neutralisation ist im wesentlichen von der Quellung abhangig.

10. Aus den Ergebnissen einer Testmethode (z. B. der Alkali- Neutralisation) ist noch kein RiickschluB auf die besondere Eignung eines Waschmittels zur Anwendung an der Haut moglich. Es mud stets versucht werden, nach der Festlegung der notwendigen Waschwirkung mit Hilfe der anderen zur Verfiigung stehenden Methoden eine fur den jeweiligen An- wendungszwedc besonders geeignete Rezeptur zu erreichen. Dabei ist sicher nicht in allen Eigenschaften eine optimale Wirkung zu erzielen, so dad von Fall zu Fall zusatzlich haut- pflegerische Madnahmen dann angezeigt sind, wenn ein haufiger Kontakt mit einem Waschmittel mit groder Reini- gungswirkung etwa im Betrieb notwendig ist.

Fur die technische Ausfuhrung der Versuche danken wir Fraulein Christinne Schubert.

Neuzeitliche Korperreinigungsmittel in Industriebetrieben I : Die Hautverschmu$ung und die Reinigungsmittel *

Von Or. med. Dr. rer. nat. H . G. S c h w a r z , Mii?zster(Westf.)

Einleitend werden die Verschmutzungsarten der Haut in Indu- striebetrieben erlautert und die si& daraus ergebenden Anfor- derungen an neuzeitliche Korperreinigungsmittel in Industrie- betrieben erortert unter besonderer Beriicksichtigung der Frage der Hautvertraglichkeit. AbschlieDend gibt der Verfasser einen Uberblick iiber die verwendeten Reinigungsmittel und ihre Zu- sammensetzungen.

Modern Body Cleaning-Agents in the Industry I: Skin Soiling and the Cleaning-Agents

After introducing the types of soiling of skin in the industry, the author discusses the demands that are put on the modern body cleaning-agents in the industry today specially taking into consideration the tolerance shown by skin to these ma- terials. A summary of the prevalent cleaning-agents along with their composition is given at the end,

* Vortrag anlaBlich der DGF-Hauptversammlung in Koln am 29. Oktober 1958. Wir bringen die Ausfiihrungen des Autors, die von allgemeinem Interesse sind, in drei Ab- schnitten. Schriftleitung.

F E T T E . S E I F E N . A N S T R I C H M I T T E L 62. Jahrgang Nr. 5 1960

Les produits modernes pour soins corporels dans les exploitations industrielles I: Le salissement de la peau et les produits de nettoyage

On traite tout d'abord des genres de crasse de la peau dans les exploitations industrielles et l'on discute des exigences qui en decoulent a l'egard des produits modernes pour soins cor- porels, en mettant l'accent sur le problhme de leur agressivit6. Finalement, l'auteur fournit un apercu sur les produits de nettoyage et leurs compositions.