Mehr Personal mehr Qualität!? - KTQ · (2009) Zusammenhang zwischen Personalbesetzung und Mortalität nach elektiver Herz-OP Aiken et al. (2011) Zusammenhang Senkung der Arbeitsbelastung

Mehr Personal –

mehr Qualität!?

18. KTQ-Forum Berlin 2018

Martina Henke Dipl.- Pflegewirtin

Bereichsleiterin Unternehmensstrategie Pflege

Sana Kliniken AG

An über 60 Standorten

vertreten

20.10.2018 Martina Henke Sana Kliniken AG2

Die Sana Kliniken AG ist die

drittgrößte private

Klinikgruppe in Deutschland

Stand: 1.9.2018

Pflegebedarf ist größer als der Arbeitsmarkt

von Pflegenden

Auszug aus dem Report des Institutes

der dt. Wirtschaft vom 10.09.2018:

Simulation ergibt Anstieg der

Pflegebedürftigen bis 2035 auf ca. 4 Mio.

nur durch die Auswirkung des

demografischen Wandels

430.000 Pflegekräfte beschäftigt in

Krankenhäusern

950 Ausbildungsstätten bilden in den

Krankenhäusern zusätzlich jährlich ca.

80.000 Pflegekräfte aus.

172 Tage suchen

Arbeitgeber in der

Altenpflege

durchschnittlich

nach Ersatz nach

einer Kündigung

Quelle:

Bundesagentur für Arbeit

05/2018

Martina Henke Sana Kliniken AG3

151 Tage suchen

Arbeitgeber in der

Krankenhaus-Pflege

durchschnittlich nach

Ersatz nach einer

Kündigung

Quelle:

Krankenhaus Rating

Report 2018,

RWI hcb Deloitte

20.10.2018

Entwicklung des Qualifikationsmix/Pflege in den

Krankenhäusern


Anteil examinierter Pflegekräfte an allen Pflegekräften (ohne in der Psychiatrie tätige Pflegekräfte)

Anzahl Personen

Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 12, Reihe 6.1, Grunddaten der Krankenhäuser 2007 bis 2016

Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 12, Reihe 6.1, Grunddaten der Krankenhäuser 2007 bis 2016

Personal im

Pflegedienst

insgesamt

examinierte

Pflegekräfte

Anteil

examinierte

Pflegekräfte an

insgesamt

Krankenpflege

-helfer/-innen

Sonstige

Pflege-

personen

Anteil nicht

examiniert an

insgesamt

2007 342.843 312.574 91,2% 14.194 16.075 8,8%

2008 346.080 314.823 91,0% 14.113 17.144 9,0%

2009 349.896 317.934 90,9% 14.349 17.613 9,1%

2010 352.652 320.312 90,8% 14.337 18.003 9,2%

2011 357.407 323.488 90,5% 14.081 19.838 9,5%

2012 358.082 323.528 90,4% 14.018 20.536 9,6%

2013 361.379 325.629 90,1% 14.220 21.530 9,9%

2014 363.967 327.162 89,9% 14.215 22.590 10,1%

2015 366.877 328.764 89,6% 14.575 23.538 10,4%

2016 372.220 332.536 89,3% 14.510 25.174 10,7%

20.10.2018

Wie ist die internationale und nationale Evidenz?

Martina Henke Sana Kliniken AG5 20.10.2018

Autor Fazit

Needleman et al.,

(2002) u. (2011)

Zusammenhang zwischen besserer Personalbesetzung und niedrigeren

Komplikationsraten sowie Zusammenhang Unterbesetzung und höhere Mortalität

Aiken et al., (2002) Zusammenhang zwischen Personalbesetzung einerseits und Mortalität und FTR

andererseits

Rafferty et al.,

(2006)

Zusammenhang zwischen niedriger Pat.-Nurse-Ratio und Outcomes

Friese et al., (2008) Zusammenhang zwischen schlechterer Arbeitsumgebung und Mortalität

Van den Heede,

(2009)

Zusammenhang zwischen Personalbesetzung und Mortalität nach elektiver Herz-OP

Aiken et al. (2011) Zusammenhang Senkung der Arbeitsbelastung senkt Mortalität

Aiken et al. (2014) Patientensicherheit: Stationäre Mortalität und Personalschlüssel korrelieren, in Gerste,

R., Dt. Ärzteblatt 2014; 111(26): A-1211 / B-1046 / C-988

Schreyögg, J.,

Milstein, R. (2016)

Zusammenhang zwischen der Personalbelastungszahl in als pflegesensitiv

identifizierten Fachabteilungen und der Anzahl unerwünschter Ereignisse (PSEIs)

Meyer, G. (2017) Auswirkungen der Pflegekapazität auf die Versorgungs- und Ergebnisqualität,

Zusammenhang zwischen Pflegepersonalausstattung und geringerer Mortalität (u.a.

Griffiths et al.) sowie eine geringere Wahrscheinlichkeit, nach erlittener Komplikation

zu versterben

Darstellung Personal und Qualität in der

Öffentlichkeit, Beispiel Gewerkschaft Verdi


Quelle: Verdi Bundesverband

Darstellung Personal – zu Fallschwere des

Patienten Beispiel Studie Fa. pwc

Obwohl private

Krankenhäuser in 2017

weniger Fälle je

Vollkraft behandeln,

erreichen sie mehr CM-

Punkte mit einer

Vollkraft als öffentliche

Krankenhäuser

Quelle:

pwc

Quelle: pwc, Studie Krankenhäuser im Vergleich Finanz- und Leistungskennzahlen, September 2018


Darstellung Personal - Qualität bezogen auf die

Struktur und deren Vorgaben


Krankenkassen machen mit dem MDK Strukturpolitik

G-BA definiert Betriebsvoraussetzungen, u.a.

Bauchaortenaneurysma

Notfallversorgung

Level 1-Zentren

Kinderherzchirurgie

Geriatrie ZERCUR®

MDK erhöht die Prüfquoten

zunehmende Anzahl von Abrechnungsstreitigkeiten

Enormer Anstieg von Strukturprüfungen

Folgen für das Personal und Pflegemanagement

Fachkräfte suchen sich die Einrichtungen mit einem möglichst

differenzierten Leistungsangebot aus.

Anstieg an administrativem und organisatorischem Aufwand

20.10.2018

https://www.google.de/url?sa=i&rct=j&q=&esrc=s&source=images&cd=&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwiB68H4ydnYAhUId98KHQL5BGcQjRx6BAgAEAY&url=https://de.wikipedia.org/wiki/Spitzenverband_Bund_der_Krankenkassen&psig=AOvVaw1LeD3vsh2EXvo8OMnyPmfE&ust=1516092263232099

https://www.google.de/url?sa=i&rct=j&q=&esrc=s&source=images&cd=&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwiB68H4ydnYAhUId98KHQL5BGcQjRx6BAgAEAY&url=https://de.wikipedia.org/wiki/Spitzenverband_Bund_der_Krankenkassen&psig=AOvVaw1LeD3vsh2EXvo8OMnyPmfE&ust=1516092263232099

Pflegepersonal-Stärkungsgesetz (PpSG)

- viele Einzelbausteine: §137 i, j, k

Der „Baukasten“ des § 137 SGB V:

9

Pflegebudget Pflegequotient

Pflegeförder-

programm

Pflegepersonaluntergrenzen

Refi

nan

zie

run

g v

on

Tari

fste

igeru

ng

en

Pflegeent-

lastende

Maßnahmen

BGM,…

Martina Henke Sana Kliniken AG20.10.2018

Pflegepersonal-Stärkungsgesetz-Gesetz-PpSG -

Eckpunkte


„Wir haben verstanden – wir schaffen neue Stellen.

Wir suchen nach Wegen, neue Pflegekräfte zu finden. Und wir

sorgen für eine bessere Bezahlung. Unser Ziel sind konkrete

Verbesserungen im Arbeitsalltag der Pflegekräfte. Denn sie

leisten jeden Tag Großartiges.“

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn

ab dem Jahr 2020:

Vorgaben für die

gesamte Pflege im

Krankenhaus – dem

sogenannten

„Ganzhausansatz“

Quelle: Homepage Bundesgesundheitsministerium, www.bundesgesundheitsministerium.de

20.10.2018

Weitere zentrale Eckpunkte des PpSG

• Höhe des FDA auf bundeseinheitlich 35%, für 3 Jahre festgelegt

• Trennung Notfallzu-und -abschläge vom Landesbasisfallwert

• Krankenhausstruktur-fond wird bis 2022 fortgeführt

• Krankenkassen zur Übermittlung des Pflegegrades verpflichtet

• Anwendung von Videosprechstunden erweitert

• Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Pflege, Familie und Beruf gefördert

• Betriebliche Gesundheits-förderung verbessert


Stand: 10.11.2017


Verordnung (PpUGV) vom 08.10.2018

Quelle: Homepage Bundesgesundheitsministerium www.bundesgesundheitsministerium.de


Die 3 Säulen künftiger gesetzlicher

Pflegepersonalvorgaben

13 Martina Henke Sana Kliniken AG20.10.2018

Pflegepersonal

§ 137 i SGB V

Pflegepersonalunter-

grenzen in

pflegesensitiven

Bereichen in

Krankenhäusern;

Vorgaben zum Verhältnis

Pflegekraft zu Patient in

Tag- und Nachtschicht,

z.B. 1 : 10

§ 137 j SGB V

Pflegepersonalquotient

je Krankenhaus;

Vorgaben zum

Verhältnis der Anzahl

der Vollzeitkräfte im

Pflegedienst zu dem

Pflegeaufwand eines

Krankenhauses

§ 137 k SGB V (geplant)

Weiterentwicklung der

Pflegepersonaluntergrenz

en in pflegesensitiven

Bereichen in

Krankenhäusern ~ §137i

Ausweitung PpUG

für die pflegesensitiven

Bereiche der Neurologie

und Herzchirurgie

Festlegung weiterer

pflegesensitive Bereiche

in Krankenhäusern bis

zum 1. Januar 2020


Ermittlung pflegesensitive Bereiche

StrukturFestlegung

IntensivstationFestlegung

Normalstation

• Aufteilung in Pflegekräfte

examiniert 3 Jahre und

Pflegehilfskräfte mind. 1 Jahr

• Tagschicht 6 Uhr bis 22 Uhr,

Nachtschicht 22 Uhr bis 6 Uhr

• Montag bis Sonntag gleich

• Bei Verteilung der Betten über

mehrere Stationen ist jeder

Bereich ein gesonderter

pflegesensitiver Bereich

• Bildung von

Durchschnittswerten je Monat

• Bestätigung durch

Wirtschaftsprüfen/Buchprüfer

• Mindestens 400 Fälle mit

einem Operationen- und

Prozedurenschlüsse der

intensivmedizinischen

Komplexbehandlung

oder

• Mindestens 400 Fälle der

aufwendigen

intensivmedizinischen

Komplexbehandlung (8-980

oder 8-98f)

jeweils nach dem Operationen-

und Prozedurenschlüssel in

der Version 2017

• Ausweisung als Fachabteilung

mit einer entsprechenden

Schwerpunktbezeichnung

oder

• Anteil der in die Indikatoren-

DRGs eingruppierten Fälle

beträgt mindestens 40 Prozent

der Gesamtfallzahl


Untergrenzen beim Qualifikationsmix in der Pflege

16

Bereichsbetrachtung nach § 137i SGB V, §6 RefE VO

Für die folgenden pflegesensitiven Krankenhausbereiche werden stations- und schichtbezogen folgende

Personaluntergrenzen als Verhältnis von Patientinnen und Patienten zu einer Pflegekraft unter

Berücksichtigung des Höchstanteils von Pflegehilfskräften festgelegt:

Martina Henke Sana Kliniken AG

Pflegesensitive Bereiche Montags – Sonntag

Tag Nacht

Intensivmedizin 2,5:1 3,5:1

Geriatrie 10:1 20:1

Unfallchirurgie 10:1 20:1

Kardiologie 12:1 24:1

Anteil von Pflegehilfskräften an der Gesamtzahl der Pflegekräfte

darf die bereichsspezifischen Grenzwerte nicht überschreiten

Intensivmedizin 8 % 8 %

Geriatrie 20 % 40 %

Unfallchirurgie 10 % 15 %

Kardiologie 10 % 15 %

Beispiel Unfallchirurgie:

Bei der Pflege von 100

Patienten müssen

mindestens neun

examinierte Pflegekräfte

und maximal eine

Pflegehilfskraft

anwesend sein.

Für Herzchirurgie und

Neurologie wurden

zunächst keine PpUG

festgelegt.

20.10.2018

Wahrnehmung des Pflegenotstandes in der

Öffentlichkeit – Volksbegehren in Großstädten u.a.

Hamburg, München,


Das Bündnis „Stoppt den Pflegenotstand an Bayerns Krankenhäusern“ besteht aus

zahlreichen Organisationen und Parteien, u.a. ver.di Bayern, Deutscher Berufsverband für

Pflegeberufe (DBfK Südost), Marburger Bund Bayern, Verein demokratischer Ärztinnen

und Ärzte, Gesundheitsladen München, DIE LINKE. Bayern, Bayern SPD, Bündnis 90/Die

Grünen Bayern, Mut, Katholische Arbeitnehmerbewegung.

102.137 Unterschriften gegen den Pflegenotstand in Bayern

Wie sieht sich die Pflege in den sozialen

Netzwerken?


Twitter:

#Pflexit

Ziel muss sein:

Imageverbesserung der Pflege

und

Steigerung der Arbeitgeberattraktivität

Maßnahmen:

• Angebote von horizontalen und vertikalen Karrieremöglichkeiten und Investition in Ausbildung und

Prüfung von förderungsfähigen Maßnahmen PpSG, u.a. für den Theorie-Praxis-Transfer

• Berücksichtigung von Lebensphasenorientierten Arbeitszeitmodellen und Familienfreundlichkeit in

der Dienstplanung

• Ausbau von Führungs- und Steuerungsinstrumenten, z.B. Stationscockpit

• Entlastung des Pflegepersonals in der Patientenversorgung durch Prozessoptimierung und

beschleunigter Einsatz digitaler Unterstützungssysteme zur interprofessionellen Nutzung die zu einer

strukturellen Verbesserung der stationären Versorgung führen, z.B. PDMS, EWS, EPA,

Essensmenüerfassung, Reactive Robotics, etc.


Arbeitsgruppe 1 „Ausbildung und Qualifizierung“

Arbeitsgruppe 2 „Personalmanagement, Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung“

Arbeitsgruppe 3 „Innovative Versorgungsansätze und Digitalisierung“

Arbeitsgruppe 4 „Pflegekräfte aus dem Ausland“

Arbeitsgruppe 5 „Entlohnungsbedingungen in der Pflege“


Reaktion in der Politik:

Konzertierte Aktion Pflege seit 03. Juli 2018

Quelle: BMG/Schinkel

Was unternimmt die Sana Kliniken AG?


Alle Sana Kliniken und

die Konzernzentrale sind

als familien-orientierte

Arbeitgeber zertifiziert

und dürfen das

Qualitätssiegel

«berufundfamilie»

führen.

20.10.2018


Pflegemanagerin des Jahres 2018

Helene Maucher/RKU

20.10.2018

Pflegemanagementkongress der Sana


Sana Managementprogramm Pflege seit 2017

Gewinnung und Bindung von Führungskräften

für das mittlere Management in der Pflege

Ausbau von Managementwissen &

wirtschaftlichem Denken

Stärkung der Mitarbeiterzufriedenheit &

Förderung der Mitarbeiterbindung

Stärkung der eigenen Rolle

Aktuell haben bereits 355

Mitarbeiter das

Managementprogramm

durchlaufen


Strukturdaten Auszubildende

2014 2015 2016 2017

Gesundheits- und

(Kinder-)Krankenpfleger/-in1.331 1.392 1.571 1.589

Altenpfleger/-in 76 80 70 64

Hebammen/Entbindungshelfer 26 27 25 23

Med. Fachangestellte, ATA, OTA 77 115 145 161

Kaufmännische Berufe 64 66 52 76

Andere Berufe 39 80 50 23

Gesamt 1.613 1.760 1.913 1.936

Quelle: Sana Kliniken AG; Personalbericht 2017 „Wir denken vor“

Steigerung der Auszubildenden um fast 20 %

innerhalb von 3 Jahren bei den Sana Kliniken


• Facebook-Kampagne + Stellenanzeigen

• Google-adwords

• INDEED

• 16 Premiumstellen + Employer Branding Profil

„Sana + ICH“: Überregionale Pflegekampagne


Örtliche Kampagne Pflege Klinikum Berlin-

Lichtenberg

SanaDaily: Die neue App für alle Mitarbeiter

Individuelle Informationen aus dem eigenen Haus:

• Geschäftsführungs-News

• Neues aus den Stationen und Abteilungen

• Speiseplan

• Kultur /Verkehrsnachrichten

• Schwarzes Brett etc.

und zusätzlich Nachrichten aus dem Konzern:

• Vorstellung von Kliniken

• neue Projekte, Kampagnen

• Personaliameldungen auf der Führungsebene

• wichtige Veränderungen etc.


Vielen Dank!

Martina Henke

[email protected]

089 678204 -316

Sana Kliniken AG

Oskar-Messter-Str. 24

85737 Ismaning

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