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J ERUSALEM DAS HEILIGE LAND LIEBEN UND DIESE LIEBE WEITERGEBEN Lateinisches Patriarchat von Jerusalem www.de.lpj.org P.O.B. 14152 Jerusalem 91141 Tel : +972 2 628 23 23 Fax : +972 2 627 16 52 Medienbüro: [email protected] DRUCKEREI DES LATEINISCHEN PATRIARCHATS BEIT JALA – 2012 Leitartikel NUMMER 16 OKTOBER 2012 NEWSLETTER Jerusalem, unser Kompass Sie unterschreiben ihre Untaten mit den Worten: „Der Preis, der zu zahlen ist“. Sie sprühen Graffiti mit hebräischen Schriftzü- gen an die Türen der Klöster. Sie beleidigen Jesus. „Sie“, das sind extremistische Israelis. Die Polizei hat Ermittlungen angestellt. Es gab zahlreiche Reaktionen aus bürgerlichen, religi- ösen und politischen Kreisen. Vergeblich. Die Aktionen dieser Art gehen weiter. Die neueste Empörung geht zurück auf den 2. Oktober. Die Tür des Franziskanerklosters in der Nähe des Abendmahlsaals wurde mit antichristlichen Pa- rolen beschmiert. Leider handelt es sich dabei um keinen Einzelfall. Im Februar 2012 hatten einige Fanatiker, nachdem sie einen christli- chen Friedhof auf dem Zionsberg geschändet hatten, die Mauern des orthodoxen Klosters zum Heiligen Kreuz mit beleidigenden Schrift- zügen beschmiert. Ebenso verfuhren sie mit der Baptistenkirche in der Narkisstrasse, und später dann am 4. September haben sie die Tür des katholischen Klosters von Latrun ver- brannt. Die Bischöfe des Heiligen Landes haben die israelischen Behörden wiederholt dazu aufgefordert, diesen „hasserfüllten und feind- seligen Handlungen“ ein Ende zu setzen. Sie fordern einen „radikalen Wandel im Bildungs- system“, damit an den Schulen Respekt ge- lehrt wird. Mit Bildung kann man die neuen Generationen begleiten und ihnen helfen, einen Weg der Offenheit gegenüber anderen und des Dialogs zu gehen! In seinem Apostoli- schen Schreiben „Ecclesia in Medio Oriente(Libanon-14 September) betonte der Papst die große Anzahl und beeindruckende Arbeit der Schulen und katholischen Universitäten im Na- hen Osten. Dabei hat der Heilige Vater auch erwähnt, dass diese Bildungseinrichtungen Schüler und Studenten aus anderen Kirchen und anderer Glaubensrichtungen willkommen heißen. (...) Abgesehen davon, dass es sich dabei um ein unschätzbares kulturelles Instru- ment für die Bildung der Jugend handelt, ver- deutlicht es die Tatsache, dass es im Nahen Osten sehr wohl möglich ist, in Respekt und Zusammenarbeit, durch eine Erziehung zur Toleranz, miteinander zu leben „. Die Bekehrung der Herzen Man kann also nur hoffen, dass es am Ende des Misstrauens und des Nicht-Kennens des anderen zu einer Erziehung des Geistes und Intellekts kommen wird und dies am bes- ten durch eine Bekehrung des Herzens. Es ist kein Zufall, dass der Papst das Jahr des Glau- bens, das in wenigen Tagen beginnen wird, während seiner Reise nach Beirut erwähnt hat. In diesem Zusammenhang sagte Benedikt XVI, er hoffe, dass „jeder Gläubige sich erneut auf diesen Weg der Bekehrung des Herzens begeben werde. Ich ermutige sie daher, die- ses Jahr intensiv über ihren Glauben zu reflek- tieren, um ihn sich bewusster zu machen und ihre Nachfolge Christi und des Evangeliums zu vertiefen.Dieses Jahr des Glaubens, das 50 Jahre nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil be- ginnt, findet in dem besonderen Kontext der Synode über die Neuevangelisierung statt. Wie alle Kirchen ist auch die Kirche von Jerusalem dazu eingeladen, seinen missionarischen Geist zu erneuern. Jerusalem ist aber auch die Stadt des Heils, des Todes und der Auferstehung Christi. Diese Stadt ist auch das Erbe der ers- ten christlichen Gemeinde, Ort des Zeugnisses der Gemeinschaft. Daher sind wir alle dazu aufgerufen, den Glauben und die Begeisterung der ersten christlichen Gemeinde neu zu entde- cken: angefangen in Jerusalem, um das fleisch- gewordene Wort Gottes auf dieser Erde zu ent- decken und um an die Apostolischen Quellen zurückzukehren. Jerusalem, unser Kompass, kann uns zu Jesus führen. Christophe Lafontaine Das Jahr des Glaubens sollte im Rahmen der Neuevangelisierung von Jerusalem aus beginnen

Newsletter Nummer 16 – Oktober 2012

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Die 16. Ausgabe des Newsletter ” JERUSALEM ” Ocktober 2012) ist erschienen. Er steht allen, die das Heilige Land lieben und denjenigen, die es beim Lesen lieben werden, zur Verfügung.

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JERUSALEMDas Heilige lanD lieben unD Diese liebe weitergeben

Lateinisches Patriarchat

von Jerusalem

www.de.lpj.org

P.O.B. 14152

Jerusalem 91141

Tel : +972 2 628 23 23

Fax : +972 2 627 16 52

Medienbüro:

[email protected]

DRUCKEREI DESLATEINISCHEN PATRIARCHATS

BEIT JALA – 2012

Leitartikelnummer 16

OktOber 2012

n e w s l e t t e r

Jerusalem,

unser KompassSie unterschreiben ihre Untaten mit den

Worten: „Der Preis, der zu zahlen ist“. Sie sprühen Graffiti mit hebräischen Schriftzü-gen an die Türen der Klöster. Sie beleidigen Jesus. „Sie“, das sind extremistische Israelis. Die Polizei hat Ermittlungen angestellt. Es gab zahlreiche Reaktionen aus bürgerlichen, religi-ösen und politischen Kreisen. Vergeblich. Die Aktionen dieser Art gehen weiter. Die neueste Empörung geht zurück auf den 2. Oktober. Die Tür des Franziskanerklosters in der Nähe des Abendmahlsaals wurde mit antichristlichen Pa-rolen beschmiert. Leider handelt es sich dabei um keinen Einzelfall. Im Februar 2012 hatten einige Fanatiker, nachdem sie einen christli-chen Friedhof auf dem Zionsberg geschändet hatten, die Mauern des orthodoxen Klosters zum Heiligen Kreuz mit beleidigenden Schrift-zügen beschmiert. Ebenso verfuhren sie mit der Baptistenkirche in der Narkisstrasse, und später dann am 4. September haben sie die Tür des katholischen Klosters von Latrun ver-brannt.

Die Bischöfe des Heiligen Landes haben die israelischen Behörden wiederholt dazu aufgefordert, diesen „hasserfüllten und feind-seligen Handlungen“ ein Ende zu setzen. Sie fordern einen „radikalen Wandel im Bildungs-system“, damit an den Schulen Respekt ge-lehrt wird. Mit Bildung kann man die neuen Generationen begleiten und ihnen helfen, einen Weg der Offenheit gegenüber anderen und des Dialogs zu gehen! In seinem Apostoli-schen Schreiben „Ecclesia in Medio Oriente“ (Libanon-14 September) betonte der Papst die große Anzahl und beeindruckende Arbeit der Schulen und katholischen Universitäten im Na-hen Osten. Dabei hat der Heilige Vater auch erwähnt, dass diese Bildungseinrichtungen „Schüler und Studenten aus anderen Kirchen und anderer Glaubensrichtungen willkommen heißen. (...) Abgesehen davon, dass es sich dabei um ein unschätzbares kulturelles Instru-ment für die Bildung der Jugend handelt, ver-deutlicht es die Tatsache, dass es im Nahen Osten sehr wohl möglich ist, in Respekt und Zusammenarbeit, durch eine Erziehung zur Toleranz, miteinander zu leben „.

Die Bekehrung der HerzenMan kann also nur hoffen, dass es am

Ende des Misstrauens und des Nicht-Kennens des anderen zu einer Erziehung des Geistes und Intellekts kommen wird und dies am bes-ten durch eine Bekehrung des Herzens. Es ist kein Zufall, dass der Papst das Jahr des Glau-bens, das in wenigen Tagen beginnen wird, während seiner Reise nach Beirut erwähnt hat. In diesem Zusammenhang sagte Benedikt XVI, er hoffe, dass „jeder Gläubige sich erneut auf diesen Weg der Bekehrung des Herzens begeben werde. Ich ermutige sie daher, die-ses Jahr intensiv über ihren Glauben zu reflek-tieren, um ihn sich bewusster zu machen und ihre Nachfolge Christi und des Evangeliums zu vertiefen.“

Dieses Jahr des Glaubens, das 50 Jahre nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil be-ginnt, findet in dem besonderen Kontext der Synode über die Neuevangelisierung statt. Wie alle Kirchen ist auch die Kirche von Jerusalem dazu eingeladen, seinen missionarischen Geist zu erneuern. Jerusalem ist aber auch die Stadt des Heils, des Todes und der Auferstehung Christi. Diese Stadt ist auch das Erbe der ers-ten christlichen Gemeinde, Ort des Zeugnisses der Gemeinschaft. Daher sind wir alle dazu aufgerufen, den Glauben und die Begeisterung der ersten christlichen Gemeinde neu zu entde-cken: angefangen in Jerusalem, um das fleisch-gewordene Wort Gottes auf dieser Erde zu ent-decken und um an die Apostolischen Quellen zurückzukehren. Jerusalem, unser Kompass, kann uns zu Jesus führen.

Christophe Lafontaine

Das Jahr des Glaubens sollte im Rahmender Neuevangelisierung von Jerusalem aus beginnen

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Diözese: Aktuelles aus dem H.L.

AOCTS: Warum sind wieder die Christen Ziel der Gewalt?Pressemitteilung:

Die christliche Gemeinde ist an diesem Morgen, dem 4. September 2012 mit Ent-setzen erwacht und stellte fest, dass sie wieder einmal das Ziel hasserfüllter Kräfte innerhalb der israelischen Gesellschaft wur-de. In den frühen Morgenstunden wurde die Tür des Trappistenklosters von Latrun angezündet und an die Wände wurden anti-christliche Graffiti gesprüht.

Die Mönche von Latrun haben ihr Leben dem Gebet und der Arbeit gewidmet. Das Kloster wird wöchentlich von hunderten israelischen Juden besucht, die von den Mön-chen mit Herzlichkeit und Wärme begrüßt werden. Einige Mönche haben Hebräisch ge-lernt und fördern die Verständigung und Versöhnung zwischen Juden und Christen, wie es die katholische Kirche lehrt.

Leider ist das, was in Latrun passiert ist, nur das neueste Ereignis in einer Reihe von Angriffen auf Christen und ihre Gotteshäuser.

„Was passiert in der modernen israelischen Gesellschaft, dass die Christen zum Sündenbock und Ziel dieser gewalttätigen Handlungen werden?“

Für die Behörden ist es Zeit, endlich etwas zu unternehmen, um dieser sinnlosen Ge-walt ein Ende zu setzen und an den Schulen zu gewährleisten, dass Respekt gegenüber allen Bewohnern dieses Landes gelehrt wird.

Erzbischof Lazzarottowird zum Nuntius vonZypern ernannt

Es war keine Überraschung, dass Benedikt XVI am 30. August 2012 Erzbischof Giuseppe Lazzarotto zum Apostolischen Nuntius von Zypern ernannt hat. Diese Ernen-nung folgt auf diejenige vom 18. August, als Erzbischof Lazzarotto Apostolischer Nuntius in Israel und Apostolischer Delegat in Je-rusalem und Palästina wurde.

Die AOCTS verabschiedetErzbischof Sayah

Am 31. August 2012 kamen die Christen des Heiligen Landes im Notre Dame Center von Jeru-salem zusammen, um S.E. Paul Nabil Sayah, Maronitischer Erzbi-schof von Haifa und dem Heiligen Land zu verabschieden. Erzbi-schof Sayah geht in den Libanon, nachdem er vor mehr als einem Jahr zum Maronitischen Kurien-bischof ernannt worden war. Sein Nachfolger ist Erzbischof Mous-sa al-Hage.

Glückwünsche der AOCTS zum hebräischen Neujahr

Die Ordinarien des Heiligen Landes wünschen allen jüdi-schen Brüdern und Schwestern ein gesegnetes jüdisches Jahr 5773. „ Es ist eine Zeit der Buße und der Erneuerung und wir schließen uns euren Gebeten für dieses Land und unsere Welt an. Lasst uns auch in diesem neuen Jahr jeden Tag mit mehr Mut und Hartnäckigkeit für Gerechtigkeit und Frieden, Vergebung und Ver-söhnung einsetzen.“

CELRA: Plenatsversammlung der Lateinischen Bischöfe

Die Lateinische Arabische Bischofskonferenz (CELRA) traf sich vom 17. – 20. September in Amman. Thema war hauptsäch-lich das im Juni vom Vatikan herausgegebene Arbeitspapier „Instrumentum Laboris“ zur Neue-vangelisierung und das erst kürz-lich veröffentlichte Apostolische Schreiben Ecclesia in Medio Ori-ente.

Der Patriarch stattet den Trappistenvon Latrun einen Besuch ab

Nach der Schändung der Abtei Latrun begab sich der Patriarch am 5. September vor Ort, um den Schaden selbst zu sehen. Erzbischof Fouad Twal wollte den Mönchen vor allem „seine Freundschaft, seine Unterstützung und sein Gebet“ zusichern.

„Zwei Dinge treffen uns zutiefst: auf der einen Seite das Abscheuliche: die Schän-dung ihrer Abtei, auf der anderen Seite das Wunderbare: die Solidarität aller“, äußer-te der Lateinische Patriarch von Jerusalem gegenüber den Mönchen von Latrun. Und tatsächlich treffen bei den Trappisten, nachdem sie den Vandalismus entdeckt haben, ununterbrochen Bekundungen der Solidarität aus aller Welt ein.

Bei seiner Ankunft am Ort des Geschehens wurde Erzbischof Fouad sofort herz-lich von einigen reformierten Rabbinern empfangen, die das „Leid der Christen“ teilen. Nachdem der Patriarch mit Betroffenheit das verbrannte Tor und die Graffiti an den Wän-den gesehen hatte, nahm er sich eine Zeit des Gebets, um „diese Ereignisse und die Gemeinschaft der Mönche, die dies erlitten haben, „ dem Herrn anzuvertrauen.

Bei einem Treffen mit Abt Dom René Hascoët und Pater Louis begrüßte der Patriarch die Nachricht, dass noch am selben Abend ein Konzert organisiert wurde, um den „Tag Mehir“ (Der Preis, der zu zahlen ist) zu bekämpfen – konkret handelt es sich um Ver-geltungsmaßnahmen seitens Extremisten, aufgrund politischer Entscheidungen wie den Abbau der illegalen Siedlungen.

Der Patriarch begrüßte die Initiative der Studenten der Hebräischen Univer-sität, die zur Abtei gekommen waren, um zu sehen, ob sie die mit den Graffiti beschmierten Mauern reinigen und die Asche zu beseitigen können. Nach den gestrigen Schäden, lasst uns heute die positiven Dinge sehen,“ lud der Patri-arch die Anwesenden ein

Christophe LafontainePatriarch Fouad Twal

und Dom René Hascoët, Abt von Latrun

Das Heilige lanD lieben unD Diese liebe weitergeben s e i t e 3

Diözese: Nachrichten aus dem H.L.

Neuevangelisierung:Ein Priester des Patriarchats als “Experte” in Rom

Am 5. September 2012 wurde der Patriarch durch Außenminister Giulio Terzi di Sant’Agata im Namen des Präsidenten der Republik Italien, Gior-gio Napolitano, mit dem Großkreuz des Sterns von Italien ausgezeichnet.

Es handelt sich dabei um die höchste Auszeichnung des Ordens. Der Orden des Sterns ehrt Personen, die sich für Frieden, der Förderung der Menschenrechte und der Verteidigung der Menschenwürde einset-zen. “Patriarch Fouad Twal ist und war schon immer eine Stimme der Mäßigung und des Frieden, der allen Extremismus und jegliche Form von Gewalt ablehnt. Seine Seligkeit ist ein Leuchtturm für die Christen”, sagte der Minister.

In seiner Rede betonte Giulio Terzi di Sant’Agata, dass dies das erste Mal sei, dass der Präsident der Republik diesen Orden verleiht. “Der Pa-triarch ist ein wahrer Freund Italiens und Italien, ein wahrer Freund, der sich um die Christen im Heiligen Land kümmert “, sagte der Minister: “Wir danken Patriarch Twal, der es versteht die Herzen der Menschen zu berühren, damit sie verstehen, dass die Kirche im Heiligen Land auf Menschen gegründet ist, auf lebenden Steinen, und nicht nur auf antiken Monumenten“.

Mit dieser Auszeichnung möchte die Italienische Republik “eine gewichtige Botschaft an die Christen im Heiligen Land senden”, da “es unmöglich ist, sich dieses Land ohne die Anwesenheit der Christen vorzustellen.“

Christophe Lafontaine

Für die bevorstehende Synode zur Neuevangelisierung wurden von Erzbischof Nikola Eterovic, dem Generalsekretär der Bischofssynoden, mit der Zustimmung Benedikts XVI. 45 Experten nominiert. Unter ihnen Pater Rafiq Hanna Khoury aus dem Lateinischen Patriarchat von Jerusalem, Professor am Se-minar in Beit Jala, den wir interviewt haben.

1) Was wird Ihre Aufgabe bei der Synode zur Neuevange-lisierung sein?

Die Aufgabe des Experten ist in den Synodenstatuten deut-lich festgelegt: Er soll die Arbeit der Synode mit verfolgen, um die Synodenväter bei der Abfassung der Berichte über die lau-fenden Gespräche zu unterstützen. Weiter er soll er mithelfen, die Vorschläge zu formulieren, die an den Heiligen Vater für das Apostolische Schreiben weitergegeben werden, das er im An-schluss an die Synode verkünden wird.

2) Was erwarten Sie sich von dieser Synode in ihrer Rolle als Priester vom Heiligen Land und als Lehrer im Seminar von Beit-Jala?

Ich erwarte, dass diese Synode ein lebendiges Bewusstsein für die Notwendigkeit einer Neuevangelisierung und für eine Er-neuerung des Glaubens in allen Erdteilen weckt. Als Priester im Heiligen Land liegt mir sehr viel daran, dass diese Frage der Neuevangelisierung zur höchsten Priorität in unserem pastora-len Engagement, je nach unseren Bedürfnissen und der kon-kreten Lage unserer Christen im Heiligen Land, wird.

Als Lehrer würde ich es begrüßen, wenn die Synode uns dazu ermutigen könnte, über dieses Thema zu reflektieren. Eine solche Reflexion ist zunächst für diejenigen von Interesse, die sich auf die Priesterweihe vorbereiten. Mir scheint, wir soll-ten unsere neuen Priester darauf vorbereiten, Botschafter die-

ser Neuevangelisierung in den verschiedenen Teilen unserer Diözese zu wer-den.

3) Beinhaltet die Ausbil-dung der Seminaristen in Beit Jala die Frage der Neuevangelisierung?

Selbstverständlich. Letztes Jahr haben wir im Kurs der Pas-toraltheologie zu diesem Thema eine lange Reflexion geführt, hinsichtlich unserer konkreten Lage im Heiligen Land und im gesamten Nahen Osten.

4) Welche Botschaft kann das Heilige Land (und die Hei-lige Stadt Jerusalem) für diese Neuevangelisierung aus-senden?

Die Botschaft des Heiligen Landes für diese Neuevangeli-sierung ist von großer Bedeutung. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Botschaft Jesu zum ersten Mal auf diesem gesegne-ten Land erklungen ist. Es geht darum, die Botschaft Jesu als FROHE BOTSCHAFT neu zu entdecken, die uns die Freude schenkt, Christ zu sein. Und im Bezug auf die Heilige Stadt Je-rusalem dürfen wir nicht vergessen, dass der Kern der christli-chen Botschaft der Tod und die Auferstehung Jesu ist. Es war also in Jerusalem, wo sich dieses Geheimnis zugetragen hat. Jerusalem richtet eine Botschaft der Hoffnung, die sich aus dem österlichen Geheimnis ergibt, an alle Christen im Heiligen Land, an die Christen in der ganzen Welt und an die gesamte Menschheit, trotz aller Schwierigkeiten, die wir antreffen..

Interview geführt von Amélie de La Hougue

Der Patriarch wird mit dem Stern von Italien ausgezeichnet

Diözese: Pastorale Aktivitäten und Liturgisches Leben

s e i t e 4 newsletter — JERUSALEM

Im zweiten Teil präsentierte Weihbischof William Shomali Vorschläge für eine effizientere Administration der verschiede-nen Pfarreien, einschließlich präzisen Empfehlungen bezüglich der finanziellen Transparenz.

Im dritten und letzten Teil der Versammlung gab Pater Da-vid Neuhaus einige Neuigkeiten über verschiedene Themen bekannt: Besuche der Gefängnislager, die für Asylbewerber gebaut worden sind, die Schulbildung der Kinder von Asylbe-werbern, etc. Am Ende einigten sich alle Anwesenden auf ein erneutes Treffen in zwei Monaten.

Patriarchalvikariat für die hebräischsprechenden Katholiken

Die Karmeliten halten Sitzung am Bergder Seligpreisungen abDie Karmelitinnen des Heiligen Landes sind in einer Vereinigung organisiert, die bestimmte As-pekte ihres Lebens koordiniert. Jedes Jahr orga-nisiert der Verein eine allgemeine Schulung und alle drei Jahre eine Sitzung mit drei Nonnen aus jedem Kloster. Die diesjährige Sitzung, die am Berg der Seligpreisungen vom 16. bis 20. Sep-tember stattfand, wurde von 15 Karmelitinnen abgehalten, die das Führungsteam in ihrem Amt bestätigte.

Das Caritas Baby Hospital feiertsein 60-jähriges JubiläumAm 23. September feierte das Caritas Baby Hos-pital sein 60-jähriges Bestehen. Vor fünfzig Jahren gab es nicht mehr als 14 Betten in zwei Zimmern. Seitdem hat sich diese pädiatrische Einrichtung als eine zuverlässige Referenz im palästinensis-chen Gesundheitssystem durchgesetzt. Laut Sta-tistiken des Hospitals sind an die 33.000 Kinder und Babies ambulant behandelt worden. Die 82 Betten der verschiedenen Stationen nehmen rund 4000 Kinder pro Jahr auf.

Am 4. September 2012 traf sich im Lateinischen Patriar-chat die Kommission für die Koordinierung von Priestern und Pastoralhelfern der Seelsorge für Gastarbeiter und Asylbe-werber, um ihre Besprechungen fortzusetzen.

Die Konferenz wurde vom Koordinator des Komitees, Pater David Neuhaus geleitet, dem Patriarchalvikar für die hebräisch sprechenden Katholiken.

Im ersten Teil des Sitzung wurden Neuigkeiten des Som-mers besprochen: die Deportation von Afrikanern, die ver-schiedenen Verhaftungen, das andauernde Drama im Sinai, aber auch pastorale Aktivitäten wie Wallfahrten, Sommerlager für Kinder und Feste.

Ortas feiert das Fest Unserer Frau vom GartenDie Gläubigen der Pfarreien von Beit Sahour, Bethlehem, Beit Jala und Jerusalem versammelten sich am 10. September 2012 am Kloster von Ortas, um zu Unserer Frau vom Garten zu beten. Bischof Shomali erinnerte in seiner Predigt an die Diene-rin Gottes, Schwester Maria Crescentia, Ordensschwester der Töchter von Unserer Frau vom Garten, die am 17. November 2012 selig gesprochen wird.

Die indische Gemeinde feiert die Geburt der Jungfrau MariaZahlreiche Inder der Konkani Sprache versammelten sich vom 1. bis zum 8. Septem-ber in Jaffa – Tel Aviv zu einer Woche des Gebets und Lobes zu Ehren der Jungfrau Maria. Die indische Gemeinde im Hl. Land hat ca. 10.000 Mitglieder, von denen 6.000 katholisch sind.

Zwei Neuprofessen der kontemplativen Missionare del Nächstenliebein NazarethAm 9. September 2012 wurden in Nazareth gleich drei Ereignisse in einer Feier zelebriert: die Geburt der Jungfrau Maria, das Fest der Seligen Mutter Teresa von Kalkutta und zwei Neuprofessen der kontemplativen Missionare der Nächstenliebe, die von Mutter Teresa gegründet wurden und seit drei Jahren in Nazareth präsent sind.

Ökumene erklingt aus dem Garten von GethsemaneDank der „Eucharistischen Symphonie“ von Pater Pierucci OFM verbreiteten sich am 22. September2012 bei Sonnenuntergang wunderbare Gesänge verschiedens-ter Kirchen Jerusalems aus dem Garten Gethsemane über die ganze Heilige Stadt.

Treffen des Koordinierungsteams für Migrantenseelsorge

Die katholischen Ordinarien des Hl. Landes treffen sich in BethlehemAm 11. September fand in Bethlehem bei den Brüdern von Betharram die Versammlung der

Katholischen Ordinarien des Heiligen Landes (AOCTS) statt. Diese halbjährliche Versammlung fand an zwei Tagen statt und behandelte ein paar wichtige Themen bezüglich der Zukunft der Mutterkirche.

Nach der Begrüßung durch Patriarch Fouad Twal, Präsident der Vereinigung, fand ein Rück-blick über internationale Treffen, an denen auch das Heilige Land teilgenommen hatte statt: der Weltkongress zur Pastoralseelsorge des Tourismus (Teilnehmer Pater Felet), das Welttreffen der Familien in Mailand (Bischof Lahham) und der Internationale Eucharistische Kongress (Bischof Shomali). Das Jahr des Glaubens, das im nächsten Monat beginnt, war eines der wichtigen The-men, die diskutiert wurden. Nach der Präsentation von Pfarrer David Neuhaus über den Apostolischen Brief des Hl. Vaters „Porta Fidei“ stellte jedes Mitglied eine Initiative vor.

Berichte über die Caritas Jordanien, Zypern und andere Ereignisse in der Diözese wurden präsentiert und besprochen.Am 12. September wurden zwei wichtige Themen behandelt:

− Die gesetzlichen Fragen, die von der Kongregation für die Glaubensdoktrin gestellt wurden und auf die Pater Anton Odeh, Beamter des Kirchengerichts von Jerusalem und Vorsitzender des Kirchengerichts von Nazareth, Antworten geben wird.− Der Patriarch initiierte eine Diskussion über das delikate Thema des Termins für die Feier von Ostern nach dem Julianischen Kalender.

Die Vollversammlung schloss am späten Vormittag mit einem Gottesdienst zum Schulbeginn der christlichen SchulenAmélie de La Hougue

Das Heilige lanD lieben unD Diese liebe weitergeben s e i t e 5

Die Diözese im Nahen Osten und in der WeltDas Heilige Land gedenkt Kardinal Martini

Pressemitteilung: Sinnlose Provokationenund Vergeltungsanschläge in LibyenIn einer Pressemitteilung vom 13. September verurteilte das La-teinische Patriarchat von Jerusalem den Angriff auf das US-Kon-sulat in Benghasi (Libyen) sowie den beleidigenden Film, der den Islam herabwürdigt, auf das Schärfste. Das Patriarchat verurteilt ebenso alle Gewaltakte, da diese Hass schüren und das interre-ligiöse Zusammenleben erschweren.

Erzbischof Lahham: das Mittelmeer als TreffpunktVom 9. bis 11. September 2012, beherbergte Sarajevo das in-ternationale interreligiöse Treffen für den Frieden, an dem auch Erzbischof Lahham, Weihbischof von Jordanien, teilgenommen hat. Das Treffen wurde von der Gemeinschaft Egidio zum Thema „Zusammenleben ist die Zukunft. Religionen und Kulturen im Dialog „.

Musikalische Brüderlichkeit zwischen Ramallah und dieDiözese von AnnecyWährend im vergangenen Sommer 16 Palästinenser aus Ramallah in der Diözese Annecy (Frankreich) begrüßt wurden, war diesmal eine musika-lische Gruppe aus Anney mit Namen Adora, an der Reihe, durch das Heilige Land zu reisen. Vom 17. bis 30. August 2012 haben diese jun-gen Franzosen in Begleitung von Pater Chasse verschiedene Konzerte in den Kirchen des Patriarchats gegeben und damit ihre gegenseitige Freundschaft gestärkt.

Neuer Ehrenkanoniker des Heiligen Grabes aus BresciaPfarrer Pierantonio Bodini der San Francesco Pfarrei in Paola, Brescia (Italien) wurde am 8. September zum Ehrenkanoniker des Hl. Grabes ernannt. Seine Seligkeit Fouad Twal, Lateinischer Patriarch von Jeru-salem, zelebrierte die Feier in der Basilika Santa Maria delle Grazie (Brescia).

Der internationale Kongress „Jerusalem, eine Stadt zwischen Himmel und Erde“, der von der Vereinigung „Fondazione Ambrosiano Paul VI“ in Villa Cagnola Gazzada (Varese) organisiert worden war, schloss am 7. September 2012 und war ein voller Erfolg.

Aus allen Blickwinkeln beleuchtete dieser Kongress fünf Tage lang Jerusalem, vor allem deren historische, kulturelle und pastoralen Aspekte.

Am ersten Tag berichteten nach einer allgemeinen Vorstellung durch Prof. Ce-sare Alzati, S.E. Luigi Stucchi, Weihbischof von Milan, und Pater Eros Monti, die Professoren Dan Bahat, Francesco Fumagalli, Joseph Patrich und Giuseppe Visonà über das alte jüdische Jerusalem von den Jebusitern bis zur ersten christlichen Gemeinschaft . Behandelt wurden dabei die Themen: „Der Tempel“, „Die Stadt des Herrn“ und „Die Stadt für alle Völker“.

Der zweite Tag war dem „christlichen Jerusalem“ gewidmet: der Mutter Kirche von Jerusalem, den konstantinischen Heiligtümern, den Pilgerreisen, den verschiedenen Liturgien, dem Mönchtum und dem Patriarchat. Das Thema wurde von erstklassigen Experten wie Professor Renata Salvarani, Juliette Day, Pierre Maraval, Christian Hannick und Lorenzo Perrone behandelt.

Am dritten Tag wurde das muslimische Jerusalem vorgestellt. Die Beiträge dazu lieferten internationale Experten wie Prof. M.G Stasolla, Yahya Pallavicini, Mansour Baudo, Daniel Galazda und Stefano Parenti.

Am vierten Tag behandelte Giorgio Fedalto das Thema der Kreuzzüge. Dann wurden die Kustodie des Heiligen Landes und der Status Quo von Pater Narciso Klimas Ofm präsentiert. Das Lateinische Patriarchat von Jerusalem wurde aus historischer und pastoraler Sicht von Weihbischof Giacinto-Boulos Marcuzzo, Patriarchalvikar für Israel, präsentiert. Der Tag endete mit einer interessanten Runde zum Thema: „Die verschiedenen Jerusalem außerhalb von Jerusalem“ und „Die Ökumene in Jerusalem“, die von Renata Salvarani, Giovanna Parravicini, Luigi Zanza und Simona Merlo moderiert wurde.

Die aktuellsten Themen wie „Der weltliche und religiöse Zionismus in Jerusalem“ von Bruno Di Porto und „Der aktuelle Zustand der christli-chen Gemeinden in Jerusalem“ von Paolo Pieraccini wurden am letzten Tag behandelt. Der Abschluss der Tagung wurde Seiner Seligkeit Erz-bischof Fouad Twal, Lateinischer Patriarch von Jerusalem, anvertraut, der über das Thema: „Jerusalem, gemeinsame Heimat für alle Christen und das Herz der Welt“ referierte. Von unserem Korrespondenten in Italien

Die Begräbnisfeier für Kardinal Carlo Maria Martini fand am 3. September im Mailänder Dom statt. Der Kardinal hatte sich entschieden, seinen Ruhestand von 2002 bis 2008 in Jerusalem zu verbringen. Seine Seligkeit Patriarch Fouad Twal möchte im Namen des Lateinischen Patri-archats von Jerusalem die Erinnerungen an den Kardinal würdigen. Im Jahr 2002, nachdem er in den Ruhestand getreten war, entschied sich der Kardinal, einige Jahre in der Heiligen Stadt zu verbringen, die er zuvor schon viele Male besucht hatte, und blieb bis 2008 am Päpstlichen Bibelinstitut von Jerusalem. Jerusalem war für ihn die Stadt seiner spirituellen Wurzeln und seiner lebenslangen Hingabe in der Erwartung des Reich Gottes, des himmlischen Jerusalem. Patriarch Twal hob hervor, dass „der Kardinal ein zurückgezogenes Leben gewählt hatte, ohne sich in die Angelegenheiten und das Leben der Diözese einzumischen.“ Weiter unterstrich der Patriarch die „Weisheit des Kardinals“, der „ungeachtet seines weltweiten Ansehens vermieden hatte, seine Meinung zu politischen Aspekten zu äußern, und es vorgezogen hatte, seine Zeit dem Gebet, Exerzitien und der biblischen Exegese zu widmen.“ Aus diesem Grund, so der Patriarch, „war die Präsenz des Kardinals für die Christen im Heiligen Land von besonderem spirituellen Wert. Wir können ihm danken, indem wir ihn in unsere Gebete einschließen“, sagte der Patriarch, „und wir bitten ihn, vom Himmel aus für unser Heiliges Land zu beten, das er so sehr geliebt hat.“ Weihbischof G.B. Marcuzzo, Patriarchalvikar in Israel, der sich in Mailand auf einem interreligiösen Kongress für Jerusalem befand, vertrat auf der Beerdigung das Lateinische Patriarchat und die Kirche des Heiligen Landes. Christophe Lafontaine

Der Kongress von Varese „Jerusalem zwischen Himmel und Erde“: ein voller Erfolg

Projekte des lateinischen Patriarchats

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Aboud: Eine Kapelle für die Rosenkranz-Schwestern

Dank der Bemühungen des Lateinischen Pa-triarchats von Jerusalem und den Spenden des Ritterordens vom Heiligen Grabe konnte für die Rosenkranzschwestern von Aboud (in der Nähe von Ramallah) ein Haus mit einer neuen Kapelle renoviert werden. Fünf Monate Arbeit waren nötig, um es den Schwestern zu ermöglichen, ihre wich-tige Aufgabe mit den Christen vor Ort weiterführen zu können.

Seit 1911 befinden sich die Rosenkranzschwes-tern in Aboud, einem 22 km nordwestlich von Ramallah und 30 km nördlich von Jerusalem ge-legenen palästinensischen Dorf. Heute führen die beiden aus Palästina und Jordanien stammenden Schwestern Nadia und Eva das Haus. Vor fünf Jah-ren haben sie ihre Vorgängerinnen abgelöst und spielen hier im Dorf eine wichtige Rolle in der Seelsorge.

Gemeinsam mit der Bewegung „Legio Maria“ besuchen die Schwestern mit besonderem Augenmerk auf ältere Frauen die christlichen Familien und unterrichten Kinder und Jugendliche in der lokalen Schule, was eine heikle Mission und Herausforderung dar-stellt, da die Mehrzahl der Schüler Muslime (70 Christen unter 150 Muslimen) sind. Schwester Eva verschweigt nicht, dass sich deren Zahl noch erhöhen wird, da muslimische Familien im Durchschnitt mehr Kinder haben als die christlichen. Daher ist es außerordent-lich wichtig, die brüderlichen Beziehungen zwischen den beiden Gemeinschaften pflegen und die Jugendlichen zu Respekt beider Religionen zu erziehen.

Die erforderlichen Arbeiten

Die beiden Schwestern leben in dem Haus, das die Gemein-schaft bei ihrer Ankunft vor mehr als einem Jahrhundert gewählt hatte. Es wurde 1911 erbaut und diente, bevor die Schwestern dort einzogen, als Pfarrhaus und Kindergarten. Da es seitdem nicht renoviert wurde, war es umso dringlicher, jetzt einzugreifen. Somit begann das Latei-nische Patriarchat, dank der Spenden des Ritterordens vom Heiligen Grabe, Anfang Mai mit den Renovierungsarbeiten in den wichtigsten Räumlichkeiten des Hauses, wie der Küche, dem Büro und dem Wohn-zimmer. Dabei wurden auch die elektrischen Leitungen erneuert, eine neue Freifläche geschaffen und ein Zimmer erneuert, das nun als Ka-pelle dient.

Das Projekt konnte Mitte August zum größten Teil abgeschlossen werden, jetzt geht es noch um kleine Verbesserungen. Nun können die Schwestern in einer gesunden und sicheren Umgebung woh-nen.

Amélie de La Hougue

Das Heilige lanD lieben unD Diese liebe weitergeben s e i t e 7

Die Ritter von Castellaneta besuchenProjekte des Patriarchats

„Es freut mich, Sie wieder in Jerusalem, Ihrer Mut-ter-Kirche, zu sehen“. Mit diesen Worten begrüßte Patriarch Fouad Twal die Delegation des Ritterordens vom Heiligen Grabes aus Castellaneta (Italien) wäh-rend ihres Besuchs im Lateinischen Patriarchat im vergangenen August.

Die Freundschaft zwischen der Komturei Castel-laneta und dem Patriarchat geht auf das Jahr 2010 zurück, als der Patriarch zur Investitur nach Apulien gereist war. Seit damals macht die Komturei jedes Jahr eine Pilgerreise ins Heilige Land, um nicht nur die Heiligen Stätten, sondern auch die Pfarreien und die Projekte des Patriarchats, die die Ritter sowohl spirituell als auch materiell unterstützen, zu besuchen.

Die von ihrem leitenden Komtur und dem Prior, S.E. Pietro Maria Fragnelli, Bischof der Diözese von Cas-tellaneta, angeführte Delegation besuchte auch Jordanien, wo sie unteranderem die Universität von Madaba besichtigte. Dort konnten sich die Ritter von dem Projekt der neuen Universität überzeugen und viele von ihnen sicherten dem Patriarchat ihre Unterstützung für diese enorme Herausforderung zu. Ein weiterer sehr bewegender Moment der Reise war die Eucharistiefeier am Heiligen Grab, wo die Ritter ihr Versprechen erneuerten. Am selben Tag trafen sie den Patriarchen von Jerusalem, der den Rittern, die zu ersten Mal das Heilige Land besuchten, die Pilgermuschel übergab. Dabei rief er die Ritter wiederholt dazu auf die christ-lichen Brüder und Schwestern im Heiligen Land nicht im Stich zu lassen und keine Angst zu haben, diese besuchen zu kommen.

Die Delegation kehrte so mit dem Wissen, dass das Engagement jährlicher Veranstaltungen und Initiati-ven zu Gunsten des Heiligen Landes eine Zeit der Gnade ist, das viele Früchte getragen hat und tragen wird, wieder nach Italien zurück!

Text und Fotos von Don Mario Cornioli

Um mehr zu erfahren, besuchen sie unsere Web-Site www.lpj.org :

•Der Erzbischof von New York, Kardinal Dolan unterstützt die Christen im Heiligen Land

•Pressemitteilung der Arabischen Bischofskonferenz und der Katholischen Ordinarien im Heiligen Land vom 17. und 20. September

•Diözesan-Bulletin April-Mai-Juni 2012

•Papst Benedikt ruft die Christen im Nahen Osten dazu auf, den Frieden zu fördern

•Zusammenfassung des Apostolischen Schreibens “Ecclesia in Medio Oriente“

•Gaza: Die Beziehungen zwischen Muslimen und Christen : Aus christlichem Gesichtspun-kt (Erzbischof Michel Sabbah, Patriarch em.)

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Pressemitteilung:Das Heilige Land im Libanon, um die Botschaft des Papstes entgegenzunehmen

Mit großer Freude und auch Hoffnung flog am 13. Sep-tember die Delegation des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem angeführt vom Patriarchen nach Beirut. Die Reise des Papstes, „der als Freund für alle Menschen aller Länder in der Region gekommen war“ und die Übergabe des Apostolischen Schreibens bedeuteten für die Kirche des Heiligen Landes den Höhepunkt der Synode des Mitt-leren Ostens und den Aufruf für neue Impulse.

Die offizielle Delegation des Lateinischen Patriarchats im Libanon bestand aus neun Mitgliedern, darunter vier Bischöfe: Patriarch Fouad Twal, der emeritierte Patriarch Michel Sabbah, der an den Vorbereitung für die Synode und an der Erstellung der Empfehlungen für das Aposto-lische Schreiben beteiligt war, der Weihbischof für Israel, Giacinto-Boulos Marcuzzo, und Erzbischof Maroun Lahham, Weihbischof von Jordanien. Diese wiederrum wurden von fünf Priestern, Elias Odeh, Pfarrer von Reihneh, Johnny Abu Khalil, Pfarrer von Nablus-Rafidia, Imad Alamat, Pfarrer von Fuheis, Samer Haddad, Sekretär des Vikars in Amman und Rifa‘at Bader, Pfarrer von Jabal Hussein begleitet. Außerdem hatte sich der Delegation auch eine Gruppe von 50 Gläubigen aus Jordanien angeschlossen.

Die Kirche von Jerusalem, zwischen Zypern und dem LibanonEs war ein besonders großer Wunsch gerade des Heiligen Landes, dem für seine Kirche so wichtigen Besuch des Heili-

gen Vaters beizuwohnen. Vor zwei Jahren, im Juni 2010 war der Papst nach Zypern in die Diözese des Lateinischen Patriar-chats von Jerusalem gekommen und hatte die Synode für den Nahen Osten eingeleitet und den Bischöfen und Patriarchen das „Instrumentum Laboris“, Dokument zur Vorbereitung auf die Synode, übergeben.

Von 10 bis 24. Oktober 2010 arbeitete Patriarch Fouad Twal zusammen mit weiteren acht anderen Patriarchen der Region und insgesamt 185 Synodenvätern unermüdlich an verschiedenen Fragen und Problemen der Kirche im Nahen Osten. Und auch danach haben sie nicht aufgehört zu arbeiten, indem sie ihre Überlegungen zusammen mit den Priestern und Gläubi-gen trotz zahlreicher Schwierigkeiten weitergeführt haben.

Dies erklärt wie sehr das Apostolische Schreiben als Arbeitsprogramm für die kommenden Jahre und gleichzeitig als eine Botschaft der Ermutigung erwartet wurde. Patriarch Fouad Twal unterstrich dies in seiner Begrüßungsrede für den Heiligen Vater: „Heute, Eure Heiligkeit, sind sie in den Nahen Osten zurückgekehrt, um uns das Apostolische Schreiben, dank des-sen wir Ihren Rat und Ihre Richtlinien, die in dieser Region und auf der ganzen Welt Gemeinschaft und Zeugnis sein sollen, entgegennehmen können, zu übergeben“.

Nachsynodale Konkretisierung für das PatriarchatDer Heilige Vater bittet um konkrete Gesten um Frieden zu schaffen. Seit seiner Ankunft in Beirut, quasi als Einführung

auf das Apostolische Schreiben, das er dann ein paar Stunden später übergab, zeigte der Papst als Beispiel die Vorteile der gemeinnützigen Strukturen auf. Dabei wies er, was das Heilige Land betrifft, auf das Beispiel des Ritterordens vom Heiligen Grab hin: „Wir haben Organisationen wie die Ritter des Heiligen Grabes im Heiligen Land, aber auch ähnliche Organisatio-nen könnten auf materieller, politischer und humaner Ebene in diesen Ländern helfen“. Ein Wunsch auf Konkretisierung auf die sich Patriarch Fouad Twal in einem Interview mit Radio Vatikan sofort bezog: „Wir sind glücklich, dieses Apostolische Schreiben zu erhalten. Wir haben bereits vor, dieses Dokument während unserer Treffen und Exerzitien mit der Jugend zu studieren, aufzunehmen und umzusetzen“.

Amélie de La Hougue