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Medicus Ausgabe 1/2006

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Mein künstliches Gelenk erlaubt mir meinen Alltag wieder schmerzfrei zu bewältigen, meine Lebensqualität zu verbessern. Von entscheidender Bedeutung ist die langsame gezielte Steigerung der Belastung nach der verletzungsbedingten Trainingspause. Sport nach Knietotalendoprothese: Das künstliche Kniegelenk nimmt eine gewisse Sonderstellung ein. Im Vergleich zum künstlichen Hüftgelenk sollten vor allem Drehbewegungen mit gleichzeitiger Belastung vermie- den werden. www.vim‑ev.de

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Seite 2 · Medicus ‑ Das Gesundheits‑Journal · 1/2006 www.vim‑ev.de

Aktuelles

Das künstliche Gelenk und SportWas darf ich? – Was sollte ich vermeiden?

Mein künstliches Gelenk erlaubt mir meinen Alltag wieder schmerzfrei zu bewältigen, meine Lebensqualität zu verbessern.

Auch sportliche Aktivitäten sind wie-der möglich, sinnvoll ausgewählt steigern sie sogar die Haltbarkeit meines künstlichen Gelenkes durch eine Verbesserung meines Trainings-zustandes und Bewegungsablaufes.

Gut geeignete Sportarten:Walking und Nordic Walking•Schwimmen (Kraulbeinschlag)•Skilanglauf (Diagonalschritt)•Gymnastik (Dehnungs- und Kräf-•tigungsübungen)Radfahren•Wandern•

Bedingt geeignete Sportarten:Tennis/Tischtennis•Jogging•Golf•Kegeln•

Wenig geeignete Sportarten:Alpiner Skilauf (evtl. Schonski-•fahren für Erfahrene erlaubt)Ball- und Kampfsportarten•Leichtathletik, Turnen•Reiten•

Sport nach Knietotalendoprothese:Das künstliche Kniegelenk nimmt eine gewisse Sonderstellung ein. Im Vergleich zum künstlichen Hüftgelenk sollten vor allem Drehbewegungen mit gleichzeitiger Belastung vermie-den werden.

Sie sollten besonders auf regelrech-tes Aufwärmen, Dehnen und eine langsame kontinuierliche Belast-ungssteigerung achten. Akzeptieren Sie Ihre Grenzen. Gesundheitssport findet im schmerzfreien Bereich statt, ein Gelenkschmerz darf nicht auftre-ten. Dies sollte jedoch nicht mit einer normalen muskulären Verspannung verwechselt werden.

Ich empfehle vor Wiederaufnahme sportlicher Aktivitäten ein ausführli-ches Beratungsgespräch mit Ihrem behandelnden Arzt, um den individu-ell richtigen Weg zwischen gelenksta-bilisierendem Bewegungsreiz und schädigender Überlastung zu finden.

Auf diese Weise können Sie Ihr Leben mit Ihrem künstlichen Gelenk wieder genießen, ohne die Haltbarkeit zu verkürzen.

Dr. med. Bernfried Pikal, Unfallchirurg, Waldsassen

Sport nach Knietotalendoprothese

Von entscheidender Bedeutung ist die langsame gezielte Steigerung der Belastung nach der verletzungsbe-dingten Trainingspause.

Vergessen sie nicht nach der mög-lichen Ursache der Verletzung zu suchen. Der kaputte oder für Ihren Fuß nicht passende Sportschuh führt unweigerlich wieder z.B. zu einer Reizung der Achillessehne.

Oft schleichen sich Fehler in der Technik z.B. beim Tennisspielen ein, welche eine Verletzung im Schultergelenk verursachen oder diese nie richtig ausheilen lassen.

Schwierig ist es für viele Sportler und Sportlerinnen Schwächen/Schäden ihres Körpers zu akzeptieren und ihre sportlichen Aktivitäten darauf abzustimmen. Es macht keinen Sinn

ein vorgeschädigtes Gelenk völlig kaputt zu machen. Eine frühzeitige Umstellung der Sportarten schützt dieses Gelenk, weitere Überlastungen und das schnelle Fortschreiten z.B. eines Gelenkverschleißes können ver-mieden werden. Sie müssen sich eine Tatsache immer vor Augen führen:Sie können nur mit Ihrem Körper auf Dauer auch bis ins hohe Lebensalter aktiv Sport treiben, aber nicht gegen oder auf Kosten Ihres Körpers.

Dr. med. Gert Kamjunke, Orthopäde, Waldsassen

Worin liegt die Ursache der Verletzung?

Schutz vor Überlastungen

Fortsetzung der Titelseite

Neues aus der medizin

www.vim‑ev.de Medicus ‑ Das Gesundheits‑Journal · 1/2006 · Seite 3

Der Weg zum Zahnarzt für Leistungsfähigkeit?

Fehlt Ihnen beim Sport der richtige Biss? Laufen Sie im Wettkampf hinter-her?? Sind Sie im täglichen Leben müde und abgeschlagen??? Sind Sie nicht (mehr) so leistungsfähig wie früher????

Wissen Sie, ob nicht Ihre Zähne daran schuld sind?

Sie klagen über nicht ausheilende Verletzungen, z.B. Zerrungen, über unerklärliche Sehnenschmerzen oder gar über einen Leistungsabfall, trotz gesteigerter Trainingsintensität?

Tote Zähne sind meistens bakteriell verseucht und der Körper versucht sich (von Ihnen unbemerkt) über Entzündungen an den Wurzelspitzen zu helfen, die vielleicht sogar fisteln. Zahnfleischentzündungen werden ge-nauso von Bakterien verursacht, die der Körper über den Blutkreislauf los-werden muss – das schwächt Sie je

nach Schwere der Entzündung und kann bis zur völligen Erschöpfung gehen.

Ein falscher Biss lässt, wenn Sie zu-sammenbeißen, Ihre Muskelkraft um bis zu 60% (manchmal mehr) schwin-den. Deshalb, beißen Sie nicht die Zähne aufeinander, wenn Sie beson-ders viel Kraft brauchen.

Auch die Koordination leidet erheb-lich, wenn der Biss nicht stimmt und Sie beim Golfschwung oder Tennis-schlag die Zähne zusammen beißen.

Wie kann der Zahnarzt helfen? Nun, bei toten Zähnen testet er aus, ob sie ein Störfeld darstellen, und saniert dann den Zahn. Zahnfleischentzün-dungen sind heute schmerzlos mit Ultraschall und Laser zu beseitigen.

Beim falschen Biss sucht man als ers-tes die Position des Unterkiefers, in

die er wirklich gehört, dann bekommt der (Leistungs-) Sportler oder Patient eine Aufbissschiene und wenn alle Beschwerden weg sind, dann viel-leicht sogar eine feste Spange, wie Sie Jana Kostelic, die Führende im Ski-Gesamtweltcup, zur Zeit trägt.

Ganz wichtig ist auch, dass der Zahn-arzt nur verträgliche Materialien in Ihrem Mund verwendet, beim Lei-stungssportler unbedingt nur solche, die auf ihre Verträglichkeit ausgetes-tet worden sind. Das gilt für Füllungen gleichermaßen wie für Zahnersatz.Bei unseren Nachwuchssportlern ab dem 10. Lebensjahr führt kein Weg mehr daran vorbei eine kieferortho-pädische Behandlung nur in enger Zusammenarbeit mit einem Ortho-päden anzugehen, da Spangen bei Kindern ohne orthopädische Kontrolle oder Mitbehandlung häufig muskulär bedingte Wirbelsäulenverbiegungen (funktionelle Skoliosen) verursachen.

Dr. med. dent. Thomas Greßmann, Zahnarzt, Neudrossenfeld

Gehen Sie zum Zahnarzt!

Kleine Ursache – Große Wirkung!

Kleine Zeitung, Kärnten, Österreich, 16.01.06

Gefäßleiden

Mehr als 20 Millionen Personen in Deutschland haben behandlungs-bedürftige Venenleiden. Statistisch betrachtet ist jeder vierte Patient in hausärztlichen Praxen betroffen.

Die Basistherapie bei Venenleiden heißt „medizinische Kompressions-strümpfe“, die bei Notwendigkeit vom Arzt verordnet werden.

Aufklärungs- und Handlungsbedarf bestehen: Jede zweite Frau und jeder vierte Mann in der zweiten Lebens-hälfte leiden unter Krampfadern. „Die Pein mit dem Bein“ kann mit schwe-ren und müden Beinen beginnen. Oft-mals werden diese ersten Anzeichen als Bagatelle abgetan, können aber unbehandelt schwerwiegende Folgen haben.

Verantwortlich für einen gesunden Blutfluss in den Beinen sind die Venenklappen. Ist ihre Funktion gestört, leiern die Venen aus und das Blut versackt in den Beinen. Dabei

Venen erzeugt und das nährstoffarme Blut nach oben gepresst. Diese „Mus-kelpumpe“ fördert auf gesunde und gelenkschonende Weise die Funktion der Venen.

Werden diese Venenerkrankungen falsch oder nicht behandelt, schrei-ten sie ständig fort und entwickeln sich bis hin zum offenen Bein. Mehr als 20.000 Deutsche sterben jährlich an den Folgen von Lungenembolien, die durch Thrombosen hervorgerufen wurden, welche sich in den Venen gebildet haben.

Sicher ist, je früher ein Venenleiden erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Aussichten für ein beschwerdefreies Leben.Regelmäßige Untersuchung und aus-reichende Bewegung helfen, kompli-zierten Venenleiden vorzubeugen.

Robert Fischer, Orthopädie-Schuhtechniker- Meister, Marktredwitz

„Die Pein mit dem Bein“

Bewegung und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen helfen!

kann es zu Krampfadern und gefähr-lichen Thrombosen, im schlimmsten Fall sogar zur Lungenembolie, kom-men. Rechtzeitig erkannt lässt sich das Schlimmste vermeiden.

Bewegung, gezielte Venengymnastik und bequeme Schuhe am Arbeitsplatz stellen eine wirksame Kombination dar, um Venenerkrankungen vorzu-beugen. Wenn bereits krankhafte Ver-änderungen der Venen vorliegen, kann durch das Tragen von medizinischen Kompressionsstrümpfen, die der Arzt bei Notwendigkeit verordnet und die im Sanitätshaus individuell angepasst werden, ein Fortschreiten der Erkran-kung verhindert werden.

Gerade für Venenpatienten stellt Wal-king die ideale Sportart dar: Bei jedem Schritt wird der Blutrückfluss zum Her-zen gefördert. Durch das Anspannen der Beinmuskeln wird Druck auf die

Bewegung beugt vor!

Walking - die ideale Sportart!

Sport zur Prävention von VenenleidenHilfe für Millionen

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Ausdauersport

Ohne Pulsuhr geht es nicht. Das Angebot ist kaum überschaubar. Ohne Lactatmessung sollten sie sich für eine Pulsuhr entscheiden, welche Ihren Herzfrequenzbereich annä-hernd individuell bestimmen kann. Hierzu müssen Sie Ihre Herzfrequenz, ausgehend vom Ruhepuls, stufen-weise in einem festgelegten Rhythmus steigern. Lassen Sie sich im Fachhan-del beraten.

Ihren gewünschten Trainingseffekt werden Sie nur durch eine gezielte Trainingssteuerung über Ihre Herzfre-quenz erreichen können.

Der richtige, für Sie optimale Herzfre-quenzbereich muss nach einigen Monaten, aufgrund der sich einstel-lenden Änderung Ihres Trainingszu-standes, überprüft und neu festgelegt

In welchen Herzfrequenzbereich soll ich eigentlich trainieren? Ausdau-ertraining, Fettburner, … Es gibt un-endlich verschiedene Formeln zur Berechnung der richtigen, optimalen Herzfrequenz.

Viele sind einfach zu berechnen, einige kompliziert. Alle haben sie eins gemeinsam, sie sind äußert ungenau. Sie stellen allenfalls grobe Orientie-rungswerte für den Sportler dar, in welchen Herzfrequenzbereich er sich bewegen sollte.

Nur mit Hilfe der Lactatmessung, d.h. der Bestimmung des Milchsäurespie-gels im Blut bei unterschiedlichen Belastungsstufen lässt sich der opti-male Herzfrequenzbereich individuell festlegen.

Richtige Herzfrequenz beim AusdauersportAber wie bestimmt man sie am Besten?

werden. Dies gilt auch nach einer län-geren Trainingspause z.B. durch eine Erkrankung.

Machen Sie sich eines immer bewusst. Sieger ist am Schluss nicht der, wel-cher am schnellsten läuft, sondern am gesündesten ins Ziel kommt.

Die positiven Wirkungen des Sports auf Ihre Gesundheit – Stärkung des Herz-Kreislaufsystems, Anregung des Stoffwechsels, Entsäuerung, An-regung des Verdauungssystems, – können Sie nur durch eine vernünftige Steuerung der sportlichen Belastung ernten und durch eine Steigerung Ihrer körperlichen und auch geistigen Leistungsfähigkeit genießen.

Dr. med. Gert Kamjunke, Orthopäde,

Sportmedizin, Waldsassen

von Maschinen. Dies führt zwangs-weise zu einem erheblichen musku-lären Ungleichgewicht, vor allem unserer Rumpfmuskulatur, mit einer zunehmenden Einsteifung unserer Wirbelsäule.Die Bio-Mechanik unseres Körpers wird zunehmend negativ verändert, unser natürlicher Bewegungsablauf ist gestört. Besteht diese Fehlbelas-tung über einen längeren Zeitraum, kann dies zu Schäden am gesamten Bewegungsapparat führen.

Nordic Fitness Sport wirkt dem gezielt entgegen, durch die Einbeziehung der Arme, Beine und des Rumpfes mit der gesamten Rückenmuskulatur in den Bewegungsablauf mit Aus-gleichsbewegungen zu unserer beruf-lichen einseitigen Belastung.

Ausdauersport ohne seinen Körper zu überfordern ist ein idealer Gesund-heitssport.

Die nordischen Sportarten Skilang-lauf, Nordic Walking, bieten einen idealen Ausgleich für unsere immer einseitigeren beruflichen Tätigkeiten.

Der ganze Körper wird trainiert: Arme, Beine und vor allem auch der Rumpf. Muskulären Dysbalancen und Schwächen werden entgegengewirkt, Verspannungen gelöst; die Atmung durch den aktiven Einsatz der Atemhilfsmuskulatur verbessert.

Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit und Koordination werden gezielt geför-dert und gestärkt, Schwächen ausge-glichen.

Die Bewegungen des Körpers sind im Alltag überwiegend nach vorne aus-gerichtet; immer mehr sitzende Tätigkeiten, Autofahren, Bedienen

Nordic Fitness Sport

Solides Ganzkörpertraining

Exakte Technik ist wichtiger als eine teuere Ausrüstung

Investieren Sie aber nicht nur in die Ausrüstung, sondern vor allem auch in einen Kurs zum Erlernen der exak-ten Technik, um den optimalen Trai-ningseffekt zu erzielen und Verlet-zungen vorzubeugen.

Dr. med. Gerd Kamjunke, Orthopäde, Sport- medizin, Med. Nordic Walking Trainer, Waldsassen

www.vim‑ev.de Medicus ‑ Das Gesundheits‑Journal · 1/2006 · Seite 5

Fahrradhelme wurden noch vor weni-gen Jahren belächelt. Heute sind sie allgegenwärtig. Auch Schienbein-schützer beim Fußball, Knie- und Ellenbogenschützer bei Volleyball, Handball oder bei Inlineskatern sind Normalität. Einen effektiven Zahn-schutz benutzen überwiegend nur Profis. Doch auch Freizeitsportler sind gefährdet.

Wenn‘s beim Spiel hart auf hart geht, brauchen Ihre Zähne wirkungsvollen Schutz.

Leider passieren beim Sport viele Unfälle, die auch die Zähne und den Kiefer schädigen. Schon wenig spek-takuläre Krafteinwirkungen können die Zähne schädigen. Das Reparieren von defekten Zähnen durch Absplit-terungen und Bruch oder der nötige Ersatz bei komplettem Zahnverlust von einzelnen Zähnen oder ganzen Zahnreihen kommt teuer.

Jährlich werden mehr als 5 Millionen Zähne beim Sport ausgeschlagen. Klar ist, dass Zahnverletzungen bei Kindern, Jugendlichen und Erwach-senen durch das Tragen eines indivi-duell gefertigten Mundschutzes deut-lich reduziert werden können. Dabei sind die Kosten eines einzigen

Ein Sieg auf Kosten Ihrer Zähne?

Zahnheilkunde

ausgeschlagenen Zahnes bis zu 20 mal höher als die Vorbeugekosten für einen individuell gefertigten Mundschutz.

Als Eltern oder Be-treuer sollten Sie da-für sorgen, dass Ihre Kids bei Sport und Spiel optimal geschützt sind. Damit aus Spaß nicht Ernst wird, müssen die einzelnen Zähne ebenso wie Zahn-reihe, Kieferknochen und Gelenkfort-satz wirksam gegen Verletzungen geschützt werden. Dabei darf der Mundschutz Sie natürlich nicht bei Ihrer Sportart behindern.

Ein guter Mundschutz kann das Risiko für Zahnschäden laut Zahnärztekam-mern um bis zu 60 Prozent reduzie-ren. Außerdem werden durch Dämp-fung und Verteilung der Kraft Kiefer- und Kiefergelenkbrüche verhindert.

Für jede Sportart den richtigen Mundschutz?

Ihr Zahnarzt sucht für Sie den richti-gen Mundschutz aus!

Dr. Oliver Seizinger, Zahnarzt, Neudrossenfeld

Seite 6 · Medicus ‑ Das Gesundheits‑Journal · 1/2006 www.vim‑ev.de

Gesund Leben

Die gesundheitsfördernde Wirkung des Sports als wichtiger Bestandteil des modernen Lebens ist unbestrit-ten. Dem gegenüber stehen aber auch gesundheitsschädliche Folgen wie z.B. Verletzungen oder chronisch de-generative Veränderungen des Be-wegungsapparates.

Die Haut ist beim Sport mechanischen Belastungen wie Hitze, Kälte, UV-Strahlung, Krankheitserregern oder auch Allergenen ausgesetzt. In erster Linie rufen sportliche Tätigkeiten ver-letzungsbedingte Hauterkrankungen hervor. So stehen durch akute mecha-nische Belastungen Blasen durch neues oder schlecht sitzendes Schuh-werk, Faltenwurf der Socken und das feucht-warme Millieu im Sportschuh, im Vordergrund.

Offene Blasen sind nicht nur schmerz-haft, sondern auch eine Eintrittspforte für zahlreiche Krankheitserreger. Ge-legentlich sind sie der Beginn einer bakteriellen Infektion oder einer Pilz-erkrankung im Bereich der Füße. Des-halb sollten offene Blasen mit anti-septischen Mitteln und polsternden Pflasterverbänden behandelt werden. Bei intakten Blasen sollte das Blasen-dach belassen werden, die Flüssigkeit nach Desinfektion möglichst durch eine Kanüle abgezogen werden.

Neben Blasen durch mechanische Überlastung entstehen Schwielen durch chronische Fehl- oder Überbe-lastung. Geeignete Gegenmaßnah-men sind hornlösende Salben oder wiederholte Seifenbäder (15 Min. in lauwarmem Wasser). Auch mechani-sche Abtragung mit Bimsstein oder durch medizinische Fußpflege ist sinnvoll.

Bei Feldsportarten sind die Zehen besonderen mechanischen Belastun-gen ausgesetzt. Hierzu zählen Jogging, Wandern, Bergsteigen, Skifahren oder auch Sportarten, bei denen häufig schnell beschleunigt und abgebremst wird (Tennis, Fußball). So kann es leicht an den Zehnägeln zu Symp-tomen wie Blutergüssen mit Blaufär-bung und Ablösung der Nägel kom-men. Auch Schädigung der Nägel (Onychodystrophie) kommen vor.

Vorgeschädigte Nägel sind aber anfäl-lig für Pilzinfektionen (Onychomyko-se), die die Zerstörung vorantreiben. Hierbei ist zu erwähnen, dass zu lange Zehnägel die mechanische Angriffs-fläche erhöhen und die Anfällgkeit erheblich verstärken.

Traumatisierte Nägel mit schwärzlich-rötlichen oder bläulichen Verfärbungen können im Zweifelsfall auch mit dem Vorliegen eines malignen Melanoms (schwarzer Hautkrebs) verwechselt

werden. Im Zweifelsfall hilft die der-matologische Untersuchung mit Auf-lichtmikroskopie zur Klärung der Dia-gnose.

Ein weiteres Risiko, insbesondere bei schnellem Starten und Stoppen der Füße, sind akute Entzündungen der großen Zehen, gekennzeichnet durch Rötung, Schwellung und Schmerzhaf-tigkeit. Hier müssen Medikamente wie Diclofenac gegeben werden, mit einer längeren Ruhezeit ist zu rech-nen.

Sehr häufig sind durch sportbedingte Hautinfektionen im Bereich der Füße (gelegentlich auch an den Händen) Fußpilz die Folge.

Fußpilz ist vermutlich die häufigste Erkrankung, die Sportler befällt. Diese wird überwiegend durch Fadenpilze hervorgerufen, teilweise sind sehr chronische und hartnäckige Pilzer-krankungen die Folge. Das feucht-warme und geschlossene Milieu der Sportschuhe begünstigt das Auftreten von Fußmykosen. Starken Juckreiz, Überlagerung mit allergischen Ekze-men und auch zusätzliche bakterielle Infektionen (Wundrose) sind nicht selten die Folge solcher Infektionen.

In jedem Falle ist eine konsequente antimykotische Therapie mit Lösun-gen, Cremes und gegebenenfalls auch mit der internen Behandlung durch Tabletten notwendig. Mykosen, aber auch bakterielle Infektionen neigen sehr stark zu einem chronischen Verlauf.

Hauterkrankungen durch Sport

Fehlsportarten sind die Auslöser

Offene Blasen als Pforte für Krankheitserreger

Fußpilz – häufigste Erkrankung unter Sportlern

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Herausgeber:V.I.M. e.V.Verein für integrative Medizin

Dr. Thomas Greßmann, Präsident

Dr. Gert Kamjunke, Sprecher des wissenschaftlichen Beirats

Kulmbacher Straße 3 95512 Neudrossenfeld Tel 0 92 03/97 32-14 · Fax 97 [email protected] · www.vim-ev.de

Verantwortlich für den Inhalt:Dr. Thomas GreßmannDr. Gert Kamjunke

Erscheinungsweise:4-mal jährlich

Auflage:32.000 Exemplare

Textredaktion:Dr. Thomas Greßmann,Dr. Gert Kamjunke

Gestaltung:CONCEPT F. Nützel, Marketing & Design GmbH

Impressum

Die Gesundheit ist zwar nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts.

Arthur Schopenhauer (1788-1860)

Die vollstänDige liste Der viM-MitglieDer finDen sie unter www.viM-ev.De

im folgenden eine Auflistung derjenigen ärzte, deren Artikel sie regelmäßig im Medicus finden:

ChirurgieDr. med. Bernfried Pikal Waldsassen Tel. 0 96 32/9 12 10

ZAhnMeDiZinDr. med. dent. Thomas Greßmann Neudrossenfeld Tel. 0 92 03/97 32-0Dr. med. dent. Josef Loika Kronach Tel. 0 92 61/9 54 51 Dr. med. dent. Mirjam Schultheiß Neudrossenfeld Tel. 0 92 03/97 32-0 Dr. med. dent. Andreas Volkmar Neudrossenfeld Tel. 0 92 03/97 32-0Dr. med. dent. Oliver Seizinger Neudrossenfeld Tel. 0 92 03/97 32-0

AllgeMeinMeDiZinDr. med. Peter Blaha Obernsees Tel. 0 92 06/94 00

AnästhesieDr. med. Beate Franz Bayreuth Tel. 09 21/50 70 50 80

gynäkologieDr. med. Falk Weihs Bayreuth Tel. 09 21/5 60 60 60

innere MeDiZinDr. med. Herbert Noppeney Bayreuth Tel. 09 21/6 62 02Dr. med. Andrea Stiasny-Simon Frankfurt a. M. Tel. 0 61 09/28 35

orthopäDieDr. med. Jürgen Hellich Bamberg Tel. 09 51/2 08 02 00Dr. med. Gert Kamjunke Waldsassen Tel. 0 96 32/9 12 10

gAstreferentenDorothea Bisani-Schober Prophylaxe u. Ernährung Neudrossenfeld Tel. 0 92 03/97 32-0Susanne Kamjunke Physiotherapie Waldsassen Tel. 01 51/12 73 67 98Robert Fischer Orthopädieschuh- Marktredwitz Tel. 0 92 31/55 33 techniker-Meister

AugenheilkunDeDr. med. René Woytinas Kulmbach Tel. 0 92 21/47 17

hAut & AllergologieDr. med. Rolf Gräßel Bayreuth Tel. 09 21/6 20 41

Eine häufige oberflächliche Hautmy-kose ist der sogenannte „Weißflecken-pilz“. Diese an sich harmlose Erkrank-ung verläuft außerordentlich chro- nisch und ist in erster Linie kosmetisch störend. Zur Behandlung stehen anti-mykotische Cremes oder Shampoos zur Verfügung.

Neben Pilzen und Bakterien kommen auch virusbedingte Erkrankungen wie Warzen, Condylome oder Herpes, im Sinne von Ansteckungen in Sport-stätten, Umkleidekabinen oder Du-schen, häufig vor. Trotz Ihrer Harmlos-igkeit können insbesondere Warzen und rezidivierender Herpes außeror-denlich chronisch verlaufen. Auch die Behandlung gestaltet sich häufig schwierig.

Sportler sind im Freien zahlreichen Umwelteinflüssen ausgesetzt. Sonne, Hitze, Kälte, Feuchtigkeit und Aller-gene spielen die Hauptrolle. Konse-quenter und ausreichender Sonnen-schutz werden gerade von Freizeit- sportlern häufig vergessen. Dies führt zu vorzeitiger Hautalterung und erhöht das allgemeine Hautkrebsrisiko.

Dr. Rolf Gräßel, Dermatologe

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