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Ausgabe August 2012
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www.kronicher.deAusgabe 14August 2012
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Wohl oder Übel?Windkraft heißt das Zauberwort
09. bis 19. August
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Partner des Kronacher LandkreismagazinsANZEIGENSEITE
3KRONICHER. | Ausgabe August 2012
Inhalt
Natur & UmweltWindkraft kontra Landschaft sbild: 6 Ein Zukunft sthema bewegt die Bevölkerung
Editorial 4Nachgefragt 5Auf den zweiten Blick 19Mein Rezept für den Landkreis 29Das allerletzte Interview 30
Rubriken
Ratgeber Beauty & WellnessDie meistgeliebten Sommerlooks 10Bestnoten für Friseure 11Olivenöl für vitale Haut 12Fußpfl egeti pps im Sommer 13
IMPRESSUMKRONICHER.Das Magazin für den Landkreis Kronach
Herausgeber:Verlag Carlo FehnMatt hiasKaiserStr. 196317 Kronach
Telefon: 092619100148Telefax: 092619100149EMail: redakti [email protected]: www.kronicher.deRedakti on/Texte:Carlo Fehn (V.i.S.d.P.)Corinna Tübel, Björn Stumpf, Gerd Fleischmann, Rainer Renk, Gemeinde Pressig
Satz/ Layout: Carlo Fehn
Anzeigen: Rainer Renk, Katja Endres, Carlo Fehn
Fotos:Carlo Fehn, fupa.net, Gerd Fleischmann, Rainer Renk, Gemeinde Pressig, Corinna Tübel
Druck:Schneider Printmedien GmbH, Weidhausen
Erscheinungsweise:Monatlich in ausgewählten Vertriebsstellen
Druckaufl age: 5.000 Stück
N���� � U����� |6
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PorträtChristi an Dietz: 8Ziel ist die 1. Bundesliga
Kronacher FreischießenTraditi on und Moderne 14Festprogramm 17
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H�����������|18 B������� |24
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KRONICHER. Gemeinden: PressigSchatzkästchen im Landkreis Kronach 20Feiern, erholen, Urlaub 22Veranstaltungskalender 23BauwerkeAnnakapelle in Kronach: 24»Eigenarti g« und einzigarti g
HistorischesHotel »Goldener Wagen«: 18Wahrzeichen wurde nicht verschont
Brauchtum & Traditi onKirchweih mit Flößerfest in Unterrodach 26
4 KRONICHER. | Ausgabe August 2012
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,liebe »Kronicher«!
Kürzlich war ich zu einer Veranstal
tung im sogenannten »Oberen Frankenwald« eingeladen. Da bin ich übrigens auch aufgewachsen.
Der Begriff »Oberer Frankenwald« hat auch schon etwas von einer Marke, beschreibt er doch im weitesten Sinne das Gebiet ab Pressig nordwärts, in dem man traditionell die Identifizierung mit dem Süden und speziell den »Städtern« für überdenkenswert hält. Da war also nun ein Festredner auf dieser Veranstaltung, der in schmeichelnder Art und Weise seine Freude zum Ausdruck brachte, dass ihn sein langjähriges berufliches Wirken nun endlich auch einmal in den »tiefsten« Frankenwald verschlagen hätte. Autsch! Schon grummelte
es neben mir beleidigt und argwöhnisch: »Der meint wohl in den ›höchsten‹ Frankenwald!«. Für mich war der Abend damit gelaufen. Nicht wegen des Redners, nein! Der Grumm ler hatte mir wieder einmal leibhaftig vor Augen geführt, dass zwar immer davon geredet wird, wir sind eine starke Region und nur gemeinsam können wir bestehen und nach vorne kommen. In den Köpfen Vieler aus dem »oberen« und »unteren« Frankenwald wird aber anscheinend anders gedacht. Ich finde das schade auch wenn es vielleicht ganz normal ist! Und nun wünsche ich Ihnen allen wieder gute Unterhaltung mit Ihrem Landkreismagazin.
Mit besten Grüßen
Carlo Fehn
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Nachgefragt
5KRONICHER. | Ausgabe August 2012
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Am 1. und 2. September findet wieder das Kronacher Stadtfest statt. Veranstalter ist auch in diesem Jahr die Aktionsgemeinschaft Kronach, die heuer mit einem vielfältigen Mix aus Altbewährtem und neuen Ideen an beiden Wochenendtagen die vielen Besucher begei-stern will.
»Kronach bewegt...« unter diesem Motto wird das Stadtfest 2012 in der CranachStadt stehen. Und dass sich etwas bewegt hat und an den beiden Veranstaltungstagen auch vieles bewegen wird, dafür hat sich die Kronacher Aktionsgemeinschaft in ihrem Werbebeirat einiges an Neuerungen und Innovationen einfallen lassen. Dabei wird nicht auf traditionelle Eckpfeiler des ehemaligen Alststadtfestes verzichtet. Neben der »Automeile« und dem attraktiven und von vielen Besuchern zur Schnäpp chenjagd genutzten Flohmarkt, der sowohl am Samstag als auch am Sonntag statt finden wird, sind musikalische Ver anstaltungen, ein vielfältiges kulinarisches Angebot
und vor allem die Möglichkeiten für Familien, sich mit ihren Kindern an verschiedenen Plätzen im gesamten Innenstadtbereich zu vergnügen und auszutoben Programmpunkte, die durch eine veränderte Nutzung des Innenstadtbereiches noch attraktiver gemacht werden. So wird durch die Verlagerung des Flohmarkts auf das Gebiet von der Synagoge bis zur evangelischen Kirche dem großen Kinderfest am Samstag mit Schwerpunkt auf dem Marienplatz und den angrenzenden Straßen eine zentrale Bedeutung zukommen. Aber auch die Geschäfts leute werden individuell oder wie in der Zitterstraße und Rosenau mit gemeinsamen Aktionen für interessante und kurzweilige Unterhaltung sowie attraktive Angebote sorgen.Natürlich ist auch die Möglichkeit, ohne Zeitdruck einzukaufen, wieder ein zentraler Aspekt des Stadtfestes. Am Samstag werden alle Geschäfte von 9 bis 18 Uhr und am Sonntag von 13 bis 18 Uhr geöffnet sein. Die ausführlichen Programmpunkte für die beiden Veranstaltungstage hat die Aktionsgemeinschaft auf einem Flyer für alle Interessierten zusammengefasst, der in den kommenden Wochen in den Geschäften ausliegen wird.
6 KRONICHER. | Ausgabe August 2012
Natur & Umwelt
Kaum ein anderes Thema wird dieser Tage häufiger öffentlich
und an heimischen Stammtischen diskutiert, als die Erzeugung von Windenergie im Frankenwald. Nachdem die Errichtung von Windkraftanlagen nach entsprechender Einzelfallprüfung grundsätzlich auch in Landschaftsschutzgebieten möglich ist, sind sowohl »Goldgräber« auf den Plan gerufen, als auch jene, die eine »Verspargelung« der Landschaft verhindern wollen. Besonders in Gemeinden, in welchen über die Neuanlage oder Ausweitung von Windkraftanlagen nachgedacht wird, gehen die Meinungen in der Bevölkerung weit auseinander. Von Zukunftsverweigerern und ewig Gestrigen ist hier ebenso die Rede, wie von Verschandelung der Landschaft und Tötungsmaschinen für Vögel und Fledermäuse. Sicherlich hat hier jede Partei auf ihre Weise Recht und die vielen Argumente von beiden Seiten scheinen gerechtfertigt, doch wie sieht es jetzt aus mit der Windkraft im Frankenwald? Was spricht dafür, was dagegen? Was ist haltbar und wo werden Gründe vorgeschoben, um die eigene Meinung zu untermauern? Werden wirklich Vögel zerstückelt und Fledermäuse getötet? Sind wir im Frankenwald ver antwortlich für die Stromversorgung von Südbayern und ist Windkraft die einzige Alternative zu Kohle oder Atomstrom? Wo beginnt ehrliche Sorge um die Heimat und wo sind es politische Grabenkämpfe, die ausgefochten werden?Trotz des großen Potenzials, das die Kammlagen des Frankenwaldes für die Nutzung der Windenergie bieten, sind im Landkreis bisher nur eine Handvoll relativ kleiner Windkraftanlagen mit geringer Leistung vorhanden. Die Windräder in Lauenhain, Gössersdorf und Hirschfeld haben sowohl eine geringe Nabenhöhe, als auch wenig Leistung im Vergleich zu neuen Anlagen, welche in ganz anderen Dimensionen errichtet werden.Dennoch lohnt sich der Blick auf die Einstellung der dort ansässigen und
Windkraft kontra Landschaftsbild
Ein wichtiges Zukunftsthema bewegt auch - und momen-tan sehr stark - Bürgerinnen und Bürger des Landkreises.
Windkraft heißt das Zauberwort. Den Hoffnungen, die einerseits damit verbunden sind, stehen auf der anderen Seite Zweifel gegenüber. Nur mit Kompromissen auf bei-
den Seiten scheint eine Lösung in Sicht.
Der Windpark »Himmelreich« in Hirschfeld steht auf den Höhen des Frankenwaldes in 646 m Höhe über NN.
7KRONICHER. | Ausgabe August 2012
Natur & Umwelt
Windkraft kontra Landschaftsbild
somit direkt betroffenen Mitbürger. Nach aktuellen Umfragen ist die Mehrheit der Bürger von Lauenhain für die Ausweisung eines Vorranggebietes für die Windkraftnutzung am Eppenberg. Gegen die sen Standort sprechen aber eine Reihe von Gründen und ein Genehmigungsverfahren wäre langwierig und der Ausgang ungewiss. Anders stellt sich die Situation im nahen Teuschnitz dar. Hier wäre der Standort aus recht licher Sicht geeignet, aber es macht sich Widerstand breit.Die Vorteile von erneuerbaren Ener gien liegen auf der Hand. Die Bundesregierung hat sich die Energiewende auf die Fahnen geschrieben und Windkraft scheint die aktuell am besten geeignete, wie auch die erschwinglichste Technologie zu sein, um unabhängiger von fossilen Energie trägern zu werden. Neben der positiven Energiebilanz beim Betrieb einer Windkraftanlage fallen keine weiteren CO2Emissionen an führen die Befürworter auch
die Unabh ä n g i g ke i t von Rohstoffl ieferanten aus Ländern an, welche es mit Menschenrechten und Demokratie n i c h t b e s o n d e r s eng sehen. Ein weiteres A r g u m e n t , das die Befürworter nennen ist langfristig gesehen die Beständigkeit. Denn Wind wird es immer geben und somit ist auf Dauer die Stromversorgung »garantiert«. Doch genau die Beständigkeit dient auch als gewichtiges Argument gegen die Windenergie. Bei Flauten wird eben kein Strom erzeugt bei viel Wind hingegen Überkapazitäten, die heute noch nicht gespeichert werden können. Neben den technischen Gründen, die nach wie vor Probleme bereiten, sind es bezogen auf den Frankenwald aber eher die naturschutzrechtlichen und landschaftsästhetischen Gesichtspunkte, die die Gegner anführen. Für viele der nicht von einer Windkraftanlage in direkter Nachbarschaft betroffenen Frankenwäldler ist oftmals die Beeinträchtigung der Landschaft die wichtigste Begründung für ihre Ablehnung. Als bestes Beispiel dient hier der Nachbarlandkreis Hof. Während im Kronacher Landkreis sehr wenige Anlagen stehen, ist das Bild entlang der Autobahnen A9 und A72 ein völlig anderes und auch dort will man weiterhin auf den Ausbau der Windkraft setzen. Genau diese Bilder werden aber immer wieder in das Bewusstsein gerufen, wenn das Thema Windenergie zur Sprache kommt. Der Landkreis Kronach ist nicht geeignet, um riesige Windparks wie im Norden der Republik zu er richten. Zurzeit stehen hier 33 Anlagen zur Debatte, die sich auf einige
Standorte verteilen. Somit käme es im Frankenwald wohl nie zu einer großräumigen Veränderung der Landschaft. Doch eingefahrene Meinungen sind oft nur schwer zu verändern und es wird immer auf Kompromisse und auf Einzelfallentscheidungen hinaus laufen, wenn es um die Errichtung von Windkraftanlagen geht. Es ist hier bei wichtig, über den eigenen Tellerrand hinaus zu sehen. Kategorische Ablehnung ist ebenso unangemessen wie der Bau von Anlagen in besonders empfindlichen Gebieten.
von Björn Stumpf
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Der Windpark »Himmelreich« in Hirschfeld steht auf den Höhen des Frankenwaldes in 646 m Höhe über NN.
Ohne Wind geht nichtsHauptursache für Winde sind Un-terschiede im Luftdruck zwischen Luftmassen. Dabei bewegen sich Luftteilchen aus dem Gebiet mit einem höheren Luftdruck - dem Hochdruckgebiet - solange in das Gebiet mit dem niedrigeren Luft-druck - dem Tiefdruckgebiet -, bis der Luftdruck ausgeglichen ist. Es handelt sich bei einem Wind daher um einen Massenstrom, welcher nach dem zweiten Hauptsatz der Thermodynamik eine Gleichvertei-lung der Teilchen im Raum anstrebt. Je größer der Unterschied zwischen den Luftdrücken ist, umso heftiger strömen die Luftmassen in das Ge-biet mit dem niedrigeren Luftdruck und umso stärker ist der aus der Luftbewegung resultierende Wind.
(Quelle: Wikipedia)
8 KRONICHER. | Ausgabe August 2012
Porträt
Als Christian Dietz im Mai von seiner Nominierung als Schiedsrich
ter für die Zweite FußballBundesliga in der Saison 2012/13 erfahren hatte, erinnerte sich der Kronacher möglicherweise in diesem Moment daran, wie er im März 2000 den Neulingslehrgang der Schiedsrichtergruppe Kronach mitgemacht hat. »Ich hatte schon damals den Wunsch, irgendwann einmal Trainer im Seniorenbereich zu sein. Eine Voraussetzung dafür ist, dass man den Schiedsrichterschein hat. Das war eine wesentliche, aber nicht die wichtigste Komponente. Genauso, dass es für mich als Schüler natürlich eine gute Möglichkeit war, das Taschengeld ein bisschen aufzubessern. Letztendlich entscheidend und somit der eigentliche Beweggrund war allerdings die Aufgabe des Schiedsrichters an sich. Sprich: Ein Fußballspiel gemäß dem Regelwerk eigenverantwortlich zu leiten.«
Z����� ����������� Z����������Der Erfolg, der sich mittlerweile eingestellt hat, war für den heute 28jährigen Dietz zunächst nicht das genau definierte Ziel. Das wäre wohl auch ein bisschen sehr selbstbewusst gewesen. Er hat es für sich eine Nummer kleiner formuliert, aber immerhin auch anspruchsvoll. »Ich wollte min destens eine Liga höher pfeifen, als ich es als Spieler auf dem Platz geschafft hätte. Die Landesliga habe ich mir auf jeden Fall zugetraut, wenn ich weiter gespielt hätte.« Der Leverkusener Stürmer, Stefan Kießling, kann die Klasse seines damaligen Kollegen in der Oberfrankenauswahl 1999 sicherlich bestätigen. Für Dietz spielt im Rahmen seiner Maxime hinsichtlich der regelkonformen Leitung der Partie immer auch der Spaß an seinem Tun eine gewisse Rolle. Ein Spaß, ohne den es sicherlich nicht dauerhaft möglich wäre und Sinn machen würde, eine Funktion auszuüben, die heute mehr denn je als Beruf und nicht mehr nur als Berufung bezeichnet werden kann, auch wenn
C��is�i�� D�e��
Dietz’ Laufb ahn... begann im März 2000. Zwei Jahre später wurde er von der SR-Gruppe Kro-nach für die Bezirksliga berufen. Nach vier Jahren im Bezirk hatte er sich für die Verbandsligen qualifiziert. Nach jeweils einer Saison in der Landes- und Bay-ernliga schaffte er über die B-Junioren Bundesliga den Sprung in die Regional-liga, bevor er nach nur zwei Spielzeiten im Jahr 2010 als Schiedsrichter in die 3. Liga aufstieg. Ende Mai dieses Jahres ist er von der Schiedsrichter-Kommission aufgrund seiner sehr guten Leistungen als Schiedsrichter für die 2. Bundesliga und als Assistent für die 1. Liga nominiert worden. Er sagt:»Ziel muss es jetzt sein, schnellstmöglich in beiden Ligen Fuß zu fassen, mich weiterzuentwickeln und mich langfristig als Bundesliga-Schiedsrichter zu etablieren.«
»Ziel muss es jetzt sein, (...) mich langfristi g als Bundesliga-Schieds-richter zu etablieren.«
es offiziell noch keine ProfiReferees gibt. »Es ist auf diesem Niveau bereits eine Aufgabe, die den Großteil der freien Zeit beansprucht. Nachbereitungen zu Spielen und Anreise am Vortag der Partie sowie Abreise am Tag danach, bedeuten eine zeitliche Investition, die mit dem Hauptberuf in Einklang gebracht werden muss.«Bisweilen war die Pfeiferei mit dem LehramtsStudium gut zu vereinbaren. Wie es während des Referendariats werde, müsse man sehen, so Dietz. Im Zuge der Professionalisierung im SchiedsrichterWesen wird künftig eine noch größere Verfügbarkeit von
den Schiedsrichtern erwartet. Dies äußert sich darin, dass Schiedsrichter einer noch größeren zeitlichen Belastung unterliegen. Investiere man bereits jetzt für ein Bundesligaspiel mindestens zwei, oftmals auch drei Wochentage, so werden künftig mehrere Lehrgänge im Jahr abgehalten, wo es unter anderem zu einer regelmäßigen Überprüfung der körperlichen und fachlichen Eignung kommt und Spiele noch zügiger aufgearbeitet werden. Der Aufwand wird also noch größer. Im Gegenzug wird die medizinische Betreuung verbessert. So steht dem Bundesliga
9KRONICHER. | Ausgabe August 2012
Porträt
C��is�i�� D�e��
Schiedsrichtergespann zu jeder Partie im Stadion ein Physiotherapeut zur Verfügung. »Bei meinem wöchentlichen Trainingspensum von meist zwei bis drei Tagen Lauf, Kraft und Regenerationstraining, erscheint mir dies als eine weitere wichtige Qualitätsoptimierung.«
C��� �� B��� ���� O�����Es hat sich in den letzten Jahrzehnten einiges getan. Die Schiedsrichter agieren ja heute bereits bis zur dritten Liga mit Funkfahne, in der ersten und zweiten Liga auch mit Headsets, so dass es bei bestimmten Entscheidungen Absprachen und Rückfragen geben kann. Nur wenige seiner Kollegen äußern sich bei den zunehmenden Diskussionen immer noch zurückhaltend und eher traditionalistisch. Auch Dietz sieht durchaus, dass Emotionen, die durch strittige Entscheidungen zustande kommen, zum Fußball dazugehören und die muss es auch weiterhin geben. »Ich würde die Einführung der technischen TorlinienÜberwachung begrüßen. Schiedsrich
Der Kronacher Christi an Dietz hat mit der Nominierung als Schiedsrichter für die Zweite FußballBundesliga in der kommenden Saison einen bedeutenden Schritt in seiner Laufb ahn als Referee gemacht. Mit nun 28 Jahren könnte dies für den ehrgeizigen angehenden Realschullehrer eine nächste Zwischenstati on sein.
Highlights und Ausblick»Bisher habe ich viele tolle Er-fahrungen machen dürfen. In Erin-nerung bleiben mir vor allem der Zweitliga-Einsatz bei Hertha BSC Berlin vor 70.000 Zuschauern in der Saison 2010/11, wie auch das letzt jährige DFB-Pokalspiel Dynamo Dresden gegen Bayer Leverkusen, das 4:3 nach Verlängerung endete. Zu Beginn dieser Saison war die Ku-lisse mit 10.000 Zuschauern beim 3. Liga-Auftakt in Halle gegen Kickers Offenbach einmalig. Anfang August steht bereits das erste Zweitligaspiel auf dem Programm. Für die 1. DFB-Pokal Hauptrunde bin ich ebenfalls schon vorgemerkt. Demnach be-reite ich mich konzentriert auf die kommenden Einsätze vor, die ich mit großer Vorfreude herbeisehne.«
Immer auf Höhe des Geschehens, wie hier bei einem Spiel zwischen Jahn Regensburg und dem FC Bayern München II: Christian Dietz.
Mischung.« Und eine gute Basis, um mit Vorfreude und Konzentration auf den nächsten Einsatz zu blicken.
von Carlo Fehn
ter werden dadurch bei schwierigen, möglicherweise spielentscheidenden Situationen entlastet. Befürworten würde ich das ›GoalRefSystem‹, also einen Chip im Ball, das im Gegensatz zum ›HawkEye‹, der Torkamera, für eine meines Erachtens noch höhere Verlässlichkeit bei strittigen Torszenen stehen dürfte. In beiden Fällen bliebe eine ordnungsgemäße Spieldurchführung gewährleistet.«
G����� ��� ��� �������� G����Christian Dietz weiß seinen unbestrittenen Erfolg sachlich einzuordnen. Immer sowohl auf dem Platz bei einem Spiel oder bei Lehrgängen und Leistungstests topp und auf der Höhe zu sein, ist nahezu unmöglich, jedoch Voraussetzung, um langfristig auf höchstem Niveau zu pfeifen und kontinuierlich nach oben zu kommen. »Man darf nicht verbissen versuchen, den Erfolg zu erzwingen. Ein bisschen Geduld, das nötige Quäntchen Glück und manchmal zur rechten Zeit am rechten Ort das ist die gelungene
KRONICHER. Ratgeber
10 KRONICHER. | Ausgabe August 2012
ANZEIGENSEITEBeauty & Wellness
Die aktuelle Frisurenkollektion des Zentralver-bandes des Deutschen Friseurhandwerks (ZV) ist eine modische Liebeserklärung an den Som-mer. Im aktuellen ZV-Trend-Rating haben über 4.000 Teilnehmer daraus ihre ultimativen Sum-mer-Styles gewählt.
Mit seinen Trendvisionen für den Sommer 2012 starte te der Zentralverband im Februar seine FashionOffensive für alle, die Auffallen nicht mit Aufdringlichkeit verwechseln und lieber auf perfekten Stil setzen. Auf der Deutschlandpremiere überzeugte das ZV
Modeteam damit bereits die Modechefs aus den Landesverbänden und über 900 Friseurinnen und Friseure aus Niedersachsen. In Celle zelebrier ten die Modemacher vor einem exklusiven Fachpublikum, was hochwertige Frisurenlooks in diesem
Sommer ausmacht. Was aber gefällt auch außerhalb professioneller Modezirkel? Eine spannende Frage. Antworten gibt das aktuelle TrendRating auf www.friseurtrendlooks.de, dort finden Sie die vollständigen Ergebnisse.
Die Highlights der aktuel-len TrendkollektionPilzköpfe sind schwer im Kommen. Und wie! Aber nur, wenn sie die richtigen Akzente setzen. So wie die Kreation Graphic Art. Der beliebteste Sommerlook für Frauen bezaubert mit exakten Konturen, extremem Undercut und
einem expressiven Farbspiel mit faszinierender Leuchtkraft. Dafür gab es von den TrendRatingTeilnehmern 79 Prozent Zustimmung. Mit der Maxime GEGEN ALLE REGELN hat sich ein moderner Shortcut als meistgeliebter SummerStyle für Männer im TrendRating durchgesetzt. Grundlagen für das kontrollierte »Chaos« sind kurze Seitenpartien und eine stachelige Textur mit subtil aufgehellten Spitzen, die
Ergebnisse des aktuellen Trend-Ratings des Zentralverbandes des deutschen Friseurhandwerks
Die meistgeliebten Sommerlooks
Kreation Grafic Art
Chaos Cut
KRONICHER. Ratgeber
11KRONICHER. | Ausgabe August 2012
ANZEIGENSEITE Beauty & Wellnessaufgestellt eine punkige Note verleiht. 77 Prozent ließen sich davon überzeugen.
Die neue Saison startet am 2. September Mode ist immer in Bewegung und lebt davon, ständig neue Impulse zu setzen. In wenigen Wochen ist es wieder soweit. Am 2. September präsentiert das ZVModeteam seine Trends für den Herbst und Winter 2012/2013. Natürlich auch im Internet: www.friseurtrendlooks.de zeigt die neue Kollektion in bester Magazinqualität.
Aktuelle Umfrage: Kunden lieben, was Friseure haben - hohe Fachkompetenz
Bestnoten für FriseureFriseure stehen bei ihren Kunden hoch im Kurs. Für Fachkompetenz, Kundenorientierung und Beratung ernten sie in einer aktuellen Umfrage höchste Wertschätzung.
In Sachen professioneller Haarpflege fühlen sich die Kunden in den Salons der Republik bestens aufgehoben. So könnte die Quintessenz einer repräsentativen Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zur Situation im Friseurhandwerk lauten, die vom Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks (ZV) und der Messe Frankfurt in Auftrag gegeben wurde. Speziell in punkto Fachkompetenz vergeben 92,5 Prozent der Befragten die Bestnoten 1 und 2. Dasselbe gilt für die Kundenorientierung: 92,2 Prozent bestätigen, dass Friseure sehr gut bzw. gut »auf die Wünsche der Kunden eingehen«. Zugleich erfreut sich die Kundenkommunikation hoher Zustimmung. Laut Befragung fühlen sich die Kunden im Salon sehr gut oder gut verstanden (86,4 Prozent) und darüber hinaus »gut, individuell und typgerecht« beraten (82,8 Prozent). Im Klartext: Friseure erfüllen wichtige Kundenerwartungen höchst professionell und erfreuen sich deshalb hoher Wertschätzung. Darüber hinaus sind sie gerade für viele Frauen »Trendsetter, die über neue Trends informieren« (48,1 Prozent) und Schönheitsberater, die nicht so ohne Weiteres zu ersetzen sind (43 Prozent). Abgerundet wird das positive Bild dadurch, dass viele Kunden auch die regelmäßigen Weiterbildungsaktivitäten von Friseuren (54,3 Prozent) und deren nachhaltiges Ausbildungsengagement (63,7 Prozent)
posi tiv wahrnehmen. »Die Studie belegt eindrucksvoll, dass Friseure insbesondere für die fachliche Arbeit bei ihren Kunden hohe Anerkennung genießen«, sagte ZVPräsident Andreas Popp. »Dies ist nicht zuletzt ein Erfolg unseres leistungsfähigen Aus und Weiterbildungssystems, das der Zentralverband permanent marktorientiert ausbaut und verbessert. Denn ohne Qualifizierung keine Qualität.«
Qualität wichtigstes Kriterium für die SalonwahlDie Studie gibt auch Auskunft über die relevanten Faktoren der Salonwahl. Für mehr als drei Viertel der Kunden ist die Qualität des Handwerks (77,4 Prozent) dabei das Wichtigste. Sie spielt damit eine stärkere Rolle als der Preis (72 Prozent). Besonders erfreulich: Fachkompetenz ist nicht nur diejenige Fähigkeit, die
KRONICHER. Ratgeber
12 KRONICHER. | Ausgabe August 2012
ANZEIGENSEITEBeauty & Wellnessden Friseurinnen und Friseuren in höchstem Maße zugesprochen wird, sondern auch das wichtigste Kriterium bei der Wahl des Salons. Damit zeichnen sich Friseure durch genau das aus, was ihre Kunden am meisten schätzen: Qualität. Der Stellenwert des Faktors Qualität ist gerade im Konsumverhalten höherer Altersgruppen besonders ausgeprägt und erhält hier sogar Spitzenwerte bis über 80 Prozent, während das Preis Kriterium speziell bei jüngeren Menschen und bei Alleinstehenden mit Kindern ähnlich stark dominiert. Mit immerhin 63,7 Prozent rangiert das Kriterium »Nähe und Entfernung des Salons« bei der Friseurwahl an dritter Position. Es ist vor allem für ältere Befragte relevant und wird künftig mit einem steigenden Anteil älterer Menschen vermutlich an Bedeutung gewinnen. Zu den fünf wichtigsten Auswahlkriterien zählen zudem ein effektives Zeitmanagement (48,9 Prozent) und die Qualität der Beratung (39,5 Prozent) im Salon.
(Copyright Texte und Fotos: Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks)
Das Öl der Olive für vitale Haut
Wellness und Pflege
rbr. Schon die Griechen der Antike wussten, dass Olivenöl Haut und Haar gesund hält. Die enthaltenen Proteine, Fettsäuren und das antioxidativ wirkende Vitamin E erhöhen die Hautelastizität, den Zellzusammenhalt und
stärken gleichzeitig die natürliche Barrierefunktion der Haut. Zudem sind die antibakteriellen Substanzen und die Radikalfänger der Olivenblätter zuverlässige Wirkstoffe für die AntiAgingPflege. Hochwertige Kosmetikprodukte nutzen deshalb die schützende Wirkung des kräftigenden Öls, um vor allem empfindliche Haut intensiv und regenerierend zu pflegen. So passt sich die schützende EgolineWohlfühlkosmetik optimal den Bedürfnissen der Haut an. Olivenöl sowie die Wirkstoffe der Blätter und weitere
schonende Inhaltsstoffe aus der Natur – wie Provitamin B5, Kamillenwirkstoff Bisabolol, reines Avocadoöl, Jojoba, Macadamia Nussöl und BioBetain – bilden die ideale Basis für hautberuhigende Schönheitspflege. Die anspruchsvollen Gesichts und Körperpflegeprodukte für Sie und Ihn bringen die Haut in Balance, regulieren den Feuchtigkeitshaushalt, schützen vor äußeren Reizen und beugen Faltenbildung vor. Nach dem Sonnenbaden oder nach der Rasur wirkt die natürliche Pflegekosmetik wohltuend und beruhigend.
Foto
: Ego
line
KRONICHER. Ratgeber
13KRONICHER. | Ausgabe August 2012
ANZEIGENSEITE Beauty & WellnessGlatte Haut: Geheimtipp Schwefelpuder
txn-p. Die klassische Gurkenmaske ist eines der ältesten Hausmittel für die Gesichtspflege. Sie hilft müder Haut zu regenerieren und ist für jeden Hauttyp geeignet. Doch oft reicht die Zeit im Alltag einfach nicht aus, um die Maske richtig wirken zu lassen. Bei pickeliger Problemhaut stößt auch die Gurkenmaske an ihre Grenzen. Ebenfalls seit Gene rationen hat sich auch Schwefel bewährt: Lange vor der modernen Kosmetik hatten Frauen schon Anfang des vergangenen Jahrhunderts mit Schwefelpu der ein verlässliches Mittel gegen gestresste Haut, das bis heute auch Hautärzte überzeugt. Pflegeprodukte wie Sulfoderm lassen sich schnell anwenden und verhelfen angespannter Haut wieder zu einem gesunden Aussehen: Schwefelpuder und seife wirken antibakteriell und regulieren die Talgproduktion der Haut. Ob Reinigung, feuchtigkeitsregulierende Pflege oder antibakterielles Tönen – die Kombination optimal abgestimmter und nach dem neuesten Stand der Kosmetikforschung ausgewählter Wirkstoffe beruhigt hochsensible Haut nachhaltig und bringt sie wieder ins Gleichgewicht. Die Produkte sind in Apotheken erhältlich.
Die besten Tipps für duftende Füße - Pflege im Sommer
Gerade in der heißen Jahreszeit spielt Fußpflege bei den meisten Menschen eine größere Rolle. Denn während die Füße im Winter in wolligen Socken und Stiefeln verschwinden, schnuppern sie nun wieder Sommerluft. Um sie in modischen Sandalen oder FlipFlops perfekt in Szene setzen zu können, bedarf es einer ausgiebigen Pflege. Neben einer sanften Hornhautentfernung gehören auch regelmäßiges Barfußlaufen, Reinigen und Eincremen zum Programm. Das Nachrichtenportal http://www.news.de informiert über die wichtigsten Regeln für perfekt gepflegte Sommerfüße.Um schmerzhaften Entzündungen zu entgehen, muss zunächst die überflüssige Hornhaut entfernt werden. Am besten eignet sich dazu ein Bimsstein, bei dem die Füße allerdings nass sein müssen. Wer der lästigen Hautschicht im trockenen Zustand zu Leibe rücken will, kann auch zur Feile greifen. Lediglich von Hornhautraspeln aus Metall sollten Laien die Hände lassen.Jenseits der 25GradMarke ist es gut für die Gesundheit http://www.news.de/gesundheit.html barfuß zu laufen. Wenn das nicht möglich ist, sollte auf luftdurchlässige, bequeme Schuhe geachtet werden. Diese müssen aus
gutem Material bestehen, um unangenehmen Gerüchen vorzubeugen. Hilfreich ist zudem, das Schuhwerk täglich zu wechseln, damit es richtig trocknen kann.Was das Eincremen der Füße betrifft, empfehlen sich harnstoffhaltige Salben und Schäume anstatt fettiger Substanzen. Nach einem anstrengenden Tag haben kühle Fußbäder einen erfrischenden Effekt. Um Pilzerkrankungen vorzubeugen, sollte die Haut danach gründlich abgetrocknet werden. Wer trotz aller Pflege immer noch an feuchten Füßen leidet, sollte einen Podologen oder Dermatologen zu Rate ziehen. Dieser hilft auch bei der Pediküre.
(Text: www.pressehof.de)
14 KRONICHER. | Ausgabe August 2012
Event
Die Schützengesellschaft Kronach wird in den Unterlagen
des Deutschen Schützenbundes mit dem Jahr 1344 erwähnt, was ihr den Status einer der ältesten ihrer Art in Deutschland einbringt. 1588 fand das erste, heimische Freischießen statt. Im Laufe der Zeit wurden Highlights, wie die Konzerte einer Militärkapelle oder das große Feuerwerk, zu festen Bestandteilen des Programms. In wenigen Tagen findet das Kronacher Freischießen zum 424. Mal statt.Erster Schützenmeister, Dr. Johannes Weber, ist gebürtiger Kronacher und hat das Treiben zum jährlichen Freischießen von Kindesbeinen an miterlebt: »Damals, als Kind in den 1950er Jahren, war es ein Privileg, zur Festzeit eine ganze Bratwurst mit Semmel zu
bekommen. Das war eine besondere Delikatesse, die es nur wenige Male im Jahr gab«, erinnert er sich. Das ist heute sicherlich anders. Auch die Fahrgeschäfte seien vor Jahr zehnten noch viel einfacher konstruiert gewesen: »Da gab es zum Beispiel eine Achterbahn der Firma ›Hugo Haase‹, noch teils aus Holz und mit wackeligen Rädern.« Doch einige Attraktionen haben die Zeit überdauert: Die klassischen Schiffschaukeln, das Karussell und die Reitpferde gibt es immer noch in ihrer einfachsten Form.
»Natürlich hat sich das Kronacher Freischießen mehr und mehr zum Event für den Frankenwald entwickelt«, befindet Dr. Weber. »Jeder Besucher identifiziert sich damit, dass
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Kronacher Freischießen 2012
In wenigen Tagen beginnt das 424. Kronacher Freischießen. Der erste Schützenmeister erinnert sich zurück und gibt über moder ne Herausforderungen Auskunft.
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15KRONICHER. | Ausgabe August 2012
es sein Freischießen ist und nicht dasjenige der Schützengesellschaft. Dafür müssen wir den Besuchern jedes Jahr etwas bieten können.« Deshalb starten die Planungen für das neue Jahr immer gleich nach dem Ende des vergangenen Freischießens.Vielen Besuchern ist allerdings oft nur der Festbetrieb am Abend der zehntägigen Veranstaltung bewusst. Natürlich sind viele Schützen auch unter dem »normalen« Publikum des Freischießens zu finden. Speziell beteiligt
sind sie jedoch am Schießprogramm sowie dem Schützenauszug und dem Kinderumzug. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit finden keine Veranstaltungen statt. An vier Tagen wurden Schießzeiten festgelegt. Dann sind die Stände offen und Interessierte können die Wettkämpfe, das Treiben, die ausgestellten Königsscheiben beobachten und natürlich applaudieren. Disziplinen gibt es beispielsweise in den Bereichen »Luftgewehr«, »Jagdscheiben, stehend oder laufend« oder »Pistole«. Dabei finden sich Jung und Altschützen wieder. »Früher ist man natürlich leicht in den Schießbetrieb integriert worden, wenn die Eltern auch schon aktiv waren. Ein Highlight war damals für uns Kinder das Vogelschießen. Das ist heute noch teilweise so: Oft fließen Tränen, wenn man nicht getrof fen hat. Da stecken enorme Emotionen
drin«, schmunzelt Dr. Weber.Dadurch, dass heute das Führen eines Großteils der Waffen erst ab dem Alter von zwölf Jahren erlaubt ist, ergeben sich aber auch Schwierigkeiten der Nachwuchsgewinnung: Viele Kinder würden schon in jungen Jahren mit anderen Aktivitäten beginnen
sportlich, musikalisch oder Ähnliches. Wenn sie dann alt genug seien, käme von den Eltern oft die Nachfrage: »Ja, was willst du denn noch alles anfangen?« Der erste Schützenmeister spricht als Familienvater aus Erfahrung. Das Problem hätten zudem die vielen Schützenvereine. Trotzdem lassen sich noch mehrere Jugendliche für das Sportschießen begeistern. Einen neuen Anreiz böten beispielsweise auch neuartige Lichtpunktgewehre, die schon unterhalb
der genannten Altersgrenze bedient werden dürften.
S��������� ��� V������������Selbstverständlich ist der Umgang mit Schusswaffen heute anders als vor 50 Jahren, die Medien tragen durch ihre Berichterstattung über jüngste Amokläufe dazu bei. »Das Image der Schützengesellschaft in Kronach schätze ich als sehr positiv ein«, erklärt Dr. Weber. »Wir werden nicht als Rowdies angesehen. Natürlich hat man über die Vereinszugehörigkeit Zugang zu den vorrätigen Waffen, aber diese sind wie es der
drin«, schmunzelt Dr. Weber.drin«, schmundrin«, schmun
424. K�������� F������������9. bis 19. August
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»Damals, als Kind in den 1950er Jahren, war es ein Privileg, zur Festzeit eine ganze Bratwurst mit Sem-
mel zu bekommen.(Dr. Johannes Weber, 1. Schützenmeister der Schützengesellschaft Kronach)
16 KRONICHER. | Ausgabe August 2012
Gesetzgeber regelt vorschriftsmäßig weggesperrt. Aber eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nie. Nach diesem Denken müsste man da auch zum Beispiel alle Küchenmesser wegsperren. Unsere Mitglieder sind sich eines verantwortungsbewussten Umgangs mit den Waffen bewusst.«Dies ist eng mit der Historie des »Freischießens« verbunden. Schützengesellschaften entstanden vor rund 600 Jahren aus uralten Organisationen zur Selbstverteidigung der Bürger. Damals war es den Bürgern erlaubt, Waffen zu benutzen und sogar vom Magistrat behördlich vorgeschrieben, regelmäßig mit diesen zu üben. Als die Landesverteidigung mehr und mehr von festen Wehren übernommen wurde, entwickelte sich aus dieser ursprünglichen »städtischen Verteidigung« das sportliche Vogelschießen und das Schützenwesen, bei dem der Wettkampfgedanke im Vordergrund steht.Im Vordergrund steht auch der Wunsch des ersten Vorsitzenden der Schützengesellschaft Kronach, dass alle Mühen der Beteiligten mit gutem Wetter belohnt werden und es einen reibungslosen Ablauf ohne Unfälle gibt. »Das Fest für den Frankenwald soll allen Besuchern gefallen. Das wurde in den letzten Jahren vor allem daran sichtbar, dass die ganze Bevölkerung beim Umzug bis zum Endpunkt Spalier stand. Das ist weder bei Dorffesten in der Region noch bei
Schützenfesten in den Nachbarlandkreisen so der Fall.«
J��� ����� A��Kein Geheimnis ist auch, dass die »fünfte Jahreszeit im Landkreis« Besucher von »sechs bis achtzig Jahren« wie Dr. Weber lächelnd feststellt anziehe. Für jeden sei etwas Passendes auf dem Platz zum Beispiel im Bereich der Musik. Es können jährlich an drei verschiedenen Standorten unterschiedliche Musikrichtungen angeboten werden. Ein fester Programmpunkt ist dabei die rund 45stündige Militärmusik, deren Organisation für die nächsten Jahre aufgrund dortiger, interner Umstrukturierungen zur großen Herausforderung werden könnte. »Das ist unser Aushängeschild, ein Alleinstellungsmerkmal und absolute Profimusik, die den Leuten kostenlos angeboten wird.« Was ist also das Erfolgsgeheimnis dieses weit über die Region hinaus bekannten Volksfestes?»Wichtig ist, dass das Freischießen wie ein U n t e r n e h m e n geführt werden muss, da es sehr komplex ist. Auch die Kosten,
zum Beispiel für den verkehrstechnischen Sonderbedarf, den wir selbst bezahlen müssen, müssen überschaut werden, ebenso die Sicherheit der Veranstaltung.«Letzterer beinhalte vor allem einen gut ausgebauten Sicherheitsdienst, sowie eine deutlich verbesserte Fluchtwegesituation. »Das Feedback, das wir stets von der Landespolizei bekommen, lautet immer: weitgehend friedlich«, erklärt der Kronacher Unternehmer. Das freut den 61Jährigen, der seit Anfang der 1980er Jahre der Schützengesellschaft Kronach angehört. Sein schönstes Erlebnis im Treiben des Freischießens sei natürlich sein eigener Titelgewinn 1986 gewesen, aber selbstverständlich habe er auch gefeiert, als seine Frau Schützenkönigin wurde.
von Corinna Tübel
Kronacher Freischießen 2012ANZEIGE
17KRONICHER. | Ausgabe August 2012
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18 KRONICHER. | Ausgabe August 2012
Historisches
und ein Wollwarengeschäft hatten sich etabliert. Erst mit der Eröffnung des Kaufhauses WEKA fünf Jahre später konnte der entscheidende Lückenschluss erreicht werden. Weite re ergänzende Baumaßnamen folgten.Die Vernichtung des Hotels »Goldener Wagen« war ein enormer Verlust für Kronach. In diesem Haus mit einer uralten GasthofTradition wurde Kronacher Geschichte geschrieben, gingen die Honoratioren ein und aus, fanden bedeutende Vereinstreffen statt.Die ersten baulichen Spuren lassen sich mit der Wirtschaft »Fleischmann
Dort, wo heute geschäftiges Treiben im Kaufhaus WEKA den
Tages ablauf im Bereich Hussitenplatz/Marienplatz prägt, befand sich einst eine der schönsten Fachwerkbauten Kronachs. Nur noch wenige Kronacher können sich an das außerordentlich markant wirkende Hotel »Goldener Wagen« erinnern, das in den letzten Kriegstagen am 12. April 1945 durch amerikanisches Artilleriefeuer in Schutt und Asche fiel. Damals brannte die Kreisstadt, unter anderem in der Strau und in der Schwedenstraße, an allen Ecken und Enden. Neben dem Hotel befand sich außerdem die dazugehörige Brauerei Koch, die den Beschuss einigermaßen heil überstand und erst 1967 abgerissen wurde.Elf Jahre lang klaffte eine hässliche Lücke im Kronacher Stadtbild. Erst 1956 regte sich mit einem ersten Bauabschnitt neues Leben in diesem Bereich. Aufatmen bei den Stadtvätern! Die Marienapotheke sowie eine Konditorei, ein Blumengeschäft
Das ehemalige Hotel »Goldener Wagen« war einst das schönste Fachwerkhaus Kronachs. Am 12. April 1945 wird der Prachtbau durch amerikanische Artillerie zerstörtnachs. Am 12. April 1945 wird der Prachtbau durch amerikanische Artillerie zerstört
Rechts: Nach dem 12. April 1945 blieben nur noch Trümmer vom Hotel »Goldener Wagen« übrig. Im Hintergrund der Trakt der Brauerei Koch. Ebenfalls ist die Kronacher Pfarrkirche sichtbar.
Foto: Repro Gerd Fleischmann
KRONACHER WAHRZEICHEN WURDE NICHT VERSCHONT
19KRONICHER. | Ausgabe August 2012
Historisches
hof« bis 1524 zurückverfolgen. Eine entscheidende Wende trat am 20. November 1794 ein: Johann Michel KochDumper aus Steinwiesen kaufte für 3000 Gulden den Gasthof. Koch war ein weitgereister, welterfahrener Mann, Angehöriger der französischen Armee und war 1791 nach Deutschland zurückgekehrt. Unter erheblichem Finanzaufwand baute er den Gasthof nach französischer Art um. Jean Koch, wie er sich nannte, stand beim Besuch Napoleons im Oktober 1806 als Dolmetscher zur Verfügung. Einige Monate beherbergte Koch im »Schwarzen Adler«, wie sich das Gasthaus in jener Zeit nannte, Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten sowie den Begleiter Napoleons, Marschall Davoust. Nachdem 1807 das »Kochsche Anwesen« auch Poststation wurde, kam es zu der nun entscheidenden Namensänderung, und zwar »Goldener Wagen«. Ein Jahr später errichtete Jean Koch neben dem Hotel
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Auf den zweiten Blick
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ein eigenes kleines Brauhaus. Nach seinem Ableben am 2. September 1831 übernahm seine Frau Margaretha den Besitz und führte ihn mit Sohn Conrad weiter, der ab 1833 den Königlichen Poststall übernahm.Nach dem 1. Weltkrieg erhielt der »Goldene Wagen« einen zweiten Stock sowie zwei EckErker, sodass das Gebäude außerordentlich attraktiv und sehr einladend auf die Fremden wirkte. 1937 erfolgte eine weitere Modernisierung mit behag
lichen Gastzimmern, dem Ausbau von 25 Fremdenzimmern und dem SaalErweiterungsbau. Georg Koch, der entscheidende bauliche Akzente gesetzt hatte, verstarb 1941. Seine Frau Tilde, eine geborene Gampert, verpachtete den Betrieb. Ab 1942 wurde der Gasthof als Militärlazarett beschlagnahmt und fiel am 12. April 1945 durch Beschießung in Schutt und Asche. Kronach hatte sein wohl schönstes Vorzeigeobjekt verloren.
Text und Fotos: Gerd Fleischmann
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20 KRONICHER. | Ausgabe August 2012
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DAS SCHATZKÄSTCHEN INMITTEN DES LANDKREISES KRONACH
Familienfreudiger Markt Pressig Hier werden, direkt am Grünen Band und der Bier und Burgenstraße gelegen, Traditionen ge pf legt, pure Lebens freude, aber auch ein moder
nes Leben in 10 Ortsteilen gelebt.
Der Markt Pressig ist geprägt von zehn malerischen Orts
teilen, die jeweils ihren eigenen Charakter haben, gemeinsam aber eine vielfältige, liebens und lebens werte Gemeinde bilden. Pressig gliedert sich in die Ortsteile Brauersdorf, Eila, Förtschendorf, Friedersdorf, Grössau, Marienroth, Posseck, Pressig, Rothenkirchen und Welitsch und hat derzeit insgesamt ca. 4.100 Einwohner. Jede Generation engagiert sich und jede Generation findet gute Lebensbedingungen für ihre jeweiligen Bedürfnisse:Für die kleinen Kinder gibt es zwei Kindergärten und eine Kinderkrippe. Die Größeren können die Grundschule vor Ort besuchen
und ihren weiteren schulischen Weg in der Mittelschule Pressig fortsetzen.Die Erwachsenen finden Arbeitsplätze im Markt Pressig und in benachbarten Gemeinden. Senioren können daheim wohnen und bei Bedarf Versorgungs und Hilfsdienste eines in der Gemeinde ansässigen Dienstleisters in Anspruch nehmen. Bei zeitweiser oder dauerhafter Pflegebedürftigkeit steht das Seniorenwohn und pflegeheim des ASB zur Verfügung, der gerade eben ein neues Haus auf modernstem Standard
Auch für die Sommerferien 2012 haben sich Vertreter von Firmen , Vereinen und Organisati onen sowie Privatpersonen der Gemeinde bereit erklärt, an einem Ferienprogramm mitzuarbeiten. Für Informati onen und Anmeldun
gen steht die Gemeindeverwaltung gerne zur Verfügung.
familienfreundlich, seniorengerecht, gesellig, sportlich, kulturell
21KRONICHER. | Ausgabe August 2012
KRONICHER. GemeindenANZEIGENSEITE PRessIGerbaut. Ärzte, Zahnärzte und eine Apotheke sichern die medizinische Versorgung. Zahlreiche Geschäfte, vom kleinen Laden bis zum Supermarkt, gewährleisten die Versorgung mit den Dingen des täglichen Bedarfs. Die guten Verkehrsanbin dungen über Bahn und Straße sind hilfreich für Beruf, Freizeit und Alltag.Mehr als 100 Vereine im Markt Pressig bieten ein vielfältiges Angebot an Freizeit, Kunst, Kultur und Sport. Da ist es kein Wunder, dass während des Jahres auch viel gefeiert wird: Sportfeste, Schützenfeste, Musikfeste, Rockkonzerte, Motorradtreffen, Weinfeste, Kirchweihfeiern, Maibaumaufstellen, Biertage, Theaterabende, Büttenabende und Faschingsumzüge seien nur
als kleine Auswahl genannt. Im Landleitenbachtal nördlich von Rothenkirchen befindet sich das neue Naturbad. In einer rund zweijährigen Bauzeit ist das ehemalige Waldschwimmbad in ein Naturerlebnisbad umgestaltet
worden. Eine bewirtete Terrasse steht auch Gästen offen, die sich im Landleitenbachtal erholen wollen, ohne den Badebereich zu besuchen.Zum Naturerlebnisbad gehören eine wunderschöne Liegewie se mit Kinderspielplatz und Matschbereich ebenso wie die integrierten BeachVolleyballFelder. Das Naturerlebnisbad in Rothenkirchen bietet mit seinen BeachVolleyballfeldern in Turniergröße, seinem Spielbereich mit Matschecke, seinem Sprungfelsen Sport und Erholung für die ganze Familie.Der daneben gelegene Jugendzeltplatz und der Wohnmobilstellplatz sind gern genutzte Ziele im Tourismusbereich. All gegenwärtig sind die wunderbare Natur und die liebliche Mittelgebirgslandschaft, die Ruhe und Erholung bieten, aber auch viele Möglichkeiten der sportlichen Betätigung wie Wandern und Walking, Rad
Friedersdorf
Welitsch
22 KRONICHER. | Ausgabe August 2012
KRONICHER. Gemeinden ANZEIGENSEITEPRessIG
fahren und Mountainbiken. Im Landleitenbachtal nördlich von Rothenkirchen befindet sich ein wunderschöner Jugendzeltplatz. Vorwiegend in den Sommermonaten nutzen Jugendgruppen den Bereich in freier Natur. Der Zeltplatz liegt im Gemeindeteil Rothenkirchen ca. 50 m vom Naturbad und ca. 100 m von den ersten Häusern sowie ca. 500 m vom Ortszentrum mit Einkaufsmöglichkeiten entfernt. Am Beginn des Landleitenbachtales bietet er Platz für ca. 150 Personen. Neu renovierte sanitäre Einrichtungen wie Toiletten und Duschen sind vorhanden und werden am Naturbad benutzt. Für Wohnmobilisten hat
der Markt Pressig einen Wohnmobilstellplatz in Rothenkirchen eingerichtet. Auf Initiative von Heinz Zapf und mit Unterstützung des »Freien Wohnmobilclubs Kassel« konnten vom Markt Pressig die für Wohnmobile notwendigen Einrichtungen geschaffen werden. Die Fachzeitschrift »pro mobil« hat in der Ausgabe 12/2000 Pressig als »Gemeinde des Monats« vorgestellt. Etwa fünfzig Fahrzeuge auf 0,4 ha. kann der beschotterte Platz aufnehmen. Bezeichnet als der erste Stellplatz im schönen Frankenwald werden die ruhige Lage angesprochen und die Möglichkeit, von hier aus unterschiedliche Touren auszuführen.Auch im Winter kommen Sportbegeisterte in Markt Pressig voll auf ihre Kosten. Auf den gut präparierten und ausgeschilderten Loipen im Bereich des Landleitenbachtales in Rothenkichen kann man im Winter die herrliche Landschaft des Frankenwaldes erkunden. Auf den vorhandenen gut ausgebauten Wanderwegen ist auch abseits der Loipen eine Tour durch die Wälder eine reizvolle Alternative.
(Text und Fotos: Gemeinde Pressig)
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Wussten Sie, dass der Markt Pressig in seiner Größe die einzige Gemeinde mit vier Schützenvereinen ist?
23KRONICHER. | Ausgabe August 2012
KRONICHER. GemeindenANZEIGENSEITE PRessIG
Veranstaltungskalender
Schützenfest Rothenkirchen04. und 05.08.2012
Kinder- und Familienfest11.08.2012, 13.00 bis 20.00 UhrOrt: Naturerlebnisbad Rothen-kirchen
Dorff est Brauersdorf12.08.2012
Biertage Rothenkirchen25. und 26.08.2012
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Bauwerke
Annakapelle - »Eigenartig« und einzigartig
25KRONICHER. | Ausgabe August 2012
Bauwerke
Kronach ist geprägt durch seine tausendjährige Geschichte. Beim
Gang durch die mittelalterliche Stadt entdeckt der Besucher mächtige alte Türme, Tore, Wehrgänge und malerisch wirkende Fachwerkhäuser. Ein Bauwerk aus alter Zeit fasziniert jedoch besonders: die dreigeschossige Annakapelle, erbaut 1512/13 vom Bamberger Fürstbischof Georg III. Dessen Wappen befindet sich an der Ostfassade. Die auf die Zwingermauer der Stadtbefestigung aufgesetzte Annakapelle stellt nach Kunsthistoriker Tilmann Breuer das eigenartigste kirchliche Bauwerk Kronachs überhaupt dar.
T��� ��� V�������������������Der turmartige Bau über fast quadratischem Grundriss, unmittelbar nordöstlich der Stadtpfarrkirche, ist in das Verteidigungssystem der Stadtmauer einbezogen worden. Die östliche Stirnwand sitzt auf der Zwingermauer der Stadtbefestigung auf. Zwei Tförmige Schießscharten erinnern auch heute noch an kriegerische Zeiten, die die LucasCranachStadt einst als wichtiger Eckpfeiler des Hochstifts Bamberg aufgrund ihrer strategisch bedeutsamen Lage immer wieder erlebt hat. Kriegsgeschrei ertönte vor allem 1553 beim Markgrafenkrieg sowie in mehreren Attacken von 1631 bis 1634 während des Dreißigjährigen Kriegs. Doch auch in der Endphase des Zweiten Weltkriegs brauten sich über dem Städtchen Kronach dunkle Wolken zusammen, die Tod und Zerstörung mit sich brachten. Schon längst sind diese unruhigen Zeiten Vergangenheit. Die Bürger leben in Frieden und Freiheit und können ihre wunderschöne Annakapelle genießen. Der sakrale Bau, an der Basis flankiert vom Denkmal des berühmten Keltologen Johann Kaspar Zeuß (1806 – 1856), strahlt Vertrautheit und Heimatgefühl aus. Kronachs Stadtväter haben sich in den letzten Jahrzehnten darum bemüht, das aus Sandsteinen errichtete Bauwerk optimal erschei
nen zu lassen. Natur und Stein, so der erste Eindruck, bilden eine harmonische Einheit. Doch die Idylle trügt! Um Haaresbreite wäre nämlich Kronachs Vorzeigewinkel geschleift worden. Dazu die Vorgeschichte: Das Gebäude diente zunächst als Beinhaus. Im Sockelgeschoss mit Tonnengewölbe wurden die Gebeine Verstorbener aufgeschichtet, da der benachbarte Johannesfriedhof nicht erweiterbar war. Seit 1803 säkularisiert und damit nicht mehr zum Gottesdienst verwendet, wurde die Kirche 1833 als städtisches Zeughaus eingerichtet. Das Alter hinterließ Spuren, Risse taten sich auf, die zur Sorge Anlass gaben. Doch für Sanierungsmaßnahmen war kein Geld vorhanden.1862 beschloss die Kirchenverwaltung, die Kapelle einzulegen, um die Kosten der Restaurierung zu sparen und dann, auch auf Wunsch des Magistrats, dem neuen Mädchenschulhaus freie Ansicht zu verschaffen. Die Regierung von Oberfranken verhinderte jedoch 1864 den vorgesehenen Abbruch und erhielt damit der Stadt durch diese nicht ganz einfache Entscheidung ihr historisches Kleinod. Nach 1871 wurden zur Sicherung Eisenanker angebracht. Die Errichtung der der heiligen Anna geweihten Kapelle fällt in die Blütezeit der AnnaVerehrung in Deutschland um 1500. Anna galt zugleich als besondere Patronin der Bergleute. Schließlich spielte der Bergbau im
Frankenwald über Jahrhunderte eine große Rolle.
S��������� S�������� In den Jahren 1980 bis 1982 zeigten die Verantwortlichen ein Herz für die Kronacher Annakapelle: Der Kronacher Architekt Baptist Detsch, einst Spezialist für kirchliche Restaurierungsmaßnahmen, wurde mit der schwierigen und zeitraubenden Sanie rung und Absicherung beauftragt. Insgesamt sind für dieses Vorhaben über 300.000 Mark ausgegeben worden. Insbesondere mussten statische Schäden am Außenmauerwerk behoben werden. Erforderlich waren MauerwerksAnkerbohrungen, Mauerwerksverspanungen mit Ankerschrauben, Verpressung der Hohlräume mit Spezialbeton im TorkretVerfahren sowie Ankersteinverblendungen. Weitere Aufgaben waren insbesondere die Sanierung der Kreuzgewölberippen sowie des Dachstuhls. Die Integration der Kapelle am MelchiorOttoPlatz in das Alltagsgeschehen ist längst gelungen. So ist unter anderem neben sakralen Handlungen die alljährliche Krippenausstellung der Katholischen Erwachsenenbildung e. V. einer der großen vorweihnachtlichen Höhepunkte in der DreiFlüsseStadt. Tausende strömen dann in das fünf Jahrhunderte alte sakrale Bauwerk und erfüllen es mit Leben.
(Text und Fotos: Gerd Fleischmann)
Blick in das Innere der St. Annakapelle mit Kreuzgewölberippen. Das kleine Foto zeigt den Kronacher Architekten Baptist Detsch – 2011 verstorben –, der von 1980 bis 1982 die umfangreiche Restaurierung geleitet hat.
26 KRONICHER. | Ausgabe August 2012
Brauchtum & Tradition
Der Marktrodacher Gemeindeteil Unterrodach feiert am Sonntag, 5. August seine Kirchweih mit Flößerfest.
Eine erste vorreformatorische Kapelle war bereits 1505 eigeweiht worden. Aus der noch erhaltenen Weihennotiz erfahren wir, dass diese erste Kapelle den Heiligen Drei Königen, der heiligen Anna, dem heiligen Wolfgang und der heiligen Ottilie geweiht war. Erst 1804 wurde Unterrodach zur selbständigen evangelischen Pfarrei erhoben, vorher war der Ort Teil des katholischen Pfarrsprengels Kronach.Unterrodach ist ein typisches Flößerdorf. Solche Dörfer zeigen in ihrer Siedlungsstruktur und in ihren historischen Bauten ein ganz eigenes Gepräge. Besonders deutlich ist der historische Charakter noch heute in Unterrodach ablesbar. Die Flößereilandschaft um Unterrodach ist ein Kulturlandschaftsraum mit sehr hoher historischer Bedeutung. Im Altort Unterrodach spiegelt sich auf hervorragende Weise die historische Flößereiwirtschaft in der Bausubstanz und in der Dorfstruktur wieder. Mit den Floßherrenhäusern, den Floßländen, dem ehemaligen Scheunenviertel und einem terrassenförmig angelegten Floßherrengarten mit Gartenpavillon besitzt Unterrodach überregionale bedeutsame Zeugen der Flößereikultur. Die Internationale FlößereiVereinigung hat deshalb 2010 den Ort Unterrodach in die Reihe der Flößerdörfer aufgenommen.Unterrodach bietet als Zentrum für historische Flößerei einen idealen Ausgangspunkt für eine Zeitreise zum Thema Denkmale und Wasser. Auch wenn die Flößerei im Frankenwald heute der Vergangenheit angehört, wirkt sie hier spürbar nach.Für Unterrodach bedeutsam ist das bereits 1968
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27KRONICHER. | Ausgabe August 2012
Brauchtum & Traditi on
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gegründete Flößermuseum. Es ist ein Spezialmuseum zur Flößerei und stellt die Wohn und Arbeitswelt der Flößer lebendig dar. Der Floßverein Unterrodach als Förderverein des Museums stellt das ehrenamtliche Führungs und Aufsichtspersonal und unterstützt die Entwicklung des Museums finanziell und ideell. Dieser gemeinnützige Verein hat bisher häufig auch Forschungsarbeiten und denkmalpflegerische Maßnahmen gefördert, wie z. B. die Sanierung von Grabdenkmälern ehemaliger Floßherren auf dem Unterrodacher Friedhof oder das Bürger und Vereinshaus am Kirchplatz. Der Verein ist es auch, der jährlich am Kirchweihsonntag vor dem Museum einen Festbetrieb veranstaltet und für den Markt Marktrodach eine Floßfahrt mit vier Floßböden vom Angerwehr bis zur Ortsmitte durchführt, um damit einerseits Traditionspflege zu betreiben und anderseits zahlreiche Gäste für das Fest anzusprechen.Der Unterrodacher Floßverein ist aktives Mitglied sowohl der Deutschen als auch der Internationalen Flößereivereinigung und hat verschiedene Veranstaltungen auf diesen Ebenen erfolgreich ausgerich tet.Er pflegt auch ganz bewusst ein freundschaftliches Verhältnis zu anderen Flößervereinen des Frankenwaldes. Wasser verbindet und kennt keine Grenze. Die Flößer wussten das schon immer.In diesem Sinne freuen sich die Unterrodacher »Flößer« auch heuer wieder auf viele Gäste zur Kirchweih.
Text und Fotos: Rainer Renk
Floßfahrt vom Angerwehr bis Ortsmitte
Floßbau
28 KRONICHER. | Ausgabe August 2012
Brauchtum & Traditi on
Evang.-Luth. Michaelskirche Unter-rodach:Grundsteinlegung am 27.06.1805. Nach Entstehung einer selbständigen Evang. Pfarrei anstelle einer katholi-schen Kapelle erbaut nach Plan von Michael Zeuß, Vater des berühmten Sprachforschers Johann Kaspar Zeuß.
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Freitag, den 3. August 2012 ab 14:00 Uhr Floßfahrten für Kinder im Staube reich des Angerwehres
Samstag, den 4. August 2012 ab 14:00 Uhr Floßfahrten für Kinder im Staube reich des Angerwehres
Sonntag, den 5. August 20129:00 Uhr Festgottesdienst in der St. Mi chaelsKirche, anschließend Früh schoppen vor dem Flößermuseum14:00 Uhr Floßfahrt vom Angerwehr bis Ortsmitte, anschließend Festbe trieb mit Unterhaltungsmusik,15:30 Uhr Floßwettfahrt mit Modellbau flößen
Für das leibliche Wohl mit Kaffee, Kuchen, Getränken und Grillspezialitäten ist bestens gesorgt.
Unterrodach freut sich auf Ihr Kommen!
Mein Rezept
Sie hier? Ganz einfach! Schicken Sie uns Ihren RezeptTipp an:
redakti [email protected] : Mein Rezept
Ein aktuelles Foto (Aufl ösung 300 dpi) sollte ebenfalls dabei sein.
für den Landkreis
��� M������ K��������� W���������
Z������ (4 P�������):
250g Hackfl eisch •
500g Mais •
300g Butt erkäse •
1 gr. Stange Lauch •
23 Eier •
23 EL Senf•
Salz •
Pfeff er •
Muskatnuss•
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KRONICHER. | Ausgabe August 2012
M���-A������ (C������/F�����-A��)
29
Z����������:
Hackfl eisch in Pfanne anbraten, Lauch waschen, in Ringe schneiden und dazugeben.
Mais untermischen, alles kurz dünsten, bis der Lauch »glasig« ist.
Anschließend mit Salz, Pfeff er und Muskatnuss abschmecken.
Das Ganze kommt in eine Aufl aufform und gut ein Dritt el vom Käse mit unterheben.
Eier und Senf in einer Tasse verrühren und gleichmäßig über die Aufl aufmasse verteilen.
Zum Schluss die restlichen zwei Drittel vom Käse darüberstreuen.
Bei 225 Grad auf der unteren Schiene ca. 3035 min. backen. Lasst es Euch schmecken!!!
Das nächste KRONICHER. Magazin
gibt es ab 12./13. September in Ihrer Vertriebsstelle.
30 KRONICHER. | Ausgabe August 2012
bracht hat?Die weltweit erste Herztransplantati on, durchgeführt von Professor Christi aan Barnard.
Welchen Traum würden Sie sich gerne erfüllen?In meiner Amtszeit ein Stück weit den Haushalt der Stadt Kronach zu sanieren und damit aus vollen Kassen schöpfen zu können, um unsere Ideen zum Wohle der Stadt zu verwirklichen.
Wen würden Sie gerne ein-mal für einen ausführlichen Meinungsaus tausch treff en und warum?Den Bayerischen Ministerpräsidenten, um mit ihm eine ausgiebige Diskussion über die Sorgen und Nöte eines Bürgermeisters zu führen.
Wie würden Sie in einer Pilsbar in Hamburg einem Nordlicht die »Kronicher« beschreiben!Hart, aber herzlich!
Ein Grund, warum die Kronach-er Bürger mit ihrem Bürger-meister zufrieden sind?
Das allerletzte Interview
Wolfgang Beiergrößlein (FW) ist seit 2008 Bürgermeister der Stadt Kronach. Der 57Jährige ist verheiratet und hat drei Kinder. Vor seiner Amtszeit war er Verwaltungsfachangestellter im Landratsamt.
Mal ehrlich, Herr Beiergrößlein!
Was steht auf Ihrem Früh-stücksti sch? Werktags Kaff ee und Milchbrötchen, am Samstag Kaff ee, Gebäck, Wurst und Käse.
Ein Tag beginnt für Sie richti g gut, wenn...Ich lebe nach der Devise: »Jeden Tag beginnt der Rest meines Lebens.« Deshalb stehe ich auf, schaue in den Spiegel und lächle mich an.
Wann waren Sie das letzte Mal im Kino?Ich besuche regemäßig die Kronacher FaustFestspiele, die »Theater wie Kino« versprechen.
Welches politi sche Projekt möchten Sie umgesetzt wis-sen?Sanierung des VolkshochschulGebäudes und Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses.
Ihre Lieblingsfarbe?Blau.
Die beeindruckendste Leis-tung, die ein Mensch voll-
Ich handle stets nach meinem Mott o: »Einer von Euch, einer für Euch!«
Das letzte Buch, das Sie geles-en haben?Die Chronik der Feuerwehr Kronach, die anlässlich des 150jährigen Jubiläums in diesem Jahr erschienen ist.
Sie dürft en einen Werbepros-pekt für den Landkreis Kronach mitgestalten. Welcher Slogan würde die Titelseite zieren?»Kronach im Frankenwald Eine liebens und lebenswerte Region zwischen Festung Rosenberg im Süden und Burg Lauenstein im Norden.«
Was wäre Ihre Henkersmahl-zeit?Wie könnte ich essen, wenn ich wüsste, dass ich danach umgebracht werde!
Vielen Dank für das Gespräch.Interview: Carlo Fehn