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PS Sozialpsychologie 1 For Better or Worse? Coregulation of Couples’ Cortisol Levels and Mood States Proseminar Sozialpsychologie : „Liebe und Partnerschaft“ Lehrveranstaltungsleiter: Mag. Dr. Andreas Olbrich-Baumann Universität Wien Sommersemester 2012 Manuela Hos 0803067 Sönke Joppien 0704161

For Better or Worse - univie.ac.athomepage.univie.ac.at/Andreas.Olbrich/handoutSS6.pdf · 2012-06-25 · - finanzielle Probleme - familiäre Angelegenheiten - Probleme am Arbeitsplatz

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PS Sozialpsychologie

1

For Better or Worse? Coregulation of Couples’ Cortisol Levels and Mood States

Proseminar Sozialpsychologie :

„Liebe und Partnerschaft“

Lehrveranstaltungsleiter: Mag. Dr. Andreas Olbrich-Baumann

Universität Wien

Sommersemester 2012

Manuela Hos 0803067

Sönke Joppien 0704161

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PS Sozialpsychologie

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Inhaltsverzeichnis Studie 1: Effects of Daily Stress on Negative Mood

1. Einführung in das Thema 3

1.1 Wichtige Punkte der Studie 4

2. Methode und Untersuchung 5

2.1 Messeinheiten 5

3. Präsentation ausgewählter Ergebnisse der Studie 6

3.1 Einfluss von täglichem Stress auf die Stimmung 6

3.2 Geschlechtsspezifische Unterschiede 6

3.3 multiple tägliche Stressfaktoren 7

4. Diskussion ausgewählter Ergebnisse 7

4.1 Einfluss von täglichem Stress auf die Stimmung 7

4.2 Geschlechtsspezifische Unterschiede 8

4.3 multiple tägliche Stressfaktoren 8

5. Konklusion und Ausblick 8

Studie 2: For Better or Worse? Coregulation of Couples’ Cortisol Levels and Mood States

1. Einführung in das Thema 10

1.1 Was ist Koregulation? 10

1.2 HPA Achse 11

1.3 Cortisol – was ist das genau? 12

1.4 Emotionale Koregulation 13

2. Das Besondere an dieser Studie 13

3. Methode 13

3.1 Cortisol Proben 14

3.2 Mood Reports 14

3.3 Ehezufriedenheit 15

3.4 Analyse der Cortisol-Werte 15

4. Hypothesen 15

5. Ergebnisse 16

5.1 Hypothese 1: Zusammenhang zwischen den Cortisol-levels 16

5.2 Hypothese 2: Zusammenhang zwischen der Stimmung der Ehepartner 17

5.3 Hypothese 3: Stärke der Koregulation: Zusammen vs. Getrennt 17

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3

5.4 Hypothese 4: Zusammenhang zwischen Stimmungs-Koregulation und Cortisol-

Koregulation 18

6. Diskussion 18

Studie 3: Positive Couple Interactions and Daily Cortisol: On the Stress-Protecting Role

of Intimacy

1. Einleitung und Hypothesen 21

2. Methode und Untersuchung 22

2.1 Teilnehmer 22

2.2. Verfahren 22

2.3 Messeinheiten 23

3. Ausgewählte Ergebnisse 24

3.1 Intimität und tägliche Cortisol-Sekretion 24

3.2 Einfluss von Intimität und chronischen Arbeits-Organisations-Problemen auf

Cortisol 24

3.3 Einfluss der Affektqualität auf den Zusammenhang zwischen Intimität und

Cortisol 25

4. Diskussion 25

Literaturverzeichnis 27

Effects of Daily Stress on Negative Mood

Niall Bolger Anita DeLongis Ronald C. Kessler Elizabeth A. Schilling Journal of Personality and Social Psychology 1989, Vol. 57, No. 5, 808-818

1. Einführung in das Thema

Studien sind sich immer einiger: kleine alltägliche Stresssituationen beeinflussen unsere

Gesundheit und unser psychisches Wohlbefinden. (DeLongis, Coyne, Dakof, Folkman, &

Lazarus, 1982) Das hat dazu geführt, dass eine Umkehr im Forschungsschwerpunkt von den

Hauptstressfaktoren unseres Alltags hin zu den weniger bedeuteten und kleineren

Stressfaktoren statt gefunden hat. Beispiele hierfür können Abgabetermine oder auch kleinere

Ehestreiterein sein. Es ist aber auch wichtig hierbei zu sagen, ist dass diese kleinen

Stressfaktoren als äquivalent, also als gleichwertig angesehen werden. Es wird also nicht

differenziert, ob es unter ihnen Faktoren gibt, die u.a. unsere Stimmung mehr, oder weniger

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beeinflussen. Vermutlich aber auch deshalb, weil es bis dahin noch keine Studien gegeben

hat, die sich mit diesen verschiedenen Effekten der kleineren Stressfaktoren auf die

Gesundheit und das menschliche Wohl beschäftigt haben.

Die Tatsachen allerdings, dass eine Analyse wie mit verschiedenen dieser kleineren

Stressfaktoren umgegangen wird, eine große Variabilität aufzeigt hat, würde dafür sprechen,

dass diese unterschiedlichen Effekte tatsächlich existieren. (Mattlin, Wethington, & Kessler,

1988)

Das lässt also eigentlich darauf schließen, dass verschiedene Stresssituationen eben auch

unterschiedliche Effekte auf uns ausüben und nicht alle als gleichwertig behandelt werden

können. Zur bisherigen Untersuchung der kleineren Stressfaktoren lässt sich sagen, dass diese

meist retrospektiv aufgebaut waren. Das heißt also, dass die Versuchspersonen von vergangen

Erfahrungen und Situationen erzählt haben, was natürlich durch zum Beispiel emotionale

Prägung zu verfälschten Aussagen führen kann. (Dohrenwend, Dohrenwend, Dodson, &

Shrout 1984).

Als Durchbruch der diesem Problem entgegen zu wirken scheint, geben hier die Autoren den

Einsatz von täglich geführten Tagebüchern an. Diese machen es möglich die täglichen

Variationen von Stressmomenten exakt und unmittelbar festzuhalten. Auch die Untersuchung

von Personen über einen bestimmen Zeitraum hinweg kann so realisiert werden.

1.2 Wichtige Punkte der Studie

Obwohl diese Studie anhand von 166 Ehepaaren durchgeführt wurde, befasst sie sich eher mit

dem Individuum als Untersuchungsgegenstand als mit der Beziehung zwischen den

untersuchten Paaren. Wichtig war es den Autoren Informationen über den emotionalen

Einfluss von alltäglichen Stressfaktoren zu gewinnen und wie diese auf das Individuum

einwirken. Ein Augenmerk wurde auch auf die Tatsache gelenkt, dass sich diese

Stressfaktoren in verschiedene Zeitintervalle zusammen fassen lassen. So lässt sich zum

Beispiel beobachten, dass sich Paare oftmals an eher erfolgreichen Tagen streiten.

Durch die durchgeführte Längsschnittsstudie lassen sich solche Effekte gut beobachten und in

die Untersuchung mit integrieren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sie Studie die täglichen Stressfaktoren, die auf

Ehepaare einwirken untersuchen möchte und noch genauer das ziel hat deren emotionale

Effekte auf die Untersuchungspersonen aufzudecken. Auch der Frage, ob sich verschiedene

Effekte durch die Kombination unterschiedlicher Stressfaktoren ergeben wurde nach

gegangen.

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2. Methode und Untersuchung

Untersuchungsgegenstand waren 166 verheiratete Paare. Hier lässt sich noch sagen, dass

natürlich beide Partner einverstanden waren an dieser Untersuchung teilzunehmen und das es

keine Bezahlung für die Teilnahme an der Studie gab.

Im Rahmen von 6 Wochen wurden die Teilnehmer gebeten täglich ein Tagebuch zu führen.

Wenn diese Tagebücher vollständig geführt wurden, wurden sie zurück an den Versuchleiter

geschickt. Um die Anonymität gegenüber der Partner zu gewähren, hatten beide die

Möglichkeit ihre Tagebücher getrennt zu bearbeiten und natürlich auch getrennt zu senden.

Zur Vollständigkeit der Untersuchung lässt sich sagen, dass 74% der Teilnehmer an allen 42

Tagen das Tagebuch geführt haben und 89% haben an 28 oder mehr Tagen ihr Tagebuch

vollständig geführt. Dadurch dass die Tagebücher wöchentlich zurückgesendet wurden und

nicht täglich konnten sich die Versuchsleiter natürlich nicht sicher sein, ob die Tagebücher

wirklich täglich geführt wurden, oder ob einige der Tage im nach hinein noch vervollständigt

wurden.

2.1 Messeinheiten

täglicher Stress

einen durch die Reduktion Ähnlichkeit der Items, so wurden unter Anderem die Neben dem

Tagebuch bekamen die Teilnehmer ebenfalls eine Checkliste, die 21 verschiedenen

Tagesereignisse beinhaltete. Die Items dieser Checkliste wurden schon im Vorfeld durch eine

Untersuchung an 64 Ehepaaren getestet. (Kessler, DeLongis, Haskett, & Tal, 1988)

Die Antworten dieser Checkliste wurden in 10 Überkategorien zusammengefasst. Zum Items

„Stress mit dem Partner“ und „Stress ausgelöst durch Kinder“ zum Überthema „Familien

Angelegenheiten“ zusammengefasst. Und zum Anderem in dem bestimmte Stressfaktoren, die

denselben Effekt auf die Stimmung hatten zusammen gefasst wurden. Hier verwendeten die

Untersuchungsleiter ein lineares Regressionsmodell, um die verschiedenen Stimmungen

vorherzusagen und so die Faktoren zusammen zu fassen.

Zu den schlussendlich letzten 10 Faktoren zählten dann unter anderem:

- finanzielle Probleme

- familiäre Angelegenheiten

- Probleme am Arbeitsplatz

- ….

tägliche Stimmung

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Neben den Einfluss von täglichen Stresssituationen wurde auch die Stimmung der Probanden

erhoben. Um Gefühlslagen wie Angst, Depression oder Feindseligkeit zu messen, bekamen

die Versuchsteilnehmer ein Inventar aus 18 Items der „Affects Balance Scale“ vorgelegt. Sie

wurden gebeten anhand ihrer Gefühlslage der letzten 24 Stunden diese Items mit Hilfe einer

4 Punkte-Skala zu bewerten. Ergebnis war dann eine Gesamtmessung der Stimmung der

Versuchsteilnehmer, welches zwischen 0 und 1 lag.

3. Präsentation ausgewählter Ergebnisse der Studie

Im Folgenden sollen nun einige der Ergebnisse präsentiert werden, die die Autoren anhand

ihrer statistischen Analysen berechnet und interpretiert haben.

3.1 Einfluss von täglichem Stress auf die Stimmung

Mit Hilfe eine Reihe von statistischen Verfahren sind die Forscher zu dem Ergebnis

gekommen, dass durchaus verschiedene Variationen in den Effekten von täglichen

Stresssituationen existieren. So wird zum Beispiel interpersonalen Konflikten, also Konflikten

zwischen zwei oder mehr Personen, eine weit größere Erregung zugeschrieben, als anderen

täglichen Stresssituationen.

Zwar haben diese Situationen nicht den größten Effekt per se auf Menschen, aber trotzdem

immer noch mehr als doppelt so viel wie andere alltägliche Ereignisse, mit denen Menschen

sich auseinander setzen müssen. Statistisch konnten die Forscher hier das Argument bringen,

dass die oben erwähnten 10 Faktoren 19% und 20% der Varianz der Stimmung von Männern

und Frauen erklären konnten. Alleine die 4 interpersonalen Items dieser 10 Faktoren konnten

16% der Varianz der Stimmung der Männer und 16% der Varianz der Stimmung der Frauen

erklären. Diese Ergebnisse lies die Autoren darauf schließen, dass interpersonale Konflikte

den größten Einfluss auf das Stressbefinden von Personen in ihrem Alltag haben.

3.2 Geschlechtsspezifische Unterschiede

Hier kamen die Forscher zu folgenden interessanten Ergebnissen: bei 7 von 10 Vergleichen

der Effekte von Stress kam heraus, dass diese auf Frauen weit aus stärker wirken als auf

Männer. Männer hingegen sind viel anfälliger und gestresster von finanziellen Problemen, als

das Frauen sind. Belastungen zu Hause sind hier mit bessere Stimmung bei Frauen und mit

weit aus schlechterer Stimmung bei Männern verbunden. Gründe dafür liefern die späteren

Überlegungen der Autoren in der späteren Diskussion.

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All diese Punkte ergaben also insgesamt einen signifikanten Unterschied zwischen den

Geschlechtern, wenn es um die Variation der Effekte von alltäglichen Stresssituationen gibt.

3.3 Einfluss multipler täglicher Stressfaktoren

Die Forscher gehen auf Grund der Tagebucheinträge davon aus, dass bestimmte Ereignisse

über den Tag multiple Effekte auf die Stimmung haben können. Als Beispiel führen sie hier

an, dass Belastungen zu Hause und Belastungen am Arbeitsplatz am selben Tag einen Streit

zwischen den Partnern erzeugen können, der die Stimmung mehr negativ beeinflussen kann,

als es die beiden Ereignisse separat tun würden. Nach einer ausführlichen statistischen

Analyse in de runter anderem die Effekte der kumulierten Stressfaktoren geschätzt wurden,

kamen die Autoren zu dem Ergebnis, dass allgemein betrachtet eine Person, die mehreren

Stressfaktoren an einem Tag ausgesetzt ist, tatsächlich in einer besseren Stimmung und

Gefühlslage ist, als wenn jeder dieser Stressfaktoren einzeln seinen vollen Effekt entfalten

würde. Allerdings wurden hier keine signifikanten Geschlechterunterschiede gefunden.

Der einzige Effekt, der hier aufgetreten ist, war dass Frauen mehr reagierten, wenn mehrere

Stressfaktoren an einem Tag gleichzeitig aufgetreten sind, als es bei Männern der Fall war.

Diese Ergebnisse bezüglich der Frage nach multiplen Stressfaktoren lassen sich so

zusammenfassen, dass es tatsächlich zu einer emotionalen Belastung beim Auftreten multipler

Stressfaktoren kommt, diese aber durchaus geringere Effekte aufweisen, als wenn sie einzeln

und dadurch in voller Stärke auftreten würden.

4. Diskussion ausgewählter Ergebnisse

Nachdem nun einige der interessantesten Ergebnisse der Studie von Bolger et al. präsentiert

wurden, sollen anschließend auch die Fragestellungen und Annahmen, die diese Ergebnisse

mit sich ziehen besprochen werden.

4.1 Einfluss von täglichem Stress auf die Stimmung

Auch frühere Studien sind schon klar zu dem Ergebnis gekommen, dass eine es eine

signifikante Beziehung zwischen Stress und der Stimmung gibt. Wie hier bereits erwähnt,

konnten die Autoren eine Varianz von 19% bzw. 20% der Stimmung durch Stress erklären.

Diese Varianz ist höher ausgefallen, als es in vergleichbaren Studien der Fall war, was

durchaus auch daran liegen könnte, dass hier in dieser Studie den interpersonalen Konflikten

ein sehr hoher Effekt zugeschrieben wurde. Mehr noch: in diesem multivariaten statistischen

Modell konnten die interpersonalen Konflikte 80% der Varianz der Stimmung erklären. Aber

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hier sei auch zu erwähnen, dass Konflikte, die eben auch Stress auslösen, mit Angehörigen

der Familie weit aus weniger Einfluss auf die Stimmung haben, als Konflikte mit anderen,

außen stehenden Personen. Diese anderen Personen sind hauptsächlich Freunde, Nachbarn

und auch Arbeitskollegen. Ein Grund dafür kann darin liegen, dass in Familien die

Beziehungen sehr intim sind und eine relativ starke Bindung aufweisen und daher ernsthaftere

Konflikte keine so große Bedrohung und daher auch nicht so große Stressfaktoren dar stellen.

4.2 Geschlechtsspezifische Unterschiede

Die oben präsentieren Ergebnisse haben gezeigt, dass Frauen mehr von Stresssituationen

belastet sind, als Männer. (Kessler et al., 1985)

Nur im Faktor der finanziellen Probleme haben Männer stärker abgeschnitten. (Kessler,

1982). Eine Studie zu diesem Thema hat ergeben, dass Männer stärker physiologisch auf

Stressfaktoren reagieren, als Frauen es tun. (Gottmann & Lebensin 1988)

Überraschend war allerdings, dass Probleme zu Hause mit weniger negativer Stimmung bei

Frauen assoziiert wurden. Dafür kann es unter anderem folgende Erklärungen geben: Unter

gewissen Bedingungen können Faktoren, wie Überbelastung (zu Hause) und der damit

verbundene Zeitstress tatsächlich einen fördernden Effekt auf das emotionale Wohlbefinden

haben und motivierend wirken. Es handelt sich also so zu sagen um einen positiven Effekt

von Stress, der in dieser Kombination gegeben sein kann.

4.3 multiple tägliche Stressfaktoren

Hier waren die Ergebnisse deswegen sehr interessant, weil sie ergeben haben, dass multiple

Faktoren von Stress geringere Effekte auf die Stimmung haben, als er wäre wenn die

einzelnen Faktoren additional wirken würden. Der emotionale Effekt von multiplen

Streitfaktoren an einem Tag ist also nur geringfügig größer als der Effekt eines einzelnen

Streits, der einem einzigen Stressfaktor zugeschrieben werden kann. Eine Erklärung hierfür

kann sein, dass die Stimmung von Personen verschiedene Ebenen aufweisen kann, die nicht

durch das bloße Anheben des Stresslevels beeinflusst werden können. Und natürlich gibt es

hier auch individuelle Unterschiede dieser Level.

5. Konklusion und Ausblick

Bolger et al. haben sich ausführlich mit der Thematik der täglichen Stimmung und des

täglichen Stress auseinandergesetzt. Verwendet haben sie ein für damals eher neuen Ansatz

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der Untersuchung, den der Tagebucheinträge. Dieser sollte verhindern, dass später auf

gerufene Erinnerungen der Probanden das Erzählte beeinflussen.

Obwohl diese Studie sehr viele interessante Ergebnisse zum Thema Stimmungen und Stress

geliefert hat, gibt es trotzdem noch einige Punkte, die eventuell erklärend noch angeführt

werden sollten.

Einer dieser Punkte ist, dass ausgewählten Faktoren der täglichen Stressereignisse eventuell

nicht komplett angeführt wurden und das es vermutlich eine Variabilität zwischen den

einzelnen Ereignissen geben kann. So zum Beispiel zwischen kleinen Streiterein und

ernsthaften Streiterein. Es muss natürlich auch festgehalten werden, dass nicht alle Personen

dieselben Grenzen aufweisen, ab denen nach denen sie von Belastungen sprechen.

Ein weiterer Punkt wäre die Limitation auf nur negative Ereignisse, die als Vorhersage für

negative Stimmung eignen. Dies Begründen die Forscher allerdings damit, dass sie diese

Effekte nun mal mehr interessiert haben, also die positiven und dass auch in vorherigen

Studien negative Ereignisse signifikant mehr Einfluss haben auf den negativen Affekt.

Zusammenfassend lässt sich noch einmal sagen, dass die Studie unter anderen

herausgefunden hat, dass negative Gefühlslagen stark in Verbindung mit negativen

interpersonalen Ereignissen stehen. Gerade deswegen ist sie ein guter Übergang zur folgenden

Studie, die wir in unserer Arbeit vorstellen möchten. Denn auch Saxbe und L. Repetti bauen

ihre Studie darauf auf, dass die davon ausgehen, dass es soziale Interaktionen wie Familie,

Beziehungen und Freunde sind, die unser physisches und psychischen Wohlbefinden

beeinflussen. Des weiteren ist die nachfolgende Studie auch zu dem Schluss gekommen, dass

negative Emotionen einen weitaus stärkeren Effekt auf unser Gefühlsleben und auch auf

unsere Beziehungen haben. Dieser Punkt geht wieder mit Bolger et al. einher, die sich

ebenfalls auf die Untersuchung der negativen Emotionen beschränkt haben.

Ein weiterer Grund weshalb wir gerade diese Studie als Einleitung gewählt haben ist, der,

dass Bolger et al. zwar Ehepaare und ihre alltäglichen Stresssituationen und deren Einfluss

auf deren Stimmung untersuchen, sie aber trotzdem das Hauptaugenmerk auf das Individuum

lenken. Es wäre aber als kleiner Ausblick wohl sehr interessant zu fragen, wie sich diese

Beziehungen auf das Stresserleben und die verschiedenen Emotionen auswirken können.

Diese Fragen und noch mehr soll nun die folgende Studie näher beleuchten, die sich neben

den emotionalen Effekten auch auf die physiologischen Effekte konzentriert hat.

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For Better or Worse? Coregulation of Couples’ Cortisol Levels and Mood States

Darby Saxbe Rena L. Repetti Journal of Personality and Social Psychology 2010, Vol. 98, No. 1, 92-103

1. Einführung in das Thema

Normalerweise werden in psychologischen Studien Individuen in ihrem Erleben und

Verhalten untersucht. Dabei ist es aber mindestens genau so wichtig sich das Beziehungsleben

dieser Individuen anzusehen, da Familie, Freunde und auch Partnerschaften das Leben von

uns allen stark beeinflussen. Diese Interaktionen können sich auch auf die physische und

mentale Gesundheit auswirken. So werden zum Beispiel soziale Unterstützung des Umfelds

und die Anfälligkeit für diverse Krankheiten, angefangen von Verkühlung bis hin zu Krebs, in

Verbindung gebracht. (Uchino, Cacioppo, & Kiecolt-Glaser,1996)

Für viele Menschen spielt ihr Eheleben und ihr Ehepartner eine wichtige Rolle. So ist es nicht

verwunderlich, dass Ehe-Zufriedenheit positiv mit höherer Lebenszufriedenheit und niedriger

Depressionswahrscheinlichkeit zusammenhängt. Die Zusammenhänge von Ehe-Zufriedenheit

und der Gesundheit von Menschen wurde schon öfter untersucht und auch bestätigt, über das

Zusammenspiel von Stimmung und des körperlichen Zustandes der PartnerInnen weiß man

allerdings (noch) eher weniger.

Die Frage ist, ob Partner verschiedene physiologische und auch emotionale Eigenschaften im

Laufe der Zeit aneinander anpassen und in wie fern sich diese Anpassung auf die

Beziehungsqualität auswirkt. Um dieser Frage nach zu gehen haben sich die Autoren

Gedanken gemacht wie man dieses „Zusammenwirken“ am Besten untersuchen kann.

Deswegen soll im Folgenden der Begriff der Koregulation näher erläutert werden.

1.1 Was ist Koregulation?

Eine eins zu eins Übersetzung aus dem Englischen gibt es in diesem Fall zu diesem Begriff

nicht, deswegen verwenden wir im Folgenden durch eine freue Übersetzung den Begriff

„Koregulation“.

Am Beginn dieses Begriffes steht die Annahme, dass sich Erwachsene, die sich sehr Nahe

stehen mit der Zeit physisch aneinander anpassen können und das auch machen.

Die Tatsache, dass sich Partner mit der Zeit aneinander Anpassen wurde unter anderen in

Untersuchungen gezeigt, die eine Anpassung des Menstruationszirkels bei Mitbewohnerinnen

beobachten konnte. (McClontock, 1972)

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Koregulation wird hier als die Anpassung auf den An- oder Abstieg des Erregungsniveaus des

Partners beschrieben. (Sbarra & Hazan, 2008) Koregulation meint also die gegenseitige

Anpassung der Partner an jeweilige physiologische Zustände. Sozialpsychologen kamen zu

dem Ergebnis, dass glücklichere Ehen mehr divergente Level von Erregung in

Konfliktsituationen zeigten. Das kann daran liegen, dass es hier einen Partner gibt, der eher

passiv und somit für Ruhe sorgt, und einen der eher aktiv ist. Wichtig ist es, den Begriff der

Koregulation von der Bewältigung mit dem Stresslevel des Partners umzugehen oder

gegenseitig den Stress zu dämpfen.

Nach diesen Erkenntnissen stellt sich nun die Frage, was diese Anpassung und Adaption

verursacht. Ob es etwa ein Beiprodukt der geteilten Umwelt ist oder ein Ergebnis von sozialen

Interaktionen ist. Oder ist es sogar möglich, dass diese Koregulation sogar dann stattfindet,

wenn Partner weder dieselbe Umwelt teilen, noch in großer Interaktion zueinander stehen.

Mc Clintock hat in einer Studie 2002 unter anderem herausgefunden, dass Schlaf- und

Appetitlosigkeit nach einer Trennung unter Anderem durch das Fehlen der Routine mit dem

Partner entstehen kann. Da die Frage, ob Partner im alltäglichen leben Koregulation

aufweisen noch sehr unerforscht ist, oder hauptsächlich in kontrollierten Bedingungen

stattgefunden hat, wollten hier die Autoren mit ihrer Studie näher auf diesen Themenbereich

eingehen. Das Thema der Koregulation von Ehepartnern im Alltag soll hier mit Hilfe des

Systems der HPA Achse näher beleuchtet werden.

1.2 HPA Achse

Die hypothalamic-pituitary-adrenal (HPA) Achse ist eines der wichtigsten Stress-Reaktions-

Systeme in unserem Körper. Das Endprodukt ist Cortisol, welches ein Marker für sowohl

erhaltenen als auch vom Objekt ausgehenden Stress ist. Die HPA Achse hat durch ihre

Funktionswege, die unter anderem für das Immunsystem und den Blutdruck im Körper

verantwortlich sind einen Effekt auf die Gesundheit des Menschen. (Mc Ewan, 1998)

Des Weiteren ist sie ebenfalls sehr sensibel auf soziale Effekte und Inputs, wie zum Beispiel:

soziale Bedrohung, soziale Kontakte oder auch soziale Unterstützung. (Dickerson & Kemeny,

2004; Kirschbaum, Klauer, Filipp, & Hellhammer, 1995) Auch soziale Aspekte wie der

Beziehungsstil und die Ehe-Zufriedenheit konnte auf die HPA Achse zurückgewiesen werden. (u.a., Adam & Gunnar, 2001; Saxbe, Repetti, & Nishina, 2008) Diese Funktionen machen die HPA Achse zu einem interessanten Hilfsmittel um die

zwischenmenschlichen Beziehungen in Partnerschaften zu untersuchen.

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1.3 Cortisol – was ist das genau?

Als Stresshormon wird Cortisol auch in solchen Situationen gebildet. Stress kann dabei

physischer oder psychischer Natur sein. Stressfaktoren können vom Körper ausgehen (z.B. bei

einer Hypoglykämie oder einer Entzündung) oder von der Außenwelt herrühren (z.B. Stress

am Arbeitsplatz, Stress durch Umweltfaktoren oder Stress verursacht durch Leistungssport).

Die körpereigene Synthese unterliegt einer starken Schwankung während des Tages. Zu

kurzfristigen Erhöhungen kann es bei Infektionen, Alltagsstress, Verbrennungen,

Alkoholmissbrauch und Leistungssport, sprich bei auftretenden Stressfaktoren, welche auf

unseren Körper einwirken, kommen. (www.peak.ag)

Zu Cortisol lässt sich sagen, dass es einen sehr ausgeprägten Tages Zirkel hat, wonach es kurz

nach dem Erwachen auf seinen höchsten Punkt im Körper ansteigt und dann im Laufe des

Tages langsam wieder abnimmt. Aus diesem Grund wurde in der folgenden Studie immer

auch der Tageszeitpunkt der Speichelentnahme berücksichtigt.

Abb. 1

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Die Autoren erwähnen hier, dass es bisher nur wenige Studien gibt, die sich mit den

Zusammenhängen von Cortisol und der Beziehung zwischen (Ehe)partnern beschäftigen.

Viele von ihnen haben nur wenig oder keinen Zusammenhang gefunden.

1.4 Emotionale Koregulation

Im Gegensatz zum physiologischen Zusammenspiel, wie gerade erwähnt, ist über die

emotionalen Gefühlslagen von Ehepartnern mehr zu finden. Hier gibt es Studien, die besagen,

dass negative Gefühlszustände, wie Wut oder Frustration, mehr auf den Partner übertragen

werden, als positive. Andere Studien konnten bereits einen Zusammenhang zwischen dem

Stress- Empfinden des eines Partners und des selbst eingeschätzten psychologischen Stress

des anderen Partners. (u.a. Chan & Margolin, 1994) Hier konnte aber noch nicht genau

festgestellt werden welcher der Ehepartner hier mehr Einfluss auf den Anderen hat.

Beim Thema emotionale Koregulation stellt man sich unter anderem die Frage, ob emotionale

Übertragung die Beziehungsqualität eher stärkt oder gar verschlechtert? Forschungen haben

zum Beispiel ergeben, dass bei Familien, bei denen es unter anderem viel sozialen und

familiären Stress gibt, diese viel anfälliger auf die Übertragung von negativen Emotionen von

einem Mitglied der Familie auf das andere sind. (Larson & Almeida, 1999)

Auch der Bindungsstil kann eine ausschlaggebende Variable für Koregulation darstellen. So

zeigen zum Beispiel ängstlich gebundene Männer weniger Kovariation von negativen

Gefühlen mit ihren Partnern, wenn diese ebenfalls ängstlich gebunden sind. (Butner et al.,2007)

2. Das Besondere an dieser Studie

Viele Studien, die sich im Vorfeld mit dieser Thematik beschäftigt haben, haben sich zum

Beispiel nur auf ein Individuum und nicht auf mehrere Versuchspersonen gleichzeitig

spezialisiert, oder nur kontrollierte Bedingungen in Laborexperimenten untersucht. Die

Beobachtung von Ehepartnern über verschiedene Situationen und Tage hinweg, wie es in

dieser Studie gemacht wird, hat es in dieser Art und Weise so noch nicht gegeben. Auch zum

Zusammenhang mit der HPA Achse, gab es im Vorfeld nur wenige Untersuchungen, hier

versucht die Studie auch neue Erkenntnisse zu gewinnen.

3. Methode

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An der Studie nahmen 32 Familien teil. Die Familien sind einer mittleren Gesellschaftschicht

zugeordnet und bestehen aus zwei zusammen lebenden Erwachsenen und zwei bis drei

Kindern, eins der Kinder ist zwischen acht und zehn Jahre alt. Beide Erwachsenen haben

Vollzeit-Jobs (mindestens 30-Stunden-Woche) und arbeiten an unterschiedlichen

Arbeitsplätzen. Das Durchschnittsalter der Erwachsenen ist 41, mit Werten zwischen 28 und

58 Jahren. Die Dauer der Ehe variierte von 3 bis 18 Jahren (Median: 13 Jahre). Das jährliche

Einkommen der Familien liegt zwischen 51.000$ und 196.000$ und beträgt durchschnittlich.

Der Großteil der Teilnehmer war kaukasisch, es waren aber auch asiatische und

afroamerikanische Paare unter den Teilnehmern. Zwei gleichgeschlechtliche Paare wurden

aus der Stichprobe entfernt, weil das Geschlecht der Testpersonen für die Ergebnisse relevant

sein könnte.

Die verwendeten Materialien in dieser Studie gliedern sich in folgende Punkte

3.1 Cortisol Proben

Die Ehepartner wurden beauftragt selbst Speichelproben zu entnehmen und den genauen

Tageszeitpunkt der Speichelentnahme zu dokumentieren.

Zeitpunkte der Entnahme:

- früh Morgens, unmittelbar nach dem Erwachen

- Vormittags- kurz vor dem Mittagessen

- Nachmittags- kurz vor verlassen des Arbeitsplatzes

- Abends- kurz vor dem Schlafen gehen

Wichtig ist, dass die Teilnehmer eine halbe Stunde vor der Probe nur Wasser tranken und

nichts zu Essen zu sich nahmen. Wurde gegen einer dieser beiden Punkte verstoßen, wurde

die Probe aus der Stichprobe entfernt. Neben der Zeit der Probe sollten die Teilnehmer auch

die eingenommen Medikamente und die deren Zigarettenkonsum festhalten

Kontrollvariablen

Alle notwendigen Hilfsmittel, die zur Entnahme der Speichelprobe und deren Aufbewahrung

notwendig waren wurden von den Studienassistenten im Vorfeld zu den Teilnehmern

gebracht.

3.2 Mood Reports

Zum selben Zeitpunkt der Speichelentnahme wurde von den Teilnehmern auf Rating Skalen

die aktuelle Stimmung eingeschätzt 25 Items wie zum Beispiel: Frustriert, energisch,

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miserabel,… Anmerkung: es waren mehr negative (11) als positive (4) Items und es wurde

jeweils separat ein „positive mood score“ und ein „negative mood score“ ausgewertet.

3.3 Ehe-Zufriedenheit

Diese wurde mit dem MAT (Marital Adjustment Test) am Ende der Testzeit erhoben. Der

MAT besteht aus 16 Items und soll die Ehe-Zufriedenheit der Paare beurteilen. Um ein paar

Zahlen an dieser Stelle zu nennen, sei erwähnt, dass hier ein Mittelwert von 11 Punkten

errechnet wurde, wobei Männer durchschnittlich 116Punkte und Frauen 109 Punkte erreicht

haben.

3.4 Analyse der Cortisol-Werte

Der hier verwendete multilevel modeling Ansatz eignet sich besonders gut, um darzustellen,

wie sich verschiedene Variablen über den Verlauf des erhebunsgzeitraums ändern und wie

sich diese Veränderungen auf Trait-Level (zwischen den Personen) und State-Level

(innerhalb einer Person9 beziehen.

Verwendetes verfahren: HLM: „hierarchical linear modeling“, eignet sich besonders gut zur

Untersuchung der Cortisol Werte wegen des starken tägliches An- und Abstiegs von Cortisol

im menschlichen Körper, also wegen des täglichen Zirkels, das es aufweist. (Hrushka, Kohrt,

& Worthman, 2005) HLM eignet sich auch deswegen weil es den An- und Abstieg der Werte

auch messen kann, selbst wenn bestimmte Werte fehlen. So kann das Verfahren auch

angewendet werden, wenn es keine gleiche Anzahl an Untersuchungen und Proben der

verschiedenen Versuchspersonen gibt. (Hrushka, Kohrt, & Worthman, 2005)

Durch das Verfahren wurden die 4 Samplings über Stimmung und die 4 samplings der

Cortisol Werte, die pro Person an 3 Tagen gegeben wurden zusammengelegt und so zu einem

Tag, an der 12 Samplings beinhaltet komprimiert. Dadurch konnte ein übergreifender Anstieg

der Cortisol Werte über den Tag dargestellt werden. Durch das hohe intraindividuelle

Gleichgewicht der Cortisol Werte konnte diese oft angewendete Strategie auch in dieser

Studie angewendet werden.

4. Hypothesen

Hypothese 1:

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Die Schwankungen im Cortisol-Spiegel von Ehepartnern werden, über drei Tage hinweg,

positiv miteinander korrelieren: Wenn der Ehemann ein erhöhtes Cortisol- level hat, ist das

seiner Ehefrau auch erhöht. Der Effekt wird durch die Zufriedenheit mit der Ehe beeinflusst.

Insofern dass weniger zufriedene Paare, Cortisol-Werte haben, die näher beieinander liegen

als die von zufriedenen Paaren.

Hypothese 2:

Die momentane Stimmung der Ehepartner wird „koreguliert“ sein. Sowohl positive, als auch

negative Stimmung wird mit der des Partners positiv korrelieren. Frühere Untersuchungen

legen nah, dass der Effekt bei schlechter Stimmung stärker ist als bei guter Stimmung. Auch

die Stärke dieses Effekts wird durch die Zufriedenheit mit der Ehe moderiert: Bei weniger

zufriedenen Paaren wird schlechte Stimmung stärker mit der schlechten Stimmung des

Partners zusammenhängen.

Hypothese 3:

Der Zusammenhang zwischen der Stimmung der Paare, aber auch der zwischen ihren

Cortisol-levels, wird morgens und abends am größten sein, wenn sich beide Partner in der

selben Umgebung befinden.

Hypothese 4:

Die Koregulation der Paare wird auf beiden Ebenen (Stimmung und Cortisol)

zusammenhängen: Ehepartner mit stärkerer Cortisol- Koregulation, werden auch stärkere

Stimmungs-Koregulation zeigen.

5. Ergebnisse

5.1 Ergebnis Hypothese 1: Zusammenhang zwischen den Cortisol-levels

Die erste Hypothese besagt, dass die Cortisol-Kurven von Ehepartnern über meherere Tage

ähnlich verlaufen werden und dieser Zusammenhang durch die Ehezufriedenheit moderiert

wird. Der positive Zusammenhang zwischen den Cortisol-Kurven wurde nachgewiesen.

Wenn also ein Ehepartner einen erhöhten Cortisol-Wert hatte, war die Wahrscheinlichkeit

groß, dass der Andere Partner ebenfalls einen erhöhten Cortisol-Wert hat. Die

Ehezufriedenheit verringerte den Zusammenhang für beide Geschlechter. Das bedeutet: Um

so zufriedener die Partner mit der Qualität ihrer Beziehung waren, desto unabhägiger

voneinader verliefen ihre Cortisol-Kurven. Weiterhin wurde getestet ob die MAT- Werte als

Prädiktor für die Cortisol-Werte dienen. Lediglich die MAT- Scores der Ehemänner lieferten

zuverlässige Voraussagen für den Verlauf der Cortisol-Kurven.

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5.2 Ergebnis Hypothese 2: Zusammenhang zwischen der Stimmung der Ehepartner

Die Prüfung dieser Hypothese folgt prinzipiell denselben Schritten, wie es die Prüfung in

Hypothese 1 gemacht hat. Nämlich: Es wurde ein HLM Modell erstellt, welches das

Stimmungslevel der Partner als Level 1 predictor darstellt. Die Tageszeit, an der die Werte

entnommen wurden, wurde als Kontrollvariable verwendet. Level 2 beinhaltet die Ehe-

Zufriedenheit der Versuchspersonen.

Resultate für negative Stimmungen

- es gibt einen positiven Zusammenhang zwischen den negativen Gefühlszuständen

zwischen den Ehepartnern

- die gesteigerte selbstberichtete negative Gefühlslage bei von Ehemännern hat sich

ebenfalls in der Gefühlslage der Ehefrau widergespiegelt. Heisst: steigt die negative

Stimmung des Ehepartners an, steigt gleichzeitig auch die negative Stimmung der

Ehepartnerin an.

- überdurchschnittliche negative Stimmung der Ehepartnerin spiegelt sich in der

negativen Stimmung des Ehepartners wieder

- Auf Level 2 stelle man fest, dass negative Gefühlszustände mehr mit niedriger Ehe-

Zufriedenheit zusammenhängen. Das also diese in „schlechter bewerteten“ Ehen

häufiger vorkommen

- Bei Frauen jedoch konnte man keinen Effekt der Ehe-Zufriedenheit auf den Cortisol

Wert der Frau erkennen und auch keinen Effekt auf den Cortisol Wert des

Ehepartners.

Resultate für positive Stimmungen

Hier konnten, ganz im Gegensatz zu den obigen Ergebnissen, keine signifikanten

Zusammenhänge erkannt werden. Egal ob nun die Ehezufriedenheit miterhoben wurde, oder

nicht. Positive Gefühlslagen scheinen also keinen Effekt auf den Ehepartner zu haben und

dienen auch nicht als Vorhersage für die Ehezufriedenheit.

5.3 Ergebnis Hypothese 3: Stärke der Koregulation: Zusammen vs. Getrennt

Um zu untersuchen ob die Koregulation der Partner stärker ist, wenn sie sich in der gleichen

oder in unterschiedlichen Umgebungen aufhalten, wurden die Daten, in zusammen und

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getrennt erhobene Proben, aufgeteilt. Die zusammen erhobenen Daten waren die Proben nach

dem Aufstehen und vor dem Schlafengehen, die getrennt erhobenen mittags und nachmittags

am Arbeitsplatz. Cortisol und Stimmung wurden anschließend in jeder Umgebung separat

getestet. Das Ergebnis dieser Testung war, dass nur zusammen erhobene Daten signifikant

miteinander zusammenhängen. Sowohl Stimmung als auch Cortisol- Proben schienen nur

dann mit denen des Partners koreguliert zu sein, wenn sich beide im gleichen Umfeld

aufhielten.

5.4 Hypothese 4: Zusammenhang zwischen Stimmungs-Koregulation und Cortisol-

Koregulation

Das Ergebnis der Hypothesen-Testung war, dass es einen Zusammenhang zwischen

Stimmungs-Koregulation und Cortisol-Koregulation. Was so viel bedeutet, wie, wenn

Partnerschaften eine Koregulation auf der Stimmungsebene aufweisen, sie ebenfalls über

Koregulation auf der Cortisol-Ebene verfügen.

Dieser Zusammenhang findet sich vor allem bei der Koregulation von negativer Stimmung

und Cortisol Werten wieder. Das bedeutet, dass Paare, die bei negativer Stimmung

Koregualtion aufweisen, auch auf der Ebene der Cortisol-Werte Koregulation zeigen und

natürlich auch umgekehrt.

Auch hier konnten die Autoren zeigen: kein Zusammenhang zwischen positiver Stimmung

und Cortisol-Werten und ebenfalls kein Zusammenhang der Koregulation von negativer und

positiver Stimmung.

Bei Ehemännern wurde gesondert noch folgendes aufgezeigt: Je weniger Ehe-Zufriedenheit

hier laut MAT vorhanden ist, umso höher ist die Cortisol-Koregulation. Dieses Ergebnis lässt

sich nun die Frage stellen ob der Ausdruck: Umso weniger Koregulation der Stimmung und

des Cortisol-Wertes statt findet, um so glücklicher? standhalten kann.

6. Diskussion

Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass die Cortisol-level von Ehepartnern über mehrere

Tage ähnlich verlaufen und miteinander in Verbindung stehen. Bei jeder Erhebung in der ein

Ehepartner einen erhöhten Cortisol-Wert zeigte, war es für den anderen Partner

wahrscheinlich auch einen erhöhten Wert zu haben. Sowohl für Frauen, als auch für Männer

wurde dieser Zusammenhang um so schwächer, desto größer ihre Ehezufriedenheit war.

Ähnlich hoch war der Zusammenhang zwischen schlechter Stimmung der Ehepartner über

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mehrere Tage. Bei beiden Ehepartnern wurde auch dieser Zusammenhang schwächer um so

größer die Zufriedenheit mit der eigenen Ehe eingeschätzt wurde. Die guten Stimmungen der

einzelnen Partner scheinen nicht miteinander zusammen zu hängen.

Ein Vergleich zwischen gemeinsam (bei den Familien daheim) und getrennt (bei der Arbeit)

erhobenen Stimmungs- und Cortisolproben, zeigte dass beide Faktoren nur dann so stark

korrelieren, wenn sich die Partner im gleichen Umfeld aufhielten. Letztlich zeigte sich auch

eine Vernetzung zwischen Cortisol-Koregulation und Stimmungs-Koregulation: Bei Paaren

deren Cortisol- Kurven nah beieinander liegen, können sich die Partner kaum von der

schlechten Stimmung des Anderen distanzieren.

Der Ansicht der Autoren nach, ist dies der erste Artikel der berichtet, dass die Cortisol-level

von Ehepartnern, über mehrere Tage, ähnlich verlaufen. Der Cortisol-Rythmus einer Person

gilt als Indikator für die empfundene Stressbelastung, wurde aber auch mit genereller

Gesundheit und Lebenserwartung in Verbindung gebracht. Deswegen halten es die Autoren

für wichtig die Langzeit-Effekte von Koregulativen Cortisol-Prozessen weiter zu untersuchen.

Die Ehezufriedenheit scheint sich moderierend auf die Koregulation von Cortisol-levels und

Stimmungen auszuwirken. Um so zufriedener die Ehefrauen waren, desto weniger reagierten

sie auf die spontanen Schwankungen im Cortisol-level der Männer. Bei beiden Geschlechtern

wurde der Zusammenhang zwischen schlechten Stimmungen gestärkt, wenn die

Ehezufriedenheit niedrig war. Das kann so interpretiert werden, dass Frauen und Männer sich

weniger von der schlechten Stimmung des Partners „anstecken“ lassen, wenn die

Zufriedenheit mit der Beziehung insgesamt hoch ist. Es könnte jedoch auch bedeuten, dass

Paare in denen die Partner weniger aufeinander reagieren, eine höhere Chance haben eine

zufriedene Beziehung zu führen. Dieses Ergebnis stimmt mit dem „negative affect reciprocity

model“ von Gottmann et al (1998) überein. Das Modell besagt, dass in unglücklich

verheirateten Paaren, die Partner sich nicht von den negativen Emotionen des Anderen lösen

können.

Larson und Almeida (1999) vermuten, dass die Machtverteilung in Familien auch die

Übertragung von Emotionen innerhalb der Familie mitbestimmt. So dass es wahrscheinlicher

ist, dass der Ehemann die Stimmung der Frau beeinflusst, als anders herum. Die Ergebnisse

der vorliegenden Studie unterstützen diese Theorie, insofern dass die Beziehungszufriedenheit

der Ehemänner die Ko-regulativen Prozesse stärker beeinflusste, als die Zufriedenheit der

Ehefrauen. Die Autoren schlussfolgern, dass möglicherweise die Einstellung des Ehemanns

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zu der Beziehung, die Art und Weise bestimmt in der beide Ehepartner auf die schlechten

Stimmungen des Anderen reagieren.

Obwohl Cortisol-level und schlechte Stimmung eindeutig miteinander zusammenhängen, ließ

sich kein Zusammenhang zwischen Cortisol und guter Stimmung feststellen. Die „Emotions-

Übertragungs-Literatur“ berichtet, dass sich negative Gefühle –innerhalb von Familien-

schneller übertragen als positive. Die Wirkung von negativen Gefühlen, wird als stärker

wahrgenommen als die von Positiven. Die Trauer eines Parners wird also eher die Freude des

Anderen verringern, als umgekehrt (Larson, Almeida, 1999).

Die Studie ging davon aus, dass die Ko-regulation zwischen Partnern auch stattfindet wenn

sie getrennt voneinander sind. Die Ergebnisse der Studie legen jedoch nah, dass die

Anpassung der Stress- und Cortisol-Kurven vor Allem auf eine gemeinsame Umgebung und

gemeinsam verbrachte Zeit zurückzuführen ist. Dieses Ergebnis beeinflusst auch das

theoretische Modell der Ko-regulation, welches davon ausgeht, dass sich der eigene

Biorythmus zum Beispiel an den des Wohn-Partners anpasst und diese Anpassung auch dann

aufrechterhalten bleibt, wenn keine räumliche Nähe mehr gegeben ist. Diese Definition

erscheint zu passiv, da Ko-regulation wohl durch (aktiv) geteilte Erfahrungen erst entsteht.

Passend zu diesem Aspekt, war es auch eine Voraussetzung für die Studienteilnahme, dass die

Familien regelmässig (sprich: morgens und abends) Zeit miteinander verbringen. Alle

Familien kamen aus der Mittelschicht, es arbeiteten beide Ehepartner und jede Famielie hatte

ein Kind im Schulalter. Die Stichprobe war also sehr homogen und außerdem relativ klein

(n=30). Als weitere Kritik wird angeführt, dass vier Speichelproben pro Tag möglicherweise

nicht ausreichen, für eine akkurate Darstellung der täglichen Cortisol-Schwankungen. Eine

weitere mögliche Fehlerquelle besteht darin, dass die Probanden ihre Cortisol-Messungen

selbst durchführten.

Trotz der angeführten Kritik, zeigt die Verbindung zwischen schlechter Stimmung der Paare

und ihren Cortisol-Werten, dass sich die momentane Befindlichkeit mit der des Partners über

längere Zeit synchronisiert, beziehungsweise von ihr koreguliert wird.

Da in dieser Studie vor allem auf negative Emotionen eingegangen wird, folgt abschließend

eine Studie die sich mit den Effekten von positiver sozialer Interaktion befasst.

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Positive Couple Interactions and Daily Cortisol: On the Stress-Protecting Role of

Intimacy

Dr. Beate Ditzen Dr. Christiane Hoppmann Dr. Petra Klumb

Journal of Psychosomatic Medicine, 2008, Vol. 70, 883-889

1. Einleitung und Hypothesen

Frühere Studien fanden einen Zusammenhang zwischen Gesundheit (bzw. Langer

Lebensdauer) und intimen Beziehungen (vor allem in Ehen). Dieser Effekt scheint, in

gewissem Maße, von der Qualität der Beziehung abzuhängen, wie zum Beispiel die

Zufriedenheit mit der Beziehung. Wobei Partner in unglücklichen Beziehungen die selben

Gesundheitsprobleme wie Singles aufzeigen. Eine mögliche Erklärung dafür, könnte sein,

dass in unglücklichen Beziehungen wesentlich mehr negative Interaktionen zwischen den

Partnern stattfinden, diese aktivieren die psychophysiologischen Stress-Systeme, wie zum

Beispiel die HPA-Achse. Diese erhöhte Aktivierung der Stress-Systeme bewirkt schießlich

ein erhöhtes Gesundheitsrisiko. Diese Ansicht wird durch diverse andere Studien gestützt.

Beispielsweise wurde unter Laborbedingungen nachgewiesen, dass unglücklichere Paare bei

sozialen Konflikten eine stärkere Reaktion der endokrinen Stress-Systeme zeigen, als

glücklichere Paare. Weiterhin gibt es Anzeichen dafür, dass chronische Veränderungen in

diesen endokrinen Stress-Systemen mit einer erhöhten Krankheitsanfälligkeit und kürzerer

Lebenserwartung zusammenhängen.

Obwohl es sehr viel Literatur zu negativen Interaktionen zwischen Partnern gibt, wurden

positive Paar-Interaktionen weniger untersucht. Frühere Studien zeigen jedoch, dass soziale

und mentale Unterstützung durch den Partner, psychophysiologische Stressreaktionen

vermindern. Das bringt die AutorInnen zu der Annahme, dass es einen direkten, dämpfenden

Effekt von physischer Intimität auf die negativen Stress-Effekte gibt. Die Ergebnisse, dass

physischer Kontakt zwischen Partnern sowohl den Cortisol-Gehalt im Speichel, als auch die

Herzfrequenz bei Stress vermindert und dass intimer Partnerkontakt den Blutdruck senkt,

unterstützen diese Theorie. Daraus ergibt sich die erste Hypothese der vorliegenden Studie:

Paare, welche einen höheren Grad an Intimität zeigen, werden niedrigere Cortisol-Werte

aufweisen.

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Zusätzlich zu diesem Haupteffekt von Intimität auf Cortisol-Sekretion, könnte ein höheres

Maß an Intimität die endokrine Reaktion der Partner auf sogenannte chronische Stressoren

verringern. Gerade junge Paare und Paare mittleren Alters müssen die Anforderungen des

Arbeitslebens und die der Familie miteinander vereinen. Diese Anforderung ist vor Allem

dann schwierig zu meistern wenn es Probleme damit gibt, wie die Arbeit (am Arbeitsplatz)

organisiert wird. Arbeits-Organisationsprobleme sind an allen Arbeitsplätzen zu finden. Auch

wenn es oftmals nur sehr kleine (aber chronische) Stressoren sind, können sich die Effekte auf

das endokrine Stress-System über die Zeit ansammeln und auch bedeutsam für die Gesundheit

sein. Die AutorInnen nehmen an, dass ein erhöhtes Maß an Intimität die negative Wirkung

dieser Stressoren vermindert. Folgendermaßen lautet die zweite Hypothese: Intimität und

chronische Arbeits-organisations-Probleme werden einen Einfluss auf die Cortisol-Sekretion

haben.

Physischer Kontakt könnte die Cortisol-Sekretion verringern, weil dadurch zentrale

Nervensysteme aktiviert werden, die körperliche Berührung mit verminderter Stressreaktion

verbinden (zum Beispiel: endogenes Opioid-system, Serotonin-system etc.). Intimität könnte

die Cortisol-Sekretion auch verringern, weil positive Affekte verstärkt und negative Affekte

reduziert werden. Um diesen Zusammenhang weiter zu verfolgen wurde untersucht, ob die

Qualität von Affekten moderierend auf den vermuteten Zusammenhang zwischen Intimität

und Cortisol-Sekretion wirkt. Es ist auch denkbar, dass affektive und endokrine Reaktionen

auf Intimität relativ unabhängig voneinander funktionieren.

Zusammenfassend wurde untersucht, inwiefern Intimität zwischen Partnern, mit ihren

Cortisol-levels -in ihrer alltäglichen Umgebung- zusammenhängt. Dabei konzentrierte sich

die Untersuchung auf die folgenden drei Fragestellungen:

1. Gibt es einen Zusammenhang zwischen einem hohen Maß an Intimität und einem niedrigen

Cortisol-level?

2. Mildert Intimität die Reaktion des Cortisol-Systems auf chronische Arbeits-Organisations-

Probleme?

3. Beeinflusst die Affektqualität die Verbindung zwischen Intimität und Cortisol-levels?

2. Methode und Untersuchung

2.1 Teilnehmer

Die Stichprobe bestand aus 51 Paaren. Der Großteil der Paare war verheiratet (84%), alle

Paare wohnten zusammen in Berlin. Die Teilnehmer waren durchschnittlich 37 Jahre alt und

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hatten zwei Kinder (Spannweite: Ein bis vier Kinder). Die Teilnehmer hatten einen sehr

hohen Bildungsgrad (90% hatten einen Universitätsabschluss) und auch ihre Monatsgehälter

waren dementsprechend eher überdurchschnittlich. Beide Partner arbeiteten zwischen 20 und

40 Stunden pro Woche.

2.2 Verfahren

Zu Beginn der Studie, wurde jeder Teilnehmer mit dem Gebrauch der

Untersuchungsmaterialien vertraut gemacht: Ein Psion Series 3a Pocket Computer und ein

Gerät zum Speichelproben entnehmen. Die Gebrauchsanleitung wurde den Testpersonen

erklärt und es wurde eine Telefonnummer eingerichtet, die die Teilnehmer jederzeit bei

weiteren Fragen anrufen konnten. Weiterhin wurde ein Vortest gemacht in dem

soziodemographische Faktoren erhoben wurden. Die Studie umfasste bei jedem Paar vier

Wochentage und beide Tage des Wochenendes. An jedem dieser Tage sollten sechs

Erhebungseinheiten stattfinden. Jede Erhebung wurde durch einen Timer angekündigt und

sollte alle drei Stunden durchgeführt werden. Es wurden jeweils folgende Werte erhoben:

Beurteilung des eigenen Affekts, Aktivitäten seit dem letzten Erhebungszeitpunkt und eine

Speichelprobe für die Cortisol-Analyse.

2.3 Messeinheiten

Intimität

Zu jedem Erhebungszeitpunkt sollten die Teilnehmer -in 15-Minuten Intervallen- ihre

Aktivitäten seit der letzten Erhebung beschreiben. Dazu wurde ein Schema mit fünf

übergeordneten Aktivitäts-Kategorien, die in jeweils fünf bis acht Unterkategorien eingeteilt

waren, bereitgestellt. Die für diese Studie interessierende Kategorie „Persönliche Aktivitäten“

mit der Unterkategorie „Austausch von Intimität“, wurde folgendermaßen definiert: Physische

Zuneigung, wie zum Beispiel: Hände halten, Küssen, Umarmen, Geschlechtsverkehr. Aus

diesen Angaben wurde die Gesamtdauer der täglichen Intimität in Minuten berechnet.

Affektqualität

Bei jeder Erhebung wurde die eigene Affektqualität bewertet. Auf einer Skala von 1 bis 5

wurden jeweils drei positive (gut, entspannt, aufmerksam) und drei negative (schlecht, müde,

unruhig) Adjektive bewertet.

Chronische Arbeits-Organisations-Probleme

Chronische Arbeits-Organisations-Probleme wurden mit einer Subskala des „Instrument of

Stress-Oriented Task Analysis“ (ISTA) gemessen. Diese Skala wurde schon mehrfach im

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deutschen Sprachraum verwendet (zum Beispiel: Grebner, Semmer, Elfering, 2005). Die auf

der Skala evaluierten Stressoren sind: Zeitdruck, Konzentrationsfähigkeit, Arbeits-

Organisations-Probleme, Unsicherheit und Arbeitsunterbrechung. Da die Arbeitsbedingungen

in der Stichprobe sehr heterogen waren, beschränkte sich die Untersuchung auf den überall

vorkommenden Aspekt der Arbeits-Organisations-Probleme.

Cortisol-Werte

Bei jeder Erhebung wurde eine Speichelprobe für die Cortisol-Analyse entnommen. Die erste

dieser Proben wurde direkt nach dem Aufwachen genommen und die folgenden fünf Proben

ungefähr alle drei Stunden. Die Teilnehmer konnten die Erhebungszeitpunkte ihrem

persönlichen Tagesablauf anpassen, daraus resultierten die folgenden durschnittlichen

Erhebungszeiträume: 9:26 Uhr (SD= 51 Minuten), 12:22 Uhr (SD= 22

Minuten), 3:17 Uhr (SD= 60 Minuten), 6:13 Uhr (SD= 59 Minuten) und 8:51 Uhr (SD= 99

Minuten). Die Cortisol-Proben wurden anschliessend, bis zum Ende der Studie, im

Gefrierfach der Probanden gelagert. Zusätzlich wurden diverse Kontrollvariablen für die

Cortisol-Analyse erhoben: Rauchgewohnheiten, Sport, empfängnisverhütende Mittel, Body-

Mass-Index, Schlafdauer und Aufwachzeit.

3. Präsentation ausgewählter Ergebnisse der Studie

Es folgt eine Präsentation ausgewählter Ergebnisse der Studie. Die Präsentation ist in die drei

Hauptfragestellungen gegliedert.

3.1 Intimität und tägliche Cortisol-Sekretion

Zuerst wurde untersucht, ob ein erhöhtes Maß an Intimität mit einem niedrigeren Cortsiol-

Spiegel zusammenhängt. Ein Modell zur Erklärung der täglichen Cortisol-varianz wurde

berechnet und ergab, dass 75% der Schwankungen im Cortsiol-level auf die tägliche

Varianz, 12% auf die individuelle Varianz und 13% auf die Varianz im Cortisol-level der

Paare zurückzuführen sind. Wie erwartet, zeigten Teilnehmer niedrigere Cortisol-level an

Tagen mit mehr intimen Aktivitäten. An Tagen an denen wenig Zeit für Intimität

aufgewendet wurde, waren die Cortisol-level durchgehend erhöht. Es wurde kein

Zusammenhang zwischen der Gesamtmenge an Intimität und Cortisol-Abgabe gefunden.

Das bedeutet, dass der Austausch von Intimität mit den täglichen Cortisol-Schwankungen

in Verbindung steht, aber nicht mit dem genrellen Cortisol-level der Probanden.

3.2 Einfluss von Intimität und chronischen Arbeits-Organisations-Problemen auf

Cortisol

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Im nächsten Schritt wurde untersucht, ob die endokrinen Reaktionen auf Arbeits-

Organisations-Probleme durch Intimität abgeschwächt wurden. Wie erwartet wurde eine

negative Interaktion zwischen den Faktoren gefunden. Das bedeutet, dass ein erhöhtes

Maß an Intimität mit einer reduzierten endokrinen Reaktion auf Arbeits-Organisations-

Probleme einherging. Dieser Effekt ließ sich auch unabhängig von dem normalen

Intimitäts- Cortisol- Zusammenhang nachweisen.

3.3 Einfluss der Affektqualität auf den Zusammenhang zwischen Intimität und Cortisol

Abschliessend wurde untersucht, ob die Qulität des eigenen Affekts moderierend auf den

Zusammenhang zwischen Intimität und Cortisol wirkt. Die Ergebnisse zeigten, dass ein

signifikanter Zusammenhang zwischen dem Maß an täglicher Intimität und sowohl

positiver als auch negativer Affektqualität besteht. Auch dieser Zusammenhang konnte

nur auf einer täglichen Basis gefunden werden. Die insgesamte Qualität der Affekte hing

nicht mit dem insgesamten Maß an Intimität zusammen. Eine Analyse der Daten ergab,

dass nur positve Affekte moderiernd auf den Zusammenhang zwischen Intimität und

Cortisol wirkten.

4. Diskussion

Es wurde ein klarer Zusammenhang zwischen erhöhter täglicher Intimität und reduzierter

Cortisol-Sekretion gefunden. Interessanterweise basiert dieser Effekt nicht auf einer

allgemeinen Verbindung der Intimitäts- und Cortisol-level, sondern entsteht durch die tägliche

Variation an Intimität. Weiterhin wurde ein negativer Zusammenhang zwischen Intimität und

chronischen Arbeits-Organisations-Problemen gefunden. Die Interpretation liegt nahe, dass

gerade Paare mit einem hohen Maß an Arbeitsproblemen vom Effekt der Intimität profitieren.

Außerdem wurde der Zusammenhang zwischen täglicher Intimität und Cortisol-Sekretion

durch positive Affekte moderiert.

Diese Ergebnisse stimmen mit denen anderer Studien überein, welche postulieren, dass

instruierter physischer Kontakt einen abschwächenden Effekt auf die physiologischen Stress-

Reaktionen des Körpers hat (Grewen et al., 2003). Auch Studien die sich speziell mit

Geschlechtsverkehr befassen, deuten einen stark abschwächenden Effekt auf kardiovaskuläre

Stressreaktionen an (Brody, 2006). Es bietet sich an, diese positive Wirkung von Intimität auf

alltägliche Stressreaktionen weiter zu untersuchen.

Weiterhin wurde ein abschwächender Effekt von Intimität auf die endokrine Stressreaktion

auf Arbeits-Organisations-Probleme gefunden, allerdings konnte keine generelle Verbindung

zwischen Arbeits-Stress und täglichen Cortisol-levels gefunden werden. Der Zusammenhang

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zwischen viel Stress bei der Arbeit und einem erhöhten Cortisol-Wert wurde in früheren

Studien jedoch belegt (Evolathi et al., 2006 und Steptoe et al., 2000).

In der vorliegenden Studie wurde das Verhältnis zwischen täglicher Inimität und Cortisol

durch positive Affekte beeinflusst. Obwohl diese Einschätzung mit der aufgestellten

Hypothese in Einklang ist, wiederspricht sie mehreren vorangegangenen Studien, welche

unter Laborbedingungen keine Verbindung zwischen sozialen Interaktionen und

psychologischen Parametern (wie z.B. Stimmung) finden (unter anderem: Kirschbaum et al.,

1995, Glynn et al.,1999, Gerin et al.,1992). Es bietet sich an, den Einfluss von positiven

versus negativen Emotionen auf die physiologischen Stress-Systeme, weiter zu untersuchen.

Interessanterweise gab es kaum Unterschiede zwischen den Geschlechtern was die Intimitäts-

Cortisol- Beziehung betrifft. Die Daten legen also nah, dass Frauen und Männer in gleicher

Weise von Intimität profitieren.

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Internetquelle

http://www.peak.ag/blog/cortisol-%E2%80%93-freund-oder-feind

(zuletzt aufgerufen: 25.05.2012; 16:28)

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1 http://www.brainleadersandlearners.com/general/the-brain-on-cortisol/