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von Reinhold Giovanett „Giétz!“ ist das, was man eine Gra- phic Novel nennt. Eine gezeichnete Erzählung. Es ist somit nicht das klassische, zwanzig Seiten umfas- sende Comics, das sich in 5, 10, 15 Minuten einverleiben lässt. Wie wohl sich „Giétz!“ flüssig und schnell liest, richtet sich dieses Buch zwar vor allem an die Anhänger des (itali- enischen) Jazz und einer erwachse- nen Leserschaft, die vom Flair der Fünfziger Jahre fasziniert sind, es eignet sich aber auch sehr gut für jene, die sich gerne leicht melodra- matische Geschichten erzählen las- sen. Es ist die zweite Arbeit, die der Bozner Grafiker und Comiczeichner Hannes Pasqualini mit dem Autor Andrea Campanella veröffentlicht und ist seit kurzem im Buchhandel erhältlich. Sowohl Campanella als auch Pasqualini haben sich große Mühe gegeben, nicht nur den Geist der Fünfziger Jahre einzufangen: Das geht von der bewusst einfachen, traditionell wirkenden Seiteneintei- lung bis hin zu den Noten-Zitaten der angespielten Songs und der rea- litätsgetreuen Wiedergabe der De- tails. Pasqualini: „Die Hauptfiguren sind zwar fiktiv, aber sie sind in ei- nen plausiblen, recherchierten, ge- schichtlich fundierten Kontext ein- gebaut, in dem auch real existieren- de Personen und Ereignisse vor- kommen, wie etwa Piero Umiliani, Duke Ellington und andere. Die Ur- sprungsidee von Andrea war, dass die Geschichte den Stil der Filme aus den Fünfziger Jahren bekom- men sollte.“ Hannes Pasqualini, der mit Campanella vor drei Jahren das Projekt begonnen hatte, ist dies ohne Zweifel gelungen. Die Geschichte beginnt mit dem Einmarsch der Alliierten in Italien, konkret in La Spezia, und erzählt die Geschichte des jungen Musikers Nicola, seiner Liebe zum Jazz, zu zwei völlig unterschiedlichen Frau- en und seine Karriere, die bisweilen unerwartete Wendungen nimmt. Die Tatsache, dass sich die eigentli- che zeichnerische Umsetzung über zwei Jahre hingezogen hat, brachte auch mit sich, dass die zeichnerische Entwicklung sichtbar wurde und Pasqualini die Anfangssequenzen teilweise völlig neu überarbeiten musste. „Giétz!“ ist eine Geschichte, die sich über 120 Seiten hinzieht und war als solches auch vom Umfang her eine große und bewusst ange- nommene Herausforde- rung: „Auch wenn du der beste Geschichten- erzähler bist, eine be- stimmte Art von Ge- schichten, wie etwa die Entwicklung einer Per- son, benötigen einfach einen gewis- sen Umfang.“ Die Veröffentlichung von „Giétz!“ begleitend, hat der in Latina ansäs- sige Verlag Tunué ein kleines Buch zu Hannes Pasqualini veröffentlicht, das ein längeres Interview und ei- nen Querschnitt seiner grafischen Arbeiten enthält. Auffallend dabei ist die Gegensätzlichkeit des Stils in den Zeichnungen für „Giétz“ und den sonstigen Arbeiten von Pasqua- lini. Das Comic für die aktuelle Nummer von „Hinterland“ (siehe Seite 4) steht dabei für das, was Pas- qualini zur Zeit in grafischer Hin- sicht am meisten entspricht, die Ver- bindung von fotografischem Materi- al und zeichnerischen Elementen. Pasqualini: „'Il giardino dei diavoli' ist die Adaption einer Kurzgeschich- te von Lapin. Ich finde viele Kon- taktpunkte mit seiner Art zu schrei- ben. Er hat eine sehr surreale Art und gleichzeitig ist im Hintergrund immer etwas Unheimliches und Be- drohliches. Die Verwendung des Fo- tomaterials in dieser kurzen Ge- schichte kommt der hintergründig bedrohlichen Atmosphäre sehr ent- gegen. Als ich 'Giétz' vor drei Jahren angenommen habe, war ich in einer Phase, wo ich noch nicht genau wus- ste wo ich hin will. Für mich war es vor allem wichtig Comics zu ma- chen. In der Zwischenzeit hat sich in mir aber das Bedürfnis gefestigt, das zu machen, wo ich eine bestimm- te Energie verspüre. Es geht mir nicht mehr darum, einfach irgend- ein Comic zu zeichnen, sondern eine ganz bestimmte Art etwas zu Zeich- nen, ganz gleich ob dies nun Comics, Illustrationen oder sonst etwas ist. Es geht mir mehr um die Themen, als um das Medium. Mittlerweile habe ich meinen Stil gefestigt und parallel hat sich auch diese Collage- Technik entwickelt, die zu einem wichtigen Stilmittel für meine Ar- beit geworden ist.“ Aktuell arbeitet Pasqualini unter an- derem an seinem Projekt „A Hun- dred Word Stories“, zu dem Autoren aus 100 Worten bestehende Kurzge- schichten liefern, denen Pasqualini eine Illustration beifügt. Darüber hinaus arbeitet er an einem umfang- reichen und experimentellen Projekt namens „Dog Show“, das die unter- schiedlichsten visuellen Erzählarten in einer Geschichte verbindet. Nach „Gietz!“ steht ihm also eine erneute Marathonstrecke bevor. Info: www.papernoise.net – www.tunue.com Freitag, 2. April 2010 – Nr. 64 Redaktion Tageszeitung „Headliner“: 329/5913560 – [email protected] << HEAD LINER Marathonläufer Drei Jahre Arbeit am ersten großen Buchprojekt: Hannes Pasqualini beim Zeichnen einer Seite aus „Giétz“. Grafik: Hannes Pasqualini

Headliner #084

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Headliner - Musikmagazin - Freitags in der Neuen Suedtiroler Tageszeitung

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Page 1: Headliner #084

von Reinhold Giovanett

„Giétz!“ ist das, was man eine Gra-phic Novel nennt. Eine gezeichneteErzählung. Es ist somit nicht dasklassische, zwanzig Seiten umfas-sende Comics, das sich in 5, 10, 15Minuten einverleiben lässt. Wiewohl sich „Giétz!“ flüssig und schnellliest, richtet sich dieses Buch zwarvor allem an die Anhänger des (itali-enischen) Jazz und einer erwachse-nen Leserschaft, die vom Flair derFünfziger Jahre fasziniert sind, eseignet sich aber auch sehr gut fürjene, die sich gerne leicht melodra-matische Geschichten erzählen las-sen. Es ist die zweite Arbeit, die derBozner Grafiker und ComiczeichnerHannes Pasqualini mit dem AutorAndrea Campanella veröffentlichtund ist seit kurzem im Buchhandelerhältlich. Sowohl Campanella alsauch Pasqualini haben sich großeMühe gegeben, nicht nur den Geistder Fünfziger Jahre einzufangen:Das geht von der bewusst einfachen,traditionell wirkenden Seiteneintei-lung bis hin zu den Noten-Zitatender angespielten Songs und der rea-litätsgetreuen Wiedergabe der De-tails. Pasqualini: „Die Hauptfigurensind zwar fiktiv, aber sie sind in ei-nen plausiblen, recherchierten, ge-schichtlich fundierten Kontext ein-gebaut, in dem auch real existieren-

de Personen und Ereignisse vor-kommen, wie etwa Piero Umiliani,Duke Ellington und andere. Die Ur-sprungsidee von Andrea war, dassdie Geschichte den Stil der Filmeaus den Fünfziger Jahren bekom-men sollte.“ Hannes Pasqualini, dermit Campanella vor drei Jahren dasProjekt begonnen hatte, ist diesohne Zweifel gelungen.Die Geschichte beginnt mit demEinmarsch der Alliierten in Italien,konkret in La Spezia, und erzähltdie Geschichte des jungen MusikersNicola, seiner Liebe zum Jazz, zuzwei völlig unterschiedlichen Frau-en und seine Karriere, die bisweilenunerwartete Wendungen nimmt.Die Tatsache, dass sich die eigentli-che zeichnerische Umsetzung überzwei Jahre hingezogen hat, brachteauch mit sich, dass die zeichnerischeEntwicklung sichtbar wurde undPasqualini die Anfangssequenzenteilweise völlig neu überarbeitenmusste. „Giétz!“ ist eine Geschichte,die sich über 120 Seiten hinzieht undwar als solches auch vom Umfangher eine große und bewusst ange-

nommene Herausforde-rung: „Auch wenn duder beste Geschichten-erzähler bist, eine be-stimmte Art von Ge-schichten, wie etwa dieEntwicklung einer Per-

son, benötigen einfach einen gewis-sen Umfang.“Die Veröffentlichung von „Giétz!“begleitend, hat der in Latina ansäs-sige Verlag Tunué ein kleines Buchzu Hannes Pasqualini veröffentlicht,das ein längeres Interview und ei-nen Querschnitt seiner grafischenArbeiten enthält. Auffallend dabeiist die Gegensätzlichkeit des Stils inden Zeichnungen für „Giétz“ undden sonstigen Arbeiten von Pasqua-lini. Das Comic für die aktuelleNummer von „Hinterland“ (sieheSeite 4) steht dabei für das, was Pas-qualini zur Zeit in grafischer Hin-sicht am meisten entspricht, die Ver-bindung von fotografischem Materi-al und zeichnerischen Elementen. Pasqualini: „'Il giardino dei diavoli'ist die Adaption einer Kurzgeschich-te von Lapin. Ich finde viele Kon-taktpunkte mit seiner Art zu schrei-ben. Er hat eine sehr surreale Artund gleichzeitig ist im Hintergrundimmer etwas Unheimliches und Be-drohliches. Die Verwendung des Fo-tomaterials in dieser kurzen Ge-schichte kommt der hintergründig

bedrohlichen Atmosphäre sehr ent-gegen. Als ich 'Giétz' vor drei Jahrenangenommen habe, war ich in einerPhase, wo ich noch nicht genau wus-ste wo ich hin will. Für mich war esvor allem wichtig Comics zu ma-chen. In der Zwischenzeit hat sich inmir aber das Bedürfnis gefestigt,das zu machen, wo ich eine bestimm-te Energie verspüre. Es geht mirnicht mehr darum, einfach irgend-ein Comic zu zeichnen, sondern eineganz bestimmte Art etwas zu Zeich-nen, ganz gleich ob dies nun Comics,Illustrationen oder sonst etwas ist.Es geht mir mehr um die Themen,als um das Medium. Mittlerweilehabe ich meinen Stil gefestigt undparallel hat sich auch diese Collage-Technik entwickelt, die zu einemwichtigen Stilmittel für meine Ar-beit geworden ist.“Aktuell arbeitet Pasqualini unter an-derem an seinem Projekt „A Hun-dred Word Stories“, zu dem Autorenaus 100 Worten bestehende Kurzge-schichten liefern, denen Pasqualinieine Illustration beifügt. Darüberhinaus arbeitet er an einem umfang-reichen und experimentellen Projektnamens „Dog Show“, das die unter-schiedlichsten visuellen Erzählartenin einer Geschichte verbindet. Nach„Gietz!“ steht ihm also eine erneuteMarathonstrecke bevor.Info: www.papernoise.net – www.tunue.com

Freitag, 2. April 2010 – Nr. 64

Redaktion Tageszeitung „Headliner“: 329/5913560 – [email protected] <<

HEADL I N E R

MarathonläuferDrei Jahre Arbeit am ersten großen

Buchprojekt: Hannes Pasqualini

beim Zeichnen einer Seite aus

„Giétz“.

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HEADL I N E RFreitag, 2. April 2010 – Nr. 64

Neue Bands

iScream

Massacre

I n Eppan macht eine jungeFormation gerade ihre er-sten Schritte: iScream Mas-

sacre, Band um den 17-jährigenSänger Aaron Mayr, der bereitsauf dem IntoXication-Album „Ge-laden & Entsichert“ am Keyboardzu hören war. Gemeinsam mitFelix Bachmann (Schlagzeug),Benni Longo (Bass), FabianWerth und Manuel Andergassen(erste und zweite Gitarre) grün-dete er im Herbst dieRock’NuMetal-Band iScreamMassacre, die ihren Musikstil als„manchmal etwas ernst und ag-gressiv und manchmal ruhig undharmonisch“ beschreibt. Gesun-gen wird auf Deutsch; der Band-name selbst ist ein Wortspiel.„iScream (Ice Cream) wirkt posi-tiv und Massacre (Massaker)wirkt negativ. Auch wieder ver-

gleichbar mit den Texten. PositiveErfahrungen und negative Erfah-rungen,“ so Aaron. iScream Mas-sacre sind gerade dabei, ihre er-sten Songs aufzunehmen und ha-ben es beim Musikwettbewerb„Stasera mi butto / Loss di gean“ins Finale geschafft, das am ver-gangenen Woche in Neumarktüber die Bühne ging. Aaron: „Eswar eine tolle Erfahrung, wir hat-ten einen Fanbus mit 50 Plätzenund wurden angefeuert was nurging. Das Applausometer war in-nerhalb 2-3 Sekunden auf 100, alsohaben wir den Rekord gemacht.Aber wir haben leider keinen Platzerzielt, was wir auch nicht verstan-den haben. Wir sind ein bisschenenttäuscht, aber wir machen ein-fach weiter und sehen was uns dieZukunft bringt.“ (eva) Info: www.myspace.com/iscreammassacre

Junge Band in den Startlöchern: Die Mitglieder von iScream

Massacre sind zwischen 16 und 18 Jahre alt.

A uch heuer sind wir der Zeitumstellung nicht entkommen; somit istder Frühling da und die Festivalzeit rückt in spürbare Nähe. Dieersten provisorischen Daten der heurigen Festival/Openair-Sai-

son haben wir bereits im Laufe der letzten Monate gesammelt, um denOrganisatoren eine Orientierungshilfe zu geben und dem Publikum einbisschen ins diesjährige Geschehen blicken zu lassen. Nun haben wir mitder konkreten Zusammenstellung des Festival-Kalenders begonnen, derEnde April erscheint. Das heißt: ab sofort haben alle Organisatoren dieMöglichkeit, uns ihr detailliertes Festivalprogramm zukommen zu lassen!Für den Kalender benötigen wir folgende Infos: Name des Festi-vals/Openairs, Datum und Uhrzeit, Ort des Geschehens, Eintrittspreis,Programm bzw. LineUp und (falls vorhanden) den Link zur Festival-Ho-mepage. Als Kontakt gilt die altbewährte Adresse: [email protected] ; eventuelle Änderungen/Ergänzungen könnenbis spätestens 18.04. nachgereicht werden. (eva)

Openair Saison

Festival-Kalender

2010

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Über 40 Festivals stehen vomApril bis September 2010 an: Detaillierte Programme für den Festival-Kalender können ab soforteingeschickt werden.

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HEADL I N E RFreitag, 2. April 2010 – Nr. 64

NEWS

Slowtorch

Neuer SängerDie Suche hat nun ein Ende, dieBozner Metalband Slowtorchhat endlich den geeigneten Er-satz für ihren (aus zeitlichen

Gründen) scheidenden SängerPeter Tomasi gefunden, der im-merhin sechs Jahre hinter demStoner-Mikro stand. Sein Nach-folger ist Matteo „Mela“ Meloni(Ex-Marasma, Ex-La Pelle).Ein erstes Konzert hat die neueFormation bereits hinter sich,weitere folgen in Kürze. Info:www.slowtorch.com.

Band gesuchtMusikerin (26): Spiele PercussionInstrumente (Cajon, Darabouka,Schlagzeug), singe und spiele Gi-tarre. Suche Band/Musiker In-nen. Bevorzuge Ethnofolk, expe-rimentelle Musik (besitze LoopStation), Folk und Blues. Handy-nr: 346/9617197; Email: [email protected]

Neue Band 2

The RunwaysDie Band ist noch kein Jahr alt,besteht aus fünf Musikern undeiner Musikerin (Vroni an derStimme) und kommt ausTscherms. Stilistisch kreuzt diejunge Formation in den Gewäs-sern des Pop/Rock, wobei Billy

Talent, Juli, Foo Fighters,Nickelback, Jet und Green Dayfixe Ziele sind. Die Band stehtam morgigen Samstag in derUnterwirt's Spelunke in Mar-ling auf der Bühne. Info:www.therunways.it

Hannes Pasqualini Tagsüber arbeitet er als Kommunikationsdesigner, die Nächte verbringt ermit grübeln, schreiben und zeichnen. Als Comic Autor hat er kurze Ge-schichten für Zeitschriften und Anthologien produziert (Zum Beispiel für:

Inguine Mah!gazine, Resistenze, Futuro An-teriore, Libro Piccolo di Bugie, Monstars,ZeroTolleranza, Mono und Panik Elektro). Erhat aber auch ganze Comic-Hefte gezeichnet,so wie X-novo (Texte von Roberto Mascia,Bottero Edizioni) und Round and Ro-und (Texte von Andrea Campanella, Cut–UpComix). Zusammen mit Elisabeth Busani hat er für Manifesta7 die Comicsüber das Alumix und der Franzensfeste gezeichnet (Texte von Josef Rohrer).2009 hat er den Wettbewerb Blog e Nuvole von Fondazione Cologni und Trien-nale di Milano gewonnen. Er ist einer der Köpfe hinter der Monipodio! Gruppe,und der Comic Battle und Erfinder der "Parasitären Comics".

LapinLapin vive nascosto. Ha pubblicato presso la casa editrice La Carmelina il tac-cuino patafisico In cuniculum, illustrato da Pasqualini.

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Am Samstag, 20. März, hatte die

Metalband Graveworm einen et-

was ungewöhnlichen Konzert-

termin: Die fünf Extrem-Metal-

ler mussten für den Auftritt in

der südkoreanische Hauptstadt

Seoul unzählige Flugstunden

hinter sich bringen. Wir haben

Shouter Fiori diesbezüglich drei

Fragen gestellt. (rhd)

Headliner: Nach Russland, USA,Kanada und Mexiko jetzt Süd-korea. Wie kam es zu dem Kon-zert in Seoul?Fiori: Ich denke mal, das sind dieFrüchte die wir so langsam ernten.In der heutigen Zeit ist es sehrwichtig immer und überall präsentzu sein. Es gibt mittlerweile zigMöglichkeiten wie MySpace, Face-book usw., die man als Band nutzenkann bzw. auch sollte. Ich sitze täg-lich einige Stunden vor dem PC undversuche diese Medien so gut es

geht zu nutzen. Man lernt Leutekennen, das Rad beginnt sich zudrehen und so haben wir ein Ange-bot für eine Show in Seoul bekom-men. Wir haben nicht lange darübernachgedacht und spontan zugesagt. Kannst du uns einige Detailszum Konzert selbst erzählen?Wie war es, vor südkoreanischenMetalfans zu spielen?Hammer. Die Leute dort sind echtunglaublich. Sehr freundlich undimmer lächelnd und sobald der er-ste Ton angespielt wurde, habensie regelrecht durchgedreht. Dawar dann alles vorbei: Stagediver,Moshpit, Circlepit ... echt allesund das geht dann soweit, dasssich die Leute regelrecht selbstdurch die Lüfte werfen. Unglaub-lich. War schon ganz was Besonde-res, was wir dort erlebt haben.Auch die Organisation war ham-mermäßig, einen derart gefülltenZeitplan auf die Sekunde genau

durchzuziehen, da muss ich echtden Hut ziehen. Wie gesagt, wirbereuen diesen Schritt echt nichtund hoffen auf eine zweite Show innaher Zukunft. Ihr habt für 2010 einige Festivalsin Österreich, Deutschland undWeißrussland geplant. Abgese-hen davon, was passiert in dennächsten Monaten im HauseGraveworm?Wir wollen die Welt bereisen! Esstehen noch einige Sachen in denStartlöchern, wie Mexico, Chinaund Indonesien, und nebenbei wer-keln wir fleißig an neuen Songs,denn es ist der sogenannte Teufles-kreis, der uns im Griff hat: CD,Konzerte, Tour, CD usw. usw. ... Wirhaben den Spaß an der Musik nochlange nicht verloren und wollendoch noch ein Weilchen ausharren,es gibt ja noch haufenweise Plätzeauf dieser Erde wo es sich lohnt,einmal gespielt zu haben ...

Hammerkonzert im südkoreanischen Seoul: Graveworm spielten nicht zum ersten Mal außerhalb Europas.

Graveworm in Südkorea

Live in Seoul

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HEADL I N E RFreitag, 2. April 2010 – Nr. 64

g r a p h i c j o u r n a l i s m

Grafik: Hannes Pasqualini