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MITTEILUNGEN Heft 115 Winter 2013 Inhalt Aktuelles Aktuelles aus der Studienfakultät 2 Satzungsänderung Masterstudiengang Horticultural Science 2 Tag der Agrarwissenschaften am 19072013 3 Neues Gesicht am WZW: Lehrstuhl für Produktions- und Ressourcenökonomie hochkarätig besetzt 7 „Agrarische Herausforderungen und Lösungsansätze“ 7 Staatsmedaille in Silber für Prof Alois Heißenhuber 9 Honorarprofessor Dipl Ing agr K Wahl:Ehrung 10 Auszeichnungen für Dr Johannes Hadersdorfer 10 Prof Dr rer hort habil J Meyer emeritierte 11 Ehemaligentreffen der „Fachrichtung V“ 13 Die Pflanze fragen, wie viel Nährstoffe sie braucht 13 Field work in Ethiopia 14 Planung eines Rinderschlachtbetriebes in Kalmückien 16 Motorräder, Mythen, Landwirtschaft 16 Exkursion nach China 20 Exkursion nach Äthiopien 22 Exkursion zur Fruit Logistica 24 Exkursion nach Washington und Oregon 25 Agritechnica 2013 – Studierende berichten … 28 Messeauftritt auf der Rottal-Schau 2013 29 Fach für Fach 30 In eigener Sache Ab nach Afrika – Namibia-Exkursion 2014 42 Impressum 43 Umstellung auf das SEPA-Basis-Lastschriftverfahren 44 Einladung zur Mitgliederversammlung 44 Beitrittserklärung/Änderungsmitteilung 44 Exkursion nach Washington und Oregon – Seite 25

Heft 115 Winter MITTEILUNGEN - vwu.wzw.tum.de · Aktuelles aus der Studienfakultät Agrarwissenschaften und Gartenbauwissenschaften Zum Wintersemester am 1 . Oktober hat der Studiendekan

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MITTEILUNGENHeft 115Winter

2013

InhaltAktuellesAktuelles aus der Studienfakultät . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2Satzungsänderung Masterstudiengang Horticultural Science . 2Tag der Agrarwissenschaften am 19 .07 .2013 . . . . . . . . . . . . . . . 3Neues Gesicht am WZW: Lehrstuhl für Produktions- und Ressourcenökonomie hochkarätig besetzt . . . . . . . . . . . . . . . . . 7„Agrarische Herausforderungen und Lösungsansätze“ . . . . . . . . 7Staatsmedaille in Silber für Prof . Alois Heißenhuber . . . . . . . . 9Honorarprofessor Dipl . Ing . agr . K . Wahl:Ehrung . . . . . . . . . . 10Auszeichnungen für Dr . Johannes Hadersdorfer . . . . . . . . . . 10Prof . Dr . rer . hort . habil . J . Meyer emeritierte . . . . . . . . . . . . . . . . 11Ehemaligentreffen der „Fachrichtung V“ . . . . . . . . . . . . . . . . . 13Die Pflanze fragen, wie viel Nährstoffe sie braucht . . . . . . . . 13Field work in Ethiopia . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14Planung eines Rinderschlachtbetriebes in Kalmückien . . . . 16Motorräder, Mythen, Landwirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16Exkursion nach China . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20Exkursion nach Äthiopien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22Exkursion zur Fruit Logistica . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24Exkursion nach Washington und Oregon . . . . . . . . . . . . . . . . . 25Agritechnica 2013 – Studierende berichten … . . . . . . . . . . . . . 28Messeauftritt auf der Rottal-Schau 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29

Fach für Fach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

In eigener Sache Ab nach Afrika – Namibia-Exkursion 2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . 42Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43Umstellung auf das SEPA-Basis-Lastschriftverfahren . . . . . . 44Einladung zur Mitgliederversammlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44Beitrittserklärung/Änderungsmitteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . 44

Exkursion nach Washington und Oregon – Seite 25

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Aktuelles aus der Studienfakultät Agrarwissenschaften und Gartenbauwissenschaften

Zum Wintersemester am 1 . Oktober hat der Studiendekan gewechselt . Als Nach-folger von Prof . Kurt-Jürgen Hülsbergen übernimmt Prof . Heinz Bernhardt das Amt . Prof . Bernhardt leitet seit 2008 den Lehr-stuhl für Agrarsystemtechnik .

Das Studienangebot im Bereich Agrar- und Gartenbau am WZW wurde zum neu-en Semester weiter ausgebaut . Mit dem Master Life Science Economics and Policy startet der zweite internationale und eng-lischsprachige Masterstudiengang in der Studienfakultät . Der Studiengang richtet

sich auf die aktuellen Veränderungen der internationalen Agrarbranche aus . Es sol-len Aspekte wie z .B . Lebensmittelsicher-heit, Klimawandel, nachhaltige Entwick-lung und die steigende Nachfrage nach Energie, Lebensmittel und landwirtschaft-lichen Rohstoffen auf internationaler Ebe-ne analysiert werden . Dazu kombiniert der Studiengang in seinem Lehrangebot Aspekte der Politik und Ökonomik mit den Naturwissenschaften . Nach einem inten-siven Auswahlverfahren starteten 10 hoch motivierte Studenten aus den verschie-densten Regionen der Welt ihr Studium in Weihenstephan .

Der zweite neu eröffnete Studiengang ist der Bachelor Nachwachsende Rohstoffe am Studienort Straubing . Am Standort Straubing konzentriert die TUM mit der HSWT und anderen Partnern im Wis-senschaftszentrum Straubing ihre For-schungsaktivitäten im Bereich nachwach-sende Rohstoffe mit dem Schwerpunkt stofflicher und energetischer Nutzung . Die Studienfakultät bietet dort bereits seit 2008 den Masterstudiengang Nachwach-sende Rohstoffe an . Diesem wurde nun der Bachelor Nachwachsende Rohstoffe zur Seite gestellt . Das neue Angebot in Straubing konnte auf Anhieb 43 Studen-ten begeistern . Das Interesse der Region am Studienstandort und seiner Entwick-lung zeigte sich auch im hochrangigen Be-such der Eröffnungsveranstaltung .

Prof . Dr . Heinz Bernhardt

Satzungsänderung für den Masterstudiengang Horticultural ScienceDie Weiterentwicklung des internationa-len Studiengangs Horticultural Science manifestiert sich nun in einer kürzlich vom Senat der TUM verabschiedeten Ände-rungssatzung . Die Neubesetzung garten-baulicher Professuren erweiterte das An-gebot an Lehrveranstaltungen, dem nun mit einer neuen Modulliste entsprochen wurde . Eine weitere Bereicherung des Lehr-angebots stellt die Aufnahme der franzö-sischen Partner SupAgro Montpellier & Agrocampus Ouest in das Konsortium dar . Um den Studierenden die aufgrund des vielfältigen Angebots sehr diffizile Organi-sation des Studiums zu erleichtern wurde

ein diesbezügliches Betreuungsangebot in der Studienordnung verankert . Dieses besteht in einer Beratung durch Tutoren, die sich die Studierenden aus dem Kreis der Lehrpersonen auswählen . Damit soll eine sinnvolle Zusammenstellung der Wahlfächer insbesondere bei den Partne-runiversitäten sichergestellt werden . Um den Aufenthalt an den Partneruniversi-täten einfacher zu gestalten, wurde die Anzahl der Pflichtcredits auf 20 reduziert . Außerdem ermöglicht die neue Studien- und Prüfungsordnung eine flexible Hand-habung der Wahlfächerliste, durch die bei Veränderungen der Modullisten an den

Partneruniversitäten schnell reagiert wer-den kann . Dies bringt eine weitere Verein-fachung der Anerkennung von Prüfungs-leistungen . Auch von den Studierenden werden diese Änderungen sehr begrüßt .

Prof . Dr . Dieter Treutter

Präsident Prof. Dr. Herrmann beim Eintrag in das goldene Buch der Stadt Straubing zur Eröffnung des Bachelorstudienganges Nachwachsende Rohstoffe · Bildquelle: Unterholzner

Ein Teil der neuen Studenten des Masters Life Science Economics and Policy bei der Studiengangeröffnung · Bildquelle: R. Smart

2 VWU-Mitteilungen 115

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Tag der Agrarwissenschaften am 19.07.2013Den würdigen Rahmen für die Verabschie-dung unserer Absolventinnen und Absol-venten bot im Juli der gemeinsam von der Studienfakultät Agrar- und Gartenbauwis-senschaften, dem Hans Eisenmann-Zen-trum, der Max Schönleutner Gesellschaft Weihenstephan und der Fachschaft orga-nisierte Tag der Agrar- und Gartenbauwis-senschaften .

Als besonderes Schmankerl konnte der Ehrenpräsident des Deutschen und des Bayerischen Bauernverbandes Gerhard Sonnleitner für einen Vortrag über die Herausforderungen und Perspektiven der europäischen Agrarpolitik gewonnen werden . Seine Verbundenheit mit dem Standort demonstrierte Sonnleitner, in-dem er sich nicht nehmen ließ, die Ver-anstaltung bis zu ihrem (späten) Ende zu begleiten .

Studiendekan Prof . Dr . Kurt-Jürgen Hüls-bergen informierte über die neuen Studiengänge Master Life Science Eco-nomics and Policy (MLSEP) und den in Straubing angesiedelten Bachelorstu-diengang Nachwachsende Rohstoffe, die beide zum Wintersemester 2013/14 beginnen und schon im ersten Jahr auf großes Interesse stoßen . So bewarben sich knapp 70 Interessenten für den MLSEP und mehr als 100 Interessenten für den B . Sc . Nachwachsende Rohstoffe . Im nächsten Jahr wird das Studienange-bot dann voraussichtlich noch um den gemeinsam mit der Hochschule Weihen-stephan-Triesdorf konzipierten Masterstu-diengang Gartenbaumanagement erwei-tert werden können .

Vor der Verabschiedung von rund 110 Ab-solventinnen und Absolventen der Ba-chelor- und Masterstudiengänge stand die Ehrung von Wissenschaftlern und Praktikern (siehe Seite 4) auf dem Pro-gramm . Hier sind die Ehrungen von Prof . Dr . Johann Bauer und Prof . Dr . Alois Hei-ßenhuber hervorzuheben, die sowohl von Professoren- als auch von Studentenseite für ihr besonderes Engagement und ihre

herausragende Leistungen in der akademi-schen Lehre herzlichst gewürdigt wurden .

Susanne Minges

Masterabsolventen

Bachelorabsolventen

Preis der MSGW: Dr. Josef Bosch, Prof. Dr. Kurt-Jürgen Hülsbergen, Dr. Johannes Hadersdorfer, Prof. Dr. Dieter Treutter

Gerd Sonnleitner

VWU-Mitteilungen 115 3

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Absolventenrede

Die Absolventenrede wurde für den Ab-schlussjahrgang von Peter Schießl, M .Sc ., gehalten . Schießl war Absolvent des neuen Masterstudiengangs Agrarmanagement der TUM in Zusammenarbeit mit der HSWT .

Zu Beginn stellte er die Absolventen in den Mittelpunkt . Er begrüßte auch die Professo-ren und Lehrstuhlmitarbeiter und die Ehren-gäste, allen voran Gerd Sonnleitner . Die Rede nutzte der Absolvent, um „Danke“ zu sagen, zurück zu blicken und nach vorne zu schau-en .

Zuerst bedankte sich Schießl bei den Profes-soren und Lehrstuhlmitarbeitern, die mit viel Geduld den Studenten das Wissen vermittelt haben . Auch ohne die Eltern, genauer Muttis Koch- und Waschservice und Papis Repara-tur- und Umzugsservice wäre das Studium der meisten Absolventen nicht annähernd so erfolgreich verlaufen . Den Kommilitonen dankte Schießl für die gemeinsame Zeit in den Hörsälen und darum herum .

Der Blick zurück erinnerte den frisch geba-ckenen Master an das Bild eines Phönixes . Die Situation der Agrar- und Gartenbauwis-senschaften war zu Beginn des Studiums nicht die Beste . Geringe Studentenzahlen wurden beklagt, viele Lehrstühle waren nicht besetzt . Mit der Umbenennung des Bachelors Landnutzung zu Agrar- und Gar-tenbauwissenschaften begann die Wieder-auferstehung der Studienfakultät an der TUM in Weihenstephan . Die Zielvereinba-rung, getroffen vom Wissenschaftsminister zusammen mit dem TUM-Präsidenten legte den Grundstein dafür . Die Unterstützung der Berufsvertretung und vieler Professoren würdigte Schießl nochmals in besonderem Maße . Neben dem „Bauernaufstand“, wie dieser politische Durchsetzungsprozess auch genannt wurde, war das Studium auch von den Studienbeiträgen geprägt . Studen-ten demonstrierten, Hörsäle waren besetzt . Ein Student rief zu Krawallen auf . Das konn-te aber doch verhindert werden und letzt-endlich wurden die Studiengebühren nach einem friedlichen, politischen Prozess doch abgeschafft . Ein weiterer, wichtiger Teil des Studiums war für Schießl die Fachschaft . Die-ser Studiengang ist wie eine große Familie . Die Fachschaft steht für diese Familie . Er for-

derte die jüngeren Studenten auf, mitzuma-chen . Den neuen Studiendekan, Prof . Bern-hardt, mahnte er, die Studenten mitmachen zu lassen . „Dieses Potential muss genutzt werden!“ betonte Schießl . Er erinnerte, was in den letzten Jahren erschaffen wurde: Der Ball der Agrar- und Gartenbauwissenschaf-ten, das Hoffest und ein Imagefilm wurden von den Studenten auf die Beine gestellt, Studiengänge wurden neu aufgelegt, viele Professoren berufen . Die jüngeren Studen-ten forderte er auf: „Jetzt seid ihr dran!“ Es gibt noch einige Baustellen, die angepackt werden müssen . In der Studienorganisation sollte auf die richtige Balance zwischen Ver-lässlichkeit und Flexibilität geachtet werden, die nicht immer gestimmt hatte . Das Studi-um soll als Anleitung zum selbstständigen Lernen auch noch Zeit fürs „Student sein“ übrig lassen . „Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein“, erinnerte Schießl .

Bei seinem Blick nach vorne stellte der Absol-vent fest: „Jetzt geht es weiter, jetzt kommt das Leben .“ Jeder muss jetzt seinen Platz finden . Er erinnerte an die Worte von Steve Jobs: „If you haven’t found what you love, keep looking . And don’t settle .“ Die Situation für die Absolventen war nie besser . Bachelor und Master sind anerkannt . Die Agrarpreise steigen . Er zitierte Prof . Heißenhuber mit den Worten: „Die zunehmende Nachfrage nach Nahrungsmitteln und biogenen Rohstoffen zu bewältigen und gleichzeitig die Belan-ge des Umwelt- und Ressourcenschutzes einzuhalten, das ist unsere Chance .“ Diese Chance müssen wir Absolventen nun ergrei-fen . In einem Prozess muss jeder seinen Platz finden . Schießl erinnerte: „Dabei wird es im-mer Rückschläge geben .“ Eine Person lernte erst mit 4 Jahren sprechen . Die Lehrer haben ihn abgeschrieben: Albert Einstein . Ein An-derer wurde gefeuert, weil er zu wenig krea-tiv war: Walt Disney . Den Unterschied macht, wer nach einem Rückschlag aufsteht und schaut: Was ist mein Ziel, wer will ich sein? Was macht mich glücklich? Und dann noch härter darauf hinarbeitet, um dieses Ziel zu erreichen . Nur dann kann ich großartig sein darin, was mich ausmacht .

Abschließend ermunterte Peter Schießl die Studenten: „Also lasst uns den besonderen Tag feiern, und danach Pack ma’s!“

Ehrungen

Preis der Max Schönleutner Gesellschaft Weihenstephan für die beste Promotions-arbeit im Bereich Agrar- und Gartenbau-wissenschaften ging an Dr . Johannes Ha-dersdorfer für das Thema: Development of an isothermal nucleic acid amplification protocol for high-throughput monitoring of Plum pox virus infection in stone fruits (Doktorvater: Prof . Dr . Dieter Treutter) .

Ehrungen der Studienfakultät für Agrar- und Gartenbauwissenschaften wurden verliehen an:• Prof . Dr . Johann Bauer, Leiter des Lehr-

stuhls für Tierhygiene, für sein beson-deres Engagement und seine herausra-genden Leistungen in der akademischen Lehre

• Prof . Dr . Alois Heißenhuber, Leiter des Lehrstuhls für Wirtschaftslehre des Landbaues für sein besonderes Engage-ment und seine herausragenden Leis-tungen in der akademischen Lehre

• Dipl .-Ing . agr . Mechthild Schröder, bis 2013 Leiterin des Praktikantenamtes Weihenstephan, für ihr langjähriges En-gagement für die Studienfakultät .

• Hon .-Prof . Dipl .-Ing . agr . Klaus Wahl für seine langjährige und erfolgreiche Tä-tigkeit als Lehrbeauftragter der Techni-schen Universität München .

• Dipl .-Ing . agr . Georg Gerl, Betriebsleiter des Versuchsgutes Scheyern des Helm-holtz Zentrums München, für sein lang-jähriges Engagement für die Studienfa-kultät .

Eine Auszeichnung der Studienfakultät für die besten Masterabschlüsse beka-men: Ines Reitberger (M . Sc . Agrarwis-senschaften), Magdalena Ochsenbauer (M . Sc . Agrarwissenschaften), Rosemarie Oberschätzl (M . Sc . Agrarwissenschaften), Mirko Deml (M . Sc . Agrarwissenschaften), Katharina Hofer (M . Sc . Agrarwissen-schaften), Maria Zipfer (M . Sc . Agrarwis-senschaften), Martin Fleischmann (M . Sc . Agrarmanagement), Gabriel Streicher (M . Sc . Agrarmanagement), Peter Schießl (M . Sc . Agrarmanagement), Denis Uerkvitz (M . Sc . Horticultural Science), James Matthew Jones (M . Sc . Horticultural Science), Kar-thik Mudigere Nagesh (M . Sc . Horticultural Science), Ivana Radic (M . Sc . Horticultural

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Science), Weiwei Du (M . Sc . Horticultural Science)

Eine Auszeichnung der Studienfakultät für die besten Bachelorabschlüsse bekamen: Lisa Straußberger (B . Sc . Agrarwissenschaf-ten und Gartenbauwissenschaften), Johan-nes Roeb (B . Sc . Agrarwissenschaften und Gartenbauwissenschaften), Miriam Oster-maier (B . Sc . Agrarwissenschaften und Gar-tenbauwissenschaften), Julia Hauck (B . Sc . Agrarwissenschaften und Gartenbauwis-senschaften), Lukas Prey (B . Sc . Agrarwissen-schaften und Gartenbauwissenschaften)

Preise des Bayerischen Bauernverbandes für die besten Absolventen • Ines Reitberger (M . Sc . Agrarwissenschaf-

ten)• Magdalena Ochsenbauer (M . Sc . Agrar-

wissenschaften)• Rosemarie Oberschätzl (M . Sc . Agrarwis-

senschaften)• Martin Fleischmann (M . Sc . Agrarma-

nagement)• Gabriel Streicher (M . Sc . Agrarmanage-

ment)• Peter Schießl (M . Sc . Agrarmanagement)• Denis Uerkvitz (M . Sc . Horticultural Sci-

ence)• James Matthew Jones (M . Sc . Horticultu-

ral Science)• Karthik Mudigere Nagesh (M . Sc . Horti-

cultural Science)• Lisa Straußberger (B . Sc . Agrarwissen-

schaften und Gartenbauwissenschaften)• Johannes Roeb (B . Sc . Agrarwissenschaf-

ten und Gartenbauwissenschaften)• Miriam Ostermaier (B . Sc . Agrarwissen-

schaften und Gartenbauwissenschaften)

Preis der Vereinigung Weihenstephaner Universitätsabsolventen für herausragen-de Masterarbeiten• Magdalena Ochsenbauer (M . Sc . Agrar-

wissenschaften)• Rosemarie Oberschätzl (M . Sc . Agrarwis-

senschaften)

Preis des BHGL (Bundesverband Hoch-schulabsolventen / Ingenieure Gartenbau und Landschaftsarchitektur e .V .) an: Denis Uerkvitz

Preis des BHGL: Reinhard Kindler, Denis Uerkvitz, Prof. Dr. Dieter Treutter

Beste Masterabsolventen: Prof. Dr. Kurt-Jürgen Hülsbergen, Magdalena Ochsenbauer, Gabriel Streicher, Mirko Deml, Martin Fleischmann, Peter Schießl, Maria Zipfer, Rosemarie Oberschätzl, Katharina Hofer, Prof. Dr. Alois Heißenhuber, Ivana Radic

Beste Bachelorabsolventen: Prof. Dr. Alois Heißenhuber, Dr. Michael Hegenloh (Haus der bayerischen Landwirtschaft), Johannes Roeb, Miriam Ostermaier, Julia Hauck, Prof. Dr. Kurt-Jürgen Hülsbergen, Gerhard Sonnleitner, Dr. Josef Bosch

Gerhard Sonnleitner, Prof. Dr. Johann Bauer, Prof. Dr. Kurt-Jürgen Hüls-bergen, Prof. Dr. Wilhelm Windisch, Johannes Rauch

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Laudatio auf Prof. Heißenhuber

Sehr geehrte Professorinnen und Professoren,Sehr geehrte Damen und Herren,Liebe Kommilitonen,

über Sie, sehr geehrter Professor Heißen-huber könnte man lange erzählen, aber ich wurde eindringlichst gebeten, mich kurz zu fassen . Ich werde mein Möglichs-tes tun!

Der Standort Weihenstephan verdankt Ih-nen viel, sehr viel . Sie haben unsere jüngs-te Geschichte entscheidend mitgeprägt . Sie haben sowohl die Krisenzeiten hier in Freising mitdurchlebt, als auch den Weg aus dieser entscheidend mitgestaltet und dadurch das Bestehen unseres Studiens-tandortes gesichert und uns gestärkt aus dieser Zeit hervorgehen lassen . Ohne Ihre Überzeugungsfähigkeit und Hartnäckig-keit wären heute vermutlich nicht so viele Studenten hier um Ihre Abschlusszeugnis-se zu erhalten .

Ihr Engagement reicht aber auch weit über die Grenzen Weihenstephans und die Ihres Lehr- und Forschungsauftrages hin-aus . Sie haben selbst unbequeme Diskus-sionen nicht gescheut und sich auch bei politischen und gesellschaftlichen Fragen zu Wort gemeldet .

Außerdem verstehen Sie es wie kein an-derer, die Studenten in ihren immer gut besuchten Vorlesungen mit zu reißen und für ihr Thema, die Ökonomie zu begeis-tern . Sie geht aktiv, manch verschlafenem Studenten schon fast zu intensiv, auf die Studierenden ein und sind sehr darum bemüht, auch wirklich alle mit ins Boot zu holen .

Doch nicht nur im Hörsaal bemühen Sie sich um eine exzellente Lehre und einen guten Kontakt zu den Studierenden . Ihre unzähligen Exkursionen, die sich durch intensive Vorbereitungsarbeit, engagierte Durchführung und akribische Nachbe-reitung auszeichnen, haben schon vielen Studenten die Gelegenheit gegeben, Sie persönlich besser kennen zu lernen und

haben uns allen bewiesen, dass Sie nicht nur in der Heimat ein gern gesehener Gast sind .

Wir sind sehr froh, Sie als Professor, Dozen-ten und Menschen kennengelernt zu ha-ben, denn jetzt können wir uns sicher sein, dass wir zumindest jemanden kennen, der jemanden kennt!

Ich möchte mich im Namen aller Studen-ten herzlichst bei Ihnen für Ihr Wirken und Ihre Verdienste rund um den Standort und die Studenten hier bedanken . Sie haben

uns zwar schon in Aussicht gestellt, dass wir Sie nicht ganz verlieren, aber ich bin mir sicher, dass Sie viele sehr vermissen werden!

Herzlichsten Dank!

Johannes Wutz

Gerhard Sonnleitner, Prof. Dr. Kurt-Jürgen Hülsbergen, Prof. Dr. Alois Heißenhuber, Johannes Wutz

Prof. Dr. Alois Heißenhuber, Dipl.-Ing. agr. Georg Gerl, Prof. Dr. Kurt-Jürgen Hülsbergen, Gerhard Sonnleitner, Dr. Josef Bosch

Prof. Dr. Alois Heißenhuber, Dipl.-Ing. agr. Mechthild Schröder, Prof. Dr. Kurt-Jürgen Hülsbergen, Gerhard Sonnleitner, Dr. Josef Bosch

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Neues Gesicht am WZW: Lehrstuhl für Produktions- und Ressourcenökonomie hochkarätig besetztZum 1 . Oktober 2013 hat der 42-jährige Johannes Sauer den Lehrstuhl für „Agricul-tural Production and Resource Economics“ (Produktions- und Ressourcenökonomie) am Wissenschaftszentrum Weihenstephan (WZW) übernommen . Der damalige WZW-Dekan Prof . Alfons Gierl: „Mit Professor Sauer ist eine exzellente Berufung gelungen: Seine wissenschaftlichen Arbeiten gelten als her-ausragend, in der Lehre hat er Spitzenbewer-tungen, zusätzlich bringt er ein internatio-nales Netzwerk sowie praktische Erfahrung aus der Unternehmensberatung mit . So wird er das Forschungs- und Lehrportfolio des Wissenschaftszentrums Weihenste-phan um viele Aspekte der Agrarökonomie bereichern .“

Der Werdegang des mehrfach ausgezeich-neten Agrarökonoms Johannes Sauer ist von Internationalität geprägt: Nach Studium und Promotion forschte er im dänischen Ko-penhagen sowie in Kent und Manchester in Großbritannien, als Gastprofessor war er u .a . an den bekannten US-Universitäten in Berke-ley, Princeton und Washington sowie in Wien

tätig . Von 2011 bis zu seiner Berufung nach Weihenstephan war er Professor für Ökono-mie der Milch- und Ernährungswirtschaft an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel . Sein Forschungsfokus: die Modellierung mi-kro- und ressourcenökonomischer Fragen im Hinblick auf Landwirtschaftsbetriebe sowie auf Produktionssysteme, Sektoren und Unter-nehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft .

Johannes Sauer wird am Wissenschaftszen-trum Weihenstephan das Feld der Agraröko-

nomie breit beforschen: Sein Lehrstuhl soll sich mit Politikwirkungsanalysen auf ein-zelbetrieblicher Ebene, der Herleitung von Gestaltungsempfehlungen für Produktions-prozesse und -programme, der mittel- und langfristigen Betriebsentwicklung sowie mit der Organisation und dem Management landwirtschaftlicher Betriebe befassen . Der neue Lehrstuhlinhaber ist voller Elan: „Ich möchte praxisrelevante Themen mit an-spruchsvoller Methodik verbinden . Mein Ziel: Kompetitive internationale Forschung auf höchstem Niveau bei gleichzeitiger Top-Aus-bildung von Studierenden und Nachwuchs-wissenschaftlern, ohne dabei die traditionel-le Brücke zur Agrarpraxis zu vergessen .“

Der Lehrstuhl für „Agricultural Production and Resource Economics“ (Produktions- und Ressourcenökonomie) ist durch die Umbe-nennung des bisherigen TUM-Lehrstuhls für Wirtschaftslehre des Landbaues entstanden . Dessen Ordinarius, Prof . Alois Heißenhuber, ist aus Altersgründen ausgeschieden .

Aus: WZW News vom 23 .07 .2013 (leicht verändert)

Wissenschaftliches Kolloquium „Agrarische Herausforderungen und Lösungsansätze – Impulse für Wissenschaft, Wirtschaft und Politik“ Zum Ende der beruflichen Tätigkeit von Prof . Dr . Alois Heißenhuber als Lehrstuhlinhaber fand am 13 . September 2013 in Weihenste-phan ein wissenschaftliches Kolloquium statt . Als Referenten für die Impulsvorträge und als Teilnehmer an der Podiumsdiskus-sion wurden Persönlichkeiten eingeladen,

mit denen er in seinem beruflichen Leben in Verbindung stand .

Die Moderation des Kolloquiums hat Dr . Lud-ger Schulze Pals, Chefredakteur top agrar, Münster, übernommen .

Prof. Dr. Johannes Sauer Foto: A. Heddergott, TUM

Dr. Franz Fischler

Dr. Luis Durnwalder Dr. Corrado Pirzio-Biroli Prof. Dr. Alfons Gierl

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Im ersten Teil des Kolloquiums hielt einen Impulsvortrag Dr . Franz Fischler, Vorsitzen-der der RISE Foundation, Brüssel, Präsident des Europäischen Forums Alpbach sowie früherer EU-Kommissar, zum Thema „Glo-bale Herausforderungen für die Landwirt-schaft mit lokal angepassten Lösungsan-sätzen bewältigen“ .

Einen weiteren Impulsvortrag hielt Dr . Corrado Pirzio-Biroli, Präsident der Eu-ropean Landowner Organisation (ELO), Brüssel, zum Thema „Nachhaltige Inten-sivierung der Nahrungsmittelproduktion – Kennzeichen und Vorgehensweise“ .

An der sich anschließenden Podiumsdis-kussion beteiligten sich neben den bei-den Referenten noch • Carl-Albrecht Bartmer, Präsident der

Deutschen Landwirtschaftsgesell-schaft, Frankfurt a .M .,

• Prof . Dr . Monika Gerschau, Vizeprä-sidentin der Hochschule Weihenste-phan (HSWT), Professur für Marketing der Agrar- und Ernährungswirtschaft HSWT,

• Klaus Josef Lutz, Vorstandsvorsitzender der BayWa AG, München und

• Dekan Prof . Dr . Alfons Gierl, Lehrstuhl für Genetik, TU München – Weihenste-phan .

Im zweiten Teil referierte Dr . Luis Durn-walder, Landeshauptmann von Südtirol,

Bozen, zum Thema „Große und kleine Be-triebe – kein Widerspruch, sondern eine Notwendigkeit“ .

Zusammen mit dem Referenten fand wie-derum eine Podiumsdiskussion statt . Dar-an beteiligt waren• Prof . Dr . Regina Birner, Institut für Agrar-

und Sozialökonomie in den Tropen und Subtropen, Universität Hohenheim,

• Josef Miller, MdL, Staatsminister a .D ., Memmingen,

• Prof . Dr . Hiltrud Nieberg, Institut für Be-triebswirtschaft, Johann Heinrich von Thünen-Institut, Braunschweig und

• Direktor Dr . Wulf Treiber, Haus der baye-rischen Landwirtschaft, Herrsching

Im abschließenden Vortrag referierte Prof . Dr . Alois Heißenhuber, Lehrstuhl für Wirt-schaftslehre des Landbaues, TU München – Weihenstephan über das Thema „Anre-gungen für eine Agrarökonomie, die der Gesellschaft dient“ . Den Vortrag beende-te er mit folgenden Wünschen an die drei Gruppen „Politik“, „Wirtschaft“ und „Wis-senschaft“:

Wünsche an die PolitikLassen Sie sich von der Wissenschaft nicht nur Einzelwahrheiten liefern, sondern ver-langen Sie - ähnlich wie bei einem Medi-kament - Auskunft über die Risiken und Nebenwirkungen, die Trade-offs . Picken Sie sich aber nicht nur die Wahrheiten heraus, die in die eigene Strategie passen . Im Zu-sammenhang mit der Finanzkrise wurde das politische Handeln oftmals als „alter-nativlos“ verkauft, was sich später auch den zweifelhaften Ruhm als Unwort des Jahres 2010 zugezogen hat . Ob das Han-deln wirklich alternativlos war, sei dahin-gestellt . Aber große Herausforderungen müssen erklärt werden, die Menschen müssen mitgenommen werden, unter-schiedliche Ziele gehören ausbalanciert . Konsens statt Polarisieren ist angesagt . Dieses ausbalancierte Ergebnis mag dann wirklich alternativlos sein, dann wird das Wort vielleicht sogar das Wort des Jahres .

Wünsche an die WirtschaftIhre ureigene Aufgabe ist es, haushälte-risch mit Ressourcen umzugehen . Dabei muss immer zwischen verschiedenen Nachhaltigkeitszielen eine Balance gefun-

den werden . Viele Unternehmen richten eine Nachhaltigkeitsabteilung ein, hof-fentlich dienen die nicht nur als Feigen-blatt . Die Einrichtung einer Nachhaltig-keitsabteilung bedeutet eine Chance, sie bedeutet aber auch ein Risiko . In solchen Unternehmen ist der Imageschaden durch einen Schadensfall viel größer, ein Prob-lemfall macht viele Jahre Imagearbeit ka-putt . Oft hört man auch die Klage von zu vielen Gesetzen und Regulierungen . Dabei sind diese meist eine Reaktion auf Unzu-länglichkeiten und aufgetretene Probleme und nicht ein Willkürakt der Gesetzgeber .

Wünsche an die WissenschaftDie Umsetzung einer nachhaltigen Hand-lungsweise erfordert Spezialkenntnisse der Einzeldisziplinen, ebenso aber auch die Zusammenschau, die Gesamtbetrachtung . Die Umsetzung vieler Maßnahmen hat auch einen ökonomischen Bezug . Hier ist die Agrarökonomie prädestiniert, Zusam-menhänge aufzuzeigen . Landwirtschaftli-che BWL ist – nach Brinkmann – eine sys-temische Wissenschaft . So bietet speziell in Weihenstephan die Zusammenarbeit der drei Einrichtungen und der verschie-denen Disziplinen eine große Chance, die es zu nutzen gilt . Die Agrarökonomie kann als Vermittler, als Brückenbauer, dienen . In diesem Sinne dient die Agrarökonomie der Landwirtschaft, aber auch der Gesell-schaft .

Zum Ausklang der Veranstaltung traf man sich zum Abendessen mit der Gelegenheit zu umfangreichen Gesprächen .

Prof . Dr . Alois Heißenhuber

Prof. Dr. Dr. h.c. Alois Heißenhuber

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Staatsmedaille in Silber für Prof. Alois HeißenhuberHerr Staatsminister Helmut Brunner an-lässlich der Verleihung der Staatsmedaille in Silber am 17 .10 .2013 an Herrn Prof . Dr . Dr . h .c . Alois Heißenhuber (Es gilt das gesprochene Wort)

Sehr geehrter Herr Professor Heißenhuber, vor einem Monat haben Sie Ihre Ab-schiedsvorlesung als langjähriger Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftslehre des Landbaus am Wissenschaftszentrum Wei-henstephan gehalten .

Ich freue mich daher sehr, dass ich heute die Gelegenheit habe, Ihnen für Ihr her-ausragendes Engagement zu danken, mit dem Sie als Wissenschaftler und Hoch-schullehrer die agrarwissenschaftliche Forschung und Lehre im Dienste für die Landwirtschaft vorangebracht haben .

Als Agrarökonom, als hoch geschätztes Mitglied vieler Wissenschaftsgremien und nicht zuletzt als Politikberater und gefrag-ter Vortragsredner haben Sie sich um die bayerische Landwirtschaft und den Frei-staat Bayern verdient gemacht .

Lehre und Forschung, aber auch Beratung und landwirtschaftliche Praxis brauchen Menschen Ihres Formats heute mehr denn je .

Gerade heute sind Leistungsbereitschaft und hohe fachliche Kompetenz notwen-dig, damit wir die großen Herausforde-rungen des 21 . Jahrhunderts, z . B . Klima-wandel, effektive Ressourcennutzung und Ernährungssicherung einer steigenden Weltbevölkerung annehmen und bewälti-gen können .

Durch die exzellenten Ergebnisse Ihrer Arbeit als Agrarökonom und die hervorra-gende Kenntnis der agrarpolitischen Zu-sammenhänge genießen Sie hohes Anse-hen über den engeren Fachbereich hinaus . Das spiegelt sich auch in Ihren zahlreichen Berufungen in nationale und internatio-nale Gremien .

Trotz Ihrer vielfachen Verpflichtungen ha-ben Sie durch Vorträge und Veranstaltun-gen an der Basis, die oft beklagte Distanz zwischen Wissenschaft und Praxis verrin-gert . Darüber hinaus sind Sie als hervor-

ragender Pädagoge bekannt und haben in Ihren Vorlesungen den Studenten ein fundiertes Wissen um agrarökonomische Zusammenhänge und Probleme sowie um deren Lösungsmöglichkeiten vermittelt . Mit alljährlichen Studienexkursionen in nahe und ferne Länder (z . B . Italien, Türkei, Russland, Brasilien) konnten Sie den Stu-denten Einblicke in Landwirtschaft und Kultur anderer Länder ermöglichen . Als

langjähriger Studiendekan für Agrar- und Gartenbauwissenschaften haben Sie im-mer ein offenes Ohr für die Belange der Studierenden gehabt .

Mit großer Überzeugungskraft setzten Sie sich auch für die Stärkung der Agrarwis-senschaften am Standort Weihenstephan ein . Unter anderem mit dem Neubau des Hans-Eisenmann-Zentrums wurde der Er-folg Ihres steten Engagements sichtbar . Die steigenden Studentenzahlen bestäti-gen Ihren Weg .

Sehr geehrter Herr Professor Heißenhuber, auch im Bereich der ländlichen Entwick-lung konnten Sie wichtige Impulse setzen, beispielsweise mit Ihrer grundlegenden Arbeit zur Beurteilung der ökonomischen und sozialen Wirkungen der Flurneuord-nung im einzelbetrieblichen Bereich . Die umfangreichen Erhebungen waren dar-über hinaus Grundlage weitergehender Darstellungen zur Entwicklung der Kultur-landschaft unter sich verändernden agrar-politischen Rahmenbedingungen . Ich nen-ne das Stichwort - Visualisierung . Auch als Vorsitzender des Wissenschaftlichen Ku-

ratoriums der Bayer . Akademie Ländlicher Raum haben Sie mit Ihrer Dynamik und Kreativität die Arbeit der Akademie unge-mein bereichert und deren Ziele wesent-lich unterstützt .

Sehr geehrter Herr Professor Heißenhuber, Sie haben als Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftslehre des Landbaus in For-schung und Lehre maßgeblich dazu beige-

tragen, die Wettbewerbsfähigkeit unserer bäuerlichen Betriebe und die nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raums zu un-terstützen, sowie Ökonomie und Ökologie in der Landwirtschaft gleichermaßen zu fördern .

Besonders hervorheben möchte ich die äußerst wertvolle Zusammenarbeit mit Ihnen . Als „personifizierter Wissenschafts-beirat“ speziell für unser Haus haben Sie unsere Agrarpolitik maßgeblich unter-stützt .

Dafür danke ich Ihnen ganz persönlich sowie im Namen der Mitarbeiter meines Hauses sehr herzlich .

In Anerkennung Ihrer besonderen Ver-dienste verleihe ich Ihnen die Staatsme-daille in Silber des Bayerischen Staatsmi-nisteriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten .

Für die Zukunft wünsche ich Ihnen alles Gute, persönliches Wohlergehen und vor allem Gesundheit .

Staatsminister Helmut Brunner mit Prof. Dr. Dr. h.c. Alois Heißenhuber bei der Verleihung der Staatsmedaille am 17. Oktober 2013 in Grub (Foto: Baumgart/StMELF)

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Honorarprofessor Dipl. Ing. agr. Klaus Wahl erfährt Ehrung durch die Studienfakultät Agrar- und GartenbauwissenschaftenProfessor Klaus Wahl hat an der TUM in Weihenstephan seit 1988 einen Lehrauf-trag im Fach Weinbau inne . Seine Vorlesung umfasst 4 SWS für die Studienrichtungen Agrarwissenschaften (Diplom) und Garten-bauwissenschaften (Diplom, Bachelor) . Die regelmäßig große Zahl von Teilnehmern zeigt die Beliebtheit des Fachs bei den Stu-dierenden . Seine lebendigen und anschau-lichen Lehrveranstaltungen, die neben den Vorlesungen auch Weinproben und Exkursionen umfassen ziehen Studierende aus der Biologie und Forstwissenschaften sowie aus der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf an . Herr Wahl leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur Ergänzung des Lehrangebots am Wissenschaftszentrum Weihenstephan .

Herr Klaus Wahl, geboren am 14 . 01 . 1945 in Würzburg, absolvierte an der TUM in Weihenstephan das Studium der Agrar-wissenschaften und war erster Student des damals neuen Fachs Weinbau . Nach der Referendarzeit und Abschluss der zweiten Staatsprüfung wurde er 1974 als Landwirtschaftsrat mit der Leitung des Sachgebiets Unterlagenzüchtung an der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau in Veitshöchheim beauftragt . Dort erweiter-te sich sein Aufgabengebiet bereits 1977 um den Bereich „Weinbauliche Standort-forschung“ und umfasst schließlich den gesamten Bereich der Rebenzüchtung .

Prof Wahl, der seit 2010 bereits im Ruhe-stand ist, wurde 1987 zum stellvertreten-den Leiter der Staatlichen Fachschule für Gartenbau und Weinbau und der Staatli-chen Technikerschule für Landwirtschaft, Fachrichtung Gartenbau und Weinbau in Veitshöchheim ernannt . Seit 1995 war er Leitender Landwirtschaftsdirektor und ständiger Stellvertreter des Präsidenten der Bayerischen Landesanstalt für Wein-bau und Gartenbau . 1988 übertrug ihm die TU-München den Lehrauftrag im Fach „Weinbau“ in der Nachfolge von Professor Matzner . Im Jahr 2004 erfolgte seine Er-nennung zum Honorarprofessor für Wein-bau an der TUM .

Seine Arbeiten auf den Spezialgebieten Rebenzüchtung, Standortforschung, Qua-litätserzeugung, weinbauliches Marketing machten ihn zu einem international re-nommierten Fachmann . Die unüberschau-bare Zahl von Veröffentlichungen in wein-baulich orientierten Fachzeitschriften belegen seine Aktivitäten in anschaulicher Weise . Aufgrund seiner Qualifikation und internationalen Reputation wurde Herr Wahl auch in wichtige Fachgremien des Weinbaus berufen . So ist er Mitglied im Forschungsring des Deutschen Weinbau-es, im Arbeitskreis Ausbildung und For-schung des Deutschen Weinbauverbandes sowie in der Redaktion der Fachzeitschrift Rebe und Wein .

Seine Arbeitsschwerpunkte, die in zahlrei-chen Veröffentlichungen wiederzufinden sind und ihn national und international bekannt gemacht haben, sind im Wesent-lichen:• Beziehungen zwischen Boden/Geologie

und Wein• Rebenzüchtung, insbesondere• Unterlagen und Reblaus• Adaption von Unterlagen• Erhaltungszüchtung und Klonenzüch-

tung bei den wichtigsten Rebsorten• Weinbauliches Marketing, insbesondere• Wein und Tourismus• Wein und Gastronomie (Essen und

Wein)• Weinpraesentation• Sensorische Aspekte des Weines

Prof . Dr . Dieter Treuter

Auszeichnungen für Dr. Johannes HadersdorferIm Juli 2013 wurde Herr Dr . Johannes Ha-dersdorfer (Foto) im Rahmen des Tages der Studienfakultät Agrar- und Gartenbau-wissenschaften mit dem Preis der Max-Schönleutner-Gesellschaft ausgezeichnet . Der Vorsitzende der MSGW, Herr Dr . Josef Bosch, überreichte diese Auszeichnung persönlich und unterstrich damit die Ver-bundenheit mit den Agrar- und Garten-bauwissenschaften .

Kaum zwei Monate später wurde Herr Hadersdorfer mit dem internationalen Förderpreis der Rudolf Hermanns Stiftung geehrt . Mit diesem Preis werden alljähr-lich herausragende wissenschaftliche

Leistungen auf allen Gebieten des Garten- und Weinbaus unterstützt, die Bezug zur Anwendung haben .

Herr Dr . Johannes Hadersdorfer, Mitarbei-ter in der Arbeitsgruppe Steinobstzüch-tung unter der Leitung von Dr . Michael Neumüller am Fachgebiet für Obstbau, hat im Januar 2013 mit der Dissertation zum Thema „Development of an isother-mal nucleic acid amplification protocol for high-throughput monitoring of Plum pox virus infection in stone fruits“ mit dem Prädikat ‘sehr gut’ an der Technischen Universität München promoviert . Ihm ist mit dieser Arbeit ein wichtiger Fortschritt

in der Diagnose der Scharkakrankheit des Steinobstes (plum pox virus) gelungen . Die von ihm erarbeitete Methode ist innovativ und fertig zur Anwendung . Er hat damit eine herausragende wissenschaftliche Leistung im Bereich der Gartenbauwissen-schaften erbracht .

Dem jungen Wissenschaftler gelang es, die Methode der Loop mediated isothermal amplification (LAMP) zu etablieren, und er entwickelte Sharkavirus-Subtypen-spezifi-sche Sonden . Es gelang dem Doktoranden, für alle bekannten Sharkavirus-Stämme spezifische Primersets zu konstruieren . Dies ist insbesondere für die Sortenzüch-

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Prof. Dr. rer. hort. habil. Joachim Meyer emeritierte mit dem Ende des Sommersemesters

Am 27 . September 2013 verabschiedete sich Prof . Joachim Meyer mit einer letzten Vor-lesung von Kolleginnen und Kollegen am Campus Weihenstephan, von Koopera-tionspartnern und zahlreichen weiteren geladenen Gästen und Mitarbeitern . Sein launiger und gleichzeitig wissenschaft-licher Vortrag zum Thema „Ein Energie-schirm kommt selten allein“ umriss sei-ne kreative Forschertätigkeit und zeigte, wie wissenschaftliche Erkenntnisse zwar oft langsam aber dennoch in der Praxis Fuß fassen können . Er machte deutlich, dass die Forschung im Bereich Technik im Gartenbau ein fundiertes Verständnis physikalischer Zusammenhänge voraus-setzt, aber nur bei gleichzeitiger genauer Kenntnis der Pflanzenbiologie und der Kulturtechnologie funktionieren kann .

Ein Highlight seiner Forschungsarbeit ist das hochisolierte Gewächshaus, genannt die „Thermoskanne“, dessen Konzeption auf Energieeinsparung ausgelegt ist und diesbezüglich alle Rekorde einstellt . Der Problematik, mit dieser extremen Isolie-rung kulturtechnische und phytosanitäre Probleme zu provozieren, konnte Meyer durch gezielte Maßnahmen entgegenwir-ken . Energieschirme, Luftbewegung und Vegetationsheizung gehören zum Instru-mentarium . Prof . Meyer war auch stets ein Anliegen, die Regelung des Gewächshaus-klimas nicht nur an den Optima der Wachs-tumsfaktoren festzumachen, sondern die mögliche Bandbreite und die Anpassungs-fähigkeit der Kulturpflanzen auszunützen . Die Übertragung der Forschungsergebnis-se in die praktische Anwendung war Prof . Joachim Meyer immer ein großes Anlie-gen . Seine „Thermoskanne“ steht deshalb auch als Demonstrationsgewächshaus mitten in einem der wichtigsten Gemüse-anbaugebiete Deutschlands .

Dr . rer . hort . habil . Joachim Meyer wurde 1989 an die Technische Universität Mün-chen nach Weihenstephan berufen, wo er seitdem das Fachgebiet Technik im Garten- und Weinbau vertrat . Zuvor hat-te er an der Leibniz-Universität Hannover Gartenbauwissenschaften studiert, 1982 bei Prof . Dr .-Ing . Chr . Zabeltitz promoviert und schließlich habilitiert .

In Weihenstephan hat er sich um die Entwicklung des Gartenbaustudiums verdient gemacht und war sehr aktiv als stellvertretender Studiendekan der Studienfakultät Agrar- und Gartenbau-wissenschaften . Durch seinen persönli-chen Einsatz bei der Konzipierung und Einführung neuer Studiengänge trug er ganz entscheidend zum Erhalt der Gar-tenbauwissenschaften an der TUM in Weihenstephan bei . So gelang es ihm mit viel Kreativität und enormer Ausdauer, seine Idee eines internationalen Master-studiengangs Horticultural Science um-zusetzen . Dieser Studiengang verbindet die Partneruniversitäten Berlin, Bologna, Budapest, Wien und München in einem gemeinsamen Studiengang, der von der Europäischen Union im Erasmus Mun-dus-Programm über sechs Jahre gefördert wurde . Für diesen engagierten Einsatz für die Belange des gartenbauwissenschaft-lichen Studiums am Wissenschaftszen-trum Weihenstephan bedankte sich die Studienfakultät bei Prof . Dr . Joachim Mey-er im Jahr 2012 mit einer Dankurkunde und der Studiendekan überreichte die Ehrenna-del der TU München .

Prof . Dr . Dieter Treuter

tung von Bedeutung und unterstützt Un-tersuchungen zur Ausbreitung einzelner Virusstämme . Zudem kombinierte Herr Hadersdorfer das Verfahren mit einer ver-einfachten Probenaufbereitung, so dass damit ein effizienter und schnell durch-zuführender Nachweis des PPV vorgelegt werden konnte . Der Kontakt mit einschlä-gigen Firmen wurde hergestellt, deren Interesse geweckt und in Kürze ist mit der kommerziellen Verfügbarkeit entspre-chender Nachweiskits zu rechnen . Herr Hadersdorfer hat die Methode bereits in einer Publikation niedergelegt, die in Fach-kreisen große Beachtung findet .

Prof . Dr . Dieter Treuter

Preisträger Dr. Johannes Hadersdorfer bei der Bonitur im der Obstanlage (Foto Astrid Eckert)

Prof. J. Meyer im Kreis seiner internationalen Studierenden (Photo: Treutter)

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Prof. Dr. Joachim Meyer – der Vater des internationalen Masterstudiengangs Horticultural ScienceDie Lehre und der Kontakt mit den Stu-dierenden lag Joachim Meyer immer sehr am Herzen . Das war Antrieb für seinen unermüdlichen Einsatz, der nach langen und zähen Verhandlungen schließlich zu einem länderübergreifend funktionieren-den Studienplan führte . Die Flamme der Begeisterung auf die Kolleginnen und Kol-legen anderer Universitäten überspringen zu lassen, erforderte ein gutes Stück Arbeit und war nur mit großer Ausdauer zu errei-chen . Schließlich hat jede Universität ihre speziellen Vorstellungen über die wissen-schaftlichen, fachlichen Inhalte .

Auf der Ebene der Lehrenden war man sich jedoch vergleichsweise schnell einig, dass ein Zusammenlegen der jeweiligen Expertisen das Studienangebot nur berei-chern kann und ein solcher internationaler Studiengang ein zukunftsfähiges Modell darstellt . Die administrative Bewältigung war die weitaus größere Hürde, die nur mit Fingerspitzengefühl und Einfühlungs-vermögen in die Denkweise der Partner zu meistern war .

Joachim Meyer gelang es immer wieder, die Partner mit neuen, praktikablen Vor-schlägen zu überraschen, mit denen letzt-lich verwaltungstechnische Schwierig-keiten umgangen werden konnten . Dass das „Modell Meyer“ auch an den Partne-runiversitäten zur Konsolidierung der Gar-tenbauwissenschaften beigetragen hat, macht hat ein Schriftwechsel aus dem Jahr 2003 deutlich . Aus Wien kam beispielswei-se die Botschaft „Eine Zitterpartie bleibt es für uns … . Aber wie gesagt, mit dem Wei-henstephaner Kooperationsmodell sind wir da eher auf einem guten Kurs .“ Und aus Bologna kam die frohe Nachricht: „The situation now stands as: – the master in international horticulture is actually acti-vated at the Faculty of agriculture; it has two curricula, one in horticulture and one in horticultural economics . I will short-ly send you the letter of the Dean of the Faculty where the general agreement is stated .“

Wenige Monate später wurden die Verträ-ge unterzeichnet und im Herbst 2004 star-tete das Studienprogramm zunächst noch mühsam und mit geringer Studierenden-

zahl . Offenbar stellte die englische Spra-che doch eine unterschätzte Barriere dar . Fahrt nahm der Studiengang auf durch die Erasmus Mundus-Förderung, durch die Teilnehmerzahl auf über 20 anstieg .

Inzwischen wurde der Studiengang akkre-ditiert und hat eine internationale Sicht-barkeit und einen hohen Bekanntheitsgrad erreicht, denn auch nach dem Wegfall der europäischen Studienstipendien wurden für das laufende Semester über 40 Bewer-

bungen aus aller Welt verzeichnet . Zwei französische Partner Angers und Montpel-lier wurden mit diesem Semester ins Boot geholt Die Studien- und Prüfungsordnung wurde nachgebessert und im vergange-nen Oktober vom Seat der TUM ratifiziert . Die Entwicklung schreitet voran!

Prof . Dr . Dieter Treutter

Die Frucht der ersten gemeinsamen Betreuung einer Masterarbeit wird würdevoll verabschiedet. v.l. Prof. G. Costa, der Absolvent Dott. M. Fecondini, Prof. D. Treutter, Prof. J. Meyer, Prof. M. Tagliavini (Photo: Costa)

In Europa unterwegs mit der „ganzen Welt“; Prof. J. Meyer (rechts außen) als Gestalter zahlreicher Exkursionen (Photo: Kreuzpaintner)

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Ehemaligentreffen der „Fachrichtung V“ in WeihenstephanIm November 2012 wurde das Kind gebo-ren: wir könnten doch nach all den Jahren ein Ehemaligentreffen der Fachrichtung V „Landbewirtschaftung und Umwelt“ ma-chen . Grundlage war eine Adressliste aus dem Jahr 1997, die natürlich noch die Stu-dentenadressen beinhaltete .

Doch nachdem die ersten aktuellen Ad-ressen ermittelt werden konnten, funk-tionierte das Schneeballsystem . Schnell

waren alle Teilnehmer gefunden und das Treffen auf den 22 . Juni 2013 in Weihenste-phan festgelegt .

Bei einem gemütlichen Mittagessen im Bräustüberl wurden viele angeregte Ge-spräche geführt und die Zeit war leider viel zu kurz . Ab 13:00 Uhr trafen wir uns im Hörsaal 1 wie in alten Zeiten und lausch-ten Herrn Prof . Heißenhubers Ausführun-gen über die Veränderungen der letzten

Jahre in Weihenstephan . Anschließend wanderten wir über den Weihenstephaner Berg, um die neuen Gebäude zu besichti-gen . Den Tag ließen wir im Biergarten des Bräustüberls ausklingen und nahmen uns fest vor, diese Veranstaltung bald zu wie-derholen . Andrea Högl

Die Pflanze fragen, wie viel Nährstoffe sie brauchtDie optimale Ernährung der Pflanzen ge-winnt immer mehr an Bedeutung . Gründe hierfür sind die steigende Erdbevölkerung, die zunehmende Sensibilität gegenüber Umweltbelastungen, insbesondere des Grundwassers bei Überdüngung, sowie die Endlichkeit von Düngerlagerstätten, insbesondere bei Phosphat und die stei-genden Energiepreise welche die Dünge-mittelherstellung, insbesondere von Stick-stoff immer teurer machen .

Die heutige landwirtschaftlichen Betriebe werden immer größer . Diese großen Felder

zeigen häufig hohe Unterschiede in der Ertragsfähigkeit, was einen sehr unter-schiedlichen Düngebedarf auf den einzel-nen Teilflächen zur Folge hat . Bei der her-kömmlichen einheitlichen Düngung für den gesamten Schlag kommt es dabei zu entsprechender Über- oder Unterversor-gung der Pflanzen mit den oben geschil-derten Nachteilen . Ferner kommt hinzu, dass der Betriebsleiter, welcher die Ent-scheidung über die Düngemaßnahmen trifft, die Pflanzen gar nicht mehr sieht, da die Arbeiten von einem Mitarbeiter und gar Dienstleister durchgeführt werden .

Vor diesem Hintergrund wurde am Lehr-stuhl für Ökologischen Landbau und Pflanzenbausysteme ein Sensorsystem entwickelt, welches erlaubt die Nährstoff-gehalte in den Pflanzen schnell, berüh-rungslos und kostengünstig zu ermitteln . Das Spektralsensorsystem, das gemein-sam mit der Fa . Fritzmeier Umwelttechnik bis zur Praxistauglichkeit weiterentwickelt wurde, ist am Schlepper montiert wird und bestimmt während der Überfahrt den Ernährungsstatus der Pflanzen . Diese Analysedaten werden an einen Rechner im Traktor geschickt und mit anderen im

Foto: Andrea Högl

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Rechner hinterlegten Daten z .B . Karten zur Ertragsfähigkeit des Bodens auf den ver-schiedenen Teilbereichen im Schlag sowie Angaben des Landwirts über angestrebte Produktqualitätsmerkmale verrechnet und so in Echtzeit die optimale Dünger-menge für die verschiedenen Teilbereiche im Feld ermittelt . Diese Daten über die Düngermengen werden wiederum an den im Heck des Schleppers angebauten Dün-gerstreuer gesandt und auf diese Weise die jeweils optimale Menge an Nährstof-fen ausgebracht . Das System ist zusätzlich mit einem GPS-System gekoppelt, so dass damit sehr genau dokumentiert werden kann wie viele Nährstoffe an welcher Stel-le wann ausgebracht wurden .

Um dieses System anwenden zu können war es neben der technischen Entwick-lung notwendig Daten über optimale Nährstoffgehalte verschiedener Pflanzen für bestimmte Verwendungszwecke und verschiedener Ertragsleistungen zu erar-beiten . Die Idee Spektraldaten zur Bestim-mung des Nährstoffstatus der Pflanzen zu bestimmen ist nicht neu . Den TUM-Wis-senschaftlern ist es jedoch erstmals ge-lungen aus Spektralmessungen eine Ab-solutbestimmung des Nährstoffgehaltes in den Pflanzen vorzunehmen . Völlig neu war die Idee für die Düngung der Pflanzen je nach Ertragsleistung und Produktqua-

lität entsprechende Daten zu generieren und aufbauend darauf ein Düngesystem zu entwickeln .

Das genannte Verfahren stellt einen gro-ßen Fortschritt in der Düngung der Pflan-zen dar, da die bisherigen Düngeverfahren auf arbeits- und zeitaufwendigen Boden-probenahmen und deren Laboranalysen basieren und daher selten angewandt werden . Die verfügbaren Sensorsysteme müssen aufwendig kalibriert werden und berücksichtigen weder die Ertragsfähig-keit des Standorts noch die angestrebte Produktqualität .

Wir arbeiten bereits an weiteren techni-schen Lösungen über Spektraldaten auch andere Pflanzeneigenschaften zu bestim-men . Die Ergebnisse sind sehr vielverspre-chend . Wir gehen daher davon aus in 10 bis 20 Jahren werden am Traktor montierte multispektrale Sensorsysteme das Analy-segerät des Pflanzenbauers der Zukunft darstellen .

Dr . Franz-Xaver Maidl

Die vorn am Traktor angebrachten Sensoren kommunizieren mit dem am Heck angebauten Dünger-streuer. So bekommen die Pflanzen genau das an Nährstoffen, was sie brauchen · Quelle: Fritzmeier

Field work in EthiopiaAs part of my doctoral research, I have car-ried out a field work in Ethiopia during Oct 2012-March 2013 . Ethiopia has a population size of about 85 million and surface area of about 1 .2million Square Kilometers with di-verse agro ecology . It is an agrarian country where agriculture accounts for about half of the GDP . The country’s agricultural sector is anticipated to be among the worst hit by climate change . In the course of under-standing the impact of climate change in the country’s agriculture, I have surveyed two districts (i .e Wolmera and Dugda) . Wol-mera district is characterized by cool mid highland agro ecology whereas Dugda is characterized by tepid mid highland agro ecology . Some crops like Wheat and Tef are commonly grown in both districts whereas others like Maize is only commonly grown in Dugda and Barley in Wolmera district . Unmechanized low productive subsistence rain-fed agriculture is the dominant cere-al production system in the two districts as is the case in many parts of Ethiopia . In such systems plowing is mainly carried out by oxen pulling the traditional plough, harvesting is done by hand and all cereals except Maize are mainly threshed by cattle .

The main rain production season in the study area takes place during June-Sep-tember . During my visit of the two dis-tricts, harvesting and threshing of har-vested crops was either on its course or just finalized depending on the crop type and also the specific agro ecology of the districts . In some of the villages, ‚Debo‘, a cultural labor share cooperative, in which the labor of a number of people from the neighborhood pooled to assist one indi-vidual through promises of future reci-procity among participants, is practiced in harvesting and threshing activities .

Villagers in both districts were also ob-served earnestly participating in different water and soil conservation practice, initi-ated by the government .

As explained by the development agents, the initiative started 2-3 years ago with a vision to bring back the depleted natural resources like forests and also to improve water availability . While some farmers are optimistic about the outcome of the initi-ative some are not .

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Many of the farmers in the visited area prac-tice mixed farming in which in addition to crop production farmers own few number of cattle mainly for the purpose of plowing and threshing but also in some cases as a source of income and for own use of milk and milk products . As explained by some farmers, concerning division of labor in farm activity among family members, usually, men take the major part of crop production, women take the responsibility of milk and milk prod-ucts production, and children usually take the responsibility of herding cattle .

During the field work farmers were in-terviewed on their opinion regarding cli-mate change and its observed impact on productivity . The majority of interviewed farmers have showed concern about the trend in temperature and rainfall in the past years . And when asked what would be the reason behind the change in rain-fall and temperature trend, most of them linked it with deforestation . Regarding fu-ture climate condition some farmers took optimistic position by referring the soil and water conservation practices being

implemented in the area and expecting a positive outcome while others took a pes-simistic position . A series of many other questions were included in the interview and more interesting findings are expect-ed to come out from this field study in fu-ture analysis of the collected data .

The dung from the cattle is usually used either to fertilize the land or used as a source of fuel .

Lemlem Teklegiorgis-Habtemariam, Lehrstuhl für Produktions- und Ressourcenökonomie, TUM

Pictures (left side):Cattle threshing‘Debo’ activitySoil conservation practic(right side):Cattle grazingA pile of cow dung saved for fuel source

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Projekt zur Planung und Konzeption eines Rinder-schlachtbetriebes in KalmückienDas Projekt wurde am Lehrstuhl für Pro-duktions- und Ressourcenökonomie landwirtschaftlicher Betriebe der TUM in Freising – Weihenstephan im Rahmen bearbeitet und durch ein Bundeskanzler-Stipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung ermöglicht .

Ziel des Projektes war es, ein Unternehmen für Schlachtung und Verarbeitung von Rin-dern auf der Grundlage von deutschen Er-fahrungen für seine weitere Umsetzung in Russland in der Republik Kalmückien zu erstellen .

In den vergangenen 20 Jahren ist in Russ-land der Rinderbestand um fast 60 % ge-sunken . Das Land versorgt sich nur zu 70 % selbst mit Rindfleisch . Die Rentabilität der Rindfleischproduktion ist relativ gering . In diesem Zusammenhang ist die Rinderpro-duktion grundlegend neu zu strukturieren, nicht zuletzt weil in der Zeit der Sowjetuni-on es die Rinderhaltung und Rindfleisch-produktion nicht als eigenen Zweig der Landwirtschaft gab, sondern nur als ein Seitenzweig der Milchviehhaltung .

In Russland gibt es objektiv gesehen alle Voraussetzungen für eine effektive Ent-wicklung der Rinderproduktion sowohl kurz- als auch langfristig . Dazu gehört zum Beispiel das Vorhandensein von umfang-reichen natürlichen Weideflächen . Die Or-ganisation landwirtschaftlicher Projekte unterstützt der Staat beispielsweise mit Fördergeldern im Rahmen des nationalen Programmes „Die Entwicklung der Tier-haltung, Verarbeitung und Vermarktung von tierischen Erzeugnissen 2013-2020“; es sind auch deutlich niedrigere Steuern vorgesehen .

Das Projekt wurde für eine südliche Region Russlands erstellt, die ein enormes Poten-zial für die Entwicklung der Branche hat, nämlich die Region Kalmückien mit dem größten Rinderbestand der kalmückischen Rinderrasse . Diese Rinder sind eine lokale

Rinderrasse mit hoher Produktivität, die hohe Gewichtzunahmen auch unter wid-rigen Bedingungen (z .B . Fütterung, Pflege) erreichen .

Das Schlachtunternehmen wird in einer Schicht arbeiten . Im Zusammenhang mit den Bedingungen der Region sollen bis zu 250 Stück Vieh pro Tag geschlachtet werden . Unter diesen Bedingungen wird Bio-Fleisch höchster Qualität in Form von Rindervierteln (gekühlt und gefroren) hergestellt . Die Produkte werden laut des Planes in den lokalen Einzelhandelsketten und Supermärkten verkauft .

Kalmückien gehört zu den russischen Re-gionen, die die niedrigsten Pro-Kopf-Löhne und hohe Arbeitslosigkeit haben . Dies-bezüglich ist die Organisation des Unter-nehmens so geplant, dass Arbeitsplätze für 280 Personen aus verschiedensten Berufen und Beschäftigungen geschaffen werden . Es ist vorgesehen, die Mitarbei-ter in der Fleischproduktion und im Ma-nagement im Unternehmen fortlaufend zu trainieren und weiter zu bilden . Es soll auch ein entsprechendes Anreizsystem eingeführt werden .

Die notwendigen Investitionsgüter und Ausrüstungen (Produktion, Verarbeitung, Kläranlagen) werden von europäischen Unternehmen gekauft, um ein hohes Maß an Qualität und Nachhaltigkeit für das Unternehmen zu gewährleisten .

Shamidova Marina, Doktorandin an der Russischen Staatlichen Agrar-

Universität, Timirjasew Akademie Moskau,Lehrstuhl für Produktions- und

Ressourcenökonomie, TUM

Motorräder, Mythen, Landwirtschaft

Eindrücke von der Isle of ManAlleine die Nennung des Namens der un-gefähr auf halben Wege zwischen England und Irland in der Irischen See gelegenen Insel Man läßt die Herzen von passio-nierten Motorradfahrern höher schlagen . Finden doch auf dem Eiland seit 1907 all-jährlich die weltberühmten TT („Tourist Trophy“)-Motorradstraßenrennen statt . Ob ausgefuchster Profi oder lediglich be-geisterungsfähiger Amateur, die Isle of Man ist der Traum der Anhänger des Mo-torradsports . Zehntausende von ihnen verwirklichen sich diesen Traum und über-schwemmen das Mekka ihrer Liebhaberei jedes Frühjahr für einige Wochen mit ihren Maschinen . Nicht ungesagt soll bleiben, daß schwere, manchmal tödlich endende Unfälle eine traurige Begleiterscheinung dieses Spektakels sind .

Aber die ungefähr 55 km lange und bis zu 25 km breite, knapp 600 km² große Insel, die von etwa 90 .000 Menschen bewohnt wird, ist nicht nur ein Tummelplatz für donnernde Motorräder . Sie zeichnet sich vor allem durch eine reiche, von Mythen und Legenden umrankte Historie aus . Der Einfluß von Kelten und Wikingern ist bis auf den heutigen Tag spürbar . So kann man immer noch das auf das Keltische zurückgehende Inselidiom „Manx“ hören, wenn auch Englisch die allgemeine Ver-kehrssprache ist . Der Begriff „Manx“ ist darüber hinaus das Adjektiv für vieles, was speziell der Insel Man zugehörig ist und mit ihr zu tun hat .

„Freedom to Flourish“ – „Freiheit zur Entfaltung“Die Insel Man regiert sich, ähnlich den bri-tischen Kanalinseln Jersey oder Guernsey, selbst . Daß sie das nicht ohne Erfolg tut, zeigt nicht zuletzt die niedrige Arbeits-losenquote von 2,5 Prozent (Januar 2012) . Daneben manifestiert sich die Eigenstän-digkeit der „Manx people“, wie sich die Bewohner der Isle of Man bezeichnen, un-ter anderem in einer eigenen, wenn auch wertmäßig an das britische Pfund ange-lehnten Währung sowie mittels eigener Briefmarken . Für internationale Angele-genheiten zeichnet allerdings London ver-antwortlich; Königin Elisabeth II . ist Ober-

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haupt des Inselstaates, wo sie durch einen Lieutenant Governor (Vizegouverneur) vertreten wird .

Besonders stolz sind die „Manx people“ auf ihr vor über 1000 Jahren gegründetes, Tynwald genanntes Parlament . Da es seit seiner Entstehung ohne Unterbrechung zum Wohle des Insellebens tätig ist, gilt es als das zeitlich zusammenhängend am längsten aktive Parlament der Welt . Der Slogan „Freedom to Flourish“ - sinngemäß übersetzt mit „Freiheit zur Entfaltung“ - ist das die Insel beherrschende Motto . Es soll unterstreichen, daß die Isle of Man ein Ort ist, wo die Menschen ihren Möglichkeiten gemäß frei agieren können . Unterstützt wird dies durch eine kooperative Inselver-waltung, eine hervorragend ausgebaute Infrastruktur des Telekommunikationswe-sens, ein günstiges Besteuerungssystem sowie durch vernünftige, liberale Regelun-gen im Finanzbereich .

Letzeres bedeutet freilich nicht, daß die Isle of Man, wie häufig kolportiert, ein geeignetes Parkett für die Unterbringung oder „Wäsche“ von Schwarzgeld und der-gleichen mehr wäre . Das Gegenteil ist der Fall . Denn Organisationen wie der IMF („International Monetary Fund“) bestäti-gen der Inselregierung einen hohen Stan-dard und beste Zusammenarbeit, wenn es um die Bekämpfung von Kriminalität im globalen Finanz- und Bankenwesen geht .

Reichtum an historischen Stätten – ab-wechslungsreiche NaturDie mehrere Jahrtausende alte Geschichte der Isle of Man spiegelt sich in einer Reihe von Burgen, Abteien, Museen und sonstigen historischen Stätten wieder . Dazu gehören Relikte aus der jüngeren Vergangenheit, wie etwa das Wasserrad im alten Bergarbeiter-dorf Laxey, das an den auf der Insel ehedem praktizierten Bergbau erinnert . Am beein-druckendsten sind sicherlich die Burganla-gen von Peel an der Westküste und Rushen in der im südöstlichen Teil von Man befindli-chen Stadt Castletown, der alten Inselhaupt-stadt . Die jetzige Hauptstadt der Insel, das ungefähr in der Mitte des Ostufers gelegene Douglas, schmückt sich mit einer überaus prachtvollen und weitläufigen Uferprome-nade . Dies ist eine Reminiszenz an die Zeit, als Man das favorisierte Urlaubsziel der nor-

Douglas, die Hauptstadt der Insel Man mit Hafen und Uferpromenade

Die Burganlage Peel an der Westküste der Insel Man.

Schafweide auf der Insel Man

Einfahrt zur etwa 100 ha großen „Shenvalley Sound Farm“ im Süden der Insel Man

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denglischen Industriearbeiterschaft war . Der einst für die Insel wirtschaftlich so wichtige Tourismus hat sich, abgesehen vom jedes Jahr für kurze Zeit einfallenden Motorrad-tourismus, in südlichere Gefilde verlagert . Jetzt stehen die Finanzdienstleistungen für gut ein Drittel des Bruttosozialprodukts der Isle of Man . Douglas ist heutzutage in erster Linie der Sitz von Banken, Versicherungen und Reedereien, die viele der früheren Hotels als Bürogebäude nutzen .

Die Isle of Man ist mit einer äußerst ab-wechslungsreichen Natur gesegnet . Schrof-fe, felsige Küstenabschnitte wechseln sich mit sanften Sandstränden ab . Von Bäumen, Büschen und Stechginster bewachsene Täler sowie von Heidekraut bedeckte Berge, erge-ben einen Mikrokosmos all der Landschaf-ten, der sonst irgendwo auf den britischen Inseln anzutreffen ist . Vom höchsten Punkt der Insel, dem Gipfel des immerhin 621 m aufragenden Snaefell, der von einer von La-xey ausgehenden Bergbahn, der „Snaefell Mountain Railway“, erschlossen wird, kann man bei guter Sicht Irland, England, Wales und Schottland ausmachen . Wanderfreunde dürfte interessieren, das die Insel auf einem etwa 150 km langen, meist an der Küstenlinie entlang führenden Fußweg umrundet wer-den kann .

Vielseitiger Ackerbau, hoch entwickelte ViehwirtschaftDie höchst unterschiedliche Ausprägung der Insellandschaft schlägt sich naturgemäß bei den landwirtschaftlichen Flächen und deren Nutzung nieder . Während im flachen Norden und auf der leicht hügeligen Süd-spitze Ackerland anzutreffen ist, dominiert im bergigen, mittleren Teil von Man Grün-land . Das auf den etwa 4 .500 ha Ackerland erzeugte Getreide, überwiegend Futtergers-te, dient zum Einsatz in der inseleigenen Tierhaltung . Daneben werden noch etwas Hafer und Weizen geerntet . Ein speziell für die Isle of Man nicht zu vernachlässsigender Nebenaspekt des Getreideanbaues ist das Koppelprodukt Stroh . Werden doch dessen Ballen zur dringend gebotenen Absicherung besonders gefährlicher Straßenabschnitte der Motorradrennstrecken benötigt . Außer Getreide haben noch Ölsaaten wie Raps und Leinsamen, die vor allem für den Export nach England bestimmt sind, eine gewisse Bedeu-tung .

Rinderweide auf der Insel Man

Typische Farm auf der Insel Man

Die Südspitze der Insel Man

Denkmal für einen auf der Rennstrecke der In-sel Man tödlich verunglückten Motorradfahrer

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Neben ca . 53 .000 Mutterschafen, darunter Tiere der mit vier Hörnern ausgestatteten, pittoresk aussehenden Schafrasse „Manx Lo-aghton“, zählt man derzeit rund 11 .500 Rin-der, wovon etwa 4 .000 Milchkühe sind . Der typische landwirtschaftliche Betrieb der Insel wird als Familienbetrieb geführt und umfaßt im Durchschnitt ungefähr 100 ha Fläche . Aus den etwas über 40 Milchviehbetrieben ragt derjenige der Familie Sanders mit 400 Milch-kühen heraus . Dies nicht nur wegen der ho-hen Zahl der gehaltenen Tiere, sondern auch aufgrund von Auszeichnungen für besonde-re Effizienz in der Milcherzeugung, wie den prestigeträchtigen „Gold Cup 2003“ .

Die Viehhaltung der Insel wird komplet-tiert durch etwa 300 Muttersauen plus den entsprechenden Mastschweinen so-wie durch 12 .000 freilaufende Legehen-nen . Die Bestände bei Schafen und Rin-dern waren in den vergangenen Jahren stark rückläufig . So nahm die Anzahl der Mutterschafe um 12 .000 und die der Rin-der um 2 .500 auf die vorgenannten Werte ab, ein Umstand, der die nachgelagerten Bereiche - Handel, Schlachthof, Molkerei - gleichfalls negativ beeinflußte .

Ökonomische Situation der InselbauernDie Isle of Man pflegt zwar enge Beziehun-gen zur EU, ist aber nicht Teil von ihr . Deshalb erhalten die Insellandwirte auch keine EU-Subventionen . Die pflanzliche und tierische Produktion wird jedoch im Einklang mit EU-Vorschriften durchgeführt, so daß die land-wirtschaftlichen Erzeugnisse in andere eu-ropäische Länder exportiert werden können . Die Regierung der Isle of Man ist gehalten, ihren Landwirten in etwa den gleichen Un-terstützungsgrad zukommen zu lassen, wie er den mit ihnen konkurrierenden Landwir-ten benachbarter EU-Staaten gewährt wird . Die Zahlung der Mittel ist in der Regel an die Erfüllung von Auflagen zum Schutze von Natur und Umwelt gebunden . Des weiteren werden den Bauern Dienste wie Beratung, künstliche Besamung, tierärztliche Betreu-ung, Klassifizierung der Schafwolle, Untersu-chung der betriebseigenen Futtermittel und ähnliches mehr - teils kostenlos, teils gegen Bezahlung - angeboten .

Die Landwirte selbst bemühen sich um ver-besserten Zugang zu den Verbrauchern auf der Insel . Zur Vermarktung ihrer bekannt

hochqualitativen Produkte veranstalten sie Kampagnen wie das „Island of Man Food and Drink Festival“ . Dabei wird stets der „lo-kale Faktor“, das heißt die durch die Insella-ge und geringe Industrialisierung von Man bedingte, mit Schadstoffen kaum belastete, gesunde Umwelt, in der die Produkte erzeugt werden, betont . Diesen „lokalen Faktor“ führt man - mit Erfolg! - auch beim Export ins Feld . So hat es zum Beispiel das Fleisch der Läm-mer der langsam wachsenden Schafrasse „Manx Loaghton“ bis in die Regale des welt-bekannten Londoner Nobelkaufhauses Har-rods geschafft .

Trotz all dieser Hilfen und Bemühungen ist die ökonomische Situation der Farmer seit Jahren unbefriedigend . Soweit wie möglich, wird dies durch außerlandwirtschaftliche Ak-tivitäten, wie beispielsweise „Urlaub auf dem Bauernhof“, auszugleichen versucht . Für Be-sucher der Isle of Man bieten sich hier Unter-künfte in verschiedenen Preisklassen an, vom einfachen „Bed and Breakfast“ bis zur exklu-siven Herberge . Information darüber sind unter www .IsleOfManStayOnAFarm .com zu erlangen .

Dr . Walter Kreul, Dipl .-Ing .agr .

An der flach auslaufenden Nordspitze

Ferienstimmung an der Nordspitze

Ländliche Idylle im Norden

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Agrar- und gartenbauwissenschaftliche Exkursion nach ChinaDie diesjährige Exkursion, organisiert von Prof . Dr . Heißenhuber und PD Dr . Gandor-fer, führte im September ins Reich der Mitte . Am 16 . September 2013 brach eine Gruppe von 15 Studierenden vom Münch-ner Flughafen auf, um Themen wie die ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Agrarforschung, aber auch die Kultur und Geschichte des Landes zu erkunden . Unsere Route führte uns von Peking aus in die Provinz Hebei, wo wir Beratungs-projekte der China Agricultural University (CAU) besichtigten, bis nach Shandong . Natürlich darf auf einer Exkursion der kulturelle Aspekt nicht zu kurz kommen . An den ersten eineinhalb Tagen standen deshalb typische Sehenswürdigkeiten auf dem Programm . Am ersten Tag lud der neue Sommerpalast zu einem Spazier-gang ein . Die 290 Hektar große Parkanlage liegt nur wenige hundert Meter vom alten Sommerpalast entfernt . Nach dem 2 . Opi-umkrieg (1860) und dem Boxeraufstand (1900) wurde der Palast immer wieder aufgebaut und ist nun für Touristen ge-öffnet . Ein weiteres Muss ist ein Besuch auf der Chinesischen Mauer in Badaling . Die Große Mauer wird auf ca . 21000 km Länge geschätzt und wurde 1987 von der UNESCO als Weltkulturerbe ernannt . Das 600 km lange Teilstück in Badaling ist der bekannteste Abschnitt der Mauer und ist nicht nur bei chinesischen Touristen beliebt . Leider hatten wir an diesem Tag mit dem Wetter Pech . Die Sicht war sehr eingeschränkt und wir konnten nur we-nige Meter weit sehen . Dafür versöhnte uns der Besuch der Verbotenen Stadt am Nachmittag . Die Verbotene Stadt wurde 1406 von Kaiser Yongle aus der Ming Dy-nastie errichtet . Der Baukomplex ist mit einer 10 Meter hohen und 3 .428 Meter langen Mauer umschlossen . Die Anzahl der Räume in der Stadt beläuft sich auf 9 .999,5 . Dies hat symbolischen Charakter, da 10 .000 für Unendlichkeit steht . Wie die Chinesische Mauer wurde auch die verbo-tene Stadt 1987 UNESCO Weltkulturerbe .

An unserem dritten Exkursionstag be-suchten wir die China-Agricultural-Univer-sity (CAU) in Peking, wo wir ein intensives Workshop-Programm absolvierten . Die Themengebiete erstreckten sich von Kli-mawandel und Landwirtschaft, über Bo-

den- und Gewässerschutz bis hin zur länd-lichen Entwicklung . Im Gegenzug hörten wir auch zwei Vorträge über verschiedene Problemstellungen in China und die Vor-stellung der „Backyard-Projekte“, die wir in den darauf folgenden Tagen besichtigen konnten . Zwischen den Vorträgen gab es Zeit zur Diskussion und zum Austausch zwischen den Studierenden . Themen wie Precision Farming sowie die durchschnitt-lichen Betriebsgrößen und Ertragsniveaus in Deutschland lösten unter chinesischen Studierenden große Faszination aus . Zum anderen staunten wir, als Prof . Dr . Honyan Zahng von den kleinstrukturierten Betrie-ben und der intensiven Flächennutzung mit teilweise drei Ernten pro Jahr berich-tete . Der große Unterschied zwischen der bayerischen und der chinesischen Land-wirtschaft war uns im Vorhinein nicht so bewusst . Im Nordosten der Volksrepublik werden hauptsächlich Weizen und Mais angebaut . Das wichtigste Grundnah-rungsmittel im trockenen Norden ist somit der Weizen, ganz im Gegenteil zum Reis-anbau im subtropischen Süden . Dennoch sind zwei Ernten im Jahr möglich . Durch die einseitigen Fruchtfolgen ergeben sich verschiedene Probleme . Pflanzenkrank-heiten, Bodenabtrag, Wüstenbildung, Eutrophierung und Verschmutzung von Gewässern durch den hohen Gebrauch von Mineraldüngern sind häufig die Fol-ge . Das macht auch deutlich, dass es beim Umweltschutz in China noch erhebliche Probleme gibt . Im Vordergrund stehen die Nahrungsmittelproduktion und die Er-nährungssicherung der Bevölkerung . 40 Prozent der Bevölkerung Chinas sind in der Landwirtschaft beschäftigt .

Der folgende Exkursionstag führte uns in Richtung Quzhou County, ca . 400 Ki-lometer südlich von Peking, um dort die sogenannten „Science and Technology Ba-ckyards“, also Beratungsprojekte der Stu-dierenden der CAU zu besichtigen . Start der Backyard - Projekte war 2009 mit ei-nem Modelldorf und 14 ha Versuchs- und Demonstrationsfläche . Bis ins Jahr 2011 konnten diese auf 13 Dörfer in Quzhou County mit 573 ha Fläche ausgeweitet werden . Im Rahmen der Beratungspro-jekte leben die Studierenden vor Ort mit den Dorfbewohnern und vermitteln ihnen

Fachwissen in Bezug auf Anbaumaßnah-men (z .B . Maschineneinsatz, angepasste Düngung, Kooperation mit anderen Land-wirten usw .) . Ziel dieser Kooperation mit der Landbevölkerung ist es, das Leben auf dem Land attraktiver zu machen, das Ein-kommen der Familien zu stabilisieren und der Landflucht entgegenzuwirken, die in China ein sehr großes Problem darstellt . Während unseres Aufenthalts besuchten wir drei dieser Backyards, die alle eine et-was unterschiedliche Ausrichtung hatten .

Unsere nächste Station war Pingdu . Dort wurden wir von Herrn Dr . Klaus von der Hanns-Seidl-Stiftung (HSS) empfangen . Er arbeitet in der Provinz Shandong im Bereich der Dorfentwicklung und Neuord-nung . Die Hanns-Seidl-Stiftung arbeitet seit 1979 mit China zusammen und en-gagiert sich in drei Bereichen: Politik und Gesellschaft, Bildung sowie ländliche Ent-wicklung . Bei den Bildungsprojekten steht hauptsächlich die berufliche Bildung im Vordergrund . In China ist es bislang nicht üblich eine berufliche Ausbildung zu ab-solvieren . Die HSS versucht daher, in Ko-operation mit dem Ministry of Education und den Bildungsämtern Qingdao und Pingdu ein Berufsbildungszentrum aufzu-bauen . Das Konzept der Dorf- und Stadt-entwicklung in China sieht vor, zuerst die Infrastruktur völlig auszubauen und anschließend die Wohn- und Industriebe-bauung anzulegen . Oft legt die Regierung mehrere Dörfer zusammen, um Boden für die Landwirtschaft zu stellen . Die Aufgabe der Hanns-Seidl-Stiftung ist es, eine flexi-blere Planung sicherzustellen und bei der Flurneuordnung und Dorfentwicklung Hilfestellung zu geben . Darüber hinaus werden die Infrastruktur und die Versor-gung auf dem Land verbessert . Durch das Ansiedeln von Industrie wird gewährleis-tet, dass auch Arbeitsplätze außerhalb der Landwirtschaft vorhanden sind, um eine drohende Landflucht zu mindern . In dem besuchten Modelldorf ist Nan Zang Lou sozusagen das „Hauptdorf“ . Hier ist zum Beispiel eine Fabrik angesiedelt, die Pum-pen herstellt für die nahegelegene Erdöl-raffinerie . Die Fabrik gehört zu 50% dem Dorf und zu 50% privaten Investoren . Hier sind 80 Arbeiter beschäftigt, die ein über-durchschnittliches Gehalt beziehen . Nach

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der Besichtigung der vorhandenen Indust-rie, begutachteten wir die landwirtschaft-lichen Produktionsflächen . Hier werden jährlich zwei Ernten eingefahren bei einer Fruchtfolge aus Mais, Weizen und Karot-ten . Vorherrschend ist in dieser Region die Bewässerungslandwirtschaft, welche Probleme bzw . neue Herausforderungen schafft . In den letzten 20 Jahren ist der Grundwasserspiegel um 15 m abgesun-ken, mit all seinen negativen Auswirkun-gen . Der letzte Exkursionstag führte uns schließlich ins Berufs- und Lehrerfortbil-dungszentrum Pingdu mit der Außenstel-le Cuizhao für landwirtschaftliche Berufs-ausbildung, bevor wir von Qingdao über Peking unsere Heimreise antraten .

Schließlich bleibt festzuhalten, dass uns die Exkursionsreise nach China einen ein-maligen Eindruck in die landwirtschaftli-chen Produktionsbedingungen sowie in die kulturelle Vielfalt des Landes ermög-lichte . Der Austausch mit den chinesi-schen Wissenschaftlern und Studierenden war von großem Interesse beiderseits ge-prägt und soll auch in Zukunft beibehalten werden . In Anbetracht der gelungenen Ex-kursion möchten wir uns herzlich bei allen Sponsoren bedanken, die uns finanziell großzügig unterstützt haben . Dazu zählt insbesondere das Bayerische Hochschul-zentrum für China sowie die Studienfakul-tät für Agrar- und Gartenbauwissenschaf-ten der TU München . Unser großer Dank gilt insbesondere unseren Gastgebern in China: Professor Fusuo Zhang und seinen Kollegen von der China Agricultural Uni-versity in Peking und Herrn Dr . Michael Klaus (Hanns-Seidl-Stiftung) sowie allen weiteren Mitwirkenden beider Institutio-nen .

Sylvia Künz im Namen der Exkursionsteilnehmer

Fotos:

Oben: Gruppenfoto mit den Gastgebern vor der China Agricultural University (CAU) in Peking

Mitte:Trocknung der Maiskörner auf der Teer-straße

Unten:Party auf einem Dorf in der Provinz Hebei zusammen mit den Gastgebern

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Exkursion nach Äthiopien

Die Exkursion nach Äthiopien wurde von 20 .09 .2013 bis zum 28 .09 .2013 durch-geführt . Ziele der Exkursion waren Be-sichtigungen von landwirtschaftlichen Betrieben in Mischkulturgebieten mit Schwerpunkt Kaffee, von Monokultur-gebieten mit Schwerpunkt Teff, von Forschungszentren und Universitäten sowie auch von größeren modernen Betrieben mit Schwerpunkt Gartenbau . Die Exkursion wurde von AGCO und VWU finanziell unterstützt .

Insgesamt haben 20 Studierende mit 6 begleitenden Professoren und Mitglie-dern der VWU an der Exkursion teilge-nommen .

In der ersten Hälfte der Exkursion be-suchten die Teilnehmer die „Ormoia Far-mers Cooperative Union“, eine „Model Farm“ und das „Deberzeyit Agricultural Research Center“ zwischen Addis Ababa und Adama .

Die „Model Farm“ bewirtschaftet etwa 7 ha, davon 2 ha mit Leguminosen, den Rest hauptsächlich mit Teff . Teff oder Zwerg-hirse, wie man sie auch bezeichnet, ist das wichtigste Getreide in Äthiopien und wird vorwiegend als Brotgetreide, aber auch als Viehfutter verwertet . Es konnten Versuchsparzellen besichtigt werden, auf denen beispielsweise untersucht wird, wie sich Teff entwickelt, wenn er in Rei-hensaat oder traditioneller Breitsaat ge-sät beziehungsweise gepflanzt wird .

Das „Debrezeyit Agricultural Research Center“ beschäftigt sich mit den drei Kernthemen Pflanzenbau, Tierprodukti-on und natürliche Ressourcen .

In der zweite Hälfte der Exkursion be-suchten die Teilnehmer das „Ethio-German Agricultural Training Center“ in Kulumsa, „Wondogenet Agricultural Research Center“, „Wondogenet College of Forestry“ und die „University of Ha-wassa“ zwischen Adama und Hawassa . Das „Ethio-German Agricultural Training Center“ (ATC) wird vom BMELV und von verschiedenen deutschen Unternehmen wie z .B . AGCO unterstützt . Ziel des ATC ist es, angewandte Forschung zu betrei-

Die Exkursionsteilnehmer

Versuchsparzelle mit Teff

Kaffeepflanzen

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ben und dazu auch Fortbildungen für z .B . Schlepperfahrer und landwirtschaft-liche Lohnunternehmer anzubieten . Das „Wondgenet Research Center“ beschäf-tigt sich mit Forschung zu Aromapflan-zen und der Gewinnung und Analyse von ätherischen Ölen . Im Aromagarten werden fast 300 verschiedene Sorten von Aromapflanzen angebaut . Das Ins-titut pflegt eine enge Kooperation mit der Industrie sowie mit ausländischen Investoren . Am „Wondo Genet College of Forestry“ konnte die Gruppe unter anderem den vielschichtigen Aufbau der mehrstöckigen Agroforstgärten besich-tigen . Außerdem lernte die Gruppe die so genannte „falsche Banane“, Ensete, kennen . Zum Abschluss dieses Program-mes bekam die Gruppe auch einen Ein-druck von der Vermehrungsstation mit verschiedensten Baumsämlingen .

Die „University of Hawassa“ bietet Stu-dienplätze für insgesamt etwa 10 .000 Studenten, wovon rund 1200 im Bereich der Agrarwissenschaften ausgebildet werden . Die Exkursionsteilnehmer be-suchten die Laboratorien der Lehrstühle für Tierernährung, Pflanzenphysiologie und Phytopathologie . Dazu besuchte die Gruppe auch die Austernpilzzucht und einen weiteren Standort der Universität, der unter anderem die Stallungen des Versuchsbetriebs umfasste .

Am Ende hatten die Exkursionsteil-nehmer die Gelegenheit, ein „Coffee Warehouse and Grading Center“ und einen Kaffeeproduzenten in Sidamo zu besuchen . Ungefähr 1 Mio . Farmer aus der Region sind einbezogen und profi-tieren von diesem Kaffeehandel-System .

Anschließend besichtigte die Gruppe die Kaffeepflanzen bei einem Kleinbauern in ihrem ökologischen Umfeld . Neben Kaffee wird in diesem Gebiet auch Taro angepflanzt, eine immergrüne ausdau-ernde krautige Pflanze mit stärkehalti-gen Rhizomen, und weitere Kulturen wie Teff und Bananen . In der Regel sind 4-5 Kulturen auf einer Parzelle vorzufinden . Diese Kulturen können gut nacheinan-der, aber auch miteinander in der Saison gedeihen .

Im Anschluss an den Besuch der Kaffee-betriebe fuhr die Gruppe eine kleine Kaf-feezuchtstation an, die von einer Erzeu-gergemeinschaft betrieben wird .

Der Aufenthalt im Kaffeegebiet endete mit dem Besuch von einer „Coffee Re-search Station“ in Yirgalem . Im Fokus der Forschung stehen die Selektion von Krankheitsresistenzen, die Sammlung, Charakterisierung und Erhaltung von Keimplasmen sowie die Entwicklung von Hybriden . Die Verbesserung von marktfähiger und verbesserter Kaffee-qualität steht dabei an erster Stelle .

Gegen Ende der Exkursion standen noch zwei große Betriebe zwischen Hawassa und Addis Ababa auf dem Programm . Beim „Jittu Horticulture P .L .C .“ werden an dem besichtigten Standort auf 20 ha im Gewächshaus und 20 ha in Freiland Tomaten, Auberginen und Paprika ge-züchtet und angebaut . Es arbeiten dort zwischen 600 und 700 Festangestellte . Circa 50 .000 kg frische Tomaten werden pro Woche exportiert .

Die „AQ Rose Flower Farm“ produziert Rosen in Gewächshäusern, an dem be-treffenden Standort ca . 9 ha . Die Rosen-sträucher stehen 5-7 Jahre und werden täglich mehrmals geschnitten . Hierfür werden einheimische Arbeitskräfte vor allem für das Schneiden und das Verpa-cken benötigt .

Zusätzlich zu den oben genannten Pro-grammpunkten wurden verschiedene kulturelle und religiöse Einrichtungen im Lande besucht . Die „Meskel Celebra-tion – Finding of the Cross“, die „Rift Val-ley Lakes“ und das äthiopische National-museum in Addis Ababa waren einige Höhepunkte der Besichtigungen .

Dr . Getachew Abate Kassa

Ensete in Mischkultur

Tomaten für den Export

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Exkursion zur Fruit LogisticaDer Lehrstuhl Ökonomik des Gartenbaus und Landschaftsbaus organisierte vom 7 . bis 8 . Februar 2013 erstmals eine studen-tische Exkursion zur Fruit Logistica, der Weltleitmesse des Frischfruchthandels, die jährlich in Berlin stattfindet . Die teilneh-menden Studierenden hatten dort die ein-malige Möglichkeit, sich aus erster Hand über aktuelle Trends und Herausforderun-gen in diesem dynamischen und internati-onal geprägten Sektor zu informieren . Die mehrstündige Standführung mit Exper-tengesprächen, die unter anderem durch Beziehungen von Prof . Dr . Heike Mempel (Hochschule Weihenstephan-Triesdorf) er-möglicht wurde, war für die Studierenden eine hervorragende Gelegenheit erste Kon-takte zu Handel und Industrie herzustellen .

Der Rundgang begann in Halle 20, in der sich Aussteller aus Zentral- und Nordeuro-pa präsentierten . Erster Halt war am Stand der Gemüseringgruppe . Diese sorgt seit der Gründung im Jahr 1991 für das reibungslose Zusammenspiel von deutscher regionaler Produktion, Vermarktung und dem Lebens-mittel-Einzelhandel . Demzufolge steht das Geschäftskonzept des Gemüserings auf den drei Säulen, und zwar Eigenproduktion, Vermarktung sowie dem Bereich Handel und Dienstleistung . Der Gemüsering ist nicht nur einer der größten Gewächshaus-Produzenten in Deutschland sondern pro-duziert zusätzlich auf mehreren hundert Hektar Freilandgemüse . Darüber hinaus beliefern etwa 100 heimische Erzeuger den Gemüsering mit mindestens 80% ihrer Ware im Vertragsanbau .

Anschließend wurde in derselben Halle der Stand der QS Qualität und Sicherheit GmbH aufgesucht . Die QS Qualität und Sicherheit GmbH wurde 2001 als Reaktion auf die BSE-Krise gegründet und ist eine Initiative von Verbänden und Organisationen der Ernäh-rungswirtschaft . Anspruch des QS-Systems ist es, die Qualität von Lebensmitteln in al-len Stufen der Wertschöpfungskette, von der Produktion über die Verarbeitung bis hin zur Vermarktung zu sichern . Um dies zu gewährleisten wurden im Jahr 2012 ca . 1,7 Millionen Proben untersucht . Ursprünglich für Fleisch und Fleischwaren geschaffen, ist das System seit 2004 um Obst, Gemüse und Kartoffeln erweitert worden .

Ebenfalls in Halle 20 befand sich die IFCO SYSTEMS GmbH . IFCO betreibt als Logis-tikdienstleister einen weltweiten Pool von über 140 Millionen wiederverwend-baren Mehrwegbehältern . Das Konzept von IFCO sieht vor, dass die Ware vom Erzeuger bei der Ernte, eventuell nach entsprechender Reinigung des Produkts, direkt in die grünen Faltkisten gepackt wird . Nach dem Transport zum Lebens-mitteleinzelhandel (LEH) wird das Pro-dukt dort direkt aus der Kiste heraus an die Endverbraucher verkauft . Dadurch soll die Qualität von Obst und Gemüse bestmöglich erhalten bleiben . Die leeren Behälter benötigen zusammengeklappt nur ca . 1/6 des Transportvolumens und werden vom LEH an IFCO zur Reinigung zurückgeführt . Laut IFCO kann eine Kiste für bis zu 100 Umläufe genutzt werden und weist dadurch gegenüber Einweg-verpackungen sowohl ökonomische als auch ökologische Vorteile auf .

Anschließend ging es weiter zur Halle 6 .2, dort waren die Aussteller unter den Ober-begriffen International/ Afrika/ Asien zu-sammengefasst . Erste Anlaufstelle war in dieser Halle die Dole Fresh Fruit Europe GmbH . Seit der Gründung im Jahr 1851 als Handelsgesellschaft auf Hawaii, be-stimmen Bananen und Ananas bis heute das Kerngeschäft von Dole . Über die all-gemeinen Informationen zu Dole hinaus lernten die Studierenden auch den Ar-beitsalltag eines Agrarwissenschaftlers im Unternehmen kennen . Unser Gastge-ber bei Dole, Herr Thomas Landwehr stu-dierte an der TU Berlin Agrarwissenschaf-ten mit internationaler Ausrichtung . Herr Landwehr befasst sich bei Dole insbeson-

dere mit der Kontrolle der Produktionsbe-dingungen auf Ananasplantagen .

Nach dem Wechsel in die benachbarte Hal-le, diese stand unter demselben Motto, wur-de der Stand der Fyffe BV besucht . Dort er-fuhren die Studierenden, dass Edward Fyffe im Jahr 1888 die erste Kiste mit Bananen von den Kanarischen Inseln nach England importierte . Damit legte er den Grundstein für „Fyffes“, die älteste Fruchtmarke der Welt . Derzeit sind die wichtigsten Früchte im Sortiment von Fyffe Bananen, Ananas und verschiedene Melonenarten . In Europa hält sie derzeit Platz 2 unter den Bananen-importeuren und ist führender Vermarkter für Bio-Bananen .

Bei Rijk Zwaan wurden die Besucher schließlich von Christoph Steffl, Absolvent der Gartenbauwissenschaften an der TU-München, über den Stand geführt . Die Rijk Zwaan-Gruppe ist als Gemüsezüchter welt-weit in der Entwicklung qualitativ hoch-wertiger Sorten für professionelle Gemü-seanbauer aktiv . Speziell zur Fruit Logistica wurde eine beeindruckende Ausstellung zum Thema „die 5 Sinne“ konzipiert . Alle Standbesucher konnten sich einen Über-blick über Neuheiten und Trends auf dem Gemüsemarkt verschaffen, sowie Einblicke in die Firmenphilosophie gewinnen .

Zurück in Halle 6 .2 stand zum Abschluss die Cobana Fruchtring GmbH & Co . KG auf dem Programm . Begonnen hat Cobana im Jahr 1964 als Bananeneinkaufsgesellschaft, in der 48 Fruchtgroßhandelsbetriebe ihre Einkaufsinteressen bündelten . Die Cobana zählt derzeit in Europa zu den bedeutends-ten Fruchthandelsgruppen . Selbständige,

Gespräch am Dole-Stand

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Agrar- und gartenbauwissenschaftliche Exkursion nach Washington und Oregon Am Samstag den 28 . September 2013 startete unsere diesjährige Exkursion in zwei Gruppen mit Flügen von München über London bzw . Reykjavik nach Seat-tle . Abends angekommen, fuhren wir mit Mietautos noch nach Wenatchee in Wa-shington und übernachteten dort . Der erste Exkursionstag führte uns zu einer Fischbrutanstalt (National Fish Hatche-ry) im „bayerischen“ Ort Leavenworth . Dort werden Lachse von der Befruchtung an bis sie 18 Monate alt sind, aufgezogen und dann in den Columbia River entlassen . Dies ist nötig, da aufgrund des 1941 fer-tig gestellten Grand Coulee Damms eine Laichwanderung der pazifischen Lachse entlang des Flusses unmöglich wurde . Die Fischbrutanstalt dient der Abmilderung der negativen Auswirkungen des Damms . Am Nachmittag besuchten wir die 1 .200 ha große McDougall & Sons Apfelplanta-ge in Quincy Valley, die neben Äpfeln auch Birnen und Kirschen anbaut . Begleitet wurden wir von Rick Derrey von Enza Fruit, einer Tochtergesellschaft der BayWa . Diese Enza Fruit züchtet und vermarktet Clubs-orten Äpfel wie Envy, Pacific Rose, Jazz und Ambrosia . Diese Sorten können nur von einer begrenzten Anzahl an Erzeugern, die dafür eine Gebühr zahlen müssen, produ-ziert werden . Ziel solcher Clubsorten ist es, durch knappes Angebot einen hochpreisi-gen Markenapfel zu erschaffen .

Am nächsten Exkursionstag trafen wir uns an der Washington State University (WSU) in Pullman mit Jill McCluskey, Professorin für Agrarökonomie zur „Campus Tour“ . Mit einem Forstwissenschaftler ging es zu-erst zur einzigen Forschungseinrichtung

für Grizzly-Bären in ganz Nordamerika, danach zum Gehege der Hirsche und zu-letzt zu den Pygmy Rabbits, den kleinsten Hasen Amerikas . Anschließend fuhren wir zur organischen Farm der WSU, wo wir von John Reganold in die Materie der biologi-schen Nahrungsmittelerzeugung in den USA eingeführt wurden . Das Mittagessen konnten wir nach einer Führung im Wein-keller von Patrick Merry einnehmen . Am Nachmittag begleiteten uns Tom Marsh und Peter Tozer auf der „Palouse Grain Tour“, einer Fahrt durch den Südosten des Bundesstaates Washington, der aufgrund des sommertrocknen Klimas vom Wei-zenanbau geprägt ist . Wir hielten auch noch an der ehemals größten Sägemühle der Welt, der Potlatch Lumber Mill . In der Nähe von Lewiston besuchten wir den Nez Percé National Historical Park, eine Gedenkstätte und Museum des in dieser Gegend angesiedelten Indianerstammes .

Am dritten Exkursionstag besuchten wir zuerst den Lehrstuhl für „Food and Senso-ry Sciences“ von Frau Prof . Carolyn Ross, die sich mit Geschmacks- und Geruchsanaly-sen von Lebensmitteln befasst und ver-sucht diese reproduzierbar zu normieren . Im Anschluss besuchten wir die Käserei „Ferdinands Cheese and Ice Cream Ope-ration“, die ebenfalls Teil der Washington State University ist und neben Käse auch verschiedenste Eissorten produziert . Nach einer Mittagspause am Campus, bei der wir uns ein Bild von den Unterschieden amerikanischer und deutscher Studenten machen konnten, begaben wir uns ins Experimentallabor des Center of Behavi-oral Business Research . Dort wird mittels

deutschlandweit ansässige Fruchtgroß-handelsbetriebe sind dem Verbund ange-schlossen und sorgen dafür, dass die von Cobana Fruchtring gehandelten Produk-te an den wichtigsten Handelsplätzen in Deutschland vertreten sind . Darüber hin-aus bietet die „Cobana“ ihren Kunden ein umfassendes Dienstleistungskonzept mit Beratung, Beschaffung und Belieferung an .

Nicht nur die Studierenden, sondern auch die begleitenden wissenschaftlichen Mitar-beiter Dr . Markus Gandorfer und Dipl .-Ing . agr . Stefan Mair gewannen viele wichtige Informationen und neue Eindrücke . Für die Studierenden war außerdem sehr erfreu-lich, dass die Exkursion aus Studienbeiträ-gen finanziert werden konnte . Ein großer Dank gebührt den besuchten Firmen, für die Betreuung am Stand und Prof . Heike Mempel für die Hilfe bei der Organisation der Führung .

Sabine Groß, Lena Zieglmeier, Tobias Wieden-mann, Ka Ian Leong, Maurus Wollensak, Stefan

Mair - ergänzende Informationen wurden der jeweiligen Unternehmenswebseite entnommen

Threemile Canyon Farm in Oregon

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ökonomischer Experimente und Befra-gungen versucht den Entscheidungen von Konsumenten auf den Grund zu gehen . Im Anschluss fuhren wir zum universitäts-eigenen Milchviehbetrieb und zur Flei-schrinder-Zucht der WSU mit 150 Kühen und 200 Angus-Tieren .

Am 2 .10 . führte uns die Exkursion zur Threemile Canyon Farm in Oregon mit einer Gesamtfläche von etwa 38 000 ha . Diese setzt sich zusammen aus 9 300 ha Naturschutzgebiet, 16 000 ha bewässer-tes Ackerland und 12 700 ha Brachfläche . Hauptkulturen sind Kartoffeln, Mais und Luzerne, daneben Zwiebeln, Weizen, Min-ze und Karotten . 3 000 ha werden ökolo-gisch bewirtschaftet . Die 32 000 Milch-kühe werden in drei Melkzentren mit je zwei Melkkarussellen gemolken . Mit Nachzucht und Bullenmast sind mehr als 100 000 Tiere auf der Farm . Abgerundet wird der Betrieb mit einer Biogasanlage, in der die Gülle aus der Tierhaltung vergoren wird . Am Nachmittag ging es weiter zum Mid-Columbia Agricultural Research and Extension Center der Oregon State Univer-sity . Herr Prof . Steve Castagnoli führte uns insbesondere in den Birnenanbau ein, der ein Nischendasein in den USA führt, was zur Folge hat, dass auf diesem Gebiet we-nig Forschung stattfindet . Der Abschluss dieses Tages war die Besichtigung der be-eindruckenden Multnomah Wasserfälle und ein kurzer Halt am Crown Point State Park, von dem aus man die durch Gletscher

geformte Columbia River Gorge (Schlucht) überblicken kann . Die Nacht verbrachten wir in Portland, der größten Stadt Oregons .

Am 3 .10 . stand zunächst der Besuch des 1 600 ha großen Ackerbaubetriebs der Fami-lie Kraemer auf dem Programm, auf dem ca . 25 verschiedene Feldfrüchte angebaut werden . Es findet keine Direktvermark-tung statt, sondern es wird ausschließlich an den Großhandel „Frozen Market“ ge-liefert, da eine Direktvermarktung nicht den gewünschten Profit ergab . Bei Bewirt-schaftung und Ernte der Felder werden hauptsächlich mexikanische Arbeitskräfte eingesetzt . Die Weinernte wird größten-teils automatisch mittels Weinerntema-schine durchgeführt . Am Nachmittag stand die „Gathering Together Farm“, ein Gartenbaubetrieb mit Restaurant in Phi-lomath auf dem Programm . Dort werden auf 24 ha rein ökologische Produkte pro-duziert . Die Pflanzen im Gewächshaus werden auf einer Spezialfolie angepflanzt, wodurch der Boden schneller aufgeheizt und das Unkraut unterdrückt wird . Auf den Freiflächen werden die Sorten im 10-tägigen Rhythmus angepflanzt, um für die Direktvermarktung stets alle Produkte in gleicher Größe und Qualität vorrätig zu haben . Neben der Direktvermarktung auf den „Farmers-Markets“ werden verschie-dene Luxusrestaurants und Stammkun-den mit einer Gemüsebox beliefert . Weiter ging es zur Oregon State University (OSU) . Der Dekan der Agrarwissenschaften, Prof . Dan Arp, und die Prodekanin für Lehre, Prof . Jenny Diebel, gaben einen Überblick über die Universität und die Situation der Landwirtschaft im Bundesstaat Oregon . Anschließend berichteten uns Studentin-nen über das Studium an der OSU und führten uns auch über den Campus der Universität .

Am 4 .10 . besuchten wir in Newport das Hatfield Marine Science Center . Es ver-steht sich als eine Verknüpfung zwischen Forschung, Lehre und Beratung . Neben der engen Verbindung zur OSU arbei-tet auch es sehr eng mit anderen Wis-senschaftszentren zusammen . Der erste Schwerpunkt liegt auf der Erforschung des Ökosystems Meer und der Küste . Der zwei-te Schwerpunkt befasst sich mit der Pro-duktion von Meerestieren für den mensch-

Wir danken den Sponsoren:

Melkkaruselle Threemile Canoyon Farm

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lichen Verzehr . Anschließend stand uns die sehr lange Fahrt nach Seattle bevor .

Am Abreisetag dem 5 .10 . fuhren wir noch nach Downtown Seattle und besuchten den Pike-Place-Market am Hafen und be-schlossen die Exkursion mit einem wun-derschönen Ausblick vom Columbia-Cen-ter .

Mit vielen neuen und interessanten Ein-drücken und Erfahrungen traten wir unse-re Heimreise an . An der Exkursion nahmen 20 Studierende der Agrar- und Garten-bauswissenschaften sowie Prof . Jutta Roosen, Prof . Klaus Salhofer, Johanna Has-selbach und Dr . Harald Amon als Begleit-personen teil .

Wir möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich bei der Studienfakultät für Ag-rar- und Gartenbauwissenschaften für die finanzielle Unterstützung der Exkursi-on bedanken . Weiterhin gilt unser großer Dank unseren externen Sponsoren: bbv-Beratungsdienst GmbH, BayWa AG Mün-chen, und Max Schönleutner Gesellschaft Weihenstepahn e .V . . Sie haben es duch ihr großzügiges finazielles Engagement mög-lich gemacht, den von den Studierenden zu tragenden Eigenbetrag deutlich zu re-duzieren .

Prof . Dr . Jutta Roosen, Lehrstuhl für Marketing und Konsumforschung

Prof . Dr . Klaus Salhofer, Lehrstuhl für Volkswirt-schaftslehre – Umweltökonomie und Agrarpolitik

Ende eines kilomterlangen Stalls Three-mile Canyon Farm

Weinerntemaschine Ackerbaubetrieb Familie Kraemer

Blick vom Columbia Center

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Agritechnica 2013 – Studierende berichten …Am Donnerstag den 14 .November 2013 starteten die Studenten der Agrar- und Gar-tenbauwissenschaften der TU München pünktlich um 5:30 Uhr ihre Exkursion zur Agritechnica 2013 in Hannover . Organisiert wurde die Fahrt wie jedes Jahr von Frau Minges .

Nach einer langen Busfahrt kam unsere Gruppe überpünktlich in der altbekannten Jugendherberge in Hildesheim an . Nach der Zimmerverteilung stand der restliche Tag zur freien Verfügung . Am Nachmittag fuhr uns der Bus zum Messegelände Hannover . Ein Teil der Gruppe fuhr mit dem Zug nach Hannover, für diejenigen mit einer Young-Farmers-Party-Karte bestand ab 15 Uhr die Möglichkeit, die Messe zu besuchen . Einige Studenten nutzen diese Gelegenheit, um sich einen Überblick über die zahlreichen Messehallen zu verschaffen . Am Abend besuchte der Großteil der Reisegruppe die Young-Farmers-Party in der TUI Arena, wel-che ausverkauft war .

Am nächsten Morgen fuhr uns der Bus in Richtung Messe . Für den Exkursionstag waren zwei Standbesuche mit Vorträgen und Führungen für die Studenten der Ex-kursion vorgesehen . Der erste Vortrag bei AGCO begann beizeiten um 9 Uhr, sodass wir auf geradem Weg in die große Halle von Fendt und Co . eilten . Nach einer klei-nen Verspätung aufgrund des hohen Be-sucheransturms auf die sehr gut besuchte Halle, konnte die Führung dann doch noch halbwegs pünktlich beginnen . Der Vortrag und die Führung über alle Messestände der verschiedenen Marken des Konzerns weck-te das Interesse aller Zuhörer . Wir konnten interessante Einblicke in das Unternehmen bekommen . Zur Mittagszeit fand die zwei-te Führung auf dem Stand von Krone statt . Wir wurden über die Produktneuheiten so-wie die Karrieremöglichkeiten aufgeklärt . Der restliche Messetag stand den Studen-ten zur freien Verfügung . Für die erste Ex-kursionsgruppe ging um 18:00 der Messe-tag zu Ende und die lange Rückreise nach Freising konnte beginnen .

Zu dieser Zeit kehrte bereits die zweite Exkursionsgruppe in der Jugendherberge Hildesheim ein . Diese fuhr am Freitag, den 15 . November, in Freising los und besuchte

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am darauffolgenden Tag die Agritechnica . Für diese Gruppe waren ebenso die Stand-besuche bei AGCO und Krone vorgesehen . Auch an diesem Tag endete die Exkursion um 18:00 Uhr am Bus . Beide Fahrten waren voll ausgebucht, was für eine interessante und sehr gut organisierte Exkursion spricht .

Christina Köstler

Vom 10 . bis 16 . November fand in Hanno-ver die mit 450 000 Besuchern weltweite größte Landtechnik Messe, die Agritech-nica, statt . Die TU München wurde wie schon in den Jahren zuvor durch ein Team aus Studenten und Mitarbeitern des Lehr-stuhls für Agrarsystemtechnik vertreten . Der Stand befand sich im Campus-Bereich der Halle 2 des Messegeländes und wurde von zahlreichen Messegästen besucht . Un-ter den Besuchern waren vor allem junge Leute, die sich für ein Studium in Weihen-stephan interessieren . Neben den Schülern,

die kurz vor dem Abitur stehen und sich auf der Agritechnica über die Bachelorstudi-engänge der verschiedenen Universitäten informierten, kamen dieses Jahr auch sehr viele Studenten anderer Universitäten an den TU-Stand um sich nach den Master-studiengängen zu erkundigen . Neben den Gesprächen mit potentiellen Studenten fand auch ein reger Austausch mit zahlrei-chen interessanten Gesprächspartnern aus der Landtechnikbranche statt, mit denen gemeinsame Projekte, Abschlussarbeiten oder andere Kooperationsmöglichkeiten besprochen wurden .

Das Highlight des diesjährigen Messe-standes war sicherlich das Modell des Lehrstuhls für Agrarsystemtechnik, das die Forschung zum Thema Prozessoptimierung veranschaulichte und viele junge und alte Besucher an den Stand lockte .

Die Agritechnica in Hannover ist für Studen-

ten ein idealer Ort, um die weltweite Land-technikbranche und die Gesichter dahinter kennen zu lernen . Beinahe jedes Unterneh-men der Branche ist vertreten und es ent-wickeln sich oft sehr interessante Gesprä-che die ungeahnte Türen für gemeinsame Projekte, Abschlussarbeiten und vielleicht sogar den Berufseinstieg öffnen . Besonde-rer Dank der Studenten gilt Frau Susanne Minges (Alumni und Career Service), die in diesem Jahr trotz kurzfristiger Absage der Unterkunft und schwerer Erkältung für die komplette Organisation des Messeauftritts gesorgt hat . Auch Herrn Studiendekan Prof . Bernhardt danken die Studenten für die Unterstützung auf der Messe .

Die TU München wird auch auf der Euro-tier 2014 und der Agritechnica 2015 wieder vertreten sein - wir freuen uns über Ihren Besuch!

Josef Bosch und Tobias Wiedenmann

Messeauftritt auf der Rottal-Schau 2013Das Karpfhamer Fest fand vom 29 . August bis 03 . September 2013 in Bad Griesbach statt . Gleich daneben befindet sich das Ausstellungsgelände der Rottal-Schau . In Branchenkreisen gilt die Rottal-Schau als eine der wichtigsten Landwirtschaftsmes-sen . Auf über 60 .000 qm Freigelände und 6 .000 qm Hallen zeigen rund 500 Firmen und Organisationen aus der gesamten Bundesrepublik und dem benachbarten Ausland ein breites Angebot aus der Land- und Forstwirtschaft .

Mit kräftiger Unterstützung der VWU und zahlreichen Agrar – und Gartenbauwissen-schaftsstudenten präsentierte sich die Stu-dienfakultät Agrar- und Gartenbauwissen-schaften auf der Rottal-Schau . Wie in den letzten Jahren war die Studienfakultät mit einem Informationsstand in der Agrarhalle vertreten .

Die Studierenden am Stand standen Stu-dieninteressierten, Eltern und ganz allge-mein Besuchern, die sich über das Agrar- und Gartenbaustudium in Weihenstephan informieren wollten, mit Rat und Tat zur

Seite . Immer wieder wurden wir auch nach unserer Meinung zu aktuellen landwirt-schaftlichen Themen oder nach Problem-lösungen gefragt . Außerdem besuchten einige Weihenstephaner Absolventen den Messestand, welche sich bei den Studenten nach der aktuellen Situation in Freising er-kundigten . Diese Absolventen waren häu-

fig selbst als Aussteller auf der Messe und nutzten die Gelegenheit mit den jungen Studenten in Kontakt zu kommen . Die-se Gespräche gaben Anregungen, welche Wege man nach dem Studium einschlagen kann und welche Vielfalt an Arbeitsmög-lichkeiten uns offen steht .

Christina Köstler

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Fach für Fach

Wirtschaftslehre des Landbaus –Lehrstuhl für Produktions- und Ressourcenökonomie landwirtschaftli-cher Betriebe (Agricultural Production and Resource Economics) (Prof. Dr. Johannes Sauer)

Ordinarienwechsel und LehrstuhlumbenennungMit 1 . Oktober 2013 trat Herr Prof . Dr . Johannes Sau-er aus Kiel die Nachfolge von Herrn Prof . Dr . Dr . h .c . Heißenhuber an . Zugleich wurde der Lehrstuhl von „Wirtschaftslehre des Landbaues“ in „Produktions- und Ressourcenökonomie landwirtschaftlicher Be-triebe“ (Agricultural Production and Resource Eco-nomics) umbenannt .

NeueinstellungenDaniel Wüpper ab 18 .11 .13Projektthema: Welche Möglichkeiten und Limitie-rungen gibt es für Ananas-Kleinbauern in Ghana, ihr Einkommen nachhaltig zu erhöhen und welche Faktoren beeinflussen besonders ihre Entscheidun-gen? (u .a . Modellierung der Untersuchungsfragen mittels Verhaltens-Modellen) .

Besondere VeranstaltungenAbschiedskolloquium Prof . Heißenhuber am 13 .09 .13(s . eigener Bericht)

PromotionenRico Hübner am 15 .07 .2013, Thema: „Sozioökonomi-sche Bewertung von Landnutzungsstrategien für den Klimaschutz – Auswirkungen auf Flächennut-zung, Natur und Landschaft“

Monika Zehetmeier am 28 .11 .2013, Thema: „A sys-tem approach to quantify greenhouse gas emissi-ons and key parameters from dairy cow production as affected by milk yield and breed“

GastwissenschaftlerMarina Shamidova, Russland, September 2012 – No-vember 2013 (Bundeskanzler-Stipendiatin der Alex-ander von Humboldt - Stiftung)Erin Chang, Taiwan, Juli 2012 – April 2014Lemlem Teklegiorgis Habtemariam, Äthiopien, Mai 2012 – Mai 2015 (KAAD-Stipendiatin)

ExkursionenExkursion nach China (16 .09 .2013 – 24 .09 .2013)Leitung: Alois Heißenhuber, Markus Gandorfer

Exkursion nach Äthiopien (20 .09 .2013 – 28 .09 .2013)Leitung: Getachew Abate Kassa

AuslandsaufenthalteProf . HeißenhuberShanghai (China), 16 .09 . - 24 .09 .13, Workshop mit Chinesischen Studenten

Dr . Monika ZehetmeierDublin (Irland), 24 .06 . - 26 .06 . 2013: International Con-ference „Greenhouse Gases and Animal Agriculture“Nantes (Frankreich), 26 .08 . - 30 .08 .2013: 64th Annual Meeting of the European Association of Animal Sci-ence, Secretary - Livestock Farming SystemsEdingburgh (Schottland), 24 .09 . - 27 .09 .2013: Inter-national Conference „Sustainable Intensification: The pathway to low carbon farming“

AuszeichnungenProf . Dr . Alois HeißenhuberVerleihung der Staatsmedaille in Silber des Baye-rischen Staatsministeriums für Ernährung, Land-wirtschaft und Forsten durch Herrn Staatsminister Ludwig Brunner am 17 .10 .2013

Dr . Karl von KoerberVerleihung des Münchner Umweltpreises der Lan-deshauptstadt München am 5 . 12 . 2013 im Rathaus München für besondere Leistungen auf dem Gebiet des Umweltschutzes und Würdigung seines bishe-rigen Lebenswerkes

Tagungen und VorträgeProf . Dr . Alois Heißenhuber29 .08 .13, Triesdorf, AGGF Tagung 2013, Vortrag: „Hei-mische Eiweißfuttermittel – Chancen und Grenzen“13 .09 .13, Kolloquium Freising-Weihenstephan, Vortrag: „Anregungen für eine Agrarökonomie, die der Gesell-schaft dient“18 .09 .13, Peking, Vorträge: „Sustainable Intensification of Food Production“ sowie „EU Common Agricultural Policy“17 .10 .13, Grub, Klausurtagung der Führungskräfte des StMELF, Vortrag: „Künftige Herausforderungen für die bayerische Landwirtschaft“29 .10 .13, Halle, Leopoldina-Symposium, Vortrag: „Land-nutzung in Deutschland im Spannungsfeld gesell-schaftlicher Partialinteressen (Verbraucher-Landnut-zer-Naturschutz)13 .11 .13, Berlin, Tagung Agrobiodiversität im Grünland – Nutzen und Schützen, Vorträge: „Technische Innovati-onen zur Nutzung artenreicher Grünlandaufwüchse“ und „Schlußfolgerung aus der Grünlandtagung“

Dr . Monika Zehetmeier19 .09 .2013, Freising-Weihenstephan, Hans-Eisen-mann Zentrum, 4 . Agrarwissenschaftliches Sympo-sium, Vortrag: „Produktionssysteme zur Erzeugung von Milch und Rindfleisch: Flächenanspruch und

Auswirkungen auf das Klima“25 .09 .2013, Edinburgh (Schottland), Vortrag: „An assessment of the parameters that influence the greenhouse gas emissions, beef output and land use of dual purpose and specialized German dairy production systems“7 .10 .2013, Freising-Weihenstephan, BAT-Tagung, Vor-trag: „Leistung pro/kontra Umwelt –Treibhausgas-Emissionen und Flächennutzung“7 .11 .2013, Berlin, DRV-Tagung, Vortrag: „Nachhaltig und wirtschaftlich – Haltungssysteme auf dem Prüfstand“

Dr . Karl von Koerber11 . 6 . 2013, Sigmaringen, Hochschule Albstadt-Sig-maringen, „Studium Generale Ringvorlesung“ mit dem Schwerpunkt Nachhaltige Ernährung . Vortrag: „Nachhaltige Ernährung - Essen für die Zukunft?“ 20 . 7 . 2013, Kherson (Ukraine), Tagung und Buchprä-sentation der russischen Ausgabe des Buches „Voll-wert-Ernährung – Konzeption einer zeitgemäßen und nachhaltigen Ernährung“ .6 ./7 . 9 . 2013, Bonn, Universität Bonn, VDOE-Jahres-tagung „VDOE-Erfahrung für die Zukunft: Märkte, Macher, Trends und Themen“ . Vortrag: „Nachhalti-ger Teller – Strategien für gesunde Ernährung und verantwortungsvolles Handeln bündeln“10 ./11 . 10 . 2013, Berlin, Internationale Konferenz „Ele-ments of a Greenhouse Gas Neutral Society“ des Umweltbundesamts . Vortrag: „Climate relevance of food – which changes in societal values and consu-mer behavior are necessary?“ 14 . 11 . 2013, Wädenswil (Schweiz), Züricher Hoch-schule für Angewandte Wissenschaften, Wädens-wiler Lebensmitteltagung „Nachhaltigkeit und Energie in der Lebensmittelkette“ . Vortrag: „Nach-haltige Ernährung als Antwort auf die globalen He-rausforderungen Klimaschutz und Welternährung“ 2 . 12 . 2013, Bonn, Universität Bonn, Studentensym-posium „Pflanzliche Ernährung: Was steckt drin?“ Vortrag: „Nachhaltig essen – gut für den Planeten und die Welternährung“

Berufung in wissenschaftliche GremienDer World Wide Fund For Nature (WWF) berief K . v . Koerber erneut in die Jury des Projekts „2°Campus – unser Klima, deine Zukunft“ . Das Projekt wählt Jugendliche für ein Studien- und Umsetzungspro-gramm aus .

Die Landesvereinigung für den ökologischen Land-bau in Bayern (LVÖ) berief Dr . Karl von Koerber in die Jury für „Die besten bayerischen Bio-Produkte“, gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

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PromotionMonika Zehetmeier, Dr. agr.: Treibhausgas-Emissio-nen und wesentliche Parameter von Milchproduk-tionsverfahren unterschiedlicher Milchleistung und Milchviehrasse – eine Systembetrachtung

Klimaschutz stellt weltweit eine zentrale Heraus-forderung dar . In diesem Zusammenhang besteht angesichts steigender Nachfrage nach Milchpro-dukten zunehmendes Interesse darin, Milch mit möglichst geringen Treibhausgas (THG)-Emissio-nen zu erzeugen . Um THG-Leakage-Effekte (Ver-schiebung von THG-Emissionen von einem Produk-tionsbereich bzw . einem Land zu einem anderen) zu vermeiden, besteht die Notwendigkeit, die engen Beziehungen zwischen Milch- und Rindfleischpro-duktion sowie dem Flächenbedarf bei der Bestim-mung von THG-Emissionen der Milchproduktion zu berücksichtigen . Ziel dieser Arbeit war es, die Auswirkungen einer Milchleistungssteigerung in der Milchviehhaltung auf THG-Emissionen und weitere Kennzahlen zu quantifizieren . Ein beson-deres Augenmerk wurde dabei auf die Methode zur Erfassung der Verknüpfung der Milch- und Rind-fleischproduktion gelegt . Ein weiteres Ziel bestand darin, Unsicherheiten, die bei der Modellierung von THG-Emissionen auftreten, zu klassifizieren und diejenigen Parameter zu ermitteln, die den größten Einfluss auf die Variation der THG-Emissionen ha-ben . Die Bearbeitung der Fragestellungen erfolgte in drei Teilbereichen .

Im ersten Teil dieser Arbeit wurde ein deterministi-sches Modell zur Vorhersage von THG-Emissionen, Flächenbedarf und ökonomischen Kennzahlen un-terschiedlicher Milchvieh- und Rindfleischprodukti-onssysteme erstellt . Dabei wurde der Ansatz einer Lebenszyklusanalyse gewählt . Zwei Szenarien wur-den betrachtet: konstante Milch- und abnehmende Rindfleischproduktion (von Schlachtkühen und der Ausmast nicht zur Nachzucht benötigter Kälber - Szenario 1) und Konstanthaltung der Milch- und Rindfleischproduktion (der Rückgang des Rindflei-schanfalls wird mit Rindfleisch aus der Mutterkuh-haltung kompensiert - Szenario 2) . Die modellier-ten Milchproduktionssysteme variierten in Bezug auf die Milchleistung (6 .000, 8 .000 und 10 .000 kg Milch/Kuh und Jahr) und Rasse . Als Fütterungssys-tem wurde eine Ganzjahressilage mit Silomais- und Grassilage ergänzt durch Heu und entsprechende Mengen an Kraftfutter (Weizen, Gerste, Körnermais, Sojaextraktionsschrot) gewählt . Unter der Annah-me des ersten Szenarios zeigte sich ein Rückgang der THG-Emissionen mit steigender Milchleistung . Unter der Annahme einer konstanten Milch- und Rindfleischproduktion (Szenario 2) zeigten die Sys-

teme mit 6 .000 und 8 .000 kg Milch/Kuh und Jahr vergleichbare THG-Emissionen . Ein weiterer Anstieg der Milchleistung (10 .000 kg Milch/Kuh und Jahr) einhergehend mit einem Wechsel der Milchviehras-se von einer Zweinutzungs- zu einer spezialisierten Milchrasse führte zu einem Anstieg der THG-Emis-sionen um 8% . Auch der Bedarf an Grünland und Ackerfläche erhöhte sich mit einem Anstieg der Milchleistung und der Annahme konstanter Milch- und Rindfleischproduktion . Die Untersuchungen haben gezeigt, dass die Umweltwirkungen (THG-Emissionen) und der Flächenbedarf bei einem An-stieg der Michleistung in der Milchviehhaltung vor allem von der Menge und Art des Fleisches (Rind-

fleisch, Schweinefleisch oder Geflügel) abhängig ist, welches den Rückgang des Rindfleisches aus der Milchviehhaltung kompensiert .

Unter der Annahme einer steigenden Milchleistung und konstantem Rindfleischbedarf führt die damit verbundene Ausweitung der Mutterkuhhaltung ten-denziell zu steigenden THG-Emissionen . Diese Kon-sequenzen sind aber unterschiedlich zu beurteilen . Sofern Mutterkühe mit Futtermittel versorgt wer-den, die für den Menschen nicht unmittelbar verwer-tet werden können (z .B . Gras und Heu von absolutem Grünland), leisten diese Produktionsverfahren einen wichtigen Beitrag zur Erweiterung der Nahrungsba-

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sis . Sofern Mutterkühe bzw . Wiederkäuer mit auch vom Menschen nutzbarem Protein gefüttert wer-den, schmälert dies die Nahrungsversorgung .

Im zweiten Teil dieser Arbeit wurde das determinis-tische Modell weiterentwickelt . Ein stochastisches Modell wurde erstellt mit Hilfe von Monte Carlo Simulationen, um den Einfluss der Unsicherheit der Inputparameter auf die modellierten THG-Emissi-onen zu testen . Dabei wurden die Unsicherheiten zunächst nach der Art der Unsicherheit klassifi-ziert: epistemische Unsicherheit der Emissionsfak-toren aufgrund mangelnder Daten(-qualität) oder methodischen Unsicherheiten und Unsicherheit aufgrund von Variabilität durch inhärente Variabi-lität der Emissionsfaktoren und produktionstech-nischen Parameter (Zwischenkalbezeit und Remon-tierungsrate) . Diese Differenzierung ist bedeutsam, da diese Arten der Unsicherheit unterschiedliche Ursachen haben und unterschiedlich behandelt werden müssen in Bezug auf die Vermeidung von THG-Emissionen . Weiterhin wurden zwei verschie-dene Systemgrenzen im Emissionsmodell berück-sichtigt: die Systemgrenze „Milchviehbetrieb“ (alle THG-Emissionen werden zwischen Milch und den Nebenprodukten nach unterschiedlichen Regeln aufgeteilt) und „Systemerweiterung“ (Rindfleisch von Schlachtkühen und aus der Ausmast nicht zur

Nachzucht benötigter Kälber ersetzt Rindfleisch aus der Mutterkuhhaltung; dadurch werden THG-Emissionen vermieden; es erfolgt eine THG-Gut-schrift für die Milchviehhaltung) .

Die Wahl der Systemgrenze zeigte den größten Einfluss auf die Höhe und Variation der modellier-ten THG-Emissionen . Im Falle der Systemgrenze des Milchviehbetriebs zeigte sich, dass die höher leistenden Milchproduktionssysteme bei hoher Wahrscheinlichkeit niedrigere THG-Emissionen pro kg Milch aufweisen . Im Falle der erweiterten Sys-tembetrachtung kehrte sich die Rangfolge um . Die Ergebnisse des deterministischen Modells wurden weitgehend bestätigt .

Unsicherheit aufgrund von Variabilität bei produk-tionstechnischen Parametern hatte den geringsten Einfluss auf die Variation der modellierten THG-Emissionen . Die größte Variation der THG-Emissio-nen war bei niedrig leistenden Milchviehhaltungs-systemen zu beobachten . Dies weist darauf hin, dass dort die größten Möglichkeiten einer Reduk-tion von THG-Emission bestehen . Die Variation der modellierten THG-Emissionen erhöhte sich deutlich im Falle einer gemeinsamen Aufnahme von episte-mischer Unsicherheit der Emissionsfaktoren und Unsicherheit aufgrund von Variabilität in produkti-

onstechnischen Parametern . Bei der Systemgrenze „Milchviehbetrieb“ lieferte der Emissionsfaktor zur Vorhersage der Lachgas (N2O) -Emissionen aus dem Stickstoffeintrag in den Boden den größten Beitrag zur Erklärung der Variation der modellierten THG-Emissionen . Die Unsicherheit des Emissionsfaktors setzt sich zusammen aus der Unsicherheit einer ex-akten Vorhersage der N2O-Emissionen (epistemische Unsicherheit) sowie einer inhärenten Variabilität der N2O-Emissionen in Bezug auf Zeit und Standort . Eine Verbesserung der Vorhersage von N2O-Emissionen kann zu mehr Sicherheit in Bezug auf die Ergebnisse von modellierten THG-Emissionen führen . Informa-tionen über standortspezifische N2O Emissionen können dazu genutzt werden, um THG-Vermei-dungsstrategien durch standortangepasste Boden-bewirtschaftung anzuwenden (z .B . Verringerung der Bodenverdichtung, angepasstes Güllemanagement, Wahl einer geeigneten Fruchtart) .

Im Falle der erweiterten Systembetrachtung erklär-te die Unsicherheit des Emissionsfaktors für Mut-terkuhrindfleisch den größten Anteil der Variation der modellierten THG-Emissionen . Dies ist vor allem durch die Unsicherheit begründet, welches Mutter-kuhsystem gewählt werden soll, um die Gutschrift für die Rindfleischproduktion aus der Milchviehhal-tung zu berechnen . Trotz großer Unsicherheit der Ergebnisse im Falle einer erweiterten Systembe-trachtung sind diese von großer Bedeutung, wenn es darum geht, THG-Vermeidungsstrategien für Milch- und Rindfleischproduktion zu identifizieren .

Falls die Unsicherheit des Emissionsfaktors für Sojaextraktionsschrot im Modell berücksichtigt wurde, erklärte dieser Faktor den größten Teil der THG-Variation bei beiden Systemgrenzen . Dies war besonders ausgeprägt im Falle höher leis-tender Milchproduktionssysteme . Die Bandbreite des Emissionsfaktors für Sojaextraktionsschrot ist durch die Unsicherheit begründet, ob bzw . in-wieweit der Aspekt Landnutzungsänderung (Ab-holzung) berücksichtigt wird . Aufgrund fehlender wissenschaftlicher Übereinstimmung in der Wahl der Methode ist es notwendig, den Einfluss einer Berücksichtigung von Landnutzungsänderungen auf die Ergebnisse modellierter THG-Emissionen separat auszuweisen . Die Annahmen im Bereich Landnutzungsänderung können die Ergebnisse entscheidend beeinflussen .

Im dritten, empirischen Teil dieser Arbeit erfolgte eine Untersuchung von Praxisbetrieben . Ziel dieser Studie war es, (1) THG-Emissionen, Landnutzung und Rindfleisch-anfall pro kg Milch von deutschen Milchviehbe-

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trieben mit unterschiedlicher Rasse anhand einer Lebenszyklusanalyse zu vergleichen und (2) die relative Wichtigkeit von Parametern bei der Erklärung der Variation von THG-Emissionen, Landnutzung und Rindfleischanfall zu bestim-men . Parameter oder Variablen, die einen großen Beitrag zu den Emissionen liefern und eine hohe Unsicherheit aufgrund von Variabilität aufwei-sen, werden als „wichtige Parameter“ bezeichnet, da sie ein hohes Potential für die Vermeidung von THG-Emissionen aufweisen . 27 Betriebe aus Süd-deutschland mit Milchkühen der Zweinutzungsras-se Fleckvieh (Süd-Fleckvieh) sowie 26 Betriebe aus Westdeutschland mit Milchkühen der Milchspezi-alrasse Holstein-Friesian (West-Holstein-Friesian) wurden untersucht . Schrittweise multiple Regres-sionen und Dominanzanalysen wurden durchge-führt, um diejenigen Parameter zu bestimmen, welche den größten Beitrag zur Erklärung der Va-riation der THG-Emissionen, der Landnutzung und des Rindfleischanfalls liefern . Bei der Berechnung des Rindfleischanfalls erfolgte eine Differenzierung zwischen aktuellem (Schlachtkuhfleisch) und po-tentiellem Rindfleisch (zusätzlich Rindfleisch aus der Ausmast von nicht zur Nachzucht benötigten Kälbern außerhalb des Milchviehbetriebs) .

Die Modellierung der THG-Emissionen pro kg Milch ergab signifikant höhere Werte für die Süd-Fleck-vieh-Betriebe im Vergleich zu den West-Holstein-Friesian-Betrieben . Die untersuchten Regionen und Systeme wiesen eine hohe Bandbreite an Emissi-onen pro kg Milch auf . Die Bestimmung wichtiger Parameter ergab, dass Milchleistung und Remon-tierungsrate den größten Beitrag zur Erklärung der Variation der THG-Emissionen lieferten . Der durchschnittliche potentielle Rindfleischanfall pro kg Milch war signifikant höher bei den Süd-Fleck-vieh-Betrieben im Vergleich zu den West-Holstein-Friesian-Betrieben . Der Einfluss von Milchleistung und Remontierungsrate auf THG-Emissionen pro kg Milch und Rindfleischanfall pro kg Milch ver-hielt sich gegensätzlich . Dabei ist zu berücksichti-gen, dass die Bedeutung der Remontierungsrate auf den Rindfleischanfall entscheidend durch die Annahmen zur Berechnung des potentiellen Rind-fleischanfalls beeinflusst wird . Es konnte kein sig-nifikanter Unterschied zwischen den untersuchten Regionen und Produktionssystemen in Bezug auf Landnutzung pro kg Milch festgestellt werden . Die aufgezeigten Trade-offs zwischen THG-Emissionen, potenziellem Rindfleischanfall und Landnutzung geben einen Hinweis auf eine potentielle Verschie-bung von THG-Emissionen in andere Produktions-

systeme bzw . Länder . Daher sollten bei der Suche nach THG-Vermeidungsoptionen solche Strategien fokussiert werden, welche andere Impakt-Kategori-en nicht negativ beeinflussen . In der vorliegenden Studie waren dies beispielsweise Futtereffizienz, ef-fizienter Stickstoff-Einsatz und Zwischenkalbezeit .

Anhand der einzelnen Studien konnte aufgezeigt werden, dass die Wahl der Systemgrenze einen ent-scheidenden Einfluss auf die Ergebnisse von THG-Emissionen pro kg Milch und des Bedarfs an Fläche pro kg Milch haben . Dies zeigte sich insbesondere beim Vergleich unterschiedlicher Milchviehrassen . Die Ergebnisse im Falle der Systemgrenze „Milch-viehbetrieb“ liefern Hinweise für Landwirte zur Vermeidung von THG-Emissionen auf Milchvieh-betrieben . Die Ergebnisse im Falle einer erweiter-ten Systembetrachtung sind von Bedeutung bei der Formulierung von politischen Maßnahmen zur Reduktion von THG-Emissionen, bei einer Verbesse-rung der Nachhaltigkeit der Milch- und der Rind-fleischproduktion sowie um Verschiebungen von THG-Emissionen zu vermeiden . Bei einer Berück-sichtigung der Milch- und Rindfleischproduktion zeigte sich, dass eine Reduktion der THG-Emissio-nen durch eine Verbesserung der Milchleistung nur

in begrenztem Umfang möglich ist . Zudem existie-ren Trade-offs zwischen produktionstechnischen Parametern innerhalb von Milchviehbetrieben . Im Hinblick auf die THG-Emissionsminderung sollten diejenigen Maßnahmen präferiert werden, welche mit positiven Nebenwirkungen verbunden sind . Dazu zählen unter anderem Verbesserungen im Management des organischen und mineralischen Düngers sowie eine Erhöhung der Nutzungsdauer von Milchkühen .

Im Rahmen dieser Arbeit zeigte sich zudem, dass Vermeidungspotentiale von THG-Emissionen im Tierproduktionsbereich relativ begrenzt sind im Vergleich zu den Einsparmöglichkeiten durch ver-änderte Konsumgewohnheiten .

In zukünftigen Studien sollte die Wechselwirkung zwischen Milch- und Rindfleischproduktion, Art und Umfang der Flächennutzung und den Emis-sionen klimarelevanter Gase vertieft untersucht werden . Flächenbedarf spielt im Klimaschutz eine bedeutende Rolle aufgrund der Eigenschaft von Bö-den, als Kohlenstoffquelle und -senke zu fungieren .

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PromotionRico Hübner, Dr. agr.: Sozioökonomische Bewertung von Landnutzungsstrategien für den Klimaschutz – Auswirkungen auf Flächennutzung, Natur und LandschaftIm Rahmen einer multikriteriellen Analyse mit den Dimensionen Klima, Natur & Landschaft sowie Landwirtschaft wurden Klimaschutzmaß-nahmen in der Landnutzung bewertet . Hierbei stehen die Handlungsoptionen, Ansichten und Aktivitäten der Akteure im ländlichen Raum im Vordergrund . Methodische Schwerpunkte sind neben der Literaturauswertung und einer Be-trachtung der Landnutzungsentwicklung in Bay-ern, die Erstellung von Fallbeispielen und Poten-zialberechnungen, Experteninterviews und die Durchführung einer Netzwerkanalyse . Fazit: Kli-maschutzmaßnahmen sind insbesondere dann gerechtfertigt, wenn Verbesserungen auch in den Bereichen Natur & Landschaft und Landwirt-schaft realisiert werden .

Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre – Umweltökonomie und Agrarpolitik (Prof. Dr. Klaus Salhofer)

Tagungen und VorträgePaul Feichtinger04 .06 .2013 IATRC Konferenz, Sevilla, Spanien . Vor-trag: „A spatial analysis of agricultural land prices in Bavaria“ (gemeinsam mit K . Salhofer)01 .07 .2013 1st International PhD Meeting of Thes-saloniki in Economics 2013, Thessaloniki, Griechen-land . Vortrag: „A spatial analysis of agricultural land prices in Bavaria“ (gemeinsam mit K . Salhofer) 12 .09 .2013 SGA-ÖGA Jahrestagung 2013, Zürich, Schweiz . Vortrag: „A spatial analysis of agricultural land prices in Bavaria“ (gemeinsam mit K . Salhofer)

Dr . Thilo Glebe13 .09 .2013 Workshop „Conservation Tenders in De-veloped and Developing Countries - Status Quo, Challenges and Prospects“, September 11-14, Bop-pard, Germany . Vortrag: „Conservation Auctions: Should Information about Environmental Benefits be Made Public?“

Magnus Kellermann20 .06 .2013 13th European Workshop on Efficiency and Productivity Analysis, Helsinki, Finland . Vortrag: „Output Price Deflators and the Sources of Produc-tivity Growth“ (gemeinsam mit G . Karagiannis, K .

Salhofer)02 .07 .2013 International PhD Meeting in Economics, Thessaloniki, Greece .Vortrag: „Output Price Deflators and the Sources of Productivity Growth“ (gemeinsam mit G . Karagian-nis, K . Salhofer)

Andreas Widenhorn01 .07 .2013 1st International PhD Meeting of Thes-saloniki in Economics 2013, Thessaloniki, Grie-chenland . Vortrag: „The Uniformity of Demand for Different Food Retail Formats“ (gemeinsam mit K . Salhofer)

12 .09 .2013 SGA-ÖGA Jahrestagung 2013, Zürich, Schweiz . Vortrag: „The Uniformity of Demand for Different Food Retail Formats“ (gemeinsam mit K . Salhofer)

Studienreisen Herr Prof . K . Salhofer war von Mitte März bis Anfang September 2013 für einen Forschungsaufenthalt an der Oregon State University in Corvallis, USA .

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Lehrstuhl für Agrar- und Ernährungs-wirtschaft (Prof. Dr. Justus Wesseler)

Aktuelles ThemaAm Lehrstuhl für Agrar- und Ernährungswirtschaft werden derzeit vier verschiedene Forschungspro-jekte bearbeitet . Das mit rund 4 Mio . Euro von der Europäischen Union geförderte Projekt „PRICE“ (PRactical Implementation of Coexistence in Euro-pe, Anteil der TUM € 460 .000) umfasst neben der Koordinationszentrale am Lehrstuhl für Agrar- und Ernährungswirtschaft (Kontakt: Dr . Maarten Punt) weitere 13 internationale Kooperationspartner . Zentrale Motivation für PRICE ist die ökonomische Analyse der Koexistenz von genetisch veränderten (GM) und konventionellen Pflanzen . Eines der Zie-le von PRICE ist die Erforschung des Verhaltens von Landwirten im Umgang und der Implementierung von Koexistenzvorschriften . Eine brisante aktuelle Forschungsfrage beschäftigt sich mit der Relevanz der Koexistenz für Produzenten (v . a . Landwirte) . Um eine Koexistenz zu gewährleisten und zu verhin-dern, dass GM-Spuren in konventionellen Pflanzen zu finden sind, müssen Landwirte oft zeit- und kos-tenaufwendige Maßnahmen durchführen . PRICE verbindet Know-How aus den Bereichen Agrarwis-senschaft, Agrarökonomie sowie Softwaretechnik und zielt darauf ab, praktikable Lösungsvorschläge für betroffene Akteure in der Landwirtschaft zu ent-wickeln . Darüber hinaus sollen Kosten und Nutzen von Koexistenzmaßnahmen in der Landwirtschaft und in nachgelagerten Verarbeitungssektoren der Wertschöpfungskette ermittelt werden .

Bei „GRACE“ (GMO Risk Assessment and Com-munication of Evidence) handelt es sich um ein inhaltlich zu PRICE verwandtes Forschungspro-jekt, das 18 Partnerinstitutionen umfasst und mit insgesamt 7,6 Mio . Euro gefördert wird (Anteil der TUM: € 400 .000) . Im Rahmen von GRACE werden Beurteilungskriterien entwickelt, die es ermögli-chen sollen, die Wirkung von GM Organismen, GM Futtermittel und GM Nahrungsmittel auf die Natur zu bewerten . Insbesondere steht die Analyse von nachhaltiger Produktion mit Hilfe von „grüner“ Bio-technologie im Fokus der Forschergruppe um Prof . Justus Wesseler .

Im Gegensatz zu GRACE und PRICE beschäftigt sich InBioSoil“ (Innovative biological products for soil pest control“) mit den Möglichkeiten von biologi-schen Pflanzenschutzmitteln . Diese stellen eine Alternative zu chemiebasierten Pestiziden dar und können helfen, die Belastung durch Pestizide, ohne Zuhilfenahme von gentechnisch veränderten Or-

ganismen, in der Landwirtschaft zu reduzieren . Die Forschergruppe um Prof . Justus Wesseler hat die Aufgabe, die regulatorischen Rahmenbedingungen, die ökonomische Analyse sowie die Vermarktungs-kosten von biologischen Pflanzenschutzmitteln zu untersuchen .

„Biodiversity Works“ zählt zu den kleineren Projek-ten des Lehrstuhls für Agrar- und Ernährungswirt-schaft . Es umfasst eine fünfköpfige Forschergrup-pe der Universitäten Wageningen, Nijmegen und München (TUM) . Die Gesamtfördersumme beträgt € 275 .000 . In dem Projekt sollen die Wichtigkeit und die Vorteile von vielfältigen Ökosystemen beleuch-tet werden .

Konferenz zu Koexistenz in LissabonIn der zweiten Novemberwoche 2013 besuch-ten Professor Justus Wesseler zusammen mit Dr . Maarten Punt, Dr . Jaqueline Garcia-Yi und Thomas Venus die GMCC-13 Konferenz in Lissabon, Portu-gal . Die Veranstaltung, zu der 167 Teilnehmer aus 35 Ländern angemeldet waren, hatte das Ziel, geeignete Konzepte für die Koexistenz zwischen Warenströmen gentechnisch veränderter und konventioneller landwirtschaftlicher Produkte zu diskutieren . Koexistenz bedeutet, dass meh-rere Produktionssysteme nebeneinander beste-hen, ohne dass diese miteinander in Berührung kommen, zum Beispiel durch Pollenflug eines

Maisfeldes mit gentechnisch veränderten Pollen in ein konventionelles Maisfeld . Eröffnet wurde die Konferenz vom portugiesischen Landwirt-schaftsminister sowie mit einer Videobotschaft des EU-Kommissars für Gesundheit und Verbrau-cherschutz, Tonio Borg . Vertreter aus Wissenschaft, Politik und Industrie hatten danach vier Tage lang die Möglichkeit geeignete Lösungsansätze für die Koexistenz-Herausforderung zu diskutieren . Ein wichtiger Bestandteil der Konferenz war ein Tref-fen der Teilnehmer des EU-PRICE Projekts, das vom Lehrstuhl Agrar- und Ernährungswirtschaft initi-iert wurde und das Thema Koexistenz entlang der gesamten Agrar-Wertschöpfungskette erforscht . Die Projektteilnehmer hatten dabei ihren bishe-rigen Projektstand vorgestellt und den „Stakehol-dern“ aus Politik und Wirtschaft die Möglichkeit gegeben, die Vorgehensweisen zu hinterfragen, Vorschläge zu äußern und ihre Meinungen mit einzubringen .

Studienreise Dr. BlumDr . Matthias Blum hielt sich im September und Oktober als Gastwissenschaftler und –dozent an der Universität Edinburgh, Großbritannien, auf . Dr . Blum ist mit Kollegen der Universitäten Edinburgh und Stirling im Rahmen eines Forschungsprojektes zu nachhaltigem Wirtschaftswachstum in Deutsch-land, Großbritannien und den USA verbunden .

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Gute Zusammenarbeit zwischen Weihenstephan und dem MCI in Innsbruck bestätigt sichBereits im Wintersemester 2012/13 hatten zwei Doktoranden des Lehrstuhls für Agrar- und Ernäh-rungswirtschaft die Möglichkeit, ihr Know-How im Rahmen einer Lehrveranstaltung an Studen-ten des Management Centers Innsbruck (MCI) zu vermitteln . Aufgrund der guten Zusammenarbeit wird die Veranstaltung in diesem Semester erneut stattfinden . Die Teilnehmer studieren zum Großteil den Studiengang „Lebensmittel- und Rohstofftech-nologie“ . Eine besondere Herausforderung besteht deshalb darin, die Veranstaltung „Einführung in die Agrarwirtschaft“ möglichst studiengangbezogen zu vermitteln, denn die Studierenden haben meist nur sehr geringes Vorwissen in diesem Bereich . Doch konnten wir schon in der letzten Veranstal-tung feststellen, dass die Teilnehmer begeistert von der Idee waren, sich nicht nur mit technischen Fra-gestellungen auseinanderzusetzen, sondern zu ler-nen, wo Rohstoffe, mit denen sie täglich in Berüh-rung kommen, eigentlich herkommen . Studierende lernen, dass Agrarwirtschaft nicht nur den Landwirt betrifft, sondern die gesamte Wertschöpfungskette von der Saatguterzeugung bis hin zur Produktion und Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte wichtige Bestandteile der Agrarwirtschaft sind . Auch dieses Mal wird der Unterricht in Form einer Blockveranstaltung, an beiden Tagen bis ca . 22:00 Uhr dauern, denn einige der Teilnehmer studieren nebenberuflich und kommen zum Teil direkt vom Arbeitsplatz ans MCI .

Bachelorarbeit: Wohlfahrtseffekte in Deutschland während des ersten Weltkrieges unter Berücksich-tigung der Lebensstandards von Katholiken und ProtestantenIn einer bemerkenswerten Bachelorarbeit erforsch-te Matthias Strebel (inzwischen Studierender des Studiengangs Agrarmanagements) „Wohlfahrts-effekte in Deutschland während des ersten Welt-krieges unter Berücksichtigung der Lebensstan-dards von Katholiken und Protestanten“ . Zentraler Untersuchungsgegenstand war die Hypothese Max Webers, die besagt dass Protestanten aufgrund ih-rer Arbeitsethik oftmals ökonomisch erfolgreicher sind als Katholiken . In einem historischen Szenario sollte der Wohlstand von deutschen Protestanten und Katholiken in Abhängigkeit Ihrer Kinderanzahl, Bildung, und regionaler Herkunft untersucht wer-den . Datengrundlage waren Musterungsberichte deutscher Soldaten des 2, Weltkrieges, die in den Jahren vor und während des Ersten Weltkrieges

geboren wurden . Deren Körpergröße, die insbe-sondere während jungen Jahren durch Nahrungs-mittelverfügbarkeit und Gesundheitszustand be-einflusst wird, liefert wertvolle Informationen über das körperliche Wohlbefinden während des Ersten Weltkrieges . Durch statistische Methoden fand Herr Strebel heraus, dass beide Bevölkerungsgrup-pen – Protestanten und Katholiken – durch kriegs-bedingte Einflüsse litten, Protestanten sich jedoch besser zu helfen wussten und dadurch höhere Lebensstandards genossen . Es zeigte sich, dass ne-

ben Faktoren wie der finanziellen Ausstattung des Elternhauses, der Anzahl der Geschwister und der Bildung auch die Konfession eine Rolle spielt . Diese Forschungsergebnisse stützen die Hypothese Max Webers, aber auch die Hypothese seiner Gegner, die vielmehr einen Einfluss von Bildungsunterschieden für die historischen Wohlstandsunterschiede zwi-schen Protestanten und Katholiken verantwortlich machen .

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Lehrstuhl für Pflanzenernährung (Prof. Dr. Urs Schmidhalter)

PromotionFabian Lichti, Dr. agr. 10.06.2013: Bewertung und Optimierung der Nährstoff- und Umweltwirkung von Gärrückständen aus der BiogasgewinnungDer Düngung mit Biogasgärresten (BGR) kommt aufgrund des dynamischen Zuwachses an landwirt-schaftlichen Biogasanlagen in Deutschland eine wichtige Rolle im Hinblick auf die Rezirkulation von Nährstoffen zu . Durch die verpflichtende Untersu-chung der Nährstoffgehalte von Biogasgärresten steht der Landwirtschaft zudem eine Datengrund-lage zur optimierten Pflanzenernährung zur Verfü-gung . Zur Beurteilung der Stickstoffwirkung von Bio-gasgärresten wurden in einem dreijährigen Versuch im Freiland an vier Standorten in Bayern unter pra-xisnahen Bedingungen verschiedene Varianten der Düngung mit Biogasgärresten geprüft . Die verwen-deten unbehandelten Biogasgärreste unterschieden sich in deren Nährstoffzusammensetzung ohne nähere Differenzierung nicht von den Rindergüllen . Die Biogasgärreste erreichten Mineraldüngeräquiva-lente (MDÄNUp) von 45 % zu Wintertriticale Ganz-pflanzensilage, 32 % zu Winterweizen und 44 % zu Si-lomais auf schluffigem Lehm bzw . 30 % bei Silomais und 30 % zu Winterweizen auf stark lehmigem Sand . Die entsprechend geprüfte Rindergülle wies nur an einem der vier geprüften Standorte bei niedrigerem TS-Gehalt gegenüber dem eingesetzten Biogasgär-rest ein höheres MDÄNUp zum BGR auf und war sonst auf einem leicht niedrigeren Niveau als BGR . Die ebenfalls eingesetzten separierten Biogasgärres-te unterschieden sich von dem unbehandelten BGR entscheidend durch deren Trockensubstanzgehalte . Die feste Phase kennzeichneten zusätzlich höhere pH-Werte und P2O5-Gehalte . Das MDÄNUp der se-pariert festen Phase war deutlich niedriger zwischen 5 – 27 % je nach Standort und Kulturart . Die separiert flüssige Phase des BGR hingegen wies ein MDÄNUp zwischen 36 – 55 % auf und übertraf somit den un-behandelten BGR . Durch eine Verdünnung des unbe-handelten Biogasgärrests zu Wintergetreide konnte

ein ähnliches MDÄNUp wie durch separiert flüssigen BGR erreicht werden . Dies bekräftigt den Effekt des durch die Verringerung des TS-Gehaltes erhöhten Infiltrationspotentials bei gleichem C/N-Verhältnis . Das EÄMDM der organischen Düngung des ortsfes-ten Versuchs zeigte deutliche standortbedingte Un-terschiede sowie Einzeljahreseffekte die Gegenstand weiterer Untersuchungen sind . (Das EÄMDM gibt an bei welcher Menge mineralischem Dünger bereits der TM-Ertrag des organischen Düngers erreicht wurde .) Ein Vergleich der Applikationstechniken Breitverteilung über ein Leitblech, Schleppschlauch und Schleppschuh im Frühjahr zu Wintergetreide zeigte, dass lediglich durch den Schleppschuh eine Erhöhung des N-Entzuges sowie TM-Ertrags gegen-über der Breitverteilung erreicht werden konnte . Wurde BGR vor Silomais mit Schleppschuh ohne Ein-arbeitung appliziert, konnte im Vergleich dazu durch eine sofortige Einarbeitung nach Breitverteilung der N-Entzug und TM-Ertrag gegenüber der Schlepp-schuhapplikation nochmals leicht gesteigert wer-den . Die Erhebungen des N-Entzugs der geprüften Kulturarten zeigten bei einem berechneten Anfall von ca . 220 kg N/ha aus einer Biogasfruchtfolge, dass die vollständige Rückführung dieser Stickstoffmenge bei gleichzeitiger Erzielung von Höchsterträgen zur Produktion der Biogassubstrate Wintertriticale GPS und Silomais nach Ermittlung des einfachen Stick-stoffsaldos prinzipiell möglich ist . Durch die Zugabe von Nitrifikationsinhibitoren (NI) in Wintergetreide zu im Frühjahr applizierten BGR konnte keine positi-ve Ertragsreaktion festgestellt werden, der N-Entzug war teilweise signifikant vermindert . Wurde der NI zu im Herbst appliziertem BGR zugegeben, konnten tendenziell höhere N-Entzüge gegenüber BGR ohne NI festgestellt werden . Wurde Biogasgärrest mit NI ca . vier Wochen vor der Saat von Silomais appliziert, wurden keine Unterschiede im TM-Ertrag oder N-Entzug gegenüber einer Düngung direkt vor der Saat mit BGR gemessen . Insgesamt zeigten die un-behandelten BGR eine gegenüber Rindergülle leicht gesteigerte N-Effizienz, während besonders standor-tabhängige Unterschiede zu großen Differenzen in der N-Effizienz der BGR führten .

PromotionLutz Christian Krapf, Dr. rer. nat. 15.7.2013:Evalu-ation of near infrared spectroscopy to estimate process parameters in anaerobic digestion of ag-ricultural feedstocksLandwirtschaftliche Biogasanlagen (BGA) werden häufig aufgrund unzureichender Prozess-charak-terisierung während der Biogasproduktion nicht

im optimalen Bereich bezüglich Raumbelastung und Verweilzeit betrieben . Dies hat zur Folge, dass die Betreibung der Anlage ineffizient geregelt ist und im ungünstigsten Fall deren Prozessstabili-tät nicht mehr gewährleistet werden kann . Eine interessante Alternative zur Charakterisierung des aktuellen Prozesszustandes stellen optische Messinstrumente dar, welche direkt an die BGA

angeschlossen werden können . Im Nahinfrarot- (NIR) Bereich können die Ober- sowie Kombinati-onsschwingungen starker Grundschwingungen des mittleren Infrarotbereiches detektiert werden, wobei es sich zumeist um Schwingungen der NH-, OH- und CH-Gruppen handelt . Aufgrund der Ab-sorption von Strahlung an einzelnen funktionel-len Gruppen entlang des Spektrums kann mittels

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multivariater Regressionsverfahren auf die chemi-sche Zusammensetzung des Materiales geschlos-sen werden .

Zur Kontrolle des anaeroben Abbaus in der flüssi-gen Phase werden regelmäßig folgende Prozesspa-rameter verwendet: die organische Trockensubs-tanz (oTS), Ammonium (NH4-N), die Pufferkapazität (TAC) sowie die flüchtigen Fettsäuren (FFS), insbe-sondere die Propion- und Essigsäure . Gerade Fütte-rungsereignisse sind potentiell kritische Zeitpunkte, da leicht hydrolysierbares Material einen raschen Säureanstieg im Fermenter induzieren kann . Der Vorteil einer Echtzeitmessung liegt darin begrün-det, die Prozessdynamik direkt nach einer Subst-ratzugabe abzubilden . Die Echtzeit-Kontrolle der Säureparameter mittels NIR kann dabei prinzipiell eine situationsangepasste Fütterung ermöglichen .

Unter den Energiepflanzen stellt Mais derzeit das für die landwirtschaftliche Biogasproduktion in Deutschland am häufigsten verwendete Ausgangs-substrat dar . Erklärtes Ziel zukünftiger Anwendun-gen ist eine vermehrte Einbindung alternativer Einsatzstoffe . Im ersten Arbeitsschritt wurde daher der Einfluss einer Erhöhung der Substratvariation des Kalibrierdatensatzes auf die Schätzgüte der NIR-Modelle überprüft . Dabei diente ein Datensatz mit Gärproben reiner Energiepflanzenmischungen als Ausgangspunkt für die Modellbildung . Die Spek-tren wurden offline im Labor erhoben, die Modell-bildung erfolgte mittels Partial Least Square Regres-sion auf Basis nasschemischer Referenzmethoden . Dieser Datensatz wurde um Proben aus Fermentern erweitert, die zusätzlich mit Wirtschaftsdüngern betriebenen wurden bei anschließender Neukali-bration der Modelle . Der Vergleich der Ergebnisse einer Kreuzvalidierung zeigte auf, dass diese Erwei-terung um Wirtschaftsdüngerproben nicht zu einer relevanten Abnahme der Schätzgenauigkeit der Modelle führte . So konnten für die einzelnen Para-meter jeweils ähnliche mittlere Fehler (RMSECV) aufgezeigt werden . Ein Fehler für oTS von 4 .0 g kg-1 Frischmasse (FM) und für NH4-N von 0 .16 g kg-1 FM bestätigte die Möglichkeit für eine erfolgreiche Vor-hersage dieser Größen . Ebenfalls konnte der TAC mit einem Wert um 0 .8 g kg-1 FM befriedigend ge-schätzt werden . Ein RMSECV von 0 .9 g kg-1 FM für die FFS gesamt unterstreicht die Eignung der NIR-Methodik für ein rasches Aufzeigen der aktuellen Prozessdynamik . Ein Vergleich der Schätzgenauig-keit für TAC und FFS gesamt mit der Wiederholprä-zision (SEL) der Referenzanalytik zeigte jedoch eine geringe Genauigkeit der NIR-Laboranwendung und somit deren eingeschränkte Eignung über einen Schnelltest hinaus .

Die Modelle wurden im zweiten Schritt an Gärmate-rial von 26 praxistypischen BGA validiert, deren Ma-terial nicht zuvor für die Modellbildung verwendet wurde . Im Wesentlichen bestätigten sich dabei die für die Kreuzvalidierung aufgezeigten Zusammen-hänge zwischen spektraler Signatur und chemi-schen Größen . Ein Vergleich der Wiederholpräzision der Referenzanalytik mit jener der NIR-Methodik zeigte ähnliche Ergebnisse für die Parameter oTS und NH4-N, was die spezifische Messung beider Parameter mittels NIR-Spektroskopie auch bei va-riierender Probenmatrix unterstreicht . Diese hohe Präzision der NIR-Analyse sicherte einen insgesamt niedrigen Schätzfehler . Für die Parameter TAC und

FFS gesamt zeigte sich eine vergleichsweise geringe Wiederholbarkeit der NIR-Messung an einer Probe, was letztlich auch die deutlich eingeschränkte Ge-nauigkeit der Laboranwendung erklärt . Insgesamt legen diese Validierergebnisse an einer offenen Population den Schluss nahe, dass ein in seiner Probenanzahl und Substratzusammensetzung re-duzierter Kalibrierdatensatz bereits eine robuste Anwendung für ein anlagen- und substratübergrei-fendes Screening ermöglicht . Probensätze mit <200 Proben erwiesen sich dabei als ausreichend, um die spektrale Variation von Gärmaterial auf Basis unter-schiedlicher Futtermischungen abzubilden .

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Der dritte Schritt war ein In-Situ Einsatz an einem Technikumsfermenter . Die mit dem Laborgerät erhobenen Spektren wurden dazu mittels der Pi-ecewise Direct Standardisation auf eine Online-Anwendung übertragen . Nach Neukalibration der Modelle mit den auf die neue Arbeitsumgebung angepassten Spektren, erfolgte deren Validierung an einer spektralen Zeitreihe unter Einsatz von Gär-material unterschiedlicher Herkunft . Die Ergebnisse dieses Spektrentransfers bestätigten die Eignung robuster NIR-Modelle für einen direkten Einsatz am Fermenter und demonstrierten die Möglichkeit ei-

ner Vernetzung von Geräten untereinander . Dabei konnte der enorme Vorteil einer Online-Applikation gegenüber einem Laboreinsatz aufgezeigt werden . Dieser liegt darin begründet, sowohl den mehrwö-chigen Verlaufstrend als auch die kurzzeitige Dyna-mik der Prozessparameter in einer geschlossenen Messabfolge zu visualisieren . Gleichzeitig zeigte der Vergleich zwischen Schätzwerten und Referenzana-lytik, dass die Genauigkeit der NIR-Methode einem moderaten, probenmatrixspezifischen Fehler un-terliegt der auch bei zukünftigen Anwendungen zu berücksichtigen ist .

Feldtage in FreisingDie Arbeitsgruppen an den Lehrstühlen für Pflan-zenernährung und Ökologischen Landbau und Pflanzensysteme der Technischen Universität Mün-chen veranstalteten am 9 .07 .2013 in Freising einen Feldtag mit Besichtigung der Versuche . Gezeigt und diskutiert wurden Feldversuche aus folgenden Be-reichen:

(1) Direktsaat und Verbesserung des Einsatzes von Zwischenfrüchten: Im Rahmen des EUProjekts OSCAR wird ein Ringversuch (zeitgleich an 10 ver-schiedenen Standorten in Europa) durchgeführt, in dem neue technische Ansätze zur Etablierung von Beständen in Lebendmulchsystemen, von Zwi-schenfrüchten, sowie zur Direktsaat in Nachhalti-gen Anbausystemen entwickelt werden . Sie stellen neue Strategien zur Unkrautkontrolle und zur redu-zierten Bodenbearbeitung dar, die im Ökologischen aber auch im konventionellen Anbau genutzt wer-den können .

(2) Lebendmulchsysteme: Untersuchung der Kon-kurrenzbeziehungen zwischen Winterweizen und Erdklee (T . subterraneum) und Weißklee als Lebendmulch . Die Konkurrenz und Komplemen-tarität in solchen Anbausystemen hängt u .a . von den verwendeten Genotypen, dem Klima, den Ta-geslängen während der Vegetationsperiode, der Stickstoffversorgung, den Ansaatzeitpunkten und den Ansaatdichten beider Partner sowie der räumli-chen Verteilung des Saatguts ab . Alle diese Faktoren müssen berücksichtigt werden oder können gezielt eingesetzt werden, um das Anbausystem zu steu-ern . Zu allen genannten Faktoren werden grundle-gende und angewandte Versuche durchgeführt, die im Rahmen dieses Feldtages vorgestellt wurden .

(3) Erweiterung des verfügbaren Spektrums an Le-

guminosen: Der Legu-minosenanbau wird durch Fruchtfolgekrankheiten, mangelnde wirt-schaftli-che Verwertungsmöglichkeiten sowie eine einge-schränkte Auswahl geeigneter Arten und Sorten sowohl für den Anbau als Haupt- als auch als Zwi-schenfrucht, Untersaat oder Lebendmulch einge-schränkt .

Das umfangreiche Screeningprogramm ausgehend von insgesamt 1300 Akzessionen und mehr als 100 Arten, aus dem neue potentiell anbau-würdige Arten bzw . Genotypen identifiziert werden sollen, wurde präsentiert .

(4) Heterogene Weizenpopulationen: Mehr noch als Sortenmischungen können Kreuzungspopulationen (Ramsche,„Composite Cross Populations“,„Moderne Landrassen“usw .) im Vergleich zu Liniensorten eine bessere Ertragsstabilität aufweisen und sich lang-fristig durch natürliche Selektion an besondere Standortbedingungen anpassen .

Allerdings fehlt es an etablierten Methoden zu ihrer züchterischen Verbesserung . Will man vom Züch-tungsfortschritt Gebrauch machen, bleibt nichts an-deres übrig als neue Populationen aus verbesserten Sorten oder ausgesuchten Linien herzustellen . Die Vorteile adaptierter Populationen gehen dabei verlo-ren . Neben der Herstellung von Kreuzungspopulatio-nen aus leistungsfähigen angepassten Material und einigen Evolutionsversuchen mit bereits etablierten Kreuzungspopulationen sind wir daher darum be-müht, geeignete Methoden für die Massenselektion und für Massenkreuzungen zu erarbeiten .

Die Versuche werden im Rahmen folgender natio-naler und internationaler Forschungsprogramme gefördert:• SOLIBAM (www .solibam .eu) Strategies for Orga-

nic and Low-input Integrated Breeding and Ma-nagement, EU FP7-Projekt

• OSCAR (www .oscar-covercrops .eu) Optimising Sub-sidiary Crop Application in Rotations, EU FP7-Projekt

• COBRA (www .cobra-div .eu) Coordinating Organic Plant Breeding Activities for Diversity, EU Core-organic-Projekt

• EWI (http://orgprints .org/18023/) Selektion von Erdklee, Trifolium subterraneum, auf Winterfes-tigkeit, Biomassebildung und Reifezeitpunkt un-ter deutschen Bedingungen,

• Bundesprogramm Ökologischer Landbau, 09OE088

Tagungen und Vorträge

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31 . Juli 2013 Institut für Pflanzenernährung Univer-sität Bonn, „Salinity vs Plant Growth“; Prof . Dr . U . Schmidhalter, PD Dr . Yuncai Hu6 .9 .2013 „BonaRes Informations- und Partnerfin-dungstag“ Berlin: „Estimating soil quality indicators and parameters of soil functions with proximal soil sensors“; Dr . Kurt Heil, Prof . Dr . Urs Schmidhalter24 .- .29 .9 . 2013 TU Dresden „Bewässerungslandbau in Deutschland - Forschung trifft Anwendung“; Prof . Dr . Urs Schmidhalter10 . 10 . -11 .10 .2013; 3rd CropSense Status Seminar Bonn: „Detection of soil heterogeneity in bree-ding nurseries and field experiments“; Prof . Dr . Urs Schmidhalter, Dr . K . Heil10 . 10 . -11 .10 .2013; 3rd CropSense Status Seminar Bonn: „Surface Temperature Measurements for Drought Stress Phenotyping of spring barley va-rieties in field trials“; Dr . Pablo Rischbeck, Dr . Bodo Mistele, Prof . Dr . Urs Schmidhalter10 .10 .2013; 18 . Alpenländisches Expertenforum zum Thema Phosphor im Grünlandbetrieb – Bedeutung und aktuelle Problembereiche, am LFZ Raumberg-Gumpenstein; „Einfluss von Boden und P-Dünger-form auf die P-Aufnahme einiger mono- und diko-tyler Pflanzenarten“; Dr . Sabine v . Tucher14 .-18 .10 .2013 6th European Workshop on Leaf Se-nescence, Versailles/ Frankreich; „High-throughput phenotyping flag leaf senescence in winter wheat cultivars for predicting yield and grain protein con-centration“ Sebastian Kipp, Dr . Bodo Mistele, Prof . Dr . Urs Schmidhalter

Poster6 .9 .2013 „BonaRes Informations- und Part-nerfindungstag“ Berlin: „Long-term field experiments on P fertilizer application: consequences of long-term negative P balances“ Dr . Sabine von Tucher, Prof . Dr . Urs Schmidhalter

17 .-22 .11 . 6th International Nitrogen Conference, in Kampala/Uganda: „The GreenWindow concept: An approach to optimize the N-input for smallholder farmers“; Sebastian Kipp, Dr . Xianlu Yue, PD Dr . Yun-cai Hu, Dr . Hongjie Ji, Dr . Huaizhi Zhang, Prof . Dr . Urs Schmidhalter

Ausländische Gäste am Lehrstuhl für Pflanzener-nährung26 .11 . 2013 Prof . Dr . Herbert Kronzucker; Systems Bio-logy of Plant Nutrition & Ion Transport, Department of Biological Sciences, University of Toronto, Infor-mationaustausch mit Prof . Dr . Urs Schmidhalter und Dr . Stephan Maidl .

Lehrstuhl für Tierernährung (Prof. Dr. Wilhelm Windisch)

SemestergeschehenAm Ende des Sommersemesters wurde unter der Leitung von Frau Dr . Carmen Fahn eine eintägige Studentenexkursion zum Futtermittelwerk der Firma Sano nach Loiching durchgeführt, wo die Einrichtungen zur Konzeption und Produktion von Mineralfutter, Premixen, Kälbermilch, Konzentraten und Spezialitäten für die moderne Tierernährung besichtigt werden konnten .

PromotionFrau Carmen Fahn promovierte am 13 . 5 . 2013 zum Dr . agr . mit ihrer Dissertation zum Thema: „Untersu-chungen zum Infektionsschutz in Freilandhaltung von Geflügel unter Berücksichtigung der Aviären Influenza .“

Tagungen und VorträgeAm 11 . April 2013 fand in Wien das 12 . BOKU-Sym-posium mit dem Titel „Auf der Suche nach neuar-tigen Futtermitteln und Technologien in der Tierer-nährung“ statt . Da dieses Themengebiet zu einem der neuen Forschungsschwerpunkte am Lehrstuhl Tierernährung gehört, wurden mehrere Beiträge in Form von Vorträgen oder Postern präsentiert:

Fischbacher E, Geist J, Windisch W: Aquatische Bio-masse als Futter für Mollusken in der Aquakultur: Pilotstudie zur Messung von Nährstoffverdaulich-keiten am Tiermodell der Posthornschnecke (Pla-norbarius corneus) .

Nadler C, Brugger D, Windisch W: Gewinnung von Futterproteinkonzentrat aus Grünlandbiomasse .

Windisch W, Brugger D, Buffler M, Deml M, Fahn C: Tierernährung auf der Suche nach neuen Futter-quellen .

SonstigesMit der Fertigstellung des zentralen Institutsgebäu-des des Hans Eisenmann-Zentrums für Agrarwis-senschaften zum Ende des Sommersemesters 2013 erfolgte der Umzug des Lehrstuhls Tierernährung mit seinen Labor- und Büroräumen in das 2 . OG des Neubaus (Liesel-Beckmann-Str . 2) . Die Futtermahl- und -mischanlage sowie die Tierversuchseinrich-tungen waren davon nicht betroffen .

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Lehrstuhl für Physiologie (Prof. Dr. Michael W. Pfaffl)

PromotionenDiana Sorg, Dr . rer .nat ., Technische Universität Mün-chen, 06 .06 .2013: „Functional characterization and comparison of the intra-mammary immune system of ancient and modern cattle breeds“Margareta Köpf, Dr . med .vet ., Ludwig-Maximilians-Universität München, 20 .07 .2013: „Auswirkungen des Durchmelkens in der Trockenstehphase auf Pro-duktivität, Stoffwechsel und Gesundheit von Milch-kühen der Rasse Deutsches Fleckvieh“Ines Ballweg, Dr . med .vet ., Ludwig-Maximilians-Universität München, 20 .07 .2013: „Vergleich der Im-munkompetenz, Mastleistung und Fleischqualität der Rassen Turopolje, Hybridschweine (Deutsche Landrasse x Pietrain) und der Kreuzungsrasse Deut-sche Landrasse x Turopolje“

Vorträge von Prof. Dr. Michael W. PfafflThe use of -omic technologies for transcriptional biomarker development . 24th June 2013, Kuju Agri-cultural Research Center, Kyushu Univerisity, JapanThe use of -omic technologies for transcriptional biomarker development . 25th June 2013, Main cam-pus, Kyushu Univerisity, Fukuoka, JapanThe use of -omic technologies for transcriptional biomarker development . 27th June 2013, Tohoku University, Sendai, JapanMIQE challenges: DNA & RNA quantification and mRNA expression profiling on the single cell-level . MICROGENOMICS – Single-Cell Gene Expression Analysis . 29th June - 5th July 2013, EMBL, Heidelberg, Germany .Quantification strategies and qPCR efficiency de-termination in single-cell expression profiling . MICROGENOMICS – Single-Cell Gene Expression Analysis . 29th June - 5th July 2013, EMBL, Heidelberg, Germany .MIQE challenges and solutions – The use of omic technologies for transcriptional biomarker disco-very . Instituto Oswaldo Cruz (IOC/Fiocruz), Virology Department, Dra . Marilda Siqueira, Dr . Thiago Mo-reno L . Souza 12th September 2013, Rio de Janeiro, Brasil .MIQE challenges and solutions – The use of omic technologies for transcriptional biomarker discovery . Centro de Transplante de Medula Óssea (Cemo) - INCA (Instituto Nacional do Câncer), Dra . Eliana Abdelhay 13th September 2013, Rio de Janeiro, Brasil .MIQE challenges and solutions – The use of omic technologies for transcriptional biomarker discovery . Instituto de Ciencias Biomedicas - Univer-sidade de Sao Paulo; Prof . Marilene Lopes . 16th September 2013, Sao Paulo, Brasil .

The use of omic technologies for transcriptional biomarker discovery . 17th September 2013, 59th Brazilian Congress on Genetics „60 years post-DNA“, Brazilian Society of Genetics, Águas de Lindóia, at the Hotel Monte Real Resort & Convention Center, Sao Paulo, Brasil .Zukünftige Methoden zur Beurteilung des Ge-sundheitsstatus landwirtschaftlicher Nutztiere . 19 . September 2013, Agrarwissenschaftliches Sym-posium des Hans Eisenmann Zentrum „Nutztiere 2020“, Freising Weihenstephan, Germany .Biomarker Development in Translational Research using Small-RNA Seq . Genomics Research Europe, 16-17 October 2013, Barcelona, Spain .

Mehr Protein + gesündere Kühe + bes-sere Diagniostik = mehr Nachhaltigkeit . Die neuen Herausforderungen an die milchwissen-schafliche Forschung . 14 . – 16 . November 2013, MIV Innovationstagung, Mainz, Germany .Transkriptionelle Biomarkersignaturen in der Lebens-mittelüberwachung . 25 . November 2013, LGL Fachta-gung Gentechnik, Oberschleißheim, Germany .Transkriptionelle Biomarkersignaturen zum Do-pingnachweis . 28 . – 29 . November 2013, BISP Sym-posium, Hygienemuseum, Dresden, Germany .

Ausländische Gäste am Lehrstuhl für PhysiologieDr . Vijay Paul, Senior Scientist (Animal Physiolo-gy), National Research Centre on Yak, (ICAR), Di-rang-790101, West Kameng District, Arunachal Pra-desh, INDIA (seit 11 .01 .2013)Dr . José Néstor Caamaño Gualdoni, Centro de Bio-tecnologia Animal – SERIDA, Gijon, Asturias, Spain (17 .06 .2013-28 .06 .2013)Suzuki Yutaka, Yamatemachi 16-17-203 Aoba-ku ward, Sendai city, Miyagi prefecture, JAPAN (16 .07 .2013-11 .10 .2013)Yasuo Shinobu, Doi 4-5-10, Higashi-Ku, Fukuoka, 813-0032, Japan (26 .08 .2013-24 .09 .2013)Dr . Sanggun Roh, Tohoku University, 28 Kawau-chi, Aoba-ku, Sendai, 980-8576 Japan (16 .09 .2013-

28 .09 .2013)Dr . Masahiro Shibata, National Agriculture and Food Research Organization (NARO), Japan (24 .09 .2013-28 .09 .2013)Dr . Takafumi Gotoh, Kyushu University, 6-10-1Ha-kozaki, Higashi-Ku, Fukuoka, 812-8581, Japan (26 .09 .2013-28 .09 .2013)Dr . Mako Nakamura, Kyushu University, 6-10-1Ha-kozaki, Higashi-Ku, Fukuoka, 812-8581, Japan (25 .09 .2013-27 .09 .2013)Dr . Kaoru Yokoo, Fujitsu University, Fujitsu Cross Cul-ture Center, 1-14-1, Shimokodanaka, Nakahara-ku, Kawasaki, Kanagawa 211-0041, Japan (26 .09 .2013-28 .09 .2013)

Dr . Wataru Iwasaki, The National Institute of Advan-ced Industrial Science and Technology (AIST), 1-3-1 Kasumigaseki, Chiyoda-ku, Tokyo 100-8921, Japan (26 .09 .2013-28 .09 .2013)

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In eigener Sache

Ab nach Afrika – Namibia-Exkursion 2014 für VWU-MitgliederNamibia ist ein Land der Extreme . Zum ei-nen ist das Land im Südwesten Afrikas mit über 825 .000 km² zweieinhalb Mal so groß wie Deutschland . Im Verhältnis zu seiner Größe ist Namibia mit nur rund 2,2 Milli-onen Einwohnern allerdings außerordent-lich dünn besiedelt . Der Grund dafür liegt in den extremen Wetterverhältnissen, die sich durch insgesamt hohe Temperaturen und enorm geringe Luftfeuchtigkeit und Niederschläge auszeichnen . Bekannt ist Namibia, das früher eine deutsche Kolonie war, für die atemberaubende Natur mit der Wüste Namib und dem spektakulären Fish River Canyon sowie dem Etosha Natio-nalpark mit seiner hohen Wilddichte . Viele, vor allem deutsche Reisende besuchen je-des Jahr das Land, weshalb der Tourismus neben der Landwirtschaft der wichtigste Wirtschaftsfaktor und damit Arbeitgeber ist . Innerhalb einer Woche werden Sie viel vom Land, den Menschen und den Tieren sehen und einen Eindruck bekommen, wie es sich hier leben und landwirtschaftlich arbeiten lässt .

Die Exkursion ist für Ende August 2014 geplant . Die Organisation vor Ort erfolgt durch die Familie Woortman .

Sofern Sie sich für die Exkursion in-teressieren, teilen Sie uns das bit-te umgehend möglichst per Email (info .wdl .wzw@tum .de) unter dem Betreff „NAMIBIA“ mit . Im Laufe des Januars liegt dann auch der Kostenplan vor . Wir infor-mieren die Interessenten dann umgehend über die Kosten der Exkursion, dann kön-nen Sie sich verbindlich anmelden . Sofern sich mehr Interessenten melden als Plät-ze zur Verfügung stehen, wird gelost . Wir werden darauf achten, dass sowohl Ehe-malige als auch Studierende teilnehmen können .

Vorläufiger Exkursionsplan

Tag 1:Am Abend - Von Frankfurt aus geht es in 9 Stunden über fast ganz Afrika hinweg in Richtung Süden .

Tag 2:Ankunft früh am Morgen am internationa-len Flughafen Husea Kutako – Fahrt nach

Neudam, wo ein Besuch an der Universität Namibia (UNAM) und die Besichtigung der Landwirtschaftlichen Fakultät Namibias an-steht .

Mittag – Fahrt nach Windhoek, wirtschaftli-ches und politisches Zentrum Namibias, um-geben von den Eros- und Auasbergen sowie dem Khomashochland . Die 1880 gegründe-te Stadt hat heute 322 .500 Einwohner und ist damit die größte Stadt des Landes .

In der Hauptstadt Windhoek machen wir eine Stadtrundfahrt, um alle wichtigen Se-henswürdigkeiten anzuschauen . Bei einem Besuch der Deutschen Botschaft können Sie die Repräsentanz Deutschlands in Namibia kennen lernen und viel über das Land und seine Geschichte erfahren .

Tag 3:In Windhoek – Besuch des bedeutendsten und führenden Schlachthofes Meatco (Meat Corporation of Namibia), der alle weltweiten Standards wie HACCP und ISP erfüllt und damit für den internationalen Export, auch nach Deutschland, zugelassen ist . Meatco verarbeitet über 50% des gesamten Fleisch-kontingents des Landes und exportiert aus-schließlich qualitativ sehr hochwertiges Fleisch . Dieses stammt von Rindern, die frei auf der Weide laufen und gänzlich ohne Er-gänzungsfutter und Hormone auskommen und deren Fleisch damit nicht nur den gän-gigen Lebensmittelstandards, sondern auch allerhöchsten Bio-Normen entspricht .

Anschließend – Fahrt 200 km in Richtung Norden auf die Farm Omatako, eine 12 .000 ha große Rinderfarm, welche Rindfleisch aus extensiver Rinderhaltung produziert und an Meatco vermarktet . Am Abend wird gegrillt und bei einem kurzen Vortrag erhalten Sie mehr Informationen zur Farm und dazu, wie in Namibia Rinderwirtschaft betrieben wird .

Tag 4:Vormittag – Besichtigung der Farm und der RinderNachmittag – zweite Rundfahrt mit Be-sichtigung des Wildes und Klettern auf die Kuppen, von denen aus sich der in Namibia typische Sundowner bei einem atemberau-benden Blick auf die Weite Afrikas genießen lässt .

Tag 5:Fahrt 400 km über Namibias Ackerbauge-biet in den Etosha National Park und Über-nachtung im National Park an einem alten deutschen Fort .

Tag 6:Fahrt durch den Park – Beobachtung des Wildes, Besichtigung der Etosha-Pfanne . Der Park umfasst eine Fläche von 22 .000 km² und wurde bereits 1907 zum Naturschutzge-biet erklärt . Die ausgedehnte Salzpfanne bil-det das Zentrum des Nationalparks und ist nahezu immer trocken . Viele Wasserlöcher sind aber über den Park verteilt und bilden zum einen die Lebensgrundlage für ca . 250 Löwen, 4 .000 Gnus, 5 .500 Oryx-Antilopen, 300 Nashörner, 3 .000 Giraffen, 12 .000 Zeb-ras, 20 .000 Springböcken und 2 .500 Elefan-ten sowie zum anderen eine tolle Beobach-tungsmöglichkeit für Besucher . Übernachtung im Restcamp Okakuejo mit beleuchteter Wasserstelle . Mit etwas Glück begleitet das Brüllen eines Mähnenlöwen das Einschlafen .

Tag 7:Fahrt durchs Damaraland, das sich im Nord-westen Namibias zwischen Erongo und der Etosha-Pfanne erstreckt . Das Land wird nach wie vor überwiegend von der Volksgruppe der Damara bewohnt, wenngleich das Ge-biet sehr dünn besiedelt ist . In der grandio-sen Landschaft mit zerklüfteten Bergen und weiten Ebenen kommen noch wild lebende Nashörner und Wüstenelefanten vor, sie wird hauptsächlich aber zur Ziegenhaltung genutzt . Hier bekommen Sie einen Eindruck wie kommunale Farmer in Namibia wirt-schaften .Besichtigung der Welwitschia, der berühm-testen Pflanze Namibias, die bis zu 2 .000 Jahre alt wird und auch ‚lebendes Fossil‘ genannt wird . Sie kommt nur in Teilen der Wüste Namib vor . Da die Welwitschia aus nur zwei Blättern besteht, ist sie aber per-fekt an die dortigen harten Gegebenheiten angepasst .Besichtigung des Versteinerten Waldes, der aus 50 bis 60 größeren fossilen Baumstäm-men besteht, die zwischen 240 und 300 Millionen Jahre alt sind und vermutlich mit einer Flut nach Namibia getragen wurden . Durch den luftdichten Abschluss der Bäume durch Sedimente und das Eindringen von

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ImpressumMitteilungen der Vereinigung Weihenstephaner Universtitätsabsolventen · www.wzw.tum.de/vwu

Anschrift:Vereinigung Weihenstephaner Universitätsabsolventen Alte Akademie 14 85350 Freising-Weihenstephan

Geschäftsführer/Redaktion:Dr . H . Pahl Telefon (0 81 61) 71-35 58 Telefax (0 81 61) 71-44 26 Hubert .Pahl@tum .de

Mitgliederbetreuung:Dipl .-Ing . agr . Barbara Kolonko Telefon (0 81 61) 71-34 10 /-35 59 Telefax (0 81 61) 71-44 26 Barbara .Kolonko@tum .de

Bankverbindung:Konto-Nummer 142 240 Sparkasse Freising BLZ 700 510 03IBAN: DE 87 7005 1003 0000 1422 40Swift-BIC: BYLADEM1FSI

Herausgeber:Der Vorstand der Vereinigung Weihen stephaner Universitätsabsolventen, Vorsitzender: Prof . Dr . Dr . h .c . A . Heißenhuber

Mitglieder des Vorstandes: Prof . Dr . A . Heißen huber, Prof . Dr . K .-J . Hülsbergen, Prof . Dr . F . J . Schwarz, MR J . Stockinger, Prof . Dr . D . Treutter

Erscheinungsweise:Die Mitteilungen erscheinen im Selbstverlag zwei-mal pro Jahr, Auflage 1 .300 .

Der Bezugspreis ist für Mitglieder der Vereinigung Weihenstephaner Universitätsabsolventen im Jahresbeitrag enthalten .

Gestaltung, Satz: Dipl . oec . troph . A . v . Mendel, avm@vonmendel .de

Zeichnung im Logo: H . Keller, Landtechnik Fotos zu den Beiträgen (soweit nicht anders genannt) von den Autoren der Artikel; Fotos vom Campus: A . v . Mendel

Herstellung: Druckerei Kuttner, Inh . S . Lerchl, Freising, Tel . (0 81 61) 53 03 25

Kieselsäure, ist das Holz im Laufe der Zeit ‚versteinert‘ . Dabei wurden die organischen Substanzen allerdings nicht in Gestein um-gewandelt, sondern dadurch ersetzt . Durch Erosion kamen die versteinerten Baum-stämme wieder zum Vorschein und können nun besichtig werden .Unterkunft am Abend in Twyfelfontein

Tag 8:Vormittag – Besichtigung der Felsgravuren von Twyfelfontein, was auf Afrikaans so viel wie ‚zweifelhafte Quelle‘ heißt und ein Ge-biet im sehr trockenen Damara-Bergland be-zeichnet, das über Jahrtausende hinweg als Platz für Rituale von mittel- und jungstein-zeitlichen Jägern und Sammlern genutzt wurde . Aus dieser Zeit stam-men die beein-druckenden Felsmalereinen- und Ritzungen, die heute zum Weltkultur-erbe gehören und während einer interessanten Führung be-sichtig werden können . Fahrt nach Omatako – Abschlussabend

Tag 9:Koffer packen – Fahrt zum FlughafenAuf dem Weg – Besichtigung des Schnitzer-marktes in Okahandja, auf dem Sie sich noch mit handwerklich toll gestalteten Holz-Sou-venirs eindecken könnt .Abends – Abflug zurück nach Frankfurt

Totsiens, Servus und auf Wiedersehen!

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Page 44: Heft 115 Winter MITTEILUNGEN - vwu.wzw.tum.de · Aktuelles aus der Studienfakultät Agrarwissenschaften und Gartenbauwissenschaften Zum Wintersemester am 1 . Oktober hat der Studiendekan

Name Vorname Titel

Straße, Hausnummer plz, Ort

Funktion Studiengang Jahr des Abschlusses

E-Mail

Meine Kontoverbindung

IBAN

Name der Bank Ort

Ort, Datum Unterschrift

Beitrittserklärung/Änderungsmitteilungn Hiermit erkläre ich meinen Beitritt zur Vereinigung Weihen-

stephaner Universitätsabsolventen (VWU); der Jahresbeitrag beträgt 10,– €/Jahr (Studierende: 2,– €/Jahr) . Ich bin damit einverstanden, dass die fälligen Beiträge von meinem neben-stehend genannten Konto abgebucht werden .

n Meine Adresse hat sich geändertn Meine Kontoverbindung hat sich geändert

Bitte frankieren · Für ein Fensterkuvert geeignet

Vereinigung Weihenstephaner UniversitätsabsolventenMitgliederbetreuungDipl .-Ing . agr . Barbara Kolonko Alte Akademie 1485350 Freising-Weihenstephan

Umstellung der Lastschrifteinzüge vom Einzugsermächtigungsverfahren auf das SEPA-Basis-LastschriftverfahrenLiebes Mitglied,wir nutzen zur Zahlung Ihrer Beiträge über-wiegend das bewährte Lastschriftverfah-ren . Durch die Schaffung des einheitlichen Europäischen Zahlungsverkehrsraums wird dieses Verfahren auf ein europaweit ein-heitliches SEPA-Lastschriftverfahren umge-stellt . Damit sind künftig grenzüberschrei-tende bargeldlose Zahlungen einfach und schnell möglich . Nach dem 31 . Januar 2014 sind für unsere Vereinigung nur noch SEPA-Zahlungen und damit SEPA-Lastschriften vorgesehen .

Aus diesem Grund werden wir im Janu-ar 2014 den VWU-Beitrag noch nach dem

alten Verfahren einziehen und zukünftig auf das SEPA-Lastschrift-Verfahren umstel-len . Dabei wird die von Ihnen erteilte Ein-zugsermächtigung nach den gesetzlichen Vorschriften in ein entsprechendes SEPA-Mandat gewandelt . Bei allen Einzügen nach dem 31 . Januar 2014 werden wir den Abbuchungsvorgang durch

Ihre persönliche Mandatsreferenznummer (Ihre Mitgliedsnummer) undunsere Gläubiger-Identifikationsnummereindeutig kennzeichnen .

Mit dem Einzug Ihres Mitgliedsbeitra-ges werden wir Ihnen im Januar 2014

auf dem Kontoauszug bereits Ihre Man-datsreferenznummer (die Zuordnung der Mitgliedsnummern läuft gerade), un-sere Gläubiger-Identifikationsnummer (DE66ZZZ00000559247) sowie den Zeit-punkt des zukünftigen Einzugs (im Nor-malfall erster Werktag der dritten Jahres-kalenderwoche, also für das Jahr 2015 der 12 . Januar 2015) vorab mitteilen .

Grundsätzlich ist es so, dass Sie selbst im Hinblick auf das SEPA-Zahlungsverfahren nichts unternehmen müssen . Zu Fragen diesbezüglich stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung .

Einladung zur MitgliederversammlungZu unserer fünften Mitgliederversammlung der VWU laden wir Sie herzlich ein (siehe auch gesonderte Einladung) .

Ort: Hörsaal 2, Alte Akademie 8 (ehemaliges Bibliotheksgebäude)Datum: 19. Februar 2014Uhrzeit: 18 .00 Uhr

Ablauf:1) Begrüßung durch den Vorsitzenden2) Informationen über die VWU3) Kassen- und Geschäftsbericht4) Entlastung des Vorstands5) Verschiedenes, Wünsche und Anregungen

Im Anschluss an die Mitgliederversamm-lung werden Informationen zur geplan-ten Namibia-Exkursion im August 2014 gegeben . Die Auslosung der knappen Ex-kursions-Plätze erfolgt unmittelbar da-nach .

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