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Inhalt Editorial 1 Impressum 8 Themen 5 vor 12 ����������������������������� 1, 2 Geschlechterbezogenes Arbeiten �� 3 Freiwilligentätigkeit ���������������� 2, 5 Pro & Kontra zum Autofreien Tag 11 Kinder haben Recht(e) �������������� 12 Berichte Neuburg CIS, ein Grundlagenseminarbericht ���� 5 Bist du in keiner Gruppe aktiv – eine Japanhilfe-Aktion ����������������� 9 Was mit einem Scherz beginnt ��� 9 Friedenslicht 2011 ����������������������� 9 Camp in Camp – ein Young Correspondent berichtet ������������ 12 Infos & Termine Grünzeug (GuSp) ����������������������� 2 WiWöWusstest du schon ����������� 3 Vision2020 wirkt weiter (GL): Der Wertebaum ��������������������������� 4 Gilwellparkgruppe ����������������������� 4 Ausbildungs-News ����������������������� 4 World Scout Moot 2013 �������������� 5 EDV-Team Mitarbeiter gesucht ���� 8 Vermischtes ������������������������������� 10 52� Pfadfinderlotterie ���������������� 11 Nutzloses Pfadiwissen ��������������� 11 3/11 www�pfadfinderInnen�at 5 vor 12 – Umweltschutz ist eine TATsache :: S� 1, 2 Vision2020 wirkt weiter: Der Wertebaum :: S� 4 Einer für alle und alle für einen Bei Unzustellbarkeit bitte zurück an: PfadfinderInnen Österreichs A-1170 Wien, Stöberplatz 12 P�b�b� Verlagspostamt A-1050 Wien, Zulassungsnr� GZ 02Z033410 M Auf unserem Planeten führen Ent- waldungen zu einem Lebensraum- verlust von 13 Mio� Hektar pro Jahr; die globale Durchschnittstempera- tur steigt derzeit um ca� +1°C und bis 2050 sind es schon mehr als +2°C im Vergleich zu 1990� Ein kontinuierlicher Rückgang der Ar- tenvielfalt und durch eine daraus resultierende Verarmung des Ge- npools entsteht eine Unfähigkeit von Tieren und Pflanzen, sich an verändernde klimatische Bedin- gungen anzupassen� Das Ansteigen des Meeresspiegels könnte in den nächsten Jahrzehnten zum Versin- ken ganzer Inselstaaten führen� Die Zunahme des weltweiten Energiebedarfs 1990-2008 um +39 % führt unweigerlich zu Ver- sorgungsengpässen� Allein das Ab- fallaufkommen in Österreich ist in den letzten 5 Jahren um 13,9% gestiegen – weltweit werden erst 6,6% des Abfalls recycelt und der Rest bleibt als unbehandelte Depo- nie eine Belastung für zukünftige Generationen� Bis 2050 werden bis zu 200 Millionen Flüchtlinge aufgrund der Auswirkungen von zu raschen Klimaveränderungen erwartet� Klingt alles nach einem Albtraum? Ist es aber leider nicht� Umweltschutz ist eine TATsache! Es sind nicht nur die Regierungen im Stande mit Gesetzen Einfluss Von Terry Pribil Von vielen Seiten her pfeift es „Oh du Fröhliche!“ und beim Winterlager- feuer rücken wir enger zusammen� Dafür plädie- ren auch Caro und Micha in ihrem Leitartikel, denn geeinter für Umweltschutz einzutreten wird die PPÖ mit dem Thema „5 vor 12 – Umweltschutz ist eine TAT- sache“ durch das nächste Jahr begleiten� Keine Ausreden, diese Vorbildwirkung bei den PfadfinderInnen soll mehr als ein Neujahrsvorsatz wer- den, macht euch bemerkbar (zB� mit einer Postkartenaktion S� 2) und begeistert euer Umfeld dafür! Geschlechterbezogenes Arbeiten oder ein Abenteuer mit Puck aus dem Waldenland kann auch 2012 in deinem Heimstunden- programm Platz finden (S� 3)� Blicke gemeinsam mit deiner Gruppe in die Zukunft: dafür brauchts keine Glaskugel, das funktioniert auch wie auf S� 4 beschrieben mit einem „Wertebaum“� Für Wirbel sorgt nach wie vor die Initiative Autofreie Stadt, bei der zahlreiche NGOs wie auch die PPÖ für we- niger Autoverkehr eintra- ten (S� 11)� Danke für die vielen positiven Reakti- onen zur Posterserie und dankeschön an die vielen Schreiberlinge, die diesen ppö brief mit Infos füllen� Editorial auf diese Phänomene zu nehmen� Wir alle können durch bewussten Konsum sowie Bildungs- & Aufklä- rungsarbeit einer zukünftigen jun- gen und umweltbewussteren Ge- neration dazu beitragen, dass wir die drei Säulen der Nachhaltigkeit (ökologisch, sozial, ökonomisch) einhalten und leben� Neben zahlreichen Ländern, Organisationen der UNO sowie anderen NGOs, sind auch beide Weltverbände der PfadfinderIn- nenbewegung sehr aktiv für die Zukunft unserer Umwelt – mit Si- cherheit einer der vielen Gründe, warum der World Thinking Day 2012 unter dem Motto “Together we can save our planet!” steht� Pas- send dazu auch das PPÖ-Bundes- thema: „5 vor 12 – Umweltschutz ist eine TATsache“ Methoden aus der ganzen Welt um den Planeten zu retten WAGGGS hat für deinen Heim- abend bereits eine Methoden- sammlung rund um dieses Mille- nium-Entwicklungsziel erstellt, das motivierte Mitglieder der PPÖ zum Teil bereits ins Deutsche übersetzt haben� In Österreich gibt es für alle Alterstufen eine Vielzahl von Mög- lichkeiten sich zu engagieren und Methoden zu sammeln: sei es der Besuch der Green Days der Jugend- Umwelt-Plattform mit RaRo oder die Wasserschule des Nationalpark Hohe Tauern zu Besuch bei den WiWö� Unter www.pfadfinderIn.at findest du eine Sammlung an Ideen für tolle Heimabende und Lager� Wir reduzieren mit unseren Handlungen die Lebensgrundlage für Tiere, Pflanzen sowie uns selbst. Wir roden sukzessive über- lebenswichtige Wälder ab, ver- schmutzen Gewässer und verun- reinigen die Luft durch unsere Industrien und dem Streben nach uneingeschränkter Mobilität� Der Einfluss des Menschen auf den Planeten beschleunigt die üb- liche Klimaveränderung seit dem Anfang der Industrialisierung der- art rasch, dass die Natur mit ihren Anpassungsmechanismen nicht mehr nachkommen kann� Resul- tate sind Hitzewellen, Dürren, Erosion, aber auch die vermehrt Wirbelstürme, um vieles mehr Nie- derschlag in kürzester Zeit, Hoch- wasser oder enorme Waldbrände, um nur einige zu nennen – für viele bereits Alltag� Arten sterben aus, Menschen werden zu Flücht- lingen nachdem ihre Lebensgrund- lagen versiegt sind – heute bereits 20 Millionen laut UNHCR� 5 vor 12 Der Klimawandel lässt seine töd- lichen Folgen dort spürbar werden, wo er eigentlich NICHT verursacht wurde: Desto höher die wirtschaft- liche Leistung ist, desto größer die Emissionen an CO 2 -Äquivalenten� Desto wohlhabender ein Land ist, desto intensiver verursachen seine BürgerInnen täglich noch mehr Emissionen und haben im Ver- gleich zu jenen ärmerer Länder die finanziellen Mittel um sich vor den Folgeerscheinungen schützen zu können� In unvorstellbaren Mengen und in kürzester Zeit konsumieren wir Rohstoffe aller Art und entledigen uns dieser am Ende über den Rest- müll� Kaum jemand überlegt, dass mit dem Konsum von neuen Ge- räten aus dem Elektro-Fachhandel meist ein Bürgerkrieg mitfinanziert wird, da minimalste Vorkommen einzelner Metalle oft schon zur „Goldgrube“ einiger Weniger in- mitten vieler Armer werden� Nebst den Umweltauswirkungen des Krieges zerstört schon der Roh- stoffabbau die Lebensgrundlage vieler Millionen Menschen� Dennoch, egal wie wohlhabend viele Länder sind, fast niemand würde sich den Flug in den Ur- laub oder den Betrieb eines AKWs leisten, wären die tatsächlichen Kosten zu bezahlen� Der Reichtum ist in vielerlei Hinsicht bloß darauf basierend, dass vergessen wurde, alle Faktoren tatsächlich und kor- rekt in die Kostenrechnung einzu- beziehen� Wenn wir alle einen kleinen Beitrag dazu leisten, schaffen wir es, dass es nicht mehr nur „ein Pla- net für alle“ sondern endlich „alle für einen Planeten“ heißt� W I N T E R A U S G A B E Foto: © Paul Kubalek „Was alle Menschen angeht, können nur alle lösen�“ (Friedrich Dürrenmatt: Die Physiker) Poster Mittelseite zum Herausnehmen * Caro ist für‘s Inter- nationale in Ober- österreich zuständig, Micha ist im Vorstand der Jugendumwelt- plattform JUMP und CaEx-Leiter in Wien� von Caro Ocks und Micha Poszvek BUNDES THEMA 2012 Die Kinder und Jugendlichen von heute repräsentieren kommende Generationen. Unsere Aufgabe ist es, ihnen einen lebenswerten Planeten zu hinterlassen – und dazu muss jede/r von uns ihren/seinen Beitrag leisten.

ppoe brief 3/11

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Der ppö brief ist die Zeitschrift für LeiterInnen, FunktionärInnen und UnterstützerInnen der Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs

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Page 1: ppoe brief 3/11

InhaltEditorial 1 Impressum 8

Themen5 vor 12 ����������������������������� 1, 2

Geschlechterbezogenes Arbeiten ��3

Freiwilligentätigkeit ���������������� 2, 5

Pro & Kontra zum Autofreien Tag �11

Kinder haben Recht(e) ��������������12

Berichte

Neuburg CIS, ein Grundlagen seminarbericht ����5

Bist du in keiner Gruppe aktiv – eine Japanhilfe-Aktion �����������������9

Was mit einem Scherz beginnt ���9

Friedenslicht 2011 �����������������������9

Camp in Camp – ein Young Correspondent berichtet ������������12

Infos & Termine

Grünzeug (GuSp) �����������������������2

WiWöWusstest du schon �����������3

Vision2020 wirkt weiter (GL): Der Wertebaum ���������������������������4

Gilwellparkgruppe �����������������������4

Ausbildungs-News �����������������������4

World Scout Moot 2013 ��������������5

EDV-Team Mitarbeiter gesucht ����8

Vermischtes �������������������������������10

52� Pfadfinderlotterie ����������������11

Nutzloses Pfadiwissen ���������������11

3/11 www�pfadfinderInnen�at

5 vor 12 – Umweltschutz ist eine TATsache :: S� 1, 2 Vision2020 wirkt weiter: Der Wertebaum :: S� 4

Einer für alle und alle für einen

Bei Unzustellbarkeit bitte zurück an:PfadfinderInnen ÖsterreichsA-1170 Wien, Stöberplatz 12 P�

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Auf unserem Planeten führen Ent-waldungen zu einem Lebensraum-verlust von 13 Mio� Hektar pro Jahr; die globale Durchschnittstempera-tur steigt derzeit um ca� +1°C und bis 2050 sind es schon mehr als +2°C im Vergleich zu 1990� Ein kontinuierlicher Rückgang der Ar-tenvielfalt und durch eine daraus resultierende Verarmung des Ge-npools entsteht eine Unfähigkeit von Tieren und Pflanzen, sich an verändernde klimatische Bedin-gungen anzupassen� Das Ansteigen des Meeresspiegels könnte in den nächsten Jahrzehnten zum Versin-ken ganzer Inselstaaten führen�

Die Zunahme des weltweiten Energiebedarfs 1990-2008 um +39 % führt unweigerlich zu Ver-sorgungsengpässen� Allein das Ab-fallaufkommen in Österreich ist in den letzten 5 Jahren um 13,9% gestiegen – weltweit werden erst 6,6% des Abfalls recycelt und der Rest bleibt als unbehandelte Depo-nie eine Belastung für zukünftige Generationen� Bis 2050 werden bis zu 200 Millionen Flüchtlinge aufgrund der Auswirkungen von zu raschen Klimaveränderungen erwartet�

Klingt alles nach einem Albtraum? Ist es aber leider nicht�

Umweltschutz ist eine TATsache!

Es sind nicht nur die Regierungen im Stande mit Gesetzen Einfluss

Von Terry Pribil

Von vielen Seiten her pfeift es „Oh du Fröhliche!“ und beim Winterlager-feuer rücken wir enger zusammen� Dafür plädie-ren auch Caro und Micha in ihrem Leitartikel, denn geeinter für Umweltschutz einzutreten wird die PPÖ mit dem Thema „5 vor 12 – Umweltschutz ist eine TAT-sache“ durch das nächste Jahr begleiten� Keine Ausreden, diese Vorbildwirkung bei den PfadfinderInnen soll mehr als ein Neujahrsvorsatz wer-den, macht euch bemerkbar

(zB� mit einer Postkartenaktion S� 2) und begeistert euer Umfeld dafür! Geschlechterbezogenes Arbeiten oder ein Abenteuer mit Puck aus

dem Waldenland kann auch 2012 in deinem Heimstunden-programm Platz finden (S� 3)� Blicke gemeinsam mit deiner Gruppe in die Zukunft: dafür

brauchts keine Glaskugel, das funktioniert auch wie auf S� 4 beschrieben mit

einem „Wertebaum“� Für Wirbel sorgt nach wie vor die Initiative Autofreie Stadt, bei der zahlreiche NGOs wie auch die PPÖ für we-

niger Autoverkehr eintra-ten (S� 11)� Danke für die vielen positiven Reakti-onen zur Posterserie und dankeschön an die vielen Schreiberlinge, die diesen ppö brief mit Infos füllen�

Editorial

auf diese Phänomene zu nehmen� Wir alle können durch bewussten Konsum sowie Bildungs- & Aufklä-rungsarbeit einer zukünftigen jun-gen und umweltbewussteren Ge-neration dazu beitragen, dass wir die drei Säulen der Nachhaltigkeit (ökologisch, sozial, ökonomisch) einhalten und leben�

Neben zahlreichen Ländern, Organisationen der UNO sowie anderen NGOs, sind auch beide Weltverbände der PfadfinderIn-nenbewegung sehr aktiv für die Zukunft unserer Umwelt – mit Si-cherheit einer der vielen Gründe, warum der World Thinking Day 2012 unter dem Motto “Together we can save our planet!” steht� Pas-send dazu auch das PPÖ-Bundes-thema: „5 vor 12 – Umweltschutz ist eine TATsache“

Methoden aus der ganzen Welt um den Planeten zu rettenWAGGGS hat für deinen Heim-abend bereits eine Methoden-sammlung rund um dieses Mille-nium-Entwicklungsziel erstellt, das motivierte Mitglieder der PPÖ zum Teil bereits ins Deutsche übersetzt haben� In Österreich gibt es für alle Alterstufen eine Vielzahl von Mög-lichkeiten sich zu engagieren und Methoden zu sammeln: sei es der Besuch der Green Days der Jugend-Umwelt-Plattform mit RaRo oder die Wasserschule des Nationalpark Hohe Tauern zu Besuch bei den WiWö� Unter www.pfadfinderIn.at findest du eine Sammlung an Ideen für tolle Heimabende und Lager�

Wir reduzieren mit unseren Hand lungen die Lebensgrundlage für Tiere, Pflanzen sowie uns selbst.

Wir roden sukzessive über-lebenswichtige Wälder ab, ver-schmutzen Gewässer und verun-reinigen die Luft durch unsere Industrien und dem Streben nach uneingeschränkter Mobilität�

Der Einfluss des Menschen auf den Planeten beschleunigt die üb-liche Klimaveränderung seit dem Anfang der Industrialisierung der-art rasch, dass die Natur mit ihren Anpassungsmechanismen nicht mehr nachkommen kann� Resul-tate sind Hitzewellen, Dürren, Erosion, aber auch die vermehrt Wirbelstürme, um vieles mehr Nie-derschlag in kürzester Zeit, Hoch-wasser oder enorme Waldbrände, um nur einige zu nennen – für viele bereits Alltag� Arten sterben aus, Menschen werden zu Flücht-lingen nachdem ihre Lebensgrund-lagen versiegt sind – heute bereits 20 Millionen laut UNHCR�

5 vor 12

Der Klimawandel lässt seine töd-lichen Folgen dort spürbar werden, wo er eigentlich NICHT verursacht wurde: Desto höher die wirtschaft-liche Leistung ist, desto größer die Emissionen an CO2-Äquivalenten� Desto wohlhabender ein Land ist, desto intensiver verursachen seine BürgerInnen täglich noch mehr Emissionen und haben im Ver-gleich zu jenen ärmerer Länder die finanziellen Mittel um sich vor den Folgeerscheinungen schützen zu können�

In unvorstellbaren Mengen und in kürzester Zeit konsumieren wir Rohstoffe aller Art und entledigen uns dieser am Ende über den Rest-müll� Kaum jemand überlegt, dass mit dem Konsum von neuen Ge-räten aus dem Elektro-Fachhandel meist ein Bürgerkrieg mitfinanziert wird, da minimalste Vorkommen einzelner Metalle oft schon zur „Goldgrube“ einiger Weniger in-mitten vieler Armer werden� Nebst den Umweltauswirkungen des Krieges zerstört schon der Roh-stoffabbau die Lebensgrundlage vieler Millionen Menschen�

Dennoch, egal wie wohlhabend viele Länder sind, fast niemand würde sich den Flug in den Ur-laub oder den Betrieb eines AKWs leisten, wären die tatsächlichen Kosten zu bezahlen� Der Reichtum ist in vielerlei Hinsicht bloß darauf basierend, dass vergessen wurde, alle Faktoren tatsächlich und kor-rekt in die Kostenrechnung einzu-beziehen�

Wenn wir alle einen kleinen Beitrag dazu leisten, schaffen wir es, dass es nicht mehr nur „ein Pla-net für alle“ sondern endlich „alle für einen Planeten“ heißt�

W I N T E R A U S G A B E

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„Was alle Menschen angeht, können nur alle lösen�“ (Friedrich Dürrenmatt: Die Physiker)

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* Caro ist für‘s Inter-nationale in Ober-österreich zuständig, Micha ist im Vorstand der Jugendumwelt-plattform JUMP und CaEx-Leiter in Wien�

von Caro Ocks und Micha Poszvek

BUNDESTHEMA2012

Die Kinder und Jugendlichen von heute repräsentieren kommende Generationen. Unsere Aufgabe ist es, ihneneinen lebenswerten Planeten zu hinterlassen – und dazu muss jede/r von uns ihren/seinen Beitrag leisten.

Page 2: ppoe brief 3/11

ppö brief 3/112 Jahresthema 5 vor 12, Stufen: GuSp

Thinking Day 2012 – Was für Supermänner und -frauen! Du hast Superhero-Fähigkeiten, kennst die Lösung zur Rettung des Planeten und hast schon mal was von den Millennium Entwicklungszielen gehört? Nein? Dann lies ruhig weiter…

Jeder kann mithelfen

Was der zuständige Bundesminister zum Thema Umweltschutz zu sagen hat

Von Terry Pribil

… Das tut gar nicht weh und du brauchst keine Schutzaurüstung, um dich für das Highlight des Pfad-finderInnenjahres zu interessieren� Der Thinking Day ist das jährliche Projekt vom Pfadfinderinnen-Welt-verband (WAGGGS) zu einem Mil-lennium-Entwicklungsziel – dies mal „Save the Planet“� Der Thinking Day 2012 dreht sich um die Frage, wie wir so auf der Erde leben kön-nen, dass es ihr und uns gut geht�

Darüber reden hilft schon mal weiter, nur wie eine große Zahl von PfadfinderInnen auf den Thinking Day mit diesem wichtigen Thema aufmerksam machen? Genau, mit einer Postkartenaktion� Du kannst dich via www.thinkingday.de entweder als Einzelperson oder deine ganze Gruppe registrieren und schließt damit Kontakt zu PfadfinderInnen in Deutschland, Liechtenstein, Luxemburg, der Schweiz und natürlich auch Öster-reich� Pünktlich zum 22� Februar bekommst du Postkartengrüße von einem Pfadfinder/einer Pfadfin-derin� Auch du bist gefragt, deine Ideen zur Rettung des Planeten auf Postkarte zu schreiben und einem/einer anderen PfadfinderIn eine Freude zu machen� Muss aber nicht nur an eine/n PfadfinderIn sein, überleg dir mal, was deine Be-kannten für Augen machen, wenn sie von dir statt einer E-mail eine Postkarte zugeschickt bekommen�

Sei Vorbild

Ökologisch nachhaltiges Leben ist umso wirksamer, je mehr Men-schen dies tun� Deshalb ist es wich-tig die Idee weiterzugeben und Vor-bild zu sein: im Ort, in der Familie, in der Schule oder bei der Arbeit� Wir haben gute Gründe für diesen Lebensstil: Sagen wir sie weiter!

In Uniform den Planeten retten

Das ist mindestens ein Foto und

Umweltschutz betrifft uns alle! Vielen Menschen ist gar nicht be-wusst, welche Auswirkungen ihre Lebensweise auf unseren Planeten Erde und im Speziellen für uns in Österreich hat�

Gerade Pfadfinderinnen und Pfadfinder verstehen viel vom Spu-renlesen in der Natur� Aber wir Menschen hinterlassen nicht nur Fußabdrücke im Erdboden, son-dern die Spuren unseres Handelns wirken sich auf vielfältige und oft überraschende Weise aus�

Um diese Auswirkungen sicht-bar zu machen, gibt es die Metho-de des sogenannten Ökologischen Fußabdrucks� Alle natürlichen Rohstoffe, die wir zum Leben brauchen, benötigen Platz auf un-serem Planeten, um zu wachsen oder hergestellt zu werden� Auch die Natur braucht Ressourcen, um unsere Abfälle wieder abzubauen� Wir müssen also rücksichtsvoll mit unserer Umwelt umgehen, damit wir auch in Zukunft einen gesunden Lebensraum haben� Auf der Website www.footprint rechner.at kann sich jeder seinen persön-lichen ökologischen Fußabdruck ausrechnen�

Österreich nimmt seine Ver-antwortung im Umweltschutz sehr ernst und wir sind stolz darauf, dass wir hier ein Vorbild für ande-re Länder sind� Ein gutes Beispiel dafür ist die Nutzung von erneu-erbaren Energiequellen� Wir ha-ben in Österreich viele Möglich-keiten, Strom umweltfreundlich aus Wind, Sonne, Wasser und

Biomasse zu erzeugen� Und mein Ziel ist es, dass wir Österreich bis zum Jahr 2050 ausschließlich mit dieser sauberen Energie versorgen können�

Umweltschutz spielt gerade heute für immer mehr Menschen eine wichtige Rolle� Viele wollen einen Beitrag dazu leisten und auch Firmen und Vereine sind be-müht, unsere Umwelt nachhaltig für die nächsten Generationen zu sichern� Auch Ihr Pfadfinderinnen und Pfadfinder leistet einen wert-

vollen Beitrag dazu, indem Ihr euch für den Schutz unserer Um-welt engagiert�

Eure Unterstützung ist sehr wichtig� Eine saubere Umwelt be-deutet hohe Lebensqualität� Ich möchte alle Pfadfinderinnen und Pfadfinder einladen, möglichst verantwortungsbewusst zu leben und rücksichtsvoll mit unserer Na-tur umzugehen� Das betrifft unser tägliches Zusammenleben ebenso wie unsere Zukunftspläne� Es geht um den Schutz unserer Umwelt – vom Weltklima bis hin zur Arten-vielfalt� Euer Beitrag zählt!

Er ist österreichischer Umweltminister

von DI Niki Berlakovich

++ Nun ist es fix ausgesät: Das nächste BuLeiLa blüht uns von 24. bis 26. August 2012 am Scout Camp St. Georgen in Oberösterreich� Die selbstständige Patrulle der GuSp-Landesbeauftragten hat sich am Herbstarbeitskreis An-fang November auf das Thema „Survival“ geeinigt� Die offizielle Ausschreibung wird noch etwas dauern� Du möchtest gerne mitarbeiten oder hast Vorschlä-ge für Workshops zum Thema? Dann poste dies doch einfach im GuSp-Forum auf www.ppoe.at/forum

++ Neue grüntöne findest du heuer unter dem immergrünen Weihnachtsbaum bzw� unter

www.ppoe.at/leiter/gusp/ gruentoene

++ In der Programm-IdeenKartei PIK8 findest du Pro-grammvorschläge

für Lager und Heimstunden zu einer großen Anzahl von Erpro-bungspunkten aus dem GuSp-Erprobungsheft „Gemeinsam die Erprobungen wagen“� Vielleicht hast du zum einen oder ande-ren Punkt schon einmal eine Heimstunde gestaltet? Trage sie einfach in die Kartei ein, dann können auch andere LeiterInnen deine Planungen umsetzen� www.ppoe.at/pik8

++ Ihre Ausbildung zum Grün-profi haben abgeschlossen: Reinhard Fritsch aus Oberöster-reich und Georg Gaube aus Salzburg� Wir gratulieren recht herzlich!

Grünzeug

www.footprint rechner.at

www.umweltbildung.at

Engagiert Euch!

Nach 13 Jahren Menschenrechts-arbeit kann ich eines mit voller Überzeugung bestätigen: Ja, es hat Sinn, ja, es macht Freude, ja, es ist oft frustrierend, immer zäh, manchmal erfolglos, aber nie sinn-los, sich dafür einzusetzen, dass irgendwann einmal alle Menschen auf der ganzen Welt ihre angebore-nen Menschenrechte erleben kön-nen�

Über die, die behaupten, dass man(n) oder frau „eh nix verän-dern kann“, denk ich gar nicht

nach, dazu ist die Zeit zu schade� Was wäre denn die Alternative? Zuschauen, wie sich nichts ver-ändert, nachdenken darüber, wie man es nicht anpackt?

Eines muss Dir aber klar sein: Du musst schon selber brennen,

wenn Du andere anzünden willst! Sei es für eine besser geschützte Umwelt, für einen fairen Umgang mit Tieren oder für Menschenrech-te� Ein kaltes Lagerfeuer wärmt nie-manden!

* ist Generalsekretär von Amnesty Inter-national Österreich und war Pfadfinder in der Gruppe Wien 16 „Schotten“

von Heinz Patzelt

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vielleicht noch einen Preis wert� Sobald du mit deiner Gruppe eine Thinking Dayaktion machst: Klick! Foto schießen und für den Foto-wettbewerb auf www.thinkingday.de/fotowettbewerb hochladen� Auf der Seite könnt ihr auch Bilder von anderen PfadfinderInnen sehen, die sich an der Aktion und dem Wettbewerb beteiligen, sowie die eigenen Fotos und die der anderen kommentieren� Eine Jury bewertet am Ende die besten Fotos� Für die-se gibt es Thinking Dayabzeichen

für alle Mitglieder der Gruppe� Dem Gewinnerbild winkt darüber hinaus noch ein Scoutshop-Gut-schein im Wert von EUR 100,–!

Also, du brauchst kein Superhe-ro zu sein, um die Welt zu retten� Als PfadfinderIn hinterlässt du sie zumindest schon besser, als du sie vorgefunden hast� Neue Ideen da-für findest du auf www.pfadfinder.at und www.worldthinkingday.org

Viel Spaß bei deiner Thinking Day-Aktion!

Basteltipp Begrünungs-Pop up-KartenGewohnheiten zu verändern wird oft als schwierig angesehen� Umso wichtiger ist es daran zu arbeiten auch im Kleinen positive Veränderung herbeizuführen – viele kleine Schritte führen zu einem großen Ganzen�

Die Karte, die zum Aufsteller wird, symbolisiert zwei Dinge: Der Fingerab-

druck symbolisiert „Ich tu etwas“, etwa Häferln statt Einwegbecher zu verwenden, oder die Öffis zu benutzen wo geht� Der Baum, der durch das Stempeln entsteht, symbolisiert den Baum, der nicht umge-schnitten werden musste durch meine Gewohnheitsveränderung�

Viel Spaß beim Basteln!

Quelle: Ji Yoon Yang aus Korea www.designboom.com

Ich [ ] benutze die Öffis

sooft es geht

Ich [ ] verwende ein Häferl statt Wegwerfbechern

Begrünung Begrünung

Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt und eine Aktion zum Thinking Day geplant

Wofür brennst und engagierst du dich?

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ppö brief 3/11 3www�pfadfinderInnen�at Thema Genderbezogenes Arbeiten, Stufen: WiWö

Geschlechterbezogenes Arbeiten – ein Modewort, oder auch umsetzbar?Das Thema Gender ist in aller Munde und sorgt somit für viel Gesprächsstoff. Auch die Frage „Wie gehe ich damit um?“ wird viel diskutiert.

Von Daniela Schmied & Christa Sieder, WiWö-Schattenkabinett

Trari, trara, die Post war da! Vor Kurzem hat eine Aussendung des WiWö-Bundesarbeitskreises hof-fentlich auch dich erreicht! Eine Broschüre mit Ideen zum neu er-schienenen Kinderbuch „Puck sucht ihren Namen“ (Inge Peter, Verlag Papierfresserchen) und neue Seiten für den LeiterInnenbehelf

wurden an die gut 300 Gruppenpost-empfängerInnen in Österreich gesendet� All diese Veröffentli-chungen gibt es natür-lich auch zum Down-load auf WiWöpedia� Folge einfach dem Link auf der Bundesverbands-homepage deines Ver-trauens�

Dir fehlen Ideen, welche Spiele ins Waldenland passen? Probier es doch mal hiermit:

Im MoorEin paar WiWö haben sich im Moor verirrt� Zum Glück kommt gerade Titona vorbei und zeigt den WiWö den Weg aus dem Moor�

Ein Raum wird abgedunkelt bzw� die Augen verbunden, alle Kin-der bewegen sich durch den Raum� Ein/e WiWö-LeiterIn berührt ein Kind an der Schulter, dieses Kind ist dann Titona� Begegnen sich zwei WiWö, so fragen sie einander „Tito-na?“ Antwortet das andere WiWö auch mit „Titona“, weiß es, dass es sich auch um ein WiWö handelt, denn nur Titona antwortet nicht� Hat das WiWö Titona gefunden, hängt es sich hinten an Titona bzw�

die entstandene Schlange an, solan-ge bis alle WiWö den Weg aus dem Moor gefunden haben�

Sana schützt ihre JungenDie WiWö bilden mehrere Grup-pen, das erste WiWö ist jeweils Sana� Diese versucht ihre Küken, die sich hinten an ihr angehängt haben, vor dem Fuchs zu schützen� Der Fuchs versucht jeweils das letzte WiWö der Kette zu fangen�

Bei größeren Gruppen kann das Spiel auch mit mehreren Füchsen gespielt werden�

Versteinern á la TillenwichtelTill o schreck versucht die Wichtel zu fangen� Wird ein WiWö gefan-gen, stellt es sich vor Schreck beson-ders lustig hin bzw� macht Grimas-sen� Alle WiWö können es erlösen, indem sie die Figur bzw� Grimasse nachmachen�

Und nicht vergessen

Für deine WiWö gibt es die Mög-lichkeit, an einem Gewinnspiel teilzunehmen! Die Frage an sie lau-tet: Wie könnte die Geschichte von Puck weitergehen, nachdem sie ih-ren richtigen Namen wiedergefun-den hat? Ihre Ideen und Vorschläge können deine WiWö schreiben, zeichnen oder auch anders dar-stellen – ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt! Unter allen Ein-sendungen, die den Bundesverband bis 30� Mai 2012 erreichen, werden drei von Inge Peter signierte Exem-plare des Buches verlost!

Einsendungen bitte an: Bundesverband der Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs, z�Hd� WiWö, Stöberplatz 12/3-4, 1170 Wien�

WiWö Wusstest du schon

...

Von Christine Kreibich, Gruppe Krems und GuSp-Team LV NÖ

Während meiner Zeit als GuSp-Leiterin war ich viel mit diesem Thema konfrontiert, insbesonde-re mit der Frage, „Wie kann ich das Thema Geschlechterrollen mit meinen GuSp erarbeiten, ohne es lächerlich und mühsam erschei-nen zu lassen?“� Auf diversen Seminaren wurde zwar hervorge-hoben, wie wichtig dieses Thema

für die Identitätsentwicklung der jungen Jugendlichen ist, aber wie ich es mit meinen Guides und Spä-hern umsetzen kann, war für mich oft schwierig heraus zu finden� Geschlechterbezogen zu arbeiten ist allgegenwärtig und fängt bei-spielsweise schon damit an, einen gemischt geschlechtlichen Trupp bei den GuSp zu haben und Heim-stunden, Lager, Wochenendaktion nicht nach Geschlechtern getrennt durchzuführen�

Die geschlechterbezogene Päda-gogik kennt drei Grundbegriffe:

Geschlechtergerecht, geschlechtsspezifisch und genderkritischGeschlechtergerecht Arbeiten meint: Unser gesellschaftliches Umfeld garantiert nicht automa-tisch, dass Burschen und Mädchen

gleichberechtigt sind� Geschlech-tergerechtes Arbeiten setzt voraus, dass wir für unsere GuSp gleiche Möglichkeiten und Chancen schaf-fen, einen partnerschaftlichen Umgang zwischen den Geschlech-tern pflegen und uns gegenseitig respektieren� Die Aufgaben haben kein „Geschlechtermascherl“, das heißt ein Guide oder ein Späher macht etwas, nicht weil sie oder er ein Mädchen oder ein Bursche ist, sondern, weil sie oder er etwas machen möchte� Diese Denkweise

ist typisch für die Pfadfinderbewe-gung und zeichnet uns aus, denn auf einem Lager machen alle alles – kochen, abwaschen, Tisch bauen, Holz hacken etc� hier werden keine Unterschiede gemacht�

Geschlechtsspezifisches Arbei-ten bedeutet, die unterschied-lichen Lebenswelten und Entwick-lungswege der Guides und Späher anzuerkennen� Unterschiedliche Bedürfnisse und Fähigkeiten un-serer GuSp werden wertfrei ak-zeptiert und als Bereicherung für das Programm gesehen� Späher haben ein erhöhtes Bewegungsbe-dürfnis, gesteigerte Aggressivität, Freude an Sinneseindrücken, ge-steigerte Abenteuerlust und Unfug-bereitschaft� Die Guides wiederum haben Geheimnisse mit Freun-dinnen, große Stimmungsschwan-kungen und Tagträume� All diese

Eigenschaften habt ihr bestimmt schon bei euren GuSp festgestellt und vermutlich auch unbewusst berücksichtigt und seid darauf ein-gegangen�

Genderkritisches Arbeiten geht noch einen Schritt weiter� Ge-schlechterrollen werden durch un-ser soziales Umfeld, die Kultur und die Gesellschaft, in der wir leben, geprägt und sind nicht natürlich bedingt� Du als Leiter/in bringst das nur authentisch hinüber, wenn du deine Geschlechterrolle kritisch reflektiert und hinterfragt hast Der kreative Umgang der Leiter/innen mit den verschiedenen Geschlech-tern innerhalb des LeiterInnen-teams, aber auch im Trupp (unsere Handlungsweise, Werte und Nor-men) hat eine starke Vorbildwir-kung für unsere GuSp�

In der Praxis stellt uns vor allem das genderkritische Arbeiten vor eine Herausforderung� Diese Herausforderung habe ich ange-nommen und mir eine Möglichkeit überlegt, wie ich mit meinen GuSp die eigene Geschlechterrolle hin-terfragen bzw� gestalten kann�

Am Sommerlager probiert

Im Rahmen unseres Sommerlagers habe ich mir einen Programmtag herausgenommen und folgendes ausprobiert� Bei der morgendlichen Versammlung wurden Bänder in den Farben rosa und blau an alle Lagerteilnehmer/innen (GuSp, Leiter/innen, Staff) verteilt, jeweils zum Geschlecht passend – Rosa weiblich, Blau männlich� Gleich-zeitig wurden am schwarzen Brett zwei Plakate in den dazu passenden Farben angeschlagen� Darauf wa-ren die Regeln für den gesamten Tag festgehalten� Je nach Farbe des Bandes mussten sich die Lagerteil-nehmer/innen an diese Regeln hal-ten� Dies führte zu interessanten und lustigen Situationen innerhalb der GuSp und des Leiterteams, vor allem als die Rollen vertauscht wurden�

Den Vormittag über wurde ganz normales Programm gemacht, ver-

schiedene Spiele und Aufgaben� Stets wurde darauf geachtet, dass die Aufgaben in gemischten Pa-trullen ausgeführt wurden� Nach dem Mittagessen trafen sich alle nochmals beim Fahnenmast� Nun wurden die Bänder wieder abge-sammelt und in vertauschter Weise wieder ausgeteilt – Rosa männlich, Blau weiblich – und dann wurde geschlechtstypisches Programm gemacht� Die blauen Guides und Leiterinnen haben eine Carrera Autobahn zusammengebaut, ein

Stromaggregat zum Laufen gebracht und sind dann wilde Autorennen auf der Carrerabahn gefahren� Die rosa Späher und Leiter haben mit-tels Holzheringen und Spagat einen Webrahmen gebaut und versucht, einen Fleckerlteppich zu weben� Es gab auch verschiedene Zeitschrif-ten (je nach Alter der Späher z�B� Bravo Girl, Prinzessin Lillifee, My little Pony etc) zu lesen� Vor dem Abendessen wurden die Bänder wieder zurück getauscht, da sich schnell heraus gestellt hat, dass die GuSp doch lieber in ihrer eige-nen Geschlechterrolle unterwegs sind� Die Kinder haben sich auch noch die nächsten Tage mit diesem Thema beschäftigt, verschiedene Verhaltensweisen ausprobiert und geschlechts(un)typische Aussa-gen gemacht� Sie haben sich sogar selbst dazu entschieden, aus Spaß an einem Abend mittels Verklei-

dungen die Rollen zu tauschen�Durch diesen Gendertag am

Sommerlager haben sich die GuSp und Leiter/innen mit dem jeweils eigenen Geschlecht sowie dem anderen und deren typischen Ver-haltensweisen auseinander gesetzt� Jeder hat für sich vom anderen Geschlecht etwas Positives und Negatives mitgenommen, jedoch der einhellige Ton „das Eigene ist das Bessere“ war nicht zu überhö-ren� (Am wertfrei das Anderssein zu akzeptieren muss wohl noch

gearbeitet we rden � ) Mit den am schwar-zen Brett ange-schlagenen Re geln wurden typische Verhaltensweisen der Geschlechter festgelegt, aus denen an diesem Tag keiner raus durfte� Jedoch haben die GuSp sehr schnell selbst festgestellt, dass beide Geschlechter sich um nichts nachstehen und es völlig ok ist, als Guides etwas typisch blaues zu tun oder zu können und umgekehrt�

Probiert es doch einfach einmal selbst aus, bietet euren GuSp die Möglichkeit, ihre Rollen zu ent-decken und sich mit dem Thema Gender bewusst auseinander zu setzen� Ihr werdet sehen, sie ha-ben Spaß daran und werden ganz von alleine auf die wichtigen Dinge drauf kommen�

Zum Thema: grüntöne

Kapitel „Geschlechterbezo-

gene Pädagogik als Teil des

Ganzen“: www.ppoe.at/

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Der „Gendertag“ am Sommerlager sorgte für interessante und lustige Situationen

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ppö brief 3/114 Vision2020, Ausbildung

Vision2020 wirkt weiter

Der WertebaumOder: auf dem Weg zu einem Gruppen-Leitbild...

Von Georg Rosensteiner, Gruppe Innsbruck Pradl

In der wöchentlichen Pfad-finderarbeit in einer Gruppe kommt es immer wieder zu Dis-kussionen und Meinungsver-schiedenheiten im Team über gewisse Wertevorstellungen, Zie le der Gruppe, sowie oft-mals lang anhaltende Konflikte um scheinbar belanglose Din-ge. Für ein besseres Klima und eine gemeinsame Zukunftsaus-richtung wurde in der Pfadfin-dergruppe Innsbruck-Pradl vor-geschlagen, sich an die Arbeit eines gemeinsamen Leitbildes zu machen und dies wurde mit einer intensiven Grundsatzde-batte um unsere Pfadfinderwer-te gestartet.

Die Rückbesinnung auf unsere Ba-siswerte sollte nicht nur der Ent-wicklung eines Leitbildes dienen, sondern vor allem der Fundamen-tierung unserer alltäglichen Arbeit, dem Ende lange schwelender Kon-flikte, da diese nun auf eine neue Basis gestellt werden konnten, sowie einer Ausrichtung unserer Gruppe� Durch die Darstellung konnte einfacher entschieden wer-den, in welche Richtung unsere Gruppe sich bewegen sollte, welche Visionen und langfristigen Pla-nungen sich daraus ergeben und welche Schwerpunkte gesetzt wer-den� So beschäftigte uns ein Wo-chenende lang -zurückgezogen in eine Hütte in den Tiroler Bergen- eine Grundsatzdebatte über die unserer Arbeit zugrundeliegenden Werte� Stundenlang wurde gebra-instormt, geclustert und diskutiert, bis schlussendlich der sogenannte

Wertebaum entstand� Auf diesem angeführt sind die Basiswerte un-serer Tätigkeit zu sehen, sowie de-ren Verwurzelung� Anhand der Äste sieht man die weiterführenden und in den Blättern sekundäre Werte�

Die Auseinandersetzung mit unseren Werten war ein sehr in-tensives Unterfangen, kostete viel Kraft, war aber gekrönt von dem entstandenen Wertebaum� Die Ergebnisse waren umfangreich, brachten die Gruppe in vielerlei Hinsicht näher zusammen und lie-ßen genau aufzeigen, an welchen Stellen unsere Gruppe Entwick-lungspotenzial hat oder Verbesse-rungen notwendig sind� So gelang es Diskussionen aus einer neuen Perspektive zu sehen, das heißt, dass Konflikte nun auch von außen einfacher und übersichtlicher ein-geordnet werden konnten� Diskus-sionspunkte wurden z�T� als sekun-där entlarvt und dies ermöglichte, aus Teufelskreisen zu entkommen� Der Wertebaum kann jetzt aller-dings keineswegs als Allheilmittel angesehen werden, sondern als erstes Ergebnis, das auch gruppen-intern die Verankerung der Pfad-finderei erhöhte und aus eingefah-renen Pfaden herausführte, aber auch als Instrument, um Grup-penziele zu definieren� So wur-de aus diesem Baum heraus eine langfristige strategische Planung für unsere Gruppe entwickelt, die Ziele in ein paar Jahren definiert und uns zielstrebiger arbeiten lässt, jedoch nur solange diese Nutzung als Instrument bzw� die Ziele auch im Auge behalten werden� So wa-

ren leider auch einige langfristig angelegte Zielformulierungen bald wieder aus den Köpfen verschwun-den� Daher ist die Aufstellung des

Wertebaums als erster Schritt zu sehen, dem andere folgen müssen, um unsere Gruppe zielgerichtet weiterzuführen�

1) Brainstorming•Welchen pfadfinderischen

Werten sind wir verpflichtet?•Was sind uns in der

Pfadfinderei wichtige Dinge?•Was prägt uns/die

Jugendlichen?•Was unterscheidet uns von

anderen Jugendgruppen?•Was wollen wir vermitteln?•Welches sind unsere Ziele?

2) Clustering•Ordnen der Begriffe,

Übersichtlichkeit•finden von Familien•evtl� Überbegriffe•Reduktion durch

Zusammenfassung

3) Priorisierung•Was ist uns wirklich wichtig?•Was ist der Kern unserer

Arbeit?•auf was können wir nicht

verzichten?•was ist Zusatz/optional?

4) Ordnen in ein Schema•zentral/Kern•wichtig•Zusatz

Weiteres Vorgehen5) Vergleich mit IST-Situation6) Visionen und Zielplanung7) Operatives Arbeiten auf

Basis des Wertebaumes

Erarbeitung des Wertebaumes

Von Biggi Stockinger-Hofer und Helmut Stump, Gruppenleitung der Gilwellparkgruppe

Liebe Woodbadgeträgerin! Lieber Woodbadgeträger!

Im Jahr 2011 konnten wir in Vorarl berg ein Treffen der Wood-badgeträgerInnen initiieren� Es war ein toller Erfolg und im kommen-den Jahr sind weitere Treffen gep-lant� Auch die Wiener Runde der Gilwellparkgruppe trifft sich im-mer noch regelmäßig�

Schön wäre es, wenn wir in je-dem Bundesland lokale Treffen der Gilwellparkgruppe hätten� Doch leider mangelt es uns an Wood-badgeträgerInnen, die ein sol-ches Treffen organisieren� Dabei ist es gar nicht viel Aufwand� Die Adressen kommen von uns und die Landesverbände sind sicher bereit, ihre Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen� Es fehlt also „nur“ mehr eine kleine Gruppe von Woodbadge trägerInnen, die sich aufrafft und ein Treffen organisiert�

Wir sind jederzeit bereit, euch bei der Organisati-on zu unterstützen! Was bei diesen Treffen pas-siert, liegt dann in eurer Hand� Ob inhaltliche Aus-einandersetzung mit einem Thema oder einfach nur ein

netter Plauderabend, wichtig wäre einfach, dass es einen Startschuss gibt� Wenn sich mal eine Gruppe gefunden hat, ist es ein leichtes, Themen für die Folgentreffen zu finden� Es gibt auch keine Vorga-ben, wie oft sich eine Länderrunde treffen sollte� In Vorarlberg finden die Treffen ein- bis zweimal jähr-lich statt, die Wiener Runde trifft sich fünfmal im Jahr� Es kommt ganz auf die Bedürfnisse der anwe-senden Personen an!

Du hast Interesse daran, ein solches Treffen zu organisieren? Dann melde dich bei uns! Wir sind telefonisch über den Bundesver-band oder per Mail unter [email protected] erreichbar�

Die Erfahrungen der Wiener und Vorarlberger Runden zeigen, dass das Interesse der Mitglieder an einem Treffen groß ist� Plaudern über alte Zeiten oder über die Pfad-finderei von heute hat uns immer schon zusammen gebracht�

Wir freuen uns von dir zu hö-ren! Gut Pfad!

Organisierst du ein Treffen von WoodbadgeträgerInnen?

Zuwachs im Bundesausbildungsteam

Wir heißen Astrid Aichinger als neue Assistentin der Bundesbe-auftragten für PfadfinderInnen-ausbildung herzlich willkommen!

Astrid war zuvor Landes-beauftragte für A u s b i l d u n g in der Steier-mark, übt die-se Funktion jedoch auf-grund Job-wechsels und

Übersiedelung in den Osten seit Herbst nicht mehr aus� Sie enga-giert sich weiterhin für die PPÖ – das finden wir super!

TrainerInnenausbildung läuft, und läuft, …

•14 neue angehende TrainerIn nen haben im Herbst 2011 mit der TrainerInnenaus-bildung begonnen�

•Die Seminare Trainingskom-petenz 1 und Trainingskom-petenz 2 finden vom 4� bis 6� Mai 2012 im Bundeszentrum Wassergspreng statt�

•Astrid Aichinger hat gemein-sam mit Michael Hauszer im Herbst die Lehrgangsleitung übernommen�

Woodbadgekurs 2012 in Vorbereitung

•Für den Sommer-kurs 2012 sind 53 TeilnehmerInnen angemeldet�

•Das Mindestalter für die Teilnahme am Wood-badgekurs wurde nun einheit-lich auf 21 Jahre festgelegt�

Neues Verbandsorgan: Der Bundespädagogikrat

•Um eine bestmögliche Vernet-zung der Landesausbildungen mit der Bundesausbildung zu gewährleisten, wurde auf der Bundestagung 2011 die Ver-ankerung des „Bundespäda-gogikrates“ beschlossen� Das neue Verbandsorgan ist für die Qualitätssicherung und Weiterentwicklung der Pädagogik innerhalb der PPÖ zuständig – beinhaltet also das Programm für Kinder und Jugendliche, sowie auch die Ausbildung der Erwachsenen im Verband�

•Für den Austausch zwischen den wesentlichsten Bundes-gremien der PPÖ wurde das Bundesleitungsteam als stän-dige Arbeitsgruppe geschaffen, das vor allem Koordinations-aufgaben wahrnimmt� Seine Mitglieder vertreten Bundesrat

bzw� Bundesleitung, Bundesju-gendrat, den Bereich Inter-nationales, Bundespräsidium bzw� Bundespräsidialrat, sowie natürlich auch den neuen Bundespädagogikrat�

Unser Großprojekt „Erneuerung des Ausbildungssystems“•Die Analyse unseres beste-

henden Systems ist in vollem Gange� Bundesbeauftragte und Landesbeauftragte für Ausbildung evaluieren ge-meinsam erfolgversprechende neue Möglichkeiten�

•Die Auswertung der Online-Umfrage ist sehr aufwändig und wird bis Jahresende abge-schlossen�

•VertreterInnen aller Länder in den Stufenarbeitskreisen und im Arbeitskreis für Gruppen-leiterInnen werden sich im Jahr 2012 intensiv mit der Er-neuerung der JugendleiterIn-nenausbildung beschäftigen�

Ausbildungs-News

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ppö brief 3/11 5www�pfadfinderInnen�at Thema Freiwilligentätigkeit

Neuburg CIS – den Tätern auf der Spur

Von Lisa Höllbacher, Gruppe Tennengau

Mitte November fanden sich 12 KursteilnehmerInnen im gut ver-steckten Pfadfinderzentrum „Neu-burg“ ein, um eine Mordfallserie zu lösen� Die NCIS (Neuburg Crime Institution for Scouts) war schon am Werke, den Mörder ausfindig zu machen, der mittels zwinkern die Kursteilnehmer ermordete�

Unmittelbar nach unserer An-kunft gab es schon das erste Opfer� Wir ließen uns dadurch aber nicht von einem lustigen Abend abhal-ten, denn von überall aus Vorarl-berg kamen die TeilnehmerInnen, wie auch aus Salzburg und Südtirol� Jede/r genoss die legere Atmosphä-re, um einander kennenzulernen und es dauert nicht lange, da saßen alle an einem Tisch und lachten ge-meinsam�

Samstags startete die Ausbil-dung� Durch viele Spieleinheiten wurde das stramme Programm aufgelockert� Neben Einheiten wie

dem Erprobungssystem-Stationen-laufs, einer Modellheimstunde, die die TeilnehmerInnen selber planen mussten und „Demokratie in der WiWö Stufe“ wurde versucht die praktische Umsetzung nicht aus den Augen zu lassen und den Er-fahrungsaustausch zu fördern�

Nach der Spirieinheit meinten alle „es war eine tolle Erfahrung, dieses doch relativ negativ besetzte Wort, mal anders zu erleben�“

Auch am Sonntag wurde noch fleißig „gschaffa“� Es standen Punkte wie Führungsverhalten und Singen ohne Gitarre am Plan� Nach diesen Übungen war jedem/jeder TeilnehmerIn und auch dem Team ein Lächeln ins Gesicht ge-schrieben�

Das wunderbare Essen, das gänzlich frisch zubereitet wurde, tat den Rest dazu, dass wir beim Aus-stieg am liebsten noch ein bisschen im NCIS Team geblieben wäre�

Im Namen aller TeilnehmerIn-nen möchte ich mich für das tolle Wochenende bedanken, das so-wohl lustig als auch lehrreich war!

Freiwillig! Umsonst – und sonst?Die Bundesjugendvertretung und Nationalratspräsidentin Barbara Prammer veranstal-teten am 14. Oktober eine Enquete zum freiwilligen Engagement junger Menschen

Von Klaus Schreiner

Junge PfadfinderleiterInnen – jun-ge Menschen generell – zahlen der-zeit doppelt drauf, wenn sie sich ehrenamtlich engagieren, denn sie bekommen für ihre freiwillige Ar-beit keinen Lohn und bekommen auch nicht die Zeit, die sie inve-stieren, angerechnet� In Zeiten von Familienbeihilfekürzungen, flexib-leren Arbeitszeiten und strafferen Studienplänen kann das durchaus Schwierigkeiten machen� Dies ist einer der Gründe, warum die Teil-nehmerInnen in Workshops bei-spielsweise an den Forderungen für ein Freiwilligengesetz feilten�

Das Palais Epstein war mit rund 100 Leuten zur Gänze gefüllt und die PPÖ wurden durch meh-rere Leute vertreten, die sich als TeilnehmerInnen, Workshopleiter und Workshop-Berichterstatter aktiv einbrachten�

Die Workshops deckten zahl-reiche für PfadfinderInnen rele-vante Themen ab, wie z� B� die Qualität in der Ausbildung, die Anerkennung von Kompetenzen und Erfahrungen, die in Kin-der- und Jugendorganisationen

erlangt werden, oder die Möglichkeiten, wie man freiwilliges Engagement politisch stärker fördern könnte�

Vorschläge für ein Freiwilligengesetz

Die Ergebnisse der Workshops wurden dann im Plenum der Na-tionalratspräsidentin Barbara Prammer und den anwesenden Parlamentsabgeordneten aller Par-

teien präsentiert� Diese bekräftigten einhellig, dass es bessere Rah-m e n b e d i n g u n g e n für Freiwillige und ein Freiwilligengesetz

geben soll� Die Nati-onalratspräsidentin un-

terstrich in ihrer Rede den besonderen Wert von freiwilligem Engagement, da die jungen Men-schen damit Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen und diese aktiv mitgestalten�

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Enquete am

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Wir gratulieren den Gewinnern!

Von Angelika Oberzalek

Wir möchten zwei Gewinnerpro-jekte des Bundeswettbewerbes zum Thema Freiwilligkeit genauer vor-stellen:

Caravelles der Gruppe Rankweil mit dem Projekt „Auf die Eier, fertig, los!“Nach mehrwöchiger Vorbereitung veranstalteten die Caravelles die beliebte Ostereiersuche unter dem Motto „Auf die Eier, fertig, los!“�

Am Karsamstag stürmten über 1�500 BesucherInnen den Rank-weiler Frutzwald und die Sulner Pirateninsel, um nach den 8�000 versteckten Ostereiern zu suchen� Der grüne Wald erforderte viel Ge-schick und Geduld von den Teil-nehmenden�

Dank der vielen ehrenamt-lichen HelferInnen und der Unter-stützung der Sponsoren konnte im Mai 2011 eine neue Rekordsumme in Höhe von EUR 3�850,- an die Vorarlberger CliniClowns überge-ben werden�

Gruppe Wolfurt mit dem Projekt „United Colours – Integration beginnt bei uns“Die Pfadfindergruppe Wolfurt be-müht sich seit vielen Jahren, auch Kinder, Jugendliche und Eltern mit Migrationshintergrund für die Mitwirkung zu gewinnen�

Mit dem Gruppenlager im Jahr 2009 startete die Gruppe einen mehrjährigen Prozess, um eine wichtige Grundlage für das funk-tionierende Zusammenleben zu

schaffen: den Wert von Vielfalt in unserer Gesellschaft deutlich zu machen und damit die Grundlage für ein gutes Zusammenleben in der nicht-migrantischen Gesell-schaft zu leben�

Es werden Menschen aus un-terschiedlichen Kulturkreisen, Ländern und Hintergründen in die Aktivitäten der Pfadfindergruppe eingebunden� Menschen aus Afri-ka wurden eingeladen, in Wolfurt Kinder zu schulen, MigrantInnen aus unterschiedlichen Ländern stellten vor, ob, bzw� wie bei ihnen Weihnachten gefeiert wird, wel-chen Hintergrund Bekleidung, das Fotografiert werden, Essen, Feiern, Tanzen, Singen etc� hat�

So soll migrantischen Mitbe-wohnerInnen in Wolfurt gezeigt werden, mit welchem Interesse ihre Eigenheiten kennengelernt werden und gleichzeitig schon durch die Einbindung in Sommer-lager, Gruppenstunden, Aktionen, Elternabende, Filmabende etc� ge-meinsam ausprobiert wird, wie diese Vielfalt gemeinsam so gelebt

werden kann, dass beide Seiten da-raus Nutzen ziehen�

Beim gemeinsamen Start in das vergangene Pfadijahr haben wir in Wolfurt lebende Italiener, Schwe-den, Pakistanis, Bulgaren, Türken, Philippinos und Bolivianer einge-laden, mit uns einen interkultu-rellen Postenlauf zu gestalten� In den Heimstunden waren Gäste aus Spanien, Serbien, Weißrussland, der Türkei, Togo, Kolumbien und vielen anderen Ländern zu Gast� Für den Elternabend – eine Reise in 80 Minuten um die Welt – wurden mit Menschen aus aller Welt Tän-ze, Märchen und Lieder einstudiert und vor vollem Haus präsentiert� Insgesamt haben wir bisher über 25 Veranstaltungen mit unter-schiedlichsten TeilnehmerInnen und Gruppen gemacht – von der Heimstunde mit fünf Jugendlichen bis zum Elternabend mit 300 Besu-cherInnen�

Wir gratulieren außerdem recht herzlich den Gruppen Brau-nau, Kaltenleutgeben, Graz 10 und Wien 29!

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Beim Grundlagenseminar lösten die NCIS eine Mordfallserie

Mit ihrem Projekt zeigte die Gruppe Wolfurtden Wert von Vielfalt in unserer Gesellschaft

Beim Workshop „Qualität in der Ausbildung“ waren die PPÖ gefragte Experten

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Impressum, Suche nach Freiwilligen

Medieninhaber, Verleger und HerausgeberPfadfinder und Pfadfinderinnen ÖsterreichsStöberplatz 12, 1170 WienTel: +43 1 523 31 95, Fax: +43 1 523 31 95-44bundesverband@ppoe�atwww�pfadfinderInnen�at

Redaktion Teresa Pribil|redaktion@ppoe�atDesign & LayoutPaul Kubalek | grafik�kubalek�priv�atHersteller Grasl Druck & Neue Medien

AnzeigenannahmeMonika Zimmerl, Stöberplatz 12, 1170 WienTel: +43 1 523 31 95, Fax: +43 1 523 31 95-44

E-Mail: bundesverband@ppoe�atDanke an Marisa Fedrizzi für‘s Korrekturlesen!

Offenlegung gem� §25 Mediengesetz:Medieninhaber (Alleininhaber): Verein„Pfadfinder und Pfadfinderinnen Öster-reichs“, Stöberplatz 12, 1170 Wien�

Grundlegende Richtung der Zeitschrift:Der ppö brief ist eine unabhängige Zeit-schrift, die alle wichtigen Entwicklungen im Bereich der Kinder und Jugendarbeit, vor allem nach pfadfinderischen Gesichtspunk-ten, beobachtet und kommentiert� Weiters dient sie der Kommunikation zwischen der Verbandsleitung und den Leitungspersön-lichkeiten sowie den Freunden und Interes-

sierten an der Entwicklung des Verbandes�Die Inhalte dürfen in unveränderter Form und unter Quellenangabe zur Gänze oder auszugsweise reproduziert werden� Inhalt vorbehaltlich Satz- und Druckfehler� Einge-langte Manuskripte, die nicht mit der Re-daktion abgesprochen oder angefordert sind, werden möglicherweise nicht abgedruckt�

Alle Rechte, insbesondere das Recht auf Vervielfältigung, sind dem Herausgeber vorbehalten�

G e f ö r d e r tv o m

Impressum ppö brief

Der Bundesverband der PPÖ sucht dringend Verstärkung für sein WWW- und EDV-Team! Wir suchen dringend Unterstützung bei der Betreuung unseres Webauftritts unser unserer MS Dienste� Gefragt sind interessierte, ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, insbesondere in folgenden Bereichen:

•Rechtschreibsichere RedakteurInnen für unsere Website (auch im Sinne einer Endkontrolle auf Barrierefreiheit)

•GrafikerInnen für unsere Website •FotografInnen für unsere Website •TechnikerInnen für die Betreuung unserer MS Dienste (ActiveDirectory, SharePoint,���) •CMS-ProgrammiererInnen (Plone/Zope/Python,���) • jede/jeden, die/der das EDV-Team sonst noch unterstützen will

Wir bieten interessante und abwechslungsreiche Tätigkeiten in einem hoch motivierten Team und die Chance am „Drehen von großen Rädern“ zum Wohl der Pfadfinderinnen und Pfadfindern in Österreich� Je nach Einsatzgebiet ergeht dieser Aufruf an Interessierte aus ganz Österreich�

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ppö brief 3/11 9www�pfadfinderInnen�at

Von Eli Alberti, Landesjugendrätin in Tirol

Besonders die Jugend engagiert sich weltweit für Frieden, was man bei der diesjährigen Friedenslichtfeier in Wien wieder gut sehen konnte� Etwa 1000 TeilnehmerInnen aus 16 Ländern feierten gemeinsam den Frieden und holten sich am 10� Dezember das Licht aus Betle-hem� Die Idee des Friedenslichtes wird hoch geschätzt und großflä-chig unterstützt� So reisten viele ziemlich weit, um das ORF-Frie-denslicht zu Hause verteilen zu können – den längsten Weg hat-ten die argentinischen Pfadfinder-Innen�

Den christlich-ökumenischen Gottesdienst in der Pfarrkirche zur „Heiligen Familie“ hielten eine

evangelische Priesterin sowie ein anglikanischer, ein orthodoxer und ein katholischer Priester� Die Feier folgte dem Motto „Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht“� Zur besinnlichen Atmosphäre tru-gen die sechs Transparente bei, die im Vorfeld vom Bundesjugendrat gestaltet wurden� Darauf zeigten sich Sehnsüchte bzw� Grundbe-dürfnisse, die allesamt ohne Frie-den nicht realisierbar sind − gestal-tet als Symbol mit Begriff in vier Sprachen: Würde, Freiheit, Aus-geglichenheit, Geborgenheit, Sinn und Abenteuer� Zu jedem Begriff wurde ein kurzer Text vorgetragen�

Die jungen TeilnehmerInnen aus aller Welt verabschiedeten sich nach der Verteilung des Lichtes und einer eigentlich zu kurzen Fei-er� Die Jugend kümmert sich um die Weitergabe des Friedenslichtes

an alle Menschen� Von vielen Pfad-findergruppen in Österreich gibt es am 24� Dezember oder früher Akti-onen zur Weitergabe�

Der Bundesjugendrat der PPÖ möchte sich an dieser Stelle bei allen OrganisatorInnen und Teil-nehmerInnen für eine schöne und gelungene Feier bedanken!

Bist du in keiner Pfadigruppe aktiv, muss das AMS* herhaltenDas war mein Gedanke, als der Bundesverband zur „Hilfe für Japan“-Aktion aufrief. Und so kam es, dass am 4. November 2011 im AMS Schönbrunnerstraße in Wien ein kleines Charity-Event der besonderen Art stattfand...

Von Barbara Urban

Der Spendenaufruf an meinem Arbeitsplatz führte zur Einladung der Bezirks- und Gerichtsvorsteher, Leitungen der Landes- und Bundes-organisationen des AMS und Kolle-gInnen aus anderen Geschäftsstel-len� „Sauber,“dachte ich mir, „da hast du dir was angefangen! Zivi-listen sind ganz anders zu betreuen als Pfadis!“ Prominenz musste her, Kaffee und Kuchen, vielleicht eine kleine Tombola? Man muss den Gästen was bieten!

Zwei Anrufe später sicherten ein Vertreter der Japanischen Bot-schaft sowie PPÖ Vizepräsidentin Susanna Hasenauer ihre Teilnahme und Mitarbeit zu� Die Begeisterung war groß und so auch das nächste Problem� Wer führt die Interviews? Wie kann die Veranstaltung vom zähen Vortrag zum lebendigen In-foaustausch werden? Ein Mode-rator! „Du, Philipp, ich hätte mal gern ein Problem, also vielmehr hab ich es schon� Ich brauche ei-nen Profi, der mir aus der Patsche hilft! Geht das?“ Philipp Pertl un-terstützte ehrenamtlich und pro-fessionell�

Am 4� November kamen etwa sechzig Gäste, darunter Geschäfts-stellenleiter Herbert Fritz, der Be-zirksvorsteher Manfred Wurm, die Vize-Chefin des AMS Wien Dr� Ingeborg Friehs, der Direktor des japanischen Informations- und Kulturzentrums Kenichiro Tanaka und die Vizepräsidentin der PPÖ Susanna Hasenauer�

In seinem Interview berichtete Kenichiro Tanaka von 20�000 toten und vermissten Menschen nach der Katastrophe in Japan� 400�000 BewohnerInnen wurden evaku-iert, allein aufgrund des Tsunamis bewegt sich der Schaden zwischen 160 und 250 Mrd� Euro� In den betroffenen Gebieten sind ganze Ortschaften ausradiert, Familien

und Freundeskreise zerrissen� Vor allem die Kinder leiden unter psy-chischen Spätfolgen, da sie den Ort verloren haben, an dem sie aufge-wachsen sind�

Susanna berichtete von nach-haltigen Projekten der PPÖ wie zB� ein Hilfsprojekt, das seit 1986 für betroffene Kinder aus der Region Tschernobyl bis zum heutigen Tag betrieben wird: „Unser Ziel war es, JugendleiterInnen aus der Ukra-ine auszubilden, um Kindern und Jugendlichen aus der betroffenen Region in der Pfadfinderbewegung

neue Perspektiven zu geben�“ Part-nergruppenprojekte gibt es in Ös-terreich bis heute�

Nun wurde aus einem eupho-rischen Bericht ein sehr nachdenk-licher und ich möchte ein kurzes Ergebnis präsentieren� In einein-halb Stunden wurden 505,31 Euro für „Hilfe für Jwapan“ gesammelt�

Mein Dank geht an die tatkräf-tigen UnterstützerInnen und die Sponsoren Helmut Sacher Kaffee, Akakiko Restaurant, Siebenstern Bräu, AMS und PPÖ�

*Arbeitsmarktservice

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Was oft mit einem Scherz beginnt...... geht meistens mit einer ambitionierten Idee weiter und endet mit einem beeindruckenden Ergebnis

Von Terry Pribil und Georg Achleitner

Es war einmal eine Holzhütte, die auserwählt wurde, die „PPÖ-Botschaft“ in Schweden zu beher-bergen� BesucherInnen als auch TeilnehmerInnen aus aller Welt sollten sofort erkennen, dass hier österreichische Herzlichkeit und spannende Infos über unser Land zu finden waren� Attraktionen wie „I love Austria“- oder „No kanga-roos in Austria“-Anstecker oder selbst genähte Edelweißhalstuch-knoten bescherten der Holzhütte großen Andrang, nicht zuletzt, um auch Faironika, die rot-weiß-rote Kuh kennenzulernen� Umgeben von einer 2D-Schneelandschaft kam die Hütte richtig gut zur Geltung, wirk-lich authentisch dieser Auftritt�

Einzigartig

Etwas machte das Headquarter al-lerdings einzigartig am gesamten Gelände, das zumindest so groß wie der erste Wiener Gemeinde-bezirk war, das musste schon was Tolles sein! Das Headquarter war nämlich das einzige Gebäude mit einer Photovoltaikanlage� Dank

eines Scherzes des Kontingentlei-ters Stefan und der Energieverbin-dungen des Truppbetreuers Georg wurde diese Idee binnen einer Woche realisiert: Eine Ökosolar-Testanlage mit 1400 Watt Nenn-leistung (soviel braucht etwa ein Staubsauger) lieferte den Strom für den Jamboree-Brandstempel�

Innerhalb von zwei Stunden war die Photovoltaikanlage mon-tiert und lieferte während des ganzen Lagers Energie� Meist war der Hinweis auf unsere Energie-quelle ein guter Einstieg für ein Ge-spräch zum Thema Nachhaltigkeit und Alternativenergie mit Jugend-lichen wie Erwachsenen aus vielen Ländern� Wir waren stolz zeigen zu können, was in kleinem Rahmen möglich ist�

Schon mal an Alternativ-energielösungen für dein Pfadfinderheim gedacht?Wenn es für das Jamboree-Head-quarter funktioniert, dann ren-tiert es sich vielleicht auch für dein Pfadfinderheim� Dazu gibt es einen interessanten Artikel über das Niedrigenergieheim der Grup-pe Gallneukirchen-Engerwitzdorf auf www.pfadfinder.at �

Internationales

Das Friedenslicht in jungen Händen

Die weltweite Verbundenheit bekommt man bei den Pfadfinderinnen und Pfadfindern nicht nur auf internationalen Lagern zu spüren – besonders der Gedanke von Friede und Geschwisterlichkeit kommt in vielen kleinen und großen Aktionen zum Tragen. Wir als Teil von WOSM und WAGGGS setzen mit der Friedenslicht-Aktion wieder ein Zeichen für den Frieden.

Philipp Pertl, Susanna Hasenauer, Kenichiro Tanaka, Herbert Fritz und Barbara Urban

Brandstempel sind am Jamboree immer gefragt

Vom Headquarter funkelt die Photovoltaikanlage

Sarah mit dem Friedenslicht-Maskottchen aus Deutschland

Das Friedenslicht wurde an die internationalen Pfadfinderdelegationen und an die VertreterInnen der Landesverbände verteilt

Mit der Spende der PPÖ organisierten die japanischen Pfadfinderinnen ein Sommerlager

für Kinder und Jugendliche aus FukushimaMehr unter http://asia.wagggsworld.org/en/news/21333

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ppö brief 3/1110 Vermischtes

together with all the neighbourhood associations

welcome

GELEBTE NACHBARSCHAFT 2012

Ein Treffen der Pfadfinder und Pfad-

finderinnen Österreichs mit unseren

Nachbarverbänden

vom 1. bis 12. August 2012

Noch ist es Zeit, dich und deine Patrulle / Gruppe

zu diesem internationalen Event anzumelden.

Zahlreiche Nachbarverbände haben bereits ihre

Teilnahme zugesagt.

Unser gemeinsames Programm nimmt nun Gestalt

und Leben an. „Scout on tours“ bringt euch an

sehenswerte Orte im Alpen - Adria - Raum.

Campsite-Activities – „Talent - O - Rama“ - fordern

euren Einsatz und eure Kreativität.

Zwischendurch bucht ihr im „Camp - tour - office“

den Sprung ins kühle Nass.

Die Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs,

Landesverband Kärnten freuen sich, bei der

„Gelebten Nachbarschaft 2012“

auf dich, deine Patrulle, deine Gruppe!

Mehr Informationen unter: www.techuana2012.at

Fragen beantwortet: [email protected]

Vermischtes���

Jahresrückblick und Vorschau auf viel Neues im Wassergspreng

Scenes

Jänner: Das Team nimmt an einer Feuerwehrübung teil und bekommt eine Einschulung im Umgang mit dem DefibrillatorFebruar: die Arbeiten an der Kü-che schreiten voran, ein neuer Ge-schirrspüler und ein Konvektomat werden installiert, dies macht eini-ge Umbauten nötig, die auch mit der Zeit erledigt werden�März: Teamwochenende:•Die Veranda wurde wieder

eingedeckt •unter den Sitzbänken in der

Arena wurden Kokosmatten verlegt

•das gesamte Haus wurde wegen der anhaltenden WLAN-Schwie-rigkeiten internetverkabelt

•die Betten in der Mühle wurden teilweise von ihren Fußenden befreit

•Arbeiten im GeländeEbenfalls immer wieder am Pro-gramm: Die Sanierung (Ausräu-mung) des Kanals unter dem Haus bzw� des Baches� Dafür wurden im Bachlauf bei der Feuerhalle Pumpen versenkt, das Wasser ab-gepumpt (umgeleitet) und der Ka-nal/Bach geräumt�

Die Brücke Richtung Julahain war nicht schwerlasttauglich, da-her wurde sie im Zuge dieser Arbei-

ten ebenfalls neu errichtet�September: Das BZW ist mit ei-ner Seite auf Facebook vertreten, zwei Administratorinnen schauen drauf, dass immer Neues auf der Seite gepostet wird�September/Oktober: Großpro-jekt Wiesensanierung – Die Wiese 1 wurde komplett saniert� Dazu wurde die Abfahrt auf die Wiese verbreitert und verstärkt, die Bö-schung abgegraben und über 500 m Drainagierungen verlegt (sowie gleich Leerverrohrungen Richtung Teamseilgarten)

Anfang November kamen dann unwahrscheinlich viele LKWs ins BZW� 110 Fuhren Erde wurden auf die Wiese aufgebracht, anschlie-ßend war die Walze im Einsatz� Die Wiese ist nun komplett planiert� Die Aussaat ging sich leider nicht mehr aus, gleich im Frühjahr wird sie in Angriff genommen� Das be-deutet zwar eingeschränkten Zu-gang zur Wiese zu Beginn der Sai-son, ab dem Sommer steht aber ein toller Zeltplatz zur Verfügung�

Nächtigungszahlen 1� Jänner 2010 bis 30� September 2011: 3840 Nächtigungen, davon 3040 Pfad-finder und 800 Gäste, Buchungs-lage auch für den Herbst sehr gut�

2012 wird einige Neuerungen bringen

In Anbetracht aller bisher gelei-steten Dinge und der vielen, die da noch kommen sollen, hat das Team beschlossen, den Winter 2011/12 auch mal der „Hirnarbeit“ zu wid-men� Einige Vorbesprechungen hat es bereits gegeben, Anfang Jänner wird dann die „große Ideenfin-dung“ stattfinden� Das Team und einige Gäste werden zwei Tage in-tensiv an einem Leitbild für das BZW arbeiten� Impulse dafür gab auch die „Centers Managers Con-ference“, auf der das BZW das erste Mal vertreten war� Ziel ist es, ein Konzept für die nächsten 10 Jahre zu erstellen, das nicht nur die „gro-ben Arbeiten“, die momentan vor allem an den Teamwochenenden erledigt werden, plant, sondern auch Strukturen und „Soft facts“ berücksichtigt�

Wir werden wieder berichten, wie es uns mit dieser Arbeit geht�

Liebe Grüße, Euer BZW Team

Von Hans Hopfgartner

Bejáráson a TECHUANA Cser-készpark vezetöivel Noch nie gehört? Sztrilich Pál?Wir werden zwar nicht den Pla-neten retten – aber vielleicht, oder sicher sogar, eine wunder-schöne Landschaft in Ungarn in ein Scout Centre „verwandeln“�

Wie das? Magyar Cserkész-szövetség MCsSz (HSA) - so heißt der Ungarische Pfadfinder-verband – hat mit 1� November

einen großen Zeltplatz übernom-men� Darauf soll und wird ein Pfadfinderzentrum entstehen� Um allen Anforderungen von WOSM an ein echtes Pfadfin-derzentrum gerecht zu werden, hat man uns- das Techuana Team- eingeladen nach Buda-pest zu kommen, den Zeltplatz zu besichtigen und mitzuhelfen, alle Kriterien zur Verleihung von Scenes „Scout Centre of Excel-lence for Nature and Environ-ment“ durch WOSM zu erfüllen� Haben wir gemacht, Poldi Amla-

cher (Obmann Techuana Club) und ich waren vor Ort, schöne Landschaft, nette, freundliche Leute, große Begeisterung, ehr-liche Freude�

Den Planeten retten? Ein ganz kleines Stück nur, aber jeder ein ganz kleines Stück? Wird das dann nicht größer? Wir bleiben mit den Ungarischen Pfadfindern im Kontakt, sie werden auch an der „Gelebten Nachbarschaft 2012“ in Techuana teilnehmen, ein kleine Rate zur Rettung des Planeten? Ich glaube schon�

Die Centers Managers Conference ist eine alle zwei Jahre stattfindende Konferenz für Mitglieder von Leitungsteams von Pfadfinderzentren in Europa. Das BZW war das erste Mal vertreten.

Von Marisa Fedrizzi

Ende Oktober versammelten sich PfadfinderInnen aus elf Ländern und siebzehn verschiedenen Pfad-finderzentren in Jambville, etwa 40 km außerhalb von Paris� Jambville ist ein ehemaliges Schloss in einem riesigen Parkgelände� Im Sommer lagern dort jedes Wochenende zwi-schen 800 und 1000 PfadfinderIn-nen� In mehreren Häusern stehen über 200 Betten zur Verfügung�

Zielsetzung der Centers Ma-nagers Conference ist eine Ver-netzung der Pfadfinderzentren eu-ropaweit und damit vor allem der Erfahrungsaustausch� Zusätzlich wer den Inputs geboten, mit denen in Kleingruppen weitergearbeitet wird� Ein „Konferenzauftrag“ wird von internationalen Kleingruppen ebenfalls ausgeführt – diesmal galt es, ein Video über das Konferenz-thema „open“ im Zusammenhang mit Pfadfinderzentren zu erstellen�

In der kurzen Zeit kamen da-bei grandiose Werke heraus! Die Input-Einheiten standen unter den Themen „Branding“, „Challenge“ und „Change“ und gaben einen guten Überblick über die verschie-denen Möglichkeiten der Vermark-tung von Pfadfinderzentren�

Interessante Punkte

•In Großbritannien wird ver-stärkt auf das Angebot von Aktivitäten gesetzt� Sie nennen sich Scout Activity Centers und bieten Komplettpakete im Out-doorbereich an� Die britischen Girl Guides möchten mit ihren Zentren vor allem unter der Woche Konferenzgruppen ansprechen und werben mit der Kombination von Arbeit und Outdoor�

•In vielen Ländern arbeiten hauptamtliche Manager in den Pfadfinderzentren, Österreich gehört zu den wenigen Ländern,

deren Zentren hauptsächlich ehrenamtlich geführt sind�

•In Bulgarien gibt es seit kurzem ebenfalls ein Pfadfinderzen-trum, deren LeiterInnen sich von Anfang an um eine gute Vernetzung bemühen�

•Die Vermarktung der Pfadfin-derzentren läuft sehr unter-schiedlich, ebenso verschieden sind die angesprochenen Zielgruppen�

•Die Leitung der Zentren ist ebenfalls ein interessanter Punkt: Bei manchen Zentren gibt es „Perioden“, wo nach maximal 8 Jahren eine neue Leitung eingesetzt wird� Oft sind zwei Personen an der Spit-ze des Teams�

Alles in allem bot die Konferenz einen grandiosen Überblick über die Arbeit von Pfadfinderzentren in vielen europäischen Ländern� Die entstandenen Kontakte werden bei der Bewerbung der Zentren und der weiteren Entwicklung helfen�

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ppö brief 3/11 11www�pfadfinderInnen�at

Kontra Mit Zwang zur FreiheitWessen Freiheit ist gemeint, wenn mensch sich die Freiheit eines „auto-freien“ Tages nimmt? Und auf wessen Kosten? Gerade am Ring in Wien, der am „Autofreien Tag“ Schauplatz einer Ver-kehrsblockade war, herrscht kein Mangel an Verkehrsflächen für FußgängerInnen und RadfahrerInnen� Die Freiheit vom Auto ist eine schöne Sache – Autofahren verursacht Lärm, hohen Ressourcenver-brauch und klimafeindliche Abgase� Selbst AutofahrerInnen mit ausgeprägter ‚Freude am Fahren‘ (© BMW) wissen das� Wer wäre nicht gerne frei davon? Im wirk-lichen Leben aber gibt es die ,freie Fahrt für die freien BürgerIn nen‘ (© ADAC) ohnehin nicht mehr� Das wirkliche Leben besteht aus Stau, Parkplatzknappheit und enormer Verkehrsdichte� Wer Auto fährt, ist in der Regel dazu aus irgendeiner Notwendigkeit gezwungen� Die Freiheit vom Auto ist etwa für abertausende Pend-lerInnen ein unerreichbares Privileg� Eine im aktionistischen Eifer des Weltverbes-serns leider gerne übersehene Tatsache ist es, dass (Auto)Mobilität Wohlstand und für breite Bevölkerungsschichten Zugänge zum wirtschaftlichen und gesellschaft-lichen Leben schafft� Der Entwicklung sinnvoller Mobilitätsalternativen ist nicht damit gedient, einfach eine Verkehrsa-

Pro & Kontra, Lotterie, Nutzloses Pfadiwissen

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Pro & KontraLeserbriefe zum Thema PPÖ-Beteiligung am Autofreien Tag.

Von Geo Gegenhuber. NEU Online auf www.nutzlosespfadiwissen.at

uDer in Nepal, direkt an der chinesischen Grenze und etwa 100 Kilometer westlich des Mount Everest gelegene Berg Urkema Peak, wurde anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Pfadfinderbewegung in Baden- Powell Peak (5718m) umbenannt� Als beste Zeit für eine Besteigung gelten die Monate April und September� uDer Regisseur Cecil B� De Mille (Die zehn Gebote) kündigte 1958 an, einen Spielfilm über Baden Powells Leben, mit David Niven in der Hauptwolle zu planen� Kurz darauf beendete der Tod des Filmmoguls allerdings diese Pläne�uAm 5� April 2002 veranstaltete die Pfadfinder-Gilde Mülln einen Quizabend im Pfadfinderheim�uIm April 1910 mieteten BPs Schwester Agnes und zwei ihrer Freunde ein Lokal für die gerade

entstehende Girl Guide Bewe-gung� Zu dieser Zeit bekam die Organisation auch ihre erste Sekretärin, Miss MacDonald – um ein Jahresgehalt von nur 91 Pfund� Da zu dieser Zeit die Girl Guides keine besonders großen finanziellen Mittel zur Verfügung hatten und noch von Spenden lebten, entlohnte Miss MacDo-nald die beiden jungen Mädchen, die als Hilfskräfte im Sekretariat arbeiteten, anstatt mit einem Gehalt mit Stenographiestunden�uDie jeweils ersten Buchstaben der Kapitel des Buches „The Left Handshake: The Boy Scout Movement during the War, 1939-1945“ von Hilary Saint George Saunders ergeben zusammen das Pfadfindermotto „be prepa-red“ (Allzeit bereit)� Die ersten Worte der Kapitel sind: Bravery, Enterprise, Purpose, Resolution,

Endurance, Partnership, Assurance, Reformation, Enthusi-asm and Devotion� uDie Adresse der Pfadfindergrup-pe Wien 88 „Vienna Internatio-nal Scout Group“ ist Straße der Menschenrechte 1uDie Organisationseinheit, die sich in Österreich (Pfadfinder-)Gruppe nennt, heißt in Deutsch-land Stamm und in der Schweiz Abteilung�

Prominente Pfadfin derInnen Pierre Brice (Schauspieler), Roger Federer (Tennisspieler), Gerald Ford (38� US-Präsident), Lafayette Ronald Hubbard (Sci-ence-Fiction-Autor und Begründer der Scientology-Sekte), Nikolaus Harnoncourt (Dirigent), Sterling Moss (Rennfahrerlegende)

Baden-Powell Peak

52. Pfadfinderlotterie

Von Sonja Wellenhofer

Das Fotoshooting für die 52� Lot-terie war ein voller Erfolg, unse-re 4 Topmodels kamen heuer aus Salzburg, Niederösterreich, Oberö-sterreich und Wien� Wir danken Regina, Conny, Niklas und Simon, dass sie sich zur Verfügung gestellt haben und um die Wette gestrahlt haben�

Achtung: Der Lospreis ändert sich, ein Los kostet heuer EUR 2,–� Der Gewinnanteil für Gruppen bleibt aber wie bisher bei 35 % des

Lospreises, das entspricht jetzt EUR 0,70� 500�000 Lose werden in ganz Österreich mit eurer Hilfe in der Zeit vom 25� Jänner bis zum 18� April 2012 verkauft�

Erstmals können wir heuer ein besonderes Zuckerl unter allen teil-nehmenden Gruppen verteilen� Jede Pfadfindergruppe, die 50 oder mehr Lose verkauft, erhält einen Gutschein der Firma Hervis in der Höhe von EUR 100,–� Wir möch-ten euch damit herzlich für euren Einsatz danken� Natürlich gibt es auch weiterhin Preise für fleißige Losverkäufer�

•Lospreis: EUR 2,–•Beginn Losverkauf

25� 1� 2012•Ende Losverkauf 18� 4� 2012•Losrückgabe und Abrech-

nung 25� 4� 2012 •Ziehung

Mittwoch 16� 5� 2012•Verlautbarung des

Ziehungsergebnisses in der Wiener Zeitung und auf der Homepage 25� 5� 2012

•Beginn der Gewinn-auszahlung 30� 5� 2012

•bunte Dreiecke der Losver-käufer Innen einsenden bis 31� 5� 2011

•Ende der Gewinn-auszahlung 18� 7� 2012

der wie die Ringstraße zu besetzen und damit den AnrainerInnen die Freiheit zu nehmen, mit ihrem Auto nach Hause zu gelangen� Die Suche nach Lösungen befördert es nicht, künstlich einen Stau zu erzeugen und die Betroffenen zu zwingen, im Stop and Go Lebenszeit zu vergeuden�

So entstehen nur Unverständnis und Aggression bei den in ihrer Freiheit Eingeschränkten – und erhöhte Abgas-konzentrationen durch den er zwun genen Stau auf den Ausweichrouten obendrein� Schade, dass die PPÖ durch ihre Beteili-gung an diesem aufwändigen und teuren Spektakel Mitverantwortung für eine sol-che Zwangsmaßnahme übernommen und nicht zuletzt angesichts der Zusammen-setzung der InitiatorInnenallianz ihren guten Ruf der Überparteilichkeit aufs Spiel gesetzt haben�

Name der Redaktion bekannt

Pro

Die Teilnahme der PPÖ am Autofreien Tag 2011 hat besonders in Wien einiges an Staub aufgewirbelt� Warum aber ist es wichtig, dass sich die PPÖ bei dieser Akti-on engagieren? Nun ja – Staub ist gleich ein gutes Stichwort! Gerade im November wurden in Wien über Wochen hinweg die Grenzwerte für die Feinstaubbelastung überschritten, teilweise um ein Vielfaches�

Jeder an einer halbwegs befahrenen Straße lebende Mensch könnte ein Lied von der täglichen Belastung durch Abgase und Dreck singen – nur würde es im Autolärm untergehen� Wer mit Kinder in einer Großstadt unterwegs ist – als LeiterIn ist man das ja immer wieder – merkt genau, dass eine Stadt meist eher auf die Bedürfnisse von Autos als von Menschen zugeschnitten ist�

Eine Stadt mit weniger Autos schafft mehr Lebensqualität für alle – durch bes-sere Luftqualität, weniger Lärmbelästigung und mehr Sicherheit auf den Straßen� Der Autofreie Tag, jedes Jahr am 22� Septem-ber, ist ein Aktionstag für Lebensqualität und Umgestaltung der Stadt/der Umge-bung in eine für alle lebenswertere�

Als PfadfinderInnen wollen wir ein verantwortungsbewusstes Leben in der Gemeinschaft führen, uns kritisch mit uns und der Umwelt auseinandersetzen, einfach und naturverbunden leben und unsere Welt ein bisschen besser verlassen als wie sie vorgefunden haben – wir dür-fen bei diesem Aktionstag nicht fehlen!

www.autofreiestadt.atVideo: http://tiny.cc/i5opk

Von Johanna TradinikWiener Landesjugendrat

Antworten, Rückmeldungen bitte an: [email protected]

Was brennt dir auf der Zunge? Lass uns davon wissen und wir versuchen zwei Meinungen dazu einzuholen: [email protected]

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ppö brief 3/1112 Jamboree in Schweden, Thema Kinderrechte

Noch einmal Jamboree���

Für die, denen der Jamboree-Jargon mit seinen Fachausdrücken nicht vertraut ist, bedeutet das, dass sich der Trupp in einzelne Patrullen auf-teilt und sich mit Patrullen anderer Länder zusammengewürfelt auf eine Reise begibt� Das Ziel dieser Reise ist ein schwedisches Guides und Späher Sommerlager� Da sich erstens ein großer Teil der schwe-dischen Pfadfinder am Jamboree befindet und es zweitens nicht ge-nug Sommerlager in der Umgebung gibt, findet diese Camp-Aktion für alle Jamboree-Teilnehmer zu unter-schiedlichen Tagen innerhalb einer Woche statt�

Und nun zurück zum Tagesab-lauf: Auf den Bus wartend, verdrü-ckten schon viele ihr Lunchpaket, andere schliefen unter der überra-schend heißen schwedischen Son-ne� Die eineinhalb Stunden des Wartens vergingen wie im Flug und eher man es sich versieht, sind schon alle (in unserem Bus waren Patrullen aus Portugal, Frankreich, Schottland, Trinidad und Tobago und Ungarn) unterwegs�

Wir sorgten während der Fahrt

für musikalische Begleitung – das stellte sich als „Ice Brea-ker“ heraus, denn wenig später trällerten drei Por-tugiesen den österreichi-schen Klassiker „Fürsten-feld“� Im Gegenzug haben wir ein portugiesisches Trinklied gelernt�

Zur großen Freude aller ent-deckten wir bei unserer Ankunft am Lagerplatz einen nahegele-genen wunderschönen See� Von den Schweden sehr freundlich be-grüßt, sogleich auf Lagerregeln und Tagesplan hingewiesen, starteten wir den Tag mit Zeltbeziehen und Lunch� Dabei beobachteten wir folgendes Ritual: die französische Gruppe bildete vor dem Essen ei-nen Stehkreis um ihre Mahlzeit und setzten sich erst nach ein paar sehr lauten (französischen) Rufen nieder – sehr interessant� Am Pro-gramm stand ein Stationenlauf, den Gruppen aus mindestens drei Nationen gemeinsam absolvierten und dabei die schwedischen Bräu-che kennenlernten� Wir tanzten um den Maibaum, aßen die Weih-nachtskekse, die Lucia bringt und kosteten die Lakritzmäuse, die tra-ditionell zu Ostern verspeist wer-den� Zwischendurch begegneten wir Guides, die als Elche verkleidet durch das Gelände schlichen (um das Schwedenfeeling zu verstär-ken)�

Meine Patrulle wurde von zwei schwedischen Jungs geleitet und

für ihr Alter (9 und 11) konnten sie er-staunlich gut Englisch und waren nicht faul, jede Frage zu beantwor-ten� Wir hatten sogar das Glück, die beliebteste Station „Kanufah-ren“ zu ergattern und paddelten mit Schwimmwesten ausgerüstet auf die „hohe See“� Wir veran-stalteten Wettrennen und Was-serschlachten – unerklärlicher-weise landete ich zum Schluss mit meinem ganzen Gewand im Was-ser�

Zurück in meiner österreichi-schen Patrulle zauberten wir auf bereitgestellten Öfen das Abend-essen und lauschten der franzö-sischen Geräuschkulisse� Beim multikulturellen Lagerfeuer durfte jede Patrulle sein Land mit einem Lied oder Tanz vorstellen, was für große Begeisterung sorgte� Wir lernten allen Polka, die Portugie-sen stellten sich mit einem Lied und Tanzschritten vor, das immer schneller und lauter wurde und die Ungarn brachten uns eine ab-geänderte Version von „Wotan Schu“ bei� Die Gastgeber waren begeistert und bedankten sich mit

einer Einlage aus Rufen, die sich aus irgend-einem Grund nach Schlachtrufen an-hörten, die sich einst Wikinger zuriefen, wenn sie feindlichen

Wesen begegnen� Am Ende des Abends gab

es noch eine „süße“ Überra-schung – ein extra für Lagerfeuer kreiertes Waffeleisen, das in se-kundenschnelle köstlichen Duft verbreitete und flaumig weiche und unwiderstehliche Waffeln pro-duzierte� Dazu wurde „Jam“ und „Cream“ serviert und der Abend war perfekt�

Tags darauf hieß es um 7�30 Uhr frühstücken, einem Geburtstags-kind wurde in vielen verschiedenen Sprachen gratuliert und dann Mor-gensport betrieben� Der Vormittag stand zur freien Verfügung, die meisten nutzten nochmal die Ge-legenheit, sich im kühlen Nass zu erfrischen (Wer weiß schon, wann die Duschen am Jamboreegelände wieder frei sind?)� Zu Mittag stan-den bereits die Busse zur „Heimrei-se“ bereit und die neuen „Camp in Camp“-Teilnehmer bezogen die Zelte� Mit einem weinenden und einem la-chenden Auge saßen wir wieder im Bus und schon bald schliefen wir vor Erschöpfung tief und fest ein�

Camp in Camp – Wir schnuppern schwedische SommerlagerluftWenn man am 1� August um halb 7 am Lagerplatz des Jamboree-Trupps K+K vorbeigeht, kann man schon ein reges Treiben beobachten� Das liegt aber nicht daran, dass sich in diesem Trupp nur Frühaufsteher befinden, sondern dass heute „Camp in Camp“ angesagt ist�

* ist Pfadfinderin aus der Wiener Gruppe 39� Sie war Young Correspondent am Jamboree in Schweden letzten Sommer�

von Fanny Kafka

SEI NETT ZURMENSCHHEIT.

WERDE PATE.

01 / 513 93 30 www.kindernothilfe.at

Kinder haben Recht(e)

Von Hannah Rinnhofer

Alle Kinder dieser Welt haben ein Recht auf ausreichende Ernäh-rung, Schulbildung und Gesund-heitsversorgung� Sie verdienen Schutz, Aufmerksamkeit und För-derung, um ein selbstbestimmtes und menschenwürdiges Leben führen zu können�

Diese Rechte sind in der UN-Kinderrechtskonvention am 20� November 1989 festgeschrieben und von nahezu allen Ländern (193) ratifiziert worden� Die An-liegen klingen selbstverständlich, neben Somalia hat jedoch die USA als einziges Mitglied der Vereinten Nationen die UN-Kinderrechts-konvention wegen parteipoli-tischer Konflikte und der Gesetzes-lage in manchen Bundesstaaten immer noch nicht unterschrieben�

Trotz der scheinbar großen Be-fürwortung für die Einhaltung der Kinderrechte weltweit werden in vielen Ländern Kinderrechte nach wie vor massiv verletzt – Kinder-arbeit, Kinderhandel, Missbrauch und Ausbeutung stehen in vielen Ländern an der Tagesordnung� In Österreich scheinen diese Pro-bleme für die meisten Menschen nicht relevant zu sein� „Kinderhan-del oder Kinderarbeit?“ „Gibt’s bei uns doch nicht�“ Dennoch sollte sich jeder beim Kauf von Kleidung, Spielzeug oder Elektrogeräten fra-

gen: Warum können diese Waren so billig angeboten werden? Nicht selten lautet die Antwort: wegen ausbeuterischer Kinderarbeit�

Aber auch in Österreich selbst ist die Umsetzung der Kinderrechte nicht vollständig durchgeführt� Es gebe „klare Schwachstellen“, kritisierte die Koordinatorin des Netzwerks Kinderrechte, Elisabe-th Schaffelhofer-Garcia Marquez bei einer Fachtagung zum Thema Kinderrechte der Kindernothilfe Österreich� Mangelhaft ist ihrer Einschätzung nach das im Februar 2011 beschlossene Verfassungs-gesetz über Kinderrechte� Hart ins Gericht ging die Expertin mit Regierungspolitikern, die die nur teilweise Umsetzung der UN-Kin-derrechtskonvention mit dem hö-heren Schutzniveau in Österreich argumentiert hatten� So beinhaltet das Gesetz etwa kein Recht auf Bildung oder Gesundheit sowie keinen Schutz von Flüchtlings-kindern� Daher gebe es derzeit in Österreich „ein bisschen Kinder-rechte mit Einschränkungen“�

Die PPÖ setzen sich im Netz-werk Kinderrechte gemeinsam mit anderen Organisationen für die Anliegen von Kindern ein� Wollt auch ihr das Thema Kinderrechte in eurer Heimstunde behandeln? Infomaterial dazu gibt’s zum Beispiel hier: www.kinderhabenrechte.at,www.kinderrechte.gv.at, www.kindernothilfe.at

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Mit Schwimmwesten ausgestattet paddelten wir auf die "hohe See"

Camp in Camp ist eine grandiose Idee