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medianet.at financenet Freitag, 2. Oktober 2015 COVER 49 ATX (Schluss 30.9.) 2.229,49 1,10% DAX (Schluss 30.9.) 9.660,44 0,50% Top 5 ATX Prime Flop 5 ATX Prime Buwog 6,98% RHI 6,32% Raiffeisen Bank Intern. 4,60% Palfinger 4,57% Zumtobel 3,66% Cross Industries -5,76% Semperit -4,56% Valneva SE -4,19% Strabag SE -3,94% Do&Co -3,72% 6,98% Buwog -5,76% Cross Ind. Top 5 DAX Flop 5 DAX Infineon 8,71% Dt. Post 6,31% Beiersdorf 6,01% Continental 4,97% Dt. Lufthansa 4,59% Volkswagen Vz. -12,33% Fresenius SE & Co. KGAA -6,24% HeidelbergCement -2,50% Daimler -2,36% ThyssenKrupp -2,27% 8,71% Infineon -12,33% VW Studie Wertpapier- geschäft lohnt für kleine Institute nicht 50 Kapitalmarktunion Ver- briefungen wieder sehn- lichst herbeigewünscht 50 UniCredit-Analyse CEE-Länder als neuer „sicherer Hafen“ 51 Helvetia FLV mit indivi- duell wählbaren Sicher- heits-Bausteinen 55 Nur Internet „L’Amie direkt“ betritt den hei- mischen Markt 56 © APA/EPA/Jim Lo Scalzo © L’Amie Spannende Zeiten für „Bitcoin-Believer“ Zuerst die China-Schockwellen an den Börsen, jetzt das VW-Desaster, das den DAX runterreißt: Taugt das Bitcoin als Anlage-Möglichkeit? 52 Semper Constantia Vorstand Ramsauer über die Bank-Strategie. © Semper Constantia ATX 23.–30. Sept. 2015 DAX 23.–30. Sept. 2015 www.mPAY24.com [email protected] Tel. +43-1-513 66 33-600 Die Schokoladenseite des E-Commerce! Online-Payment für E- und M-Commerce Kredit- und Debitkarten, Bankensysteme, Rechnungs- und Ratenkauf, Lastschrift, paybox, mpass, paysafecard, PayPal, ... 54

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Freitag, 2. Oktober 2015 COVER 49

ATX (Schluss 30.9.) 2.229,49 1,10%

DAX (Schluss 30.9.) 9.660,44 0,50%

Top 5 ATX Prime

Flop 5 ATX Prime

▲ Buwog 6,98%

▲ RHI 6,32%

▲ Raiffeisen Bank Intern. 4,60%

▲ Palfinger 4,57%

▲ Zumtobel 3,66%

▼ Cross Industries -5,76%

▼ Semperit -4,56%

▼ Valneva SE -4,19%

▼ Strabag SE -3,94%

▼ Do&Co -3,72%

6,98%Buwog

-5,76%Cross Ind.

Top 5 DAX

Flop 5 DAX

▲ Infineon 8,71%

▲ Dt. Post 6,31%

▲ Beiersdorf 6,01%

▲ Continental 4,97%

▲ Dt. Lufthansa 4,59%

▼ Volkswagen Vz. -12,33%

▼ Fresenius SE & Co. KGAA -6,24%

▼ HeidelbergCement -2,50%

▼ Daimler -2,36%

▼ ThyssenKrupp -2,27%

8,71%Infineon

-12,33%VW

Studie Wertpapier­geschäft lohnt für kleine Institute nicht 50

Kapitalmarktunion Ver­briefungen wieder sehn­lichst herbeigewünscht 50

UniCredit-Analyse CEE­Länder als neuer „ sicherer Hafen“ 51

Helvetia FLV mit indivi­duell wählbaren Sicher­heits­Bausteinen 55

Nur Internet „L’Amie direkt“ betritt den hei­mischen Markt 56

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Spannende Zeiten für „Bitcoin-Believer“Zuerst die China-Schockwellen an den Börsen, jetzt das VW-Desaster, das den DAX runterreißt: Taugt das Bitcoin als Anlage-Möglichkeit? 52

Semper Constantia Vorstand Ramsauer über die Bank-Strategie.

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ATX 23.–30. Sept. 2015

DAX 23.–30. Sept. 2015

www.mPAY24.com [email protected] Tel. +43-1-513 66 33-600

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medianet.at50 Finance:capital markets Freitag, 2. Oktober 2015

WIEN/BRÜSSEL. Seit Anfang des Jahres drängen EZB-Chef Mario Draghi und EU-Finanzmarktkom-missar Jonathan Hill auf einen „echten“ Binnenmarkt für Kapital in Europa. Derzeit gebe es noch ein riesiges Netzwerk an Gesetzesbe-stimmungen mit unterschiedlichen Regeln für die 28 Mitgliedsländer bei Besteuerung, Insolvenzverfah-ren und Unternehmensführung, betont Draghi im Juli: „Für eine volle Integration müssen wir ein einheitliches Regelwerk für die Ka-pitalmärkte haben.“ Alle müssten gleichen Zugang zu den Märkten haben. Am Mittwoch schließlich

präsentierte Hill nach umfassen-den Konsultationen den Aktions-plan für diese Kapitalmarktunion. Eine Vielzahl kleinerer und größe-rer Schritte sollen bis 2019 umge-setzt werden.

Dominanz der BankkrediteDie großen Ziele soweit im Detail: Dem Verbriefungsmarkt soll neues Leben eingehaucht werden, Inves-titionen in Infrastrukturprojekte sollen erleichtert, Börsengänge von KMU vereinfacht werden. Auf diese Art und Weise will man die Domi-nanz der Bankkredite bei der Fi-nanzierung brechen, die Ergänzung

um weitere Geldquellen soll gleich-zeitig die Stabilität des Finanzsys-tems erhöhen, so die Hoffnungen.

Zur Erinnerung: Verbriefungen, also zu Paketen gebündelte und dann weiterverkaufte Kredite, insbesondere Hypothekarkredite (Stichworte „Asset Backed Securiti-es” und „Subprime”-Krise) wurden 2008 als Auslöser der weltweiten Finanzkrise gesehen. In Europa liegt der Markt für solche Papiere weitgehend am Boden. Hill wies jedoch darauf hin, dass der Markt für Risikokapital in den USA fünf mal so groß sei, wie in der EU. Wä-re die EU so entwickelt gewesen,

hätten die Unternehmen von 2008 bis 2013 zusätzliche 90 Mrd. Euro an Finanzierung anzapfen können, so Hills Berechnungen, und es wä-re möglich gewesen, mehr als 4.000 Deals über Risikokapital zustande zu bringen.

Die Pläne stoßen beim europä-ischen Wirtschaftskammernver-band Eurochambres und dem eu-ropäischen Verband der Kleinen und Mittleren Unternehmen (KMU) sowie des Handwerks (UEAPME) naturgemäß auf Zustimmung. Kritik kommt seitens der globali-sierungskritischen Organisation Attac, für die der Vorstoß in erster Linie dazu dient, der europäischen Finanzindustrie neue Profitquellen zu eröffnen. Das unkontrollierba-re systemische Risiko im dadurch weiter aufgeblähten Finanzsektor würde wieder steigen. Und Euro-pas Konsumentenschutzverband BEUC befürchtet, dass die Inter-essen der Verbraucher übergangen werden. Allerdings haben Kredit-fonds, vor allem Immo-Kreditfonds, jetzt schon wieder stark an Bedeu-tung gewonnen, so das Institut der deutschen Wirtschaft Köln.

STS-GütesiegelHill erwartet sich Schutz durch die Unterscheidung zwischen Verbrie-fungen mit STS-Gütesiegel (simpel, transparent, standardisiert), für die weniger Eigenkapital unterlegt werden muss, und anderen Ange-boten. Wesentliches Kriterium für die STS-Zertifizierung wäre die Ho-mogenität der „verpackten“ Kredite oder Vermögenswerte. Der zweite konkrete Vorschlag brächte auf-sichtsrechtliche Eigenkapital-Er-leichterungen für Versicherungen (Solvability II), die in langfristige Infrastruktur (Gaspipelines, Breit-bandnetze u.Ä.) investieren wollen. Infrastrukturinvestitionen sol-len als eigene Assetklasse mit be-stimmten Auflagen geführt werden. Das dritte Thema betrifft die Pros-pektpflichten für Unternehmen bei einem Börsengang. Entsprechende Änderungen sollen die Kapital-beschaffung via Börse für KMUs ansprechender, weil einfacher und billiger, machen. (lk/ag)

kapitalmarktunion nimmt Gestalt anDie großen Ziele: Erleichterter Zugang zu Kapital für KMUs, bessere Möglichkeiten für Versicherungen, in Infrastruktur zu investieren, abgeschwächte Prospektpflichten.

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FRANKFURT. Der Verkauf von Wertpapieren ist für kleine Banken wegen der steigenden Anforderun-gen der Aufsichtsbehörden zu ei-nem Verlustgeschäft geworden. Zu diesem Ergebnis kommt eine vom deutschen Genossenschaftsver-band BVR finanzierte Studie der Professoren Roman Inderst und Andreas Hackethal von der Goethe-Universität Frankfurt.

Bei Geldhäusern mit einer Bi-lanzsumme von weniger als 50 Mio. Euro übersteigen die Kosten zur Einhaltung der Anlegerschutz-gesetze inzwischen die Erträge aus dem Wertpapiergeschäft, wie Inderst erläuterte. Seiner Ein-schätzung nach belaufen sich die Kosten für neue Informations- und Dokumentationspflichten bei allen Genossenschaftsbanken pro Jahr

auf rund 100 Mio. Euro. Die Studie unterstreicht, dass kleine Banken durch die verschärften Aufsichts-regeln überdurchschnittlich belas-

tet werden. Die Untersuchung ba-siert auf der Befragung von mehr als 500 Volks- und Raiffeisenban-ken, die meisten Schlussfolgerun-

gen dürften aber auch für kleine Sparkassen und Privatbanken zu-treffen.

Noch mehr Kosten für AnaCreditNeben dem Anlegerschutz machten den Instituten die höheren Anforde-rungen im Meldewesen zu schaffen, sagte Inderst. Durch das geplante Kreditregister der Europäischen Zentralbank (EZB) drohe weiterer Gegenwind. Die EZB möchte künf-tig alle Kredite ab 25.000 Euro zen-tral erfassen (AnaCredit), bisher liegt die Obergrenze bei 1 Mio. Eu-ro. Die Bundesbank erwägt zudem, auch alle Kredite unter 25.000 Euro abzufragen. BVR-Präsident Uwe Fröhlich hat dafür kein Verständ-nis. „Daten-Friedhöfe anzulegen, sollte nicht der Ehrgeiz der Bun-desbank sein.“

Auswirkungsstudien gefordertFür kleine Volks- und Raiffeisen-banken steige der Druck, mit an-deren Instituten zu fusionieren. Inderst fordert, dass EZB und Re-gierung künftig nach dem Vorbild der UK-Finanzbehörde FCA kurze Auswirkungsstudien veranlassen, bevor sie neue Regeln erlassen. (ag)

Unrentabel für kleineStudie: Kosten für Anlegerschutz übersteigen Ertrag aus Wert­papier geschäft bei Häusern mit weniger als 50 Mio. Bilanzsumme.

Fatale Nebenwirkungen der globalen Regulierungsagenda, vor allem jener der EZB.

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Hill (im Bild) und Draghi drängen seit Jahresbeginn vehement auf Schritte für einen echten Binnenmarkt für Kapital in Europa.

UnicreDit

Faule Kredite entsorgtROM. Die italienische Bank-Austria-Mutter UniCredit trennt sich von notleidenden Krediten in Höhe von 1,2 Mrd. Euro; eine entsprechende Ver-einbarung habe die Bank mit dem englischen Private-Equi-ty-Fonds AnaCap abgeschlos-sen. Dabei handle es sich um den vierten Verkauf nichtstra-tegischer Assets seitens der UniCredit in diesem Jahr.

Laut Bankenvereinigung ABI erreichten die notleidenden Kredite im Mai in Italien eine Summe von 193,7 Mrd. Euro – um 25,1 Mrd. mehr als im Ver-gleichsmonat 2014. Das ist der höchste Stand seit 1996. (APA)

irischer markt

Allianz kauft KreditportfolioFRANKFURT. Der deutsche Versicherer Allianz will mit ei-nem Milliardeninvestment im irischen Immobilienmarkt Fuß fassen. Gemeinsam mit dem britischen Immobilienkonzern Hammerson habe die Allianz Real Estate für 1,85 Mrd. Euro ein Kreditportfolio erworben, das u.a. mit Irlands größ-tem Luxus-Einkaufszentrum „Dundrum Town Centre“ im Sü-den Dublins besichert sei.

Der Anteil der Allianz Real Estate betrage 900 Mio. Euro. Verkäufer ist die irische Natio-nal Asset Management Agency (Nama) – eine Art staatliche „Bad Bank“. (ag)

aUctionata

Kauf von ValueMyStuffBERLIN. Deutschlands größtes Auktionshaus Auctionata hat den Londoner Schätzungs-Ser-vice ValueMyStuff (VMS) über-nommen. VMS bietet mit einem Team von über 60 Experten, die zuvor bei großen internati-onalen Auktionshäusern tätig waren, kostenpflichtige Schät-zungen für Kunst, Antiquitäten, Luxusobjekte und Sammler-stücke an. Das 2009 gegrün-dete Unternehmen gehört mit über 469.000 Schätzungen und 400.000 Kunden zu den größten Dienstleistern für Schätzungen im Internet. (red)

Festnahmen in china

Kampf gegen SchattenbankenPEKING. Chinas Behörden ha-ben im Kampf gegen Geldwä-sche und illegale Finanztrans-fers 75 Personen festgenom-men. Sie stünden im Verdacht, in Geschäfte von sogenannten Schattenbanken mit einem Fi-nanzvolumen von umgerechnet rund 34 Mrd. Euro verwickelt zu sein, so das Ministerium für öffentliche Sicherheit. Zudem seien Räumlichkeiten von 37 Untergrund-Banken entdeckt worden. Man will illegale Geld-überweisungen ins Ausland eindämmen, gesetzlich erlaubt sind maximal 44.627 Euro p.a.

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medianet.at Freitag, 2. Oktober 2015 capital:markets 51

WIEN. Erste Anzeichen eines Auf-schwungs in der Eurozone unter-stützen die Volkswirtschaften der Teilregion EU-CEE. Darunter ver-stehen die Experten der UniCredit die neuen EU-Mitglieder in Zentral-europa wie die Tschechische Repu-blik, Bulgarien, Ungarn, Polen, Ru-mänien und die Slowakei. Zugleich sichern starke außenwirtschaftli-che Positionen und eine umsichtige Politik die Finanzmärkte.

Anders als in anderen Schwellen-märkten hätten sich die Währun-gen und Preise in EU-CEE während der jüngsten Turbulenzen kaum bewegt. 2016 werde das kräftige Wachstum in EU-CEE voraussicht-lich anhalten und neuerlich über dem Potenzial liegen.

Verstärkte Divergenz„Die anhaltende Marktvolatilität bedeutet für die Länder ganz un-terschiedliche Risiken, doch der globale makroökonomische Aus-blick für CEE bleibt günstig. Die Region scheint trotz ihrer Hetero-genität für potenzielle Herausfor-derungen besser gerüstet als die meisten anderen großen Schwel-lenmärkte“, erklärt Lubomir Mitov, CEE-Chefökonom bei UniCredit.

Das schwierige externe Umfeld in CEE verstärkte die wachsen-de Divergenz innerhalb der Regi-on. Während die beiden größten Volkswirtschaften, Russland und die Türkei, gar nicht gut aussahen, überstanden die anderen die jüngs-ten Marktturbulenzen weitgehend unbeschadet.

Investitionen steigenGesamthaft betrachtet, setzte sich in EU-CEE das schwungvol-le Wachstum im zweiten Quartal 2015 fort, und auch für das dritte Quartal sei laut kurzfristigen In-dikatoren mit einem Anhalten der Dynamik zu rechnen. Mitov: „Wir erwarten für das gesamte Jahr ein reales BIP-Wachstum von 2 bis 3,5 Prozent, etwas über dem Po-tenzial.“ Während das Wachstum zunächst durch Exporte bestimmt wurde, denen der Aufschwung in der EU zugutekam, ist mittlerweile eine Verschiebung in Richtung In-landsnachfrage festzustellen. Sin-kende Arbeitslosigkeit, ein deutli-cheres Lohnwachstum und die his-torisch niedrige Inflation kurbeln den Konsum an. Zugleich fördert die vermehrte Inanspruchnahme von EU-Mitteln die Investitionstä-tigkeit. „Die Länder in EU-CEE mit

ihrem geringen Engagement in Chi-na, aber auch, weil sie als einzige unter den Emerging Markets vom Preisverfall der Rohstoffe profitie-ren, werden zunehmend als siche-rer Hafen gesehen“, so Mitov.

Russland gehört freilich zu den Hauptverlierern der Trendumkehr

im Rohstoffzyklus. Kroatien und Serbien verhalf der Aufschwung im Euroraum aus der Rezession, doch dürfte das Wachstum gedämpft, unter 1% bleiben; dies hängt teils mit dem im Vergleich zu EU-CEE-Ländern geringeren Anteil der Wa-renexporte zusammen. (lk)

cee als neuer sicherer HafenDie Analysten der UniCredit meinen, dass die Region CEE trotz ihrer Heterogenität heute besser als die meisten anderen großen Schwellenmärkte positioniert ist.

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EU-CEE profitiert vom Preisverfall der Rohstoffe und gilt daher als neuer sicherer Hafen.

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* Quelle: wien.arbeiterkammer.at/konsument, Jänner 2015. Getestet wurden 42 Produkte von 19 Banken in Wien.

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Bip-Wachstum (real)

land 2014 2015e 2016e

Kroatien –0,4 0,2 0,8

Polen 3,4 3,5 3,6

Rumänien 2,8 3,2 3,5

Serbien –1,8 0,2 1,2

Slowakei 2,4 3,0 3,5

Slowenien 2,6 2,2 2,0

Tschechien 2,0 3,7 2,2

Türkei 2,9 3,0 3,5

Ungarn 3,6 2,8 2,4Quelle: Erste Group Research, e = erwartet

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Das erste Jahrzehnt in der Geschichte des Computergelds Bitcoin nähert sich nun langsam dem Ende – und die Zu-kunft birgt ebenso

viel Spannung wie die Vergan-genheit. Vor Kurzem schienen die Bitcoins, auch „Kryptowährung“ genannt (weil das Konzept auf Ver-schlüsselungsverfahren basiert), ihre besten Zeiten hinter sich zu haben. Beim All-time-high am 29. November 2013 war 1 Bitcoin stolze 1.124,76 Dollar wert. Nicht schlecht für etwas, das 2008 erfun-den wurde und Anfang 2013 erst 13,36 Dollar wert war. Heute liegt der Bitcoin irgendwo dazwischen: Der aktuelle Kurs zu Redaktions-schluss liegt bei 241,79 Dollar oder 212,32 Euro. Trotzdem ist die Di-gitalwährung weit davon entfernt, in der Versenkung zu verschwin-den: Die Volumen, die monatlich gehandelt werden, liegen höher als in früheren Jahren. Laut den Berechnungen der auf Alternativ-währungen spezialisierten Inter-netseite coinmarketcap.com liegt die Marktkapitalisierung aktuell bei 3,4 Milliarden US-Dollar; nicht gerade die Weltwährung Nr. 1, aber immerhin. Und im August hat mit Barclays eine britische Großbank angekündigt, künftig Bitcoins ak-zeptieren zu wollen.

Rückkehr ist einprogrammiertKurs-Crashes zu überstehen, ist beim Bitcoin sozusagen einpro-grammiert. Am Anfang des Bitcoin steht viel Mathematik und einige Regeln, die – so hoffen die Anhän-ger – dafür sorgen, dass Bitcoin die erste Währung ist, deren Ausgabe automatisch begrenzt ist, nämlich bei 21 Millionen Stück.

Warum? Beginnen wir ganz am Anfang: Im Jahr 2008 erschien ein mit dem Namen Satoshi Nakamo-to unterschriebenes Thesenpapier in einem von Kryptografen vielbe-suchten Online-Diskussionsforum. Es beschrieb eine völlig neue Form von Geld: Dezentral sollte sie sein, nur in den Peer-to-Peer-Netzwer-ken der Computer der Anwender existieren und das Geldwesen von der Macht der Zentralbanken, dem Einfluss von Banken und Re-gierungen befreien. Der Vorschlag fand Anhänger, unter dem Namen Bitcoin wurde die Idee mitten in der Finanzkrise tatsächlich umge-setzt. Die Idee war so erfolgreich, dass sie Nachahmer gefunden hat: sie heißen Litecoin, Dogecoin, Ripple, Peercoin u.a. Nicht weni-ger als 100 Bitcoin-Alternativen listet coinmarketcap.com auf.

Freilich ist Bitcoin mit dem 15-fa-chen Volumen der Nr. 2 klarer Platzhirsch.

Krypto-Formeln als SchlüsselDoch wie funktioniert Bitcoin? Bitcoin ist sowohl eine Geldein-heit wie ein Zahlungssystem. Um Bitcoins zu schaffen und zu trans-ferieren, bedient man sich eines kryptografischen Systems, verein-facht ausgedrückt mathematischer Formeln: Sie sind kompliziert und erfordern viel Rechenkapazität.

Das ist ein bisschen so wie bei der Berechnung der Nachkommas-tellen der Zahl Pi: Neue Lösungen brauchen immer mehr und mehr Rechenzeit. Trotzdem wird diese von sogenannten Minern gern auf-gewendet – denn für neue Lösun-gen der Formel erhalten sie neue Bitcoins. Bei den erwähnten 21

Mio. Stück ist allerdings Schluss – was nach Schätzungen aber noch ein Jahrhundert dauern soll. Man kann daher Bitcoins selbst am PC errechnen (heute unüblich) oder dafür Spezial-Hardware verwen-den. Der einfachste Weg ist, be-stehende Bitcoins zu kaufen, also solche, die in früheren Jahren von anderen errechnet wurden, als die Berechnung noch leichter war. Da neue Bitcoin-Ergebnisse immer schwieriger und schwieriger zu finden sind, müsste übrigens der Bitcoin im Lauf der Zeit mehr wert werden, so die Idee.

Doch 1, 10 oder 1.000 Bitcoins zu haben, ist nur eine Seite der Me-daille. Man möchte etwas damit anfangen, etwas kaufen. Dafür gibt es das Bitcoin-Zahlungssystem: Sein Herz ist eine von allen Teil-nehmern gemeinsam nach dem

Peer-to-Peer-System verwaltete Datenbank. Jede Bitcoin-Transak-tion wird darin aufgezeichnet, und zwar in einer sogenannten Block-Kette, der Block Chain.

Block Chain: Mutter aller BitcoinsIn die Block Chain – sie ist inzwi-schen stattliche 43 Gigabyte groß – wird jede Bitcoin-Transaktion eingetragen. Das funktioniert so: Teilnehmer A überträgt 1 Bitcoin an Teilnehmer B; beide melden die Transaktion an die anderen Bit-coin-Verwender. Damit die Trans-aktion gültig ist, muss sie digital signiert werden – das bedeutet, sie wird mit den privaten digita-len Schlüsseln der Teilnehmer ver-schlüsselt. Sogenannte Netzwerk-Nodes überprüfen das Ganze und tragen es in die Block Chain ein. Al-le anderen Teilnehmer übernehmen die neue, ergänzte Block Chain.

Apropos: Wie erwähnt, werden neue Bitcoins von „Minern“ be-rechnet – und zwar so, dass sie neue „Blocks“, nämlich neue Block Chain-Teile mit ganz neuen Bit-coins, errechnen. Dafür müssen sie aber gleichzeitig die ganze bis-herige Block Chain miteinberech-nen – was für alle Teilnehmer die Sicherheit gegen Manipulationen erhöht, denn die Ergebnisse müs-sen immer überall identisch lauten. Wie man Bitcoin-Transaktionen genau durchführt, regelt das Bit-coin-Protokoll; passende Software ist am PC, Android-Smartphone, iPhone, usw. verfügbar. Abgewi-ckelt werden die Transaktionen oft unter Mitwirkung von Online-Marktplätzen.

Ist man als Teilnehmer eigent-lich anonym? Grundsätzlich ja, das Protokoll sieht keine Namen vor. Da aber alle Transaktionen in der Block Chain stehen, findet sich ir-

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••• Von Gerald Stefan

Und ewig lockt die Kryptowährung Das Computer- oder Kryptogeld ist weit von seinem Höchststand entfernt, aber womöglich wird es jetzt erst richtig spannend.

52 FINANCE:COVER Freitag, 2. Oktober 2015

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Auch hinter dem Komma Ein Bitcoin ist mit aktuell 212,32 € ganz schön teuer. Trotzdem kann man mancherorts damit sogar beim Greißler shoppen gehen. Wie das geht? Ganz einfach: Es gibt auch Bitcoin-Beträge kleiner 1. Die kleinste Einheit ist der „satoshi“ oder 0,00000001 Bitcoin.

Bitcoin-GeheimnissePower ist der SchlüsselAlle Bitcoin-Transak-tionen stehen in der „Blockchain“: Dieses Verzeichnis wird per ma-thematischem Verfahren verwaltet. Sogenannte Miner halten die Block-chain konsistent und errechnen neue Teile, dafür winken Bitcoins als Belohnung. Bei 21 Mio. Bitcoins ist theoretisch Schluss.

Die elektronische GeldbörseWie trägt man Bitcoins mit sich? In einer elek-tronischen Geldbörse, dem „Wallet“. Es gibt sie als Hardware- und Softwarelösung, vom Smartphone bis zum PC. Dabei wird ständig auf-gerüstet, denn Ha cker-Einbrüche in Wallets und auch Online-Marktplätze hat es schon gegeben.

gendwo meist ein Punkt zum Ein-haken, z.B. ein Online-Marktplatz, auf dem Bitcoins per Kreditkarte gekauft wurden. Dort könnten Er-mittlungsbehörden ansetzen – und tun es auch, Bitcoins werden mit-unter als Zahlungsmittel bei uner-laubten Geschäften herangezogen. Freilich: Bei welcher Währung wä-re das nicht so?

Die Erfolge und die GefahrenHeute ist Bitcoin in vielen Regio-nen und Marktsegmenten vertre-ten, auch wenn es bis zum Alltags-shopping noch ein weiter Weg ist. In Österreich vertreibt seit Kurzem das Grazer Start-up Coinfinity u.a. über Bankomaten und Trafiken Bit-coins. Auch die etablierten Banken nehmen Bitcoin immer genauer un-ter die Lupe: Sie interessiert vor al-lem das Konzept der „Block Chain“, weil es ohne zentralen Hüter (und dessen Kosten) auskommt.

Dass der Wegfall solcher Zent-ralinstanzen mächtige Institutio-nen wie die Zentralbanken über-flüssig und damit die Welt besser machen würde – das war übrigens die romantische Idee vieler beim Bitcoin-Start. Doch der Glaube ist ernüchtert, das neue Geld hat mit

Die Berg- und TalfahrtWer hat’s erfunden? Jahrelang hieß es in der Internet- und Financial Community, der japanische Pro-grammierer Satoshi Nakamoto habe die Bitcoins erfunden; das Konzept trug ja seinen Namen. Doch in der Welt der Kryptografie ist nichts wie es zu sein scheint. Nakamoto trat im Gegensatz zu anderen großen Kalibern der Kryptografie aus-schließlich beim Bitcoin-Projekt auf (und nur elektronisch), er galt als „introvertiert“ und „extrem scheu“. Und dann verschwand er 2010 plötzlich und vollständig aus der Szene. Derweil wurde Bitcoin immer erfolgreicher, und die Neugier der Öffent-lichkeit wuchs. Man machte sich auf die Suche nach dem verschollenen Guru. Als man endlich einen Mann dieses Namens fand (noch dazu Mathematiker), sagte er bloß: „Ich bin es nicht!“ Wohl zu Recht, lautet die heute vorherrschenden Meinung: „Satoshi Nakamoto“ scheint nur ein Pseudonym zu sein (Satoshi bedeutet auf deutsch „Weisheit“). Die unter diesem Namen veröffentlichten Konzepte und Pro-grammcodes stammen anscheinend von mehreren Personen, ihre Beweg gründe bleiben im Dunkeln. Eines ist aber sicher: „Nakamoto“ – ob bloß schüchternes Genie, Geheimdienstler-Truppe oder gar Mafioso – war sozusagen als Ur-Miner bei der Schöpfung der allerersten Bitcoins dabei, als der Kurs Bruchteile eines Dollar betrug. Sein „Wallet“ wird auf mehrere Hundert Millionen Euro Wert geschätzt.

Wer in Österreich aktiv werden möchte, informiert sich hier: www.bitcoin-austria.at, www.bitcoinbon.at.

Vorbild und Nachahmer

Cryptowährung Marktkapitalisierung (USD)

Bitcoin 3.490.000.000,–

Ripple 194,400.000,–

Litecoin 128.400.000,–

Ethereum 47.600.000,–

BitShares 16.100.000,–

Dash 13.800.000,–

BanxShares 12.900.000,–

Dogecoin 12.500.000,–

Stellar 10.000.000,–

MaidSafeCoin 9.000.000,–Quelle: coinmarketcap.com

typischen Problemen des alten zu kämpfen.

Höhepunkt war bisher die Ver-haftung des Chefs der geschei-terten Bitcoin-Plattform Mt. Gox, Mark Karpelès: Er wurde wegen Verdachts auf Datenmanipulation und Veruntreuung von Kundengel-dern in Japan festgenommen und im September 2015 offiziell unter Anklage gestellt – die Bitcoin-Com-munity hat ihren ersten Monster-prozess. Mt. Gox hatte im Februar

2014 den Tausch von Bitcoins in reale Währungen ausgesetzt, kurze Zeit später meldete man Konkurs an. Dabei gingen Bitcoins im Wert von 350 Mio. € verloren; zumindest rund 2,1 Mio. € sollen bei Karpelès gelandet sein, meint die Anklage – was Karpelès aber vehement zu-rückweist.

Doch Pleiten, Skandale, selbst die Tatsache, dass Bitcoin-Erfinder Nakamoto in Wahrheit eine Phan-tasiefigur sein dürfte (s. Kasten) waren bisher nicht das Ende von Bitcoin – und auch nicht der früher gelegentlich erhobene Vorwurf des Pryramidenspiels (inzwischen von der Weltbank nach einer Überprü-fung ad acta gelegt). Denn, wie es US-Rechtsprofessor Eric Posner von der University of Chicago for-mulierte: „Bitcoins sind kein Pyra-midenspiel, eher ein Fall von kol-lektiver Einbildung.“

Als eine Art Geld haben auch Bitcoins jenen Wert, den die Men-schen ihm zuschreiben. Nur wenn sie damit aufhören gilt: Game over. Kritiker sehen aber auch andere Gefahren: Zum Beispiel könnten die zahlreichen Bitcoin-Nachah-merwährungen überhand nehmen. Oder jemand könnte gegen die Bit-coin-Spielregeln aufbegehren, was Inflation oder Spaltung heraufbe-schwört.

Tatsächlich war es schon ein-mal fast soweit: Infolge eines Feh-lers bei einer neuen Version der Bitcoin-Software gab es im März 2013 einige Stunden lang nicht ei-ne Block Chain, sondern zwei. Die unfreiwilligen Abspalter kehrten schließlich zurück und verzichte-ten auf ihre erzeugten Bitcoins aus der „falschen“ Block Chain. Zum Glück: Eine Kontrollinstanz, die die „falschen“ Bitcoins hätte entwerten können – die gibt´s eben nicht.

Bitcoins sind kein Pyramiden-spiel, eher ein Fall von kollekti-ver Einbildung.

Freitag, 2. Oktober 2015 FINANCE:COVER 53

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medianet.at54 banking Freitag, 2. Oktober 2015

western-union

Flüchtlinge: mehr TransaktionenNEW YORK/DENVER. „Durch die Flüchtlingskrise ist die Zahl der Transaktionen sprunghaft angestiegen“, sagt Hikmet Ersek, Chef des auf Geldtransfers spezialisier-ten Finanzkonzerns Western Union. Profitieren werde das Unternehmen in der Folge, denn derzeit verlangt Western Union z.B. keine Gebühren für Transaktionen nach Syrien. Dabei werde genau geprüft, dass Geldwäsche oder die Un-terstützung islamistischen Ter-rors hintangehalten sind.

2014 wurden global rund 255 Mio. Transaktionen zwischen Privatpersonen durchgeführt und damit 85 Mrd. US-Dollar (75,9 Mrd. Euro) transferiert. Zudem wurden 484 Mio. ge-schäftliche Transaktionen veranlasst. (APA)

griechenland

Bankguthaben steigen wiederATHEN. Die griechischen Un-ternehmen und Haushalte fül-len erstmals seit zehn Monaten wieder ihre Bankguthaben. Im August stockten sie diese um 305 Mio. Euro oder 0,25% auf.

Davor hatten sie zehn Mo-nate in Folge Geld abgezogen, wodurch die Einlagen bis auf 120,83 Mrd. Euro sanken – der niedrigste Stand seit 2003. (ag)

grossbanken

Entwurf zum KapitalpufferLONDON. Der Finanzstabili-tätsrat (FSB) der wichtigsten Industrie- und Schwellenlän-der hat einen Entwurf vorge-legt, wonach Großbanken sich mit ausreichend Eigenkapital und Anleihenbesitz absichern müssen, damit sie im Finanz-system nicht wieder eine so große Bedeutung erlangen, dass im Krisenfall Staaten mit kostspieligen Rettungsaktio-nen einspringen.

Die Kapitalpuffer-Anforde-rungen sind als TLAC (Total Loss-Absorbing Capacity) be-kannt; sie gelten für fast alle 30 großen Institute, die der FSB als weltweit systemrele-vant eingestuft hat. (ag)

unicredit

Blackrock stockt Anteil aufMAILAND. Der US-Fonds Blackrock hat seinen Anteil an der Bank Austria-Mutter UniCredit leicht aufgestockt. Die Beteiligung kletterte von 4,6 auf 5%. Damit rückt Black-rock zum stärksten Aktionär der Bank zusammen mit dem Fonds aus Abu Dhabi Aabar Investments auf, der ebenfalls eine fünfprozentige Beteili-gung hält. Weitere Aktionäre: die Stiftung der Sparkasse von Verona, Vicenza, Belluno und Ancona (3,4%), die libysche Zentralbank (2,9%), die Stiftung der Sparkasse von Turin (2,5%), Norges Bank (2,1%) und die chi-nesische Volksbank (2%). (ag)

••• Von Harald Kolerus

WIEN. Bernhard Ramsauer, frühe-rer Vorstandschef der Deutschen Bank Österreich AG, ist im Früh-jahr zur Semper Constantia Privat-bank gewechselt. Ihm folgten auch seine beiden Mitvorstände bei der Deutschen Bank Österreich, Ulrich Kallausch und Harald Friedrich. Im Interview erklärt Ramsauer, wa-rum er zu Investments in Aktien, Immobilien, aber auch ausgewähl-ten Alternative Investments rät.

medianet: Sie haben im März den Vorstandssessel der Deutschen Bank mit jenem der Semper Cons-tantia Privatbank getauscht – was hat Sie zu diesem Schritt veran-lasst? Bernhard Ramsauer: Ich habe bei der Deutschen Bank eine tol-le, spannende und lehrreiche Zeit verbracht, die ich nicht missen möchte. Seitens des Aufsichtsrats der Semper Constantia Privatbank wurde mir allerdings das Angebot unterbreitet, nicht nur eine Ma-nagementfunktion zu übernehmen, sondern auch Anteilseigner der Bank zu werden. Dieser Aspekt war für mich letztendlich entscheidend.

medianet: Constantia befindet sich im Besitz eines Konsorti-ums unter Führung von Erhard F. Grossnigg, dem u.a. Hans Peter

Haselsteiner angehört. Wie hoch soll Ihre Beteiligung ausfallen und warum wollen Sie Miteigentümer sein? Ramsauer: Wir sprechen von bis zu 21 Prozent, mit denen sich mei-ne beiden Vorstandskollegen und ich an der Bank beteiligen kön-nen. Der Prozess ist weit gediehen, derzeit liegen alle Unterlagen zur Genehmigung bei der FMA. Wir streben eine Kapitalbeteiligung an, weil wir als Repräsentanten einer ‚Bank von Unternehmern für Un-ternehmer‘ unseren Kunden selbst als Unternehmer auf Augenhöhe begegnen wollen.

medianet: Welche Projekte haben Sie in im vergangenen halben Jahr bei der Constantia in Angriff ge-nommen? Ramsauer: Etliche – vorrangig in-terne – Maßnahmen stehen in en-gem Zusammenhang mit regulato-rischen Anforderungen. Am Markt haben wir uns den stärkeren Aus-bau des Private Banking vorgenom-men. Aber nicht nur hier, sondern auch in anderen Bereichen wollen wir wachsen und prüfen dafür ver-schiedene Optionen; unter anderem sehen wir uns auch mögliche Über-nahmekandidaten genau an.

medianet: Ab welcher Veranla-gungssumme öffnen sich die Por-tale Ihres Hauses für Kunden?

Ramsauer: Hier muss man nach Geschäftsbereichen unterscheiden. Für das klassische Private Banking ist eine Mindesteinstiegssumme von 500.000 Euro sinnvoll. Für Vermögen ab zehn Millionen Eu-ro bieten wir auch spezielle und individuelle Fondslösungen. Aber bereits ab 10.000 Euro kann man in das Sempers Owners-Portfolio einsteigen, ein Fonds, der nach den Investment-Grundsätzen der Eigentümer der Bank veranlagt.

medianet: Zu welchen Assetklas-sen raten Sie aktuell? Ramsauer: Im aktuellen Niedrig-zinsumfeld dürfen aus Sicht der Semper Constantia Sachwerte wie Aktien, Immobilien und ausge-wählte Alternative Investments in keinem Portfolio fehlen. Aufgrund der vorherrschenden Konjunk-turunsicherheit, ausgehend von China, empfehlen wir aber, auf Diversifikation zu achten.

Aktien stellen aus unserer Sicht mit einer ansprechenden Dividen-denrendite (3,6% in Europa, Anm.) und großen Aktienrückkaufpro-grammen in den USA die attrak-tivste Anlageklasse dar. In Bezug auf China handeln die Aktienmärk-te bereits ein sehr negatives Sze-nario, weshalb wir bis Jahresende mit einer Erholung rechnen. Da kurzfristig die Volatilität erhöht bleiben dürfte, empfehlen wir al-lerdings, Zukäufe schrittweise durchzuführen.

Alternative Investments sind im derzeitigen Niedrigzinsumfeld eine attraktive Beimischung für jedes Portfolio; wir setzen hierbei auf Strategien, die sich speziell in Korrekturen möglichst unabhängig von den Aktienmärkten entwickeln. Das sind beispielsweise Trendfol-ge- oder Long-/Short-Aktienfonds sowie bei mittelfristiger Betrach-tung auch Volatilitätsstrategien.

medianet: Wie sehen die Chancen für Anleihen und Rohstoffe aus? Ramsauer: Für das Anleiheseg-ment sind unsere Ertragserwar-tungen derzeit moderat, weshalb wir im Vergleich zur Vergangenheit eine reduzierte Gewichtung mit entsprechend niedrigerem Zinsän-derungsrisiko empfehlen. Anleihen werden aber auch in Zukunft als Stabilisator in Krisenzeiten einen Platz im Portfolio behalten.

Bei Rohstoffen zeichnet sich derzeit aufgrund des Angebots-überhangs noch keine nachhaltige Preiserholung ab. Am Umstand, dass viele Rohstoffe derzeit nahe oder sogar unter den Produkti-onskosten handeln, hat sich nichts geändert, weshalb wir Richtung Jahresende weiter mit einem mo-deraten Preisanstieg rechnen.

sachwerte bevorzugtAls Repräsentant einer „Bank von Unternehmern für Unternehmer“ will Vorstand Bernhard Ramsauer den Kunden selbst als Unternehmer auf Augenhöhe begegnen.

bernhard ramsauer„Bereits ab 10.000 Euro kann man in das Sempers Owners Portfolio einsteigen, einen Fonds, der nach den Investment-Grundsätzen der Eigentümer der Bank veranlagt”.

PrivatbankKerngeschäftsfel-der der Semper Constantia Pri-vatbank AG sind Private Banking, Investmentfonds sowie das De-potbankgeschäft. Verwaltet wird ein Vermögen von mehr als 10 Mrd. €, zuletzt wurde ein EGT von über 10 Mio. € erwirt-schaftet.

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medianet.at Freitag, 2. Oktober 2015 insurance:watch 55

WIEN. Helvetia hat ihre Palette an Fondsgebundenen Lebensversiche­rungen (FLV) um den ab sofort ver­fügbaren CleVesto Titan erweitert. „Das Anlageprodukt mit professi­onellem Vermögensmanagement zeichnet sich durch besondere Einfachheit und durch individuell wählbare Sicherheitsbausteine wie die Ertragssicherung aus“, heißt es bei der Helvetia.

Ab 25 Euro monatlichCleVesto Titan eigne sich beson­ders für Einsteiger in die FLV und für die Pensionsvorsorge. Der Ab­schluss kann ab einer Prämie von 25 € pro Monat erfolgen. Auch Einmalerläge ab einer Höhe von 1.000 € sind möglich, ebenso Zu­zahlungen ab 1.000 € während der Laufzeit.

Der Titan wird in drei verschie­denen Anlagekonzepten angeboten: von „sicher”, über „ausgeglichen“ bis hin zu „aktiv“. Die Ertrags­sicherung sei frei wählbar, erwirt­schaftete Erträge können über das Helvetia Sicherungskonto abgesi­chert werden, Geld bzw. Erträge werden dabei in den Helvetia De­ckungsstock mit gestaffelter Ge­winnbeteiligung veranlagt. Auch die Vertragslaufzeit sei individuell wählbar und liegt zwischen 10 und 90 Jahren.

Die Schweizer Versicherung wur­de für die CleVesto Produktpa­lette bereits bei den AssCompact Awards 2015 mit dem ersten Platz in der Kategorie „Fondsgebundene Lebensversicherung“ ausgezeich­net, betont Helvetia­Vertriebsvor­stand Werner Panhauser.

Drei Portfolios zur AuswahlDie professionell gemanagten Portfolios SafeLane, MainLane und SpeedLane stehen beim CleVesto Titan als Veranlagungsmöglich­keit zur Auswahl. Die Investitions­schwerpunkte der SafeLane sind Rentenfonds in Europa, der Main­Lane Standardwerte­Aktienfonds in Europa und Nordamerika und der SpeedLane Internationale Akti­en­, Länder­, Regionen­ und Bran­chenfonds.

„Bei allen Portfolios wird auf eine breite Risikostreuung geach­tet“, so Panhauser. Zusammenge­stellt und überwacht werden die Portfolios vom renommierten In­vestmenthaus Vontobel, seit vielen Jahren Kooperationspartner von Helvetia.

Auf Wunsch mit GarantiefondsWeiters besteht für CleVesto Titan­Kunden auch die Möglichkeit, in den C­Quadrat ARTS Total Return Garant zu investieren – ein Garan­tiefonds mit 80% durchgehender Höchststandsgarantie.

Die bereits bei den Produkten CleVesto Fondssparplan und Cle­Vesto Platinum lancierten, kapi­talverwaltenden Zusatzfunktionen stehen auch im CleVesto Titan zur Verfügung: Das Rebalancing ver­hindert eine Übergewichtung in einzelne Investments, die Absiche­rungsfunktion schützt das Kapital

am Vertragsende nach und nach vor möglichen Kursschwankungen.

Für Einmalerläge und Zuzahlun­gen bietet sich die Wahl der Cost­Average­Strategie an; durch diese werden die Folgen eines schlech­ten Einstiegzeitpunkts in einen Investmentfonds vermieden. Denn

die Zuzahlung beziehungsweise der Einmalerlag wird zunächst im Helvetia Sicherungskonto veran­lagt. „Der Kunde bestimmt dabei die Zeitdauer, über die kontinuier­lich in die gewünschte Zielveranla­gung umgeschichtet wird“, erklärt Panhauser. (hb)

FLV von „safe“ bis „speedy“Die Helvetia Versicherungen Österreich lanciert eine neue Fondsgebundene Lebensversicherung mit Ertrags­sicherung, die auf den Namen CleVesto Titan hört.

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Panhauser: „Waren mit CleVesto Nr. 1 bei den AssCompact­Awards in Kategorie FLV“.

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medianet.at56 insurance:Watch Freitag, 2. Oktober 2015

••• Von Kurt Sattlegger

WIEN. In den nächsten Tagen startet mit „L’Amie direkt“ (lamie-direkt.at) der erste reine Online-Anbieter für Versicherungen am österreichischem Markt. Geboten werden sollen Haushalts- und Eigenheimsversicherungen zum – wie es heißt – besten Preis-Leis-tungsverhältnis in Österreich.

Zusammenarbeit mit Lloyd´sDer neue Anbieter geht aus dem Versicherungsmakler Integral In-surance Broker GmbH hervor. Inte-gral ist der einzige heimische Mak-ler mit einer Lizenz des britischen Versicherungsmarkts Lloyd´s und bietet vor allem Unternehmensver-sicherungen an. Auch mit L’Amie will man die Vorteile des großen britischen Marktes den Kunden zugänglich machen.

Mehr DeckungÜbersichtliche, transparente Pro-dukte und umfangreichen Schutz, das verspricht Christian Pedak, CEO von L’Amie. Man werde nicht unbedingt die billigsten Haus-haltsversicherungen anbieten, aber die mit dem größten Deckungs-umfang.

So werde es unter anderem einen Unterversicherungsverzicht und Gesamtwertschutz bei den Haus-haltsversicherungen geben.

Interesse vorhandenGibt es dafür Platz am heimischen Markt? Pedak ist überzeugt davon: Eine Marktstudie habe ergeben, dass 44% der Befragten sich vor-stellen können, eine Versicherung bei L’Amie abzuschließen; das sei vor allem auch auf den bekannten Partner Lloyd´s zurückzuführen.

Das sieht man auch bei Lloyd´s so. Volker Eutebach, Senior Busi-ness Development Manager für Deutschland und Österreich, meint zum bevorstehenden Markteintritt: „Sicherheit, Verlässlichkeit, Ver-

trauen und Transparenz spielen bei der Auswahl des Versicherungsan-bieters eine wichtige Rolle“, man freue sich darauf, den österreichi-schen Markt gemeisam mit L´Amie zu erschließen.

Einfach, kundenfreundlichDarüber hinaus will L´Amie mit einfacheren Vertragsbedingungen und Kundenfreundlichkeit punk-ten. Die Marktstudie habe ergeben, dass 83% der Versicherten oder mitversicherten Personen schon einen Schadenfall hatten und 33% davon dabei Probleme mit dem Versicherer hatten. Im Rahmen der Haushaltsversicherungen möchte L´Amie auch eine Haftpflichtversi-cherung anbieten, mit dem Argu-ment, dass etwa durch eine defekte Wasserleitung auch die Nachbar-wohnung Schaden nehmen könne; auch hier biete man weit höhere Deckungssummen, als am heimi-schen Markt üblich. Weitere Ver-sicherungsangebote sind für die Zukunft geplant, heißt es. Es werde nach einiger Zeit neuartige Pro-dukte geben, die es auf dem heimi-schen Markt noch nicht gibt.

KostenersparnisseÜberzeugen will man aber auch durch ein besseres Preis-Leis-tungsverhältnis: Der Direktver-trieb ermögliche enorme Kosten-einsparungen, die L’Amie direkt an seine Kunden weitergeben werde. Den Kunden wird von Anfang an die Bonusstufe 4 geboten, wodurch diese gleich beim Abschluss der Versicherung – 40% auf ihre Prämie erhalten.

Kundeninfo-SeiteUnd mit noch einem Angebot will sich L’Amie direkt profilieren: Die Internetseite „L’Amie Schadens-helfer“ soll individuelle Hilfestel-lung bei Problemen mit Versiche-rern bieten. Hier könnten Kunden unkompliziert Fragen stellen, die durch Versicherungsexperten be-antwortet werden.

Online-anbieter für haushaltspolizzenMit „L’Amie direkt“ kommt der erste reine Internet-Versicherer auf den heimischen Markt. In Zusammenarbeit mit Lloyd’s möchte man attraktive Angebote machen.

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Christian Pedak startet in Zusammenarbeit mit Lloyd’s das erste reine Online-Angebot für Versicherungen.

WOLFSBURG. Der Volkswagen-Konzern kann von den Milliar-denkosten infolge des Abgasskan-dals nur einen Bruchteil von der Manager-Haftpflichtversicherung zurückholen. Die Deckungssumme der sogenannten D&O-Versiche-rung dürfte kaum über einer hal-ben Milliarde Euro liegen, sagte Michael Hendricks, Chef des Düs-seldorfer D&O-Maklers Hendricks & Co.

6,5 Mrd. Schaden & KlagenLaut dem Leiter der D&O-Versiche-rung des Maklers Aon in Hamburg, Marcel Roeder, liegt die Summe bei DAX-Konzernen häufig sogar ledig-lich bei 350 bis 400 Mio. €.

Selbst wenn das Unternehmen weitere Millionen direkt von ver-antwortlichen Managern herein-

holt, bliebe die Summe damit weit unter dem von VW geschätzten Schaden von 6,5 Mrd. €. Zusätzlich drohen dem Konzern in den USA

Strafzahlungen von bis zu 18 Mrd. USD (16,1 Mrd €). Der Autobauer wollte sich zum Thema Manager-Haftpflicht nicht äußern.

Vorstände haften schnellVorstände und Aufsichtsräte müs-sen ganz allgemein bereits haften, wenn sie ihren Kontrollpflichten nicht ausreichend nachgekommen sind, auch wenn sie von den kon-kreten Vorfällen nichts wussten. Wissentlich verursachte Verstöße decken die Versicherungen hinge-gen nicht ab. Laut dem Aon-Exper-ten Roeder ist auch die Erstattung von Bußgeldern rechtlich umstrit-ten, da diese sonst ihre Wirkung verfehlen würden.

Suche nach VerantwortlichenDer VW-Konzern hatte einräumen müssen, dass weltweit rund elf Millionen Fahrzeuge von den Ma-nipulationen betroffen sind. Nach mehreren Strafanzeigen leitete die Braunschweiger Staatsanwalt-schaft am Montag ein Ermittlungs-verfahren gegen Ex-VW-Chef Mar-tin Winterkorn ein.

Seinen eigenen Worten zufolge hat Winterkorn von den Trickse-reien bei den Abgastests nichts ge-wusst. Bei VW läuft die Suche nach den Verantwortlichen, das Unter-nehmen will sie für die Vorgänge zur Rechenschaft ziehen. (APA)

Klägliche DeckungssummeDie Versicherer werden nur einen Bruchteil des Schadens zahlen, der VW aus der Abgas-Affäre entsteht.

Dem geschätzten Schaden von 6,5 Mrd. Euro steht nur ein Bruchteil gegenüber.

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142 Mio. Euro fürs BudgetWIEN. Das Finanzministerium beziffert den Erlös aus dem Teilverkauf der Kommunalkre-dit Austria mit 142 Mio. €. Der Verkauf (an ein Konsortium um den deutschen Investment-banker Patrick Bettscheider) wird im Ministerium als ein weiteres wichtiges Kapitel zur Aufarbeitung der Finanzkrise bewertet.

Ein erster Anlauf, die „Good Bank“ der 2008 fast kollabier-ten und deshalb notverstaat-lichten alten Kommunalkredit-gruppe an den Mann zu brin-gen, war 2013 gescheitert.

Die Republik hatte damals als erhofften Verkaufserlös 250 Mio. € ins Budget eingestellt. Diese Summe hatte der Staat der Bank bei der Trennung in Good Bank und Bad Bank mit-gegeben.

In der Folge durfte nur mehr weniger als die Hälfte der Ban-kassets der Kommunalkredit Austria zum Verkauf gelangen. Auch dieser Abschluss ließ länger warten als ursprünglich angenommen. Jetzt seien die Interessen der Steuerzahler „maximal gewahrt“ worden, da als Alternative nur eine Ab-wicklung der Bank im Raum gestanden wäre. (APA)

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Neue Köpfe für PrivatkundenFRANKFURT. Die Deutsche Bank baut unter dem seit Juli amtierenden Konzernchef John Cryan ihr Privat- und Firmen-kundengeschäft in Deutsch-land um. Künftig sollen Asoka Wöhrmann und Stefan Bender den Bereich leiten.

Wöhrmann (50), derzeit Chef-anlagestratege der Fondsge-sellschaft der Bank (Deutsche Asset&Wealth Management/DWS), übernimmt die Aufgabe mit 1. Dezember. Bender (46) beginnt im Oktober, er war zu-letzt in führender Position für Aushandelsfinanzierung und Zahlungsverkehr zuständig.

Die Bank will u. a. ihr Bera-tungsgeschäft mit Privatkun-den stärken, das Mittelstands-geschäft ausbauen sowie Filialen und digitale Angebote enger verzahnen.

In ihrer neuen Funktion tragen die beiden Manager Ver-antwortung für mehr als acht Mio. Privat-, Geschäfts- und Firmenkunden in Deutschland. Wöhrmann und Bender erset-zen Peter Schedl und Wilhelm von Haller. (APA)

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Dritter Vorstand bei VBVWIEN. Die VBV-Pensionskasse bekommt ein weiteres Vor-standsmitglied: Neben Vor-standsvorsitzenden Karl Tim-mel und dem Veranlagungsvor-stand Günther Schiendl wird ab 1. Jänner 2016 Gernot S.

Heschl dem Vorstand ange-hören. Heschl wird für das Ri-sikomanagement verantwort-lich sein. (APA)

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medianet.at

In der Top-Liga Strabag PFS stellt sich mit DIW neu auf.

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Heimischer Immobilienmarkt präsentiert sich weiter stabilEs ist die Zeit der Immo-Berichte: Weder die Bank Austria-, noch die Colliers-Experten oder jene der Wr. Privatbank sehen eine Preisblase. 58

Immo-Aktien-Fonds1-Monat-Performance (per 30.9.2015)

Buwog 6,98%

S Immo 2,56%

Atrium 1,41%

CA Immo 1,07%

Warimpex 0,86%

Immofinanz 0,05%

conwert -2,11%

▲ iShares US Prop. Yield UCITS 4,12%

▲ SPDR DJ Gl. R E UCITS ETF 3,58%

▲ NB US R E Sec EUR I Acc 3,05%

▲ 3 Banken Immo Strategie 3,05%

▲ SSgA Eur. ex UK Ind. R E I EUR 2,21%

▼ DBXT CSI 300 R E UCITS ETF 1C -6,67%

▼ ABC Gl. A Pro. Sh A2 EUR H -6,10%

▼ Fidelity As. Pac. Pr. A Dis EUR -3,88%

▼ CS (Lux) Gl EM Pr. Eq. B USD -3,62%

▼ Schroder ISF As. P. Pr. Sec B -3,53%

6,98%Buwog

-2,11%conwert

S Immo Anspruchs-volle Renovierungen in Ungarns Hauptstadt 60

CBRE Die Assetklasse Hotel wird weiterhin attraktiver 61

Otto Immobilien Verläss-licher Transaktionsmarkt im Bürosegment 61

Immofinanz Wichtige Bauphase für Kölner Me-gaprojekt geht zu Ende 62

Studenten Wo und welche Studentenbuden in Wien gut weggehen 63

© Immofinanz Group/Draper

IATX (Schluss 30.9.) 223,08 1,82%

CERX (Schluss 30.9.) 391,67 0,25%

IATX 23.–30. Sept. 2015

CERX 23.–30. Sept. 2015

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medianet.at58 Immo:CoVEr Freitag, 2. Oktober 2015

WIEN. Der gewinnbringende Zu-kauf von Tausenden Wohnungen in Deutschland Mitte 2014 ist bei der Buwog in den ersten drei Mo-naten des Geschäftsjahres 2015/16 (Mai bis Juli) voll sichtbar gewor-den. Unterm Strich stand im ersten Quartal nun ein Nettogewinn von 96,6 Mio. Euro. Im Vergleichsquar-tal des Vorjahres waren es 6,2 Mio. Euro gewesen. Dabei halfen aber auch Bewertungseffekte massiv.

Mehr als 50.000 WohnungenZum Stichtag 31. Juli umfasste das Buwog-Portfolio 51.440 Wohnun-gen mit einer Gesamtnutzfläche von rund 3,6 Mio. m2. Die teilten sich je zur Hälfte auf Deutsch-land und Österreich auf. „Erst-mals werden ab diesem Quartal die in Deutschland erworbenen,

rund 19.200 Bestandseinheiten der DGAG- und Apollo-Immobilien-portfolien für einen vollständigen Zwölf-Monate-Berichtszeitraum konsolidiert“, heißt es im Aktio-närsbrief. Im ersten Quartal des Vorjahres waren diese Wohnungs-pakete nicht ergebniswirksam.

„Unbare positive Effekte“Im operativen Geschäft meldete die Gesellschaft einen Anstieg des be-reinigten Gewinns vor Zinsen, Steu-ern und Abschreibungen (EBITDA) um 12% auf 41,7 Mio. Euro. Das im Vorjahresquartal mit knapp 43 Mio. Euro negative Finanzergebnis war im jetzigen Berichtsquartal mit 63 Mio. Euro positiv. Das führt die Gesellschaft auf „unbare posi-tive Effekte“ in Höhe von 74 Mio. Euro zurück, also auf erfolgswirk-

same Bewertungen von Derivaten und Finanzverbindlichkeiten.

Die Nettokaltmiete belief sich in den ersten drei Monaten auf 49,4 Mio. Euro, nach 36,2 Mio. Euro im ersten Quartal des vorangegange-nen Geschäftsjahrs. Die annuali-sierte Nettokaltmiete zum Stichtag 31. Juli 2015 betrug laut Buwog un-verändert rund 198 Mio. Euro.

Der sogenannte Recurring FFO (Funds From Operations), eine Maßzahl für die Schaffung von Cash, stieg auf 23,5 (21,9) Mio. Eu-ro. Der Vorstand hat die Jahrespro-gnose mit 98 Mio. bis 100 Mio. Eu-ro bekräftigt.

Die Wertpapierexperten von Kep-ler Cheuvreux haben ihr Kursziel für die Buwog-Aktien von 21,50 Euro auf 22 angehoben, das Votum bleibt bei „Buy“. (ag/lk)

Es sei mit keiner signifikanten Preiskorrektur am Immobilien-markt Wien zu rechnen, so die Bank Austria-Experten. In Summe habe der Immobilienpreisanstieg in Wien seit dem Höhepunkt 2012 kontinuierlich an Dynamik verlo-ren, während sich der Anstieg in Rest-Österreich beschleunigt habe.

Für Mieter gilt: Es bleibt teuer. Der Mietenanstieg habe sich in den vergangenen Jahren noch leicht beschleunigt, von durchschnittlich

••• Von Linda Kappel

WIEN. „Was den Immobilienmarkt in Österreich 2015 bewegt, ist eine erhebliche Nachfrage an Invest-mentobjekten und eine sehr redu-zierte Neuvermietung”, so fassen es die Experten von Colliers Interna-tional im soeben veröffentlichten Marktbericht für Österreich knapp zusammen. Die Preise bleiben vor-erst stabil, wegen der Ukraine und der Unsicherheit über die Zukunft Europas sei die Nachfrage vor al-lem bei Wohnungen und Geschäfts-flächen spürbar zurückgegangen.

Stark gesunkene Spitzenrenditen„Der Immobilienmarkt in Österreich ist für Investoren weiterhin sehr attraktiv. Das bestätigen die stark gesunkenen Spitzenrenditen, die beispielsweise im Bürobereich die 4,5-Prozent-Marke erreicht haben“, kommentieren die Immobilien-experten der Bank Austria.

Kaum PreiskorrekturenIm Shoppingcenter-Segment lie-gen die Renditen knapp unter 5%, bei den Fachmarktzentren sind es leicht unter 6%. Einen Finanzie-rungsengpass gebe es keinesfalls, der Wettbewerbsdruck habe zuge-nommen. „Wir sind im Neugeschäft gut unterwegs und dabei, das Re-kordvolumen des vergangenen Jahres in Höhe von 3,2 Milliarden Euro wieder zu erreichen.“ Karla Schestauber, Immobilienanalystin der Bank Austria: „Beim Investiti-onsvolumen lag zwar das Ergebnis des ersten Halbjahres 2015 leicht unter jenem des ersten Halbjahres 2014, bei ausgezeichnet gefüllter Pipeline dürfte das Rekordniveau 2014 von rund 3 Milliarden Euro zumindest wieder erreicht, wenn nicht sogar übertroffen werden.“

2,7% bis 2013 auf rund 4% 2014 und 5% in 2015. „Auch im Vergleich zu anderen westeuropäischen Län-dern sind die Mieten in Österreich rascher gestiegen; maßgeblich da-für dürften Anpassungen an das höhere Immobilienpreisniveau auf dem freien Mietwohnungsmarkt gewesen sein. Zudem hat sich die Angebotslücke im günstigen Mietwohnsegment vergrößert“, so Schestauber. Colliers sieht derzeit „ein großes Angebot sowohl an

hochwertigen Wohnimmobilien, als auch an Immobilien im mittleren Preissegment. Besonders gefragt sind neben der Lage effizientes und barrierefreies Wohnen mit Freiflä-chen“. Luxus trete in den Hinter-grund. Und die Wiener Privatbank sieht eine stabile Entwicklung bei den Mieten, Steigerungen bei ge-brauchte Eigentumswohnungen, dafür erstmals rückläufige Preise für neue. Von einer Preisblase sei man weit entfernt.

Büro-Bauboom ab 2017Am Büro-Immomarkt herrscht wei-terhin Flaute, aber ein Bauboom ab 2017 zeichnet sich ab. „Die mit Ende 2015 erwartete Fertigstellung von knapp 200.000 m² an neuen Büroflächen ist zwar die höchste Fertigstellungsleistung der ver-gangenen Jahre, wenngleich diese bereits zu 100 Prozent durch Vor-vermietungen vergeben sind“, so Colliers International. Echte Neu- flächen hätten keinen Weg auf den Büromarkt gefunden. Zum knappen Angebot habe nicht zuletzt die ge-häufte Umwidmung von Flächen in Eigentumswohnungen beigetragen.

Als gesättigt empfindet die Bank Austria die Durchdringung mit Shoppingcentern. Schestauber: „Der Neuflächenzuwachs ist auf der anderen Seite gebremst weil die Bundesländer immer restrikti-ver Baubewilligungen für Neu- und Ausbauprojekte vergeben.“

Investmentobjekte weiterhin gefragtDer österreichische Markt für kommerzielle Immobilien ist sehr attraktiv, resümieren die Experten der Bank Austria.

15-mal höherer GewinnDas Finanzergebnis der Buwog drehte im ersten Quartal 2015/2016 ins Plus, Bewertungseffekte halfen dabei.

Karla Schestauber„Die Pipeline im Büromarkt ist prall gefüllt, die Neu-bautätigkeit erneut auf sehr niedri-gem Niveau.“

Der Kurs der Buwog-Aktien (im Bild CEO Daniel Riedl) hielt am Mittwoch bei 18,65 €.

mietenanstiegLaut Bank Austria bleibt es für Mieter teuer, der Anstieg habe sich auch 2015 (in den 1. sieben Monaten) um 5% beschleu-nigt. Im Länder-Vergleich seien die Gesamtwohnkos-ten aber harmlos.

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medianet.at Freitag, 2. Oktober 2015 IMMO:MARKETS 59

WIEN. Was darf es sein: ein Pent-house in Pernitz oder doch lie-ber eine Garconniere in Graz? Die Österreicher entscheiden sich tendenziell eher für die kleinere Wohneinheit – falls sie hochwertig ausgestattet ist. Abstriche würden, wenn notwendig, bei der Größe der Wohnfläche gemacht, nicht je-doch bei Ausstattung und Lage. Zu diesen Einschätzungen kam eine hochkarätige Expertenrunde beim 5. IIR Jahresforum Wohnbau, das vom 22. bis 23. September in Wien stattfand.

Kompakt, zentral, hochwertigPatrick Schenner (ImmobilienS-cout24), Roland Schmid (IMMOuni-ted) und Volker Gagelmann (GIRA) analysierten und diskutierten die Trends am heimischen Wohnungs-markt und dabei wurde klar: Vorbei scheinen die Zeiten, in denen beim Wohnen größer auch automatisch besser war.

Top gefragt am Immobilienmarkt sind heute vielmehr Wohnungen um die 80 m2, insbesondere wenn sie gewisse Extras in der Ausstat-tung bieten, vom ästhetischen Wandtattoo bis zum Radio im Nassbereich, so die Immobilien-Fachleute. Als Ladenhüter sahen die Experten hingegen Dachge-

schoß-Wohnungen in B-Lagen so-wie exklusive Innenstadt-Objekte mit Preisen über 4.000 €/m2.

Schlecht: B-Lage, HeizkostenAm Häusermarkt wurden als be-sonders unbeliebt Liegenschaften

aus den 1950er- bis 1970er-Jahren ausgemacht. Auch ein schlechter Heizwert sei für viele potenziel-le Käufer ein Grund, nicht zuzu-schlagen.

Das gängige Klischee von den russischen Oligarchen, die die Wie-

ner Innenstadt aufkaufen, könne von österreichischen Immobilien-plattformen nicht bestätigt wer-den.

Die größte Käufergruppe von Wiener Immobilien sind nach den Einheimischen deutsche Staats-bürger. Der durchschnittliche ös-terreichische Wohnungskäufer ist übrigens 41 Jahre, der Hauskäufer 43 Jahre alt.

Wien, Salzburg: besser mietenWohnungskäufe in Wien oder den Landeshauptstädten sind laut den Experten im Moment nicht emp-fehlenswert. Grund dafür ist die aktuelle Wirtschaftslage. Als Faust-regel gelte: Wäre eine Eigentums-wohnung in weniger als 25 Jahren abbezahlt, so wird zum Kauf gera-ten, andernfalls sei das Mieten die günstigere Option.

In den vergangenen Jahren hät-ten Preise für Eigentumswohnun-gen allerdings ein so hohes Niveau erreicht, dass die Ausfinanzierung weit länger als 25 Jahre dauern würde.

Es bleibe daher abzuwarten, wie sich die Preise angesichts der ak-tuellen wirtschaftlichen und geo-politischen Herausforderungen weiterentwickeln werden, so die Expertenrunde. (ks)

Lieber klein und feinÖsterreicher bevorzugen kompakte, zentral gelegene und hochwertige Wohnungen; ganz schlecht: B-Lage und ungünstiger Heizwert.

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FRANKFURT. „In den nächsten drei Jahren wollen wir das betreute Immobilienvermögen auf fünf Mil-liarden Euro ausbauen“ – das kün-digt Hartmut Leser, Vorstandschef der Aberdeen Asset Management Deutschland AG, an. Derzeit betreut Aberdeen in Deutschland rund 3,1 Mrd. € in sieben Immobilien-Spezi-alfonds und mehreren Immobilien-Mandaten.

Im ersten Halbjahr 2015 konnte Aberdeen Zuflüsse in Höhe von 260 Mio. € verzeichnen, in den vergan-

genen zwölf Monaten waren es in Summe 700 Mio. €. „Die Zuflüsse plus Fremdkapital geben uns ei-ne aktuelle Investitionspower von 1,2 Milliarden Euro“, erläutert da-zu Michaela Ruhl, Fondsmanage-rin für Wohnimmobilienfonds bei Aberdeen.

Geschlossener Immo-FondsAberdeen hat seine deutsche Pro-duktpalette um die Investment-KG nach dem neuen Kapitalanlagege-setzbuch erweitert.

Der erste Geschlossene Fonds dieser Kategorie wurde im März für einen deutschen institutionel-len Investor aufgelegt. Als Zielvo-lumen der Investment-KG werden 300 Mio. € anvisiert.

Mehr in der PipelineAn einem Multi-Investoren-Woh-nungsfonds mit erweiterten Mög-lichkeiten wird gearbeitet. Das Portfolio soll mit gemischt genutz-ten Objekten, insbesondere Nah-versorgung, optimiert werden. (ks)

Mehr Geld für Immo-FondsDer Vermögensverwalter Aberdeen Asset Mangement Deutschland hat eine „Investitionspower“ von 1,2 Mrd. Euro für Immo-Investitionen.

Fondsmanagerin Ruhl: „Arbeiten an Multi-Investoren-Wohnungsfonds.“

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24 WOhnunGEn

„Quality Living“ in LiesingWIEN. Die Raiffeisen-Leasing und der Generalunternehmer Granit feierten die Dachgleiche des Projekts in der Perchtolds-dorfer Straße 7 in Wien-Liesing. Die Fertigstellung ist für Frühjahr 2016 geplant. 24 Eigentumswohnungen, alle mit Terrassen oder Balkonen, Kel-lergeschoßen und eine Tiefga-rage, entstehen derzeit an der südlichen Wiener Stadtgrenze. Geboten wird die Nähe zum Wiener Umland, gleichzeitig eine gute Anbindung über den Bahnhof Liesing. 19 Einhei-ten des „Quality Living beim Liesinger Platzl“ waren zum Redaktionsschluss noch ver-fügbar. (red)

WOhnbAuInITIATIvE

Wohnungen mit EIB-GeldernWIEN. Die Europäische Inves-titionsbank (EIB) wird in den nächsten fünf Jahren 6,5 Mrd. € an Krediten in Österreich vergeben. Mit dem Geld sollen 30.000 Wohnungen entstehen, hofft Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ). 5 Mrd. € seien direkt für Wohnungen, 1,5 Mrd. € für Infrastruk-tureinrichtungen vorgesehen.Mit dem Finanzministerium müssen dafür noch letzte Haf-tungsfragen geklärt werden.

30% dEnKEn An IMMObILIE

Fast jeder zweite spart für PensionWIEN. 71% der Österreicher meinen, dass die staatliche Pension nicht ausreichen wird. Deshalb sorgt fast die Hälfte (46%) privat für die Pension vor, das ergibt eine Spectra-Umfrage im Auftrag der Raiff-eisen Zentralbank.

Für 91% ist finanzielle Vor-sorge ein persönlich wichtiges bis sehr wichtiges Thema. Die meistgenutzten Produkte sind das Sparbuch (58%), Bausparen (56%), eine Lebensversiche-rung (52%) und Fondssparen (22%). Immerhin 30% wollen in Zukunft in einer Immobilie anlegen, 32% denken für die Zukunft an einen Bausparver-trag. (red)

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medianet.at60 immo:markets Freitag, 2. Oktober 2015

megaprojekt

Eagle Hills baut in BelgradBELGRAD/ABU DHABI. In Belgrad hat am Wochenende die in Abu Dhabi ansässige Firma Eagle Hills mit der Umsetzung eines in der Öf-fentlichkeit stark umstrittenen Mega-Bauprojekts begonnen. In den nächsten 30 Jahren will man ca. drei Mrd. € in das als „Belgrade Waterfront“ bezeich-nete Projekt in Top-Stadtlage investieren. Dort sollen künftig 17.000 Menschen leben.

Es geht um ein gemeinsames Vorhaben mit der serbischen Regierung, an dem das Unter-nehmen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten mit 68%, der serbische Staat mit 32% beteiligt sind. Die erste Phase wird mit 300 Mio. € dotiert.

Am Sonntag wurde der Grundstein für zwei Wohn-Hochhäuser mit insgesamt 60.000 m2 Wohnfläche gelegt. Im Dezember soll am Save-Ufer auch der Bau eines 200-Meter hohen Turms beginnen. (ag)

neues gesetz in irland

Mieten an die Teuerung bindenDUBLIN. Irland will die stark steigenden Wohnkosten mit einem neuen Gesetz bremsen. Mietpreis-Steigerungen bei Wohnungen sollen sich künftig an der Inflation orientieren, be-richteten Medien.

Obwohl Irland heuer erneut das stärkste Wirtschafts-wachstum in Europa aufwei-sen dürfte, werden zu wenig Wohnungen gebaut. Das ist in der Politik angesichts der na-henden Wahlen ein wichtiges Thema. Die Mieten sind zuletzt um 7% gestiegen, in Dublin sogar um 10%; sie liegen dort damit in etwa auf dem Niveau vor Ausbruch der Finanzkrise, die in Irland mit einem über-hitzten Immobilienmarkt be-gann und zahlreiche Banken in Schieflage brachte. (ag)

eu-bauwirtschaft

Strabag ist Nr. 6 in EuropaWIEN. Deloitte ortet in ei-ner Studie zur europäischen Baubranche einen Aufwärts-trend, der voraussichtlich in den beiden kommenden Jahren anhalten werde. Diese positive Entwicklung habe auch Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. „Erstmals seit Beginn der Finanz- und Wirt-schaftskrise werden in der EU wieder mehr Arbeitsplätze im Bausektor geschaffen“, so der Unternehmensberater und Wirtschaftsprüfer.

Der europäische Bausektor wird von französischen und spanischen Konzernen domi-niert. Der größte Baukonzern Europas ist die französische Vinci (Umsatz 2014: 38,7 Mrd. €), gefolgt von der spanischen ACS (34,8 Mrd. €), der franzö-sischen Bouygues (33,1 Mrd. €), der schwedischen Skanska (15,7 Mrd. €), der französischen Eiffage (13,9 Mrd. €) und der österreichischen Strabag (12,5 Mrd. €). (APA)

WIEN/BUDAPEST. Experten sehen den Budapester Büromarkt ak-tuell als spannend an, zumal aus Ungarn wirtschaftlich betrachtet insgesamt positive Signale kom-men. Das reale BIP-Wachstum für 2015 soll sich auf 2,7% belaufen, die Arbeitslosenrate kommt auf 7,6% zu liegen. „Im Markt macht sich zusehends Entspannung be-merkbar“, sagt S Immobilien AG-Vorstand Friedrich Wachernig. Ver-mietungsaktivitäten wie Interesse seitens der Investoren nehmen zu. Die Stadt werde als Standort für Dienstleister wie Callcenter, etc. attraktiv, weil man günstiger fährt als in Polen oder Tschechien.

Und so rechnet der Immobilien-dienstleister CBRE mit dem besten Jahr für Budapest als Investment-markt seit 2007. Auf Jahressicht ha-be das Volumen im ersten Quartal bereits um 90% zugenommen. Mit dem Erstarken der Wirtschaft stei-ge auch die Zuversicht der Mieter, heißt es im Büromarkt-Bericht Bu-dapest. Budapest hatte im Vergleich mit anderen europäischen Städten einen über dem Schnitt liegenden Anstieg der Vermietungsleistung (+18% im 1. Quartal im Vergleich zur Vorjahresperiode). Zudem sei der Leerstand auf ein Sechs-Jah-res-Tief gesunken. „Die Vermie-tungsdaten für das erste Halbjahr 2015 sind sehr stark, die Vorvermie-tungen haben stark angezogen“, so Gábor Borbély, Head of Research von CBRE Budapest.

Den Trend bestätigt der lokale Experte von Colliers International, Ferenc Trexler. Vor allem in den Stadtteilen Süd- und Zentral-Bu-dapest hat sich der Leerstand stark nach unten bewegt.

Als Schlagader gilt immer noch vor allem die Váci út, Budapests äl-teste Handelsstraße und auch heu-te der Business-Boulevard – sie er-innert an die Wiener Lasallestraße.

Er stellt – mit Umgebung – etwa ein Viertel des Budapester Büro-bestands. Unterhalb verläuft mit sieben Stationen die U-Bahn M3. Die Spitzenmieten liegen laut EHL Bürobericht in Budapest bei 21 €/m2 (Wien: 26 €), bei den Spitzenren-diten werde Budapest mit 7,25% in Europa nur von Athen (8,25%) und Bukarest (8%) geschlagen.

Anspruchsvolle SanierungenDie S Immo, die übrigens in Buda-pest seit jeher nur Bestandsobjekte im Portfolio hatte, setzt auf Refur-bishment. Showrooms sollen po-tenziellen Mietern Gusto machen und zeigen, was möglich ist. Im Ge-bäude „Blue Cube“ an der Váci út, mit Unilever und Eaton Industries als Hauptmieter, wurde der Innen-hof saniert, die Liftanlagen wer-den ebenfalls erneuert. Nachdem es zum „Office Building of the Year 2013“ gekürt wurde, folgt nun der nächste Schritt mit einer BREEAM-Zertifizierung (Building Research Establishment Environmental As-sessment Methodology).

In den River Estates, mit Haupt-mieter Citibank und einer Brutto-

fläche von 20.259 m2, wird die Fas-sade erneuert.

Im Buda Center wurde ebenfalls die Renovierung der Fassade, der Rezeption und des Liftvorplatzes fortgesetzt, Nasszellen, Kühlung, etc. werden nachgerüstet, und der Umbau der Zufahrtsstraße wird bei den Autolenkern auf Zuspruch stoßen.

Vorzeigeobjekt der s Immobili-en AG in Budapest ist das Marri-ott Hotel, das als UNESCO-Welt-kulturerbe besonders umsichtig – während des laufenden Betriebs – saniert worden ist. (lk)

attraktivierungswelleImmobilienexperten halten den Budapester Büromarkt für spannend: Günstige Mieten, Top-Arbeitskräfte, positive Wirtschaftsdaten sprechen für den Standort.

friedrich wachernig„Wir setzen auf Attraktivierung, im Buda Center etwa haben wir eine 200m2-Terrasse errichtet.“

spitzenmietenLaut EHL Bürobe-richt 2015 liegen die Spitzenmieten in Budapest bei 21 €. Die Normal-miete liegt freilich wesentlich darun-ter, der Wettbe-werb in Budapest um internationale Konzerne ist hart.

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diw geht mit strabag pfs zusammen

Rückwirkend verschmolzen

WIEN/FRANKFURT. Mit der Zusammenlegung der österreichischen Aktivitäten von Strabag Pro-perty and Facility Services (Strabag PFS) und DIW Österreich sowie der Berufung von Stefan Babsch (im Bild zu sehen) zum Geschäftsführer stellt sich Strabag PFS neu auf; hierfür wurden rückwirkend zum 1.1.2015 die beiden österreichischen Gesell-schaften aufeinander verschmolzen.

Die neue Strabag PFS GmbH mit Sitz in Wien beschäftigt rund 1.650 Mitarbeiter und erwirt-schaftet mit Technischem und Infrastrukturellem Facility Management (FM) sowie Industrieservices eine Jahresleistung von fast 55 Mio. €. Damit ge-hört sie zu den führenden Immobilien- und Indus-triedienstleistern in Österreich.

Babsch war zuvor bereits 9 Jahre Geschäfts-führer der DIW Österreich. Als Leiter von Strabag PFS International verantwortet der 51-jährige Ma-nager zudem sämtliche Auslandsmärkte. Strabag PFS ist die Nummer 2 unter den Dienstleistungs-unternehmen in Deutschland und als Marktführe-rin in Ungarn sowie neben Österreich auch in Kro-atien, Polen, der Schweiz, Serbien, der Slowakei, Slowenien und Tschechien aktiv. Die Geschäfts-führung der Strabag PFS Austria komplettiert Ga-briele Gailhart (55), die bisher schon Mitglied der Geschäftsführung der DIW Österreich war. (lk)

europas hotelmarkt

Investitionen nehmen zu

WIEN. Das Investitionsvolumen auf dem euro-päischen Hotelimmobilienmarkt lag nach Ablauf des ersten Halbjahrs 2015 bei rund 10,73 Mrd. €. Dieser Wert entspricht rund 85% des Gesamtvolu-mens aus dem Jahr 2014 und liegt 80% bzw. etwa 4,77 Mrd. € über jenem des ersten Halbjahrs 2014. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse von CBRE.

„Hotelimmobilien setzen ihren Trend fort und werden im Vergleich zu anderen Nutzungsarten immer attraktiver“, meint Olivia Kaussen, Head of Hotels Germany & CEE bei CBRE. „Wir können davon ausgehen, dass der Wert zum Jahresende erstmals die 20-Milliarden-Marke erreichen wird.“

Das stärkste Investitionsvolumen verzeichnete im zweiten Quartal 2015 Großbritannien mit rund 2,7 Mrd. €, gefolgt vom deutschen Hotelinvest-mentmarkt (904 Mio. €) und Spanien und Frank-reich (731 Mio. resp. 577 Mio. €).

Georg Fichtinger, Head of Investment Properties bei CBRE Österreich: „Insbesondere das Kapital von Investoren aus dem asiatischen Raum hat in der letzten Zeit merklich zugenommen, und auch opportunistische Investoren aus den USA investie-ren in starken Tourismuszentren wie beispielswei-se Rom oder Venedig.“ (lk)

Die durchschnittlichen Renditen am Büro- und Gewerbemarkt Wiens liegen weiter stabil bei 6% Prozent. Im Core-Bereich sind sie wieder gesunken (auf 4,6%).

den geringsten Zuwachs an Büro-flächen seit dem Aufzeichnungsbe-ginn 2002. Erst 2017 sollte das Fer-tigstellungsvolumen wieder stei-gen, die Projektpipeline ist nämlich gut gefüllt. So sollen u.a. Quartier Belvedere Central am neuen Stand-ort Hauptbahnhof, die eigengenutz-ten Flächen des Austria Campus am Standort Lassallestraße und die Postzentrale in der Rasumofs-kygasse im 3. Bezirk entstehen.

Leichter MietenanstiegLeicht steigend präsentieren sich aktuell die Büromieten, die im Durchschnitt bei derzeit 13,50 € pro m² liegen, heißt es weiter. Ge-genüber 2014 sind auch die Spit-zenmieten angestiegen und rangie-ren bei 25,75 € pro m². Erfreuliche Entwicklungen sieht man für die auf den Gesamtmarkt bezogene Leerstandsquote, die – vor allem aufgrund des geringen Fertigstel-lungsvolumens – heuer leicht sin-ken wird. Vom Leerstand betroffen seien weiterhin vor allem ältere und nicht mehr marktkonforme Flächen. Verlässlich gibt sich der Investmentmarkt: Das Transakti-

••• Von Erika Hofbauer

WIEN. Große Veränderungen sind vom Wiener Büromarkt nicht zu berichten. Das Angebot an neuen Flächen und die Renditen sinken heuer weiter; die Vermietungsleis-tungen und Mieten steigen dafür – wie schon im Vorjahr. Das sind die Kernaussagen des Büromarktbe-richts der Otto Immobilien-Gruppe.

Dennoch interpretiert Otto-Re-search-Leiter Alexander Bosak die Stimmung anhand des neuen Ins-truments „Stimmungsbarometer“ am Büro- und Investmentmarkt als gut: In dieser Umfrage unter wich-tigen nationalen und internationa-len Playern wurde auf einer Skala von 0 bis 100 die Einschätzung erhoben. Ergebnis: „Der Durch-schnittswert lag bei 64 von 100 Punkten“, am Vermietungsmarkt habe sich die Stimmung gegenüber dem Vorjahr sogar mit 54 von 100 Punkten leicht verbessert.

Neuflächen erst ab 2017Die Vermietungsleistung sehen die Experten von Otto Immobilien mit 230.000 m² für heuer etwas höher als 2014. Vor allem bei Flächen bis 500 m² bzw. über 1.000 m² gebe es eine große Nachfrage, sagt Ge-werbe-Chef Alexander Fenzl. Büro-standorte mit hoher Aktivität wa-ren 2015 der neue Hauptbahnhof, die Innenstadt und die Donau-City.

Das Angebot an neuen Flächen ist hingegen wenig berauschend: Mit 130.000 m² ist das Volumen weiter gering, zumal es sich groß-teils um eigengenutzte Flächen handelt. Besonders Erstbezugs-flächen in neuen Flachbauten im mittleren Preissegment sind laut Bericht stark nachgefragt, in die-sem Segment gebe es derzeit kaum freie Flächen. Und die Dürre wird vorerst weiter anhalten: Für 2016 erwarten die Otto-Experten sogar

onsvolumen wird heuer wieder die Marke von 2 Mrd. € überschreiten. Mit dem Wermutstropfen: „Wie be-reits 2014 ist das Investitionsinte-resse enorm hoch, trifft aber nur auf wenig hochqualitatives Ange-bot“, so Otto-Investmentexpertin Martina Cerny. Heuer bewegten sich knapp zwei Drittel aller Deals in einer Kaufpreisbandbreite unter 20 Mio. €, Einzeltransaktionen über 100 Mio. €; auch Portfoliodeals wa-ren unterrepräsentiert. „Wir erwar-ten in den nächsten Monaten einen spürbaren Anstieg an großvolumi-gen Transaktionen“.

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medianet.at62 people & dates Freitag, 2. Oktober 2015

••• Von Fritz Haslinger

BADEN b. WIEN. Rund 500 Gäs-te, darunter zahlreiche Entschei-dungsträger aus Finanz und Wirt-schaft, waren am 24. September 2015 bei der Branchenveranstal-tung der Bankenwelt – dem victor Kongress im Badener Casino und der anschließenden victor Gala im Stadttheater in Baden bei Wien – dabei.

Unter dem Motto „Work Hard – Dream Big – Enjoy Life” boten die victor-Initiatoren und emotion banking-Geschäftsführer Barba-ra Aigner und Christian Rauscher

auch dieses Jahr wieder einen Kon-gress mit spannenden Zukunfts-perspektiven.

Innovations-VorreiterNationale wie internationale Vor-tragende referierten und disku-tierten über Themen wie Nach-haltigkeit, neue Geschftsmodelle, Digitalisierung und Fintechs, so unter anderem Jürgen Schneider, Prokurist des Umweltbundes-amts, Steyler Ethik Bank-Vorstand Norbert Wolf, Christian Ohswald, Vorstandsvorsitzender Deutsche Bank Österreich AG, Maximilian Tayenthal, CFO des Fintech Num-

ber 26, Start- up Gründer, Fernseh-Juror und Investor Frank Thelen sowie Ugurlu Soylu, ehemaliger Vorstand und heutiger Berater der islamischen KT Bank, der ersten Bank Deutschlands, die Finanzpro-dukte nach den ethischen Prinzi-pien des islamischen Bankwesens anbietet.

Gelegenheit zum NetzwerkenIm Networking Format „World Ca-fé” und in der „Hour of Innovation” diskutierten Vertreter von Banken, Fintech- und Technologieunterneh-men, beispielsweise Geschäftsfüh-rer Jacek Iljin von der polnischen

mBank und Marcus Riekeberg, Geschäftsführer der Sparkassen Consulting GmbH.

Im Rahmen der – wie üblich bis ins kleinste Detail perfekt durch-organisierten – Gala zur Preisver-leihung wurden am Abend die Sie-ger der teilnehmenden Banken vor den Vorhang geholt und mit dem „victor“ in verschiedenen Katego-rien prämiert. „Das Teilnehmerfeld teilte sich in ein großes Mittelfeld an guten Banken und wenige, he-rausragende Häuser, die sich von der Masse abheben und die Latte hochlegen“, resümierte Aigner.

Die besten FinanzinstituteZu den besten Banken aus Öster-reich, Deutschland, Südtirol und der Schweiz zählten die Hypothe-karbank Lenzburg AG (Kategorie „Dynamik“) Sparda Bank Hessen eG (Kategorie „Exzellentes Bankma-nagement“), Raiffeisen Bank Bad Wimsbach-Neydharting eGen (Ex-zellentes Bankmanagement bis 60 Mitarbeiter), Südtiroler Volksbank eG (Exzellente Kundenorientierung) sowie die Raiffeisen Bank Defereg-gental in Exzellenter Kundenorien-tierung bis 60 Mitarbeiter.

Sieger als „Newcomer of the Year” wurde die Raiffeisen Bank Ehingen-Hochsträß eG, Sieger in der Rubrik „Innovation“ wurde die Bawag PSK und in der Kategorie „Besondere Nachhaltigkeit“ wurde die Steyler Ethik Bank mit einem victor und einem Scheck von 2.500 € von der Oesterreichischen Natio-nalbank – übergeben vom Umwelt-beauftragten Martin Much – prä-miert. Die begehrte Auszeichnung „Bank des Jahres 2015“ ging an die Sparkasse Neuhofen Bank AG, der victor wurde an Direktor Friedrich Himmelfreundpointner überreicht.

Zu den Juroren zählten: Peter Thomayer, Vorstand CPB Software; Peter Hermann, Microsoft Öster-reich; Roland van Gisteren, Berliner Institut für Bankunternehmens-führung; Willibald Gföhler, Donau Uni Krems; Reiner Springer, WU Wien; Sabine McCallum und Jürgen Schneider, beide Umweltbundes-amt; Ingmar Hörbarth und Christi-an Holzer, Umweltministerium.

Motto: „Work hard – dream big“Nicht zu vergessen: Das Leben genießen. Dies taten zahlreiche Entscheidungsträger aus Finanz und Wirtschaft anlässlich der Verleihung der victor Banken-Awards.

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••• Von Fritz Haslinger

WIEN. Die Immofinanz schließt in Kürze bei ihrer größten deutschen Projektentwicklung, dem Gerling Quartier in Köln, den ersten Bau-abschnitt ab. Am ehemaligen Sitz des Gerling Versicherungskonzerns entsteht damit ein Innenstadtvier-tel für hochwertigen Wohn- und Büroraum mit einer Nutzfläche von insgesamt rund 75.000 m2. Der im Stil einer italienischen Piazza gestaltete zentrale Platz, der Gere-onshof, wurde vor wenigen Tagen feierlich eröffnet und an die Kölner Bevölkerung übergeben.

In Köln fest verankertDas Gesamtinvestment in das Ger-ling Quartier beläuft sich auf rund 400 Mio. €, und die Fertigstellung

des zweiten Bauabschnitts ist für Ende 2017 geplant. „Die Immofi-nanz ist bereits seit einigen Jahren in Nordrhein-Westfalen und hier

vor allem in Köln fest verankert. Das Gerling Quartier ist dabei ei-nes unserer wichtigsten konzern-weiten Vorzeigeprojekte, bei dem

wir unter Beweis gestellt haben, dass die großflächige und hoch-wertige Quartiersentwicklung zu unseren Stärken zählt“, betonte Oliver Schumy, Immofinanz-CEO, im Rahmen der Eröffnung. Ober-bürgermeister Jürgen Roters er-gänzte: „Mit der Eröffnung der Piazza im Gerling Quartier ist ein Meilenstein bei einer der wichtigs-ten Baumaßnahmen im Herzen un-serer Stadt erreicht. Das Quartier öffnet sich damit für die Bürge-rinnen und Bürger. Dieser zentrale Ort entfaltet sein ganz besonderes Flair und gibt damit dem ganzen Stadt quartier ein neues, attraktives Gesicht.“

Denkmal- und EnsembleschutzDas Gerling Quartier umfasst auf 35.000 m2 ein Ensemble aus zwölf Bestandsgebäuden, sechs Neubau-ten mit 95.000 m2 oberirdischer Bruttogeschossfläche und 400 Ga-ragen-Stellplätzen. Die Nutzfläche von 75.000 m2 teilt sich in Gewer-beflächen und exklusiven Wohn-raum auf. Die Bestandsgebäude stehen unter Denkmalschutz, und das gesamte Quartier genießt einen Ensembleschutz.

Großprojekt schreitet voranErster Bauabschnitt des Kölner Gerling Quartiers der Immofinanz (Gesamtinvestition rund 400 Mio. €) wird in Kürze abgeschlossen.

Die Bestandsobjekte stehen unter Denkmalschutz, das Quartier unter Ensembleschutz.

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Maximilian Tayenthal (Number 26), Ugurlu Soylu (KT Bank), Barbara Aigner, Jacek Iljin (mBank), Christian Ohswald (Dt. Bank Österr.).

strassenrehabilitation

Strabag unter-wegs in AfrikaKIGALI/WIEN. Im Juli 2011 hatte die Strabag Internati-onal GmbH den Auftrag zur Rehabilitierung der 78 km langen Straße zwischen der Hauptstadt Kigali und der Grenzstadt Gatuna in Ruanda erhalten. Nach 44 Monaten Bauzeit wurde die Strecke im September in Anwesenheit des Infrastrukturministers James Musoni und des EU-Beauftrag-ten für Internationale Zusam-menarbeit und Entwicklung, Neven Mimica, nun planmäßig eingeweiht. (fh)

ästhetik und desiGn

Erster AquaNight Event von GeberitWIEN. Mehr als 120 Architek-ten, Hoteliers, Bauunternehmer und Journalisten waren bei der ersten Geberit AquaNight zu Gast. Der Abend in der Lounge 57 im Hotel Meliá in der 58. Etage des DC Towers stand ganz im Zeichen von „Ästhetik und Design in Bad & Sanitär“.

Der Abriss über die Ge-schichte der Bäderkultur spannte den Bogen bis zur Entwicklung des Badezimmers zur Wohlfühl oase. Abschlie-ßend wurde das neue Dusch-WC Geberit AquaClean Mera vorgestellt. (fh)

q-check in linz

Global anlegen, lokal aufpassenLINZ/WIEN. Bei der Roadshow „Q-Check“, veranstaltet von DerBörsianer und Metrum Communications, drehte sich in der voestalpine Stahlwelt in Linz alles um die Frage, wie es nach den Turbulenzen in China weitergeht. Christian Riegler, Leiter des Fondsmanage-ments der 3 Banken-Generali Investment-Gesellschaft, rech-net ausgehend von China mit einem weiterhin schwankungs-freudigen Umfeld: „Aktien sind zwar nicht billig, genauso we-nig sind sie teuer. Value-Aktien von internationalen Unterneh-men wie Unilever oder Nestlé sind gute Anlageoptionen.“

Mike Judith, Vice President der DNB Asset Management, deutet die Verwerfungen als eine gesunde Korrektur der Märkte in China. „Wir stehen am Beginn einer neuen Ära. Das Internet of Things wird unsere Welt nachhaltig verän-dern“, meint er.

Daran knüpft Erika Karitnig, Leiterin des Aktienfondsma-nagements der Bawag PSK Invest an: „Die Aktienmärkte waren eigentlich immer vo-latil, wir sind es nur nicht mehr gewohnt, da es seit 2009 nur bergauf ging.“ Von den Turbulenzen in Fernost seien „eigentlich nur lokale Märkte betroffen gewesen, doch die Angst vor schwächerem Welt-wirtschaftswachstum hat die Märkte global erfasst“. Fazit: Weiterhin global investieren, puncto Emerging Markets vor-sichtig bleiben. (fh)

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medianet.at Freitag, 2. Oktober 2015 immo:topic 63

WIEN. Das neue Uni-Semester beginnt, Tausende Studierende suchen eine Bleibe. Die Experten des eigentümergeführten Immo-bilien-Portals FindMyHome.at haben per ImmoTrend-Locator aus über 10.000 Suchanfragen in Wien untersucht, was Studierende wünschen und brauchen. Es gebe zwei Lager: Jene, die eine zentra-le, hippe Lage Kriterien wie Größe, Raumaufteilung oder Baubestand vorziehen, und jene, die es lieber größer und neuer schätzen und da-für Randbezirke und schlechtere Infrastruktur in Kauf nehmen.

Wiener Gegenden, die eine Kom-bination aus günstigem Preis, gu-ter öffentlicher Anbindung und Infrastruktur bieten, sind gefragt. Wobei unter Infrastruktur aus-reichend Einkaufsmöglichkeiten, die Nähe zum Wiener Nachtleben, Sportmöglichkeiten und ein kurzer Weg zur Uni verstanden wird.

Größere Wohnungen bieten günstigere und somit leistbarere Quadratmeterpreise; Studenten bilden daher häufig WGs, Tops mit großer Küche und getrennt begeh-baren Zimmern sind daher populär.

15. und 16. Bezirk im AufwindVermieter mit Objekten in den in-nerstädtischen Bezirken innerhalb des Gürtels dürften kein Problem haben, Studiosis als Bewohner zu finden. Besonders beliebt ist der zweite Bezirk mit der neuen WU und neuen Wohnangeboten.

Auch der sechste und siebte Bezirk mit der „außergewöhnli-chen Infrastruktur und dem urba-nen Lebensgefühl“ seien in, sagt FindMyHome.at-Geschäftsführer Bernd Gabel-Hlawa. „Da diese je-doch zu den teureren Bezirken zäh-len, schränkt die Lage oftmals die

Wohnqualität ein.“ Die Such-Anfra-gen zeigen zudem, dass Ottakring am aufsteigenden Ast sei; der Be-zirk ist günstig, sehr gut öffentlich angebunden und durch den tren-digen Yppen- und Brunnenmarkt angesagt. Der 15. Bezirk in Nähe des Westbahnhofs punktet mit

zentraler Lage mit noch günstigen Mieten, auch Teile Meidlings finden dank guter Anbindung und ausge-wogenem Preis-Leistungs-Verhält-nis Gefallen. Der generelle Trend hin zu Grünlagen spiegelt sich bei Studiosis nicht wider, was mit den gestiegenen Preisen zu tun hat.

WG wird immer noch bevorzugtDie Uni startet wieder. FindMyHome hat untersucht, welche Wohn-Bedürfnisse Studenten haben und welche Grätzl daher gut „gebucht“ sind.

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Bewerbungsmappe sichert VorsprungBERLIN. Bei der Suche nach ei-ner Mietwohnung erhielten mehr als zwei Drittel der Bewerber in Deutschland den Zuschlag nur bei Abgabe von Einkommens-nachweisen und Selbstauskunft. Dies geht aus eine Umfrage von ImmobilienScout24 hervor. Einen Einkommensnachweis verlangten Vermieter oder Makler demnach in 70% der Fälle, eine Selbstauskunft in 67%. Eine Bonitätsauskunft mussten 53% der Wohnungssu-chenden vorlegen, eine Kopie des Personalausweises 51% und eine Mietzahlungsbestätigung des vor-herigen Vermieters 26%.

Für die Umfrage hat das Unter-nehmen im August die Angaben von 900 Interessenten ausgewer-tet. Jeder zehnte Teilnehmer hatte sich auf mehr als zehn Wohnun-gen beworben, bis eine Zusage des Vermieters kam. (lk)

Ideal für Studenten: Wohnungen mit großer Küche, getrennt begehbaren Zimmern.

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Wohnen mit Zukunft: Die Stadt Wien setzt auf energieschonende Bauweisen.

Gute Aussichten für unsere Umwelt: Der sparsame Umgang mit Energiequellen und der Klimaschutz spielen im geförderten Wiener Wohnbau, aber auch im Bereich der geförderten Sanierung, eine wichtige Rolle. Der wohnfonds_wien forciert im Auftrag der Stadt Wien die Entwicklung zu umweltfreundlichen Bauweisen wie Niedrigenergie- oder Passivhaustechnologie und fördert thermische Sanierungen. Das schont das Klima und entlastet die Bewohnerinnen und Bewohner.

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