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296 GRUNWALDT, Hilfsmethode bei der Untersuchung usw. Wit t m a a c k, Experimentelle Studien fiber die Beziehungen derLiquorsekretion und der Liquorzusammensetzung zu einigen Erkrankungen des inneren Ohres. Klinische Beitr~ige .zur Ohrenheilkunde. (Festschrift V. Ur- bantschitsch) S.675 (1918). -- Uber die intravitale Entstehung yon Kollaps und Degenerationsvor- g~ngen an den Sinnese~idstellen des inneren Ohres. AEh. f. Ohren-~ Nasen- u. Kehlkopfheilk. 13d. 112, S. 16 (1925). -- l~ber den Tonus der Sinnesendstellen des Innenohres. I. Mitteilung. Arch. f. Ohren-, Nasen- u. Kehlkopfheilk. Bd. 115, S. 1 (1926). Die funktionelle Bedeutung des Cortischen Organs und der rnarklosen Nervenendigungen ffir den H6rakt. Aeta otol., Vol. XII (1928). -- Uber den Tonus der Sinnesendstellen des Innenohres, IL Mitteihng. Das morphologische Bild im Weehsel des Tonus, Arch. f. Ohren-, Nasen- u. Kehlkopfheilk. Bd, 117, S. 241 (1928), -- Uber den Tonus der Sinnesendstellen des Innenohres. III. Mitteilung. Arch. f. Ohren-, Nasen- u, Kehlkopfheilk. Bd. 120, S. 256 (1929), Z a n g e, Pathologische Anatomie und Physiologie der Labyrinthen~zfindungen. Wiesbaden (1919), Hilfsmethode bei der Untersuchung der HSrf~higkeit von Personen, die aggravieren. Von Dr. reed. E. Grunwaldt, Hals-Nasen-Ohrenarzt in Bunzlau L Schl. Eine der uneffreulichsten Aufgaben des Ohrenarztes in der Nach- kriegszeit ist die Untersuchung der Rentennachsuchenden (besser Rentenempf~inger und solcher, die es werden wollen). Die Mehrzahl der zu Untersuchenden erschwert leider dem Arzt die Arbeit durch bewuBte oder unbewuBte Aggravation, seltener dureh grobe Simu- lation. Oft ist die Entscheidung, ob Aggravation vorliegt, ganz auBer- ordentlich dadurch erschwer(, dab die Simulationsproben den h/iufiger Untersuchten bekannt sind. Daher ist es -con Wichtigkeit, fiber ein mSglichst groBes Repertoir auf dem Gebiete zu verffigen. Ich gestatte mir, in folgendem eine Methode kurz zu schildern, die sich mir in geeigneten F~illen gut bew~hrt hat. Die Idee ist/ihn- lich wie bei der Prfifung des Rombergsymptoms. Der Patient wird dutch eine angebliehe Prfifung seines Geffihlssinnes abgelenkt. Ich verfahre fo!gendermaBen. Nehmen wir an, die geprfifte Person gibt an, auf beiden Ohren laute Sprache nut in ganz kurzer Enffernung, etwa a. c. bis 1 m zu hSren. Wenn der Patient fiber seine a]lgemeinen Beschwerden --Schwindel,Ohrensausen,Kopfangst ! ! oder iihnliehes-- klagt, frage ich, ob er auch alles gut ffihlen kSnne. Meistens kommt dann eine ausweiehende Antwort. Darauf mache ich dem Patienten

Hilfsmethode bei der Untersuchung der Hörfähigkeit von Personen, die aggravieren

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296 GRUNWALDT, Hilfsmethode bei der Untersuchung usw.

W i t t m a a c k, Experimentelle Studien fiber die Beziehungen derLiquorsekretion und der Liquorzusammensetzung zu einigen Erkrankungen des inneren Ohres. Klinische Beitr~ige .zur Ohrenheilkunde. (Festschrift V. Ur - b a n t s c h i t s c h ) S.675 (1918).

- - Uber die intravitale Entstehung yon Kollaps und Degenerationsvor- g~ngen an den Sinnese~idstellen des inneren Ohres. AEh. f. Ohren-~ Nasen- u. Kehlkopfheilk. 13d. 112, S. 16 (1925).

- - l~ber den Tonus der Sinnesendstellen des Innenohres. I. Mitteilung. Arch. f. Ohren-, Nasen- u. Kehlkopfheilk. Bd. 115, S. 1 (1926). Die funktionelle Bedeutung des Cortischen Organs und der rnarklosen Nervenendigungen ffir den H6rakt. Aeta otol., Vol. XI I (1928).

- - Uber den Tonus der Sinnesendstellen des Innenohres, IL Mitteihng. Das morphologische Bild im Weehsel des Tonus, Arch. f. Ohren-, Nasen- u. Kehlkopfheilk. Bd, 117, S. 241 (1928),

- - Uber den Tonus der Sinnesendstellen des Innenohres. I I I . Mitteilung. Arch. f. Ohren-, Nasen- u, Kehlkopfheilk. Bd. 120, S. 256 (1929),

Z a n g e, Pathologische Anatomie und Physiologie der Labyrinthen~zfindungen. Wiesbaden (1919),

H i l f s m e t h o d e b e i d e r U n t e r s u c h u n g d e r H S r f ~ h i g k e i t

v o n P e r s o n e n , d i e a g g r a v i e r e n .

Von Dr. reed. E. G r u n w a l d t ,

Hals-Nasen-Ohrenarzt in Bunzlau L Schl.

Eine der uneffreul ichsten Aufgaben des Ohrenarz tes in der Nach- kriegszeit ist die Un te r suchung der Ren tennachsuchenden (besser Rentenempf~inger und solcher, die es werden wollen). Die Mehrzahl

der zu Unte r suchenden erschwert leider dem Arz t die Arbe i t durch bewuBte oder unbewuBte Aggrava t ion , sel tener dureh grobe Simu- lation. Oft ist die Entsche idung , ob Aggrava t ion vorl iegt , ganz auBer- o r d e n t l i c h dadurch erschwer(, dab die S imula t ionsproben den h/iufiger Un te r such ten b e k a n n t sind. Daher ist es -con Wicht igkei t , fiber ein mSglichst groBes Reper to i r auf dem Gebiete zu verffigen.

Ich ges ta t t e mir, in fo lgendem eine Methode kurz zu schildern, die sich mi r in geeigneten F~illen gut bew~hr t hat . Die Idee i s t / i hn - lich wie bei der Prfifung des R o m b e r g s y m p t o m s . Der Pa t i en t wird du tch eine angebliehe Prf ifung seines Geffihlssinnes abgelenkt . I ch ver fahre fo!gendermaBen. N e h m e n wir an, die geprfifte Person g ib t an, auf beiden Ohren lau te Sprache nu t in ganz kurzer Enf fe rnung , e twa a. c. bis 1 m zu hSren. W e n n der Pa t i en t fiber seine a]lgemeinen Beschwerden - -Schwinde l ,Ohrensausen ,Kopfangs t ! ! oder i ihn l iehes- - klagt , frage ich, ob er auch alles gut ffihlen kSnne. Meistens k o m m t dann eine ausweiehende Antwor t . Da rau f mache ich dem Pa t i en t en

SAUTER. Physikalisch:physiologische Lokaltherapie usw. 297

klar, dab ich den Gefiihlssinn seiner H~inde einzeln bei verschlossenen Augen priifen wolle, Der Patient wird nun mit verbundenen Augen auf einen Stuhl gesetzt, am besten am Ende eines L/lurers, so dab die Schritte despriifenden Arztes m6glichst ged/impft werden. Die Anwesenheit einer Hilfsperson bei der Priifung kann auch yon grogem Nutzen sei!3. Nunmehr gebe ich dem Patienten irgendeinen kleinen Gegenstand in die eine Hand (Medizinfl/ischchen, Schliissel, Streich- holzschachtel) und fordere ihn anf, den Gegenstand zu benennen. Reg61m~iBig fiihlt derjenige, der aggravieren will, lange an dem Gegenstand herum und will nicht mit der Sprache heraus, worum es sich eigentlich handelt. Man kann nun, nm den Patienten noch weiter abzulenken, den Versuch mit weiteren Gegenst~inden fort- setzen, meistens geniigt es aber, wenn man nach einigen-/irgerlichen Worten, ob es denn wirklich so schwer sei, leise einen weiteren Ab- stand vom Patienten nimmt und dann sagt: ,,Na, dann nehmen Sie das Ding doch mal in die andere Hand." Entweder wird danach die Aufforderung prompt befolgt, oder der Patient will etwas schlauer sein und Iiihrt den Auftrag erst nach einigem ZSgern aus, weil er nicht sicher ist, in welcher Entfernung sich der Arzt befindet, Oft aber sieht man bei Simulanten bzw.~Aggravanten, dab die Bewegung begonnen und dann wieder zuriickgenommen wird. Das auch sonst iibliehe Anhauchen des Patienten durch eine Hilfsperson ist natiir- lich bei dieser Priifung gut mitzuverwerten.

Vielleicht priift der eine oder der andere meine Anregung einmal nach und hat in geeigneten F/illen Nutzen davon.

P h y s i k a l i s c h - p h y s i o l o g i s c h e L o k a l t h e r a p i e be i d e n

h a u p t s t i c h l i c h s t e n e n t z t i n d l i c h e n E r k r a n k u n g e n d e r N a s e

m i t t e l s d e r w e c h s e l s e i t i g e n N a s e n s c h l u B m e t h o d e .

Ein Beitrag zur Hervorhebung der organischen Bedeutsamkeit der Nase mit kurzer Zusammenfassung neuerer konservativ-therapeutischer, topo-

graphischer, anatomischer und p h y s i o 1 o g i s c h e r Gesichtspunkte.

Von Dr. S a u t e r , Facharzt ffir Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, Stuttgart.

Drei Hauptstiicke sind die Grundlagen jeder 6rtlichen konser- vativen Therapie, wenn ein Organ oder Glied entztindlich erkrankt oder verletzt ist :