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12.5. – 2.6.2013 WAGNER WAHN WAGNER WAHN Die zehn Hauptwerke mit Simone Young BALLETT Wiederaufnahme »Romeo und Julia« von John Neumeier BLACK BOX 20_21 Philip Roth und Salvatore Sciarrino DAS MAGAZIN DER HAMBURGISCHEN STAATSOPER 5 2012/13 APRIL, MAI

Journal Nr. 5

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Magazin der Hamburgischen Staatsoper

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12.5. – 2.6.2013

WAGNERWAHN

WAGNER WAHN Die zehn Hauptwerke mit Simone YoungBALLETT Wiederaufnahme »Romeo und Julia« von John Neumeier BLACK BOX 20_21 Philip Roth und Salvatore Sciarrino

DAS MAGAZIN DER HAMBURGISCHEN STAATSOPER

5 2012/ 13 A PR IL , MA I

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Vattenfall Lesetage18. bis 25. April 2013

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Unsere Partner:

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Unser Titel: Die Werbekampagne zum»Wagner-Wahn« wurde von der Agentur Karl Anders gestaltet.Foto Monika Rittershaus

BALLETT

12 Wiederaufnahme »Romeo und Julia« John Neumeiers erstesHandlungsballett in Hamburg steht ab dem 11. April wiederauf dem Spielplan. Hamburgs Ballettchef erzählt nach Shake -speares Liebesdrama von dem großen und echten Gefühlzweier junger Menschen und ihrer Verstrickung in einer ihnenfeindlich gesinnten Welt.

15 Gastspiel Bayerisches Staatsballett und Les Ballets de Monte-Carlo Im Juni feiern zwei herausragende Ballettensembles dasvierzigjährige Jubiläum von John Neumeier in Hamburg mit.Sie gastieren am 11. und 12. sowie am 18. und 19. Juni wäh-rend der Ballett-Tage an der Staatsoper und präsentierenWerke von Jerome Robbins, Jirí Kylián und Jean-ChristopheMaillot.

RUBRIKEN

33 Opera stabile »After work«, Jubiläumsspielzeit

Wagner, Verdi, Britten

30 Namen und Nachrichten

36 Leute Premiere »La Traviata«, Ballett-Gastspiel in den USA

37 Opernrätsel Mitraten und Mitgewinnen

38 Spielplan Alle Veranstaltungen auf einen Blick

40 Finale Impressum

OPER

04 Wagner-Wahn Alle zehn Hauptwerke im Jubiläumsjahr 2013!Simone Young lädt zu einer besonderen künstlerischen He -rausforderung. Von »Holländer« bis »Parsifal«, von PeterKonwitschny bis Claus Guth, von Klaus Florian Vogt bis BoSkovhus – all das bietet der Hamburger Wagner-Wahn.

20 Repertoire »Faust« Gounods beliebte Oper, einst unter demTitel »Margarethe« gespielt, kehrt zurück. Den Valentin singtRodion Pogossov, zuletzt als Posa in »Don Carlos« gefeiert.

22 Repertoire Belcanto-Stars bei Donizetti: Olga Peretyatko, Da-niela Fally und Lawrence Brownlee veredeln »La Fille du Ré-giment« und »L’Elisir d’Amore«.

26 Premiere »Vanitas_Everyman« Wieder öffnet sich die BlackBox der Opera stabile: Salvatore Sciarrinos fragile »Vanitas«-Klänge und Philip Roths »Jedermann« treffen aufeinander.

28 Ensemble Das Internationale Opernstudio im Porträt: Diesmal stellen sich die Mezzosopranistin Ida Aldrian, der Tenor Ma-nuel Günther und der Bariton Thomas Florio vor.

PHILHARMONIKER

34 Konzerte Vom Barock zur Spätromantik reicht der philhar-monische Bogen. Händel, Strauss und Zemlinsky sind dabei –und Richard Wagner in einer Soiree mit Gustav Peter Wöhler.

April, Mai 2013Inhalt

T I T E L B I L D : M O N I K A R I T T E R S H A U S

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OPER Momentaufnahme»La Traviata«

LEBENSRAUSCH UND TODESSTILLSTAND Violetta weiß, dass sie sterben muss – und stürzt sichnoch einmal in das Fest des Lebens und der Liebe.Doch immer wieder wird sie an die Vergänglichkeiterinnert. Regisseur Johannes Erath und Bühnenbild-nerin Annette Kurz versetzten Verdis innerlichsteOper an einen Ort der brüchigen Poesie: Ein stillge-legter Rummelplatz inspirierte sie zu atmosphärischdichten Bildern, die der Wahrhaftigkeit und Fragilitätvon Verdis Musik sensibel nachspüren. Für ihre leiden-schaftliche Interpretation der Violetta wurde AilynPérez ebenso gefeiert wie George Petean als Ger-mont und Patrick Lange am Pult der Philharmoniker.

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OPER Thema

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»Wagner-Wahn«

RICHARD WAGNERTristan und Isolde

Musikalische Leitung: Simone Young Inszenierung: Ruth Berghaus Bühnenbild: Hans-Dieter SchaalKostüme: Marie-Luise StrandtDramaturgie: Sigrid NeefChor: Janko Kastelic Spiel leitung: Petra Müller

Tristan Stig AndersenKönig Marke Peter RoseIsolde Linda Watson Kurwenal Bo SkovhusMelot Moritz GoggBrangäne Katja PieweckEin Hirt Jun-Sang Han Ein Steuermann Szymon KobylinskiStimme eines jungen SeemannsJun-Sang Han

Unterstützt durch die Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper

Aufführung14. Mai, 17.00 Uhr

RICHARD WAGNER Der fliegende Holländer

Musikalische Leitung: Simone Young Inszenierung und Bühnenbild:Marco Arturo MarelliKostüme: Dagmar Niefind-Marelli Chor: Janko KastelicSpiel leitung: Heiko Hentschel

Der Holländer Albert DohmenSenta Ricarda Merbeth Erik Martin Homrich Daland Wilhelm Schwinghammer Steuermann Dovlet Nurgeldiyev Mary Renate Spingler

Unterstützt durch die Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper.

Aufführung15. Mai, 19.30 Uhr

RICHARD WAGNERDie Meistersinger von Nürnberg

Musikalische Leitung: Simone YoungInszenierung: Peter KonwitschnyBühne und Kostüme: Johannes LeiackerLicht: Hans ToelstedeDramaturgie: Werner HintzeChor: Florian Csizmadia Spiel leitung: Petra Müller

Hans Sachs James RutherfordVeit Pogner Peter RoseKunz Vogelgesang Markus PetschKonrad Nachtigall Thomas FlorioSixtus Beckmesser Bo SkovhusFritz Kothner Jan BuchwaldBalthasar Zorn Sergiu Saplacan Ulrich Eißlinger Chris Lysack Augustin Moser Manuel GüntherHermann Ortel Levente PállHans Schwarz Szymon KobylinskiHans Foltz Dieter Schweikart Walther von StolzingKlaus Florian Vogt/Burkhard Fritz (14.4.)David Jürgen SacherEva Meagan MillerMagdalena Katja PieweckEin NachtwächterWilhelm Schwinghammer

Aufführungen14. April 16.00 Uhr, 23. April 17.00 Uhr,28. April 15.00 Uhr, 17. Mai 17.00 Uhr

RICHARD WAGNERLohengrin

Musikalische Leitung: Simone YoungInszenierung: Peter KonwitschnyBühne und Kostüme: Helmut BradeLicht: Manfred VossDramaturgie: Werner HintzeChor: Janko Kastelic Spiel leitung: Wolfgang Bücker

König Heinrich Georg ZeppenfeldLohengrin Burkhard FritzElsa Petra Maria SchnitzerFriedrich von Telramund

Eike Wilm SchulteOrtrud Katja PieweckHeerrufer Jan BuchwaldVier brabantische EdleSergiu Saplacan, Manuel Günther, Thomas Florio, Szymon Kobylinski

Koproduktion mit dem Gran Teatre del Liceu Barcelona

Aufführung12. Mai, 17.00 Uhr

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Mein WagnerDie Musikwelt feiert in diesem Jahr den 200. Geburtstag Richard Wagners. Zum Jubi-läum werden innerhalb von drei Wochen die zehn Hauptwerke des Bayreuther Meistersunter dem Dirigat von Opernchefin Simone Young an der Staatsoper gegeben. Wirsprachen mit einigen Künstlern und wollten gerne wissen: Was bedeutet Ihnen RichardWagner? Welche Erlebnisse verbinden Sie persönlich mit dem Werk des Komponisten?Worin gründet Wagners Genialität? Oder: Was würden Sie Richard Wagner gerne fra-gen, wenn Sie ihm heute begegnen könnten?

len bestand, sollte ich mit Hilfe eines Fahr-stuhls auf einen Steg gelangen. Aber dannblieb dieses Ding einen Meter unter demSteg stehen. Zum Glück war ich geistesge-genwärtig ge nug und kletterte in voller Rüs -tung und mit dem Schwert unterm Armnach oben. Dank meiner sportlichen Kon-dition ist dieser Auftritt dann zu Stande ge-kommen, aber in Rüs tung lässt es sichschlecht klettern.

Bei der »Lohengrin«-Premiere in Tokiofunktionierte die Technik einwandfrei, aberetwas anderes beeinträchtigte den Ablaufder Vorstellung: Ausgerechnet beim Frage-verbot ging ein Erdbeben los. Die erste Fragewird gestellt, dann kommt die Wiederho-lung: »Elsa, hast du mich vernommen?« Indiesem Moment fing alles an zu wackeln.Zuerst klang es so, als würde ein Güterzugüber die Bühne fahren, dann jedoch wurdedas Wackeln immer stärker, und im Hinter-grund fingen die Scheinwerfer ordentlich anzu scheppern. Im Gesicht meiner Partnerinsah ich die blanke Panik. Das hielt so zehnoder fünfzehn Sekunden an, und eh mansich versah, hatte es sich wieder beruhigt,und die Vorstellung ging ohne weitere Zwi-schenfälle zu Ende.

BEI DER BESCHÄFTIGUNG mit denWerken Richard Wagners habe ich in künst-lerischer Hinsicht einige meiner intensivs -ten emotionalsten Momente erlebt. Bereitsals Orchestermusiker habe ich seine Opernsehr geliebt. Und ich glaube sogar, dassmeine Begeisterung für Wagner auf jedenFall mit ausschlaggebend war, warum ichüberhaupt Sänger geworden bin. Mein ers -ter richtiger Kontakt mit dem Werk Wag-ners war tatsächlich im Bayreuther Fest-spielhaus. Während meines Musikstudiumshatte ich die Möglichkeit, dorthin zu gehenund Proben zu besuchen. Später als Hornistim Orchestergraben der PhilharmonikerHamburg fand ich die Herausforderungen,die der Komponist auch in technischer Hin-sicht an das Orchester und an den Sängerstellt, immens reizvoll. Diese Art von Misch-klang hat mich sehr fasziniert. Ich glaube,man spürt bei einer solchen Erfahrung tat-sächlich diesen Begriff »Gesamtkunstwerk«:dass Text und Musik, die Instrumentationund die Stimmen, dass dies alles miteinan-der verflochten ist. Aus einer solchen Kon-zentration erwächst eine unheimliche Kraft,die einen, wenn man davon erfasst wird, imInnersten packen kann. Am meisten beein-druckt mich, wie erwähnt, die große Emo-tionalität bei Wagner und wie es ihm ge-

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Klaus Florian Vogtwar in Hamburgals Erik, Lohengrin,Par sifal und alsStolzing zu Gast.Zum Geburtstagdes Kom ponistenspielte er kürzlichdie CD »Wagner«ein. Beim Hambur-ger Wagner-Wahnsingt er den Wal-ther von Stolzing.

lingt, die Gefühle der verschiedenen Figurenzu vergegenwärtigen. Das zu ergründen, istimmer eine große Herausforderung undauch eine überwältigende künstlerische Er-füllung. Als ich mich für die Sängerlaufbahnentschieden habe, waren Wagners Bühnen-helden ein ferner Traum von mir, oder bes-ser gesagt: ich wagte gar nicht davon zuträumen. Umso schöner, dass dieser Traumjetzt Wirklichkeit geworden ist, und dassWagners Werke den Schwerpunkt meinerkünstlerischen Laufbahn einnehmen.

Bei den Auftritten passieren immer malwieder Dinge, über die man später lacht,beispielsweise, wenn man wieder einmalfeststellen musste, wie schnell das Feierlich-Erhabene ins Komische kippen kann. Be-sonders bei meinen Gastspielen als Lohen-grin gab es zuweilen Pannen, vielleicht, weildas Schwanenwunder oft nur mit Hilfekomplizierter Technik vonstatten gehenkann: Ausgerechnet bei meinem Debüt ander New Yorker Metropolitan Opera wäreder erste Auftritt beinahe gescheitert: Aufder Seitenbühne stand ein Fahrzeug aufSchienen, das den Schwan versinnbildlichte.Auf diesem Gefährt sollte Lohengrin auf dieBühne gelangen. Wir hatten vorher keineProbe dafür gehabt, und so ist man natür-lich super angespannt! Ich stellte mich alsoauf dieses Ding, aber es fuhr nicht los. Ichwartete geduldig, ob es noch in Gang ge-bracht wird, denn es stand ja ein Technikermit einer Fernsteuerung neben mir. Irgend-wann hörte ich von der Seite: Go! Go! Undes blieb mir nichts anderes übrig als abzu-steigen und auf die Bühne zu rennen. Auchbei meinem ersten »Lohengrin«-Gastspielin Madrid funktionierte die Technik nichtreibungslos. Lohengrin wurde von der Un-terbühne aus auf die Szene gefahren. In mei-nem Ritterkostüm, das aus lauter Metalltei-

OPER Thema

»Die Meistersinger von Nürnberg«

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RICHARD WAGNERS OPERN waren fürmich schon immer mit etwas Mystischemverbunden, man kann fast sagen mit etwas»Heiligem«. Auch während meines Studi-ums in Dänemark wurde diese Musik alsetwas Besonderes behandelt, anders als zumBeispiel Mozart oder sogar Strauss. Natür-lich sind Wagner-Partien von solch einerSchwierigkeit und Komplexität, dass manals Student überhaupt nicht daran zu den-ken wagt, etwas damit anzufangen. Auchdeshalb sind für mich die Werke Wagners zuetwas Herausragendem gewachsen, etwas,das man bewusst mit Respekt angehenmuss. Es gibt in der Musik eine gewisseWürde, die man meiner Meinung nach nir-gendwo anders findet. Man ist nie im Zwei-fel, dass eine Musik von Wagner stammt,wenn man sie hört, obwohl man sie viel-leicht vorher nicht gekannt hat. Auch dasPublikum geht mit Wagner anders um, dasist meine Erfahrung: Erstens wegen derLänge der Opern, die wirklich nicht nur fürdie Interpreten, sondern auch für die Zu-schauer eine Herausforderung bedeutet,aber auch wegen des »Unaussprechbaren«,was die Musik mit einem macht. Ich habegroße Ehrfurcht vor dieser Genialität! Oftfrage ich mich, wie ist es möglich, dass zweiso unterschiedliche Werke wie »Tristan undIsolde« und »Die Meistersinger von Nürn-berg« von ein- und demselben Komponis -ten erschaffen worden sind? Trotz aller Ver-schiedenheit erkennt man jedoch sofort dieunverwechselbare Tonsprache. »Tristan« istfür mich das absolute Meisterwerk, modern,neue musikalische Wege aufzeigend undgleichzeitig von einer Vollkommenheit, dassich nie müde werde, es anzuhören. Auch die»Meistersinger« sind großartig, so vollerHumor und musikalischem Witz. Ich liebeWagners Kritikerparodie Sixtus Beckmesserund freue mich jedes Mal, wenn ich in dieser

Bo Skovhus lie-ferte präg nanteund stürmischakklamierte Rol-lenporträts wieWozzeck oderLear. Nun singt erin Hamburg zweiMal Wagner: alsBeckmesser undals Kurwenal.

GMD SimoneYoung dirigiertinnerhalb vondrei Wochen diezehn Haupt-werke des Bay-reuther Meistersvom »FliegendenHolländer« biszum »Parsifal«.

Rolle auf der Bühne stehe. Für mich ist eswie ein Geschenk, in einer Wagneroper mit-zuwirken, obwohl der Auftritt stets mit lan-ger Warterei verbunden ist: Kurwenal singtbeispielsweise im 2. Akt nur »Rette dich,Tris tan!« und muss dann die gesamte An-sprache von König Marke anhören, solange, bis Tristan verwundet in seine Armefällt, damit danach endlich der 3. Akt begin-nen kann. Ein weiteres Beispiel: Amfortassingt im 2. Akt überhaupt nichts. Erst spätim 3. Akt hat er dann wieder zu tun. Eigent-lich wäre dazwischen genügend Zeit füreinen Kinobesuch. Beckmesser ist währendder gesamten Oper mehr oder weniger da -bei – eine halbe Stunde Wartezeit bei einerWagneroper zählt nicht.

Kaum jemand kann ohne emotionaleBeteiligung mit Wagner umgehen, seien eswir Sänger auf der Bühne, Dirigent, Chor,Orchester oder auch das Publikum. Allemüssen ein Übermaß an Leistung bringen,und das geht nur mit viel Emotion undKonzentration! Ich glaube, das ist es, wasWagners Größe ausmacht.

WAGNER ZÄHLT FÜR MICH zusammenmit Mozart, Strauss, Verdi und Puccini zuden fünf Säulen, auf die ein Opernhaus seinRepertoire baut. Intellektuell und psycholo-gisch gesehen gehört er für mich zu dem In-teressantesten, was ein Opernrepertoire zubieten hat. Diese Mischung aus Mythos undPersonendrama, die große Emotionalitätund seine Kenntnis der menschlichen Psy-chologie bewirken, dass die Werke immeraktuell und immer faszinierend bleiben.

Ich bin in einem Land aufgewachsen, indem man so gut wie gar nicht Wagner spielt.Wir haben in Australien weder geeigneteSpielstätten noch eine Tradition, obwohl esimmer wieder bedeutende Wagnerinterpre-ten in Australien und Neuseeland gegeben

hat – Elizabeth Connell, Lisa Gasteen, GlennWinslade, und sogar Joan Sutherland hat inCovent Garden London die »Meistersin-ger«-Eva gesungen, bevor sie ins Belcanto-fach wechselte. Auch der große Wagnerdiri-gent Charles Mackerras ist Australier. Unddie berühmte Marjorie Lawrence stammteebenfalls aus Australien und nicht, wie oftbehauptet wird, aus den USA.

Meine ersten Begegnungen mit Wagnerwaren Schallplattenaufnahmen. Als Studen-tin im Alter von 21 Jahren bin ich einmalmit dem Bus dreizehn Stunden nach Mel-bourne gefahren, um eine konzertante Auf-führung von »Siegfried« erleben zu dürfen.Als ich dann selber die Werke »mit den Hän-den greifen konnte«, eröffnete sich mir eineneue musikalische und musikdramatischeWelt, die Stück für Stück weiter aufging,während ich zur selben Zeit intensiv damitbeschäftigt war, die deutsche Sprache zu ler-nen. Ich erinnere mich an jenen Moment,als ich vor der Alten Pinakothek in Mün-chen stand und mir dachte, ich könnte jetztjedem auf Deutsch erzählen, wo die Riesenihre Schätze versteckt haben, aber wie manmit dem Bus zum Marienplatz kommt, daskann ich noch nicht fragen, weil es in kei-nem Wagnerlibretto vorkommt.

Ja, das waren die frühen Begegnungenmit dem Werk Richard Wagners. Und wei-tere Begegnungen mit dem Komponistengab es dann selbstverständlich währendmeiner Arbeit als Repetitorin in Köln unddann als Assistentin in Bayreuth und da-nach, sehr schnell folgend, als Dirigentinvon Wagners Opern in Berlin und Wien undLondon. Wenn man anfängt, sich mit sei-nem Œuvre zu beschäftigen, spürt man,dass eine Lebensarbeit beginnt. Ich habejetzt alle Werke zig Mal dirigiert, in verschie-densten Besetzungen, Inszenierungen, Si-tuationen und freue mich, dass ich michhoffentlich noch mindestens fünfundzwan-zig Jahre immer wieder aufs Neue damitauseinandersetzen kann.

Das Schöne ist, besonders was die Sängerbetrifft, dass man als junger Assistent miteiner Generation zusammenarbeitet, diewahrscheinlich zwanzig bis dreißig Jahreälter ist als man selbst. Irgendwann trifftman dann auf Sänger der eigenen Genera-tion. Und je älter und reifer man wird, destostärker freut man sich auf die nachfolgen-den Generationen. Ein Dirigent hat die

OPER Thema»Wagner-Wahn«

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von Psychologie, Musik, Text. Die Psycholo-gie seiner Figuren ist einfach raffinierterund ausgefeilter als beispielsweise bei Verdi.

Wenn ich ihm begegnen könnte, würdeich Wagner gerne fragen: »Warum hast’denn immer so lang schreiben müssen?Warum denn immer, wenn das Wort i c hfällt, warum ist das immer auf der betontenZählzeit?« Das verrät ja sehr viel über ihnselber, über seine Egomanie. Ich würde ihngerne befragen über so manche seiner an-geblichen Regieanweisungen, die mir nichtschlüssig vorkommen und die in der Parti-tur über der Musik geschrieben stehen. ZumBeispiel sagt Parsifal im dritten Akt, dass erjetzt zu Amfortas geht, »(mit gesteigert stol-zem Ausdruck) das Haupt nun salbe TiturelsGenoss’, dass heute noch (groß, befehlend)als König er mich grüße«. So soll Parsifal dassagen, steht da als Wagners Anweisung, unddie Musik klingt dazu pathetisch. Aber dieSituation ist doch eine ganz andere. ZumVergleich: Wenn wir jetzt einen neuen Papstkriegen, wird der doch auch nicht mit stolzerfüllter Brust vor die Leute treten: »Ich binjetzt Papst!«, sondern er wird sich eher etwasbeklommen sagen: »Ach du lieber Gott!«Und so ähnlich ist eigentlich diese Situationfür Parsifal in der eben beschriebenen Sze -ne. Solche Sachen gibt es ganz viel bei Wag-ner. Warum ist Beckmesser musikalisch soeindimensional charakterisiert? Sodass manals Darsteller permanent darum kämpfenmuss, dieser Figur trotzdem ein mensch -liches Gesicht zu geben. Die Figur wärephantastisch, wäre sie nicht so festgelegt aufden antisemitischen Beigeschmack in derRezeptionsgeschichte, so begründet dieseEntwicklung auch sein mag.

Es ist wirklich ein furchtbarer Kampf mitdem Beckmesser. Das kann ich aus eigenerErfahrung beurteilen, denn ich hätte ihn fasteinmal in Budapest gesungen unter dem Di-rigat von Adam Fischer. Dann bemerkte ich,dass ich mich in dieser Stimmlage viel zuwohl fühle, und dachte mir, »oh, ich mussmich vorsehen, dass ich da nur nicht denTenor verliere«. Denn diese Partie zieht dieStimme nach unten. Ich glaube, für mich istes noch zu früh, solche Rollen länger zu sin-gen. Aber irgendwann kommt eine Rolle wieBeckmesser bestimmt für mich in Frage. Alsich angefangen hatte, diese Partie durchzu-arbeiten, stellte ich zudem fest: Das sind soschnelle Notenwerte, du hast viel zu wenig

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Chance, mit drei bis vier Generationen vonSängern die Werke Wagners zu erleben. Unddiese Möglichkeit empfinde ich als großesGeschenk.

Wenn ich Wagner heute treffen könnte,würde ich ihn gerne fragen, wie er als Kom-ponist mit langen Unterbrechungen wäh-rend der Entstehung des »Rings« zurechtge-kommen ist. Am Ende des zweiten Aktes hater die Komposition des »Siegfried« unter-brochen, und erst zwölf Jahre später, als erbereits »Tristan und Isolde« und »Die Meis -tersinger von Nürnberg« zu Ende kompo-niert hatte, die Arbeit wieder aufgenom-men. Einmal abgesehen davon, dass mandiesen Bruch in der Musik deutlich spürt,denn die Unbeschwertheit des ersten Teilsist nicht mehr so vorhanden, und die Musikklingt chromatischer und erinnert ein wenigan »Tristan«.

Wagner arbeitete bekanntlich immer mitmusikalischen Zitaten. Gingen ihm dieOhr würmer immer noch im Kopf herum,als er bereits die nächste Oper in Angriff ge-nommen hatte? Es ist für mich unfassbar,dass ein Mensch vor einem leeren Noten-blatt saß und daraus die »Götterdämme-rung« entstand.

WAGNERS OPERN BILDEN bis heuteeine wichtige Säule meiner künstlerischenExis tenz oder, anders ausgedrückt: Wagnerist mein Brötchengeber, dank der unver-gleichlichen Phantasielosigkeit jener »Ent-scheidungsträger«, von denen ich früh aufWagner festgelegt worden bin. Aber ichmuss da auch gleich etwas Gutes sagen:Wagners Opern haben schon immens vielSubstanz, was den Text angeht, was die Psy-chologie betrifft, da reicht aus meiner SichtVerdi nicht heran. Wagner ist wirklich Thea-ter, Theater mit Musik. Seine Genialität istbegründet durch das enge Zusammenspiel

Christian Franzwird in allen Auf-führungen des»Ring des Nibe-lungen« dabei-sein: Loge im»Rheingold«,Siegmund in »DieWalküre« undSiegfried in »Sieg-fried« und »Göt-terdämmerung«

Georg Zeppenfeld (KönigHeinrich) gastiert u. a. inDresden, Berlin, Wien, Mai-land, Paris, Barcelona undSan Francis co sowie bei denSalzburger und BayreutherFestspielen. In der Hanse-stadt sang er bereits denLandgrafen in »Tannhäuser«.

Burkhard Fritz (Lohengrin)stammt aus Hamburg. 2011feierte er sein Debüt bei denBayreuther Festspielen alsWalther von Stolzing in den»Meistersingern«. Mit dieserPartie gibt der internationalgefragte Tenor gegenwärtigseinen Einstand an der Alster.

Eike Wilm Schulte (Telra-mund) gastiert in den wich -tigen Musikmetropolen. SeinRepertoire umfasst über ein-hundert Rollen. In Hamburgtrat er bisher als Faninal, alsBesenbinder Peter, als Gior-gio Germont und als PaoloOrsini in »Rienzi« auf.

OPER Thema

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die Möglichkeit, die Figur zu charakterisie-ren. Ein bisschen mehr Zeit, ein bisschenmehr Ruhe, und schon könnte man so vielaus dieser Figur machen! Nimmt man ande-rerseits Mime, der hat noch weit eher dieMöglichkeit, ungemein viele Facetten zuzeigen. Wie menschlich dieser Charakter inWahrheit eigentlich ist, wird aber leider aufder Bühne viel zu selten gezeigt. Wenn mansich diese Figur einmal genauer ansieht: Ausseiner Sicht hat Mime völlig Recht, wenn eralles daran setzt, Siegfried zu vernichten.

All das sind Fragen, die ich Wagner stel-len würde. Ich würde nach der Charakteri-sierung der Figuren aus seiner damaligenSicht fragen. Warum hat er das so geschrie-ben und vielleicht anders gemeint, als wir esversuchen heute zu gestalten?

Wäre ich Wagner persönlich begegnet,wir hätten uns wohl nicht besonders ge-mocht. Ich stelle ihn mir sehr diktatorischvor. Ich kann schlecht mit Leuten, die sichvergöttern lassen. Anders gesagt: Man kannschließlich die Dinge auf vielerlei Artensehen. Es gibt keine absolute oder einzig gül-tige Wahrheit!

8 JOURNAL 5 .20 12/ 13

RICHARD WAGNERTannhäuser

Musikalische Leitung: Simone Young Inszenierung: Harry Kupfer Bühnenbild: Hans SchavernochKostüme: Reinhard HeinrichLicht: Manfred VossChor: Christian Günther Spiel leitung: Nicola Panzer

Landgraf Hermann Georg ZeppenfeldTannhäuser Franco FarinaWolfram von Eschenbach Lauri Vasar Walther von der Vogelweide Jun-Sang HanBiterolf Moritz GoggHeinrich der Schreiber Chris LysackReinmar von Zweter Levente Páll Elisabeth/Venus Petra Maria SchnitzerHirt Mélissa Petit

Unterstützt durch die Stiftung zur Förderung der Hamburgischen StaatsoperGefördert durch die Deutschen Philips-Unternehmen

Aufführung22. Mai, 18.00 Uhr

RICHARD WAGNER Parsifal

Musikalische Leitung: Simone YoungInszenierung und Bühne: Robert WilsonKostüme: Frida ParmeggianiChor: Janko KastelicSpiel leitung: Nicola Panzer/Petra Müller

Amfortas Andrzej DobberTiturel Wilhelm SchwinghammerGurnemanz Peter Rose Parsifal Nikolai SchukoffKlingsor Antonio Yang Kundry Michelle DeYoung 1. Gralsritter Chris Lysack2. Gralsritter Szymon KobylinskiVier Knappen Solen Mainguené, Ida Al-drian, Sergiu Saplacan, Manuel GüntherBlumenmädchen (1. Gruppe) Katerina Tretyakova, Gabriele Rossmanith, RebeccaJo Loeb Blumenmädchen (2. Gruppe) Hayoung Lee, Solen Mainguené, Ida AldrianStimme aus der Höhe Rebecca Jo Loeb

Koproduktion mit der Grand Opera Houston.

Aufführung19. Mai, 16.00 Uhr

OPER Thema»Wagner-Wahn«

Katja Pieweck singt Magdalena,Fricka in »Rhein-gold«, Brangäne,Siegrune und zumersten Mal Ortrudin »Lohengrin«sowie die »Wesen-donck-Lieder« inder Wagner-Soi-ree.

BIS HEUTE HABE ICH ein eher ambiva-lentes Verhältnis zum Werk Richard Wag-ners. Einer »natürlichen« Abneigung – zulang, zu laut, zu bombastisch – steht eineunglaubliche Bewunderung gegenüber. Esist faszinierend, was dieser Mensch entwi -ckelt hat und wie schöpferisch er war. Wennman sich ganz auf die Musik und die Texteeinlässt, gerät man in einen Sog, dem mansich nur schwer entziehen kann. Es gibteinen Moment während der »Rheingold«-Vorstellung, wo ich das besonders deutlichempfinde, wenn wir – Fricka, Wotan, Don-ner, Froh – durch den Verlust von Freias Äp-feln, die den Göttern zur Unsterblichkeitverhelfen sollten, entkräftet auf dem Bodenliegen. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl,

die Wucht des Orchesters zu erleben, wenndie Mu sik den Körper durchflutet und denBühnenboden vibrieren lässt.

Meine erste Begegnung mit einer Wag-neroper fand während meiner Schulzeit inHannover statt. Ich sang im Mädchenchorund hatte gerade erst meine Liebe zum Sin-gen entdeckt. Da wagte ich mich eines Tagesin eine Vorstellung der »Meistersinger vonNürnberg«. Schon nach kurzer Zeit dachteich mir, oh Gott, wo bin ich hier hineinge-raten? Die Oper nahm kein Ende, und dieMusik war manchmal so laut, dass ich michförmlich bedrängt fühlte. Zudem war dieInszenierung ein bisschen altertümlich, undes tat sich nichts, außer dass die Menschenauf der Bühne herumstanden und sangen.Erst viel später, hier in Hamburg, wurdemein Urteil über die »Meistersinger« durchdie wunderbare und erkenntnisreiche Ar-beit mit Peter Konwitschny gründ lich revi-diert. Aber damals war nach meinem ersten»Meistersinger«-Erlebnis das Thema Wag-ner für mich erst einmal erledigt. Alarmiertdurch die endlose Län ge der Stücke wagteich mich lange Zeit nicht an das Studiumder Partien heran.

Eine positive Begegnung mit Wagner er-eignete sich während des Studiums mit den»We sendonck-Liedern«, die ich, als ich dasMasefield-Stipendium erhielt, gesungen ha -be. Das ist jetzt fast zwanzig Jahre her. Wennich die »Wesendonck-Lieder« demnächstwie der zu Gehör bringen werde, habe ichmitt lerweile einen anderen Blick auf sie ge -won nen, und meine Stimme hat sich auchverändert. Und überhaupt hat sich meineStim me ja erst nach und nach in Richtungdramatisches Fach entwickelt, darum habeich bisher noch gar nicht so viele großeWag nerpartien gesungen. Zunächst warendas »Zu bringerpartien«, in der früheren»Walküren«-Inszenierung von Günter Krä-mer sang ich bereits die Siegrune. Die erstegrößere Herausforderung war dann dieBran gäne 2006.

Ich bedauere es, dass Wagner so wenigLieder geschrieben hat. Wenn ich ihm heutebegegnen könnte, würde ich ihn nach demGrund fragen. Der Reclam-Liedführer gibtnur 20 Lieder an, meistens werden nur die»Wesendonck-Lieder« aufgeführt.

Die Statements der Künstler wurden vonAnnedore Cordes aufgezeichnet.

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OPER Thema»Wagner-Wahn«

Linda Watson (Brünnhilde)ist eine der wichtigstenWagner-Sängerinnen unsererZeit. Sie gastierte u. a. inMünchen, Wien, Paris, NewYork, Mailand und immerwieder bei den BayreutherFestspielen. In Hamburg re-üssierte sie 2012 als Isolde.

Michelle DeYoung (Sieg-linde/Kundry) gastiert an derMetropolitan Ope ra, der Mai-länder Scala, in Paris an derOpéra Natio nal und am Théâtredu Châtelet. Zu den Festivals,bei denen sie auftritt, gehörenBayreuth, Edinburgh, Salzburgund das Lucerne Festival.

Stig Andersen (Tristan) istEnsemblemitglied des König-lichen Opernhauses Kopen-hagen. Bei seinen welt wei-ten Engagements liegt seinSchwerpunkt auf Werken vonWagner. 2009 gab er seinDebüt an der Staatsoper alsSiegmund in »Die Walküre«.

Petra Maria Schnitzer feierteihr Hamburgdebüt vor vielenJahren als »Figaro«-Gräfin.Jetzt kehrt die internationalsehr erfolgreiche Künstlerinmit gleich drei Partien zu-rück: als Elsa in »Lohengrin«sowie als Elisabeth undVenus in »Tannhäuser«.

ich komme gerade aus der HamburgischenStaatsoper und habe mir den kompletten»Ring des Nibelungen« angesehen. 16 Stun-den und 32 Minuten Gesamtlänge sind nunwirklich eine Zumutung. Ich bin in Sitzhal-tung aus dem Saal gekommen, meine Kniekonnte ich nicht mehr durchstrecken.Allerdings bin ich stolz, dass ich durchgehal-ten habe und nicht eingeschlafen bin, wiemeine Freundin Hannelore neben mir, diemich mit in die Oper geschleppt hatte.Immer, wenn ich sie wachrüttelte, fauchtesie mich an.

Dabei gingen mir so viele Fragen durch denKopf. Was wäre gewesen, wenn die Rheintöchterfreundlicher zu Alberich gewesen wären?Dann hätte er ja nicht der Liebe entsagenmüssen, und das Rheingold wäre in Obhutder Nixen geblieben.Und wenn er schon schmiedet, warum nichtein Hufeisen anstatt eines Ringes, das hätteihm sicher mehr Glück gebracht.

Warum konnte Wotan die Burg nicht be-zahlen, er ist doch ein Gott?So jagt auch er gierig dem Ring hinterher,mit Alberich um die Wette. Ich habe mich sehr über Wotans ungehöri-ges Betragen geärgert.Meine Lieblingsgöttin ist Erda, die MutterErde. Immer, wenn sie auf der Bühne er-schien, atmete ich ruhiger. Hätten doch bloßalle auf sie gehört!Aber so ist es ja auch bei uns, wenn einMensch mal was Sinnvolles zu erzählen hat,will es keiner hören. Warum eigentlichnicht?

Es geht immer nur um Besitz. Wer am meis -ten besitzt, ist reich. Aber an was?Der Lindwurm Fafner ist ein gutes Beispiel:»Ich lieg und besitz. Lass mich schlafen.«Kaum dass er den Ring besitzt, ist er nurnoch bräsig und faul und kriegt nichts mehrmit.Er wird beseitigt von Siegfried. Gut so, wennSie mich fragen.

Ach ja, der Siegfried, warum ist er eigentlichso tollpatschig? Ein Mann mit starken Muskeln, aber obenbrennt die Lampe nicht. Schade! Ich hätte mich nicht wie Brünnhilde in ihnverliebt.

Ich habe zwar viele Fragen, aber eins wirdmir durch Ihren »Ring des Nibelungen«ganz deutlich:

»Das Herz bestimmt den Lauf der Welt.Nicht Macht noch Gier, auf keinen FallGeld.Alles ist kaputt gegangen, aber nun kann dieWelt von vorn anfangen.«

In diesem Sinne verbleibe ich mit freundlichem GrußIhre Marlene Jaschke aus der Buttstr. 5 B, parterre

Sehr geehrter Herr Wagner,

GastspielAUF IN DEN RING!mit Marlene JaschkeAm Klavier: Volker Griepenstroh.13.Mai 2013, 20.00 Uhr, Großes Haus

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OPER Thema

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RICHARD WAGNERGötterdämmerung

Musikalische Leitung: Simone YoungInszenierung: Claus GuthBühnenbild und Kostüme:Christian Schmidt Licht: Michael BauerDramaturgie: Hella BartnigChor: Janko Kastelic Spiel leitung: Anja Krietsch

Siegfried Christian FranzGunther Robert BorkAlberich John Wegner Hagen Attila JunBrünnhilde Linda WatsonGutrune Anna GablerWaltraute Michaela Schuster1. Norn Christa Mayer2. Norn Cristina Damian3. Norn Hellen KwonWoglinde Hayoung LeeWellgunde Maria MarkinaFlosshilde Ann-Beth Solvang

Aufführung2. Juni, 17.00 Uhr

RICHARD WAGNERSiegfried

Musikalische Leitung: Simone YoungInszenierung Claus GuthBühnenbild und Kostüme:Christian Schmidt Licht: Michael BauerDramaturgie: Hella Bartnig Spiel leitung: Petra Müller

Siegfried Christian FranzMime Peter Galliard Wanderer Falk StruckmannAlberich John WegnerFafner Tigran MartirossianErda Christa Mayer Brünnhilde Linda Watson

Waldvogel Hayoung Lee

Aufführung31. Mai, 17.00 Uhr

RICHARD WAGNERDie Walküre

Musikalische Leitung: Simone YoungInszenierung: Claus GuthBühnenbild und Kostüme:Christian Schmidt Licht: Michael BauerDramaturgie: Hella Bartnig Spiel leitung: Holger Liebig

Siegmund Christian FranzHunding Peter RoseWotan Falk StruckmannSieglinde Michelle DeYoungBrünnhilde Linda WatsonFricka Yvonne Naef Helmwige Vida MikneviciuteGerhilde Hellen KwonOrtlinde Gabriele RossmanithWaltraute Cristina Damian Siegrune Katja PieweckRossweiße Renate SpinglerGrimgerde Ann-Beth Solvang Schwertleite Bettina Ranch

Aufführung28. Mai, 17.00 Uhr

RICHARD WAGNERDas Rheingold

Musikalische Leitung: Simone YoungInszenierung: Claus GuthBühnenbild und Kostüme:Christian Schmidt Licht: Wolfgang GöbbelDramaturgie: Hella Bartnig Spiel leitung: Petra Müller

Wotan Falk StruckmannDonner Jan BuchwaldFroh Chris Lysack Loge Christian Franz

Alberich John WegnerMime Peter GalliardFasolt Tigran MartirossianFafner Ayk MartirossianFricka Katja PieweckFreia Vida Mikneviciute Erda Christa MayerWoglinde Hayoung LeeWellgunde Maria MarkinaFlosshilde Ann-Beth Solvang

Aufführung26. Mai, 18.00 Uhr

Yvonne Naef ist häufigerGast an der Dammtorstraße.Zu ihren jüngeren Hambur-ger Erfolgen zählen Carmenund Wag ners Kundry sowieSieglinde in der Premieren-serie des »Ring«. In der»Walküre« gibt es ein Wie-dersehen; diesmal über-nimmt Yvonne Naef die Rolleder Fricka.

Christa Mayer (Erda) ist En-semblemitglied der Semper-oper Dresden. Im Wagner-Jahr 2013 gastiert sie beiden Bayreuther Festspielenund in weiteren »Ring«-Pro-duktionen u. a. in der Berli-ner Philharmonie sowie beimLucerne Festival. In Hamburggab sie 2010 die Mrs. Quicklyin Verdis »Falstaff«.

Michaela Schuster wurde2011 als Amme in »Die Frauohne Schatten« bei denSalzburger Festspielen ge-feiert. Nach ihren Ham burgerAuftritten als Kun dry (»Par-sifal«) und Am neris (»Aida«)folgt Waltraute in der »Göt-terdämmerung«. Diese Rollesingt sie 2012/13 auch an derBayerischen Staatsoper.

Die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius und die Stiftungzur Förderung der Hamburgischen Staatsoper sind Haupt-förderer der Hamburger »Ring«-Inszenierung 2008-2010.

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Lloyd Riggins, Hélène Bouchet, Thiago Bordin1 2 JOURNAL 4 .20 12/ 13

BALLETT Wiederaufnahme»Romeo und Julia«

nsternbedroht seien die Liebenden, so Au-gust Wilhelm Schlegel in seiner Überset-zung des Prologs aus Shakespeares »Romeound Julia«. Dem Tode bereits im Entstehenihrer Liebe verfallen. Und dabei die große

und unschuldige Liebe lebend, die gern die einzige ge-nannt wird. Die Zeichen stehen nicht gut, sie deuten aufdas Ende. Doch ist der Weg dahin in seiner Unvermeid-barkeit so kostbar, dass er gegangen sein will. Fassbarwird die Präsenz, der körpererfüllte Raum – was einstvergangen sein wird, ist noch nicht da und schwebt den-noch schon über allem.

Die Unbedingtheit der Liebe zerstört sich selbst.Shakespeare spricht von »star-crossed lovers«, derenVerhängnis mit der selbstverantwortlichen Wahl einesweltverachtenden Gefühls sich verschlingt. Die Rasanzdes Geschehens, bei Shakespeare innerhalb von nur vierTagen und Nächten, weckt den Eindruck tragischer Un-aufhaltsamkeit. Immer mehr wird die Isolierung derLiebenden vor dem Hintergrund einer lastenden Fata-lität deutlich, deren dunkel aufziehende Wolken das me-diterrane Licht trüben. Noch aber ist es nicht soweit. ImSchatten der Familienfehde der Montagues und Capu-lets wächst eine Generation heran, die ihr eigenes Rechtauf Leben fordert. Julia, Capulets Tochter, ist fast nochein Kind. Ihre Liebe zu Romeo besitzt einen Grad der

Reinheit, der alles weitere vergessen lässt. Romeo hat dieAusschläge der Liebe durch Rosalinde bereits erfahren,was seine Leidenschaft zu Julia nur noch verstärkt. »Juliaist am Anfang naiv, unschuldig«, erläutert John Neu-meier und ergänzt: »Romeo dagegen erfahren. Als Lie-bende tauschen sie sich aus, und jeder von ihnen wirdgleichsam der andere: Romeo wird durch die Liebe ›ent-waffnet‹, Julia findet durch Aktivität aus sich heraus. AmAnfang scheint es, als könne Julia nicht tanzen. Romeobeweist sich dagegen in seinem ersten Auftritt bereits alsgewandter Tänzer. Am Grabe Julias aber kann er nichtmehr tanzen, und am Ende, wenn Romeo nicht mehrlebt, tanzt auch Julia nicht mehr. So habe ich versucht,für jede Situation den reichen menschlichen Inhalt vonShakespeares Stück in Bewegung umzusetzen.«

In den Liebenden erkennt der Choreograf den Ge-gensatz von Aktivität und Passivität, von Unschuld undErfahrung, aus dem heraus er die Essenz der Geschichtefiltert: »›Romeo und Julia‹ ist mein erster Versuch, eineneue Dramaturgie durch die Regeln des psychologisch-realistischen Theaters zu entwickeln.« Ausgehend vonden unterschiedlichen psychologischen Ebenen entwirftJohn Neumeier in seinem ersten Handlungsballett – dieHamburger Fassung des bereits in Frankfurt entstande-nen Balletts wurde 1974 uraufgeführt – eine breit ange-legte Skala von Bewegungen: »Jede Bewegungsart sollte

Die Geschichte zweier HerzenMit John Neumeiers »Romeo und Julia« kehrt eines der beliebtesten Handlungsballetteder Hamburger Compagnie an die Alster zurück. Zuletzt stand John Neumeiers Tanz-drama im Juli 2006 während der 32. Hamburger Ballett-Tage auf dem Spielplan.

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Musik

Sergej Prokofjew

Choreografie undInszenierung

John Neumeier

Bühnenbild und Kostüme

Jürgen Rose

Musikalische Leitung

Markus Lehtinen

Philharmoniker Hamburg

Romeo und Julia

Ballett von John Neumeier

nach William Shakespeare

Wiederaufnahme

11. April 2013 | 19.00 Uhr

Weitere Aufführungen

12., 13., 17., 18., 19. April 2013

19.00 Uhr

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BALLETT Wiederaufnahme»Romeo und Julia«

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Florencia Chinellato, Alexandr Trusch

einen psychologischen oder einen gesellschaftlichenSinn ergeben. So wird der Ball in meiner Fassung aufSpitze getanzt, um das Künstliche des Gesellschaftstan-zes auszudrücken. Um als Kontrast die absolute Rein-heit, die Unbefangenheit des Kindlichen, das Ungelenkeder Julia in der Anfangsszene des Balletts zu zeigen – waswäre besser, als sie quasi nackt herumspringen zu las-sen?«

John Neumeier verfolgt eine möglichst genaue psy-chologische Durchdringung des Dramas. Bereits beiShakespeare findet sich die abwesende Figur der Rosa-linde. Romeos vorangegangene Liebe wird für JohnNeumeier zu einem wichtigen Bindeglied dessen, wasaus der Vergangenheit in die Gegenwart hinüberragt:»In meiner Version ist Rosalinde eine Cousine von Julia.In ihrer Schönheit und ihrem Verhalten ist sie Julias Vor-bild. Mir wurde während der Konzeption klar, dass ichdamit gegen ein Ballettklischee verstieß, denn im klas-sischen Handlungsballett ist die Erste Ballerina stets die›Schönste‹ und wird als Erste geliebt. Julia dagegen wirderst durch ihre Liebe schön, sie lernt erst als Liebenderichtig zu tanzen.« Wenn Romeo am Anfang auf Rosa-linde wartet, so wartet Julia als junges, temperament-voll-ungeduldiges Mädchen zur gleichen Zeit auf sie.Der Mensch, der Julias Leben ändern wird, befindet sichnicht mehr als zwei Meter von ihr, und sie weiß es nichtund kann es nicht wissen, weil ihr Blick, wie der vonRomeo, auf Rosalinde ruht. In diesem Sinne liest sichdas Stück als Dreiecksgeschichte zwischen Julia, Rosa-linde und Romeo, erweitert durch den Grafen Paris, derfür Capulets Spross die gleiche Rolle wie Rosalinde fürRomeo spielt: »Paris ist nach den üblichen Maßstäbendas Idealbild des Bräutigams. Nur hält sich Liebe meistnicht an die üblichen Kategorien«, weiß John Neumeier.

Die wechselvolle Partie der Hände erwächst demChoreografen als Motiv für die Entwicklung der Bezie-hung zwischen Romeo und Julia, anfangs zärtlich und

scheu, am Ende verzweifelt aneinandergeklammert. Dasmanuelle Spiel dient schon Shakespeare für die Darstel-lung innerer Vorgänge. Wenn Romeo Julia auf dem Ballder Capulets zum ersten Mal erblickt, fragt er einen Be-dienten aus seinem Gefolge: »Wer ist das Fräulein, wel-che dort den Ritter mit ihrer Hand beehrt?«, um an-schließend festzustellen: »Ein Drücken der zarten Handsoll meine Hand beglücken.« Nachdem Romeo an Juliaherangetreten ist, richtet er sich an sie: »Entweihetmeine Hand verwegen dich, O Heil’genbild, so will ich’slieblich büßen. Zwei Pilger, neigen meine Lippen sich,den herben Druck im Kusse zu versüßen.« Worauf Juliaerwidert: »Nein, Pilger, lege nichts der Hand zuschuldenfür ihren sittsam-andachtvollen Gruß. Der Heil’genRechte darf Berührung dulden, und Hand in Hand istfrommer Waller Kuss.« Hände stellen Verbindungenher, sie überspannen Abgründe und verfangen sich inanderen, sie sind der erste Gruß, ein erstes Zeichen derAnnäherung. Ihre Vereinigung ist eine Verlockung, mehrerhoffend als erwartend, ihr Berühren eine Verheißung,ein Glücksversprechen. Ihre Sprache ist eindeutig, nichtverstellt, sie reicht über das Leben hinaus, auch dann,wenn die Hand des einen sich in der des anderen fürimmer verliert.

In John Neumeiers Ballett vermitteln Jürgen RosesBühnenbild und Kostüme den Geist der italienischenRenaissance. »Ich hatte mir eine absolut genaue und zu-gleich einfache Renaissance vorgestellt. Piero della Fran-cesca war es, der mich ursprünglich optisch inspirierthat, vor allem durch die unglaublich spannungsvolleund dramatische Benutzung des Raums in seinen Bil-dern«, erinnert sich John Neumeier. Piero della Fran-cesca, dessen Fresken in der Kirche San Francesco inArezzo von kunsthistorischer Bedeutung sind, gilt auchals Verfasser wichtiger kunsttheoretischer Bücher, diesich unter anderem mit der Behandlung der Perspektivebeschäftigen. Die oft apostrophierte rätselhafte Stille sei-ner Bilder kommt indes ohne belebte Natur, ohne einein den Raum gestellte Bewegung nicht aus. Sie machtden Wechsel sichtbar und entspricht dem, warum JohnNeumeier in seinem Ballett keine Pausen für Verwand-lungen zwischen den Szenen einbaut: »Ich wollte flie-ßende Übergänge schaffen – Übergänge, in denen dieBewegung von Raum und Licht gleichsam mitchoreo-grafiert ist«, bemerkt der Hamburger Chefchoreografund fährt fort: »Ich suchte nach etwas Poetisch-Frag-mentarischem, vergleichbar einem Film mit schnellenSchnitten und wahrnehmbaren Bühnenbildverände-rungen.« Shakespeares Lied der reinen Liebe öffnet eineWeltfülle, aus der das Hochgestimmte und Fragile dermenschlichen Natur sich gleichermaßen mitteilt, er-gänzt durch die meisterhafte, lyrisch angelegte Partiturdes russischen Komponisten Sergej Prokofjew, die alsmusikalische Grundlage für John Neumeiers Ballettdient. / André Podschun

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Bayerisches Staatsballett | Les Ballets de Monte-Carlo

BALLETT Gastspiel

Mit dem Bayerischen Staatsballett und den Ballets de

Monte-Carlo gastieren gleich zwei renommierte Compa-gnien während der 39. Hamburger Ballett-Tage an derHamburgischen Staatsoper. Unter Leitung seines Direk-tors Ivan Liska präsentiert das Bayerische StaatsballettJerome Robbins’ Erfolgs stück »The Goldberg Variati-ons« nach Musik von Johann Sebastian Bach sowie JiríKyliáns 2008 uraufgeführtes Stück »Gods and Dogs«.Dem Hamburger Publikum ist Ivan Liska als langjähri-ger Erster Solist unter John Neumeier gut bekannt. AuchJean-Christophe Maillot, Künstlerischer Leiter der Bal-lets de Monte-Carlo, ist hier in bester Erinnerung: seineersten Bühnenerfahrungen als Tänzer sammelte er in derHamburger Compagnie, bevor er nach Monte-Carlowechselte. Unter seiner Leitung entwickelte sich das En-semble zu einer der führenden Compagnien weltweit. ImGe päck tragen die Gäste aus Monaco eine Choreografievon Maillot, die es spannend macht: Seine Version von»Romeo und Julia« ermöglicht einen Vergleich mit JohnNeumeiers gleichnamigem Ballett.Bayerisches Staatsballett 11., 12. Juni, 19.30 UhrLes Ballets de Monte-Carlo 18., 19. Juni, 19.30 Uhr

Zwei Ballettensembles zu Gast in HamburgHochkarätige Tanz-Gastspiele im Juni 2013

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BALLETT Repertoire»Nijinsky« »Die Kameliendame« »Dritte Sinfonie von Gustav Mahler«

Das Klima einer SeeleJohn Neumeiers Ballett »Nijinsky«

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Alexandre Riabko, Ensemble

Abschied von der WeltJohn Neumeiers »Die Kameliendame«

»Nijinskys Leben lässt sich einfach zusam-menfassen: zehn Jahre Wachsen, zehn JahreLernen, zehn Jahre Tanzen, dreißig JahreFinsternis«, formulierte einst der Biograf Richard Buckle. Das Wirken und Leben desJahrhunderttänzers Nijinsky ist für JohnNeumeier seit seiner Jugend ein unerschöpf-liches Thema. In seinem 2000 über die Licht -gestalt des Tanzes erarbeiteten Ballett geht esum die Biografie einer Seele, verwoben ausErinnerungen und Assoziationen, Empfin-dungen und Zuständen. John Neumeierschoreografische Annäherungen wollen eineGegenwart aus der Vergangenheit schaffenmit neu bestimmten Kräfteverhältnissen undSpannungsfeldern, die Nijinskys Ma gie aufder Bühne ebenso einfangen wie seine Ge-fährdungen jenseits des Theaters.

Aufführungen 26., 27. April,

7., 10. Mai, 19.30 Uhr

Im Damen Conversations Lexikon von 1834findet sich unter dem Stichwort ›Liebe‹ derEintrag: »Diese geheimnisvolle Himmels-pflanze wurzelt im Jenseits«. Unverkennbaratmet das Kompendium den Geist seinerZeit, empfänglich für alles Ätherische. Ineiner Epoche der vermehrt auftretendenSchwindsucht trägt die Hoffnung des Gene-senden den Keim des Abschieds bereits insich und löst auf, was dem Schicksal einge-schrieben ist. Als Ale xandre Dumas’ Roman»Die Kameliendame« 1848 erscheint undvon der unglücklichen Liebe einer PariserKurtisane zu einem ihrer Bewunderer er-zählt, lebt Frédéric Chopin noch. BeiderWerk ist die Geschichte einer Ausnahme, dieAtmosphäre einer Epoche spiegelnd, derenProtagonis ten im Glanz der Salons zuneh-mend zerbrechlich erscheinen. 1978 choreo-grafierte John Neumeier für das StuttgarterBallett seine Version des Stoffes, die es alleinim Hamburger Repertoire bisher auf überzweihundert Vor stellungen gebracht hat undin der Jubiläumsspielzeit nicht fehlen darf.

Aufführungen 1., 3., 5., 9., 25. Mai,

19.30 UhrEdvin Revazov, Anna Laudere

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Mahlers Dritte Sinfonie gilt als eines seinerumfangreichsten Werke. Sie haben das Werk1974 choreografiert. Worin lag die besondereHerausforderung in der konzeptionellen Um-setzung?

John Neumeier Mit der »Dritten Sinfo-nie von Gustav Mahler« wollte ich eine neueDramaturgie für Tanz entwickeln. Das be-deutete zunächst die Verwendung eines sin-fonischen Werkes für meine Choreografie.Ich hatte die Absicht, das Geschehen aus derMusik heraus zu formen. Das geschah na-türlich in einer subjektiven Art, wie ich aufMahlers Musik reagierte und welche Art vonKonflikten, Beziehungen und Figuren ichaus ihr heraus hörte. Meine Choreografie istaus meiner Liebe zu dieser Musik entstan-den. Sie ist dem Wunsch entsprungen, Emo-tionen und Gefühle einer inneren KlangweltMahlers in Bewegung umzusetzen. Dabeiwollte ich Freiheitsgrade ausloten.

Es handelt sich demnach um eine Gratwan-derung, wie weit man sich von Mahlers Musikentfernen kann, um auf einer anderen Ebenewieder auf sie zu stoßen?

John Neumeier Aus dem Dialog zwischendem, was passiert, und dem, was ich höre,entsteht eine Spannung. In dieser Spannungentsteht Choreografie, die ein neues Werk

Mahlers Musik und seine Verkörperung im TanzJohn Neumeier über sein Ballett »Dritte Sinfonie von Gustav Mahler«

ist, nicht Sinfonie und nicht Tanz allein. Dasist die Berechtigung, eine Choreografie aufeine Sinfonie von Mahler zu machen – seineMusik allein braucht keine Choreografie,aber eine Mahler-Sinfonie plus ein Dialog-partner in Form einer Choreografie schaf-fen etwas Neues.

Sie sprechen von einem sinfonischen Ballett.Teilt sich in dem Werk auch eine konkrete Er-zählung mit?

John Neumeier Für mich ist es ein Ballettmit einer nicht-nacherzählbaren Handlung.Was nicht heißt, dass es keine Handlung hat.Das Geschehen fokussiert rein mensch licheDinge.

Sie haben fast alle Sinfonien von Mahler cho-reografiert, zuletzt seine unvollendete ZehnteSinfonie in »Purgatorio«. Wie erklären Sie sichIhre Verbindung zu seiner Musik? Was be-rührt Sie an Mahler am meisten?

John Neumeier Mahler führt uns mit sei-ner Musik in Bereiche, die tief in uns hinein-führen. Er verführt uns manchmal erst durchTrivialitäten (Walzer, Ländler, Märsche usw.),die wir mögen, aber benutzt sie als Brücken,um auf eine metaphysische Ebene zu gelan-gen. Das ist es, was mich an ihm fasziniert.

Aufführungen 20., 23., 24. Mai, 19.30 Uhr

Kiran West, Ensemble

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BALLETT-GASTSPIEL Vereinigte Staaten von Amerika

elten war John Neumeier nach einer Pre-miere so gerührt wie in Chicago, wo sein»Nijinsky« im März im Rahmen der großenUS-Tournee die Bühne des Harris Theatreeroberte. Die Rückkehr in seine alte Heimat,

wo Neumeier seinen wichtigsten Ballettunterricht inAmerika erhielt, war für ihn ein besonderer Moment.Und am Ende stand der Saal innerhalb von Sekundenund applaudierte wie selten in Amerika. Die Journali-sten überschlugen sich mit Lobeshymnen, Zuschauerkauften Karten für die Aufführungen im entfernten SanFrancisco.

John Neumeier war mit einem wichtigen Ausschnittseines Lebenswerks zu Hause angekommen. Die Tournach Chicago, seit 19 Jahren Partnerstadt Hamburgs,wurde von der Kultursenatorin Prof. Barbara Kisselerund der städtischen Marketingagentur begleitet. DerChicagoer Bürgermeister Rahm Emmanuel, der selberals junger Mann Ballettunterricht genossen hatte undspäter Obamas Stabschef wurde, begrüßte John Neu-meier mit den Worten »Willkommen zu Hause« undschaute auf ein kurzes Wort beim Aufwärmtraining derCompagnie vorbei. Zudem nahm er den Besuch desHAMBURG BALLETT zum Anlass, Chicago als nächsteTanzhauptstadt Amerikas zu verkünden.

Nach nur zwei Vorstellungen zog die Compagniedann weiter nach Costa Mesa, um am Segerstrom Cen-ter for the Arts »Die kleine Meerjungfrau« auf dieBühne zu bringen. Auch hier großer Jubel und Einla-dungen, sobald wie möglich wiederzukommen. MichelLegrand und seine Frau Catherine kamen für eine Vor-stellung aus dem benachbarten Hollywood vorbei. AmEnde ging es dann nach San Francisco, dessen Ballett-compagnie unter Helgi Tomasson Gast der letztenHamburger Ballett-Tage war. In einem der schönstenOpernhäuser der Vereinigten Staaten von Amerika, inden heiligen Hallen der ältesten amerikanischen Ballett-compagnie begeisterte das HAMBURG BALLETT, dassdas Lob bis nach New York zu hören war. »Bemerkens-wert clever, wie Neumeier uns Einblicke in die Choreo-grafie und Bilder der Epoche gibt«, schrieb Janice Ber-man, Autorin des »New York Newsday« und ehemaligeChefredakteurin des »Dance Magazine«.

/ Jérôme Cholet

John Neumeiers HeimspielDie erfolgreiche USA-Tournee zum 40. Jubiläum

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von oben nach untenHarris Theatre in Chicago; Chicagos Bürgermeister RahmEmmanuel begrüßt John Neumeier; Premierenapplaus für»Nijinsky« im War Memorial Opera House in San Francisco

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»Es ist einfach, auf der Bühne ein Held zu sein.«

OPER Repertoire

Zum Glück hatte ich mir während meinerZeit im Young Artist Development Programschon viele Lieder von Schumann undSchubert erarbeitet. Für den Papageno habeich dann unter anderem mit Ken Noda undIrene Spiegelman als Sprachcoach zusam-men gearbeitet, die beiden haben mir sehrgeholfen. Aber ich würde es nicht riskieren,den Papageno in Deutschland zu singen(lacht).

Nach Ihren großen Erfolgen als Figaro undzuletzt als Rodrigue in »Don Carlos« wird Ihrnächster Hamburger Auftritt Valentin inGounods »Faust« sein. Wann und wie habenSie den Faust-Stoff, der ja als typisch deutschgilt, kennengelernt? Haben Sie auch GoethesDrama gelesen?

Rodion Pogossov: Wir haben »Faust« inder Schule gelesen, und als ich dann den Va-lentin zum ersten Mal in Bilbao gesungenhabe, wurde mir wieder bewusst, wie wun-derbar der Stoff ist. Ich liebe die Geschichte,und ich würde so gerne auch einmal denFaust singen – scha de, dass diese Partie füreinen Tenor geschrieben ist! Im letzten Jahrist übrigens eine eindrucksvolle »Faust«-Verfilmung von dem russischen RegisseurAlexandr Sokurov herausgekommen. Zum»Faust« gibt es eine nette Geschichte: Als ichfür die »Don Carlos«-Vorstellungen inHamburg war, kam ich an den spielfreienTagen öfters in die Staatsoper, um zu üben.Eines Tages beschloss ich, mich mit der Ariedes Valentin aus »Faust« aufzuwärmen.Nach dem ich sie zu Ende gesungen hatte,dachte ich: »Es wäre großartig, diese Partieeinmal in Hamburg zu singen.« Am näch-sten Tag schrieb mir mein Agent, dass ihmeine Anfrage der Staatsoper Hamburg vor-läge für diese Partie. Das war Zauberei!(lacht)

Sie sind in Moskau geboren und wurden alsjunger Sänger Mitglied des Lindemann YoungArtist Development Program der New YorkerMet. Wie kam es dazu?

Rodion Pogossov: Leonore Rosenberg,eine der Casting Direktoren der Metropoli-tan Opera, kam für eine Meisterklasse nachMoskau, das muss 1999 oder 2000 gewesensein. Zu dieser Zeit studierte ich erst seitzwei oder drei Jahren Gesang und nahmzudem Schauspielunterricht. Leonore Ro-senberg verdanke ich, dass ich zur Metropo-litan Opera gekommen bin: Sie lud mich zueinem Vorsingen ein, und ich wurde in dasLindemann Young Artist Development Pro-gram aufgenommen. Da mit begann danneigentlich meine professionelle Karriere alsOpernsänger.

Zu Ihren ersten Erfolgen an der Met zählt Mo-zarts Papageno – eigentlich ungewöhnlich füreinen Bariton mit Schwerpunkt im italieni-schen und französischen Fach. Wie vielDeutsch mussten Sie für diese Rolle lernen?

Rodion Pogossov: Ich habe hart gearbei-tet, besonders natürlich an den Dialogen.

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Debüt als Marguerite:Ensemblemitglied Hayoung Lee

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Szene aus »Faust«

»Faust«

CHARLES GOUNOD Faust

Musikalische Leitung: Alexander Soddy Inszenierung: Andreas Homoki Bühnenbild und Kostüme:Wolfgang Gussmann Licht: Franck Evin Chor: Christian Günther Spiel leitung: Petra Ingeborg Beyerlein,Holger LiebigFaust Marcello GiordaniMéphistophélès Tigran Martirossian Valentin Rodion Pogossov Wagner Jongmin Park Marguerite Hayoung Lee Siébel Cristina Damian Marthe Renate Spingler

Unterstützt durch die Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper.

Aufführungen16., 20., 25. April 2013 um 19.00 Uhr

An der Metropolitan Opera New York begann Rodion Pogossov seine Laufbahn als Pa-pageno in Mozarts »Zauberflöte«. In Hamburg begeisterte er vor einiger Zeit als Rossi-nis Barbier und im Februar als Rodrigue in »Don Carlos«. Mit Valentin in Gounods»Faust« fügt der junge russische Bariton nun eine weitere Rolle zu seinem HamburgerRepertoire hinzu.

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OPER Repertoire

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Wie Rodrigue opfert auch Valentin sein Lebenfür die Gesinnung. Mögen Sie solche Charak-tere, die in keinem Fall bereit sind, Kompro-misse einzugehen oder ihre Überzeugung zuhinterfragen?

Rodion Pogossov: Beide Charaktere sindnicht bereit, Kompromisse einzugehen,wenn es um die dunkle Seite der Menschengeht. Sie kämpfen für das Gute, für dasMenschliche – und das ist sehr viel schwie-riger. Man muss schon sehr tapfer, stark undgeduldig sein, und oft ist man in diesemKampf ganz allein. Ich persönlich würdesehr gerne so mutig sein wie diese Opern-charaktere. Es gibt nicht viele Menschen, dieihr Leben für einen Freund geben würdenoder die einem Herrscher ins Gesicht sagenwürden, dass er ein Tyrann ist.

Es ist einfach, auf der Bühne ein Held zusein, aber es ist etwas ganz anderes, sich imwirklichen Leben heldenhaft zu verhalten.

Sie sind auf dem internationalen Parkett vonder New Yorker Met bis zur BayerischenStaats oper oder dem Teatro Comunale in Bo-logna ein gefragter Bariton. Wie konsequentoder wie kompromissbereit sind Sie, was Rol-lenangebote betrifft?

Rodion Pogossov: Ich probiere gerneNeues aus, und ich mag es, mich selbst ineine neue Rolle hinein zu fühlen und zu ent-decken, wie ich dann bin. Ich bin immerneugierig auf neue Figuren und finde esspannend, diese Charaktere zu verstehenund ihnen nahe zu kommen. Es ist ein ganzseltenes, aber sehr besonderes Gefühl, wennes einem tatsächlich gelingt, sich in jemandanderen zu verwandeln, und sei es auch nurfür 30 Sekunden. Ich würde mir nur wün-schen, dass meine Stimme sich für alle Ba-riton-Partien des so vielfältigen Repertoireseignen würde. Ich bin ein lyrischer Bariton,daher kann ich nicht alle Partien singen, diemir gefallen. Vielleicht kommen mit der

Zeit und mit der Erfahrung Mög lichkeitendazu, später einmal mein Repertoire zu er-weitern.

Sie leben seit Jahren in New York. Gewinntman da ein Verhältnis zur amerikanischenLebensart oder fühlen Sie sich immer noch alsRusse?

Rodion Pogossov: Ich fühle mich aufeine Art multikulturell – aber meine Identi-tät ist europäisch. Schon als Kind war ich esgewöhnt, viel zu reisen, und nun als Opern-sänger bin ich erst recht häufig unterwegs.Auch von der Abstammung her bin ich inzwei Kulturen zu Hause: Mein Vater ist Ar-menier, meine Mutter Russin. Ich bin sehrglücklich, dass ich so viel von der Welt sehenkann und so verschiedene Menschen ken-nenlerne.

Interview Bettina Bermbach und Annedore Cordes

Szene aus »Faust«

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OPER Repertoire»La Fille du Régiment« »L’Elisir d’Amore«

Lawrence Brownlee als Tonio in »La Fille du Régiment«

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GAETANO D0NIZETTILa Fille du Régiment (Die Regimentstochter)

Musikalische Leitung: Alfred EschwéInszenierung: Alexander von Pfeil Bühnenbild: Bernd DamovskyKostüme: Sharon Rohardt Chor: Christian GüntherSpiel leitung: Heiko Hentschel

Marie Daniela FallyLa Marquise de BerkenfieldRenate SpinglerLa Duchesse de CrakentorpCristina aus AmsterdamTonio Lawrence BrownleeSulpice Tigran MartirossianHortensio Thomas FlorioUn Caporal Szymon KobylinskiUn Paysan Sergiu SaplacanUn Maitre de Danse Eric Miot

Aufführungen11., 16., 18. Mai, 19.30 Uhr

elcantofreunde kommen kurzvor Ende der Saison noch ein-mal voll auf ihre Kosten, dennWerke von Donizetti, Rossiniund Verdi in glänzenden Be-

setzungen stehen auf dem Spielplan. Donizettis komische Oper »La Fille du

Régiment«, uraufgeführt 1840 in Paris, istein musikalisch reizvolles aber selten ge-spieltes Stück. Die Geschichte handelt vondem unter Soldaten aufgewachsenen Wai-senkind Marie, das in die feine Gesellschaftintegriert werden soll, nachdem man he -rausgefunden hat, dass das junge Mädchenvon adeliger Herkunft ist. Solch eine ausheutiger Sicht naiv-harmlose Handlungwür de an und für sich niemanden mehr in-teressieren, doch, so schrieben die »BremerNachrichten« zur Hamburger Aufführung,»wenn das Geschehen in die Jetztzeit verlegtwird, wenn die Soldaten muntere, immer zuSpäßen aufgelegte Gesellen aus Fleisch undBlut sind und das Mädchen Marie einhöchst eigenwilliges Geschöpf, das sich demadeligen Ambiente partout nicht einfügenwill, dann gewinnt das Stück auch für heu-tige Zuschauer wieder an Interesse«.

Dass »La Fille du Régiment« selbst anden großen Opernhäusern selten aufgeführtwird, liegt unter anderem daran, dass gute

»Orkanartiger Applaus«

Sänger für die beiden anspruchsvollenHaupt partien rar sind. Man benötigt eineexzellente Koloratursopranistin für die Ma -rie und einen höhensicheren beweglichenTenor für die Rolle des Tonio. Dem legendä-ren Luciano Pavarotti gelang in Donizettis»Regimentstochter« 1966 am Covent Gar-den der internationale Durchbruch. 1972 ander Metropolitan Opera New York sang erbei der Arie des Tonio »Ah, mes amis, queljour de fête« binnen zwei Minuten neunMal das hohe C.

In den letzten Jahrzehnten erlebten diero man tische Belcanto-Oper und auch dieWer ke Rossinis eine Renaissance, deshalbgibt es heute glücklicherweise wieder mehrSänger mit hohen, hellen, lyrischen Stim-men, als »Tenore di gra zia« bezeichnet. Zuden berühmtesten unter ihnen zählt gegen-wärtig Lawrence Brownlee, der umjubelteTonio der Premiere 2006. Die Presse schriebdamals: »Der Amerikaner Lawrence Brown -lee erfüllte bei seinem Hamburg-De büt alleErwartungen, die an diesen internationalhochgelobten Tenor gestellt werden. Das ge-fürchtete musikalische Torwandschießen in›Ah, mes amis‹ gewann er mühelos: neunTref fer mit dem hohen C.« (HamburgerAbendblatt) oder »Zum Shooting-Staravan ciert Lawrence Brownlee als Tonio. DerMann hat nicht nur einen selten unange-strengten Tenor mit hohem Durchhaltever-mögen. Der Belcanto-Spezia list aus denUSA schlägt Rad, springt in den Spagat undwirbelt wie ein Derwisch über die Bühne –und das alles bei voller Gesangsleistung.«(Lübecker Nachrichten) Und so war seinAuf tritt maßgeblich daran beteiligt, dass es»am Ende orkanartigen Applaus und oh-renbetäubenden Jubel« gab, wie NDR 90,3zu berichten wusste.

Im Mai und Juni wird Donizettis »Regi-mentstochter« in einer glanzvollen Beset-zung für vier Vorstellungen an die Staats-oper zurückkehren: Neben Lawrence

Stars wie Lawrence Brownlee, Daniela Fally, Olga Peretyatko oder Roberto de Candia gastieren an der Alster.

GAETANO DONIZETTI L’Elisir d’Amore (Der Liebestrank)

Musikalische Leitung: Ivan RepusicInszenierung und Bühnenbild:nach Jean-Pierre PonnelleKostüme: Pet Halmen Chor: Christian GüntherSpiel leitung: Anja Krietsch

Adina Olga PeretyatkoNemorino Lawrence BrownleeBelcore Viktor RudDulcamara Roberto de CandiaGianetta Solen Mainguené

Aufführungen21., 30. Mai; 1., 6. Juni 19.30 Uhr

B

Daniela Fally gastiert als Marie in»La Fille du Régiment«

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»Turandot«

OPER Repertoire»La Cenerentola« »La Traviata«

Jahre später, ist sie ein Star. Die Festivals inSalzburg und Baden-Baden, die StaatsoperWien, die Mailänder Scala, die New YorkerMetropolitan Opera und viele mehr sichernsich ihrer Gunst. Mehrere CD-Einspielun-gen der Künstlerin liegen vor und findenreißenden Absatz.

Im Mai ist es endlich so weit: Olga Pere-tyatko singt zum ersten Mal in Hamburg dieAdina in »L’Elisir d’Amore«. | AC

Andrea Concetti (Don Mag-nifico) debütierte 1996 ander Mailänder Scala. Er sangseither u. a. in Verona, Rom,Ravenna, München, an derPariser Opéra und bei denSalzburger Festspielen. InHamburg gastierte er bisherals Timur (»Turandot«).

Brownlee ist wieder Daniela Fally in der Ti-telpartie zu erleben, auch sie eine der inter-national begehrtesten Sängerinnen für dieseRolle, und auch sie wurde bei ihren letztenHamburger Auftritten als Marie im Som-mer 2012 mit Ovationen bedacht.

Zurück zu Lawrence Brownlee, der ingleich zwei Produktionen in der Hansestadtzu Gast ist: Erstmals übernimmt er auch dieRolle des Nemorino in Donizettis Operabuffa »L’Elisir d’Amore«. Die Adina an sei-ner Seite wird eine Sängerin sein, die vielenOperngängern in bes ter Erinnerung geblie-ben sein dürfte: Olga Peretyatko. Etwa zeit-gleich, als Brownlee seine ersten großenHamburger Erfolge feierte, war die bild-schöne junge Russin Mitglied im Interna-tionalen Opernstudio der Staatsoper undmachte in verschiedenen Rol len auf sichaufmerksam, etwa als Marie in »Zar undZimmermann«, als Oberto in Händels »Al-cina« oder besonders in der Opernstudio-produktion »Ba-Ta-Clan« von Jacques Of-fenbach in der Rolle der Fe An Nich Ton. »Esgibt einen Spruch, der besagt: Wenn duwillst, dass Gott lacht, erzähl’ ihm deinePläne von morgen. Ich denke, man soll das,was man tut, gut machen, selbstkritisch blei-ben und immer an sich arbeiten, ohne sichdabei zu zerfleischen – dann bekommt manauch, was man verdient. Aber langfristigeine Karriere planen wollen, ist Quatsch – eskommt sowieso anders, als man denkt«, ant-wortete die junge Sopranis tin, als sie 2006 ineinem »Journal«-Interview nach ihren Zu-kunftsplänen befragt wurde. In der Tat,solch eine bemerkenswerte Karriere lässtsich schwerlich planen. Denn heute, sieben

Roberto de Candia wurdekürzlich als Falstaff an derStaatsoper gefeiert, jetztgibt es die Fortsetzung alsDulcamara in »L’Elisird’Amo re«. Der Italiener istgegenwärtig an den wichti-gen Bühnen zu Hause, da-runter die New Yorker Metund die Mailänder Scala.

Die Opern Rossinis bildeneinen Schwerpunkt des Re-pertoires von Filippo Adami.Er gastiert u. a. regelmäßigan den italienischen Opern-häusern. Sein Hamburg-De -büt gab er als Don Narciso inRossinis »Turco« – nun folgtRamiro in »La Cenerentola«.

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GIUSEPPE VERDILa Traviata

Musikalische Leitung: Matthias Foremny Inszenierung: Johannes Erath Bühnenbild: Annette KurzKostüme: Herbert MurauerLicht: Olaf FreeseDramaturgie: Francis HüsersChor: Christian Günther Spiel leitung: Holger Liebig

Violetta Valéry Liana Aleksanyan Flora Bervoix Maria MarkinaAnnina Rebecca Jo Loeb Alfredo Germont Dmytro PopovGiorgio Germont Dalibor JenisGastone Manuel GüntherGiuseppe Sergiu SaplacanIl Barone Douphol Jan Buchwald Il Marchese d’Obigny Szymon KobylinskiIl Dottore Grenvil Jongmin Park Un Domestico di Flora Gheorghe Vlad/Ma-riusz KolerUn Commissionario AndreasKuppertz/Peter Veit

Unterstützt durch die Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper

Aufführungen2., 4. Mai 2013, 19.00 Uhr

GIOACHINO ROSSINI La Cenerentola

Musikalische Leitung:Alessandro De MarchiInszenierung und Choreografie:Renaud DoucetBühnenbild und Kostüme:André Barbe Licht: Guy Simard Chor: Christian Günther Spiel leitung: Heiko Hentschel

Don Ramiro Filippo AdamiDandini Viktor Rud Don Magnifico Andrea Concetti Tisbe Juhee MinClorinde Mélissa PetitAngelina Maria Markina Alidoro Adrian Sâmpetrean

Aufführungen21., 24., 30. April, 19.00 Uhr

Unterstützt durch die Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper

Olga Peretyatko

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Liana Aleksanyan (ViolettaValéry) war Finalistin beimCompetizione dell’opera inDresden. Sie trat u. a. an derKomischen Oper Berlin, derOper Stuttgart und am Aalto-Theater Essen auf. In Hamburgwar sie als Gilda, Lucia undVioletta Valéry zu erleben.

Dmytro Popov (Alfredo) istPreisträger des Internationa-len Wettbewerbs PlácidoDomingo Operalia. Gasten-gagements führten ihn u. a.an das Teatro Regio in Turin,das ROH Covent Garden undan die Bayerische StaatsoperMünchen.

n NACH 37 JAHREN feierte im Februareine Neuinszenierung von »La Traviata« ander Staatsoper Premiere. Johannes ErathsDeutung überzeugte Publikum und Presse:»Szenisch hat das noch junge Verdi-Jahr2013 in dieser ›Traviata‹-Produktion einenersten Höhepunkt gefunden«, resümiert derBayerische Rundfunk Klassik. Und dasHamburger Abendblatt erkennt eine »klug

angelegte Inszenierung«. Im Mai gibt eszwei Vorstellungen mit neuer Besetzung:Die Titelrolle übernimmt die armenischeSopranistin Liana Aleksanyan, als Alfredodebütiert der ukrainische Tenor DmytroPopov, und Dalibor Jenis übernimmt dieRolle des Giorgio Germont. Am Pult: derChefdirigent des Stuttgarter Kammeror-chesters Matthias Foremny.

Dalibor Jenis (Giorgio Ger-mont) zählt zu den häufigenGästen an der Staatsoper. Zu seinen Partien zählen derRos sini-Barbier, Eugen One-gin, Renato (»Un Ballo inMa schera«), Don Giovanniund Enrico in »Lucia di Lam-mermoor«.

»Szenisch ein Höhepunkt im Verdi-Jahr«

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Vanitas_Everyman

OPER Black Box 20_21

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OPER Black Box 20_21

Musikalische LeitungRupert BurleighInszenierungNina KupczykBühnenbild und Kostüme Pascal SeibickeKonzept/DramaturgieFrancis HüsersKerstin Schüssler-Bach

MezzosopranRebecca Jo LoebDer MannFrank JordanDer AlteMichael von RospattKlavierRupert BurleighVioloncelloMarkus Tollmann

VANITAS_EVERYMANMusik von Salvatore SciarrinoSzenario nach Motiven vonPhilip Roth

Premiere

20. April 2013

20.00 Uhr

Weitere Aufführungen24., 27. und 29. April, 20.00 UhrOpera stabile

Einführung zu jeder Vorstellungum 19.45 Uhr

ergänglichkeit ist der Musik von Salva to -re Sciarrino eingeschrieben. Der klang -sensible Sizilianer spürt der Stille unddem Verstummen nach. Und trotzdemvibrieren seine Werke vor innerer Span-

nung: in einem intensiven Nachlauschen der Übergängezwischen Singen und Schweigen. Mit dieser ganz eige-nen Poetik der Töne ist Sciarrino einer der erfolgreichs -ten Theaterkomponisten der Neuen Musik, der geradean deutschen Bühnen großen Publikumszulauf hat.

»Vanitas« – »Vergänglichkeit, Nichtigkeit« – heißtSciarrinos Kammerstück von 1981: ein suggestives Still-leben für Mezzosopran, Cello und Klavier, eine Medita-tion über Sinnbilder aus dem Fundus der Barocklyrik.Vanitassymbole wie die welkende Rose, die erlöschendeKerze oder das Verrinnen der Sanduhr demonstriertenim Zeitalter des Barock die unauflösliche Verbundenheitvon Schönheit und Verfall. Das Leben als flüchtigerHauch, das Bewusstsein der eigenen Sterblichkeit woh-nen der barocken Kunst als Grundgefühl inne. In Sciar-rinos fragiler Musik, die tief im Gedächtnismagazin derKunstgeschichte wurzelt, ist diese Nachdenklichkeitsanft aufgehoben.

Nach dem erfolgreichen Start der »Black Box«-Reihemit Musik von Aribert Reimann und Lyrik von SylviaPlath treffen nun im zweiten Projekt wiederum Musikund Texte der Gegenwart aufeinander. Im Kontrast liegtdie Ergänzung – das gilt auch für die fast esoterischeKomposition von Sciarrino und den ungeschönten Rea-lismus von Philip Roth. Der amerikanische Bestseller-Autor, immer wieder als Nobelpreiskandidat gehandelt,beschäftigt sich in unsentimentalen Beobachtungen mitdem Kampf gegen die Sterblichkeit, mit dem Altern unddem Verlust sexueller Attraktion. Auch sein Roman »Je-

dermann« (»Everyman«) ist von diesen Motiven durch-zogen. So graben sich die Reflexionen eines Mannesüber sein verrinnendes Leben, seine abgelegten Lieben,die Träume und Ängste seiner Kindheit in Scia r rinos Ta-bleau als Widerhaken ein – und ergeben in der »BlackBox« der Opera stabile ein neues Stück. Fragmente ausRoths Roman arbeitete Operndirektor Francis Hüserszu einem textlichen Szenario um, in dem sich drei Le-bensalter des Mannes wie Splitter zusammenfügen.

Ein junges Regieteam stellt sich mit »Vanitas_Every -man« vor. Regisseurin Nina Kupczyk, Absolventin derMusiktheaterakademie, hat in der Opera stabile bereitsihre Diplominszenierung von Ullmanns »Kaiser von At-lantis« gezeigt. Jüngst brachte sie ihr Stück »Urmozart«im Monsun Theater als »bemerkenswert dicht gearbei-tete Theaterfantasie« (Hamburger Abendblatt) gemein-sam mit ihrem Ausstatter Pascal Seibicke heraus. NinaKupczyk vertraut der »anderen Zeitlichkeit« von Sciar-rinos Musik: »Sie hat in ihrer Reduktion eine starke Aus-drucksfülle, die ich sensibel behandeln will. Diese be-sondere Spannung muss theatral aushaltbar werden.«Das Szenario um Roths alternden Mann und seineRückblicke auf die Kindheit reichert die Regisseurin miteigenen Assoziationen an: »Momente, die Sehnsuchtnach Geborgenheit und Trost ausdrücken. In der Be-schäftigung mit Selbstbildern stellt sich die Frage nachder Erfüllbarkeit der Sehnsüchte. Was passiert, wenn dasGewünschte nicht eintrifft? Was bedeutet Endlichkeit?Lässt sich der Zustand des Wartens mit Sinn füllen? Wieakzeptiert man den Tod?«, fragt Nina Kupczyk. »Erin-nerungen«, heißt es in Roths Roman, »bringen uns eineunschuldige Welt zurück, aus der Zeit vor der Erfindungdes Sterbens.«

| Kerstin Schüssler-Bach

Eine andere Zeitlichkeit»Vanitas_Everyman« nach Salvatore Sciarrino und Philip Roth in der Opera stabile

VNina Kupczyk

Pascal Seibicke

Rebecca Jo Loeb

Rupert Burleigh

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OPER Hinter den KulissenMitglieder des Internationalen Opernstudios (Teil 2)

»Lernen, locker bleiben, dann läuft es«Ida Aldrian, Manuel Günther und Thomas Florio trafen sich mit Fotograf Jörn Kippingim Bühnenbild zu »Manon Lescaut«. Wenige Tage später waren die drei Mitglieder desInternationalen Opernstudios dann in der geschäftigen Opernkantine zum Gesprächmit Moritz Lieb verabredet.

ezzosopranistin Ida Aldrian atmet zwi-schen zwei Abenden als Dorabella in»Così fan tutte« bei Kaffee und Früh-lingssonne durch. Thomas Florio hatnach mehreren Rollendebüts in den letz-

ten Wochen heute noch ein etwas anderes Engagement– bei einem Freund ist der Bariton mit seiner Erfahrungbei transatlantischen Umzügen gefragt. Und ManuelGünther muss nachher noch zur Probe. Um 18 Uhrwird sich der junge Tenor dann in der Maske zum Gas -tone in der neuen »La Traviata« verwandeln. Viel zu tunfür die drei Mitglieder des Internationalen Opernstu-dios. Thomas Florio kennt das schon seit 2011/ 2012, IdaAldrian und Manuel Günther singen sich seit dieserSpielzeit in die Herzen der Hamburger – mit einer Lei-denschaft, die bei allen drei früh erwachte: Bühnenluftschnupperte der Amerikaner Florio bereits in der Schulebei Musicalaufführungen. Vom Theaterfieber infiziert,zog er die Opernbühne dann bald der Wissenschaftskar-riere vor. Eine analytische Ader hat er sich indes be-wahrt: »Schauspielen als bloßes Reagieren auf die Kolle-gen«, das eina n der auf der Bühne Zuhören fasziniert ihnund macht Oper für ihn zu einer »lebendigen Kunst«.

Ida Aldrian nimmt diesen Faden auf: Ihre Heimatwar zunächst der Konzertsaal, wo die junge Österreiche-rin viel Barockmusik sang. Im Musiktheater kann siesich nun schauspielerisch in ihren Figuren ausleben,ihnen vieles von sich mitgeben: »Auf der Bühne heißeich zwar Dorabella – bin aber immer noch ich. Als Sän-ger kann man so eine ganz eigene persönliche Interpre-tation entwickeln. Das ist für mich das Spannende ander Oper.« An jene kam ihr Kollege Manuel Güntherquasi elbaufwärts. Im Extrachor des StaatstheatersSchwerin ermutigte man ihn zum Studium, das er inDresden absolvierte. Hamburg bedeutet für den Nord-deutschen also auch eine Rückkehr in die Nähe seinerehrlichsten Kritiker, der Familie. Einen längeren Weg andie Dammtorstraße hatte da Thomas Florio: »Es hatsich alles geändert. Vom Studenten an der Indiana Uni-versity zum Sänger an einem Opernhaus, einem deut-schen Opernhaus, in Norddeutschland, auf Deutsch. Eswar schwer, es war neu, aber trotzdem eine unglaublicheErfahrung!« Und das sagt er: in geschliffenem Deutsch,das er in seiner Sänger-WG schnell lernte – »glücklicher-weise!« (Das Wort lässt er sich auf der Zunge zergehen.)

An der Oper haben sich die drei auf Anhieb wohlgefühlt.»Im Opernstudio sind wir eine tolle Truppe, ergänzenuns wunderbar, man unterstützt sich und unternimmtauch privat etwas zusammen«, schwärmt Manuel Gün-ther. Auch Ida Aldrian berichtet von der »Herzlichkeit,die man hier schon an der Pforte spürt« und von beson-deren Herausforderungen, an denen sie in diesem Um-feld wachsen konnte: große Partien wie die Dorabellaoder Tisbe in »La Cenerentola«, für die sie als Einsprin-gerin nur zwei Proben hatte. »Dass man mir das amHaus zutraut, dafür bin ich sehr dankbar«, gibt die Mez-zosopranistin zu – »ein echter Profi«, ergänzt ThomasFlorio. Manuel Günther kennt solche Situationen gut,hat als Retter in der Not unter anderem schon in Essenund Lübeck Nerven bewiesen: »Hinsetzen, lernen, lok-ker bleiben, dann läuft es!« Der Kick kurz vor dem Auf-tritt war dann auch ausschlaggebend für seine Berufs-wahl, »ein unheimlich schönes Gefühl, Freude darauf,sich präsentieren und gemeinsam ein Stück auf dieBeine stellen zu können.«

Dieses Gefühl kosten die drei am InternationalenOpernstudio aus, tasten sich langsam an ihr Repertoireheran – aber gibt es auch eine Traumpartie? »Ich magalles, was Hosen anhat: Hänsel, Cherubino«, antwortetIda Aldrian lachend. Und Thomas Florio singt, wenn erälter ist, »jeden Tag Scarpia: Dieser böse Mann ist soooeine Rolle!« Dagegen ist Manuel Günther mit Tamino,dem er Glücksgefühle aus Hochschulzeiten verdankt,sozialverträglich aufgestellt. Zukunftsmusik könnte fürihn auch Florestan aus »Fidelio« sein… Im Momentsind es jedenfalls (noch) nicht zu viele »Trauerklöße«,scherzt Ida Aldrian. Aber was braucht ein Sänger, umsolche Träume verwirklichen zu können? Manuel Gün-ther baut auf »Selbstvertrauen«. Thomas Florio hält die»Selbstständigkeit« hoch. »Lebensfreude« hingegen istfür Ida Aldrian entscheidend. Man darf bei den dreienalso noch auf einiges gespannt sein, denn: Die haben dasalles!

M

MORITZ LIEB arbeitet für die Ham-burgische Staatsoper, die Elbphilhar-monie, die Laeiszhalle Hamburg undist angehender Jurist. v.l.n.r.:

Manuel Günther, Thomas Florio, Ida Aldrian

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OPER Namen&NachrichtenAktuelles aus der Staatsoper

Deutscher Tanzpreis Zukunft 2013

Am 2. März erhielt das BUNDESJUGENDBALLETT in Essen den mit 3.000Euro dotierten »Deutschen Tanzpreis Zukunft 2013«. Im Rahmen einer feierli-chen Ballettgala im Aalto-Theater überreichte Günther Pick, Vorsitzender desDeutschen Berufsverbands für Tanzpädagogik e.V., dem Künstlerischen LeiterKevin Haigen und dem Ensemble die Urkunde. Die Laudatio hielt der Bundes-tagsabgeordnete Rüdiger Kruse (Mitte). Den »Deutschen Tanzpreis« erhieltUlrich Roehm (Dritter von links). Unter den Gästen war auch MarjettaSchmitz-Esser, Vorsitzende der Ballettfreunde Hamburg e.V. (ganz links imBild). Dank der Ballettfreunde durfte sich die Compagnie zusätzlich über1.000 Euro freuen.

AusgezeichnetEIN MITGLIED DES ENSEMBLES der StaatsoperHamburg wurde im Februar in Barcelona ausgezeich-net: Katerina Tretyakova hat den Internationalen Ge-sangswettbewerb Francisco Vinas gewonnen. Er gilt alseiner der wichtigsten Gesangswettbewerbe der Welt.

Katerina Tretyakova kam 2008 an die StaatsoperHamburg, wo sie für zwei Spielzeiten Mitglied im In-ternationalen Opernstudio war. 2010 wurde die russi-sche Sopranistin in das Ensemble des HamburgerOpernhauses engagiert. Hier glänzt sie in zahlreichen

großen Partien des Repertoires wie Gilda (»Rigoletto«), Adele (»Die Fleder-maus«), Nannetta (»Falstaff«), Gretel (»Hänsel und Gretel«), Susanna (»LeNozze di Figaro«), Pamina (»Die Zauberflöte«) und Musetta (»La Bohème«).Viel Beifall erhielt sie auch für ihre Interpretationen von Rollen in selten gespiel-ten Werken wie Lucy in der 2010 aufgeführten Oper »Bliss« des australischenKomponisten Brett Dean, Cunibert in Georg Philipp Telemanns barocker Gän-semarkt-Oper »Flavius Bertaridus« oder Ighino in Hans Pfitzners »Palestrina«.Im März 2012 erhielt sie den Dr. Wilhelm Oberdörffer-Preis der Stiftung zurFörderung der Hamburgischen Staatsoper.

Der Internationale Gesangswettbewerb Francisco Vinas findet seit 50 Jahrenam Gran Teatre del Liceu in Barcelona statt. Unter den Preisträgern waren unteranderem Kurt Rydl, Sumi Jo, Giuseppe Filianoti, Vicente Ombuena und VioletaUrmana. Auch die Jury des Wettbewerbs ist hochkarätig besetzt: In der Vergan-genheit engagierten sich unter anderem Montserrat Caballé, Giuseppe di Ste-fano und Joan Sutherland hier für den Sängernachwuchs.

Sondervorverkauf Ballett 2013/2014

BALLETT-WERKSTÄTTENAm 29.05.2013 ab 10.00 Uhr an der Tageskasse GroßeTheaterstraße 25 (maximal 2 Karten pro Kunde und Haus-halt) oder telefonisch unter 040/35 68 68. Reservierun-gen, Buchungen im Internet oder schriftliche Bestellungen(Fax, E-Mail oder Brief) sind nicht möglich.

NIJINSKY-GALAEs werden Anfragen angenommen, die das Kartenbüro zwi-schen dem 22.05.2013 und dem 24.05.2013 ausschließlichauf dem Postwege (nur ausreichend frankierte Briefe) er-reichen – »Hamburgische Staatsoper Kartenservice/Gala-bestellung Große Theaterstraße 25 20354 Hamburg«.Telefonische oder persönliche Abgabe von Bestellungen,Buchungen im Internet oder Kauf an der Tageskasse sindnicht möglich. Die Anfragen, die in dieser Zeit bei uns ein-gegangen sind, werden in der Reihenfolge, wie von derPost an uns geliefert, bearbeitet. Anfragen, die im letztenJahr abschlägig beantwortet werden mussten, werden beierneuter Anfrage vorrangig berücksichtigt, wenn sie unsim genannten Zeitraum erreichen. Ab dem 01.06.2013 wer-den ausschließlich diejenigen benachrichtigt, die eine po-sitive Zusage erhalten.Weitere Angaben entnehmen Sie bitte der Mitte April er-scheinenden Jahresvorschau 13/14.

Neue CDSIMONE YOUNG UND DIE PHILHARMONI-

KER SPIELEN BRUCKNERS »NULLTE«Mit einer Einspielung der »Nullten« setzen SimoneYoung und die Philharmoniker Hamburg in diesemFrühjahr ihren vielbeachteten Zyklus mit Bruckner-Sinfonien in der Urfassung fort. Fünf Sinfonienhaben die Dirigentin und ihr Hamburger Traditi-onsorchester bereits eingespielt, im April erscheintjetzt die Sinfonie Nr. 0. Bruckners »Nullte« gehörtzu den beiden Werken, die während seiner Studi-enzeit entstanden sind und von Bruckner selbstnoch nicht zum gültigen Schaffen gerechnet wur-den. Zum Glück hat er diese Sinfonie aber nichtvernichtet, lässt die »Nullte« doch bereits seinenunverkennbaren, individuellen Stil durchschim-mern, der einen Einblick in die Entwicklung diesesdurch und durch originellen Künstlers gibt.

Anton Bruckner | Sinfonie Nr. 0 d-Moll (1869)Simone Young I Philharmoniker Hamburg1 SACD OC 685 (Oehms Classics)erscheint im April 2013

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VIELE MUSIKFREUNDE werden sich lebhaft an seinegroßen Interpretationen in Hamburg und den Musikme-tropolen der Welt erinnern: Wolfgang Sawallisch starbim Februar im Alter von 89 Jahren. »Wolfgang Sawallischprägte das Hamburger Musikleben mehr als ein ganzesJahrzehnt. Bis heute ist er uns allen unvergessen. Wir trau-ern um einen großen Künstler«, so Simone Young.Von 1961 bis 1973 war Wolfgang Sawallisch Generalmu-

sikdirektor in Hamburg. Mehr als 300 Konzerte dirigierte er in der Hansestadt.1964 gaben die Philharmoniker unter seiner Leitung als erstes deutsches Orches -ter nach dem Zweiten Weltkrieg wieder Konzerte in Polen. Dem Orchester blieber durch seine Ehrenmitgliedschaft eng verbunden. Für Sawallisch folgten Sta-tionen in München, Genf und Philadelphia. »Die Jahre mit den Philharmoni-kern Hamburg zählen zu den schönsten meines sinfonischen Lebens«, sagte derdamals 80-jährigen Sawallisch 2003 bei seiner Ernennung zum Ehrendirigenten.

In Memoriam

Golfen pro Opera in Travemünde

»Klassik Berlin« Sie wohnen im Hotel Excelsior nahe Ku’damm.

Stadtrundfahrt und Spree-Schiffsfahrt.

04.04.–06.04.13 mit der »Zauberflöte« in der

Berliner Philharmonie ÜF € 395,-21.06.–23.06.13 mit dem legendären Wald-

Bühnenkonzert der Berliner

Philharmoniker ÜF € 349,-

Dresden mit SemperoperErleben Sie die Elbmetropole, den Schloss-

Park Pillnitz, Radebeul und eine Weinprobe.

Dazu »Die Zauberflöte« in der berühmten

Semperoper!

06.06.–09.06.13 ab € 639,-

Bregenzer FestspieleDie Zauberflöte auf der weltberühmten

Seebühne erleben! Ausflüge nach Lindau,

Mainau, Friedrichshafen, Konstanz …

4*-Hotel Buchhorner Hof, Friedrichshafen.

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Domstufen-Festspiele in ErfurtErleben Sie Puccinis »Turandot« vor der

grandiosen Kulisse von Mariendom und

St. Severinkirche. 4*-Mercure Hotel Erfurt

Altstadt. Inkl. Erfurt und Weimar.

06.07.–08.07.13 € 353,-

Wien und Seefestspiele Mörbisch4*-Hotel nahe Schloss Schönbrunn in Wien.

Mit Konzert in der Wiener Hofburg, »Der

Bettelstudent« auf der Seebühne Mörbisch,

Stadtführung Wien, Burgenland, Wienerwald …

28.07.–04.08.13 € 980,-

Festspiele in Verona4*-Hotel Terme Internazionale in Abano

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und nach Venedig. Das absolute Highlight:

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Schlossfestspiele Sondershausen»Der fliegende Holländer« Open Air!

Sie wohnen zentral im guten Thüringer Hof.

11.07.–13.07.13 € 290,-

Luisenburg Festspiele Rossinis komische Oper »Der Babier von Sevilla«

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Buchung und Katalog: www.reisering-hamburg.deReisering Hamburg, Adenauerallee 78, 20097 Hamburg

Hamburg (ZOB) 040-280 39 11Bergedorf (ZOB) 040 – 721 32 00

n AM 28. SEPTEMBER 2013 lädt die Stiftung zur Förderung der Hamburgi-schen Staatsoper zum elften Mal zum Golfturnier nach Travemünde. Longhitterund Genussgolfer kommen auf dem herrlichen Platz an der Ostsee gleicherma-ßen auf ihre Kosten – und spielen außerdem für einen guten Zweck: Der Erlösdes sportlichen Tages kommt dem Internationalen Opernstudio der Staatsoperzugute. Im Anschluss an die 18-Lochrunde lädt die Stiftung zum Bankett insHotel Casino Travemünde, musikalisch eingerahmt wird der Abend von denherausragenden jungen Nachwuchskünstlern unter der Leitung von SimoneYoung. Die Einladungen werden im Mai verschickt. Interessenten können sichmelden bei Elke Gonsch, Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper,Telefon: 040/7250 3538.

n HAMBURG ALS TOURISTISCHES ZIEL boomt. Eine neue Kooperationzwischen der Hamburg Tourismus GmbH (HHT) und der Staatsoper ermög-licht auswärtigen Opern- und Ballettfreunden nun den Aufenthalt in der Han-sestadt inklusive Vorstellungsbesuch auch zum günstigen Komplettpreis: schonab € 259, – sind im Reisepaket zwei Hotel-Übernachtungen im neuen ScandicEmporio Hamburg, ein Staatsopernticket der Preisgruppe 2 sowie verschiedeneZusatzleistungen wie die Hamburg-Card, das Programmheft zur Vorstellungund ein Hamburg-Reiseführer eingeschlossen. Das Angebot gilt für ausgewählteVorstellungen u.a. auch im »Wagner-Wahn« (12.5.-2.6.2013) und in den 39.Hamburger Ballett-Tagen (9.-30.6.2013). Informationen und Buchungen unterTel. (040) 30051300 oder online unter www.hamburg-tourism.de.

Hotel & Ticket aus einer Hand

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Bundesjugendballett beim »Heidelberger Frühling«Stücke schaffen. Beim jährlichen Musikfe-stival »Heidelberger Frühling« konnten so -mit am 20., 21. und 23. März acht Urauffüh-rungen präsentiert werden. Unter dem Titel»Folk Songs« zeigte das Bundesjugendbal-lett gemeinsam mit jungen Musikern, zum

JUGENDPROJEKTE

Auf den Fotos: Eindrücke von den Vor-bereitungen und der Präsentation des TuSch-Projektes in der Schulaula des Gymnasiums Oberalster

TuSch – Bundesjugendballett

Teil ehemalige Stipendiaten der FestivalAkademie des »Heidel berger Frühlings«,Kreationen zu Volksliedbearbeitungen des19. und 20. Jahr hunderts – von Aaron Cop-land über Heitor Villa-Lobos bis zu CarlosGardel. Die HebelHalle brodelte währendder drei Aufführungen vor tänzerischer undmusikalischer Euphorie. Nicht nur für dasPublikum, sondern auch für den Künstleri-schen Leiter Kevin Haigen und die beidenIntendanten von Ballett und Festival, JohnNeumeier und Thorsten Schmidt, war dasFrühlingsfest am Neckar, an dem das Bun-desjugendballett in diesem Jahr bereits zumzweiten Mal beteiligt war, ein großer Erfolg.Winter ade! | DR

n FRÜHLINGSMÜDIGKEIT? Von wegen!Bereits in den Wintermonaten trotzte dasBundesjugendballett der dunklen Jah res zeitund ließ acht Choreografen als frühe Früh-lingsboten ins Ballettzentrum einziehen undfür die acht Tänzerinnen und Tänzer neue

n »ES HAT SPASS GEMACHT , in die Fi-guren zu schlüpfen und diese selber darzu-stellen«, sagt Lea. Die theaterpädagogischeEinführungsveranstaltung OpernIntro zuder Opera piccola-Produktion »Eloise unddie Vampire« war der Auftakt zu einemSchüler-Projekt im Rahmen der Zusam-menarbeit des Gymnasiums Oberalster undder Staatsoper Ham burg auf der Plattformvon TuSch. 120 Schülerinnen und Schülerdes gesamten 6. Jahrganges nahmen an demProjekt teil, sie erlebten einen Blick hinterdie Kulissen und besuchten gemeinsam eineVorstellung.

Im Anschluss daran erhielten die Schul-klassen Besuch von Expertinnen und Exper-ten der Produktion und arbeiteten anProjekt tagen zu unterschiedlichen gestal te -ri schen Schwerpunkten. Das Thema derkreativen Auseinandersetzung entstand inAnlehnung an das Konzept der Inszenie-rung: »Erwachsenwerden«. So erarbeitetedie Klasse 6b mit der Regisseurin KerstinSteeb eine Szene aus dem Stück, eingeflos-sen sind dabei die ganz persönlichen Zu-kunftspläne der Schülerinnen und Schüler.Unter der Anleitung des musikalischen Lei-ters Benjamin Gordon überlegte die Klasse6a, wie man auf eine Melodie einen eigenenText erfinden kann. In der Klasse 6d erläu-

120 Schüler arbeiteten in kreativen Projektenterte die Bühnenbildnerin Franziska Ried-miller, in welchen Schritten sie zu einemBüh nenbildentwurf findet. Die Gruppe ent-wickelte da rauf hin eigene Bühnenbilder zuerfundenen Fortsetzungsgeschichten vonEloise und ihrem Freund. Unter der Leitungvon der Theaterpädagogin Lisa Degenhardtsetzte sich die Klasse 6c auf spielerische Weiseganz frei mit dem Thema »Erwachsenwer-den« auseinander. So ist eine Szenencollageentstanden, in der die Schüle rinnen undSchüler mit einem Augenzwinkern se hen lie-ßen, dass es manchmal ans trengend seinkann, immer behütet zu werden und wiegerne auch mal eigene Entscheidungen ge-troffen werden wollen. Da für haben dieSchülerinnen und Schüler lus tige, aber auchnachdenkliche Momente gefunden.

In der Schulaula präsentierten die Schul-klassen die Ergebnisse zum Abschluss ihrenMitschülern, Eltern und Interessierten. Einschönes Kompliment machte das Geburts-tagskind Liam aus der 6c hinterher. Ermusste seine Geburtstagsfeier verschieben,am Schluss fragte er aber: »Wann machenwir das das nächste Mal?« | KB

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OPERA STABILE

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DER BAJAZZO Oper von Ruggero Leoncavallo

in deutscher Sprache

April: 12. – 14.04. + 24. – 28.04.2013Mai: 8. – 12.05. + 22. – 26.05.2013Juni: 5. – 9.06.2013

* Johann Simon Mayr, 1763 - 1845 einer der berühmtesten Opernkomponisten um 1800 – gilt als „Vater der italienischen Oper“ – Lehrer von Gaetano Donizetti und Vincenzo Bellini

www.hamburger-kammeroper.deKartentelefon: 040/38 29 59Wagner – Verdi – Britten

IM APRIL-AFTER WORK stehen Ben-jamin Britten und seine Lehrer John Ire-land und Frank Bridge im Zentrum. Wiekaum ein anderer Komponist des 20. Jahr-hunderts verstand es Britten, für diemenschliche Stimme zu schreiben. Seineauf Deutsch komponierten Hölderlin-Lie-der und der Wiegenlied-Zyklus »A charmof Lullabies« sind ebenso zu hören wie Ire-lands »Songs of a wayfarer« und Bridgeswunderbare Lieder für Mezzosopran undViola.After work: »Music, when soft voices die«.Mit Ida Aldrian (Mezzosopran), ManuelGünther (Tenor), Viktor Rud (Bariton),Naomi Seiler (Viola) und Volker Krafft(Klavier)

26. April, 18.00 Uhr, Opera stabile

TRAVIATA UND KAMELIENDAME:

Verdis Oper in der Neuinszenierung vonJohannes Erath und John Neumeiers Bal-lett greifen beide auf Motive des Romansvon Alexandre Dumas zurück. Die Drama-turgen Francis Hüsers, André Podschunund Kerstin Schüssler-Bach beleuchtenUnterschiede und Gemeinsamkeiten derbeiden Stoffgestaltungen. Bild- und Video-material sorgen für einen anschaulichenVergleich.Violetta und Marguerite: Ein Vergleich von»La Traviata« und »Die Kameliendame«mit Francis Hüsers, André Podschun undKerstin Schüssler-Bach

30. April, 19.30 Uhr, Opera stabile

JÜRGEN KESTING beschäftigt sichwieder mit Wonne und Wehe des Wagner-Gesangs. Diesmal stehen Aufnahmen vonMartha Mödl, Astrid Varnay, WaltraudMeier, Jon Vickers, Siegfried Jerusalem,Gustav Neidlinger, Gottlob Frick, MattiSalminen und Alexander Kipnis auf demPrüfstein. Jürgen Kesting: Wagner-Gesang (Teil 3)

6. Mai, 19.30 Uhr, Opera stabile

Öffentlicher Meisterkurs

ANN MURRAY und die Mitglieder desInternationalen Opernstudios sind zu Gastim Körber-Forum: In einem öffentlichenMeisterkurs gibt die international gefeierteenglische Sängerin ihre Erfahrung an diejungen Kollegen weiter. Die Moderationübernimmt Kerstin Schüssler-Bach, amKlavier begleitet Alexander WintersonÖffentlicher Meisterkurs: Ann Murray unddie Mitglieder des Internationalen Opern-studios

12. April, 19.00 Uhr, Körber-Forum

Anmeldung unter www.koerberforum.de

Opernwerkstatt

ZUM »RING DES NIBELUNGEN« hält Volker Wacker unterhaltsame und infor-mative Einblicke bereit. Keine Angst vorWagner – auch Opernneulinge sind herz-lich willkommen! Vorkenntnisse sind nichterforderlich. Das Kompaktseminar zu Wagners Tetralo-gie mit Bild-, Ton- und Infomaterial findetFr. von 18-21 Uhr und Sa. von 11-17 Uhrmit entsprechenden Pausen statt.Opernwerkstatt »Der Ring des Nibelungen«

24./25. Mai, Chorsaal

Zu Gast in der Opera stabile

DAS ENSEMBLE DECODER steht exem-plarisch für einen undogmatischen Zu-gang zur jüngsten zeitgenössischen Musik – ein Programm der Ohrenputzer undSynapsenkitzler, von hintersinnig politischbis heftig elektronisch. Ensemble Decoder: Sweet anticipation

im Rahmen von »Blurred Edges«

5. Mai, 20.00 Uhr, Opera stabile

BURKHARD FRIEDRICH und das RADAREnsemble präsentieren eine Konzertinstal-lation, inspiriert von Arbeiten des ameri-kanischen Fotografen Gregory Crewdson.RADAR Ensemble: The Beyond – Jenseits

der Rosen (Burkhard Friedrich)

im Rahmen von »Blurred Edges«

8. Mai, 19.30 Uhr, Opera stabile

Page 36: Journal Nr. 5

n »LIEBE VERGEHT, KUNST BLEIBT!«

– so der dänische Bariton Bo Skovhus überAlexander von Zemlinskys »Lyrische Sym-phonie«. Skovhus wurde 2012 für die Titel-rolle in Reimanns »Lear« gefeiert und ist inHamburg zur Zeit als Beckmesser in Wag-ners »Meistersingern« zu erleben. Mit der»Lyrischen Symphonie« überschreiten erund die Sopranistin Michaela Kaune dieGrenzen zwischen Oper, Lied und Sinfonie– zwischen der Dramatik des Orchestersund den gefühlvollen Gesangspartien mitGedichten von Rabindranath Tagore entfal-tet sich das Liebesleid in Zemlinskys Stück,das sich vom Einfluss des Zeitgenossen Gus -tav Mahler nicht ganz lösen kann. Und nichtzuletzt verarbeitete Zemlinsky hier seineLiebesbeziehung zu seiner Schülerin AlmaSchindler, die er an Gustav Mahler verlor.

Vom Barock zur Spätromantik, von Verdi zu Wagner

Mit Richard Strauss‘ späten, tiefberühren-den »Metamorphosen«, die er selbst als»Widerschein meines ganzen vergangenenLebens« bezeichnete, rundet Simone Youngdas spätromantische Programm des 8. Phil-harmonischen Konzerts ab.

Das 9. Philharmonische Konzert hinge-gen steht ganz im Zeichen des Barock: EinMuss für Händel-Liebhaber! Die tänzeri-sche Suite aus der Oper »Almira« kompo-nierte Händel in Hamburg für die Gänse-marktoper, sie ist eines der Highlights, dasder Dirigent und Organist Ottavio Dan-tone auf die Bühne bringen wird. Der italie-nische Künstler ist Spezialist auf dem Gebietder Alten Musik. Mit seinem eigenen En-semble Accademia Bizantina feiert er eben -so große Erfolge wie am Pult der StaatsoperBerlin, der Mailänder Scala oder dem Glyn-

PHILHARMONIKER Konzerte

8. PHILHARMONISCHES KONZERT

Simone Young, DirigentinMichaela Kaune, SopranBo Skovhus, Bariton

Richard StraussMetamorphosenAlexander von ZemlinskyLyrische Symphonie op. 18für Sopran, Bariton und Orchester

21. April, 11.00 Uhr 22. April, 20.00 Uhr Laeiszhalle, Großer Saal

Einführung mit Kerstin Schüssler-Bach am So. um 10.15 Uhr im Kleinen Saal

Vorkonzert mit Schülern des Sachsenwald-Gymnasiums und Einführungim Rahmen von »Klangradar« am Mo. um 18.45 Uhr im Kleinen Saal

9. PHILHARMONISCHES KONZERT

Ottavio Dantone, Orgel und Dirigent

Georg Friedrich HändelSuite aus »Wassermusik« und »Feuerwerks-musik«Konzerte für Orgel und Orchester F-Dur op. 4 Nr. 4 und Nr. 5»Ankunft der Königin von Saba«Suite aus »Almira«

26. Mai, 11.00 Uhr 27. Mai, 20.00 Uhr Laeiszhalle, Großer Saal

Einführung mit Nadine Hellriegel am So. um 10.15 Uhr im Studio Eund am Mo. um 19.15 Uhr im Kleinen Saal

Kindereinführung mit Anne Heyens am So. um 11.00 Uhr im Studio E

SONDER-KAMMERKONZERT

»Wagner-Soiree«

Der Bayreuther Meister ganz privat

Werke vonRichard Wagnerin kammermusikalischen Arrangements(Wesendonck-Lieder, Siegfried-Idyll, Vor-spiel zum 3. Aufzug »Die Meistersinger vonNürnberg« u.a.)Dazu liest Gustav Peter Wöhler aus Briefenvon Wagner

Katja Pieweck (Sopran)Gustav Peter Wöhler (Lesung)Mitglieder der Philharmoniker Hamburg

15. April, 19.30 UhrStaatsoper, Großes Haus

34 JOURNAL 5 .20 12/ 13

debourne Festival. An diesem Abend dürfenzwei der beliebtesten Werke Händels nichtfehlen: Suiten aus der »Feuerwerksmusik«und der »Wassermusik« werden – ur-sprünglich als Festmusiken unter freiemHimmel gedacht – in den Konzertsaal ge-holt und rahmen das instrumentale Pro-gramm, in dem Georg Friedrich Händel alsKomponist zwischen Hamburg und Lon-don beleuchtet wird.

In einer Reise, die annähernd 200 Jahreumfasst und um die halbe Welt führt, findetauch Verdi im Jubiläumsjahr seinen Platz.Mit Ludwig van Beethovens Streichquartettop. 59 Nr. 3, einem der »Rasumowsky-Quartette«, beginnt der musikalische Streif-zug des 5. Kammerkonzerts. Einen span-nungsvollen Kontrast zu Beet hovensKlas si ker bietet das Streichquartett »A Waya Lone« von Toru Takemitsu aus dem Jahr1981. Das Werk ist von James Joyces Roman»Finnegan’s Wake« inspiriert und lässt inseiner Schlichtheit und Stille an einen japa-nischen Garten denken. Giuseppe Verdiseinziges Kammermusikstück folgt als Hö-hepunkt: Mit dem Streichquartett e-Mollwerden Mitsuru Shiogai und Hedda Stein-

Bo Skovhus, Michaela Kaune, Ottavio Dantone und Gustav Peter Wöhler

Page 37: Journal Nr. 5

hardt (1. und 2. Violine), Minako Uno-Toll-mann (Viola) und Markus Tollmann(Cello) den Streifzug durch die Geschichtedes Quartetts fulminant abschließen.

Wo Verdi ist, darf Wagner dieser Tagenicht fehlen: Die Wagner-Soiree bietet at-traktive Testhäppchen aus Werken des Bay-reuther Meis ters an, die sonst eher alsabendfüllendes Werk zu erleben sind. Flan-kiert wird das Sonderkammerkonzert vondem Schauspieler Gustav Peter Wöhler,der aus Briefen des Komponisten liest undhumorvoll die Widersprüchlichkeiten, diemenschlichen Schwächen Wagners auf-deckt. Mitglieder der Philharmoniker spie-len unter anderem ein Arrangement aus den»Meistersingern« und das »Siegfried-Idyll«.Die Sopranistin Katja Pieweck, die schonals Adriano in der konzertanten Aufführungdes »Rienzi« begeisterte und aktuell als Or-trud im »Lohengrin« zu sehen ist, ergänztdas Programm mit den »Wesendonck-Lie-dern«, einer Vorstudie zu »Tris tan undIsolde«. Kann man Wagner wirklich nur lie-ben oder hassen? Die Soiree bietet sowohlLiebhabern als auch Skeptikern kurzweiligeund doch tiefschürfende Einblicke in dasLeben und Schaffen des Jubilars.

| Sebastian Schüßler

5. KAMMERKONZERT

Viva Verdi!

Ludwig van BeethovenStreichquartett Nr. 9 C-Dur op. 59 Nr. 3Toru TakemitsuA Way a LoneGiuseppe VerdiStreichquartett e-Moll

Mitsuru Shiogai, Hedda Steinhardt (Violine)Minako Uno-Tollmann (Viola)Markus Tollmann (Violoncello)

5. Mai, 11.00 Uhr Laeiszhalle, Kleiner Saal

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LEUTE

PREMIERE »LA TRAVIATA«Die Künstler der Neuproduktion wurden vom Publikum gefeiert:Jongmin Park, George Petean, Ailyn Pérez, Stefan Pop und Maria Mar-kina beim Schlussapplaus (1) sowie Ailyn Pérez und Dirigent PatrickLange (3). Als Vater Giorgio Germont hatte er Violetta zum Verzichtauf den Sohn aufgefordert, hinter der Bühne hält George PeteanAilyn Pérez im Arm (2). Für beide war es der erste Opernbesuchüberhaupt: H.P. Baxxter, Frontmann der Band Scooter, und NikolaJansco (4) zeigten sich begeistert von Verdis Meisterwerk. Opernin-tendantin Simone Young kam mit Ehemann Gregory Condon (5), Det-lef Meierjohann, geschäftsführender Direktor der Staatsoper,unterhielt sich angeregt mit Wolf-Jürgen Wünsche (Opernstiftung)und Prof. Dr. Peter Ruzicka (6). Nadja Tiller kam in Begleitung von In-geborg Franke (7). Auch das Regieteam feierte den Erfolg: Kostüm-bildner Herbert Murauer, Bühnenbildnerin Annette Kurz undRegisseur Johannes Erath (8).

AMERIKA-GASTSPIEL DES HAMBURG BALLETTJohn Neumeier mit Judy Morr, Stellvertretende Geschäfts-führerin des Segerstrom Center for the Arts in Costa Mesa;Hamburgs Kultursenatorin Prof. Barbara Kisseler und Michael Tiknis, Direktor des Harris Theaters in Chicago.

IMPRESSUM | KARTENSERVICE Herausgeber: Hamburgische Staatsoper GmbH, Große Theaterstr. 25, 20354 Hamburg | Geschäftsführung: Simone Young, Opernintendantin und Generalmusikdirektorin/ John Neumeier, Ballettintendant / Detlef Meierjohann, Geschäftsführender Direktor | Konzeption und Redaktion: Dramaturgie, Pressestelle, Marketing; Bettina Berm-bach, Annedore Cordes, Matthias Forster, Kerstin Schüssler-Bach (Oper); André Podschun, Jerome Cholet (Ballett) | Autoren: Kathrin Barthels, Marlene Jaschke, MoritzLieb, Daniela Rothensee, Sebastian Schüßler | Mitarbeit: Daniela Becker | Opernrätsel: Birgit Kiupel | Fotos: Holger Badekow, Uwe Arens, Amati Bacciardi, Hermannund Clärchen Baus, Matthias Baus, Marco Borggreve, Brinkhoff/Mögenburg, Creutzinger, Arve Dinda, Berthold Fabricius, Marcel Gonzales Ortiz, Jürgen Joost, AndreKertesz, Jörn Kipping, Ann-Christine Krings, Gabriella Meros, Monika Rittershaus, Christian Steiner, Miklos Szabo, Roland Unger, Wilfried Hösl, Marie-Laure Briane, SilvanoBallone, Ursula Kaufmann, Archiv der Hamburgischen Staatsoper | Titel: Agentur Karl Anders/Monika Rittershaus | Gestaltung: Annedore Cordes, Holger Badekow (Bal-lett) | Design Konzept Arne Kluge | Anzeigenvertretung: Antje Sievert Tel.: 040/450 698 03, [email protected] | Litho: Repro Studio Kroke | Druck: HartungDruck + Medien GmbH

Tageskasse: Große Theaterstraße 25, 20354 HamburgMontags bis Sonnabends: 10.00 bis 18.30 Uhr Sonn- und Feiertags für den Vorverkauf geschlossen. Die Abendkasse öffnet 90 Minuten vor Beginn derAufführung. Es werden ausschließlich Karten für die je-weilige Vorstellung verkauft. Telefonischer Kartenvorverkauf: 040/35 68 68Montags bis Sonnabends: 10.00 bis 18.30 UhrAbonnieren Sie unter Telefon 040/35 68 800Vorverkauf: Karten können Sie außer an der Tages-kasse der Hamburgischen Staatsoper an den bekann-ten Vorverkaufsstellen in Hamburg sowie bei derHamburg Tourismus GmbH (Hotline 040/300 51777;

www.hamburg-tourismus.de) erwerben.Schriftlicher Vorverkauf: Schriftlich und telefonischbestellte Karten senden wir Ihnen auf Wunsch gernezu. Dabei erheben wir je Bestellung eine Bearbei -tungs gebühr von € 5,–, die zusammen mit demKarten preis in Rechnung gestellt wird. Der Versanderfolgt nach Eingang der Zahlung.Postanschrift: Hamburgische Staatsoper, Postfach,20308 Hamburg; Fax 040/35 68 610Gastronomie in der Staatsoper:Tel. 040/35019658, Fax: 35019659www.godionline.com

Die Hamburgische Staatsoper ist online:www.staatsoper-hamburg.dewww.staatsoper-hamburg.mobiwww.philharmoniker-hamburg.dewww.hamburgballett.de

Das nächste Journal erscheint Ende Mai.

Wir haben viel zu bieten! Werden Sie Förderer der Hamburgischen Staatsoper. Wenn Sie Informationen benötigen, erreichen Sie uns unter Stiftung zur Förderungder Hamburgischen Staatsoper, Tel. 040/7250 35 55, Fax 7250 21 66 oder www.opernstiftung-hamburg.de

Page 39: Journal Nr. 5

Das war beim letzten Mal die richtige Antwort:>>> Philipp II, Friedrich SchillerDie Gewinner werden von uns schriftlich benachrichtigt.

Sie schuftet den ganzen Tag im Dienst zweier amourös verwirrter Schwestern – denen sie ein paar Takte aus dem wahren Leben erzählt. Denn sie weiß, wie es 15-jährigen Mädchen mit Soldaten und in frem-den Haushalten ergeht. Doch vor lauter Betriebsamkeit gerät sie in dieIntrige eines alten grantigen Besserwissers. Und bemerkt nicht, dassihr Talent zur Verstellung ausgenutzt wird, etwa als sie einen Arztmimt, der mit Doktor Mesmers Magnetstein und Latein-Brocken zweimerkwürdig gekleidete fremde Herren kuriert, die angeblich an einerArsenvergiftung leiden.

Wie heißt diese wandlungsfähige junge Frau mitgroßem Herzen? Und in welcher Oper sorgt sie fürVerwirrung?

Senden Sie die Lösung bitte bis zum 22. April 2013 an die Re-daktion »Jour nal«, Ham bur gische Staats oper, Postfach, 20308Hamburg. Mitar beiter der Hambur gischen Staats oper und ihreAnge hörigen sind leider nicht teilnahmeberechtigt. Der Rechts -weg ist ausgeschlossen.

DAS KÖNNEN SIE GEWINNEN

1. Preis: Zwei Karten für »Faust« am 7. Juni 2013 2. Preis: Zwei Karten für »L’Elisir d’Amore« am 6. Juni 2013 3. Preis: Zwei Karten für »Purgatorio« am 20. Juni 2013

Zwei wissen es besser

Das Opernrätsel Nr. 5 Z

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ElbphilharmonieLaeiszhalle

Freundeskreis

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Mo, 15.04.2013

In memoriam Hans Werner Henze Orchestra dell‘Accademia Nazionale di Santa Cecilia – RomaIan Bostridge TenorSir John Tomlinson BassDirigent Sir Antonio PappanoHenze: »Opfergang«Tschaikowsky: »Pathétique«

Gefördert durch die Stiftung Elbphilharmonie

Fr, 26.04.2013

Bostridge, Britten & FriendsIestyn Davies CountertenorIan Bostridge TenorSimon Keenlyside BaritonJulius Drake Klavier

Britten: CanticlesSongs and Proverbs of William Blake u.a.

So, 28.04.2013

Bostridge, Britten & die RenaissanceIan Bostridge TenorElizabeth Kenny LauteJulius Drake KlavierPeter Jordan Lesung

Britten: The Holy Sonnets of John Donnesowie Werke von Dowland und Zeitgenossen

Di, 30.04.2013

Bostridge, Britten & BachEnsemble ResonanzIan Bostridge TenorStefan Dohr Horn

J.S. Bach: Kantate »Ich habe genug« Britten: Serenade für Tenor, Horn und Streicher u.a.

Page 40: Journal Nr. 5

3 8 JOURNAL 5 .20 12/ 13

After work › 18.00 - 19.00 Uhr › € 10,– (inkl.Getränk) › Opera stabile

B A L L E T T – J O H N N E U M E I E RNijinsky Nikolaj Rimskij-Korsakow,Dmitri Schostakowitsch › 19.30 - 22.15 Uhr › € 5,– bis 97,–A | VB

B L AC K B OX 2 0 _ 2 1Vanitas_Everyman Salvatore Sciarrino, Philip Roth› 20.00 Uhr › € 15,–, erm. 10,–› Opera stabile

Die Meistersinger von Nürnberg*Richard WagnerEinf. 14.20 Uhr (Stifter-Lounge)› 15.00 - 20.30 Uhr › € 4,– bis 89,– B | Nachm

B L AC K B OX 2 0 _ 2 1Vanitas_Everyman Salvatore Sciarrino, Philip Roth› 20.00 Uhr › € 15,–, erm. 10,–› Opera stabile

ZUM LETZTEN MAL IN DIESER SPIELZEIT

La Cenerentola* Gioachino Rossini› 19.00 - 22.10 Uhr › € 4,– bis 79,–C | Di1, Gesch 2, VB

»Traviata« und»Kameliendame«Violetta und Marguerite › 19.30 Uhr › € 7,– › Opera stabile

MAI

B A L L E T T – J O H N N E U M E I E RDie KameliendameFrédéric ChopinHamburger Symphoniker › 19.30 - 22.30 Uhr › € 4,– bis 79,–C | VB

La Traviata* Giuseppe VerdiEinf. 18.20 Uhr (Stifter-Lounge)› 19.00 Uhr › € 4,– bis 79,– C | Oper gr.1, VTg4

B A L L E T T – J O H N N E U M E I E RDie KameliendameFrédéric Chopin› 19.30 - 22.30 Uhr › € 4,– bis 89,–B | Fr2, VB

ZUM LETZTEN MAL IN DIESER SPIELZEIT

La Traviata* Giuseppe VerdiEinf. 18.20 Uhr (Foyer II. Rang)› 19.00 Uhr › € 5,– bis 97,– A | Ital1, Oper gr.2, VB

APRIL

ZUM LETZTEN MAL IN DIESER SPIELZEIT Gloriana* Benjamin BrittenEinf. 18.50 Uhr (Stifter-Lounge)› 19.30 › € 5,– bis 97,– A | Sa1, VB

W I E D E R AU F N A H M EDie Meistersinger von Nürnberg*Richard WagnerEinführung 15.20 Uhr› 16.00 - 21.30 Uhr › € 4,– bis 89,–B | VTg3, Serie 68

Wagner-Inszenierungen in Hamburg › 19.30 Uhr › € 7,– › Opera stabile

MusikkontakteSpielplatz Konzert › 9.30 und 11.30 Uhr, täglich bis 12.April, Geschlossene Veranstaltungfür Schulklassen (Anmeldung er-forderlich)

B A L L E T T – J O H N N E U M E I E RW I E D E R AU F N A H M ERomeo und Julia Sergej Prokofjew› 19.00 - 22.00 Uhr › € 4,– bis 79,–C | Do2

B A L L E T T – J O H N N E U M E I E RRomeo und Julia Sergej Prokofjew› 19.00 - 22.00 Uhr › € 4,– bis 89,–B | Bal I

B A L L E T T – J O H N N E U M E I E RRomeo und Julia Sergej Prokofjew› 19.00 - 22.00 Uhr › € 5,– bis 97,–A | Sa2, VB

Die Meistersinger von Nürnberg*Richard WagnerEinf. 15.20 Uhr (Stifter-Lounge)› 16.00 - 21.30 Uhr › € 4,– bis 89,–B | S38, So1

S O N D E R K A M M E R KO N Z E R T »Wagner-Soirée« › 19.30 Uhr › € 8,– bis 28,– | VB

OpernIntro »La Cenerentola« › 10.00 - 13.00 Uhr, auch am 16.,17., 21., 22. und 23. Mai › Geschlos-sene Veranstaltung für Schüler(Anmeldung erforderlich)

Faust* Charles Gounod› 19.00 - 22.00 Uhr › € 4,– bis 79,–C | Di3, VB

B A L L E T T – J O H N N E U M E I E RRomeo und Julia Sergej Prokofjew› 19.00 - 22.00 Uhr › € 4,– bis 79,–C | Mi1

B A L L E T T – J O H N N E U M E I E RRomeo und Julia Sergej Prokofjew› 19.00 - 22.00 Uhr › € 4,– bis 79,–C | VB, VTg1

B A L L E T T – J O H N N E U M E I E RRomeo und Julia Sergej Prokofjew› 19.00 - 22.00 Uhr › € 4,– bis 89,–B | Bal II

Faust* Charles Gounod› 19.00 - 22.00 Uhr › € 5,– bis 97,–A | Gesch 1, VB

P R E M I E R E | B L AC K B OX 2 0 _ 2 1Vanitas_Everyman Salvatore Sciarrino, Philip Roth› 20.00 Uhr › € 15,–, erm. 10,–› Opera stabile

La Cenerentola* Gioachino RossiniFamilieneinführung 18.15 Uhr (Stif-ter-Lounge)19.00 - 22.10 Uhr › € 4,– bis 89,– B | Sa4, Serie 29, VB

8. Philharmonisches Konzert› 11.00 Uhr › € 9,– bis 44,–› Laeiszhalle, Großer Saal

8. Philharmonisches Konzert› 20.00 Uhr › € 9,– bis 44,–› Laeiszhalle, Großer Saal | OBK

Musikkontakte Götter, Zwerge und der Schatz im Rhein› 9.30 und 11.30 Uhr, täglich bis26. April, Geschlossene Veranstal-tung für Schulklassen (Anmeldungerforderlich)

Die Meistersinger von Nürnberg*Richard WagnerEinf. 16.20 Uhr (Stifter-Lounge)› 17.00 - 22.30 Uhr › € 4,– bis 89,–B | Wagner

La Cenerentola* Gioachino Rossini› 19.00 - 22.10 Uhr › € 4,– bis 79,–C | Ital2, VB

B L AC K B OX 2 0 _ 2 1Vanitas_Everyman Salvatore Sciarrino, Philip Roth› 20.00 Uhr › € 15,–, erm. 10,–› Opera stabile

Faust* Charles Gounod› 19.00 - 22.00 Uhr › € 4,– bis 79,–C | Oper kl.2, VB

B A L L E T T – J O H N N E U M E I E RNijinsky Nikolaj Rimskij-Korsakow,Dmitri Schostakowitsch › 19.30 - 22.15 Uhr › € 4,– bis 89,–B | Ball Jug, Gesch Ball, VB

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27 Sa

20 Sa

29 Mo

30 Di

01 Mi23 Di

24 Mi

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06 Sa

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DER SPIELPLAN

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5 .20 12/ 13 JOURNAL 39

B A L L E T T – J O H N N E U M E I E RDie KameliendameFrédéric ChopinHamburger Symphoniker › 19.30 - 22.30 Uhr › € 4,– bis 89,–B | So1, Serie 39

Ballett-Werkstatt N° 200 Leitung John NeumeierÖffentliches Training 10.30 Uhr› 11.00 Uhr (Ausverkauft!)

5. Kammerkonzert › 11.00 Uhr › € 8,– bis 18,–› Laeiszhalle, Kleiner Saal

ZU GAST IN DER OPERA STABILESweet AnticipationEnsemble decoder › 20.00 Uhr › € 11,– erm. 7,– › Opera stabile

Wagnergesang (Teil 3) › 19.30 Uhr › € 7,– › Opera stabile

B A L L E T T – J O H N N E U M E I E RNijinsky Nikolaj Rimskij-Korsakow,Dmitri Schostakowitsch › 19.30 - 22.15 Uhr › € 4,– bis 79,–C | Di2

ZU GAST IN DER OPERA STABILEThe Beyond – Jenseits der Rosen Burkhard Friedrich› 19.30 Uhr › € 15,–, erm. 10,–Opera stabile

B A L L E T T – J O H N N E U M E I E RDie KameliendameFrédéric ChopinHamburger Symphoniker › 19.30 - 22.30 Uhr › € 4,– bis 79,–C | Do2, VB

B A L L E T T – J O H N N E U M E I E RNijinsky Nikolaj Rimskij-Korsakow,Dmitri Schostakowitsch › 19.30 - 22.15 Uhr › € 4,– bis 89,–B | BalKl2

La Fille du Régiment*Gaetano Donizetti› 19.30 - 21.45 Uhr › € 5,– bis 97,–A | Sa4, S28, VB

ZUM LETZTEN MAL IN DIESER SPIELZEIT

Lohengrin* Richard WagnerEinf. 16.20 Uhr (Stifter-Lounge)› 17.00 - 21.30 Uhr › € 4,– bis 89,–B | Wagner

Marlene Jaschke: Auf in den Ring!› 20.00 Uhr › € 7,– bis 35,– (ausverkauft)

ZUM LETZTEN MAL IN DIESER SPIELZEIT

Tristan und Isolde*Richard WagnerEinf. 16.20 Uhr (Stifter-Lounge)› 17.00 - 22.15 Uhr › € 4,– bis 89,–B | Di3

ZUM LETZTEN MAL IN DIESER SPIELZEIT

Der fliegende Holländer*Richard Wagner› 19.30 - 21.45 Uhr › € 4,– bis 89,–B | Mi2

OpernIntro »Der fliegende Hollän-der« › 10.00 Uhr, GeschlosseneVeranstaltung für Schüler (Anmel-dung erforderlich)

La Fille du Régiment*Gaetano Donizetti› 19.30 - 21.45 Uhr › € 4,– bis 79,–C | Do1, VB

ZUM LETZTEN MAL IN DIESER SPIELZEIT

Die Meistersinger von Nürnberg*Richard WagnerEinf. 16.20 Uhr (Stifter-Lounge)› 17.00 - 22.30 Uhr › € 4,– bis 89,–B | Fr3

ZUM LETZTEN MAL IN DIESER SPIELZEIT

La Fille du Régiment*Gaetano Donizetti› 19.30 - 21.45 Uhr › € 5,– bis 97,–A | VTg3, S69

ZUM LETZTEN MAL IN DIESER SPIELZEIT

Parsifal* Richard WagnerEinf. 15.20 Uhr (Stifter-Lounge)› 16.00 - 21.15 Uhr › € 4,– bis 89,– B | Sa1

B A L L E T T – J O H N N E U M E I E RDritte Sinfonie von Gustav MahlerMusik vom Tonträger› 19.30 - 21.30 Uhr › € 4,– bis 79,–C | VB

L'Elisir d'Amore*Gaetano DonizettiHamburger Symphoniker › 19.30 - 22.00 Uhr › € 4,– bis 79,–C | Di1, VB

ZUM LETZTEN MAL IN DIESER SPIELZEIT

Tannhäuser* Richard WagnerEinf. 17.20 Uhr (Stifter-Lounge)› 18.00 - 22.15 Uhr › € 4,– bis 89,–B | Mi1

B A L L E T T – J O H N N E U M E I E RDritte Sinfonie von Gustav MahlerMusik vom Tonträger › 19.30 - 21.30 Uhr › € 4,– bis 79,–C | BalKl1

B A L L E T T – J O H N N E U M E I E RDritte Sinfonie von Gustav MahlerMusik vom Tonträger › 19.30 - 21.30 Uhr › € 4,– bis 89,–B | Gesch 1, VB

B A L L E T T – J O H N N E U M E I E RDie KameliendameFrédéric ChopinHamburger Symphoniker › 19.30 - 22.30 Uhr › € 5,– bis 97,–A | Ball Jug, VB

* Aufführung mit deutschen Übertexten

Die Produktionen »Gloriana«, »Die Meistersinger vonNürnberg«, »Faust«, »La Cenerentola«, »Tristan undIsolde«, »Der fliegende Holländer« und »Tannhäuser«werden unterstützt duch die Stiftung zur Förderungder Hamburgischen Staatsoper. »Gloriana« ist eineKoproduktion mit dem Royal Opera House Covent-garden London. »Lohengrin« ist eine Koproduktionmit dem Gran Teatre del Liceu Barcelona. »Parsifal«ist eine Koproduktion mit der Grand Opera Houston.»Tannhäuser« wird gefördert durch die deutschenPhilips-Unternehmen.

11 Sa

12 So

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F € 23,– 21,– 19,– 16,– 14,– 10,– 7,– 7,– 5,– 2,– 5,–

D € 67,– 62,– 56,– 49,– 38,– 26,– 20,– 12,– 9,– 4,– 10,–

C € 79,– 71,– 63,– 55,– 46,– 37,– 25,– 13,– 10,– 4,– 10,–

B € 89,– 79,– 70,– 61,– 52,– 41,– 28,– 15,– 10,– 4,– 10,–

A € 97,– 86,– 77,– 68,– 58,– 49,– 31,– 17,– 11,– 5,– 10,–

S € 119,– 110,– 98,– 89,– 79,– 56,– 34,– 18,– 11,– 5,– 10,–

P € 158,– 146,– 133,– 119,– 99,– 69,– 43,– 24,– 12,– 6,– 10,–

L € 35,– 26,– 16,– 7,– (abweichende Platzaufteilung) 5,–

KASSENPREISE

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* Vier Plätze für Rollstuhlfahrer (bei Ballettveranstaltungen zwei)

Platzgruppe

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F € 23,– 21,– 19,– 16,– 14,– 10,– 7,– 7,– 5,– 2,– 5,–

D € 67,– 62,– 56,– 49,– 38,– 26,– 20,– 12,– 9,– 4,– 10,–

C € 79,– 71,– 63,– 55,– 46,– 37,– 25,– 13,– 10,– 4,– 10,–

B € 89,– 79,– 70,– 61,– 52,– 41,– 28,– 15,– 10,– 4,– 10,–

A € 97,– 86,– 77,– 68,– 58,– 49,– 31,– 17,– 11,– 5,– 10,–

S € 119,– 110,– 98,– 89,– 79,– 56,– 34,– 18,– 11,– 5,– 10,–

P € 158,– 146,– 133,– 119,– 99,– 69,– 43,– 24,– 12,– 6,– 10,–

L € 35,– 26,– 16,– 7,– (abweichende Platzaufteilung) 5,–

KASSENPREISE

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Platzgruppe

Führungen durch die Staatsoper4., 9., 17. April; 2., 8., 10. und 21. Mai 2013jeweils 13.30 Uhr Treffpunkt BühneneingangKarten zu € 6,- sind an der Kasse oder onlineerhältlich

Page 42: Journal Nr. 5

er Mann ist kommunikativ, weiß, was er will. Und erhat einen langen Atem. Seit 25 Jahren kümmert sichHans-Heinrich Bruns mit seinem inzwischen drittenVorsitzenden um die Hamburger Opernstiftung, seit1990 als Geschäftsführer. Die Stiftung sammelt »pe-

cunia pro opera« – Geld für die Hamburgische Staatsoper.Eine Million Euro bekam sie 2012 von ihren 200 Förderern; vor

25 Jahren waren es noch 200.000 D-Mark. Dazu kommen die Erträge desStiftungskapitals, das seit 2002, als derUnternehmer Wolf-Jürgen Wünscheden Vorsitz von Hermann Schnabelübernahm, auf acht Millionen Euro auf-gestockt wurde. Jährlich etwa 800.000Euro gibt die Opernstiftung an Operund Ballett weiter. Ihr hohes Ziel: »DenRuf der Hamburgischen Staatsoper alserste Adres se unter den europäischenOpernhäusern zu festigen.«

Die Stiftung fördert das Internatio-nale Opernstudio mit sieben exzellen-ten jungen Sängerinnen und Sängernund die »Opera piccola«. Außerdem er-halten vier, fünf Opernprojekte pro Sai-son Unterstützung – 2013 etwa der»Wagner-Wahn«. Geld gibt es für eineneue Ballettmusik von Lera Auerbach,für das Neumeier-Jubiläum, für Gastspielreisen und für jährlich dreiPreise an Nachwuchskünstler. Außerdem dürfen die Intendantenpro Jahr 200.000 Euro ausgeben für herausragende Sängerinnenund Sänger. »Die Oper braucht ja nicht nur ein hervorragendes En-semble, sie braucht auch Glamour«, sagt Bruns. Mit Hilfe der Stif-tung gastieren so neben anderen Sumi Jo, Ailyn Pérez sowie Alek-sandra Kurzak und Olga Peretyatko, die beide Mitglieder desInternationalen Opernstudios der Staatsoper waren, MichaelSchade, Peter Seiffert, Stephen Gould und Bo Skovhus.

Hans-Heinrich Bruns, der Mann mit dem markanten silberwei-ßen kurzen Haar und Bart, managt mit dem Kuratorium die Stif-tung – neben seinem Engagement als Aufsichtsratsvorsitzender derNordakademie, einer Wirtschaftshochschule. 1936 geboren in Lü-beck, fing der studierte Betriebswirtschaftler 1964 bei Hauni in Ber-

gedorf an, Patentabteilung. Bald entdeckte ihn Hauni-Gründer KurtA. Körber und betraute Bruns mit der Geschäftsführung der Kör-ber-Stiftung. Damals ließ Bruns das Bergedorfer »Haus im Park«bauen und betrieb es sechs Jahre lang »als Dorfintendant«. 1988holte ihn Körber als Personalvorstand in die Unternehmensspitze.

Und vertraute ihm die Opernstiftung an, die Körber 1960 mitBürgermeister Herbert Weichmann, dem Mäzen Eduard Söring und

Intendant Rolf Liebermann ausgeheckthatte, damit die Oper ihre Überschüsse(das gab es mal!), die zum Beispiel ausTV-Übertragungen kamen, nicht an dieStadt abführen musste. Körber sagte:»Das machen Sie mal schön nebenbei,ist doch alles Vergnügen.« Das ist es bisheute, so Bruns: »Ich freue mich auf dieweitere Arbeit.«

Natürlich kennt er alles, was gespieltwird, und ist mit seiner Frau Ursula beijeder Premiere (»da ist ja unsere Ziel-gruppe«). Er geht gern auf Menschenzu, da ist die Hürde, sie um Geld für dieKunst zu bitten, schnell überwunden.»Mit Wolf-Jürgen Wünsche und demKuratorium kann ich operativ eng zu-sammenarbeiten bei der Spenderak-quise. In einer Stadt wie Hamburg fließtdas Geld ja nicht nur in unsere Rich-

tung. So eine tolle Saison mit ›Fürst Igor‹, ›Rienzi‹, ›Madama Butter -fly‹, ›La Traviata‹ und dem ›Onegin‹-Ballett hilft, und unser Förde-rer-Kreis macht es mir leicht.«

Dezente Lockmittel am Rande: die Teilnahme an Premierenfei-ern und – ab 2000 Euro Jahresspende – am jährlichen musikalischenGala-Dinner mit 250 Gästen auf der großen Opernbühne. Verstehtsich, dass einer solchen Stiftung neue Spender herzlich willkommensind – sie können sich an Hans-Heinrich Bruns wenden – Telefon:040 / 72 50 35 38.

25 Jahre im Dienst der KunstDr. h. c. Hans-Heinrich Bruns ist seit 1990 Geschäftsführer der Opernstiftung

FINALE

HANS-JUERGEN FINK schreibt seit 32 Jahren für das »HamburgerAbendblatt« über Kultur, war bis 2010 Kultur-Ressortleiter undist heute Kulturkorrespondent der Zeitung.

4 0 JOURNAL 5 .20 12/ 13

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„Ein magisches Musical

voller Fantasie.“

BI LD, KÖLN

„Schwebend

leichte Choreographien.“

SÜDDEU TSCH E ZEI T UNG

31.07.- 18.08.13

Hamburgische Staatsoper

Tickets: 040 - 35 68 68 ∙ 040 - 450 118 676 ∙ 01805 - 2001*

www.die-schoene-und-das-biest-musical.de

BB Promotion GmbH präsentiert in Kooperation mit Funke Media

eine deutschsprachige Produktion des Budapester Operetten- und Musicaltheaters (KERO®)

Musik:

Alan Menken

Texte:

Howard Ashman & Tim Rice

Buch:

Linda Woolverton

Originalregie: Robert Jess Roth

Lassen Sie sich verzaubern!

Von einer der romantischsten

Liebesgeschichten aller Zeiten

DIE SCHÖNE UND DAS BIEST ist einer der größten Erfolge

aus dem Hause Disney. Zwei Oscars und fünf Grammys

für die Musik, dazu eine Oscar-Nominierung in der Kategorie

„Bester Film“. In der Musical-Version eroberte die märchenhafte

Geschichte um die schöne Belle und den verzauberten,

gefühlskalten Prinzen, der nur durch die Liebe eines Menschen

zurückverwandelt werden kann, vom Broadway aus

die Welt im Sturm.

Die gefühlvolle Originalmusik, schwerelose Tanzszenen,

solistische Glanzpartien und opulente, farbenprächtige

Kostüme bringen das wundervolle Märchen fantasievoll

auf die Bühne. Ein unvergessliches Erlebnis!

Der Musical-Welterfolg

endlich in Hamburg!

*0,14 € /Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 € /Min.

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Schon die kleinste Unachtsamkeit im Haushalt kann böse Folgen haben – für alle Beteiligten. Denn eine nicht angemeldete Haus-haltshilfe arbeitet illegal und Unfälle passieren schnell. Sichern Sie sich ab, bei minimalen Kosten und maximalen Vorteilen.

Deshalb informieren und anmelden ganz einfach unter www.minijob-zentrale.de oder 0355 2902 70799.

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