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34 Referate der Mainzer Friihja, hrstagung Die physikalische spezifische Stoffkonstante ist eine Propor~ionalit~ts- konstante k. Die MaBeinheiten, in denen die beiden verkniipften Stoff- eigenschaften gemessen werden, sind so gew~hl~, dab eine lineare Be. ziehung zwischen den Zahlenwerten x und y besteht : y -- k • x. Bei der Dosis-Wirkungsbeziehung wild die Dosis in den iibliehen Masse- bzw. Volumeneinheiten (rag, retool, ml), dor Effekt nach ver- setfiedenen Verfahren, beispielsweise in Prozent der in bestimmter Weiso reagierenden Individuen, gemessen. Die fiir die so gemessenen Dosen nnd zugehSrigen Effekte sich ergebenden Zahlenwerte stehen nieht in linegrer Beziehung. In der Pharmakologie arbeitet man desh~lb mit Transform~tionen. Man wahlt zwei ]~unktionen F (.) und G (.), die eine Trans~brmation der Zahlenwerte D undE bewirken, so dal~ zwischenF (D) und G(E) eine Proportion~lit~t besteht: J~' (D) -~ k. G(E). Fiir F(D) ~rd meist eine logarithmische Yunktion gew~hlt (Weber-Yechnersehe Regel). Die Gfiltigkeit dieser Transformation wurde an > 7000 DL-Werten der Literatur (SPEc~o~ 1956) geprfift. Die Dz-Werte wurden dureh Multiplfl(ation mit geeigneten Zehnerpotenzen in das Intervall zwischen 1 und 10 (1 ~ a < 10) gebrach~ und wL-Klassen (HAcK~B]~G U. BA~TLI~G 1959) zugeordnet. Bei Richtigkeit der logarJthmisehen Transformation war gleiche I-I~ufigkeit in den wr.-Klassen zu erwarten. Tats~chlJch sind die DL-Werte gleich verteilt. Es ist also sinnvoll, Dosen in geometrischer l~rogression zu varJJeren. -- Ist die Wahrseheinlichkeit t, dal~ ein Dz-Wert in das Intervall yon 1--10 (lO his 12_4~) f~llt, so ist bei- spielsweJse die Wahrscheintiehkeit, 0,5 fiir die Abschnitte yon 1--3,16 (10 bis ]12) und 3,16--10 (1~ bis 124) und nicht fiir die Abschnitte yon 1 - - 5 (L-p-bis 116,8) und 5--10 (~6'8-bis 124), fiir die die Wahrseheinlieh- keiten 0,7 und 0,3 sind. Dr. U. HA~KE2~B:ERG, Refrath-K61n, Alter ~'r~ssweg 9 K.D. FRIEDBERG (GSttingen): Messung der St~ubel~dnation in tier Lunge und ihre Beeinflussung im Tierexperiment Quantit~ative Untersuchungen fiber die physiologisch und patho- physiologisch wichtige Staubelimination in der Lunge fehlterl bisher fast ganz. Mit Hilfe neuartiger Staubgeneratoren yon POLL~Y gelang es, l~attenkollektive mit einem Schleifstaub aus Obernkirchner Sandstein gleichm~l~ig und reproduzierbar zu bestauben. Die Ratten wurden ver- schiedene Zeiten nach der Bestaubung getStet und die in den Lungen verbliebenen Si02-Mengen chemisch-analytisch bestimrnt. Die TStung tier Ratten zur Ermittlung der Staubaufnahme erfotgte 10--24 Std naeh Ende der Bestaubung, naehdem also die ,Bronchialtoilette" beendet war. Auf diese Werte bezogen wurde die Staubelimination aus dem Alveolarbereich der Lunge im Laufe vieler Wochen erfal3t.

Messung der Staubelimination in der Lunge und ihre Beeinflussung im Tierexperiment

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34 Referate der Mainzer Friihja, hrstagung

Die physikalische spezifische Stoffkonstante ist eine Propor~ionalit~ts- konstante k. Die MaBeinheiten, in denen die beiden verkniipften Stoff- eigenschaften gemessen werden, sind so gew~hl~, dab eine lineare Be. ziehung zwischen den Zahlenwerten x und y besteht : y -- k • x.

Bei der Dosis-Wirkungsbeziehung wild die Dosis in den iibliehen Masse- bzw. Volumeneinheiten (rag, retool, ml), dor Effekt nach ver- setfiedenen Verfahren, beispielsweise in Prozent der in bestimmter Weiso reagierenden Individuen, gemessen. Die fiir die so gemessenen Dosen nnd zugehSrigen Effekte sich ergebenden Zahlenwerte stehen nieht in linegrer Beziehung. In der Pharmakologie arbeitet man desh~lb mit Transform~tionen. Man wahlt zwei ]~unktionen F (.) und G (.), die eine Trans~brmation der Zahlenwerte D u n d E bewirken, so dal~ zwischenF (D) und G(E) eine Proportion~lit~t besteht: J~' (D) -~ k . G(E). Fiir F(D) ~ r d meist eine logarithmische Yunktion gew~hlt (Weber-Yechnersehe Regel).

Die Gfiltigkeit dieser Transformation wurde an > 7000 DL-Werten der Literatur (SPEc~o~ 1956) geprfift. Die Dz-Werte wurden dureh Multiplfl(ation mit geeigneten Zehnerpotenzen in das Intervall zwischen 1 und 10 (1 ~ a < 10) gebrach~ und wL-Klassen (HAcK~B]~G U. BA~TLI~G 1959) zugeordnet. Bei Richtigkeit der logarJthmisehen Transformation war gleiche I-I~ufigkeit in den wr.-Klassen zu erwarten. Tats~chlJch sind die DL-Werte gleich verteilt. Es ist also sinnvoll, Dosen in geometrischer l~rogression zu varJJeren. -- Ist die Wahrseheinlichkeit t , dal~ ein Dz-Wert in das Intervall yon 1--10 (lO his 12_4~) f~llt, so ist bei- spielsweJse die Wahrscheintiehkeit, 0,5 fiir die Abschnitte yon 1--3,16 (10 bis ]12) und 3,16--10 (1~ bis 124) und nicht fiir die Abschnitte yon 1--5 (L-p-bis 116,8) und 5--10 (~6'8-bis 124), fiir die die Wahrseheinlieh- keiten 0,7 und 0,3 sind.

Dr. U. HA~KE2~B:ERG, Refrath-K61n, Alter ~'r~ssweg 9

K.D. FRIEDBERG (GSttingen): Messung der St~ubel~dnation in tier Lunge und ihre Beeinflussung im Tierexperiment

Quantit~ative Untersuchungen fiber die physiologisch und patho- physiologisch wichtige Staubelimination in der Lunge fehlterl bisher fast ganz. Mit Hilfe neuartiger Staubgeneratoren yon POLL~Y gelang es, l~attenkollektive mit einem Schleifstaub aus Obernkirchner Sandstein gleichm~l~ig und reproduzierbar zu bestauben. Die Rat ten wurden ver- schiedene Zeiten nach der Bestaubung getStet und die in den Lungen verbliebenen Si02-Mengen chemisch-analytisch bestimrnt. Die TStung tier Rat ten zur Ermitt lung der Staubaufnahme erfotgte 10--24 Std naeh Ende der Bestaubung, naehdem also die ,Bronchialtoilet te" beendet war. Auf diese Werte bezogen wurde die Staubelimination aus dem Alveolarbereich der Lunge im Laufe vieler Wochen erfal3t.

Referate der ~/Iainzer Friihjahrstagung 35

Es wurden unerwartet hohe Eliminationsraten ffir den verwendeten Staub gefunden. Von Sprague-Dawley-Ratten wurden in 30 Tagen 2/a, in 90 Tagen 9/10 der aufgenommenen Staubmenge wieder ausgeschie- den. Bei Variation der St.aubaufnahmen in weiten Grenzen (z~x4schen 138--714#g Si02/Lunge) wurde nach einem Monat immer etwa die gleiehe Eliminationsrate yon ca. 66,60/o festgestellt. Erst bei noch hSherer Staubbelastung (t726 und 2975 #g/Lunge) ergab sich eine Einsehran- kung der Eliminationskapazit~t und ein Ansteigen des Si02-Gehalts in den para~rachealen Lymphknoten, die bei geringerer Belastung fehl~e.

Durch die gesehaffenen Grundwerte war es mSglich, damit zu be- ginnen, eine Beeinflussung der Staubelimination quantitativ zu priifen. Dabei konnte eine Reihe yon Vermutungen und Behauptungen fiber BeeinflussungsmSglichkeiten nicht besti~tigt werden. Nach dem bisher vorliegenden Material haben kSrperliehe Belastung, stimulierende Phar- maka und Polyvinylpyrrolidon keine fSrdernde Wirkung anf den Vor- gang; K/~ltebehandlung fiihrte sogar zu einer Hemmung. Es konnte aueh bei dauernder Einwirkung yon Wgrme, bei einer erhebliehen Dgmpfung der Tiere (Behandlung mit Chlorpromazin) sowie in aeidotiseher Stoff- wechse]lage keine Verschleehterung der Staubelimination beobaehtet werden. Andererseits gelang es sehon durch wenige Gaben yon bestimm- ten Azofarbs¢offen eine tefls hochsignifikante Einsehri~nkung der Staub- elimination hervorzuI~fen.

Dr. K. D. FRIEDBERG, Pharmakologisches Institut der Universit~t, GSttingen0 Geiststrafte 9

A. SCVIMID (Miinchen): Zur Eliminierung yon Strontium aus dem Skeletsystem

Ursachen fiir die unbeffiedigende Intensivierung der Strontium- ausscheidung aus dem Skelet durch Parathormon kSnnen fehlende Mobflisierung oder ungeniigende Ausscheidung des freigemaehten Ele- mentes sein.

Zur Kl~rung der Fragestellung warde der Strontium- und Calcium- gehalt im Niiehternserum ohne und unter dem Einfluf~ yon Parathormon untersucht.

Die Versuche wurden an i15 m~nntichen und weiblichen Ratten durchgeffihrt, die als Jungtiere mit einem Gewicht yon 50--60 g einen Mortar lang mit Weizenschrot, Itaferflocken, Trockenhefe, Sr-Lactat und einer Salzmischung nach I~J[cCoLLU~ u. SIMMONDS geffittert ~-urden, in welcher wit die Calciumverbindungen (lurch entsprechende Stron- tiumverbindungen erse~zt hatten. Naeh dieser Zeit waren die Tiere etwa 145 g schwer und hatten ca. 9o/o Strontium -- bezogen auf die Knochen- asche der Wirbel -- in das Skelet eingelagert. Der Caleiumgehalt lag bei

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