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Pädagogische Konzeption der privaten

Verein zur Betreuung von Kleinkindern

Mitterweg 118 6020 Innsbruck

Telefon 0650/3536655 e-mail:[email protected]

www.hollerwind.com

ZVR.Nr.: 357122649

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Inhalt Vorwort ........................................................................................................................5

Geschichte ...................................................................................................................5

Leitbild .........................................................................................................................6

1 Gesetzliche Grundlagen ........................................................................................8

2 Zusammenarbeit mit dem Träger ..........................................................................8

3 Zusammenarbeit mit dem Dachverband ...............................................................9

4 Aufnahmekriterien und Modalitäten in unserer Kinderkrippe: ................................9

5 Öffnungszeiten und Ferienregelung .................................................................... 10

6 Anmeldung .......................................................................................................... 10

7 Betreuungskosten ............................................................................................... 10

8 Räumlichkeiten/Außenspielbereich ..................................................................... 11

8.1 Eingangsbereich und Garderobe .................................................................. 11

8.2 Büro .............................................................................................................. 11

8.3 Gruppenraum 1 ............................................................................................ 11

8.4 Kreativbereich (Gruppenraum 1) .................................................................. 13

8.5 Gruppenraum 2 ............................................................................................ 15

8.6 Badezimmer und WC ................................................................................... 16

8.7 Garten .......................................................................................................... 17

8.8 Spielplatz ...................................................................................................... 17

9 Wir sind ein Team: .............................................................................................. 18

10 Unsere Rolle und Haltung ................................................................................ 22

11 Unser Bild vom Kind ........................................................................................ 26

12 Partizipation des Kindes .................................................................................. 27

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13 Gelebte Interkulturalität und Umgang mit Religion: .......................................... 28

14 Auftrag und Ziel unserer Einrichtung ............................................................... 28

15 Tagesablauf ..................................................................................................... 29

16 Unsere pädagogischen Inhalte und Ziele (Bundesländerübergreifender

BildungsRahmenPlan) ............................................................................................... 30

16.1 Sinne ......................................................................................................... 30

16.2 Bewegung und Gesundheit ....................................................................... 31

16.3 Ethik und Gesellschaft ............................................................................... 32

16.4 Sprache und Kommunikation .................................................................... 34

16.5 Kreativität .................................................................................................. 36

16.6 Musikalität ................................................................................................. 37

16.7 Naturwissenschaftliche und technische Bildung ........................................ 38

17 Die Bedeutung des kindlichen Spiels: .............................................................. 40

17.1 Pflege und Sauberkeitserziehung ............................................................. 44

17.2 Ruhe und Entspannung ............................................................................. 45

17.3 Mahlzeiten ................................................................................................. 46

17.4 Rituale ....................................................................................................... 49

18 Beobachtung, Dokumentation und Planung..................................................... 51

19 Gestaltung des Überganges von der Familie in die Kinderkrippe - Transition . 53

19.1 Eingewöhnung in unserer Kinderkrippe ..................................................... 53

19.2 Alterserweiterte Gruppen .......................................................................... 54

19.3 Übergang von der Krippe in den Kindergarten .......................................... 55

20 Erziehungs- und Bildungspartnerschaft mit den Eltern .................................... 55

20.1 Evaluation in Bezug zur Elternpartnerschaft: ............................................ 58

21 Kooperation mit Ausbildungsstätten und weiteren Einrichtungen .................... 58

22 Transparenz und Öffentlichkeitsarbeit ............................................................. 59

23 Quellenangabe ................................................................................................ 59

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Vorwort

Für uns ist die pädagogische Konzeption unserer Kinderkrippe eine Möglichkeit unsere

Arbeit nach außen hin zu präsentieren.

Die Erarbeitung und Umsetzung unserer pädagogischen Konzeption ist im Team mit

allen Mitarbeitern und einigen Eltern entstanden und dient zur Qualitätssicherung und

stetigen Weiterentwicklung.

Dieses pädagogische Handbuch gibt Einblick in unseren Kinderkrippenalltag und

macht die Pädagogik dahinter transparent und nachvollziehbar.

Unsere Konzeption ist ein verbindlicher Teil unserer Arbeit und ein ständig

wachsender und sich weiterentwickelnder Prozess.

„Wir sind niemals am Ziel, sondern immer am Weg.“

(Vincent von Paul)

Geschichte Ursprünglich wurde unser Verein im September 2008 von der ausgebildeten

Kindergarten- und Kinderkrippenpädagogin und zweifachen Mutter Mareike

Hollerweger und der Historikerin Silvia Maria Erber gegründet. Als Freundinnen

verband sie neben vielen anderen Gemeinsamkeiten auch die Freude an der Arbeit

mit Kindern. Zu Beginn stand die Idee im Vordergrund, gemeinsam einen

Betreuungsort zu schaffen, der den Vorstellungen von einer kompetenten und liebevoll

gestalteten, persönlichen Atmosphäre für Kinder, Eltern und Betreuerinnen entspricht.

Geeignete, großzügige und helle Räumlichkeiten mit Garten waren Dank der uns in

jeglicher Hinsicht unterstützenden Vermieter Hilde und Hannes Ischia schnell am

Mitterweg gefunden. Zu unserem Team gesellten sich schließlich Maria Fuetsch und

Carola Schöpf, zwei Freundinnen, die bereit waren, uns gerade in der

arbeitsintensiven Anfangszeit in vielerlei Hinsicht zu unterstützen und uns auch heute

immer noch mit Kompetenz zur Seite stehen.

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Mit großer, unermüdlicher Unterstützung von Freunden und Familie gelang es uns,

innerhalb weniger Wochen aus den ehemaligen Verkaufsräumen eine kindgerechte,

gemütliche und einladende Kindergruppe zu gestalten.

Im September 2008 wurde unsere Spielgruppe im Rahmen einer Feier festlich

eröffnet.

Im Frühjahr 2010 überarbeiteten wir unser Konzept und entschlossen uns eine

Kinderkrippe zu werden. Da einige Voraussetzungen bereits gegeben waren, passten

wir unsere Räumlichkeiten und die Alterszielgruppe der Kinder an und adaptierten das

pädagogische Konzept, um den rechtlichen Anforderungen zu genügen. Im

September 2010 gestattete uns das Land Tirol und das Magistrat Innsbruck nach

eingehender Inspektion die Umwandlung unserer Betreuungseinrichtung in eine

Kinderkrippe.

Leitbild

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Wir sind eine private Kinderbetreuungseinrichtung für Kinder im Alter von eineinhalb

bis drei Jahren.

Wir bieten bedarfsgerechte Öffnungszeiten mit täglichem Mittagstisch und

professioneller Betreuung durch pädagogische Fachkräfte.

Wir verstehen uns als familienergänzende Bildungseinrichtung, die Familien in der

Betreuung, Erziehung und Bildung unterstützt.

Wir betreuen Kinder unabhängig von ihrem sozialen, kulturellen und religiösen

Hintergrund, in diesem Sinne ist uns eine Vielfalt der Familien willkommen.

Unser pädagogisches Handeln richtet sich nach dem ganzheitlichen Menschenbild

und geht von der Frage aus: Welche entwicklungsförderlichen Bedingungen brauchen

unsere Kinder, um ihre bereits vorhandenen Ressourcen zu aktivieren und

auszubauen?

„Das Leben kann nur gegenwärtig gelebt werden, wenn es rückwärts verstanden und vorwärts gedacht wird.“ (Dr. phil. Armin Krenz) Dr. phil. Armin Krenz entwickelte den situationsorientierten Ansatz, der auch in unserer

pädagogischen Arbeit eine große Rolle spielt.

Unsere Kinderkrippe ist ein Ort, an dem Kinder …

• eine behutsame und individuelle Eingewöhnung erleben

• eine vorbereitete Umgebung für freie Spielgestaltung vorfinden

• kindgerechte Räume für ihre Bedürfnisse vorfinden

• achtsam, respektvoll und wertschätzend behandelt werden

• alle Gefühle äußern dürfen

• mit allen Sinnen lernen können

• verschiedene Kompetenzen erlangen

• mitentscheiden und mitgestalten dürfen

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Wir sehen unsere pädagogische Arbeit als gelungen, wenn das Kind so selbstbewusst

ist, sein Leben aus seiner Sicht zu schaffen, auch wenn es um Hilfe fragt.

1 Gesetzliche Grundlagen

Wir Kinderkrippenpädagoginnen haben einen klar formulierten Auftrag zu

erfüllen, der durch das Tiroler Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsgesetz von

01.09.2010 §16 gesichert ist.

Die pädagogische Aufsicht des Landes stellt zusätzlich ein

Qualitätssicherungsmerkmal dar.

Eine weitere gesetzliche Grundlage unserer Arbeit bilden die Rechte der Kinder

(UN-Kinderechtskonvention). In diesen Rechten ist klar und verbindlich

festgehalten, dass Kinder umfassende und spezifisch grundlegende Rechte

haben.

Die Erstellung und laufende Überprüfung und Ergänzung unserer verbindlichen

Konzeption stellt unter anderem die Qualitätssicherung dar.

Unsere Konzeption wurde an Hand des Bundesländerübergreifenden

BildungsRahmenPlans für elementare Bildungseinrichtungen Österreichs

erarbeitet.

2 Zusammenarbeit mit dem Träger

Träger unserer privaten Kinderkrippe ist der Elternverein.

In der jährlichen Generalversammlung wird der Vorstand gewählt.

Die Anzahl der Vereinsmitglieder hängt von der Anzahl der zu betreuenden

Kinder ab.

Unsere Betreuungseinrichtung finanziert sich über Förderungen des Landes

Tirols und der Stadt Innsbruck und den jeweiligen Mitgliedsbeiträgen.

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3 Zusammenarbeit mit dem Dachverband

Der Dachverband selbstorganisierter Kinderbetreuungseinrichtung Tirols

versteht sich als Netzwerk für private und elternorganisierter

Kinderbetreuungseinrichtungen in Tirol.

Durch den jährlichen Beitrag wird die Mitgliedschaft gesichert. Unsere Kinder

sind über den Dachverband Unfall versichert. Es werden unter anderem

Informationsveranstaltungen, Seminare, Workshops, Vernetzungstreffen und

persönliche Beratung angeboten.

4 Aufnahmekriterien und Modalitäten in unserer Kinderkrippe:

• Aufnahme von Kindern im Alter von 18 Monaten bis zum vollendeten

3.Lebensjahr, bzw. bis Ende des laufenden Betreuungsjahres

• Einzahlung der 12 Monatsbeiträge jeweils bis zum 5. jeden Monats im Voraus

auf das Vereinskonto

• Erster Monatsbeitrag (Septemberbeitrag) gilt neben der Anmeldung und der

Unterschrift der Vereinsordnung als Platzsicherung

• Unterzeichnen der verbindlichen Anmeldung und des Vereinsvertrages

• Unfallversicherung über den Dachverband in der Höhe von € 6,20

• Teilnahme an den Informationsveranstaltungen vor Besuch der Kinderkrippe

(Erstgespräch, Anmeldungsgespräch, Besprechung der Rahmenbedingungen,

des pädagogischen Konzeptes und der individuellen Eingewöhnung)

• Anwesenheit einer Bezugsperson während der Eingewöhnungsphase

• Einhaltung der Bring- und Abholzeiten

• Austritt aus dem Verein nur mit schriftlicher Kündigung; zwei Monatsbeiträge

müssen weiterbezahlt werden

• Aktive Mitarbeit und Übernahme eines Amtes bzw. einer Funktion im Verein

• Eingehen einer Erziehungspartnerschaft zwischen Eltern und PädagogInnen

• Zustimmung für die Verwendung von Fotos der Kinder für die Homepage

• Familien ohne Hauptwohnsitz in der Stadt Innsbruck werden seitens der Stadt

Innsbruck nicht gefördert.

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5 Öffnungszeiten und Ferienregelung

Öffnungszeiten der Kinderkrippe:

Montag bis Freitag von 7:15 bis 14:15 Uhr

Mittagessen findet täglich um 12:15 statt

Weihnachtsferien sind wie jene der Schulen geregelt.

Im Sommer bleibt die Kinderkrippe für 5 Wochen (August und erste

Septemberwoche) geschlossen.

6 Anmeldung

Bei uns sind Anmeldungen das ganze Jahr möglich.

Jährlich gibt es nur eine begrenzte Anzahl an freien Plätzen.

Auf unserer Homepage besteht die Möglichkeit sich über ein vorläufiges

Anmeldformular einzutragen und einen Anmeldetermin zu vereinbaren.

Die Aufnahme unserer Kinder hängt von den Kriterien des Tiroler

Kinderbetreuungsgesetzes ab.

Das jeweilige Kinderkrippenjahr beginnt immer im September und endet mit Ende

Juli.

7 Betreuungskosten

Einmalige Einschreibgebühr: € 150,00

Monatliche Beiträge für die Betreuung Ihres Kindes:

5 Tage pro Woche: € 448,00 / Monat

4 Tage pro Woche: € 393,00 / Monat

3 Tage pro Woche: € 338,00 / Monat

Mittagessen ist im Betreuungsbeitrag nicht enthalten und liegt derzeit bei

€ 4,00 pro Essen (Änderungen vorbehalten)

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8 Räumlichkeiten/Außenspielbereich

Räume sind bildend und haben großen Einfluss auf die Qualität der

Bildungsprozesse.

Die Kinderkrippe Hollerwind verfügt über große, helle, kindgerecht gestaltete

Räume, die sich insgesamt auf 140 m2 erstrecken. Neben zwei großen, nach

Südwesten ausgerichteten Gruppenräumen gehören eine Küche, ein Büro, die

Kindergarderobe, Bad und WC dazu. Außerdem verfügt die Kinderkrippe über

einen großen Keller, der als Lagerraum genutzt wird, und einen eigenen,

eingezäunten Garten. Fast täglich wird der direkt angrenzende, eingezäunte

große Kinderspielplatz von den Kinderkrippenkindern genutzt.

8.1 Eingangsbereich und Garderobe

Im einladenden Eingangsbereich besitzt jedes Kind der Kinderkrippe seinen

eigenen Garderobenplatz. Dieser ist symbolisch gekennzeichnet. Jedes Kind hat

ein mit Namen versehenes Stoffsackerl und einen Korb für diverse persönliche

Utensilien. Oberhalb der Garderobenbänke sind Pinnwände angebracht, auf

denen aktuelle Hinweise und Informationen für die Eltern zu finden sind.

Auch wenn der Garderobenbereich eher klein ist, haben die Kinder ausreichend

Platz um sich Aus- und Anzuziehen.

Wie in den Gruppenräumen der Kinderkrippe wird auch die Garderobe durch

eigene Werke mitgestaltet.

8.2 Büro

Das Büro dient für das Team als Garderobe und als Begegnungs- und

Besprechungsraum. LeiterInnentätigkeiten, Anmeldungen und Elterngespräche

finden ebenfalls dort statt.

Ein Großteil der Materialien wird im Büro in großen Regalen gelagert,

Dokumentations-, Planungs- und Beobachtungsunterlagen werden ebenfalls dort

aufbewahrt.

8.3 Gruppenraum 1

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Der etwa 55 m2 große Raum verfügt an zwei Längen über eine durchgehende

Fensterfront, an der gepolsterte Bänke und Kissen angebracht wurden. Diese

laden ein, alleine oder mit anderen Kindern Bilderbücher anzuschauen, zu

kuscheln, oder sich einfach nur auszuruhen. Die großflächigen Fensterfronten

werden täglich von den Kindern zum Beobachten des Außengeschehens

genutzt.

Die verschiedenen Tische bieten nicht nur Platz für alle Kinder gleichzeitig, etwa

bei der täglichen Jause oder dem Mittagessen, sondern auch für verschiedenste

Spiele und Tätigkeiten.

In einer Ecke des Raumes befindet sich eine der mehreren abgegrenzten Spiel-

und Aktionsräume. Auf einem großen Teppich können die Kinder mit den

unterschiedlichen Holzfahrzeugen, Materialien wie Steine, Korkplatten und vielen

anderen Materialien ungestört spielen. Die Kinder machen sich die Formen und

Funktionen der vielfältigen Fahrzeuge, wie Kräne, Förderbänder, Traktoren,

Kipper, Lastwagen mit Ladefläche, Rollwägen und vieles mehr zu eigen. Durch

selbsttätiges Agieren werden Erfahrungen in Mathematik und Physik gemacht

(schiefe Ebene, transportieren, reparieren). Ein Holzhaus ausgestattet mit

einheimischen Holztieren, unterschiedlichen Naturmaterialien als zu

transportierende Dinge wie Kastanien, Zapfen ergänzen die reichhaltigen

Möglichkeiten.

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8.4 Kreativbereich (Gruppenraum 1)

Der Kreativbereich bietet den Kindern das Kennenlernen von unterschiedlichen

Materialien. Hier können die Kinder kleben, malen, zeichnen, Farbexperimente

machen, schneiden, reißen und mit Materialien verschiedener Beschaffenheit

wie Ton, Knete, Sand, Pappe, Wolle, Kork, Kleister, Maizena und vieles mehr,

experimentieren.

Das Experimentieren mit Farben und Materialien wird je nach Gegebenheit auch

auf den Waschraum, das Büro oder den Garten verlegt.

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Im Gruppenraum 1 befindet sich außerdem ein Bereich, der mit einem

Bücherregal und einer gemütlichen Sitzbank, Pölstern und Decken zum

Schmökern, Lesen und Verweilen einlädt. Die Betreuerinnen achten darauf, dass

die Kinder schon früh einen sorgsamen Umgang mit den Materialien und Büchern

erlernen.

Auf einem großen Regal werden Montessori-, Steckspiele und

Konstruktionsmaterialien angeboten.

Kirschkernbad, Bohnenbad, Reiswanne, Sandwanne, Wasserbad werden unter

anderem auch in diesem Gruppenraum angeboten.

Aktionstabletts erlauben Kinder den Rückzug aus dem Geschehen hin auf

konkrete Aufgaben (sortieren, umschütten, mit Pinzetten arbeiten, stecken).

Kinder lernen durch ihre Selbsttätigkeit sich auszuprobieren oder Vorgänge des

täglichen Lebens zu durchschauen.

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Abgegrenzt vom eigentlichen Raum befindet sich eine voll ausgestattete

Küchennische. Dort werden die Jause und das Mittagessen vorbereitet.

Die Jause wird mit den Kindern zubereitet.

Die diversen Müllbehälter stehen unterhalb des Küchenblockes und werden von

den Kindern mit den zugeteilten Abfallmaterialien befüllt. Es ist uns ein

besonderes Anliegen den Kindern einen ressourcenorientierten und sorgfältigen

Umgang mit unserer Umwelt vorzuleben und mit den Kindern zu erarbeiten.

8.5 Gruppenraum 2

Die Fensterfront mit der Fensterbank findet auf einer Länge des zweiten

Gruppenraumes eine Fortsetzung. Dort ist ein Aktionsbereich zu finden, der zum

Wohnen, Versorgen von Puppen oder Familienmitgliedern, zum Umziehen,

Kochen, Einkaufen, Beobachten und Faulenzen, Feste feiern und zu allem was

dem kindlichen Alltag entspricht, einlädt.

Eine Holzwand mit Fenster trennt diesen Bereich vom restlichen Raum.

Die andere Hälfte des zweiten Gruppenraumes wird als Bewegungsraum

genutzt.

Hier werden täglich Bewegungsbaustellen für die Kinder gestaltet. Eine

Langbank, ein Sprossendreieck mit Rutschbrett, verschiedene

Bewegungsfahrzeuge sind täglich im Einsatz.

Für Lauf-und freie Bewegungsspiele ist auch Platz.

Ein Turnwagen mit verschiedenen Materialien wie Reifen, Tücher, Bälle,

Sandsäckchen, Schwungtuch, Platzmatten befindet sich auch in diesem Raum.

Nach dem täglichen Mittagessen wird der Bewegungsraum je nach Bedarf zum

Schlafbereich umgestaltet.

Im Büro befinden sich die Matratzen und persönlichen Schlafutensilien der

Kinder.

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8.6 Badezimmer und WC

Hier befinden sich ein Waschbecken in Kinderhöhe, ein Kinder-WC und der

Wickeltisch. Abgetrennt vom Bereich der Kinder wurde das WC der

Betreuerinnen eingerichtet.

Hier werden alle Pflegehandlungen mit größter Sorgfalt und Wahrung der

Intimsphäre jedes einzelnen Kindes getätigt.

Jede Pflegehandlung am Kind ist Beziehungsarbeit zwischen Kind und

Betreuerin.

Die Bedürfnisse unserer Kinder sind unterschiedlich und abhängig vom Alter,

Geschlecht und Entwicklungstand, daher entwickeln sich die Räume immer

wieder in ihrer Funktionalität und Ausstattung den jeweiligen Bedürfnissen der

Kinder.

Unsere Kinder zu beobachten, zeigt uns was gerade im Fokus steht, und wir

können mit Materialien oder weiterführenden Ideen zur Raumgestaltung

entsprechend reagieren.

Wichtig ist uns, dass wir den Kindern in unseren Räumlichkeiten ein anregendes

Lernumfeld bieten und sie vielfältige Erfahrungen in allen Bildungsbereichen

machen können und sich die verschiedenen Kompetenzen wie Selbst-, Sach-,

und Sozialkompetenz gut entwickeln können.

Wir arbeiten laufend daran, dass unsere Räume den Bedürfnissen der Kinder

nach Bewegung, Ruhe, Rückzug und Entspannung, sozialen Aspekten,

selbstständigem Agieren, Forschen und Entdecken gerecht werden.

Auch Ästhetik und Sinnlichkeit ist uns sehr wichtig und wird durch

Gestaltungselemente wie Farben, Licht, Bilder, Tücher sichtbar.

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8.7 Garten

In unserem eingezäunten Garten haben die Kinder jederzeit während der

Kinderkrippenzeit die Möglichkeit zum Aufenthalt und Bewegen und Entdecken.

Auch dort besteht die Möglichkeit die Natur in ihrer Reichhaltigkeit zu erleben und

mit verschiedenen Materialien zu arbeiten.

(Wasser, Naturmaterialien wie Sand, Erde, Gras, Blätter, Wurzeln, Stöcke, …)

Das Leben im Jahreskreis wir durch das tägliche Spiel im Freien noch spürbarer.

8.8 Spielplatz

Der Garten verfügt über einen direkten Zugang zu einem öffentlichen

städtischen, großen Spielplatz, der jährlich gewartet und überprüft wird. Dort

haben die Kinder der Kinderkrippe einen großen Sandspielplatz, Klettergeräte

mit Rutsche, mehrere Schaukeln, eine große Wiese für Bewegungsspiele, sowie

Sträucher und Bäume, die zum Entdecken und Verstecken einladen.

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9 Wir sind ein Team:

Uns alle verbinden die Hingabe an der Arbeit mit Kindern und das Wissen um

unseren Auftrag.

Die Qualität unserer pädagogischen Arbeit und die Atmosphäre sind von allen

Teammitgliedern abhängig und daher ist uns ein respektvoller und

wertschätzender Umgang miteinander besonders wichtig.

Wir, das Team der Kinderkrippe Hollerwind, sind Persönlichkeiten mit

unterschiedlichen Lebenssituationen und Familiengeschichten, individuellen

Interessen und Vorlieben, einige mit viel Berufserfahrung, andere am Beginn

ihres Schaffens, aber wir haben ein gemeinsames Ziel:

Gemeinsam wollen wir eine Atmosphäre des Vertrauens und Miteinanders

schaffen, in der sich unsere Kinder zu eigenständigen, selbstbestimmten,

einzigartigen Menschen entwickeln können.

Die Qualität unseres Teams ist Ausgangspunkt für qualitative Zusammenarbeit

mit den Familien und deshalb sind Offenheit und transparente

Entscheidungsprozesse in unserer Teamkultur im Vordergrund.

Formen der Zusammenarbeit zur Wahrung und stetigen Optimierung der Qualität

in unserer Einrichtung:

• Regelmäßige Teambesprechungen

• Mitarbeitergespräche

• Fortbildungen

• Lesen von Fachliteratur

• Supervision

• Konzeptionstage

• Gemeinsam Freude und Zusammengehörigkeit erleben durch

gemeinsame Aktivitäten und Feste

Jeden Morgen treffen wir uns zu einer kurzen Besprechung, um tagesaktuell auf

Anforderungen zu reagieren und in Austausch zu treten.

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Wöchentlich treffen wir uns im Team um pädagogische und inhaltliche Themen

oder auch organisatorische Punkte wie Terminabsprachen, Klärung von

Kompetenzen, Inhalte der Öffentlichkeitsarbeit, Planung von Festen, Schreiben

von Informationsbriefen und Wochenrückblicken, Projekte, Reflexion der Arbeit

und die daraus entstehende Planung und vieles mehr zu besprechen.

Die Jahresplanung wird zu Kinderkrippenende für das neue Betreuungsjahr

erarbeitet. Erkenntnisse aus der Reflexions- und Dokumentationsarbeit des

vergangenen Jahres fließen zur Optimierung für die Planung des neuen

Betreuungsjahres ein.

Ein jährlicher Fragebogen für die Eltern gibt uns Aufschluss über ihre

Zufriedenheit.

Tage- und Fotobücher als Abschlussgeschenk für jedes Kind werden ebenfalls

gemeinsam im Team gestaltet.

Um motiviert, neugierig und engagiert im Team zu bleiben, arbeiten wir an

unseren Stärken und nutzen vorhandene Ressourcen um uns weiter zu

entwickeln.

Uns ist bewusst, dass wir durch unser Handeln und Tun das unmittelbare Vorbild

der Kinder sind, ahmen sie doch all das, was ihnen von uns vorgelebt wird mit

großer Begeisterung nach. So ist es daher auch unser Auftrag, eigene Haltungen

und Werte sowohl dem Kind und seiner Familie gegenüber als auch allen

Teammitgliedern gegenüber zu reflektieren.

Besonders wichtig sind uns der professionelle Umgang mit Konflikten und

Schwierigkeiten und auch das Wissen um Fehler, die gemacht werden.

Wir sind ein Team von drei Pädagoginnen:

Mareike Hollerweger

• Leiterin der Kinderkrippe Hollerwind

• ausgebildete Kindergarten-und Kinderkrippenpädagogin

• gründete 2008 die Kinderkrippe

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Veronika Gruber • ausgebildete Kinderkrippenpädagogin • arbeitet seit 2011 in der Kinderkrippe

zur Zeit in Karenz

Melanie Schuchter • ausgebildete Kindergarten-und

Krippenpädagogin • arbeitet seit April 2018 in der Kinderkrippe

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Sevda Kublay

• ausgebildete Kinderkrippenassistentin

• zur Zeit in Ausbildung zur Kinderkrippenpädagogin

• arbeitet seit September 2016 in der Kinderkrippe

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10 Unsere Rolle und Haltung

Wir sehen uns als Beobachter, Unterstützer, Begleiter und vor allem als

emotionale Bezugsperson.

Unsere Haltung ist in erster Linie geprägt von unserem Bild vom Kind und den

pädagogischen und wissenschaftlichen Erkenntnissen, wie Kinder sich Wissen

aneignen. Wir vertrauen darauf, dass Kinder von sich aus neugierig sind und auf

ein aktives erforschendes Lernen und Leben Lust haben.

Voraussetzung für Bildung und Lernen ist eine sichere Bindung.

Unter Bindung versteht man ein intensives, langanhaltendes emotionales Band

zu einer ganz bestimmten Person, die nicht austauschbar ist.

Fühlt sich ein Kind bei uns geborgen und sicher an uns Pädagoginnen gebunden,

so macht es sich auf den Weg die Umwelt und andere Menschen zu erkunden,

ist neugierig und selbstbewusst.

Wir stehen unseren Kindern als vertrauensvolle und verlässliche Bezugsperson

zur Seite in dem:

• wir Vertrauen durch respektvolle, wertschätzende, liebevolle und

konstante Zuwendung aufbauen

• wir den Blick öffnen für die Individualität und den jeweiligen

Entwicklungsstand

• wir ausreichend und angemessen auf die körperlichen und seelischen

Bedürfnisse reagieren

• wir Empathie der Gruppe und des einzelnen Kindes entgegenbringen

• wir Kinder bei der Erlangung von Autonomie unterstützen

• wir das kindliche Explorationsverhalten durch strukturelle

Rahmenbedingungen unterstützen

Unsere Kinder haben bei uns die Möglichkeit, ihre potenziellen Fähigkeiten zu

erkennen und zu erleben.

Das passiert nur im aktiven Handeln und Tun, im Spielen und im unermüdlichen

Ausprobieren ihres Kinderkrippenalltages. Wir schaffen dafür die

entsprechenden Rahmenbedingungen, die ein Zulassen von unterschiedlichen

Arten zu leben, zu lernen oder zu sein, ermöglichen.

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Durch vielfältige Angebote, Impulse und Methoden schaffen wir ein anregendes

Umfeld.

Um die jeweiligen Bedürfnisse zu erkennen, ist es für uns Betreuer besonders

wichtig, die Kinder aufmerksam zu beobachten um zu erkennen, was gerade im

Fokus steht, was gebraucht wird.

Um dem gerecht zu werden, entwickelt sich unsere Planung und Gestaltung des

Alltages nach der Beobachtung und Dokumentation und ist niemals ein starres

Konzept.

Unser Verständnis von Betreuung - Erziehung - Bildung

Betreuung:

Betreuung bedeutet für uns, dass das Kind bei uns emotionale Sicherheit und

Geborgenheit erfährt.

Das heißt, seine seelischen und körperlichen Bedürfnisse erkennen und

angemessen darauf reagieren.

Auf der einen Seite dem Bedürfnis nach körperlicher Nähe und Zuwendung

nachzukommen und auf der anderen Seite dem Bedürfnis nach Essen und

Trinken oder körperlichen Pflege.

Dem Kind in schwierigen Situationen hilfreich zur Seite zu stehen, ist besonders

wichtig, um negative Emotionen auszuhalten, Ängste zu überwinden und zu

lernen mit Frustration umzugehen.

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Wenn wir dem Kind positiv und unterstützend zur Seite stehen, wird es ermuntert

weiterhin eigenständig und selbstbewusst die Welt zu erkunden.

Erziehung:

Wir bieten eine Erziehungspartnerschaft im engen Kontakt mit den Eltern an,

denn Eltern sind die Experten ihrer Kinder.

Durch unser Bemühen mit dem Kind eine liebevolle und warme Kommunikation

zu führen, entsteht die Grundlage der Interaktion des Kindes zu uns und Freude

am Zusammensein.

Erziehung greift in unserem Verständnis, wenn es um soziales und

gesellschaftliches Erleben und Verhalten geht.

Um unseren Kindern Orientierung, Halt und Sicherheit zu geben, gibt es klare

Regeln, Grenzen und Struktur.

Für uns ist es von großer Bedeutung unser Augenmerk einerseits auf die

gesamte Gruppe auszurichten und sich andererseits auf das einzelne Kind.

Bildung:

Bildung und Lernen beginnt mit der Geburt und ist ein lebenslanger Prozess.

Bildung geschieht über Selbstfindungsprozesse.

Sag es mir, und ich werde vergessen.

Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten.

Lass es mich tun, und ich werde es können.

(Konfuzius)

Durch die Berücksichtigung aller Bildungsbereiche im pädagogischen Alltag wird

die ganzheitliche Entwicklung unterstützt.

Bildung bedeutet hauptsächlich den Erwerb von Selbstkompetenz,

Sozialkompetenz und Sachkompetenz.

Kinder lernen ganzheitlich mit allen Sinnen,

durch Bewegung

durch Vorbild, von Anderen, mit Anderen,

in kindgerechter und vertrauensvoller Umgebung.

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Die Hauptlernform des Kindes ist das Spiel, deshalb kommt dem Freispiel in

unserer Krippe eine besondere Bedeutung zu.

Im Spiel werden Fertigkeiten und Fähigkeiten trainiert. Bei uns haben die Kinder

die Möglichkeit jene Materialien oder Spiele auszuwählen, die seinem

Entwicklungsstand entsprechen.

Durch Rituale und den immer gleichbleibenden Tagesablauf fassen unsere

Kinder Vertrauen und sind frei für Bildung.

Wir sind überzeugt, dass unsere Kinder mit dem angemessenen Spiel- und

Freiraum einer guten vorbereiteten Umgebung und mit Spielpartnern all jene

Fähigkeiten verinnerlichen werden, die nötig sind, um selbstbewusst, stark und

mutig zu werden.

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11 Unser Bild vom Kind

„Ich glaube daran, dass das größte Geschenk, das ich von jemandem empfangen kann, ist, gesehen, gehört, verstanden und berührt zu werden! Das größte Geschenk, das ich geben kann, ist, den anderen zu sehen, zu hören, zu verstehen und zu berühren. Wenn das geschieht, geschieht Kontakt.“

(Virginia Satir) Unser Bild vom Kind basiert auf der Annahme, dass Kinder von Anfang an große

Potentiale mitbringen. Wir als Team der Kinderkrippe Hollerwind sind überzeugt,

dass Kinder neugierige und unermüdliche Forscher sind, gerne lernen und

arbeiten, wenn man ihnen die Möglichkeit gibt.

Wir sehen das Kind in seiner Individualität, das die Welt von Anfang an mit allen

Sinnen wahrnimmt und sich durch seine Herkunft und Familie, Interessen,

Begabungen und Bedürfnisse zu einem einzigartigen Menschen entwickelt.

Wir erleben unsere Kinder als kontaktfreudig, mitteilungsbedürftig und

kompromissbereit.

Jedes unserer Kinder hat auf der Suche nach seiner eigenen Identität das Recht

seine Stärken und Schwächen zu erfahren.

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12 Partizipation des Kindes

Partizipation heißt, Entscheidungen, die das eigene Leben und das

gemeinschaftliche Leben betreffen, zu teilen und Lösungen für Probleme zu

finden. Bei uns entscheiden und gestalten die Kinder mit und üben im

Kinderkrippenalltag Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen.

Partizipation im sozialen Umfeld beinhaltet ebenfalls die Auseinandersetzung mit

den Interessen der Anderen.

Durch unsere partizipative pädagogische Arbeitshaltung erleben Kinder

demokratisches Zusammenleben und erwerben demokratische Kompetenzen.

Unsere Haltung und unser Verhalten als Vorbild, Menschen mit Respekt,

Toleranz, Wertschätzung und Solidarität zu begegnen, prägen unsere Kinder von

Anfang an an Partizipationsprozessen teilzunehmen.

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13 Gelebte Interkulturalität und Umgang mit Religion:

Da wir Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund in unserer Kinderkrippe

betreuen, stellt für uns alle das Kennenlernen des jeweiligen Herkunftslandes

und dessen Kultur eine große Bereicherung dar. In Absprache mit den Eltern

versuchen wir, die Grundsätze einer kultursensiblen Pädagogik auch in unserer

Kinderkrippe umzusetzen. Wir leben den Kindern vor, dem Neuen offen und mit

Neugierde zu begegnen und bereiten das Kennenlernen von anderen Kulturen

spielerisch und greifbar für unsere Kinder auf. (z.B. Kennenlernen von

Gebräuchen, anderen Essenskulturen, Morgengruß in der jeweiligen

Muttersprache) Die Bestärkung jener Kinder mit Migrationshintergrund beim

Erwerb der deutschen Sprache wird in der Kinderkrippe Hollerwind ebenso

forciert, wie die Wertschätzung ihrer Erstsprache als Muttersprache. Bereits seit

mehreren Jahren können wir auf Erfahrungen mit interkultureller Pädagogik in

der Praxis mit kleinen Kindern zurückgreifen.

Eine wertschätzende und tolerante Haltung gegenüber dem Christentum und den

damit verbundenen Traditionen ist uns besonders wichtig, da Feste und

Gebräuche wie das Weihnachts- und Osterfest fester Bestandteil unseres

Arbeitens im Jahreskreis sind.

14 Auftrag und Ziel unserer Einrichtung

Der Auftrag unserer Kinderkrippe seitens der Landesregierung Tirol ist die

Förderung und Unterstützung der „körperlichen, geistigen, seelischen und

sozialen Entwicklung“ der in unserer Kinderkrippe betreuten Kinder (§3 des

Tiroler Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsgesetzes, überarbeitet 2010). Laut

dieses Gesetzes wird in der Kinderkrippe Hollerwind sichergestellt, dass

„optimale Bildungsmöglichkeiten für alle Kinder geboten werden – unabhängig

von ihrer sozioökonomischen Herkunft“.

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15 Tagesablauf

Im Team stimmen wir laufend die Planung des Kinderkrippentages ab. Durch

gezieltes und wertfreies Beobachten und Dokumentieren ist es uns möglich

flexibel und bedürfnisorientiert zu planen.

Wir wollen bei unserer Planung den Fokus auf die Individualität jedes einzelnen

Kindes und auf die Erlangung von Autonomie richten.

Durch eine vertrauensvolle Umgebung und vielfältige Angebote findet bei uns

anregendes Lernen und eine ganzheitliche Entwicklung statt. Kontinuität, Rituale

(Morgenkreis, Aufräumen, Jause), Regeln und Grenzen im Tagesablauf geben

den Kindern Sicherheit

Wir stehen den Kindern im Tagesgeschehen liebevoll und kompetent zur Seite.

• 7:15 Uhr bis 9:00 Uhr: Ankommen der Kinder in unserer Kinderkrippe

(persönliche Begrüßung, Umkleiden, Abschiedsritual mit den Eltern)

• 7:15 Uhr bis 9:30 Uhr: Freies Spiel in der vorbereiteten Umgebung -

Pädagoginnen setzen anregende Impulse. Auch das Angebot des

Morgenkreises findet in der Freispielzeit statt. Kinder haben während des

freien Spiels auch die Möglichkeit zum Spiel im Garten.

• 9:30 Uhr bis 10:30 Uhr: Kinder decken ihre Jausensets und ihr Geschirr auf.

Mit dem Hände waschen beginnen das Jausenritual und die gemeinsame

Jause. Die Jause wird mit den Kindern in der Freispielphase zubereitet.

Nach Möglichkeit und Entwicklungsstand der Kinder finden das Abräumen

des Geschirrs und das Saubermachen gemeinsam statt.

• 10:30 Uhr bis 11:30 Uhr: Freies Spiel, Bewegungsangebote im Raum,

Garten oder Spielplatz

• Pflegehandlungen oder der Gang auf die Toilette finden während der

ganzen Kinderkrippenzeit statt.

• 11:30 Uhr bis12:15 Uhr: Kinder die nicht am Mittagstisch teilnehmen,

werden abgeholt.

• 12:15 Uhr bis 12:45 Uhr: gemeinsames Mittagessen

• 12:45 Uhr bis 13:45 Uhr: Mittagsruhe

• 13:45 Uhr bis 14:15 Uhr: Abholzeit- Freies Spiel in unseren Räumlichkeiten

/ Garten

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16 Unsere pädagogischen Inhalte und Ziele (Bundesländerübergreifender BildungsRahmenPlan)

16.1 Sinne

Die Sinne sind Rezeptoren, die Reize aufnehmen und diese ins Gehirn

transportieren.

Jedes Kind lernt hauptsächlich über Sinneswahrnehmung und Bewegung seine

Umwelt kennen.

Durch das Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und sich Bewegen erhält das

Kind Wissen über sich und seine Umwelt.

Die kognitive und sprachliche Entwicklung ist gekoppelt an die sensomotorischen

Erfahrungen.

Der Tastsinn, der Gleichgewichtssinn und die Tiefenwahrnehmung sind die Basis

für Bewegung. Wenn diese gut erprobt werden, sind Kinder in der Lage mit

Augen, Nase, Mund, Haut und Ohren wahrzunehmen.

All diese Sinne sind Voraussetzung für eine gesunde Gesamtentwicklung jedes

Menschen.

In der Praxis bieten wir unseren Kindern ein Lernen mit allen Sinnen an:

• Sehen- visuelle Wahrnehmung: nach Farben, Formen sortieren, durch

Rahmen die Natur beobachten, Bausteine,

• Fühlen, Tasten- taktile Wahrnehmung: rau, glatt, weich, hart, warm, kalt, …

Sand, Knete, Watte, Kastanienbad, Wasser, …

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• Laut, leise- akustische Wahrnehmung: Natur erhören, Regen, Donner, Wind,

Instrumente, Musik, Geräusche erzeugen.

• Gerüche erkennen, unterscheiden: Geruchsdosen, Kuchen backen

• Geschmacksrichtungen ermitteln: Jause, Adventzeit, Orangen, Äpfel, Zimt

16.2 Bewegung und Gesundheit

Das Bedürfnis, sich zu bewegen, seinen eigenen Körper zu erproben, ihn

einzuschätzen und seine Signale zu beachten, ist ein Grundbedürfnis von

Kindern und die Grundlage von Bildungsprozessen. Kindern bereitet Bewegung

große Freude. Das Vertrauen, welches ein Kind in seine eigenen Fähigkeiten

setzt, ist wesentlich geprägt von seiner eigenen Körperlichkeit. Dem natürlichen

Bewegungsdrang unserer Kinder wird in unserer Einrichtung durch eine

anregend gestaltete Umgebung mit vielfältigen Angeboten, entsprochen. Wir

bieten unseren Kindern täglich Raum und Möglichkeiten zur Bewegung: neben

verschiedenen Fortbewegungsfahrzeugen, Turneinheiten, Bewegungsspielen,

Bewegungsbaustellen, spontanen Möglichkeiten zur Bewegung in

Alltagssituationen in unseren Räumen, haben die Kinder auch die Möglichkeit zur

Bewegung in der freien Natur. Täglich erleben wir die Kinder mit viel Freude und

Energie beim Laufen, Hüpfen, Klettern, Ziehen, Rutschen, Krabbeln, Kriechen,

Rollen, …

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16.3 Ethik und Gesellschaft

Der Wert und die Würde jedes Menschen und die damit verbundenen

Handlungen sind prägend für seinen Status in der Gesellschaft.

Das Kleinkind nimmt daher bewusst die Wertehaltung, die es bei uns

Erwachsenen erlebt, in sich auf und passt sich in seinem Wertverhalten den

Wünschen und Forderungen seiner Bezugsperson an.

Wir sind daher bemüht, dass wir unseren Kindern Werte vorleben, die ihnen

Orientierung für ihr Denken und Handeln geben.

Werte, die uns wichtig sind:

• Respekt,

• Toleranz und Wertschätzung dem eigenen Ich und den Mitmenschen

gegenüber

• Hilfsbereitschaft

• Mut

• Urteils- und Kritikfähigkeit

• Teambereitschaft

• Achtung vor der Natur und Umwelt

• Selbstbehauptung

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Wir wollen bei unseren Kindern durch unser Verhalten Verständnis für die

Grundrechte des Menschen wecken:

• Recht auf Einmaligkeit

• Recht auf Freiheit und freie Meinungsäußerung

• Recht auf Schutz und Hilfe durch die Gesellschaft

• moralisches Wertebewusstsein

• sich an Vereinbarungen halten

• andere Menschen unabhängig ihres Aussehens, ihrer Herkunft, Religion,

Bildungsstandes zu achten

• teilen

• Frieden leben (verzeihen, Streit schlichten, Lösungen suchen)

• Ehrlichkeit

Werden Kinder mit dem Wertesystem, das es in der Familie erleben, positiv

wahrgenommen und bestärkt, so lernen Kinder auch Werte und Normen anderer

anzunehmen oder auch kritisch zu hinterfragen.

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16.4 Sprache und Kommunikation

Alle Kinder sind von Geburt an in sprachlicher Interaktion, nicht nur durch die

verbale Sprache, sondern auch durch den nonverbalen Sprachgebrauch, der

gerade in den ersten Jahren eine besondere Rolle spielt.

Der Aufbau einer positiven, vertrauensvollen Beziehung zwischen den Kindern

untereinander und den Pädagoginnen bildet die Grundlage für eine

sprachfördernde Atmosphäre.

Durch Körperhaltung, Mimik, Gestik wird in Interaktion nonverbal Sprache zum

Ausdruck gebracht.

Um bei unseren Kindern die Freude an der Sprache zu wecken, bieten wir neben

den alltäglichen Gelegenheiten mit den Kindern ins Gespräch zu kommen, täglich

vielfältige Anregungen und Impulse an. Ein anregendes Umfeld mit

altersentsprechendem Material, Büchern, Geschichten, Reimen, Liedern,

Rollenspielen, … zählen zu den wichtigsten Elementen einer täglichen

sprachlichen Förderung. Wir wollen den Kindern auch das offene Zuhören

vorleben.

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Sprache spielt eine tragende Rolle im sozialen Zusammenleben. Freude,

Vertrautheit, Missachtung, Eifersucht, Anerkennung, … wird zum Ausdruck

gebracht.

In unserer Einrichtung möchten wir auch ganz besonders die Kinder unterstützen

deren Muttersprache nicht Deutsch ist.

Zweisprachig aufzuwachsen stellt für jeden Menschen eine große Bereicherung

dar, doch ist es wichtig, dass vor dem Erwerb der Zweitsprache die

Muttersprache gefestigt wird.

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16.5 Kreativität

Die Versuche, die Welt kennen und verstehen zu lernen, indem unsere Kinder

suchen, forschen, und für sich Neues schaffen, sind im höchsten Maße kreativ.

Damit sich die Phantasie voll entfalten kann, bieten wir unseren Kindern eine

Umgebung, in der sie sich wohlfühlen und sich frei ohne Leistungsdruck

betätigen können. Dazu benötigen sie vielfältiges Material und die Möglichkeit,

damit zu experimentieren.

Das ermöglichen wir unseren Kindern durch Bereitstellen von verschiedenen

Mitteln und Materialien. Sie reißen, schneiden, zeichnen, malen, kneten,

experimentieren mit verschiedenen Materialien wie Papier, Ton, Wasser,

Kleister, Wolle, Knetmasse, Stifte, Farben, Scheren. Den meisten Kindern ist es

ein natürliches Bedürfnis, ihren Gefühlen und Gedanken im kreativen Spiel

Ausdruck zu geben. Sie setzen sich mit ihrer Umwelt auseinander, verarbeiten

ihre Erlebnisse und verleihen ihren Eindrücken neuen, kreativen Ausdruck. Dabei

steht nicht das Ergebnis, sondern vielmehr das Tun im Vordergrund. Einer

Bewertung von uns Erwachsenen bedarf es dabei nicht.

Kreativität bedeutet:

• Erlernen von Frustrationstoleranz

• Entwicklung von Selbstwertgefühl

• Bildung von Ich-Kompetenz und Autonomie

• Freude am Tun

• Erfolgserlebnisse

• Kreative Kinder sind lebendige Kinder.

• Sprache, Bewegung und Kreativität sind unweigerlich miteinander

verbunden.

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16.6 Musikalität

Musikalische Erlebnisse bereiten Freude und unterstützen die

Persönlichkeitsbildung des Kindes und stärken sein Selbstbewusstsein. Wir

bieten unseren Kindern vielfältige musikalisch anregende Impulse, die unseren

Kindern viel Freiraum für Klangexperimente geben und somit die Kompetenzen

der Kinder stärkt.

Das Musizieren entwickelt in unseren Kindern nicht nur Feinheiten des Gehörs,

sondern berührt Geist und Seele. Wir fördern die auditive Wahrnehmung und

sensibilisieren das Gehör. Beim Singen, Sprechen, Summen, Brummen erlebt es

seine musikalischen Ausdrucksformen. Alltagsgegenstände, der eigene Körper,

sowie unsere eigene Stimme und Körperinstrumente, Orff- oder selbstgebastelte

Instrumente regen die Kinder zum Musizieren an. Das gemeinsame Singen und

Musizieren in Alltagssituationen wie Morgenkreis, Tröstelieder, musikalisches

Improvisieren in Spielsituationen, Singen von Liedern, Hör- und

Klanggeschichten, Tänze und Singkreisspielen, Rhythmik Angeboten und vieles

mehr tragen einen wesentlichen Beitrag zum Erleben von musikalischer

Förderung bei und geben den Kindern erweiterte Möglichkeiten, Gefühle

auszudrücken.

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16.7 Naturwissenschaftliche und technische Bildung

Das Kind erschließt sich seine Umwelt und baut darauf auch seine ersten

naturwissenschaftlichen Erfahrungen und die weiterführenden Fragen auf. Für

lebenslanges Lernen brauchen wir Menschen naturwissenschaftlich - technische

und mathematische Kompetenzen. Kinder machen von Geburt an

naturwissenschaftliche, mathematische und technische Erfahrungen, deren

Ursache und Wirkung sie erforschen und verstehen wollen.

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Kinder haben ein angeborenes Bedürfnis nach der Natur, nach selbstbestimmten

Draußen sein in einer unstrukturierten Umwelt.

Wenn man Kinder in der Natur beobachtet, hat man das Gefühl, dass Kinder

Tieren, Bäumen, Pflanzen eine Seele geben und es zwischen ihnen eine intuitive

Verbindung gibt. Die Natur öffnet die Türe zu Freiräumen, Entdeckungsräumen

und Selbsterfahrungsräumen.

Die Natur regt zum genauen Beobachten an und schult den Blick für das

Wesentliche. Spielen in der Natur bietet eine unglaubliche Vielfalt: den Wechsel

von Licht und Schatten, Wärme, Kälte, Gerüche, Geräusche, Rascheln des

Laubes, Wahrnehmen des Regens, ...

Wenn im Herbst die Blätter fallen, gibt es eine Menge an Farb-, Form- und

Mengenlehre, die die Kinder spielerisch erarbeiten.

Der Schnee im Winter wird für das Bauen eines Schneehügels zum

Herunterrutschen, für Schneespuren und Schneeexperimente genutzt.

Begegnen wir im Frühjahr einem Regenwurm wird dieser bestaunt und in

Sicherheit gebracht.

So lernen wir unseren Kindern einen achtsamen und wertschätzenden Umgang

mit der Natur.

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Wir Pädagoginnen achten darauf, dass wir unseren Kindern die tägliche Zeit in

der Natur nicht mit geplanten Aktivitäten und Zielen zupflastern, sondern geben

ihnen die Möglichkeit selbst auf Entdeckung zu gehen.

Für physikalische und technische Erfahrungen wie Luftwiderstand, Gewicht,

Fallgeschwindigkeit bieten wir unseren Kindern neben dem Aufenthalt in der

Natur Materialien verschiedenster Art an:

Papier, Magnete, Wasser, Sand, Waagen, Messbecher, Kugelbahn, Rutsche,

Förderband, ...

Für die kognitive Entwicklung des Kindes ist mathematisches Denken ein

wichtiger Bestandteil. Erfahrungen mit Zeit, Formen, Raum, Mengen, Größen

ermöglichen den Kindern Zugang zu mathematischen Gesetzmäßigkeiten.

Der Alltag in der Kinderkrippe bietet unzählige Möglichkeiten zur

Auseinandersetzung mit Mathematik. (sortieren, zählen, vergleichen, aufreihen,

zuordnen, schütten, legen, ...)

17 Die Bedeutung des kindlichen Spiels:

Das Spiel ist die Lernform des Kindes, es setzt sich im Spiel mit seiner Umwelt

auseinander, beobachtet, wiederholt, experimentiert, ahmt nach, versucht zu

verstehen und sich selbsttätig Wissen an zu eignen.

Spielen ist ein elementares Bedürfnis von Kindern und findet den ganzen Tag über

und nicht zu festgesetzten Zeiten, statt. Sie probieren sich aus und freuen sich an

ihrem Tun und ihren Erfolgen. Während des Spieles lernt das Kind sich selbst kennen

und entwickelt auch ein Rollenverständnis in der Gesellschaft.

Das freie Spiel hat in der Kinderkrippe eine besondere Bedeutung. Dabei hat das Kind

die Möglichkeit seine Aktivität entsprechend seinem individuellen Entwicklungsstand

zu bestimmen.

Wir Pädagoginnen bieten dafür den Kindern die bestmöglichen Rahmenbedingungen

in Form des vorbereiteten Raumes.

Wir sehen es nicht als Notwendigkeit, Kindern perfektes Spielzeug zu bieten, sondern

eine Vielfalt an alltäglichen Dingen und Materialien, denen die Kinder dann durch ihr

Tun Bedeutung geben.

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In der Kinderkrippe Hollerwind gibt es viele Spielmöglichkeiten:

z.B.:

• vorgefertigtes Spielzeug:

Bälle, Autos, Puppenutensilien, Bauteile, Duplo, Nopper, Steckzylinder,

Regenbogen, Memory, Puzzles, Bauernhof, Nachziehtiere, Bilderbücher, …

• Dinge des täglichen Gebrauches:

Bürsten, Kehrbesen, Wannen, Klammern, Gefäße, Körbe, Trichter,

Messbecher, Löffel, ...

• Werkstoffe zum Gestalten:

Papiere, Eierkartons, WC -Rollen, Stoffe, Holz, Leim, Farben, Pinsel,

Schwämme, Ton, Knete, ...

• Sinnes-und Naturmaterialien:

Bohnen, Wasser, Reis, Sand, Kastanien, Blumen, Erde, Schneckenhäuser,

Steine, Muscheln, Wurzeln, Blätter, Musikinstrumente, Massagebälle, Lupen,

Fühlsackerl, ...

• Rollenspiel Material;

Tücher, Kopfbedeckungen, Kleider, Schminke, Bürsten, Kissen, Decken,

Putzutensilien, Verbandszeug, …

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• Bewegungsmaterial:

Leiter, Stühle, Rutsche, Sprossen Dreieck, Matten, Fahrzeuge, Schwungtuch,

Tische, Bälle, Stufen, …

Die Bedeutung des Spieles wirkt sich auf die emotionale, soziale, kognitive,

sensorische und motorische Entwicklung maßgebend aus.

Durch das Erleben der eigenen Fähigkeiten und der Erfolgserlebnisse, aber auch

durch den Umgang mit Enttäuschung, Frustration und durch die Fähigkeit zur

Toleranz, Kooperation, Empathie und Verantwortung entwickelt das Kind

Selbstsicherheit und Vertrauen, man spricht von Selbstkompetenz.

Soziale Kompetenz entwickelt das Kind im Spiel mit anderen Kindern. Kinder kommen

neben dem gemeinsamen Spiel auch mit Konflikten in Berührung.

Dabei entstehen wertvolle Lernprozesse.

Wir Pädagoginnen stehen den Kindern hilfreich zur Seite, muten ihnen aber durchaus

zu, Konflikte selbst zu lösen.

Uns ist es wichtig durch verschiedene Aktivitäten wie gemeinsame Jause,

Morgenkreis, Gestaltung von Festen das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken.

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Auf die kognitive Entwicklung unserer Kinder schauen wir in der vorbereiteten

Umgebung besonders gut.

Die Kinder erfahren im Spiel ungeteilte Konzentration. Durch weiterführende Ideen und

Wiederholungen wird die Merkfähigkeit geschult.

Jede Form des Spielens basiert auf der sensorischer Ebene. Neben den Basissinnen

Gleichgewicht, Tiefensensibilität und Hautsinn, werden alle anderen Sinnesbereiche

wie Hören, Schmecken und Riechen angesprochen.

Die motorische Ebene im Spiel geht mit Bewegung einher, ist ein Grundbedürfnis und

für die gesunde Entwicklung des Kindes notwendig.

Die Muskulatur wird gestärkt, Grob- und Feinmotorik wird geschult, Ausdauer,

Konzentration werden geübt.

Lernmethodische Kompetenz wird ebenfalls im spielerischen Tun des Kindes

entwickelt, es lernt Zusammenhänge erkennen und erweitert so über das Spiel Wissen

aus Natur, Umwelt, Physik und Technik.

17.1 Pflege und Sauberkeitserziehung

Es ist für uns von besonderer Wichtigkeit, dass unsere Kinder in der Kinderkrippe

gute Basiserfahrungen machen. Wir als Pädagoginnen arbeiten an unserer

gesundheitsbezogenen Vorbildwirkung, und wollen den Kindern Wissen über

Körperhygiene vermitteln. Pflege ist nicht nur eine hygienische Notwendigkeit,

sondern Beziehungspflege.

Dass sich Kinder von uns bei Pflegehandlungen berühren lassen, ist ein enormer

Vertrauensbeweis. Bei Pflegesituationen, wie etwa Hände waschen, Nase

putzen, Wickeln wird der Körper des Kindes an sensiblen Stellen berührt. Ein auf

die Intimsphäre abgestimmter Umgang ist dabei von großer Wichtigkeit, denn

Pflegezeit ist „Nähezeit“. Die Zeit des Wickelns etwa nutzen wir Pädagoginnen

zum Gespräch und liebevollen Kontakt mit dem Kind. Durch genaues

Beobachten erfahren wir von Interessen, Abneigungen und Vorlieben jedes

Kindes bei der Körperpflege.

Diese Zeiten der Pflege sind von besonderer Qualität, sie vermitteln dem Kind

das Gefühl einzigartig und wertvoll zu sein.

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Das Sauberwerden des Kindes ist ein Entwicklungsprozess und wird erst möglich

wenn die Gehirnstruktur so ausgebildet ist, dass der Drang den Darm oder die

Blase entleeren zu wollen, bewusst verspürt wird. Dazu muss es dem Kind

möglich sein, den Schließmuskel bewusst zu kontrollieren und all diese Abläufe

zu koordinieren.

Wir in der Kinderkrippe Hollerwind achten darauf, dass wir den Eltern

bewusstmachen, die Kinder so anzuziehen, dass diese so selbstständig wie

möglich sich aus und anziehen können.

Die Kinder haben bei uns die Möglichkeit auf die Kindertoilette oder auf den Topf

zu gehen.

Sie haben die Möglichkeit zum Lernen am Modell (Beobachten von älteren

Kindern).

Es gibt kein Drängen, kein Stress, auch wenn es einmal nicht gelingt. Kinder

bestimmen den Zeitpunkt des Sauberwerdens selbst, sie signalisieren uns durch

ihr Verhalten ihre Bereitschaft dazu.

Die Unterstützung dazu seitens der Pädagoginnen erfolgt immer in Absprache

mit den Eltern.

17.2 Ruhe und Entspannung

Kinder brauchen individuelle Zeiten der Ruhe und des Rückzuges. Sie wollen

gerne kuscheln, sich verkriechen, ungestört und unbeobachtet sein, träumen,

schlafen, Bücher schauen, Musik hören, …

Wir bieten den Kindern Höhlen zum Verstecken, eine Kuschelecke ausgestattet

mit Matratzen, Decken, Pölster und Kuschelutensilien.

Unsere Räumlichkeiten sind an allen Fensterfronten mit weichen Bänken

ausgestattet, die ebenfalls zum Kuscheln und Rasten einladen.

Eine Couch im Büro wird ebenfalls zum Verweilen und Entspannen von unseren

Kindern genutzt.

Je nach den Bedürfnissen und Schlafenszeiten der Kinder wird nach dem

gemeinsamen Mittagessen der Bewegungsraum mit den im Büro gelagerten

Kindermatratzen zum Schlafraum umfunktioniert.

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Jedes Kind hat neben einer eigenen Bettdecke und einem eigenen Polster ein

Kuscheltier oder ein persönliches Ding von zu Hause mit.

In ruhiger und gemütlicher Atmosphäre können die Kinder zur Ruhe kommen.

Eingestimmt wird mit Ritualen wie leiser klassischer Musik.

17.3 Mahlzeiten

In unserer Kinderkrippe hat die Ernährung einen hohen Stellenwert. Eine

ausgewogene Ernährung ist wichtig für die optimale Entwicklung unserer Kinder

und trägt maßgeblich zu ihrem biologischen, seelischen und sozialen

Wohlbefinden bei. Wir achten auf Qualität und regionale und saisonale Produkte.

(Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Naturjoghurt, Aufstriche, ...) Essen ist nicht

nur Nahrungsaufnahme, sondern viel mehr. Essen ist eine sehr sinnliche

Angelegenheit und bedeutet das Erleben von

• Nahrungsaufnahme

• Genuss und Freude

• Gesellschaft, Umgangsformen,

• Zusammengehörigkeitsgefühl

• Geschmacksentwicklung- und Entfaltung

• Verschiedenen Kulturen

• Selbstständigkeit und Selbstbestimmtheit

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Jause: Die Jause wird nach Möglichkeit in der Freispielzeit mit den Kindern vorbereitet.

Bei uns findet zur Zeit die Gemeinschaftsjause statt.

Wenn die Kinder Hunger haben, wird die Jause mit einem Lied signalisiert.

Die Kinder decken ihre Sets, Teller und Gläser auf.

Dann führen wir unser Jausenritual mit Lied und Jausenspruch durch.

Dann ist das Jausenbuffet eröffnet, die Kinder dürfen sich selber die Jause holen.

Wasser wird ebenfalls von den Kindern mit kleinen Krügen eingeschenkt.

Die Dauer der Jausenzeit ist für jedes Kind individuell.

Beendet ist die Jause, wenn das Kind satt ist, den Platz abgeräumt hat und sich

die Hände gewaschen hat.

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Mittagessen .

Wir bieten täglich um 12:15 Uhr den Mittagstisch an. Das Essen beziehen wir

frisch gekocht vom Haus im Leben. Dort wird auf saisonale Bioprodukte großen

Wert gelegt.

Das Essen besteht aus zwei Gängen und kostet € 3,00

(Preisänderungen vorbehalten)

Auch der Mittagstisch hat seine Rituale, die wir miteinander gestalten.

Wir legen Wert darauf, dass unsere Kinder die verschiedenen und manchmal

auch unbekannten Speisen kosten, um zu beurteilen, ob es ihnen schmeckt.

Wir achten darauf, dass unsere Kinder die Möglichkeit haben, das Essen in ihrem

eigenen Tempo einzunehmen.

Jedes Kind darf sich den Platz selbst aussuchen und sein Platzset mit eigenem

Foto aufdecken.

Bei uns lernen die Kinder von Anfang an den Umgang mit Glas und

Porzellangeschirr.

Die Mahlzeiten finden deutlich abgegrenzt von anderen Aktivitäten statt.

Die Kinder haben die Möglichkeit einerseits jede Handlung selbst auszuführen

oder auch jederzeit Hilfe von uns Betreuerinnen anzunehmen.

Kinder lernen sich und ihr Hungergefühl selbst einzuschätzen (wieviel gebe ich

mir auf den Teller).

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17.4 Rituale

Rituale haben in der Kinderkrippe Hollerwind eine besondere Bedeutung.

Diese im Alltag immer wieder kehrenden Rituale wie Begrüßungs- und

Abschiedsritual, Aufräum- und Morgenkreisritual, Jausenritual und Einschlafritual

vermitteln den Kindern das Gefühl von Geborgenheit, Vertrautheit und Sicherheit

und bringen Ordnung und Struktur in das Leben der Kinder. Das ist besonders in

der schwierigen Eingewöhnungszeit von großer Bedeutung. In dieser Zeit sorgen

Rituale für Stabilität und mindern Ängste.

Durch Rituale können auch Tugenden und ethische Haltungen vermittelt werden.

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Feste In unserer Kinderkrippe gehören Feste und Gemeinschaftsaktivitäten zum

Jahreskreislauf und bilden oftmals den Höhepunkt erlebter Freude.

Durch Lieder, Geschichten, Naturbegegnungen, gemeinsame Vorbereitungen

wie Raum schmücken, Rollenspiele, gemeinsames Kochen, … werden Themen

und Inhalte mit den Kindern erarbeitet.

Bei uns werden Geburtstage individuell gefeiert (nicht jedes Kind will seinen

Geburtstag in der Krippe feiern und im Mittelpunkt stehen), es gibt ein Herbstfest,

die Adventzeit mit dem Höhepunkt des Weihnachtsfestes wird mit allen Sinnen

erlebt, im Frühling feiern wir ein Familienfest und am Ende des

Kinderkrippenjahres wird das große Sommerabschlussfest im Garten gefeiert.

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18 Beobachtung, Dokumentation und Planung

Das bewusste Beobachten unserer Kinder ist die Voraussetzung und die Grundlage

für ein qualitatives und sinnvolles kindgerechtes Arbeiten und Planen in unserer

Krippe.

Die aus den Beobachtungen gewonnenen Informationen ermöglichen uns, die

Bedürfnisse, Interessen und Fähigkeiten der Kinder wahrzunehmen und angemessen

darauf zu reagieren.

Der Schwerpunkt liegt auf den Stärken und Kompetenzen der Kinder, aber auch

Defizite werden durch das Beobachten unserer Kinder erkannt und dementsprechend

besprochen und geplant wie eine gezielte Förderung ermöglicht werden kann.

Beobachtung ist nur dann sinnvoll, wenn sie schriftlich dokumentiert und reflektiert

wird.

Beobachtung und Dokumentation ist so wichtig, weil dadurch:

• entsteht Kommunikation

• entsteht Wahrnehmung, Wertschätzung, Verständnis und Interesse

• erkennen wir wie bereits oben angeführt Kompetenzen, Stärken,

Besonderheiten, Unterschiede, Unterstützungsbedarf

• erleben wir Interaktion zwischen den Kindern

• erfassen wir die Entwicklung jedes einzelnen Kindes

• reflektieren wir uns und unsere Arbeit

• schulen wir unsere eigene Wahrnehmung

• überprüfen wir unsere eigene Wertehaltung

• üben wir wertfreies Beobachten

• vermeiden wir voreiliges Deuten und Werten

• achten wir auf die Körpersprache des Kindes

• erkennen wir die Einzigartigkeit des Kindes

• erleben wir den Umgang des Kindes mit Konfliktsituationen

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Da Beobachtungen und die daraus entstehenden Ziele oder Angebote subjektiv

gefärbt sind, ist der Austausch im Team und mit den Eltern sehr wichtig, um

verschiedene Beobachtungsperspektiven und Wahrnehmungen zusammenzufassen.

Um das Geschehene und Erlebte festzuhalten, wählen wir Pädagoginnen das tägliche

kurze schriftliche Festhalten in Form einer Arbeitsmappe.

Weiters gestalten wir für jedes Kind auch ein persönliches Album mit erlebten

Geschichten, Liedern, Fotos des vergangenen Krippenjahres. Das erhält jedes Kind

als Abschlussgeschenk.

Wir verstehen die Planung unserer Arbeit in der Kinderkrippe als ein Qualitäts- und

Professionalitätsmerkmal.

Zur Verschriftlichung und strukturierten Planung verwenden wir als Planungsmethode

unter anderem den Lotusplan.

Auf diesem Plan befinden sich um die Kernfrage: “ Was tun die Kinder“ acht Felder

zum Eintragen ausgewählter, beobachteter wichtiger Beschäftigungen. Diese

Planungsform kann beliebig weitergeführt werden.

Trotz Planung bleibt jeder Pädagogin genügend Freiraum zur Improvisation und

Individualität in der Praxis.

Um unsere Arbeit rückblickend zu reflektieren, halten wir unsere persönlichen

Eindrücke, Verhaltensweisen, erlebten Gefühle, Tätigkeiten in Form von Reflexionen

schriftlich fest.

Ziel ist es, aus der Erfahrung bewusst zu lernen, sich weiter zu entwickeln, aus Fehlern

zu lernen und Positives zu verstärken.

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19 Gestaltung des Überganges von der Familie in die Kinderkrippe - Transition

Unter Transition versteht man tiefgreifende Umstrukturierungen im Leben eines

Menschen und die damit verbundenen Veränderungen und Belastungen. Um den

Übergang von der Familie in unsere Betreuungseinrichtung zu erleichtern, bieten wir

ein behutsames und individuelles Eingewöhnungskonzept.

19.1 Eingewöhnung in unserer Kinderkrippe

Die bewusste Gestaltung der individuellen Eingewöhnung ist uns besonders

wichtig und stellt in unserer Krippe ein Qualitätsmerkmal und die Basis für einen

gelungenen Start dar. Die dadurch gewonnene emotionale Sicherheit und die

damit verbundenen positiven Gefühle spielen eine entscheidende Rolle bei der

Weiterentwicklung der Kinder.

Die Eingewöhnungszeit ist sowohl für die Kinder als auch für die Eltern und uns

Pädagoginnen eine große Herausforderung, da die Trennung und die damit

verbundenen Ängste eine Rolle spielen. Für das Kind geht es um eine hohe

Anpassungsfähigkeit und ist immer mit Stress verbunden.

Zur Stressreduktion ist es wichtig, dass die Kinder in der ersten Woche nicht

länger als eine Stunde die Einrichtung besuchen.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Eingewöhnung.

Wir arbeiten nach dem Berliner Eingewöhnungsmodell: Unsere Eltern werden über die Bedeutung und den Ablauf der Eingewöhnung im

Vorfeld ausreichend und genauestens informiert.

Drei bis viertägige Grundphase:

• Bezugsperson (meist ein Elternteil) ist mit dem Kind in unserer Einrichtung,

sitzt auf unseren Bänken und verhält sich passiv, spielt nicht mit dem Kind,

ist aber immer erreichbar, sicherer Hafen für das Kind

• Eltern drängen das Kind nicht zum Spielen oder zur Kontaktaufnahme mit

den Pädagoginnen oder anderen Kindern

• Kinder brauchen Zeit um die Räumlichkeiten, das Spielangebot, die

Pädagoginnen und den Tagesablauf kennenzulernen

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• Pädagoginnen verhalten sich zurückhaltend und beobachtend, zeigen

durch Blickkontakt und Materialangebot Interesse am Kind

• Pflegehandlungen wie das Wickeln werden in dieser Phase von den Eltern

übernommen

Erste Trennungsphase:

• In Absprache mit uns Pädagoginnen kann sich die Bezugsperson mit kurzer

Verabschiedung für ca.15 bis 30 Minuten entfernen.

Die Bezugsperson darf sich nie ohne Verabschiedung heimlich wegschleichen

(Vertrauensmissbrauch)

• Die Trennungen erfolgen täglich und werden ausgeweitet.

• Wenn das Kind weint und sich nach zehn Minuten nicht beruhigen lässt,

wird der Versuch der Trennung nach ein paar Tagen erneut probiert.

• Wenn das Kind sich wohl fühlt und sich gut beruhigen lässt, ist die erste Zeit

der Eingewöhnung abgeschlossen.

• Um den Kindern den Trennungsschmerz zu erleichtern, gestalten wir mit

den Eltern im Vorfeld ein Familienbuch.

• Schnuller, ein geliebtes Kuscheltier oder andere liebgewonnene Dinge

helfen den Kindern beim Trösten.

• Wichtig ist, dass die Eltern in der Eingewöhnungszeit jederzeit abrufbar sind

und sich auch genau an vereinbarte Zeiten richten.

In der Eingewöhnungsphase ist eine enge und gute Zusammenarbeit mit den

Eltern unerlässlich, nur so kann Vertrauen auf allen Seiten entstehen.

19.2 Alterserweiterte Gruppen

Darunter versteht man Kinder, die nach dem Stichtag (31. August) das dritte

Lebensjahr erreichen.

Nicht immer ist der Eintritt in den Kindergarten mit Erfüllung des dritten

Lebensjahres sinnvoll, da manche Kinder zu diesem Zeitpunkt noch nicht die für

dieses Alter notwendigen Kompetenzen erworben haben. Für diese Kinder ist es

wichtig, noch Lernzeit in der vertrauten Umgebung zu bekommen. Besonders die

individuellere Betreuung und Förderung in kleinen Gruppen hilft, bei diesen

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Kindern Überforderung zu vermeiden. Dazu kommt noch der Aspekt, dass die

Kleineren von den Größeren lernen können und dann diese Kinder in ihrer Rolle

oftmals aufgehen. Unsere großen Räumlichkeiten und der angrenzende Garten

bieten genug Platz auch solche Kinder in der Einrichtung „Hollerwind§ zu

betreuen. Es gibt unterschiedliche Spielbereiche und Angebote durch die diese

Kinder altersentsprechend gefördert werden.

19.3 Übergang von der Krippe in den Kindergarten

Unsere Kinder werden in allen alltäglichen Bereichen für den Kindergarten

vorbereitet.

Dadurch, dass der Erwerb von Selbstständigkeit bei uns im Vordergrund steht,

sind bereits gute Voraussetzungen wie Selbst-, Sozial und Sachkompetenz

geschaffen worden.

Aus Erfahrung der letzten Jahre wissen wir, dass sich unsere Kinder auf den

Eintritt in den Kindergarten freuen, nicht zuletzt auch auf Grund der positiven

Erfahrung der Eingewöhnung in die Kinderkrippe.

20 Erziehungs- und Bildungspartnerschaft mit den Eltern

Das Ziel dieser Partnerschaft ist es, gemeinsam das Kindeswohl zu wahren, Kindern

gute Entwicklungsbedingungen zu schaffen sowie ihnen die beste Erziehung,

Betreuung und Bildung zu bieten.

Im Umgang mit unseren Kindern beweist sich die Qualität pädagogischer

Professionalität in der Zusammenarbeit und Auseinandersetzung mit den Eltern.

Unsere pädagogische Arbeit mit den Kindern kann nur mit Zustimmung der Eltern zum

vollen Erfolg führen.

Eltern sind die ersten und wichtigsten Bindungspersonen für ihr Kind. Sie sind

Experten für ihr Kind, für sich selbst und für ihre Lebensumstände.

Die qualitative Zusammenarbeit bildet das Fundament in der Erziehungspartnerschaft

mit den Eltern.

Dazu ist ein gegenseitiger respektvoller und wertschätzender Umgang miteinander

unerlässlich.

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Je positiver, häufiger und transparenter wir Pädagoginnen und Eltern miteinander im

Dialog sind, desto leichter fällt es dem Kind, seinen eigenen Weg in einer

vertrauensvollen und sicheren Umgebung zu finden.

Unsere Betreuungseinrichtung und die Familie sind unterschiedliche Systeme mit

eigenen Aufgaben, Regeln und Abläufen.

Das Kind erlebt zwischen seinen Eltern und den Pädagoginnen ein Modell für die

Gestaltung sozialer Interaktionen.

Eine pädagogische reflektierte eigene Haltung den Eltern bzw. Familien gegenüber,

eine Haltung welche getragen durch die Komponenten wie Respekt, Wertschätzung,

Ressourcenorientierung, Dialoghaftigkeit, Selbstreflexion und kommunikative

Beziehungsgestaltung, trägt wesentlich zum Gelingen der Elternpartnerschaft und zu

einem vertrauensvollen Miteinander bei.

Wie gestaltet sich die Erziehungs-und Bildungspartnerschaft konkret bei uns in der

Kinderkrippe Hollerwind?

• Erstkontakt geschieht bei uns meist über Mundpropaganda, die Homepage,

Begegnung am Spielplatz, persönlicher Besuch in der Krippe oder über ein

Telefonat. Der Erstkontakt ist oft entscheidend für eine fortlaufende gelingende

Zusammenarbeit. Wir möchten allen Eltern, unabhängig von ihrem kulturellen

und sozioökonomischen Hintergrund, eine Atmosphäre des Willkommenseins

und der Integration bieten.

• Terminvereinbarung für ein erstes Kennenlernen und Anschauen unserer

Einrichtung.

• Gespräch mit den Eltern: Information über das Kind Berücksichtigung der

familiären Lebenssituation (Datenschutz und Verschwiegenheit)

• Interesse an der Lebenssituation, Ernährungsgewohnheiten, Pflege, Vorlieben

• Vorstellen unseres pädagogischen Konzeptes

• Besprechen unserer Aufnahmebedingungen

• Verbindliche Anmeldung des Kindes durch schriftliche Anmeldung und

Vertragsunterzeichnung und Bezahlen der Einschreibgebühr

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• Erster Informationsabend im Februar: An diesem Abend werden die

Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit besprochen und

das pädagogische Konzept noch einmal vorgestellt.

• Angebot für Schnuppertage

• 2. Informationsabend im Mai: Dieser Informationsabend dient ausschließlich

den Eltern die Transition von der Familie in unsere Krippe und unser

Eingewöhnungsmodell vorzustellen.

• Elternbrief im Juni: Den Eltern wird die im Vorfeld besprochene gestaffelte

Einteilung ihrer Kinder in der Eingewöhnungszeit und einige Informationen

mitgeteilt.

• Während der Eingewöhnung gibt es für die Eltern täglich die Möglichkeit für

Informationsaustausch in Form von Gesprächen, Telefonaten oder E-Mails.

• Informationsaustausch findet natürlich das ganze Jahr statt. Elternbriefe,

Elternabende, Informationstafel, E-Mails, Tür und Angel Gespräche

• Ende September findet die Generalversammlung für das neue Betreuungsjahr

statt. An diesem Abend wird der neue Vorstand gewählt und der alte Vorstand

entlastet.

• Weiters werden alle Ämter und Aufgaben verteilt.

• Weitere Gestaltungsformen unserer Erziehungs- und Bildungspartnerschaft:

• Teilnahme am Kinderkrippenalltag durch Teilnahme an Aktivitäten oder der

Möglichkeit zur Hospitation

• Entwicklungsgespräche

• Familiennachmittage in unseren Räumlichkeiten bieten den Familien

untereinander die Möglichkeit sich besser kennen zu lernen und auszutauschen

• Großelternnachmittage

• Elternabende

• Gemeinsame Projekte wie die Gestaltung unseres Außenbereiches,

• organisieren musikalischer Früherziehung, Gestaltung von Fotobüchern

• Gemeinsames Vorbereiten und Feiern von Festen

• Gemeinsames Weihnachtsessen

• Bastelabend

• Kennenlernen anderer Kulturen in Form von Vorstellen der jeweiligen Kultur

• Partizipation in Bezug auf Elternpartnerschaft ist uns ein großes Anliegen:

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• Mitarbeit und Gestaltung im Prozess der Überarbeitung des pädagogischen

Konzeptes

• Fachvorträge und Auseinandersetzung mit pädagogischen Fragen

• Anpassung der Öffnungszeiten an die Bedürfnisse der Eltern

• Teilhabe an verschiedenen Aktivitäten

20.1 Evaluation in Bezug zur Elternpartnerschaft:

Die Erziehungspartnerschaft und die Mitarbeit der Eltern in unserem Verein ist

unerlässlich. Sie sind sozusagen eine der tragenden Säulen. Gemeinsam mit

ihnen möchten wir in unserer Kinderkrippe eine Sensibilität für unsere Kinder

entwickeln. Wenn unsere Kinder das Miteinander der Eltern und der Krippe

spüren, so werden sie sich angenommen, sicher und geborgen fühlen. Um eine

kompetente Zusammenarbeit zu garantieren, führen wir Elterngespräche, halten

wir Informationsabende, gemeinsame Feste und Feiern ab, erstellen die

Familienbücher und formulieren Elternbriefe. Da wir auch immer wieder Kinder

aus Familien mit Migrationshintergrund in unserer Kinderkrippe haben, stellt für

uns alle das Kennenlernen des jeweiligen Herkunftslandes und dessen Kulturen

eine große Bereicherung dar.

21 Kooperation mit Ausbildungsstätten und weiteren Einrichtungen

Sowohl StudententInnen des Kollegs als auch SchülerInnen der

Bundesbildungsanstalt für Kindergartenpädagogik und PraktikantInnen der

Ausbildung: Life- und Business absolvieren ihre Praktika bei uns. Mit den zuständigen

Lehrpersonen stehen wir während der Ausbildungszeit im Austausch.

Mit Experten und Fachpersonen wie Therapeuten, Kinderärzten, Psychologen,

Logopäden besteht nach Bedarf Zusammenarbeit.

Als von der Stadt und vom Land geförderte Kinderkrippe arbeiten wir wie bereits

erwähnt mit den Verantwortlichen des Landes (Abteilung Bildung) und den

Verantwortlichen der Stadt zusammen.

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Wir besuchen Schulungen, Vorträge, Fortbildungen zu organisatorischen und

pädagogischen Belangen und können uns dort jederzeit Rat und Hilfe holen. Der

Ausbildungskatalog der Landesregierung bietet uns außerdem viele Schulungs-und

Ausbildungsmöglichkeiten zur qualitativen Verbesserung unserer pädagogischen

Arbeit.

22 Transparenz und Öffentlichkeitsarbeit

Zu jeder Zeit kann in unsere pädagogische Konzeption vor Ort oder auf unserer

Homepage Einsicht genommen werden. (www.hollerwind.com)

Die Stadt verfügt über die Broschüre „KiJu –

Kinder- und Jugendbetreuung in Innsbruck“ (http://www.junges-

innsbruck.at/pix_db/documents/kiju09.pdf), die einige Daten zu unserer Einrichtung

anführt.

23 Quellenangabe

Spielen mit Krippenkindern von Ingrid Biermann – Verlag Herda

Krippenarbeit live von Antje Bostelmann – Verlag an der Ruhr

Unter drei – mit dabei von Edith Ostermayer – Don Bosco Verlag

Lernschritte ins Leben von Christine Merz / Hartmut W. Schmidt – Herda Verlag

Zeig mir mal wie das geht von Maja Pitamic – Knaur Verlag

Kinderkrippenzeitschrift frische Boe

Seminarunterlagen fokus elementar, Pädagogische Qualität in der Früherziehung von

Stefanie Reinheimer

Text: Mareike Hollerweger

Fotos: Gregor Jäger und Yasemin Güven

Grafische Gestaltung: Carola Schöpf