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HIERGEBLIEBEN SPECIAL GESUNDHEIT AUSBILDUNG UND STUDIUM IN SCHLESWIG-HOLSTEIN www.me2be.de brandpublishers GmbH Heft 01 Frühjahr 2015 € 2,90 STÄDTISCHES KRANKENHAUS KIEL // RKISH // WKK // SEGEBERGER KLINIKEN // LANDESBERUFSSCHULE FÜR HÖRAKUSTIKER // FIELMANN // BIZSTEUER // STADTVERWALTUNG ELMSHORN // VR BANK FLENSBURG-SCHLESWIG // VR BANK NIEBÜLL // ... LAUFBAHN FREI RETTUNGSSANITÄTER KLINIK TO GO GEPFLEGTER PFLEGEN FUSSI UND FINANZEN BAD MALENTE SINNE & TECHNIK BIEGEN OHNE BRECHEN URBAN YOGA

ME2BE HIERGEBLIEBEN SPECIAL

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Ausbildung und Studium in Schleswig-Holstein. Thema der Spezialausgabe sind Berufe im Gesundheitswesen. Ausgabe Frühjahr 2014

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Page 1: ME2BE HIERGEBLIEBEN SPECIAL

HIERGEBL IEBEN S P E C I A L

GE S UNDHE I T

A U S B I L D U N G U N D S T U D I U M I N S C H L E S W I G - H O L S T E I N

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S TÄ D T I S C H E S K R A N K E N H A U S K I E L // R K I S H // W K K // S E G E B E R G E R K L I N I K E N // L A N D E S B E R U F S S C H U L E F Ü R H Ö R A K U S T I K E R // F I E L M A N N // B I Z S T E U E R // S TA D T V E R WA LT U N G E L M S H O R N // V R B A N K F L E N S B U R G - S C H L E S W I G // V R B A N K N I E B Ü L L // . . .

L A U F B A H N F R E I R E T T U N G S S A N I T Ä T E R

K L I N I K T O G O G E P F L E G T E R P F L E G E N F U S S I U N D F I N A N Z E N B A D M A L E N T E

S I N N E & T E C H N I KB I E G E N OHNE BRE C HE N U R B A N Y O G A

Page 2: ME2BE HIERGEBLIEBEN SPECIAL

StädtiScheS KranKenhauS Kiel BildungSzentrum

dein ziel? Wir stehen dahinter!Jede Gesellschaft ist nur so gut, wie die Menschen, die darin leben. Menschliche Zuwendung und Wärme, medizinische Therapie sowie fachkompetente pflegerische Betreuung benötigt jeder dann am meisten, wenn er krank oder pflegebedürftig ist.

Gesundheits- und Krankenpfleger(in) oder Kinderkrankenpfleger(in) wirst du, wenn

• Du Dich für Deine Mitmenschen interessierst und Dir vorstellen kannst, auf ihre Nöte einzugehen und sie fachkompetent zu pflegen

• Du Dich schon immer für den Aufbau des menschlichen Körpers mit seinen vielfältigen Funktionen interessiert hast

• Du wissen möchtest, welche verschiedenen Krankheiten und körperlichen Einschränkungen es gibt, und einen Beitrag zur Pflege und Gesundung der betroffenen Menschen leisten möchtest

• Du 3 Jahre Zeit in theoretische und praktische Ausbildung investieren willst

• Du mindestens einen Realschulabschluss oder eine gleichwertige 10-jährige Schulbildung vorweisen kannst oder einen Hauptschulabschluss und zusätzlich eine abgeschlossene 2-jährige Berufsausbildung

Viele fragen sich, ob dieser Beruf auch ihnen eine erfüllende Perspektive bieten könnte. Du auch? Dann nimm doch einfach Kontakt zu uns auf!

Die Ausbildungsgänge Gesundheits- und Krankenpfleger(in) oder Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger(in)starten jeweils am 1. april.

Nähere Informationen erhältst Du:BildungszentrumStädtisches Krankenhaus Kiel GmbHHasseldieksdammer Weg 30 • 24116 KielTel. 0431 1697-3701bildungszentrum@krankenhaus-kiel.dewww.krankenhaus-kiel.de

Page 3: ME2BE HIERGEBLIEBEN SPECIAL

Über 4,7 Millionen Menschen arbeiten heute in einem Gesundheitsberuf. Das ist ungefähr jeder neunte Arbeitnehmer. Damit arbeiten mehr Men-schen im Gesundheitssektor als in der Automo-bilbranche oder Elektroindustrie. Die Nachfrage nach qualifizierten Kräften ist groß. Für Schul-abgänger mit Interesse an einem medizinischen oder pflegerischen Beruf eröffnen sich dadurch sehr gute Jobchancen.

Grund genug, unsere neue Ausgabe dem Thema Berufe in der Gesundheitsbranche zu widmen. Dabei zeigen wir euch spannende Ausbildungs-möglichkeiten an Krankenhäusern und Kliniken in Schleswig-Holstein, sprechen mit Rettungsas-sistenten und welchen, die es werden wollen, lau-schen den Hörgeräteakustikern und nehmen die Augenoptiker genauer unter die Lupe.

Da unsere Neugierde kaum Grenzen kennt, haben wir auch andere Berufe erkundet. So durften wir uns bei angehenden Finanzwirten umsehen, ha-ben einen Rundgang durchs Elmshorner Rathaus gemacht und uns bei den VR Banken die besten Tipps geholt.

Ihr seht, der Norden hat viel zu bieten.

Viel Spaß beim Lesen

EDITORIAL

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Page 4: ME2BE HIERGEBLIEBEN SPECIAL

Inhalt

06

10

12

14

80

83

84

86

88

90

92Hiergeblieben

Hiergeblieben in MalenteDer „Geist von Malente“ be� ügelt noch immer

DJ Malente Club-DJ und Musikproduzent

Mit dem Bürgermeister auf `ne SchinkenstulleMichael Koch im Interview

Die Azubis des Bürgermeisters Madeleine wird Verwaltungsfachangestellte

Wer hier kickt, hat schon gewonnenIm Uwe Seeler Fußball Park werden die Talente von morgen

entdeckt

ServicePlan B

Dein Anschreiben

Dein Lebenslauf

Ab die Post

Das Vorstellungsgespräch

Azubigehalt und Finanzspritzen

SchuleWillkommen Europa, hallo China!Schule an den Auewiesen p� egt Austausch mit anderen

Kulturen

Feinste Berufsausbildung „made in Malente“Landesberufsschule für Tourismuskau� eute, Buchhändler,

Immobilienkau� eute, Milchtechnologen & Milchlaboranten

16

18

30

34

40

44

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52

56

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101

104

70

73

74

75

76

77

78

03

94

Editorial

Impressum

CompaniesWe care – erfolgreich im TeamInterview mit Britta Schmidt, Leiterin des Bildungszentrums

am Städtischen Krankenhaus Kiel

Zur Not nach NordenKathies Besuch bei der Rettungsdienst-Kooperation in

Schleswig-Holstein (RKiSH) in Heide

Ihr Traumberuf: Notfallsanitäterin

Gesundheit lernen, wo Gesundheit zu Hause istBegehrte Ausbildung am Bildungszentrum für

Gesundheitsberufe des Westküstenklinikums

Unternehmen mit großer JobvielfaltDie Segeberger Kliniken Gruppe bietet eine Menge an tollen

Jobmöglichkeiten, nicht nur im Gesundheitsbereich

Zukunftsträchtig – der HörakustikerBundesoffene Landesberufsschule für Hörakustiker in Lübeck

bildet Lehrlinge aus ganz Deutschland aus

„Jeder Hörakustiker bekommt einen Arbeitsplatz“Drei Fragen an Eckhard Schroeder, Studiendirektor an der

Bundesoffenen Landesberufsschule für Hörakustiker in Lübeck

Augenoptiker – eine Ausbildung mit DurchblickFielmann gehört zu den begehrtesten

Ausbildungsunternehmen

Gerechtigkeit gerechnetInterview mit Alexander Kraft, Michael Herold und Erich Klin-

kowski vom Bildungszentrum der Steuerverwaltung in Malente

Lernen, wo andere Urlaub machen

Das Bildungszentrum in Malente bereitet

Steueranwärter/-innen auf ihr Berufsleben vor

Blick hinter die KulissenEin Rundgang durch das Rathaus von Elmshorn

Von der Schulbank zur VR Bank

Firmenbesuch bei der VR Bank Flensburg-Schleswig eG

Personaler geben Tipps

Sylvie Blanck ist Ausbildungsleiterin bei der VR Bank eG

Niebüll

58

64

68

T H E N Ø R D T I M E S

Das kann ich auch Interview mit Marlies Borchert, geschäftsführende Gesellschafterin der Segeberger Kliniken

Ein cooler JobInterview mit Stefan Reuter, Sportphysiotherapeut der Hamburg Freezers

WASH Nepal Matthias Herbein & Christian Wiebe von Viva con Agua berichten von ihrer Projektreise ins Projekt-gebiet Korak

Die SHISHA Dudes Interview mit Christoph Schwarz und Kai Rauten-berg, den Geschäftsführern von SHISHA Brand

Azubi-portraitsBIZ Steuer Malente

Finanzwirte

RKiSHNotfallsanitäter

Segeberger KlinikenKauffrau im Gesundheitswesen

Gesundheits- und Krankenp� egerin

Städtisches KrankenhausGesundheits- und Kinderkrankenp� egerin

VR Bank NiebüllBankkau� eute

VR Bank Flensburg-SchleswigBankkau� eute

WKK in HeideGesundheits- und Krankenp� egerin

MTRA

Gesundheit Spezial Biegen statt brechenKeine Ausreden mehr: Ja, auch du hast Zeit für Sport

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Inhalt

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92Hiergeblieben

Hiergeblieben in MalenteDer „Geist von Malente“ be� ügelt noch immer

DJ Malente Club-DJ und Musikproduzent

Mit dem Bürgermeister auf `ne SchinkenstulleMichael Koch im Interview

Die Azubis des Bürgermeisters Madeleine wird Verwaltungsfachangestellte

Wer hier kickt, hat schon gewonnenIm Uwe Seeler Fußball Park werden die Talente von morgen

entdeckt

ServicePlan B

Dein Anschreiben

Dein Lebenslauf

Ab die Post

Das Vorstellungsgespräch

Azubigehalt und Finanzspritzen

SchuleWillkommen Europa, hallo China!Schule an den Auewiesen p� egt Austausch mit anderen

Kulturen

Feinste Berufsausbildung „made in Malente“Landesberufsschule für Tourismuskau� eute, Buchhändler,

Immobilienkau� eute, Milchtechnologen & Milchlaboranten

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Editorial

Impressum

CompaniesWe care – erfolgreich im TeamInterview mit Britta Schmidt, Leiterin des Bildungszentrums

am Städtischen Krankenhaus Kiel

Zur Not nach NordenKathies Besuch bei der Rettungsdienst-Kooperation in

Schleswig-Holstein (RKiSH) in Heide

Ihr Traumberuf: Notfallsanitäterin

Gesundheit lernen, wo Gesundheit zu Hause istBegehrte Ausbildung am Bildungszentrum für

Gesundheitsberufe des Westküstenklinikums

Unternehmen mit großer JobvielfaltDie Segeberger Kliniken Gruppe bietet eine Menge an tollen

Jobmöglichkeiten, nicht nur im Gesundheitsbereich

Zukunftsträchtig – der HörakustikerBundesoffene Landesberufsschule für Hörakustiker in Lübeck

bildet Lehrlinge aus ganz Deutschland aus

„Jeder Hörakustiker bekommt einen Arbeitsplatz“Drei Fragen an Eckhard Schroeder, Studiendirektor an der

Bundesoffenen Landesberufsschule für Hörakustiker in Lübeck

Augenoptiker – eine Ausbildung mit DurchblickFielmann gehört zu den begehrtesten

Ausbildungsunternehmen

Gerechtigkeit gerechnetInterview mit Alexander Kraft, Michael Herold und Erich Klin-

kowski vom Bildungszentrum der Steuerverwaltung in Malente

Lernen, wo andere Urlaub machen

Das Bildungszentrum in Malente bereitet

Steueranwärter/-innen auf ihr Berufsleben vor

Blick hinter die KulissenEin Rundgang durch das Rathaus von Elmshorn

Von der Schulbank zur VR Bank

Firmenbesuch bei der VR Bank Flensburg-Schleswig eG

Personaler geben Tipps

Sylvie Blanck ist Ausbildungsleiterin bei der VR Bank eG

Niebüll

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T H E N Ø R D T I M E S

Das kann ich auch Interview mit Marlies Borchert, geschäftsführende Gesellschafterin der Segeberger Kliniken

Ein cooler JobInterview mit Stefan Reuter, Sportphysiotherapeut der Hamburg Freezers

WASH Nepal Matthias Herbein & Christian Wiebe von Viva con Agua berichten von ihrer Projektreise ins Projekt-gebiet Korak

Die SHISHA Dudes Interview mit Christoph Schwarz und Kai Rauten-berg, den Geschäftsführern von SHISHA Brand

Azubi-portraitsBIZ Steuer Malente

Finanzwirte

RKiSHNotfallsanitäter

Segeberger KlinikenKauffrau im Gesundheitswesen

Gesundheits- und Krankenp� egerin

Städtisches KrankenhausGesundheits- und Kinderkrankenp� egerin

VR Bank NiebüllBankkau� eute

VR Bank Flensburg-SchleswigBankkau� eute

WKK in HeideGesundheits- und Krankenp� egerin

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Gesundheit Spezial Biegen statt brechenKeine Ausreden mehr: Ja, auch du hast Zeit für Sport

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COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN

H I E R G E B L I E B E NIN MALENTE

I:

EINWOHNEROSTHOLSTEIN

PLZ

VORWAHL:

11.191KREIS

OH

MALENTEMALENTEMALENTEMALENTEVORWAHL:

MALENTEVORWAHL:

: 23714

I n Malente wurde Fußballgeschichte geschrieben: Getragen vom berühm-ten „Geist von Malente“ errang die

deutsche Fußballnationalmannschaft 1974 und 1990 nach der Vorbereitung dort im Trainingslager beide WM. Doch nicht nur die Kicker werden hier � t: Im nördlichs-ten heilklimatischen Kurort Deutschlands erholen sich viele Patienten und Urlauber. Auch das Oberstübchen bekommt einiges zu tun, denn zwischen Kellersee und Diek-see sind eine ganze Reihe von Schulen, Akademien und Weiterbildungseinrichtun-gen zu Hause.

Wo sich einst Beckenbauer, Breitner, Rumme-nigge und Co. auf die WM vorbereiteten, lockt heute der neue Uwe Seeler Fuß-ball Park den Fußballnachwuchs aus ganz Deutschland an (siehe Bericht auf Seite 80). Damit nicht genug: Gleich neben-an ist das Sport- und Bildungszentrum des Landessportverbandes Schleswig-Holstein zu Hause – mit Sporthalle, Tennis-plätzen, Fitness-Studio und Schwimmbad. Es gehört, wie auch der Fußballpark, zu den ersten Adressen im deutschen Spitzensport. Die wald- und seenreiche Landschaft rund um Malente reizt ohnehin den Sportler im Menschen: Segeln, Paddeln, Radfahren und Nordic Walking auf einem der größten Par-cours im Norden bringen hier eine Menge Spaß. Dabei spüren Aktive, wie hügelig es im angeblich so platten Norden zugeht. Nicht umsonst heißt die Landschaft ja Hol-steinische Schweiz, und die liegt ganz ver-kehrsgünstig und bequem mit der Bahn er-reichbar zwischen Kiel und Lübeck.

KFZ

04523

WWW.MALENTE.DE, ÅΩMALENTE.

DE

DER „GEIST VON MALENTE“ BEFLÜGELT

NOCH IMMER

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COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN

H I E R G E B L I E B E NIN MALENTE

I:

EINWOHNEROSTHOLSTEIN

PLZ

VORWAHL:

11.191KREIS

OH

MALENTEMALENTEMALENTEMALENTEVORWAHL:

MALENTEVORWAHL:

: 23714

I n Malente wurde Fußballgeschichte geschrieben: Getragen vom berühm-ten „Geist von Malente“ errang die

deutsche Fußballnationalmannschaft 1974 und 1990 nach der Vorbereitung dort im Trainingslager beide WM. Doch nicht nur die Kicker werden hier � t: Im nördlichs-ten heilklimatischen Kurort Deutschlands erholen sich viele Patienten und Urlauber. Auch das Oberstübchen bekommt einiges zu tun, denn zwischen Kellersee und Diek-see sind eine ganze Reihe von Schulen, Akademien und Weiterbildungseinrichtun-gen zu Hause.

Wo sich einst Beckenbauer, Breitner, Rumme-nigge und Co. auf die WM vorbereiteten, lockt heute der neue Uwe Seeler Fuß-ball Park den Fußballnachwuchs aus ganz Deutschland an (siehe Bericht auf Seite 80). Damit nicht genug: Gleich neben-an ist das Sport- und Bildungszentrum des Landessportverbandes Schleswig-Holstein zu Hause – mit Sporthalle, Tennis-plätzen, Fitness-Studio und Schwimmbad. Es gehört, wie auch der Fußballpark, zu den ersten Adressen im deutschen Spitzensport. Die wald- und seenreiche Landschaft rund um Malente reizt ohnehin den Sportler im Menschen: Segeln, Paddeln, Radfahren und Nordic Walking auf einem der größten Par-cours im Norden bringen hier eine Menge Spaß. Dabei spüren Aktive, wie hügelig es im angeblich so platten Norden zugeht. Nicht umsonst heißt die Landschaft ja Hol-steinische Schweiz, und die liegt ganz ver-kehrsgünstig und bequem mit der Bahn er-reichbar zwischen Kiel und Lübeck.

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WWW.MALENTE.DE, ÅΩMALENTE.

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DER „GEIST VON MALENTE“ BEFLÜGELT

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COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN

H I E R G E B L I E B E NIN MALENTE

KURIOSES AUS MALENTE

Teamgeist der Nationalelf

Nicht nur Fußballfans wissen Bescheid, wenn vom „Geist von Malente“ die Rede ist. Dieser berühmte Spruch ist zurückzuführen auf die deutsche Nationalmannschaft, die 1974 unter ihrem Trainer Helmut Schön den WM-Titel holte. Die Elf zog sich zuvor zu-rück in die Sportschule nach Malente und entwickelte hier einen enormen Teamgeist – jenen Geist von Malente, der dazu führ-te, dass sie den zweiten Weltmeistertitel gewannen. Von da an galten Mannschaften, die hier trainiert hatten, als unbesiegbar. Bis 1994 kamen die Kicker alle zwei Jahre – unter ihnen Größen wie Franz Beckenbau-er, Paul Breitner, Günter Netzer oder Gerd Müller – an diesen magischen Ort, um sich auf Meisterschaften vorzubereiten. Es war zu der Zeit bereits ein Riesenereignis, wenn die „Stars“ in den Kneipp-Kurort einzogen. Viele Fans standen an den Zäunen des Fuß-ballfelds, um beim Training ihrer „Helden“ zuzusehen. Heute ist der nach Uwe Seeler benannte Fußballpark eine Trainings- und Ausbildungsstätte, unter anderem für Ju-gendauswahlmannschaften. Dabei werden talentierte Nachwuchsfußballer trainiert und gefördert sowie Trainer quali� ziert – umgeben vom Geist von Malente.

Nostalgie-Feeling auf dem Immenhof

Ein typisch holsteinisches Gut, das in Wirk-lichkeit Gut Rothensande heißt, haben sich damals die Filmemacher als Kulisse für die berühmten Immenhof-Filme ausgesucht. Mitten in der Holsteinischen Schweiz vor den Toren von Malente liegt das Anwesen, das von 1955 bis 57 zum Drehort der belieb-ten drei Filme wurde: Sie hießen „Die Mädels vom Immenhof“, „Hochzeit auf Immenhof“ und „Ferien auf Immenhof“, wobei die be-kannte Schauspielerin Heidi Brühl damals die Hauptrolle spielte. Das stattliche Her-renhaus des Gutshofs, die historischen Korn-speicher und Stallungen haben diesen Ort zu einer Sehenswürdigkeit gemacht. Für Fans und Interessierte werden Führungen und Filmtouren angeboten, die die Schauplätze zeigen, an denen gedreht wurde. Darüber hi-naus können in der Ausstellung des Immen-hof-Museums, das sich in der Innenstadt von Bad Malente be� ndet, weitere Fotos, Plaka-te und Requisiten zu den Filmen besichtigt werden. www.immenhofmuseum.de

Eine Eiche als Kontaktbörse

Wer auf Partnersuche ist und gerne in der Na-tur wandert, sollte unbedingt einen Abstecher zu dem berühmtesten Baum der Holsteini-schen Schweiz machen, der Bräutigamseiche im Dodauer Forst. Täglich schreiben Dutzende Menschen Liebesbriefe an Unbekannte, die der Briefträger hier in vier Metern Höhe hinterlegt. Es ist wohl der ausgefallenste „Postkasten“, der existiert und der etwas westlich von Eu-tin am Wanderweg E 16 liegt. Eine Leiter führt zum Astloch, aus dem man die „Liebesbriefe“ herausnehmen und bei Gefallen zurückschrei-ben kann. Angeblich soll es auf diese Weise schon zu Eheschließungen gekommen sein. Die Geschichte erzählt, dass wahrscheinlich eine Försterstochter aus Dodau die Erste war, die Botschaften für ihren Bräutigam, den der Vater ablehnte, in dem Baum versteckte. Mit Erfolg: Am 2. Juni 1891 feierte das Liebespaar unter der mächtigen Eiche Hochzeit. Adresse: Bräutigamseiche Dodauer Forst, 23701 Eutin

TEXT Joachim Welding

FOTOS Michael Ruff, www.bad-malente.de,

Immenhof Museum

Maritimes Leben zwischen Dieksee und Kellersee

Das „eine“ Malente gibt es übrigens gar nicht: Der Hauptort nennt sich Bad Malen-te-Gremsmühlen, aber auch neun Dörfer in der Umgebung namens Benz oder Timmdorf gehören zur Gemeinde dazu. Doch was wäre das alles ohne die beiden großen Seen, die Malente umrahmen? Mit Promenaden, Boots-häfen, Anlegestellen für Passagierschiffe und Freibadestellen prägen Dieksee und Kellersee im Sommer das maritime Leben. Ganz klar, dass hier auch irgendwo der Geist von Malen-te zu Hause sein muss! Zu einem so lebendigen Ort passt es prima, dass viele mittelständische Unternehmen, Händler, Handwerker, Hotels und Kliniken mehrere Hundert Arbeits- und Ausbildungs-plätze bieten. Allein im Werk des Traditions-unternehmens Kendrion Kuhnke arbeiten rund 500 Angestellte, die damit beschäftigt

sind, supermoderne Elektronikteile für die Autoindustrie zu entwickeln und herzu-stellen. Auch Urlauber fühlen sich im Kur-ort pudelwohl: Malente zählt pro Jahr etwa 380.000 Übernachtungen.

Starke Wirtschaft mit Hotels, Kliniken und Co.

Pro� sportler schätzen auch die vier Reha-Kliniken, die zu den modernsten in Europa zählen. Denn sie genießen einen ausgezeichneten Ruf für die Trainingsvor- und Wettkampfnachbereitung. Natürlich er-holen sich hier auch viele andere Patienten etwa nach Operationen oder bei chronischen Erkrankungen. Hier kümmern sich eine Menge Spezialisten um die Gesundheit ihrer „Schützlinge“: neben den Ärzten und Kran-kenp� egern auch Physiotherapeuten, Er-nährungsberater, Psychologen, Sozialpäda-gogen und andere.

Auch Azubis, Wissbegierige und Menschen, die einen Beruf erlernen, können sich auf Malente freuen. Denn neben Grund- und Ge-meinschaftsschulen ist eine ganze Reihe von Schulen hier zu Hause:+ Bildungszentrum der Steuerverwaltung

des Landes Schleswig-Holstein+ Landesberufsschule für Buchhändler,

Immobilienkau� eute, Kau� eute für Tourismus und Freizeit, Milchwirt-schaftliche Laboranten und Molkerei-fachleute

+ Polizeischule Wilhelm Krützfeld+ Sport- und Bildungszentrum des Landes-

sportverbandes Schleswig-Holstein+ Ausbildungsstätte des Schleswig-Hol-

steinischen Fußballverbandes im Uwe Seeler Fußball Park

+ Gustav-Heinemann-Bildungsstätte für PolitikNatürlich gehört zum Lernen und Arbeiten auch ein Stück Lebensqualität. Den Charme des Ortes prägen zwei der ältesten Häuser: die Tews-Kate (älteste Räucherkate in Ost-holstein, heute Heimatmuseum) und die Thomsen-Kate, ein historisches Reetdach-haus, in dem heute Ausstellungen gezeigt und Veranstaltungen angeboten werden. Auch der Kurpark kann entzücken, ebenso das Wildgehege und das Naturerlebniszen-trum „Wunderwelt Wasser“. Unterdessen können diejenigen, die den 30 Meter hohen Holzbergturm erklommen haben, die Fern-sicht über die Holsteinische Schweiz genie-ßen – und ganz nebenbei versuchen, den Geist von Malente zu erhaschen.

Gut Rothensande bei Malente – die idyllische Kulisse für den TV-Klassiker “Immenhof”

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COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN

H I E R G E B L I E B E NIN MALENTE

KURIOSES AUS MALENTE

Teamgeist der Nationalelf

Nicht nur Fußballfans wissen Bescheid, wenn vom „Geist von Malente“ die Rede ist. Dieser berühmte Spruch ist zurückzuführen auf die deutsche Nationalmannschaft, die 1974 unter ihrem Trainer Helmut Schön den WM-Titel holte. Die Elf zog sich zuvor zu-rück in die Sportschule nach Malente und entwickelte hier einen enormen Teamgeist – jenen Geist von Malente, der dazu führ-te, dass sie den zweiten Weltmeistertitel gewannen. Von da an galten Mannschaften, die hier trainiert hatten, als unbesiegbar. Bis 1994 kamen die Kicker alle zwei Jahre – unter ihnen Größen wie Franz Beckenbau-er, Paul Breitner, Günter Netzer oder Gerd Müller – an diesen magischen Ort, um sich auf Meisterschaften vorzubereiten. Es war zu der Zeit bereits ein Riesenereignis, wenn die „Stars“ in den Kneipp-Kurort einzogen. Viele Fans standen an den Zäunen des Fuß-ballfelds, um beim Training ihrer „Helden“ zuzusehen. Heute ist der nach Uwe Seeler benannte Fußballpark eine Trainings- und Ausbildungsstätte, unter anderem für Ju-gendauswahlmannschaften. Dabei werden talentierte Nachwuchsfußballer trainiert und gefördert sowie Trainer quali� ziert – umgeben vom Geist von Malente.

Nostalgie-Feeling auf dem Immenhof

Ein typisch holsteinisches Gut, das in Wirk-lichkeit Gut Rothensande heißt, haben sich damals die Filmemacher als Kulisse für die berühmten Immenhof-Filme ausgesucht. Mitten in der Holsteinischen Schweiz vor den Toren von Malente liegt das Anwesen, das von 1955 bis 57 zum Drehort der belieb-ten drei Filme wurde: Sie hießen „Die Mädels vom Immenhof“, „Hochzeit auf Immenhof“ und „Ferien auf Immenhof“, wobei die be-kannte Schauspielerin Heidi Brühl damals die Hauptrolle spielte. Das stattliche Her-renhaus des Gutshofs, die historischen Korn-speicher und Stallungen haben diesen Ort zu einer Sehenswürdigkeit gemacht. Für Fans und Interessierte werden Führungen und Filmtouren angeboten, die die Schauplätze zeigen, an denen gedreht wurde. Darüber hi-naus können in der Ausstellung des Immen-hof-Museums, das sich in der Innenstadt von Bad Malente be� ndet, weitere Fotos, Plaka-te und Requisiten zu den Filmen besichtigt werden. www.immenhofmuseum.de

Eine Eiche als Kontaktbörse

Wer auf Partnersuche ist und gerne in der Na-tur wandert, sollte unbedingt einen Abstecher zu dem berühmtesten Baum der Holsteini-schen Schweiz machen, der Bräutigamseiche im Dodauer Forst. Täglich schreiben Dutzende Menschen Liebesbriefe an Unbekannte, die der Briefträger hier in vier Metern Höhe hinterlegt. Es ist wohl der ausgefallenste „Postkasten“, der existiert und der etwas westlich von Eu-tin am Wanderweg E 16 liegt. Eine Leiter führt zum Astloch, aus dem man die „Liebesbriefe“ herausnehmen und bei Gefallen zurückschrei-ben kann. Angeblich soll es auf diese Weise schon zu Eheschließungen gekommen sein. Die Geschichte erzählt, dass wahrscheinlich eine Försterstochter aus Dodau die Erste war, die Botschaften für ihren Bräutigam, den der Vater ablehnte, in dem Baum versteckte. Mit Erfolg: Am 2. Juni 1891 feierte das Liebespaar unter der mächtigen Eiche Hochzeit. Adresse: Bräutigamseiche Dodauer Forst, 23701 Eutin

TEXT Joachim Welding

FOTOS Michael Ruff, www.bad-malente.de,

Immenhof Museum

Maritimes Leben zwischen Dieksee und Kellersee

Das „eine“ Malente gibt es übrigens gar nicht: Der Hauptort nennt sich Bad Malen-te-Gremsmühlen, aber auch neun Dörfer in der Umgebung namens Benz oder Timmdorf gehören zur Gemeinde dazu. Doch was wäre das alles ohne die beiden großen Seen, die Malente umrahmen? Mit Promenaden, Boots-häfen, Anlegestellen für Passagierschiffe und Freibadestellen prägen Dieksee und Kellersee im Sommer das maritime Leben. Ganz klar, dass hier auch irgendwo der Geist von Malen-te zu Hause sein muss! Zu einem so lebendigen Ort passt es prima, dass viele mittelständische Unternehmen, Händler, Handwerker, Hotels und Kliniken mehrere Hundert Arbeits- und Ausbildungs-plätze bieten. Allein im Werk des Traditions-unternehmens Kendrion Kuhnke arbeiten rund 500 Angestellte, die damit beschäftigt

sind, supermoderne Elektronikteile für die Autoindustrie zu entwickeln und herzu-stellen. Auch Urlauber fühlen sich im Kur-ort pudelwohl: Malente zählt pro Jahr etwa 380.000 Übernachtungen.

Starke Wirtschaft mit Hotels, Kliniken und Co.

Pro� sportler schätzen auch die vier Reha-Kliniken, die zu den modernsten in Europa zählen. Denn sie genießen einen ausgezeichneten Ruf für die Trainingsvor- und Wettkampfnachbereitung. Natürlich er-holen sich hier auch viele andere Patienten etwa nach Operationen oder bei chronischen Erkrankungen. Hier kümmern sich eine Menge Spezialisten um die Gesundheit ihrer „Schützlinge“: neben den Ärzten und Kran-kenp� egern auch Physiotherapeuten, Er-nährungsberater, Psychologen, Sozialpäda-gogen und andere.

Auch Azubis, Wissbegierige und Menschen, die einen Beruf erlernen, können sich auf Malente freuen. Denn neben Grund- und Ge-meinschaftsschulen ist eine ganze Reihe von Schulen hier zu Hause:+ Bildungszentrum der Steuerverwaltung

des Landes Schleswig-Holstein+ Landesberufsschule für Buchhändler,

Immobilienkau� eute, Kau� eute für Tourismus und Freizeit, Milchwirt-schaftliche Laboranten und Molkerei-fachleute

+ Polizeischule Wilhelm Krützfeld+ Sport- und Bildungszentrum des Landes-

sportverbandes Schleswig-Holstein+ Ausbildungsstätte des Schleswig-Hol-

steinischen Fußballverbandes im Uwe Seeler Fußball Park

+ Gustav-Heinemann-Bildungsstätte für PolitikNatürlich gehört zum Lernen und Arbeiten auch ein Stück Lebensqualität. Den Charme des Ortes prägen zwei der ältesten Häuser: die Tews-Kate (älteste Räucherkate in Ost-holstein, heute Heimatmuseum) und die Thomsen-Kate, ein historisches Reetdach-haus, in dem heute Ausstellungen gezeigt und Veranstaltungen angeboten werden. Auch der Kurpark kann entzücken, ebenso das Wildgehege und das Naturerlebniszen-trum „Wunderwelt Wasser“. Unterdessen können diejenigen, die den 30 Meter hohen Holzbergturm erklommen haben, die Fern-sicht über die Holsteinische Schweiz genie-ßen – und ganz nebenbei versuchen, den Geist von Malente zu erhaschen.

Gut Rothensande bei Malente – die idyllische Kulisse für den TV-Klassiker “Immenhof”

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SCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN COMPANIES

CLUB-DJ UND MUSIKPRODUZENT

S ein Name beweist, dass er durchaus ein wenig stolz auf seine Heimat-gemeinde ist: Als DJ Malente tourt

Christoph Göttsch über den Globus zu den angesagten Clubs, die ihn regelmäßig bu-chen. Inzwischen hat er fünf Alben und unzählige Singles mit extrem tanzbarem Elektro-Funk-House herausgebracht. 2007 und 2009 wurde der Malenter zum Top Na-tional Act der Deutschen Club Charts (DCC) gewählt.

Gleich seine erste LP widmete DJ Malente ganz offensichtlich seiner Heimat im Osthol-steinischen: „The Spirit of Malente“ hieß die im Jahr 2000 erschienene Scheibe bei dem angesagten Label Unique Records – natür-lich in Anspielung an das Fußball-WM-Team 1974, das sich in Malente vorbereitet und dank des genialen Mannschaftsgeistes den Pokal geholt hatte. Der Musiker legte 2003 mit „No Risk No Funk“ die zweite LP vor, auf die das Fernsehen aufmerksam wurde: Auf MTV und Viva liefen seine augenzwin-kernden, witzigen Musikvideos vor großem Publikum. 2004 stellt DJ Malente Kontakt zu der Formation Moonbootica her, auf deren Kult-Label Moonbootique Records er immer wieder eigene Singles veröffentlicht – auch mit befreundeten Musikern und DJs.

Rockige Gehversuche im ruhigen Malente

In einem Interview gefragt, warum er aus-gerechnet aus dem beschaulichen Malente heraus einen derart angesagten Clubsound entwickeln konnte, antwortete DJ Malente:

„Es war so ruhig, da habe ich angefangen Lärm zu machen.“ Schon als Jugendlicher war er von den elterlichen Rock-LPs ebenso beein� usst wie durch modernen Hip-Hop. Ergebnis war einige Zeit später eine ganz eigenwillige Crossover-Mischung: selbst am Computer gesampelter Indie-Rock mit fun-kigen Anklängen und deutschsprachigem Sprechgesang. Mit diesem Material veröf-fentliche Göttsch von 1997 bis 2001 unter dem Namen „Gautsch“ seine Songs, der be-kannteste hieß „Ravemädchen“.Bekannt wurde Göttsch aber erst, als er be-gann, mit eigenem Elektro-Funk-Material und gesampelten Stücken anderer Musiker durch die Discotheken zu touren. Eine Zeit-lang jettete DJ Malente jedes Wochenende zu Clubs rund um den Globus, in die USA, nach Russland, Großbritannien oder Italien. Während der angesagte DJ mit Witz und dem feinen Gespür für die richtigen Beats die Tanz� ächen bis in die frühen Sonntagmor-genstunden hinein beben lässt, bevorzugt er an den anderen Tagen die ruhigere Gang-art: Dann feilt Göttsch an eigenen Tracks in Münster, wo er heute lebt.

Ulk als „Pieter Bohlen & Dieter Maffay“

Stilistisch hält er sich dabei hauptsächlich an House, Funk und Clubsounds, was inzwi-schen eine ellenlange Discogra� e mit LPs, Remixen und Produktionen mit Songs ande-rer Musiker wie Rocko Schamoni oder Bob Sinclair ergab. Seine beiden jüngsten LPs „How Can You Still Stand To Stand Still?“ und „Whow“ erschienen wie die meisten sei-

ner bisherigen Platten bei Unique Records. Gemeinsam mit Lars Moston produzierte Göttsch außerdem Elektro-Tracks als „Mos-ton & Malente“. Sein humoristisches Talent kann Göttsch schließlich mit dem durchge-knallten Elektro-Hip-Hop-Duo „Pieter Boh-len & Dieter Maffay“ ausleben. Wenn Clubs für die Acts mit dem Meister des Turntables werben, dann kann das schon mal eine ganz eigene Ästhetik annehmen und klingt dann so: „Ein umwerfender Party-Sound, fette Breakbeats und bassline-driven Elektro-Funk: Damit macht DJ Malente jede Party zu einem Erlebnis: Durchkonzipierte Frickelelektronik, Noise und Groove Sounds, Minimal Techno, ausgereifter Drum and Bass, Clicks and Cuts mit Big Beat Grooves und vieles mehr sind die Hauptzutaten sei-ner Performance. Sein Ziel ist es, dem gen-retypischen Dance, Dance, Dance etwas mit Charakter und Humor entgegenzusetzen.“

TEXT Joachim Welding

FOTO SSC Group Eventmanagement D J M A L E N T E

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SCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN COMPANIES

CLUB-DJ UND MUSIKPRODUZENT

S ein Name beweist, dass er durchaus ein wenig stolz auf seine Heimat-gemeinde ist: Als DJ Malente tourt

Christoph Göttsch über den Globus zu den angesagten Clubs, die ihn regelmäßig bu-chen. Inzwischen hat er fünf Alben und unzählige Singles mit extrem tanzbarem Elektro-Funk-House herausgebracht. 2007 und 2009 wurde der Malenter zum Top Na-tional Act der Deutschen Club Charts (DCC) gewählt.

Gleich seine erste LP widmete DJ Malente ganz offensichtlich seiner Heimat im Osthol-steinischen: „The Spirit of Malente“ hieß die im Jahr 2000 erschienene Scheibe bei dem angesagten Label Unique Records – natür-lich in Anspielung an das Fußball-WM-Team 1974, das sich in Malente vorbereitet und dank des genialen Mannschaftsgeistes den Pokal geholt hatte. Der Musiker legte 2003 mit „No Risk No Funk“ die zweite LP vor, auf die das Fernsehen aufmerksam wurde: Auf MTV und Viva liefen seine augenzwin-kernden, witzigen Musikvideos vor großem Publikum. 2004 stellt DJ Malente Kontakt zu der Formation Moonbootica her, auf deren Kult-Label Moonbootique Records er immer wieder eigene Singles veröffentlicht – auch mit befreundeten Musikern und DJs.

Rockige Gehversuche im ruhigen Malente

In einem Interview gefragt, warum er aus-gerechnet aus dem beschaulichen Malente heraus einen derart angesagten Clubsound entwickeln konnte, antwortete DJ Malente:

„Es war so ruhig, da habe ich angefangen Lärm zu machen.“ Schon als Jugendlicher war er von den elterlichen Rock-LPs ebenso beein� usst wie durch modernen Hip-Hop. Ergebnis war einige Zeit später eine ganz eigenwillige Crossover-Mischung: selbst am Computer gesampelter Indie-Rock mit fun-kigen Anklängen und deutschsprachigem Sprechgesang. Mit diesem Material veröf-fentliche Göttsch von 1997 bis 2001 unter dem Namen „Gautsch“ seine Songs, der be-kannteste hieß „Ravemädchen“.Bekannt wurde Göttsch aber erst, als er be-gann, mit eigenem Elektro-Funk-Material und gesampelten Stücken anderer Musiker durch die Discotheken zu touren. Eine Zeit-lang jettete DJ Malente jedes Wochenende zu Clubs rund um den Globus, in die USA, nach Russland, Großbritannien oder Italien. Während der angesagte DJ mit Witz und dem feinen Gespür für die richtigen Beats die Tanz� ächen bis in die frühen Sonntagmor-genstunden hinein beben lässt, bevorzugt er an den anderen Tagen die ruhigere Gang-art: Dann feilt Göttsch an eigenen Tracks in Münster, wo er heute lebt.

Ulk als „Pieter Bohlen & Dieter Maffay“

Stilistisch hält er sich dabei hauptsächlich an House, Funk und Clubsounds, was inzwi-schen eine ellenlange Discogra� e mit LPs, Remixen und Produktionen mit Songs ande-rer Musiker wie Rocko Schamoni oder Bob Sinclair ergab. Seine beiden jüngsten LPs „How Can You Still Stand To Stand Still?“ und „Whow“ erschienen wie die meisten sei-

ner bisherigen Platten bei Unique Records. Gemeinsam mit Lars Moston produzierte Göttsch außerdem Elektro-Tracks als „Mos-ton & Malente“. Sein humoristisches Talent kann Göttsch schließlich mit dem durchge-knallten Elektro-Hip-Hop-Duo „Pieter Boh-len & Dieter Maffay“ ausleben. Wenn Clubs für die Acts mit dem Meister des Turntables werben, dann kann das schon mal eine ganz eigene Ästhetik annehmen und klingt dann so: „Ein umwerfender Party-Sound, fette Breakbeats und bassline-driven Elektro-Funk: Damit macht DJ Malente jede Party zu einem Erlebnis: Durchkonzipierte Frickelelektronik, Noise und Groove Sounds, Minimal Techno, ausgereifter Drum and Bass, Clicks and Cuts mit Big Beat Grooves und vieles mehr sind die Hauptzutaten sei-ner Performance. Sein Ziel ist es, dem gen-retypischen Dance, Dance, Dance etwas mit Charakter und Humor entgegenzusetzen.“

TEXT Joachim Welding

FOTO SSC Group Eventmanagement D J M A L E N T E

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HIERGEBLIEBENHIERGEBLIEBENHIERGEBLIEBEN

DER

MIT DEM BÜRGERMEISTER AUF ´NE SCHINKENSTULLE

Z urückversetzt in die Vergangenheit fühlt man sich im uralten Fachwerk-haus der Schinkenräucherei Petersen

(„Anno 1788“) in der Haupteinkaufsstraße von Malente. Genau hier zwischen Kamin und rustikaler Sitzecke trifft sich ME2BE mit Bürgermeister Michael Koch zu einer defti-gen Brotzeit mit einem Pott Kaffee. Seit fast 19 Jahren lenkt der 61-jährige Gemeinde-chef die Geschicke Malentes, zuletzt wähl-ten ihn die Bürger direkt mit knapp 67 Pro-zent der Stimmen. Der gebürtige Hamburger hatte nach seinem Realschulabschluss den Ehrgeiz, sein Abi auf dem Wirtschaftsgym-nasium zu bestehen und Jura zu studieren. Er arbeitete als Rechtsanwalt und nahm nach der Wiedervereinigung Deutschlands in Dresden eine echte Herausforderung an: Er leitete ab 1991 den Aufbau der Bauver-waltung und war für einige Monate Landrat des Landkreises Dresden. Danach rief Ma-lente: Koch gewann hier 1996 seine erste Wahl.

Welche Orte in der Holsteinischen Schweiz emp� nden Sie als besonders schön? MICHAEL KOCH: Herausragend ist die ganze Landschaft der Holsteinischen Schweiz mit den Seen und der Hügellandschaft, in die Malente wunderbar eingebettet ist. Das ist auch einer der Gründe, warum Touristen so gerne zu uns kommen.

Welches sind die Highlights im Ort selbst?Toll ist es, auf den Seen mit den Aus� ugs-dampfern unterwegs zu sein, beispielsweise mit der Fünf-Seen-Fahrt oder der Kellersee-fahrt. Aber auch der Ort selbst hat viele in-teressante Geschäfte, der Kurpark ist immer einen Spaziergang wert, das Wildgehege eignet sich für ausgedehnte Spaziergänge. Auch die alten Fachwerkkaten, von denen einige originalgetreu erhalten sind, gehören

zu den Highlights. Und man kann hier fast alle Sportarten hervorragend betreiben.

Welcher ist Ihr persönlicher Lieblingsort?Am schönsten ist es für mich, in der Ge-meinde mit dem Fahrrad unterwegs zu sein. Weil es sehr abwechslungsreich ist.

Haben Sie eine bestimmte Tour, die Sie gern fahren? Wenn ich Zeit habe, fahre ich ganz um den Kellersee oder um den Dieksee. Klasse ist auch die Tour zur bekannten Bräutigam-seiche, in der der Postbote Briefe von Men-schen aus der ganzen Welt hinterlässt, die über die Bräutigamseiche Briefkontakte su-chen. Es sollen auf diesem Wege auch bereits über 100 Ehen geschlossen worden sein.

Und wenn Sie dann im Rathaus ankom-men: Welche Arbeit wartet dort auf Sie?Das ist eine bunte Palette: Als Bürgermeister leite ich die Verwaltung und bin Vorgesetz-ter von über 80 Mitarbeitern, die sich um wichtige Belange unseres Ortes kümmern – angefangen vom Standesbeamten und den Bauhofmitarbeitern über den Sportplatzwart und dem Schulbusfahrer bis zur Schulsekre-tärin. Außerdem bin ich für den Haushalt in Malente verantwortlich, das sind über 15 Millionen Euro. Aber gleichzeitig bin ich Ansprechpartner für die Bürger, für Vereine und Verbände. Und in der Gemeindepolitik muss ein Bürgermeister auch in strittigen Fragen für vernünftige Kompromisse sorgen, die den Ort letztlich weiterbringen. Dazu muss man viele Gespräche mit den Menschen führen und ihnen dabei zuhören – auch, um ihre Sorgen zu verstehen.

Was kann ein Bürgermeister für Jugendli-che im Ort tun?Da gibt es viele Möglichkeiten: Wir haben

ein Jugendkulturzentrum direkt an der Schule, in dem junge Leute ihre Freizeit ver-bringen können und immer Ansprechpartner � nden, wenn sie Probleme haben. Oder ein anderes Thema: Bürger haben jetzt Unter-schriften für die Erhaltung der Kinderspiel-plätze gesammelt, auch dabei ist der Bür-germeister erster Ansprechpartner. Ich kann dann zwischen verschiedenen Interessen im Ort vermitteln.

Was kann der Ort machen, damit Malente attraktiver wird für die Zukunft? Wir haben noch nicht in allen Ortsteilen ein schnelles Internet. Das wollen wir gemein-sam mit den Nachbargemeinden schaffen, weil es für die gesamte Bevölkerung und auch für die Unternehmen immer wichtiger wird. Und für Schüler werden schnelle Ver-bindungen wichtig, weil in Zukunft Haus-arbeiten immer öfter über das Internet or-ganisiert werden – solche Projekte gibt es bereits.

Wo liegen die Stärken von Malente? Für einen ländlichen Ort haben wir im Ort für die Bewohner und die Urlauber eine Menge zu bieten, denke ich. Die Menschen kennen sich hier bei uns. Das bedeutet auch, dass ich beim Einkaufen oft von Mitbewoh-nern angesprochen werde, die etwas auf dem Herzen haben oder mir mal einfach ihre Meinung sagen wollen. Den engen Kontakt unter den Malentern emp� nde ich als schön. Deshalb habe ich wahrscheinlich einen der schönsten Jobs: Es macht einfach Spaß, et-was für den Ort und seine Menschen bewe-gen zu können.

TEXT und FOTO Joachim Welding

MICHAEL KOCH

BÜRGERMEISTER

COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITS

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HIERGEBLIEBENHIERGEBLIEBENHIERGEBLIEBEN

DER

MIT DEM BÜRGERMEISTER AUF ´NE SCHINKENSTULLE

Z urückversetzt in die Vergangenheit fühlt man sich im uralten Fachwerk-haus der Schinkenräucherei Petersen

(„Anno 1788“) in der Haupteinkaufsstraße von Malente. Genau hier zwischen Kamin und rustikaler Sitzecke trifft sich ME2BE mit Bürgermeister Michael Koch zu einer defti-gen Brotzeit mit einem Pott Kaffee. Seit fast 19 Jahren lenkt der 61-jährige Gemeinde-chef die Geschicke Malentes, zuletzt wähl-ten ihn die Bürger direkt mit knapp 67 Pro-zent der Stimmen. Der gebürtige Hamburger hatte nach seinem Realschulabschluss den Ehrgeiz, sein Abi auf dem Wirtschaftsgym-nasium zu bestehen und Jura zu studieren. Er arbeitete als Rechtsanwalt und nahm nach der Wiedervereinigung Deutschlands in Dresden eine echte Herausforderung an: Er leitete ab 1991 den Aufbau der Bauver-waltung und war für einige Monate Landrat des Landkreises Dresden. Danach rief Ma-lente: Koch gewann hier 1996 seine erste Wahl.

Welche Orte in der Holsteinischen Schweiz emp� nden Sie als besonders schön? MICHAEL KOCH: Herausragend ist die ganze Landschaft der Holsteinischen Schweiz mit den Seen und der Hügellandschaft, in die Malente wunderbar eingebettet ist. Das ist auch einer der Gründe, warum Touristen so gerne zu uns kommen.

Welches sind die Highlights im Ort selbst?Toll ist es, auf den Seen mit den Aus� ugs-dampfern unterwegs zu sein, beispielsweise mit der Fünf-Seen-Fahrt oder der Kellersee-fahrt. Aber auch der Ort selbst hat viele in-teressante Geschäfte, der Kurpark ist immer einen Spaziergang wert, das Wildgehege eignet sich für ausgedehnte Spaziergänge. Auch die alten Fachwerkkaten, von denen einige originalgetreu erhalten sind, gehören

zu den Highlights. Und man kann hier fast alle Sportarten hervorragend betreiben.

Welcher ist Ihr persönlicher Lieblingsort?Am schönsten ist es für mich, in der Ge-meinde mit dem Fahrrad unterwegs zu sein. Weil es sehr abwechslungsreich ist.

Haben Sie eine bestimmte Tour, die Sie gern fahren? Wenn ich Zeit habe, fahre ich ganz um den Kellersee oder um den Dieksee. Klasse ist auch die Tour zur bekannten Bräutigam-seiche, in der der Postbote Briefe von Men-schen aus der ganzen Welt hinterlässt, die über die Bräutigamseiche Briefkontakte su-chen. Es sollen auf diesem Wege auch bereits über 100 Ehen geschlossen worden sein.

Und wenn Sie dann im Rathaus ankom-men: Welche Arbeit wartet dort auf Sie?Das ist eine bunte Palette: Als Bürgermeister leite ich die Verwaltung und bin Vorgesetz-ter von über 80 Mitarbeitern, die sich um wichtige Belange unseres Ortes kümmern – angefangen vom Standesbeamten und den Bauhofmitarbeitern über den Sportplatzwart und dem Schulbusfahrer bis zur Schulsekre-tärin. Außerdem bin ich für den Haushalt in Malente verantwortlich, das sind über 15 Millionen Euro. Aber gleichzeitig bin ich Ansprechpartner für die Bürger, für Vereine und Verbände. Und in der Gemeindepolitik muss ein Bürgermeister auch in strittigen Fragen für vernünftige Kompromisse sorgen, die den Ort letztlich weiterbringen. Dazu muss man viele Gespräche mit den Menschen führen und ihnen dabei zuhören – auch, um ihre Sorgen zu verstehen.

Was kann ein Bürgermeister für Jugendli-che im Ort tun?Da gibt es viele Möglichkeiten: Wir haben

ein Jugendkulturzentrum direkt an der Schule, in dem junge Leute ihre Freizeit ver-bringen können und immer Ansprechpartner � nden, wenn sie Probleme haben. Oder ein anderes Thema: Bürger haben jetzt Unter-schriften für die Erhaltung der Kinderspiel-plätze gesammelt, auch dabei ist der Bür-germeister erster Ansprechpartner. Ich kann dann zwischen verschiedenen Interessen im Ort vermitteln.

Was kann der Ort machen, damit Malente attraktiver wird für die Zukunft? Wir haben noch nicht in allen Ortsteilen ein schnelles Internet. Das wollen wir gemein-sam mit den Nachbargemeinden schaffen, weil es für die gesamte Bevölkerung und auch für die Unternehmen immer wichtiger wird. Und für Schüler werden schnelle Ver-bindungen wichtig, weil in Zukunft Haus-arbeiten immer öfter über das Internet or-ganisiert werden – solche Projekte gibt es bereits.

Wo liegen die Stärken von Malente? Für einen ländlichen Ort haben wir im Ort für die Bewohner und die Urlauber eine Menge zu bieten, denke ich. Die Menschen kennen sich hier bei uns. Das bedeutet auch, dass ich beim Einkaufen oft von Mitbewoh-nern angesprochen werde, die etwas auf dem Herzen haben oder mir mal einfach ihre Meinung sagen wollen. Den engen Kontakt unter den Malentern emp� nde ich als schön. Deshalb habe ich wahrscheinlich einen der schönsten Jobs: Es macht einfach Spaß, et-was für den Ort und seine Menschen bewe-gen zu können.

TEXT und FOTO Joachim Welding

MICHAEL KOCH

BÜRGERMEISTER

COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITS

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Page 14: ME2BE HIERGEBLIEBEN SPECIAL

„Das Besondere an meiner Berufswahl war die Möglichkeit, Kind und Beruf miteinander ver-

einbaren zu können. Deshalb kam für mich nur eine Ausbildung in Teilzeit infrage, weil ich als

alleinerziehende Mutter eines dreijährigen Kindes darauf angewiesen bin. Diese Chance bekam ich in Schleswig-Holstein, sodass ich meine Heimat, den Spreewald, verlassen musste. Mein Freundes-kreis reagierte darauf mit gemischten Gefühlen: Einerseits freuten sie sich, dass ich einen guten

Ausbildungsplatz bekommen habe, und gleichzei-tig waren sie traurig, dass ich wegziehen musste. Die duale Ausbildung ist unterteilt in berufsprak-tische Inhalte, die in der jeweiligen Verwaltung vermittelt werden, und in die Theorieblöcke an

der Berufsschule. Als Teilzeit-Azubine bin ich wäh-rend der praktischen Ausbildung 25 Stunden in

der Woche tätig und im theoretischen Bereich in Vollzeit an der Verwaltungsakademie Bordesholm. Ich kann die Ausbildung zur Verwaltungsfachan-gestellten empfehlen, weil es ein abwechslungs-

reicher und anspruchsvoller Beruf ist.“

Madele ine George (24) aus Eut in, 3. Ausbi ldungs jahr zur

Verwaltungsfachangestell ten in Te i l ze i t , Steuerakademie Malente und

Ausbi ldungskooperat ion Eut in, Malente, Süsel

TEXT und FOTO Joachim Welding

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Page 15: ME2BE HIERGEBLIEBEN SPECIAL

S C

HU

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COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN

Willkommen europa, hallo China!

Schule an den Auewiesen pflegt Austausch mit anderen Kulturen

U mgeben von schönster Natur liegt die Schule an den Auewiesen in Malente. In der Gemeinschaftsschule können

die 359 Mädchen und Jungen ihren Ersten all-gemeinbildenden Schulabschluss ebenso er-reichen wie den Mittleren Schulabschluss und nach der 10. Klasse den Übergang zum Gymna-sium. Für alle aber gilt: Hier wird niemand al-leingelassen auf seinem Weg in ein selbststän-diges (Berufs-)Leben! Tolle Reisen in fremde Kulturen inklusive.

Schon das Surfen auf der Schulhomepage macht Lust: Ihre intensiven Eindrücke schil-dern die Schüler und Lehrer von ihrer 16-tä-gigen Reise zur chinesischen Partnerschule in Shanghai, wo die Malenter bei Gastfamilien

wohnten: „Bei der Verabschiedungszeremonie beschenkten uns die Gastgeber reichlich mit Kalligrafie-Pinseln und Glücksbringern“, be-richten sie von ihrer herzlichen Aufnahme im „Reich der Mitte“. Der Gegenbesuch ließ nicht lange auf sich warten: Die chinesischen Schü-ler wurden einige Monate später in Malente willkommen geheißen.

„Für unsere Schüler geht es 2015 wieder zu un-seren chinesischen Partnern – das ist für alle ein großes kulturelles Abenteuer, bei dem der persönliche Horizont enorm erweitert wird“, erzählt Schulleiter Thilo Philipp. „Wer dazu bereit und offen ist, hat die Chance, mitzufah-ren. Wir pflegen auch unsere Kontakte nach Polen und zu anderen Ländern. Und soziales

Engagement praktizieren wir mit Projekten für Burkina Faso.“ Dazu passt unser neues Eras-mus-Projekt über regenerative Energien, bei dem die Schule an den Auewiesen mit Schulen in Finnland, Polen, der Türkei und Rumänien über alle Grenzen hinweg zusammenarbeitet. In Malente wollen sich die Schüler und Leh-rer auf Solarenergie spezialisieren. „Und weil unsere Schule – wie der Name schon sagt – so wunderbar in die Natur eingebettet ist, star-ten wir jetzt viele interessante Umwelt-Projek-te“, erzählt der Schulleiter.

Auch an dem Projekt „Mathe macht stark“ in den 7. und 8. Klassen beteiligt sich die Malen-ter Schule. „Wir wollen erreichen, dass jeder Schüler und jede Schülerin optimal auf die Zeit nach der Schule vorbereitet wird. Dazu machen wir jedem ein eigenes Angebot, um ihm oder ihr die Chancen für die Berufsausbil-dung aufzuzeigen“, sagt Philipp. „Wir öffnen den Schülern die Tür. Hindurchgehen müssen sie selbst.“ Die Schule zeichnet sich ebenso durch ihre hervorragende Schulsozialarbeit aus und wurde als Zukunftsschule in der Stufe 2 augezeichnet.

Damit alle die besten Chancen haben, macht die Offene Ganztagsschule den Kids nachmit-

Schulleiter Thilo Philipp

tags eine Menge Ange-bote. Und weil ein leerer Magen kein guter Freund ist, gibt‘s für alle Kinder, die wollen, ein Früh-stück in der Cafeteria sowie ein leckeres Mit-tagessen in der Schul-mensa. Dann sind Mari-on Barkmeyer und ihre Kollegen an der Reihe: „Fast 80 Kinder machen bei unseren Angeboten mit – und die reichen von der Schulaufgabenhilfe über die Sport-AG und Schach bis zur Arbeit in der Holz- oder Kreativwerkstatt.“ Wer nur ein wenig entspannen will, kann das mit Freunden am Kicker oder Billardtisch tun. Andere versu-chen, mit der Nähmaschine eigene Klamot-ten zu kreieren, oder üben in der Koch-AG, wie man eine leckere Kürbissuppe zubereitet. Denn in Malente lernen die Schüler fürs Le-ben. „Jeder soll eine Berufsausbildung be-kommen. Dafür setzen wir Lehrer uns ein“, betont Thilo Philipp. Dazu passt das Motto des Schulleiters perfekt: Niemanden auf der Strecke lassen!

TEXT UND FOTOS Joachim Welding

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COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN

Willkommen europa, hallo China!

Schule an den Auewiesen pflegt Austausch mit anderen Kulturen

U mgeben von schönster Natur liegt die Schule an den Auewiesen in Malente. In der Gemeinschaftsschule können

die 359 Mädchen und Jungen ihren Ersten all-gemeinbildenden Schulabschluss ebenso er-reichen wie den Mittleren Schulabschluss und nach der 10. Klasse den Übergang zum Gymna-sium. Für alle aber gilt: Hier wird niemand al-leingelassen auf seinem Weg in ein selbststän-diges (Berufs-)Leben! Tolle Reisen in fremde Kulturen inklusive.

Schon das Surfen auf der Schulhomepage macht Lust: Ihre intensiven Eindrücke schil-dern die Schüler und Lehrer von ihrer 16-tä-gigen Reise zur chinesischen Partnerschule in Shanghai, wo die Malenter bei Gastfamilien

wohnten: „Bei der Verabschiedungszeremonie beschenkten uns die Gastgeber reichlich mit Kalligrafie-Pinseln und Glücksbringern“, be-richten sie von ihrer herzlichen Aufnahme im „Reich der Mitte“. Der Gegenbesuch ließ nicht lange auf sich warten: Die chinesischen Schü-ler wurden einige Monate später in Malente willkommen geheißen.

„Für unsere Schüler geht es 2015 wieder zu un-seren chinesischen Partnern – das ist für alle ein großes kulturelles Abenteuer, bei dem der persönliche Horizont enorm erweitert wird“, erzählt Schulleiter Thilo Philipp. „Wer dazu bereit und offen ist, hat die Chance, mitzufah-ren. Wir pflegen auch unsere Kontakte nach Polen und zu anderen Ländern. Und soziales

Engagement praktizieren wir mit Projekten für Burkina Faso.“ Dazu passt unser neues Eras-mus-Projekt über regenerative Energien, bei dem die Schule an den Auewiesen mit Schulen in Finnland, Polen, der Türkei und Rumänien über alle Grenzen hinweg zusammenarbeitet. In Malente wollen sich die Schüler und Leh-rer auf Solarenergie spezialisieren. „Und weil unsere Schule – wie der Name schon sagt – so wunderbar in die Natur eingebettet ist, star-ten wir jetzt viele interessante Umwelt-Projek-te“, erzählt der Schulleiter.

Auch an dem Projekt „Mathe macht stark“ in den 7. und 8. Klassen beteiligt sich die Malen-ter Schule. „Wir wollen erreichen, dass jeder Schüler und jede Schülerin optimal auf die Zeit nach der Schule vorbereitet wird. Dazu machen wir jedem ein eigenes Angebot, um ihm oder ihr die Chancen für die Berufsausbil-dung aufzuzeigen“, sagt Philipp. „Wir öffnen den Schülern die Tür. Hindurchgehen müssen sie selbst.“ Die Schule zeichnet sich ebenso durch ihre hervorragende Schulsozialarbeit aus und wurde als Zukunftsschule in der Stufe 2 augezeichnet.

Damit alle die besten Chancen haben, macht die Offene Ganztagsschule den Kids nachmit-

Schulleiter Thilo Philipp

tags eine Menge Ange-bote. Und weil ein leerer Magen kein guter Freund ist, gibt‘s für alle Kinder, die wollen, ein Früh-stück in der Cafeteria sowie ein leckeres Mit-tagessen in der Schul-mensa. Dann sind Mari-on Barkmeyer und ihre Kollegen an der Reihe: „Fast 80 Kinder machen bei unseren Angeboten mit – und die reichen von der Schulaufgabenhilfe über die Sport-AG und Schach bis zur Arbeit in der Holz- oder Kreativwerkstatt.“ Wer nur ein wenig entspannen will, kann das mit Freunden am Kicker oder Billardtisch tun. Andere versu-chen, mit der Nähmaschine eigene Klamot-ten zu kreieren, oder üben in der Koch-AG, wie man eine leckere Kürbissuppe zubereitet. Denn in Malente lernen die Schüler fürs Le-ben. „Jeder soll eine Berufsausbildung be-kommen. Dafür setzen wir Lehrer uns ein“, betont Thilo Philipp. Dazu passt das Motto des Schulleiters perfekt: Niemanden auf der Strecke lassen!

TEXT UND FOTOS Joachim Welding

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BERUFSSCHULE COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN

Feinste BeruFsausBildung „made in malente“

Landesberufsschule für Tourismuskaufleute, Buchhändler, Immobilienkaufleute, Milchtechnologen & Milchlaboranten

W as passiert, wenn Buchhändler auf Milchtechnologen treffen? Auf jeden Fall entsteht eine bun-

te Mischung mit viel Leben – sowie an der Landesberufsschule in Malente. Dort wer-den junge Leute aus ganz Schleswig-Hol-stein in sechs vergleichsweise seltenen, aber spannenden Berufen ausgebildet. Die Schüler leben während der Theoriephasen meist gemeinsam im schuleigenen Inter-nat.

„Wie kommen die Löcher eigentlich in den Käse?“ Diese Frage aus dem Mund der Buch-händler-Azubis müssen sich die angehenden Milchtechnologen schon mal gefallen lassen. Ihre Antwort ganz keck: „Weil die Bakteri-en pupsen!“ Das stimmt natürlich nur halb, doch solche Gespräche an der überschauba-ren Landesberufsschule machen deutlich: „Bei uns geht es recht persönlich zu. Die meisten Schüler und Lehrer kennen sich,

man kommt in der Mensa oder beim Sport nach Schulschluss ganz leicht ins Gespräch“, erzählt Schulleiter Karl Flach. Insgesamt bis zu 680 Schüler lernen hier während ihrer dreijährigen Schulzeit immer blockweise für ihren Traumjob, 20 Lehrkräfte unterrichten sie. Dies sind die kaufmännischen Berufe:

• Buchhändler/-in• Immobilienkaufmann/-frau• Kaufmann/-fraufürTourismusund Freizeit• Tourismuskaufmann/-frau(Privat-und Geschäftsreisen)

Außerdem drücken Auszubildende in diesen beiden gewerblichen Berufen in Malente die Schulbank:• Milchtechnologe/-technologin• Milchwirtschaftliche/-rLaborant/-in

Schulleiter Karl Flach und Meike von Bergen

Spannende Berufe vom Buchhändler bis Milchtechnologen

„Unsere Schüler besuchen bei uns in jedem Ausbildungsjahr zwei bis drei Unterrichtsblö-cke zu jeweils 5 bis 6 Wochen. Während der Unterrichtszeit wohnen diejenigen, die aus weit entfernten Regionen in Schleswig-Hol-stein kommen, bei uns im Wohnheim oder in Ferienwohnungen“, ergänzt Meike vonBergen. Die Diplom-Ingenieurin und Leite-rin der milchwirtschaftlichen überbetriebli-chen Ausbildung und des Internats kommt von der Landwirtschaftskammer Schles-wig-Holstein, der das Schulgebäude und das Wohnheim gehört. 14 Mitarbeiter kümmern sich um den Betrieb des Internats und um leckere Mahlzeiten in der Mensa. Abschalten können die Azubis nach Unterrichtsende bei vielenSportangeboten,beimRelaxenandenStrandpromenaden oder beim Nordic Wal-king durch die Holsteinische Schweiz. Wermehrüberdie relativ seltenenAusbil-dungsberufe wissen will, erfährt hier ein paar Basisinfos:

Buchhändler/-in: Lesen, beraten und verkaufen

Die kleinste Berufsgruppe in Malente (15Schüler pro Unterrichtsblock) hat einen Beruf gewählt, der wegen der Internet-konkurrenz leider immer seltener wird. Sie kaufen,präsentierenundverkaufenBücher,Zeitschriften und elektronische Medien. Sie beratenihreKundenüberdieProdukteundrecherchieren in speziellen Verzeichnissen. Kommunikationsfähigkeit ist wichtig, auch lernbereit müssen Buchhändler sein. Gute Deutsch-Kenntnisse sind Voraussetzung. Weil auch Rechnungen geprüft und Preiseberechnet werden, müssen sie sich in Wirt-schaft und Mathe auskennen.

Immobilienkaufleute: Besichtigung, Vermittlung, Baubetreuung

In diesem wirtschaftlich boomenden Bereich befassen sich Immobilienkaufleute mit der Bewirtschaftung von Grundstücken, Wohn-häusern, Wohnungen und Bürogebäuden. Sie führen Besichtigungen, Beratungsge-sprächeundVerkaufsverhandlungen.Außer-dem planen und betreuen sie den Neubau

unddieSanierungoderModernisierungvonHäusern.DurchhaltevermögenundVerhand-lungsgeschick sind ebenso wie Kommunika-tionsfähigkeit und Kontaktbereitschaft ge-fragt. Gute Kenntnisse in Mathe, Wirtschaft und Deutsch sind wünschenswert.

Kaufleute für Tourismus und Freizeit: Reisen, Buchungen und InfosSie entwickeln, vermitteln und verkaufentouristischeProdukteundDienstleistungen.Beispielsweise informieren und beraten sie Urlauber zum touristischen und kulturellen AngeboteinerRegionundnehmenReservie-rungen sowie Buchungen etwa für Ferienun-terkünfte entgegen. In erster Linie arbeiten sie in kommunalen Tourismusbüros und Frei-zeiteinrichtungen.

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BERUFSSCHULE COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN

Feinste BeruFsausBildung „made in malente“

Landesberufsschule für Tourismuskaufleute, Buchhändler, Immobilienkaufleute, Milchtechnologen & Milchlaboranten

W as passiert, wenn Buchhändler auf Milchtechnologen treffen? Auf jeden Fall entsteht eine bun-

te Mischung mit viel Leben – sowie an der Landesberufsschule in Malente. Dort wer-den junge Leute aus ganz Schleswig-Hol-stein in sechs vergleichsweise seltenen, aber spannenden Berufen ausgebildet. Die Schüler leben während der Theoriephasen meist gemeinsam im schuleigenen Inter-nat.

„Wie kommen die Löcher eigentlich in den Käse?“ Diese Frage aus dem Mund der Buch-händler-Azubis müssen sich die angehenden Milchtechnologen schon mal gefallen lassen. Ihre Antwort ganz keck: „Weil die Bakteri-en pupsen!“ Das stimmt natürlich nur halb, doch solche Gespräche an der überschauba-ren Landesberufsschule machen deutlich: „Bei uns geht es recht persönlich zu. Die meisten Schüler und Lehrer kennen sich,

man kommt in der Mensa oder beim Sport nach Schulschluss ganz leicht ins Gespräch“, erzählt Schulleiter Karl Flach. Insgesamt bis zu 680 Schüler lernen hier während ihrer dreijährigen Schulzeit immer blockweise für ihren Traumjob, 20 Lehrkräfte unterrichten sie. Dies sind die kaufmännischen Berufe:

• Buchhändler/-in• Immobilienkaufmann/-frau• Kaufmann/-fraufürTourismusund Freizeit• Tourismuskaufmann/-frau(Privat-und Geschäftsreisen)

Außerdem drücken Auszubildende in diesen beiden gewerblichen Berufen in Malente die Schulbank:• Milchtechnologe/-technologin• Milchwirtschaftliche/-rLaborant/-in

Schulleiter Karl Flach und Meike von Bergen

Spannende Berufe vom Buchhändler bis Milchtechnologen

„Unsere Schüler besuchen bei uns in jedem Ausbildungsjahr zwei bis drei Unterrichtsblö-cke zu jeweils 5 bis 6 Wochen. Während der Unterrichtszeit wohnen diejenigen, die aus weit entfernten Regionen in Schleswig-Hol-stein kommen, bei uns im Wohnheim oder in Ferienwohnungen“, ergänzt Meike vonBergen. Die Diplom-Ingenieurin und Leite-rin der milchwirtschaftlichen überbetriebli-chen Ausbildung und des Internats kommt von der Landwirtschaftskammer Schles-wig-Holstein, der das Schulgebäude und das Wohnheim gehört. 14 Mitarbeiter kümmern sich um den Betrieb des Internats und um leckere Mahlzeiten in der Mensa. Abschalten können die Azubis nach Unterrichtsende bei vielenSportangeboten,beimRelaxenandenStrandpromenaden oder beim Nordic Wal-king durch die Holsteinische Schweiz. Wermehrüberdie relativ seltenenAusbil-dungsberufe wissen will, erfährt hier ein paar Basisinfos:

Buchhändler/-in: Lesen, beraten und verkaufen

Die kleinste Berufsgruppe in Malente (15Schüler pro Unterrichtsblock) hat einen Beruf gewählt, der wegen der Internet-konkurrenz leider immer seltener wird. Sie kaufen,präsentierenundverkaufenBücher,Zeitschriften und elektronische Medien. Sie beratenihreKundenüberdieProdukteundrecherchieren in speziellen Verzeichnissen. Kommunikationsfähigkeit ist wichtig, auch lernbereit müssen Buchhändler sein. Gute Deutsch-Kenntnisse sind Voraussetzung. Weil auch Rechnungen geprüft und Preiseberechnet werden, müssen sie sich in Wirt-schaft und Mathe auskennen.

Immobilienkaufleute: Besichtigung, Vermittlung, Baubetreuung

In diesem wirtschaftlich boomenden Bereich befassen sich Immobilienkaufleute mit der Bewirtschaftung von Grundstücken, Wohn-häusern, Wohnungen und Bürogebäuden. Sie führen Besichtigungen, Beratungsge-sprächeundVerkaufsverhandlungen.Außer-dem planen und betreuen sie den Neubau

unddieSanierungoderModernisierungvonHäusern.DurchhaltevermögenundVerhand-lungsgeschick sind ebenso wie Kommunika-tionsfähigkeit und Kontaktbereitschaft ge-fragt. Gute Kenntnisse in Mathe, Wirtschaft und Deutsch sind wünschenswert.

Kaufleute für Tourismus und Freizeit: Reisen, Buchungen und InfosSie entwickeln, vermitteln und verkaufentouristischeProdukteundDienstleistungen.Beispielsweise informieren und beraten sie Urlauber zum touristischen und kulturellen AngeboteinerRegionundnehmenReservie-rungen sowie Buchungen etwa für Ferienun-terkünfte entgegen. In erster Linie arbeiten sie in kommunalen Tourismusbüros und Frei-zeiteinrichtungen.

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BERUFSSCHULE COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN

„Milchtechnologen werden überall gebraucht.“

Landesberufsschule Malente

Luisenstraße 4–6

Telefon: 04523 9918-0

Telefax: 04523 9918-30

E-Mail: [email protected]

www.bs-eutin.de

Tourismuskaufleute (Privat- und Geschäftsreisen): Urlaubsservice

SieplanenbeiReiseveranstalternoderRei-sebüros den Ablauf von Urlaubs- oder Ge-schäftsreisen. Außerdem organisieren sie Individual-undPauschalreisenundarbeitendabei beispielsweise mit Verkehrsbetrie-ben zusammen. Hier sind Mathe, Englisch, Deutsch und Geografie gefragt.

Milchtechnologe/-technologin: Sie machen delikaten Käse

Die am Arbeitsmarkt derzeit stark gefragten Spezialisten in Meiereien stellen Milcher-zeugnisse wie Trinkmilch, Joghurt, Butter, KäseoderMilchpulverher.Siebedienenundüberwachen Kühl-, Butterungs- und Käserei- maschinen. Während des Herstellungspro-zesses kontrollieren sie laufend die Quali-tät und achten sorgfältig auf die Hygiene. Die Azubis müssen verantwortungsbewusstund sorgfältig arbeiten können sowie gute Kenntnisse in Mathe, Chemie, Werken und Technik mitbringen.

Milchwirtschaftliche/-r Laborant/-in: Prüfen, ob die Milch stimmt

Sie führen im Labor chemische, physikali-sche und mikrobiologische Untersuchun-genvonMilchundMilchprodukteninallenHerstellungsstadien durch. Damit können sie die Qualität der Milchprodukte bestim-men. Neben den Voraussetzungen wie beim Milchtechnologen sind gute Kenntnisse in BioundPhysikgefragt.

TEXT Joachim Welding

FOTOS Joachim Welding, Landwirtschaftskammer

Schleswig-Holstein

Maja Kohn (19), aus Mölln, 3. Lehr-jahr zur Immobilienkauffrau, Lan-desberufsschule Malente

„Ich hatte schon eine Ausbildung zur Hotelfachfrau begonnen, wo ich aber mit den Anforderungen und Arbeitszei-ten nicht klar kam. So habe ich einen zweiten Anlauf als Immobilienkauffrau genommen, und nach drei Jahren Er-fahrung kann ich sagen: Ganz toll! Ich wollte gerne einen Beruf lernen, in dem man neben der Büroarbeit auch raus kommt und mit Menschen zu tun hat. IndergroßenHausverwaltung,beiderich meine praktische Ausbildung ab-solviere, habe ich viele verschiedeneEinsatzbereiche kennengelernt. Neben Buchhaltung und Mietrecht, das man beiderVerwaltungvonMietwohnungenbraucht, komme ich bei Wohnungsfüh-rungen auch mit Kunden zusammen und bin Ansprechpartnerin für Handwer-ker und Hausmeister. So wird der Ar-beitsalltag ziemlich abwechslungsreich und interessant. Ich hoffe nun, dass mein Arbeitgeber mich nach der Ab-schlussprüfung übernimmt.“

Torben Gloyer (20) aus Krempe bei Itze-hoe, 2. Lehrjahr zum Milchtechnologen, Landesberufsschule Malente

„Käse, Butter, Sahne – das sind die Waren, die wir bei der Breitenburger Milchzentra-le herstellen. Mit dem Realschulabschluss habe ich bei der Meierei als Azubi angefan-gen und lerne, mit den Maschinen umzu-gehen und mit ihnen hochwertige Milch-produkte herzustellen. Auch die Hygiene spielt beim Umgang mit Lebensmitteln eine große Rolle, und so erwartet unser Chef, dass wir mit den Vorschriften sehr

gewissenhaft umgehen. Um diesen Beruf zu lernen, braucht man technisches Ver-ständnis,auchinPhysikundChemiesollteman ganz gut sein. Wer in einer Meierei arbeitet, muss wissen, dass hier an 365 Tagen im Jahr gearbeitet wird – auch Ar-beit im Schichtbetrieb und an Feiertagen sollte Bewerber nicht schrecken. Die Be-rufsaussichten sind dafür hervorragend:Milchtechnologen werden überall gesucht.“

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BERUFSSCHULE COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN

„Milchtechnologen werden überall gebraucht.“

Landesberufsschule Malente

Luisenstraße 4–6

Telefon: 04523 9918-0

Telefax: 04523 9918-30

E-Mail: [email protected]

www.bs-eutin.de

Tourismuskaufleute (Privat- und Geschäftsreisen): Urlaubsservice

SieplanenbeiReiseveranstalternoderRei-sebüros den Ablauf von Urlaubs- oder Ge-schäftsreisen. Außerdem organisieren sie Individual-undPauschalreisenundarbeitendabei beispielsweise mit Verkehrsbetrie-ben zusammen. Hier sind Mathe, Englisch, Deutsch und Geografie gefragt.

Milchtechnologe/-technologin: Sie machen delikaten Käse

Die am Arbeitsmarkt derzeit stark gefragten Spezialisten in Meiereien stellen Milcher-zeugnisse wie Trinkmilch, Joghurt, Butter, KäseoderMilchpulverher.Siebedienenundüberwachen Kühl-, Butterungs- und Käserei- maschinen. Während des Herstellungspro-zesses kontrollieren sie laufend die Quali-tät und achten sorgfältig auf die Hygiene. Die Azubis müssen verantwortungsbewusstund sorgfältig arbeiten können sowie gute Kenntnisse in Mathe, Chemie, Werken und Technik mitbringen.

Milchwirtschaftliche/-r Laborant/-in: Prüfen, ob die Milch stimmt

Sie führen im Labor chemische, physikali-sche und mikrobiologische Untersuchun-genvonMilchundMilchprodukteninallenHerstellungsstadien durch. Damit können sie die Qualität der Milchprodukte bestim-men. Neben den Voraussetzungen wie beim Milchtechnologen sind gute Kenntnisse in BioundPhysikgefragt.

TEXT Joachim Welding

FOTOS Joachim Welding, Landwirtschaftskammer

Schleswig-Holstein

Maja Kohn (19), aus Mölln, 3. Lehr-jahr zur Immobilienkauffrau, Lan-desberufsschule Malente

„Ich hatte schon eine Ausbildung zur Hotelfachfrau begonnen, wo ich aber mit den Anforderungen und Arbeitszei-ten nicht klar kam. So habe ich einen zweiten Anlauf als Immobilienkauffrau genommen, und nach drei Jahren Er-fahrung kann ich sagen: Ganz toll! Ich wollte gerne einen Beruf lernen, in dem man neben der Büroarbeit auch raus kommt und mit Menschen zu tun hat. IndergroßenHausverwaltung,beiderich meine praktische Ausbildung ab-solviere, habe ich viele verschiedeneEinsatzbereiche kennengelernt. Neben Buchhaltung und Mietrecht, das man beiderVerwaltungvonMietwohnungenbraucht, komme ich bei Wohnungsfüh-rungen auch mit Kunden zusammen und bin Ansprechpartnerin für Handwer-ker und Hausmeister. So wird der Ar-beitsalltag ziemlich abwechslungsreich und interessant. Ich hoffe nun, dass mein Arbeitgeber mich nach der Ab-schlussprüfung übernimmt.“

Torben Gloyer (20) aus Krempe bei Itze-hoe, 2. Lehrjahr zum Milchtechnologen, Landesberufsschule Malente

„Käse, Butter, Sahne – das sind die Waren, die wir bei der Breitenburger Milchzentra-le herstellen. Mit dem Realschulabschluss habe ich bei der Meierei als Azubi angefan-gen und lerne, mit den Maschinen umzu-gehen und mit ihnen hochwertige Milch-produkte herzustellen. Auch die Hygiene spielt beim Umgang mit Lebensmitteln eine große Rolle, und so erwartet unser Chef, dass wir mit den Vorschriften sehr

gewissenhaft umgehen. Um diesen Beruf zu lernen, braucht man technisches Ver-ständnis,auchinPhysikundChemiesollteman ganz gut sein. Wer in einer Meierei arbeitet, muss wissen, dass hier an 365 Tagen im Jahr gearbeitet wird – auch Ar-beit im Schichtbetrieb und an Feiertagen sollte Bewerber nicht schrecken. Die Be-rufsaussichten sind dafür hervorragend:Milchtechnologen werden überall gesucht.“

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BIEGEN OHNE BRECHENKeine Ausreden mehr: Ja, auch du hast Zeit für Sport

Bewegung tut gut. Fragt euren Arzt oder Apotheker.

Die Risiken und Neben-wirkungen: ihr fühlt euch besser! Ihr könnt kleine Übungen ganz leicht in

den Alltag integrieren und braucht kein Fitnessstudio, um euch in Form zu krie-

gen. Du hast keine Zeit für Sport? Cindy und Sebastian zeigen, dass man überall

trainieren kann.

Wir bedanken und uns herzlich bei SHISHA Brand und bei der VILLA für die sagenhafte Unterstützung beim Shooting.

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BIEGEN OHNE BRECHENKeine Ausreden mehr: Ja, auch du hast Zeit für Sport

Bewegung tut gut. Fragt euren Arzt oder Apotheker.

Die Risiken und Neben-wirkungen: ihr fühlt euch besser! Ihr könnt kleine Übungen ganz leicht in

den Alltag integrieren und braucht kein Fitnessstudio, um euch in Form zu krie-

gen. Du hast keine Zeit für Sport? Cindy und Sebastian zeigen, dass man überall

trainieren kann.

Wir bedanken und uns herzlich bei SHISHA Brand und bei der VILLA für die sagenhafte Unterstützung beim Shooting.

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Page 24: ME2BE HIERGEBLIEBEN SPECIAL

Bei Yoga geht es nicht darum, sich selbst zu

verbessern.Es geht darum, sich selbst

zu akzeptieren!

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Bei Yoga geht es nicht darum, sich selbst zu

verbessern.Es geht darum, sich selbst

zu akzeptieren!

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Jetzt seid Ihr dran:viel Spaß beim Verbiegen

und Entspannen!

TEXT Katharina Grzeca

FOTOS Sebastian Weimar

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Jetzt seid Ihr dran:viel Spaß beim Verbiegen

und Entspannen!

TEXT Katharina Grzeca

FOTOS Sebastian Weimar

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CO M

PA NISE

30-69

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47

48

52

56

58

64

68

CompaniesWe care – erfolgreich im TeamInterview mit Britta Schmidt, Leiterin des Bildungszentrums

am Städtischen Krankenhaus Kiel

Zur Not nach NordenKathies Besuch bei der Rettungsdienst-Kooperation in

Schleswig-Holstein (RKiSH) in Heide

Ihr Traumberuf: Notfallsanitäterin

Gesundheit lernen, wo Gesundheit zu Hause istBegehrte Ausbildung am Bildungszentrum für

Gesundheitsberufe des Westküstenklinikums

Unternehmen mit großer JobvielfaltDie Segeberger Kliniken Gruppe bietet eine Menge an tollen

Jobmöglichkeiten, nicht nur im Gesundheitsbereich

Zukunftsträchtig – der HörakustikerBundesoffene Landesberufsschule für Hörakustiker in Lübeck

bildet Lehrlinge aus ganz Deutschland aus

„Jeder Hörakustiker bekommt einen Arbeitsplatz“Drei Fragen an Eckhard Schroeder, Studiendirektor an der

Bundesoffenen Landesberufsschule für Hörakustiker in Lübeck

Augenoptiker – eine Ausbildung mit DurchblickFielmann gehört zu den begehrtesten

Ausbildungsunternehmen

Gerechtigkeit gerechnetInterview mit Alexander Kraft, Michael Herold und Erich Klin-

kowski vom Bildungszentrum der Steuerverwaltung in Malente

Lernen, wo andere Urlaub machen

Das Bildungszentrum in Malente bereitet

Steueranwärter/-innen auf ihr Berufsleben vor

Blick hinter die KulissenEin Rundgang durch das Rathaus von Elmshorn

Von der Schulbank zur VR Bank

Firmenbesuch bei der VR Bank Flensburg-Schleswig eG

Personaler geben Tipps

Sylvie Blanck ist Ausbildungsleiterin bei der VR Bank eG

Niebüll

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CompaniesWe care – erfolgreich im TeamInterview mit Britta Schmidt, Leiterin des Bildungszentrums

am Städtischen Krankenhaus Kiel

Zur Not nach NordenKathies Besuch bei der Rettungsdienst-Kooperation in

Schleswig-Holstein (RKiSH) in Heide

Ihr Traumberuf: Notfallsanitäterin

Gesundheit lernen, wo Gesundheit zu Hause istBegehrte Ausbildung am Bildungszentrum für

Gesundheitsberufe des Westküstenklinikums

Unternehmen mit großer JobvielfaltDie Segeberger Kliniken Gruppe bietet eine Menge an tollen

Jobmöglichkeiten, nicht nur im Gesundheitsbereich

Zukunftsträchtig – der HörakustikerBundesoffene Landesberufsschule für Hörakustiker in Lübeck

bildet Lehrlinge aus ganz Deutschland aus

„Jeder Hörakustiker bekommt einen Arbeitsplatz“Drei Fragen an Eckhard Schroeder, Studiendirektor an der

Bundesoffenen Landesberufsschule für Hörakustiker in Lübeck

Augenoptiker – eine Ausbildung mit DurchblickFielmann gehört zu den begehrtesten

Ausbildungsunternehmen

Gerechtigkeit gerechnetInterview mit Alexander Kraft, Michael Herold und Erich Klin-

kowski vom Bildungszentrum der Steuerverwaltung in Malente

Lernen, wo andere Urlaub machen

Das Bildungszentrum in Malente bereitet

Steueranwärter/-innen auf ihr Berufsleben vor

Blick hinter die KulissenEin Rundgang durch das Rathaus von Elmshorn

Von der Schulbank zur VR Bank

Firmenbesuch bei der VR Bank Flensburg-Schleswig eG

Personaler geben Tipps

Sylvie Blanck ist Ausbildungsleiterin bei der VR Bank eG

Niebüll

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COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN

We care – erfolgreich im TeamInterview mit Britta Schmidt, Leiterin des Bildungszentrums am Städtischen Krankenhaus Kiel

Frau Schmidt, welche Vokabeln fallen Ihnen spontan zu der Gesundheits- und Krankenpflege ein?Kreativität, Verantwortungsbewusstsein, Empathie, Wachheit, Kommunikation, Be-rührung, Begegnung, Humor, Ernsthaftig-keit, Leichtigkeit.

Wie sind Sie zu Ihrem Beruf gekommen? Einen sozialen Beruf wollte ich erlernen. Mehr wusste ich anfangs noch nicht. Nach einem Praktikum und einer Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege habe ich dann viele Jahre in der Intensivmedizin gearbeitet. Nebenberuflich habe ich mein Abitur nachgeholt und Erziehungswissen-schaften studiert. Anschließend habe ich

für andere Einrichtungen und soziale Ver-bände gearbeitet. 2002 wollte das Städ-tische Krankenhaus alle Aus-, Fort- und Weiterbildungen unter einem Dach versam-meln. Dafür wurde eine Leitung gesucht, und diese Chance habe ich ergriffen.

Was empfehlen Sie vor der Ausbildung? Praktikum machen! Das ist Eingangsvo-raussetzung für den Ausbildungsbeginn. Krankenhaus-Serien können Sie steril auf dem Sofa schauen, aber nur in einem re-alen Praktikum in einem Altenheim oder Krankenhaus können Sie die Antwort auf folgende Frage finden: Wie fühlt es sich an, morgens um sechs Uhr einem bedürftigen Menschen im Pyjama auf die Bettkante zu helfen, dessen nächtliche Wärme und Gerü-che sie spüren?

Wie ist die Lernatmosphäre am Bildungs-zentrum? Was ist das Besondere?Unsere Ausbildung beginnt traditionell am 1. April und nicht direkt nach dem Schul-jahr im August wie in den meisten anderen Einrichtungen. Daraus ergibt sich eine in-teressante Spreizung unter den Bewerbern und Bewerberinnen. Wir haben nicht nur Schulabgänger, sondern auch Kandidaten aus vielen verschiedenen Berufsfeldern. Das Alter bewegt sich zwischen 18 und 35 Jahren. Daraus ergibt sich eine interessan-te Mischung, von denen die Auszubilden-den profitieren. Man muss in den Beruf emotional hineinwachsen. Das gelingt gut im Austausch mit Mitschülern, die über ganz unterschiedliche Lebenserfahrungen verfügen. Unsere Atmosphäre ist geprägt von Achtsamkeit und Wertschätzung. Ich finde es wichtig, sich beim Lernen wohl-zufühlen. Wir sind das Spiegelbild dessen, was später auf den Stationen gelebt wer-den soll. Wenn wir von den Auszubilden-den Achtung und Respekt fordern, müssen wir das auch vorleben. Wir passen gut auf-einander auf!

Wer ist für die Arbeit in der Gesundheits- und Krankenpflege geeignet?Der Standardsatz jeder Bewerbung lautet: „Ich möchte mit Menschen arbeiten!“ Wenn sich dahinter tatsächlich verbirgt, andere Menschen verstehen zu wollen, sie beglei-ten zu wollen, in einer Phase, in der sie sehr bedürftig sind, dann ist eine gute Grundla-ge für die Arbeit in der Gesundheits- und Krankenpflege vorhanden. Die Neugierde am Menschen muss da sein. Und natürlich geht es um Verantwortungsbewusstsein und eine Geneigtheit, auf Menschen zugehen zu können.

Wie sind die Arbeitsbedingungen und Perspektiven?Die Ausbildungsvergütung liegt im oberen Bereich der Ausbildungsberufe. Die beson-deren Arbeitszeiten in den Praxisblöcken bieten eine hohe Flexibilität, die von den meisten Auszubildenden geschätzt wird. Und besonders zu erwähnen sind das Ge-meinschaftsgefühl und die Teamarbeit bei uns. Nicht zuletzt bietet das Städtische Krankenhaus Kiel mit seiner Schwerpunkt-versorgung den Auszubildenden Einblicke in viele stationäre Bereiche.Zu den Perspektiven: Der Gesundheits-markt wächst und wächst. Die Ausbil-dung führt in eine beruflich gesicherte Zukunft mit sehr guten Perspektiven. Nach dem Examen gibt es eine unendli-che Fülle, in die Spezialisierung zu ge-hen. Auch ein Studium kann angeschlos-sen werden. Wir setzen uns mit allen Auszubildenden zusammen und beraten sie ausführlich über ihre Möglichkeiten. Für alle Absolventen gibt es die Chance auf eine Übernahme.

Alle wichtigen Informationen zu den beiden Ausbildungsberufen und den Kon-takt zum Bildungszentrum haben wir für euch auf der folgenden Seite zusammen-gefasst.

D ie Bevölkerung schrumpft und wird immer älter. Dafür boomt der Gesundheitsmarkt, denn die Zahl

der Pflegebedürftigen steigt von Jahr zu Jahr und der Fachkräftemangel im Pflege-bereich wird sich verstärken. Wir sprechen mit Britta Schmidt, Leiterin des Bildungs-zentrums am Städtischen Krankenhaus Kiel, über die Ausbildung zu einem der be-rühmtesten Ausbildungsberufe: Gesund-heits- und Krankenpfleger/-in.

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COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN

We care – erfolgreich im TeamInterview mit Britta Schmidt, Leiterin des Bildungszentrums am Städtischen Krankenhaus Kiel

Frau Schmidt, welche Vokabeln fallen Ihnen spontan zu der Gesundheits- und Krankenpflege ein?Kreativität, Verantwortungsbewusstsein, Empathie, Wachheit, Kommunikation, Be-rührung, Begegnung, Humor, Ernsthaftig-keit, Leichtigkeit.

Wie sind Sie zu Ihrem Beruf gekommen? Einen sozialen Beruf wollte ich erlernen. Mehr wusste ich anfangs noch nicht. Nach einem Praktikum und einer Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege habe ich dann viele Jahre in der Intensivmedizin gearbeitet. Nebenberuflich habe ich mein Abitur nachgeholt und Erziehungswissen-schaften studiert. Anschließend habe ich

für andere Einrichtungen und soziale Ver-bände gearbeitet. 2002 wollte das Städ-tische Krankenhaus alle Aus-, Fort- und Weiterbildungen unter einem Dach versam-meln. Dafür wurde eine Leitung gesucht, und diese Chance habe ich ergriffen.

Was empfehlen Sie vor der Ausbildung? Praktikum machen! Das ist Eingangsvo-raussetzung für den Ausbildungsbeginn. Krankenhaus-Serien können Sie steril auf dem Sofa schauen, aber nur in einem re-alen Praktikum in einem Altenheim oder Krankenhaus können Sie die Antwort auf folgende Frage finden: Wie fühlt es sich an, morgens um sechs Uhr einem bedürftigen Menschen im Pyjama auf die Bettkante zu helfen, dessen nächtliche Wärme und Gerü-che sie spüren?

Wie ist die Lernatmosphäre am Bildungs-zentrum? Was ist das Besondere?Unsere Ausbildung beginnt traditionell am 1. April und nicht direkt nach dem Schul-jahr im August wie in den meisten anderen Einrichtungen. Daraus ergibt sich eine in-teressante Spreizung unter den Bewerbern und Bewerberinnen. Wir haben nicht nur Schulabgänger, sondern auch Kandidaten aus vielen verschiedenen Berufsfeldern. Das Alter bewegt sich zwischen 18 und 35 Jahren. Daraus ergibt sich eine interessan-te Mischung, von denen die Auszubilden-den profitieren. Man muss in den Beruf emotional hineinwachsen. Das gelingt gut im Austausch mit Mitschülern, die über ganz unterschiedliche Lebenserfahrungen verfügen. Unsere Atmosphäre ist geprägt von Achtsamkeit und Wertschätzung. Ich finde es wichtig, sich beim Lernen wohl-zufühlen. Wir sind das Spiegelbild dessen, was später auf den Stationen gelebt wer-den soll. Wenn wir von den Auszubilden-den Achtung und Respekt fordern, müssen wir das auch vorleben. Wir passen gut auf-einander auf!

Wer ist für die Arbeit in der Gesundheits- und Krankenpflege geeignet?Der Standardsatz jeder Bewerbung lautet: „Ich möchte mit Menschen arbeiten!“ Wenn sich dahinter tatsächlich verbirgt, andere Menschen verstehen zu wollen, sie beglei-ten zu wollen, in einer Phase, in der sie sehr bedürftig sind, dann ist eine gute Grundla-ge für die Arbeit in der Gesundheits- und Krankenpflege vorhanden. Die Neugierde am Menschen muss da sein. Und natürlich geht es um Verantwortungsbewusstsein und eine Geneigtheit, auf Menschen zugehen zu können.

Wie sind die Arbeitsbedingungen und Perspektiven?Die Ausbildungsvergütung liegt im oberen Bereich der Ausbildungsberufe. Die beson-deren Arbeitszeiten in den Praxisblöcken bieten eine hohe Flexibilität, die von den meisten Auszubildenden geschätzt wird. Und besonders zu erwähnen sind das Ge-meinschaftsgefühl und die Teamarbeit bei uns. Nicht zuletzt bietet das Städtische Krankenhaus Kiel mit seiner Schwerpunkt-versorgung den Auszubildenden Einblicke in viele stationäre Bereiche.Zu den Perspektiven: Der Gesundheits-markt wächst und wächst. Die Ausbil-dung führt in eine beruflich gesicherte Zukunft mit sehr guten Perspektiven. Nach dem Examen gibt es eine unendli-che Fülle, in die Spezialisierung zu ge-hen. Auch ein Studium kann angeschlos-sen werden. Wir setzen uns mit allen Auszubildenden zusammen und beraten sie ausführlich über ihre Möglichkeiten. Für alle Absolventen gibt es die Chance auf eine Übernahme.

Alle wichtigen Informationen zu den beiden Ausbildungsberufen und den Kon-takt zum Bildungszentrum haben wir für euch auf der folgenden Seite zusammen-gefasst.

D ie Bevölkerung schrumpft und wird immer älter. Dafür boomt der Gesundheitsmarkt, denn die Zahl

der Pflegebedürftigen steigt von Jahr zu Jahr und der Fachkräftemangel im Pflege-bereich wird sich verstärken. Wir sprechen mit Britta Schmidt, Leiterin des Bildungs-zentrums am Städtischen Krankenhaus Kiel, über die Ausbildung zu einem der be-rühmtesten Ausbildungsberufe: Gesund-heits- und Krankenpfleger/-in.

Page 32: ME2BE HIERGEBLIEBEN SPECIAL

Das Bildungszentrum des Städtischen Kranken-

hauses Kiel bietet 120 Ausbildungsplätze in den

Berufen „Gesundheits- und Krankenpfleger/-in“

und „Gesundheits- und Kinderkrankenpfle-

ger/-in“ an.

Die Ausbildung beginnt am 1. April und endet

nach 3 Jahren Ausbildungszeit mit einem staat-

lichen Examen. Voraussetzungen: Mittlerer Schul-

abschluss oder Erster allgemeinbildender Schul-

abschluss mit abgeschlossener Berufsausbildung

oder eine Ausbildung in der Krankenpflegehilfe.

Ein Pflegepraktikum im Altenheim oder Kran-

kenhaus (ggf. sozialpädagogische Einrichtung

für Gesundheits- und Kinderkrankenpflege) wird

erwünscht.

Bildungszentrum Städtisches Krankenhaus Kiel

Hasseldieksdammer Weg 30

24116 Kiel

Telefon: 0431/16 97 3701

Email: [email protected]

www.krankenhaus-kiel.de

Falco Lentzsch (22) aus Kiel macht eine Ausbildung zum Gesundheits- und Kran-kenpfleger. Er ist im 2. Ausbildungsjahr und hat sein Abitur an der Isarnwohld-Schule in Gettorf gemacht:

„In der 12. Klasse kam bei mir zum ersten Mal der Wunsch auf, Medizin zu studieren. Nach dem Abitur habe ich dann erst mal ein FSJ in der Kinderkardiologie gemacht. Mit meiner Abi-Note war ein sofortiges Stu-dium leider nicht möglich. Im Praktikum riet man mir deshalb zu einer Ausbildung zum Erwachsenenpfleger. Im Gegensatz zur Kinderkrankenpflege kann man dort im praktischen Bereich schneller Erfahrungen sammeln. Bei Kindern dürfen die Auszubil-denden natürlich nicht alles machen.Im großen Angebot der Ausbildungen im Ge-

GUT ZU

WIS

SEN

A U S B I L D U N G S I N FO S • BEWIRB DICH •

mich der Moment, an dem ich zum ersten Mal Blut abnehmen musste. Zum Glück habe ich das ganz gut geschafft und jetzt ma-che ich das total gern. Man bekommt auch viel Dankbarkeit zurück. Das habe ich jetzt wieder auf der Onkologie gemerkt, aber das erlebt man auf allen Stationen.Den Wunsch, Medizin zu studieren, habe ich noch nicht aufgegeben. Jetzt konzentriere ich mich aber voll und ganz auf meine Aus-bildung. Studieren kann ich später noch. Das halte ich mir offen.“

TEXT Christian Dorbandt

FOTOS Michel Ruff, Städtisches Krankenhaus Kiel

Medizin studieren oder eine Ausbil-dung zum Gesundheits- und Kranken-pfleger? Geht eigentlich auch beides?

sundheitsbereich habe ich mich schließlich für die Gesundheits- und Krankenpflege entschieden. Ich hatte Lust auf einen Gesund-heitsberuf, in dem ich nicht für mich allein, sondern im Team ar-beiten kann. Mit der Ausbildung bin ich sehr zufrieden. Mir macht der schulische Teil großen Spaß, vor allem der Anatomieun-terricht. Dazu lernen wir dann im pflege-rischen Bereich, das erlernte Wissen umzu-setzen. Diese Mischung von 50 Prozent Theorie und 50 Prozent Praxis ist total abwechslungs-reich. Ich komme in allen Bereichen auch gut mit. Manchmal

fühle ich mich ein bisschen unterfordert, aber trotzdem ist alles interessant und nie langweilig. Auf die Praxisblöcke freue ich mich beson-ders, vor allem, weil es jedes Mal eine neue Station ist. Ich war schon in der Kardiolo-gie, habe verschiedene chirurgische Statio-nen kennengelernt und war zuletzt in der Onkologie. Als Nächstes kommt die Inten-sivstation, auf die ich mich am meisten freue. Dort könnte ich mir auch vorstellen, später zu arbeiten.

Um mit Spaß in dem Beruf arbeiten zu kön-nen, sollte man auf jeden Fall belastbar sein und ein hohes Maß an Empathie mitbrin-gen. Es bringt hier überhaupt nichts, wenn man nur die Theorie perfekt beherrscht. Viel wichtiger ist, gern mit Menschen zu arbei-ten und sich im Team gut zu verstehen. Es sollte auch ein Interesse an Gesundheit und Medizin vorhanden sein, dann kann man die ganzen Inhalte auch besser aufnehmen. Ein Highlight in der Ausbildung war für

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Page 33: ME2BE HIERGEBLIEBEN SPECIAL

www.me2be.deAusbildung und studium in deiner region

take me to

Page 34: ME2BE HIERGEBLIEBEN SPECIAL

COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN

zur Not Nach NordeNKathies Besuch bei der Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH) in Heide

Ihr Traumberuf: Notfallsanitäterin

K athie Gansert (18) hat zwei Wün-sche: Erstens: Sie möchte Not-fallsanitäterin werden. Zweitens:

Sie möchte nach Norddeutschland ziehen. Im Moment lebt Kathie noch in ihrer Hei-matstadt Euskirchen in der Eifel. Doch sie hat eine Entscheidung getroffen: Sie möchte nach Schleswig-Holstein ziehen und Notfallsanitäterin werden. Warum? Weil sie das Meer liebt. Und die Seeluft. Und die Arbeit im Rettungsdienst. Auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz fand Kathie auf ME2BE.DE einen Beitrag über die RKiSH. Das wollte sie sich gern vor Ort angucken. Wir haben sie bei ihrem spontanen Besuch der RKiSH begleitet. Vor Ort wird sie von Pressesprecher Christian Mandel begrüßt, der seit 20 Jahren in der Rettungsmedizin tätig ist.

Christian Mandel: Hallo Kathie, erst ein-mal heiße ich dich herzlich willkommen bei der RKiSH. Heute kannst du dir an-schauen, wie ein Tag in der Ausbildung zum Notfallsanitäter abläuft. Und du hast natürlich die Gelegenheit, alle mög-lichen Fragen zu stellen. Woher kommst du und warum möchtest du Notfallsanitä-terin werden?Kathie: Vielen Dank für die Einladung. Ich heiße Kathie, komme aus Euskirchen und bin seit fast 7 Jahren beim Malteser Hilfs-dienst tätig. Dort habe ich auch meinen

Rettungssanitäterschein gemacht. Jetzt möchte ich eine Ausbildung machen, und zwar in Schleswig-Holstein. Ich habe an-fangs einen Ausbildungsplatz zur Rettungs- assistentin gesucht, fand dann im Internet den Beitrag über die Ausbildung zur Notfall-sanitäterin bei der RKiSH. Das würde ideal passen, denn ich möchte unbedingt in den Norden. Seit ich einmal auf Sylt war, habe ich mich in den Norden verliebt. Außerdem war ich schon immer eine Wasserratte. Heu-te möchte ich mich vor Ort mal bei der Ret-

tungsdienst-Akademie umsehen. Ich freue mich, dass es mit dem Besuch geklappt hat und bin ziemlich gespannt.

Auf dem Programm steht eine Unterrichts-stunde des Notfallsanitäter-Grundkurses zum Thema „Diagnose und Therapie“. In entspannter Atmosphäre präsentieren die Schüler Ergebnisse ihrer Gruppenarbeit. An-schließend bereiten sich in einem Neben-raum Rettungsassistenten auf ihre anste-hende Prüfung zum Notfallsanitäter vor. An einem Simulator wird der Prüfungskandidat mit einer Notfallsituation konfrontiert. Er muss lebenswichtige Entscheidungen tref-fen und Maßnahmen einleiten. Dafür hat er nur ein paar Minuten Zeit. Ein Herzanfall? Welches Medikament und in welcher Dosie-rung verabreicht er dem Patienten?

Zuletzt darf Kathie in den Trainings-RTW einsteigen. Hightech vom Feinsten! Das Equipment ist identisch mit jedem hoch-modernen RTW im Einsatz. Nur die Medika-mente und die vorbereiten Injektionen sind nicht echt, sondern bestehen aus Wasser. Herzstück ist der Steuerstand: Von hier aus wird der künstliche Patient gesteuert, den die Nachwuchssanitäter versorgen müssen. Mikrofone und schwenkbare Kameras er-möglichen eine genaue Videoaufzeichnung, um die Auszubildenden zu beobachten und zu analysieren. Am Ende hat Kathie einen

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COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN

zur Not Nach NordeNKathies Besuch bei der Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH) in Heide

Ihr Traumberuf: Notfallsanitäterin

K athie Gansert (18) hat zwei Wün-sche: Erstens: Sie möchte Not-fallsanitäterin werden. Zweitens:

Sie möchte nach Norddeutschland ziehen. Im Moment lebt Kathie noch in ihrer Hei-matstadt Euskirchen in der Eifel. Doch sie hat eine Entscheidung getroffen: Sie möchte nach Schleswig-Holstein ziehen und Notfallsanitäterin werden. Warum? Weil sie das Meer liebt. Und die Seeluft. Und die Arbeit im Rettungsdienst. Auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz fand Kathie auf ME2BE.DE einen Beitrag über die RKiSH. Das wollte sie sich gern vor Ort angucken. Wir haben sie bei ihrem spontanen Besuch der RKiSH begleitet. Vor Ort wird sie von Pressesprecher Christian Mandel begrüßt, der seit 20 Jahren in der Rettungsmedizin tätig ist.

Christian Mandel: Hallo Kathie, erst ein-mal heiße ich dich herzlich willkommen bei der RKiSH. Heute kannst du dir an-schauen, wie ein Tag in der Ausbildung zum Notfallsanitäter abläuft. Und du hast natürlich die Gelegenheit, alle mög-lichen Fragen zu stellen. Woher kommst du und warum möchtest du Notfallsanitä-terin werden?Kathie: Vielen Dank für die Einladung. Ich heiße Kathie, komme aus Euskirchen und bin seit fast 7 Jahren beim Malteser Hilfs-dienst tätig. Dort habe ich auch meinen

Rettungssanitäterschein gemacht. Jetzt möchte ich eine Ausbildung machen, und zwar in Schleswig-Holstein. Ich habe an-fangs einen Ausbildungsplatz zur Rettungs- assistentin gesucht, fand dann im Internet den Beitrag über die Ausbildung zur Notfall-sanitäterin bei der RKiSH. Das würde ideal passen, denn ich möchte unbedingt in den Norden. Seit ich einmal auf Sylt war, habe ich mich in den Norden verliebt. Außerdem war ich schon immer eine Wasserratte. Heu-te möchte ich mich vor Ort mal bei der Ret-

tungsdienst-Akademie umsehen. Ich freue mich, dass es mit dem Besuch geklappt hat und bin ziemlich gespannt.

Auf dem Programm steht eine Unterrichts-stunde des Notfallsanitäter-Grundkurses zum Thema „Diagnose und Therapie“. In entspannter Atmosphäre präsentieren die Schüler Ergebnisse ihrer Gruppenarbeit. An-schließend bereiten sich in einem Neben-raum Rettungsassistenten auf ihre anste-hende Prüfung zum Notfallsanitäter vor. An einem Simulator wird der Prüfungskandidat mit einer Notfallsituation konfrontiert. Er muss lebenswichtige Entscheidungen tref-fen und Maßnahmen einleiten. Dafür hat er nur ein paar Minuten Zeit. Ein Herzanfall? Welches Medikament und in welcher Dosie-rung verabreicht er dem Patienten?

Zuletzt darf Kathie in den Trainings-RTW einsteigen. Hightech vom Feinsten! Das Equipment ist identisch mit jedem hoch-modernen RTW im Einsatz. Nur die Medika-mente und die vorbereiten Injektionen sind nicht echt, sondern bestehen aus Wasser. Herzstück ist der Steuerstand: Von hier aus wird der künstliche Patient gesteuert, den die Nachwuchssanitäter versorgen müssen. Mikrofone und schwenkbare Kameras er-möglichen eine genaue Videoaufzeichnung, um die Auszubildenden zu beobachten und zu analysieren. Am Ende hat Kathie einen

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COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN

Notfallsanitäter/-innen arbeiten z.B. in Ret-tungsdiensten, bei Feuerwehren oder Kata-strophenhilfswerken. Die Ausbildung dau-ert 3 Jahre mit 4.600 Stunden Theorie und Praxis im Wechsel, davon eine 4-monatige Probezeit. Die praktische Ausbildung wird von Lehrrettungsassistenten, Praxisanleitern und Mentoren durchgeführt. Bestandteil der Ausbildung bei der RKiSH ist der Internatio-nal Trauma Life Support Kurs (ITLS). Ausbil-dungsbeginn: 1. August und 1. Oktober.

guten Einblick in die Ausbildung ihres Traumberufes erhalten und hat noch einige Fragen an den Pressesprecher:

Kathie: Wie viele Leute arbeiten für die RKiSH insgesamt und wie viele Ausbil-dungsplätze gibt es?Christian Mandel: Die RKiSH beschäftigt rund 700 hauptamtliche Rettungsassisten-ten auf 31 Wachen und 8 Notarztstandorten. Unser Fuhrpark besteht aus 83 Rettungswa-gen (RTW) und 8 Notarzteinsatzfahrzeugen.

Wir stellen sicher, dass im Notfall jeder der 850.000 Bürger in unserem Einsatzgebiet innerhalb von 12 Minuten erreicht werden kann. Die RKiSH ist gleichzeitig der größte kommunale Rettungsdienst Deutschlands und versorgt die Kreise Dithmarschen, Pinneberg, Rendsburg-Eckernförde und Steinburg mit Rettungsfahrten und Kran-kentransporten. Zurzeit haben wir 78 Aus-zubildende. Jedes Jahr bieten wir bis zu 32 Ausbildungsplätze an.

Kathie: Wie läuft der Einstellungstest ab?Christian Mandel: Beim Einstellungstest geht es sowohl für uns als auch für die Bewerber/-innen darum, sich gegenseitig kennenzulernen. Es gibt eine allgemeine Begrüßungsrunde, einen kleinen schriftli-chen Test und auch eine Gruppenarbeit mit Präsentation. An dem Tag fragen wir kein naturwissenschaftliches Fachwissen ab oder simulieren medizinische Notfallsituationen.

Kathie: Kostet die Ausbildung eigentlich etwas? Muss der Führerschein Klasse C1 selbst bezahlt werden?Christian Mandel: Nein, die dreijährige Aus-bildung zum/-r Notfallsanitäter/-in kostet nichts und wird nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes vergütet. Lehrmateri-al und Dienstkleidung werden von uns ge-stellt. Diese Regelung ist seit Januar 2014 im neuen Notfallsanitätergesetz bundesweit vorgeschrieben. Auch die Kosten für den Erwerb der Fahrerlaubnis Klasse C1 werden übernommen.

Kathie: Wie viele Auszubildende können nach der Ausbildung von der RKiSH über-nommen werden?Christian Mandel: Rund 90 Prozent der Auszubildenden bleiben und können über-nommen werden. Die restlichen 10 Prozent möchten anschließend studieren oder viel-leicht ins Ausland gehen.

Kathie: Gibt es eigene Wohnunterkünfte für Auszubildende?Christian Mandel: Zurzeit haben wir keine eigenen Unterkünfte in Heide, sind aber behilflich bei der Suche und Vermittlung. Da die praktische Ausbildung an den je-weiligen Wachen absolviert wird, muss man im Einzelfall gucken, wo es sinnvoll ist, sich eine Unterkunft zu organisieren. Was wir manchmal tun können: Wir vermitteln günstige Unterkünfte in Ferienwohnungen oder Schwesternwohnheimen.

Kathie: Wird mir die Rettungswache zu-geteilt, auf der ich praktisch ausgebildet werde, oder kann ich mir eine aussuchen?Christian Mandel: Wir versuchen, für jeden Auszubildenden eine passende Lösung zu finden, und berücksichtigen selbstverständ-lich auch Wünsche. Wenn jemand unbedingt nach Büsum möchte, weil er da im Sommer surfen möchte, und es gibt dort noch Platz auf der Wache Westerdeichstrich … wieso sollten wir ihm das dann verweigern?

Ein interessanter Tag neigt sich dem Ende entgegen. Kathie ist begeistert. Ihre Ent-scheidung, sich bei der RKiSH auf einen Ausbildungsplatz zur Notfallsanitäterin zu bewerben, steht fest. Ihr Gespräch mit den Auszubildenden hat sie darin bestärkt. Sie mag die Atmosphäre in der Rettungsmedi-zin. Dort fühlt sie sich zu Hause. In Eus-kirchen und hoffentlich ab August auch in Heide.

Voraussetzungen- Mittlerer Schulabschluss oder Hauptschul- abschluss mit mindestens zweijähriger, abgeschlossener Berufsausbildung- Führerscheinklasse B- gesundheitliche Eignung- Polizeiliches Führungszeugnis ohne Eintrag

Für die Bewerbung notwendig- Anschreiben- Tabellarischer Lebenslauf- Kopien der letzten Schul- und Ausbildungszeugnisse

Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH) gGmbHGehrstücken 325421 PinnebergT: 04101 . 5555914F: 04101 . 5555929E-Mail: [email protected]/rkish.de

GUT ZU

WIS

SEN

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Notfallsanitäter/-innen arbeiten z.B. in Ret-tungsdiensten, bei Feuerwehren oder Kata-strophenhilfswerken. Die Ausbildung dau-ert 3 Jahre mit 4.600 Stunden Theorie und Praxis im Wechsel, davon eine 4-monatige Probezeit. Die praktische Ausbildung wird von Lehrrettungsassistenten, Praxisanleitern und Mentoren durchgeführt. Bestandteil der Ausbildung bei der RKiSH ist der Internatio-nal Trauma Life Support Kurs (ITLS). Ausbil-dungsbeginn: 1. August und 1. Oktober.

guten Einblick in die Ausbildung ihres Traumberufes erhalten und hat noch einige Fragen an den Pressesprecher:

Kathie: Wie viele Leute arbeiten für die RKiSH insgesamt und wie viele Ausbil-dungsplätze gibt es?Christian Mandel: Die RKiSH beschäftigt rund 700 hauptamtliche Rettungsassisten-ten auf 31 Wachen und 8 Notarztstandorten. Unser Fuhrpark besteht aus 83 Rettungswa-gen (RTW) und 8 Notarzteinsatzfahrzeugen.

Wir stellen sicher, dass im Notfall jeder der 850.000 Bürger in unserem Einsatzgebiet innerhalb von 12 Minuten erreicht werden kann. Die RKiSH ist gleichzeitig der größte kommunale Rettungsdienst Deutschlands und versorgt die Kreise Dithmarschen, Pinneberg, Rendsburg-Eckernförde und Steinburg mit Rettungsfahrten und Kran-kentransporten. Zurzeit haben wir 78 Aus-zubildende. Jedes Jahr bieten wir bis zu 32 Ausbildungsplätze an.

Kathie: Wie läuft der Einstellungstest ab?Christian Mandel: Beim Einstellungstest geht es sowohl für uns als auch für die Bewerber/-innen darum, sich gegenseitig kennenzulernen. Es gibt eine allgemeine Begrüßungsrunde, einen kleinen schriftli-chen Test und auch eine Gruppenarbeit mit Präsentation. An dem Tag fragen wir kein naturwissenschaftliches Fachwissen ab oder simulieren medizinische Notfallsituationen.

Kathie: Kostet die Ausbildung eigentlich etwas? Muss der Führerschein Klasse C1 selbst bezahlt werden?Christian Mandel: Nein, die dreijährige Aus-bildung zum/-r Notfallsanitäter/-in kostet nichts und wird nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes vergütet. Lehrmateri-al und Dienstkleidung werden von uns ge-stellt. Diese Regelung ist seit Januar 2014 im neuen Notfallsanitätergesetz bundesweit vorgeschrieben. Auch die Kosten für den Erwerb der Fahrerlaubnis Klasse C1 werden übernommen.

Kathie: Wie viele Auszubildende können nach der Ausbildung von der RKiSH über-nommen werden?Christian Mandel: Rund 90 Prozent der Auszubildenden bleiben und können über-nommen werden. Die restlichen 10 Prozent möchten anschließend studieren oder viel-leicht ins Ausland gehen.

Kathie: Gibt es eigene Wohnunterkünfte für Auszubildende?Christian Mandel: Zurzeit haben wir keine eigenen Unterkünfte in Heide, sind aber behilflich bei der Suche und Vermittlung. Da die praktische Ausbildung an den je-weiligen Wachen absolviert wird, muss man im Einzelfall gucken, wo es sinnvoll ist, sich eine Unterkunft zu organisieren. Was wir manchmal tun können: Wir vermitteln günstige Unterkünfte in Ferienwohnungen oder Schwesternwohnheimen.

Kathie: Wird mir die Rettungswache zu-geteilt, auf der ich praktisch ausgebildet werde, oder kann ich mir eine aussuchen?Christian Mandel: Wir versuchen, für jeden Auszubildenden eine passende Lösung zu finden, und berücksichtigen selbstverständ-lich auch Wünsche. Wenn jemand unbedingt nach Büsum möchte, weil er da im Sommer surfen möchte, und es gibt dort noch Platz auf der Wache Westerdeichstrich … wieso sollten wir ihm das dann verweigern?

Ein interessanter Tag neigt sich dem Ende entgegen. Kathie ist begeistert. Ihre Ent-scheidung, sich bei der RKiSH auf einen Ausbildungsplatz zur Notfallsanitäterin zu bewerben, steht fest. Ihr Gespräch mit den Auszubildenden hat sie darin bestärkt. Sie mag die Atmosphäre in der Rettungsmedi-zin. Dort fühlt sie sich zu Hause. In Eus-kirchen und hoffentlich ab August auch in Heide.

Voraussetzungen- Mittlerer Schulabschluss oder Hauptschul- abschluss mit mindestens zweijähriger, abgeschlossener Berufsausbildung- Führerscheinklasse B- gesundheitliche Eignung- Polizeiliches Führungszeugnis ohne Eintrag

Für die Bewerbung notwendig- Anschreiben- Tabellarischer Lebenslauf- Kopien der letzten Schul- und Ausbildungszeugnisse

Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH) gGmbHGehrstücken 325421 PinnebergT: 04101 . 5555914F: 04101 . 5555929E-Mail: [email protected]/rkish.de

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Janine Lüthje (22) aus Barmstedt, 1. Ausbildungsjahr zur Notfallsanitäterin (Abitur, Carl-Friedrich-von-Weizsäcker-Gymnasium in Barmstedt)

„Ich habe mich mit dem ‚Virus‘ Gesundheit, Medizin, Rettungsdienst schon in meiner Kindheit angesteckt. Meine Schwester ist Arzthelferin und mein Papa war früher eh-renamtlicher Rettungsassistent. Ich erin-nere mich noch daran, dass ich als kleines Mädchen am Wochenende zu Hause saß und auf meinen Papa gewartet habe, bis er von seinen Einsätzen nach Hause kam. Nach dem Abitur war mir eigentlich noch nicht klar, in welche berufliche Richtung ich gehen sollte. Den Beruf der Hebamme fand ich interessant, doch davon riet mir meine Mutter ab. Sie meinte, das passe nicht zu mir. Erst mal ins Ausland, war dann mein Gedanke. Ich war ein Jahr lang au pair in San Antonio, Texas. Meine Gastmutter dort war Ärztin in einer Notaufnahme, so ähn-lich wie bei ‚Emergency Room‘. Da habe ich sie manchmal besucht und ihr zugeschaut, wie sie täglich Leben rettet. Da war es wie-der, das Thema Rettungsdienst! Zurück zu Hause habe ich dann auf meiner jetzigen Rettungswache in Wedel ein Praktikum ge-macht, und danach stand mein Entschluss

fest: Ich möchte eine Ausbildung zur Not-fallsanitäterin beginnen. Diesen Virus wer-de ich nicht mehr los. Da helfen auch keine Antibiotika!

Mein Interesse an dem Beruf ist jetzt nach einem halben Jahr Ausbildung noch weiter gestiegen. Meine Erwartungen an die Aus-bildung wurden tatsächlich übertroffen. Es macht einfach riesigen Spaß, hier zu sein. Die Firma kümmert sich sehr um uns. Man hat nie das Gefühl, allein zu sein. Sowohl die Dozenten an der Akademie als auch die Ausbilder auf der Wache sind ständig an-sprechbar und sehr hilfsbereit.

Für die Ausbildung sollte man ein gewis-ses Maß an Selbstbewusstsein mitbringen. So freundlich und hilfsbereit alle sind … durchsetzen muss man sich allein. Humor gehört auch dazu! Ich glaube schon, dass Notfallsanitäter und Rettungsassistenten eine gewisse Personengruppe für sich sind. Zum Beispiel haben wir alle einen ähnli-chen, etwas makabren Humor. Wir dürfen

den Alltag, also beispielsweise die Gescheh-nisse an einer Unfallstelle, zu der wir ge-rufen werden, emotional nicht persönlich nehmen, nicht zu nah an uns rankommen lassen. Vielleicht muss man so etwas ent-wickeln, um das ständige Wechselspiel von Nähe und Distanz hinzubekommen. Auch von anderen Freunden und Bekannten höre ich immer wieder den Satz: ‚Ich könnte das nicht, was ihr macht.‘ Insofern sind wir spe-ziell. Wir können das und wollen das ma-chen!

„Es gibt gute Übernahmechancen bei der RKiSH, und die möchte ich auf jeden Fall nutzen. Ich möchte später erst mal in dem erlernten Beruf arbeiten. Vielleicht möchte man irgendwann mal raus aus dem Schicht-dienst, doch ich weiß nicht, was in zehn bis fünfzehn Jahren sein wird. Mir liegt eher das Praktische. Ein Studium kommt für mich daher nicht infrage.“

TEXT Christian Dorbandt

FOTOS Christian Dorbandt, RKiSH

da helfeN auch keiNe aNtibiotika!

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mehr Infos unter:rkish.de / karriere

Bitte sende deine aussagekräftige Bewerbung bis zum 30. November 2015

bevorzugt per E-Mail an: [email protected]

Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH) gGmbH

z.Hd. Frau Angela Hoyer Gehrstücken 3 | 25421 Pinneberg

BEWIRB DICH JETZT FÜR 2016 – WERDE NOTFALLSANITÄTER !

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Gesundheit lernen, wo Gesundheit zu hause istBegehrte Ausbildung am Bildungszentrum für Gesundheitsberufe des Westküstenklinikums

I n Heide leben glückliche Menschen. Es gibt hervorragende Shoppingmög-lichkeiten, die Luft ist gut und auf

dem Heider Wasserturm kann man sich das Jawort geben. Glücklich sind auch die Azubis, die in Heide einen der Aus-bildungsplätze am Bildungszentrum für Gesundheitsberufe des Westküstenkli-nikums erlangen konnten. Davon gibt es insgesamt mehrere Hundert. Und die sind heiß begehrt. „Die Auszubildenden tref-fen hier auf ein tolles Team, engagierte Lehrkräfte, eine erstklassige Ausstattung und ein lichtdurchflutetes Haus“, berich-tet die Pädagogische Leiterin Angelika Nicol. Was ist das Besondere an der Aus-bildung? Wie ist die Atmosphäre? Und wie schafft es das WKK im Gegensatz zu anderen Einrichtungen, jedes Jahr alle Ausbildungsplätze zu besetzen? Wir woll-ten es genau wissen und haben angehende Gesundheits- und Krankenpfleger/-innen und Medizinisch-Technische Radiologieas-sistenten/-innen (MTRA) am WKK befragt.

„Ich bin total zufrieden“, schwärmt die 18-jährige Julia, die sich im ersten Jahr ih-rer Ausbildung zur Gesundheits- und Kran-kenpflegerin befindet. „Nach dem Mittleren Schulabschluss habe ich ein Freiwilliges Soziales Jahr im Pflegebereich gemacht. Da habe ich gespürt, dass mir dieser Beruf wirk-lich liegt. Die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin war die richtige Wahl. Die Ausbildung macht riesigen Spaß. Die Praxisblöcke verbringen wir auf verschiede-nen Stationen des Westküstenklinikums in Heide und Brunsbüttel. Gerade war ich hier auf der Chirurgie, was besonders interessant war. Unsere Klasse ist mit 16 Schülerinnen und Schülern eine kleine Gruppe, in der es einen unglaublichen Zusammenhalt gibt. Ich wohne im Schülerwohnheim zusammen mit einer Mitschülerin, die schnell zu mei-ner besten Freundin geworden ist.“

Silvia ist 35 Jahre alt, zweifache Mutter und ebenfalls im ersten Ausbildungsjahr zur Ge-sundheits- und Krankenpflegerin. „Ich woll-te schon mit 16 Jahren Krankenschwester werden“, erzählt sie, „doch damals war ich

lich alle Bewerberinnen und Bewerber, die sich zu einem Gesundheitsberuf hingezogen fühlen und einen Mittleren oder vergleich-baren Schulabschluss haben. Das Alter der insgesamt 150 Auszubildenden zum/-r Ge-sundheits- und Krankenpfleger/-in und 96 MTRA-Azubis liegt zwischen 16 und 50 Jahren. Diese Alterstoleranz bringt viele Vorteile mit sich, vor allem in den Pflege-berufen. Während der Ausbildung ergänzen

zu jung dafür und entschied mich für eine Ausbildung zur Großhandelskauffrau. Als ich anschließend meinen Mann kennenlernte und schwanger wurde, rückte das Thema Ausbil-dung erst mal in den Hintergrund. Jetzt sind meine Kinder 14 und 16 Jahre alt, und ich starte endlich meine Wunschausbildung!“

Gute Chancen auf eine Ausbildung am Bil-dungszentrum der WKK haben grundsätz-

sich junge und ältere Azubis mit ihren un-terschiedlichen Lebenserfahrungen ganz hervorragend. Auf den Stationen spiegelt die Mischung aus Jung und Alt das Patien-tenprofil und verbessert somit die Einsatz-möglichkeiten des Pflegepersonals.

Auch für junge Mütter ist die Ausbildung am WKK attraktiv: Sie kann in Teilzeit ab-solviert werden. Zwar verlängert sich dann die Lehrzeit, doch Job und Familie lassen sich sehr gut vereinbaren. Natalie Smarov (33) ist dankbar für diese Möglichkeit. „Als Mutter von zwei Kindern schaffe ich die Ausbildung nur in Teilzeit. Die WKK ist da unglaublich flexibel. Während der Praxis-blöcke habe ich ausschließlich Frühdienst und an den Wochenenden frei.“

Für die Ausbildung zum/-r Medizi-nisch-Technischen Radiologieassisten-ten/-in an der Dr.-Gilmeister-Schule am WKK stehen jährlich bis zu 36 Plätze zur Verfügung. Dieser Qualifizierungsweg ist noch nicht im dualen System verankert … es gibt keine Ausbildungsvergütung. Doch im Gegensatz zu vielen anderen Bildungs-stätten erhebt das WKK keine Ausbildungs-kosten. Perspektiven: Wer die Ausbildung erfolgreich abschließt, wird sich einen Arbeitsplatz in Krankenhäusern, Kliniken oder einer radiologischen Praxis aussuchen können. Die Nachfrage nach gut ausgebilde-ten MTRA ist gigantisch. Auch die Radiolo-gische Abteilung des Westküstenklinikums beschäftigt überwiegend hauseigene Absol-venten. „Die Ausbildung zum MTRA am Bildungs-zentrum kann ich nur weiterempfehlen“, meint Pasqual Sass (20). „Die Lehrer haben ein offenes Ohr und versuchen, uns in jeder Situation zu unterstützen. Ich habe mich noch nie mit einer Aufgabe alleingelassen gefühlt. Die Ausstattung der Schulungsräu-me ist hervorragend. Unter anderem stehen uns in der Ausbildung drei Röntgengerä-te, ein C-Bogen und eine Röntgenpuppe zur Verfügung. Allein die Puppe hat einen Wert von ca. 20.000 Euro! Da wir uns nicht ständig selbst röntgen können, nehmen wir

Silvia Carstens

Natalia Smarov

Julia Skopek

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Gesundheit lernen, wo Gesundheit zu hause istBegehrte Ausbildung am Bildungszentrum für Gesundheitsberufe des Westküstenklinikums

I n Heide leben glückliche Menschen. Es gibt hervorragende Shoppingmög-lichkeiten, die Luft ist gut und auf

dem Heider Wasserturm kann man sich das Jawort geben. Glücklich sind auch die Azubis, die in Heide einen der Aus-bildungsplätze am Bildungszentrum für Gesundheitsberufe des Westküstenkli-nikums erlangen konnten. Davon gibt es insgesamt mehrere Hundert. Und die sind heiß begehrt. „Die Auszubildenden tref-fen hier auf ein tolles Team, engagierte Lehrkräfte, eine erstklassige Ausstattung und ein lichtdurchflutetes Haus“, berich-tet die Pädagogische Leiterin Angelika Nicol. Was ist das Besondere an der Aus-bildung? Wie ist die Atmosphäre? Und wie schafft es das WKK im Gegensatz zu anderen Einrichtungen, jedes Jahr alle Ausbildungsplätze zu besetzen? Wir woll-ten es genau wissen und haben angehende Gesundheits- und Krankenpfleger/-innen und Medizinisch-Technische Radiologieas-sistenten/-innen (MTRA) am WKK befragt.

„Ich bin total zufrieden“, schwärmt die 18-jährige Julia, die sich im ersten Jahr ih-rer Ausbildung zur Gesundheits- und Kran-kenpflegerin befindet. „Nach dem Mittleren Schulabschluss habe ich ein Freiwilliges Soziales Jahr im Pflegebereich gemacht. Da habe ich gespürt, dass mir dieser Beruf wirk-lich liegt. Die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin war die richtige Wahl. Die Ausbildung macht riesigen Spaß. Die Praxisblöcke verbringen wir auf verschiede-nen Stationen des Westküstenklinikums in Heide und Brunsbüttel. Gerade war ich hier auf der Chirurgie, was besonders interessant war. Unsere Klasse ist mit 16 Schülerinnen und Schülern eine kleine Gruppe, in der es einen unglaublichen Zusammenhalt gibt. Ich wohne im Schülerwohnheim zusammen mit einer Mitschülerin, die schnell zu mei-ner besten Freundin geworden ist.“

Silvia ist 35 Jahre alt, zweifache Mutter und ebenfalls im ersten Ausbildungsjahr zur Ge-sundheits- und Krankenpflegerin. „Ich woll-te schon mit 16 Jahren Krankenschwester werden“, erzählt sie, „doch damals war ich

lich alle Bewerberinnen und Bewerber, die sich zu einem Gesundheitsberuf hingezogen fühlen und einen Mittleren oder vergleich-baren Schulabschluss haben. Das Alter der insgesamt 150 Auszubildenden zum/-r Ge-sundheits- und Krankenpfleger/-in und 96 MTRA-Azubis liegt zwischen 16 und 50 Jahren. Diese Alterstoleranz bringt viele Vorteile mit sich, vor allem in den Pflege-berufen. Während der Ausbildung ergänzen

zu jung dafür und entschied mich für eine Ausbildung zur Großhandelskauffrau. Als ich anschließend meinen Mann kennenlernte und schwanger wurde, rückte das Thema Ausbil-dung erst mal in den Hintergrund. Jetzt sind meine Kinder 14 und 16 Jahre alt, und ich starte endlich meine Wunschausbildung!“

Gute Chancen auf eine Ausbildung am Bil-dungszentrum der WKK haben grundsätz-

sich junge und ältere Azubis mit ihren un-terschiedlichen Lebenserfahrungen ganz hervorragend. Auf den Stationen spiegelt die Mischung aus Jung und Alt das Patien-tenprofil und verbessert somit die Einsatz-möglichkeiten des Pflegepersonals.

Auch für junge Mütter ist die Ausbildung am WKK attraktiv: Sie kann in Teilzeit ab-solviert werden. Zwar verlängert sich dann die Lehrzeit, doch Job und Familie lassen sich sehr gut vereinbaren. Natalie Smarov (33) ist dankbar für diese Möglichkeit. „Als Mutter von zwei Kindern schaffe ich die Ausbildung nur in Teilzeit. Die WKK ist da unglaublich flexibel. Während der Praxis-blöcke habe ich ausschließlich Frühdienst und an den Wochenenden frei.“

Für die Ausbildung zum/-r Medizi-nisch-Technischen Radiologieassisten-ten/-in an der Dr.-Gilmeister-Schule am WKK stehen jährlich bis zu 36 Plätze zur Verfügung. Dieser Qualifizierungsweg ist noch nicht im dualen System verankert … es gibt keine Ausbildungsvergütung. Doch im Gegensatz zu vielen anderen Bildungs-stätten erhebt das WKK keine Ausbildungs-kosten. Perspektiven: Wer die Ausbildung erfolgreich abschließt, wird sich einen Arbeitsplatz in Krankenhäusern, Kliniken oder einer radiologischen Praxis aussuchen können. Die Nachfrage nach gut ausgebilde-ten MTRA ist gigantisch. Auch die Radiolo-gische Abteilung des Westküstenklinikums beschäftigt überwiegend hauseigene Absol-venten. „Die Ausbildung zum MTRA am Bildungs-zentrum kann ich nur weiterempfehlen“, meint Pasqual Sass (20). „Die Lehrer haben ein offenes Ohr und versuchen, uns in jeder Situation zu unterstützen. Ich habe mich noch nie mit einer Aufgabe alleingelassen gefühlt. Die Ausstattung der Schulungsräu-me ist hervorragend. Unter anderem stehen uns in der Ausbildung drei Röntgengerä-te, ein C-Bogen und eine Röntgenpuppe zur Verfügung. Allein die Puppe hat einen Wert von ca. 20.000 Euro! Da wir uns nicht ständig selbst röntgen können, nehmen wir

Silvia Carstens

Natalia Smarov

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Das Bildungszentrum für Berufe im Gesundheitswesen am WKK bietet folgende Ausbildungen an:

Gesundheits- und Krankenpfleger/-inMedizinisch-Technische/-r Radiologieassistent/-inAltenpfleger/-inNotfallsanitäter/-in

Westküstenklinikum HeideBildungszentrum für Berufe im Gesund-heitswesenPädagogische LeitungAngelika Nicol Esmarchstraße 5025746 HeideTel.: +49-481-785-2900E-Mail: [email protected] www.bildungszentrum-wkk.de

GUT ZU

WIS

SEN

A U S B I L D U N G S I N FO S • BEWIRB DICH •diesen Dummy, dessen Dichte ziemlich ge-nau der des Menschen entspricht. Mithilfe der Puppe lernen wir, wie ein Körper un-ter dem Röntgengerät optimal ausgerichtet wird, ohne dem erkrankten oder verletzten Patienten Schmerzen zuzufügen.“

Anna (22) befindet sich im zweiten Aus-bildungsjahr zur MTRA. Ihre Erwartungen von der Ausbildung wurden sogar übertrof-fen. „Ich bin positiv überrascht. Ich hätte nicht gedacht, dass der praktische Anteil der Ausbildung so hoch ist. Mit Hilfe der tollen Ausstattung können wir das Erlernte sofort üben. Ein kleines Highlight war auch unser Ausflug mit dem gesamten Jahrgang zu der Ausstellung ‚Körperwelten‘. Total spannend!“

Waltraut Hartwig ist Lehrerin für Pflegebe-rufe am Bildungszentrum. Sie ist gelernte Krankenschwester und seit 36 Jahren im Ge-sundheitsbereich tätig. Sie weiß, worauf es ankommt: „Bei den Zeugnissen schauen wir auf gute bis mindestens befriedigende Leis-tungen in Deutsch und Naturwissenschaften. Wichtig sind Spaß an der Arbeit, Teamfähig-keit, Kommunikations- und Kritikfähigkeit, Hilfsbereitschaft und Menschenliebe. Man muss Menschen mögen, um mit Menschen arbeiten zu können! Und man sollte wis-sen, dass sich Dienstzeit und Freizeitwunsch nicht immer vereinbaren lassen.“

Gute Ausbildung und zufriedene Auszubil-dende haben wir am WKK beobachten kön-nen. Macht gute Ausbildung glücklich? Sie trägt ganz sicher dazu bei, sich wohl zu fühlen. Diesen Eindruck haben uns die Aus-zubildenden am Bildungszentrum des WKK glaubwürdig vermittelt.

Mit rund 2.300 Angestellten ist das WKK der größte Arbeitgeber der schleswig-hol-steinischen Westküste. Im angeschlossenen Bildungszentrum werden zurzeit 472 Nach-wuchskräfte in vier Gesundheitsberufen ausgebildet. Die Hälfte aller Nachwuchs-kräfte erlernen die Gesundheits- und Kran-kenpflege in der Pflegeschule oder die Me-dizinisch-Technische Radiologieassistenz in der Dr. Gillmeister-Schule. Hinzu kommen die Ausbildung zum/-r Altenpfleger/-in in der Altenpflegeschule des DRK-Landesver-bandes sowie die Notfallsanitäter/-innen der Rettungsdienst-Kooperation in Schles-wig-Holstein, die ebenfalls in den Räumen des BBG untergebracht sind. Außerdem bietet das Bildungszentrum ein großes Fort-bildungsprogramm für Fachpersonal im Ge-sundheitswesen und die Öffentlichkeit mit rund 800 Veranstaltungen im Jahr an.

TEXT Christian Dorbandt

FOTOS Sebastian Weimar, WKK

Pasqual Sass

Anna Witte Angelika Nicol

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Das Bildungszentrum für Berufe im Gesundheitswesen am WKK bietet folgende Ausbildungen an:

Gesundheits- und Krankenpfleger/-inMedizinisch-Technische/-r Radiologieassistent/-inAltenpfleger/-inNotfallsanitäter/-in

Westküstenklinikum HeideBildungszentrum für Berufe im Gesund-heitswesenPädagogische LeitungAngelika Nicol Esmarchstraße 5025746 HeideTel.: +49-481-785-2900E-Mail: [email protected] www.bildungszentrum-wkk.de

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A U S B I L D U N G S I N FO S • BEWIRB DICH •diesen Dummy, dessen Dichte ziemlich ge-nau der des Menschen entspricht. Mithilfe der Puppe lernen wir, wie ein Körper un-ter dem Röntgengerät optimal ausgerichtet wird, ohne dem erkrankten oder verletzten Patienten Schmerzen zuzufügen.“

Anna (22) befindet sich im zweiten Aus-bildungsjahr zur MTRA. Ihre Erwartungen von der Ausbildung wurden sogar übertrof-fen. „Ich bin positiv überrascht. Ich hätte nicht gedacht, dass der praktische Anteil der Ausbildung so hoch ist. Mit Hilfe der tollen Ausstattung können wir das Erlernte sofort üben. Ein kleines Highlight war auch unser Ausflug mit dem gesamten Jahrgang zu der Ausstellung ‚Körperwelten‘. Total spannend!“

Waltraut Hartwig ist Lehrerin für Pflegebe-rufe am Bildungszentrum. Sie ist gelernte Krankenschwester und seit 36 Jahren im Ge-sundheitsbereich tätig. Sie weiß, worauf es ankommt: „Bei den Zeugnissen schauen wir auf gute bis mindestens befriedigende Leis-tungen in Deutsch und Naturwissenschaften. Wichtig sind Spaß an der Arbeit, Teamfähig-keit, Kommunikations- und Kritikfähigkeit, Hilfsbereitschaft und Menschenliebe. Man muss Menschen mögen, um mit Menschen arbeiten zu können! Und man sollte wis-sen, dass sich Dienstzeit und Freizeitwunsch nicht immer vereinbaren lassen.“

Gute Ausbildung und zufriedene Auszubil-dende haben wir am WKK beobachten kön-nen. Macht gute Ausbildung glücklich? Sie trägt ganz sicher dazu bei, sich wohl zu fühlen. Diesen Eindruck haben uns die Aus-zubildenden am Bildungszentrum des WKK glaubwürdig vermittelt.

Mit rund 2.300 Angestellten ist das WKK der größte Arbeitgeber der schleswig-hol-steinischen Westküste. Im angeschlossenen Bildungszentrum werden zurzeit 472 Nach-wuchskräfte in vier Gesundheitsberufen ausgebildet. Die Hälfte aller Nachwuchs-kräfte erlernen die Gesundheits- und Kran-kenpflege in der Pflegeschule oder die Me-dizinisch-Technische Radiologieassistenz in der Dr. Gillmeister-Schule. Hinzu kommen die Ausbildung zum/-r Altenpfleger/-in in der Altenpflegeschule des DRK-Landesver-bandes sowie die Notfallsanitäter/-innen der Rettungsdienst-Kooperation in Schles-wig-Holstein, die ebenfalls in den Räumen des BBG untergebracht sind. Außerdem bietet das Bildungszentrum ein großes Fort-bildungsprogramm für Fachpersonal im Ge-sundheitswesen und die Öffentlichkeit mit rund 800 Veranstaltungen im Jahr an.

TEXT Christian Dorbandt

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Anna Witte Angelika Nicol

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Unternehmen mit groSSer JobvielfaltDie Segeberger Kliniken Gruppe bietet eine Menge an tollen Jobmöglichkeiten, nicht nur im Gesundheitsbereich.

D as Gute an einem großen Unter-nehmen: es gibt viele Möglichkei-ten in andere Bereiche hineinzu-

schauen und so seinen Wissenshorizont zu erweitern. Die Segeberger Kliniken Gruppe ist mit 1800 Mitarbeitern so ein großes Gesundheitsunternehmen. Neben unseren Kliniken betreiben wir ein Vier-Sterne-Plus Hotel, Gesundheitszentren und zwei Arzt-praxen. Hier arbeiten 20 verschiedene Be-rufsgruppen und es werden 11 verschiede-ne Ausbildungsberufe angeboten. Jährlich vergeben wir etwa 50 Ausbildungsplätze.

Und das könnt ihr hier bei uns alles werden:

Gesundheits- und Krankenpfleger/in Unsere Gesundheits- und Krankenpflege-

schule bildet jährlich zum 1. April 25 Ge-sundheits- und Krankenpfleger aus. Die Aus-bildung besteht aus praktischen Einsätzen und theoretischem Blockunterricht. Neben den Einsätzen in unserem Herzzentrum, dem Neurologischen Zentrum und auf den unterschiedlichen Stationen der Allgemei-nen Klinik lernt ihr den Bereich Pflege in psychiatrischen Einrichtungen und ambu-lantem Pflegedienst kennen. Zugleich wer-det ihr auf der Intensivstation eingesetzt. Freiwillige Einsatzfelder, wie OP/Anästhesie, Endoskopie oder Psychosomatik runden die Ausbildung ab.

Wir bieten euch außerdem attraktive Förder-programme, sowohl für besonders Begabte als auch für Azubis mit Lernschwierigkei-

ten. Bewerber, die über eine Fachhochschul-reife verfügen, können bereits während der Ausbildung das Studium zum „Bachelor of Arts in Nursing“ an der Steinbeis Business Academy beginnen. Wir unterstützen euch dabei durch weitgehende Freistellung für die Vorlesungszeiten, aber auch finanziell und durch pädagogische Begleitung Eurer Praxisprojekte.

Operationstechnische/r Angestellte/r – die Fachkraft im OP Hier seid ihr für den reibungslosen Ablauf während einer Operation verantwortlich, as-sistiert dem Operateur, bereitet den Patien-ten auf die OP vor, lernt Spritzen zu setzen und Wunden zu versorgen. Ihr arbeitet in-tensiv mit dem Operateur zusammen.

Medizinische/r Fachangestellte/r – die rechte Hand des ArztesIhr lernt hier die gesamten Arbeitsabläu-fe in den Bereichen Diagnostik und Labor kennen. Die Bedienung moderner Bürokom-munikationstechnik und die Durchführung komplexer apparativer Diagnostik und The-rapie gehört ebenso zu euren Aufgaben.

Kaufmann/-frau für Büromanagement – Ausbildung zum Verwaltungsspezialisten Hier lernst du alle Bereiche einer Klinikver-waltung kennen einschließlich Aufnahme, Buchhaltung, Abrechnung, Controlling, Per-sonalabteilung und Rezeption.

Kaufmann/-frau im Gesundheitswesen – Experte in Verwaltung und Gesundheit Der praktische Teil der Ausbildung verläuft wie bei den Kaufleuten für Büromanage-ment, zusätzliche Einsatzbereiche sind das Qualitätsmanagement und das Marketing. Im Blockunterricht steht der Aspekt des Gesundheitswesens ganz besonders im Vor-dergrund.

Fachinformatiker/in – Durchblick in Sys-temlösungenHier sammelst du fundierte Kenntnisse für einen Job in der Informationstechnik. Du lernst die Erstellung und Betreuung von Systemlösungen, die Fehleranalyse sowie die Programmerstellung und erfährst mehr über Leistungsprozesse und Arbeitsorganisation.

Koch/Köchin – Spezialist für Leib und Magen In der Ausbildung lernst du die Zubereitung und Zusammenstellung von abwechslungs-reichen Speisen für unsere Patienten und Mitarbeiter kennen. Außerdem wirst du in den Bereichen Nahrungsmittelkunde, Lager-haltung und Hygiene fit gemacht.

Hotelfachmann/-frau – Organisationsta-lente sind gefragt In unserem 4-Sterne-Plus Hotel erwartet dich ein vielfältiger Tätigkeitsbereich in den verschiedenen Abteilungen vom Etagenser-vice bis zur Hotelrezeption.

Koch/Köchin Restaurant – Spezialist für die Gourmet-KücheIn unserem VITALIA Seerestaurant bieten wir unseren Gästen exklusive Kreativküche in einem stilvollen Ambiente. Hier lernst du während der Ausbildung alle Schritte der

Vor- und Zubereitung hochwertiger Speisen und Menüfolgen sowie die Abläufe in der Kü-che der gehobenen Gastronomie.

Textilreiniger/in – nicht nur sauber, son-dern rein und technisch anspruchsvoll. Sauberkeit und Hygiene bei Textilien ste-hen hier im Vordergrund. Du erlernst hier technisches Know-how für einen großen Maschinenpark. Interesse an technischen Entwicklungen und organisatorisch-prüfen-den Tätigkeiten und ein physikalisch-chemi-sches Verständnis sind hilfreiche Eigenschaf-ten für diesen Beruf.

Kosmetiker/in – Fachleute fürs Wohlbe-finden Kosmetik, Massagen, Ganzkörpermassa-ge, Make up, Maniküre und Pediküre sowie Gesichtsbehandlungen: in allen Bereichen werdet ihr ausgebildet. Ihr sorgt nicht nur dafür, dass andere blendend aussehen. Wir bringen euch bei, wie Ihr euch ganzheitlich um das Wohlbefinden eurer Kunden küm-mern könnt.

Wer also Lust auf das Gesundheitswesen hat und gern Menschen betreut, der ist bei uns super richtig. Und wenn du uns während der Ausbildung überzeugst, würden wir dich im Anschluss an die Ausbildung gerne in ein Arbeitsverhältnis übernehmen!

Kommt, bewerbt euch.

Wir freuen uns darauf, euch kennenzulernen.

TEXT & FOTO Segeberger Kliniken

GUT ZU

WIS

SEN

A U S B I L D U N G S I N FO S • BEWIRB DICH •

AK SEGEBERGER KLINIKEN GMBH

Fachbereich Bildung

Gesundheits- und Krankenpflegeschule

Krankenhausstraße 2

23795 Bad Segeberg

www.segebergerkliniken.de/karriere

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COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN

Unternehmen mit groSSer JobvielfaltDie Segeberger Kliniken Gruppe bietet eine Menge an tollen Jobmöglichkeiten, nicht nur im Gesundheitsbereich.

D as Gute an einem großen Unter-nehmen: es gibt viele Möglichkei-ten in andere Bereiche hineinzu-

schauen und so seinen Wissenshorizont zu erweitern. Die Segeberger Kliniken Gruppe ist mit 1800 Mitarbeitern so ein großes Gesundheitsunternehmen. Neben unseren Kliniken betreiben wir ein Vier-Sterne-Plus Hotel, Gesundheitszentren und zwei Arzt-praxen. Hier arbeiten 20 verschiedene Be-rufsgruppen und es werden 11 verschiede-ne Ausbildungsberufe angeboten. Jährlich vergeben wir etwa 50 Ausbildungsplätze.

Und das könnt ihr hier bei uns alles werden:

Gesundheits- und Krankenpfleger/in Unsere Gesundheits- und Krankenpflege-

schule bildet jährlich zum 1. April 25 Ge-sundheits- und Krankenpfleger aus. Die Aus-bildung besteht aus praktischen Einsätzen und theoretischem Blockunterricht. Neben den Einsätzen in unserem Herzzentrum, dem Neurologischen Zentrum und auf den unterschiedlichen Stationen der Allgemei-nen Klinik lernt ihr den Bereich Pflege in psychiatrischen Einrichtungen und ambu-lantem Pflegedienst kennen. Zugleich wer-det ihr auf der Intensivstation eingesetzt. Freiwillige Einsatzfelder, wie OP/Anästhesie, Endoskopie oder Psychosomatik runden die Ausbildung ab.

Wir bieten euch außerdem attraktive Förder-programme, sowohl für besonders Begabte als auch für Azubis mit Lernschwierigkei-

ten. Bewerber, die über eine Fachhochschul-reife verfügen, können bereits während der Ausbildung das Studium zum „Bachelor of Arts in Nursing“ an der Steinbeis Business Academy beginnen. Wir unterstützen euch dabei durch weitgehende Freistellung für die Vorlesungszeiten, aber auch finanziell und durch pädagogische Begleitung Eurer Praxisprojekte.

Operationstechnische/r Angestellte/r – die Fachkraft im OP Hier seid ihr für den reibungslosen Ablauf während einer Operation verantwortlich, as-sistiert dem Operateur, bereitet den Patien-ten auf die OP vor, lernt Spritzen zu setzen und Wunden zu versorgen. Ihr arbeitet in-tensiv mit dem Operateur zusammen.

Medizinische/r Fachangestellte/r – die rechte Hand des ArztesIhr lernt hier die gesamten Arbeitsabläu-fe in den Bereichen Diagnostik und Labor kennen. Die Bedienung moderner Bürokom-munikationstechnik und die Durchführung komplexer apparativer Diagnostik und The-rapie gehört ebenso zu euren Aufgaben.

Kaufmann/-frau für Büromanagement – Ausbildung zum Verwaltungsspezialisten Hier lernst du alle Bereiche einer Klinikver-waltung kennen einschließlich Aufnahme, Buchhaltung, Abrechnung, Controlling, Per-sonalabteilung und Rezeption.

Kaufmann/-frau im Gesundheitswesen – Experte in Verwaltung und Gesundheit Der praktische Teil der Ausbildung verläuft wie bei den Kaufleuten für Büromanage-ment, zusätzliche Einsatzbereiche sind das Qualitätsmanagement und das Marketing. Im Blockunterricht steht der Aspekt des Gesundheitswesens ganz besonders im Vor-dergrund.

Fachinformatiker/in – Durchblick in Sys-temlösungenHier sammelst du fundierte Kenntnisse für einen Job in der Informationstechnik. Du lernst die Erstellung und Betreuung von Systemlösungen, die Fehleranalyse sowie die Programmerstellung und erfährst mehr über Leistungsprozesse und Arbeitsorganisation.

Koch/Köchin – Spezialist für Leib und Magen In der Ausbildung lernst du die Zubereitung und Zusammenstellung von abwechslungs-reichen Speisen für unsere Patienten und Mitarbeiter kennen. Außerdem wirst du in den Bereichen Nahrungsmittelkunde, Lager-haltung und Hygiene fit gemacht.

Hotelfachmann/-frau – Organisationsta-lente sind gefragt In unserem 4-Sterne-Plus Hotel erwartet dich ein vielfältiger Tätigkeitsbereich in den verschiedenen Abteilungen vom Etagenser-vice bis zur Hotelrezeption.

Koch/Köchin Restaurant – Spezialist für die Gourmet-KücheIn unserem VITALIA Seerestaurant bieten wir unseren Gästen exklusive Kreativküche in einem stilvollen Ambiente. Hier lernst du während der Ausbildung alle Schritte der

Vor- und Zubereitung hochwertiger Speisen und Menüfolgen sowie die Abläufe in der Kü-che der gehobenen Gastronomie.

Textilreiniger/in – nicht nur sauber, son-dern rein und technisch anspruchsvoll. Sauberkeit und Hygiene bei Textilien ste-hen hier im Vordergrund. Du erlernst hier technisches Know-how für einen großen Maschinenpark. Interesse an technischen Entwicklungen und organisatorisch-prüfen-den Tätigkeiten und ein physikalisch-chemi-sches Verständnis sind hilfreiche Eigenschaf-ten für diesen Beruf.

Kosmetiker/in – Fachleute fürs Wohlbe-finden Kosmetik, Massagen, Ganzkörpermassa-ge, Make up, Maniküre und Pediküre sowie Gesichtsbehandlungen: in allen Bereichen werdet ihr ausgebildet. Ihr sorgt nicht nur dafür, dass andere blendend aussehen. Wir bringen euch bei, wie Ihr euch ganzheitlich um das Wohlbefinden eurer Kunden küm-mern könnt.

Wer also Lust auf das Gesundheitswesen hat und gern Menschen betreut, der ist bei uns super richtig. Und wenn du uns während der Ausbildung überzeugst, würden wir dich im Anschluss an die Ausbildung gerne in ein Arbeitsverhältnis übernehmen!

Kommt, bewerbt euch.

Wir freuen uns darauf, euch kennenzulernen.

TEXT & FOTO Segeberger Kliniken

GUT ZU

WIS

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Fachbereich Bildung

Gesundheits- und Krankenpflegeschule

Krankenhausstraße 2

23795 Bad Segeberg

www.segebergerkliniken.de/karriere

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Zukunftsträchtig – der hörakustiker „Jeder hörakustiker bekommt einen arbeitsplatZ“Bundesoffene Landesberufsschule für Hörakustiker in Lübeck bildet Lehrlinge

aus ganz Deutschland aus Drei Fragen an Eckhard Schroeder, Studiendirektor an der Bundesoffenen Landesberufsschule für Hörakustiker in Lübeck

„Bei uns kannst du ordentlich aufdrehen, für perfekten Sound sorgen und die Leute happy machen“ – so wirbt das Hörakustikerhandwerk um Nachwuchs. Denn die Menschen brauchen die Fachleute rund ums Hören. Gerade in ei-ner alternden Gesellschaft werden immer mehr Leute schwerhörig, derzeit sind es 14 Millionen Deutsche. Damit sie an Gesprächen teilnehmen, Musik hören oder auch dem Vo-gelzwitschern lauschen können, brauchen sie die Hilfe von Hörakustikern. Wer noch nie ein Hörgerät hatte, für den empfiehlt sich der Be-such beim Ohrenarzt. Der Arzt stellt die Di-agnose Schwerhörigkeit und schließt bei der Untersuchung zeitgleich andere Erkrankungen aus. Darauf folgt der Gang zum Hörakustiker.

Die Hörakustik wurde einmal als Orchidee im deutschen Handwerk bezeichnet. Was zeichnet diesen Beruf aus?Eckhard Schroeder: Die Vielfältigkeit der An-forderungen. Es geht einerseits darum, den Kunden gut zu beraten und dabei viel Ein-fühlungsvermögen zu zeigen. Auf der anderen Seite muss ein Hörakustiker Medizintechnik be-herrschen, mit moderner Software arbeiten und handwerklich tätig sein, wenn er ein Hörgerät den Bedürfnissen des Kunden entsprechend an-gepasst. Und das Tollste an diesem Beruf ist die Rückmeldung der Kunden, wenn sie an Lebens-qualität gewonnen haben – das ist ein gutes Gefühl, das auch ein bisschen stolz macht.

In der Hörakustik werden immer mehr Fachkräfte gesucht. Wie sieht die Situa- tion derzeit aus?1972 mit dem Start der Landesberufsschu-le in Lübeck hatten wir 38 Schüler. Heute haben wir 2.500 Schüler. Die beste Nach-richt: Jeder Absolvent bekommt einen Ar-beitsplatz, denn es gibt keine arbeitslosen Hörakustiker in Deutschland. Die demogra-fische Entwicklung zeigt, dass die Menschen immer älter werden und somit die Zahl der

In den Geschäften der Hörakustiker beraten die Experten hörbeeinträchtigte Kunden, welche Hörsysteme für sie individuell am besten geeignet sind. Um das Hörgerät optimal anpassen zu kön-nen, führen sie Tests zur Hörleistung durch und stellen so genannte Otoplastiken her. Dafür nehmen sie Abdrücke vom Gehörgang des Kunden, passen die Ohrstücke indivi-duell an und verbinden die Maßohrstücke mit den individuell ausgewählten Hörsys-temen. Danach erfolgt Schritt für Schritt die persönliche Anpassung der Geräte, die akustischen Feineinstellungen folgen in den ersten Wochen. Die Experten weisen den Kunden in die Bedienung der Geräte ein. Auch Wartung und Reparaturen zählen zu den Aufgaben der Hörakustiker. „Der Beruf ist vielfältig und anspruchs-voll – er vereint handwerkliches Geschick, technisches Knowhow mit Menschen-kenntnis und Einfühlungsvermögen beim Umgang mit dem Kunden“, erläutert Eck-hard Schroeder, Leiter der bundesoffenen Landesberufsschule für Hörakustiker in Lübeck. Bewerber für einen Ausbildungs-platz sollten in der Schule also in Physik, Werken, Mathe und Biologie fit sein. Wer

Menschen mit Altersschwerhörigkeit zu-nimmt. Man geht davon aus, dass rund 14 Millionen Menschen in Deutschland eine Hörminderung haben. Viel zu tun für Höra-kustikerinnen und Hörakustiker.

Wo liegen die Herausforderungen dieses Berufs, in dem der technische Fortschritt ständige Neuerungen hervorbringt?Die Herausforderung besteht darin, die Technik zum Nutzen des Hörbeeinträchtig-ten zu beherrschen. Der Hörakustiker soll-te dabei alle Möglichkeiten ausloten, die moderne Hightech-Geräte anbieten. Nur so kann er dem Kunden bestmöglich helfen, dessen Hördefizite auszugleichen. Dabei sollte er sich nicht mit schnellen Lösungen zufriedengeben, sondern eingehend bera-ten. Das setzt voraus, dass er sich ständig auf dem Laufenden hält, was technische Lösungen angeht. Neue Technologien er-möglichen heute, Hörschäden zu versorgen, für die es vor ein paar Jahren noch keine akzeptable Versorgungslösung gab.

TEXT Joachim Welding

FOTOS Berufsschule

Lübeck gilt insgeheim als „Bundes-hauptstadt“ für Hörakustik. Denn auf dem Campus Hörakustik nahe

der Universität sind die Landesberufs-schule, die Akademie für Hörgeräte-Akus-tik und der Bachelor-Studiengang der FH Lübeck vereint. Auszubildende des Höra-kustiker-Handwerks aus ganz Deutsch-land drücken im Rahmen der dualen Aus-bildung in der Hansestadt gemeinsam die Schulbank.

als Lehrling bei einem Betrieb eingestellt wird, lernt während seiner dreijährigen Ausbildung an der Berufsschule in Lübeck die Theorie – in acht Unterrichtsblöcken von jeweils vier Wochen. Während dieser Zeit leben die Auszubildenden im Internat auf dem Campus. Die ergänzende überbe-triebliche Ausbildung – etwa zu Otoplastik und Reparaturtechnik – findet im gleichen Gebäude an der Akademie für Hörgerä-te-Akustik (AHA) statt.

Wer seinen Gesellenbrief in der Tasche hat, ist überaus gefragt und findet leicht eine Anstellung. Denn qualifizierte Mitarbeiter werden in diesem Gesundheitshandwerk und auch bei den Hörgeräteherstellern bundesweit ständig gesucht. Außerdem stehen für die Karriere alle Türen offen: In Lübeck können Gesellen „ihren Meister machen“ oder studieren – beste Voraus-setzungen, um einen eigenen Betrieb zu betreiben oder Leitungspositionen zu be-setzen. Dabei haben die Hörakustiker stets einen großen Denker auf ihrer Seite, denn Voltaire soll gesagt haben: „Das Ohr ist der Weg zum Herzen der Menschen.“

Ausbildung zum/zur Hörakustiker/-in

• Dreijährige duale Ausbildung im Ausbildungs-

betrieb und an der Landesberufsschule in Lübeck

• Schulische Voraussetzung: Mittlerer

Schulabschluss oder Hochschulreife

• Frauenquote liegt bei 60 Prozent, ein

Spitzenplatz im Handwerk

• 2.500 Azubis bundesweit

• 14.000 Hörakustiker arbeiten in Deutschland

• Infos im Internet: www.lbs-hoerakustik.de,

www.aha-luebeck.de

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Zukunftsträchtig – der hörakustiker „Jeder hörakustiker bekommt einen arbeitsplatZ“Bundesoffene Landesberufsschule für Hörakustiker in Lübeck bildet Lehrlinge

aus ganz Deutschland aus Drei Fragen an Eckhard Schroeder, Studiendirektor an der Bundesoffenen Landesberufsschule für Hörakustiker in Lübeck

„Bei uns kannst du ordentlich aufdrehen, für perfekten Sound sorgen und die Leute happy machen“ – so wirbt das Hörakustikerhandwerk um Nachwuchs. Denn die Menschen brauchen die Fachleute rund ums Hören. Gerade in ei-ner alternden Gesellschaft werden immer mehr Leute schwerhörig, derzeit sind es 14 Millionen Deutsche. Damit sie an Gesprächen teilnehmen, Musik hören oder auch dem Vo-gelzwitschern lauschen können, brauchen sie die Hilfe von Hörakustikern. Wer noch nie ein Hörgerät hatte, für den empfiehlt sich der Be-such beim Ohrenarzt. Der Arzt stellt die Di-agnose Schwerhörigkeit und schließt bei der Untersuchung zeitgleich andere Erkrankungen aus. Darauf folgt der Gang zum Hörakustiker.

Die Hörakustik wurde einmal als Orchidee im deutschen Handwerk bezeichnet. Was zeichnet diesen Beruf aus?Eckhard Schroeder: Die Vielfältigkeit der An-forderungen. Es geht einerseits darum, den Kunden gut zu beraten und dabei viel Ein-fühlungsvermögen zu zeigen. Auf der anderen Seite muss ein Hörakustiker Medizintechnik be-herrschen, mit moderner Software arbeiten und handwerklich tätig sein, wenn er ein Hörgerät den Bedürfnissen des Kunden entsprechend an-gepasst. Und das Tollste an diesem Beruf ist die Rückmeldung der Kunden, wenn sie an Lebens-qualität gewonnen haben – das ist ein gutes Gefühl, das auch ein bisschen stolz macht.

In der Hörakustik werden immer mehr Fachkräfte gesucht. Wie sieht die Situa- tion derzeit aus?1972 mit dem Start der Landesberufsschu-le in Lübeck hatten wir 38 Schüler. Heute haben wir 2.500 Schüler. Die beste Nach-richt: Jeder Absolvent bekommt einen Ar-beitsplatz, denn es gibt keine arbeitslosen Hörakustiker in Deutschland. Die demogra-fische Entwicklung zeigt, dass die Menschen immer älter werden und somit die Zahl der

In den Geschäften der Hörakustiker beraten die Experten hörbeeinträchtigte Kunden, welche Hörsysteme für sie individuell am besten geeignet sind. Um das Hörgerät optimal anpassen zu kön-nen, führen sie Tests zur Hörleistung durch und stellen so genannte Otoplastiken her. Dafür nehmen sie Abdrücke vom Gehörgang des Kunden, passen die Ohrstücke indivi-duell an und verbinden die Maßohrstücke mit den individuell ausgewählten Hörsys-temen. Danach erfolgt Schritt für Schritt die persönliche Anpassung der Geräte, die akustischen Feineinstellungen folgen in den ersten Wochen. Die Experten weisen den Kunden in die Bedienung der Geräte ein. Auch Wartung und Reparaturen zählen zu den Aufgaben der Hörakustiker. „Der Beruf ist vielfältig und anspruchs-voll – er vereint handwerkliches Geschick, technisches Knowhow mit Menschen-kenntnis und Einfühlungsvermögen beim Umgang mit dem Kunden“, erläutert Eck-hard Schroeder, Leiter der bundesoffenen Landesberufsschule für Hörakustiker in Lübeck. Bewerber für einen Ausbildungs-platz sollten in der Schule also in Physik, Werken, Mathe und Biologie fit sein. Wer

Menschen mit Altersschwerhörigkeit zu-nimmt. Man geht davon aus, dass rund 14 Millionen Menschen in Deutschland eine Hörminderung haben. Viel zu tun für Höra-kustikerinnen und Hörakustiker.

Wo liegen die Herausforderungen dieses Berufs, in dem der technische Fortschritt ständige Neuerungen hervorbringt?Die Herausforderung besteht darin, die Technik zum Nutzen des Hörbeeinträchtig-ten zu beherrschen. Der Hörakustiker soll-te dabei alle Möglichkeiten ausloten, die moderne Hightech-Geräte anbieten. Nur so kann er dem Kunden bestmöglich helfen, dessen Hördefizite auszugleichen. Dabei sollte er sich nicht mit schnellen Lösungen zufriedengeben, sondern eingehend bera-ten. Das setzt voraus, dass er sich ständig auf dem Laufenden hält, was technische Lösungen angeht. Neue Technologien er-möglichen heute, Hörschäden zu versorgen, für die es vor ein paar Jahren noch keine akzeptable Versorgungslösung gab.

TEXT Joachim Welding

FOTOS Berufsschule

Lübeck gilt insgeheim als „Bundes-hauptstadt“ für Hörakustik. Denn auf dem Campus Hörakustik nahe

der Universität sind die Landesberufs-schule, die Akademie für Hörgeräte-Akus-tik und der Bachelor-Studiengang der FH Lübeck vereint. Auszubildende des Höra-kustiker-Handwerks aus ganz Deutsch-land drücken im Rahmen der dualen Aus-bildung in der Hansestadt gemeinsam die Schulbank.

als Lehrling bei einem Betrieb eingestellt wird, lernt während seiner dreijährigen Ausbildung an der Berufsschule in Lübeck die Theorie – in acht Unterrichtsblöcken von jeweils vier Wochen. Während dieser Zeit leben die Auszubildenden im Internat auf dem Campus. Die ergänzende überbe-triebliche Ausbildung – etwa zu Otoplastik und Reparaturtechnik – findet im gleichen Gebäude an der Akademie für Hörgerä-te-Akustik (AHA) statt.

Wer seinen Gesellenbrief in der Tasche hat, ist überaus gefragt und findet leicht eine Anstellung. Denn qualifizierte Mitarbeiter werden in diesem Gesundheitshandwerk und auch bei den Hörgeräteherstellern bundesweit ständig gesucht. Außerdem stehen für die Karriere alle Türen offen: In Lübeck können Gesellen „ihren Meister machen“ oder studieren – beste Voraus-setzungen, um einen eigenen Betrieb zu betreiben oder Leitungspositionen zu be-setzen. Dabei haben die Hörakustiker stets einen großen Denker auf ihrer Seite, denn Voltaire soll gesagt haben: „Das Ohr ist der Weg zum Herzen der Menschen.“

Ausbildung zum/zur Hörakustiker/-in

• Dreijährige duale Ausbildung im Ausbildungs-

betrieb und an der Landesberufsschule in Lübeck

• Schulische Voraussetzung: Mittlerer

Schulabschluss oder Hochschulreife

• Frauenquote liegt bei 60 Prozent, ein

Spitzenplatz im Handwerk

• 2.500 Azubis bundesweit

• 14.000 Hörakustiker arbeiten in Deutschland

• Infos im Internet: www.lbs-hoerakustik.de,

www.aha-luebeck.de

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COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN

Augenoptiker – eine Ausbildung mit durchblick

Fielmann gehört zu den begehrtesten Ausbildungsunternehmen

Sie können sich glücklich schätzen, denn die dreijährige Ausbildung hat ein hohes Niveau und bietet beste Karrierechancen. Das gibt es sonst nirgendwo: 2013 kamen bei den Gesellenprüfungen alle Landes- und Bundessieger von Fielmann! Seit 2003 bil-det das Vorzeigeunternehmen junge Optiker in „königlichem“ Ambiente aus: Das fast 400 Jahre alte Plöner Schloss gilt als ei-nes der modernsten Ausbildungszentren im Lande. Gewohnt und gelernt wird in Räum-lichkeiten, die mit Hightech-Instrumenten

ausgestattet sind. „Die beste Denkmalpflege ist eine sorgsame Nutzung“, sagt Günther Fielmann zu der Bildungsakademie.Während der dreijährigen Ausbildung ar-beiten die Azubis in den Niederlassungen und lernen in der Berufsschule die The-orie. Darüber hinaus bekommen sie den „letzten Schliff“ in der Lehrwerkstatt der Fielmann Akademie. Derzeit sind es etwa 2.800 Auszubildende, die bei Fielmann das Augenoptiker-Handwerk lernen – das sind 38 Prozent der Nachwuchskräfte in Deutsch-land. Dabei führt Fielmann nicht nur in das Augenoptikerhandwerk ein, sondern lehrt auch die Produktion von Brillenfassungen und Oberflächenschleiferei. Hinzu kommen das Brillendesign, die Herstellung von Fas-sungen und Gläsern sowie die Fertigung der individuellen Brille für den Kunden.

„Fair, freundlich, kompetent“Voraussetzung für diesen anspruchsvollen Beruf ist ein mittlerer Bildungsabschluss mit zufriedenstellenden Noten in den Fä-

E r ist ein Unternehmer mit Durchblick: Günther Fielmann, der „Brillenkö-nig“, hat in über 40 Jahren ein Fir-

menimperium im In- und Ausland geschaf-fen. Mit mehr als 16.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist er der größte Arbeit-geber in der Augenoptiker-Branche. Über 10.000 junge Leute bewerben sich jährlich um einen Ausbildungsplatz bei Fielmann. Nach einem bestandenen Eignungstest er-halten über 900 Bewerber eine Zusage.

Ein Augenoptiker muss Handwerker und Designer ebenso sein wie Psychologe und Typberater.

chern Mathe, Physik und Deutsch. Dabei sollten die Interessenten technisches Ver-ständnis sowie Sinn für Ästhetik mitbrin-gen. Der Beruf ist abwechslungs- und fa-cettenreich: Der Augenoptiker arbeitet als Handwerker, Designer, Physiker, Psychologe und Typberater in einer Person. Neben der medizinischen und handwerklichen Wis-sensvermittlung steht bei Fielmann beson-ders die Ästhetik der Brille im Blickpunkt.

„Der Kunde bist du“Die Bedürfnisse des Kunden erkennen und Beratung bei der Auswahl der Brille bieten, erfordert Einfühlungsvermögen. Fielmanns Firmen-Philosophie lautet: „Der Kunde bist du!“ „Wir beraten jeden Kunden so, wie wir selbst beraten werden möchten: fair, freundlich, kompetent“, legt Günther Fiel-mann den hohen Anspruch fest. Denn dem Firmengründer war und ist es stets am wich-tigsten, dass der Kunde rundum zufrieden das Geschäft verlässt.

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Augenoptiker – eine Ausbildung mit durchblick

Fielmann gehört zu den begehrtesten Ausbildungsunternehmen

Sie können sich glücklich schätzen, denn die dreijährige Ausbildung hat ein hohes Niveau und bietet beste Karrierechancen. Das gibt es sonst nirgendwo: 2013 kamen bei den Gesellenprüfungen alle Landes- und Bundessieger von Fielmann! Seit 2003 bil-det das Vorzeigeunternehmen junge Optiker in „königlichem“ Ambiente aus: Das fast 400 Jahre alte Plöner Schloss gilt als ei-nes der modernsten Ausbildungszentren im Lande. Gewohnt und gelernt wird in Räum-lichkeiten, die mit Hightech-Instrumenten

ausgestattet sind. „Die beste Denkmalpflege ist eine sorgsame Nutzung“, sagt Günther Fielmann zu der Bildungsakademie.Während der dreijährigen Ausbildung ar-beiten die Azubis in den Niederlassungen und lernen in der Berufsschule die The-orie. Darüber hinaus bekommen sie den „letzten Schliff“ in der Lehrwerkstatt der Fielmann Akademie. Derzeit sind es etwa 2.800 Auszubildende, die bei Fielmann das Augenoptiker-Handwerk lernen – das sind 38 Prozent der Nachwuchskräfte in Deutsch-land. Dabei führt Fielmann nicht nur in das Augenoptikerhandwerk ein, sondern lehrt auch die Produktion von Brillenfassungen und Oberflächenschleiferei. Hinzu kommen das Brillendesign, die Herstellung von Fas-sungen und Gläsern sowie die Fertigung der individuellen Brille für den Kunden.

„Fair, freundlich, kompetent“Voraussetzung für diesen anspruchsvollen Beruf ist ein mittlerer Bildungsabschluss mit zufriedenstellenden Noten in den Fä-

E r ist ein Unternehmer mit Durchblick: Günther Fielmann, der „Brillenkö-nig“, hat in über 40 Jahren ein Fir-

menimperium im In- und Ausland geschaf-fen. Mit mehr als 16.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist er der größte Arbeit-geber in der Augenoptiker-Branche. Über 10.000 junge Leute bewerben sich jährlich um einen Ausbildungsplatz bei Fielmann. Nach einem bestandenen Eignungstest er-halten über 900 Bewerber eine Zusage.

Ein Augenoptiker muss Handwerker und Designer ebenso sein wie Psychologe und Typberater.

chern Mathe, Physik und Deutsch. Dabei sollten die Interessenten technisches Ver-ständnis sowie Sinn für Ästhetik mitbrin-gen. Der Beruf ist abwechslungs- und fa-cettenreich: Der Augenoptiker arbeitet als Handwerker, Designer, Physiker, Psychologe und Typberater in einer Person. Neben der medizinischen und handwerklichen Wis-sensvermittlung steht bei Fielmann beson-ders die Ästhetik der Brille im Blickpunkt.

„Der Kunde bist du“Die Bedürfnisse des Kunden erkennen und Beratung bei der Auswahl der Brille bieten, erfordert Einfühlungsvermögen. Fielmanns Firmen-Philosophie lautet: „Der Kunde bist du!“ „Wir beraten jeden Kunden so, wie wir selbst beraten werden möchten: fair, freundlich, kompetent“, legt Günther Fiel-mann den hohen Anspruch fest. Denn dem Firmengründer war und ist es stets am wich-tigsten, dass der Kunde rundum zufrieden das Geschäft verlässt.

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Mehr Infos zur Ausbildung bei Fielmann

gibt‘s unter der kostenlosen Service-Nummer:

0800/2223344 oder

per E-Mail [email protected]

www.fielmann.de/unternehmen/karriere/

ausbildung/

www.fielmann-akademie.com

GUT ZU

WIS

SEN

A U S B I L D U N G S I N FO S • BEWIRB DICH •

Melanie Brandt (23) ist im 2. Ausbil-dungsjahr zur Augenoptikerin bei Fiel-mann im Supercenter in Kiel.

„Der Wunsch, den Beruf des Augenoptikers zu ergreifen, entwickelte sich bei mir nach dem Abbruch meines Lehramtsstudiums. Außerdem ist es ein Beruf, der Handwerk-liches und Kaufmännisches optimal ver-bindet. Dazu kommt der intensive Kontakt zum Kunden, was mir sehr gut gefällt. Mei-ne Familie war begeistert und fand, dass dieser Beruf richtig gut zu mir passt. Die Hauptaufgabe dieses Berufes besteht ja da-rin, für den Kunden eine typgerechte Brille auszusuchen und die für ihn optimalen Glä-ser auszuwählen. Im Betrieb werden wir so-wohl handwerklich geschult, als auch in der Kundenberatung unterwiesen. In der Be-rufsschule erhalten wir den theoretischen Hintergrund und werden darüber hinaus zusätzich handwerklich geschult. Wer sich für diesen Beruf interessiert, sollte Spaß am Kontakt mit Kunden haben und handwerk-liches Geschick mitbringen. In meiner Frei-zeit bin ich auch kreativ: Ich habe Spaß am Nähen und Stricken und tanze sehr gern.“

Morten Hahlbrock (23) ist im 3. Ausbil-dungsjahr zum Augenoptiker bei Fiel-mann im Supercenter in Lübeck.

„Ich bin durch Recherchen auf den Beruf des Augenoptikers gekommen. Er beinhal-tet sehr viele Dinge, die mir Spaß machen, wie der ausgeprägte Kontakt zum Kunden, handwerkliche Tätigkeiten sowie Büroar-beiten. Meine Familie und mein Freundes-kreis reagierten sehr positiv auf meinen Berufswunsch, auch weil der Augenoptiker ein angesehener und interessanter Beruf ist. Bei Fielmann ist die Ausbildung so ge-staltet, dass man je nach Ausbildungsstand alle zur Augenoptik gehörenden Bereiche durchläuft. Der Schwerpunkt liegt dabei in der Praxis. Die Berufsschule findet im-mer im Blockunterricht statt und ist sehr vielseitig. Ein gewisses Verständnis in den Bereichen der Physik und Mathematik sollte vorhanden sein. Wer Interesse an einer ab-wechslungsreichen Tätigkeit und Spaß am Beraten und Verkaufen hat, dazu noch gern handwerklich arbeitet, ist in diesem Beruf genau richtig.“

I n besonders schöner Höhenlage di-rekt am Plöner See liegt die Per-le Schleswig-Holsteins: das Plöner

Schloss. Mitten in den Wirren des Drei-ßigjährigen Krieges wurde es im Stil der Renaissance vom Plöner Herzog Joachim Ernst erbaut. Dieser besaß bereits bedeu-tende augenoptische Schriften in seiner Fürstenbibliothek und beschäftigte sich mit der Geräte- und Brillenoptik.

Ab 1840 wurde das dreiflüglige Schloss Som-merresidenz des dänischen Königs Christian VIII. Er ist verantwortlich für den weißen Anstrich, die typische Farbe der dänischen Schlösser. Nach dem deutsch-dänischen Krieg von 1864 kam der Prachtbau in preu-ßischen Besitz und wurde Kadettenanstalt.

Kulturerbe auf Schloss Plön: Schon der Plöner Herzog Joachim Ernst besaß im 17. Jahrhundert eine augenoptische Sammlung. Heute ist Schloss Plön Heimat der gemeinnützigen Fielmann Akademie.

schloss plön – ein „königlicher lernort“ für den optikernAchwuchs

Marine-Ausbildung für die Söhne des Kaisers

Auch die sechs Söhne von Kaiser Wilhelm II. erhielten hier ab Ende des 19. Jahrhun-derts ihre Ausbildung. In der Nachkriegs-zeit diente das Gebäude bis 2001 als staat-liches Internat. 2002 erwarb der Unternehmer Günther Fiel-mann das Schloss vom Land Schleswig-Hol-stein für die Fielmann Akademie. Heute er-strahlt Schloss Plön in neuem Glanz und hat sich als renommierte Ausbildungs- und Schu-lungsstätte für den Optikernachwuchs weit über das Land hinaus einen Namen gemacht.

TEXT Joachim Welding

FOTOS Fielmann

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COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN

Mehr Infos zur Ausbildung bei Fielmann

gibt‘s unter der kostenlosen Service-Nummer:

0800/2223344 oder

per E-Mail [email protected]

www.fielmann.de/unternehmen/karriere/

ausbildung/

www.fielmann-akademie.com

GUT ZU

WIS

SEN

A U S B I L D U N G S I N FO S • BEWIRB DICH •

Melanie Brandt (23) ist im 2. Ausbil-dungsjahr zur Augenoptikerin bei Fiel-mann im Supercenter in Kiel.

„Der Wunsch, den Beruf des Augenoptikers zu ergreifen, entwickelte sich bei mir nach dem Abbruch meines Lehramtsstudiums. Außerdem ist es ein Beruf, der Handwerk-liches und Kaufmännisches optimal ver-bindet. Dazu kommt der intensive Kontakt zum Kunden, was mir sehr gut gefällt. Mei-ne Familie war begeistert und fand, dass dieser Beruf richtig gut zu mir passt. Die Hauptaufgabe dieses Berufes besteht ja da-rin, für den Kunden eine typgerechte Brille auszusuchen und die für ihn optimalen Glä-ser auszuwählen. Im Betrieb werden wir so-wohl handwerklich geschult, als auch in der Kundenberatung unterwiesen. In der Be-rufsschule erhalten wir den theoretischen Hintergrund und werden darüber hinaus zusätzich handwerklich geschult. Wer sich für diesen Beruf interessiert, sollte Spaß am Kontakt mit Kunden haben und handwerk-liches Geschick mitbringen. In meiner Frei-zeit bin ich auch kreativ: Ich habe Spaß am Nähen und Stricken und tanze sehr gern.“

Morten Hahlbrock (23) ist im 3. Ausbil-dungsjahr zum Augenoptiker bei Fiel-mann im Supercenter in Lübeck.

„Ich bin durch Recherchen auf den Beruf des Augenoptikers gekommen. Er beinhal-tet sehr viele Dinge, die mir Spaß machen, wie der ausgeprägte Kontakt zum Kunden, handwerkliche Tätigkeiten sowie Büroar-beiten. Meine Familie und mein Freundes-kreis reagierten sehr positiv auf meinen Berufswunsch, auch weil der Augenoptiker ein angesehener und interessanter Beruf ist. Bei Fielmann ist die Ausbildung so ge-staltet, dass man je nach Ausbildungsstand alle zur Augenoptik gehörenden Bereiche durchläuft. Der Schwerpunkt liegt dabei in der Praxis. Die Berufsschule findet im-mer im Blockunterricht statt und ist sehr vielseitig. Ein gewisses Verständnis in den Bereichen der Physik und Mathematik sollte vorhanden sein. Wer Interesse an einer ab-wechslungsreichen Tätigkeit und Spaß am Beraten und Verkaufen hat, dazu noch gern handwerklich arbeitet, ist in diesem Beruf genau richtig.“

I n besonders schöner Höhenlage di-rekt am Plöner See liegt die Per-le Schleswig-Holsteins: das Plöner

Schloss. Mitten in den Wirren des Drei-ßigjährigen Krieges wurde es im Stil der Renaissance vom Plöner Herzog Joachim Ernst erbaut. Dieser besaß bereits bedeu-tende augenoptische Schriften in seiner Fürstenbibliothek und beschäftigte sich mit der Geräte- und Brillenoptik.

Ab 1840 wurde das dreiflüglige Schloss Som-merresidenz des dänischen Königs Christian VIII. Er ist verantwortlich für den weißen Anstrich, die typische Farbe der dänischen Schlösser. Nach dem deutsch-dänischen Krieg von 1864 kam der Prachtbau in preu-ßischen Besitz und wurde Kadettenanstalt.

Kulturerbe auf Schloss Plön: Schon der Plöner Herzog Joachim Ernst besaß im 17. Jahrhundert eine augenoptische Sammlung. Heute ist Schloss Plön Heimat der gemeinnützigen Fielmann Akademie.

schloss plön – ein „königlicher lernort“ für den optikernAchwuchs

Marine-Ausbildung für die Söhne des Kaisers

Auch die sechs Söhne von Kaiser Wilhelm II. erhielten hier ab Ende des 19. Jahrhun-derts ihre Ausbildung. In der Nachkriegs-zeit diente das Gebäude bis 2001 als staat-liches Internat. 2002 erwarb der Unternehmer Günther Fiel-mann das Schloss vom Land Schleswig-Hol-stein für die Fielmann Akademie. Heute er-strahlt Schloss Plön in neuem Glanz und hat sich als renommierte Ausbildungs- und Schu-lungsstätte für den Optikernachwuchs weit über das Land hinaus einen Namen gemacht.

TEXT Joachim Welding

FOTOS Fielmann

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GERECHTIGKEIT GERECHNET

Interview mit Alexander Kraft, Michael Herold und Erich Klinkowski vom Bildungszentrum der Steuerverwaltung in Malente

Alexander Kraft (li.o.), Michael Herold (re.o.), Erich Klinkowski (li.u.), ME2BE Redakteure Katharina Grzeca und Joachim Welding (re.u.)

Wie sind Sie ganz persönlich zur Finanz-verwaltung gekommen?KRAFT: Ich war in meinem ersten Beruf als Rechtsanwalt tätig. Dann bin ich auf die Ar-beit in der Finanzverwaltung im Bildungs-zentrum aufmerksam geworden. Ich hatte erfahren, dass hier Teamarbeit ganz groß geschrieben wird – und das hat mich be-sonders angesprochen. Im Team gemeinsam konstruktiv zu arbeiten, ist für mich eine echte Bereicherung des Arbeitsalltags. Heu-te leite ich das BIZSteuer in Malente und bin damit Teil eines großartigen Teams. HEROLD: Eigentlich wollte ich Lehrer wer-den. Ich hatte schon einen Studienplatz, aber gleichzeitig hatte ich mich beim Fi-nanzamt beworben. Und da sagte mir der Ausbildungsleiter: „Mit etwas Glück können sie bei uns auch Lehrer werden.“ Ich habe zunächst einige Zeit im Finanzamt gearbei-tet und bin dann tatsächlich Lehrer gewor-den. KLINKOWSKI: Die Entscheidung, zur Steuer-verwaltung zu gehen, ist von meinen Eltern beeinflusst worden. Ich war damals 15 Jahre und habe eine zweijährige Ausbildung beim Finanzamt begonnen – und habe es bis heu-te nicht bereut. Im BIZ bin ich für die Aus-bildungsorganisation zuständig.

Warum hat Sie der Beruf angesprochen?KRAFT: Ich finde es wichtig, daran mitzuar-

beiten, dass unser Steuersystem ein Stück weit gerechter wird. Das ist ganz wichtig, damit die Bürger es akzeptieren können.HEROLD: Der Gedanke, für die Allgemeinheit zu arbeiten, hat mich überzeugt. Denn es ist ein Dienst an der Gesellschaft, der allen in unserem Land zugutekommt.

Welche Qualifikationen und Fähigkeiten sollte ein Bewerber heute mitbringen?KRAFT: Eine bedeutende Eigenschaft ist sprachliches Ausdrucksvermögen. Weil es darum geht, dem Steuerbürger verständlich zu erklären, wie seine Steuern erhoben wer-den. Außerdem ist ein gutes Einfühlungs-vermögen wichtig – sowohl in die Situation des Steuerbürgers als auch gegenüber den Kollegen im Team.

Viele denken ja, die Arbeit mit Steuern hat mit komplizierten Rechenmethoden zu tun. Wie wichtig ist Mathe?KRAFT: Ein Gespür für Zahlen ist hilfreich, insbesondere, wenn man mit der Buchfüh-rung eines Unternehmens zu tun hat. Für einen Finanzwirt sind logisches Denken und ein gutes Abstraktionsvermögen außerdem wichtig, um die Steuergesetze auch tatsäch-lich anwenden zu können.

Sollte ein Azubi auch juristisches Interes-se oder Kenntnisse mitbringen?

KLINKOWSKI: Alles, was man an juristi-schem Rüstzeug braucht, lernt man hier im BIZ. Das Interesse an Sprache ist wichtig, um die Inhalte der Gesetze zu erfassen. Aber wie man mit ihnen umgeht, lernen die Anwärter hier. Wichtig ist, dass ich die Tex-te, die ich lese, auch begreife.

Menschliche und kommunikative Fähig-keiten sollten Bewerber sicher auch mit-bringen, oder?KRAFT: Grundsätzlich bringen alle Anwärter zwischenmenschliche Kompetenz mit. Dar-über hinaus haben wir im BIZ Angebote zur Entwicklung kommunikativer Fähigkeiten. Aber auch zu Konfliktfähigkeit. Das spielt eine wichtige Rolle, weil der Steuerpflichti-ge und der Finanzbeamte nicht immer einer Meinung sind. In solchen Fällen ist es wich-tig, die Gesetzeslage zu erklären und unter Umständen einen Kompromiss zu finden, den der Steuerbürger nachvollziehen kann.

Wie stellt die Akademie das hohe Niveau der Ausbildung sicher?KRAFT: Im BIZ haben wir hauptamtliche Lehrkräfte beschäftigt. Vor ihrer Tätig-keit waren sie erfolgreiche Praktiker in den Finanzämtern und in bestimmten Bereichen Experten. Wir bilden die Lehr-kräfte ständig fort, sodass sie auch die pädagogischen Fertigkeiten besitzen,

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GERECHTIGKEIT GERECHNET

Interview mit Alexander Kraft, Michael Herold und Erich Klinkowski vom Bildungszentrum der Steuerverwaltung in Malente

Alexander Kraft (li.o.), Michael Herold (re.o.), Erich Klinkowski (li.u.), ME2BE Redakteure Katharina Grzeca und Joachim Welding (re.u.)

Wie sind Sie ganz persönlich zur Finanz-verwaltung gekommen?KRAFT: Ich war in meinem ersten Beruf als Rechtsanwalt tätig. Dann bin ich auf die Ar-beit in der Finanzverwaltung im Bildungs-zentrum aufmerksam geworden. Ich hatte erfahren, dass hier Teamarbeit ganz groß geschrieben wird – und das hat mich be-sonders angesprochen. Im Team gemeinsam konstruktiv zu arbeiten, ist für mich eine echte Bereicherung des Arbeitsalltags. Heu-te leite ich das BIZSteuer in Malente und bin damit Teil eines großartigen Teams. HEROLD: Eigentlich wollte ich Lehrer wer-den. Ich hatte schon einen Studienplatz, aber gleichzeitig hatte ich mich beim Fi-nanzamt beworben. Und da sagte mir der Ausbildungsleiter: „Mit etwas Glück können sie bei uns auch Lehrer werden.“ Ich habe zunächst einige Zeit im Finanzamt gearbei-tet und bin dann tatsächlich Lehrer gewor-den. KLINKOWSKI: Die Entscheidung, zur Steuer-verwaltung zu gehen, ist von meinen Eltern beeinflusst worden. Ich war damals 15 Jahre und habe eine zweijährige Ausbildung beim Finanzamt begonnen – und habe es bis heu-te nicht bereut. Im BIZ bin ich für die Aus-bildungsorganisation zuständig.

Warum hat Sie der Beruf angesprochen?KRAFT: Ich finde es wichtig, daran mitzuar-

beiten, dass unser Steuersystem ein Stück weit gerechter wird. Das ist ganz wichtig, damit die Bürger es akzeptieren können.HEROLD: Der Gedanke, für die Allgemeinheit zu arbeiten, hat mich überzeugt. Denn es ist ein Dienst an der Gesellschaft, der allen in unserem Land zugutekommt.

Welche Qualifikationen und Fähigkeiten sollte ein Bewerber heute mitbringen?KRAFT: Eine bedeutende Eigenschaft ist sprachliches Ausdrucksvermögen. Weil es darum geht, dem Steuerbürger verständlich zu erklären, wie seine Steuern erhoben wer-den. Außerdem ist ein gutes Einfühlungs-vermögen wichtig – sowohl in die Situation des Steuerbürgers als auch gegenüber den Kollegen im Team.

Viele denken ja, die Arbeit mit Steuern hat mit komplizierten Rechenmethoden zu tun. Wie wichtig ist Mathe?KRAFT: Ein Gespür für Zahlen ist hilfreich, insbesondere, wenn man mit der Buchfüh-rung eines Unternehmens zu tun hat. Für einen Finanzwirt sind logisches Denken und ein gutes Abstraktionsvermögen außerdem wichtig, um die Steuergesetze auch tatsäch-lich anwenden zu können.

Sollte ein Azubi auch juristisches Interes-se oder Kenntnisse mitbringen?

KLINKOWSKI: Alles, was man an juristi-schem Rüstzeug braucht, lernt man hier im BIZ. Das Interesse an Sprache ist wichtig, um die Inhalte der Gesetze zu erfassen. Aber wie man mit ihnen umgeht, lernen die Anwärter hier. Wichtig ist, dass ich die Tex-te, die ich lese, auch begreife.

Menschliche und kommunikative Fähig-keiten sollten Bewerber sicher auch mit-bringen, oder?KRAFT: Grundsätzlich bringen alle Anwärter zwischenmenschliche Kompetenz mit. Dar-über hinaus haben wir im BIZ Angebote zur Entwicklung kommunikativer Fähigkeiten. Aber auch zu Konfliktfähigkeit. Das spielt eine wichtige Rolle, weil der Steuerpflichti-ge und der Finanzbeamte nicht immer einer Meinung sind. In solchen Fällen ist es wich-tig, die Gesetzeslage zu erklären und unter Umständen einen Kompromiss zu finden, den der Steuerbürger nachvollziehen kann.

Wie stellt die Akademie das hohe Niveau der Ausbildung sicher?KRAFT: Im BIZ haben wir hauptamtliche Lehrkräfte beschäftigt. Vor ihrer Tätig-keit waren sie erfolgreiche Praktiker in den Finanzämtern und in bestimmten Bereichen Experten. Wir bilden die Lehr-kräfte ständig fort, sodass sie auch die pädagogischen Fertigkeiten besitzen,

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um die Inhalte an die Azubis zu vermit-teln. Daneben verfügen wir über einen großen Stamm nebenamtlicher Lehrkräfte. Das sind Praktiker aus den Finanzämtern, die ihr Expertenwissen weitergeben. Das al-les steht unter der großen Überschrift „Ler-nen von den Besten“.

Es verändert sich ja laufend etwas im Steuerrecht. Was heißt das für die Finanz-beamten?HEROLD: Lebenslanges Lernen ist eine Ein-stellung, die wir den Anwärtern schon von Anfang an mitgeben. Dafür machen wir den Mitarbeitern auch nach dem Abschluss der Ausbildung Fortbildungsangebote. Aber die Bereitschaft, sich ständig auf dem Laufen-den zu halten, muss da sein. Der Bürger hat Anspruch darauf, dass er im Finanzamt auf kompetente Mitarbeiter trifft.

Ist die Einstellung, sich ständig weiter-zubilden, auch hilfreich, wenn ich in der Finanzverwaltung Karriere machen will?KRAFT: Wir machen Mitarbeitern in den Fi-nanzämtern das Angebot, sich dienstlich weiterzuentwickeln. Es gibt Lehrgänge für Spezialisierungen. Sie ermöglichen bei-spielsweise, im Außendienst in die Unter-nehmen zu gehen, um dort Steuerprüfun-gen durchzuführen. Das erfordert besondere Qualifikationen.

Haben die Finanzwirte auch die Chance, die gehobene Ausbildung zum Diplom- Finanzwirt anzuschließen, also ein duales Studium? KRAFT: Ja, wir bieten besonders befähigten Kollegen an, nach einiger Zeit der Tätigkeit in der Finanzamtspraxis ein Studium an der Verwaltungsfachhochschule in Altenholz aufzunehmen und so voranzukommen.

Welche Möglichkeiten stehen dem Absolventen später offen?

KLINKOWSKI: Wir haben ein breites Einsatzfeld. Etwa bei der Rechtsbehelfsstelle, wir haben die Außendienste bei den betrieblichen Steuerprü-fungen, aber auch bei der Steuerfahndung – das ist so-zusagen die Kripo der Finanz-verwaltung, die in Fällen von Steuerkriminalität im Einsatz ist. Es ist auch möglich, in den Finanzämtern Führungspositi-onen zu übernehmen. Der Weg dahin ist sehr vielfältig. Vom Azubi zum Chef – auch das kann eine Chance sein, einen Karriereweg zu gehen. Nicht immer muss es das Jurastudi-um sein, um eine Führungspo-sition zu bekommen.

Mit welchen Argumenten würden Sie bei Jugendlichen für die Arbeit im Finanzamt werben?

HEROLD: Wenn ihr Lust habt, etwas zu tun, was euch und die Gesellschaft weiterbringt, seid ihr in der Steuerverwaltung richtig. Denn das Berufsbild ist ja sehr vielfältig. Man kann in der klassischen Arbeit der Ver-anlagung, also der Arbeit mit den Steuer-bescheiden für die Bürger, tätig sein, aber auch als Ausbilder für den Berufsnachwuchs in den Ämtern arbeiten. Und man kann im Außendienst tätig sein, wo man mit vielen Menschen zu tun hat. Die Verwaltung ist sehr breit aufgestellt.

Warum ist es überhaupt wichtig, dass die Bürger und Unternehmen Steuern zahlen?KRAFT: Wenn jemand fragt, warum man Steuerbeamter werden soll – ich würde sagen: Weil es Sinn macht! Denn unsere Gesellschaft ist davon abhängig, dass sie Mittel zu Verfügung hat, um unser Land zu gestalten und dafür zu sorgen, dass alle Menschen gleich gute Rahmenbedingungen haben. Das beginnt mit den Straßen, die der Staat in Schuss halten muss, und den Kin-dergärten, die es Familien ermöglichen, Be-ruf und Familie zu vereinbaren. Und es geht weiter über Schulbildung für alle bis hin zur Berufsausbildung und zu den Hochschulen – das alles kann ein Staat nur anbieten, wenn er Steuern erhebt. Und jeder Steuerbeamte wirkt daran mit!

Und was sagen Sie zum Klischee des drö-gen Finanzbeamten?HEROLD: Wir sitzen nicht im Pullunder mit Ärmelschonern in muffigen Büros – das gibt es einfach nicht mehr. In den Finanzämtern herrscht eine sehr zugewandte, kollegiale und freundliche Atmosphäre. Die Kollegen stehen alle mitten im Leben. Auch unsere Azubis spiegeln das wider: Das sind alles tolle junge Leute, die sehr neugierig und aufgeschlossen sind – Leute, die auch Dinge kritisch hinterfragen.

INTERVIEW Joachim Welding und Katharina Grzeca

FOTOS Michael Ruff

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um die Inhalte an die Azubis zu vermit-teln. Daneben verfügen wir über einen großen Stamm nebenamtlicher Lehrkräfte. Das sind Praktiker aus den Finanzämtern, die ihr Expertenwissen weitergeben. Das al-les steht unter der großen Überschrift „Ler-nen von den Besten“.

Es verändert sich ja laufend etwas im Steuerrecht. Was heißt das für die Finanz-beamten?HEROLD: Lebenslanges Lernen ist eine Ein-stellung, die wir den Anwärtern schon von Anfang an mitgeben. Dafür machen wir den Mitarbeitern auch nach dem Abschluss der Ausbildung Fortbildungsangebote. Aber die Bereitschaft, sich ständig auf dem Laufen-den zu halten, muss da sein. Der Bürger hat Anspruch darauf, dass er im Finanzamt auf kompetente Mitarbeiter trifft.

Ist die Einstellung, sich ständig weiter-zubilden, auch hilfreich, wenn ich in der Finanzverwaltung Karriere machen will?KRAFT: Wir machen Mitarbeitern in den Fi-nanzämtern das Angebot, sich dienstlich weiterzuentwickeln. Es gibt Lehrgänge für Spezialisierungen. Sie ermöglichen bei-spielsweise, im Außendienst in die Unter-nehmen zu gehen, um dort Steuerprüfun-gen durchzuführen. Das erfordert besondere Qualifikationen.

Haben die Finanzwirte auch die Chance, die gehobene Ausbildung zum Diplom- Finanzwirt anzuschließen, also ein duales Studium? KRAFT: Ja, wir bieten besonders befähigten Kollegen an, nach einiger Zeit der Tätigkeit in der Finanzamtspraxis ein Studium an der Verwaltungsfachhochschule in Altenholz aufzunehmen und so voranzukommen.

Welche Möglichkeiten stehen dem Absolventen später offen?

KLINKOWSKI: Wir haben ein breites Einsatzfeld. Etwa bei der Rechtsbehelfsstelle, wir haben die Außendienste bei den betrieblichen Steuerprü-fungen, aber auch bei der Steuerfahndung – das ist so-zusagen die Kripo der Finanz-verwaltung, die in Fällen von Steuerkriminalität im Einsatz ist. Es ist auch möglich, in den Finanzämtern Führungspositi-onen zu übernehmen. Der Weg dahin ist sehr vielfältig. Vom Azubi zum Chef – auch das kann eine Chance sein, einen Karriereweg zu gehen. Nicht immer muss es das Jurastudi-um sein, um eine Führungspo-sition zu bekommen.

Mit welchen Argumenten würden Sie bei Jugendlichen für die Arbeit im Finanzamt werben?

HEROLD: Wenn ihr Lust habt, etwas zu tun, was euch und die Gesellschaft weiterbringt, seid ihr in der Steuerverwaltung richtig. Denn das Berufsbild ist ja sehr vielfältig. Man kann in der klassischen Arbeit der Ver-anlagung, also der Arbeit mit den Steuer-bescheiden für die Bürger, tätig sein, aber auch als Ausbilder für den Berufsnachwuchs in den Ämtern arbeiten. Und man kann im Außendienst tätig sein, wo man mit vielen Menschen zu tun hat. Die Verwaltung ist sehr breit aufgestellt.

Warum ist es überhaupt wichtig, dass die Bürger und Unternehmen Steuern zahlen?KRAFT: Wenn jemand fragt, warum man Steuerbeamter werden soll – ich würde sagen: Weil es Sinn macht! Denn unsere Gesellschaft ist davon abhängig, dass sie Mittel zu Verfügung hat, um unser Land zu gestalten und dafür zu sorgen, dass alle Menschen gleich gute Rahmenbedingungen haben. Das beginnt mit den Straßen, die der Staat in Schuss halten muss, und den Kin-dergärten, die es Familien ermöglichen, Be-ruf und Familie zu vereinbaren. Und es geht weiter über Schulbildung für alle bis hin zur Berufsausbildung und zu den Hochschulen – das alles kann ein Staat nur anbieten, wenn er Steuern erhebt. Und jeder Steuerbeamte wirkt daran mit!

Und was sagen Sie zum Klischee des drö-gen Finanzbeamten?HEROLD: Wir sitzen nicht im Pullunder mit Ärmelschonern in muffigen Büros – das gibt es einfach nicht mehr. In den Finanzämtern herrscht eine sehr zugewandte, kollegiale und freundliche Atmosphäre. Die Kollegen stehen alle mitten im Leben. Auch unsere Azubis spiegeln das wider: Das sind alles tolle junge Leute, die sehr neugierig und aufgeschlossen sind – Leute, die auch Dinge kritisch hinterfragen.

INTERVIEW Joachim Welding und Katharina Grzeca

FOTOS Michael Ruff

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LERNEN, WO ANDERE URLAUB MACHEN

Das Bildungszentrum in Malente bereitet Steueranwärter/-innen auf ihr Berufsleben vor

W ie ein Grand Hotel mutet das Bildungszentrum der Finanzver-waltung (BIZSteuer) in Malente

direkt am Ufer des Kellersees an: Von den Balkonen des schuleigenen Internats wei-tet sich der Blick über die Holsteinische Schweiz. Hier trifft das Motto wirklich zu: „Lernen, wo andere Urlaub machen.“ An diesem idyllischen Ort bildet das Land Schleswig-Holstein Finanzwirte und Fi-nanzwirtinnen für die 17 Finanzämter aus.

Die theoretische Ausbildung im BIZSteuer gehört zur zweijährigen dualen Ausbildung der Azubis, die intern Steueranwärter/-in-nen genannt werden. Neben den praxis-bezogenen Ausbildungsabschnitten im Fi-nanzamt kommen alle Nachwuchskräfte in mehreren Blöcken zur Theorie-Ausbildung

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nach Malente. Sie wohnen dafür insgesamt acht Monate im Internat des Bildungszen-trums, wo sie die Grundlagen des Steuer-rechts lernen. Während der verbleibenden 16 Monate werden die Auszubildenden wohnortnah in den 17 schleswig-holstei-nischen Finanzämtern auf die Berufspraxis vorbereitet.

Vom „Hotel Holsteinische Schweiz“ zur LandesfinanzschuleEs ist dabei kein Zufall, dass das BIZ ein wenig wie ein Hotel wirkt: 1885 wurde das Gebäude als „Hotel Holsteinische Schweiz“ errichtet. Seit 1966 beherbergt es die Lan-desfinanzschule, 2003 kam das Aus- und Fortbildungsreferat der damaligen Ober-finanzdirektion hinzu – die Einrichtung wurde zum Bildungszentrum der Steuerver-

waltung weiterentwickelt. Seit 1966 sind im Bildungszentrum über 5.500 Nachwuchs-kräfte ausgebildet und über 45.000 Mitar-beiter der Finanzämter fortgebildet worden. Bis zum 50. Jubiläum im Jahr 2016 wird das BIZ fit gemacht für die Zukunft: Das Land investiert in die Einrichtung neuer IT-Lehr-säle, einen behindertengerechten Zugang, die Fassadensanierung und den Bau weite-rer Unterkünfte. Auch die rund 150 angehenden Diplom- Finanzwirte, die ein 21-monatiges Studium an der Fachhochschule für Verwaltung und Dienstleistung in Altenholz absolvieren, kommen für berufspraktische Seminare re-gelmäßig ans BIZ. Außerdem organisiert das 20-köpfige Team um BIZ-Leiter Alexander Kraft die gesamte Fortbildung für die rund 4.300 Bediensteten der Steuerverwaltung in Schleswig-Holstein.

„Die Finanzverwaltung braucht gut ausge-bildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, damit die Steuergelder gleichmäßig und gerecht eingenommen werden können. Das Bildungszentrum vermittelt dafür das nötige Handwerkszeug und bietet ein Fo-rum zum Erfahrungsaustausch“, sagte Fi-nanzministerin Monika Heinold bei einem Besuch im BIZ. Das Land investiere durch die Modernisierung des Bildungszentrums

in die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Finanzverwaltung. „Wir bilden die jungen Anwärterinnen und Anwärter aus, die wir für die Zukunft dringend brauchen.“

Wer einen mittleren Schulabschluss an-strebt, sollte sich die Ausbildung zum/zur Finanzwirt/Finanzwirtin mal näher ansehen: Die zweijährige duale Ausbildung ist an-spruchsvoll. Sie erfolgt im Wechsel zwischen Praxisabschnitten am Heimatfinanzamt und Theorieblöcken am BIZ Steuer in Malente. „Langeweile sieht anders aus! Finanzämter sind heute moderne Dienstleistungsunter-nehmen und bieten abwechslungsreiche Auf-gabengebiete im Innen- und Außendienst“, betont BIZ-Leiter Alexander Kraft. „Wer beim Finanzamt arbeitet, leistet einen Beitrag zur Gerechtigkeit in unserem Land. Denn Finanz-beamte setzen sich tagtäglich dafür ein, dass die Steuergelder eingenommen werden, mit denen wichtige gemeinschaftliche Aufgaben bezahlt werden können – Kindergärten und Schulen, die Polizei und die Feuerwehr, Stra-ßenbau und vieles andere mehr.“

Leidenschaft für Menschen und ZahlenWer im Bewerbungsverfahren ausgewählt wird, kann mit überdurchschnittlich hohen Bezügen während der Ausbildung sowie ei-ner großen Übernahmesicherheit nach der Abschlussprüfung rechnen. Als Beamter oder Beamtin genießen die Mitarbeiter wäh-rend ihres Berufslebens eine hohe Arbeits-platzsicherheit. In dieser Zeit müssen sie sich auf lebenslanges Lernen einstellen. Bei den Weiterbildungsseminaren gibt es häu-figer mal ein Wiedersehen mit dem ehema-ligen „Hotel Holsteinische Schweiz“ – dem BIZ Steuer am Kellersee in Malente.

TEXT Joachim Welding FOTOS Michael Ruff, BIZ Steuer

„Die Finanzverwaltung braucht gut ausgebildete

Mitarbeiter“

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LERNEN, WO ANDERE URLAUB MACHEN

Das Bildungszentrum in Malente bereitet Steueranwärter/-innen auf ihr Berufsleben vor

W ie ein Grand Hotel mutet das Bildungszentrum der Finanzver-waltung (BIZSteuer) in Malente

direkt am Ufer des Kellersees an: Von den Balkonen des schuleigenen Internats wei-tet sich der Blick über die Holsteinische Schweiz. Hier trifft das Motto wirklich zu: „Lernen, wo andere Urlaub machen.“ An diesem idyllischen Ort bildet das Land Schleswig-Holstein Finanzwirte und Fi-nanzwirtinnen für die 17 Finanzämter aus.

Die theoretische Ausbildung im BIZSteuer gehört zur zweijährigen dualen Ausbildung der Azubis, die intern Steueranwärter/-in-nen genannt werden. Neben den praxis-bezogenen Ausbildungsabschnitten im Fi-nanzamt kommen alle Nachwuchskräfte in mehreren Blöcken zur Theorie-Ausbildung

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nach Malente. Sie wohnen dafür insgesamt acht Monate im Internat des Bildungszen-trums, wo sie die Grundlagen des Steuer-rechts lernen. Während der verbleibenden 16 Monate werden die Auszubildenden wohnortnah in den 17 schleswig-holstei-nischen Finanzämtern auf die Berufspraxis vorbereitet.

Vom „Hotel Holsteinische Schweiz“ zur LandesfinanzschuleEs ist dabei kein Zufall, dass das BIZ ein wenig wie ein Hotel wirkt: 1885 wurde das Gebäude als „Hotel Holsteinische Schweiz“ errichtet. Seit 1966 beherbergt es die Lan-desfinanzschule, 2003 kam das Aus- und Fortbildungsreferat der damaligen Ober-finanzdirektion hinzu – die Einrichtung wurde zum Bildungszentrum der Steuerver-

waltung weiterentwickelt. Seit 1966 sind im Bildungszentrum über 5.500 Nachwuchs-kräfte ausgebildet und über 45.000 Mitar-beiter der Finanzämter fortgebildet worden. Bis zum 50. Jubiläum im Jahr 2016 wird das BIZ fit gemacht für die Zukunft: Das Land investiert in die Einrichtung neuer IT-Lehr-säle, einen behindertengerechten Zugang, die Fassadensanierung und den Bau weite-rer Unterkünfte. Auch die rund 150 angehenden Diplom- Finanzwirte, die ein 21-monatiges Studium an der Fachhochschule für Verwaltung und Dienstleistung in Altenholz absolvieren, kommen für berufspraktische Seminare re-gelmäßig ans BIZ. Außerdem organisiert das 20-köpfige Team um BIZ-Leiter Alexander Kraft die gesamte Fortbildung für die rund 4.300 Bediensteten der Steuerverwaltung in Schleswig-Holstein.

„Die Finanzverwaltung braucht gut ausge-bildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, damit die Steuergelder gleichmäßig und gerecht eingenommen werden können. Das Bildungszentrum vermittelt dafür das nötige Handwerkszeug und bietet ein Fo-rum zum Erfahrungsaustausch“, sagte Fi-nanzministerin Monika Heinold bei einem Besuch im BIZ. Das Land investiere durch die Modernisierung des Bildungszentrums

in die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Finanzverwaltung. „Wir bilden die jungen Anwärterinnen und Anwärter aus, die wir für die Zukunft dringend brauchen.“

Wer einen mittleren Schulabschluss an-strebt, sollte sich die Ausbildung zum/zur Finanzwirt/Finanzwirtin mal näher ansehen: Die zweijährige duale Ausbildung ist an-spruchsvoll. Sie erfolgt im Wechsel zwischen Praxisabschnitten am Heimatfinanzamt und Theorieblöcken am BIZ Steuer in Malente. „Langeweile sieht anders aus! Finanzämter sind heute moderne Dienstleistungsunter-nehmen und bieten abwechslungsreiche Auf-gabengebiete im Innen- und Außendienst“, betont BIZ-Leiter Alexander Kraft. „Wer beim Finanzamt arbeitet, leistet einen Beitrag zur Gerechtigkeit in unserem Land. Denn Finanz-beamte setzen sich tagtäglich dafür ein, dass die Steuergelder eingenommen werden, mit denen wichtige gemeinschaftliche Aufgaben bezahlt werden können – Kindergärten und Schulen, die Polizei und die Feuerwehr, Stra-ßenbau und vieles andere mehr.“

Leidenschaft für Menschen und ZahlenWer im Bewerbungsverfahren ausgewählt wird, kann mit überdurchschnittlich hohen Bezügen während der Ausbildung sowie ei-ner großen Übernahmesicherheit nach der Abschlussprüfung rechnen. Als Beamter oder Beamtin genießen die Mitarbeiter wäh-rend ihres Berufslebens eine hohe Arbeits-platzsicherheit. In dieser Zeit müssen sie sich auf lebenslanges Lernen einstellen. Bei den Weiterbildungsseminaren gibt es häu-figer mal ein Wiedersehen mit dem ehema-ligen „Hotel Holsteinische Schweiz“ – dem BIZ Steuer am Kellersee in Malente.

TEXT Joachim Welding FOTOS Michael Ruff, BIZ Steuer

„Die Finanzverwaltung braucht gut ausgebildete

Mitarbeiter“

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Blick hinter die kulissen Ein Rundgang durch das Rathaus von Elmshorn

W er mit wachen Augen durch Elms- horn wandert, der kennt es: das Rathaus. In der Schulstraße 15–

17, unweit der beliebten Einkaufsmeile, steht der Verwaltungssitz der sechstgröß-ten Stadt Schleswig-Holsteins. Aber was geschieht eigentlich in einem Rathaus? Die Aufgaben einer Stadtverwaltung blei-ben Schülerinnen und Schülern meist ver-schlossen. Dabei betrifft die Arbeit der Staatsbediensteten alle Bürgerinnen und

Bürger Elmshorns. Hier ist nicht nur der Arbeitsplatz des Bürgermeisters, seit dem 1. Januar 2014 hat Volker Hatje das Amt inne, sondern auch von 420 Mitarbeiterin-nen und Mitarbeitern, die nicht weniger tun, als Elmshorn am Laufen zu halten. Zwei von ihnen sind Tasja Schönfeld und Franziska Kaufmann. Sie gewähren uns ei-nen exklusiven Blick hinter die Kulissen und beweisen ganz beiläufig, wie vielfäl-tig die Arbeit bei der Stadtverwaltung ist.

Unser Rundgang beginnt im Büro von Ste-fan Labusch. Der Ausbildungsleiter ist der erste Kontakt für angehende Auszubilden-de. Jede Bewerbung, ob zum/zur Verwal-tungsfachangestellten, Bauzeichner/-in oder für das duale Studium Public Admi-nistration, geht über seinen Tisch. Tasja Schönfeld erinnert sich noch genau an ihr Bewerbungsgespräch: „Eigentlich habe ich Angst vor solchen Gesprächen, aber hier habe ich mich sofort wohlgefühlt. Nach etwa drei Minuten war meine Anspannung verflogen und wir haben uns richtig gut un-terhalten.“ Die 26-Jährige hat im Februar ihre Ausbildung zur Verwaltungsfachange-stellten abgeschlossen und wurde gleich übernommen: „Im Moment arbeite ich in der Stadtkasse“, erzählt Tasja. Vor der Aus-bildung in der Verwaltung hat sie bereits eine Lehre zur Zahntechnikerin absolviert und drei Jahre in diesem Beruf gearbeitet: „Die Rahmenbedingungen in meinem ersten Beruf waren wirklich schlecht und die Pro-fitorientiertheit in der freien Wirtschaft hat mir auch nicht gefallen. Deswegen wollte ich mich umorientieren. Meine Schwester machte zu der Zeit ein duales Studium hier in der Verwaltung. Von ihr habe ich stets nur Gutes über die Arbeit gehört und mich schließlich auch beworben. Ich dachte im-mer, Büroarbeit sei nichts für mich und dass der Beruf der Verwaltungsfachangestellten

sehr trocken und langweilig sei. Das Gegen-teil ist aber der Fall. Von Amt zu Amt gibt es unterschiedliche Aufgabenbereiche mit verschiedenen Herausforderungen. Wir ha-ben stets mit Menschen zu tun, denen wir mit unserer Arbeit helfen. Das macht unsere Arbeit aus. Ich habe meine Entscheidung, mich hier zu bewerben, noch keinen Tag bereut.“

Auch Franziska Kaufmann war es wichtig, einen Beruf zu ergreifen, der dem Allge-meinwohl dient: „Ich wollte keine Arbeit haben, die ausschließlich auf die Gewinn-maximierung eines Unternehmens zielt, sondern lieber etwas lernen, was mehreren Menschen zugutekommt.“ Bei einem frei-willigen Schulpraktikum lernte die heute 22-Jährige die Verwaltung kennen und be-warb sich nach dem Abitur für das duale Studium Public Administration. Das erste Jahr des zweijährigen Studiums verbrach-

te die junge Beamtin auf Widerruf an der Fachhochschule für Verwaltung und Dienst-leistung in Altenholz. „Das Studium ist sehr breit angelegt. Rechtswissenschaften bilden den größten Anteil der Studieninhalte, die durch BWL, VWL und Sozialwissenschaf-ten ergänzt werden. Nach dem einjährigen Grundstudium wechseln sich Theoriephasen an der Fachhochschule mit Praxisphasen in der Verwaltung ab. Für jedes Theorietrimes-ter können Wahlmodule aus verschiedenen Disziplinen ausgesucht werden. Ich habe meinen Schwerpunkt im rechtlichen Be-reich gelegt und meine Wahlpflichtmodule dementsprechend gewählt. Im ersten Modul hatte ich Bau- und Umweltrecht, im zwei-ten Ordnungs- und Gefahrenabwehrrecht, für das letzte Modul habe ich mich für So-zialrecht entschieden“, berichtet Franziska. Im Sommer wird sie das duale Studium ab-schließen und im Rathaus ihren Berufsweg beginnen. Das Studium ermöglicht ihr eine Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten in der Verwaltung. „Wir versuchen, die Ausbildung und das duale Studium so praxisnah wie möglich zu gestalten. Die Auszubildenden wechseln alle zwei Monate die Abteilung, die Studenten alle vier Monate“, erzählt Stephan Labusch, „so können sie praktisch überall eingesetzt werden.“ Übrigens wird die Ausbildung auch in Teilzeit angeboten. Diese Qualifizierungs-maßnahme ermöglicht jungen Müttern den Wiedereintritt ins Berufsleben.

„Wir versuchen, die Ausbildung und das duale Studium so

praxisnah wie möglich zu gestalten.“

Ausbildungsleiter Stefan Labusch mit der dualen

Studentin Franziska Kaufmann.

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Blick hinter die kulissen Ein Rundgang durch das Rathaus von Elmshorn

W er mit wachen Augen durch Elms- horn wandert, der kennt es: das Rathaus. In der Schulstraße 15–

17, unweit der beliebten Einkaufsmeile, steht der Verwaltungssitz der sechstgröß-ten Stadt Schleswig-Holsteins. Aber was geschieht eigentlich in einem Rathaus? Die Aufgaben einer Stadtverwaltung blei-ben Schülerinnen und Schülern meist ver-schlossen. Dabei betrifft die Arbeit der Staatsbediensteten alle Bürgerinnen und

Bürger Elmshorns. Hier ist nicht nur der Arbeitsplatz des Bürgermeisters, seit dem 1. Januar 2014 hat Volker Hatje das Amt inne, sondern auch von 420 Mitarbeiterin-nen und Mitarbeitern, die nicht weniger tun, als Elmshorn am Laufen zu halten. Zwei von ihnen sind Tasja Schönfeld und Franziska Kaufmann. Sie gewähren uns ei-nen exklusiven Blick hinter die Kulissen und beweisen ganz beiläufig, wie vielfäl-tig die Arbeit bei der Stadtverwaltung ist.

Unser Rundgang beginnt im Büro von Ste-fan Labusch. Der Ausbildungsleiter ist der erste Kontakt für angehende Auszubilden-de. Jede Bewerbung, ob zum/zur Verwal-tungsfachangestellten, Bauzeichner/-in oder für das duale Studium Public Admi-nistration, geht über seinen Tisch. Tasja Schönfeld erinnert sich noch genau an ihr Bewerbungsgespräch: „Eigentlich habe ich Angst vor solchen Gesprächen, aber hier habe ich mich sofort wohlgefühlt. Nach etwa drei Minuten war meine Anspannung verflogen und wir haben uns richtig gut un-terhalten.“ Die 26-Jährige hat im Februar ihre Ausbildung zur Verwaltungsfachange-stellten abgeschlossen und wurde gleich übernommen: „Im Moment arbeite ich in der Stadtkasse“, erzählt Tasja. Vor der Aus-bildung in der Verwaltung hat sie bereits eine Lehre zur Zahntechnikerin absolviert und drei Jahre in diesem Beruf gearbeitet: „Die Rahmenbedingungen in meinem ersten Beruf waren wirklich schlecht und die Pro-fitorientiertheit in der freien Wirtschaft hat mir auch nicht gefallen. Deswegen wollte ich mich umorientieren. Meine Schwester machte zu der Zeit ein duales Studium hier in der Verwaltung. Von ihr habe ich stets nur Gutes über die Arbeit gehört und mich schließlich auch beworben. Ich dachte im-mer, Büroarbeit sei nichts für mich und dass der Beruf der Verwaltungsfachangestellten

sehr trocken und langweilig sei. Das Gegen-teil ist aber der Fall. Von Amt zu Amt gibt es unterschiedliche Aufgabenbereiche mit verschiedenen Herausforderungen. Wir ha-ben stets mit Menschen zu tun, denen wir mit unserer Arbeit helfen. Das macht unsere Arbeit aus. Ich habe meine Entscheidung, mich hier zu bewerben, noch keinen Tag bereut.“

Auch Franziska Kaufmann war es wichtig, einen Beruf zu ergreifen, der dem Allge-meinwohl dient: „Ich wollte keine Arbeit haben, die ausschließlich auf die Gewinn-maximierung eines Unternehmens zielt, sondern lieber etwas lernen, was mehreren Menschen zugutekommt.“ Bei einem frei-willigen Schulpraktikum lernte die heute 22-Jährige die Verwaltung kennen und be-warb sich nach dem Abitur für das duale Studium Public Administration. Das erste Jahr des zweijährigen Studiums verbrach-

te die junge Beamtin auf Widerruf an der Fachhochschule für Verwaltung und Dienst-leistung in Altenholz. „Das Studium ist sehr breit angelegt. Rechtswissenschaften bilden den größten Anteil der Studieninhalte, die durch BWL, VWL und Sozialwissenschaf-ten ergänzt werden. Nach dem einjährigen Grundstudium wechseln sich Theoriephasen an der Fachhochschule mit Praxisphasen in der Verwaltung ab. Für jedes Theorietrimes-ter können Wahlmodule aus verschiedenen Disziplinen ausgesucht werden. Ich habe meinen Schwerpunkt im rechtlichen Be-reich gelegt und meine Wahlpflichtmodule dementsprechend gewählt. Im ersten Modul hatte ich Bau- und Umweltrecht, im zwei-ten Ordnungs- und Gefahrenabwehrrecht, für das letzte Modul habe ich mich für So-zialrecht entschieden“, berichtet Franziska. Im Sommer wird sie das duale Studium ab-schließen und im Rathaus ihren Berufsweg beginnen. Das Studium ermöglicht ihr eine Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten in der Verwaltung. „Wir versuchen, die Ausbildung und das duale Studium so praxisnah wie möglich zu gestalten. Die Auszubildenden wechseln alle zwei Monate die Abteilung, die Studenten alle vier Monate“, erzählt Stephan Labusch, „so können sie praktisch überall eingesetzt werden.“ Übrigens wird die Ausbildung auch in Teilzeit angeboten. Diese Qualifizierungs-maßnahme ermöglicht jungen Müttern den Wiedereintritt ins Berufsleben.

„Wir versuchen, die Ausbildung und das duale Studium so

praxisnah wie möglich zu gestalten.“

Ausbildungsleiter Stefan Labusch mit der dualen

Studentin Franziska Kaufmann.

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COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN

Das „Weiße Haus“

Vom Personalamt geht unsere Tour weiter zum sogenannten „Weißen Haus“. Dafür verlassen wir das Rathaus und begeben uns auf die andere Straßenseite. 1894 wurde die prachtvolle Villa für den Arzt Dr. Newton Arfsten erbaut. Heute sitzt hier das Standes-amt. „In dem denkmalgeschützten Gebäude werden auch die neuen Auszubildenden

Das Kutscherhaus

Gleich hinter dem „Weißen Haus“ befi ndet sich das Kutscherhaus. Hier sitzt die Pro-jektkoordination für das neue Rathaus. Es soll den 60er-Jahre-Bau in naher Zukunft ersetzten und mehr Platz für die Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung schaffen. Der Neubau soll im Gebiet um den Buttermarkt entstehen. Das steht fest. Wie aus aussehen wird, wer als Architekt dafür

empfangen“, erzählt Tasja, die durch ihre freiwillige Tätigkeit als Jugend- und Ausbil-dungsvertreterin Teil des Empfangskomitees für die angehenden Staatsbediensteten ist. Die Jugend- und Ausbildungsvertretung be-gleitet die Auszubildenden in ihrer ersten Woche durch alle Abteilungen der Stadtver-waltung. „So lernen sie gleich alle Ämter

Das Einwohnermeldeamt

Auf der anderen Seite des Flures befi ndet sich das Einwohnermeldeamt. Wir dürfen Ines Bringmeier kurz bei der Arbeit stören und fragen, was an dieser Stelle passiert? „Wer seinen Personalausweis beantragen oder verlängern möchte, der ist im Einwoh-nermeldeamt an der richtigen Adresse. Wer seinen Wohnsitz an- oder ummelden möch-te, kommt auch zu uns“, erzählt Ines Bring-meier, die auch hier im Rathaus ihre Ausbil-dung gemacht hat. „Im Einwohnermeldeamt gefällt mir der direkte Bürgerkontakt. Je-den Tag erlebt man was anderes.“

und Abteilungen kennen und, was ebenso wichtig ist, ihre Kollegen und Kolleginnen“, sagt Tasja. Für einen regen Austausch unter den Azubis und dualen Studenten werden regelmäßige Treffen veranstaltet, ebenso steht jeden Sommer ein Ausfl ug an.

infrage kommt und welche konkreten Vorgaben der Bau erfüllen muss, wird in der Projektgruppe erarbeitet. Das Elmshorner Rathaus ist nur einer von mehreren Standorten der Elmshor-ner Verwaltung. Der Rest verteilt sich auf das „Weiße Haus“, das Kutscherhaus, die Volkshochschule, den Betriebshof und die Stadtentwässerung.

Das Ordnungsamt

Zurück im Rathaus besuchen wir als Nächs-tes das Ordnungsamt. Es gehört zu den Lieblingsämtern vieler Auszubildender. Sie kümmern sich zum Beispiel um die Sterbe-fälle, stellen Parkausweise aus oder über-prüfen, ob die zahlreichen Baustellen in Elmshorn alle Sicherheitsvorgaben erfüllen. „Besonders spannend ist es, wenn Angehö-rige kürzlich Verstorbener ermittelt werden müssen“, berichtet Tasja. „Manche sind bei-spielsweise im Ausland und daher schwer zu fi nden, da wird die Suche nach ihnen zu spannender Detektivarbeit“, ergänzt Fran-ziska.

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Das „Weiße Haus“

Vom Personalamt geht unsere Tour weiter zum sogenannten „Weißen Haus“. Dafür verlassen wir das Rathaus und begeben uns auf die andere Straßenseite. 1894 wurde die prachtvolle Villa für den Arzt Dr. Newton Arfsten erbaut. Heute sitzt hier das Standes-amt. „In dem denkmalgeschützten Gebäude werden auch die neuen Auszubildenden

Das Kutscherhaus

Gleich hinter dem „Weißen Haus“ befi ndet sich das Kutscherhaus. Hier sitzt die Pro-jektkoordination für das neue Rathaus. Es soll den 60er-Jahre-Bau in naher Zukunft ersetzten und mehr Platz für die Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung schaffen. Der Neubau soll im Gebiet um den Buttermarkt entstehen. Das steht fest. Wie aus aussehen wird, wer als Architekt dafür

empfangen“, erzählt Tasja, die durch ihre freiwillige Tätigkeit als Jugend- und Ausbil-dungsvertreterin Teil des Empfangskomitees für die angehenden Staatsbediensteten ist. Die Jugend- und Ausbildungsvertretung be-gleitet die Auszubildenden in ihrer ersten Woche durch alle Abteilungen der Stadtver-waltung. „So lernen sie gleich alle Ämter

Das Einwohnermeldeamt

Auf der anderen Seite des Flures befi ndet sich das Einwohnermeldeamt. Wir dürfen Ines Bringmeier kurz bei der Arbeit stören und fragen, was an dieser Stelle passiert? „Wer seinen Personalausweis beantragen oder verlängern möchte, der ist im Einwoh-nermeldeamt an der richtigen Adresse. Wer seinen Wohnsitz an- oder ummelden möch-te, kommt auch zu uns“, erzählt Ines Bring-meier, die auch hier im Rathaus ihre Ausbil-dung gemacht hat. „Im Einwohnermeldeamt gefällt mir der direkte Bürgerkontakt. Je-den Tag erlebt man was anderes.“

und Abteilungen kennen und, was ebenso wichtig ist, ihre Kollegen und Kolleginnen“, sagt Tasja. Für einen regen Austausch unter den Azubis und dualen Studenten werden regelmäßige Treffen veranstaltet, ebenso steht jeden Sommer ein Ausfl ug an.

infrage kommt und welche konkreten Vorgaben der Bau erfüllen muss, wird in der Projektgruppe erarbeitet. Das Elmshorner Rathaus ist nur einer von mehreren Standorten der Elmshor-ner Verwaltung. Der Rest verteilt sich auf das „Weiße Haus“, das Kutscherhaus, die Volkshochschule, den Betriebshof und die Stadtentwässerung.

Das Ordnungsamt

Zurück im Rathaus besuchen wir als Nächs-tes das Ordnungsamt. Es gehört zu den Lieblingsämtern vieler Auszubildender. Sie kümmern sich zum Beispiel um die Sterbe-fälle, stellen Parkausweise aus oder über-prüfen, ob die zahlreichen Baustellen in Elmshorn alle Sicherheitsvorgaben erfüllen. „Besonders spannend ist es, wenn Angehö-rige kürzlich Verstorbener ermittelt werden müssen“, berichtet Tasja. „Manche sind bei-spielsweise im Ausland und daher schwer zu fi nden, da wird die Suche nach ihnen zu spannender Detektivarbeit“, ergänzt Fran-ziska.

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GUT ZU

WIS

SEN

A U S B I L D U N G S I N FO S • BEWIRB DICH •

Stadt ElmshornSchulstraße 15–17

25335 Elmshorn

Telefon: 04121/2310

Telefax: 04121/22384

E-Mail: [email protected]

www.elmshorn.de

Stefan Labusch

Telefon: 04121/231 221

E-Mail: [email protected]

Das Gebäudemanagement

Das Gebäudemanagement ist für die städ-tischen Gebäude einschließlich der Au-ßenanlagen zuständig. Hier hat Franziska während einer ihrer Praxisphasen ihrer Ausbilderin Frau Premse zugearbeitet. „Die Bereitstellung öffentlicher Gebäude, zum Beispiel von Schulen, ist die Hauptaufgabe dieses Amtes. Sie werden nutzungsfertig zur Verfügung gestellt, mit Hausmeister-service und Winterdienst. Eine Aufgabe, die Auszubildende und duale Studenten hier übernehmen, ist unter anderem die Rech-nungsprüfung externer Dienstleister. Wir schauen, ob alle Posten der Rechnung auch tatsächlich umgesetzt worden sind“, erzählt Franziska. Frau Premse arbeitet seit zehn Jahren im Gebäudemanagement. „Durch die Betreuung der Schulen gehört auch der Au-ßendienst mit zu diesem Amt. Das macht die Arbeit hier sehr abwechslungsreich“, erzählt sie uns.

Unser Ausfl ug im Elmshorner Rathaus geht zu Ende. Die Arbeit einer Stadtverwaltung ist so vielfältig, dass wir euch nicht alle Ämter der Stadt vorstellen können. Begeis-tert von den zahlreichen Eindrücken und den Menschen, die wir auf unserer kleinen Rundreise im Rathaus kennengelernt ha-ben, sind wir um zwei Erkenntnisse reicher. Erstens: Im Rathaus passiert viel mehr, als es von außen den Anschein macht. Ohne die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier wür-de Elmshorn stillstehen. Und zweitens: Die Stadt ist ein richtig toller Arbeitgeber mit

einer Fülle von Ausbildungsmöglichkeiten für jeden, der mit seiner Arbeit ein Stück weit für eine bessere Stadt sorgen möchte.

Wer sich genauer informieren möchte, fi n-det alle wichtigen Informationen unter www.elmshorn.de oder in der Schulstraße 15–17. Schaut vorbei und macht euch euer eigenes Bild.

TEXT Katharina Grzeca

FOTOS Sebastian Weimar

Bei der VerWAltunG

BEWERBUNGS-SCHLUSS20.09.2015

AUSBILDUNGzum/zur Ver waltungsfachangestell ten zum/zur Bauzeichner/ in

Ihre schriftliche Bewerbung richten Sie bitte an:

Stadt ElmshornDer Bürgermeister Haupt- und RechtsamtPersonalwesen und OrganisationSchulstr. 15-1725335 Elmshorn

Nähere Infos:

Stefan LabuschAusbildungsleiterE-Mail: [email protected]

Bachelor of Ar ts Public Administrat ion/A llgemeine Ver waltung

STUDIUM

trAuM

JOB

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GUT ZU

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25335 Elmshorn

Telefon: 04121/2310

Telefax: 04121/22384

E-Mail: [email protected]

www.elmshorn.de

Stefan Labusch

Telefon: 04121/231 221

E-Mail: [email protected]

Das Gebäudemanagement

Das Gebäudemanagement ist für die städ-tischen Gebäude einschließlich der Au-ßenanlagen zuständig. Hier hat Franziska während einer ihrer Praxisphasen ihrer Ausbilderin Frau Premse zugearbeitet. „Die Bereitstellung öffentlicher Gebäude, zum Beispiel von Schulen, ist die Hauptaufgabe dieses Amtes. Sie werden nutzungsfertig zur Verfügung gestellt, mit Hausmeister-service und Winterdienst. Eine Aufgabe, die Auszubildende und duale Studenten hier übernehmen, ist unter anderem die Rech-nungsprüfung externer Dienstleister. Wir schauen, ob alle Posten der Rechnung auch tatsächlich umgesetzt worden sind“, erzählt Franziska. Frau Premse arbeitet seit zehn Jahren im Gebäudemanagement. „Durch die Betreuung der Schulen gehört auch der Au-ßendienst mit zu diesem Amt. Das macht die Arbeit hier sehr abwechslungsreich“, erzählt sie uns.

Unser Ausfl ug im Elmshorner Rathaus geht zu Ende. Die Arbeit einer Stadtverwaltung ist so vielfältig, dass wir euch nicht alle Ämter der Stadt vorstellen können. Begeis-tert von den zahlreichen Eindrücken und den Menschen, die wir auf unserer kleinen Rundreise im Rathaus kennengelernt ha-ben, sind wir um zwei Erkenntnisse reicher. Erstens: Im Rathaus passiert viel mehr, als es von außen den Anschein macht. Ohne die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier wür-de Elmshorn stillstehen. Und zweitens: Die Stadt ist ein richtig toller Arbeitgeber mit

einer Fülle von Ausbildungsmöglichkeiten für jeden, der mit seiner Arbeit ein Stück weit für eine bessere Stadt sorgen möchte.

Wer sich genauer informieren möchte, fi n-det alle wichtigen Informationen unter www.elmshorn.de oder in der Schulstraße 15–17. Schaut vorbei und macht euch euer eigenes Bild.

TEXT Katharina Grzeca

FOTOS Sebastian Weimar

Bei der VerWAltunG

BEWERBUNGS-SCHLUSS20.09.2015

AUSBILDUNGzum/zur Ver waltungsfachangestell ten zum/zur Bauzeichner/ in

Ihre schriftliche Bewerbung richten Sie bitte an:

Stadt ElmshornDer Bürgermeister Haupt- und RechtsamtPersonalwesen und OrganisationSchulstr. 15-1725335 Elmshorn

Nähere Infos:

Stefan LabuschAusbildungsleiterE-Mail: [email protected]

Bachelor of Ar ts Public Administrat ion/A llgemeine Ver waltung

STUDIUM

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1D ie Ausbildung zur Bankkauffrau und zum Bankkaufmann gilt als einer der beliebtesten Ausbildungsberufe in

Deutschland. 2013 wurden bundesweit 13.269 Ausbildungsverträge abgeschlossen. Das be-deutet Platz 9 auf der Beliebtheitsskala der Azubis.

Mit 240 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, 17.923 Mitgliedern und einer Bilanzsumme von über 1,3 Mrd. Euro (2013) ist die VR Bank Flens-burg-Schleswig eG die größte genossenschaft-liche Bank im Nordwesten Schleswig-Holsteins. Seit vielen Jahren bildet sie mit Erfolg junge Bankkaufleute aus. Zurzeit sind es 21 junge Frauen und Männer, die ihren Beruf in den ins-gesamt fünfzehn Geschäftsstellen und der Zen-trale erlernen. Was ist der Reiz an diesem Beruf, in dem es jeden Tag darum geht, das Geld der Kunden zu verwalten und zu vermehren? Was lernen Bankkaufleute während der Ausbildung? Wie sieht ihr Alltag aus? Wie ist die Atmosphä-re? Und ab wann weiß man eigentlich alles über Finanzen? Die Antworten auf diese Fragen su-chen wir in Schleswig. Dort an der Schlei liegt die Zentrale der VR Bank Flensburg-Schleswig eG. Wir treffen den Auszubildenden Lukas Brüdt, der uns seinen Ausbildungsplatz einmal genau vorstellt.

„Herzlich willkommen in Schleswig“, begrüßt uns der 19-Jährige. „Mein Name ist Lukas und ich bin im dritten Lehrjahr meiner Ausbildung zum Bankkaufmann hier bei der VR Bank in Schleswig. Ich komme aus Silberstedt und habe dort 2012 den Mittleren Schulabschluss auf der Erich-Kästner-Schule gemacht. Nach der Schul-zeit habe ich hier ein Praktikum absolviert, in dem ich zum ersten Mal den Alltag eines Bank-kaufmannes kennenlernen konnte. Zwei Dinge haben mir dabei sofort gefallen: der Kontakt zu den Kunden und die Freundlichkeit der Kolle-ginnen und Kollegen, die mir sofort das Gefühl gaben, zum Team zu gehören.

Von der Schulbank zur Vr bank

Die praktische Ausbildung von Bankkaufleuten beginnt immer im Servicebereich. Am Anfang lernen alle Auszubildenden die Grundlagen des Bankgeschäfts kennen, vor allem den korrek-ten Umgang mit den Bankkunden. Jedes Anlie-gen, jeder Wunsch, jeder Auftrag beginnt mit einer Kommunikation. Das kundenorientierte Gespräch gehört deshalb zu den wichtigsten Aufgaben von Bankkaufleuten. Wer von sich aus ein freundliches, offenes Wesen und gute kommunikative Fähigkeiten mitbringt, ist in unserem Beruf sehr willkommen. In der Ausbil-dung wird von Anfang an großen Wert darauf gelegt, diese Gespräche zu trainieren.

Neben den Kundengesprächen umfassen unsere täglichen Aufgaben im Schalterbereich alle An-liegen zur Kontoführung und zum nationalen Zahlungsverkehr, z.B. Ein- und Auszahlungen, Überweisungen, Lastschriften, Homebanking oder Kontoeröffnungen. Im Schalterbereich kann jeder Kunde wahlweise eine Mitarbeiterin oder einen Mitarbeiter der Bank ansprechen. Für viele Anliegen können Kunden auch den Selbstbedienungsbereich (SB-Bereich) aufsu-chen. Dort stehen Bankautomaten, Kontoaus-zugsdrucker und Überweisungsautomaten zur Verfügung. Die Versorgung des SB-Bereichs ge-hört ebenfalls zu den Aufgaben von Auszubil-denden. Auch das Auffüllen der Bankautomaten mit Geld gehört dazu.

Bankkaufleute sind Teamplayer. Auch wenn wir das persönliche Gespräch mit einem Kun-den oft allein führen, ist die Zusammenarbeit mit Kolleginnen, Kollegen, Auszubildenden und Vorgesetzten von großer Wichtigkeit. In der Ausbildung ist der Austausch untereinander selbstverständlich. Fachlich gesehen ist der per-manente Austausch mit Kollegen und Vorgesetz-ten enorm wichtig. Deshalb begegnen wir uns freundlich und respektvoll. Die Atmosphäre, in der wir unsere Ausbildung absolvieren, ist sehr angenehm und geprägt von Teamgeist und ge-genseitiger Wertschätzung. Vom ersten Tag an.

1

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3

4

5

Das Angebot von Online-

und Telefon-Banking

erfordert Schulungen im

Bereich „Telefonische

Kundenberatung“.

Die Versorgung des SB-Bereichs

gehört zu den täglichen Aufgaben

von Auszubildenden.

Auszubildender Lukas betont:

„Bankkaufleute sind Teamplayer

und stehen im ständigen Dialog

mit Kollegen und Vorgesetzten.“

Die praktische Ausbildung beginnt

im Servicebereich.

In allen Abteilungen steht

den Auszubildenden der

verantwortliche Ausbilder

mit Rat und Tat zur Seite.

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Firmenbesuch bei der VR Bank Flensburg-Schleswig eG

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1D ie Ausbildung zur Bankkauffrau und zum Bankkaufmann gilt als einer der beliebtesten Ausbildungsberufe in

Deutschland. 2013 wurden bundesweit 13.269 Ausbildungsverträge abgeschlossen. Das be-deutet Platz 9 auf der Beliebtheitsskala der Azubis.

Mit 240 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, 17.923 Mitgliedern und einer Bilanzsumme von über 1,3 Mrd. Euro (2013) ist die VR Bank Flens-burg-Schleswig eG die größte genossenschaft-liche Bank im Nordwesten Schleswig-Holsteins. Seit vielen Jahren bildet sie mit Erfolg junge Bankkaufleute aus. Zurzeit sind es 21 junge Frauen und Männer, die ihren Beruf in den ins-gesamt fünfzehn Geschäftsstellen und der Zen-trale erlernen. Was ist der Reiz an diesem Beruf, in dem es jeden Tag darum geht, das Geld der Kunden zu verwalten und zu vermehren? Was lernen Bankkaufleute während der Ausbildung? Wie sieht ihr Alltag aus? Wie ist die Atmosphä-re? Und ab wann weiß man eigentlich alles über Finanzen? Die Antworten auf diese Fragen su-chen wir in Schleswig. Dort an der Schlei liegt die Zentrale der VR Bank Flensburg-Schleswig eG. Wir treffen den Auszubildenden Lukas Brüdt, der uns seinen Ausbildungsplatz einmal genau vorstellt.

„Herzlich willkommen in Schleswig“, begrüßt uns der 19-Jährige. „Mein Name ist Lukas und ich bin im dritten Lehrjahr meiner Ausbildung zum Bankkaufmann hier bei der VR Bank in Schleswig. Ich komme aus Silberstedt und habe dort 2012 den Mittleren Schulabschluss auf der Erich-Kästner-Schule gemacht. Nach der Schul-zeit habe ich hier ein Praktikum absolviert, in dem ich zum ersten Mal den Alltag eines Bank-kaufmannes kennenlernen konnte. Zwei Dinge haben mir dabei sofort gefallen: der Kontakt zu den Kunden und die Freundlichkeit der Kolle-ginnen und Kollegen, die mir sofort das Gefühl gaben, zum Team zu gehören.

Von der Schulbank zur Vr bank

Die praktische Ausbildung von Bankkaufleuten beginnt immer im Servicebereich. Am Anfang lernen alle Auszubildenden die Grundlagen des Bankgeschäfts kennen, vor allem den korrek-ten Umgang mit den Bankkunden. Jedes Anlie-gen, jeder Wunsch, jeder Auftrag beginnt mit einer Kommunikation. Das kundenorientierte Gespräch gehört deshalb zu den wichtigsten Aufgaben von Bankkaufleuten. Wer von sich aus ein freundliches, offenes Wesen und gute kommunikative Fähigkeiten mitbringt, ist in unserem Beruf sehr willkommen. In der Ausbil-dung wird von Anfang an großen Wert darauf gelegt, diese Gespräche zu trainieren.

Neben den Kundengesprächen umfassen unsere täglichen Aufgaben im Schalterbereich alle An-liegen zur Kontoführung und zum nationalen Zahlungsverkehr, z.B. Ein- und Auszahlungen, Überweisungen, Lastschriften, Homebanking oder Kontoeröffnungen. Im Schalterbereich kann jeder Kunde wahlweise eine Mitarbeiterin oder einen Mitarbeiter der Bank ansprechen. Für viele Anliegen können Kunden auch den Selbstbedienungsbereich (SB-Bereich) aufsu-chen. Dort stehen Bankautomaten, Kontoaus-zugsdrucker und Überweisungsautomaten zur Verfügung. Die Versorgung des SB-Bereichs ge-hört ebenfalls zu den Aufgaben von Auszubil-denden. Auch das Auffüllen der Bankautomaten mit Geld gehört dazu.

Bankkaufleute sind Teamplayer. Auch wenn wir das persönliche Gespräch mit einem Kun-den oft allein führen, ist die Zusammenarbeit mit Kolleginnen, Kollegen, Auszubildenden und Vorgesetzten von großer Wichtigkeit. In der Ausbildung ist der Austausch untereinander selbstverständlich. Fachlich gesehen ist der per-manente Austausch mit Kollegen und Vorgesetz-ten enorm wichtig. Deshalb begegnen wir uns freundlich und respektvoll. Die Atmosphäre, in der wir unsere Ausbildung absolvieren, ist sehr angenehm und geprägt von Teamgeist und ge-genseitiger Wertschätzung. Vom ersten Tag an.

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Das Angebot von Online-

und Telefon-Banking

erfordert Schulungen im

Bereich „Telefonische

Kundenberatung“.

Die Versorgung des SB-Bereichs

gehört zu den täglichen Aufgaben

von Auszubildenden.

Auszubildender Lukas betont:

„Bankkaufleute sind Teamplayer

und stehen im ständigen Dialog

mit Kollegen und Vorgesetzten.“

Die praktische Ausbildung beginnt

im Servicebereich.

In allen Abteilungen steht

den Auszubildenden der

verantwortliche Ausbilder

mit Rat und Tat zur Seite.

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8

Neben der theoretischen

Ausbildung in der Berufsschule

werden viele Themenbereiche in

hausinternen STEP-Schulungen

vermittelt.

Entspannung in der Pause.

Der Pausenraum der VR Bank

Flensburg-Schleswig eG steht allen

Bankangestellten zur Verfügung.

4

Das persönliche Kundengespräch

ist eine zentrale Tätigkeit von

Bankkaufleuten.

Viele Bankgeschäfte werden heutzutage telefo-nisch beauftragt. Auch das richtige Telefonieren will gelernt sein. Deshalb steht das telefonische Beratungsgespräch ebenfalls auf dem Ausbil-dungsprogramm. Um ungestört telefonieren zu können, finden telefonische Beratungsgespräche überwiegend in geschlossenen Büros statt. Das Gespräch wird über ein Headset geführt, sodass wir die Hände frei haben, um gleichzeitig am PC die Kontodaten des Kunden zu verfolgen und Aufträge online durchzuführen.

Im Laufe der Ausbildung lernen wir die ver-schiedenen Abteilungen einer Bank kennen. Grundsätzlich unterscheiden Banken die Ge-schäfte von Privat- und Geschäftskunden. So-wohl theoretisch in der Berufsschule als auch praktisch in den Abteilungen erfahren wir Schritt für Schritt, wie Wertpapiergeschäfte,

Kreditgeschäfte, das Controlling und das Rech-nungswesen unserer Bank funktionieren. In jeder Abteilung steht den Auszubildenden eine Person zur Seite, welche für die Ausbildung ver-antwortlich ist. Wir können also jederzeit Fra-gen stellen und so auf eine angenehme Weise lernen, welche Aufgaben jeweils zu bewältigen sind. Ständige Teambesprechungen stehen da-her bei uns auf der Tagesordnung.

Nach der Ausbildung müssen Bankkaufleute selbstständig Beratungsgespräche durchführen können. Ab dem zweiten Ausbildungsjahr wird dies verstärkt geübt. Im Vertriebswettbewerb geht es darum, Kundengespräche zu terminieren und selbst durchzuführen. Dabei ist zum einen die Gesprächsführung wichtig, zum anderen die fachliche Qualifikation. Für alle Angebote unse-rer Bank gibt es schriftliche Unterlagen, die wir

den Kunden zeigen können. Darüber hinaus gilt es, ihre Fragen sorgfältig zu beantworten. Wir lernen dies u.a. mit Unterstützung von Videoauf-zeichnungen. So können wir anschließend un-sere Gesprächsführung analysieren. Diskretion und Vertrauen sind wichtige Eckpfeiler des Bank-geschäfts. Nur, wenn das persönliche Gespräch gelingt und unser Angebot überzeugt, kann ein Vertrauensverhältnis geschaffen werden.

Keine Sorge: Niemand muss schon vor der Aus-bildung alles über Finanzgeschäfte wissen. Das meiste lernen wir in der dreijährigen Ausbil-dung. In den Berufsschulblöcken wird der the-oretische Stoff vermittelt. Das ist ähnlich wie früher in der Schule. Das Wissen wird am Ende in Klausuren abgefragt und mit Punkten beno-tet. Die praktische Ausbildung findet in den Ge-schäftstellen und der Zentrale statt. Zusätzlich gibt es im Laufe der Ausbildung ca. acht hausinterne Schulungen, sogenann-te STEP-Bausteine. Die STEP-Schulungen dau-ern zwischen ein und drei Tagen und finden in VR-Banken in Niebüll, Heide oder Schleswig statt. Neben inhaltlichen Themen, wie Ge-sprächsführung, Geldanlage, Baufinanzierung oder Vermögenswirksame Leistungen, gibt es manchmal Zusatzmodule und ein Abendpro-gramm. Als Zusatzmodul gab es schon mal einen Knigge-Kurs. Als Abendprogrammpunkt haben wir ein Gedächtnistraining absolviert und ei-nen Windpark besucht. Die STEP-Schulungen geben schon ein Beispiel für das, was später den Beruf von Bankkaufleuten ausmachen wird: permanente Weiterbildung!

Die Ausbildung zur Bankkauffrau und zum Bankkaufmann hat viele Vorteile, zum Beispiel tolle Arbeitsbedingungen. Die Höhe der Ausbil-dungsvergütung und die festen Arbeitszeiten sind sehr attraktiv. Darüber hinaus genießen wir in der VR Bank Flensburg-Schleswig eine moderne Ausstattung. In der Zentrale in der Königstraße haben wir einen schönen, hellen Pausenraum im dritten Stock mit Blick auf die Schlei. Und im ‚Africa Room‘ können sich alle Angestellten in ihrer Pause entspannen. Ein-fach in einen Liegesessel fallen lassen, Kopfhö-rer aufsetzen und die Augen zumachen.Vor Kurzem konnten wir übrigens alle ein Handball-Champions-League-Spiel der SG Flens-burg-Handewitt in der Flens-Arena miterleben. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der VR Banken waren eingeladen. Das war eine super Stimmung!

Ende April kommen nun die Abschlussprüfun-gen auf mich zu. Danach werde ich ausgebildeter Bankkaufmann sein und möchte in diesem Beruf weiterarbeiten. Jetzt im dritten Lehrjahr kann ich sagen: Die Ausbildung zum Bankkaufmann ist wirklich toll. Die Welt der Finanzen ist viel-seitig und spannend. Und das Schöne an dem Be-ruf ist, dass wir täglich in Kontakt mit Menschen kommen. Durch die Ausbildung habe ich viel über Geld gelernt. Davon profitiere ich natürlich auch privat. Seitdem ich weiß, was man mit Geld alles machen kann, macht Sparen richtig Spaß.“

TEXT Christian Dorbandt

FOTOS Sebastian Weimar

GUT ZU

WIS

SEN

A U S B I L D U N G S I N FO S • BEWIRB DICH •

Die VR Bank Flensburg-Schleswig eG bietet folgende Ausbildungen an:• Bankkauffrau/-mannDuales Studium:• Bachelor of Arts in Banking and Finance

VR Bank Flensburg-Schleswig eGKönigstraße 1724837 Schleswig+49(0) – 4621/9 70-690+49(0) – 4621/9 [email protected]

Kira Richter (27) ist Ausbildungsleiterin bei der VR Bank Flensburg-Schleswig eG und beantwortet gern alle Fragen rund um die Ausbildung.

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Neben der theoretischen

Ausbildung in der Berufsschule

werden viele Themenbereiche in

hausinternen STEP-Schulungen

vermittelt.

Entspannung in der Pause.

Der Pausenraum der VR Bank

Flensburg-Schleswig eG steht allen

Bankangestellten zur Verfügung.

4

Das persönliche Kundengespräch

ist eine zentrale Tätigkeit von

Bankkaufleuten.

Viele Bankgeschäfte werden heutzutage telefo-nisch beauftragt. Auch das richtige Telefonieren will gelernt sein. Deshalb steht das telefonische Beratungsgespräch ebenfalls auf dem Ausbil-dungsprogramm. Um ungestört telefonieren zu können, finden telefonische Beratungsgespräche überwiegend in geschlossenen Büros statt. Das Gespräch wird über ein Headset geführt, sodass wir die Hände frei haben, um gleichzeitig am PC die Kontodaten des Kunden zu verfolgen und Aufträge online durchzuführen.

Im Laufe der Ausbildung lernen wir die ver-schiedenen Abteilungen einer Bank kennen. Grundsätzlich unterscheiden Banken die Ge-schäfte von Privat- und Geschäftskunden. So-wohl theoretisch in der Berufsschule als auch praktisch in den Abteilungen erfahren wir Schritt für Schritt, wie Wertpapiergeschäfte,

Kreditgeschäfte, das Controlling und das Rech-nungswesen unserer Bank funktionieren. In jeder Abteilung steht den Auszubildenden eine Person zur Seite, welche für die Ausbildung ver-antwortlich ist. Wir können also jederzeit Fra-gen stellen und so auf eine angenehme Weise lernen, welche Aufgaben jeweils zu bewältigen sind. Ständige Teambesprechungen stehen da-her bei uns auf der Tagesordnung.

Nach der Ausbildung müssen Bankkaufleute selbstständig Beratungsgespräche durchführen können. Ab dem zweiten Ausbildungsjahr wird dies verstärkt geübt. Im Vertriebswettbewerb geht es darum, Kundengespräche zu terminieren und selbst durchzuführen. Dabei ist zum einen die Gesprächsführung wichtig, zum anderen die fachliche Qualifikation. Für alle Angebote unse-rer Bank gibt es schriftliche Unterlagen, die wir

den Kunden zeigen können. Darüber hinaus gilt es, ihre Fragen sorgfältig zu beantworten. Wir lernen dies u.a. mit Unterstützung von Videoauf-zeichnungen. So können wir anschließend un-sere Gesprächsführung analysieren. Diskretion und Vertrauen sind wichtige Eckpfeiler des Bank-geschäfts. Nur, wenn das persönliche Gespräch gelingt und unser Angebot überzeugt, kann ein Vertrauensverhältnis geschaffen werden.

Keine Sorge: Niemand muss schon vor der Aus-bildung alles über Finanzgeschäfte wissen. Das meiste lernen wir in der dreijährigen Ausbil-dung. In den Berufsschulblöcken wird der the-oretische Stoff vermittelt. Das ist ähnlich wie früher in der Schule. Das Wissen wird am Ende in Klausuren abgefragt und mit Punkten beno-tet. Die praktische Ausbildung findet in den Ge-schäftstellen und der Zentrale statt. Zusätzlich gibt es im Laufe der Ausbildung ca. acht hausinterne Schulungen, sogenann-te STEP-Bausteine. Die STEP-Schulungen dau-ern zwischen ein und drei Tagen und finden in VR-Banken in Niebüll, Heide oder Schleswig statt. Neben inhaltlichen Themen, wie Ge-sprächsführung, Geldanlage, Baufinanzierung oder Vermögenswirksame Leistungen, gibt es manchmal Zusatzmodule und ein Abendpro-gramm. Als Zusatzmodul gab es schon mal einen Knigge-Kurs. Als Abendprogrammpunkt haben wir ein Gedächtnistraining absolviert und ei-nen Windpark besucht. Die STEP-Schulungen geben schon ein Beispiel für das, was später den Beruf von Bankkaufleuten ausmachen wird: permanente Weiterbildung!

Die Ausbildung zur Bankkauffrau und zum Bankkaufmann hat viele Vorteile, zum Beispiel tolle Arbeitsbedingungen. Die Höhe der Ausbil-dungsvergütung und die festen Arbeitszeiten sind sehr attraktiv. Darüber hinaus genießen wir in der VR Bank Flensburg-Schleswig eine moderne Ausstattung. In der Zentrale in der Königstraße haben wir einen schönen, hellen Pausenraum im dritten Stock mit Blick auf die Schlei. Und im ‚Africa Room‘ können sich alle Angestellten in ihrer Pause entspannen. Ein-fach in einen Liegesessel fallen lassen, Kopfhö-rer aufsetzen und die Augen zumachen.Vor Kurzem konnten wir übrigens alle ein Handball-Champions-League-Spiel der SG Flens-burg-Handewitt in der Flens-Arena miterleben. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der VR Banken waren eingeladen. Das war eine super Stimmung!

Ende April kommen nun die Abschlussprüfun-gen auf mich zu. Danach werde ich ausgebildeter Bankkaufmann sein und möchte in diesem Beruf weiterarbeiten. Jetzt im dritten Lehrjahr kann ich sagen: Die Ausbildung zum Bankkaufmann ist wirklich toll. Die Welt der Finanzen ist viel-seitig und spannend. Und das Schöne an dem Be-ruf ist, dass wir täglich in Kontakt mit Menschen kommen. Durch die Ausbildung habe ich viel über Geld gelernt. Davon profitiere ich natürlich auch privat. Seitdem ich weiß, was man mit Geld alles machen kann, macht Sparen richtig Spaß.“

TEXT Christian Dorbandt

FOTOS Sebastian Weimar

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A U S B I L D U N G S I N FO S • BEWIRB DICH •

Die VR Bank Flensburg-Schleswig eG bietet folgende Ausbildungen an:• Bankkauffrau/-mannDuales Studium:• Bachelor of Arts in Banking and Finance

VR Bank Flensburg-Schleswig eGKönigstraße 1724837 Schleswig+49(0) – 4621/9 70-690+49(0) – 4621/9 [email protected]

Kira Richter (27) ist Ausbildungsleiterin bei der VR Bank Flensburg-Schleswig eG und beantwortet gern alle Fragen rund um die Ausbildung.

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COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN

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N A L E R N A L E R N A L E R N A L E R N A L E R N A L E R N A L E R N A L E R N A L E R

G E B E N G E B E N G E B E N G E B E N G E B E N G E B E N G E B E N G E B E N G E B E N T I P P S

Sylvie Blanck ist Ausbildungsleiterin bei der VR Bank eG Niebüll und eine erfah-rene Personalerin. Die beru� iche Karriere der gebürtigen Dresdenerin begann mit einer Ausbildung zur Zahnarzthelferin. Es folgten eine weitere Ausbildung zur Bürokauffrau mit europäischer Zusatzquali� kation und beru� iche Statio-nen im Personalwesen. Ihre Devise lautet: „Ehrlich und authentisch bleiben!“

A ls Ausbildungsleiterin ist Sylvie Blanck in erster Linie verant-wortlich für die Auszubildenden.

Doch sie leitet auch die jährlichen Bewer-bungstrainings der VR Bank eG Niebüll mit Schülerinnen und Schülern der regionalen Gemeinschaftsschulen. „Wie bewirbt man sich richtig?“ ist die zentrale Frage, die wir auch heute stellen. Im Gespräch mit ME2BE gibt Frau Blanck einige Tipps für eine er-folgreiche Bewerbung.

Um sich erfolgreich bewerben zu können, müssen Schülerinnen und Schüler zunächst heraus� nden, welche beru� iche Ausbildung sie machen wollen. Deshalb empfehlen wir, Praktika zu machen! Es gibt keine feste Re-gel, wie viele Praktika sinnvoll sind. Es soll-ten schon mehrere sein, vor allem aber in unterschiedlichen Bereichen. Wenn ich mir beispielsweise die Ausbildung zum/-r Bank-kauffrau/-mann ausgesucht habe, sollte ich noch mal in einen handwerklichen Betrieb reinschauen. Wer Praktika vorweisen kann, hat klare Vorteile im Bewerbungsverfahren. 1.) Nutzt die Kontaktmöglichkeiten auf Berufsmessen und sprecht mit den Mitar-beitern am Stand über eure Absichten, ein Praktikum machen zu wollen. Beweist euer Engagement und erkundigt euch persönlich nach einem Praktikum in dem Unternehmen eurer Wahl. Bereitet ruhig schon eine kurze schriftliche Bewerbung vor, mit einem kur-zem Anschreiben, den Personalien und ei-nem knappen Lebenslauf.

2.) Ziel eines Praktikums ist es, den derzeiti-gen Traumberuf zu ermitteln. Man muss sich mit den Arbeitsbedingungen wohlfühlen die man während eines Praktikums kennen-lernt. Im Beruf der Friseurin muss ich es mögen, im Stehen zu arbeiten und fremde Haare zu frisieren. Als Banker muss ich mich im Anzug oder Kostüm wohlfühlen und den Kundenkontakt mögen. Beobachtet im Prak-tikum, stellt Fragen und seid engagiert.

3.) Je nach Branche sollten sich Schüler an-derthalb Jahre vor dem Schulabschluss auf die Ausbildung bewerben, spätestens aber mit dem Abschlusszeugnis des 9. Schuljah-res. Für die Ausbildung zum/-r Bankkauf-frau/-mann bei der VR Bank eG emp� ehlt sich bereits die Bewerbung mit dem ersten Halbjahreszeugnis der 9. Klasse.

4.) Die schriftliche Bewerbung sollte frei von Rechtschreibfehlern und formal sauber sein. Für die Bewerbung auf den Traumjob emp-fehle ich, etwas mehr für eine schöne Mappe auszugeben. Wir Personaler lesen unglaub-lich gern Bewerbungen! Dahinter steckt jedes Mal ein Mensch mit seinen Träumen, Hoffnungen und Fähigkeiten. Auszubilden-de sind unsere Zukunft. Deshalb freuen wir uns, wenn die Bewerbung einen tollen Ge-samteindruck hinterlässt.

5.) Wir möchten das Gefühl haben: Da ist je-mand, der sich mit dem Unternehmen iden-ti� zieren kann und weiß, warum er sich hier bewirbt. Was kann ich gut? Was sind meine Stärken? Dazu sollte es Aussagen geben. Auch Kenntnisse und Fähigkeiten sind in-teressant und können darüber entscheiden, wer zu einem Vorstellungsgespräch eingela-den wird und wer nicht. Wer eine Fremdspra-che ein bisschen versteht und auch etwas spricht, sollte dies als Grundkenntnisse er-wähnen. Aber bitte ehrlich bleiben. Ehren-amtliche Tätigkeiten, Nebenjobs oder sport-liche Erfolge gehören in Stichworten auch dazu.

9.) Ein gutes Anschreiben sollte einen guten Abschluss haben, in dem ein persönliches Gespräch erbeten wird. Der Ton sollte nicht zu bettelnd, nicht zu selbstbewusst sein.

6.) Vor dem Bewerbungsgespräch sollte man sich entspannen. Bleibt ganz ruhig, wir als euer Gesprächspartner freuen uns auf euch! Seid unbedingt pünktlich - ungefähr fünf bis zehn Minuten vorher sind genau richtig!

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7.) Sichtbare Piercings sollten herausgenom-men, Tattoos verdeckt werden. Nicht nur der erste Eindruck ist wichtig, auch der äußere. Deshalb sollte eine angemessene, ordentli-che, saubere Kleidung getragen werden.

8.) Unbedingt ehrlich und authentisch sein! Erfahrene Personaler merken schnell, ob sich Bewerber verstellen und die gewünsch-te Ausbildung nur eine Notlösung darstellt.

9.) Es ist nicht schlimm, auf eine Frage kei-ne Antwort zu wissen. Klar sagen, dass man diese Frage leider nicht beantworten könne. Lieber nicht umherschweifen und alles an-führen, was man sonst noch weiß.

Wie verlief Ihr Bewerbungsgespräch bei der VR Bank eG Niebüll, Frau Blanck?Daran erinnere ich mich noch gut. Es war an diesem Tag sehr warm und ich trug ein Kostüm mit einem Jackett. Drei Personen führten das Gespräch mit mir und natür-lich war ich ziemlich aufgeregt. Ich konnte leider eine aktuelle Frage zum Steuerrecht nicht beantworten. Doch das war gar nicht schlimm. Einer der drei Personaler gab zu, dass er diese Frage auch nicht beantworten könne. Insgesamt war es ein tolles Gespräch in guter Atmosphäre. Nach dem Termin bin ich mit einem guten Gefühl nach Hause ge-gangen und bekam ca. zwei Wochen später die Zusage.

TEXT Christian Dorbandt

FOTO Michael Ruff

Page 69: ME2BE HIERGEBLIEBEN SPECIAL

COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN

P E R S O -P E R S O -P E R S O -P E R S O -P E R S O -P E R S O -P E R S O -P E R S O -P E R S O -P E R S O -

N A L E R N A L E R N A L E R N A L E R N A L E R N A L E R N A L E R N A L E R N A L E R

G E B E N G E B E N G E B E N G E B E N G E B E N G E B E N G E B E N G E B E N G E B E N T I P P S

Sylvie Blanck ist Ausbildungsleiterin bei der VR Bank eG Niebüll und eine erfah-rene Personalerin. Die beru� iche Karriere der gebürtigen Dresdenerin begann mit einer Ausbildung zur Zahnarzthelferin. Es folgten eine weitere Ausbildung zur Bürokauffrau mit europäischer Zusatzquali� kation und beru� iche Statio-nen im Personalwesen. Ihre Devise lautet: „Ehrlich und authentisch bleiben!“

A ls Ausbildungsleiterin ist Sylvie Blanck in erster Linie verant-wortlich für die Auszubildenden.

Doch sie leitet auch die jährlichen Bewer-bungstrainings der VR Bank eG Niebüll mit Schülerinnen und Schülern der regionalen Gemeinschaftsschulen. „Wie bewirbt man sich richtig?“ ist die zentrale Frage, die wir auch heute stellen. Im Gespräch mit ME2BE gibt Frau Blanck einige Tipps für eine er-folgreiche Bewerbung.

Um sich erfolgreich bewerben zu können, müssen Schülerinnen und Schüler zunächst heraus� nden, welche beru� iche Ausbildung sie machen wollen. Deshalb empfehlen wir, Praktika zu machen! Es gibt keine feste Re-gel, wie viele Praktika sinnvoll sind. Es soll-ten schon mehrere sein, vor allem aber in unterschiedlichen Bereichen. Wenn ich mir beispielsweise die Ausbildung zum/-r Bank-kauffrau/-mann ausgesucht habe, sollte ich noch mal in einen handwerklichen Betrieb reinschauen. Wer Praktika vorweisen kann, hat klare Vorteile im Bewerbungsverfahren. 1.) Nutzt die Kontaktmöglichkeiten auf Berufsmessen und sprecht mit den Mitar-beitern am Stand über eure Absichten, ein Praktikum machen zu wollen. Beweist euer Engagement und erkundigt euch persönlich nach einem Praktikum in dem Unternehmen eurer Wahl. Bereitet ruhig schon eine kurze schriftliche Bewerbung vor, mit einem kur-zem Anschreiben, den Personalien und ei-nem knappen Lebenslauf.

2.) Ziel eines Praktikums ist es, den derzeiti-gen Traumberuf zu ermitteln. Man muss sich mit den Arbeitsbedingungen wohlfühlen die man während eines Praktikums kennen-lernt. Im Beruf der Friseurin muss ich es mögen, im Stehen zu arbeiten und fremde Haare zu frisieren. Als Banker muss ich mich im Anzug oder Kostüm wohlfühlen und den Kundenkontakt mögen. Beobachtet im Prak-tikum, stellt Fragen und seid engagiert.

3.) Je nach Branche sollten sich Schüler an-derthalb Jahre vor dem Schulabschluss auf die Ausbildung bewerben, spätestens aber mit dem Abschlusszeugnis des 9. Schuljah-res. Für die Ausbildung zum/-r Bankkauf-frau/-mann bei der VR Bank eG emp� ehlt sich bereits die Bewerbung mit dem ersten Halbjahreszeugnis der 9. Klasse.

4.) Die schriftliche Bewerbung sollte frei von Rechtschreibfehlern und formal sauber sein. Für die Bewerbung auf den Traumjob emp-fehle ich, etwas mehr für eine schöne Mappe auszugeben. Wir Personaler lesen unglaub-lich gern Bewerbungen! Dahinter steckt jedes Mal ein Mensch mit seinen Träumen, Hoffnungen und Fähigkeiten. Auszubilden-de sind unsere Zukunft. Deshalb freuen wir uns, wenn die Bewerbung einen tollen Ge-samteindruck hinterlässt.

5.) Wir möchten das Gefühl haben: Da ist je-mand, der sich mit dem Unternehmen iden-ti� zieren kann und weiß, warum er sich hier bewirbt. Was kann ich gut? Was sind meine Stärken? Dazu sollte es Aussagen geben. Auch Kenntnisse und Fähigkeiten sind in-teressant und können darüber entscheiden, wer zu einem Vorstellungsgespräch eingela-den wird und wer nicht. Wer eine Fremdspra-che ein bisschen versteht und auch etwas spricht, sollte dies als Grundkenntnisse er-wähnen. Aber bitte ehrlich bleiben. Ehren-amtliche Tätigkeiten, Nebenjobs oder sport-liche Erfolge gehören in Stichworten auch dazu.

9.) Ein gutes Anschreiben sollte einen guten Abschluss haben, in dem ein persönliches Gespräch erbeten wird. Der Ton sollte nicht zu bettelnd, nicht zu selbstbewusst sein.

6.) Vor dem Bewerbungsgespräch sollte man sich entspannen. Bleibt ganz ruhig, wir als euer Gesprächspartner freuen uns auf euch! Seid unbedingt pünktlich - ungefähr fünf bis zehn Minuten vorher sind genau richtig!

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7.) Sichtbare Piercings sollten herausgenom-men, Tattoos verdeckt werden. Nicht nur der erste Eindruck ist wichtig, auch der äußere. Deshalb sollte eine angemessene, ordentli-che, saubere Kleidung getragen werden.

8.) Unbedingt ehrlich und authentisch sein! Erfahrene Personaler merken schnell, ob sich Bewerber verstellen und die gewünsch-te Ausbildung nur eine Notlösung darstellt.

9.) Es ist nicht schlimm, auf eine Frage kei-ne Antwort zu wissen. Klar sagen, dass man diese Frage leider nicht beantworten könne. Lieber nicht umherschweifen und alles an-führen, was man sonst noch weiß.

Wie verlief Ihr Bewerbungsgespräch bei der VR Bank eG Niebüll, Frau Blanck?Daran erinnere ich mich noch gut. Es war an diesem Tag sehr warm und ich trug ein Kostüm mit einem Jackett. Drei Personen führten das Gespräch mit mir und natür-lich war ich ziemlich aufgeregt. Ich konnte leider eine aktuelle Frage zum Steuerrecht nicht beantworten. Doch das war gar nicht schlimm. Einer der drei Personaler gab zu, dass er diese Frage auch nicht beantworten könne. Insgesamt war es ein tolles Gespräch in guter Atmosphäre. Nach dem Termin bin ich mit einem guten Gefühl nach Hause ge-gangen und bekam ca. zwei Wochen später die Zusage.

TEXT Christian Dorbandt

FOTO Michael Ruff

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Page 70: ME2BE HIERGEBLIEBEN SPECIAL

Johannes Piegenschke, 21

aus Gremersdorf, 2. Ausbildungsjahr zum Finanzwirt, BIZSteuer Malente und Finanzamt Ostholstein.

„Nachdem ich im Jahr vor Ausbildungsbeginn am Schnuppertag des Fi-nanzamtes Ostholstein teilgenommen hatte, war ich mir sicher: Dieser Be-ruf ist der richtige für mich. Außerdem machte die Ausbildung einen inte-ressanten und anspruchsvollen Eindruck. Die Aussicht auf einen sicheren Arbeitsplatz als Beamter im öffentlichen Dienst ist ebenso attraktiv. Auch meine Eltern freuten sich darüber, dass ich einen zukunftssicheren Weg eingeschlagen habe.Einblick in die Tätigkeitsbereiche des Finanzamtes bekommen wir, indem die verschiedenen Dienststellen der Ämter besucht werden. Dabei umfasst die Ausbildung den Unterricht zu den einzelnen Themen bis hin zur selbst-ständigen Arbeit. Im Schulalltag wird die Theorie der verschiedenen Be-reiche vermittelt und anhand von Praxisbeispielen angewandt. Wer Spaß am Umgang mit Gesetzestexten und deren Anwendung hat, ist in diesem Beruf gut aufgehoben. Besonders während der Anwärterzeit sollte man sich reinhängen, um den erlernten Stoff zu behalten. Die Bereitschaft, im Team mit den Kollegen zusammenzuarbeiten, gehört auch dazu.“

aus Hattstedtermarsch, 2. Ausbildungsjahr zur Finanzwirtin, BIZSteuer Malente und Finanzamt Nordfriesland.

„Mein Berufswunsch, Steueranwärterin zu werden, kam relativ spontan. Ich sprach mit meiner Familie darüber, und sie war begeistert. Ich hatte Lust, mich mit den Gesetzen zu befassen und etwas völlig Neues kennen-zulernen. Darüber hinaus wollte ich einen sicheren Arbeitsplatz mit inter-essanten Aufgaben, die Spaß bringen.Um einen möglichst großen Einblick in die vielfältigen Aufgaben des Fi-nanzamts zu bekommen, durchlaufen wir während der Ausbildungszeit die verschiedenen Dienststellen. Das erleichtert später die Wahl, in wel-chem Bereich man arbeiten möchte. Die schulischen Anforderungen sind teilweise sehr anspruchsvoll, wobei das Niveau bis zum Abschluss stetig wächst. In meiner Freizeit spiele ich Geige – leider habe ich während der Ausbildung wenig Zeit dazu – oder treffe mich mit Freunden und gehe joggen.“

Geesche Iwersen, 21

Foto Michael Ruff | Text Joachim Welding

Foto Michael Ruff | Text Joachim Welding

Page 71: ME2BE HIERGEBLIEBEN SPECIAL

Johannes Piegenschke, 21

aus Gremersdorf, 2. Ausbildungsjahr zum Finanzwirt, BIZSteuer Malente und Finanzamt Ostholstein.

„Nachdem ich im Jahr vor Ausbildungsbeginn am Schnuppertag des Fi-nanzamtes Ostholstein teilgenommen hatte, war ich mir sicher: Dieser Be-ruf ist der richtige für mich. Außerdem machte die Ausbildung einen inte-ressanten und anspruchsvollen Eindruck. Die Aussicht auf einen sicheren Arbeitsplatz als Beamter im öffentlichen Dienst ist ebenso attraktiv. Auch meine Eltern freuten sich darüber, dass ich einen zukunftssicheren Weg eingeschlagen habe.Einblick in die Tätigkeitsbereiche des Finanzamtes bekommen wir, indem die verschiedenen Dienststellen der Ämter besucht werden. Dabei umfasst die Ausbildung den Unterricht zu den einzelnen Themen bis hin zur selbst-ständigen Arbeit. Im Schulalltag wird die Theorie der verschiedenen Be-reiche vermittelt und anhand von Praxisbeispielen angewandt. Wer Spaß am Umgang mit Gesetzestexten und deren Anwendung hat, ist in diesem Beruf gut aufgehoben. Besonders während der Anwärterzeit sollte man sich reinhängen, um den erlernten Stoff zu behalten. Die Bereitschaft, im Team mit den Kollegen zusammenzuarbeiten, gehört auch dazu.“

aus Hattstedtermarsch, 2. Ausbildungsjahr zur Finanzwirtin, BIZSteuer Malente und Finanzamt Nordfriesland.

„Mein Berufswunsch, Steueranwärterin zu werden, kam relativ spontan. Ich sprach mit meiner Familie darüber, und sie war begeistert. Ich hatte Lust, mich mit den Gesetzen zu befassen und etwas völlig Neues kennen-zulernen. Darüber hinaus wollte ich einen sicheren Arbeitsplatz mit inter-essanten Aufgaben, die Spaß bringen.Um einen möglichst großen Einblick in die vielfältigen Aufgaben des Fi-nanzamts zu bekommen, durchlaufen wir während der Ausbildungszeit die verschiedenen Dienststellen. Das erleichtert später die Wahl, in wel-chem Bereich man arbeiten möchte. Die schulischen Anforderungen sind teilweise sehr anspruchsvoll, wobei das Niveau bis zum Abschluss stetig wächst. In meiner Freizeit spiele ich Geige – leider habe ich während der Ausbildung wenig Zeit dazu – oder treffe mich mit Freunden und gehe joggen.“

Geesche Iwersen, 21

Foto Michael Ruff | Text Joachim Welding

Foto Michael Ruff | Text Joachim Welding

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Page 72: ME2BE HIERGEBLIEBEN SPECIAL

aus Gremersdorf, 2. Ausbildungsjahr zum Finanzwirt, BIZSteuer Malente und Finanzamt Flensburg.

„Als Familienvater von vier Kindern war für mich besonders wichtig, einen sicheren Arbeitsplatz zu haben. Meine berufliche Vorstellung ging da schon in Richtung Verwaltungs- oder Bürobereich. Im Vorfeld war ich bereits acht Jahre als Soldat im technischen Dienst tätig. Da-nach suchte ich eine neue berufliche Herausforderung. Dabei spielten Vereinbarkeit von Familie sowie Wohnortnähe eine wesentliche Rolle. So entschied ich mich für eine Ausbildung beim Finanzamt vor Ort. Die Hauptaufgabe, je nach Tätigkeit, besteht in der Bearbeitung der Steuerbescheide mit der Prüfung der dazu nötigen Gesetzesgrund-lage. Im Praxisteil durchlaufen wir so ziemlich jede Dienststelle für cirka drei bis fünf Wochen, während beim fachtheoretischen Aus-bildungsabschnitt in Malente die Grundlagen des Steuerrechts ver-mittelt werden. Sofern man im Unterricht gut mitmacht und seine Hausaufgaben vernünftig erledigt, sollte die Laufbahnprüfung zu meistern sein. Wer sich für diese anspruchsvolle Ausbildung inter-essiert, sollte keine Angst vor Steuergesetzen und keine Scheu im Umgang mit Menschen haben.“

aus Grömitz, 2. Ausbildungsjahr zur Finanzwirtin, BIZSteuer Malente und Finanzamt Ostholstein.

„Eigentlich entwickelte sich mein Berufswunsch erst, als ich mich beim Finanzamt beworben habe, denn ich stand vorher noch in einem anderen Ar-beitsverhältnis. Ich wollte gerne eine Bürotätigkeit und mit Gesetzen umgehen, aber auch ein sicherer Job und ein gutes Gehalt spielten eine Rolle. Dabei ist es am wichtigsten, dass die Arbeit Spaß macht und man sich gut mit den Kollegen versteht. In seinem Aufgabenbereich sollte man sich natürlich auch wohlfühlen. Die Hauptaufgabe in diesem Beruf ist eigentlich das Anwenden von Steuergesetzen. Dazu durchlau-fen wir während der zweijährigen Ausbildung alle Dienststellen im Finanzamt. Der theoretische Teil findet jeweils in Blockeinheiten in Malente statt. Die Anforderungen sind teilweise sehr anspruchs-voll. Man muss immer am Ball bleiben, um den An-schluss nicht zu verlieren. Es kommt schon vor, dass man bis in die Abendstunden an den Hausaufgaben sitzt. Ich kann diese Ausbildung empfehlen, weil sie sehr viel Spaß macht. In der Schule lernt man vie-le nette Leute kennen. Die Arbeit im Finanzamt ist sehr abwechslungsreich und spannend, es wird nie langweilig. In meiner Freizeit gehe ich gern in Mu-sicals, spiele Badminton und habe vor Kurzem mit dem Fußball angefangen.“

Dirk Czupras, 29

Aileen Pluschkell, 23

Foto Michael Ruff | Text Joachim Welding

Foto Michael Ruff | Text Joachim Welding

aus Büsum, 1. Ausbildungsjahr zum Notfallsanitäter bei der RKiSK. (B.A. Betriebswirtschaft an der FH Heide). Während meines BWL-Studiums an der FH Heide habe ich ein sechsmonatiges Betriebspraktikum am Westküstenklinikum im Bereich Controlling absolviert. Das war wohl Schicksal, denn dort habe ich mein Faible für die Medizin entdeckt. Al-lerdings fühlte ich mich zu jung, um gleich nach dem Bache-lor nur im Büro zu sitzen. Beim Beruf des Notfallsanitäters ist das anders. Schreibtischarbeit kommt nur im Nachgang vor, um Einsatzberichte oder Abrechnungen zu verfassen. Ansonsten ist man draußen beim Patienten. Man kommt morgens an und weiß nicht, was passieren wird. Das hat mich bewogen, diese Ausbildung zu machen.Ich würde nach der Ausbildung gern bei der RKiSH bleiben. Es gibt hier viele Entwicklungsmöglichkeiten, zum Beispiel in der Verwaltung, im Finanzwesen. Besonders reizvoll finde ich dabei, dass ich dann in Teilzeit weiter auf dem Rettungs-wagen fahren kann. So kommt man auch immer wieder weg vom Schreibtisch und raus auf die Straße.Privat schwimme und laufe ich gern. Ich komme ja aus Büsum. Da kann man auf dem Deich direkt am Wasser laufen. Ansonsten bin ich Leiter der Jugendfeuerwehr bei uns. Es macht mir riesigen Spaß, mit den Jugendlichen zu arbeiten.“

aus Norderstedt, 1. Ausbildungsjahr zum Notfall-sanitäter bei der RKiSH. (Mittlerer Schulabschluss, Realschule im Schulzentrum Süd Norderstedt).

„Nach der Schule hab ich eine Ausbildung zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik gemacht. Der Job hat mir aber nicht wirklich Spaß ge-macht. Von dem Beruf des Notfallsanitäters habe ich durch meine Kameraden bei der freiwilligen Feuerwehr erfahren. Dort engagiere ich mich seit zwei Jahren ehrenamtlich. Einige Rettungsassis-tenten dort haben mir viel von der Ausbildung und dem Berufsalltag berichtet. Das klang alles sehr interessant. Deshalb habe ich mich hier bei der RKiSH beworben.Die Ausbildung macht mir total viel Spaß. Die Do-zenten sind im Gegensatz zu meiner ersten Ausbil-dung sehr motiviert. Unser Kurs an der Akademie ist echt lustig. Da wird schon sehr viel gelacht. Mit allen komme ich gut aus und auf meiner Wa-che in Pinneberg wurde ich von Anfang an als Kol-lege akzeptiert und nicht nur als kleiner Azubi. Auch der Bereich der Leitstelle interessiert mich sehr und ich könnte mir für später gut vorstellen, dort meinen Dienst zu leisten. Ich würde aber in Teilzeit gern weiter im Fahrdienst tätig sein. In meiner Freizeit mache ich Sport und Fitness und, wenn es die Zeit erlaubt, mache ich noch gern den Fußball-Schiedsrichter. Dabei kann ich am besten den Kopf freibekommen.“

Sascha Trost, 21

Dennis Scheffler, 25

Foto & Text Christian Dorbandt

Foto & Text Christian Dorbandt

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Page 73: ME2BE HIERGEBLIEBEN SPECIAL

aus Gremersdorf, 2. Ausbildungsjahr zum Finanzwirt, BIZSteuer Malente und Finanzamt Flensburg.

„Als Familienvater von vier Kindern war für mich besonders wichtig, einen sicheren Arbeitsplatz zu haben. Meine berufliche Vorstellung ging da schon in Richtung Verwaltungs- oder Bürobereich. Im Vorfeld war ich bereits acht Jahre als Soldat im technischen Dienst tätig. Da-nach suchte ich eine neue berufliche Herausforderung. Dabei spielten Vereinbarkeit von Familie sowie Wohnortnähe eine wesentliche Rolle. So entschied ich mich für eine Ausbildung beim Finanzamt vor Ort. Die Hauptaufgabe, je nach Tätigkeit, besteht in der Bearbeitung der Steuerbescheide mit der Prüfung der dazu nötigen Gesetzesgrund-lage. Im Praxisteil durchlaufen wir so ziemlich jede Dienststelle für cirka drei bis fünf Wochen, während beim fachtheoretischen Aus-bildungsabschnitt in Malente die Grundlagen des Steuerrechts ver-mittelt werden. Sofern man im Unterricht gut mitmacht und seine Hausaufgaben vernünftig erledigt, sollte die Laufbahnprüfung zu meistern sein. Wer sich für diese anspruchsvolle Ausbildung inter-essiert, sollte keine Angst vor Steuergesetzen und keine Scheu im Umgang mit Menschen haben.“

aus Grömitz, 2. Ausbildungsjahr zur Finanzwirtin, BIZSteuer Malente und Finanzamt Ostholstein.

„Eigentlich entwickelte sich mein Berufswunsch erst, als ich mich beim Finanzamt beworben habe, denn ich stand vorher noch in einem anderen Ar-beitsverhältnis. Ich wollte gerne eine Bürotätigkeit und mit Gesetzen umgehen, aber auch ein sicherer Job und ein gutes Gehalt spielten eine Rolle. Dabei ist es am wichtigsten, dass die Arbeit Spaß macht und man sich gut mit den Kollegen versteht. In seinem Aufgabenbereich sollte man sich natürlich auch wohlfühlen. Die Hauptaufgabe in diesem Beruf ist eigentlich das Anwenden von Steuergesetzen. Dazu durchlau-fen wir während der zweijährigen Ausbildung alle Dienststellen im Finanzamt. Der theoretische Teil findet jeweils in Blockeinheiten in Malente statt. Die Anforderungen sind teilweise sehr anspruchs-voll. Man muss immer am Ball bleiben, um den An-schluss nicht zu verlieren. Es kommt schon vor, dass man bis in die Abendstunden an den Hausaufgaben sitzt. Ich kann diese Ausbildung empfehlen, weil sie sehr viel Spaß macht. In der Schule lernt man vie-le nette Leute kennen. Die Arbeit im Finanzamt ist sehr abwechslungsreich und spannend, es wird nie langweilig. In meiner Freizeit gehe ich gern in Mu-sicals, spiele Badminton und habe vor Kurzem mit dem Fußball angefangen.“

Dirk Czupras, 29

Aileen Pluschkell, 23

Foto Michael Ruff | Text Joachim Welding

Foto Michael Ruff | Text Joachim Welding

aus Büsum, 1. Ausbildungsjahr zum Notfallsanitäter bei der RKiSK. (B.A. Betriebswirtschaft an der FH Heide). Während meines BWL-Studiums an der FH Heide habe ich ein sechsmonatiges Betriebspraktikum am Westküstenklinikum im Bereich Controlling absolviert. Das war wohl Schicksal, denn dort habe ich mein Faible für die Medizin entdeckt. Al-lerdings fühlte ich mich zu jung, um gleich nach dem Bache-lor nur im Büro zu sitzen. Beim Beruf des Notfallsanitäters ist das anders. Schreibtischarbeit kommt nur im Nachgang vor, um Einsatzberichte oder Abrechnungen zu verfassen. Ansonsten ist man draußen beim Patienten. Man kommt morgens an und weiß nicht, was passieren wird. Das hat mich bewogen, diese Ausbildung zu machen.Ich würde nach der Ausbildung gern bei der RKiSH bleiben. Es gibt hier viele Entwicklungsmöglichkeiten, zum Beispiel in der Verwaltung, im Finanzwesen. Besonders reizvoll finde ich dabei, dass ich dann in Teilzeit weiter auf dem Rettungs-wagen fahren kann. So kommt man auch immer wieder weg vom Schreibtisch und raus auf die Straße.Privat schwimme und laufe ich gern. Ich komme ja aus Büsum. Da kann man auf dem Deich direkt am Wasser laufen. Ansonsten bin ich Leiter der Jugendfeuerwehr bei uns. Es macht mir riesigen Spaß, mit den Jugendlichen zu arbeiten.“

aus Norderstedt, 1. Ausbildungsjahr zum Notfall-sanitäter bei der RKiSH. (Mittlerer Schulabschluss, Realschule im Schulzentrum Süd Norderstedt).

„Nach der Schule hab ich eine Ausbildung zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik gemacht. Der Job hat mir aber nicht wirklich Spaß ge-macht. Von dem Beruf des Notfallsanitäters habe ich durch meine Kameraden bei der freiwilligen Feuerwehr erfahren. Dort engagiere ich mich seit zwei Jahren ehrenamtlich. Einige Rettungsassis-tenten dort haben mir viel von der Ausbildung und dem Berufsalltag berichtet. Das klang alles sehr interessant. Deshalb habe ich mich hier bei der RKiSH beworben.Die Ausbildung macht mir total viel Spaß. Die Do-zenten sind im Gegensatz zu meiner ersten Ausbil-dung sehr motiviert. Unser Kurs an der Akademie ist echt lustig. Da wird schon sehr viel gelacht. Mit allen komme ich gut aus und auf meiner Wa-che in Pinneberg wurde ich von Anfang an als Kol-lege akzeptiert und nicht nur als kleiner Azubi. Auch der Bereich der Leitstelle interessiert mich sehr und ich könnte mir für später gut vorstellen, dort meinen Dienst zu leisten. Ich würde aber in Teilzeit gern weiter im Fahrdienst tätig sein. In meiner Freizeit mache ich Sport und Fitness und, wenn es die Zeit erlaubt, mache ich noch gern den Fußball-Schiedsrichter. Dabei kann ich am besten den Kopf freibekommen.“

Sascha Trost, 21

Dennis Scheffler, 25

Foto & Text Christian Dorbandt

Foto & Text Christian Dorbandt

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Page 74: ME2BE HIERGEBLIEBEN SPECIAL

aus Kiel, ist im 2. Ausbildungsjahr ihrer Ausbildung zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin am Städtischen Krankenhaus in Kiel. Ihr Abitur har sie an der Käthe-Kollwitz-Schule in Kiel gemacht.

„Nach dem Abi habe ich zunächst ein Sport- und Portugiesisch-Studium begonnen. Weil mich der Bereich Medizin aber schon immer interessiert hat, absolvierte ich in den Semesterferien ein Prakti-kum in der Kinderchirurgie der Uniklinik. Das hat mir richtig gut gefallen. Sowohl die Arbeit mit den Kindern als auch die pflegerischen Aspekte fand ich total interessant. Dieses Erlebnis ließ mich irgend-wie nicht mehr los, bis ich den Entschluss fasste, mein Studium abzubrechen und eine Ausbildung zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin am Bildungszentrum des Städtischen zu beginnen. Diese Entscheidung hab ich bis jetzt nicht bereut. Die Atmosphäre unter den 16 Mitschülern in mei-ner Klasse ist super. Wir helfen und unterstützen uns gegenseitig. Vor allem die praktische Arbeit auf Station ist vielseitig und aufregend. Als ich zum ersten Mal einem Frühchen eine Magensonde ein-führen sollte, hatte ich schon ein mulmiges Gefühl. Das war echt ein Adrenalinschub. Doch die Arbeit mit Kindern liegt mir. Je kleiner, desto besser. Nach dem Examen würde ich hier gern auf der Früh- und Neugeborenen-Intensivstation arbeiten. Oder eine Weiterbildung zur Intensivschwester machen. Oder später noch mal Pflege studieren. Es gibt wirklich viele Möglichkeiten.“

Finja Freitag, 23

Foto Michael Ruff | Text Christian Dorbandt

ist im 2. Lehrjahr zur Kauffrau im Gesundheitswesen bei den Segeberger Kliniken.

„Bereits während meiner ersten Berufsausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten wurde mein In-teresse für Verwaltungsaufgaben geweckt. Ich wollte mir zudem weitere Perspektiven in der Berufswelt schaffen. Da man in beiden Berufen im Bereich des Gesundheitswesen tätig ist, konnte ich meine bereits bestehenden Kenntnisse mit einbringen und mein Wissen in der Ausbildung zur Kauffrau im Gesund-heitswesen erweitern. Das besondere an diesem Ausbildungsberuf ist, dass man in der Ausbildung viele verschiedene Abteilun-gen durchläuft und somit einen großen Überblick über die gesamte Krankenhausverwaltung bekommt. Unsere Hauptaufgabe besteht darin, alle anfallenden Verwaltungsaufgaben rund um die Patienten und das Krankenhaus zu bearbeiten. In allen Abteilun-gen haben wir Azubis einen festen Ansprechpartner, welcher uns in die Abteilung einarbeitet und uns ver-schiedene, auch eigenständige Aufgaben überträgt.Wer sich für diesen Beruf interessiert, sollte die Chance nutzen und sich rechtzeitig bewerben. In meiner Freizeit gehe ich reiten, was ein hervorragen-der Ausgleich zur Arbeit im Büro ist.“

ist im 1. Lehrjahr ihrer Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung bei den Segeberger Kliniken.

„Meine Interessen an Pflege, Medizin und Biologie waren die aus-schlaggebenden Faktoren bei der Berufswahl. Ich suchte mir zudem einen Beruf, der mit viel Menschenkontakt verbunden ist und zahlrei-che Weiterbildungsmöglichkeiten bietet. In der Ausbildung lernen wir die individuellen Besonderheiten der Patienten kennen, pflegerische Betreuung und Patientenbegleitung stehen ebenso auf dem Lehrplan wie die Förderung der Genesung, Beratung und die Prophylaxe. Es gibt viele Praxisanleitungen, in denen die Inhalte aus dem Unter-richt geübt und durchgeführt werden. Nach den Praxiseinsätzen wer-den diese reflektiert und Probleme oder gute Situationen besprochen. Es kommen auch Dozenten von anderen Fachabteilungen, die einem spezielle Themen näher bringen. Außerdem finden auch Rundgänge und Besichtigungen statt, zum Beispiel ins Labor und in die allgemei-ne Diagnostik. Meine Familie und Freunde sind stolz auf mich und zeigen gegen-über meiner Berufswahl großen Respekt. Im Berufsalltag haben wir mit schwierigen Diagnosen oder sogar dem Tod zu tun. Da ist starker Rückhalt aus der Familie wichtig. Wer sich für diesen Beruf interes-siert, dem empfehle ich ein Praktikum, FSJ oder den Bundesfreiwilli-gendienst, um den Beruf besser kennenzulernen.“

Sandra Winkenwerder, 20

Christina Heinrich, 17

Foto| Text Segeberger Kliniken

Foto| Text Segeberger Kliniken

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Page 75: ME2BE HIERGEBLIEBEN SPECIAL

aus Kiel, ist im 2. Ausbildungsjahr ihrer Ausbildung zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin am Städtischen Krankenhaus in Kiel. Ihr Abitur har sie an der Käthe-Kollwitz-Schule in Kiel gemacht.

„Nach dem Abi habe ich zunächst ein Sport- und Portugiesisch-Studium begonnen. Weil mich der Bereich Medizin aber schon immer interessiert hat, absolvierte ich in den Semesterferien ein Prakti-kum in der Kinderchirurgie der Uniklinik. Das hat mir richtig gut gefallen. Sowohl die Arbeit mit den Kindern als auch die pflegerischen Aspekte fand ich total interessant. Dieses Erlebnis ließ mich irgend-wie nicht mehr los, bis ich den Entschluss fasste, mein Studium abzubrechen und eine Ausbildung zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin am Bildungszentrum des Städtischen zu beginnen. Diese Entscheidung hab ich bis jetzt nicht bereut. Die Atmosphäre unter den 16 Mitschülern in mei-ner Klasse ist super. Wir helfen und unterstützen uns gegenseitig. Vor allem die praktische Arbeit auf Station ist vielseitig und aufregend. Als ich zum ersten Mal einem Frühchen eine Magensonde ein-führen sollte, hatte ich schon ein mulmiges Gefühl. Das war echt ein Adrenalinschub. Doch die Arbeit mit Kindern liegt mir. Je kleiner, desto besser. Nach dem Examen würde ich hier gern auf der Früh- und Neugeborenen-Intensivstation arbeiten. Oder eine Weiterbildung zur Intensivschwester machen. Oder später noch mal Pflege studieren. Es gibt wirklich viele Möglichkeiten.“

Finja Freitag, 23

Foto Michael Ruff | Text Christian Dorbandt

ist im 2. Lehrjahr zur Kauffrau im Gesundheitswesen bei den Segeberger Kliniken.

„Bereits während meiner ersten Berufsausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten wurde mein In-teresse für Verwaltungsaufgaben geweckt. Ich wollte mir zudem weitere Perspektiven in der Berufswelt schaffen. Da man in beiden Berufen im Bereich des Gesundheitswesen tätig ist, konnte ich meine bereits bestehenden Kenntnisse mit einbringen und mein Wissen in der Ausbildung zur Kauffrau im Gesund-heitswesen erweitern. Das besondere an diesem Ausbildungsberuf ist, dass man in der Ausbildung viele verschiedene Abteilun-gen durchläuft und somit einen großen Überblick über die gesamte Krankenhausverwaltung bekommt. Unsere Hauptaufgabe besteht darin, alle anfallenden Verwaltungsaufgaben rund um die Patienten und das Krankenhaus zu bearbeiten. In allen Abteilun-gen haben wir Azubis einen festen Ansprechpartner, welcher uns in die Abteilung einarbeitet und uns ver-schiedene, auch eigenständige Aufgaben überträgt.Wer sich für diesen Beruf interessiert, sollte die Chance nutzen und sich rechtzeitig bewerben. In meiner Freizeit gehe ich reiten, was ein hervorragen-der Ausgleich zur Arbeit im Büro ist.“

ist im 1. Lehrjahr ihrer Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung bei den Segeberger Kliniken.

„Meine Interessen an Pflege, Medizin und Biologie waren die aus-schlaggebenden Faktoren bei der Berufswahl. Ich suchte mir zudem einen Beruf, der mit viel Menschenkontakt verbunden ist und zahlrei-che Weiterbildungsmöglichkeiten bietet. In der Ausbildung lernen wir die individuellen Besonderheiten der Patienten kennen, pflegerische Betreuung und Patientenbegleitung stehen ebenso auf dem Lehrplan wie die Förderung der Genesung, Beratung und die Prophylaxe. Es gibt viele Praxisanleitungen, in denen die Inhalte aus dem Unter-richt geübt und durchgeführt werden. Nach den Praxiseinsätzen wer-den diese reflektiert und Probleme oder gute Situationen besprochen. Es kommen auch Dozenten von anderen Fachabteilungen, die einem spezielle Themen näher bringen. Außerdem finden auch Rundgänge und Besichtigungen statt, zum Beispiel ins Labor und in die allgemei-ne Diagnostik. Meine Familie und Freunde sind stolz auf mich und zeigen gegen-über meiner Berufswahl großen Respekt. Im Berufsalltag haben wir mit schwierigen Diagnosen oder sogar dem Tod zu tun. Da ist starker Rückhalt aus der Familie wichtig. Wer sich für diesen Beruf interes-siert, dem empfehle ich ein Praktikum, FSJ oder den Bundesfreiwilli-gendienst, um den Beruf besser kennenzulernen.“

Sandra Winkenwerder, 20

Christina Heinrich, 17

Foto| Text Segeberger Kliniken

Foto| Text Segeberger Kliniken

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Page 76: ME2BE HIERGEBLIEBEN SPECIAL

aus Risum-Lindholm, Abitur an der Friedrich-Paul-sen-Schule Niebüll, 1. Lehrjahr zur Bankkauffrau bei der VR Bank Niebüll.

„Meine Lieblingsfächer waren Mathe, Englisch, Französisch und Dänisch. Nach dem Abi habe ich begonnen, Internationales Management an der Uni Flensburg zu studieren. Das war mir allerdings zu theoretisch. Deshalb habe ich mich nach einer dua-len Ausbildung umgeschaut. Von Freunden hatte ich nur Gutes über den Beruf der Bankkauffrau gehört. Da die VR Bank eG Niebüll noch Plätze frei hatte, habe ich mich schnell beworben. Meine Familie hat sich über diese Entscheidung gefreut.Attraktiv an der Ausbildung finde ich den täglichen Kundenkontakt, die geregelte Arbeitszeit und die Tatsache, dass der Beruf eine sichere Zukunft hat. Die VR Bank bietet gute Aufstiegsmöglichkeiten. Eine Karriere von der Schalterkraft zum Vorstands-mitglied ist durchaus möglich. Mein persönliches Highlight war eine Kontoeröff-nung englischsprachiger Kunden. Da ich gut Eng-lisch spreche, wurde ich mit der Gesprächsführung beauftragt. Dafür habe ich später ein großes Lob von meinen Kollegen erhalten.In meiner Freizeit lese in gern Krimis, schwimme oder koche mit Freunden.“

aus Risum-Lindholm, Abitur am Berufliches Gymnasium Niebüll, 1. Lehrjahr zum Bankkaufmann bei der VR Bank Niebüll.

„Nach dem mittleren Schulabschluss bin ich weiter zur Schule gegangen und habe mein Abitur gemacht. Meine Lieblingsfächer waren Mathe, Sport und BWL. Ein erstes Praktikum bei einer Versicherung gefiel mir ganz gut. Ein zweites bei der VR Bank eG Niebüll gefiel mir besser. Drei Gründe gaben den Ausschlag für meine Entscheidung für die Bank: 1.) Mit meiner sehr guten Abi-Note in Mathe bin ich natürlich bei der Bank genau richtig. 2.) Banken bieten auch Versicherungen an. Deshalb habe ich hier ein größeres Aufgabenspektrum als bei einer Versicherung. 3.) Die Ausbildungsvergütung ist sehr gut!Mein persönliches Highlight war unsere Mitgliederversammlung. Ich musste vor ca. 400 Gästen einen Teil der Veranstaltung moderieren. Ich glaube, das ist mir ganz gut gelungen. Mein Tipp für Schülerinnen und Schüler, die sich für eine Ausbildung bei der VR Bank eG Niebüll interessieren: Macht euch nicht verrückt, weil ihr noch nicht alles über Geld und Finanzen wisst. Das lernt man Step by Step in der Ausbildung.Privat spiele ich Handball beim TSV Rot-Weiß Niebüll.“

Marie Hansen, 20

Thorge Christiansen, 19

Foto Michael Ruff | Text Christian Dorbandt

Foto Michael Ruff | Text Christian Dorbandt

Aus Schuby, Abitur am BBZ Schleswig, 1. Ausbil-dungsjahr zur Bankkauffrau bei der VR Bank Flens-burg-Schleswig.

„Mein Bruder Jannik befindet sich gerade im drit-ten Lehrjahr seiner Ausbildung zum Bankkaufmann. Auch er lernt bei der VR Bank Flensburg-Schleswig und hat mir nur Gutes berichtet. Vorher hatte ich mich auch für ein duales Studium an der Verwal-tungsfachhochschule Altenholz interessiert.Ausschlaggebend für meine Ausbildungswahl war die Ausstrahlung des Berufes Bankkauffrau. Ich möchte gern als freundlicher, professioneller Mensch wahr-genommen werden, dem man vertrauen kann. Au-ßerdem kann ich hier sowohl mit Menschen zusam-menarbeiten als auch selbstständig am Schreibtisch. Der Beruf ist vielfältig und mit sehr guten Weiter-bildungsmöglichkeiten ausgestattet. Sich schick zu kleiden, gehört zum Beruf der Bankkauffrau dazu. Ich mag das, musste aber vor der Ausbildung erst mal einkaufen gehen! In meiner Freizeit trage ich aber meistens Jeans. Privat bin ich im Sportverein Schuby und tanze. Und für den VfB möchte ich zukünftig ehrenamtlich Jugendgruppen betreuen.“

Abitur am BBZ Schleswig, 3. Ausbildungsjahr zum Bankkaufmann bei der VR Bank Flensburg-Schleswig.

„Meine Lieblingsfächer in der Schule waren Geschichte und Wirtschaft. Nach dem Abi habe ich in den Herbstferien bei der VR Bank Flensburg-Schleswig eG ein Praktikum gemacht. Anschließend wurde ich gefragt, ob ich mich nicht für eine Ausbildung bewerben wolle. Gesagt, getan!Die Ausbildung zum Bankkaufmann ist für mich die beste kaufmännische Ausbil-dung überhaupt. Nach der Schule wollte ich nicht studieren, sondern erst mal ins praktische Arbeitsleben eintreten. Das war die richtige Entscheidung. Wir haben ein tolles Team, das hauptsächlich aus der Region kommt. Das Motto ,Wir für die Region‘ passt gut. Die Ausbildung kann ich am besten mit folgenden Vokabeln beschreiben: Individuell, praktisch, menschlich, breit gefächert, strukturiert, fair und freundlich!Am meisten Spaß macht mir die Kundenberatung. Ich bin eher ein extrovertier-ter, sportlicher Typ. Nach der Ausbildung würde ich gern bei der VR Bank Flens-burg-Schleswig eG bleiben und hier meine Karriere machen. In meiner Freizeit spiele ich Handball beim Slesvig IF.“

Valerie Kühl, 20

Max Hinrichsen, 21

Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt

Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt

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aus Risum-Lindholm, Abitur an der Friedrich-Paul-sen-Schule Niebüll, 1. Lehrjahr zur Bankkauffrau bei der VR Bank Niebüll.

„Meine Lieblingsfächer waren Mathe, Englisch, Französisch und Dänisch. Nach dem Abi habe ich begonnen, Internationales Management an der Uni Flensburg zu studieren. Das war mir allerdings zu theoretisch. Deshalb habe ich mich nach einer dua-len Ausbildung umgeschaut. Von Freunden hatte ich nur Gutes über den Beruf der Bankkauffrau gehört. Da die VR Bank eG Niebüll noch Plätze frei hatte, habe ich mich schnell beworben. Meine Familie hat sich über diese Entscheidung gefreut.Attraktiv an der Ausbildung finde ich den täglichen Kundenkontakt, die geregelte Arbeitszeit und die Tatsache, dass der Beruf eine sichere Zukunft hat. Die VR Bank bietet gute Aufstiegsmöglichkeiten. Eine Karriere von der Schalterkraft zum Vorstands-mitglied ist durchaus möglich. Mein persönliches Highlight war eine Kontoeröff-nung englischsprachiger Kunden. Da ich gut Eng-lisch spreche, wurde ich mit der Gesprächsführung beauftragt. Dafür habe ich später ein großes Lob von meinen Kollegen erhalten.In meiner Freizeit lese in gern Krimis, schwimme oder koche mit Freunden.“

aus Risum-Lindholm, Abitur am Berufliches Gymnasium Niebüll, 1. Lehrjahr zum Bankkaufmann bei der VR Bank Niebüll.

„Nach dem mittleren Schulabschluss bin ich weiter zur Schule gegangen und habe mein Abitur gemacht. Meine Lieblingsfächer waren Mathe, Sport und BWL. Ein erstes Praktikum bei einer Versicherung gefiel mir ganz gut. Ein zweites bei der VR Bank eG Niebüll gefiel mir besser. Drei Gründe gaben den Ausschlag für meine Entscheidung für die Bank: 1.) Mit meiner sehr guten Abi-Note in Mathe bin ich natürlich bei der Bank genau richtig. 2.) Banken bieten auch Versicherungen an. Deshalb habe ich hier ein größeres Aufgabenspektrum als bei einer Versicherung. 3.) Die Ausbildungsvergütung ist sehr gut!Mein persönliches Highlight war unsere Mitgliederversammlung. Ich musste vor ca. 400 Gästen einen Teil der Veranstaltung moderieren. Ich glaube, das ist mir ganz gut gelungen. Mein Tipp für Schülerinnen und Schüler, die sich für eine Ausbildung bei der VR Bank eG Niebüll interessieren: Macht euch nicht verrückt, weil ihr noch nicht alles über Geld und Finanzen wisst. Das lernt man Step by Step in der Ausbildung.Privat spiele ich Handball beim TSV Rot-Weiß Niebüll.“

Marie Hansen, 20

Thorge Christiansen, 19

Foto Michael Ruff | Text Christian Dorbandt

Foto Michael Ruff | Text Christian Dorbandt

Aus Schuby, Abitur am BBZ Schleswig, 1. Ausbil-dungsjahr zur Bankkauffrau bei der VR Bank Flens-burg-Schleswig.

„Mein Bruder Jannik befindet sich gerade im drit-ten Lehrjahr seiner Ausbildung zum Bankkaufmann. Auch er lernt bei der VR Bank Flensburg-Schleswig und hat mir nur Gutes berichtet. Vorher hatte ich mich auch für ein duales Studium an der Verwal-tungsfachhochschule Altenholz interessiert.Ausschlaggebend für meine Ausbildungswahl war die Ausstrahlung des Berufes Bankkauffrau. Ich möchte gern als freundlicher, professioneller Mensch wahr-genommen werden, dem man vertrauen kann. Au-ßerdem kann ich hier sowohl mit Menschen zusam-menarbeiten als auch selbstständig am Schreibtisch. Der Beruf ist vielfältig und mit sehr guten Weiter-bildungsmöglichkeiten ausgestattet. Sich schick zu kleiden, gehört zum Beruf der Bankkauffrau dazu. Ich mag das, musste aber vor der Ausbildung erst mal einkaufen gehen! In meiner Freizeit trage ich aber meistens Jeans. Privat bin ich im Sportverein Schuby und tanze. Und für den VfB möchte ich zukünftig ehrenamtlich Jugendgruppen betreuen.“

Abitur am BBZ Schleswig, 3. Ausbildungsjahr zum Bankkaufmann bei der VR Bank Flensburg-Schleswig.

„Meine Lieblingsfächer in der Schule waren Geschichte und Wirtschaft. Nach dem Abi habe ich in den Herbstferien bei der VR Bank Flensburg-Schleswig eG ein Praktikum gemacht. Anschließend wurde ich gefragt, ob ich mich nicht für eine Ausbildung bewerben wolle. Gesagt, getan!Die Ausbildung zum Bankkaufmann ist für mich die beste kaufmännische Ausbil-dung überhaupt. Nach der Schule wollte ich nicht studieren, sondern erst mal ins praktische Arbeitsleben eintreten. Das war die richtige Entscheidung. Wir haben ein tolles Team, das hauptsächlich aus der Region kommt. Das Motto ,Wir für die Region‘ passt gut. Die Ausbildung kann ich am besten mit folgenden Vokabeln beschreiben: Individuell, praktisch, menschlich, breit gefächert, strukturiert, fair und freundlich!Am meisten Spaß macht mir die Kundenberatung. Ich bin eher ein extrovertier-ter, sportlicher Typ. Nach der Ausbildung würde ich gern bei der VR Bank Flens-burg-Schleswig eG bleiben und hier meine Karriere machen. In meiner Freizeit spiele ich Handball beim Slesvig IF.“

Valerie Kühl, 20

Max Hinrichsen, 21

Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt

Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt

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Page 78: ME2BE HIERGEBLIEBEN SPECIAL

aus Heide, Mittlerer Schulabschluss, 2. Ausbildungsjahr zur MTRA am WKK in Heide.

„Ich wollte beruflich immer etwas Medizinisches machen. Erst dachte ich an Tiermedizin, habe dann über den MTRA-Beruf in der Zeitung gelesen und dachte … wieso nicht? Ist ja auch was Medizinisches. Beim Vorstellungsgespräch wurde mir zu einem dreiwöchigen Prak-tikum geraten, das mir richtig gut gefiel. Besonders spannend finde ich es, den Ursachen von Krankheiten auf die Spur zu kommen, denn wir sind oft die Ersten, die an einer Patientendiagnose beteiligt sind. Zum Examen hin waren meine Noten leider nicht ausreichend, sodass ich das letzte Jahr nun wiederholt habe. Das hat mir jetzt aber stoff-lich auch viel gebracht.Ich würde nach meiner Ausbildung gern im WKK im Bereich Radiolo-gie arbeiten. Interessant ist auch die Arbeit in der Strahlentherapie. Dort werden die Patienten aufgrund ihrer Krebsbehandlung länger betreut, sodass man sie auch besser kennenlernt. In meiner Freizeit treffe ich mich am liebsten mit Freunden oder spie-le Computerspiele.“

aus Heide, Mittlerer Schulabschluss, 2. Ausbil-dungsjahr zur Gesundheits- und Krankenpflegerin am WKK in Heide. „Ich habe schon eine abgeschlossene Ausbildung als Zahnarzthelferin. Doch mir fehlte die intensive Arbeit mit Menschen wie in der Gesundheits- und Krankenpflege. Das Westküstenklinikum ist ein guter Arbeitgeber. Die Vergütung ist besser als in vielen anderen Ausbildungen und es gibt sehr gute Perspektiven und Weiterbildungsmöglichkeiten. Nach der Ausbildung und zwei Jahren Berufserfah-rung kann ich zum Beispiel eine Fachweiterbildung in Anästhesie, Onkologie, zur OP- oder Palliativ-schwester machen. Auch die Arbeitszeiten gefallen mir jetzt besser. Mein Dienst verläuft nicht mehr von 8 bis 18 Uhr mit zwei vollen Stunden Pause, sondern in einem Stück, so dass ich noch Zeit am Nachmittag habe. Ich mag einfach den Beruf, den ich lerne und gehe jeden Morgen gern zur Arbeit.Im Schwesternwohnheim haben wir ein gutes Mit-einander. Wir wohnen in Zwei-Zimmerwohnungen, fünf Minuten vom Bildungszentrum entfernt und zehn Minuten zur Innenstadt. In meiner Freizeit spiele ich Fußball beim FC Averlak.“

aus Heide, Mittlerer Schulabschluss, 1. Ausbildungs-jahr zur Gesundheits- und Krankenpflegerin am WKK in Heide.

„Nach einem FSJ im Pflegeheim habe ich mich für die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpfle-gerin entschieden, weil das Medizinische noch stär-ker im Vordergrund steht. Ich bin total zufrieden mit der Ausbildung. Zu wis-sen, dass man den Menschen helfen kann, ist ein schönes Gefühl. Besonders schön ist, die Dank-barkeit zu spüren, die wir von den Patienten zu-rückbekommen. Einem Patienten ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern, ist erfüllend. Diese Erfahrung macht man auf jeder Station. Auch zu beobachten, wie Patienten gesunden und plötzlich wieder laufen können, erfreut mich. Manchmal braucht man aber auch eine dicke Haut, wenn man von Patienten wie eine Zimmerdame oder persönliche Angestellte be-handelt wird.In meiner Freizeit tanze ich gern: Jazzdance, Bal-lett, Modern Dance und Hip-hop.“

aus Bargenstedt, Allgemeine Hochschulreife, 2. Ausbildungsjahr zur MTRA am WKK in Heide.

„Ich wollte eigentlich Medizin studieren, doch lei-der war mein Notendurchschnitt nicht ausreichend.Deshalb habe ich eine Ausbildung zu einem Gesund-heitsberuf gesucht, in der ich mit Menschen arbei-ten kann. Ich freue mich schon auf das praktische Jahr, denn ich hätte ehrlicherweise nicht gedacht, dass die schulische Ausbildung so viel Physik enthält. Man muss eben nicht nur die Anatomie des Körpers ken-nen, sondern auch, wie ein Röntgenstrahl erzeugt wird und wie die technischen Geräte funktionieren. Die Theorie ist wirklich anspruchsvoll. Das Berufsbild ist vielfältig. Mir persönlich gefällt der Röntgenbereich auch. Gerade hatten wir ein in-teressantes, sechswöchiges Krankenpflege-Prakti-kum im Krankenhaus. In meiner Freizeit mache ich Kampfsport. Vollkon-takt-Karate. Da kann ich ein bisschen den Dampf ablassen und auch mal die Schule vergessen. In Heide kann man abends vieles unternehmen: Darts und Billard spielen. Ins Kino Lichtblick ge-hen. Restaurants, Cocktail- und Karaoke-Bars im Kneipenviertel Schumacherort besuchen. In der Rosengasse zu House und Techno tanzen oder nach Pahlen fahren, um im Palazzo zu tanzen.“

Jaqueline Zacharias, 19

Kim Evers, 20

Patrycja Majewska, 24

Julia Skopek, 18

Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt

Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt

Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt

Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt

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aus Heide, Mittlerer Schulabschluss, 2. Ausbildungsjahr zur MTRA am WKK in Heide.

„Ich wollte beruflich immer etwas Medizinisches machen. Erst dachte ich an Tiermedizin, habe dann über den MTRA-Beruf in der Zeitung gelesen und dachte … wieso nicht? Ist ja auch was Medizinisches. Beim Vorstellungsgespräch wurde mir zu einem dreiwöchigen Prak-tikum geraten, das mir richtig gut gefiel. Besonders spannend finde ich es, den Ursachen von Krankheiten auf die Spur zu kommen, denn wir sind oft die Ersten, die an einer Patientendiagnose beteiligt sind. Zum Examen hin waren meine Noten leider nicht ausreichend, sodass ich das letzte Jahr nun wiederholt habe. Das hat mir jetzt aber stoff-lich auch viel gebracht.Ich würde nach meiner Ausbildung gern im WKK im Bereich Radiolo-gie arbeiten. Interessant ist auch die Arbeit in der Strahlentherapie. Dort werden die Patienten aufgrund ihrer Krebsbehandlung länger betreut, sodass man sie auch besser kennenlernt. In meiner Freizeit treffe ich mich am liebsten mit Freunden oder spie-le Computerspiele.“

aus Heide, Mittlerer Schulabschluss, 2. Ausbil-dungsjahr zur Gesundheits- und Krankenpflegerin am WKK in Heide. „Ich habe schon eine abgeschlossene Ausbildung als Zahnarzthelferin. Doch mir fehlte die intensive Arbeit mit Menschen wie in der Gesundheits- und Krankenpflege. Das Westküstenklinikum ist ein guter Arbeitgeber. Die Vergütung ist besser als in vielen anderen Ausbildungen und es gibt sehr gute Perspektiven und Weiterbildungsmöglichkeiten. Nach der Ausbildung und zwei Jahren Berufserfah-rung kann ich zum Beispiel eine Fachweiterbildung in Anästhesie, Onkologie, zur OP- oder Palliativ-schwester machen. Auch die Arbeitszeiten gefallen mir jetzt besser. Mein Dienst verläuft nicht mehr von 8 bis 18 Uhr mit zwei vollen Stunden Pause, sondern in einem Stück, so dass ich noch Zeit am Nachmittag habe. Ich mag einfach den Beruf, den ich lerne und gehe jeden Morgen gern zur Arbeit.Im Schwesternwohnheim haben wir ein gutes Mit-einander. Wir wohnen in Zwei-Zimmerwohnungen, fünf Minuten vom Bildungszentrum entfernt und zehn Minuten zur Innenstadt. In meiner Freizeit spiele ich Fußball beim FC Averlak.“

aus Heide, Mittlerer Schulabschluss, 1. Ausbildungs-jahr zur Gesundheits- und Krankenpflegerin am WKK in Heide.

„Nach einem FSJ im Pflegeheim habe ich mich für die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpfle-gerin entschieden, weil das Medizinische noch stär-ker im Vordergrund steht. Ich bin total zufrieden mit der Ausbildung. Zu wis-sen, dass man den Menschen helfen kann, ist ein schönes Gefühl. Besonders schön ist, die Dank-barkeit zu spüren, die wir von den Patienten zu-rückbekommen. Einem Patienten ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern, ist erfüllend. Diese Erfahrung macht man auf jeder Station. Auch zu beobachten, wie Patienten gesunden und plötzlich wieder laufen können, erfreut mich. Manchmal braucht man aber auch eine dicke Haut, wenn man von Patienten wie eine Zimmerdame oder persönliche Angestellte be-handelt wird.In meiner Freizeit tanze ich gern: Jazzdance, Bal-lett, Modern Dance und Hip-hop.“

aus Bargenstedt, Allgemeine Hochschulreife, 2. Ausbildungsjahr zur MTRA am WKK in Heide.

„Ich wollte eigentlich Medizin studieren, doch lei-der war mein Notendurchschnitt nicht ausreichend.Deshalb habe ich eine Ausbildung zu einem Gesund-heitsberuf gesucht, in der ich mit Menschen arbei-ten kann. Ich freue mich schon auf das praktische Jahr, denn ich hätte ehrlicherweise nicht gedacht, dass die schulische Ausbildung so viel Physik enthält. Man muss eben nicht nur die Anatomie des Körpers ken-nen, sondern auch, wie ein Röntgenstrahl erzeugt wird und wie die technischen Geräte funktionieren. Die Theorie ist wirklich anspruchsvoll. Das Berufsbild ist vielfältig. Mir persönlich gefällt der Röntgenbereich auch. Gerade hatten wir ein in-teressantes, sechswöchiges Krankenpflege-Prakti-kum im Krankenhaus. In meiner Freizeit mache ich Kampfsport. Vollkon-takt-Karate. Da kann ich ein bisschen den Dampf ablassen und auch mal die Schule vergessen. In Heide kann man abends vieles unternehmen: Darts und Billard spielen. Ins Kino Lichtblick ge-hen. Restaurants, Cocktail- und Karaoke-Bars im Kneipenviertel Schumacherort besuchen. In der Rosengasse zu House und Techno tanzen oder nach Pahlen fahren, um im Palazzo zu tanzen.“

Jaqueline Zacharias, 19

Kim Evers, 20

Patrycja Majewska, 24

Julia Skopek, 18

Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt

Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt

Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt

Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt

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COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN

Wer hier kickt, hat schon geWonnenIm Uwe Seeler Fußball Park werden die Talente von morgen entdeckt

F ußballfans braucht man über die berühmte Sportschule am Keller-see nicht viel zu erzählen – sie

haben den „Geist von Malente“ noch in guter Erinnerung, als Beckenbauer und Co. 1974 mit der deutschen Nationalelf den Weltmeistertitel holten. Auch heute noch sichtet und fördert der DFB im Uwe Seeler Fußball Park die besten Nachwuchskicker des Landes. Kein Wunder also, wenn einige von ihnen irgendwann in der Nationalelf auflaufen.

Irgendetwas Magisches geht vom Ausbil-dungszentrum des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes aus. Denn eine deutsche Mannschaft, die sich nach dem legendären Titel 1974 in Malente auf eine Welt- oder Europameisterschaft vorbereitet hat, galt in der Folge als unbesiegbar. So kamen die besten Fußballer Deutschlands bis 1994 alle zwei Jahre nach Malente, um sich auf Tur-niere vorzubereiten. Netzer, Beckenbauer, Breitner, Hoeneß, Völler und viele andere Idole des runden Leders waren da. Die Fans drückten sich an den Zäunen die Nase platt, um das Training der Stars zu verfolgen. 1990 klappte die Vorbereitung erneut, und die deutsche Elf holte mit Trainer Franz Becken-bauer in Rom den dritten Titel.

In diesen Wochen trainiert Björn Rädel hier „seine“ Jungs, die besten U14-Spieler aus

Schleswig-Holstein, um in einem Testspiel ge-gen die Berliner Auswahlkicker die Leistungs-fähigkeit der unter 14-Jährigen zu testen. „Von unseren 18 Spitzenspielern kommen die meisten aus ganz kleinen Vereinen von der Westküste über den Hamburger Rand bis zur dänischen Grenze. Einige kommen auch vom VfB Lübeck oder Holstein Kiel“, erzählt der DFB-Stützpunktkoordinator während der Vor-bereitung. Es geht darum, die talentiertesten Spieler für die Deutschen Meisterschaften he-rauszufiltern, zu fördern und fit zu machen für eine vielversprechende Fußballkarriere. „Derzeit haben wir in Schleswig-Holstein vier bis fünf junge Spieler, die es in die National-mannschaft schaffen können“, ist sich der erfahrene Coach sicher.

Die Jungs seien sehr motiviert, manche müssten sogar in ihrem Elan ein wenig ge-bremst werden, um auf dem Feld taktisch und spielerisch gegen starke Gegner zu be-stehen. Unterstützung bekommen sie nicht nur im Uwe Seeler Fußball Park, wo sie alle zwei Wochen von Spitzenleuten wie Rädel und seinen Kollegen Dieter Bollow und dem sportlichen Leiter Michael Prus gefördert werden. „Auch die Eltern stehen voll hinter ihren talentierten Kindern und geben ihnen Rückendeckung – das ist für den Erfolg na-türlich auch ganz wichtig.“ Doch ob es in den beiden Testspielen gegen die traditio-nell starken Berliner diesmal klappt? Ganz

knapp müssen sich die Schles-wig-Holsteiner mit 2:0 und 2:1 geschlagen geben, doch so traurig ist Trainer Björn Rädel gar nicht. „Eine Niederlage ist manchmal besser, um sich wei-terzuentwickeln. So können wir noch genauer analysieren, wo wir jeden Einzelnen verbes-sern müssen.“

Damit sich die Talente entwi-ckeln können, ist ein guter

Trainer notwendig, der seine Schützlinge mit neuen Ideen fördert und sportlich fordert. Der Schleswig-Holsteinische Fußballverband hat im vergangenen Jahr 397 Traineraus-bildungen durchgeführt, außerdem wurden 401 Lizenzfortbildungen geleistet. Die Zahl der Torwarttrainer-Ausbildungen steigt kon-tinuierlich an, im Vorjahr wurden in Malente 36 Schulungen vorgenommen. Fleißig waren auch die Unparteiischen, der Verband zähl-te 950 Schiedsrichterqualifizierungen. „Die Trainingslager für Vereine sind zudem immer gefragt“, erzählt Michael Prus.

Für DFB-Coach Björn Rädel sind die Bedingungen in Malente top

„Im Uwe Seeler Fußball Park haben wir al-les, was wir brauchen.“ Dafür stehen ein Kunstrasenplatz mit Flutlichtanlage, ein Naturrasenplatz, eine Kunstrasen-Fußball-halle, ein Kunstrasen-Mini-Spielfeld, ein Gymnastikraum und eine 400-Meter-Rot- sandbahn zur Verfügung. Und Uwe Seeler, HSV-Legende und Ehrenspielführer der Na-tionalelf, hatte in seiner aktiven Zeit noch andere Qualitäten in Malente ausgemacht, wie er zur Eröffnung des modernisierten Fußball Parks 2013 verriet: „Wir hatten vie-le Möglichkeiten zur Regeneration: Es gab ausgedehnte Waldspaziergänge und wir sind auch mit dem Boot auf den See gefahren.“ Und die gute Luft habe er noch heute in der Nase, meinte Seeler. „Die ist ja hervorragend geeignet, wenn man viel trainieren muss.“

TEXT Joachim Welding

FOTOS Michael Ruff

Uwe Seeler Fußball Park

Am Stadion 4

23714 Malente

T +49 (0) 45 23 202 240 10

usfp-malente.de

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COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN

Wer hier kickt, hat schon geWonnenIm Uwe Seeler Fußball Park werden die Talente von morgen entdeckt

F ußballfans braucht man über die berühmte Sportschule am Keller-see nicht viel zu erzählen – sie

haben den „Geist von Malente“ noch in guter Erinnerung, als Beckenbauer und Co. 1974 mit der deutschen Nationalelf den Weltmeistertitel holten. Auch heute noch sichtet und fördert der DFB im Uwe Seeler Fußball Park die besten Nachwuchskicker des Landes. Kein Wunder also, wenn einige von ihnen irgendwann in der Nationalelf auflaufen.

Irgendetwas Magisches geht vom Ausbil-dungszentrum des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes aus. Denn eine deutsche Mannschaft, die sich nach dem legendären Titel 1974 in Malente auf eine Welt- oder Europameisterschaft vorbereitet hat, galt in der Folge als unbesiegbar. So kamen die besten Fußballer Deutschlands bis 1994 alle zwei Jahre nach Malente, um sich auf Tur-niere vorzubereiten. Netzer, Beckenbauer, Breitner, Hoeneß, Völler und viele andere Idole des runden Leders waren da. Die Fans drückten sich an den Zäunen die Nase platt, um das Training der Stars zu verfolgen. 1990 klappte die Vorbereitung erneut, und die deutsche Elf holte mit Trainer Franz Becken-bauer in Rom den dritten Titel.

In diesen Wochen trainiert Björn Rädel hier „seine“ Jungs, die besten U14-Spieler aus

Schleswig-Holstein, um in einem Testspiel ge-gen die Berliner Auswahlkicker die Leistungs-fähigkeit der unter 14-Jährigen zu testen. „Von unseren 18 Spitzenspielern kommen die meisten aus ganz kleinen Vereinen von der Westküste über den Hamburger Rand bis zur dänischen Grenze. Einige kommen auch vom VfB Lübeck oder Holstein Kiel“, erzählt der DFB-Stützpunktkoordinator während der Vor-bereitung. Es geht darum, die talentiertesten Spieler für die Deutschen Meisterschaften he-rauszufiltern, zu fördern und fit zu machen für eine vielversprechende Fußballkarriere. „Derzeit haben wir in Schleswig-Holstein vier bis fünf junge Spieler, die es in die National-mannschaft schaffen können“, ist sich der erfahrene Coach sicher.

Die Jungs seien sehr motiviert, manche müssten sogar in ihrem Elan ein wenig ge-bremst werden, um auf dem Feld taktisch und spielerisch gegen starke Gegner zu be-stehen. Unterstützung bekommen sie nicht nur im Uwe Seeler Fußball Park, wo sie alle zwei Wochen von Spitzenleuten wie Rädel und seinen Kollegen Dieter Bollow und dem sportlichen Leiter Michael Prus gefördert werden. „Auch die Eltern stehen voll hinter ihren talentierten Kindern und geben ihnen Rückendeckung – das ist für den Erfolg na-türlich auch ganz wichtig.“ Doch ob es in den beiden Testspielen gegen die traditio-nell starken Berliner diesmal klappt? Ganz

knapp müssen sich die Schles-wig-Holsteiner mit 2:0 und 2:1 geschlagen geben, doch so traurig ist Trainer Björn Rädel gar nicht. „Eine Niederlage ist manchmal besser, um sich wei-terzuentwickeln. So können wir noch genauer analysieren, wo wir jeden Einzelnen verbes-sern müssen.“

Damit sich die Talente entwi-ckeln können, ist ein guter

Trainer notwendig, der seine Schützlinge mit neuen Ideen fördert und sportlich fordert. Der Schleswig-Holsteinische Fußballverband hat im vergangenen Jahr 397 Traineraus-bildungen durchgeführt, außerdem wurden 401 Lizenzfortbildungen geleistet. Die Zahl der Torwarttrainer-Ausbildungen steigt kon-tinuierlich an, im Vorjahr wurden in Malente 36 Schulungen vorgenommen. Fleißig waren auch die Unparteiischen, der Verband zähl-te 950 Schiedsrichterqualifizierungen. „Die Trainingslager für Vereine sind zudem immer gefragt“, erzählt Michael Prus.

Für DFB-Coach Björn Rädel sind die Bedingungen in Malente top

„Im Uwe Seeler Fußball Park haben wir al-les, was wir brauchen.“ Dafür stehen ein Kunstrasenplatz mit Flutlichtanlage, ein Naturrasenplatz, eine Kunstrasen-Fußball-halle, ein Kunstrasen-Mini-Spielfeld, ein Gymnastikraum und eine 400-Meter-Rot- sandbahn zur Verfügung. Und Uwe Seeler, HSV-Legende und Ehrenspielführer der Na-tionalelf, hatte in seiner aktiven Zeit noch andere Qualitäten in Malente ausgemacht, wie er zur Eröffnung des modernisierten Fußball Parks 2013 verriet: „Wir hatten vie-le Möglichkeiten zur Regeneration: Es gab ausgedehnte Waldspaziergänge und wir sind auch mit dem Boot auf den See gefahren.“ Und die gute Luft habe er noch heute in der Nase, meinte Seeler. „Die ist ja hervorragend geeignet, wenn man viel trainieren muss.“

TEXT Joachim Welding

FOTOS Michael Ruff

Uwe Seeler Fußball Park

Am Stadion 4

23714 Malente

T +49 (0) 45 23 202 240 10

usfp-malente.de

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Plan BWas geht, wenn gar nichts geht? Was machst du, wenn du keine Ausbildung anfängst? Kein großes Ding, manchmal läuft nicht alles nach Plan. Einen Ausbildungsplatz zu fin-den ist auch nicht leicht. Aber es gibt immer einen Plan B. Hier ein paar Ideen...

Geh Weiter zur Schule!

aBSchluSSverGeiGt?

Mach WaS freiWilliG!

Werde Mal auSländer!

Mal angenommen, du findest Schule jetzt nun nicht so vollkommen doof. Und deine Noten sind so, dass du weiter-führend zur Schule gehen kannst. Dann, ja dann kannst du auch gleich mal schön dein Abitur machen. Und danach studieren. Oder mit ei-nem höheren Bildungs-abschluss den Beruf er-lernen, der dir vielleicht noch besser liegt als der, den du nicht bekommen hast.

Hier noch was vom Klug-schatzi: Thomas Mann musste auch eine Ehren-runde drehen und hatte seine Mittlere Reife erst im zweiten Anlauf – und ein paar Jahre später be-kam er den Nobelpreis für Literatur.

Solltest du aber die Nase voll haben von Schule, kannst du dich mit einem Berufsvorbereitungsjahr oder einer Berufsvorbe-reitenden Maßnahme auf dein ganz eigenes Berufs-leben vorbereiten.

Sich kümmern, etwas an-schieben, helfen. Immer mehr junge Menschen finden Engagement viel cooler als Nichtstun. Für dich eine gute Gelegen-heit, etwas Gutes zu tun und nebenbei deine Soft Skills weiterzuentwi-ckeln. Mach ein Freiwil-liges Soziales oder Öko-logisches Jahr oder einen anderen Freiwilligen-dienst. Ob an Schulen, bei Umweltverbänden, in Krankenhäusern oder in Altenheimen: Du bist sehr herzlich willkom-men!

Ein Auslandsaufenthalt ist so viel mehr als Ur-laub. Wenn du länger im Ausland bist, bleibst du nicht nur am Hotelpool hängen, sondern fängst an, dich mit fremden Menschen und Kulturen zu beschäftigen. Du ent-deckst viele Unterschiede und oft auch viele Ähn-lichkeiten. Lernst neue Sprachen und Sichtwei-sen kennen, sammelst Er-fahrungen und erweiterst deinen Horizont. Und dein Auslandsaufenthalt macht sich sehr gut in deinem Lebenslauf.

Abitur → Ausbildung, studium

FAchAbitur → Ausbildung, FAchstudium

schülerAustAusch

Au PAir

Work & trAvel

sprAchreise

FreiWilligessoziAles JAhr

FreiWilligesökologisches JAhr

FreiWilligendienstberuFs-vorbereitendemAssnAhme (bvb)

klAsse Wiederholen

beruFs-vorbereitungs-JAhr (bvJ)

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CE

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Plan BWas geht, wenn gar nichts geht? Was machst du, wenn du keine Ausbildung anfängst? Kein großes Ding, manchmal läuft nicht alles nach Plan. Einen Ausbildungsplatz zu fin-den ist auch nicht leicht. Aber es gibt immer einen Plan B. Hier ein paar Ideen...

Geh Weiter zur Schule!

aBSchluSSverGeiGt?

Mach WaS freiWilliG!

Werde Mal auSländer!

Mal angenommen, du findest Schule jetzt nun nicht so vollkommen doof. Und deine Noten sind so, dass du weiter-führend zur Schule gehen kannst. Dann, ja dann kannst du auch gleich mal schön dein Abitur machen. Und danach studieren. Oder mit ei-nem höheren Bildungs-abschluss den Beruf er-lernen, der dir vielleicht noch besser liegt als der, den du nicht bekommen hast.

Hier noch was vom Klug-schatzi: Thomas Mann musste auch eine Ehren-runde drehen und hatte seine Mittlere Reife erst im zweiten Anlauf – und ein paar Jahre später be-kam er den Nobelpreis für Literatur.

Solltest du aber die Nase voll haben von Schule, kannst du dich mit einem Berufsvorbereitungsjahr oder einer Berufsvorbe-reitenden Maßnahme auf dein ganz eigenes Berufs-leben vorbereiten.

Sich kümmern, etwas an-schieben, helfen. Immer mehr junge Menschen finden Engagement viel cooler als Nichtstun. Für dich eine gute Gelegen-heit, etwas Gutes zu tun und nebenbei deine Soft Skills weiterzuentwi-ckeln. Mach ein Freiwil-liges Soziales oder Öko-logisches Jahr oder einen anderen Freiwilligen-dienst. Ob an Schulen, bei Umweltverbänden, in Krankenhäusern oder in Altenheimen: Du bist sehr herzlich willkom-men!

Ein Auslandsaufenthalt ist so viel mehr als Ur-laub. Wenn du länger im Ausland bist, bleibst du nicht nur am Hotelpool hängen, sondern fängst an, dich mit fremden Menschen und Kulturen zu beschäftigen. Du ent-deckst viele Unterschiede und oft auch viele Ähn-lichkeiten. Lernst neue Sprachen und Sichtwei-sen kennen, sammelst Er-fahrungen und erweiterst deinen Horizont. Und dein Auslandsaufenthalt macht sich sehr gut in deinem Lebenslauf.

Abitur → Ausbildung, studium

FAchAbitur → Ausbildung, FAchstudium

schülerAustAusch

Au PAir

Work & trAvel

sprAchreise

FreiWilligessoziAles JAhr

FreiWilligesökologisches JAhr

FreiWilligendienstberuFs-vorbereitendemAssnAhme (bvb)

klAsse Wiederholen

beruFs-vorbereitungs-JAhr (bvJ)

SER

CE

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L83

Page 84: ME2BE HIERGEBLIEBEN SPECIAL

DIE VERABSCHIEDUNGNun aber mal Butter bei die Fische! Denn schließlich möchtest du zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werden. Also weise noch vor deinem Abschiedsgruß darauf hin. Aber bitte ohne Kon-junktiv – und ohne Abkürzungen!

Eine Zeile darunter folgt nochmals dein Name und deine handschriftliche Signatur (die du bei einer Online-Bewerbung einscannst oder ggf. in kursiver Schreibschrift hinzufügst).

• Alle formellen Punkte sind eingehalten

• Alle inhaltlichen Punkte sind abgearbeitet • Rechtschreibung und Grammatik sind einwandfrei

• Wiederholungen, Konjunktiv und Abkürzungen habe ich vermieden

• Das Anschreiben ist ansprechend formatiert

• Ich habe unterschrieben

LETZTER CHECK

DIE EINLEITUNG

DIE ERKLÄRUNGWarum gerade hier?Hier nimmst du Stellung dazu, warum ge-nau dieses Stellenangebot UND dieses Un-ternehmen für dich so reizvoll sind.

Warum gerade ich?Keine falsche Bescheidenheit! Denn nun gilt es zu erläutern, warum ausgerechnet du der geeignete Azubi in spe bist! Also: Wer bist du, was machst du – und was macht dich aus?

Hier erklärst du kurz, wie du auf das Stel-lenangebot aufmerksam geworden bist und warum du dich entschieden hast, dich auf diese Stelle zu bewerben.

Hat im Vorwege ein Telefonat stattgefun-den, weil du dich nach einem Ansprech-partner erkundigen oder heraus� nden wolltest, ob die angebotene Stelle bereits vergeben ist, so solltest du unbedingt einleitend darauf aufmerksam machen: z.B.: Vielen Dank für das nette Telefonat am Montag Vormittag. Wie bereits be-sprochen, bin ich über Ihre Internetseite auf Ihr Ausbildungsangebot aufmerksam geworden.

DER BRIEFKOPFDu beginnst links oben mit dem Absender, also mit deinem vollständigen Namen und deiner Adresse.Darunter folgt der Adressat, also Name und Anschrift des Unternehmens. Hier unbedingt checken, dass alles korrekt ge-schrieben und die Firmierung vollstän-dig ist (z.B. GmbH oder GbR). Ist ein zu-ständiger Mitarbeiter bekannt – oft ist dieser in der Stellenanzeige oder auf der Website des Unternehmens angegeben – muss auch dieser vermerkt werden.

Eine Zeile unter dem Adressaten notierst du rechtsbündig den Ort und das Datum des Anschreibens.

Wenige Zeilen darunter folgt linksbündig und gefettet deine Betreffzeile.

DIE BEGRÜSSUNGIst ein konkreter Ansprechpartner bekannt, wird dieser auch direkt ange-sprochen. Solltest du selbst auf telefoni-sche Nachfrage keinen Ansprechpartner heraus� nden, lautet deine Begrüßung: Sehr geehrte Damen und Herren

DEIN ANSCHREIBEN

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DIE VERABSCHIEDUNGNun aber mal Butter bei die Fische! Denn schließlich möchtest du zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werden. Also weise noch vor deinem Abschiedsgruß darauf hin. Aber bitte ohne Kon-junktiv – und ohne Abkürzungen!

Eine Zeile darunter folgt nochmals dein Name und deine handschriftliche Signatur (die du bei einer Online-Bewerbung einscannst oder ggf. in kursiver Schreibschrift hinzufügst).

• Alle formellen Punkte sind eingehalten

• Alle inhaltlichen Punkte sind abgearbeitet • Rechtschreibung und Grammatik sind einwandfrei

• Wiederholungen, Konjunktiv und Abkürzungen habe ich vermieden

• Das Anschreiben ist ansprechend formatiert

• Ich habe unterschrieben

LETZTER CHECK

DIE EINLEITUNG

DIE ERKLÄRUNGWarum gerade hier?Hier nimmst du Stellung dazu, warum ge-nau dieses Stellenangebot UND dieses Un-ternehmen für dich so reizvoll sind.

Warum gerade ich?Keine falsche Bescheidenheit! Denn nun gilt es zu erläutern, warum ausgerechnet du der geeignete Azubi in spe bist! Also: Wer bist du, was machst du – und was macht dich aus?

Hier erklärst du kurz, wie du auf das Stel-lenangebot aufmerksam geworden bist und warum du dich entschieden hast, dich auf diese Stelle zu bewerben.

Hat im Vorwege ein Telefonat stattgefun-den, weil du dich nach einem Ansprech-partner erkundigen oder heraus� nden wolltest, ob die angebotene Stelle bereits vergeben ist, so solltest du unbedingt einleitend darauf aufmerksam machen: z.B.: Vielen Dank für das nette Telefonat am Montag Vormittag. Wie bereits be-sprochen, bin ich über Ihre Internetseite auf Ihr Ausbildungsangebot aufmerksam geworden.

DER BRIEFKOPFDu beginnst links oben mit dem Absender, also mit deinem vollständigen Namen und deiner Adresse.Darunter folgt der Adressat, also Name und Anschrift des Unternehmens. Hier unbedingt checken, dass alles korrekt ge-schrieben und die Firmierung vollstän-dig ist (z.B. GmbH oder GbR). Ist ein zu-ständiger Mitarbeiter bekannt – oft ist dieser in der Stellenanzeige oder auf der Website des Unternehmens angegeben – muss auch dieser vermerkt werden.

Eine Zeile unter dem Adressaten notierst du rechtsbündig den Ort und das Datum des Anschreibens.

Wenige Zeilen darunter folgt linksbündig und gefettet deine Betreffzeile.

DIE BEGRÜSSUNGIst ein konkreter Ansprechpartner bekannt, wird dieser auch direkt ange-sprochen. Solltest du selbst auf telefoni-sche Nachfrage keinen Ansprechpartner heraus� nden, lautet deine Begrüßung: Sehr geehrte Damen und Herren

DEIN ANSCHREIBEN

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HOBBIES UND INTERESSENWas dich bewegt und was dich begeistert, fügt dem Ganzen eine persönliche Facette hinzu. Und das ist nicht zu unterschätzen! Mach dich interessant. Aber Achtung: Auch hier ist weniger oft mehr! Je nach angestrebtem Berufsweg ist z. B. Interesse für Medien (ins Kino gehen) oder für fremde Kulturen (mehrere Reisen in spanischsprachige Länder) eine gute Möglichkeit, etwas über sich zu verraten. Grundsätzlich positiv wirkt das Thema Sport, denn es zeugt von Teamfä-higkeit und Lebensfreude, Ehrgeiz und Ausdauer.

• Alle formellen Punkte sind eingehalten

• Alle inhaltlichen Punkte sind abgearbeitet • Rechtschreibung und Grammatik sind einwandfrei

• Wiederholungen, Konjunktiv und Abkürzungen habe ich vermieden

• Ich habe den Lebenslauf mit Ort und Datum versehen und unterschrieben

LETZTER CHECK

BILDUNGSWEG

PRAKTISCHE ERFAHRUNGEN

KENNTNISSE UND BESONDERE FÄHIGKEITEN

Solltest du bereits Erfahrungen in der Ar-beitswelt gesammelt haben - prima! Falls nicht – auch kein Problem. Denn hier zäh-len auch andere außerschulische Aktivitä-ten, die in irgendeiner Weise berufsvorbe-reitend verpackt werden können.

Muttersprache, Verhandlungssicher, Flie-ßend, Sehr gute Kenntnisse, Gute Kennt-nisse, Grundkenntnisse. So lauten die Ein-stufungen für Fremdsprachenkenntnisse. „Muttersprache“ ist dann relevant, solltest du dich auf eine Stelle in einem ausländi-schen Unternehmen bewerben.

Längst nicht mehr wegzudenken ist der Um-gang mit Computern.

Von Vorteil ist jegliche Fähigkeit, die spezi-ell für das Unternehmen, bei dem du dich bewirbst, relevant ist.

Wann hast du wo die Schulbank gedrückt? Der Lebenslauf wird nicht in ganzen Sätzen ausformuliert, sondern tabellarisch aufge-baut – und zwar rückwärts in der Zeitfolge.

KOPFDu beginnst oben mit der zentrierten Überschrift Lebenslauf. Linksbündig da-runter folgen deine Kontaktdaten mit Name, Familienstand (z. B. ledig), An-schrift, Telefonnummer(n) und E-Mail-Adresse.

BEWERBUNGSFOTOUrlaubsschnappschuss? Fotoautomat? Ein No Go! Hier emp� ehlt es sich unbedingt, professionelle Bewerbungsfotos von einem Fotografen erstellen zu lassen. Und der kann dir dann auch die entsprechenden Tipps geben, wie du dich auf dem Bild ent-sprechend präsentierst: Freundlich, aber ohne im Kreis zu Grinsen. Aufgeweckt, aber nicht überdreht. Seriös und kompetent, aber nicht eingebildet. Wähle ordentliche, nicht zu bunte aber auch nicht zu farblose Kleidung. Jetzt noch ein Frisuren- und bei den Damen ein Make-up-Check (weniger ist manchmal mehr) – und dann bitte lächeln!Das Bild fügst du entweder oben rechts auf dem Lebenslauf oder mittig auf das Titel-blatt deiner Bewerbungsunterlagen hinzu, entweder mit Klebe oder mit Hilfe deines Computerprogramms.

DEIN LEBENSLAUF

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HOBBIES UND INTERESSENWas dich bewegt und was dich begeistert, fügt dem Ganzen eine persönliche Facette hinzu. Und das ist nicht zu unterschätzen! Mach dich interessant. Aber Achtung: Auch hier ist weniger oft mehr! Je nach angestrebtem Berufsweg ist z. B. Interesse für Medien (ins Kino gehen) oder für fremde Kulturen (mehrere Reisen in spanischsprachige Länder) eine gute Möglichkeit, etwas über sich zu verraten. Grundsätzlich positiv wirkt das Thema Sport, denn es zeugt von Teamfä-higkeit und Lebensfreude, Ehrgeiz und Ausdauer.

• Alle formellen Punkte sind eingehalten

• Alle inhaltlichen Punkte sind abgearbeitet • Rechtschreibung und Grammatik sind einwandfrei

• Wiederholungen, Konjunktiv und Abkürzungen habe ich vermieden

• Ich habe den Lebenslauf mit Ort und Datum versehen und unterschrieben

LETZTER CHECK

BILDUNGSWEG

PRAKTISCHE ERFAHRUNGEN

KENNTNISSE UND BESONDERE FÄHIGKEITEN

Solltest du bereits Erfahrungen in der Ar-beitswelt gesammelt haben - prima! Falls nicht – auch kein Problem. Denn hier zäh-len auch andere außerschulische Aktivitä-ten, die in irgendeiner Weise berufsvorbe-reitend verpackt werden können.

Muttersprache, Verhandlungssicher, Flie-ßend, Sehr gute Kenntnisse, Gute Kennt-nisse, Grundkenntnisse. So lauten die Ein-stufungen für Fremdsprachenkenntnisse. „Muttersprache“ ist dann relevant, solltest du dich auf eine Stelle in einem ausländi-schen Unternehmen bewerben.

Längst nicht mehr wegzudenken ist der Um-gang mit Computern.

Von Vorteil ist jegliche Fähigkeit, die spezi-ell für das Unternehmen, bei dem du dich bewirbst, relevant ist.

Wann hast du wo die Schulbank gedrückt? Der Lebenslauf wird nicht in ganzen Sätzen ausformuliert, sondern tabellarisch aufge-baut – und zwar rückwärts in der Zeitfolge.

KOPFDu beginnst oben mit der zentrierten Überschrift Lebenslauf. Linksbündig da-runter folgen deine Kontaktdaten mit Name, Familienstand (z. B. ledig), An-schrift, Telefonnummer(n) und E-Mail-Adresse.

BEWERBUNGSFOTOUrlaubsschnappschuss? Fotoautomat? Ein No Go! Hier emp� ehlt es sich unbedingt, professionelle Bewerbungsfotos von einem Fotografen erstellen zu lassen. Und der kann dir dann auch die entsprechenden Tipps geben, wie du dich auf dem Bild ent-sprechend präsentierst: Freundlich, aber ohne im Kreis zu Grinsen. Aufgeweckt, aber nicht überdreht. Seriös und kompetent, aber nicht eingebildet. Wähle ordentliche, nicht zu bunte aber auch nicht zu farblose Kleidung. Jetzt noch ein Frisuren- und bei den Damen ein Make-up-Check (weniger ist manchmal mehr) – und dann bitte lächeln!Das Bild fügst du entweder oben rechts auf dem Lebenslauf oder mittig auf das Titel-blatt deiner Bewerbungsunterlagen hinzu, entweder mit Klebe oder mit Hilfe deines Computerprogramms.

DEIN LEBENSLAUF

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Ab die Post! briefmArke oder doPPelklick?Er so: „An einer schön gestalteten Bewerbungsmap-pe erkennt man, wie viel Mühe sich der Jobanwär-ter gibt und wie wichtig ihm eine erfolgreiche Be-werbung ist. Außerdem gerät eine Mappe mit Bild und Unterlagen nicht so schnell aus dem Blickfeld des Empfängers.“Sie so: „Eine Online-Bewerbung ist aus ökonomi-scher und ökologischer Sicht besser und somit zeit-gemäß. Unternehmen werden dadurch nicht mehr mit platzraubenden Mappen oder Rücksendekosten belastet.“Wer hat denn nun Recht? Die Antwort: beide! Aber keine Panik. Du machst nichts falsch, wenn du dich an folgende Faustregeln hältst: A) Wenn eine Stellenanzeige oder die Internetseite des Unterneh-mens die gewünschte Form der Bewerbung angibt, dann halte dich daran. B) Wenn es sich um eine Online-Bewerbung handelt, freu dich darüber, dass du Papier, Druckkosten und Porto sparst, aber geize keinesfalls bei Inhalt, Gestaltung und Einhaltung der korrekten Form.

deine beWerbUnG AUf dem HerkÖmmlicHen PostWeGBei der Auswahl der passenden Bewerbungsmappe bist du im Fachhandel richtig beraten. Ein einfacher Schnellhefter macht hier keinen guten Eindruck. Wähle etwas, das zu dir und vor allem zum Unter-nehmen passt und das gut zu handhaben ist. Lässt sich gut darin blättern, lassen sich die Dokumente leicht herausnehmen und wieder einheften? Passt die Mappe gut in standardisierte Umschläge und Büroablagen? So wie bei den einen Branchen eine schlichtere Form gefragt ist, so punktet man bei anderen Branchen mit Individualität. Wer sich bei-spielsweise bei einer Werbeagentur auf eine Ausbil-dungsstelle als Grafiker bewirbt, sollte ein bisschen Fantasie ins Spiel bringen, z.B. auf dem Deckblatt. Und nicht vergessen deine Zeugnisse (Schule, Prak-tika, Fortbildungen etc.) mit einzuheften!

deine beWerbUnG Per e-mAilInhaltlich sind Bewerbungen per Post und per E-Mail identisch. Nur formell gibt es kleine Unterschiede. Die Unterschrift auf deinem Anschreiben scannst du ein oder du wählst eine passende Schrift-art im Schreibschriftstil und setzt sie kursiv.

Dein Foto verschickst du als einzelnen Anhang oder du setzt das Bild in das Dokument „Lebenslauf“. Da-mit Text- und Bildinhalte beim Öffnen nicht falsch dargestellt werden, wandelst du Word-Dokumente in das Format PDF. Das Limit für alle Anhänge (An-schreiben, Foto, Lebenslauf und Zeugnisse) liegt bei 3 MB – damit die Firmen-Mailbox nicht platzt.

In die E-Mail selbst schreibst du dein Anliegen in knappen aber höflichen Worten, z. B. ...........

Merke:[email protected] statt partyanimal33@chaos. com verwenden – landet sonst nur im Spamordner.

deine beWerbUnG Per online-formUlArWenn ein Unternehmen diese Form der Bewerbung vorgesehen hat, stellt es das entsprechende Formu-lar auf der Firmenwebsite bereit. Nachdem du dich auf der Seite registriert hast, füllst du das Formular Schritt für Schritt aus. Halte also alle wichtigen Da-ten z. B. aus deinem Lebenslauf parat. Auch hier ist sehr wichtig, dass du Tippfehler vermeidest. Um si-cher zu gehen, kannst du die Texte zunächst in ein Word-Dokument mit automatischer Rechtschreib-korrektur tippen und dann in das Online-Formu-lar kopieren. Und so oder so sollte vorher jemand anderes noch einmal drübergucken, bevor du auf Senden klickst – sicher ist sicher.

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Ab die Post! briefmArke oder doPPelklick?Er so: „An einer schön gestalteten Bewerbungsmap-pe erkennt man, wie viel Mühe sich der Jobanwär-ter gibt und wie wichtig ihm eine erfolgreiche Be-werbung ist. Außerdem gerät eine Mappe mit Bild und Unterlagen nicht so schnell aus dem Blickfeld des Empfängers.“Sie so: „Eine Online-Bewerbung ist aus ökonomi-scher und ökologischer Sicht besser und somit zeit-gemäß. Unternehmen werden dadurch nicht mehr mit platzraubenden Mappen oder Rücksendekosten belastet.“Wer hat denn nun Recht? Die Antwort: beide! Aber keine Panik. Du machst nichts falsch, wenn du dich an folgende Faustregeln hältst: A) Wenn eine Stellenanzeige oder die Internetseite des Unterneh-mens die gewünschte Form der Bewerbung angibt, dann halte dich daran. B) Wenn es sich um eine Online-Bewerbung handelt, freu dich darüber, dass du Papier, Druckkosten und Porto sparst, aber geize keinesfalls bei Inhalt, Gestaltung und Einhaltung der korrekten Form.

deine beWerbUnG AUf dem HerkÖmmlicHen PostWeGBei der Auswahl der passenden Bewerbungsmappe bist du im Fachhandel richtig beraten. Ein einfacher Schnellhefter macht hier keinen guten Eindruck. Wähle etwas, das zu dir und vor allem zum Unter-nehmen passt und das gut zu handhaben ist. Lässt sich gut darin blättern, lassen sich die Dokumente leicht herausnehmen und wieder einheften? Passt die Mappe gut in standardisierte Umschläge und Büroablagen? So wie bei den einen Branchen eine schlichtere Form gefragt ist, so punktet man bei anderen Branchen mit Individualität. Wer sich bei-spielsweise bei einer Werbeagentur auf eine Ausbil-dungsstelle als Grafiker bewirbt, sollte ein bisschen Fantasie ins Spiel bringen, z.B. auf dem Deckblatt. Und nicht vergessen deine Zeugnisse (Schule, Prak-tika, Fortbildungen etc.) mit einzuheften!

deine beWerbUnG Per e-mAilInhaltlich sind Bewerbungen per Post und per E-Mail identisch. Nur formell gibt es kleine Unterschiede. Die Unterschrift auf deinem Anschreiben scannst du ein oder du wählst eine passende Schrift-art im Schreibschriftstil und setzt sie kursiv.

Dein Foto verschickst du als einzelnen Anhang oder du setzt das Bild in das Dokument „Lebenslauf“. Da-mit Text- und Bildinhalte beim Öffnen nicht falsch dargestellt werden, wandelst du Word-Dokumente in das Format PDF. Das Limit für alle Anhänge (An-schreiben, Foto, Lebenslauf und Zeugnisse) liegt bei 3 MB – damit die Firmen-Mailbox nicht platzt.

In die E-Mail selbst schreibst du dein Anliegen in knappen aber höflichen Worten, z. B. ...........

Merke:[email protected] statt partyanimal33@chaos. com verwenden – landet sonst nur im Spamordner.

deine beWerbUnG Per online-formUlArWenn ein Unternehmen diese Form der Bewerbung vorgesehen hat, stellt es das entsprechende Formu-lar auf der Firmenwebsite bereit. Nachdem du dich auf der Seite registriert hast, füllst du das Formular Schritt für Schritt aus. Halte also alle wichtigen Da-ten z. B. aus deinem Lebenslauf parat. Auch hier ist sehr wichtig, dass du Tippfehler vermeidest. Um si-cher zu gehen, kannst du die Texte zunächst in ein Word-Dokument mit automatischer Rechtschreib-korrektur tippen und dann in das Online-Formu-lar kopieren. Und so oder so sollte vorher jemand anderes noch einmal drübergucken, bevor du auf Senden klickst – sicher ist sicher.

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Page 90: ME2BE HIERGEBLIEBEN SPECIAL

Schon beim Thema „Anschreiben“ haben wir festgehalten, dass es für den ers-ten Eindruck keine zweite Chance gibt. Da ist es wirklich nicht besonders fair,

dass man sich dieser Situation ein zweites Mal aussetzen muss. Wenn nämlich der erste (schriftliche) Eindruck positiv ausgefallen ist und man die erhoffte Einladung zum Vorstel-lungsgespräch erhält, dann geht es ein weite-res Mal um die Wurst. Und die hat bekanntlich zwei Enden: Ich mache auch live und in Farbe einen guten Eindruck und habe beste Chancen auf den Ausbildungsplatz. Oder mein Auftre-ten entspricht nicht den Erwartungen und ich muss mich nach weiteren Stellenangeboten umsehen. Ist man schlecht vorbereitet, braucht man mehr Glück als Verstand. Ist man zu ner-vös, hilft auch das bestgemeinte „einfach lo-cker bleiben“ leider nicht. Denk immer daran: Da mussten und müssen Millionen andere auch durch – selbst derjenige, dem du nun Rede und Antwort stehen musst! Also, warum solltest ausgerechnet du das nicht packen?!

Dress to successWenn das so einfach wäre... Den gängigen Dress-code, wie z. B. Anzug und Krawatte in einer Bank, muss man zwar unbedingt einhalten, dennoch soll-te man ein Outfit wählen, das nicht nur sauber und ordentlich aussieht, sondern in dem man sich auch weitgehend wohlfühlt. Schnösel, Hippies, graue Mäuse? Entscheide dich lieber für etwas Seriöses mit individueller Note. Eine ordentliche Frisur heißt nicht, dass du zwei Pfund Pomade verwenden oder der Hochsteckfrisur einer Braut Konkurrenz ma-chen sollst. Ein gepflegtes Auftreten heißt nicht, dass du in einer Wolke aus Chanel No. 5 verschwin-

„5 M INu t eN Vor Der Z e I t I s t D I e recHt e PÜNK t L I cHKe I t “Klingt doof, ist aber so. Zu spät kommen geht nicht! Ob du schuld bist oder nicht. Kalkuliere alle Eventualitäten mit ein. Druck dir einen Routenpla-ner aus, falls das Navi schlapp macht. Nimm dir Ta-xigeld mit, falls der Busfahrer sich verfährt. Plane zur Sicherheit eine Viertelstunde mehr ein und geh noch weitere 10 Minuten eher los! Und lade dein Handy auf, damit du wenigstens im Unternehmen Bescheid geben kannst, sollte dich eine höhere Macht doch davon abhalten, pünktlich zu erschei-nen. Aber das passiert ja eigentlich nur in Filmen...

NIe INs KALte WAsser sPrINGeNDas gibt höchstwahrscheinlich einen Bauchklatscher. Denn du solltest dich auf jeden Fall gründlich schlau machen über das Unternehmen, in dem du dich vor-stellst. Dieser Schritt sollte bestenfalls unternom-men werden, bevor du deine Bewerbung formulierst!

MAcH VorHer stresstests Es gibt Fragen, die in Vorstellungsgesprächen im-mer wieder auftauchen. Diese kannst du mit El-tern oder Freunden ruhig ein paar Mal durchgehen. Wenn es soweit ist, musst du dann nicht erst lange grübeln oder vorschnell etwas antworten, was dir selbst im Nachhinein gar nicht schmeckt.

DAs VorsteLLuNGsGesPrÄcH

Klar kannst und sollst du hier an Punkte anknüp-fen, die in deinem Lebenslauf vermerkt sind. Aber es geht ganz bestimmt nicht darum, zu wiederho-len, was dein Gegenüber ohnehin gelesen hat, be-vor du deine Einladung bekommen hast. Beginne am besten damit, was deine Ziele und Interessen sind, wie du darauf gekommen bist, diesen beruf-lichen Weg anzusteuern und was für tolle Chancen gerade dieses Unternehmen für dich bietet. Der Ruf als gutes Ausbildungsunternehmen, der informati-ve und ansprechende Internetauftritt etc. – diese Aspekte kannst du gerne lobend erwähnen. Nach den ersten Minuten kannst du vielleicht auch schon besser einschätzen, ob dein Gesprächspart-ner den förmlichen oder den eher lockeren Ton an-schneidet und bevorzugt.

Nun kommt es darauf an, zu zeigen, dass man sich gründlich vorbereitet hat. Du solltest in Worte fas-sen können, was das Unternehmen auszeichnet und von der Konkurrenz unterscheidet. Von Vorteil ist, wenn du über die Karrierechancen, die sich hier bie-ten, im Bilde bist. Es kann nicht schaden, wenn du sogar über die Ausbildung hinaus berufliche Ziele feststeckst – wie z. B. ein Studium anzuknüpfen!

Sollte es sich während der Schulzeit für dich nicht ergeben haben, praktische Erfahrungen zu sam-meln, ist ein ehrliches Wort mit Sicherheit besser als irgendwelche Ausreden. Es ist in Ordnung, wenn man sich als junger Mensch nicht sofort sicher ist, was man später machen möchte. Es ist auch in Ord-nung, wenn man sich als Schüler in der Freizeit viel mit Sport beschäftigt hat, anstatt beispielsweise in den Ferien zu jobben. Dafür braucht man sich nicht zu schämen: Man sollte es nur in entsprechende Worte verpacken. Ursprünglich habe ich meine be-rufliche Zukunft irgendwo in der Musik gesehen, bis ich dann gemerkt habe, dass mich das Medizinische doch noch mehr reizt. Oder: Ich bin seit meinem zehnten Lebensjahr Leistungsschwimmer und habe einen Großteil meiner Freizeit im Wasser verbracht. Die Wettkämpfe waren mir immer sehr wichtig.

Die positiven Eigenschaften, auf die es hier an-kommt, sollten gerade für das Berufsbild von Vorteil sein. Bewirbst du dich in einem Krankenhaus, dann erwähne, dass du gut auf andere Menschen eingehen kannst. Bewirbst du dich für einen kaufmännischen Beruf, erwähne, dass du gut organisiert zu Werke gehst und dass es dir z. B. Freude macht, dich in Com-puterprogramme einzuarbeiten.

Achtung, jetzt wird’s knifflig. Denn an dieser Stelle kommt es darauf an, eigentliche Stärken als Schwä-chen darzustellen. Zum Beispiel: Hilfsbereitschaft. Diese verpackst du geschickt als Schwäche, indem du zugibst, nicht nein sagen zu können. Oder: Ehr-geiz. Es macht dich nicht unsympathisch, wenn du sagst, dass du Perfektionist bist, den Drang hast, Dinge zu Ende zu bringen und dabei hin und wie-der mit deiner Ungeduld zu kämpfen hast.

Mit dieser Frage enden viele Vorstel-lungsgespräche. Und die Antwort sollte immer „Ja“ lauten. Du kannst dich danach erkun-digen, mit welchem Aufgabenfeld deine Ausbildung beginnt. Wie viele Kollegen dir in den einzelnen Abteilungen zur Seite stehen. Nicht aber, wann du das erste Mal Urlaub einreichen darfst oder nach wie vielen Tagen bereits eine Krankmeldung vor-liegen muss...

„erZÄHLeN sIe MAL eIN bIsscHeN Über sIcH!“

„sIe sIND MIt uNsereM uNter-NeHMeN VertrAut?“

„Aus IHreM LebeNsLAuf GeHt NIcHts Über berufsPrAKtIKA HerVor. WAruM NIcHt?“

„Wo LIeGeN IHre stÄrKeN?“

„WAs sIND IHre scHWÄcHeN?“

„GIbt es NocH frAGeN IHrerseIts?“

dest. Vielleicht auch besser am Vorabend beim Griechen auf Zaziki verzichten oder nicht direkt vor dem Vorstellungsgespräch mit bloßen Händen den Garten umgraben.

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Page 91: ME2BE HIERGEBLIEBEN SPECIAL

Schon beim Thema „Anschreiben“ haben wir festgehalten, dass es für den ers-ten Eindruck keine zweite Chance gibt. Da ist es wirklich nicht besonders fair,

dass man sich dieser Situation ein zweites Mal aussetzen muss. Wenn nämlich der erste (schriftliche) Eindruck positiv ausgefallen ist und man die erhoffte Einladung zum Vorstel-lungsgespräch erhält, dann geht es ein weite-res Mal um die Wurst. Und die hat bekanntlich zwei Enden: Ich mache auch live und in Farbe einen guten Eindruck und habe beste Chancen auf den Ausbildungsplatz. Oder mein Auftre-ten entspricht nicht den Erwartungen und ich muss mich nach weiteren Stellenangeboten umsehen. Ist man schlecht vorbereitet, braucht man mehr Glück als Verstand. Ist man zu ner-vös, hilft auch das bestgemeinte „einfach lo-cker bleiben“ leider nicht. Denk immer daran: Da mussten und müssen Millionen andere auch durch – selbst derjenige, dem du nun Rede und Antwort stehen musst! Also, warum solltest ausgerechnet du das nicht packen?!

Dress to successWenn das so einfach wäre... Den gängigen Dress-code, wie z. B. Anzug und Krawatte in einer Bank, muss man zwar unbedingt einhalten, dennoch soll-te man ein Outfit wählen, das nicht nur sauber und ordentlich aussieht, sondern in dem man sich auch weitgehend wohlfühlt. Schnösel, Hippies, graue Mäuse? Entscheide dich lieber für etwas Seriöses mit individueller Note. Eine ordentliche Frisur heißt nicht, dass du zwei Pfund Pomade verwenden oder der Hochsteckfrisur einer Braut Konkurrenz ma-chen sollst. Ein gepflegtes Auftreten heißt nicht, dass du in einer Wolke aus Chanel No. 5 verschwin-

„5 M INu t eN Vor Der Z e I t I s t D I e recHt e PÜNK t L I cHKe I t “Klingt doof, ist aber so. Zu spät kommen geht nicht! Ob du schuld bist oder nicht. Kalkuliere alle Eventualitäten mit ein. Druck dir einen Routenpla-ner aus, falls das Navi schlapp macht. Nimm dir Ta-xigeld mit, falls der Busfahrer sich verfährt. Plane zur Sicherheit eine Viertelstunde mehr ein und geh noch weitere 10 Minuten eher los! Und lade dein Handy auf, damit du wenigstens im Unternehmen Bescheid geben kannst, sollte dich eine höhere Macht doch davon abhalten, pünktlich zu erschei-nen. Aber das passiert ja eigentlich nur in Filmen...

NIe INs KALte WAsser sPrINGeNDas gibt höchstwahrscheinlich einen Bauchklatscher. Denn du solltest dich auf jeden Fall gründlich schlau machen über das Unternehmen, in dem du dich vor-stellst. Dieser Schritt sollte bestenfalls unternom-men werden, bevor du deine Bewerbung formulierst!

MAcH VorHer stresstests Es gibt Fragen, die in Vorstellungsgesprächen im-mer wieder auftauchen. Diese kannst du mit El-tern oder Freunden ruhig ein paar Mal durchgehen. Wenn es soweit ist, musst du dann nicht erst lange grübeln oder vorschnell etwas antworten, was dir selbst im Nachhinein gar nicht schmeckt.

DAs VorsteLLuNGsGesPrÄcH

Klar kannst und sollst du hier an Punkte anknüp-fen, die in deinem Lebenslauf vermerkt sind. Aber es geht ganz bestimmt nicht darum, zu wiederho-len, was dein Gegenüber ohnehin gelesen hat, be-vor du deine Einladung bekommen hast. Beginne am besten damit, was deine Ziele und Interessen sind, wie du darauf gekommen bist, diesen beruf-lichen Weg anzusteuern und was für tolle Chancen gerade dieses Unternehmen für dich bietet. Der Ruf als gutes Ausbildungsunternehmen, der informati-ve und ansprechende Internetauftritt etc. – diese Aspekte kannst du gerne lobend erwähnen. Nach den ersten Minuten kannst du vielleicht auch schon besser einschätzen, ob dein Gesprächspart-ner den förmlichen oder den eher lockeren Ton an-schneidet und bevorzugt.

Nun kommt es darauf an, zu zeigen, dass man sich gründlich vorbereitet hat. Du solltest in Worte fas-sen können, was das Unternehmen auszeichnet und von der Konkurrenz unterscheidet. Von Vorteil ist, wenn du über die Karrierechancen, die sich hier bie-ten, im Bilde bist. Es kann nicht schaden, wenn du sogar über die Ausbildung hinaus berufliche Ziele feststeckst – wie z. B. ein Studium anzuknüpfen!

Sollte es sich während der Schulzeit für dich nicht ergeben haben, praktische Erfahrungen zu sam-meln, ist ein ehrliches Wort mit Sicherheit besser als irgendwelche Ausreden. Es ist in Ordnung, wenn man sich als junger Mensch nicht sofort sicher ist, was man später machen möchte. Es ist auch in Ord-nung, wenn man sich als Schüler in der Freizeit viel mit Sport beschäftigt hat, anstatt beispielsweise in den Ferien zu jobben. Dafür braucht man sich nicht zu schämen: Man sollte es nur in entsprechende Worte verpacken. Ursprünglich habe ich meine be-rufliche Zukunft irgendwo in der Musik gesehen, bis ich dann gemerkt habe, dass mich das Medizinische doch noch mehr reizt. Oder: Ich bin seit meinem zehnten Lebensjahr Leistungsschwimmer und habe einen Großteil meiner Freizeit im Wasser verbracht. Die Wettkämpfe waren mir immer sehr wichtig.

Die positiven Eigenschaften, auf die es hier an-kommt, sollten gerade für das Berufsbild von Vorteil sein. Bewirbst du dich in einem Krankenhaus, dann erwähne, dass du gut auf andere Menschen eingehen kannst. Bewirbst du dich für einen kaufmännischen Beruf, erwähne, dass du gut organisiert zu Werke gehst und dass es dir z. B. Freude macht, dich in Com-puterprogramme einzuarbeiten.

Achtung, jetzt wird’s knifflig. Denn an dieser Stelle kommt es darauf an, eigentliche Stärken als Schwä-chen darzustellen. Zum Beispiel: Hilfsbereitschaft. Diese verpackst du geschickt als Schwäche, indem du zugibst, nicht nein sagen zu können. Oder: Ehr-geiz. Es macht dich nicht unsympathisch, wenn du sagst, dass du Perfektionist bist, den Drang hast, Dinge zu Ende zu bringen und dabei hin und wie-der mit deiner Ungeduld zu kämpfen hast.

Mit dieser Frage enden viele Vorstel-lungsgespräche. Und die Antwort sollte immer „Ja“ lauten. Du kannst dich danach erkun-digen, mit welchem Aufgabenfeld deine Ausbildung beginnt. Wie viele Kollegen dir in den einzelnen Abteilungen zur Seite stehen. Nicht aber, wann du das erste Mal Urlaub einreichen darfst oder nach wie vielen Tagen bereits eine Krankmeldung vor-liegen muss...

„erZÄHLeN sIe MAL eIN bIsscHeN Über sIcH!“

„sIe sIND MIt uNsereM uNter-NeHMeN VertrAut?“

„Aus IHreM LebeNsLAuf GeHt NIcHts Über berufsPrAKtIKA HerVor. WAruM NIcHt?“

„Wo LIeGeN IHre stÄrKeN?“

„WAs sIND IHre scHWÄcHeN?“

„GIbt es NocH frAGeN IHrerseIts?“

dest. Vielleicht auch besser am Vorabend beim Griechen auf Zaziki verzichten oder nicht direkt vor dem Vorstellungsgespräch mit bloßen Händen den Garten umgraben.

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AM ENDE DES GELDES IST IMMER NOCH SO VIEL MONAT ÜBRIG...

Endlich eigene Kohle verdienen. Yes! Plötzlich aber auch eigene Rechnungen bezahlen müssen. Upps...Vielen wird erst in diesem Moment bewusst, wel-chen Komfort man eigentlich im „Hotel Mama“ genossen hat, wenn man von zu Hause auszieht. Dennoch ist es schön, eigenständig zu sein, seine eigene Bude zu haben und selbst verdientes Gehalt zu bekommen, auch wenn man erst einmal lernen muss, damit hauszuhalten.

DEIN AUSBILDUNGSGEHALT:BRUTTO IST NICHT NETTOSchon mal im Großmarkt eingekauft und dich an der Kasse gewundert, wie sehr du dich verrechnet hast? Dann bist du entweder tatsächlich kein Ma-thegenie oder du bist auf die Nettopreise herein-gefallen. In manchen Großmärkten ist nämlich der Nettopreis groß ausgezeichnet und darunter – in kleinerer Schrift – liest du das, was du am Ende bezahlen musst: den Bruttopreis. Auch bei deinem Gehalt darfst du nicht enttäuscht sein, wenn du auf deinem Kontoauszug weniger � ndest, als dein Bruttogehalt dir „versprochen“ hat.

BRUTTO IST DEIN GESAMT-GEHALT . . . NETTO IST DEIN GEHALT ABZÜGLICH STEUERN UND SOZIAL-VERSICHERUNGSBEITRÄGEVerstehe es nicht so, dass dir jemand etwas weg-nimmt. Sieh es eher so, dass dir dein Arbeitge-ber netterweise noch etwas draufpackt, das eben deine anfallenden Steuern und Sozialabgaben mit abdeckt. Und diese Abgaben sind außerdem dein doppelter Boden.

Solltest du dich später einmal arbeitssuchend mel-den müssen, kannst du aufgrund dieser Abgaben Arbeitslosengeld beziehen. Weil eben alle in einen Topf einzahlen und denen helfen, die � nanzielle Probleme haben. Außerdem investierst du dadurch in deine gesetzliche Altersvorsorge. Für die aller-meisten von uns ist es von Vorteil, dass diese So-zialabgaben automatisch abgezogen werden. Denn es erfordert sehr viel Disziplin, von sich aus die notwendigen Beträge für später beiseite zu legen!

Und da es dennoch weiterhin schwer fällt, das Gan-ze positiv zu betrachten, bietet sich folgende Esels-brücke an, um Brutto von Netto zu unterscheiden. „Netto“ klingt ein bisschen wie „Nichts“. Und das ist, was nach allen Abzügen übrig bleibt. Zugege-ben, ein wenig überspitzt ausgedrückt...

AZUBIGEHALT UND FINANZSPRITZEN

FINANZSPRITZEN

Der Staat investiert in die Zukunft, indem er in dich investiert. Das gilt für künftige Studenten ebenso wie für Anwärter auf einen Ausbildungsplatz. Die verschiedenen Fördergelder sind an Bedingungen geknüpft. Jedoch wird niemand, der auf Unterstüt-zung angewiesen ist, auf der Strecke bleiben.

BAB: DIE BERUFSBILDUNGS-BEIHILFEDie BAB ist für die gesamte Dauer deiner ersten Ausbildung vorgesehen. Voraussetzung dafür ist ein abgeschlossener Vertrag für einen Ausbildungsplatz in einem anerkannten Ausbildungsberuf. Solltest du während deiner Ausbildung noch bei deinen Eltern wohnen, steht dir dieses Fördergeld aller-dings nicht zu. Wie viel � nanzielle Unterstützung dir letztendlich zugesprochen wird, muss zunächst eingehend geprüft werden.

Das bedeutet eine ganze Menge Papierkram – bei-spielsweise durch Einkommensnachweise deiner Eltern, Nachweise deines Azubigehalts, der anste-henden Fahrt- und Lebenshaltungskosten etc. Die gute Nachricht: Die BAB muss nicht zurückgezahlt werden.

BAFÖG: BUNDESAUSBILDUNGSFÖR-DERUNGSGESETZWer das zehn Mal ganz schnell hintereinander sa-gen kann, ohne einen Knoten in die Zunge zu be-kommen, der kriegt das Geld? So einfach ist das leider nicht... Die Abkürzung ist ein wenig irrefüh-rend. Denn das Bundesausbildungsförderungsge-setz setzt fest, wer Anspruch auf � nanzielle Hilfe während einer schulischen Ausbildung oder eines Studiums hat (denn in beiden Fällen gibt es erstens kein Gehalt und zweitens fallen fast immer Studi-engebühren an).

Wenn wir BAföG sagen, meinen wir aber meistens nicht dieses Gesetz, sondern das Geld. Bei diesem Geld handelt es sich um ein gezieltes Darlehen für deinen Weg ins Berufsleben. Du beziehst also mo-natliche � nanzielle Unterstützung vom Staat und musst den Betrag, sobald deine Ausbildung abge-schlossen ist und du berufstätig bist, wieder abs-tottern – zumindest einen gewissen Teil davon.

BAföG ist unter Studenten sehr gefragt. Für eine betriebliche Ausbildung ist kein BAföG vorgese-hen – und für duale Studiengänge nur teilweise. Auch hier wird zunächst eingehend geprüft, ob dir bei deinem familiären Hintergrund überhaupt eine staatliche Unterstützung zusteht.

Die gute Nachricht: BAföG kannst du auch bezie-hen, wenn du noch nicht von zu Hause ausgezogen bist.

KINDERGELD: BONUS FÜR DEN NACHWUCHSDeutschland gilt als familienfreundliches Land und als Spitzenreiter, wenn es um die Höhe des Kin-dergeldes geht. Der aktuelle Satz für das erste und zweite Kind beträgt 184 Euro monatlich (Stand 2014). Bedenkt man, was im Alltag für Kosten an-fallen – Miete, Strom, Heizung, Kleidung, Schul-material, medizinische Versorgung, Taschengeld, Freizeit und Hobbies und, und, und – wirkt diese Summe plötzlich gar nicht mehr so groß.

Vom ersten Lebensmonat bis zur Volljährigkeit ist jedem das Kindergeld sicher. Be� ndet man sich darüber hinaus noch in der Ausbildung für einen Beruf, kann die Kindergeldzahlung sogar bis zum 25. Lebensjahr fortgezahlt werden. Damit ist al-lerdings nicht nur eine klassische Ausbildung ge-meint, sondern z. B. auch ein Studium.

Hauptsache, der Ausbildungsweg hat einen be-stimmten Beruf als Ziel. Das schließt somit auch betriebliche oder andere weiterführende Ausbildun-gen mit ein. Grundsätzlich aber endet die Kinder-geldzahlung, wenn das Ergebnis der Abschlussprü-fung deiner Ausbildung schwarz auf weiß vorliegt.

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AM ENDE DES GELDES IST IMMER NOCH SO VIEL MONAT ÜBRIG...

Endlich eigene Kohle verdienen. Yes! Plötzlich aber auch eigene Rechnungen bezahlen müssen. Upps...Vielen wird erst in diesem Moment bewusst, wel-chen Komfort man eigentlich im „Hotel Mama“ genossen hat, wenn man von zu Hause auszieht. Dennoch ist es schön, eigenständig zu sein, seine eigene Bude zu haben und selbst verdientes Gehalt zu bekommen, auch wenn man erst einmal lernen muss, damit hauszuhalten.

DEIN AUSBILDUNGSGEHALT:BRUTTO IST NICHT NETTOSchon mal im Großmarkt eingekauft und dich an der Kasse gewundert, wie sehr du dich verrechnet hast? Dann bist du entweder tatsächlich kein Ma-thegenie oder du bist auf die Nettopreise herein-gefallen. In manchen Großmärkten ist nämlich der Nettopreis groß ausgezeichnet und darunter – in kleinerer Schrift – liest du das, was du am Ende bezahlen musst: den Bruttopreis. Auch bei deinem Gehalt darfst du nicht enttäuscht sein, wenn du auf deinem Kontoauszug weniger � ndest, als dein Bruttogehalt dir „versprochen“ hat.

BRUTTO IST DEIN GESAMT-GEHALT . . . NETTO IST DEIN GEHALT ABZÜGLICH STEUERN UND SOZIAL-VERSICHERUNGSBEITRÄGEVerstehe es nicht so, dass dir jemand etwas weg-nimmt. Sieh es eher so, dass dir dein Arbeitge-ber netterweise noch etwas draufpackt, das eben deine anfallenden Steuern und Sozialabgaben mit abdeckt. Und diese Abgaben sind außerdem dein doppelter Boden.

Solltest du dich später einmal arbeitssuchend mel-den müssen, kannst du aufgrund dieser Abgaben Arbeitslosengeld beziehen. Weil eben alle in einen Topf einzahlen und denen helfen, die � nanzielle Probleme haben. Außerdem investierst du dadurch in deine gesetzliche Altersvorsorge. Für die aller-meisten von uns ist es von Vorteil, dass diese So-zialabgaben automatisch abgezogen werden. Denn es erfordert sehr viel Disziplin, von sich aus die notwendigen Beträge für später beiseite zu legen!

Und da es dennoch weiterhin schwer fällt, das Gan-ze positiv zu betrachten, bietet sich folgende Esels-brücke an, um Brutto von Netto zu unterscheiden. „Netto“ klingt ein bisschen wie „Nichts“. Und das ist, was nach allen Abzügen übrig bleibt. Zugege-ben, ein wenig überspitzt ausgedrückt...

AZUBIGEHALT UND FINANZSPRITZEN

FINANZSPRITZEN

Der Staat investiert in die Zukunft, indem er in dich investiert. Das gilt für künftige Studenten ebenso wie für Anwärter auf einen Ausbildungsplatz. Die verschiedenen Fördergelder sind an Bedingungen geknüpft. Jedoch wird niemand, der auf Unterstüt-zung angewiesen ist, auf der Strecke bleiben.

BAB: DIE BERUFSBILDUNGS-BEIHILFEDie BAB ist für die gesamte Dauer deiner ersten Ausbildung vorgesehen. Voraussetzung dafür ist ein abgeschlossener Vertrag für einen Ausbildungsplatz in einem anerkannten Ausbildungsberuf. Solltest du während deiner Ausbildung noch bei deinen Eltern wohnen, steht dir dieses Fördergeld aller-dings nicht zu. Wie viel � nanzielle Unterstützung dir letztendlich zugesprochen wird, muss zunächst eingehend geprüft werden.

Das bedeutet eine ganze Menge Papierkram – bei-spielsweise durch Einkommensnachweise deiner Eltern, Nachweise deines Azubigehalts, der anste-henden Fahrt- und Lebenshaltungskosten etc. Die gute Nachricht: Die BAB muss nicht zurückgezahlt werden.

BAFÖG: BUNDESAUSBILDUNGSFÖR-DERUNGSGESETZWer das zehn Mal ganz schnell hintereinander sa-gen kann, ohne einen Knoten in die Zunge zu be-kommen, der kriegt das Geld? So einfach ist das leider nicht... Die Abkürzung ist ein wenig irrefüh-rend. Denn das Bundesausbildungsförderungsge-setz setzt fest, wer Anspruch auf � nanzielle Hilfe während einer schulischen Ausbildung oder eines Studiums hat (denn in beiden Fällen gibt es erstens kein Gehalt und zweitens fallen fast immer Studi-engebühren an).

Wenn wir BAföG sagen, meinen wir aber meistens nicht dieses Gesetz, sondern das Geld. Bei diesem Geld handelt es sich um ein gezieltes Darlehen für deinen Weg ins Berufsleben. Du beziehst also mo-natliche � nanzielle Unterstützung vom Staat und musst den Betrag, sobald deine Ausbildung abge-schlossen ist und du berufstätig bist, wieder abs-tottern – zumindest einen gewissen Teil davon.

BAföG ist unter Studenten sehr gefragt. Für eine betriebliche Ausbildung ist kein BAföG vorgese-hen – und für duale Studiengänge nur teilweise. Auch hier wird zunächst eingehend geprüft, ob dir bei deinem familiären Hintergrund überhaupt eine staatliche Unterstützung zusteht.

Die gute Nachricht: BAföG kannst du auch bezie-hen, wenn du noch nicht von zu Hause ausgezogen bist.

KINDERGELD: BONUS FÜR DEN NACHWUCHSDeutschland gilt als familienfreundliches Land und als Spitzenreiter, wenn es um die Höhe des Kin-dergeldes geht. Der aktuelle Satz für das erste und zweite Kind beträgt 184 Euro monatlich (Stand 2014). Bedenkt man, was im Alltag für Kosten an-fallen – Miete, Strom, Heizung, Kleidung, Schul-material, medizinische Versorgung, Taschengeld, Freizeit und Hobbies und, und, und – wirkt diese Summe plötzlich gar nicht mehr so groß.

Vom ersten Lebensmonat bis zur Volljährigkeit ist jedem das Kindergeld sicher. Be� ndet man sich darüber hinaus noch in der Ausbildung für einen Beruf, kann die Kindergeldzahlung sogar bis zum 25. Lebensjahr fortgezahlt werden. Damit ist al-lerdings nicht nur eine klassische Ausbildung ge-meint, sondern z. B. auch ein Studium.

Hauptsache, der Ausbildungsweg hat einen be-stimmten Beruf als Ziel. Das schließt somit auch betriebliche oder andere weiterführende Ausbildun-gen mit ein. Grundsätzlich aber endet die Kinder-geldzahlung, wenn das Ergebnis der Abschlussprü-fung deiner Ausbildung schwarz auf weiß vorliegt.

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No. 1FRÜHJAHR 2015

WashNepal Nepal

DIE SHISHA

DudesJobJobJobJobEin

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JobEin

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JobJobJobJobEin

JobJobJobEincooler

Matthias Herbein & Christian Wiebe von Viva con Agua berich-

ten von ihrer Projektreise ins Projektgebiet Korak

Interview mit Christoph Schwarz und Kai Rautenberg, den

Geschäftsführern von SHISHA Brand

Interview mit Marlies Borchert, geschäftsführende Gesellschafterin

der Segeberger Kliniken

Interview mit Stefan Reuter, Sport-physiotherapeut der Hamburg

Freezers

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IMPRESSUM

ME2BE HIERGEBLIEBEN SPECIAL erscheint im Verlagbrandpublishers GmbH Feldscheide 2, 24814 SehestedtTelefon 04357 - 99 600 81Fax 03212 - 138 95 67

Geschäftsführerin Marie Clasen

Redaktionsvertretung Kiel Legienstraße 4024103 KielTelefon 0431 - 99696480 [email protected]

www.brandpublishers.dewww.me2be.dewww.facebook.com/me2bemag

Herausgeberin Marie Clasen

Chefredaktion (V.i.S.d.P.) Katharina Grzeca

Che� n vom Dienst Katharina Grzeca

Textredaktion Joachim Welding, Christian Dorbandt,Katharina Grzeca, Tina Denecken, Segeberger Kliniken, Martha Wilhelm

Schulredaktion Katharina [email protected]

Creative Director / Art Direction / Gra� k Josh Kasthönig, Cindy Stender gra� [email protected]

IllustrationSarah Matuszewski

Fotogra� e Joachim Welding, Christian Dorbandt, Land Schleswig-Holstein, Sebastian Weimar, Michael Ruff, www.bad-malente.de, SSC Group Eventmanagement, Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, Städtisches Krankenhaus Kiel, RKiSH, WKK, Segeberger Kliniken, Landesberufsschule für Hörakustiker, shutterstock.de, Irene Osei-Poku, Fielmann, BIZSteuer, Christian Vlasak für Viva con Agua

Titelbild Sebastian Weimar

Anzeigenleitung/VerlagsmanagementAxel von Kortz� eisch, Telefon 04357 - 66 900 [email protected]

Of� ceRonja Wolff, Telefon 04357 - 66 900 [email protected]

DruckDruckerei WIRmachenDruck GmbH 71522 Backnang2. Au� age

Preis des Heftes: 2,90 EUROME2BE Bestellservice, Telefon 04357 - 99 600 81 Telefax 03212 - 138 95 67 [email protected] je Heft 2,90 EURO zzgl. Versandkosten

© 2015 für alle Beiträge brandpublishers GmbH

ME2BE SPECIAL THEMA GESUNDHEIT wird kostenlos an Schulen verteilt.Nachdruck, Aufnahme in Onlinediensten und Internet und Vervielfältigung auf Datenträgern jeglicher Art – auch aus-zugsweise – nur nach vorheriger schriftlicher Zustimmung des Verlages. Der Verlag haftet nicht für unverlangt einge-sandte Manuskripte, Fotos und Videos, und übernimmt kei-nerlei Haftung für die Richtigkeit der jeweiligen Anbieter. Anzeigenpreise auf Anfrage.

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No. 1FRÜHJAHR 2015

WashNepal Nepal

DIE SHISHA

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Matthias Herbein & Christian Wiebe von Viva con Agua berich-

ten von ihrer Projektreise ins Projektgebiet Korak

Interview mit Christoph Schwarz und Kai Rautenberg, den

Geschäftsführern von SHISHA Brand

Interview mit Marlies Borchert, geschäftsführende Gesellschafterin

der Segeberger Kliniken

Interview mit Stefan Reuter, Sport-physiotherapeut der Hamburg

Freezers

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T H E N Ø R D T I M E SRubrik

G E S U N D H E I T� ema

Seit 24 Jahren leiten Sie die Segeberger Kliniken. Wie motivieren Sie sich nach ei-ner so langen Zeit im Beruf?Wenn man Spaß an seiner Arbeit hat, hat man es selbstverständlich leichter, sich zu motivieren. Ich war auch als angestellte Per-sonalleiterin und spätere Geschäftsführerin stets motiviert und habe meine Arbeit gern erledigt. Nachdem ich das Unternehmen im Management-Buy-out-Verfahren übernom-men hatte, stieg meine Verantwortung ge-genüber Banken, Mitarbeitern und Patien-ten. Denn plötzlich war ich für alles allein verantwortlich. Mehr Gründe, motiviert zu sein, gibt es eigentlich nicht. Und das hat sich auch nach 24 Jahren nicht geändert. Es hilft natürlich, wenn einem die Arbeit Spaß macht. Das ist bei mir nie anders gewesen. Meine Motivation rührt aber sicherlich auch daher, dass ich es wichtig � nde, was wir hier für unsere Patienten tun. Denn die Arbeit von Ärzten und P� egepersonal hat immer Auswirkungen auf Menschen. Und dass diese Arbeit gut gemacht wird, ist meine tägliche Motivation.

Sie haben eine Ausbildung zur Industrie-kauffrau gemacht. Wie war Ihr Weg zur Klinikbesitzerin?Als die Kurklinik 1974 eröffnet wurde, war ich für das Personal verantwortlich, später leitete ich das Unternehmen als Geschäfts-führerin. Als die Klinik dann zum Verkauf stand, hatte ich zunächst Angst um meinen Arbeitsplatz. Ich dachte aber gleichzeitig, wie es wäre, die Klinik selbst zu kaufen. Und

als ich dann auf meine Fragen an die Mit-bewerber immer wieder hörte, dass sie den Kauf über Kredite � nanzieren würden, war für mich klar, das kann ich auch. Von da an begann ich, mit verschiedenen Banken eine Finanzierung zu verhandeln.

Sie sind die einzige Klinikbesitzerin in ganz Deutschland. Wieso sind Frauen in Ihrer Position derart unterrepräsentiert?Es gibt einige Frauen, die Kliniken in Deutschland als Geschäftsführerinnen lei-

ten. Das ist heute immer weniger etwas Be-sonderes. Eine Klinik zu kaufen, und dann noch als Frau, ist sicherlich ungewöhnlich. Denn wie Sie richtig sagen, ist außer mir bisher keine Frau diesen Weg gegangen. Das mag viele Gründe haben. Es bot sich mir Ende der 80er-Jahre eine Chance, die ich auch als diese erkannte. Zu diesem Zeit-punkt gründeten sich in Deutschland die ersten privaten Kliniken. Das waren wenige Männer, die das taten. Ich war selbstbewusst genug, mir diese Aufgabe zuzutrauen. Das mag aus damaliger Sicht ungewöhnlich sein. Wenn Frauen heute solche Chancen hätten, glaube ich schon, dass es einige gäbe, die diesen Mut aufbrächten.

Unterscheidet sich Ihr Führungsstil von dem Ihrer männlichen Kollegen?Das hängt für mich weniger von der Frage Mann/Frau ab, sondern ist geprägt von dem individuellen Charakter eines Menschen. Ich selbst stelle viele Fragen und will die Dinge immer sofort wissen. Dazu greife ich auch mal schnell zum Telefon. Ich kann zuhören und schätze die direkte Kommunikation. Das sind für mich weder rein weibliche noch männliche Eigenschaften. Es ist vielmehr mein ganz individueller Führungsstil, der sich von dem meiner Kollegen vielleicht un-terscheidet.

Der Gesundheitssektor hat große Nachwuchs-probleme. Was machen Sie, um die Attrakti-vität der Ausbildung zu verbessern?Wir bieten im Bereich der Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenp� eger für beson-ders begabte Schüler ein Bachelorstudium an. Unsere Übernahmequoten für Auszubil-dende im nichtmedizinischen Bereich betra-gen 75 Prozent, in der Krankenp� ege sogar 100 Prozent. Wir bieten vielfältige Weiter-quali� zierungen im medizinischen Bereich an, z. B. den Fachp� eger für Intensivme-dizin. Und zuletzt bietet unsere Unterneh-mensgröße mit 1.860 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vielfältige Chancen, auch in andere Bereiche hineinzuschauen.

Welchen Stellenwert hat die Aus- und Wei-terbildung für die Segeberger Kliniken?Für uns ist die Ausbildung des Nachwuch-ses eine der wichtigsten Aufgaben im Per-sonalbereich. Wir sind uns bewusst, dass die jungen Menschen für das Unternehmen Zukunftssicherung bedeuten. Deshalb freu-en wir uns darauf, Berufsanfängern Chancen für die eigene Karriere zu bieten.

Wie sieht Ihrer Meinung nach die Zukunft der Berufe im Gesundheitswesen aus?Für Interessierte hält das Gesundheitswe-sen eine goldene Zukunft bereit. Im medi-zinisch-p� egerischen Bereich warten echte Karrierechancen. Der Bedarf an Personal ist groß und wird aufgrund der demogra� schen Entwicklung auch bleiben. Wir brauchen die jungen Menschen und bieten mit unserer Gesundheits- und Krankenp� egeschule ein tolles Startangebot.

Welche persönlichen Eigenschaften sollten Bewerber mitbringen, die sich für den Be-reich Medizin, Gesundheit oder P� ege in-teressieren?

Die jungen Menschen sollten neugierig sein und so etwas wie Menschenliebe mitbrin-gen. Wir sagen das immer, weil ohne eine menschliche Zugewandtheit der P� egenden dem Patienten nicht angemessen geholfen wird. Soziale Intelligenz wäre wünschens-wert und ein hohes Maß an Flexibilität. Denn man muss wissen, dass man in der Arbeit mit Patienten nicht immer die reine Lehre durchsetzen kann.

Begabten Schülerinnen und Schülern bie-ten Sie das Studium „Bachelor of Arts in Nursing“ an. Für wen ist dieses Studium interessant?Wer Karriere am Krankenbett machen möch-te, dem bieten wir diesen Studiengang an der Steinbeis-Hochschule Berlin an. Hier werden Führungskräfte für die Arbeit auf Station und direkt am Patienten ausgebil-det. Allerdings ist ein Notendurchschnitt von insgesamt 2,5 Voraussetzung.

Sie beschäftigen etwa 1.860 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Nicht alle sind im medizinischen Bereich tätig. Wie wichtig

Interview mit Marlies Borchert, ge-schäftsführende Gesellschafterin der

Segeberger Kliniken

„Für Interessierte hält das Gesundheitswesen eine goldene

Zukunft bereit.“

sind nichtmedizinische Berufe für ein Kran-kenhaus?Ohne Verwaltung, Küche und Service geht es nicht. Besonders im Rehabilitationsbereich sind Service- und Therapiekräfte wichtige Mitarbeiter. Mehr als zur Hälfte behandeln wir in unseren Kliniken Rehabilitationspa-tienten. Insofern kann ich den Stellenwert nichtmedizinischer Fachkräfte gar nicht ge-nug herausheben. Wir bieten in diesem Be-reich 10 verschiedene Ausbildungsberufe an.

Was machen Sie, wenn Sie kein Kranken-haus managen?Ich bin gern in meinem Garten und habe ein Faible für die Fotogra� e. Wenn ich die Zeit habe, besonders an Wochenenden in den wärmeren Monaten, � ndet man mich am Teich zwischen meinen Blumen.

Interview Katharina Grzeca

Foto Segeberger Kliniken

Das kannDas kannich auch

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T H E N Ø R D T I M E SRubrik

G E S U N D H E I T� ema

Seit 24 Jahren leiten Sie die Segeberger Kliniken. Wie motivieren Sie sich nach ei-ner so langen Zeit im Beruf?Wenn man Spaß an seiner Arbeit hat, hat man es selbstverständlich leichter, sich zu motivieren. Ich war auch als angestellte Per-sonalleiterin und spätere Geschäftsführerin stets motiviert und habe meine Arbeit gern erledigt. Nachdem ich das Unternehmen im Management-Buy-out-Verfahren übernom-men hatte, stieg meine Verantwortung ge-genüber Banken, Mitarbeitern und Patien-ten. Denn plötzlich war ich für alles allein verantwortlich. Mehr Gründe, motiviert zu sein, gibt es eigentlich nicht. Und das hat sich auch nach 24 Jahren nicht geändert. Es hilft natürlich, wenn einem die Arbeit Spaß macht. Das ist bei mir nie anders gewesen. Meine Motivation rührt aber sicherlich auch daher, dass ich es wichtig � nde, was wir hier für unsere Patienten tun. Denn die Arbeit von Ärzten und P� egepersonal hat immer Auswirkungen auf Menschen. Und dass diese Arbeit gut gemacht wird, ist meine tägliche Motivation.

Sie haben eine Ausbildung zur Industrie-kauffrau gemacht. Wie war Ihr Weg zur Klinikbesitzerin?Als die Kurklinik 1974 eröffnet wurde, war ich für das Personal verantwortlich, später leitete ich das Unternehmen als Geschäfts-führerin. Als die Klinik dann zum Verkauf stand, hatte ich zunächst Angst um meinen Arbeitsplatz. Ich dachte aber gleichzeitig, wie es wäre, die Klinik selbst zu kaufen. Und

als ich dann auf meine Fragen an die Mit-bewerber immer wieder hörte, dass sie den Kauf über Kredite � nanzieren würden, war für mich klar, das kann ich auch. Von da an begann ich, mit verschiedenen Banken eine Finanzierung zu verhandeln.

Sie sind die einzige Klinikbesitzerin in ganz Deutschland. Wieso sind Frauen in Ihrer Position derart unterrepräsentiert?Es gibt einige Frauen, die Kliniken in Deutschland als Geschäftsführerinnen lei-

ten. Das ist heute immer weniger etwas Be-sonderes. Eine Klinik zu kaufen, und dann noch als Frau, ist sicherlich ungewöhnlich. Denn wie Sie richtig sagen, ist außer mir bisher keine Frau diesen Weg gegangen. Das mag viele Gründe haben. Es bot sich mir Ende der 80er-Jahre eine Chance, die ich auch als diese erkannte. Zu diesem Zeit-punkt gründeten sich in Deutschland die ersten privaten Kliniken. Das waren wenige Männer, die das taten. Ich war selbstbewusst genug, mir diese Aufgabe zuzutrauen. Das mag aus damaliger Sicht ungewöhnlich sein. Wenn Frauen heute solche Chancen hätten, glaube ich schon, dass es einige gäbe, die diesen Mut aufbrächten.

Unterscheidet sich Ihr Führungsstil von dem Ihrer männlichen Kollegen?Das hängt für mich weniger von der Frage Mann/Frau ab, sondern ist geprägt von dem individuellen Charakter eines Menschen. Ich selbst stelle viele Fragen und will die Dinge immer sofort wissen. Dazu greife ich auch mal schnell zum Telefon. Ich kann zuhören und schätze die direkte Kommunikation. Das sind für mich weder rein weibliche noch männliche Eigenschaften. Es ist vielmehr mein ganz individueller Führungsstil, der sich von dem meiner Kollegen vielleicht un-terscheidet.

Der Gesundheitssektor hat große Nachwuchs-probleme. Was machen Sie, um die Attrakti-vität der Ausbildung zu verbessern?Wir bieten im Bereich der Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenp� eger für beson-ders begabte Schüler ein Bachelorstudium an. Unsere Übernahmequoten für Auszubil-dende im nichtmedizinischen Bereich betra-gen 75 Prozent, in der Krankenp� ege sogar 100 Prozent. Wir bieten vielfältige Weiter-quali� zierungen im medizinischen Bereich an, z. B. den Fachp� eger für Intensivme-dizin. Und zuletzt bietet unsere Unterneh-mensgröße mit 1.860 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vielfältige Chancen, auch in andere Bereiche hineinzuschauen.

Welchen Stellenwert hat die Aus- und Wei-terbildung für die Segeberger Kliniken?Für uns ist die Ausbildung des Nachwuch-ses eine der wichtigsten Aufgaben im Per-sonalbereich. Wir sind uns bewusst, dass die jungen Menschen für das Unternehmen Zukunftssicherung bedeuten. Deshalb freu-en wir uns darauf, Berufsanfängern Chancen für die eigene Karriere zu bieten.

Wie sieht Ihrer Meinung nach die Zukunft der Berufe im Gesundheitswesen aus?Für Interessierte hält das Gesundheitswe-sen eine goldene Zukunft bereit. Im medi-zinisch-p� egerischen Bereich warten echte Karrierechancen. Der Bedarf an Personal ist groß und wird aufgrund der demogra� schen Entwicklung auch bleiben. Wir brauchen die jungen Menschen und bieten mit unserer Gesundheits- und Krankenp� egeschule ein tolles Startangebot.

Welche persönlichen Eigenschaften sollten Bewerber mitbringen, die sich für den Be-reich Medizin, Gesundheit oder P� ege in-teressieren?

Die jungen Menschen sollten neugierig sein und so etwas wie Menschenliebe mitbrin-gen. Wir sagen das immer, weil ohne eine menschliche Zugewandtheit der P� egenden dem Patienten nicht angemessen geholfen wird. Soziale Intelligenz wäre wünschens-wert und ein hohes Maß an Flexibilität. Denn man muss wissen, dass man in der Arbeit mit Patienten nicht immer die reine Lehre durchsetzen kann.

Begabten Schülerinnen und Schülern bie-ten Sie das Studium „Bachelor of Arts in Nursing“ an. Für wen ist dieses Studium interessant?Wer Karriere am Krankenbett machen möch-te, dem bieten wir diesen Studiengang an der Steinbeis-Hochschule Berlin an. Hier werden Führungskräfte für die Arbeit auf Station und direkt am Patienten ausgebil-det. Allerdings ist ein Notendurchschnitt von insgesamt 2,5 Voraussetzung.

Sie beschäftigen etwa 1.860 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Nicht alle sind im medizinischen Bereich tätig. Wie wichtig

Interview mit Marlies Borchert, ge-schäftsführende Gesellschafterin der

Segeberger Kliniken

„Für Interessierte hält das Gesundheitswesen eine goldene

Zukunft bereit.“

sind nichtmedizinische Berufe für ein Kran-kenhaus?Ohne Verwaltung, Küche und Service geht es nicht. Besonders im Rehabilitationsbereich sind Service- und Therapiekräfte wichtige Mitarbeiter. Mehr als zur Hälfte behandeln wir in unseren Kliniken Rehabilitationspa-tienten. Insofern kann ich den Stellenwert nichtmedizinischer Fachkräfte gar nicht ge-nug herausheben. Wir bieten in diesem Be-reich 10 verschiedene Ausbildungsberufe an.

Was machen Sie, wenn Sie kein Kranken-haus managen?Ich bin gern in meinem Garten und habe ein Faible für die Fotogra� e. Wenn ich die Zeit habe, besonders an Wochenenden in den wärmeren Monaten, � ndet man mich am Teich zwischen meinen Blumen.

Interview Katharina Grzeca

Foto Segeberger Kliniken

Das kannDas kannich auch

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T H E N Ø R D T I M E SRubrik

G E S U N D H E I T� ema

D ie Volksbank Arena ist sein Arbeits-platz: Wenn die Spieler der Ham-burg Freezers übers Eis gleiten, ist

Stefan Reuter immer mit dabei. Der ausgebil-dete Sportphysiotherapeut sorgt dafür, dass die Eishockey-Pro� s auch nach Unfällen und Verletzungen immer wieder auf die Kufen kommen. Auf eine Karriere im Leistungssport hat er gezielt hingearbeitet: Bevor er 2006 nach Hamburg zu den Freezers wechselte, be-treute Stefan u. a. vier Jahre lang die Eisho-ckeymannschaft Kölner Haie. Für ihn ist Sport Beruf und Leidenschaft in einem – und eins wird sein Alltag sicher nie: langweilig.

Stefan, wie bist du auf die Idee gekom-men, Physiotherapeut zu werden?Ich habe selbst Sport gemacht – Boxen, Krafttraining – und als es dann an die Be-rufswahl ging, musste ich überlegen: Woran hast du Spaß? Physiotherapeut hat sich da ganz gut angeboten. Zwei, drei Jahre nach Abschluss meiner physiotherapeutischen Ausbildung habe ich dann die Fortbildung zum Sportphysiotherapeuten gemacht.

Was hast du in deiner Ausbildung zum Physiotherapeuten gelernt?Die Ausbildung beinhaltet sehr viel und deckt verschiedene Bereiche ab, von Ortho-pädie über Chirurgie und Gynäkologie bis hin zu Neurologie. Irgendwann muss aber je-der für sich selbst einen Schwerpunkt fest-legen und entscheiden, in welche Richtung er gehen möchte.

Hat sich die Ausbildung heutzutage ver-ändert?Mittlerweile hat sich so einiges verändert. Zu meiner Zeit war es noch eine dreijähri-ge Ausbildung – zwei Jahre Schule, ein Jahr Praktikum. Zuerst hattest du also nur Theo-rie mit ein, zwei Wochen Praktikum dazwi-schen und dann hast du nachher ein Aner-kennungsjahr gemacht. Heutzutage dauert die Ausbildung zwar immer noch drei Jahre, aber in den Schulteil sind Praxisblöcke ein-gebaut und das praktische Jahr entfällt. Neu ist, dass man es auch als Studium machen kann, dann hat man hinterher einen Bache-lor-Abschluss.

Ist es nach der Ausbildung oder dem Stu-dium schwer, in den Beruf reinzukommen?Wenn man seine Ausbildung oder sein Studi-um erst mal hinter sich hat, ist es recht ein-

fach, eine Stelle zu � nden. Die Berufsaus-sichten sind gut. Als ich es gemacht habe, waren Physiotherapeuten extrem gesucht.

Muss man sich als Physiotherapeut weiter spezialisieren?Wenn man die physiotherapeutische Ausbil-dung abgeschlossen hat, hat man erst mal gar nichts. Man muss sich über Fortbildun-gen in die Richtung spezialisieren, in der man nachher arbeiten will – zum Beispiel in der Neurologie oder Orthopädie. Das kostet

viel Zeit und Geld. Im Regelfall bezahlst du die Fortbildungen selbst, auch wenn manche Arbeitgeber dich am Anfang unterstützen. Aber du kannst keine Physiotherapieaus-bildung machen und dich dann zehn Jahre lang nicht fortbilden – dann bist du vom Markt.

Und du hast dich für die Spezialisierung Sportphysiotherapie entschieden?Das ist eine Fortbildungsmaßnahme wie alle anderen. Dabei geht es um Erstversorgung, Taping-Kurse, Training usw. Ich wollte im-mer schon mit jungen Leuten und im Sport arbeiten, deswegen habe ich auch meine Fortbildungen danach ausgerichtet.

Man sollte also von Anfang an wissen, was man machen möchte?Ja – zumindest sollte man nach Abschluss der Ausbildung oder des Studiums seine Richtung gefunden haben. Ansonsten op-ferst du einen Haufen Geld und Zeit für Fort-bildungen, die dir nichts bringen.

Wie sieht dein typischer Arbeitstag bei den Hamburg Freezers aus?Es kommt darauf an, was ansteht. Im Rah-men einer Trainingseinheit sieht das so aus, dass du morgens um halb acht im Stadi-on ankommst und deine Sachen sortierst, Schreibarbeiten machst und mit dem Trainer besprichst, was zu tun ist. Ab 8 Uhr kommen die ersten Spieler, dann machst du die Erst-

Interview mit Stefan Reuter, Sport-physiotherapeut der Hamburg

Freezers

„Behandlung, Tapen, dann ist Training und du bist draußen auf dem Eis und

guckst, dass nichts passiert …“

behandlungen von denen, die angeschlagen sind, aber noch am Training und am Spielbe-trieb teilnehmen. Behandlung, Tapen, dann ist Training und du bist draußen auf dem Eis und guckst, dass nichts passiert – oder machst die Erstversorgung, wenn denn was passiert. Nach dem Training � ndet meist noch eine Krafteinheit statt. Die, die dar-an nicht teilnehmen können, weil sie ange-schlagen sind, behandelst du in der Zeit. Da-nach bist du für den Rest der Mannschaft da, wenn die was brauchen. Am Nachmittag gibt

es dann eine Zweitbehandlung für die, die es brauchen. So sieht ein Trainingstag aus.

Und wenn das Team unterwegs ist, reist du mit?Ja. Das sieht diese Woche zum Beispiel so aus: Am Donnerstagmorgen haben wir ganz normal Training, dann Mittagessen, danach Abfahrt nach Nürnberg. Abends im Hotel gibt es noch mal eine Behandlung. Freitag-morgen � ndet vor Ort ein Training statt, aber nur ein ganz kurzes, so 20 Minuten bis zu einer halben Stunde lang – dabei stehen

für mich eben auch Tapen, Dehnung, Mo-bilisieren an. Freitagabend ist dann das Spiel, bei dem du ganz normal die Erst-versorgung übernimmst. Samstagmorgen ist wieder Abfahrt zum nächsten Spiel-ort und das Ganze geht von vorn los. Sonntag komme ich dann wieder zurück nach Hamburg. Man ist halt viel unter-wegs und lebt sehr viel aus dem Koffer.

Aber du hast auch mal Urlaub?Man hat eigentlich nur Urlaub, wenn die Saison zu Ende ist. Es ist nicht wie im Fußball, wo die Mannschaft zwei Wochen Winterpause hat und ins Trainingslager geht. Bei uns fängt die Saison am 1. August an und es wird auch über Weih-nachten und Neujahr gespielt. Dafür hat man natürlich einen langen Sommer.

Bist du der einzige Sportphysiothera-peut, der das Team betreut?Ich habe eine Unterstützung, aber nur tageweise.

Du bist ja in Düren geboren und hast jahrelang in Köln gearbeitet, unter anderem bei den Kölner Haien. Wie kommt es, dass du 2006 nach Ham-burg zu den Freezers gewechselt bist?Der Job hat sich durch Zufall ergeben. Ich hab durch einen Kollegen davon gehört und wollte sowieso mal einen Tapetenwechsel, also passte das ganz gut.

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D ie Volksbank Arena ist sein Arbeits-platz: Wenn die Spieler der Ham-burg Freezers übers Eis gleiten, ist

Stefan Reuter immer mit dabei. Der ausgebil-dete Sportphysiotherapeut sorgt dafür, dass die Eishockey-Pro� s auch nach Unfällen und Verletzungen immer wieder auf die Kufen kommen. Auf eine Karriere im Leistungssport hat er gezielt hingearbeitet: Bevor er 2006 nach Hamburg zu den Freezers wechselte, be-treute Stefan u. a. vier Jahre lang die Eisho-ckeymannschaft Kölner Haie. Für ihn ist Sport Beruf und Leidenschaft in einem – und eins wird sein Alltag sicher nie: langweilig.

Stefan, wie bist du auf die Idee gekom-men, Physiotherapeut zu werden?Ich habe selbst Sport gemacht – Boxen, Krafttraining – und als es dann an die Be-rufswahl ging, musste ich überlegen: Woran hast du Spaß? Physiotherapeut hat sich da ganz gut angeboten. Zwei, drei Jahre nach Abschluss meiner physiotherapeutischen Ausbildung habe ich dann die Fortbildung zum Sportphysiotherapeuten gemacht.

Was hast du in deiner Ausbildung zum Physiotherapeuten gelernt?Die Ausbildung beinhaltet sehr viel und deckt verschiedene Bereiche ab, von Ortho-pädie über Chirurgie und Gynäkologie bis hin zu Neurologie. Irgendwann muss aber je-der für sich selbst einen Schwerpunkt fest-legen und entscheiden, in welche Richtung er gehen möchte.

Hat sich die Ausbildung heutzutage ver-ändert?Mittlerweile hat sich so einiges verändert. Zu meiner Zeit war es noch eine dreijähri-ge Ausbildung – zwei Jahre Schule, ein Jahr Praktikum. Zuerst hattest du also nur Theo-rie mit ein, zwei Wochen Praktikum dazwi-schen und dann hast du nachher ein Aner-kennungsjahr gemacht. Heutzutage dauert die Ausbildung zwar immer noch drei Jahre, aber in den Schulteil sind Praxisblöcke ein-gebaut und das praktische Jahr entfällt. Neu ist, dass man es auch als Studium machen kann, dann hat man hinterher einen Bache-lor-Abschluss.

Ist es nach der Ausbildung oder dem Stu-dium schwer, in den Beruf reinzukommen?Wenn man seine Ausbildung oder sein Studi-um erst mal hinter sich hat, ist es recht ein-

fach, eine Stelle zu � nden. Die Berufsaus-sichten sind gut. Als ich es gemacht habe, waren Physiotherapeuten extrem gesucht.

Muss man sich als Physiotherapeut weiter spezialisieren?Wenn man die physiotherapeutische Ausbil-dung abgeschlossen hat, hat man erst mal gar nichts. Man muss sich über Fortbildun-gen in die Richtung spezialisieren, in der man nachher arbeiten will – zum Beispiel in der Neurologie oder Orthopädie. Das kostet

viel Zeit und Geld. Im Regelfall bezahlst du die Fortbildungen selbst, auch wenn manche Arbeitgeber dich am Anfang unterstützen. Aber du kannst keine Physiotherapieaus-bildung machen und dich dann zehn Jahre lang nicht fortbilden – dann bist du vom Markt.

Und du hast dich für die Spezialisierung Sportphysiotherapie entschieden?Das ist eine Fortbildungsmaßnahme wie alle anderen. Dabei geht es um Erstversorgung, Taping-Kurse, Training usw. Ich wollte im-mer schon mit jungen Leuten und im Sport arbeiten, deswegen habe ich auch meine Fortbildungen danach ausgerichtet.

Man sollte also von Anfang an wissen, was man machen möchte?Ja – zumindest sollte man nach Abschluss der Ausbildung oder des Studiums seine Richtung gefunden haben. Ansonsten op-ferst du einen Haufen Geld und Zeit für Fort-bildungen, die dir nichts bringen.

Wie sieht dein typischer Arbeitstag bei den Hamburg Freezers aus?Es kommt darauf an, was ansteht. Im Rah-men einer Trainingseinheit sieht das so aus, dass du morgens um halb acht im Stadi-on ankommst und deine Sachen sortierst, Schreibarbeiten machst und mit dem Trainer besprichst, was zu tun ist. Ab 8 Uhr kommen die ersten Spieler, dann machst du die Erst-

Interview mit Stefan Reuter, Sport-physiotherapeut der Hamburg

Freezers

„Behandlung, Tapen, dann ist Training und du bist draußen auf dem Eis und

guckst, dass nichts passiert …“

behandlungen von denen, die angeschlagen sind, aber noch am Training und am Spielbe-trieb teilnehmen. Behandlung, Tapen, dann ist Training und du bist draußen auf dem Eis und guckst, dass nichts passiert – oder machst die Erstversorgung, wenn denn was passiert. Nach dem Training � ndet meist noch eine Krafteinheit statt. Die, die dar-an nicht teilnehmen können, weil sie ange-schlagen sind, behandelst du in der Zeit. Da-nach bist du für den Rest der Mannschaft da, wenn die was brauchen. Am Nachmittag gibt

es dann eine Zweitbehandlung für die, die es brauchen. So sieht ein Trainingstag aus.

Und wenn das Team unterwegs ist, reist du mit?Ja. Das sieht diese Woche zum Beispiel so aus: Am Donnerstagmorgen haben wir ganz normal Training, dann Mittagessen, danach Abfahrt nach Nürnberg. Abends im Hotel gibt es noch mal eine Behandlung. Freitag-morgen � ndet vor Ort ein Training statt, aber nur ein ganz kurzes, so 20 Minuten bis zu einer halben Stunde lang – dabei stehen

für mich eben auch Tapen, Dehnung, Mo-bilisieren an. Freitagabend ist dann das Spiel, bei dem du ganz normal die Erst-versorgung übernimmst. Samstagmorgen ist wieder Abfahrt zum nächsten Spiel-ort und das Ganze geht von vorn los. Sonntag komme ich dann wieder zurück nach Hamburg. Man ist halt viel unter-wegs und lebt sehr viel aus dem Koffer.

Aber du hast auch mal Urlaub?Man hat eigentlich nur Urlaub, wenn die Saison zu Ende ist. Es ist nicht wie im Fußball, wo die Mannschaft zwei Wochen Winterpause hat und ins Trainingslager geht. Bei uns fängt die Saison am 1. August an und es wird auch über Weih-nachten und Neujahr gespielt. Dafür hat man natürlich einen langen Sommer.

Bist du der einzige Sportphysiothera-peut, der das Team betreut?Ich habe eine Unterstützung, aber nur tageweise.

Du bist ja in Düren geboren und hast jahrelang in Köln gearbeitet, unter anderem bei den Kölner Haien. Wie kommt es, dass du 2006 nach Ham-burg zu den Freezers gewechselt bist?Der Job hat sich durch Zufall ergeben. Ich hab durch einen Kollegen davon gehört und wollte sowieso mal einen Tapetenwechsel, also passte das ganz gut.

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Matthias Herbein & Christian Wiebe von Viva con Agua berichten von ihrer Projektreise ins Projektgebiet Korak

V ersierte Festivalbesucher kennen sie, die netten Jungs und Mädels von Viva con Agua, die freundlich nach dem

Pfandbecher fragen. Anzutreffen sind die lau-ten und leisen Durstlöscher des Hamburger Vereins zudem in nahezu allen Getränkerega-len des Landes sowie auf Karten kleiner und großer gastronomischer Lokalitäten. Das am-bitionierte Ziel des Vereins ist in drei simplen wie lebensnotwendigen Wörtern enthalten: „Wasser für ALLE!“.

Die Gelder aus Pfandsammelaktionen, Spen-den und Teilen der Verkaufserlöse � ießen in

ausgewählte Wasserprojekte in Äthiopien, Uganda, Indien und Nepal. Dabei verfolgen die Projekte immer den integrierten Ansatz namens WASH – eine Abkürzung für WAter, Sanitation and Hygiene. Trinkwasserprojek-te werden auf diese Weise immer mit Sani-tärprojekten und Hygienemaßnahmen kom-biniert. Alle Maßnahmen wie die Bauten von Brunnen, Quelleinfassungen oder Latrinen werden bedarfsgerecht konzipiert und auf regionale Gegebenheiten ausgerichtet, bei der Planung bis zur Durchführung begleitet und langfristig betreut.

In diesem Sinne reisten bereits zum zweiten Mal VCA-Supporter/-innen in die Projektge-biete in Nepal, um das vom Verein unter-stützte WASH-Projekt seines Partners Welt-hungerhilfe mit eigenen Augen zu erleben.

Das WASH-Projekt, bei dem es in erster Linie um integriertes Wassermanagement zur Ar-mutsbekämpfung sowie um die Verbesserung der Gesundheitssituation der ländlichen Be-völkerung geht, wurde im April 2012 gestar-tet und endet im Sommer 2015.

Kick-off in KathmanduDie dreizehnköp� ge Reisegruppe begann die Projektreise am 3. November 2014 in Kath-mandu, der Hauptstadt Nepals. Mit dabei waren unter anderem Matthias Herbein und Chris Wiebe, die von ihrem ereignisreichen Trip berichten:

Nach der Ankunft in unserem kleinen, char-manten Hotel ging es im Fußmarsch zum Büro der Welthungerhilfe. Die Gespräche dort drehten sich vorrangig um die Erwar-

WashNepal Nepal

T H E N Ø R D T I M E SRubrik

Würdest du sagen, es ist dein Traumjob?Ja. Ich arbeite jetzt schon 16 Jahre lang im Pro� sport und es ist das, was ich schon im-mer machen wollte. Klar, der Job hat auch Nachteile – die Reiserei, du hast kein gere-geltes Leben. Das muss einem vorher bewusst sein und man muss damit leben können. Aber mir persönlich macht das mehr Spaß, als irgendwo in einer Praxis zu arbeiten. Das muss aber jeder für sich selbst entscheiden.

Was macht dir dabei am meisten Spaß?Du arbeitest nur mit jungen Leuten, die auch wieder � t werden möchten – wenn man irgendwo in der Praxis arbeitet, hast du auch mal Leute, bei denen das nicht so ist. Du hast immer Abwechslung. Und du hast eine Mannschaft, mit der es auch jede Menge zu lachen gibt!

Du arbeitest parallel ja auch als Personal Trainer …Das mache ich nebenbei freiberu� ich. Ich trainiere ja selbst noch im Fitnessstudio und kann dort auch gut Trainings für andere durchführen. Das lässt sich manchmal gut, manchmal weniger gut mit dem Spielplan vereinbaren.

Was ist für dich das Besondere an Eishockey?Jede Sportart ist speziell und auch die Leu-te, die sie betreiben, unterscheiden sich. Beim Eishockey sind die Spieler etwas locke-rer und sehr hart im Nehmen. Da wird nicht gleich bei jedem Wehwehchen gejammert.

Was würdest du Interessierten an dem Be-ruf für Tipps mit auf den Weg geben?Es ist grundsätzlich ein cooler Beruf. Aber es kostet viel Zeit und Geld, ihn zu erlernen, vor allem nachher in den Fortbildungen, das muss einem vorher bewusst sein. Zu meiner Zeit hatte ich ja noch nicht die Wahl zwi-schen Ausbildung und Studium, aber heut-zutage würde ich persönlich das Studium wählen. Damit hast du einen internationa-len Abschluss und kannst auch im Ausland arbeiten. Man weiß ja nie, was man später im Leben machen möchte.

www.stefanreuter.netwww.hamburg-freezers.de

Text Martha Wilhelm

Fotos Sebastian Weimar

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Matthias Herbein & Christian Wiebe von Viva con Agua berichten von ihrer Projektreise ins Projektgebiet Korak

V ersierte Festivalbesucher kennen sie, die netten Jungs und Mädels von Viva con Agua, die freundlich nach dem

Pfandbecher fragen. Anzutreffen sind die lau-ten und leisen Durstlöscher des Hamburger Vereins zudem in nahezu allen Getränkerega-len des Landes sowie auf Karten kleiner und großer gastronomischer Lokalitäten. Das am-bitionierte Ziel des Vereins ist in drei simplen wie lebensnotwendigen Wörtern enthalten: „Wasser für ALLE!“.

Die Gelder aus Pfandsammelaktionen, Spen-den und Teilen der Verkaufserlöse � ießen in

ausgewählte Wasserprojekte in Äthiopien, Uganda, Indien und Nepal. Dabei verfolgen die Projekte immer den integrierten Ansatz namens WASH – eine Abkürzung für WAter, Sanitation and Hygiene. Trinkwasserprojek-te werden auf diese Weise immer mit Sani-tärprojekten und Hygienemaßnahmen kom-biniert. Alle Maßnahmen wie die Bauten von Brunnen, Quelleinfassungen oder Latrinen werden bedarfsgerecht konzipiert und auf regionale Gegebenheiten ausgerichtet, bei der Planung bis zur Durchführung begleitet und langfristig betreut.

In diesem Sinne reisten bereits zum zweiten Mal VCA-Supporter/-innen in die Projektge-biete in Nepal, um das vom Verein unter-stützte WASH-Projekt seines Partners Welt-hungerhilfe mit eigenen Augen zu erleben.

Das WASH-Projekt, bei dem es in erster Linie um integriertes Wassermanagement zur Ar-mutsbekämpfung sowie um die Verbesserung der Gesundheitssituation der ländlichen Be-völkerung geht, wurde im April 2012 gestar-tet und endet im Sommer 2015.

Kick-off in KathmanduDie dreizehnköp� ge Reisegruppe begann die Projektreise am 3. November 2014 in Kath-mandu, der Hauptstadt Nepals. Mit dabei waren unter anderem Matthias Herbein und Chris Wiebe, die von ihrem ereignisreichen Trip berichten:

Nach der Ankunft in unserem kleinen, char-manten Hotel ging es im Fußmarsch zum Büro der Welthungerhilfe. Die Gespräche dort drehten sich vorrangig um die Erwar-

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tungen der kommenden Tage. Da es sich für die Allermeisten um die erste Reise dieser Art handelte, war natürlich auch eine Por-tion Ungewissheit dabei, die sich mit Vor-freude und Spannung mischte. Unsere Grup-pe wurde bei dieser Gelegenheit eingehend über Land und Leute informiert: Nepal ist in fünf Regionen unterteilt, die sich in 75 Bezirke unterteilen, die wiederum in etwa 3.900 Gemeinden gegliedert sind. 62 Ethni-en sind im Land mit dem höchsten Gipfel der Welt vertreten, 102 verschiedene Sprachen werden gesprochen. Nepal gehört zu den „Least developed countries“ (LDC), einer Gruppe von Ländern, die von den Vereinten Nationen als am wenigsten entwickelt ein-gestuft werden. 60% des Trinkwassers sind verschmutzt. Lange Fußmärsche zum nächs-ten wasserführenden Bach oder die unzurei-chende oder schlicht nicht vorhandene Sa-nitärversorgung bereiten großen Teilen der ländlichen Bevölkerung viele Probleme.

Dies sind einige der Gründe, weshalb die Welthungerhilfe zusammen mit den invol-vierten NGOs vor Ort, wie z.B. der RRN (Ru-ral Reconstruction Nepal) gerade hier aktiv ist und mithilfe der Spendengelder von Viva con Agua die Situation der Bevölkerung nachhaltig verbessern möchte.

Die Reise in das Projektdorf Korak ist lang und beschwerlich. Unsere Gruppe nimmt den Bus, der eng, aber gemütlich ist, fährt in offenen Jeeps Schotterpisten entlang und kommt beim Besteigen der Berge an ihre physischen Belastungsgrenzen.

KorakIm Projektgebiet angekommen bestaunen wir die Erfolge des Engagements. Seit dem Beginn im Jahr 2012 hat sich hier bereits einiges getan. In einem ersten Schritt wurde die Infrastruktur verbessert. Der Pfad, der auf dem Weg durch die Streusiedlung rund 1.000 Höhenmeter überwindet, wurde zu ei-ner Straße erweitert. Dadurch ist der Trans-port von Baumaterialien, und noch wichti-ger, von Agrarprodukten zu den Märkten, mit dem Jeep möglich, der hier als öffent-licher Bus hin- und herpendelt. Die Bewoh-ner können so ein Einkommen generieren und damit beispielsweise das Schulgeld be-zahlen. Das Nutrition-Programm bildet den zweiten Schritt: Zum einen sollen die Felder-träge durch verbesserte Anbaumethoden ge-steigert werden, andererseits der sogenann-te Hidden Hunger, also Mangelernährung, bekämpft werden.

Anschließend kommt mit der WASH-Kom-ponente Viva con Agua ins Spiel. Korak soll open defecation free werden – sprich, alle Einwohner sollen Zugang zu sanitärer Ba-sisversorgung bekommen. Ein wichtiger Be-standteil ist hier die Kampagnenarbeit. Für alle sichtbar ist am Ortseingang eine große Karte des Projektgebiets aufgestellt, in der Schulen, Brunnen und die Haushalte mit und ohne Zugang zu einer Toilette verzeich-

net sind. Die Karte wurde von der Communi-ty unter Anleitung der RRN erstellt und bil-det Auftakt und Kern der Sanitärkampagne. Über das gesamte Siedlungsgebiet verteilt � nden wir Hinweistafeln, Aufrufe und Er-klärungen zu sanitärer Basisversorgung und Hygiene. Am Dorfeingang be� ndet sich die erste von acht öffentlichen Toiletten. Shree Maya, die Vorsitzende des WASH-Komitees, erklärte uns die Funktionsweise und War-tung der Anlage. Je nach Lage der Toiletten gibt es „Trocken“- und „Nass“-Toiletten. Der Unterschied liegt in den Auffangbehältern, die entweder nur die Feststoffe sammeln oder aber das gesamte Schwarzwasser der Toilette aufnehmen. Nach einigen Jahren müssen die Behälter dann mit Unterstüt-zung der RRN geleert werden. Der Inhalt kann teilweise als Dünger wiederverwendet werden.Das Befüllen der Wasserbehälter zum Hän-

dewaschen übernehmen die Mitglieder der nahe liegenden Haushalte, die Reinigung organisiert das WASH-Komitee. Shree Maya erzählte uns an dieser Stelle auch, dass die positiven Effekte, wie der Rückgang von Durchfallerkrankungen, bereits kurz nach der Inbetriebnahme der Toiletten deutlich wurden.Über die öffentlichen Toiletten hinaus wer-den auch die privaten Haushalte beim Bau

einer Latrine mit durchschnittlich 15 € unterstützt. Die RRN stellt die Schale des Hockklos, einen Sack Zement sowie die Be-tonringe für die Sickergrube. Ziegel, Dach und die ausführende Arbeit muss von den Bewohnern getragen werden. Damit konnten bereits 400 der geplanten 600 Toiletten fer-tiggestellt werden. 100 weitere sind derzeit im Bau und bis zum Ende der Projektlaufzeit sollen auch die übrigen 100 errichtet wer-den. Der Bereich sanitäre Basisversorgung nimmt etwa 40% des Projektbudgets für die Region Korak ein. Weitere 20% � ießen in den Zugang zu sauberem Trinkwasser. Wasser ist in Nepal grundsätzlich fast immer verfügbar, nur leider nicht in der benötigten Qualität. Durch einfache Maßnahmen lässt sich aber Abhilfe schaffen. Wir besichtig-ten auch eine Quelleinfassung, an der ein Gebirgsbach durch einen Sand� lter geleitet und über Rohre etwa 600 m zu einer Zister-ne, der zentralen Sammelstelle, gelangt. Im Schnitt teilen sich dann 7 Haushalte einen Brunnen, der von der Zisterne gleichmäßig versorgt wird. Insgesamt erhalten durch die Wasserversorgungsstelle rund 21 Haushalte, also über 150 Menschen, dauerhaften Zu-gang zu sauberem Trinkwasser.

Grundschule KorakDen Höhepunkt (1.600 m über NN) unse-rer Reise bildete für uns der Besuch einer Grundschule in Korak. Wir übernachteten in den Klassenräumen und konnten uns vor Ort von den gep� egten Toiletten und Was-serstellen überzeugen. Am darauffolgenden Morgen begleiteten wir mehrere Kinder auf ihrem Schulweg. Für uns war es eine sportli-che Höchstleistung, den Berg noch höher zu erklimmen, um die entlegenen Wohnhäuser der Kinder zu erreichen. Hinauf brauchten wir eine gute Stunde, herunter nur noch eine halbe, wobei wir sicherlich die Kids – die leichtfüßig von Fels zu Fels sprangen – daran hinderten, den Weg noch schneller zu absolvieren. Dazu muss man wissen, dass es sich hier um eine eher kürzere Strecke han-delte. Im Schnitt sind die Schülerinnen und Schüler doppelt so lange unterwegs, um zur Schule zu gelangen.Um mit den übrigen Kindern in Kontakt zu kommen, betrieben wir an der Schule erst mal Völkerverständigung per Fuß- und Volleyball. Surendra, der Programmmanager der Welthungerhilfe in Nepal, übernahm dann die Übersetzung und ließ sich zu un-

serem Erstaunen von den Kindern auf einem Globus genau zeigen, wo Deutschland liegt. Back in KathmanduZurück in Kathmandu trafen wir uns bei der RRN mit unseren Kollegen von Viva con Agua Schweiz, die ein Projekt von ihrer Partnerorganisation Helvetas im Nordwesten von Nepal besucht haben. Es gab nicht nur ein großes Hallo, sondern auch intensiven Austausch über die Projekte, die gelernten Lektionen, Stärken und Schwächen unserer Reise. Unser gesammeltes Feedback über-gaben wir abschließend unseren Projekt-

Spendenkonto Viva con Agua: Hamburger Sparkasse | BIC: HASPDEHHXXX | IBAN: DE58 2005 0550 1268 1351 81

Weitere Informationen unter www.vivaconagua.org

partnern, zusammen mit einem signierten Viva-von-Agua-Toilettensitz.

Matthias Herbein & Christian Wiebe

Fotos Christian Vlasak für Viva con Agua

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tungen der kommenden Tage. Da es sich für die Allermeisten um die erste Reise dieser Art handelte, war natürlich auch eine Por-tion Ungewissheit dabei, die sich mit Vor-freude und Spannung mischte. Unsere Grup-pe wurde bei dieser Gelegenheit eingehend über Land und Leute informiert: Nepal ist in fünf Regionen unterteilt, die sich in 75 Bezirke unterteilen, die wiederum in etwa 3.900 Gemeinden gegliedert sind. 62 Ethni-en sind im Land mit dem höchsten Gipfel der Welt vertreten, 102 verschiedene Sprachen werden gesprochen. Nepal gehört zu den „Least developed countries“ (LDC), einer Gruppe von Ländern, die von den Vereinten Nationen als am wenigsten entwickelt ein-gestuft werden. 60% des Trinkwassers sind verschmutzt. Lange Fußmärsche zum nächs-ten wasserführenden Bach oder die unzurei-chende oder schlicht nicht vorhandene Sa-nitärversorgung bereiten großen Teilen der ländlichen Bevölkerung viele Probleme.

Dies sind einige der Gründe, weshalb die Welthungerhilfe zusammen mit den invol-vierten NGOs vor Ort, wie z.B. der RRN (Ru-ral Reconstruction Nepal) gerade hier aktiv ist und mithilfe der Spendengelder von Viva con Agua die Situation der Bevölkerung nachhaltig verbessern möchte.

Die Reise in das Projektdorf Korak ist lang und beschwerlich. Unsere Gruppe nimmt den Bus, der eng, aber gemütlich ist, fährt in offenen Jeeps Schotterpisten entlang und kommt beim Besteigen der Berge an ihre physischen Belastungsgrenzen.

KorakIm Projektgebiet angekommen bestaunen wir die Erfolge des Engagements. Seit dem Beginn im Jahr 2012 hat sich hier bereits einiges getan. In einem ersten Schritt wurde die Infrastruktur verbessert. Der Pfad, der auf dem Weg durch die Streusiedlung rund 1.000 Höhenmeter überwindet, wurde zu ei-ner Straße erweitert. Dadurch ist der Trans-port von Baumaterialien, und noch wichti-ger, von Agrarprodukten zu den Märkten, mit dem Jeep möglich, der hier als öffent-licher Bus hin- und herpendelt. Die Bewoh-ner können so ein Einkommen generieren und damit beispielsweise das Schulgeld be-zahlen. Das Nutrition-Programm bildet den zweiten Schritt: Zum einen sollen die Felder-träge durch verbesserte Anbaumethoden ge-steigert werden, andererseits der sogenann-te Hidden Hunger, also Mangelernährung, bekämpft werden.

Anschließend kommt mit der WASH-Kom-ponente Viva con Agua ins Spiel. Korak soll open defecation free werden – sprich, alle Einwohner sollen Zugang zu sanitärer Ba-sisversorgung bekommen. Ein wichtiger Be-standteil ist hier die Kampagnenarbeit. Für alle sichtbar ist am Ortseingang eine große Karte des Projektgebiets aufgestellt, in der Schulen, Brunnen und die Haushalte mit und ohne Zugang zu einer Toilette verzeich-

net sind. Die Karte wurde von der Communi-ty unter Anleitung der RRN erstellt und bil-det Auftakt und Kern der Sanitärkampagne. Über das gesamte Siedlungsgebiet verteilt � nden wir Hinweistafeln, Aufrufe und Er-klärungen zu sanitärer Basisversorgung und Hygiene. Am Dorfeingang be� ndet sich die erste von acht öffentlichen Toiletten. Shree Maya, die Vorsitzende des WASH-Komitees, erklärte uns die Funktionsweise und War-tung der Anlage. Je nach Lage der Toiletten gibt es „Trocken“- und „Nass“-Toiletten. Der Unterschied liegt in den Auffangbehältern, die entweder nur die Feststoffe sammeln oder aber das gesamte Schwarzwasser der Toilette aufnehmen. Nach einigen Jahren müssen die Behälter dann mit Unterstüt-zung der RRN geleert werden. Der Inhalt kann teilweise als Dünger wiederverwendet werden.Das Befüllen der Wasserbehälter zum Hän-

dewaschen übernehmen die Mitglieder der nahe liegenden Haushalte, die Reinigung organisiert das WASH-Komitee. Shree Maya erzählte uns an dieser Stelle auch, dass die positiven Effekte, wie der Rückgang von Durchfallerkrankungen, bereits kurz nach der Inbetriebnahme der Toiletten deutlich wurden.Über die öffentlichen Toiletten hinaus wer-den auch die privaten Haushalte beim Bau

einer Latrine mit durchschnittlich 15 € unterstützt. Die RRN stellt die Schale des Hockklos, einen Sack Zement sowie die Be-tonringe für die Sickergrube. Ziegel, Dach und die ausführende Arbeit muss von den Bewohnern getragen werden. Damit konnten bereits 400 der geplanten 600 Toiletten fer-tiggestellt werden. 100 weitere sind derzeit im Bau und bis zum Ende der Projektlaufzeit sollen auch die übrigen 100 errichtet wer-den. Der Bereich sanitäre Basisversorgung nimmt etwa 40% des Projektbudgets für die Region Korak ein. Weitere 20% � ießen in den Zugang zu sauberem Trinkwasser. Wasser ist in Nepal grundsätzlich fast immer verfügbar, nur leider nicht in der benötigten Qualität. Durch einfache Maßnahmen lässt sich aber Abhilfe schaffen. Wir besichtig-ten auch eine Quelleinfassung, an der ein Gebirgsbach durch einen Sand� lter geleitet und über Rohre etwa 600 m zu einer Zister-ne, der zentralen Sammelstelle, gelangt. Im Schnitt teilen sich dann 7 Haushalte einen Brunnen, der von der Zisterne gleichmäßig versorgt wird. Insgesamt erhalten durch die Wasserversorgungsstelle rund 21 Haushalte, also über 150 Menschen, dauerhaften Zu-gang zu sauberem Trinkwasser.

Grundschule KorakDen Höhepunkt (1.600 m über NN) unse-rer Reise bildete für uns der Besuch einer Grundschule in Korak. Wir übernachteten in den Klassenräumen und konnten uns vor Ort von den gep� egten Toiletten und Was-serstellen überzeugen. Am darauffolgenden Morgen begleiteten wir mehrere Kinder auf ihrem Schulweg. Für uns war es eine sportli-che Höchstleistung, den Berg noch höher zu erklimmen, um die entlegenen Wohnhäuser der Kinder zu erreichen. Hinauf brauchten wir eine gute Stunde, herunter nur noch eine halbe, wobei wir sicherlich die Kids – die leichtfüßig von Fels zu Fels sprangen – daran hinderten, den Weg noch schneller zu absolvieren. Dazu muss man wissen, dass es sich hier um eine eher kürzere Strecke han-delte. Im Schnitt sind die Schülerinnen und Schüler doppelt so lange unterwegs, um zur Schule zu gelangen.Um mit den übrigen Kindern in Kontakt zu kommen, betrieben wir an der Schule erst mal Völkerverständigung per Fuß- und Volleyball. Surendra, der Programmmanager der Welthungerhilfe in Nepal, übernahm dann die Übersetzung und ließ sich zu un-

serem Erstaunen von den Kindern auf einem Globus genau zeigen, wo Deutschland liegt. Back in KathmanduZurück in Kathmandu trafen wir uns bei der RRN mit unseren Kollegen von Viva con Agua Schweiz, die ein Projekt von ihrer Partnerorganisation Helvetas im Nordwesten von Nepal besucht haben. Es gab nicht nur ein großes Hallo, sondern auch intensiven Austausch über die Projekte, die gelernten Lektionen, Stärken und Schwächen unserer Reise. Unser gesammeltes Feedback über-gaben wir abschließend unseren Projekt-

Spendenkonto Viva con Agua: Hamburger Sparkasse | BIC: HASPDEHHXXX | IBAN: DE58 2005 0550 1268 1351 81

Weitere Informationen unter www.vivaconagua.org

partnern, zusammen mit einem signierten Viva-von-Agua-Toilettensitz.

Matthias Herbein & Christian Wiebe

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DIE SHISHA

Woher kennt ihr beiden euch? Christoph: Wir kennen uns von der Straße. Dort haben wir uns beim Inlineskaten kennengelernt. Kai: Das darf man heute sicher keinem mehr erzählen, dass man Inlineskating gemacht hat.Christoph: Es war ja auch eher Stunt-Skaten. Wir sind nicht der Fitness wegen geskatet, sondern fuhren durch Halfp-Pipes, Bord-steine und Treppen runter. Da haben wir uns kennen gelernt, aber was uns eigentlich verbunden hat, war die Leidenschaft für das Kitesurfen.

Wie kommen zwei Kieler Surfer auf die großartige Idee, ein Modelabel zu gründen? Kai: Wir hatten selber Bock auf geile Hoo-dies. Zu der Zeit gab es aber nur Hoodies aus den USA, die megaweit geschnitten waren. Da wir selbst nicht gerade zu den Muskel-paketen gehören, wünschten wir uns etwas Schlank-Geschnittenes. Es sollte aber trotz-dem sportlich und bequem sein. Christoph: Damals lebten Kai und ich in einer WG. Unser dritter Mitbewohner, der das La-bel mitgegründet hat, heute aber nicht mehr Teil der Firma ist, hat von seiner Reise nach Ägypten viele Shishas mitgebracht. Er hatte ständig mindestens eine davon zur Hand, was ihm schließlich den Namen Shisha-Daddy einbrachte. Zu einer WG-Party haben wir ihm ein T-Shirt mit dem Aufdruck Shis-ha-Dude besorgt. So sind wir auch zu un-serem Namen gekommen, denn von da an waren wir drei die Shisha-Dudes.

War das der Startschuss zur Gründung? Christoph: Es war die Initialzündung des

Ganzen. Nach der WG-Aktion haben wir wei-tere Shirts angefertigt. Es wurde uns aber schnell langweilig, nur T-Shirts bedrucken zu lassen. Kai: Erst als wir einen Produzenten in Portu-gal fanden, der Waren nach unseren Vorstel-lungen machen konnte, versuchten wir uns an dem ersten Hoodie. Christoph: Er war in der Passform Slim Fit und seine Qualität war sehr gut. So gut, dass viele Freunde auch so einen Hoodie haben wollten. Der große Zuspruch veranlasste uns schließlich, ein paar der Sachen in einen Kieler Sur� aden zu geben, der sie zu unse-rem Erstaunen echt gut verkauft hat. Da ha-ben wir gemerkt, Mensch, irgendwie scheint es zu funktionieren, das könnte man auch weiterentwickeln.

Ihr wart noch im Studium, als ihr 2004 SHISHA gegründet habt. Was habt ihr stu-diert? Kai: Ich habe Internet Science and Technolo-gy an der FH Kiel studiert. Christoph: Ich habe zunächst eine Ausbil-dung zum Werbetechniker gemacht. Danach habe ich Produktdesign an der Muthesius Kunsthochschule studiert.

Weder das eine noch das andere hat auf den ersten Blick viel mit Mode gemein, oder? Kai: Eigentlich können wir vieles aus dem Studium einbringen. Man glaubt gar nicht, wie viel Software es braucht, um ein Klamot-tenlabel zu betreiben. Ich nutze mein Wis-sen beispielweise für den SHISHA-Online-shop. Christoph übernimmt auf der andern Seite die Gra� k- und Designarbeiten. Durch seine Ausbildung hat er zudem viel Ahnung vom Messebau. Das kommt uns sehr zugute, denn wir sind auf vielen Modemessen ver-treten. Wir können vieles, wofür andere großes Geld ausgeben, selber machen. Und das nach un-seren eigenen Vorstellungen. Diese Kosten-faktoren können für ein junges Unterneh-men tödlich sein. Ich glaube, das ist mit ein Grund dafür, warum es uns noch gibt.

Was ist das Besondere an euren Sachen?Christoph: Wir haben bei den Materialien und der Verarbeitung einen hohen Qualitäts-anspruch. Gute Qualität ist praktisch unser Markenzeichen geworden.

Kai: Wir achten auch darauf, dass die Klei-dung fair produziert wird. Daher be� nden sich unsere Produktionsstätten zu 100% in Europa.

Was inspiriert euch zu den Designs? Christoph: Viel Inspiration beziehen wir aus unserem Umfeld. Wir kommen aus Kiel und fühlen uns dem Norden sehr verbunden. Wir genießen es, oft draußen zu sein und häu� g aufs Wasser zu kommen und trotzdem urban zu leben. Wir reisen gerne und verbringen, sofern es die Arbeit zulässt, ein oder zwei Monate in Australien oder Südafrika, um dort zu surfen. Auf der anderen Seite sind wir auch viel in Städten wie Berlin, Mün-chen oder Kopenhagen unterwegs, besuchen Messen und schauen uns um, was in der

Branche gerade up to date ist. Unser Lebens-stil spiegelt sich dann in unseren Designs wieder. Der Stil ist eine Mischung aus sport-licher Mode, die eher reduziert und trotzdem am Puls der Zeit ist. Eigentlich machen wir Mode für uns selbst. Kai: Wir machen in erster Linie Sachen, auf die wir selbst Bock haben. Dabei versuchen wir nicht, etwas zu schaffen, was beispiels-weise in Berlin oder anderen Großstädten gut ankommen könnte. Komischerweise wird SHISHA gerade in Berlin gut verkauft. Auch im Ausland haben wir treue Kunden. Irgendwie scheinen wir mit unserem Ge-schmack richtig zu liegen.

Aus den SHISHA-Dudes ist inzwischen ein kleines Mode-Imperium gewachsen. Ihr habt 14 feste Mitarbeiter, einen Flagship-store im Hamburger Schanzenviertel und eure Kleidung gibt es online und in 120 Geschäften zu kaufen. Was steht als Nächstes an? Kai: In den vergangenen Jahren hat sich die Branche stetig gewandelt. Große Mode-ketten wie H&M oder Primark können ihre Produkte viel günstiger anbieten. Wir haben uns bewusst diesem Trend entgegengestellt

Interview mit Christoph Schwarz und Kai Rautenberg, den

Geschäftsführern von SHISHA Brand

„Wir machen in erster Linie Sachen, auf die wir selbst Bock

haben.“

und setzen auf bessere Qualität. Wobei Kun-den auch immer mehr dazu tendieren, ähn-lich viel Geld in die Hand zu nehmen, aber mehr dafür zu bekommen. Christoph: Nach inzwischen über 10 Jahren auf dem Markt haben wir die Marke gut po-sitioniert. Das Team ist wirklich top einge-spielt. Wir haben uns vor Kurzem von fast allen externen Handelsvertretern getrennt und bauen den eigenen Vertrieb weiter aus. Viele schätzen den persönlichen Kontakt zu uns und auf diesen Service setzen wir stark. SHISHA gibt es inzwischen auch in England und Österreich, in Dänemark sind wir auch sehr aktiv. Seit einem Jahr beliefern wir zu-dem die Benelux-Länder und die Schweiz. Eine Handelskette in Moskau und ein Store in Tel Aviv verkauft auch unsere Kleidung.

Wir sind derzeit am Überlegen, ob wir weite-re Länder dazunehmen.

Letzte Frage: Was machen Sportbegeister-te wie ihr beiden im Winter? Christoph: Teilweise sind wir auch in diesem Winter Kiten gegangen. Um Weihnachten rum war ich zum Beispiel auch im Wasser. Die Neoprenanzüge sind inzwischen sehr gut geworden und der Winter war ja auch recht mild. Kai: Oder so viel wie möglich weg sein. Ich war für zwei Monate in Kapstadt und Chris-toph für einen Monat in Australien. Wenn die Kollektionen durch sind, wird es etwas ruhiger bei uns und wir können für einige Zeit verreisen. Christoph: Ansonsten gehen wir skaten oder feiern.

Übrigens: SHISHA bildet auch aus! Zum August

werden noch zwei Mediengestalter, einer im Digi-

tal- und einer im Printbereich, gesucht. Bewerbt

euch einfach unter [email protected].

Text Katharina Grzeca

Foto Sebastian Weimar

Dudes104

Page 105: ME2BE HIERGEBLIEBEN SPECIAL

T H E N Ø R D T I M E SRubrik

K R E A T I V W I R T S C H A F T� ema

DIE SHISHA

Woher kennt ihr beiden euch? Christoph: Wir kennen uns von der Straße. Dort haben wir uns beim Inlineskaten kennengelernt. Kai: Das darf man heute sicher keinem mehr erzählen, dass man Inlineskating gemacht hat.Christoph: Es war ja auch eher Stunt-Skaten. Wir sind nicht der Fitness wegen geskatet, sondern fuhren durch Halfp-Pipes, Bord-steine und Treppen runter. Da haben wir uns kennen gelernt, aber was uns eigentlich verbunden hat, war die Leidenschaft für das Kitesurfen.

Wie kommen zwei Kieler Surfer auf die großartige Idee, ein Modelabel zu gründen? Kai: Wir hatten selber Bock auf geile Hoo-dies. Zu der Zeit gab es aber nur Hoodies aus den USA, die megaweit geschnitten waren. Da wir selbst nicht gerade zu den Muskel-paketen gehören, wünschten wir uns etwas Schlank-Geschnittenes. Es sollte aber trotz-dem sportlich und bequem sein. Christoph: Damals lebten Kai und ich in einer WG. Unser dritter Mitbewohner, der das La-bel mitgegründet hat, heute aber nicht mehr Teil der Firma ist, hat von seiner Reise nach Ägypten viele Shishas mitgebracht. Er hatte ständig mindestens eine davon zur Hand, was ihm schließlich den Namen Shisha-Daddy einbrachte. Zu einer WG-Party haben wir ihm ein T-Shirt mit dem Aufdruck Shis-ha-Dude besorgt. So sind wir auch zu un-serem Namen gekommen, denn von da an waren wir drei die Shisha-Dudes.

War das der Startschuss zur Gründung? Christoph: Es war die Initialzündung des

Ganzen. Nach der WG-Aktion haben wir wei-tere Shirts angefertigt. Es wurde uns aber schnell langweilig, nur T-Shirts bedrucken zu lassen. Kai: Erst als wir einen Produzenten in Portu-gal fanden, der Waren nach unseren Vorstel-lungen machen konnte, versuchten wir uns an dem ersten Hoodie. Christoph: Er war in der Passform Slim Fit und seine Qualität war sehr gut. So gut, dass viele Freunde auch so einen Hoodie haben wollten. Der große Zuspruch veranlasste uns schließlich, ein paar der Sachen in einen Kieler Sur� aden zu geben, der sie zu unse-rem Erstaunen echt gut verkauft hat. Da ha-ben wir gemerkt, Mensch, irgendwie scheint es zu funktionieren, das könnte man auch weiterentwickeln.

Ihr wart noch im Studium, als ihr 2004 SHISHA gegründet habt. Was habt ihr stu-diert? Kai: Ich habe Internet Science and Technolo-gy an der FH Kiel studiert. Christoph: Ich habe zunächst eine Ausbil-dung zum Werbetechniker gemacht. Danach habe ich Produktdesign an der Muthesius Kunsthochschule studiert.

Weder das eine noch das andere hat auf den ersten Blick viel mit Mode gemein, oder? Kai: Eigentlich können wir vieles aus dem Studium einbringen. Man glaubt gar nicht, wie viel Software es braucht, um ein Klamot-tenlabel zu betreiben. Ich nutze mein Wis-sen beispielweise für den SHISHA-Online-shop. Christoph übernimmt auf der andern Seite die Gra� k- und Designarbeiten. Durch seine Ausbildung hat er zudem viel Ahnung vom Messebau. Das kommt uns sehr zugute, denn wir sind auf vielen Modemessen ver-treten. Wir können vieles, wofür andere großes Geld ausgeben, selber machen. Und das nach un-seren eigenen Vorstellungen. Diese Kosten-faktoren können für ein junges Unterneh-men tödlich sein. Ich glaube, das ist mit ein Grund dafür, warum es uns noch gibt.

Was ist das Besondere an euren Sachen?Christoph: Wir haben bei den Materialien und der Verarbeitung einen hohen Qualitäts-anspruch. Gute Qualität ist praktisch unser Markenzeichen geworden.

Kai: Wir achten auch darauf, dass die Klei-dung fair produziert wird. Daher be� nden sich unsere Produktionsstätten zu 100% in Europa.

Was inspiriert euch zu den Designs? Christoph: Viel Inspiration beziehen wir aus unserem Umfeld. Wir kommen aus Kiel und fühlen uns dem Norden sehr verbunden. Wir genießen es, oft draußen zu sein und häu� g aufs Wasser zu kommen und trotzdem urban zu leben. Wir reisen gerne und verbringen, sofern es die Arbeit zulässt, ein oder zwei Monate in Australien oder Südafrika, um dort zu surfen. Auf der anderen Seite sind wir auch viel in Städten wie Berlin, Mün-chen oder Kopenhagen unterwegs, besuchen Messen und schauen uns um, was in der

Branche gerade up to date ist. Unser Lebens-stil spiegelt sich dann in unseren Designs wieder. Der Stil ist eine Mischung aus sport-licher Mode, die eher reduziert und trotzdem am Puls der Zeit ist. Eigentlich machen wir Mode für uns selbst. Kai: Wir machen in erster Linie Sachen, auf die wir selbst Bock haben. Dabei versuchen wir nicht, etwas zu schaffen, was beispiels-weise in Berlin oder anderen Großstädten gut ankommen könnte. Komischerweise wird SHISHA gerade in Berlin gut verkauft. Auch im Ausland haben wir treue Kunden. Irgendwie scheinen wir mit unserem Ge-schmack richtig zu liegen.

Aus den SHISHA-Dudes ist inzwischen ein kleines Mode-Imperium gewachsen. Ihr habt 14 feste Mitarbeiter, einen Flagship-store im Hamburger Schanzenviertel und eure Kleidung gibt es online und in 120 Geschäften zu kaufen. Was steht als Nächstes an? Kai: In den vergangenen Jahren hat sich die Branche stetig gewandelt. Große Mode-ketten wie H&M oder Primark können ihre Produkte viel günstiger anbieten. Wir haben uns bewusst diesem Trend entgegengestellt

Interview mit Christoph Schwarz und Kai Rautenberg, den

Geschäftsführern von SHISHA Brand

„Wir machen in erster Linie Sachen, auf die wir selbst Bock

haben.“

und setzen auf bessere Qualität. Wobei Kun-den auch immer mehr dazu tendieren, ähn-lich viel Geld in die Hand zu nehmen, aber mehr dafür zu bekommen. Christoph: Nach inzwischen über 10 Jahren auf dem Markt haben wir die Marke gut po-sitioniert. Das Team ist wirklich top einge-spielt. Wir haben uns vor Kurzem von fast allen externen Handelsvertretern getrennt und bauen den eigenen Vertrieb weiter aus. Viele schätzen den persönlichen Kontakt zu uns und auf diesen Service setzen wir stark. SHISHA gibt es inzwischen auch in England und Österreich, in Dänemark sind wir auch sehr aktiv. Seit einem Jahr beliefern wir zu-dem die Benelux-Länder und die Schweiz. Eine Handelskette in Moskau und ein Store in Tel Aviv verkauft auch unsere Kleidung.

Wir sind derzeit am Überlegen, ob wir weite-re Länder dazunehmen.

Letzte Frage: Was machen Sportbegeister-te wie ihr beiden im Winter? Christoph: Teilweise sind wir auch in diesem Winter Kiten gegangen. Um Weihnachten rum war ich zum Beispiel auch im Wasser. Die Neoprenanzüge sind inzwischen sehr gut geworden und der Winter war ja auch recht mild. Kai: Oder so viel wie möglich weg sein. Ich war für zwei Monate in Kapstadt und Chris-toph für einen Monat in Australien. Wenn die Kollektionen durch sind, wird es etwas ruhiger bei uns und wir können für einige Zeit verreisen. Christoph: Ansonsten gehen wir skaten oder feiern.

Übrigens: SHISHA bildet auch aus! Zum August

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Text Katharina Grzeca

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