10
EXXECNEWS KAPITALANLAGE-NEWS FÜR EXECUTIVES NEWS DIGEST ... ............... ...................... ...................... ...................... ...................... ............... ... ............... ...................... ...................... ...................... ...................... ............... ... ............... ...................... ...................... ...................... ...................... ............... Geschlossene Investmentvermögen Immobilien Investmentfonds Beratung Recht Versicherungen TOP STORIES Fortsetzung nächste Seite Ausgabe 18 02. September 2013 TOP Stories – Seiten 1 und 2 Lebensversicherung „Das Provisionsmodell steht nicht zur Diskussion.“ Wirklich? Meinun- gen zu den vielleicht zu erwartenden Provisionskürzungen. Ansparfonds „Das Angebot ist stark zurückge- gangen.“ Bleibt das so? Das ehemalige Einstiegsmodell für Sparer in die Welt der Geschlossenen Fonds am Ende? Produkte – Seite 3 Sachwertanlagen Hamburg Trust mit neuem US-Im- mobilienfonds. Paribus mit weiteren Immobilienfonds. Solvium offeriert Container-Direkt- anlage. Investmentfonds Phaidros erweitert Fondsangebote. Lebensversicherung Muss die BaFin Lebensversicherer retten? myLife Lebensversicherung mit neuem Einmalbeitragsprodukt. Heidelberger Leben verkauft. Märkte – Seite 4 Immobilien Logistikflächenumsatz in Europa steigt. Investorenumfrage zeigt weiter Vorsicht. Wasserkraft „Ein Asset mit Potenzial“ Sachwertanlagen Platzierungen im ersten Halbjahr 2013 weiter schwach. Unternehmen – Seite 5 Infinus AG weiterhin Haftungsdach Nr. 1 in Deutschland. Das sagt „Cash“. Future Business KG aA erhält zum dritten Mal ein Top-Rating. Wölbern Invest-Chef Schulte in Nöten. MLP: Einbruch beim EBIT um 62 Prozent. Karriere Nils Hemmer, Dr. Ralf Weller und Bent Mühlena. Ansichten Nachruf auf Claus Jacobi von Dieter E. Jansen, Herausgeber von EXXEC- NEWS. Kommentare – Seite 6 Ansparfonds. Wo sind sie geblieben? Zwei Vertriebe nehmen Stellung. Für Sie gelesen – Seite 7 AssCompact berichtet über Britische 2. Jahrgang Anlageberatung und RDR-Umsetzung. Das „German Private Equity Barome- ter“ zeigt Optimismus. Das ermittel- ten der Bundesverband deutscher Kapitalgesellschaften und die KfW Bank. Immobilien bleiben beliebteste Anla- ge, so Euro Grundinvest. Initiator Lacuna sagt: „Stromnetze nicht ausbauen, besser Windparks vor Ort“. Immobilienvermietungen und Eu- ropa-Investments: Gute Stimmung, sagt der RICS Investment Sentiment Index. From The Desk – Seite 8 Rechtsanwältin Ablavi Marga Schmidt-Zango weist auf die Ver- sicherungspflicht von KAGB Ma- nagern hin. Der Satz hat Art: „Vermittlervergütun- gen sind kein Steinbruch für Versiche- rer.“ Lüder Mehren, Votum Verband Vorstandschef, überschreibt auf diese leicht rätselhafte Weise die eigene Pressemeldung vom 20.August, in der berichtet wird, dass Votum ent- schieden gegen die Überlegungen der Versicherer sei, den Gesetzgeber zu einer Höchstgrenze für die Bera- tungsvergütung zu drängen. Die Pressemeldung machte schnell die Runde. Eine Vielzahl von Kommenta- ren wurde ausgelöst. EXXECNEWS stellt einige zusammen: ¢ Äußerungen des GDV (Die Deut- schen Versicherer) am 20.08. auf der GDV Homepage „Die Süddeutsche Zeitung berichtete in ihrer Ausgabe vom 20. August, dass der GDV plane, die Provisionen für Lebens- versicherungen zu begrenzen. Tatsache ist: Einen konkreten GDV-Vorschlag gibt es noch nicht, die Diskussion dazu steht innerhalb des Verbandes erst am Anfang. Bei der Debatte um eine mögliche Be- grenzung der Provisionen handelt es sich um einen verbandsinternen Dis- kussionsprozess, der sich aus Anlass des anhaltenden Niedrigzinsumfelds und der Kritik von Verbraucherschutz und Politik mit der Höhe der Kosten von ka- pitalbildenden Altersvorsorgeprodukten befasst. Er dient der Vorbereitung einer Verbandspositionierung in einer mög- lichen politischen Debatte über dieses Thema.“ www.gdv.de ¢ Äußerungen von GDV Präsident Erdland: „Keine Denkverbote“ GDV-Präsident Alexander Erdland fordert eine offene Debatte über die Höhe von Vertriebskosten. Das Pro- visionsmodell an sich stehe aber nicht zur Diskussion. In der Diskussion über eine Begren- zung von Vermittlungsprovisionen bei Lebensversicherungen hat sich Alex- ander Erdland für eine offene Debat- te in der Branche ausgesprochen. Die Kosten für Altersvorsorgeprodukte stünden mehr denn je im Fokus der Politiker, Kunden und Verbraucher- schützer. „Deshalb darf es bei uns keine Denkverbote geben – auch nicht in solch zentralen Punkten wie den Vertriebs- kosten“, sagte der Präsident des GDV in einem Interview mit dem Branchen- portal ,Versicherungswirtschaft-Heute‘.“ ¢ AfW (Bundesverband Finanz- dienstleistung e.V.) gegen Provisi- onsdeckelung „Der AfW spricht sich für eine faire und frei verhandelbare Vergütung der Makler und Vermittler und gleichzei- tig klar gegen Provisionsexzesse aus. Er betont die Notwendigkeit einer sachge- rechten Vergütung für eine professionelle Beratung, Kundenbetreuung und die Serviceangebote externer Dienstleister (zum Beispiel Software, Research).“ (Pressemeldung AfW) „Wer zu recht Qualität in der Bera- tung fordert und auch Anforderungen an regelmäßige Weiterbildung aufstellt, muss sie auch durch eine angemessene Vergütung ermöglichen. Die besten Re- geln nützen nichts, wenn es am Ende keine Makler und Vermittler gibt, die sie mangels Einkommen noch umset- zen können,“ so AfW-Vorstand Frank Rottenbacher. „Eine Deckelung der Provisionen durch den Gesetzgeber wäre aus Sicht des AfW ein massiver Eingriff in die Privatautonomie und ein ord- nungspolitischer Fehler. Die Branche muss – selbstverständlich ohne Kartel- labsprachen – ihre Vergütungsmodelle selbst regeln.“ (Pressemeldung AfW) ¢ GDV-Pläne aufs Schärfste kriti- siert „Der BVK Bundesverband der Versiche- rungskaufleute (www.bvk.de) kritisiert die Pläne der Versicherungswirtschaft aufs Schärfste - mit dem Gegenangebot an den GDV Gespräche darüber zu füh- ren, wie man die Wirtschaftlichkeit des Produkts Lebensversicherung in diesen Zeiten verbessern könne, ohne dabei die Versicherungsvermittler einseitig zu be- lasten. ,Schließlich müssten alle Seiten ihren Beitrag leisten‘, heißt es beim BVK. Die Interessenvertretung der Vermitt- Lebensversicherung „Das Provisionsmodell steht nicht zur Diskussion.“ Wirklich? Lüder Mehren, Vorstandsvorsitzender Votum Verband

EXXECNEWS fileEXXECNEWS Kapitalanlage-news für xecutivese..... . NEWS DIGEST..... Geschlossene Investmentvermögen Immobilien Investmentfonds Beratung Recht

  • Upload
    others

  • View
    1

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

EXXECNEWSK a p i t a l a n l a g e - n e w s f ü r e x e c u t i v e s

NEWS DIGEST...................................

......................

......................

......................

....................

........................................

............................................

.....................................

.........................................................................................................................

Geschlossene InvestmentvermögenImmobilienInvestmentfondsBeratungRechtVersicherungen

Top STorIES

Fortsetzung nächste Seite

ausgabe1802. september 2013

Top Stories – Seiten 1 und 2Lebensversicherung„Das Provisionsmodell steht nicht zur Diskussion.“ Wirklich? Meinun-gen zu den vielleicht zu erwartenden Provisionskürzungen.

Ansparfonds„Das Angebot ist stark zurückge-gangen.“ Bleibt das so? Das ehemalige Einstiegsmodell für Sparer in die Welt der Geschlossenen Fonds am Ende?

produkte – Seite 3SachwertanlagenHamburg Trust mit neuem US-Im-mobilienfonds.

Paribus mit weiteren Immobilienfonds.

Solvium offeriert Container-Direkt-anlage.

InvestmentfondsPhaidros erweitert Fondsangebote.

LebensversicherungMuss die BaFin Lebensversicherer retten?

myLife Lebensversicherung mit neuem Einmalbeitragsprodukt.

Heidelberger Leben verkauft.

Märkte – Seite 4ImmobilienLogistikflächenumsatz in Europa steigt.

Investorenumfrage zeigt weiter Vorsicht.

Wasserkraft„Ein Asset mit Potenzial“

SachwertanlagenPlatzierungen im ersten Halbjahr 2013 weiter schwach.

Unternehmen – Seite 5Infinus AG weiterhin Haftungsdach

Nr. 1 in Deutschland. Das sagt „Cash“.

Future Business KG aA erhält zum dritten Mal ein Top-Rating.

Wölbern Invest-Chef Schulte in Nöten.

MLP: Einbruch beim EBIT um 62 Prozent.

KarriereNils Hemmer, Dr. Ralf Weller und Bent Mühlena.

AnsichtenNachruf auf Claus Jacobi von Dieter E. Jansen, Herausgeber von EXXEC-NEWS.

Kommentare – Seite 6Ansparfonds. Wo sind sie geblieben?Zwei Vertriebe nehmen Stellung.

Für Sie gelesen – Seite 7AssCompact berichtet über Britische

2. Jahrgang

Anlageberatung und RDR-Umsetzung.

Das „German Private Equity Barome-ter“ zeigt Optimismus. Das ermittel-ten der Bundesverband deutscher Kapitalgesellschaften und die KfW Bank.

Immobilien bleiben beliebteste Anla-ge, so Euro Grundinvest.

Initiator Lacuna sagt: „Stromnetze nicht ausbauen, besser Windparks vor Ort“.

Immobilienvermietungen und Eu-ropa-Investments: Gute Stimmung, sagt der RICS Investment Sentiment Index.

From The Desk – Seite 8Rechtsanwältin Ablavi Marga Schmidt-Zango weist auf die Ver-sicherungspflicht von KAGB Ma-nagern hin.

Der Satz hat Art: „Vermittlervergütun-gen sind kein Steinbruch für Versiche-rer.“ Lüder Mehren, Votum Verband Vorstandschef, überschreibt auf diese leicht rätselhafte Weise die eigene Pressemeldung vom 20.August, in der berichtet wird, dass Votum ent-schieden gegen die Überlegungen der Versicherer sei, den Gesetzgeber zu einer Höchstgrenze für die Bera-tungsvergütung zu drängen. Die Pressemeldung machte schnell die Runde. Eine Vielzahl von Kommenta-ren wurde ausgelöst. EXXECNEWS stellt einige zusammen:¢ Äußerungen des GDV (Die Deut-schen Versicherer) am 20.08. auf der GDV Homepage„Die Süddeutsche Zeitung berichtete in ihrer Ausgabe vom 20. August, dass der GDV plane, die Provisionen für Lebens-versicherungen zu begrenzen. Tatsache ist: Einen konkreten GDV-Vorschlag gibt es noch nicht, die Diskussion dazu steht innerhalb des Verbandes erst am Anfang.Bei der Debatte um eine mögliche Be-grenzung der Provisionen handelt es sich um einen verbandsinternen Dis-kussionsprozess, der sich aus Anlass des

anhaltenden Niedrigzinsumfelds und der Kritik von Verbraucherschutz und Politik mit der Höhe der Kosten von ka-pitalbildenden Altersvorsorgeprodukten befasst. Er dient der Vorbereitung einer Verbandspositionierung in einer mög-lichen politischen Debatte über dieses Thema.“ www.gdv.de¢ Äußerungen von GDV Präsident Erdland: „Keine Denkverbote“GDV-Präsident Alexander Erdland fordert eine offene Debatte über die Höhe von Vertriebskosten. Das Pro-visionsmodell an sich stehe aber nicht

zur Diskussion.In der Diskussion über eine Begren-zung von Vermittlungsprovisionen bei Lebensversicherungen hat sich Alex-ander Erdland für eine offene Debat-te in der Branche ausgesprochen. Die Kosten für Altersvorsorgeprodukte stünden mehr denn je im Fokus der Politiker, Kunden und Verbraucher-schützer. „Deshalb darf es bei uns keine Denkverbote geben – auch nicht in solch zentralen Punkten wie den Vertriebs-kosten“, sagte der Präsident des GDV in einem Interview mit dem Branchen-portal ,Versicherungswirtschaft-Heute‘.“¢ Af W (Bundesverband Finanz-dienstleistung e.V.) gegen Provisi-onsdeckelung„Der AfW spricht sich für eine faire und frei verhandelbare Vergütung der Makler und Vermittler und gleichzei-tig klar gegen Provisionsexzesse aus. Er betont die Notwendigkeit einer sachge-rechten Vergütung für eine professionelle Beratung, Kundenbetreuung und die Serviceangebote externer Dienstleister (zum Beispiel Software, Research).“ (Pressemeldung AfW)„Wer zu recht Qualität in der Bera-tung fordert und auch Anforderungen

an regelmäßige Weiterbildung aufstellt, muss sie auch durch eine angemessene Vergütung ermöglichen. Die besten Re-geln nützen nichts, wenn es am Ende keine Makler und Vermittler gibt, die sie mangels Einkommen noch umset-zen können,“ so AfW-Vorstand Frank Rottenbacher. „Eine Deckelung der Provisionen durch den Gesetzgeber wäre aus Sicht des AfW ein massiver Eingriff in die Privatautonomie und ein ord-nungspolitischer Fehler. Die Branche muss – selbstverständlich ohne Kartel-labsprachen – ihre Vergütungsmodelle selbst regeln.“ (Pressemeldung AfW)¢ GDV-Pläne aufs Schärfste kriti-siert„Der BVK Bundesverband der Versiche-rungskaufleute (www.bvk.de) kritisiert die Pläne der Versicherungswirtschaft aufs Schärfste - mit dem Gegenangebot an den GDV Gespräche darüber zu füh-ren, wie man die Wirtschaftlichkeit des Produkts Lebensversicherung in diesen Zeiten verbessern könne, ohne dabei die Versicherungsvermittler einseitig zu be-lasten. ,Schließlich müssten alle Seiten ihren Beitrag leisten‘, heißt es beim BVK. Die Interessenvertretung der Vermitt-

Lebensversicherung

„Das provisionsmodell steht nicht zur Diskussion.“ Wirklich?

Lüder Mehren, Vorstandsvorsitzender Votum Verband

EXXECNEWS

Top STorIES Fortsetzung von Seite 1

EXXECNEWS2 nr. 1802. september 2013

lerschaft weist darauf hin, dass die Er-tragslage der Versicherer in diesem Jahr vergleichsweise gut aussehe.,Zudem ist zu bedenken, dass der GDV hier mit dem Feuer eines weiteren gesetz-lichen Eingriffs spielt‘, betont BVK-Prä-sident Michael H. Heinz. ,Irgendwann muss man sich dann nicht wundern, wenn der Staat ganz selbstverständlich auch ein Gesetz auf den Weg bringt, das eine Renditeobergrenze für Versi-cherungskonzerne vorsieht‘.“¢ „Gefährden zu hohe Provisionen das Produkt Lebensversicherung?Versicherungsmakler reagieren mit Unver-ständnis. Dagegen zeigt eine Studie, dass die Provisionen die Betriebskosten deutlich nach oben treiben und so das Modell der

Ansparfonds

„Das Angebot ist stark zurückgegangen.“ Bleibt das so?Die Ratingagentur Scope meldet am 20.August: „Die Anzahl neu angebo-tener Ansparfonds ist stark zurückge-gangen. Es zeichnet sich ein weiterer Rückgang ab.“ EXXECNEWS hat die Protagonisten dieses Anlage-Finanzie-rungsmodells befragt.Ansparfonds sollten den Sparer in die Welt der Geschlossenen Fonds einbin-den. „Das Produkt dient dem Anleger, ein Zweiteinkommen zu generieren“, sagt Gerald Feig, Initiator und Motor der Flex Fonds Capital AG, Schorn-dorf. Wenigstens elf Initiatoren haben Ansparfonds bislang aufgelegt. Plat-zierungsstark waren RWB, Rendite Wert Beteiligungen AG, Oberha-ching und HMW, Emissionshaus

AG, München. Leider erhielten wir von diesen Initiatoren keine Antworten auf unsere Fragen. Die Erfolge von Flex Fond s , HCI Capita l

AG, Hamburg, und PB Project Beteiligungen, Nürnberg, lassen sich sehen (siehe Tabelle). Die Scope Meldung, dass die Zahl der Fonds zurückgegangen ist, ist wohl korrekt, nicht zurückgegangen ist aber das Platzierungsvolumen. Auf Anfrage teilte uns der Bundesverband Sach-werte und Investmentvermögen (bsi)

mit, dass 2011 Eigenkapital von 191,2 Millionen Euro für Ansparfonds ge-zeichnet wurde, 2012 waren es 187,61 Millionen Euro. Wir wollten wissen: Wann haben die Initiatoren die Ansparfonds gestartet. Wie viel wurde platziert? Sind Ansparfonds zukunftsfähig? „In jedem Fall! Sofern Ansparfonds gut und solide konzipiert werden und auf die Anlegerbedürfnisse eingehen (vor-zeitiger Exit, Zahlungsaussetzungen, Aufzahlungen, Laufzeitverkürzungen, etc.) sind ratierliche Fonds in Beteili-gungs- bzw. Sachwerten eine hervor-ragende Alternative zu den üblichen ratierlichen Produkten am Markt,“ sagt Gerald Feig.

„ A n s p a r f o n d s werden aus unse-rer Sicht Nischen-produkte bleiben. Auf der einen Seite sind die gesetzli-chen Anforderun-gen so gestiegen, dass sich für viele

Anbieter Ansparfonds aufgrund der er-höhten Kosten bei geringerem Kapital-fluss nicht rechnen. Zudem sind die An-forderungen an die Bewertung des Assets zu berücksichtigen, was in vielen Fällen schwierig sein wird. Auf der anderen Seite hat der Gesetzgeber mit den invest-mentorientierten Vorgaben des KAGB eine gesetzliche Basis für Ansparfonds mit Blindpoolcharakter analog der In-vestmentfonds mit ratierlicher Zahlung geschaffen“, so Wolfgang Dippold, Geschäftsführender Gesellschafter PB Project Beteiligungen GmbH. (DJ) ◆

Fortsetzung Seite 6 Kommentare: Was sagen Vertriebe zu Ansparfonds

lung gibt es vor allem in der Lebensversi-cherung weniger Volumen, um das hohe Provisionsniveau zu finanzieren, erklären die Studienherausgeber und begrüßen die Diskussion um eine gesetzliche Höchstgren-ze für Provisionszahlungen: Dies könnte helfen, ein gesetzliches Totalverbot von Vermittlerprovisionen wie in anderen Ländern zu verhindern.“www.asscompact.de¢ „Provisionsdeckelung erschwert die unabhängige Beratung.“Der unabhängige Hamburger Mak-lerpool Maxpool reagiert mit scharfer Ablehnung auf die am 20.08.2013 veröf-fentlichten Pläne des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), wonach dieser beabsichtigt, die Provisionen von vermittelten Le-

bensversicherungsverträgen durch die kommende Bundesregierung gesetzlich begrenzen zu lassen. „Wir verstehen nicht, dass die Interessenvertreter der Branche nun mit dem Gesetzgeber über Pest oder Cholera verhandeln wollen – entweder die Abschaffung der Provisionsberatung im Vorsorgemarkt oder eine drastische Reduzierung der Provisionssätze. Bei der Abschaffung der provisionsabhängi-gen Beratung würden unabhängige Pro-duktauswahl und qualitativ hochwertige Fachberatung nur noch wohlhabenden Kunden vorbehalten bleiben, die sich ein entsprechendes Beratungshonorar leisten wollen“, erklärt Maxpool-Geschäftsfüh-rer Oliver Drewes.“ (DJ) ◆

www.maxpool.de

Lebensversicherung gefährden. Problema-tisch sei, so die Studie ‚Standortbestim-mung Versicherungsmarkt Deutschland 2013‘ der Managementberatung Oliver Wyman, dass zwar die Verwaltungskosten durch die letztjährigen Effizienzprogram-me der Versicherer verbessert wurden – die Studie gibt an, dass seit 2003 ca. 29.000 Stellen im Sektor, das sind etwa 12% der Mitarbeiter, weggefallen sind –, die Pro-visionen aber weiter gestiegen sind: Seit 2005 in der Sachversicherung um rund 10%, in der Lebensversicherung um etwa 13%. Insgesamt macht der Anteil der Pro-visionen in der Sachversicherung knapp 50%, in der Lebensversicherung knapp 60% der gesamten Betriebskosten aus. Bedingt durch die Niedrigzinsentwick-

EXXECnews Umfrage: Ansparfonds

Gerald Feig Wolfgang Dippold

Initiator Start platzierungsvolumen in Euro Haben Ansparfonds eine Zukunft?

chorus gmbH 10/2012 3 Millionen (eK) „Kein großes interesse mehr“flex fonds capital ag 1998 411 Millionen gesamtinvestition „auf jeden fall“Hci capital ag 2004 170 Millionen gesamtinvestition „Derzeit kein angebot“pB project Beteiligungen 2000 100 Millionen (eK) „Bleiben ein nischenprodukt“

EXXECNEWS

proDUKTE

EXXECNEWS 3Nr. 1802. September 2013

Der Asset Manager Eyb & Wallwitz Vermögensmanagement GmbH er-weitert das Angebot ihrer Phaidros Funds um vier neue ausschüttende An-teilsklassen. Die neuen Varianten un-terscheiden sich hinsichtlich Ausgabe-aufschlag und Verwaltungsgebühr von den bereits verfügbaren Anteilsklas-sen. Anleger und Investoren können ab sofort über folgende Anteilsklassen verfügen: “Phaidros Funds Conserva-tive C”, “Phaidros Funds Conservative D“, „Phaidros Funds Balanced E“ und “Phaidros Funds Fallen Angels D.” Die Ursachen für die Aufstockung erläu-tert Eduardo Mollo Cunha, Head of Distribution: „Wir haben das Fondsangebot der Phaid-ros Funds um weitere Anteilsklassen ergänzt, um die Wünsche unserer Ver-triebspartner hinsichtlich der Ertrags-verwendung noch individueller bedienen zu können.“ Für den „Phaidros Funds Conserva-

phaidros: Erweiterung des Fondsangebotes

Die Vorschriften zur Beteiligung der Kunden an ihren Gewinnen zeitwei-se auszusetzen, dass haben zehn Le-bensversicherer der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) beantragt. Ursächlich da-für ist die Finanzkrise und das damit einhergehende niedrige Zinsniveau. Die Lebensversicherer haben Pro-bleme, die zugesagten Erträge für ihre Kunden zu erwirtschaften. Das meldet die „Süddeutsche Zeitung“. Um die befristete Aussetzung baten „eher kleine und mittelgroße Anbie-

paribus mit neuem Immobilienfonds

Foto

: Ham

burg

Tru

st

Der Fonds investiert in die neu zu errichtende Unternehmens-zentrale der TeamBank AG in Nürnberg. Der „Paribus Team Bank Nürnberg (Paribus Ren-ditefonds XXIV GmbH & Co. KG)“ ist bereits die zweite An-lageofferte, die das Hamburger Emissionshaus im August startet, EXXECNEWS berichtete. Für die Ertragssicherheit soll ein langfristiger Mietvertrag über 20

Hamburg Trust mit neuem US-Immobilienfonds

Der Fonds- und Assetmanager Ham-burg Trust hat den Vertrieb seines vierten US-Fonds gestartet. Der „Fi-nest Selection 3“ wird nach eigenen Angaben in Premium-Büroimmobi-lien in US- Städten an erstklassigen

Rendite von jährlich 10 Prozent. Die Auswahl und Verwaltung der Assets erfolgen durch die Paramount Group, einem amerikanischen Immobilien-Assetmanager. Die Laufzeit des „Fi-nest Selection 3“ beträgt 10 Jahre ab Schließung, die Mindestanlage-summe liegt bei 300.000 US-Dollar. Dirk Hasselbring, Vorsitzender der Geschäftsführung: „Wir ermöglichen vermögenden Privatanlegern einen Einstieg in den US-Immobilienmarkt über einen Partner und mit einem hohen Chancen-Risiko-Profil, welche normalerweise nur institutionellen Investoren zur Verfügung stehen.“ (MV) ◆ www.hamburgtrust.de

Muss die Bafin Lebensversicherer retten?

ter, nicht die Marktführer“, wie die Süddeutsche berichtet. Weiterhin schreibt die Zeitung: „[…]die soge-nannte ‚Aussetzung der Mindestzu-führungsverordnung‘ sei ein erprobtes Mittel, um kurzfristige Probleme zu überbrücken. Den Kunden werde kein Schaden zugefügt.“ Reiner Will, Geschäftsführer der Ratingagentur Assekurata wird in der Süddeutschen folgendermaßen zitiert: „Die Situation der Lebensver-sicherer entspannt sich nicht.“ (MV) ◆www.bafin.de

Jahre zuzüglich einer Verlänge-rungsoption seitens des Mieters von zweimal fünf Jahren sowie die Lage in der wirtschaftsstarken Metropolregion Nürnberg sorgen. Das geplante Investitionsvolumen beträgt rund 54 Millionen ohne Agio (28,98 Millionen Eigenkapi-tal zzgl. Agio). Die geplante Lauf-zeit endet 2025. (MV) ◆

www.paribus-capital.de

tive“ stehen mit den Anteilsklassen C und D jetzt zwei ausschüttende Varianten mit und ohne Ausgabeauf-schlag zur Verfügung. Der „Phaidros Funds Balanced“ erhält eine zusätzli-che ausschüttende Anteilsklasse E ohne Ausgabeaufschlag. Zudem gibt für den „Phaidros Funds Fallen Angels“ jetzt eine weiteren ausschüttenden An-teilsklasse D ohne Ausgabeaufschlag. Die Idee hinter den Fonds erläutert Cunha: „Das Konzept unserer flexiblen vermögensverwaltenden Phaidros Funds als Basisinvestment ist mit der Idee eines Smart Phones vergleichbar. Alle wichti-gen Eigenschaften eines Fondsdepots sind kompakt in einem Produkt gebündelt. Wir nehmen Anlegern die komplizierte Verteilung des Vermögens über verschie-dene Anlageklassen ab und nutzen im gegebenen Anlageuniversum f lexibel Gelegenheiten, wo diese im Zeitverlauf gesehen werden.“ (MV) ◆ www.phaidrosfunds.de

Solvium Capital, ein Anbieter von Direktinvestments im Bereich Logis-tikequipment, ermöglicht Investoren eine Investition in Lagercontainer (Storage-Container). Die Container werden in Amerika stationär als La-gercontainer genutzt. Das Angebot beschreibt Solvium: „Bei dem Angebot Container Invest 13-02 erwerben Inves-toren 20-Fuß-Standardcontainer zu je 2.525 Euro. Die Miete von 12,72 Pro-zent pro Jahr wird monatlich anteilig nachschüssig ausgezahlt. Anleger kön-nen mit Rückflüssen von 116,97 Pro-zent und einer IRR-Rendite von 6,29 Prozent rechnen. Der Rückkaufpreis beträgt 1.990 Euro je Container, dies entspricht 78,8 Prozent des Kaufprei-ses.“ Die Container sind ab Kauf für drei Jahre an das Logistikunterneh-men General Finance Group (GFG) vermietet. GFG hat sich verpflichtet, sämtliche Container zum Mietende zurück zu nehmen. (MV) ◆www.solvium-capital.de

Neues Container-Angebot

Heidelberger Leben verkauft

Cinven, ein britisches Private Equity-Unternehmen, erwirbt 80 Prozent der Anteile an der Hei-delberger Lebensversicherung AG (Heidelberger Leben). Die Hannover Rück, ein Rückversi-cherer, übernimmt 20 Prozent. Der Kaufpreis beträgt 300 Milli-onen Euro. Die Lloyds Banking Group verkauft das Unterneh-men, um sich auf die Kernak-tivitäten im britischen Markt zu fokussieren, das meldet die Heidelberger Leben in einer Pres-semeldung. Zukünftig wird der Heidelberger Lebensversicherer rund 25 Millio-nen Euro in die Verbesserung der IT-Systeme investieren, um die Betreuung der Versicherungsneh-mer zu verbessern. Der Vorstand will zukünftig weitere Lebens-versicherungsportfolios erwer-ben und dieses Geschäftsmodell weiter ausbauen. Rolf-Peter Hoe-nen, unter anderem langjähriger Vorstandssprecher der Versiche-rungsgesellschaft HUK-Coburg, soll den Aufsichtsratsvorsitz über-nehmen. Michael Sattler, Vorstandsvor-sitzender der Heidelberger Le-bensversicherung AG: „Vorstand, Führungsteam und Belegschaft der Heidelberger Leben sind erfreut über den Eigentümerwechsel. Er ermöglicht die Umsetzung weiterer operativer Verbesserungen sowie die Schaffung einer modernen, ska-lierbaren Plattform als Konsolidie-rungsbasis und damit den nächsten Schritt unserer Wachstumsstrategie.“ (MV) ◆www.heidelberger-leben.de

Standorten investieren (u.a. New York und Washington, D.C.). Das Volumen des Eigenkapital-Fonds beträgt 21,8 Millionen US-Dollar zuzüglich drei Prozent Agio. Das Ziel ist eine Vorsteuer-

MyLife Lebensversicherung mit neuem EinmalbeitragsproduktDas Produkt „myLife Invest“ ist eine Fondsgebundene Lebensversicherung gegen Einmalbeitrag. Es beinhaltet keine Abschlussprovisionen und die Kosten betragen 0,45 Prozent vom Inventarwert zuzüglich 60 Euro. Im Fondsbereich kann aus über 4.000 Ex-change Traded Funds (ETF) gewählt werden. Ein kostenloser „Shift“ oder „Switch“ ist jederzeit per Antrag möglich, das Shiftvolumen muss dabei mindestens 1.000 Euro betragen. Die Ablaufleistung erfolgt als Net asset value (Fondsvermö-gen). Der Mindestanlagebetrag sind 5.000 Euro, auf Antrag sind weitere Einzahlungen möglich (mindestens 1.000 Euro, bis zu 50 Prozent des Ein-malbeitrages). Michael Dreibrodt, Vorstandsvorsitzender der MyLife Lebensversicherung AG: „Wir haben wahrgenommen, dass viele Menschen eine Vorsorgelösung suchen, für die sie nicht über Jahre ansparen, sondern in die sie einen Teil ihres Vermögens einmalig und flexibel anlegen wollen.“ (MV) ◆ www.mylife-leben.de

EXXECNEWS

MärKTE

4 nr. 1802. september 2013

Immobilien

Logistikflächenumsatz in Europa steigt

Im zweiten Quartal 2013 betrug der Logistikf lächenumsatz der größten Logistik-Immobilienmärkte Europas 3,6 Millionen Quadratmeter. Das entspricht einem Wachstum von 23 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2013. Der Umsatz im ersten Halbjahr beträgt 6,5 Millionen Quad-ratmeter. Das ist ein Zuwachs von zehn Prozent gegenüber dem Vergleichszeit-raum des Vorjahres. Das meldet Jones Lang LaSalle (JLL), ein Immobilien-serviceunternehmen. In Deutschland wurden im 1.Halb-jahr über eine Million Quadratmeter umgesetzt. Das entspricht rund 40 Prozent des europäischen Gesamt-umsatzes. Den stärksten Zuwachs konnte Großbritannien verbuchen. Der Umsatz im zweiten Quartal ver-dreifachte sich gegenüber dem ersten. Anmerkung der Redaktion: In der Studie werden berücksichtigt: Belgi-en, die Tschechische Republik, Frank-reich, Deutschland, Ungarn, Italien, Niederlande, Polen Moskau, Spanien und Großbritannien. Für Kontinental-

europa werden Flächen angerechnet, die größer als 5000 Quadratmeter sind und für Großbritannien Flächen, die größer als 10.000 Quadratmeter sind. Der Markt für Logistikflächen ist noch nicht gesättigt. Im zweiten Quartal starteten Projektentwicklun-gen mit einer Fläche von 2,1 Millionen Quadratmetern. Ende Juni waren fast sieben Millionen Quadratmeter Lo-gistikflächen im Bau und sind nahezu komplett vorvermietet. Das entspricht einem Zuwachs von 35 Prozent gegen-über dem Vorjahr, wie JLL meldet. Alexandra Tornow, EMEA Logistics & Industrial Research: „Die Projektent-wicklungen haben ein Niveau erreicht, wie wir es zuletzt während der Boom-Jahre 2007/2008 beobachtet haben. Spe-kulativ bauen werden Projektentwickler auch im zweiten Halbjahr nur in selte-nen Fällen, und wenn ,dann in Märkten wie Großbritannien und Deutschland. Auch wenn die Nutzernachfrage nach Logistikflächen weiter steigen wird, bleiben Projektentwickler im Gros sehr zurückhaltend.“ (MV) ◆ www.jll.de

Von April von Juni 2013 flossen 853,5 Millionen Euro in Sachwerte mittels Vermögensanlagen in der Rechts-form GmbH & Co.KG. Das Ergebnis entspricht damit annähernd dem des Vorjahresquartals (Q2/2012: 847,1 Mil-lionen Euro). Auf die einzelnen Monate verteilt haben Anleger im April 2012 253,3 Millionen Euro in Sachwerte in-vestiert, im Mai 340,6 Millionen Euro und im Juni 259,6 Millionen Euro. Das teilt der bsi Bundesverband Sach-werte und Investmentvermögen e.V. mit. Zuwächse verzeichneten Investitio-nen in Solaranlagen, Immobilieninvesti-tionen im Ausland sowie Flugzeugfonds und Portfoliofonds. Auch Immobilien-anlagen mit Objekten in Deutschland haben sich auf dem Niveau des Vorjah-

resquartals gehalten. Die fünf Assetklas-sen vereinen mit 729,4 Mio. Euro rund 85 Prozent aller Nettomittelzuflüsse in diesem Quartal auf sich. Leicht zurückgegangen ist das Geschäft mit institutionellen Investoren. Ihr Anteil an den Gesamtnettomittelzuflüssen lag bei 281,6 Millionen Euro, das entspricht 33 Prozent (Q2/2012: 340,5 Millionen Euro bzw. 40 Prozent). „Die Vielzahl der offenen Fragen zum Inkrafttreten des neu-en Kapitalanlagegesetzbuches hat Anbieter und Vertrieb auch im zweiten Quartal stark belastet. Das stabile Ergebnis ist vor diesem Hintergrund erfreulich, aber auch dem Sondereffekt zum Stichtag des 22. Juli geschuldet“, ordnet Eric Romba, Hauptgeschäftsführer des bsi das Er-gebnis ein. (DJ) ◆

Sachwertanlagen

platzierungsergebnisse im ersten Halbjahr 2013 weiter schwach

Wasserkraft

„Ein Asset mit potenzial“

Das Potenzial der Wasserkraft beträgt weltweit 3.800 Gigawatt (GW), damit ließe sich der globale Elektrizitätsbe-darf abdecken. Derzeit beträgt der Anteil der Wasserkraft an der Strom-versorgung 16,5 Prozent der globalen Stromproduktion. Der größte Teil der Kapazitäten, die bis 2035 aufgebaut werden sollen, entsteht in den BRIC- Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China). Bis 2035 sollen in Russland 18 Gigawatt (GW), in Brasilien 46 GW, in Indien 76 GW und in China 193 GW entstehen. Zur Finanzierung dieser Projekte sind in zunehmen-dem Maße ausländische Investoren gefragt. Das meldet Aquila Capital, ein Anbieter alternativer Kapitalan-lagen. Das Unternehmen hat zurzeit einen Fonds im Vertrieb, der in ein Portfolio aus fünf modernen Wasser-kraftwerken in der Türkei investiert. Zum Potenzial der Energiegewinnung durch Wasserkraft äußert sich Axel Stiehler, Geschäftsführer bei Aquila Capital: „Wachstumsländer verfügen nicht nur über die notwendigen geografi-

schen und hydrologischen Voraussetzun-gen, sondern haben, bedingt durch ihr Wirtschaftswachstum, auch ein starkes eigenes Interesse am Ausbau Erneuer-barer Energien.“ Weiterhin weist das Unternehmen darauf hin, dass der Investor ein mögliches Beteiligungs-angebot auf bestimmte Aspekte prüfen sollte (beispielsweise, ob eine staatlich garantierte Mindesteinspeisevergü-tung existiert). Zusätzlich besteht für aussichtsvolle Investitionen in Wachs-tumsländern zudem die Möglichkeit, eine Investitionsgarantie der Bundesre-gierung zu bekommen, meldet Aquila. Auf Anfrage von EXXECNEWS, wie Aquila das Potenzial von Wasserkraft-Investments in Deutschland beurteilt, antwortet Axel Stiehler: „In Deutsch-land sind nur noch sehr begrenzt Stand-orte für neue Wasserkraftwerke vorhan-den und das Preisniveau ist aufgrund der langen Lebensdauer der Anlagen sehr hoch. Hier liegt das Potenzial in erster Linie in der Modernisierung bestehender Wasserkraftwerke.“ (MV) ◆www.aquila-capital.de

Immobilien

Investorenumfrage zeigt weiter Vorsicht

Eine aktuelle Studie von Union Invest-ment Real Estate, einem Asset Mana-ger, ergab, dass europäische Immobili-enunternehmen wenig Zugeständnisse bei Lage und Nachhaltigkeit machen. Auf der Suche nach Auswegen aus der „Core-Falle“ zeigen die euro-päischen Immobilienunternehmen nur eine geringe Bereitschaft, er-höhte Investitionsrisiken auf sich zu nehmen. Kompromisse werden noch mit höchster Vorsicht einge-gangen, der erwartete Schwenk auf renditestärkere und damit risikorei-chere Investments – auch außerhalb Europas – lässt einstweilen noch auf sich warten. „Die Finanzmarktkrise erfordert insbesondere von sicherheits-orientierten Immobilien-Investoren die Beschäftigung mit alternativen Investi-tionsstrategien. Risikovermeidung durch die ausschließliche Orientierung auf die besten Bestandsobjekte in besten Lagen

kann zur Falle werden“, sagt Dr. Rein-hard Kutscher, Vorsitzender der Ge-schäftsführung der Union Investment Real Estate GmbH, Hamburg. Rund zwei Drittel (65 Prozent) der befrag-ten Immobilieninvestoren geben an, dass sich die Eurofinanzkrise auf ihre Anlagestrategie deutlich ausgewirkt hat. Zu den stärksten strategischen Anpassungen, die vorgenommen wur-den beziehungsweise in den nächsten zwölf Monaten erfolgen sollen, gehört bezeichnenderweise die Konzentration auf die westeuropäischen Kernmärkte (57 Prozent). „Core-Immobilien sind in den nachgefragten europäischen Märk-ten jedoch teuer. Sehr hohe Einstiegsprei-se sind die risikobehaftete Kehrseite einer zu starren Risikovermeidungsstrategie“, so Kutscher.“ Befragt wurden 150 In-vestitionsentscheider von Immobilien-unternehmen in Deutschland, Frank-reich und Großbritannien. (MV) ◆

EXXECNEWS

UNTErNEHMEN

5Nr. 1802. September 2013

Claus Jacobi ist tot

ANSICHTEN

Dr. Dieter E. JansenHerausgeber EXXECnews

Am 17. August starb Claus Jacobi. Er wurde 86 Jahre alt. Am Tag danach erschien ein Nachruf in der „Welt am Sonntag“, verfasst von Mainhardt Graf von Nayhauß mit der Überschrift „Journalist des Jahrhun-derts“. Nayhauß sagt im Vorspann: „Claus Jacobi leitete als Chefredakteur die „Welt am Sonntag“ und ging wegen der „Spiegel“-Affäre ins Gefängnis. Jetzt ist der große Autor und Blattmacher mit 86 Jahren gestorben.“ Was Graf von Nayhauß nicht wusste, ist die-ses: Ohne „Jaco“, wie ich ihn nennen durfte, gäbe es kein „Cash“-Magazin, vermutlich kein „Investment“ und auch kein anderes vergleichbares deutsches Finanzanlage-Ma-gazin. Alle wurden „Cash“ nachempfun-den. Es hätten auch viele Branchenpromis keine Bekanntheit erlangt. Finanzmessen würde es ebensowenig geben, wie ein Ra-tingwesen Geschlossene Fonds. Wie das? 1973 wurden Claus Jacobi und Dr. Paul C. Martin, der damals bekannteste Wirt-schaftsjournalist unseres Landes, Chefre-

dakteure der „Wirtschaftswoche (WiWo)“. Jacobi und ich kannten uns privat, deshalb lag es nahe, dass ich ihm meine Idee, eine Artikelserie mit Bewertungen Geschlosse-ner Fonds in „WiWo“ einzurichten, vortrug. „Jaco“ fand die Idee großartig. Am 1.Febru-ar 1974 erschien der erste „Daumen“-Artikel in „WiWo“. (Der Caesaren-Daumen war das Signet der Artikelserie) Aus diesem Anfang wurden regelmäßige Fondsberichterstat-tungen in „WiWo“, später dann in „Welt am Sonntag“. Bis 1983. Im September 83

startete ich das Magazin „Cash“. „Jaco“ wünschte mir Glück und schlug vor, dass der Springer-Verlag das Projekt begleiten sollte. Das scheiterte. Der Wunsch des Verlegers Axel Springer war es, alle Antei-le am Cash-Verlag zu besitzen. Ich wollte das nicht. Das Blatt wurde Marktführer. Ich startete Finanzmessen und brachte das Ratingwesen Geschlossene Fonds zur Blüte. Von „Jaco“ habe ich gelernt, wie ein Zei-tungschef arbeitet, wie ein Artikel Span-nung erhält, welche Themen in ein Blatt gehören und dass ein Blatt gedeiht, wenn positiv berichtet wird: „Sag dem Leser, was er tun soll, nicht was er lassen soll.“ Claus Jacobi, der „Journalist des Jahrhunderts“, wie Graf von Nayhauß formuliert, wurde auch zur Kernperson meines beruflichen Lebens und Wegbereiter des Branchenjour-nalismus Finanzdienstleistung. Kein Dank und keine Trauer können meine Gefühle zum Tode von Claus Jacobi beschreiben. ◆

Wölbern Invest Chef Schulte in Nöten

Wölbern im Kampf mit Anlegern, eine neue Runde in einer never en-ding story. Wie das „manager-ma-gazin online“ und das „Hamburger Abendblatt“ fast übereinstimmend berichten, werfen Anleger durch Gerichtsurteil den Chef von Wölbern Invest Heinrich Maria Schulte aus seinem Amt als Ge-schäftsführer. Gegen das Urteil vom 21.August wird Wölbern Invest weiter vorge-hen, schreibt „manager-magazin online“. Worum geht es in diesem schon Monate dauernden Streit, der in seiner Art einmalig in Deutsch-land ist: „Hintergrund ist ein bereits seit langem währender Streit zwischen dem Wölbern-Management und zahlreichen Fondsanlegern. Dabei geht es um möglicherweise unrecht-mäßig verwendete Gelder aus Fonds, um die Kürzung von Ausschüttungen

KArrIErE

Ab Oktober wird Nils Hemmer „Head of Wholesa-le and Third Party Distribution“ bei der Pioneer In-vestments Kapitalanlagegesellschaft mbH, München. Hemmer kommt von Fidelity Worldwide Investments, wo er seit 2008 als Leiter IFA und Insurance Sales für Deutschland beschäftigt war. ◆

Dr. Ralf Weller wurde zum 1. August 2013 zum Geschäftsführer der Project Fonds GmbH und der Project Fondsverwaltungs GmbH berufen. Matthias Hoffmann schied als Geschäftsführer der genannten Gesellschaften aus und ist jetzt Vorstand der neu ge-gründeten Kapitalverwaltungsgesellschaft Project In-vestment AG. ◆

Zum 1. September 2013 hat Bent Mühlena die Leitung der Abteilung Immobilienprojektmanagement bei der Union Investment Real Estate GmbH übernommen. Mühlena ersetzt Bernd Schade, der zum Kaufhauskon-zern Breuninger wechselt. Mühlena wird mit seinem Team die Verantwortung für die Realisierung und Qualitätssicherung von Neubauprojekten und Um- und Erweiterungsbauten aus dem Bestand übernehmen. ◆

Nils Hemmer

Bent Mühlena

Dr. Ralf Weller

und um ein Liquiditätsmanagement-system...“ Jetzt „...werden nach der nachträglich durchgeführten Abstim-mung nun auch die beiden Objekte des Fonds „Holland 56“ am Verkauf teilnehmen. Das zum Verkauf ste-hende Portfolio umfasst damit laut Wölbern Invest insgesamt 18 Immobi-lien mit einem Investitionsvolumen in Höhe von rund 950 Millionen Euro“, schreibt „manager-magazin online“. Wölbern weist die Vorwürfe zurück, sie seien nur von einer Handvoll Anlegern vorgebracht worden. Geld sei nicht verschwun-den, sondern ausgeschüttet wor-den (Hamburger Abendblatt). Wölbern beabsichtigt Immobilien von 24 Fonds zu verkaufen. Das zum Verkauf stehende Portfolio hatte ein Investitionsvolumen von 950 Millionen Euro, so das „Hamburger Abendblatt“. (DJ) ◆

„Sag dem Leser was er tun soll, nicht was er lassen soll“

MLp: Einbruch beim EBIT um 62 prozent

Im ersten Halbjahr 2013 betrug das EBIT von MLP, einem in Deutsch-land führenden Finanz- und Ver-mögensberater, 4,9 Millionen Euro. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 15,4 Millionen Euro. Die Gesamterlöse lagen mit 224,3 Mil-lionen Euro um 4 Prozent unter dem Vergleichszeitraum des Vor-jahres (233,7 Millionen Euro). Die Provisionserlöse befanden sich unge-fähr auf dem Niveau des Vorjahres; 2013: 98,1 Millionen Euro, 2012: 99,3 Millionen Euro. Vorstands-vorsitzender Dr. Uwe Schroeder-Wildberg: „Unsere Marktbedingungen sind nach wie vor schwierig, das zeigt das zweite Quartal einmal mehr. In der Altersvorsorge und insbesondere der Krankenversicherung agieren viele Kunden derzeit abwartend – obwohl die Zahl der Beratungsgespräche hoch

ist. MLP hat sich in den vergangenen Jahren auf dieses schwierige Umfeld eingestellt und bewiesen, auch unter diesen Bedingungen erfolgreich arbei-ten zu können. Auch deshalb sind wir zuversichtlich für das zweite Halbjahr und erwarten neben einer Fortsetzung der sehr guten Entwicklung im Ver-mögensmanagement eine deutliche Beschleunigung in den übrigen Bera-tungsfeldern.“ Im Bereich Altersvorsorge sanken die Umsätze von MLP auf 83,5 Millio-nen Euro. (Vorjahr: 97,4 Millionen Euro). Das Unternehmen wird nach eigener Auskunft im Geschäftsjahr 2013 erhöhte Ausgaben von rund 8 Miollionen Euro tätigen, u.a. für Zu-kunftsinvestitionen oder um durch einmalige Anschubkosten die Auf-wendungen für die darauffolgenden Geschäftsjahre zu entlasten. (MV) ◆

www.mlp.de

Claus Jacobi(1927-2013)

Die Infinus AG Finanzdienstleis-tungsinstitut, Dresden, bleibt, gemes-sen an der absoluten Höhe der Provi-sionserlöse, weiterhin Deutschlands Haftungsdach Nummer eins. Dies ist das Ergebnis der aktuellen Erhebung des Fachmagazins „Cash“. Demnach führt Infinus AG Finanzdienstleis-tungsinstitut mit einem Gesamtum-satz von 43,49 Millionen Euro im Ge-schäftsjahr 2012/2013 die Hitliste der Haftungsdachanbieter an. Die „Cash“ Hitliste besteht seit 1986. Sie ist das einzige Vergleichsbarometer dieser Art.Hintergrund der Bewertung ist eine Umfrage unter den nicht konzernge-bundenen Anbietern mit einer Erlaub-nis als gebundener Agent für die erwei-terte Beratung in Finanzinstrumenten nach dem Kreditwesengesetz (KWG). Infinus ist zum vierten Mal in Folge auf dieser Spitzenposition. (DJ) ◆

www.infinus.de

Infinus Gruppe Future Business

Die Future Business KG aA, Dres-den hat vom Hoppenstedt Credit-Check zum dritten Mal hintereinan-der ein Top Rating erhalten. Mit der Vergabe der Note „1“ auf einer Skala von 1 bis 6 gehört das Emissionshaus zu den besten 4,9 Prozent unter 4,7 Millionen deutschen Unternehmen, die von der Wirtschaftsauskunft ak-tuell bewertet wurden. „Die wiederholte Auszeichnung der Jahre 2011, 2012 und 2013 für eine herausragende Bonität bringt die Fu-ture Business KG aA in die besondere Kategorie der Silberzertifikate. Diese erreichen Unternehmen mit einer hohen Nachhaltigkeit im Bereich der Kreditwürdigkeit – aus Sicht des Cre-ditChecks ein deutliches Zeichen für Beständigkeit mit einer stabilen und gesunden Entwicklung“, schreibt das Unternehmen auf seiner Homepage. (DJ) ◆ www.fubus.de

EXXECNEWS

KoMMENTArE

6 nr. 1802. september 2013

„Die Anzahl neu angebotener Ansparfonds ist stark zurückgegan-gen meldet die Analyseagentur Scope. EXXECnews hat diese Meldung überprüft. Lesen Sie S.2 unsere Topstory. Zusätzlich haben wir zwei Vertriebe gebeten, ihre Meinungen zur Zukunft von Ansparfonds zu äußern:

Sind Ansparfonds noch aktuell oder wirklich ein Auslaufmodell?„Wir sehen das wie Scope“. „Es ist aber nicht auszuschließen, dass es zukünf-tig Fondsinitiatoren mit innovativen Konzepten für diesen Bereich gibt.“ Dr. Frank Schuhmann, Chefanalyst dima24.de, Unterföhring„Die für uns relevanten und von uns be-fragten Initiatoren gehen zur Zeit davon aus, dass sie auch unter den Regeln des KAGB risikogemischte Ansparfonds ab 10.000 Euro Zeichnungssumme in den Markt bringen können. Insofern hat der Ansparfonds aus unserer derzeitigen Sicht durchaus eine positive Zukunft vor sich. Die geringen Neu-Billigungen vor dem 21.7.2013 hängen wohl eher mit den

Unsicherheiten vor der Verabschiedung der AIFM-Umsetzungsrichtlinie zusam-men.“ Hans-Otto Lessau, Vorstand Brenneisen Capital AG, WieslochWelche Argumente verwenden Sie heute für oder gegen Ansparfonds in Ihrer Beratungspraxis?Schuhmann: „Grundsätzlich raten wir von Ansparfonds in der bisher be-stehenden Form strikt ab. Der Privat-anleger profitiert bei Geschlossenen

Fonds – anders als bei Investmentfonds – nicht vom Preisvorteil des sogenannten Durchschnittskosten-Effekts. Denn die Zielinvestments von unternehmerischen Beteiligungen haben einen festen Preis, der bei Übernahme des Fondsobjekts in einer Summe fällig wird. Der Anleger muss bei einem Ansparfonds also nicht nur die Kosten des Zielobjekts tragen, sondern auch die Kreditkosten für die Zwischenfinanzierung des Kaufs. Die ur-

sprüngliche Idee des Ansparens, bei einem schrittweisen Einstieg von schwankenden Kursen – wie beispielsweise am Aktien- und Rentenmarkt – zu profitieren, ent-fällt damit. Außerdem sind Ansparfonds für den An-leger eindeutig zu teuer.“ Lessau: „Für sich betrachtet sind aus un-serer Sicht gerade Ansparfonds geeignet, innerhalb des Fonds durch Beteiligung an verschiedenen Assetklassen, verschie-denen Zielfonds oder verschiedenen Pro-jektentwicklungen zu unterschiedlichen Zeitpunkten für eine angemessene Risi-kostreuung zu sorgen. Bei erfahrenen Ini-tiatoren und vertretbaren Kostenstruktu-ren können sich somit sehr wohl sinnvoll Kundenpotenziale heben lassen.“ ◆

Ansparfonds: Wo sind sie geblieben?

EXXECNEWS

Für sie gelesen • Fachpresse • studien/reports • Bücher

7Nr. 1802. September 2013

Britische Anlageberater pas-sen sich zügig neuer Finanz-marktrichtlinie an

Anfang 2013 ist in Großbritannien das Regelwerk „Retail Distribution Review“ (RDR) in Kraft getreten. Es gilt als eine der weitreichendsten Regulierungen in der britischen Finan-zindustrie seit Jahrzehnten, verbietet es doch im Vorsorgebereich grundsätzlich Provisionszahlungen der Produktan-bieter an Finanzberater und Makler. Für sie besteht nun außerdem die Pflicht zur vollständigen Offenlegung der Beratungskosten, und es wurden hohe Qualifikationsstandards für Makler und Finanzberater eingeführt. Das Fachmagazin „AssCompact“ be-richtet über eine Untersuchung der Aufsichtsbehörde FCA (Financial Conduct Authority), aus der hervor-geht, wie Beratungsgesellschaften die ersten Schritte zur Umsetzung einzel-ner Kernpunkte der RDR gelingen. Die Untersuchung zeigt, dass die Mehrheit der Beratungsgesellschaften bei der Umsetzung erster Kernpunkte der neuen Richtlinie erfolgreich ist und allgemein die Bereitschaft zur schnel-len Anpassung an die Richtlinie be-steht. (JPW) ◆ Quelle: www.asscompact.de

optimismus auf dem deut-schen Beteiligungsmarkt gedämpft

Der Optimismus auf dem deutschen Beteiligungsmarkt lässt im zweiten Quartal 2013 etwas nach: Das „Ger-man Private Equity Barometer“ geht um 3,7 Zähler auf 36,5 Punkte zu-rück. Der vom Bundesverband deut-scher Kapitalgesellschaften e.V. (BVK) und der Förderbank KfW quartalswei-se ermittelte Geschäftsklimaindikator liegt damit nur noch leicht über seinem langfristigen Mittelwert (36,1 Punkte). Die Stimmung der Frühphasenfinan-zierer kühlt im zweiten Quartal stark ab (minus 16,9 Zähler) auf 26,6 Punk-

te. Die Umfrageteilnehmer bewerten sowohl die Fundraisingsituation als auch die Exitmöglichkeiten deutlich besser als im vorherigen Quartal. Die zuletzt negativen Bewertungen der Gründungs- und Innovationstätigkeit drücken jedoch auf die Stimmung im Beteiligungsmarkt. Die nachlassende Zuversicht der Frühphasenfinan-zierer schlägt sich vor allem in den Geschäftserwartungen für die kom-menden sechs Monate nieder (minus 6,1 Zähler). Die aktuelle Geschäftsla-ge wird hingegen nur leicht schlech-ter (minus 1,2 Zähler) beurteilt, weil hier den negativen Bewertungen im Frühphasensegment die noch gute Ge-schäftslage der Spätphasenfinanzierer gegenübersteht.BVK-Geschäftsführerin Ulrike Hin-richs kommentiert die zweigeteilte Stimmung im Beteiligungsmarkt: „Der Stimmungsaufschwung in der Spätphase ist erfreulich und hängt in starkem Maße auch mit der robusten wirtschaftlichen Lage in Deutschland zusammen. Der positive Ausblick lässt auf ein erfolgreiches zweites Halbjahr mit regem Investitionsgeschäft hoffen. Die kritische Stimmung im Frühpha-sensegment sollte nicht über die weiterhin entscheidende Bedeutung von Venture Capital für die Innovationsfinanzierung hinwegtäuschen.“ (JPW) ◆ Quelle: www.bvkap.de, www.kfw.de

Immobilien bleiben beliebteste Kapitalanlage

Deutschlandweit ist das Immobili-eninvestment derzeit die bevorzug-te Anlageform. Wie die aktuelle Quartalsbefragung „Grundinvest Report“ des Münchner Bauträgers Euro Grundinvest ergeben hat, wür-den 64,9 Prozent der Privatanleger in Deutschland direkt in Immobilien investieren. Im Vergleich zum ersten Quartal beträgt die Steigerung 3,7 Prozentpunkte. Nach wie vor will jeder fünfte Deutsche (19,9 Prozent) in den nächsten sechs Monaten eine Immobilie kaufen. Insbesondere in den Großstädten ist der Wille zur Investi-tion stark ausgeprägt. In Frankfurt am Main gaben 34 Pro-zent der Privatanleger an, im kommen-

den halben Jahr eine Immobilie kaufen zu wollen. „In München ist die Bereit-schaft zum baldigen Kauf einer Immo-bilie im Vergleich zum vorangegangenen ,Grundinvest Report‘ zwar um 29 Pro-zentpunkte gesunken. Dennoch würde in München jeder Vierte demnächst eine Immobilie erwerben. Das ist deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt“, erläutert Martin Greppmair, Chef-projektentwickler von Euro Grundin-vest, die regionalen Zahlen.Wie alle anderen privaten Investo-ren geben auch die Münchener (70 Prozent) der direkten Investition in Immobilien den Vorrang. Besonders beliebt ist die Anlageklasse jedoch in Köln (75 Prozent). Darüber hinaus würden die Deutschen ihr Geld am ehesten in Aktien (51 Prozent) und Gold (46,1 Prozent) umschichten. Die Präferenz für das Betongold schlägt sich auch auf das individuelle Investiti-onsvolumen nieder. Dazu Greppmair: „Knapp ein Drittel der Anleger würde die Mehrheit seines Kapitals direkt in Immobilien investieren. 33,8 Prozent der Befragten würden mindestens ein Viertel ihres Vermögens indirekt in Fonds oder Genussrechte anlegen.“ (JPW)◆

Quelle: www.euro-grundinvest.de

problem Ausbau Stromnetze: Besser Windparks vor ort aufstellen!

Mitte Juni stieg der Wind- und Solar-energieanteil an der Stromerzeugung in Deutschland erstmals auf über 60 Prozent. Davon stellte die Windenergie mit einer Leistung von 9.300 Megawatt (MW) 19 Prozent. Um Windenergie aus den ertragreichen norddeutschen Standorten ihrer Erzeugung in die süddeutschen Zentren des Verbrauchs zu transportieren, müssen die Strom-netze massiv ausgebaut werden – was hohe Investitionen notwendig macht. Um die Versorgungssicherheit auch künftig garantieren zu können, sollen der Bundesregierung zufolge im Rahmen des Netzentwicklungsplans gut 2.800 km zusätzliche Stromtras-sen entstehen, weitere 2.900 km des bereits bestehenden Hochspannungs-netzes sollen optimiert werden. Hierfür

IMprESSUM

Verantwortlich i.S.d. HH Pressegesetzes:BNT Büro für Nachrichten und Trends GmbHSportallee 41, 22335 HamburgTel.: +49 (0)40/ 69 45 96 77Fax: +49 (0)40/ 69 45 96 78E-Mail: [email protected]: Dr. Dieter E. Jansen (DJ)Verantwortlich für diese Ausgabe:Dr. Dieter E. Jansen (DJ)Redaktion: Hadi Karimzadeh (HK), Maximi-lian Volz (MV), Jan Peter Wolkenhauer (JPW)Autoren: Ablavi Marga Schmidt-ZangoChef v. Dienst: Ines FenglerAnzeigen: Jürgen WillertE-Mail: [email protected] / Design: deVico, HamburgPreis 2,50 €. Nächste Ausgabe 16. September 2013Hinweis: Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Verfassers und nicht unbedingt die der Redak-tion wieder. © EXXECNEWS sind sämtliche Rechte vorbehalten. Nachdruck, Übernahme in elektronische Medien oder auf Internetseiten - auch auszugsweise - nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.Dieser Ausgabe liegt bei: EXXECNEWSLEGAL Beilage 6Gültige Anzeigenpreise vom 01.01.2013

liegen die Kosten nach Schätzungen der Bundesregierung bei zehn Milli-arden Euro. Unter Einbeziehung der geplanten Offshore-Anbindung, also den Transport des auf hoher See er-zeugten Stromes an Land, könnten die Kosten sogar um ein Vielfaches höher ausfallen, schätzt die Regens-burger Investmentgesellschaft Lacuna, und zeigt eine Alternative auf. „Unterschätzt wird an diesem Punkt die Bedeutung des dezentralen Ausbaus Er-neuerbarer Energieträger, insbesondere von Windenergie, die in Deutschland zu den meistgenutzten alternativen Energiequellen gehört“, erläutert Ver-triebsdirektor Ingo Grabowsky. „Eine kostengünstige Alternative zum teuren Netzausbau ist es, Windparks dort zu errichten, wo der Strom auch tatsäch-lich verbraucht wird. Denn damit lässt sich der Bedarf an Fernübertragungen deutlich reduzieren.“ (JPW) ◆ Quelle: www.lacuna.de

Immobilienvermietungen und Investments in Europa: Gute Stimmung in Deutschland

Nach Angaben des aktuellen „RICS Global Commercial Property Sur-vey“ sind Deutschland und Belgien die beiden einzigen europäischen Märkte, auf denen die Stimmung sowohl auf dem Vermietungs- als auch dem Invest-mentmarkt für Gewerbeimmobilien im zweiten Quartal 2013 positiv ist. Die Hauptindikatoren des Immobilien-marktes in Europa weisen dagegen ein eher schwaches Bild auf. Damit spiegeln sie die andauernde Rezession in der Region wider. Obwohl sich in anderen europäischen Märkten wie Spanien, Griechenland oder Polen die Investitionslaune aufhellt, muss sie sich erst noch in höheren Kapi-talwerten niederschlagen. In Belgien, Österreich, der Schweiz und Irland ge-schieht das bereits. Deutschland, die größte Volkswirtschaft Europas, bil-det weiterhin eine positive Ausnahme, was die Wachstumsaussichten und die Stimmung auf dem Immobiliensektor angeht. Das Land zieht weiterhin Inves-toren an, so dass der „RICS Investment Sentiment Index“ von 18 auf 22 gestie-gen ist. (JPW) ◆ Quelle: www.ricseurope.eu

EXXECNEWS

FroM THE DESK

8 nr. 1802. september 2013

Durch das neue KAGB gerät die Haf-tung der AIFM und der Treuhänder als Verwahrstellen sowie deren versi-cherungsmäßige Absicherung in den Fokus. Zwar war schon bislang eine Absicherung der im Fondsbereich tätigen Unternehmen gegenüber Haftpflichtansprüchen in Form von Vermögensschadenhaftpflichtversi-cherungen üblich, nunmehr besteht jedoch für die als Verwahrstelle täti-gen Treuhänder zudem eine Pflicht zum Abschluss einer Berufshaft-pflichtversicherung. Am 22. Juli dieses Jahres ist das AIFM-Umsetzungsgesetz in Kraft getreten. Neu entstanden ist unter Streichung des Investmentgesetzes das Kapitalan-lagegesetzbuch (KAGB). Ebenfalls neu sind die nunmehr im KAGB veranker-ten Haftpflichtversicherungen zur Absi-cherung von Berufshaftungsrisiken für Verwalter alternativer Investmentfonds (AIFM) und für Verwahrstellen.Neben den in § 25 Abs. 1 und 4 KAGB geforderten Eigenmitteln, müssen AIFM gemäß Abs. 6 über zusätzliche Eigenmittel zur Abdeckung potentieller Berufshaftungsrisiken verfügen, welche alternativ durch eine Berufshaftpflicht-versicherung ersetzt werden können. Die Anforderungen an die Versicherung sind in Art. 15 der europäischen Level-2-Verordnung zur AIFM-Richtlinie, die in Deutschland allgemeine Gültigkeit und unmittelbare Wirkung hat, kon-kretisiert. Es werden qualitative und quantitative Anforderungen an den Ver-sicherungsschutz festgelegt: so muss eine Berufshaftpflichtversicherung u.a. eine Anfangslaufzeit von mindestens einem

Jahr haben, eine Kündigungsfrist von mindestens 90 Tagen und die in Art. 12 Abs. 1 und 2 Level-2-VO definierten Berufshaftungsrisiken abdecken. Zudem sind für vereinbarte Selbstbehalte wohl zusätzliche Eigenmittel vorzuhalten (ver-gleiche insoweit die etwas unglückliche Übersetzung von Art. 15 Abs. 2). Der Versicherungsschutz für eine Einzelfor-derung soll dabei mindestens 0,7 Pro-zent, für sämtliche Forderungen eines Jahres mindestens 0,9 Prozent des nach Art. 14 Abs. 2 Level-2-VO berechneten Werts der Portfolios der von dem AIFM verwalteten AIF entsprechen. Damit der Versicherung auch die kapitalersetzende Funktion zukommt, ist es zwingend er-forderlich, dass die gesetzlichen Vorga-ben abgedeckt und notwendige Anpas-sungen vorgenommen werden. Zudem sollte beachtet werden, dass der Versiche-rungsschutz nicht durch einen zu weiten Deckungsumfang und den Einschluss sachfremder Risiken entwertet wird. Der Abschluss der Haftpflichtversiche-rung dürfte dabei in der Regel die für den AIFM zu bevorzugende Alternative darstellen, um die Anforderungen aus § 25 Abs. 6 KAGB zu erfüllen. Zunächst wird das eigene Kapital durch die Ver-sicherung im Schadenfall geschont und

die Kosten für die Bereithaltung des Eigenkapitals gespart bzw. vorhande-ne Mittel können unabhängig von den Vorgaben des § 25 Abs. 7 KAGB genutzt werden. Auch die Vorteile für die An-spruchsteller liegen auf der Hand, da die für Ansprüche zur Verfügung stehende Haftungssumme gewöhnlich deutlich höher sein wird als die Eigenmittel.Die Verwahrstellen haben die Verwah-rung der Vermögensgegenstände und bestimmte Kontrollfunktionen zur Aufgabe. Nach dem KAGB besteht unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit, einen Treuhänder als Verwahrstelle zu beauftragen. Gemäß § 80 Abs. 3 S. 2 KAGB muss der Treu-händer über ausreichende finanzielle Ga-rantien verfügen. In ihrem Merkblatt zu den Anforderungen an Treuhänder als Verwahrstelle nach § 80 Abs. 3 KAGB spezifiziert die BaFin diese Anforde-rungen und führt insoweit aus, dass der Treuhänder über eine Haftpflicht-versicherung sowie ein fixes Kapital von mindestens 150 000 Euro verfügen muss. Versicherungsschutz wird für den Treuhänder als Verwahrstelle somit als obligatorisch vorausgesetzt und zudem die Gewährung eines Direktanspruches entsprechend § 115 (ohne Abs. 1 Nr. 1) Versicherungsvertragsgesetz in den Versicherungsbedingungen angeordnet.Die Mindestversicherungssumme orien-tiert sich an dem eingezahlten Kapital der verwahrten AIF und beträgt für alle Ansprüche aller Anleger sämtlicher vom Treuhänder verwahrter AIF zehn Prozent des in die AIF eingezahlten Ka-pitals, mindestens jedoch eine Million Euro pro Fonds. Die Versicherung kann entweder auf Gesellschaftsebene zur Abdeckung sämtlicher Ansprüche aus

der Verwahrstellentätigkeit oder als Ob-jektversicherung, also zur Absicherung für die Tätigkeit je Fonds, bestehen. Zu beachten ist auch hier, dass der Versiche-rungsschutz nicht durch den Einschluss von der Verwahrstellentätigkeit fremden Risiken unzulässig ausgehöhlt werden darf. Der Deckungsschutz sollte sich daher am gesetzlichen Pflichten- und Haftungsumfang der Verwahrstel-len orientieren. Bei der Absicherung auf Gesellschaftsebene ist zudem im Schadenfall zu prüfen, ob nach der Inanspruchnahme der Versicherung noch ausreichend Schutz für die übri-gen Fonds gegeben ist. Insoweit wären ggf. sog. Sublimits je Fonds eine Mög-lichkeit, um zu verhindern, dass durch Ansprüche einen Fonds betreffend über die Mindestdeckungssumme je Fonds hinaus die gesamte Deckungssumme verbraucht wird.Es ist also festzuhalten, dass der Treu-händer Versicherungsschutz zwingend benötigt. Für AIFM ist eine Berufs-haftpflichtversicherung zwar nicht ver-pflichtend, jedoch aus den genannten Erwägungen heraus zu empfehlen. ◆

Unsere Autorin:Ablavi Marga Schmidt-Zango, Rechtsanwä[email protected]

KAGB Fondsmanager und Treuhänder

Jetzt gilt Versicherungspflicht

DUAL Deutschland GmbH:

Dual Deutschland, mit firmensitz in Köln, ist seit 2005 als spezialist für ver-mögensschaden-Haftpflichtversicherun-gen wie D&O-, e&O-, prospekthaftungs-

und ipO-versicherungen aktiv. Dual Deutschland gehört zur Dual interna-tional group, london. Diese spezialisier-te underwriting agency ist bereits seit 1998 tätig und weltweiter Markführer in den oben genannten segmenten. Dual international erreicht mit seinen über 200 Mitarbeitern in 18 Zeichnungsbü-ros eine jährliche prämie von über eur 300 Mio.www.dualdeutschland.com

EXXECNEWSLEGAL

§◆ Rückforderungen von Auszahlungen

Beilage 6, Ausgabe 1802. September 2013

„EXXECNEWSLEGAL“ präsentiert in Zusammenarbeit mit vielen namhaften Anwalts - und Wirtschaftprü-fungskanzleien wichtige rechtliche Themen. Es werden alle redaktionellen Bereiche, Geschlossene Fonds, Investmentfonds, Lebensversicherungen, Vertriebe, Initiatoren (AIFM) und sonstige Rechtsgebiete, die im Zusammenhang mit Finanzdienstleistungen relevant sind, behandelt. Selbstverständlich verfolgen wir auch Anregungen unserer Leser oder bitten die Autoren um Stellungnahme zu Themen, die unsere Leser beschäftigen. Wenden Sie sich einfach an [email protected].

Seit dem 26.07.2013 musste eine Reihe von Schiffsfonds, die von der Dr. Peters Group initiiert wurden, Insolvenzantrag stellen. Als Ursache benennt das Emissionshaus neben den anhaltend schwierigen wirt-schaftlichen Rahmenbedingungen insbesondere die Urteile des Bundes-gerichtshofs (BGH) vom 12.03.2013 (Aktenzeichen II ZR 73/11 und II ZR 74/11). Gegenstand der Urteile waren Klagen zweier Dr. Peters Schiffsfonds (DS-Fonds Nr. 38 und DS-Fonds Nr. 39) gegen Gesellschafter, die sich der Rückzahlung gewährter gewin-nunabhängiger Ausschüttungen, also Auszahlungen aus der Liquidität, die als Entnahme der Einlage bewertet werden, verweigert hatten. Während das Landgericht Dortmund und das Oberlandesgericht Hamm der Klage stattgegeben bzw. die stattgebenden Urteile bestätigt hatten, entschied der Bundesgerichtshof, dass es dem Rückforderungsbegehren der Fonds an einer Rechtsgrundlage mangele. Hintergrund war, dass in den Ge-sellschafterverträgen der Dr. Peters-Fonds geregelt war, dass Ausschüt-tungen auf ein „Darlehenskonto“ gebucht werden sollten. Hatten die vorinstanzlichen Gerichte hierin noch eine hinreichende Grundlage für die Rückforderung erkannt, da sich einem „durchschnittlich begab-ten“ Anleger aus der Formulierung „Darlehenskonto“ ergäbe, dass die Ausschüttungen nicht unwiderruf-

lich erfolgen sollten, konnte der Bun-desgerichtshof dieser Auslegung nicht folgen. Darüber hinaus hatte der Bundesgerichtshof festgestellt, dass auch Beschlüsse über die Rückforde-rung von Ausschüttungen jedenfalls gegenüber denjenigen Gesellschaf-tern, die dem nicht ausdrücklich zu-gestimmt hatten, unwirksam seien, sofern eine Nachschusspflicht gesell-schaftsvertraglich ausgeschlossen sei.Die Auswirkungen der Urteile sind nach Angaben der Dr. Peters Group deshalb so gravierend, weil die auf die - nach den Urteilen des BGH rechts-widrigen - Rückforderungsbegehren eingegangenen Zahlungen nunmehr als Verbindlichkeiten bilanziert wer-den mussten und erst hierdurch eine bilanzielle Überschuldung eingetre-ten sei. Ferner wurde seitens des Ini-tiators betont, dass der Liquiditätsbe-darf der nunmehr insolventen Fonds mit einer Ausnahme darin bestanden habe, nach dem Verkauf der Schiffe eine geordnete und kostenschonende Abwicklung zu ermöglichen.Es dürfte allerdings zu kurz greifen, die Hauptursache für die Insolvenzen in den Urteilen des Bundesgerichts-hofs zu suchen. Zum einen bestan-den trotz Bestätigung durch oberge-richtliche Entscheidungen insofern prozessuale Risiken für die Vorge-hensweise der Fonds, als der Bun-desgerichtshof bereits mit Urteil vom 20.06.2000 (Aktenzeichen II ZR 218/00) entschieden hatte, dass Ge-

sellschafterverträge von Publikums-gesellschaften einer AGB-ähnlichen Kontrolle unterliegen und damit ins-besondere das Bestimmtheits- und Transparenzgebot zu berücksichtigen waren. Rechtliche Sicherheit bei der Auslegung der Gesellschafterverträge bestand daher nicht.Zum anderen dürfte auch die Verun-sicherung einiger Gesellschafter viel-fach Ursache für die Zahlungsverwei-gerung gewesen sein. Beispielhaft sei hier auf die Kommunikation in dem DS-Fonds Nr. 45 (MS Cape Race) verwiesen, in dem die vorläufige Li-quiditätsberechnung zur Abwicklung inhaltlich und rechnerisch unschlüs-sig war. Wurde dort zunächst eine „rechnerische“ Inanspruchnahme des Kontokorrents zunächst mit 4,1 Mil-lionen US-Dollar angegeben, belief sich diese Position später ohne nähere Erläuterung auf 4,1 Millionen Euro und zuletzt auf 5,5 Millionen US-Dollar. Hier überrascht es nicht, dass den zur Vermeidung einer Insolvenz notwendigen Maßnahmen offenbar kein Vertrauen geschenkt wurde.Auch in rechtlicher Hinsicht gab es Anlass, an der Zweckmäßigkeit einer Erfüllung des Rückforderungs-begehrens zu zweifeln. Denn aus den Schreiben einiger Fonds ging nicht hervor, ob es sich bei den geforderten Zahlungen auch tatsächlich um die Rückzahlung von Ausschüttungen handelt. Es bestand daher die Un-wägbarkeit, dass der Insolvenzver-

◆ EXXECNEWSLEGAL wird präsentiert von PROSAVUS AG

walter in einem nach wie vor mög-lichen Insolvenzfall etwaige (Rück-)Zahlungen nicht als Leistung auf die Einlage bewerten würde. Eine erneute Inanspruchnahme konnte also nicht ausgeschlossen werden.Eine weitere wesentliche Ursache für die Insolvenzen dürfte nach alldem also auch in der Kommunikation der jeweiligen Fonds zu sehen sein. Offenbar konnten die Gesellschaf-ter von der Notwendigkeit und den Vorteilen der vorgeschlagenen Maß-nahmen gegenüber einer anderenfalls unausweichlichen Insolvenz nicht überzeugt werden.Abschließend ist anzumerken, dass die aktuellen Insolvenzanmeldungen von Dr. Peters-Fonds einige Rechts-anwälte dazu veranlasst haben, be-troffenen Anlegern die Überprüfung

◆ Unser Autor

Olaf MethnerRechtsanwalt, Fachanwalt für Bank- und KapitalmarktrechtRechtsanwälte Baum�Reiter & Collegen, Dü[email protected]

Fortsetzung nächste Seite

EXXECNEWSLEGAL §

Fortsetzung von Seite 1

◆ Kreditvergabe für Wohnimmobilien

von Rückabwicklungsansprüchen anzuraten. Die aktuell betroffe-nen DS-Fonds wurden allerdings ausnahmslos vor den Jahren 2002 aufgelegt und vertrieben. Etwaige Schadenersatzansprüche im Zusam-menhang mit dem Beitritt unterlägen damit der stichtagsbezogenen zehn-jährigen Höchstverjährungsfrist

Das mit der Bundesanstalt für Fi-nanzdienstleistungsaufsicht (Ba-Fin) abgestimmte Muster enthält hilfreiche Bearbeitungshinweise für die Erstellung und Abfassung von Anlagebedingungen. Es ist insofern als Orientierungshilfe zu verstehen und nicht verbindlich. Die Musteranlagebedingungen sind von der erstellenden Kapi-talverwaltungsgesellschaft (KVG) zwingend auf den konkreten alter-nativen Investmentfonds (AIF) zu individualisieren, entsprechend an-zupassen, zu ergänzen oder umzu-formulieren. Zu diesem Zweck ist das Muster mit seinen Bausteinen flexibel gehalten. Ziel des Musters ist, das Geneh-migungsverfahren für geschlossene Publikums-InvestmentKGs mög-lichst reibungslos zu gestalten und wenn möglich zu beschleunigen.

Die EU will Immobilienkredit-nehmer besser schützen. Bereits im September dürfte die neue Woh-nimmobilienkreditrichtlinie vom EU-Parlament verabschiedet wer-den. Auf Banken und Versicherer kommen umfangreiche Änderungen zu. Bisher hat jedoch noch kein Ins-titut mit konkreten Vorbereitungen angefangen. Wer zum nationalen Inkrafttreten sicher fertig sein will, muss jetzt die Weichen stellen. Das zeigt eine aktuelle Markteinschät-zung von Steria Mummert Consul-ting.Eine lange Kompromisssuche nähert sich ihrem Ende. Nach der Stellung-nahme des Wirtschaftsausschusses der Europäischen Union steht die Wohnimmobilienkreditrichtlinie kurz vor ihrer Verabschiedung. Darin geht es unter anderem um qualitative Anforderungen an be-ratende Bankmitarbeiter, vorver-tragliche Informationspf lichten und eine Vereinheitlichung bei der Berechnung des effektiven Jahres-zinses sowie Aussagen zur vorzeiti-gen Rückzahlung des Kredits. Diese

nach § 199 Abs. 4 BGB und sind damit spätestens zum 31.12.2011 verjährt. Auch die Aufrechnung mit Schadenersatzansprüchen gegen (be-rechtigte) Rückforderungsansprüche ist nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs weder gegenüber dem Insolvenzverwalter, der Fonds-gesellschaft noch dem Treuhänder gegenüber möglich (BGH, Urteil

„Die Muster-Anlagebedingungen sind ein wichtiges Element in dieser frühen Phase nach Inkrafttreten des KAGB, das wir gemeinsam mit den Mitgliedern im Verband und ande-ren erarbeitet haben. Mit solchen Mustern schaffen wir Orientierung und tragen zu Rechtssicherheit bei. Hier zeigt sich, wie wichtig die Ver-bandsarbeit gerade jetzt ist“, so Eric Romba, Hauptgeschäftsführer des bsi.Ein Baustein für die Darstellung der Kosten in den Anlagebedin-gungen wird aktuell noch mit der BaFin abgestimmt. Sobald dies abgeschlossen ist, wird der Ver-band ein entsprechendes Update der Musteranlagebedingungen für geschlossene Publikums-Invest-mentKGs veröffentlichen. Hintergrund: Wesentliche Doku-mente einer geschlossenen Beteili-

Neuerungen sollen Kreditnehmer besser informieren und schützen. Die Umsetzung macht bei Finanz-dienstleistern jedoch umfangreiche Änderungen notwendig.„Der gesamte Kreditvergabeprozess für Wohnimmobilienkredite muss auf den Prüfstand gestellt und an die Anforde-rungen der neuen Richtlinie angepasst werden“, sagt Dirk Lange, Bankex-perte von Steria Mummert Consul-ting. „Anpassungen sind notwendig in der EDV, dem Dokumentenwesen, den Compliance-Regelungen, der Dokumentation sowie der Schulung und Kontrolle von Mitarbeitern und Vermittlern.“ Künftig müssen Kre-ditvermittler in Zertifizierungsver-fahren ihre Kompetenz nachweisen, um entsprechend tätig werden zu können. Nach der für September erwarteten Verabschiedung muss die Richtli-nie über Wohnimmobilienkredit-verträge noch national ausgestaltet werden. Das entsprechende deutsche Gesetz tritt vermutlich erst in zwei Jahren in Kraft. „Doch Unterneh-men müssen die Anpassung frühzeitig

vom 24.07.2012, Aktenzeichen II ZR 297/11). Die massenhaft versandten Schreiben diverser Anwaltskanzleien sollten daher ihrerseits sorgfältig ge-prüft werden.Zukünftig dürfte bei Fonds in ei-ner entsprechenden Situation zu erwarten sein, dass entweder die Fonds im Auftrag der Gläubiger oder die Gläubiger selber auftreten

gung waren in der Vergangenheit der Gesellschaftsvertrag, der Treu-handvertrag und der Verkaufspros-pekt. Durch das KAGB sind zusätz-lich verschiedene neue Dokumente für die heutigen geschlossenen Publikums-InvestmentKGs einge-führt worden. Dazu zählen u.a. die Anlagebedingungen. Der bsi hat es sich gemeinsam mit seinen Mitglie-dern zur Aufgabe gemacht, Muster und Empfehlungen für die neuen Dokumente zu erarbeiten, weil sie einerseits Rechtssicherheit durch Vereinheitlichung bieten und an-dererseits die Aufsicht erleichtern. Vor diesem Hintergrund setzen die Musteranlagebedingungen ge-wissermaßen die „Leitplanken“, in denen der Verwalter eines AIF tätig werden darf und in denen Inves-titionen durch den Verwalter für die Anleger des AIF zulässig sind.

angehen. Wer auf das Inkrafttreten wartet, riskiert Wettbewerbsnachteile. Wer rechtzeitig und intensiv die Geset-zeslage recherchiert und auch einfach aussehende Vorlagen hinterfragt, kann oft bereits vor der offiziellen Verlaut-barung die Weichen stellen. Dann ist die Anpassung der Prozesse später schnell möglich“, erklärt Dirk Lange von Steria Mummert Consulting.Die Erfahrungen aus der Umsetzung der Verbraucherkreditrichtlinie vor drei Jahren helfen, die anstehenden Änderungen gezielter umzusetzen und aus den Fehlern zu lernen. Ex-perten aus der Rechts- und der IT-Abteilung sowie aus den Fachberei-chen müssen frühzeitig eingebunden werden, fachlich qualifizierte Mit-arbeiter sollten mit genug Vorlauf für das Projekt gewonnen werden. „Die Umsetzung einer umfangreichen neuen Richtlinie kann nicht ‚mal ne-benbei‘ angestoßen werden, sondern benötigt eine gute Projektplanung mit qualifizierter Leitung“ , sagt Dirk Lange von Steria Mummert Consulting.Nach seinen Einschätzungen ist zu

◆ Unser Experte

◆ Der Verband

Dirk LangeBankexperte bei Steria Mummert [email protected]

Zum bsi Bundesverband Sachwerte und Investmentvermögen e.V.:

Der bsi repräsentiert die Sach-wertinvestmentvermögen in Deutschland. Er vertritt derzeit 59 Mitglieder. Die im Verband organi-sierten Unternehmen verwalten rund 127 Milliarden Euro. 2012 betrugen die Nettomittelzuflüsse in Sachwertinvestmentvermögen 7,3 Milliarden Euro.

und Ansprüche auf der Grundla-ge des § 172 Abs. 4 HGB geltend machen werden. Denn im Rahmen des § 172 Abs. 4 HGB kommt es allein darauf an, dass die Einlage nicht vollständig erbracht ist. Ge-sellschaftsvertragliche Regelungen, die das Innenverhältnis betreffen, kommen im Außenverhältnis nicht zum Tragen.

erwarten, dass das Kreditgeschäft auf Grund der EU-Regelungen noch mehr in den Fokus der über-wachenden Organisationen gerät. Die Prüfungen durch die Finanz-aufsichtsbehörde Bafin sowie Wirt-schafts- und Verbandsprüfungen werden zunehmen. „Als Maßstab dürften die Prüfungsaktivitäten im Wertpapiergeschäft dienen“, so Lan-ge. Wer rechtzeitig allen Anforde-rungen genügt, vermeidet Strafen und Imageschäden.

◆ Rückforderungen von Auszahlungen

◆ BaFin Musterbedingungen Investment KGs