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JACKSON BROWNE
Stay
THE NIGHT FLIGHTORCHESTRA Turn to Miami
ORIGINALSONG
MASTODON Blood and Thunder
GUITAR-CLASSIC
HARTMANN Don’t Want Back Down
ORIGINALSONG
FLEETWOOD MACTEIL II
das magazin für gitarristen und bassisten
B 4
1248
F
D: 3 6,90A: 3 7,90B: 3 8,10 L: 3 8,10E: 3 9,50I: 3 9,50 CH: SFR 12,00
Heft Nr. 219 Ausgabe 8/2018
INTERVIEWS/STORYS · OBSCURA · CHRIS KRAMER
· CORROSION OF CONFORMITY· SKIBBE · YOB · UGLY KID JOE
TEST & TECHNIK· RANDALL Satan 50 · RED SUN FX Grantler · MARSHALL Origin 50H· NEXI INDUSTRIES Solution + Interview
mit
CD SO
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VOX MINI-SUPERBEETLE
27 Seiten
SLIDE!
zu gewinnen
Bottleneck, Slide, Röhrle ... es gibt die verschiedensten Bezeichnungen für die Hohl-körper, die man sich über die Finger stülpt, um damit über die Saiten zu wischen. Klar, „Bottleneck“ trifft’s beispielsweise nur, wenn
man das entsprechende Stück einer Glasflasche entnimmt. Doch der Name für die Helferlein ist noch das kleinste Problem, wenn man ins Slide-Geschäft einstei-gen will. Da tauchen zahlreiche brennendere Fragen auf:
Welches Material ist tatsächlich das beste?Wie muss ich meine Gitarre stimmen?Welche Saiten benötige ich?Und vor allem: Wie zum Geier spiele ich denn nun mit dem Slide?
Während sich guitar-Urgestein Rainer Wöffler (ab Seite 88) den Material-, Stimmungs- und weiteren essentiellen Fragen zum Thema widmet, schauen wir in unserem großen Workshop (ab Seite 64) der Crème de la Crème auf die Finger: Was macht die Weltspitze – und wie macht sie’s?
Über dieSaiten gleiten
Bei jedem dieser Über-Slider haben wir ein besonders typisches Beispiel seiner Kunst herausgefiltert. Die No-ten/TABs sind wie immer im Work-shop abgedruckt, die zugehörigen, von unserem Mann für Spezialauf-gaben Tobias Mertens eingespielten Soundfiles findet ihr auf der beilie-genden Heft-CD.
Ach ja, natürlich können die Ge-räusche, die mit Hilfe eines Slides erzeugt werden, auch richtig nervig sein – etwa bei allzu exzessivem Gebrauch. Zu Forschungs-zwecken empfehle ich den Schlussteil des Solos im Bo-Diddley-Cover von „Who Do You Love?“ in der eigentlich feinen Version von Juicy Lucy.
Und damit: Haut rein!
Dr. Jürgen EhneßChefredakteur
Wenn ihr ab sofort direkt per WhatsApp mit News aus dem guitar-Headquarter versorgt werden wollt, speichert unsere Mobilfunknummer+49 163 / 0802790 unter dem Namen „guitar-WhatsApp“ in den Kontakten in eurem Smartphone. Schickt dann einfach per WhatsApp eine Nachricht mit dem Inhalt „Start“ an diesen Kontakt.Weitere Informationen findet ihr unter www.guitar.de
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INTRO
4 8/18
Inhalt 82018
Titel
foto:
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Legends-Special: Fleetwood Mac Teil II
Interview: Richie Sambora/RSO Workshop-Special: Slide-Gitarristen
Song: Jackson Browne – „Stay“Riffalong: Frank Zappa
32 64
92 147
50
Interviews/Storys 32 Richie Sambora/RSO
34 Steffen Kummerer/Obscura
38 Chris Kramer & Beatbox’n’Blues
42 Chris Vos/The Record Company
44 Hermann Skibbe
48 Mike Scheidt/Yob
Workshops
50 Legends-Special: Fleetwood Mac Teil II
64 Workshop-Special:
Die elf besten Slide-Gitarristen
92 Riffalong: Frank Zappa
98 Fretboard-Compendium:
CAGED – gefangen im Griffbrett-All
102 Guitar-Cosmos: Der Sitar-Kosmos
104 Bluescafé: Hoagy Carmichael – „Georgia“
Songs
147 Jackson Browne – „Stay“
152 Hartmann – „Don’t Want Back Down“
ORIGINALSONG
161 The Night Flight Orchestra – „Turn to Miami“
ORIGINALSONG
168 Mastodon – „Blood and Thunder“
5
INHALT
Test & Technik 108 Backline: Dave Fortman & Klaus Eichstadt/Ugly Kid Joe
111 Backline: Pepper Keenan & Woody Weatherman/Corrosion of Conformity
114 Guitar-Dreams: Stevens Custom Guitars OSB (E-Gitarre)
118 Guitar-Dreams: Fender Blues Junior IV & Hot Rod Deluxe IV Combos (Verstärker)
122 Charvel Satchel Signature Pro-Mod DK (E-Gitarre)
124 LTD M-1007MS STBS (E-Gitarre)
126 Randall Satan 50 (Verstärker)
128 Vox MV50 Boutique & MV50 High Gain (Verstärker)
130 Marshall Origin 50H (Verstärker)
132 Positive Grid Bias Delay Professional & Bias Modulation Professional (Effekt)
135 Nexi Industries Solution + Interview Jeroen Bakker (Effektboard)
138 Headrush FRFR-112 (Gitarrenmonitor)
140 Wampler Reflection (Effekt)
141 Red Sun FX Grantler (Effekt)
142 Gamechanger Audio Plus Pedal (Effekt)
143 Fulltone Wahfull (Effekt)
Rubriken 3 Intro
6 guitar-CD + Downloads
7 CD-Booklet
8 guitar-News: Aktuelles & Verlosungen
22 Tourdaten
26 Rezensionen: CD, Vinyl & DVD/Blu-ray
29 guitar-Abonnement
107 Pickup – zu gewinnen: Vox Mini-Superbeetle
144 Händlerverzeichnis
146 Charleys Bluestalgia/Anzeigenindex/Impressum
Stevens Custom Guitars OSB
Red Sun FX Grantler
Marshall Origin 50H
Pickup – zu gewinnen: Vox Mini-Superbeetle
Randall Satan 50
141
130
107
114
126
Weil Tuxedoo sich mit Monument überschnei-den, pilgert guitar zur kleinen „Green Stage“, die aussieht, als stünde man im Wald. Dort ge-ben Monument alles, um die NWoBHM aufle-ben zu lassen. Die Marshalls zerren wie 1982, doch hört man das nur in erster Reihe – der Sound ist zu leise, was sich später bessert. Voll ist der Platz vor der Green Stage dennoch, was auch so bleiben wird.
Ebenfalls klassischen Metal, aber mit mo-dernen Einsprengseln bieten The Raven Age. Sie sind die erste Entdeckung des Rockavaria, denn die Band ist mehr als nur das Ding von
Maiden-Chef-Sohn George Harris: Das rockt! Die Songs sind melodiös bis hart, der Sound mit Schecter- und LTD-Gitarren samt EMGs modern. Bitte mehr davon! Der Schwenk zu Dragonforce und später Eluveitie sowie Saltatio Mortis fällt aus: Der Zugang zur Green Stage ist überfüllt, auch für Presse kein Durchgang.
Killswitch Engage geht aber auch: Die Hauptbühne wird fachgerecht zertrümmert, der frisch gestählte Adam Dutkiewicz post mit Muskeln und Caparison-Gitarre. Und jetzt ist’s auch laut genug. Das ist nötig, denn Arch
Nach der Absage 2017 zieht das „Ur-ban Festival“ Rockavaria 2018 vom Münchner Olympiapark auf den Kö-nigsplatz in der Stadtmitte um. Wi-derstände der Nachbarn können über-wunden werden, immerhin haben dort schon Acts wie Aerosmith und Black Sabbath gespielt. Für geplante 40
Bands sind dabei heftige 160 Euro ohne Cam-ping gefordert. Dafür ist der Ort ebenso ge-schichtsträchtig wie schön. Ob das gut geht? „Schau mer mal“, sagt der Münchner.
Schon vor dem Start am Samstag gibt es eine Enttäuschung: Die Toten Hosen müssen ihren Headliner-Slot für Sonntag krankheits-bedingt absagen; alles, was als Ersatz dienen könnte, ist schon auf Tour. Also: Rückgabe fürs Tagesticket oder anteilige Rückerstattung für Zweitagestickets. Rockavaria regelt das schnell und kulant. Mit einer Stunde Verspä-tung geht es dann am Samstag los.
Johnny Gallagher spielt folglich vor ein paar Hundert Leuten, dabei wäre sein authen-tischer Bluesrock mit schönem Crunch der perfekte Auftakt, denn die Sonne lacht. Ein Kaltgetränk auf dem Rasen, Herzschmerz-Lyrics von der Hauptbühne „Kings Stage“ – fühlt sich nach Festival an.
Musikalisch ist der Neustart des Rockavaria geglückt – auch wenn die Toten Hosen kurzfristig absagen mussten. Iron Maiden legten eine Show mit allem hin, und es gab viele kleine Juwelen zu entdecken ... wenn man denn hinkam.
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Maiden-Chef-Sohn George Harris: Das Maiden-Chef-Sohn George Harris: Das
FESTIVALNACHLESE – ROCKAVARIA 2018
MAIDEN, MÜNCHEN, ORGACHAOS
sich mit sich mit überschnei- überschnei- Maiden-Chef-Sohn George Harris: Das Maiden-Chef-Sohn George Harris: Das Maiden-Chef-Sohn George Harris: Das Maiden-Chef-Sohn George Harris: Das
Weil Weil TuxedooTuxedoo sich mit sich mit sich mit sich mit
Arch Enemy
Therapy?
Killswitch Engage Emil Bulls
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NEWS Rockavaria 2018
8/18
durch die Bank gutes Feedback bekommst, ist das eine tolle Sache. Orianthi und ich haben in den letzten drei Jahren unzählige Shows gespielt, pausenlos an unseren Stücken kom-poniert und während dieser Zeit mit unserem Freund Bob Rock [Produzent von unter ande-ren Bon Jovi, Metallica, Mötley Crüe, The Cult] Radio Free America eingetütet. Ich denke, dass wir insgesamt einen echt guten Job abgelie-fert haben. Das soll jetzt nicht arrogant klin-
gen, aber ich bin insgesamt sehr stolz auf das Geleistete.
Das People Magazine bezeichnet dich und Orianthi als „himmlisches Paar“ – wo begann die Reise, die in Radio Free America ihren vor-läufigen Höhepunkt gefunden hat? Die Geschichte fing – ob man’s glauben mag oder nicht – in unserer Küche an! Nach dem Aufstehen trafen wir uns dort, es standen ein
Richie, seit dem Frühling 2018 bist du in den Medien ein Dauergast. Erst die Aufnahme in die Rock and Roll Hall of Fame mit Bon Jovi und nun mit dem RSO-Debüt Radio Free America. Du scheinst aktuell auf musikalischer und persönlicher Ebene glücklicher denn je zu sein.
Richie Sambora: Das stimmt absolut! Wenn du als Künstler neue Wege beschreitest und
RICHIE SAMBORA/RSO
Richie Sambora ist Mitglied der Songwriters Hall of Fame und hat in den vergangenenvier Dekaden als Profimusiker jeden Superlativ erreicht. 2018 kehrt er nach einer
längeren Albumabstinenz zusammen mit Orianthi als RSO und mit demDebüt Radio Free America eindrucksvoll zurück.
C Jo
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Lian
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32
INTERVIEW
8/18
Steffen, wie ist dein Interesse an der Musik ent-standen?Steffen Kummerer: Ich komme aus einem nicht besonders musikalischen Haushalt, und meine El-tern hatten nicht viel für Musik übrig. Begonnen habe ich dann ganz klassisch in der Schule mit der Blockflöte und im Chor. Über diesen Weg bin ich dann bei den Regensburger Domspatzen auf-
genommen worden, habe dort Klavier und Gesang ge-lernt und bin dann, wie es sich für einen Metal-Musiker
gehört, auch von der Schule geflogen. Allerdings habe ich damals Musik eher als Arbeit
wahrgenommen und so gut wie keine Mu-sik konsumiert. Im Nachhinein war es auch unglaublich hilfreich, dort gelernt zu ha-ben, analytisch zu hören.
Wann und wie bist du zur Gitarre gekom-men, und was macht für dich den Reiz des Instruments aus?Im Prinzip Harmonie und Melodie. Das fand
ich schon am Piano cool, nur kann man auf dem Klavier nun mal keinen Death-Metal spielen. [lacht] Als ich 16 war, habe ich dann eine fast unbrauchbare Jackson ge-kauft und zwei Monate später die Band gegründet. Parallel habe ich dann später noch ein bisschen Schlagzeug gelernt, um die Sprache zwischen den beiden Instrumenten besser zu verstehen.
Das war unglaublich hilfreich, aber ich bin trotzdem bei der Gitarre geblie-
ben, weil es mir einfach liegt. Ich setz' mich zwar auch mit den anderen Instrumenten ein
bisschen auseinander – gerade wenn man für eine Band schreibt, braucht man einfach ein wenig Hintergrundwis-sen –, aber die Gitarre macht am meisten Spaß.
Obscura sind die deutsche
Speerspitze des Tech-Death-
Metal und bieten vielschichtige,
nicht immer leicht verdauliche
Kost der brachialen Sorte. Zum
Release des bald erscheinenden
Long-Players Diluvium hatten wir
die Möglichkeit, mit Mastermind
und Gründer Steffen Kummerer
zu sprechen und einiges über sein
Spiel und seine Instrumente zu
erfahren.
„VERBISSENHEIT BRINGT NICHTS“Steffen Kummerer/Obscura
C R
elaps
e, C
hrist
ian-M
artin
-Weiß
34 8/18
INTERVIEW
Nach grandiosen Blues-Anfängen und holprigen Jahren Anfang
der Siebziger wagen Fleetwood Mac 1975 einen Neustart.
Und das Experiment glückt: Mit Hilfe der Neuzugänge Stevie Nicks
und Lindsey Buckingham schafft das Quintett den ganz großen Wurf.
Doch dann beginnen die Dramen.
CD/D
OWNLOAD TRACK 17 – 21 Fleetwood Mac – Teil II CCKK 1177 ––Fleetwood MacFleetwood Mac – – Teil IITeil II
IM ROCKPOP-OLYMP
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LEGENDS-SPECIAL
Diese elf haben sie geprägt, definiert und weiterentwickelt: die Slide-Gitarre.
Egal, ob auf dem Schoß liegend, umgehängt, gezupft, gepickt, mit einem
abgebrochenen Flaschenhals oder einem leeren Pillenfläschchen bespielt –
die Slide-Gitarre prägte den Sound des Blues ebenso wie den des Country und
Southern-Rock sowie Genres weit darüber hinaus. Wir küren ihre elf größten Meister!
Noten/Soundfiles: Tobias Mertens
DiE ElF BEStEnSlide-GitarriSten
CD/D
OWNLOAD TRACK 22 – 32
Workshop-special
65
Schon sehr lange versuchen Saitenzupfer aus aller Welt, die menschliche Stimme mit ihrer typisch gleitenden Phrasie-rung nachzuahmen, indem man mit einem runden Gegenstand den Abstand zwischen den Tönen mit Slides gestal-tet. Das geht natürlich auch halbwegs mit einem Fingerslide, aber nichts singt
schöner und weicher als ein satter Slide-Ton mit einem Glas-Bottleneck.
Die Inder spielen seit tausend Jahren ein Instrument namens Gottuvadyam aus der Familie der Vina-Instrumente, das mit zwei Kürbisresonatoren ausgestattet und mit einer Holzkugel als Slide gespielt wird. Diese Idee ist wohl mit Einwanderern nach Hawaii gelangt und hat dort die Tradition der Hawaiian-Steel-Gitarren begründet, die flach auf dem Schoß und mit einem dicken Eisenrohr gerutscht werden. Aber auch in Afrika lässt sich die Tradition entdecken, mit einem Knochen auf der Saite eines Jagdbogens die menschliche Stimme zu imitieren.
Wie kommt man jetzt aber zu so einem schönen, fetten Slide-Ton? Da sind drei wich-tige Punkte ausschlaggebend:
SLIPPIN’ AND SLIDIN’Das Slide-Know-how
Howdy liebe Bluesfreunde,hier beschäftigen wir uns ausgiebig mit dem Thema Slide-Gitarre und erläutern
euch die Grundlagen für ein solides und gut klingendes Bottleneck-Spiel.
1. Dicke Saiten – je dünner die Saite, umso we-niger Masse schwingt und umso dünner ist der Ton. Wenn mehr Masse schwingt, dann klingt es wesentlich voller. Nylonsaiten taugen für Slide überhaupt nicht, geschliffene Jazz-Saiten nur bedingt – am besten klingen Phosphor- oder Bronzesaiten. Für eine E-Gitarre sollte
es mindestens ein .011er-Satz und für eine akustische Gitarre mindestens ein .013er-Satz sein. Eventuell kann man die obere Saite noch-mal auf eine .014er- oder .015er-Saite verstär-ken. Vorsicht ist geboten – je nachdem, wie viel Saitenspannung euer Instrument verträgt! Eine filigrane Vintage-Gitarre aus den 1920er C
Rain
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öffler
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y Ima
ges
WORKSHOP-SPECIAL Slide-Tipps
88 8/18