2
@EMISCHE A REVU fjBER DIE FETT- UND fiARZ-INDUSTRIE Begriindet von Dr. J. Klimont. Herausgegeben von Dr. Rob. Henriques Berlin S.W., Kotnmandantenstr. 18. Verlag Yon EDUARZ) BALD AMUS (Baldamus & Dlsltrauo) in Ceipzig. Ersc4ieim! um 5. uiid 20. cines jeden Monnts. Preis halbjaltr-lich 31. 6.-. . Bestelkmplt 7ieJmren jede BitchJinndlzmy, die Post, sowie die Irer~~sDuci~~in,Ed~~n~ antgegcn. .___.__________.__~_________ __ -~ -..__ Iiiserate : Die dreimal gespaltene Petitzeile kostet 20 Pfg., bei Wiederholungen entsprechender Rabatt. Bereehnung fur I/,, und I/, Seite nach Specialtarif. Insernte auf den Umschlagseiten urn die Hallte theurer. Beilagen nach Ubereinkunft. ____- ____ - ___. hTacldruck der Originalurtikel nur mil Qenchmigujig der Reda1;liun und mil Qidlwzanqahc! gcsltcltef. .- .__- ____~ ~ ~- ___~_ .___- ~ ~ _______ __._ - _. -~ -~ IV. Jahrgang. Leipzig, 5. Juli 1897. Heft. 13. Irhalt: Neuerungen und Verbesserungen in der Aufarbeitung van Rohterpentin und Harz van Fr. Boleg (Fortsetzung). - Die Losliehkeit der Nineralole in absolutem Alkohol von Dr. S. Aisinuian. (Schluss.) - TechnoIogie. Die Olivenernte Italiens - Day ungarische Oelfeld. - Erdwaehs in Gelizien. - PatentauszUge. - Wissenseliaftliches. - Ueber Gambirfluoresein und Gambir-Cittechu- rotli. - Aiiaiyse. Zur Dramabsorption der Oele nach Hehner. - Ueber das japanisohe Holzol. - Ueber Olivenol. - Ueber die Ursaoht: der niedrigen Jodzahl ran Leinkuchenfetten. - Studie iiber das Naisol. - Uuterscheiduug der verschiedenen Holztheere. - Analyse vou Coke. - Pateiitliste. - Handelsnotizeu. - Marktberichte. _____~~ ~. __-_ _________________~___~.~ - ~ - .~ - ~ ~- ~. . ___________ __________~ ~ Neuerungen uiid Verbesserungen in der Autarbeitiing voii Rohterpentin imd Harz. Vou Cliernikrr (Fabrikdirrctor ) F r. B o 1 e g. (Fortsetzung.) Es sei an dieser Stelle deshalb iiur noch angefiihrt, dass bei richtiger Adage und Handhabung einer solchen Gasfeuerung bis ca. des sonst erforder- lichen Kohlenqunntuins erspart und zugleich ein noch wohl mit zu beachtendes Quantum Harzessenz (Pinolin; s. 11.) gewonneii wird, so dass eine solche Anlage iminer - auch fur mittelgrosse Betriebe - sehr gut rentirt. - Und auch beziiglich des weiterhin urn die Kesselwandung entweder schnecken- oder schlangenwegartig circulireiiden, oder, was ent- schieden dns Brste ist, z Ma1 je auf 1)eiden Seiten - einnial nach vorn und dann wieder nach hinten - herumlaufenden, eventuell ein weriig ansteigenden E'euercanals sei lediglich bemerkt, dass derselbe nicht allzu weit und immer ca. 3 Ma1 so hoch als writ (I 5 : 40-45 cm) zu Inachen ist. Natiirlich miss er durcli Schieber dem Verlauf cler Destillation ent- sprechend regulirbar bezw. vor jedein Feuerzuge ganz abschliessbar sein. Den vdlstaiidigeu Apparat zur Destillation des Harzes veranschaulicht umstehende Skizze. Es eriibrigt nun noch, den Verlauf und das durchschnittliche Ergebniss einer solchen Destillation in allge~&inen Unirissen zu schildern.. Fur grwijhn- lich - ansgenommeii davon sind nur die kleineren Destillerien in Frankreich - gelangt in den Harz- productenfabriken a m e r i k anisclies good-strained- Harz zur Verarbeitung bezw. zur Destillation. Die Harzfasser, die bei dieseiu Harz leider nicht nach Art der franzijsischen Harzfiisser oder, was wohl an- gangig und sehr wunschenswerth ware, noch vortheil- haftel- als diese, uoch mehr auf Tara- und Fracht- ersparniss abzielend gebaut, vielrnehr uugeschickt klein und vielfach geradezu malitiijs schwer aus- gefuhrt sind, so dass sie zumeist recht tmnothige Frachtunkosten verursachen, werden zunachst von dem der grosseren Feuersichel-heit wegen gewohnlich von der Destillerie entsprechend entfernt liegendrii Lagerplatze, nrn hjufigsten mittelst Rollwagen und init Hilfe einer Aufziehvorrichtung bis VOL' das Mannloch des Destillirkessels gebracht und dort zerschlagen. Dann wird das Harz mittelst Schaufeln in die Kessel eingefiillt, wbhrend die Fassdauben in einen gedeckten Bottich verbracht und dort zwecks Sauberung und Gewinnung des daran haftenden Harzes mittelst Abdampfs ausgedAmpft werden. Die auch gleicli init Beginn der Kessel-Anfiillung be- gonnene Unterfeuerung derselben wird nun nacb

Neuerungen und Verbesserungen in der Aufarbeitung von Rohterpentin und Harz

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Neuerungen und Verbesserungen in der Aufarbeitung von Rohterpentin und Harz

@EMISCHE A REVUE f jBER DIE FETT- U N D f iARZ- INDUSTRIE

Begriindet von Dr. J. Klimont. Herausgegeben von

Dr. Rob. Henriques Berlin S.W., Kotnmandantenstr. 18.

Verlag Yon EDUARZ) BALD AMUS (Baldamus & Dlsltrauo) in Ceipzig.

Ersc4ieim! u m 5. uiid 20. cines j e d e n Monnts. Preis halbjaltr-lich 31. 6.-. . Bestelkmplt 7ieJmren jede BitchJinndlzmy, die Post, sowie die I r e r ~ ~ s D u c i ~ ~ i n , E d ~ ~ n ~ antgegcn.

.___ .__________.__~_________ __ -~ -..__

Iiiserate : Die dreimal gespaltene Petitzeile kostet 20 Pfg., bei Wiederholungen entsprechender Rabatt. Bereehnung fur I / , , und I/, Seite nach Specialtarif .

Insernte auf den Umschlagseiten urn die Hallte theurer. Beilagen nach Ubereinkunft. ____- ____ - ___.

hTacldruck der Originalurtikel nur mil Qenchmigujig der Reda1;liun und mil Qidlwzanqahc! gcsltcltef. .- .__- _ _ _ _ ~ ~ ~- _ _ _ ~ _ .___- ~ ~

_______ __._ - _. -~ -~

IV. Jahrgang. Leipzig, 5. Juli 1897. Heft. 13.

Irhalt: Neuerungen und Verbesserungen in der Aufarbeitung van Rohterpentin und Harz van Fr. Boleg (Fortsetzung). - Die Losliehkeit der Nineralole in absolutem Alkohol von Dr. S. Aisinuian. (Schluss.) - TechnoIogie. Die Olivenernte Italiens - Day ungarische Oelfeld. - Erdwaehs in Gelizien. - PatentauszUge. - Wissenseliaftliches. - Ueber Gambirfluoresein und Gambir-Cittechu- rotli. - Aiiaiyse. Zur Dramabsorption der Oele nach Hehner. - Ueber das japanisohe Holzol. - Ueber Olivenol. - Ueber die Ursaoht: der niedrigen Jodzahl ran Leinkuchenfetten. - Studie iiber das Naisol. - Uuterscheiduug der verschiedenen Holztheere. - Analyse vou Coke. - Pateiitliste. - Handelsnotizeu. - Marktberichte. _ _ _ _ _ ~ ~ ~. __-_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ ~ _ _ _ ~ . ~ - ~ - .~ -

~ ~- ~. .. ___________ __________~ ~

Neuerungen uiid Verbesserungen in der Autarbeitiing voii Rohterpentin imd Harz.

Vou Cliernikrr (Fabrikdirrctor ) F r. B o 1 e g.

(Fortsetzung.)

Es sei an dieser Stelle deshalb iiur noch angefiihrt, dass bei richtiger Adage und Handhabung einer solchen Gasfeuerung bis ca. des sonst erforder- lichen Kohlenqunntuins erspart und zugleich ein noch wohl mit zu beachtendes Quantum Harzessenz (Pinolin; s. 11.) gewonneii wird, so dass eine solche Anlage iminer - auch fur mittelgrosse Betriebe - sehr gut rentirt. - Und auch beziiglich des weiterhin urn die Kesselwandung entweder schnecken- oder schlangenwegartig circulireiiden, oder, was ent- schieden dns Brste ist, z Ma1 je auf 1)eiden Seiten - einnial nach vorn und dann wieder nach hinten - herumlaufenden, eventuell ein weriig ansteigenden E'euercanals sei lediglich bemerkt, dass derselbe nicht allzu weit und immer ca. 3 Ma1 so hoch als writ ( I 5 : 40-45 cm) z u Inachen ist. Natiirlich miss er durcli Schieber dem Verlauf cler Destillation ent- sprechend regulirbar bezw. vor jedein Feuerzuge ganz abschliessbar sein.

Den vdlstaiidigeu Apparat zur Destillation des Harzes veranschaulicht umstehende Skizze.

Es eriibrigt nun noch, den Verlauf und das durchschnittliche Ergebniss einer solchen Destillation in allge~&inen Unirissen zu schildern.. Fur grwijhn-

lich - ansgenommeii davon sind nur die kleineren Destillerien in F r a n k r e i c h - gelangt in den Harz- productenfabriken amer i k anisclies good-strained- Harz zur Verarbeitung bezw. zur Destillation. Die Harzfasser, die bei dieseiu Harz leider nicht nach Art der franzijsischen Harzfiisser oder, was wohl an- gangig und sehr wunschenswerth ware, noch vortheil- haftel- als diese, uoch mehr auf Tara- und Fracht- ersparniss abzielend gebaut, vielrnehr uugeschickt klein und vielfach geradezu malitiijs schwer aus- gefuhrt sind, so dass sie zumeist recht tmnothige Frachtunkosten verursachen, werden zunachst von dem der grosseren Feuersichel-heit wegen gewohnlich von der Destillerie entsprechend entfernt liegendrii Lagerplatze, nrn hjufigsten mittelst Rollwagen und init Hilfe einer Aufziehvorrichtung bis VOL' das Mannloch des Destillirkessels gebracht und dort zerschlagen. Dann wird das Harz mittelst Schaufeln in die Kessel eingefiillt, wbhrend die Fassdauben in einen gedeckten Bottich verbracht und dort zwecks Sauberung und Gewinnung des daran haftenden Harzes mittelst Abdampfs ausgedAmpft werden. Die auch gleicli init Beginn der Kessel-Anfiillung be- gonnene Unterfeuerung derselben wird nun nacb

Page 2: Neuerungen und Verbesserungen in der Aufarbeitung von Rohterpentin und Harz

hinsichtlich der Kesselsbnutzung Betrachtliches er- spart werden. Zudem wird die Kesselreinigung hierbei nur alle 1 4 Tage nothwendig und geht leicht von Statten, falls kein Kalk zugesetzt worden ist, in welchem Falle , wie schon bemerkt, wenig- stens bei der zweiten Destillation trocken destillirt werden muss, und nachstdem eine jedesmalige Reinigung erforderlich ist.

Der jeweils iibergesaugte Riickstand endlich wird von etwa 8 Destillationen zusammengenommen in einem eventuell etwas kleineren, im freien Feuer stehenden Gusskessel separat destillirt , und zwar auch hier nur selten mehr vollig trocken, sondern meist mit Zurticklassiing von einigen Procent des hierbei iibergehenden Gr i ino ls , so dass ein mehr oder weniger harter (fetter) Pechr t i cks t and verbleibt, der zur Fabrikation von Eisenlack, Schiffs-, Schmied-, Schuster- und Rdrsten-Pech und Fackeln

besonders geeignet ist und sich daher jederzeit vor- teilhaft verwerthen lasst. Dieser Destillirkessel muss dann aber natiirlich schon nach jeder zweiten De- stillation gereinigt werden, da sich dabei stets - auch wenn nicht trocken destillirt wurde - eine schlackenartige Schicht bildet und festbrennt , die des Kesselschutzes wegen zweckmassigercveise m6g- lichst oft zu entfernen ist.

Auf das Destillat dieser Destillation, dss SO-

genannnte G r ii n 6 l und auf den vorerwahnten P e c h r ii c k s t a n d , wie auch auf die diuch ver- mehrten Paraffinijlzusatz erzielbaren Destillate und weiterhin auch auf das von den Fassdauben ge- wonnene A b f a l l h a r z (Wasserpech) und die weitere Verarbeitung und Verwendung dieser Producte wird spater im Akschnitt \’ dieser Abhandlung noch naher zuruckgekommen werden.

(Fortsetzung folgt.)

Die Loslichkeit der Mineraliile in ahsolut,em Al kohol. Von Dr. S. A i s i n m a n .

(Schluss.)

R u s s i s c h e s K u n s t o l (90 O/O Petrol. u. 8 O/O Masut). ‘Tabelle 111.

[Physikal. Eigensch.1 Fractionirte Dcstillation Loslichkeit in 3bs. Alkohol

28.0 6.5 0.5

36.0 10.5 0.5

39.0 14.0 __ 21 .0

1 .o

50 .0 I .o

59.0 24.0 0

49.0 41.0 0

21.0 60.0

50.0 _ .

0

Spur. 0 I cc Alk. triibt 5 cc Oel ; Trlibung verschwindet nach Zusatz pon 8 cc Alkohol.

0 _.

0

~ ~

0.5 cc AIL. trubt 5 cc Ocl; Trubung verschwin- dct nach Zusatz von 15 cc Alkohol.

0.5 cc Alk. trubt 5 cc Oel; Trubung verschwin- det nach Zusatz yon 22 .5 cc Alkohol.