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Z entrale Trakehner Zuchtschauen zählen seit Jahrzehnten zu den Hauptereignissen eines Zuchtjahres – spätesten seit dem Mai 1970, als im rheinischen Enzen b. Euskirchen die erste Landeschau initiiert wurde. Präsentationen dieser Art sollten das bis dahin erreichte Qualitätsniveau, insbesondere in der qualitativen Spitze der Population demonstrieren und gleichzeitig den stets unabdingbaren Zuchtfortschritt dokumentieren. Den Hö- hepunkt solcher Schaukonkurrenzen jedoch bilden die in siebenjäh- rigem Turnus stattfindenden Bundesschauen. Am 5. September 1975 galt die ungeteilte Aufmerksamkeit der hippologischen Öffentlichkeit des Inlands aber auch des benach- barten Auslands der ersten Trakehner Bundesschau, die an diesem Tag in Verden zelebriert wurde. Die Trakehner Züchter nahmen bei der Beschickung dieser eindrucksvollen Stutenparade erhebliche Erschwernisse in Kauf, die vor allem durch die weite Ausdehnung einer Bundeszucht mit ihren langen Anreisewegen bedingt waren. Verden, 1975 Großes Lob zollten die Veranstalter, federführend der Zuchtleiter Dr. Eberhard von Velsen-Zerweck, ihren Züchtern, die lange Anfahrts- wege nicht gescheut hatten. Immerhin reisten aus Baden-Württem- berg und Bayern vier bzw. neun Stuten an, aus Rheinland-Pfalz/ Saar und Hessen jeweils zwölf. Die Länder Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein waren mit jeweils 23 Stuten vertreten, die hohe Zahl von 36 Stuten aus Niedersachsen lässt sich am ehesten mit den kurzen Wegen ihrer Besitzer erklären. Die Landstallmeister von Dillenburg und Celle, Armin Holzrich- ter und Dr. Freiherr v. Stenglin, der Verdener Hippologe Hans-Joa- chim Köhler sowie die Honoratioren des Trakehner Verbandes Ulrich Poll, Andreas Peter Graf von Bernstorff und Gottfried Hoogen übten ihre Richterämter aus. Bei den Vätern der ausgestellten Stuten dominierten der Haupt- vererber IMPULS mit acht Töchtern und der bunte Fuchs HARTUNG mit sieben Töchtern – beide übrigens derselben väterlichen Linie des Humboldt zugehörig. FLANEUR und MAGNET, mit hohem Anteil arabischer Gene ausgestattet, waren mit je sechs Töchtern zur Stelle. DONAUWIND, väterlicher Bruder des Magnet, hatte fünf Töchter ge- sandt, während MAHARADSCHA mit vier, HERBSTSTURM und KAS- SIO mit je drei Töchtern vertreten waren. Zwei zukunftsweisende Spitzenmodelle standen an der Spitze der Dreijährigen-Klasse: Die großrahmige, markante, hochedle und mit großem Gang ausgestat- tete TRAUMLICHT v. Hartung (Z.u. Bes.: A. Regenbrecht) erhielt den Ia-Preis, gefolgt von der bereits sehr mütterlichen, typstarken und vorbildlich gebauten Hörsteinerin SUITE v. Schwarm. Bezaubernd die Ib-Preisträgerin der Vierjährigen, SAALECK II v. Burnus AAH (Z.u.Bes.: H. Peeck), die sich an diesem Tag Veronika von Schönings nobler, großliniger Index-Tochter TANNENFEE geschla- gen geben musste. Bei den Fünährigen dominierte wiederum eine Hartung-Tochter: ELBE aus dem Gestüt Wäldershausen hat sich später auch züchterisch außerordentlich bewährt. Dasselbe trifft auf die Siegerin der Sechs-und Siebenjährigen zu: PALMA v. Morgen- glanz, damals noch im Besitz von Dr. F. Schilke, avancierte kurze Laufsteg der Schönen und Sportlichen Wenn das brandenburgische Hauptgestüt Neustadt an der Dosse am 20. September seine Tore für die Protagonisten der 6. Trakehner Bundesschau öffnet und ihnen eine strahlende Bühne bietet, wird es nach 1997 und 2004 die dritte Veranstaltung dieser Art an diesem hippologisch historischen Ort sein. Die Schauen zuvor fanden 1975, 1982 und 1989 in den weitläufigen, vorzüglich geeigneten Anlagen des Hannoveraner Verbandes in Verden a.d. Aller statt. FOTO: BEATE LANGELS JETZT AN DIE ZUKUNFT DENKEN. WENN NICHT JETZT! WANN DANN? LEISTUNGSBLUT PUR Sie wollen? Wir haben! Stut- und Hengstfohlen aus unserer bekannten Trakehner Leistungszucht zu verkaufen, zum Beispiel: v. Couracius a.e. Kostolany-Schwalbenherbst-Mutter · v. Tarison a.e. Tycoon-Sokrates-Mutter v. Singolo a.e. Perechlest-Giorgio Armani-Mutter · v. Herakles a.e. Biotop-Kostolany-Mutter Fam. Kottmann · Zucht und Aufzucht · Marienhof · 56479 Elsoff · Tel.: 02664/990360 Mit Anmut und Würde trägt Lossainen, die Bundessiegerin 1997, den Eichenkranz der Championesse. Trakehner Bundesstutenschau 2014 . ZUCHT . DER TRAKEHNER 06/2014 27

Laufsteg der Schönen und Sportlichendertrakehner.de/uploads/media/2014_06_ZUCHT_bundesstutenschau.pdf · sehr gut zu Gesicht. Die Dynastien der KASSETTE, HERBSTZEIT und PERAEA domi-nierten,

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Zentrale Trakehner Zuchtschauen zählen seit Jahrzehnten zu den Hauptereignissen eines Zuchtjahres – spätesten seit dem Mai 1970, als im rheinischen Enzen b. Euskirchen die erste Landeschau initiiert wurde. Präsentationen dieser Art

sollten das bis dahin erreichte Qualitätsniveau, insbesondere in der qualitativen Spitze der Population demonstrieren und gleichzeitig den stets unabdingbaren Zuchtfortschritt dokumentieren. Den Hö-hepunkt solcher Schaukonkurrenzen jedoch bilden die in siebenjäh-rigem Turnus stattfindenden Bundesschauen.

Am 5. September 1975 galt die ungeteilte Aufmerksamkeit der hippologischen Öffentlichkeit des Inlands aber auch des benach-barten Auslands der ersten Trakehner Bundesschau, die an diesem Tag in Verden zelebriert wurde. Die Trakehner Züchter nahmen bei der Beschickung dieser eindrucksvollen Stutenparade erhebliche Erschwernisse in Kauf, die vor allem durch die weite Ausdehnung einer Bundeszucht mit ihren langen Anreisewegen bedingt waren.

Verden, 1975Großes Lob zollten die Veranstalter, federführend der Zuchtleiter Dr. Eberhard von Velsen-Zerweck, ihren Züchtern, die lange Anfahrts-wege nicht gescheut hatten. Immerhin reisten aus Baden-Württem-berg und Bayern vier bzw. neun Stuten an, aus Rheinland-Pfalz/Saar und Hessen jeweils zwölf. Die Länder Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein waren mit jeweils 23 Stuten vertreten, die hohe Zahl von 36 Stuten aus Niedersachsen lässt sich am ehesten mit den kurzen Wegen ihrer Besitzer erklären.

Die Landstallmeister von Dillenburg und Celle, Armin Holzrich-ter und Dr. Freiherr v. Stenglin, der Verdener Hippologe Hans-Joa-chim Köhler sowie die Honoratioren des Trakehner Verbandes Ulrich Poll, Andreas Peter Graf von Bernstorff und Gottfried Hoogen übten ihre Richterämter aus.

Bei den Vätern der ausgestellten Stuten dominierten der Haupt-vererber IMPULS mit acht Töchtern und der bunte Fuchs HARTUNG mit sieben Töchtern – beide übrigens derselben väterlichen Linie des Humboldt zugehörig. FLANEUR und MAGNET, mit hohem Anteil arabischer Gene ausgestattet, waren mit je sechs Töchtern zur Stelle. DONAUWIND, väterlicher Bruder des Magnet, hatte fünf Töchter ge-sandt, während MAHARADSCHA mit vier, HERBSTSTURM und KAS-SIO mit je drei Töchtern vertreten waren. Zwei zukunftsweisende Spitzenmodelle standen an der Spitze der Dreijährigen-Klasse: Die großrahmige, markante, hochedle und mit großem Gang ausgestat-tete TRAUMLICHT v. Hartung (Z.u. Bes.: A. Regenbrecht) erhielt den Ia-Preis, gefolgt von der bereits sehr mütterlichen, typstarken und vorbildlich gebauten Hörsteinerin SUITE v. Schwarm.

Bezaubernd die Ib-Preisträgerin der Vierjährigen, SAALECK II v. Burnus AAH (Z.u.Bes.: H. Peeck), die sich an diesem Tag Veronika von Schönings nobler, großliniger Index-Tochter TANNENFEE geschla-gen geben musste. Bei den Fünfjährigen dominierte wiederum eine Hartung-Tochter: ELBE aus dem Gestüt Wäldershausen hat sich später auch züchterisch außerordentlich bewährt. Dasselbe trifft auf die Siegerin der Sechs-und Siebenjährigen zu: PALMA v. Morgen-glanz, damals noch im Besitz von Dr. F. Schilke, avancierte kurze

Laufsteg der Schönen und SportlichenWenn das brandenburgische Hauptgestüt Neustadt an der Dosse am 20. September seine Tore für die Protagonisten der 6. Trakehner Bundesschau öffnet und ihnen eine strahlende Bühne bietet, wird es nach 1997 und 2004 die dritte Veranstaltung dieser Art an diesem hippologisch historischen Ort sein. Die Schauen zuvor fanden 1975, 1982 und 1989 in den weitläufigen, vorzüglich geeigneten Anlagen des Hannoveraner Verbandes in Verden a.d. Aller statt.

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Mit Anmut und Würde trägt lossainen, die

Bundessiegerin 1997, den eichenkranz der

Championesse.

Tra ke h n e r B u n d e s s t u te n s c h a u 2 0 1 4 . ZUCHT . DER TRAKEHNER 06/2014 27

sehr gut zu Gesicht. Die Dynastien der KASSETTE, HERBSTZEIT und PERAEA domi-nierten, auch die Familien der Dohnaschen Zucht, Weederns, des Schimmelhofes von Curt Krebs, Mack-Althof und v. Lenski-Kat-tenau waren mit strahlenden Botschafte-rinnen zur Stelle. Im Mittelpunkt auch der Stamm der Vogelsangshoferin MARKE, der mit zwei gefeierten Siegergruppen bei den Familienkonkurrenzen zur Stelle war. Auf dieser Schau demonstrierte Flaneur seine herausragende züchterische Position: Seine Töchter standen als Bundessiegerstute und in der Bundessiegerfamilie auf der Bühne. Herrliche Schimmelstuten brachten strah-lenden Glanz nach Verden: Das hessische Gestüt Biebertal feierte KARAWANE als neue Inhaberin eines großen Titels, das hohe züchterische Qualitätsniveau der Herde der Hessischen Hausstiftung wurde durch die Reservesiegerin HERZRÖSCHEN endrucksvoll bestätigt. Beste Dreijährige die großrahmige, bewegungsstarke KALIN-KA v. Mahagoni, ebenfalls eine Repräsen-tantin der Biebertaler Zucht. Ihr folgte die große Vererberin MIAMI v. Matador, die an diesem Tag den ersten öffentlichen Auftritt ihrer glanzvollen Karriere beanspruchte. Nicht weniger als zwölf Familien dokumen-tierten züchterischen Hochstand. Mit Ia bedacht schließlich zwei Familien vom Vo-gelsangshof: MARITZA mit ihren Töchtern MARISCHKA und MARINA, und MAHARANI mit ihren Söhnen MACKENSEN, MARLON

und MAHAGONI. Die kleine bäuerliche Zucht von Hans-Werner Paul feierte mit den drei Töchtern der CORETTA, CORONA, COULEUR und CORDULA einen ganz be-sonderen Triumph.

Ein bewegender Festakt beschloss eine große Schau: Im Angesicht der Tempelhü-ter-Statue vor dem Deutschen Pferdemu-seum nahmen Karawane, Herzröschen und Maharani als Stammmutter der Bundes-siegerfamilie Aufstellung. Eindrucksvoller konnte„Hippologische Kultur“ nicht de-monstriert werden.

Verden, 1989Auch diese Bundesschau stand im Zeichen eines besonderen Anlasses: Der Auftritt von 137 Stuten gab dem Jubiläum „100 Jahre Ostpreußische Stutbuchgesellschaft“ den würdigen Rahmen. Dr. Heinrich Lehrner, der ehemalige Leiter von Piber, Herwart v. d. Decken, der Vorsitzende des Hanno-veraner Verbandes, der Vorsitzende der Trakehner Körkommission, Hans-Joachim Scharffetter und Zuchtleiter Dr. Eberhard Senckenberg präsentierten sich als hochka-rätiges Richtergremium. Die Berichterstat-tung durch Warendorfs Landstallmeister Dr. Gerd Lehmann geriet zu einem hippologi-schen Meisterwerk.

Es war die Schau des MAHAGONI, 13 seiner Töchter stellten sich dem Wettbe-werb, dazu über ENRICO CARUSO, MAHON, BARTHOLDY und RADOM sieben weitere

Zeit später zu einer Gründerstute des Gestüts Gorlo. Als überaus bedeutendes Modell wurde die Sterndeuter-Tochter WILDROSE (Z.: H. Engelke, Bes.: M. Sawatzki) herausgestellt; sie hatte zwei Jahre zuvor den bedeutenden Beschäler WILDFEUER gestellt und stand als Klassensiegerin der Sechs- und Siebenjährigen in Front. Die ihr folgenden HERZLIEBCHEN v. Gunnar aus Panker, die Hämelschen-burgerin HYMNA v. Hertilas und Peter Elxnats SOMMERNACHT v. Herbststurm sollten sie in ihrer Vererbungsleistung, insbesondere aus sportlicher Sicht, in den folgenden Jahren übertreffen. Zwei be-sonders bewährte Mutterstuten dominierten bei den zehnjährigen und älteren Stuten: GRISELDIS v. Pindar xx, die vierfache Hengstmut-ter aus Nannhofen, wurde als strahlende Siegerin gefeiert. Mit der zwölfjährigen MARQUISE v. Altan vom Vogelsangshof folgte ihr eine Stutenpersönlichkeit, die Zuchtgeschichte geschrieben hat.

Zur Bundessiegerstute wurde vom Richtergremium mit der Traumnote 10 die Nannhofenerin ausgerufen. In Adel, imponieren-der Bewegungsmechanik und großer Linienführung war sie nicht zu übertreffen. Eine Reservesiegerin wurde bei dieser ersten Bun-desschau nicht ausgerufen. Dennoch – einen wirklichen Höhepunkt dieser Schau bildeten die Konkurrenzen der Familien: Schmoel-Pan-ker der Hessischen Hausstiftung war mit den beiden bestplatzierten Familien zugegen: TATIANA v. Komet mit ihren Töchtern TIP-TOP v. Totilas, sowie TERTIA und TRADITION, beide von Heros, gefolgt von den drei Herbstgold-Töchtern Herzliebchen, HERZKAMMER, beide von Gunnar sowie HERZBLATT v. Schabernack. In Klasse I prämiert auch die Webelsgrunder-Hämelschenbuger Schwarze Schwalbe-Familie, bestehend aus ihr selbst, gefolgt von ihren Impuls-Töchtern SCHWALBENTREUE und SCHWALBENLIED. Das abwechslungsreiche Rahmenprogramm begeisterte das große Publikum. Die ausge-schriebenen Materialprüfungen entschieden BALLERINA v. Lothar, ARWETTA v. Habicht und HYLONA v. Pregel als Siegerinnen für sich.

Inge Theodorescu und Tochter Monika zelebrierten ein bezaubern-des Pas de Deux mit den S-erfolgreichen Dressurstuten KLEOPATRA v. Halali und ISTRIA v. Obermaat xx, Franz Lage und Kurt Kampff-meyer vertraten mit Trakehner Tandem und -Viererzug das Lager der Fahrer. Fritz Klein vom Forsthaus Tiergarten war mit ORDENSGLANZ, umringt von einem Dutzend Kindern, präsent. HLP-Prüflinge aus Adelheidsdorf, MORGENGLANZ und Eugen Wahler vom Klosterhof Medingen und der Hämelschenburger Linienbegründer IBIKUS un-ter Otto Langels boten anspruchsvolle Schaubilder. Im Mittelpunkt jedoch der 34jährige in Trakehnen geborene KEITH v. Pythagoras an der Hand von Hans Steinbrück. Er symbolisierte in dieser Stunde die Wurzeln der Rasse und dokumentierte dazu die lebendige Ver-bindung von Geschichte und Gegenwart, von großer Zuchttradition und beeindruckendem Zuchtfortschritt.

Verden, 1982„Wenn man gefragt wird, was hippologische Kultur bedeutet, so glaube ich, gibt es kein besseres Beispiel, als dieses Erlebnis hier und heute: 200 Jahre im Osten gewachsen, rund 40 Jahre im Westen sich unverwechselbar treu geblieben, wie diese Trakehner Rasse. Das ist Kultur, meine Damen und Herren!“ Kein Geringerer als Hans-Joa-chim Köhler war es, der am 21. August 1982 angesichts der Haupt-darstellerinnen der 2. Trakehner Bundesstutenschau in Verden der zweitausendköpfigen Schar an Gästen und Besuchern diese Worte zuwarf. Das Austragungsjahr bot dazu einen ganz besonderen An-lass: Das Jubiläum „250 Jahre Trakehnen“ konnte vor großer Kulisse würdig begangen werden. 120 Stuten waren nach Verden gekom-men, um sich den Richtern Herwart v. d. Decken, Hans-Joachim Scharffetter und Dr. Eberhard von Velsen-Zerweck zu stellen. Dass sich die Mehrzahl der Stuten in ihren mütterlichen Familien auf das Hauptgestüt Trakehnen zurückführen ließ, stand dem großen Anlass

links | Im Angesicht der Tempelhüter Statue haben sich Maharani, die Bundessiegerin Karawane und die Bundesreservesiegerin Herzröschen zu einer feierstunde gruppiert. rechts oben | griseldis, die überlegene Bundessiegerin der ersten Trakehner Bundesschau, Verden 1975. rechts unten | Unvergessene Herzröschen; der Titel der Reservesiegerin war ihr in Verden 1982 nicht zu nehmen.

links | Die Stunde der Siegerinnen: links Kalinka, Bundessiegerin 1989, daneben Henrietta, beste Dreijährige in diesem Jahr.

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Enkeltöchter. Sieben Jahre zuvor hatte sie die Dreijährigen-Klasse dominiert; an diesem Tag trug sie den Eichenkranz der Bundessie-gerstute: Kalinka, nun im Besitz von Ulrich Wöhrl, weit gereift, im beeindruckenden Format und mit großem Gang hatte einen Auftritt nach Maß. Reservesiegerin: die mit großer Bewegungsdynamik und im klassischen Typ stehende Highnoon-Tochter SHYNOON, Aushän-geschild der Hörsteiner Zucht. Annemarie März blickte stolz auf ihre Bundessiegerin der Dreijährigen: HENRIETTA v. Bartholdy wurde vom Fachpublikum als eine der Spitzen der Schau gefeiert. Große Namen von berühmten Mutterstuten, standen sie da noch am Beginn ihrer Karrieren oder blickten sie bereits auf erfolgreiche Laufbahnen zurück, standen in den Listen, die die Klassenbesten notierten: Drei-jährig betraten COSTARICA v. Patricius xx, ODA v. Consul, SCHÖNER MORGEN v. Arogno, SCHWALBENLUST v. Enrico Caruso oder BELLE ESPÈRE v. Rittersporn erstmals das Parkett. In den nachfolgenden Klassen stand aktuelle oder spätere Prominenz wie DONAUFÜRSTIN VOM KLOSTERHOF v. Sokrates, POLARISSIMA v. Unesco, PILLKAL-LEN v. Mahagoni, FAMATA v. Matador, IRENE v. Mahagoni, ARKTIS v. Flaneur, ELYSEE v. Zauberklang, ANASTASIA v. Ginster, ZAUBER-LICHT v. Mahagoni, HAMA v. Matador, ULRIKE v. Istanbul, SULEIKEN v. Mahagoni, SKUNGIRREN v. Incitatus oder IRONIE v. Kastellan hoch platziert auf der Bühne. Zukunftsweisend auch der Wettbewerb der Familien: Berühmte Mutterstuten führten ihre Nachkommen an. Aus dem Gestüt Heinen GALANTE v. Lucado ihre Töchter GASSANDRA und GRAZIE, aus dem Haus v. Schöning HERZCHEN v. Ginster die Töchter HERZBLATT und HERZMAID und schließlich Manfred Arlt mit seiner Stammstute NATALIE v. Grimsel, die von ihrer Tochter NADINE und dem Sohn NAPOLEON QUATRE begleitet wurde. Schließlich war es die bezaubernde Natalie mit ihren Kindern, die mit dem Titel der Bundes-siegerfamilie ausgezeichnet wurde.

Diese Bundesschau war die letzte auf Verdener Boden; mit dem Austragungsort der nächsten wurde auch dem hohen züchterischen Stellenwert der Zucht der Neuen Bundesländer Tribut gezollt.

Neustadt a.d. Dosse, 1997Ein kaum zu übertreffendes Ambiente bot sich den Menschen und Pferden in den weitläufigen Anlagen vor historischer Kulisse des brandenburgischen Hauptgestüts. CAPRIMOND, KOSTOLANY, MAR-DUC, AROGNO und KENNEDY, längst oder vor Kurzem abgetrete-ne Hauptvererber und Linienbegründer bestimmten das Bild der väterlichen Linien der konkurrierenden Stuten. Friedrich Jahncke als

Vorsitzender des Hannoveraner Verbandes, Dr. Klaus Miesner, der Geschäftsführer der Abteilung Zucht der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, Moritzburgs Landstallmeister Dr. Matthias Görbert und Hans-Joachim Scharffetter repräsentierten hinsichtlich ihrer Positio-nierung die enge Verbindung von deutscher Zucht und Sport.

Bei den Dreijährigen erntete das Züchterhaus März zum wieder-holten Mal einen großen Triumph: Die großlinige, mit überragen-den Bewegungen ausgestattete hoch im Blut stehende COLLEEN v. Finley M wurde zur Jahressiegerstute ausgerufen. Drei Abteilungen sah diese Klasse; knapp unterlegen die beiden weiteren Ia-Preis-trägerinnen ESCADA v. Caprimond und TÄNZERIN v. Kennedy. KIRA K v. Banditentraum gewann vor den Abteilungssiegerinnen GIPSY FLOWER v. Kennedy und ITEKA v. Preußenprinz das Zwischenfina-le der Vierjährigen. Erstklassig besetzt die Klasse III der Fünf- bis Sechsjährigen, die Abteilungssiege gingen an ESPRIT v. Benz und DONAUMÄRCHEN II VOM KLOSTERHOF v. Caprimond, in den Plat-zierungen eindrucksvolle Modelle wie PER DU v. Unkensee, ALTENA I v. Instergraditz, MON BIJOU v. Herzruf, HERZLANI v. Kostolany, ISAR v. Balfour xx und TANZSTUNDE v. Consul. Im Zwischenfinale der Sieben- und Achtjährigen unterlag DONAUMÄRCHEN I VOM KLOSTERHOF der Louidor-Tochter LOSSAINEN; ihre große Stunde aber sollte noch kommen. PARADIESFEE v. Hamelton dominierte die vergleichsweise kleine Klasse neun- und zehnjährigen Stuten. Alle Blicke zog Hämelschenburgs Enrico Caruso-Tochter SCHWALBEN-LUST auf sich, als sie in bestrickendem Adel und in großer Dynamik das Dreieck beherrschte.

„Die Übereinstimmung von Reitpferdekomfort, Zuchtquali-tät, Korrektheit und erwünschter Ausstrahlung“ machten schließ-lich Lossainen aus dem Züchterhaus Korioth-Hermes zur neuen

Stutenkönigin. Der neuen Bundessiegerstute mussten sich die klassisch schöne 1. Reservesie-gerin Schwalbenlust und die imponierende Esprit aus der Zucht von Gina Hanke und dem Besitz von Friedrich-Wilhelm Boese als 2. Reservesie-gerin beugen. Zu einem wahren Höhepunkt der großen Schau geriet die Konkurrenz der Familien: Klosterhofer Edelblut, repräsentiert durch die Donaumärchen-Vollschwestern und ihren Bruder DONAUMONARCH, trug die Siegespalme davon. Nachhaltigen Eindruck hinterließen die Etana-Töchter Esprit, EUROPA und ELDANA aus dem Züchterhaus Hanke, auch Kanessas Familie, ge-zogen von Friedrich Isaak, ALTEA, die Tochter des Ralf, mit ihren Töchtern aus der Zucht von Hans-Otto Löwe und auch die schneeweißen Mitglieder der Lajana, Kinder des Marduc, für die Klaus Marg-graf als Züchter verantwortlich zeichnete.

Neustadt a.d. Dosse, 2004„Bezaubernde Kate!“ kein anderes Wort hätte die Bundessiegerstute 2004 treffender beschreiben können. Der Aura der Tochter des Friedensfürst, gezüchtet von Claudia Mohlfeldt und dem Besitz von Norbert Butzbach konnte sich kein Beobach-ter und schlussendlich auch die Richter Friedrich Jahncke, Hans-Leonhard Britze, die Landstallmeis-ter von Marbach und Schwaiganger Dr. Helmut Gebhardt und Dr. Eberhard Senckenberg, Cor Lo-effen aus den Niederlanden, Dr. Sylvia McLean aus Neuseeland und Ulrich Maurer aus der Schweiz nicht entziehen. In überragenden Auftritten über-zeugten die 1. Reservesiegerin INDIRA GHANDI v. Hohenstein (Z.: Reiner Lentz), Klassensiegerin

der Vierjährigen und als 2. Reservesiegerin die Tasdorferin SCHNEEFLOCKE v. Michelangelo (Z.: Josef Paessens), die auch den Sieg bei den neun- und zehnjährigen Stuten errang. Es war auch die Schau des Schlieckauer Helmar Bescht, an dessen Hand nicht nur die Reservesiegerin tanzte, son-dern eine große Gruppe weiterer hoch platzierter Stuten. Auch die Zelebrierung der Siegerfamilien konnte er für sich in Anspruch nehmen: Mit dem Titel der Bundessiegerfamilie Piet Smeets Habs-burg-Dynastie mit ihren großartigen Töchtern HEAVENLY und HIPPO’S HILLARY, beide von Arti-stic Rock. Dazu traten als Siegerin ihrer Abteilung Stefan Schümanns Töchter der KANDIA: KANDE-LA, KAISERIN und KARLOTTA, alle von Lehndorff’s und mit dem Ib-Preis BONDINA v. Fontainbleau, gefolgt von ihren Preußenprinz-Töchtern BALAIKA und BOJARIN aus dem Züchterhaus Tieste.

PAPAGENA-Go v. Wörthersee xx aus dem Gestüt Gorlo gewann die Klasse der Halbblut-stuten und wurde auch zur Jahressiegerstute ausgerufen. Zu den weiteren Klassensiegerinnen FABELHAFTE v. Maizauber (Bes.: Marion Essing), CATANIA M v. Finley M (Z.u.B.: Annemarie März), PERKALLEN v. Friedensfürst (Z.: Hartmut Traupe, Bes. Gestüt Sommerlade), Marbachs FARANDO-LE v. Tolstoi trat mit den hochplatzierten Stuten MARCHESA v. Kosmonaut ox vom Vogelsangshof, COPPELIA v. Marduc( Bes.: Andrea Sellhorn) und INSTERFEE v. Kennedy (Z.u. Bes.: Hans-Joachim Scharffetter) weitere Prominenz.

Vielleicht war diese 5. Bundesschau am ehes-ten in der Lage durch ihre Hauptdarstellerinnen den erwünschten und erhofften Zuchtfortschritt zu dokumentieren.

Am 9.September ruft das brandenburgische Hauptgestüt die besten Trakehner Stuten zur 6. Trakehner Bundesschau, ein Ereignis, das von der hippologischen Welt des In- und Auslands und der Trakehner Züchterschaft mit großer Span-nung erwartet wird. Das Fest ist gerichtet!

Erhard Schulte

links | eine der seit jeher eindrucksvollsten familien dominierte die Bundesschau 1997: Donaumärchen I und II vom Klosterhof sowie ihr Bruder Donaumonarch haben auch züchterische Maßstäbe gesetzt.

oben | einen der größten Auftritte ihrer an erfolgen reichen laufbahn feierte die 2. Reservesiegerin Schneeflocke.

unten | Kaiserlicher Auftritt der Bundessiegerfamilie 2004: Habsburg und ihre Töchter Heavenly und Hippo‘s Hillary.

rechts | Klassisch im Typ und sportlich im Habitus: Kate,

die Bundessiegerin 2004.

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30 DER TRAKEHNER 06/2014 . ZUCHT . Tra ke h n e r B u n d e s s t u te n s c h a u 2 0 1 4 Tra ke h n e r B u n d e s s t u te n s c h a u 2 0 1 4 . ZUCHT . DER TRAKEHNER 06/2014 31