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1 Living Tao 1. Member Newsletter 2017 Andrea Wahli Living Tao Stiftung PF 3531, 4002 Basel, Switzerland www.livingtao.com [email protected] Tel. +41 - (061) 361 53 75

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Living Tao

1. Member Newsletter 2017

Andrea Wahli

Living Tao Stiftung PF 3531, 4002 Basel, Switzerland

www.livingtao.com [email protected] Tel. +41 - (061) – 361 53 75

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Legacy of alive and lived Dao - Dein Weg?

Foto geschickt von Sandra Frank

Der Weg: „Der Weg ist mein Ziel

Caminante, son tus huellas El amino, y nada mas;

Caminante, no hay camino, se hace camino al andar. Al andar se hace camino, y al volver la vista atras

se ve la senda que nunca se ha de volver a pisar.

Caminante, no hay camino, sino estelas en la mar.“

Antonio Machad, Proverbios y cantares

„Wanderer, der Weg sind die Spuren deiner Füsse und sonst nichts. Wanderer, es gibt keinen Weg, der Weg entsteht im Gehen.

Beim Gehen entsteht der Weg und wendest du den Blick zurück, so siehst du die Spur, die kaum jemals wieder begangen wird.

Wanderer, es gibt keinen Weg, so wie auch keine Abdrücke im Meer.“ Antonio Machado

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Liebe Living Tao Mitglieder

Das Living Tao Team und ich wünschen allen Mitgliedern, Mitarbeitern, Qi Gong/Tai Ji /Meditations/Pilates/Tanz/Koch-Angefressenen und allen netzwerkenden Partnern ein erfolgreiches und glückliches Jahr 2017, das Jahr des Hahns!

Jay im „Einfüssler“ Estevam Ribeiro

„Die Erkenntnis, welche zukünftigen Notwendigkeiten für unsere gesicherte Menschheits-entwicklung, im Zyklus durch die Jahreszeiten von jung bis alt und sehr alt, effektiv gebraucht werden, war schon immer wichtig. Aber heute kommt die damalige Vision, die auch Jay Goldfarb hatte, zum Einsatz und die Verwirklichung ist von grösster Bedeutung.“ (Prof. Dr. Reto Kressig, Direktor des Geriatriespitals Baselstadt und Dr. Shalender Bhasin, Harvard Medical School, Boston USA).

In den vergangenen und im aktuellsten Mitglieder-Newsletters sind Neuigkeiten über unsere und andere nationale, sowie internationale Forschungsarbeiten betreffend achtsamen Alterns veröffentlicht worden (siehe: www.livingtao.com; www.legacyofwisdom.org). Wir hoffen, ihr habt die Texte studiert, eure Erfahrung und euer Wissen für euch selbst, in euren Familien, in eurem Umfeld und in der Welt eingesetzt.

Nur dank eurem vitalen Einsatz (Bewerkstelligung von Arbeit hinter den Kulissen, vielleicht unvorstellbar welcher Art für einzelne von euch) und eurer treuen, gemeinnützigen und finanziellen Unterstützung können Living Tao und der Legacy of Wisdom Schweiz Verein, für die Forschungen, die wir vor mehr als 10 Jahren als Pioniere begonnen haben, Erfolg ernten. Der Erfolg liegt im Aktivieren der Motivation für sich und andere selbst etwas zu tun, damit wir besser altern und darin, dass unser Übungsgut wirksam ist. Es handelt sich dabei um die

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Entwicklung eines einzigartigen Lehrprogramms für gesundes und wachsames Altwerden mit dem Kerninhalt Qi Gong/Tai Ji, Kraftentfaltung, Weight Resistance Training, kognitives Training ergänzt mit spezifischen kognitiven Bewusstseinsaspekten (heute medizinischer Teil unter TCM unter Alternativmedizin 412/Tarif 1092 und 436/Tarif 1106 von Krankenkassen bezahlt). Viele Artikel in schweizerischen Fachzeitschriften, die von Ursula de Almeida Goldfarb mit Hilfe ihrer Schülerschaft und mitarbeitenden Ärzten, wie Dr. A. Jakobitsch, Dr. B. Hornstein veröffentlicht worden sind, Berichte von Kursteilnehmern, informieren über die Entwicklung unserer Forschungsarbeit. Ebenso das Kochbuch, das in Teamarbeit entstanden ist, lässt euch alle an dem Fortschritten teilhaben.

In den vergangenen Jahren haben wir uns auf die Perspektiven des bewussten Älterwerdens fokussiert. Das Alter beginnt laut chinesischer Medizin mit der Geburt. In anderen Kulturkreisen beginnt es nie. Man will jung bleiben. Aber der Körper beginnt bereits mit 21 seine Muskulatur abzubauen, wenn man nicht mit regelmässigem Training für den Muskel- und Bewegungserhalt trainiert. Der Körper allein macht uns nicht aus. Da sind noch der kognitive Bereich, der Denkbereich und der Emotionalbereich. Wo beginnt und warum beginnt der Mensch zu altern und wie sieht die Alterung im Zusammenhang zum psychophysischen Gleichgewicht aus? Beginnt es im Körper, beginn es im Geist, wie unterstützen sich die beiden Gefässe; wie das Yin im Yang? Dies sind Themen, die wir erforschen.

Wir sind sehr glücklich, euch berichten zu können, dass unser wissenschaftliches Forschungsprojekt "Power Centering for Seniors" offiziell vom Felix Platter Spital in Basel, Schweiz, akzeptiert worden ist. Diese Unterstützung verringert unsere Studienkosten. Prof. Dr. Reto Kressig, der zum Direktor des ganzen Spitals ernannt wurde und gleichzeitig Chef des "Aging Centers" ist, hat uns schriftlich versichert, dass er zu 100% in unseren wertvollen Studien engagiert bleibt. Dr. Shalender Bhasin von der Harvard Medial Schule in Boston, USA (wir begannen mit ihm das Forschungsprojekt) versicherte uns, dass er weiterhin zu 100% hinter unserem Programm steht. Er erinnert daran, dass es das Wichtigste ist, daran zu arbeiten, dass an der Realisation der Zukunftsvisionen geforscht wird. Heute ist das wichtiger als je zuvor. Wir bleiben auf dem Weg, der sich zeigt, indem man ihn geht, damit wir durch ihn das Ziel erfüllen können, auch wenn der Erfolg sich erst im Jahr 2021 einstellt.

Es freut uns, euch mitteilen zu können, dass ein privater Gönner vertrauensvoll CHF 50‘000.- gespendet hat, für unser Research Programm "Power Centering for Seniors" geleitet durch den Legacy of Wisdom Schweiz Verein. Diese CHF 50‘000.- stehen als ein "matching grant" für jeden CHF.1.-, den wir als Spenden aufbringen können. Es ist wichtig, dass jeder von euch spendet! Nur auf diese Weise können die benötigten CHF 100‘000.-, die der Legacy of Wisdom Verein Schweiz selber aufbringen muss, um das Forschungsprojekt erfolgreich durchführen zu können, beschaffen werden. Wir sind bereit - nur das Geld fehlt noch!

Wir stehen an einem kritischen Wendepunkt: Wir müssen diese CHF 100‘000.- jetzt vorweisen. Ihr habt schon oder werdet demnächst einen Spendenbrief von uns erhalten. Ohne das Geld können wir die Forschungen, für die wir die letzten 10 Jahre Tag und Nacht gearbeitet haben, nicht durchführen!

Wir erinnern nochmals daran, dass alle Spenden an den Legacy of Wisdom Schweiz Verein über CHF 100.- in der Schweiz von den Steuern abziehbar sind. Der Legacy of Wisdom Schweiz Verein erhebt einen jährlichen Mitgliederbeitrag von nur CHF 20.- ! Alle Administrationsarbeit für die Realisierung dieser wichtigen Zukunftsforschungsarbeit, die euch oder den nächsten Generationen zu Gute kommt, wurde und wird 100% ohne Lohn also gemeinnützig ausgeführt.

Der Living Tao Stiftungsrat und das Legacy of Wisdom Schweiz Verein Team freuen sich ausserordentlich über die mögliche Fertigstellung des Projektes im Jahr 2021. Es ist das Jahr, in dem der erste "Baby Boomer" 75 Jahre alt sein wird. Heutzutage denkt man psychologisch,

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dass 75 das Alter des Altseins sein wird. 2021 wird das Jahr werden, in dem diese Generation der 75-Jährigen viel Hilfe und Unterstützung brauchen wird, da die physischen und psychischen Kapazitäten abgenommen haben.

Dieser Newsletter informiert weiterhin über die Aktivitäten und Erlebnisse innerhalb von Living Tao. Also Direktor von Living Tao, seit 1988 in der Schweiz, (in USA von 1975 - 1991) bin ich bestrebt, dass Living Tao‘s Kernwert, das Dao ins alltägliche Leben umzusetzen, realisiert wird. Durch mein Älterwerden ahne ich, was die Organisation Living Tao dazu beitragen kann, unsere Gesellschaft menschlich reifen zu lassen.

Ich nehme die Gelegenheit wahr, euch allen ganz herzlich zu danken, die ihr tausende von unbezahlten Stunden für die Entwicklung dieses visionären Werkes "geackert" habt, an unseren Kursen und Fortbildungen freudvoll teilgenommen habt. Ohne euch wären wir nicht dort, wo wir sind - für die Menschheit.

Ein herzliches Dankeschön!

Wir zählen weiterhin auf eure Teilnahme am Kursgeschehen, zu eurer und aller Entwicklung und hoffen, dass ihr mit Interesse, Engagement und Hingabe weiterhin mit uns an denselben Stricken zieht.

Ein glückliches Jahr 2017 – Keep on Truckin‘! Jay Goldfarb, Direktor der Living Tao Stiftung

Ursula, Lia und Nathalie

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SBO TCM Artikel 2017 PSYCHE/Qi Gong/Tai Ji

„Der Weg ist das Ziel. Das Ziel ist der Weg. Wege entstehen dadurch, dass man sie geht!“ F. Kafka

Gehen wir von dieser Wahrheit aus, so ergibt sich der Sinn daraus, dass Krise eine Chance zur Transformation sein kann. Ein Einbruch einer Krankheit, psychischer oder physischer Art wird zu einem Drehpunkt, der einem auf sich selbst zurückfallen lässt und einen zwingt, nochmals an unser Selbst und seiner Verwirklichung oder Lebensaufgabe, die sich ja manchmal auch ändert, zu erinnern, damit wir aus dem Dornröschenschlaf aufwachen. Es kann einem bewusst werden, worum es hinter der sogenannten Realität geht.

Nimmt man sich der Übung an, dass der Weg das Ziel ist, ist man bereits öfter im Hier und Jetzt, ein Zustand, des fast allen Wesen schwer fällt. Man lernt durch die regelmässige meditative Achtsamkeitsübung, wie mit einer Krise besser umzugehen und wo Hilfe zu erhalten ist. Die präventiven Methoden Qi Gong und Tai Ji haben ihre Wurzeln im Weg des unnennbaren Dao. Dabei geht es um das mit offenem Herzen lebendige Erarbeiten oder Aufrechterhalten der Tugenden, wie Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit, Achtsamkeit, Mitgefühl. Die Wirksamkeit der sich entwickelnden Tugenden gibt Mut und die Entschlossenheit, den Wert und den anhaftenden Ballast des Egos zu erkennen. Sie ermutigen den Diamanten des Selbst zu schleifen, das dann das Ego etwas auflösen und loslassen lernen lässt. So entfaltet sich die Persönlichkeit aufgrund und nicht auf Kosten des Selbst.

In der Geschichte der Psychologie im Westen bedeutet „Psyche“ grundsätzlich die Gesamtheit bewusster und unbewusster seelischer, insbesondere emotionaler Vorgänge, dem Fühlen und geistiger, mehrheitlich intellektueller Funktionen, wie Denken. Synonyme für Psyche sind: Gemüt, Herz, Seele. Der Zustand von „Ich bin, der ich bin“ hat sich durch die Geschichtsentwicklung, durch die kollektive und individuelle Bewusstseins- Entwicklung verändert. Verschiedene wissenschaftliche Studien und Erfahrungen von Forschern ergeben bunte Resultate. Aufgrund der Erkenntnis nehmen Begriffe wie Persona, Persönlichkeit, Ich, Selbst, Körper, Psyche, Emotionen, Gefühle, Geist, Seele verschiedene Stellenwerte ein.

Nach meiner Sicht stellt die Psyche, die Emotionen als einen eher materiellen Teil der Seele dar. Das intellektuelle Denken ist eine Wissens- und Vernunftvorstufe vor jeder geistigen Erkenntnis, die über die Persona hinauswachsen kann, wobei die Verankerung im Instinkt, zur Entwicklung des intuitiven Herzdenkens, über Inspiration und Vision zur geistigen Realisierung führen kann. Seele und Geist sind von größerer Natur als Psyche und Intellekt. Ich platziere die Psyche als Yin-Faktor in der Yang Seele und das Denken als Yin-Faktor im Yang des Geistdenkens. Das Leben offeriert uns Arbeit am vielfacettenhaften, komplizierten Zusammenspiel zwischen all den Faktoren, um zu einem harmonischen Zustand zu gelangen.

Im asiatischen Raum, ob wir diese Begriffe aus der Sicht des Taoismus, des Konfuzianismus, Buddhismus, der Traditionellen Chinesischen Medizin, des Zen Buddhismus, Hinduismus (ayurvedische Medizin) betrachten, beginnt die Schulung, die Suche, das Finden und Wiederverlieren etwas anders. Sicher ist: „More Soul than Role“ (so lehrt Ram Dass, alias Dr. Richard Alpert) machen dieses Suchen nach dem Wirklichen schmackhaft lebendiger.

Dr. Platsch’s Buch „Psychosomatik in der chinesischen Medizin“ beschreibt wesentlich zu berücksichtigende Inhalte betreffend der 7 Emotionen. Ich fasse kurz zusammen. „Emotionen haben viele Wurzeln! Es ist nicht einfach, Ursache und Wirkung zu unterscheiden. Der vielgliedrige Wurzelstock einer Gemütsbewegung oder einer Gemütskrankheit ist mit inneren und äusseren Faktoren verflochten. Kausal analytisches Denken verursacht Gefühlsbewegung und verursacht eine körperliche Reaktion. Es kann zu einer körperlichen Krankheit führen. Umgekehrt verursachen körperliche z. B. chronische Krankheiten emotionale Störungen. In der westlichen Medizin werden mehrheitlich

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Psyche und Soma getrennt. Psychosomatische Krankheiten gibt es nur noch wenige. Prozesshaft jedoch sind Psyche und Soma vernetzt und greifen ineinander. Körper, Psyche, Verstand und Spiritualität sind miteinander verknüpft“.

„Erschöpfung von Qi und Blut, Essenz und Säften können sich in einer emotionalen Reaktion, z. B. Antriebslosigkeit, bis zu „Burnout Syndromen“, zeigen. Überarbeitung hängt auch von Konstitution, eventuellen pränatalen, frühkindlichen Schocks und Traumata, sexuellem Verhalten, Ernährung, Schlaf, Bewegungsmangel, dem sozialen Netzwerk, dem Lebenswandel etc. ab.

Eine genaue Bestandsaufnahme ist wichtig, um das Heilungspotential entsprechend dem „IST“- Zustand zu wecken. Das Mitarbeiten des Patienten ist unerlässlich. Deshalb braucht es Aufklärung und Bewusstmachung des Patienten, was durch körperliche Erfahrungen schneller angekurbelt werden kann.

Die chinesische Medizin betrachtet das Wirken der Gefühle, Emotionen, das Denken und somit Verhalten, die Reaktion innerhalb der Funktionskreise genau, um die Wurzel des Übels zu erkennen und die Wiederherstellung der Harmonie von Innen und Aussen, von Yin im Yang anzukurbeln, zu regulieren.

- Das Haus des Wassers, Niere/Blase ist der Sitz der Lebensversicherung des starken Rückgrats, der Essenz, dem Erbgut, dem vorgeburtlichen und nachgeburtlichen Qi. Eine Schwäche oder Störung in diesem Haus zeigt sich in Unsicherheit, Angst, Flucht, Abwehr, blockiert Qi und Blut, bringt Erstarrung, langsame Reaktion, unspontanes Verhalten, vegetativ somatisch zeigt sich das in Kälteempfindlichkeit im ganzen Körper, in Lumbalregion, z.B. bekannte Rückenschmerzen, Diskushernien, weniger Durst, etc.

- Das Haus des Holzes, Leber/Gallenblase ist das Haus des kreativen Wachstums, der kämpferischen, extravertierten Bewegung. Autoritäres, wenig abgegrenztes rigides Verhalten ist auffallend. Emotion tritt in Wut auf. Wird diese Wut unterdrückt, dann drückt der Schuh pfeilartig, blitzartig in die umliegenden Häuser und verursacht Unzufriedenheit, Nörgelei, Aggressivität, Explosionen. Somatisch sind hier eher die Spasmen, Lähmungen, Muskelticks, Sehnenscheiden- entzündungen, Schulter/Nackenprobleme, Migränen oder Rheuma einzuordnen.

- Das Haus des Feuers, Herz/Dünndarm entspricht der Freude, dem Fühlen, Mitfühlen, dem selbstlosem Dasein, dem intuitiven Denken, dem höheren Bewusstsein, dem geistigen Aspekt der Erfüllung im Leben. Sind Körper und unteres Tan Tien, mit dem Tor des Lebens (Du 4 Ming Men) stark, dann ist der Geist klar und einfach. Leidet dieses Haus unter einer Störung, die oft durch zu schwache Nieren oder Funktionsschwächen der anderen Organe, die als Arbeiter zum fliessenden Verkehr für den Kaiser mit Aufräumarbeiten zu sorgen haben, so kann das Herz betroffen werden. Es kann zu Empfindungsstörung kommen. Das Herz fühlt nichts mehr, wird ein Stein, die Freude und das Lachen gehen weg. Es gibt Hitzesymptome am falschen Ort, Blutstasen, Druckgefühle, innere Unruhe, pektaginöse Beschwerden, Arrhythmien, vegetative Schlaf- und Verdauungsstörungen, sogar Angst vor dem Sterben.

- Das Haus der Erde, der Mitte, Magen/Milz, ist das Geschenk der Erde, die unter dem Einfluss des Himmels wächst und das Bindeglied zum Göttlichen, zum Reifen darstellt. Die Erdung erlaubt uns auf Neues zuzugehen, nachdem wir uns nach 40 in Familie, Beruf, Karriere stabilisiert haben. Gute Verdauung und gut ausgebildete Muskelmasse, Stabilität in innerer und äusserer Haltung sind Zeichen einer ausgeglichenen Erde.

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Schnell jedoch ist die Milz durch den überaktiven sich sorgenden Denkprozess oder die Überreizung der intellektuellen Seite gestört. Kopflastige Menschen überfordern ihre Milz mit unablässigem Denken. Fürsorgliche Liebe ist einen Teils eine Stärke, kann sich aber andernteils bei dauerndem „sich Sorgen um andere“ schädlich auf die Verdauung auswirken. Diese Art von Wiederkauen und Sichsorgen gibt Fixierung, Verhärtung, Sturheit, die einen skeptisch, depressiv und ungläubig werden lassen kann. Somatisch äussern sich solche Blockaden gerne in Ödemen, Schleimansammlung, Aufgedunsenheit, Besenreissern, Venenstauungen.

- Das Haus des Metalls, Lunge/Dickdarm symbolisiert die Ernte im Herbst. Die Ernte beinhaltet wahre Reife und Reichtum im Greisenalter und kann den Ausdruck von grosser Gelassenheit darstellen. Depression, Trauer als Sehnsucht nach dem Einssein und das sich-getrennt-fühlen führen oft zu Asthma, Atemproblemen und/oder Problemen mit dem Stuhlgang. Die Schwierigkeit loszulassen, noch nicht zur Transzendenz zu gelangen, kann sich in Atmung, Darm, Haut negativ äußern.

Es geht nun darum, dem Patienten diese Prozesse bewusst zu machen, damit er selber mit dem angeregten Eigenheiler sein Qi aufbauen und mitheilen kann. „Das Unbewusste scheint andere bildliche Vorstellungen vom Körper zu haben als das Bewusstsein!“ schreiben bereits Erich und Ilse Stiefvater in ihrem Buch „Chinesische Atemlehre und Gymnastik“. Was bleibt uns anderes übrig, als dieses Unbewusste zu schüren, es zu wecken und zu transformieren.

Unbequem, aber wirkungsvoll! Jedoch muss nach der Therapieerfahrung von Frau L. Reddemann und mir ein Arbeitsbündnis etabliert werden, damit ein Trauma nicht verdoppelt wird und in dem man Gegenbilder zu den Schreckensbildern findet, wo der Patient etwas machen kann, und nicht mehr der Ohnmacht ausgeliefert ist. Der Patient lernt die Kraft der Gefühle kennen, lernt mit ihnen umzugehen, lernt sie zu steuern.

Als Tänzerin war für mich immer die Körperwahrnehmung mit ihrem ganzheitlichen Spektrum, Ausgangspunkt zum Weitererwachen und Wachsen. Jede Bewegung, jedes Gefühl veränderte mein Sein. Die Methode des stillen Qi Gong und des Tai Ji, lehrten mich einen Teils, den immer wieder auftauchenden Gefühlen, wie Angst, Zorn, übermässige Freude, Trauer, Sorgen, Eifersucht oder Anhaften, standzuhalten, sie anzuschauen, ihren Ursprung zu eruieren, und meine Erstarrung (aus Angst) oder dem Festhalten/Gestauten, durch Bewegung wieder in Fluss zu bringen. Das volatile Qi weg von Zentriertheit, auf der Flucht, konnte so wieder zur Ruhe, zur Stille zurückfinden und sich sammeln. Die kleinen Krisen brachten mir Antworten, die mir den Weg als Ziel immer wieder neu aufzeigten und immer neu zeigen. In diesem Sinne setze ich Qi Gong/Tai Ji und Tanz ein. Mir ist wichtig, dass dem Patienten ein Schutzraum geboten wird.

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Der Therapeut muss klar, gewiss, stark und authentisch sein. Er weiss mit Energie im physischen, materiellen und Feinkörperbereich umzugehen, auch dann , wenn es mal einen sogenannten Energieunfall geben kann. Ganz im Sinne von Achaan Chah: „Hast du noch nie geweint beim Meditieren, dann hast du noch nicht wirklich begonnen zu meditieren“. Herztränen sind eine Reinigung.

In jedem therapeutischen gemeinsamen Prozess geht es darum, verschiedene Stufen und Ebenen, geduldig, möglichst ohne Erwartung zu durchschreiten. Dafür brauchen wir anfänglich mindestens 6 Einzelsitzungen. Die Verarbeitung eines Traumas, je nach Schweregrad, braucht mindestens 6 Monate intensiver Arbeit. In einem Erstgespräch lernen wird die Kranken-geschichte kennen, bauen wir Vertrauen auf, festigen und erden den Patienten und die Beziehung zu ihm. Wir schauen die eigentliche Krankheitsthematik an, suchen nach deren Ursachen, machen uns ein Bild – eine Anamnese. Wir begleiten den einzuschlagenden Weg, der zu begehen ist, und stehen bei dem Sharing und dem Integrieren bei. Wir ermutigen den Patienten, den eigenen Weg zu gehen, und sich eventuell neu zu orientieren. Wir vermitteln die notwendige vernetzende Hilfe. Der Weg ins Leben ist wieder offen.

Oft üben solche Patienten dann in Gruppen oder Retreats weiter. Diese Menschen üben den Weg als Ziel und üben 20 Jahre oder ihr Leben lang in Gemeinsamkeit (Satsang). Der lebendige Weg des Tao ist ein unbefristeter, ewiger Lebensweg, eine wahre Kunst - ein offener Kreis! (Deshalb trägt unser Institut den Namen „Tao Arts“ und unsere Stiftung heisst „Living Tao“!) Der Weg entsteht, indem man ihn mit Herz geht.

Die Ebenen der Behandlung sind manchmal physischer geprägt, damit der Geist oder die Seele nicht im Gefängnis des Körpers hängen bleibt oder eingesperrt wird. Die Ebenen der ausgedrückten Emotionen können in den Vordergrund treten. Daraus kann sich ein spiritueller Weg erschliessen. Je nach Fall wähle ich die teilweise unten aufgeführten Qi Gong/Tai Ji Weisen für die Therapie aus. Mit mehr oder weniger Bewegung, mit mehr oder weniger Ausdruck oder mit stillen meditativen Übungen.

Ich zähle nun nur einige wenige sinnvolle Schritte, die ich individuell in der Therapie einsetzen kann, auf: - Entspannung durch Körperkontakt auf dem Boden, Verbessern des Köperbewusstseins - Den inneren Beobachter einschalten, immer Beobachtungen äussern, aufzeichnen, malen. (Kontakt mit dem inneren Kind aufnehmen) - Qi zum Ursprung zurückbringen, absenken - Sicherung eines inneren Raums und Verankerung im unteren Tan Tien schaffen - Stärken des unteren Tan Tiens, des Ming Men (Sicherung, erste Stufe, Angst zu mildern) - Erwärmung des Zentrums, der Nieren; das Eis der Angst schmilzt, schafft oft erste Herzensverbindung - Erarbeitung des Kleinen Lichtkreislaufs - Imagination mit Baum, mit Garten, Lotusblütenarbeit - Herstellen von positiven Imaginationsbildern: z. B. Lichtdusche, Lotusblüte im unteren Tan Tien etc. - Gesten und Postures, Bewegungen für Bilder finden, zum Körperausdruck ermutigen, um in Kontakt mit sich selbst, den Gefühlen zu kommen, sie kennenzulernen, lenken zu lernen, sich nicht mehr vor ihnen zu ängstigen, Angst haben zu müssen - Darstellen der 5 Elemente, im Potential ihrer Licht- und Schattenseite - Visualisieren des Qi Symbols als Kraftspender - Rezitieren von Mantras, setzen von Mantras in den Körper, im unteren Tan Tien, erst später im Herzzentrum (z.B. Om/Om Ah Hum, Om Mani Padme Hum)

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- Öffnen, heben, senken schliessen, sowohl in Stille, als auch in Bewegung - Tai Ji a.) Pa Kuas je nach Funktionsstörung b.) Heilende Laute je nach Funktionsstörung c.) Wolkenhand z.B. eher bei Erd- und Verdauungsproblematiken, oder Lungenbeschwerden d.) 5 Elemente Wu Shin - Living Tao-Ausdrucksform

Die Übenden werden gelassener, stiller, lernen abzuwarten, weniger zu flüchten, hinzuschauen, damit sie schrittweise über die Jahre den Grund der Symptome aufdecken, verstehen und loslassen lernen.

Dr. Luise Reddemann beschreibt, dass sie in ihrer Klinik die Grundsätze wie: - Entspannung, Ruhe, Natürlichkeit, - Vorstellungskraft, Bewegung, Atem und Qi folgen einander, - Bewegung und Ruhe gehören zusammen, - obere Leichtigkeit – untere Stabilität, - das richtige Mass, - Schritt für Schritt üben, leicht nachvollziehbar und erfahrbar anwenden kann. Sie können bei konsequentem, täglichem Üben aus der Mitte - aus dem unteren Tan Tien -, mit Konzentration und Imagination dem Schmerz entgegenwirken und zu Wohlbefinden führen. Die Erfahrungen der eigenen Mitte führen zu innerem und äusserem Gleichgewicht, zu innerer Aufrichtung, Gelassenheit und Ruhe, auch wenn sie anfänglich nur für Minuten erfahrbar werden. Aufgrund dieser Tatsachen können auch Schwindel, Herzjagen, Herzschmerzen, Übelkeit und Kreislaufstörungen im Klinikalltag recht schnell positiv reguliert werden.

„Tao ist die Quelle aller Existenz. Daraus formiert sich das paradox transformative Spiel von Yin und Yang. Die Idee dahinter ist, dass sich der Mensch in der vollkommenen Harmonie der Natur spiegelt. Tao bedeutet auch: natürlicher, universeller Weg, Gewebe der Natur, Methode, Kopf. Oft wird das Radikal in der Mitte des Zeichens auch Körper oder Selbst, absichtsloser Säugling benannt. Man betrachtet das Universum, man sieht erst nichts, das Tao dahinter ist formlos, man sieht nichts, es ist unbenennbar. Man schaut den Himmel und sieht nichts ausser Leere, doch schauen wir mit dem Teleskop, dann entdecken wir Mond, Sonne, Sterne, Planeten. Aus dem Nichts erscheint Etwas.“ Lin Yun, S. 20, Living Colour

Auf dem Weg des Tao ist der Weg das Ziel. Das Ziel ist das Schleifen des Diamanten, des Herzens, in tugendhafter Weise. Das achtsame Üben ist der Weg zum Selbst.

Es geht um Selbstsuche, um Selbstfindung, wieder derjenige zu werden, mit dem man absichtslos eins gewesen ist, verbunden mit der Suche nach dem „Purpose of Life“.

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Hat man sich auf dem Weg verloren, da Ego oder Persona ins Spiel gekommen sind, kann man wieder zurückfinden und vom Schicksal lernen.

Die 40 Jahre lange Zusammenarbeit mit international bekannten Psychotherapeuten, die körperbetonte Psychotherapie wie z.B. Bioenergetik, Holotropes Atmen, Gestalttherapie anboten, beinhaltete den Auftrag mittels Tanztherapie und der Methode des Qi Gong, die Patienten darin zu begleiten, dass sie sich wachsam entspannen konnten, sie sich erden, zentrieren konnten, den Atem lauschen lernten, ohne sich dauernd einzumischen. Sie fanden das Vertrauen zu sich selber. Die erlernten und angewandten Werkzeuge bereiteten den Weg vor, über den Körper, der nie lügt, der ein wandelndes Zeugnis der vorgeburtlichen und nachgeburtlichen Erfahrungen und Traumen darstellt, die Übenden an ihren inneren göttlichen Funken, an ihr wahres Selbst zurückzubinden. So konnten sie die Seele, die mit tiefer Weisheit an jenem Ort, wo das Yuan Qi sich bündelt, dem Ren 3 (Yuan Ur Qi) im unteren Tan Tien, zusammen mit Ren 5 (Yang Aspekt), Ren 6 (Meer des Qi) und Ren 8 (Yin Aspekt), physisch verankern. An den Körper zurückgebunden, seine Abgrenzung und gleichzeitig Verbindung zu empfinden, seine Möglichkeiten zu entdecken und diese ausdrücken zu dürfen, verhalfen den Klienten, in die Tiefe ihrer Seele mit etwas weniger Angst und Erwartungen schauen zu dürfen.

Eine Aussage lautet: „Ich bin so froh, dass ich lebe. Wenn ich ganz still bin, spüre ich das Glück meiner Existenz und aller Lebewesen.“ (Maria, S. 17, Kapitel 1, Holotropes Atmen, Psychotherapie und Spiritualität, Dr. Ingo Jahrsetz)

Qi Gong-Übungen und Tai Ji-Bewegung schenken dem Menschen allmählich sein Vertrauen zu seiner Urkraft zurück. Dadurch gewinnt er Qi, die Ängste schwinden und der Mut steigt, sich dem gegenüber zu stellen, was Angst machte, was dadurch verdrängt worden ist und Traumas entstehen liess.

Alle Krankheiten, so auch Neurosen und psychische Unausgeglichenheiten sind Unruhen. Das meditative Üben und Kultivieren unserer Lebenskraft, dem Qi stellt Stille her, aus der die echte, innere Bewegung entsteht. Diese Stille erlaubt das Harmonisieren und Gesunden von Körper, Psyche und Geist.

Die Herstellung des Gleichgewichts zwischen Innen und Aussen, dem Yin-Gefäss, dem Körper und dem Yang, dem Geist erneuert den Menschen nach einer Krise. Die Psyche, die ein kleinerer Anteil (Yin) der Seele (Yang) ist, beginnt zu leiden und wird zu einem symptomatischen Barometer, sobald Yin und Yang aus den Fugen geraten sind und sich voneinander in die falsche Richtung entfernen. Der Körper beginnt unter dem Durcheinander zu leiden. Der Körper, als Gefäss des unsichtbaren muss so regeneriert werden, dass sein System, alle Zang/Fu Organe wieder in Fluss und zur Entfaltung gebracht werden, damit die 5 Gefühle, die sich als psychische Kraft in den Organen materialisieren, ausgedrückt, gelebt werden dürfen und sich so wieder harmonisieren. Im ausgeglichenen Zustand bewegen sich Körper und Gefühle miteinander in einer Einheit. Im unausgeglichenen Zustand trennen sie sich voneinander. Für die Harmonisierung und Stabilisierung des Zusammenspiels spielt der subtile Feinkörper, der Aetherkörper, das entwickelte Qi, eine wesentliche Rolle.

Individuelle Erfahrungsberichte mögen Einsicht in die praktische Arbeit geben.

„Man wird nicht hell dadurch, dass man sich Helles vorstellt, sondern dadurch, dass man Dunkles bewusst macht. Letzteres aber ist unangenehm und daher nicht populär“. G. Jung, Grundwerk, Bd. 3, S. 71 ff

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1. Bericht Roswitha Zimmer Hübschle & Ursula de Almeida Goldfarb mmmm

Als ich vor 25 Jahren bei Ursula begann Qi Gong-Unterricht zu nehmen, steckte ich wegen einer langjährigen zerbrochenen Beziehung und dem frühen Tod meiner Mutter (sie war 54 Jahre alt) in einer tiefen Persönlichkeitskrise. Das regelmässige, fast tägliche Üben von Qi Gong gab mir nach und nach die Ruhe und Kraft, die Realität akzeptieren zu können, und ich erfuhr durch die Krise eine Chance meiner bewussten Weiterentwicklung als Mensch.

Mein Selbstvertrauen stärkte sich. Ich wurde stabiler. Beide Faktoren ermutigten mich, zu dem mir unbekannten Holotropen Atmen. Das Holotrope Atmen ist ein körperbetonter psychotherapeutischer Weg, der über bewusstseinserweiternde Erfahrungen (Heldenreisen) den Atmenden (mit einem Sitter, wie ein Babysitter) in tiefere

Schichten des Selbst aufbrechen lässt.Die Phasen der Geburt, welche Einfluss auf unser nachgeburtliches Leben ausüben, wurden von Dr. Stanislav Grof als vier wesentliche Matrixen erforscht. Sie werden für den „Atmenden“ erfahrbar und zur ganzheitlichen Selbsterkenntnis eingesetzt. Die kreative Qi-Arbeit und die tanztherapeutischen Maßnahmen als Vorbereitung zu den heftigen, innovativen Atemsitzungen mit provokativer Musik, die Erfahrungen erschliessen, die einer transpersonalen Quelle außerhalb der persönlichen Lebensgeschichte entspringen, entspannten und zentrierten mich. Das dadurch kreierte wertfreie Qi-Feld verhalf mir auf der Reise in veränderte Bewusstseinszustände, den Impulsen aus meinem Körper zu vertrauen, zu folgen, loszulassen und diesen Emotionen freien Lauf zu lassen. Die Erlebnisse, die dem eigenen Geburtsprozess glichen und die perinatalen (Peri “drum herum“, „natalis„ die Geburt betreffend) Erfahrungen, die sich so Stanislav Grof, um Themen von Sterben und Wiedergeburt zentrieren und sich in Lebensmustern entfalten, die der eigenen Geburt ähneln, konnte ich als involvierter Beobachter begegnen, ohne dass sich ein spirituelles Drama entfachte. Diese Phasen intensivieren sich bei jedem „Atemprozess“ und dringen in geistigere Seins-Schichten, die es ins Leben zu integrieren heisst, damit man lebenstauglich bleibt. Im Lebensprozess wird dieses Bewusstwerden schrittweise erweckt. Jeder kleine Tod bringt neues Leben, neues Erwachen. Das Qi-Feld der geerdeten und fliessenden Kraft, das Ursula mit der Atem-Gruppe schuf, verhalf mir, die Reise in tiefere Bewusstseinsschichten zu wagen, mich getragen zu fühlen und das Erfahrene in das Alltagsbewusstsein zu integrieren. Der steinige Weg, mich selber kennen zu lernen, war geebnet. Ich war bereit ihn zu gehen, im Sinne des Titels, dieses Artikels: „Der Weg ist das Ziel“! Ganz im Sinne des daoistischen Qi Gong-Weges, braucht auch der prozessorientierte psychotherapeutische Ansatz tägliche Praxis, Achtsamkeit und Integration: „Eintauchen, Auftauchen, Verarbeiten, Integrieren, Einatmen, Ausatmen, Pause Ausatmen, so wie die vier kosmischen Bewegungen im Qi Gong uns öffnen, heben, schliessen und senken. Aufgeben der Kontrolle, das Loslassen, führt dazu, dass die Kraft der Lebensenergie übernimmt, das Leben zu gestalten, wie es wirklich ist, nicht wie man meint, es sei. In einer authentischen Atemsitzung, in der Meditation und im Qi Gong werden das Herz und der Geist gesäubert und Tränen sind Reinigungstränen.

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2. Bericht Jitka Weber & Ursula de Almeida Goldfarb

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“Indem man den Weg geht, erfüllt sich das Ziel” (F. Kafka) "Vor 20 Jahren hat mich die Vorsehung oder der Zufall per Zeitungsanzeige zum Qi Gong/Tai Ji geführt (etwa so, wie die Jungfrau zum Kind kam). Seitdem hat mich das Üben des Qi, der natürlichen Lebenskraft, nicht mehr losgelassen. Aufs Neue nehme ich immer wieder bewusst wahr, wie mich das Qi durchdringt. Das konsequente Üben des Qi lässt mich Vertrauen zu mir fassen. Die Verbindung zum makro- und mikrokosmischen Qi hat mich gelehrt loszulassen, auszuatmen, auszuhauchen.

In den Augenblicken bin ich ganz mit meiner Lebenskraft verbunden. Sie weist mir den Weg. Das macht das Leben einfacher. Dann kann ich Krisen durch bewusstes Wahrnehmen auffangen. Das Loslassen befreit mich vom Anhaften. Dann fällt es mir leichter,

Menschen, Sachen, Umstände loszulassen, die nicht mehr in mein Leben passen. Ich kann leichter abgeben, wie wenn ich Kleider, aus denen ich herausgewachsen bin, ablege. Ballast, der mich zerdrückt, fällt ab, und es gibt atmenden Platz im Kleiderschrank, der mein Leben ist. Nicht gelebte Kapazitäten werden mir bewusst. Das schafft Freiraum. Das Leben wird kompliziert, und erneut stehe ich vor einer Krise, sobald ich mich nicht dabei ertappe, dass ich wie früher versuche, meine Kraft zu manipulieren. Sobald ich mich in eine “gewünschte” Richtung pusche, betrüge ich mich selbst, denn ich weiche von meiner wahren Lebenskraft ab. Das anhaftende Ego erstickt und quält mich. Das Üben des großen Tai Ji lehrt mich, mich mit meinem inneren Kind versöhnen, und mein erwachsenes Selbst dazu einzusetzen, nicht selbstbemitleidend zu klagen, sondern mein inneres Kind erneut an der Hand zu nehmen, es zu lieben und ihm seine wahren Wünsche zu erfüllen”. Es ist kein einfacher Weg, den wahren Tugenden zu folgen! 3. Bericht: Anna Schiffmann

Ich übe seit 6 Jahren Qi Gong und Tai Ji. Qi hat mein inneres Empfinden und mein Wohlbefinden nachhaltig verändert. Erfahrungen mit verschiedenen Methoden, wie Massagen, Ernährung, Kräuter nach TCM, Gesprächstherapie und Sport nahmen mir in schwierigen Zeiten schon viel „Ballast“ von meinen Schultern. Doch immer noch hatte ich das nagende Gefühl, dass etwas fehlt, weil es mir an echter Lebensfreude mangelte. Ich nahm an einem Qi Gong- und Tai Ji Kurs teil. Nach einiger Zeit des Übens in Gruppen und in Einzelstunden, begann sich etwas zu ändern: „Zum ersten Mal schaute ich wirklich regelmäßig, tief und ausgiebig in mich hinein. Nicht analysierend durch mein Denken, wie gewohnt, oder lediglich körperliche Entspannung und Bewegung suchend, sondern durch manchmal langes andauerndes Üben in Stille und dem Lenken der

Aufmerksamkeit auf das Empfinden des Körpers als Ganzes. Ich fing in dieser Stille an, verborgene Facetten meines Seins zu erleben. Am Anfang war ich sehr überrascht, wieviel alte Ängste, Trauer, Wut, Sehnsucht ich in diesem „gesamten Ich“ entdeckte.“

Hier begann die wirkliche Arbeit! Ich hätte am liebsten wieder aufgehört! Doch ich spürte immer mehr: Sich im Äusseren um sich zu kümmern ist etwas Gutes – doch es ist schlicht unzulänglich, eine Entwicklung von innen her dabei einfach zu umgehen oder auszulassen. Das Bedürfnis wuchs, immer tiefer zu dringen.

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Ich lernte mein unteres Tan Tien als Kraftzentrum wahrzunehmen und von da her ein vorher nicht gekanntes Strömen durch die Beine zu spüren, ohne die Absicht oder den Willen tuend einsetzen zu müssen. Ich spürte plötzlich bewusst, wie meine Füße mich von unten trugen, während ich die verschiedenen Bewegungen des Qi in mir fühlte. Ich lernte, das Qi als Quelle und Schatz meines wahren Ichs zu kanalisieren, zu sammeln und bewahren.

Mit der Zeit hatte ich sogar das Gefühl, der Körper baue sich stellenweise um. Eine der schönsten Erfahrungen, welche ich dabei gemacht habe ist diese: „Wenn ich das Qi im unteren Tan Tien sammle und pflege, spüre ich eine Kraft, von der ich nicht wusste, dass ich sie besitze oder besitzen kann. Diese Fülle im Bauch und Beckenraum führte meistens zu einer Entspannung des Geistes, ohne dies willentlich zu erzwingen. Es passierte einfach! Automatisch waren Ängste nur noch halb so schlimm, dank dieser gewonnenen inneren Ruhe und Kraft“.

Heute komme ich zur Erkenntnis, dass die Qi-Kraft es mir ermöglicht, echte Entscheidungen zu fällen, ehrlich mit mir selber umzugehen, was nicht einfach ist. Es bedeutet, zu erkennen, dass Kraft im unteren Tan Tien immer auch heisst, mehr Verantwortung für mich selber zu übernehmen. Ich muss die Verantwortung übernehmen, den Zustand meiner Psyche jeden Tag in verschiedenen Situationen mitzugestalten. Wach zu sein dafür, was im Leben mein Qi nährt und im Fluss hält, und was weniger. Manchmal erscheint mir das immer noch als zu schwierig oder ich habe keine Lust dazu! Durch die Regelmässigkeit des Übens in einer Gruppe ergibt sich ein Rhythmus, der wiederum leicht einzuhalten ist. Ich mag mich noch daran erinnern, wie es war, als ich mein Qi einschnürte, zerstreute; anstatt das Qi als Kraft, die in mir ist, und die ich durch Qi Gong pflege und fördere, immer mehr mit echter Freude zu leben. Früher erlaubte ich mir nicht, Ängsten ins Gesicht zu sehen. Dahin will ich nicht mehr zurück. Im Nachhinein weiss ich: “Ich lenkte mich einfach ab, liess meine Emotionen an anderen aus oder tat so, als wären sie nicht da oder versuchte sogar sie zu kontrollieren. Das erstickte mitunter auch meine Lebensfreude. Nun kenne ich eine echte Alternative für die ich dankbar bin!“

4. Claudia Mumenthaler mmm

Vor über 20 Jahren bot mir Ursula an, eine verpasste Qi-Tanzstunde in einer Qi Gongstunde nachzuholen. Von dieser Methode hatte ich keine Ahnung. Neugierig (wohl dank meiner inneren Unruhe und meinem Suchen) liess ich mich auf die Stunde ein. Noch jetzt erinnere ich mich an das Gefühl, das ich während meiner ersten Qi Gong-Stunde hatte! Ich empfand das Gefühl endlich angekommen zu sein, meinen Weg gefunden zu haben. Ich erhielt eine Ahnung davon, was Ruhe und Geborgenheit, nach der ich mich so lange sehnte, bedeuten kann. Ahnungslos darüber, welcher Prozess auf mich wartete, meldete ich mich für regelmässige Stunden an. Intellektuell ahnte ich, dass der Körper und die Psyche eins sind. Aber, was das bedeutete, war mir nicht bewusst und umsetzen konnte

ich diese Tatsache schon gar nicht. Die Kombination von Qi Tanz, Qi Gong und Taj Ji liessen mich Schritt für Schritt erkennen, wie nah und «voneinander abhängig» Körper und Psyche sind. Die subtilen Methoden, Yi Qi Gong, Taj Ji und Tanz, mit eutonischen Grundsätzen, (z. B. Anspannung/Entspannung, Bewegung/Ruhe, Aussen wie Innen) lehrten mich Energiespiele zu erkennen. Ich lernte, mit dem Spiel z. B. zwischen Yin und Yang (Trauer/Freude) bewusster umzugehen.

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Die Feedbacks von Ursula und Mitübenden halfen mir, ein realistischeres und kongruenteres, inneres Bild von mir selbst zu erhalten. Schritt für Schritt erarbeitete ich mir eine innere Beobachterin, die mein körperliches und psychisches Befinden wahrnimmt, mir mitteilt, mich schützt und warnt. Diese wohlwollende, liebevolle innere Begleiterin und Beschützerin empfinde ich als treue Seele. Sie erinnert und führt mich zu meiner inneren Quelle, zu meiner inneren Verankerung zurück; dorthin, wo das innere Wissen liegt. Dorthin, wo ich als Person weniger im Handeln und Tun bin, sondern das Qi sich diesem Sein hingeben kann. Ich konnte und kann beobachten, wie ich meine vielen Zwiebelschichten ablege, wieder anziehe oder sie wieder zur Seite lege, bis ich sie nicht mehr benötige. Dieser transformierende Prozess lässt meinen innersten Juwel, mein Licht immer klarer scheinen. Literaturhinweise: Lin Yuns Living Colour, Kodansha International Psychologie und Chinesische Medizin, Dr. Leon Hammer, Holotropes Atmen, Psychotherapie und Spiritualität, Dr. Ingo Jahrsetz, Klett Verlag Spirituelle Krisen, Chancen der Selbstfindung, Stanislav und Christina Grof, Kösel Verlag Psychosomatik in der chinesischen Medizin, Dr. Klaus-Dieter Platsch, Urban & Fischer Verlag Dr. Luise Reddemann, Imagination als heilsame Kraft zur Behandlung von Traumafolgen mit ressourcenorienterten Verfahren, Pfeiffer bei Klett Verlag Chinesische Atemlehre und Gymnastik, Erich & Ilse Stiefvater, Haug Verlag

TAO - Tabu gebrochen - übe seit 16 Jahren Qi Gong/Tai Qi

Ursula gab uns in einer der letzten Qigong-Stunden im Dezember die Aufgabe, nach dem chinesischen Schriftzeichen für TAO zu suchen. Wo dieses finden, wenn ich nicht einfach bei Google suchen wollte? Mir kamen die vielen fernöstlichen philosophischen Bücher in den Sinn, die seit dem Tod meiner Eltern auf zwei Regalen in meinem Büchergestell stehen. An meinem Schreibtisch arbeitend sitze ich täglich vor ihnen, muss aber gestehen, dass ich selten in ihnen lese... Mein Vater hingegen hatte sie oft benutzt. Sie waren ihm notwendige Begleiter in seinem strengen Alltag als Landarzt. Antworten auf philosophische Fragen zu suchen war ihm wichtig. Er schrieb auch regelmässig in sein Tagebuch und zog sich dazu jeweils in sein Studierzimmer zurück, wo wir ihn nur bei Notfällen stören durften. Wenn wir ihn aber nach seinen Gedanken fragten, meinte er jeweilen, dass wir davon in unserem Alter ohnehin nichts verstünden.

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Erst nach seinem Tod haben wir an seinem Suchen Anteil nehmen können: Unsere Mutter hatte nämlich alle seine in für uns unlesbarer Schrift verfassten Tagebücher auf der Schreibmaschine abgetippt... Doch nun zurück zu den Büchern: Schon nach kurzer Zeit fand ich das TAO-Zeichen in einem 1921 in Jena erschienenen Buch Tao Te King von Laotse. TAO wird dort mit SINN übersetzt. In der nächsten Stunde zeigten wir uns die Ergebnisse unserer Suche. Alle haben eine Version des TAO gefunden – interessant waren die Wege, die dazu geführt haben. In diesem Gespräch empfanden wir eine grosse Verbundenheit mit einander, spürten wir doch, dass wir jetzt zwar die schriftliche Form des TAO kennen gelernt hatten, dass nun aber der nächste Schritt bedeutete, uns aufzumachen, selbst das TAO zu suchen, zu erfahren und das „Gehen auf dem richtigen Weg“ zu üben. Der Kreis zu meinem Vater hat sich also geschlossen. Ich hoffe dass ich als 73-jährige noch einige Zeit weiter üben darf! Berührende Gedanken aus dem Tagebuch von Landarzt Dr. Theodor Schnider, 29.12.1954 „Aber diese geheimnisvolle Formkraft hat mich geschaffen, hat mich behütet, beschützt und mich in wunderbarer Weise geführt. Nun entstand in mir eine Kraft, die frei wurde, die antworten und verantworten konnte. Alles ist uns gegeben worden, alles, das heisst, dass wir das Ganze nicht erreichen können, nicht Gott. Wir sind verhaftet in dieser Welt, ihren Gesetzen und Einflüssen. Wir können uns ganz auf diese konzentrieren, uns ihnen hingeben, uns verführen lassen, uns in Angst und Zwang von ihrem Lauf leiten lassen. Wir können aber auch unsere Seele rein bewahren, stärken lassen, verbinden mit seiner Wurzel, dem Einen, und sogar ganz in ihm aufgehen. Wahrlich für jedes Menschleben eine grosse Aufgabe, eine schwere, die in jedem Augenblick in unserem Streben enthalten sein sollte.“ Dr. Christine Keller

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DAO/SBO TCM Bericht: „Das Dao, das sich mit Worten beschreiben lässt, ist nicht das wahre Dao.“ Lao Tse

Dao erinnert mich an Living Tao’s stetige Aufforderung „der Weg ist das Ziel.“ Ohne das Bewusstsein dieser Inhalte, die Einheit in der Vielfalt entstehen lässt, könnten wir nicht netzwerken. Dao Das höchste Prinzip, der Weg, die Methode, der Sinn. Dao ist das alldurchdringende, allumfassende Prinzip, die höchste Wirklichkeit und das höchste Mysterium. Aus ihm entsteht die Einheit, aus der die 10 000 Dinge hervorgehen. Dao ist sowohl Ursprung und Vereinigung der Gegensätze, womit es letztlich undefinierbar ist. Durch Engagement und Präsenz von Living Tao, insbesondere Jay und Ursula de Almeida Goldfarb und den Zuwendungen, die wir jedes Jahr erhalten, kann der Raum „Stille-Bewegung“ weiter florieren. Andrea Wahli und Ursula

Andrea Wahli Urkranzwinden Netzwerken Kurs in der Bretagne und in London

„Zusammen Bub und Mädchen die wanden Kränzlein und flochten unversehens die Herzen mit hinein. Die Blumen alle welkten, die Bänder lösten sich die Herzen aber hielten zusammen ewiglich.“ Theodor Storm (1817-1888) Ausgewählt von Roswitha

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Kooperation zweier Netzwerke Kernzone Binningen und Living Tao/Legacy of Wisdom Generationen Installationen in der katholischen Kirche in am 1. Advent:

Bild und Zeitungsartikel, Donnerstag 1. Dez. 2016 Binninger Tagblatt, Nr. 43 Am 1. Advent war es soweit: In feierlicher Atmosphäre wurde der diesjährige Adventskalender der Kernzone mit einer Ansprache vom Gemeinderat, Daniel Nyffenegger eröffnet. Die Tanzinstallationen (Bild) zum Thema Generationen von Nathalie Frossard bewegte das Publikum und läutete die 24 Törchen der kulturellen Highlights aus der Region ein. „Installation zwischen Generationen“

Legacy of Wisdom hat dies Jahr zum ersten Mal mit der „Kernzone“ kooperiert. Die Kernzone ist eine Organisation, welche in der Gemeinde Binningen jedes Jahr einen schönen Mix aus kulturellen und künstlerischen Darbietungen für die Adventszeit zusammenstellt. Interessierte sollen an dunklen Abenden die Möglichkeit bekommen, durch offene Türen zu gehen, sich überraschen zu lassen und neue Räume in sich zu entdecken. Ein Adventskalender eben...

Netzwerkmitglied Nathalie Frossard hat mit Ursula De Almeida Goldfarb ein bezauberndes und wertvolles Programm zu speziellen Inhalten des Adventkalenders installiert und mit den wichtigen Grundthemen von Legacy of Wisdom verknüpft. Ich habe zwei Anlässen mit Interesse beigewohnt:

Am ersten Adventssonntag wartete im Nieselregen eine altersdurchmischte Gruppe vor der katholischen Kirche, bis das Portal am oberen Ende der Kirchentreppe sich öffnete. Aus dem blau schimmernden Innenraum kam den erwartungsvollen Teilnehmern eine tanzende Gestalt voller Anmut mit einem Dutzend Einkaufstaschen entgegen, die kurz danach mit speziellen Sprüchen wie „Liebe ist das Einzige welches sich vermehrt, indem du es verschwendest“ als Laternen auf der Kirchentreppe den Weg nach oben zum Eingang beleuchteten. Die beiden Hauptverantwortlichen und ihre Mittänzerinnen Cornelia Ziegler und die siebenjährige Lia berührten die Gäste in der katholischen Kirche Binningen mit einem wundervollen Auftritt, der die Generationen miteinander verband. Sichtbar wurde der Wert der alltäglichen Übung des Zentrums, dem Tan Tien; dem Kraftplatz, der ermöglicht ein Qigeladenes Programm, den Tanz als Partner im Alltag mit Freude (und Aches) tanzen zu können. Die älteste Tänzerin, welche seit über 30 Jahren Qi Dance übt, zeigte ein schönes Beispiel, dass es möglich ist, sich auch im höheren Alter zentriert auf der Bühne zu bewegen und zu interagieren.

Alt und Jung kamen nach der Aufführung miteinander in Kontakt und fanden sich im selben Raum, bewegt, mit einer Kerze in der Hand und mit frohen Herzen.

Am zweiten Adventssonntag lud der Adventskalender der Kernzone dazu ein, durch die Pforte des Zentrums Schlossacker (Altersheim in Binningen) zu gehen. Auch hier trafen sich gealterte und jüngere Menschen, um dem Ritual beizuwohnen und mit allen Sinnen wach zu werden für die Botschaft von Advent: „Du darfst, egal wer du bist, die Menschenpforte – dein Herz - öffnen, um Licht zu empfangen und Licht zu geben. „

Die aus Norwegen stammende Künstlerin Ada Meinich stimmte das Publikum auf der Bratsche und mit ihrer wunderbaren Stimme subtil und liebevoll ins Geschehen ein. Die Schwingungen des Musikstücks „ Nordlichter“ suchten den Weg über aussen ganz nach innen zu den Herzen. Dazu eröffneten zwei Fächerfrauen aus unserem Netzwerk - Andrea Wahli und Sonja Ribi - zusammen mit Ursula De Almeida Goldfarb ihren Tanz. Wie der Wind durchdrang das Qi der Fächer den Raum und weckte mit Peitschenknall und sanfteren Qi- Bewegungen die inneren Flammen beim Publikum. Wider die Macht der Gewohnheit wurden die Zuschauer aufgefordert,

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die Handinnenseite zu betrachten und dort ein wichtiges Törchen namens Lao Gong zu sich sprechen zu lassen.

Zum Schluss hatten fast alle Menschen im Raum ihre Hände wie ein Fächer geöffnet und schickten einander das innere Licht zu. Augen begannen zu leuchten. Einige verstanden die Botschaft, andere brauchen Zeit und haben Widerstände. Danke Ursula, danke Nathalie für euer Engagement, Körperweisheit zu leben und in den Menschen anzuregen. Claudia Löw Zum 1. Adventssonntag waren alle eingeladen um die Botschaft von vier Generationen von Legacy of Wisdom auf der Bühne mitzuerleben. Ein Qi-Tanz satt und fein,ganz rein. Zentriertheit, Verspieltheit, Verbundenheit, berührt Herzen von gross und klein. Der Qifluss aus zentrierter Kraft vermittelt stille Heiterkeit; durch den königsblauen Hintergrund strahlt Klarheit und Heiligkeit. Die Planetenklänge bringen innere Räume zum Schwingen. Einfachheit und wirkliche Kunst kommt durch die Bewegung zum Erklingen. Herzen werden davon berührt, Es sind alle Anwesenden gerührt!

Am Ausgang gibt’s aus zarten Kinderhänden Kerzchen, ganz geheim….. warme, unendliche Lichterstrahlen für daheim. Roswitha Zimmer Hübschle

Jay und Sandro beim Üben

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Im Erarbeiten der Sturzpräventionsmodule Power „Centering for Seniors“ habe ich mich oft gefragt, woher es eigentlich kommt, dass man weiss, wie man sich bewegt, woher die Bewegung kommt, wie sie ausgeführt wird, im unangestrengten, fliessenden und berührend, lustvollen Art...... Viel musste ich mir anhören von bewegungstudierten Sportwissenschaftlern und Physiotherapeuten. Die mögen zwar richtig physikalisch bewegen, aber berühren nicht. Ich habe mich entschlossen von solchen Leuten nicht anzunehmen, wie man sich bewegen soll, machte ich auch noch nie, sondern meinem Tänzer und Tai Ji Impuls zu folgen. Noch mit 63, als alte, heute zwar noch immer nicht so alte Schachtel, geht doch einiges noch ganz gut, was teilweise junge Mensch nicht hinzaubern können. Woran liegt den das. Da kommt nun LEGACY zur Sprache, die Erfahrung, die hinter die Materie schaut und von dort aus bewegt. Die Erfahrung, die nicht nur Wissen ist, die bewegt eben anders. Es war anregend mit einem jungen Menschen, einer begabten Tänzerin und Choreographin, die Generationen Installationen auf die Beine zu bringen. Fruchtbare Zusammenarbeit, Unterstützung, die auf Vertrauen und Respekt basiert - es gab keine Meinungsverschieden-heiten, weder ethisch noch künstlerisch, noch technisch. Unterstützen tun wir uns nur, wenn wir wissen, wer wir sind, was wir können, anbieten und dann auch wissen, was wir nicht können und einfach wachsam miteinander netzwerken und entstehen lassen, voneinander lernen, nicht verteidigen oder angreifen – das geht nur, wenn man ohne Minderwertigkeitskomplexe sich so annimmt, wie man ist mit den Stärken und Schwächen. Dies sind auch Inhalte, die ich versuche im Unterricht zu vermitteln. Alle Fleissigen können dahinkommen, aber sie müssen üben und ihr Ego abwetzen. Aber Ego und Faulheit sind nur Abwehrmechanismen, die eigentlich gar nichts zur Sache haben. So kann man sich ergänzen, unterstützen, die Weisheiten sein zu dürfen und weiter neugierig von den Jungen lernen und umgekehrt. Viel Stationen auf meinem Tanzweg erinnern mich immer wieder daran, wie ich gelernt habe, wie ich es genossen haben, auch mit Kindern zu arbeiten.....,die Kinder sind nun alle bereits 30, und jetzt tanze ich wieder mit einer 7 und einer 77 Jährigen.....wunderbar.

Das in die Praxis umsetzen der erlernten Theorien, dazu an solchen Veranstaltungen noch gratis, bringen Erfahrungen, die nicht nur auf Wissen basiert, um im Legacy Netzwerk wirklich aktive mitwirken zu können. Tut es jetzt, und wartet nicht auf bessere Zeiten! Was braucht es denn noch? Es ist alles hier im Angebot. Was gibt es denn zu überwinden, anzunehmen…., wo bleibt die Motivation…., warum will man denn lernen sowas weiter zu verbreiten, zu unterrichten…, VIELE FRAGEZEICHEN! Ursula About Dance and ist teaching, chosen by Denise Greiner „Life is like a dance partner. Sometimes it sweeps us off in a glittering waltz and ur head spins with happiness. Sometimes it steps on our toes and causes pain. You have to accept every part of the dance. Not just hold on tot he moments of happiness but also take advantage of the times when nothing is working to see, what you can learn form them. And while your relarning, you reinvent your life. You begin to anew. Ther is o particular age to start agiain. To learn , to challenge yourself to move ahead. Not to sit on the siewalk feeling sorry for yourself, but get up and move on. To waltz with life.“ Katherine Pancol

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Danke, dass ich mit dem Fächer auf meinem Weg sein darf. Sonja Ribi Animation mit Musik/Nordlichter und Fächer im Altersheim Schlossacker in Binningen am 2. Advent: Musikalisch interpretierte Nordlichter der Bratschistin Ada Meinich auf die Fächer, Fächerhände und die berührenden Bewegungen von Ursula de Almeida und ihrem Team von Living Tao und Legacy of Wisdom rufen den 2. Advent ein. Bratsche und Fächer mit Ada Meinich und Ursula de Almeida Goldfarb, Norwegische Melodien und intuitiver Tanz entführen sie in die Sphären der nördlichen Lichter. Lassen Sie sich überraschen von der Bratschistin Ada Meinich und der Tanztherapeutin Ursula de Almeida und geniessen Sie ein Stück Lebkuchen, sowie ein Glas Glühwein. Das Ziel ist es lokale Kulturschaffende zu vernetzen, zu fördern und ihnen eine Plattform zu bieten. Die Nordlichter und die Musik auf der Brache berührten mich ganz innen. Ursulas Umgang mit den alten Menschen war rührend – anrührend. Die Überleitung vom Fächertanz hin zur Aktivierung und das Verbinden mit dem Geschehen vom 1. Advent, Generationen Installationen und Hände sehr authentisch - wunderbar. Die Idee vom Herzpunkt in den Händen wurde teilweise wirklich nachvollzogen. Die Menschpforte zu öffnen war für mich die Botschaft von Advent und war passend. Berührend, wie wir einander das Licht zuschickten. Danke für das grosse Wirken. Binninger Zeitung

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Nordlichter im Zentrum Schlossacker

Am 4. Dezember stand das Tor im Adventskalender von Binningen im Zeichen des Nordlichts. Das Licht in die Musik eingebracht hat Ada Meinich mit ihrer Bratsche. Ursula de Almeida Goldfarb, Sonja Ribi und Andrea Wahli machten das Nordlicht lebendig, indem sie es mit ihren Fächern malten.

Im Publikum waren rund 50 Personen: Bewohnerinnen und Bewohner des Zentrums Schlossacker sowie Gäste. Angeleitet durch Ursula de Almeida Goldfarb haben die Menschen ihre Fächer-Hände entdeckt - Hände die berühren. Besonders eindrücklich war die Freude aller Beteiligten, Licht zu schenken und selbst mit Licht beschenkt zu werden. Lebensfreude und Präsenz wurden in den vielen Lichtern spürbar. Für mich war es eine schöne Erfahrung, zu erleben wie einfach es sein kann, Freude zu bereiten. Sonja Ribi Ich freue mich immer wieder darüber, wie doch die Menschen, sogar dann, wenn sie als dement diagnostiziert sind, animiert werden können. Man muss nur wissen wie. Und man muss gut hinsehen, hinhören, hinfühlen, hintasten. Ging es mir doch darum, dass noch verborgene Kerzen angezündet werden können! Das bedeutet das Unbewusste ins Bewusste zu holen. Das kann man eigentlich nur selber tun, wenn man gut nach innen hinschaut. Diese angezündeten Lichter mögen auch morgen helfen, den Tag, das Sein, das Leben im Hier und Jetzt zu würdigen, mögen auch an düsteren Tagen helfen, das Vertrauen nicht zu verlieren und das innerste Licht nicht ganz auszublasen, zu verstecken, zu überdecken. Ursula Reichhaltige Leere, die Entstehung von „Generationen“

Was im Mai 2016 am Sandstrand von Südfrankreich bei Wind und Wetter seinen Ursprung ankündigte, hat im Dezember 2016 seine erste konkrete Form angenommen.

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Wellen haben etwas Ewiges, aber auch ständig sterbendes an sich. Wann wird eine Welle geboren, wann stirbt sie? Wann wird sie zur kräftigen Unterstützung der Entstehung von neuen Wellen? Meine Gedanken fangen an sich um die Generationen zu formen. Wie die Lebenserfahrung zur Stütze wird für die Unbekümmertheit des neuen Lebens.

Ich frage mich, ist das ein Tanzstück? - Ein grosses Generationen-Projekt mit grossen Menschengruppen? - Eine Installation? - Oder werden diese Gedanken, gleich wieder an den Klippen des Alltags zerschellen?

Ich lasse los und trage die Idee in mir. - Ich entscheide mich am ersten Advent 2016 durch eine Aufführung in der Heilig Kreuz Kirche in Binningen andere Menschen an der Idee Teil haben zu lassen.

Mit dem Anspruch konkret zur Umsetzung überzugehen besuche ich die Kirche und gewähre den Bildern Einlass. Jetzt ist Raum und Zeit da. Ich setzte mich hin. Ich zeichne und schreibe. Aber vor allem atme ich in die für mich beängstigende Leere hinein. Eine Leere, die sich paradoxerweise als immer wieder zuverlässige Basis zur Freisetzung der nächsten Arbeitsschritte erweist.

Durch meine Netzwerkarbeit mit Living Tao kann ich schon vorhandenes Potential ausschöpfen. Ursula und Cornelia stossen mit grosser Bereitschaft zur Idee hinzu. Mein neun jähriger Sohn überwältigt mich mit seiner sound-technischen Effizienz. Meine sieben jährige Tochter als die Jüngste fordert mich immer wieder heraus „muess es denn so perfekt sii?“. Und zusammen dürfen wir eine reichhaltige, getragene Zeit erleben, worin wir in der Einfachheit und Leere, die Tiefe und Vielschichtigkeit des Themas ganz individuell erleben dürfen. - Und schlussendlich am ersten Advent für die Besucher erlebbar machen.

Ich danke meinem Schöpfer, den kostbaren Menschen in meinem Leben, und allen Besuchern für dieses wunderbare Erlebnis. Nathalie Frossard

Nathalie, Cornelia, Ursula und Lia

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Nathalie und Ursula

Ein Lebensrezept - Ausgesucht von Yvonne via Sula

Von einem Herrn, der bei bester Gesundheit fröhlich und vergnügt sehr alt wurde, wird folgendes Lebensrezept erzählt: Der alte Mann verliess niemals das Haus, ohne zuvor eine Handvoll Bohnen in den Sack zu stecken. Er tat dies nicht etwa, um die Bohnen zu essen! Nein, er nahm sie mit, um die schönen Momente des Tages bewusster wahrzunehmen, und um sie besser zählen zu können.

Für jede positive Kleinigkeit, die er tagsüber erlebte, z.B. einen fröhlichen Gruss auf der Strasse, das Lachen seiner Frau, ein köstliches Mahl, eine feine Zigarre, einen schattigen Platz in der Mittagshitze, für alles, was seine Sinne erfreute, liess er eine Bohne von der rechten in die linke Jackentaschen wandern. Manchmal waren es gleich zwei oder drei.

Abends sass er dann zuhause und zählte die Bohnen aus der linken Tasche. Er zelebrierte diese Minuten. So führte er sich vor Augen, wie viel Schönes er an diesem Tag erlebte hatte, und freute sich. Und sogar an einem Abend, an dem er bloss eine Bohne zählte war der Tag gelungen.

Es hatte sich zu leben gelohnt!

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De Qi (Ankommen von Qi) – Mitgefühl – Mittagstisch Ich ging auswärts essen und sass mit einer sehr edlen Frau am selben Tisch. Ich wünschte ihr von Herzen spontan einen guten Appetit. Ganz erstaunt erwiderte sie: „Sie sind seit Zeiten, der erste Mensch, der mich anspricht! Danke!“ Sie erzählte mir dann ihre traurige Geschichte. Wir tauschten die Telefon Nummern aus. Wir werden uns wieder treffen. Und sie wird vielleicht mit mir an einen Mittagstisch kommen. Ich erzählte ihr davon und vom Qi Gong, wie ich gelernt habe, mir zu vertrauen, den Mund zu öffnen, Kontakte zu pflegen und nicht zu vereinsamen, oder mich selbst bemitleidend zu verkriechen. Anita Danke für Dein Sein! das so viel in mir bewirkt. Das Mitdenken und die Fürsorglichkeit unterstützt mit in schwierigen und in leichten Momenten in glücklichen Momenten. Wahrnehmen macht reich und stabil. Judith 2017 DAS JAHR DES HAHNS: der furchtlose Held I am alert, ready to take action, the first on the scene, the last to leave, I take chances but I am precise, I know where things belong I am orderly and fastidious, nothing escapes me I am always prepared I never give up or in. I AM THE ROOSTER

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When I questioned your pupil under a pine-tree, "my teacher", he answered, "went for herbs, but toward which corner of the mountain, how can I tell, through all these clouds?"

Kalligraphie by Lu DaDong

„Life is short“

Nachdem Mr. Trump (der Präsident Agent Orange) zum Präsidenten der Vereinigten Staaten erwählt wurde, verfasste Alia diesen Facebook post. An ihrer Universität in Colorado verspürten alle Liberal-Progressive Wähler genau wie schwierig die Lage als Akademiker, Pedagogen und Künstler nun sein würde.

Post am 13. November 2016: My professor sent me this as I struggle with writing for academia right now. I know WE will make this place beautiful but we must remain vigilant and rigorous in our work. We cannot under any circumstance become complacent. Every day more difficult news reach my eyes and ears and I know we have so much more work to do. When you are ready to keep working, please do. If you need to hide under the covers right now, that is ok too - I know I did and still do sometimes. In any case, take care of yourself. This will not be over tomorrow; this is for generations to come.

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"Life is short, though I keep this from my children. Life is short, and I’ve shortened mine in a thousand delicious, ill-advised ways, a thousand deliciously ill-advised ways I’ll keep from my children. The world is at least fifty percent terrible, and that’s a conservative estimate, though I keep this from my children. For every bird there is a stone thrown at a bird. For every loved child, a child broken, bagged, sunk in a lake. Life is short and the world is at least half terrible, and for every kind stranger, there is one who would break you, though I keep this from my children. I am trying to sell them the world. Any decent realtor, walking you through a real shithole, chirps on about good bones: This place could be beautiful, right? You could make this place beautiful." - Maggie Smith

Performers Without Borders CU Boulder - Solidarity Performance with Standing Rock, The Water Protectors

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„Die Geburt des Basilisk“, illustriert von Cornelia Ziegler

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Änderung bei der Organisation des Mittagstisches:

Patricia Waldner übergibt die Organisation des Mittagstisches beim nächsten Zusammentreffen am 13. März an Susan Billington, ein langjähriges, treues Mitglied von Living Tao.

Patricia, danke für all Deine tolle Arbeit für den Mittagstisch!

Susan, danke, dass Du bereit bist, diesen Job zu übernehmen!

Ich freue mich, dass ich auch behilflich sein kann mit der Organisation des Mittagstisches. Und ich hoffe, dass alle Leute, klein und gross, dieses tolle, herzliche Angebot vom gemeinsamen Mittagsessen nutzen. Es tut allen gut!

Susan Tel.: 079 729 32 60 - Mail: [email protected]

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There is much to discover - reality is a big Universe.

ESO: 1520a-YM29- Medusa-Nebel; NASA:Hubble Teleskop-NGC2392 Eskimo Nebel