Upload
juwi-ag
View
227
Download
7
Embed Size (px)
DESCRIPTION
Magazin der juwi-Gruppe, Projektentwickler für erneuerbare Energien.
Citation preview
August 2011
Perspektiven für Solarmärkte | Seite 12
Viele Länder entdecken derzeit ihre
großen Potenziale für die Produktion
sauberen Solarstroms.
Windstrom für den Hunsrück | Seite 10
In der Verbandsgemeinde Kirchberg
entsteht der mit über 50 Megawatt
leistungsstärkste Windpark.
Parkplatz für saubere Energie | Seite 18
juwi beteiligt sich an innovativer
Technologie zur Speicherung von
Wind- und Solarstrom.
Mit ihren Gesetzen zum Atomausstieg trägt
die Bundesregierung nicht zum Ausbau dezen-
traler, erneuerbarer Energien bei und damit
auch nicht zu einer echten Energiewende.
Lesen Sie mehr auf den Seiten 8 und 9.
Energiewende: Die perfekte Welle bleibt aus
Mit Beilage15 Jahre juwi
Ansichtssache Spektakulärer Balanceakt in luftiger Höhe Seite 4
Mobilitätskonzepte für Unternehmen und Kommunen Seite 6
Topthema Politik von keiner schönen Seite Seite 8
Wind Gemeinden im Hunsrück setzen Zeichen Seite 10
Solar »Bald billiger als jedes Kernkraftwerk« Seite 12
Bio Gerd Kück ist neuer Geschäftsführer der juwi Bio GmbH Seite 14
Green Buildings Neues Gebäude, neue Carports Seite 15
Kooperationspartner Ein Unternehmen im Wandel: Stadtwerke Mainz Seite 16
Karriere Neue Wege bei der Ausbildung Seite 17
R&D Dauerparkplatz für sauberen Strom Seite 18
Panorama Neue Niederlassung setzt Zeichen für Sachsen Seite 19
Inhalt
IMPRESSUM
Herausgeber: juwi Holding AG · Energie-Allee 1 · 55286 Wörrstadt Redaktion: Christian Hinsch (v.i.S.d.P.) · Katharina Buss · Benedikt Brüne · Stephan Brust
Hasret Gülmez · Iwona Kallok · Ricarda Schuller Gestaltung: kleiner und bold GmbH | Berlin Druck: odd GmbH & Co. KG Print + Medien | Bad Kreuznach
© 08/2011
Titelbild: shutterstock
nun soll sie also beginnen, die große Energiewende. Aber wird das wirklich passieren? Hat die Bundesregierung mit
ihren Energiegesetzen rund um den Atomausstieg wirklich den Boden bereitet für eine umfassende Energiewende?
Bringen Sonne, Wind & Co. neben sauberer Energie auch neuen Wohlstand in die Regionen, schaffen Arbeitsplätze
vor Ort und verbessern landesweit die Infrastruktur? Ein Blick in das Gesetzespaket lässt Zweifel aufkommen. So
richtig mag man keine Signale erkennen, die der Aufbruchstimmung für erneuerbare Energien insbesondere in den
süddeutschen Bundesländern gerecht werden würde.
Zudem: Der Umbau der Energiewirtschaft ließe sich in den nächsten zehn Jahren wesentlich kostengünstiger und
schneller gestalten als es von der Bundesregierung geplant ist. Wenn wir statt auf den maritimen Gigantismus
mit Offshore-Windenergie in der Nord- und Ostsee mehr auf Freiflächen-Solarstromanlagen und Windräder an
Land setzen würden, könnten die Verbraucher weit über zehn Milliarden Euro sparen. Gleichzeitig ließe sich die
Energiewende wesentlich verbrauchsnäher und vor allem schneller realisieren. Die Bundesregierung würde sich
viele Konflikte mit den Bürgerinnen und Bürgern ersparen, wenn sie auf den Bau von zig tausend Kilometern an
Hochspannungsleitungen verzichten würde. Denn diese sind nur beim Offshore-Ausbau nötig, nicht aber bei der
Stromerzeugung durch viele regionale erneuerbare Energien.
So lässt sich ernüchtert feststellen: Die Atomkatastrophe von Fukushima hat nicht zu einer Beschleunigung der
Energiewende geführt, das Ausbauziel für erneuerbare Energien beträgt weiterhin 35 Prozent bis zum Jahr 2020.
Für uns bei juwi Ansporn genug, für eine schnellere Umstellung der Energieversorgung in Richtung 100 Prozent
erneuerbare Energien zu werben. Mit Windparks im Binnenland, großen und kleinen Solarstromanlagen auf
Dach- und Freiflächen, Bioenergie-Projekten in ihrer ganzen Vielfalt und natürlich intelligenten Lösungen bei der
Elektromobilität und für den energieeffizienten Einsatz von Ressourcen im Bereich »Green Buildings«.
In der aktuellen Ausgabe der juwinews nehmen wir Sie unter anderem mit auf die Reise zu einem Windpark im Huns-
rück und einem Holzheizkraftwerk in Baden-Württemberg. Und wir geben Ihnen mit einer Beilage zum 15-jährigen
Jubiläum der juwi-Gruppe einen kleinen, durchaus persönlichen Einblick in die Firmengeschichte.
Viel Freude beim Lesen!
Jochen Magerfleisch Matthias Willenbacher Fred Jung
Liebe Freunde der juwi-Gruppe,
Ansichtssache
0504
Spektakulärer Balanceakt in luftiger Höhe
Hochspannung in Wörrstadt: Rund 5.000 Gäste besuchten Anfang April den Windpark
in der Nähe des Firmensitzes, um anlässlich der Einweihung des dort integrierten Kletter-
parks Wissenswertes über die erneuerbaren Energien und die juwi-Gruppe zu erfahren.
Höhepunkt war der artistische Auftritt eines Slackliners, der zwischen dem mächtigen
Turm der Enercon E-82 und dem 33 Meter hohen Sprungturm »Powerfan« über ein drei
Zentimeter schmales Seil balancierte. Wer ein Kletter-Abenteuer im Schatten der Wind-
rad-Rotoren sucht, kann sich im Internet über Parcours und Programme informieren:
www.hochseilgarten-woerrstadt.de. (Foto: Stephan Dinges, juwi)
Mobilitätskonzepte für Unternehmen und Kommunen
Einmal mehr kletterten in diesem Sommer die Spritpreise an den Tankstellen des Landes
auf Rekordniveau. Ein Ausweg aus der Preisspirale bietet sich Unternehmen und Kommu-
nen, wenn sie verstärkt auf Fahrzeuge mit Elektroantrieb setzen. Gemeinsam mit juwi
können Sie erneuerbare Energien erfolgreich auf die Straße bringen – mit einer individuell
auf Ihre Bedürfnisse abgestimmten Infrastruktur aus Carports und Ladesäulen sowie
einem schlüssigen Konzept zur Integration von Elektrofahrzeugen in den Fuhrpark. Dass
der Praxistest gelingt, demonstrieren täglich die fast lautlosen, mit Wind- und Solarstrom
betriebenen Autos und Zweiräder am Firmensitz in Wörrstadt.
Ansichtssache
0706
© Carina Jahn
Der Sommer 2011 wird in Erinnerung bleiben. »20ELF von seiner
schönsten Seite« war das Motto der Frauenfußball-Weltmeister-
schaft, die viel Begeisterung hervorrief, aus deutscher Sicht aber
eher enttäuschend verlief – gemessen an den hohen Erwartungen
an das Team von Silvia Neid. Ähnlich erwartungsvoll blickte die
Öff entlichkeit auf das Team von Bundeskanzlerin Angela Merkel:
Welche Lehren hat die Bundesregierung aus der Atomkatastrophe
in Japan gezogen? Alle Windräder hinaus aufs Meer, »off shore«
als zentrale Antwort auf Fukushima? Wüstenstrom à la »Desertec«
aus den unruhigen Regionen Nordafrikas? Der Begeisterung für den
Atomausstieg folgte schnell die Ernüchterung – denn von einem
stärkeren Ausbau der dezentralen regenerativen Energiewirtschaft
und einer echten Energiewende kann bei weitem nicht die Rede
sein – Politik von keiner schönen Seite.
Bundesrat und Bundestag verabschiedeten die Gesetze zum Atom-
ausstieg und zur Energiewende im Juni und Juli 2011 weitgehend
ohne neue Impulse für die saubere und dezentrale Energiever-
sorgung – trotz zahlreicher Bedenken, insbesondere zur Novelle
Politik von keiner schönen SeiteErnüchterung begleitet die Gesetze zur Energiewende
des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Der Weg war frei für
ein handwerklich fehlerhaftes EEG, das den Anteil der erneuer-
baren Energien am Strommarkt ganz off ensichtlich auf 35 Prozent
beschränken will. Zudem setzt es den Fokus auf den maritimen
Gigantismus in der Nordsee, eine feuchte und teure Spielwiese für
fi nanzstarke Großkonzerne.
juwi-Vorstand Matthias Willenbacher hatte bereits Ende Juni in
einem Interview mit der Tageszeitung taz darauf hingewiesen,
dass die Bundesregierung mit den gewählten Schwerpunkten den
Boom nicht bei den erneuerbaren Energien, sondern eher bei Kohle
und Gas auslösen wird: »Dann können die großen vier Energiekon-
zerne ihre Gewinne maximieren. Nicht mit erneuerbaren Energien,
sondern mit konventionellen Kraftwerken. Je größer der Anteil
der erneuerbaren Energien wäre, desto weniger haben schwer re-
gelbare Großkraftwerke Sinn. Und das geht richtig ins Geld bei den
Betreibern. Weniger Ausnutzung, weniger Gewinn – ganz einfach.«
Auf der Strecke bleiben der Umwelt- und Klimaschutz sowie der
Aufbruch der monopolartigen Strukturen der Energiewirtschaft.
Topthema
© K
ai F
elm
y
Der Autor ist Wissenschaftlicher Leiter des Instituts für ZukunftsEnergieSysteme (IZES) in Saarbrücken und zugleich Hochschullehrer an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes.
Befreiung vom nuklear-fossilen Tropf durch dezentralen AufbruchGastbeitrag von Prof. Dr. Uwe Leprich
Die Reaktorkatastrophe im 9.000 Kilometer entfernten Fukushima
hat nicht nur die Fischstäbchen vom Speiseplan genommen, son-
dern mit Japan die drittgrößte Wirtschaftsnation der Erde in eine
tiefe ökonomische und politische Krise gestürzt. Die Explosion der
Deepwater Horizon im Golf von Mexiko führte im Frühjahr letzten
Jahres zur schwersten Umweltkatastrophe in der Geschichte
der Ölförderung und verseuchte große Teile der amerikanischen
Südküste. Zentrale Kohlekraftwerke, von denen in China jede
Woche eines neu ans Netz geht, werden in einem überschaubaren
Zeitraum dazu beitragen, dass sich die Ernten in Afrika halbieren
und die Wetterextreme in Europa zunehmen.
Drei scheinbar voneinander unabhängige Geschehnisse demon-
strieren auf beängstigende Weise die Verwundbarkeit dieses
Planeten und die fatalen »externen Eff ekte« einer zentralistischen
Energiewirtschaft. Diejenigen Länder, die eine Zukunft am nuklear-
fossilen Tropf immer noch für alternativlos halten, können vor lau-
ter Beschwichtigungsversuchen aktuell keinen klaren Gedanken
mehr fassen. Die renditegetriebenen Konzernvorstände reiben
sich die Augen vor Verwunderung darüber, dass nicht einmal die
Finanzwelt ihnen ihr altes Geschäftsmodell noch abkauft.
Parallel dazu jedoch koppelt sich eine selbstbewusster werdende
Zivilgesellschaft immer stärker von den Rationalitäten dieses
hochriskanten Energiesystems ab und entdeckt eine Vielfalt ei-
gener Möglichkeiten vor Ort. Mit der tatkräftigen Unterstützung
mittelständischer Pionierunternehmen sowie von Stadtwerken,
die die Zeichen der Zeit erkennen, wird die Energiewende als
dezentrale Chance begriff en und vorangetrieben. Es ist höchste
Zeit, dass die Politik diese Entwicklung mehr als nur halbherzig
unterstützt.
Vorsitzende einer Partei, die angeblich gegen Subventionen all-
gemein und Kohlesubventionen insbesondere ist, als Bundeswirt-
schaftsminister in die Geschichte eingehen wird als der Begründer
einer neuen Kohlesubvention.« Grund für Fells Ministerschelte
an Philipp Rösler: Schwarz-Gelb will jährlich fünf Prozent des
Klimafonds zur Subventionierung für fossile Kraftwerksneubauten
ausgeben – darunter auch Kohlekraftwerke.
0908
Machbar: die Energiewende zum halben Preis
Bestenfalls Experten können mittlerweile die Diskussionen über die Energiewende noch
nachvollziehen. Dass es auch anders gehen kann, zeigt die 100% erneuerbar Stiftung in einem
eigens für die politische Diskussion gestalteten Online-Modell. In einer für Smartphones und
Tabletts optimierten Applikation zeigt die Stiftung anschaulich, wie die Energiewende besser,
früher und zum halben Preis gestaltet werden kann. Die Fakten, Argumente und Hintergründe
für die Berechnungen der 100% erneuerbar Stiftung veranschaulicht die digitale Applikation
der Stiftung unter folgender Adresse: www.100-prozent-erneuerbar.de.
Und der Verbraucher ist der Dumme! Zahlt erst zu viel für den
Off shore-Windstrom und bleibt am Ende immer noch abhängig von
wenigen Anbietern.
Auch der Bundestagsabgeordnete Hans-Josef Fell, Sprecher für
Energie der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, wundert sich über
die Bundesregierung: »Es ist Ironie der Geschichte, dass der
Energie im Wald: Ähnlich wie hier am Standort Oberwesel in unmittelbarer Nähe zur Autobahn A 61 wird juwi auch in der Verbandsgemeinde Kirchberg im Hunsrück den Wind guter Mittelgebirgsstandorte zur Stromproduktion nutzen.
Torsten Höllwarth, Abteilungsleiter Realisierung Wind in der juwi
Wind GmbH, spricht in Superlativen, wenn es um Kirchberg geht.
Seit Anfang Juli laufen dort die Bauarbeiten für den bisher größten
in Deutschland entwickelten Windpark von juwi. Fundament- und
Wegebau sind abgeschlossen, der Turmbau der 23 rund 100 Meter
hohen Türme hat begonnen. Fünf Teams des Anlagen-Herstellers
Wind
Gemeinden im Hunsrück setzen Zeichen In der Verbandsgemeinde Kirchberg entsteht der mit 23 Anlagen größte jemals von juwi in Deutschland projektierte Windpark
Enercon sind dort gleichzeitig im Einsatz, bis zu fünf Schwerlast-
Kräne werden parallel auf der Baustelle sein, um neben Turmteilen
später auch die Gondeln und Rotoren zu ziehen. »Dieses Projekt
werden wir mit langjährigen und zuverlässigen Partnern stem-
men«, so Höllwarth. Der Windpark entsteht zum Teil auf einer
ehemaligen Raketenbasis. »Bei der Altlastenräumung entdeckten
Langfristige Rahmenverträge mit Enercon und REpower
Wörrstadt: Großes Interesse an Wind-Sparbrief
1110
wir zum Glück nur zwei alte Panzergranaten«, erklärt Fritz Suse-
michel, zuständiger juwi-Bauleiter. Zeitgleich mit dem Park wird
ein eigenes Umspannwerk gebaut. An dieses werden zwei weitere
Windparks angeschlossen: Unzenberg und Neuerkirch; insgesamt
dann 38 Anlagen.
Die Gemeinden in der Verbandsgemeinde (VG) Kirchberg standen
dem Projekt von Anfang an sehr positiv gegenüber. »Wir haben die
Planung gemeinsam gemacht und alle Beteiligten an einen Tisch ge-
holt«, erläutert Andreas Adams, Regionalleiter Rheinland-Pfalz bei
juwi. Als der Landesforst den Flächennutzungsplan ausgeschrieben
hat, gab es etliche Bewerber. »Die Entscheidung für juwi fi el schnell,
da sie das beste Angebot abgegeben haben«, erinnert sich Harald
Rosenbaum, Bürgermeister der VG Kirchberg. juwi bietet dabei alles
aus einer Hand: Beratung und Standortbegutachtung ebenso wie
die Detailplanung der Projekte und den Bau der Windparks.
Die Vorteile für die Verbandsgemeinde liegen auf der Hand: Mit dem
neuen Windpark können rund 30.000 Haushalte mit sauberem Strom
versorgt werden. Addiert man diese Zahl mit der erzeugten Energie
der bereits errichteten Windparks, wird schnell deutlich, dass sich
die Gemeinde hin zum Energieexporteur wandelt. »Wir werden also
in kurzer Zeit energieautark sein«, erläutert Rosenbaum. Neben den
jährlichen Pacht- und Steuereinnahmen für die Gemeinden steht vor
allem die Energiewende im Vordergrund. »Wir arbeiten seit zwei
Jahren verstärkt an der Umsetzung der 100%-Vision. Die Windkraft
hat für uns dabei am meisten Potenzial«, so Rosenbaum weiter.
Bis Ende des Jahres soll der neue Windpark am Netz sein. Seit Ende
2007 lief die Entwicklung des Projekts bei juwi, Anfang 2009 wurde
der Park beantragt. Ein voller Erfolg für alle Projektbeteiligten.
In erster Linie aber ein weiterer Meilenstein in Richtung einer
hundertprozentig sauberen Energieversorgung.
Eine umfangreiche Projektpipeline fordert auch eine entspre-
chende Zulieferung von Komponenten. Deshalb hat juwi für die
nächsten drei Jahre gleich zwei große Rahmenverträge mit renom-
mierten Herstellern von Windenergie-Anlagen abgeschlossen. Mit
der Enercon GmbH aus Aurich wurde bis 2014 die Lieferung von
350 Anlagen vereinbart, der Vertrag mit der REpower Systems SE
aus Hamburg umfasst im gleichen Zeitraum bis zu 240 Turbinen.
Davon sollen alleine 180 REpower-Anlagen in Deutschland und
60 im europäischen Ausland errichtet werden. »Beide Hersteller
haben ein sehr attraktives Produktportfolio, das perfekt zu uns
passt«, erklärt Dr. Marie-Luise Pörtner, Geschäftsführerin der juwi
Wind GmbH. »Die Verträge erlauben uns, unsere Projekte national
wie international schnell und zuverlässig umzusetzen.« Groß ist
auch die Freude auf Seiten der Hersteller. Für REpower ist der Kon-
trakt sogar der bisher größte Onshore-Rahmenvertrag in Euro pa.
Andreas Nauen, CEO der REpower Systems: »Wir freuen uns über
das Vertrauen, das juwi mit diesem großen Vertragsvolumen in
unsere Technologie und unser Team setzt.«
Ein Zeichen setzen für die saubere Stromerzeugung und noch dazu
fi nanziell davon profi tieren – Bürger aus der Region rund um Wörr-
stadt konnten dies unlängst tun: Der »Wind-Sparbrief« der Spar-
kasse Worms-Alzey-Ried bot den Einwohnern
Rheinhessens die Möglichkeit, sich indirekt
an Windprojekten in der Verbandsgemeinde
Wörrstadt zu beteiligen, und das mit einer
attraktiven jährlichen Verzinsung von 3,90
Prozent bei einer Laufzeit von fünf Jahren.
Das Interesse war groß: Innerhalb von nur
einer Woche war der Sparbrief zu 40 Prozent
überzeichnet, so dass nicht alle Bürger betei-
ligt werden konnten. Insgesamt zwei Millio-
nen Euro sind so zusammengekommen – ein
deutliches Zeichen für die lokale Akzeptanz von Windenergie. Denn
die Sparkasse wird das Geld nutzen, um die Finanzierung von Wind-
projekten in der Verbandsgemeinde Wörrstadt zu begleiten.
Ernten Sie den Wind in Rheinhessen
Beteiligen Sie sich mit dem Wind-Sparbrief am Ausbau der erneuerbaren Energien.
Die Konditionen: 5 Jahre Laufzeit / 3,90 Prozent Verzinsung pro Jahr
Windsparbrief Sparkasse.indd 1 05.04.2011 10:54:39
Die Photovoltaik, da sind sich die Experten einig, steht weltweit
erst am Anfang einer großen Entwicklung. »Das Potenzial ist riesig,
auch wenn es mit Blick auf einzelne Länder Verschiebungen gibt«,
betont Amiram Roth-Deblon, Bereichsleiter Business Development
im Solarsektor der juwi-Gruppe.
Aufbruchstimmung allenthalben. Indien, Bulgarien, Südafrika. Es gibt
viele Länder, die hervorragende Perspektiven bieten. Dazu gehören
natürlich auch die USA, einer der wichtigsten Photovoltaik-Märkte
überhaupt. Hier hat juwi in den Staaten Texas, Ohio und Florida die
jeweils größten PV-Anlagen des Landes gebaut und zählt damit bei
Freifl ächenanlagen zu den führenden Projektentwicklern.
Das ist eine Seite des internationalen Marktes. Die andere ist ge-
kennzeichnet durch sich schnell verändernde Rahmenbedingungen
in neueren Märkten wie beispielsweise Großbritannien, wo nur
wenige Monate nach der ersten Einführung eines Einspeisetarifs
die Förderung wieder auf den Prüfstand gestellt wurde. Hier sind
Unternehmen gefragt, die rasch und fl exibel reagieren.
Produktionskosten erheblich gesunken
Solarenergie ist eine der günstigsten Energieformen überhaupt. Dazu
hat maßgeblich das deutsche Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)
»Bald billiger als jedes Kernkraftwerk«Solarenergie weltweit erst am Anfang
Solar
beigetragen. Durch die Installationsvolumen sind die Produktionskos-
ten bereits erheblich gesunken: Pro Kilowattpeak liegen sie ab 2012
nur noch bei einem Achtel der Kosten für bisherige Installationen.
»Sehr bald sind in vielen Ländern keine Einspeisevergütungen mehr
erforderlich, nur der freie Zugang zum Netz und die Vermarktbarkeit
des Stroms müssen noch gewährleistet werden«, ist juwi Solar-Ge-
schäftsführer Lars Falck sicher. »Nach Ablauf der Finanzierungszeit
der Anlagen werden sie Strom für nur zwei bis drei Cent pro Kilowatt-
stunde erzeugen«, sagt Falck, »billiger als jedes Kernkraftwerk und
ohne milliardenschwere Garantien von Regierungen«.
Besondere Freude bereiten juwi derzeit Märkte wie Indien und
Bulgarien. Oder auch Südafrika. Dort ist das Unternehmen bereits im
Windbereich aktiv. Und dort hat die Regierung nun auch die Photo-
voltaik in ihr nationales Energieprogramm aufgenommen. »Wir sehen
hier ein Potenzial für Anlagen von insgesamt rund 300 Megawatt pro
Jahr«, erklärt Amiram Roth-Deblon. »Deshalb werden wir unsere
Präsenz dort kräftig ausbauen.« Dazu gehört auch die Vernetzung
mit Verbänden und Organisationen. So hat juwi maßgeblich am
Positionspapier der Deutsch-Südafrikanischen Handelskammer für
den PV-Markt mitgearbeitet. Vor allem mit einem Ziel: »Wir wollen,
dass die Märkte dauerhaft erhalten bleiben und eine Überhitzung mit
anschließendem Absturz verhindert wird«, so Roth-Deblon.
Solarstrom aus den Pyrenäen: In Torreilles hat das französische juwi-Team in Zusammenarbeit mit der Elektrizitätsgesellschaft POWEO seinen bisher größten Solarpark eingeweiht. Mit einer Leistung von zwölf Megawatt produziert er jährlich 15 Millionen Kilowattstunden.
© POWEO
Für Herbert Muders sind seit seinem Antritt bei juwi
spannende Zeiten angebrochen. »Es ist die Zeit des
Wandels bei der Photovoltaik«, sagt der 48-jährige
studierte Verfahrenstechniker, der seit Mai bei juwi
das Solargeschäft für Deutschland verantwortet
und vor seinem Wechsel beim Energieversorger
Mark-E in Hagen beschäftigt war. »Die Kritik an der
PV-Vergütung nimmt zu, und da gilt es anzupacken,
um den Weg zu PV 2.0 zu beschreiten.« PV 2.0 – das
bedeutet die Wettbewerbsfähigkeit der Photo-
voltaik. So schnell wie möglich. Die Mittel dazu:
die Senkung der Systemkosten und die weitere
Professionalisierung des Kerngeschäfts.
»Solarstrom wird bereits in Kürze günstiger sein
als der Strombezug vom Stromversorger. Damit
wird sich die Photovoltaikbranche langsam frei
machen von den heutigen Förderdiskussionen.
Die neue Energiewirtschaft wird den grünen und
konventionellen Strommarkt in einem vereinen«,
beschreibt Muders. »Die Eigenstrombedarfs-
deckung wird deutlich zunehmen, so dass wir
in Deutschland die dreifache PV-Leistung instal-
lieren können und der weitere Zubau nur noch
ein Achtel der heutigen Diff erenzkosten bedingen
wird. Wieso soll Deutschland dann nicht weiter
auf die Photovoltaik setzen?«
»Die Zeit des Wandels bei der Photovoltaik« Herbert Muders ist neuer Geschäftsführer Solar Deutschland bei juwi
1312
Dachanlagen-Segment baut Vertriebstruktur aus
Radebeul
Berlin
Brandis
Siegburg
Kiel
Morbach
Wörrstadt
Wasserburg am Inn
Erbach | Odenwald
Solarstrom-Dachprojekte fl ächendeckend in ganz Deutschland ak-
quirieren und realisieren – diesem Ziel rückt juwi immer näher. Seit
gut einem Jahr baut das Unternehmen seine Aktivitäten im Bereich
der kleinen und mittelgroßen Photovoltaik-Dachanlagen verstärkt
aus und bedient mittlerweile in sechs Regionalbüros sowie der
Niederlassung in Brandis und der Firmenzentrale in Wörrstadt (siehe
Karte) den betreff enden Kundenkreis. Mit Erfolg, denn der Bereich
wächst stark: Letztes Jahr sind bereits 20 Megawatt verbaut wor-
den, und dieser Wert soll 2011 noch deutlich überschritten werden.
»Um die starke Nachfrage weiterhin stemmen und in absehbarer
Zukunft bundesweit noch aktiver sein zu können, sind wir derzeit
auf der Suche nach freischaff enden Vertriebsmitarbeitern«, erklärt
Goran Culic, Projektmanager in der Vertriebsentwicklung bei juwi.
»Bis Ende 2011 werden wir rund 100 freie Vertriebspartner deutsch-
landweit beschäftigen – zumeist vertriebserfahrene Quereinsteiger,
die von dem Erfolg der erneuerbaren Energien profi tieren möch-
ten und in juwi einen zukunftsfähigen Partner sehen.« Die nötige
fachliche Kompetenz erhalten die neuen Außendienstmitarbeiter in
kontinuierlichen Schulungen.
Wenn Sie Interesse haben, informieren und bewerben Sie sich
online unter www.juwi.de/karriere, oder schreiben Sie eine E-Mail
Bio
»juwi ist einzigartig am Markt« Gerd Kück ist neuer Geschäftsführer der juwi Bio GmbH
Seit Anfang Juni 2011 leitet Gerd Kück als zweiter Geschäfts-
führer neben Jürgen Bohn den kaufmännischen Bereich der
juwi Bio GmbH sowie der juwi Bio Service & Betriebs GmbH. Der
55-Jährige vereint Know-how aus der Finanzwelt mit Wissen
aus der Erneuerbare-Energien-Branche. Insgesamt 20 Jahre war
Die Gemeinde Dotternhausen auf der Zollernalb in Baden-Württemberg will zur ener-
gieautarken Gemeinde werden. Einen wichtigen Beitrag dazu leistet in Kürze ein von
juwi gebautes Holzheizkraftwerk, das 1,26 Megawatt elektrische und 6,5 Megawatt
thermische Leistung liefert. Der Strom wird direkt eingespeist; einen Großteil der Wärme
wird eine angrenzende, auch von juwi projektierte Holzpelletieranlage in naher Zukunft
nutzen. Die juwi Bio GmbH hat die Anlage nicht nur gebaut, sie kümmert sich auch um
den Betrieb und die Versorgung mit Rohstoff en.
Das Holzheizkraftwerk ist ein »Allesfresser« – die Kesselanlage wird mit kostengünstigem
Naturmaterial wie Schwachholz, Baumwipfeln, Ästen sowie Material aus der Spanplat-
ten- und Zellstoffi ndustrie befeuert. Jährlich sollen rund 36.000 Tonnen Holz verarbeitet
werden – insgesamt werden in Dotternhausen bis zu zehn Arbeitsplätze entstehen.
Begeisterung für die Bioenergie: Gerd Kück, Geschäftsführer der juwi Bio GmbH.
Kück im Bankenbereich tätig, bevor er zu führenden deutschen
Windpark-Entwicklern wechselte: zunächst als Finanzvorstand
zu Plambeck, später war er bei Enertrag neben dem Betrieb
und Service für die Unternehmens- und Projektfinanzierung
zuständig.
Von juwi war er damals schon beeindruckt, die Entwicklung des
Unternehmens hat er interessiert beobachtet: »Vor zehn Jahren
standen alle Erneuerbare-Energien-Unternehmen in Deutsch-
land auf der gleichen Stufe. juwi hat sich in den vergangenen
Jahren diversifiziert und sehr dynamisch entwickelt. Diese
breite Aufstellung ist einzigartig am Markt und trägt zur Umset-
zung unserer 100%-Vision bei.«
Auch die juwi Bio GmbH hat ihr Produktportfolio erweitert, so
dass die Projektpipeline mittlerweile stark wächst. In seiner Tä-
tigkeit als Geschäftsführer wird Gerd Kück schwerpunktmäßig
die Finanzierung der Projekte verantworten. »Für den Biobereich
gibt es viele attraktive Investitionsmöglichkeiten; ich möchte
die Menschen für die Erneuerbaren und insbesondere für die
Bioenergie begeistern«, sagt Kück.
Holzheizkraftwerk Dotternhausen liefert klimafreundliche Energie
1514Green Buildings
Drei Jahre nach dem Bezug des Firmensitzes in Wörrstadt ist das
öff entliche Interesse am energieeffi zienten Bürogebäude ungebro-
chen. Allein bis zur Jahresmitte nahmen rund 3.500 Besucher die
beiden Häuser und ihre hochmoderne technische Ausstattung in
Augenschein. Angesichts der provisorisch errichteten Container-
zeilen im Osten und Süden des Geländes wird allen Gästen schnell
klar: juwi wächst personell weiterhin mit hohem Tempo. Um dieser
Entwicklung gerecht zu werden, nimmt juwi nach den Anbauten
von 2009 und 2010 jetzt eine dritte Erweiterung in Angriff : Der neue
Gebäudetrakt im Süden des juwi-Geländes wird zugleich als neues
Zentralgebäude fungieren. Die Einweihung ist für Anfang 2012
vorgesehen.
Schon die reinen Fakten sind beeindruckend: 9.000 Quadratmeter
Bürofl äche, Platz für 400 Arbeitsplätze, eine neue Mensa mit
Pultdach und Galerie wird für die Ausgabe von täglich 2.000 Essen
ausgelegt. Das Gebäude wird über einen Haupteingang mit Vorplatz
von Westen her erschlossen. Von dort laufen zwei leicht versetzte
Gebäudetrakte auf einen dritten Komplex zu, im Osten schließt ein
Teich mit Blick Richtung Windpark und Hochseilgarten den Neubau
ab. Ein viertes Geschoss haben die Planer des Architekturbüros
»kleinarchitekten« (Budenheim, Rheinland-Pfalz) in Nord-Süd-
Richtung verlaufend auf die zwei Westtrakte aufgesetzt. Neu ist
auch: Es wird Platz geben für Ausstellungen und ein Restaurant, in
dem auch externe Gäste speisen können.
Schon im Juni, vor dem ersten Spatenstich für den Neubau, rollten
die ersten Bagger über den südlichen Außenbereich. Dort werden
künftig mehr als 500 neue – mit Schatten spendenden, solaren
Neues Gebäude, neue CarportsFirmensitz in Wörrstadt wird erneut erweitert
Carports überdachte – Stellfl ächen den allmorgendlichen Andrang
der juwi-Mitarbeiter aufnehmen. Damit nicht genug: Auch das
juwelchen, die betriebseigene Kindertagesstätte am Firmensitz
von juwi, wird erweitert. Deren Betreuungskapazität wächst auf
65 Kinder an.
Bald schon Wirklichkeit: das neue Zentralgebäude am Firmensitz in Wörrstadt (Westansicht).
Zuwachs für die Firmenzentrale an der Energie-Allee in Wörrstadt: Im kommenden Jahr wird ein dritter energieeffi zienter Gebäudetrakt bezugsfertig sein.
auf? Wie gehen wir mit der Erzeugung um?«, erzählt Krome. Mit der
Neuorientierung kamen neue Strukturen, Mitarbeiter wurden in die
Altersteilzeit geschickt. Heute arbeiten statt damals 1.200 rund 500
Menschen bei den Stadtwerken. Für die Stadtwerke Mainz war das
alles eine Herausforderung, für Stephan Krome der Grund, berufl ich
überhaupt in den Energiesektor einzusteigen. »Der Energiemarkt ist
heute unheimlich dynamisch, das macht die Arbeit sehr spannend«,
so der 43-Jährige.
Ein wichtiger Pfeiler der Stadtwerke Mainz ist die Energieversor-
gung. Da spielen die erneuerbaren Energien eine wichtige Rolle.
2005 hat das Unternehmen deshalb mit juwi das Joint Venture
»RIO Energie GmbH & Co. KG« gegründet, Stephan Krome ist
Mit-Geschäftsführer. Zusammen realisieren die beiden rheinland-
pfälzischen Unternehmen Wind- und Solarparks, betreiben sie zum
Teil anschließend. Erst vor wenigen Wochen hat die RIO Energie die
Solaranlage auf dem neuen Mainzer Stadion, der Coface Arena, von
der juwi Solar GmbH fertigstellen lassen. »Erneuerbare Energien
sind nicht nur ökologisch sinnvoll. Nein, es macht auch ökonomisch
Sinn, in diese Energieformen zu investieren«, sagt Krome.
Von Stephan Kromes Bürofenster aus zeichnen sich ganz im Wes-
ten – fast am Horizont – die Umrisse eines Windparks auf. Es ist der
erste Windpark, der von der RIO Energie gebaut wurde, damals,
2006, in Mainz-Ebersheim. Der Energiemarkt ist weiter im Wandel.
Von seinem Büro im zehnten Stock hat Stephan Krome eine der
besten Aussichten der ganzen Stadt: Tritt er ans Fenster, blickt
er links auf den Rhein und die baumgesäumte Promenade, weiter
westlich davon auf das Wahrzeichen der Stadt, den Mainzer Dom.
Seit elf Jahren ist Stephan Krome bei den Mainzer Stadtwerken,
arbeitet heute im Unternehmen als Prokurist. Allein in dieser Zeit
hat sich viel getan. Von einem klassischen Versorgungsbetrieb
mit Endkunden haben die Stadtwerke Mainz AG sich zu einem
Unternehmen entwickelt, das seine Schwerpunkte heute auf die
Bereiche konventionelle und regenerative Energieerzeugung, Netz-
betrieb sowie Wasser- und Wärmeversorgung legt. 2010 haben
sich die Stadtwerke von ihren Anteilen am Stromanbieter »Entega«
getrennt, ihrem letzten Standbein im Endkundengeschäft.
Der Grund für den Wandel: der Aufbruch des Energiemarktes. »Bis vor
15 Jahren schlief der Energiemarkt in Deutschland sozusagen einen
Dornröschenschlaf. Wenige Anbieter bestimmten den Markt«, sagt
Stephan Krome. »Ende der 1990er kam dann die EU-Richtlinie zum
Elektrizitätsbinnenmarkt, Deutschland musste seinen Strommarkt
liberalisieren, neue Player kamen dazu. Das hat die Karten neu
gemischt und brachte viele Risiken, aber auch Chancen mit sich.«
Die Stadtwerke mussten sich neu orientieren am Markt. »Wir stell-
ten uns neue Fragen. Wie stellen wir uns von der Vertriebsseite her
Kooperationspartner
Ein Unternehmen im Wandel Die Mainzer Stadtwerke haben sich in den vergangenen Jahren neu aufgestellt
Beste Aussichten: Stephan Krome.Der Windpark Mainz-Ebersheim – ein Projekt der 2005 gegründeten RIO Energie.
Serie: KOOPERATIONS-PARTNERdiesmal: StadtwerkeMainz
Die erneuerbaren Energien sind die Schlüsselbranche der Zu-
kunft. Umso wichtiger ist es, den eigenen Nachwuchs auszubilden.
Deshalb hat die juwi-Gruppe nicht nur eine Ausbildungsoff ensive
gestartet, sondern engagiert sich auch stark für neue Berufsfelder
in der Branche.
Das Pilotprojekt startete am 1. September: Seitdem werden bei juwi
erstmals Mechatroniker mit dem Schwerpunkt »erneuerbare Ener-
gien« ausgebildet. Neben technischen Berufen bietet juwi derzeit
auch Ausbildungen im kaufmännischen und sogar gastronomischen
Bereich sowie die Möglichkeit des dualen Studiums an.
Die Zielgruppe »Mechatroniker« ist ein neuer Mosaikstein, der
»zeigt, wie man auch traditionelle Berufe fi t für die erneuerbare
Zukunft machen kann«, betont HR-Manager Christoph Breuer,
der den neuen Bereich bei juwi betreut. Dazu hat er gemeinsam
mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) für Rheinhessen und
der Industrie-Lehrwerkstatt (ILW) Mainz ein überbetriebliches
und innovatives Ausbildungskonzept entwickelt – mit Fokus auf
langfristigen Erfolg. Denn für die Zukunft sind weitere Ausbil-
dungsgänge geplant, die auf den enormen Bedarf an Facharbeitern,
Technikern und anderen Spezialisten zugeschnitten sind und es
Neue Wege bei der Ausbildungjuwi macht traditionelle Berufe fi t für die »erneuerbare Zukunft«
1716
den Absolventen sogar erlauben, im Anschluss ein Studium mit
Schwerpunkt »Erneuerbare« zu starten.
Die Zusammenarbeit mit IHK, ILW und Hochschulen wie dem Um-
weltcampus in Birkenfeld macht juwi gerade bei jungen Menschen
noch präsenter. »Wobei wir überrascht sind, wie viele Schüler juwi
schon kennen«, sagt Verena Dahms, zuständig für die Auszubilden-
den beim Projektentwickler in Wörrstadt. Gemeinsam mit weiteren
Kollegen aus der Personalabteilung war sie beispielsweise vor
kurzem mit einem juwi-Stand auf Berufsinformationsmessen in
der Region unterwegs. Der Stand war jedes Mal hoch frequentiert,
viele Interessenten sprachen sie aber etwas verwundert an: »Wir
dachten, juwi bildet nicht aus.«
Auch deshalb verstärkt juwi die Präsenz auf ausgesuchten
Berufsmessen, über Anzeigenschaltungen oder redaktionelle
Beiträge in Tageszeitungen. Die positive Resonanz darauf lässt
sich bereits in Zahlen ausdrücken: Für eine Ausbildung oder ein
duales Studium lagen innerhalb kürzester Zeit schon mehr als 300
Bewerbungen vor.
Enger Kontakt zum Nachwuchs: Bodo Parnitzky aus der Personalabteilung von juwi im Gespräch mit potenziellen neuen Kandidaten für das duale Studium oder einen Ausbildungsplatz während einer Berufsin-formationsmesse.
Karriere
Internet-Tipp: www.juwi.de, Karriere, Einstieg bei juwi
Es klingt wie ein einfaches Kuchenrezept: Man nehme eine Bio-
gasanlage oder eine andere Kohlendioxid-Quelle, füge regenerativ
erzeugten elektrischen Strom hinzu und produziere daraus Erdgas.
Fertig ist der Energiespeicher – und damit ein wichtiger Baustein
für die Verwirklichung komplett erneuerbarer Energielandschaf-
ten. »Eine Technologie, die es ermöglicht, große regenerative
Strommengen langfristig zu speichern«, beschreibt Eric Frank,
Projektmanager bei juwi, die Vorzüge der »Power-to-Gas«-Anlage,
die die Stuttgarter SolarFuel GmbH im Frühjahr auf dem Gelände
der Morbacher Energielandschaft (Hunsrück) gemeinsam mit juwi
erfolgreich getestet hat.
Woher kommt der Strom, wenn wochenlang kein Wind weht und im
Winter das Sonnenlicht nur spärlich durch dichte Wolkendecken
schimmert? Auf diese Frage hat juwi jetzt eine konkrete Antwort:
aus Sonne und Wind! Power-to-Gas-Anlagen parken sauberen
Strom im riesigen Erdgasnetz, bis das Wetter die Rückverstromung
des synthetischen Gases notwendig macht. Voraussetzung hierfür:
Die Funktionsweise der kleinen 25-kW-Testanlage lässt sich hoch-
skalieren und erweist sich als marktfähig.
Genau daran arbeiten juwi und SolarFuel mit Unterstützung des
Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff -Forschung (ZSW)
Baden-Württemberg. Zwei bis drei Jahre – dann soll die erste
Großanlage projektiert werden. Für den Ausgleich der Volatilität im
R&D
Dauerparkplatz für sauberen StromInnovative Technologie macht Wind- und Solarenergie speicherfähig
Bereich der erneuerbaren Stromerzeugung gibt es viele Speicher-
technologien (siehe Grafi k). »In Sachen Speicherdauer und Kapazität
rangiert Methan aber an der Spitze«, weiß Frank, und das macht
die Produktion des Erdgassubstituts aus erneuerbaren Energien so
attraktiv. An der SolarFuel GmbH, die auch im Auftrag des Automo-
bilherstellers Audi AG eine Pilotanlage zur Methan-Aufbereitung für
Erdgasautos konzipiert, ist juwi mit fünf Prozent beteiligt.
Übersicht der Speichertechnologien im Markt abhängig von Speicherdauer und Speicherkapazität
1 TWh1 GWh1 MWh1 kWh
1 Std.
1 Monat
1 Jahr
1 Tag
Speicherkapazität
Schwungrad
Batterie
Druckluft-speicher
Pumpspeicher
Wasserstoff
Methan
Spei
cher
daue
r
Das Erdgasnetz als Energiespeicher: Eine Technologie, die aus regenerativ erzeugtem, überschüssigem Strom Methan produziert, macht’s möglich.
Panorama 1918
juwi setzt auf Sachsen
juwi-Mitarbeiter feiern 15-jähriges Jubiläum
Günter Vallentin leitet die neue juwi-Niederlassung von Brandis bei Leipzig.
Mehr als 1.500 Mitarbeiter und ihre Familien feierten Mitte Juni
das 15-jährige Jubiläum der juwi-Gruppe. Für Groß und Klein gab es
rund um den Firmensitz in Wörrstadt viel zu sehen und zu erleben,
auch für das leibliche Wohl wurde umfassend gesorgt. Besonders
das Bühnenprogramm im Festzelt sorgte für gute Stimmung, unter
anderem beim Auftritt des Comedian Tobias Mann sowie beim
juwi-Chor, der juwi-Band und der juwi-Showtanz-Gruppe. Durch
die Tombola wurden 900 Euro zu Gunsten der 100% erneuerbar
Stiftung eingenommen: Mit diesem Betrag können nun in einem
Kinderheim in Ruanda Erweiterungsarbeiten an der bereits vorhan-
denen Solaranlage durchgeführt werden.
Seine nach dem Firmensitz in Wörrstadt
zweitgrößte deutsche Niederlassung hat
juwi Ende April in Brandis bei Leipzig ein-
geweiht. Zur Eröff nung des neuen Büroge-
bäudes kamen rund 200 Gäste, darunter der
sächsische Umweltminister Frank Kupfer.
Auch diese Niederlassung setzt Zeichen:
Ihr Energiebedarf wird komplett durch er-
neuerbare Energien gedeckt. Das Gebäude
bietet Platz für rund 100 Beschäftigte, von
hier aus werden sowohl Wind- als auch
Solar- und Bioenergieprojekte geplant. Der
neue Niederlassungsleiter Günter Vallentin
arbeitet bereits seit Jahren für die Energie-
wende. Als Bürgermeister von Ostritz baute
er seine Heimatgemeinde an der polnischen
Grenze in eine ökologische Modellstadt um.
Eines der weltweit herausragenden Pho-
tovoltaikkraftwerke hat Zuwachs bekom-
men und ist jetzt noch leistungsfähiger:
juwi hat den Solarpark Lieberose in der
Gemeinde Turnow-Preilack bei Cottbus
um eine Leistung von rund 18 Megawatt
erweitert. Mit insgesamt 71 Megawatt ist
Lieberose nun der zweitgrößte Solarpark
Deutschlands und das viertgrößte Pho-
tovoltaikprojekt der Welt. Den ersten
Teil des auf einem ehemaligen Truppen-
übungsplatz gebauten Solarparks hatte
juwi gemeinsam mit dem Modulhersteller
First Solar in mehreren Bauabschnitten
bis Dezember 2009 fertiggestellt und in
Betrieb genommen.
Solarpark Lieberose: Zuwachs um 18 Megawatt
Kalender
Die juwi-Gruppe präsentiert sich stets auf Messen und Ausstellungen. Besuchen Sie uns auf einer der folgenden Veranstaltungen, und informieren Sie sich vor Ort bei unseren Experten über unsere Angebote. Aktuelle Termine fi nden Sie auch im Internet unter www.juwi.de.
Energie-Allee 1
55286 Wörrstadt
Tel. +49. (0)6732. 96 57-0
Fax. +49. (0)6732. 96 57-7001
www.juwi.dejuwi Holding AG
Was
EU PVSEC
Tag der off enen Tür Pelletswerk
Bundeskommunalwald-Kongress
Kongress »100% Erneuerbare-Energie-Regionen«
Windaba
Solar Power UK
Solarcon India
Agritechnica
Mainzer Jobmesse
Wann
05.– 08. 09. 2011
10. 09. 2011
12. – 14. 09. 2011
27. – 28. 09. 2011
27. – 29. 09. 2011
26. – 28. 10. 2011
09. – 11. 11. 2011
13. – 19. 11. 2011
15. – 16. 11. 2011
Wo
Hamburg
Langelsheim (Harz)
Koblenz-Lahnstein
Kassel
Cape Town (Südafrika)
Birmingham (Großbritannien)
Hyderabad (Indien)
Hannover
Mainz
Einen spannenden Überblick über die Ereignisse der juwi-Gruppe zu
liefern: Damit uns dies bei der Produktion der juwinews stets etwas
besser gelingt, interessiert uns Ihre Meinung: Welche Themen lesen
Sie besonders gerne? Welche Aspekte vermissen Sie? Nehmen
Sie an unserer Umfrage teil! Mit etwas Glück gewinnen Sie einen
unserer attraktiven Preise:
• 2 × Karten für ein Bundesligaspiel des 1. FSV Mainz 05 in der
Coface Arena (inkl. Anreise und Übernachtung)
• 10 × DVD Dokumentarfilm »Die 4. Revolution / EnergyAutonomy«
• 10 × 10-Liter-Sack Palaterra
• 5 × juwi-Windbreaker
• 5 × juwi-USB-Stick mit Geschenkbox
Online-Umfrage aufwww.juwi.de/umfrage