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Planung und Analyse von Chemieunterricht Orth / Wolf Universität Bielefeld Fakultät für Chemie Chemie und Didaktik der Chemie I

Planung und Analyse von Chemieunterricht · • Überprüfung durch Fragen oder schriftlichen Test in der nächsten Stunde Orth / Wolf Universität Bielefeld Fakultät für Chemie

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Planung und Analysevon Chemieunterricht

Orth / WolfUniversität BielefeldFakultät für Chemie

Chemie und Didaktik der Chemie I

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• Kurzeinführung zum Thema Bildungsziele• Die Hierarchie der Bildungsziele nach Klafki• Diskussion der verschiedenen Unterrichtsverfahren

– forschend-entwickelnd– historisch-problemorientiert– projektorientiert

• Stud. Gruppenarbeit: Anwendung der verschiedenenUnterrichtsverfahren

• Diskussion der Einbindung verschiedener Aktion- undSozialformen

• Planungsschritte von Unterricht• Auswahl geeigneter Experimente• Lehrerpersönlichkeit:

– einige Bemerkungen zum Nachdenken– Lehrerverhalten: Führungsstile– Diskussion: Was zeichnet positives Lehrerverhalten aus?

• Sprache im Chemieunterricht• Medien

– Tafel– Arbeitsblätter

• Unterrichtsbeobachtung• Literatur

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Gliederung

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Was ist Bildung ? - Welches Ziel hat Bildung ?

• zwei Merkmale des Bildungsbegriffs aus den mystischen Traditionen:! Bildung ist nicht identisch mit Wissensvermittlung und -aneignung! Bildung besagt Gewinn oder Gewähr der dem Menschen angemessenen,

auszeichnenden Lebensform

• 18. Jhd.: Bildung ist die Hervorbringung der Menschlichkeit desMenschen in eigener Anstrengung aus sich heraus. (Rosseau, Kant,Humboldt)

• Humboldts Bildungsbegriff scheiterte an der politischen Restauration und wurdenicht realisiert.

• um 1950 Aufgabe der Bildungsgedankens: Anfälligkeit für Idole,totalitaristische Lehren und Fanatismus

• verschiedene Äquivalente des Bildungsbegriffes; keine Unterscheidung mehrzwischen Bildung und Ausbildung

• Jung (1970) beschreibt Bildung durch die 4 Bildungsziele:

! Autonomie, Kommunikationsfähigkeit, Fähigkeit, sich in der bestehendenWelt .- Natur und Gesellschaft - zu behaupten, Fähigkeit zur kritischenReflexion der bestehenden Welt und Fähigkeit etwas Neues zu beginnen

• Mitte der 80er Jahre: wieder eine verstärkte Hinwendung zumBildungsbegriff und zur Bildungstheorie: Anknüpfung an dieeuropäische Aufklärung

• Klafki (80er Jahre) entwirft seine Theorie der kategorialen Bildung als eineVereinigung von formaler Bildung und materialer Bildung → diese Theoriefordert in ihrer Konsequenz die Auswahl der Bildungsinhalte nachWagenscheins exemplarischen Prinzip

• Schulz (1990) fordert einer erneuerte Bildungsvorstellung: Entbindung desMenschen von ihm zu eigen gemachten Kenntnissen, Vorstellungen undEinstellungen (Rückgriff auf die sokratischen Lehren)

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Hierarchie der Bildungsziele (nach Klafki)

Allgemeine Ziele:Kritik-, Urteilsfähikeit

FEINZIELEGROBZIELE

Zielformulierung= Richtziel

Bereichspezifischen BildungszieleUrteilsfähigkeit für

nat.wiss./techn. Bereich

Konkretisierung

Formale Bildungsziele

Allgemeinstes ZielSelbstbestimmungs-/Solidarfähigkeit

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UnterrichtsverfahrenDas forschend-entwickelnde Unterrichtsverfahren (1)

• Forschend: Prozess, bei dem der Lernende weitgehend

selbstständig neue Erkenntnisse zu gewinnen sucht (nach seinem

zugängigen Vorwissen und den zu Verfügung stehenden Mitteln

• entwickeln: der Lehrende hat die Funktion, den forschenden

Lernprozess des Lernenden einzuleiten, weiterzuführen und zu

regeln: die Aktivitäten sollen auf die Seite des Lernenden

verlagert werden

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UnterrichtsverfahrenDas forschend-entwickelnde Unterrichtsverfahren (2)

Die 5 „Denkstufen“:

Diese 5 Denkstufen müssen in die folgenden Denkphasen untergliedertwerden:

1a Problemgrund1b Problemerfassung1c Problemerkenntnis/ Problemformulierung

3a Planung des Lösevorschlags: Gruppenarbeit, Experiment, Medien etc.3b Praktische Durchführung des Lösevorschlags3c Erörterung und Zusammenfassung der Ergebnisse (z.B. Tafel) (bei falscher Hypothese zurück zu 1c)4a Ikonische (graphische) Abstraktion4b Verbale Abstraktion4c Symbolhafte Abstraktion

2a Analyse des Problems: Hypothesen2b Vorschläge zur Problemlösung2c Entscheidung für einen Lösevorschlag

5a Anwendungsbeispiele (Transfer)5b Wiederholung des Inhalts und der Denkphasen5c Lernzielüberprüfung

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Das historisch-problemorientierte Unterrichtsverfahren -Geschichte der Chemie im Chemieunterricht

• Geschichte der Chemie ist bei diesem Verfahren nicht

zusätzlicher Inhalt, sondern bestimmt als Leitlinie den

Unterricht: Die Schüler sollen Erkennen, wie sich Vorstellungen,

Ideen und Theorien entwickelt haben

• Das Verfahren bietet die Möglichkeit, Lernende, deren

Schwerpunkt mehr auf subjektorientierten Inhalten, zu fördern

• Folgende Möglichkeiten bietet das historisch-problemorientierte

Verfahren:

– Einblick in die Entwicklung umfassender Theorien und großer Ideen

– Miterleben der Entdeckungsgeschichte neuer Stoffklassen

– Auswahl spannender Episoden der Geschichte der Chemie

– Analyse der menschlichen und gesellschaftlichen Aspekte der

chemischen Forschung

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Projektorientierter Chemieunterricht (1)

Was ist Projektunterricht?

– Die Schüler konkretisieren nach einem selbst entworfenen Plan

unterrichtliche Gesamtthemen mit dem Ziel der Selbständigkeit und der

eigenen Verantwortung

Merkmale eine Projektes:

– Bedürfnisbezogenheit

– Situationsbezogenheit

– Interdisziplinarität

– Selbstorganisation des Lehr-Lern-Prozesses

– Produktorientierung

– Kollektive Realisierung

– Gesellschaftliche Relevanz

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Projektorientierter Chemieunterricht (2)

Der 4-Stufen-Plan (Demuth):

1. Die Stufe der Anregung:

offene Ausgangssituation mit dem Ziel „Wir wollen..“ oder

„Wie wollen nicht..“

2. Die Stufe der gemeinsamen Planung:

Festlegung wer im Verlauf des Projektes, welche Art von

Tätigkeit, wie, warum, wann und wo durchführen wird.

Ziel: Der Projektplan

3. Die Stufe der Ausführung:

Bildung von Untergruppen und selbstständige Ausführung der

im Projekt-Plan festgelegten Tätigkeiten;

wichtig: Austausch in der Gesamtgruppe

4. Die Stufe der Sicherung des Ergebnisses:

Produkt oder Rückkopplung zur Ausgangssituation

Abweichung von der idealen Projektmethode:

Projektorientierter Unterricht:

• Bezug zum im Alltag real existierender Situationen

• gemeinsame Planung und Realisation im arbeitsteiligen Verfahren

• Dokumentation des Ergebnisses als Produkt

• Analyse der eigenen Arbeitsschritte: warum tue ich was?

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Studentische Gruppenarbeit

Forschend-entwickelnder Unterricht zum Thema „Organische Chemie“ in derSI

1. Problemgewinnung: Experiment: 2 Abdampfschalen mit Weinbrand und Wein: die eine brennt nicht, die anderebrenntFrage: Warum brennt die eine Flüssigkeit und die andere nicht?

2. Überlegungen zur Problemlösung: • wieso brennt Weinbrand?• was ist in Weinbrand enthalten? Lösung: beide enthalten den gleichen Inhaltsstoff, aber in

unterschiedlichen Prozentangaben• Lösungsvorschlag: Destillation

3. Durchführung des Lösungsvorschlag • Experiment: Alkohol aus dem Wein destillieren und verbrennen

4. Abstraktion der gewonnenen Erkenntnisse • Versuchsprotokoll mit Versuchsablauf, -aufbau und -ergebnis

5. Wissenssicherung: • Anwendungsbeispiele:

• Destillation von Erdöl• Gewinnung von reinem Alkohol zur Weiterverarbeitung

• Wiederholung des Problems, den Denkschritten und der Lösung am Anfang der nächstenStunde

• Überprüfung durch Fragen oder schriftlichen Test in der nächsten Stunde

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Studentische Gruppenarbeit

Projektorientierter Unterricht zum Thema „Stickstoffkreislauf“ in der SI

Anr

egun

g

Problem:

Steigende Nitrat- und Nitritgehalte im Trinkwasser

Erarbeitung anhand von Zeitungsberichten, Langzeitstudien oder Fernsehberichten

gem

eins

ame

Plan

ung Entwickeln von Fragestellungen:

• Woher kommen Nitrat und Nitrit?

• Wo werden diese Chemikalien verwendet bzw. wo werden sie gebraucht?

• Wie viel Stickstoffdünger brauchen Nutzpflanzen?

• Kann die Natur Nitrat und Nitrit nicht selbst herstellen?

• Warum muss gedüngt werden?

Aus

führ

ung Bilden von Arbeitsgruppen, die ausgesuchte Themen bearbeiten

Material für die Arbeitsgruppen: Zeitungsberichte, Fachliteratur, Langzeitstudien,

Experimente

Sich

erun

g Zusammentragen der Ergebnisse und Präsentation

Zusammenfügen der Einzelergebnisse zum Stickstoffkreislauf

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Studentische Gruppenarbeit

Historisch-problemorientierter Unterricht zum Thema „Spektroskopie“ in der SI

Alltagsbezogener Einstieg:

Das Phänomen des Regenbogens

Experiment:

• Strahlenbrechung am Glasprisma

• Entdeckungsgeschichte des Spektrum als Zerlegung des Lichts (um 1666 von Newton)

Analytische Anwendung:

Flammenfärbung

Problem: Salze , die die gleiche Flammanfärbung haben

Lösung: Bunsen: Entwicklung des Spektrometers

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Mögliche Sozialformen im Chemieunterricht (1)

Lehrervortrag

• systematisch aufgebaut, anschaulich, gut gegliedert, sprachlich

einwandfrei - akustisch gut verständlich, logisch

• Kontrollen, ob die Schüler dem Vortrag folgen, z.B. Fragen

• Verwendung von Anschauungshilfen, z.B. Tafeltext und -bild,

Gegenstände, Medien u.ä.

Anwendung: Einführung in ein neues Stoffgebiet, zur Ergänzung des

Themas, Abschlussbericht einer Diskussion

Nachteil: es wird nur ein rezeptiver Zugang zur Chemie ermöglicht

mögliche Auflockerung: Schülerreferate

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Mögliche Sozialformen im Chemieunterricht (2)

geringer Sprechanteil der Schüler, geringe Schülerbeteiligung,enge Lehrerimpulse,

kurze Schülerantworten durch starke gedanklicheFührung

fragend-entwickelnde UnterrichtsgesprächLehrerfrage als steuerndes und leitendes Instrument:

keine Doppelfragen oder Frageketten verwenden

größerer Sprachkontakt der Schüler,kann vom eigentlichen Thema fortführen,

hohe Anforderung an die Sprachbeherrschung der Schüleranfälliger für Unterrichtsstörungen

freie UnterrichtsgesprächAusgangsfrage und geeignete Impulse

Unterrichtsgespräch

Anwendung: Vorbereitung und Auswertung von

Experimenten, Problematisierung von chemischen Theorien

und Alltagsvorstellungen, bei fachübergreifenden

Fragestellungen, in gemeinschaftlichen Planungsphasen, bei der

Beurteilung von Schülerarbeiten

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Frontalunterricht

• keine sozialer Kontakt, rezeptiv

Kreissituation

• Anregung von Aktivitäten und Gesprächen zwischen den

Schülern und zwischen Lehrer und Schülern

Teilgruppenunterricht

• unterrichtliche Aktivität wird von dem Lehrer auf die Schüler

verlagert

• Hinführung der Schüler mit Hilfe der Partnerarbeit

Anwendung: Schülerübungen, Modellbaukästen, Diskussionen über

Theorien und Spekulationen, Planen von Unterrichts- und

Themensequenzen

Mögliche Sozialformen im Chemieunterricht (3)

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Einzelunterricht

• betont am stärksten die Selbstständigkeit und Individualität

• in Stillarbeitsphasen wird der Lernfortschritt des Einzelschülers

besonders deutlich

• kein sozialer Kontakt, individuelle Förderung möglich

Anwendung: Arbeit an Schulbuchtexten, nach Formeln Modelle

ableiten, Beschäftigung mit Arbeitsbögen, Üben von

Arbeitstechniken,

Simulation

• Planspiele oder Rollenspiele

• Urteilsfähigkeit wird geschult, selbstständiges Denken gefördert,

sprachliche Kompetenz verbessert

• bei ungeübten Schülern sollten Rollenkarten verwendet werden,

auf denen Standpunkte und Argumentationszusammenhänge

festgehalten werden

Anwendung: Themen aus den Bereichen Energie, Umwelt,

Ernährung, Fallstudien aus der chemischen Industrie, historische

Diskussionen etc.

Mögliche Sozialformen im Chemieunterricht (4)

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Planungsschritte von Unterricht (1)

Rahmenplanung

• verläuft über einen längeren Zeitraum

• berücksichtigt den Jahresstoffplan der Lehrpläne

• berücksichtigt die Entwicklung der Schüler (z:b. Pubertät)

• berücksichtigt schulorganisatorische Probleme (Stundenplan,

Prüfungen, Ausflüge

Phasenplanung

• verläuft über eine Woche bis zu einem Monat

• untergliedert den Unterrichtsstoff in Phasen

• fixiert Termine für Leistungskontrollen

Stundenplanung

• bezieht sich auf eine Unterrichtsstunde

• Unterscheidung zwischen der Planung des Lehr-Lern-Prozesses

und der Verlaufsplanung

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Unterrichtsstundenplanung• Festlegung der Stundenziele

Planungsschritte von Unterricht (2)

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Wie intensiv soll der Fachinhalt behandelt werden:

Zentralfrage:Was soll wie behandelt werden?

Die Lehr-Lern-Prozess-Struktur

Planungsschritte von Unterricht (3)

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Stundenablaufplanung

Aufbau einer Unterrichtsstunde nach Roth

• Motivation

• Schwierigkeiten

• Finden der Lösung

• Tun und Ausführen

• Behalten und Einüben

• Bereitstellung, Übertragung , Integration des Gelernten

Verlaufsplanung nach Schulz

• erwartetes Schülerverhalten

• geplantes Lehrerverhalten

• didaktischer Kommentar

Verlaufsplanung nach Heitzenröther

• Aktionen/Medien/Beobachtungen/Auswertungen

• Ergebnisse

Planungsschritte von Unterricht (4)

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Auswahl geeigneter Experimente

Ja

O.K.

Nein

Nein

Nein Ja

Bildungsziel → Curriculum

Spezielles Gebiet /Lernziel

Versuchs-Pool

(Lehrbücher, Skripte,Zeitschriften etc.)

1. Sicherheit und Handhabung

2. Durchführbarkeit

2.1. Restriktion (GefStoffV, TRGS 450, GUV 19.16)

2.2. Zeit- und Materialaufwand

3. Anschaulichkeit / Effekt

4. Aussagekraft

5. Gelingen

6. Entsorgung

Überprüfung der Austattung

(Chemikalien und Materialien)Neuanschaffung

möglich?

Erprobung im Unterricht

Kontrolle der Effizienz

Ausstattungsmangel

Experimentnicht

geeignet !Experimentgeeignet !

EigeneÄnderung

Fachlicher Standpunkt

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LehrerpersönlichkeitErgebnisse empirischer Untersuchungen - Aspekte zum Nachdenken

• Harbeck, 1971; Diercks, 1985: die Persönlichkeitseigenschaften und Gewohnheitendes Chemielehrers haben eine Schlüsselrolle für den Chemieunterricht - habenVorrang vor allen Methoden und Verhaltensmustern

• Scheffer, 1970; Zieher, 1983; Schreckenberg, 1984 u.a.: naturwissenschaftlicheLehrer haben zu Schule und (Chemie)Unterricht eine konservative Einstellung:fachorientiert, introvertiert, innengeleitet, zurückhaltend im sozialen Kontakt,distanziert

• Becker, 1989: naturwissenschaftliche Lehrer beurteilen sich positiver als sie vonSchülern wahrgenommen werden

• Klausmeier/Ripple, 1973; Brämer, 1983; Becker, 1989: Chemielehrer fördern dieAktivitäten der Schüler nicht optimal, interessieren sich wenig für außerschulischeNeigungen der Schüler

• Berge/Göttsching, 1977; Becker/Jüngel, 1982: weibliche Chemielehrer werden vorallem von Mädchen gering geschätzt

• Becker/Jüngel, 1982: Beliebtheit der Fachlehrer:

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Lehrerverhalten

Führungsstile beeinflussen die Atmosphäre einer Klasse(Lewin/Lippit/White zit. n. Becker, 1992. S. 133 ):

• Autoritäres Lehrerverhalten:– starke Steuerung, Intoleranz, Unpersönlichkeit∪ Unselbstständigkeit, Aggressivität, Überheblichkeit

• Demokratisches Lehrerverhalten– Höflichkeit, Hilfsbereitschaft, Partnerschaftlichkeit∪ Ausgeglichenheit, Partnerschaftlichkeit, Interesse an Thema

• Laissez-faires Verhalten– übergroße Nachgiebigkeit, Ziel-, Ideenlosigkeit, Inaktivität∪ Uneinigkeit, Uninteressiertheit, Spannungen

Regelkreismodell des Lehrerverhaltens

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Was zeichnet positives Lehrerverhalten aus?

• Klarheit über die Lehrerrolle

• Balance der Rollensegmente (Beurteiler, Berater etc.)

• Sozial-integrativer Stil - Förderung sozialer Integration

• Toleranz und Geduld

• Kontaktfähigkeit, Humor, Takt

• Ausstrahlung, Authentizität

• Gerechtigkeit

• Verlässlichkeit - kein unkontrolliertes, emotionsgesteuertes

Verhalten

• Emotionale Stabilität - Umgang mit Emotionen

• Sicherheit im Auftreten, Selbstwertgefühl

• Empathiefähigkeit

• Kreativität und hohe Eigeninitiative

• Verantwortungsbereitschaft

• Teamfähigkeit

• Fähigkeit zur Selbstkritik und Selbstreflexion

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Sprache im Chemieunterricht

Die 3 Sprachebenen des Chemieunterrichts

• chemische Fachsprache

• Umgangssprache der Schüler

• Lehrer-(Unterrichts-)sprache

• (Umgangssprache des Lehrers)

Chemische Fachsprache

• Fachbegriffe sind häufig mehrdeutig (z.B. Gleichung, + usw.)

• führen leicht zu Fehldeutungen (z.B. Trockeneis)

Unterrichtssprache

• häufig vermischen sich unreflektiert Fach- und Umgangssprache,

was bei den Schülern schnell zu einem „Nicht-Verstehen-

Können“ führen kann

• muss sensibel zwischen Umgangssprache und Fachsprache

vermitteln

• muss Fachbegriffe thematisieren

• muss Fachbegriff und fachliche Theorie verknüpfen

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Gesprächsführung im Unterricht

• Flanders, 1970; Grell, 1975: „Gesetz der zwei Drittel“:68 % Lehreräußerungen, 20 % Schüleräußerungen,12 % Schweigen und Durcheinander

∪ Gesprächsführung als Einbahnstraße:

• Übermaß an eng gehaltenen, direkten Fragen und Impulsen• Sprechverhalten der Schüler ist weitgehend reaktiv

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Handwerkszeug Sprache (1)

Faustregel:Mehr sagen - weniger fragen!Mehr zeigen und vormachen - weniger bereden und problematisieren!

LehrerfrageFunktionen:• Ermittlung der Vorkenntnisse der Schüler• Wecken von Aufmerksamkeit• Provokation des Nachdenkens• Disziplinierung, keine echte Frage, sondern meist Appell, Belobigung

Formen:• inhalts-/prozess-/beziehungsbezogene Frage• Wissensfrage/Denkfrage• Offene Frage/geschlossene Frage• Konvergente/Divergente Frage• Schrotschuss-Frage• Ballon-Frage

Vermeiden sollte man:• Ketten-Fragen• Suggestiv-Fragen• Echo-Fragen• Nase-Pul-Fragen• Killerfrage

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Handwerkszeug Sprache (2)Lehrerimpuls• sprachliche, mimische oder gebärdenhafte Beeinflussung der

Schüler durch den Lehrer (Ritz; Fröhlich, 1973)• Bsp.: hochgezogene Augenbraue, leises Stöhnen, Foto, das hoch

gehalten wird, Provokation, Gegenthese, sicheres Wissen inFrage stellen, wortloses Experiment

Aktives Zuhören• Lehrer „spiegelt“ Schüleräußerungen in seinen eigenen Fragen

und Kommentaren• Lehrer arbeitet mit einer dem Schüler helfenden Echo-Technik• Lehrer versucht, die Denkbewegungen der Schüler aufzunehmen

Schüler-Beteiligungs-Möglichkeiten• Brainstorming: freie Ideensammlung der Schüler; wichtig:

Dokumentation z.B. Mind Map, Karteikarten o.ä.• Konferenzgespräch: Kreisgespräch zu einem bestimmten Thema• Reihengespräch: jeder Schüler muss zu einem Thema seinen

Kommentar abgeben• Einspruch: Schüler muss gegen den Lehrer argumentieren

Schweigen• didaktisch planbare Arbeitsform: Achtung schon 10 - 15 sec

können stark belastend sein, Konzentration sehr wichtig• nicht schweigen können, deutet häufig auf eine schlechte

Unterrichtsvorbereitung hinOrth / WolfUniversität BielefeldFakultät für ChemieChemie und Didaktik der Chemie I Planung und Analyse von Chemieunterricht

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Medien: Tafel

Kriterien für den Umgang mit der Tafel• Das Tafelbild sollte vor den Augen der Schüler entstehen!• Das Tafelbild sollte für alle Schüler gleich gut zu lesen sein!• Die Tafelarbeit sollte den Unterrichtsprozess nicht stören!• Das Abschreiben des Tafeltextes durch die Schüler sollte

verbindlich geregelt sein!• So sollte man es machen....

• Und so besser nicht....

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Medien: Arbeitsblätter (1)

Funktionen:

• Anleitungsfunktion: Versuchsanweisungen, Arbeitsanweisungen

• Informationsfunktion

• Übungs- bzw. Leistungskontrollfunktion

Formale Kriterien:

• klare inhaltliche und äußere Gliederung (angemessener

Zeilenabstand, Absätze etc.)

• hinreichender Raum für Notizen

• Variation der Gestaltungsmerkmale

(nicht nach dem Motto: viel hilft viel!!)

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V ersuchsprotokoll zu

___________________________________________________________________________

Problem :___________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

H ypothese:__________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

G eräte/M aterial:_____________________________________________________________

___________________________________________________________________________

C hem ikalien/Sicherheit:______________________________________________________

___________________________________________________________________________

V ersuchskizze:

V ersuchsdurchführung : G ieße das Ethanol aus dem R eagenzglas vorsichtig in denV erbrennungslöffel.Zünde das Ethanol m it dem langen Streichholz an und verbrenne das Ethanol nachnebenstehender V ersuchsskizze.B eobachte und notiere, w as w ährend der V erbrennung des Ethanols passiert.D ecke nach V erlöschen der Flam m e den Zylinder ganz m it einem U hrglas zu.G ib nun etw as K alkw asser in den Zylinder (entferne dabei das U hrglas nicht vollständig,sondern schiebe es nur ein Stückchen zur Seite) und schüttele dann den w ieder m it demU hrglas verschlossenen Zylinder vorsichtig.B eobachtung :_______________________________________________________________

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

E rgebnis:___________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

Medien: Arbeitsblätter (2)

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Unterrichtsbeobachtung (1)

Aufbau und Gliederung der Stunde

- Wie wird die Stunde eingeleitet?

- Wie wird die Stunde abgeschlossen?

- Welche Anteile gelten der Wiederholung, der Neudurchnahme,

der Festigung/Übung?

- Sind einzelne Abschnitte/Übergänge erkennbar?

- Wie kommt man mit der Zeit aus? Zeitmanagement?

Sozial- und Aktionsformen

- Wird der Unterricht frontal geführt? Gibt es Gruppenarbeit/

Partnerarbeit/Einzelarbeit?

- Findet ein Wechsel/eine Mischung dieser Formen statt? Lässt

sich ein Zusammenhang dieser Formen mit dem Inhalt der

Unterrichtsarbeit erkennen?

- Wie ist das Verhältnis von Lehreraktivität (Lehrervortrag,

Demonstration u. ä.) zu Schüleraktivität (Übung, Stillarbeit,

Schüler-Schüler-Gespräch u. ä.)?

- Wo liegt das Schwergewicht?

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Unterrichtsbeobachtung (2)

Gesprächsführung und Fragestellung- Wie hoch ist der Redeanteil des Lehrers/der Schüler?- Erscheint die Gesprächsführung/Impulsgebung stark/schwach

lehrerzentriert?- Wann ist die Fragestellung eng, wann weit gefaßt?- Gibt es auch nonverbale Impulse/Reaktionen?- Äußert man sich in zusammenhängenden Sätzen? Bezieht man

sich aufeinander? Wird man unterbrochen?- Wer korrigiert? Der Lehrer? Die Schüler untereinander?

Aufgefordert/unaufgefordert? Werden viele/wenigeHilfestellungen gegeben?

- Wie vergewissert sich der Lehrer über den Kenntnisstand derSchüler/ihr “Mitkommen” im Unterricht?

- Gibt der Lehrer Bestätigungen/Rückmeldungen? Äußert erAnerkennung/Tadel?

Verhalten von Lehrer und Schülern

Lehrer: - Welche Haltung nimmt er vor der Klasse ein (Blickfeld,Standort, Bewegungen, Körpersprache)?

- Wie reagiert er auf Unterbrechungen/Störungen desUnterrichts?

Schüler: - Wie hoch ist ihreBeteiligung/Aufmerksamkeit/Ausdauer?

- Sind Gruppierungen erkennbar? Treten einzelne Schülerin irgendeiner Weise hervor?

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Unterrichtsbeobachtung (3)

Gebrauch von Medien

- In welchem Ausmaß werden Unterrichtsmedien (Tafel,Projektor, Karten, Tonträger etc.) eingesetzt?

- Ist eine bestimmte Funktion der Medien erkennbar (z. B.einstweiliges Sammeln von Eindrücken, Festhalten vonErgebnissen, Darbietung von Material, Veranschaulichung vonSachverhalten u. a.)?

- Wird ein Lehrbuch, Quellenheft o. ä. herangezogen? Wie weitwird der Unterrichtsverlauf davon bestimmt?

- Schreiben Schüler mit (was? wann? auf Aufforderung?)?Werden Protokolle geführt?

Hausaufgaben

- Erwachsen Hausaufgaben aus dem Unterricht? Bereiten Sie ihnvor?

- Werden sie in den Unterrichtsverlauf einbezogen? Wann?

- Wann und wie werden sie durch den Lehrer formuliert?

- Wird ihre Erledigung überwacht?

Verschiedenes

- Was fällt sonst auf/wird vermißt?

- Rahmenbedingungen u. a.?

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Becker, Glöckner, Hoffmann, Jüngel. Fachdidaktik Chemie. Köln: Aulis, 1992.

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