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Universitätsklinik für Frauenheilkunde | 321 INTERNATIONALE KLINISCHE VERNETZUNGSTREFFEN UND ERFAHRUNGSAUSTAUSCH Besuch Prof. F. Ghezzi, Insubria Universität in Varese, Italien Am 25. April 2016 hat Dr. Laterza einen Besuch von Prof. Fabio Ghezzi, Direktor der Universitätsklinik für Frauenheil- kunde, Insubria Universität in Varese, Italien organisiert. Prof. F. Ghezzi ist einer der angesehensten und renommier- testen Wissenschaftler des akademischen italienischen und internationalen Bereichs. Er ist ein weltweit anerkann- ter Spezialist für Laparoskopie mit Schwerpunkt „Minimal invasive chirurgie in Gynäkologische Onkologie“ und „die Einführung von Mini- und Microlaparoskopie in Gynäkolo- gie“. Er ist Präsident der Gesellschaft und ist in mehreren nationalen und internationalen Gesellschaften tätig. Neben mehr als 300 Publikationen in peer review Journalen und mehr als 700 IF, einer Vielzahl an Buchkapiteln und multi- plen Positionen als Editor von Standard- und Topjournalen, der Professor Ghezzi herausragende wissenschaftliche Vita belegen, war es ihm stets ein Anliegen, den wissenschaft- lichen universitären Nachwuchs und die Weiterentwicklung des Fachgebietes voranzutreiben. Mit der Frauenklinik verbindet ihn eine sehr aktive und pro- duktive Forschungskooperation mit Frau Dr. Laterza, die an der UFK tätig ist. Tatsächlich hat er im Februar 2016 den Titel von Adjunct Professor von unserer Medizinischen Uni- versität Wien erhalten. Die Idee für seinen Besuch ist das Interesse von beiden Seiten um die chirurgische Erfahrung zu teilen und um die wissen- schaftliche Kooperation zwischen der Klinische Abteilung für Allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Uni- versitätsklinik für Frauenheilkunde des Medizinische Universi- tät Wien und der Klinische Abteilung für Frauenheilkunde des Insubria Universität in Varese zu verstärken. Nach einem informellen Abendessen im Plachutta Restau- rant in Wien mit Prof. Husslein, Prof. Kölbl, Prof. Wenzl und Dr. Laterza, hat Prof. Ghezzi während der gesamtklinischen Morgenbesprechung am 25.4.2016 nach Begüßung durch Prof. Husslein und Prof. Kölbl, kurz seine Klinik im Del Pon- te Krankenhaus in Varese und die laufenden wissenschaft- lichen Studien und Projekte präsentiert. Außerdem hat er die vorläufigen Daten von der laufenden Studie über die Blasenfunktion bei Patientinnen mit tief infiltrierender En- dometriose in Kooperation zwischen Varese und Wien vor- geführt. Prof. Ghezzi hat am selben Tag an der chirurgischen Aktivität mit Prof. Wenzl teilgenommen. Die Begleitung im Routinebetrieb führte zu einem regen, fachlichen und wis- senschaftlichen Austausch auf sehr hohem Niveau. Neben Impulsen für zukünftige gemeinsame Projekte, konnte die außerordentlich gute Beziehung zwischen den beiden Uni- versitätskliniken intensiviert und gefestigt werden. In der Tat hat Prof. Ghezzi uns für einen Besuch in Varese eingeladen; im Februar 2017 ist ein Besuch von unserer De- legation (Dr. Laterza, Prof. Wenzl, Prof. Umek und Prof. H. Husslein) geplant. Professor Fabio Ghezzi und Professor Heinz Kölbl Besuch der Universitätsklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe „Narodni Front“, Belgrad, Serbien 14.- 17.4.2016 Nach einer offiziellen Einladung von Prof. Dr. Snezana Rakic Leiterin der Universitätsklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe „Narodni Front“ wurde eine Österreichische Delegation unter der Leitung von Professor Husslein und bestehend aus Prof. Dadak, Prof. Kiss, Prof. Bettelheim, Prof. Helmer, Dr. Stammler-Safer und Prof. Petricevic in Belgrad empfangen. Im Vordergrund standen die wissenschaftlichen Diskussi- onen mit führenden Oberärzten. Der Arbeitsbesuch bein- haltete auch die Besprechung über die aktuellen medizini- schen und organisatorischen Themen in Anwesenheit der Klinikleitung und Vertreter des Bundesministeriums für Ge- sundheit der Republik Serbien. Am Ende des Meetings ha- ben Prof. Husslein und Prof. Petricevic gemeinsam mit Prof. Rakic ein Interview für das Serbische TV gegeben. Als Hö- hepunkt des klinischen Besuches stand die Besichtigung der Klinik und Kennenlernen des klinischen Alltags in dem größten Gynäkologisch-Geburtshilflichen Haus in Serbien. Neben einem arbeitsreichen offiziellen Besuch haben die Gastgeber auch ein sehr reiches Social Program organi- siert. Höhepunkt der Nachmittagsaktivitäten war ein Be- such des Weißpalais „Beli dvor“ - des offiziellen Sitzes der serbischen königlichen Familie. Neben einem Schiffsaus- flug über Donau und Sava, konnte man auch im Spazier- gang Belgrad kennenlernen. Die kulinarische Seite des Be- suchs war ausgiebig und vielfaltig. Unter anderem war der Stadtteil Skadarlija ein kulinarisch-musikalisches Erlebnis der Extraklasse.

INTERNATIONALE KLINISCHE …...ERFAHRUNGSAUSTAUSCH Besuch Prof. F. Ghezzi, Insubria Universität in Varese, Italien Am 25. April 2016 hat Dr. Laterza einen Besuch von Prof. Fabio Ghezzi,

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Universitätsklinik für Frauenheilkunde | 321

INTERNATIONALE KLINISCHE VERNETZUNGSTREFFEN UND ERFAHRUNGSAUSTAUSCH

Besuch Prof. F. Ghezzi, Insubria Universität

in Varese, Italien

Am 25. April 2016 hat Dr. Laterza einen Besuch von Prof. Fabio Ghezzi, Direktor der Universitätsklinik für Frauenheil-kunde, Insubria Universität in Varese, Italien organisiert.

Prof. F. Ghezzi ist einer der angesehensten und renommier-testen Wissenschaftler des akademischen italienischen und internationalen Bereichs. Er ist ein weltweit anerkann-ter Spezialist für Laparoskopie mit Schwerpunkt „Minimal invasive chirurgie in Gynäkologische Onkologie“ und „die Einführung von Mini- und Microlaparoskopie in Gynäkolo-gie“. Er ist Präsident der Gesellschaft und ist in mehreren nationalen und internationalen Gesellschaften tätig. Neben mehr als 300 Publikationen in peer review Journalen und mehr als 700 IF, einer Vielzahl an Buchkapiteln und multi-plen Positionen als Editor von Standard- und Topjournalen, der Professor Ghezzi herausragende wissenschaftliche Vita belegen, war es ihm stets ein Anliegen, den wissenschaft-lichen universitären Nachwuchs und die Weiterentwicklung des Fachgebietes voranzutreiben.

Mit der Frauenklinik verbindet ihn eine sehr aktive und pro-duktive Forschungskooperation mit Frau Dr. Laterza, die an der UFK tätig ist. Tatsächlich hat er im Februar 2016 den Titel von Adjunct Professor von unserer Medizinischen Uni-versität Wien erhalten.

Die Idee für seinen Besuch ist das Interesse von beiden Seiten um die chirurgische Erfahrung zu teilen und um die wissen-schaftliche Kooperation zwischen der Klinische Abteilung für Allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Uni-versitätsklinik für Frauenheilkunde des Medizinische Universi-tät Wien und der Klinische Abteilung für Frauenheilkunde des Insubria Universität in Varese zu verstärken.

Nach einem informellen Abendessen im Plachutta Restau-rant in Wien mit Prof. Husslein, Prof. Kölbl, Prof. Wenzl und Dr. Laterza, hat Prof. Ghezzi während der gesamtklinischen Morgenbesprechung am 25.4.2016 nach Begüßung durch Prof. Husslein und Prof. Kölbl, kurz seine Klinik im Del Pon-te Krankenhaus in Varese und die laufenden wissenschaft-lichen Studien und Projekte präsentiert. Außerdem hat er die vorläufigen Daten von der laufenden Studie über die Blasenfunktion bei Patientinnen mit tief infiltrierender En-dometriose in Kooperation zwischen Varese und Wien vor-geführt. Prof. Ghezzi hat am selben Tag an der chirurgischen Aktivität mit Prof. Wenzl teilgenommen. Die Begleitung im Routinebetrieb führte zu einem regen, fachlichen und wis-senschaftlichen Austausch auf sehr hohem Niveau. Neben Impulsen für zukünftige gemeinsame Projekte, konnte die

außerordentlich gute Beziehung zwischen den beiden Uni-versitätskliniken intensiviert und gefestigt werden.

In der Tat hat Prof. Ghezzi uns für einen Besuch in Varese eingeladen; im Februar 2017 ist ein Besuch von unserer De-legation (Dr. Laterza, Prof. Wenzl, Prof. Umek und Prof. H. Husslein) geplant.

Professor Fabio Ghezzi und Professor Heinz Kölbl

Besuch der Universitätsklinik für Gynäkologie und

Geburtshilfe „Narodni Front“, Belgrad, Serbien 14.-

17.4.2016

Nach einer offiziellen Einladung von Prof. Dr. Snezana Rakic Leiterin der Universitätsklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe „Narodni Front“ wurde eine Österreichische Delegation unter der Leitung von Professor Husslein und bestehend aus Prof. Dadak, Prof. Kiss, Prof. Bettelheim, Prof. Helmer, Dr. Stammler-Safer und Prof. Petricevic in Belgrad empfangen. Im Vordergrund standen die wissenschaftlichen Diskussi-onen mit führenden Oberärzten. Der Arbeitsbesuch bein-haltete auch die Besprechung über die aktuellen medizini-schen und organisatorischen Themen in Anwesenheit der Klinikleitung und Vertreter des Bundesministeriums für Ge-sundheit der Republik Serbien. Am Ende des Meetings ha-ben Prof. Husslein und Prof. Petricevic gemeinsam mit Prof. Rakic ein Interview für das Serbische TV gegeben. Als Hö-hepunkt des klinischen Besuches stand die Besichtigung der Klinik und Kennenlernen des klinischen Alltags in dem größten Gynäkologisch-Geburtshilflichen Haus in Serbien. Neben einem arbeitsreichen offiziellen Besuch haben die Gastgeber auch ein sehr reiches Social Program organi-siert. Höhepunkt der Nachmittagsaktivitäten war ein Be-such des Weißpalais „Beli dvor“ - des offiziellen Sitzes der serbischen königlichen Familie. Neben einem Schiffsaus-flug über Donau und Sava, konnte man auch im Spazier-gang Belgrad kennenlernen. Die kulinarische Seite des Be-suchs war ausgiebig und vielfaltig. Unter anderem war der Stadtteil Skadarlija ein kulinarisch-musikalisches Erlebnis der Extraklasse.

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Mündung Save in Donau

Abendessen bei Prof. Rakic

Prof. Husslein, Prof. Rakic, Prof. Petricevic

Besuch weißes Schloss, Königliches Palais

Abschlussfeier

Prof. Rakic, Prof. Husslein, Prof. Bettelheim,

Prof. Egic

Geburtshilfliche Tagesklinik

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Universitätsklinik für Frauenheilkunde | 323

Observership an der Universitätsklinik für

Gynäkologie und Geburtshilfe „Narodni Front“

Belgrad, Serbien

Dr. Ulrike Kaufmann und Assoc. Prof. Priv.- Doz. Dr. Ljubomir Petricevic, 4.-19.6.2016

In Rahmen des Austauschprogramms besuchten 12 Kollegen der Klinik Narodni Front aus Belgrad die Universitätsklinik für Frauenheilkunde Wien im Jahr 2016. Folgend der Einladung von Frau Prof. Rakic, als Vorstand der Universitätsklinik Na-rodni Front begann der Gegenbesuch im Juni 2016. Frau Dr. Kaufmann und Herr Prof. Petricevic absolvierten einen zwei-wöchigen Observership zwischen 4. und 19. Juni 2016 an der Belgrader Klinik.

Die Universitätsklinik „Narodni Front“ ist die größte gynä-kologisch-geburtshilfliche Institution in Serbien. Mit einem Gesamtpersonal von 154 Ärzten und 400 DKGS führen sie über 120.000 Untersuchungen in 14 Ambulanzen durch. 11 Krankenstationen, 7 Polikliniken und 3 Tagesstationen haben eine Gesamtkapazität von 330 Betten. Über 7.500 Geburten werden im Kreißsaal auf 10 Entbindungsbetten jährlich durchgeführt. Die Auslastung des Operationsblocks mit 9 OP Einheiten beträgt 6.000 Operationen, 8.000 Inter-ventionen und 2.200 Sectiones pro Jahr.

Die tägliche Routine an der Belgrader Klinik begann mit der Morgenbesprechung um 07:30 Uhr. Nach der Überprüfung der Anwesenheit des Teams wurden die Ereignisse des Nachtdienstes, Tagesablauf wie auch der aktuelle Opera-tionsplan besprochen. Nach der Patientenvisite haben wir aktiv in verschiedenen Ambulanzen mitgearbeitet. Unsere Therapievorschläge, wie auch Behandlungsempfehlungen wurden positiv angenommen. Täglich haben wir auch im Kreißsaal gearbeitet. Innerhalb der zwei Wochen haben wir bei über 200 Geburten aktiv mitgeholfen, davon auch bei Spontangeburten aus der Beckenendlage. An der Klinik Na-rodni Front wird für die Vakuumgeburt nur das klassische Vakuum System verwendet. Wir haben eine Vakuumgeburt mit KiWi Vakuum vorgestellt und mehrere durchgeführt. Bei mehreren Sectiones haben wir assistiert und auch einige selbst gemacht. Wir hatten auch die Möglichkeit bei einigen großen gynäkologischen Operationen zu assistieren.

Einmal pro Woche wurde auch eine wissenschaftliche Fort-bildung organisiert, bei der wir die Möglichkeit bekommen haben unsere Klinik und die MUW vorzustellen. In der zwei-ten Woche unseres Aufenthaltes wurde ein Pränatal-US Kurs mit Ehrengast Prof. Philippe Jeanty organisiert. Am Ende wurden auch unsere zwei Beträge in der Klinik Zeitschrift „Front Magazin“ publiziert.

Neben einem arbeitsreichen Observership hatten wir auch ein sehr reiches Social Program gehabt. Neben vielen Ein-ladungen und Möglichkeiten die serbische Küche kennen-

zulernen, konnten wir Belgrad auch von der kulturellen und historischen Seite erkunden. Ein vielfältiges Sozialleben war durch unseren Kollegen aus Belgrad bis ins Detail sehr gut organisiert, so dass wir am Ende mit einem sehr positiven Eindruck Belgrad verlassen konnten. Einfach gesagt, wir hat-ten sehr viel Spaß.

Aktiv und Kreativ, Front Magazin, offizielle Zeitschrift

der Klinik Narodni Front

An der Klinik Narodni Front

Zange – altes Instrument

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Austauschbesuche –

Organisation Prof. Dr. Christian Dadak

Frau Prof. Marija Hadzi Lega war mit einigen ihrer Kollegen aus Skopje (Dalmatien) vom 28. bis 30. April 2016 an der Universitätsklinik für Frauenheilkunde Wien zu Gast.

Führungen und wissenschaftliche Diskussionen standen im Blickpunkt des Interesses von beiden Seiten.

Im Austausch war es dann möglich, vom 3. bis 6. November 2016 eine kleine Delegation bestehend aus Prof. Husslein, Prof. Dadak, Dr. Farr, Prof. Kohlberger nach Skopje zu reisen. Die Veranstaltung stand unter dem Stern ,,Good friends are like stars, You don’t always see them, But You know they are always there for you“. Auf eine weitere Zusammenarbeit zwischen den Kliniken wird großer Wert gelegt.

Auf Einladung der Österreichischen Gesellschaft für Prä- und Perinatale Medizin bzw. Prof. Dadak war es möglich,

am 3. März 2016 Prof. Aris Antsaklis zur Morgenfortbildung einzuladen, mit dem Thema „Prenatal Diagnosis of CNS malformations by Ultrasound and MRI“. Einen Tag danach war es Prof. Dan Farine, der ebenfalls einen Vortrag mit dem Titel „CS for all obese and elderly primigravida?“ hielt.

Am 22. September 2016 war es möglich, Prof. Amos Grune-baum, Weill Cornell University einzuladen, er referierte zum Thema „Sicherheit im Kreißsaal“.Tags darauf wurde Prof. Bernd-Joachim Hackelöer gebeten, eine Morgenfortbildung mit dem Titel „Was ist eine Normal-geburt?“ zu halten.

Am 17. Mai 2016 kam eine Delegation von etwa 40 Profes-soren und Chefärzten aus Kasachstan zu Besuch nach Wien. Von unserer Seite wurden Vorträge von Prof. Dadak und Prof. Kohlberger gehalten. Anschließend wurden die Gäste je nach Interessensgebiet an der Universitätsklinik für Frauenheil-kunde verteilt, um Einzelgespräche mit den Abteilungsleitern bzw. den verantwortlichen Oberärzten zu führen.

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The Canadian Gynaecological Society

The Canadian Gynaecological Society (CGS) wurde 1936 von von jungen

Professoren der McGill University und University of Toronto gegründet und ist die

älteste Vereinigung von Gynäkologen und Geburtshelfern in Kanada. Ihr initiales Ziel

war es die Position junger Kollegen durch gegenseitige Unterstützung, Fortbildungen

und Besuche anderer Abteilungen zu stärken. Mit zunehmender Größe und

Bedeutung gelang der CGS 1944 die Gründung der Society of Obstetricians and

Gynaecologists of Canada, die bis heute besteht und der österreichischen oder

deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe entspricht. Die GCS blieb

als „Travel Club“ für ausgewählte Vertreterinnen der Frauenheilkunde in Kanada bis

heute bestehen.

Das heurige 81. GCS Annual Meeting war das erste Meeting auf europäischem

Festland. Durch das beeindruckende wissenschaftliche Programm (siehe Abb.)

gepaart mit einem dichten Kulturprogramm, war die Tagung einer großer Erfolg.

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Bericht zum Auslandsaufenthalt in Tanzania,

Bugando Medical Center, Mwanza

Dr. Stefanie Aust, Dr. Petra Pateisky

Aufenthaltsdauer: 3.1.-1.4.2016

„Karibu“ heißt Willkommen!

Wir durften für 3 Monate im Rahmen eines Andlinger Fel-lowships der American Austrian Foundation (AAF) als Teil des engagierten Teams der Gynäkologie und Geburtshilfe am Bugando Medical Center (BMC) einen Einblick in die medizinische Versorgung in Tanzania gewinnen. Diese Ter-tiärklinik versorgt Patientinnen aus einem Einzugsgebiet von 6 Regionen mit ca. 13 Millionen Menschen und wird von der Weill Cornell University, NY sowie der Austrian American Foundation (AAF) unterstützt. Mit einem freund-lichen „Karibu“ wurden wir von Anfang an herzlich aufge-nommen und insbesondere durch Dr. Anthony Massinde, den wir durch ein AAF gesponsertes Observership in Wien kennen gelernt haben, in das ärztliche Team integriert. Auf seinen Wunsch hin haben wir Instrumente für den Aufbau einer laparoskopischen Einheit mitgebracht und diese auch gleich eingesetzt. Besonders beeindruckt hat uns die Wer-tigkeit der Lehre und Ausbildung von den Morning Reports über Ward Rounds mit StudentInnen, bis zu Mortalitätsbe-sprechungen bei maternalen Todesfällen, wo wir uns gut einbringen konnten. Die Patientinnen präsentierten sich oft erst in fortgeschrittenen Krankheitsstadien, sodass die Behandlungsmöglichkeiten - insbesondere im Bereich der Onkologie - eingeschränkt waren. Im Bereich der Ge-burtshilfe wurde uns vor Augen geführt, dass insbesondere die Präeklampsie und postpartale Blutungen ohne suffizi-ente Monitoringmöglichkeiten und mangelnde adäquate Ressourcen, nach wie vor eine Hauptursache für die hohe mütterliche Mortalität in Afrika darstellen. Des Weiteren

mangelte es immer wieder auch an „simplem“ Equipment und Medikamenten, was uns stets vor neue Herausforde-rungen stellte. Hier zeigte sich jedoch auch der enorme Einsatz der afrikanischen Kollegen, trotz der knappen zur Verfügung stehenden Mittel, mithilfe ihres exzellenten klinisch-praktischen Wissens die bestmögliche Versorgung zu gewährleisten. Ein Bereich, in dem wir viel lernen konn-ten, war die operative Versorgung geburtshilflich bedingter vesiko-vaginaler Fisteln, wofür das BMC als Schwerpunkt-krankenhaus fungiert. Die Universitätssprache ist Englisch, jedoch haben wir für die Kommunikation mit den Patien-tinnen „Kiswahili“ Sprachstunden gebraucht, eine leicht zu lernende, musikalische Sprache durch die wir auch einen zusätzlichen Einblick in die Kultur bekommen konnten. Insbesondere für ein „Outreach“ Projekt, bei dem wir eine Woche lang auf einer Insel im Victoriasee Zervixkarzinom-Screenings durchgeführt haben, war dies eine große Hilfe. Es ist uns nach den 3 Monaten sehr schwer gefallen, wie-der Abschied nehmen zu müssen von einer Medizin, die sehr nahe am Patienten und abseits vieler moderner Mög-

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lichkeiten sowie abseits von Bürokratie, gelebt wird. Eben-so von den vielen Kollegen, die uns herzlich aufgenommen und einen Einblick in ihre Kultur ermöglicht haben. Wir hoffen, zusammen mit der AAF im Sinne einer langfristigen Kooperation unsere Kollegen in Mwanza weiter unterstützen zu dürfen und auch bald einen motivierten Kollegen aus Tanzania bei uns begrüßen zu können.

Im Rahmen der Gala zur Förderung der Wiener Schule

der Medizin am 21. November 2016, erhielten wir einen OMI Award für das Projekt in Tanzania – mit der Intention auch weiterhin eine gegenseitige Kooperation aufrecht zu erhalten.