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Eva Hoch · Petra Zimmermann · Jana Henker Heike Rohrbacher · René Noack · Gerhard Bühringer Hans-Ulrich Wittchen Modulare Therapie von Cannabisstörungen

pubengine2.s3.eu-central-1.amazonaws.com...Kapitel 5: Das Modul kognitiv-behaviorale Therapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 5.1 Psychoedukation und Ableitung

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Therapeutische Praxis

Das CANDIS-Programm ist das erste verhaltenstherapeutische Behandlungsprogramm in Deutschland, das speziell auf die Probleme und Bedürfnisse von Jugendlichen und Erwachse-

nen mit cannabisbedingten Störungen zugeschnitten ist. Die modu-lare Kurzzeittherapie mit 10 Behandlungseinheiten wurde umfassend evaluiert und hat sich in der Einzeltherapie hervorragend bewährt.

Das Manual liefert eine Beschreibung der Cannabisstörungen und er-klärt die Ursachen der Störung anhand der neuesten internationalen biologischen, psychologischen und sozialen Forschungsergebnisse. Instrumente zur allgemeinen und cannabisspezifischen Diagnostik werden erstmals vorgestellt. Praxisorientiert wird anschließend das Vorgehen in jeder einzelnen Therapiesitzung erläutert. Ein Schwer-punkt des therapeutischen Handelns liegt auf den Techniken der Mo-tivierenden Gesprächsführung. Das »Herz« des CANDIS-Programms besteht in der Anwendung der kognitiv-behavioralen Therapie und beinhaltet u. a. Psychoedukation, Techniken des Diskriminationstrai-nings und der funktionalen Analyse. Die Patienten werden konkret angeleitet, Fertigkeiten zur Veränderung des Cannabiskonsums zu erwerben und umzusetzen. Unterstützung im Umgang mit canna-bisspezifischen Entzugssymptomen und Craving, aber auch Maß-nahmen der Rückfallprophylaxe sollen dabei helfen, dauerhaft ein drogenfreies Leben zu führen. Mittels eines Problemlösetrainings können die Patienten außerdem lernen, individuelle Probleme aus unterschiedlichen Lebensbereichen anzupacken und zu meistern. Zahlreiche Arbeitsmaterialien, die zusätzlich auch auf einer CD-ROM vorliegen, ergänzen das Manual.

Eva Hoch · Petra Zimmermann · Jana Henker Heike Rohrbacher · René Noack · Gerhard BühringerHans-Ulrich Wittchen

Modulare Therapie von Cannabisstörungen

9 783801 721978

ISBN 978-3-8017-2197-8

Das CANDIS-Programm

Modulare Therapie von Cannabisstörungen

Dieses Dokument ist nur fur den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus E. Hoch, P. Zimmermann, J. Henker, H. Rohrbacher, R. Noack, G. Bühringer, H.-U. Wittchen: Modulare Therapie von Cannabisstörungen (ISBN 9783840921971) © 2011 Hogrefe Verlag, Göttingen.

Dieses Dokument ist nur fur den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus E. Hoch, P. Zimmermann, J. Henker, H. Rohrbacher, R. Noack, G. Bühringer, H.-U. Wittchen: Modulare Therapie von Cannabisstörungen (ISBN 9783840921971) © 2011 Hogrefe Verlag, Göttingen.

von

Eva Hoch, Petra Zimmermann, Jana Henker, Heike Rohrbacher, René Noack, Gerhard Bühringer und Hans-Ulrich Wittchen

GöTTinGen · Bern · Wien · paris · OXFOrD · praG · TOrOnTOCaMBriDGe, Ma · aMsTerDaM · KOpenhaGen · sTOCKhOlM

Modulare Therapie von Cannabisstörungen

Das CANDIS-Programm

Dieses Dokument ist nur fur den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus E. Hoch, P. Zimmermann, J. Henker, H. Rohrbacher, R. Noack, G. Bühringer, H.-U. Wittchen: Modulare Therapie von Cannabisstörungen (ISBN 9783840921971) © 2011 Hogrefe Verlag, Göttingen.

Illustrationen: Klaus Gehrmann, Freiburg; www.klausgehrmann.netSatz: ARThür Grafik-Design & Kunst, Weimar Format: PDF

ISBN 978-3-8409-2197-1

http://www.hogrefe.deAktuelle Informationen • Weitere Titel zum Thema • Ergänzende Materialien

© 2011 Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG Göttingen • Bern • Wien • Paris • Oxford • Prag • Toronto Cambridge, MA • Amsterdam • Kopenhagen • StockholmRohnsweg 25, 37085 Göttingen

Wichtiger Hinweis: Der Verlag hat für die Wiedergabe aller in diesem Buch enthaltenen Informationen (Programme, Verfahren, Mengen, Do-sierungen, Applikationen etc.) mit Autoren bzw. Herausgebern große Mühe darauf verwandt, diese Angaben genau entsprechend dem Wissens-stand bei Fertigstellung des Werkes abzudrucken. Trotz sorgfältiger Manuskriptherstellung und Korrektur des Satzes können Fehler nicht ganz ausgeschlossen werden. Autoren bzw. Herausgeber und Verlag übernehmen infolgedessen keine Verantwortung und keine daraus folgende oder sonstige Haftung, die auf irgendeine Art aus der Benutzung der in dem Werk enthaltenen Informationen oder Teilen davon entsteht. Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden nicht besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann also nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen handele.

Dr. Eva Hoch, geb. 1970. 1998–2001 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am IFT Institut für Therapieforschung, München. Seit 2001 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie der TU Dresden. 2002–2005 Gastwissenschaftlerin am Max-Planck-Institut für Psychiatrie, München. 2005 Promotion. Seit 2005 Leitung der CANDIS-Studien. Seit 2010 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim.

Dr. Petra Zimmermann, geb. 1971. 2000–2005 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München und am Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie der TU Dresden. 2003 Promotion. Seit 2005 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Max-Planck-Institut für Psychiatrie (Arbeitsgruppe Molekulare Psychologie) in München.

Dipl.-Psych. Jana Henker, geb. 1979. 2005–2009 Wissenschaftliche Mitarbeiterin im CANIDS-Projekt am Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie der TU Dresden und in Ausbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin.

Dipl.-Psych. Heike Rohrbacher, geb. 1977. 2005–2007 Wissenschaftliche Mitarbeiterin im CANIDS-Projekt am Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie der TU Dresden. Seit 2005 in Ausbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin und therapeutische Tätigkeit in der Institutsambulanz und Tagesklinik der TU Dresden GmbH.

Dipl.-Psych. René Noack, geb. 1973. Seit 2005 in Ausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten. 2005–2008 Wissen-schaftlicher Mitarbeiter im CANIDS-Projekt am Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie der TU Dresden. Seit 2008 Tätigkeit in der Tagesklinik der Klinik für Psychotherapie und Psychosomatik des Universitätsklinikums Dresden.

Prof. Dr. Gerhard Bühringer, geb. 1947. Seit 1973 Leiter des IFT Instituts für Therapieforschung in München. 1973–1987 Leiter der Projektgruppe Rauschmittelabhängigkeit am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München. 1981 Promotion. Seit 2005 Professur für Suchtforschung am Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie der TU Dresden.

Prof. Dr. Hans-Ulrich Wittchen, geb. 1951. 1974–1990 Wissenschaftliche Tätigkeit in Wien, Mannheim und München. 1975 Promotion. 1984 Habilitation. 1990–2000 Leiter der Arbeitsgruppe Klinische Psychologie und Epidemiologie am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München. Seit 2000 Direktor des Instituts für Klinische Psychologie und Psychotherapie der TU Dresden.

Weitere Informationen finden Sie unter www.candis-projekt.de.

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Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1: Informationen über Cannabis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

1.1 Historischer Hintergrund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91.2 Gebrauchsformen, Wirkungsspektrum und Wirkmechanismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91.3 Cannabisstörungen: Cannabismissbrauch und -abhängigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141.3.1 Diagnostische Kriterien (DSM-IV, ICD-10) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141.3.2 Ätiologie von Cannabisstörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161.4 Gesundheitliche und psycho soziale Folgen des chronischen Cannabiskonsums . . . . . . . . . 211.5 Cannabis und psychische Störungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 221.6 Zunahme des Behandlungs bedarfs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 241.7 Cannabis spezifische Behandlungs programme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

Kapitel 2: Diagnostik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

2.1 Das Erstgespräch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 262.2 Diagnostische Verfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 272.2.1 Instrumente zur Diagnosestellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 272.2.2 Instrumente zur cannabis spezifischen Diagnostik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 282.2.3 Andere diagnostische Instrumente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 292.2.4 Abklärung organischer Komplikationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 292.2.5 Drogenscreenings . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

Kapitel 3: Einführung in das Therapiemanual . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

3.1 Ziele der CANDIS-Therapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 313.2 Die drei Behandlungsmodule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 313.3 Die Zielgruppe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 323.4 Das Therapiemanual . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 333.5 Die Struktur der CANDIS-Therapie sitzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 343.6 Die Arbeitsblätter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 343.7 Voraussetzungen zur Hand habung des CANDIS-Therapie manuals . . . . . . . . . . . . . . . . . . 353.8 Hinweise zur Durchführung der Therapie und zur therapeutischen Beziehungs-

gestaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

Kapitel 4: Das Modul „Motivationstherapie“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37

4.1 Anwendung der motivierenden Gesprächsführung in der CANDIS-Therapie . . . . . . . . . . 374.2 Techniken der Motivierenden Gesprächsführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 374.2.1 Das Stellen von offenen Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 384.2.2 Widerspiegelndes Zuhören . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 384.2.3 Zusammenfassung der Ansichten des Patienten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 394.2.4 Den Patienten verstärken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 394.2.5 Selbstmotivierende Haltungen des Patienten fördern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 394.2.6 Umgang mit Widerstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 404.2.7 Veränderungsbereitschaft erkennen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 414.2.8 Widersprüche spiegeln, Veränderungsbereitschaft stärken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 414.2.9 Förderung der Selbstwirksamkeit des Patienten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42

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Kapitel 5: Das Modul „kognitiv-behaviorale Therapie“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43

5.1 Psychoedukation und Ableitung eines Therapierationals . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 435.2 Kennenlernen des Cannabis konsums: Diskriminations training und funktionale Analyse . . . 435.3 Skills-Training . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44

Kapitel 6: Das Modul „psychosoziales Problemlösen“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49

Kapitel 7: Herausforderungen im Therapieverlauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52

Kapitel 8: Erfahrungsberichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55

Kapitel 9: Beschreibung der Therapiesitzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57

9.1 Sitzung 1: Psychoeduktion und Aufbau der Veränderungsmotivation . . . . . . . . . . . . . . . . . 579.2 Sitzung 2: Vorteilsanalyse – Förderung der Veränderungsmotivation . . . . . . . . . . . . . . . . . 629.3 Sitzung 3: Verstehen eigener Konsummuster . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 669.4 Sitzung 4: Vorbereitung des Zieltages . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 709.5 Sitzung 5: Nachbesprechung des Zieltages und Umgang mit Verlangen nach Cannabis . . . 749.6 Sitzung 6: Rückfallprophylaxe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 799.7 Sitzung 7: Problemlösen I . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 829.8 Sitzung 8: Problemlösen II . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 879.9 Sitzung 9: Komorbide psychische Störungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 909.10 Sitzung 10: Soziale Kompetenz und Abschluss der Therapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96

Kapitel 10: Das Fallbeispiel „Martin“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99

10.1 Das Erstgespräch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9910.2 Die Anamnese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9910.3 Die Therapiesitzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100

Kapitel 11: Wissenschaftliche Erprobung der CANDIS-Therapie . . . . . . . . . . . . . . . . . 104

11.1 Die CANDIS-Studie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10411.2 Design und Methode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10411.3 Ablauf und Erhebungs instrumente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10511.4 Ablauf und Inhalte der Therapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10511.5 Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10511.6 Transfer des CANDIS-Programms in die Routine versorgung der ambulanten

deutschen Suchtkrankenhilfe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106

Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107

Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115

Leitfragen Anamnese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117Fragebogen zur Erfassung des Cannabiskonsums . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118CANDIS-Blitzlicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121Protokoll des Cannabiskonsums . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124

Inhaltsverzeichnis6

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Protokoll Entzugsbeschwerden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126Protokoll Rückfall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127Arbeitsblatt 1 Erklärungsmodell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 128Arbeitsblatt 2 Waagschale (Patienten- und Therapeutenversion) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129Arbeitsblatt 3 Kenntnis des eigenen Cannabiskonsums . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133Arbeitsblatt 4A Veränderungsvertrag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137Arbeitsblatt 4B Veränderungsstrategien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 138Arbeitsblatt 5A Verlauf des Verlangens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141Arbeitsblatt 5B Dem Verlangen auf der Spur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142Arbeitsblatt 6 Mein persönlicher Notfallplan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 144Arbeitsblatt 7A Schritte des Problemlösens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146Arbeitsblatt 7B Problemlöseplan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 147Arbeitsblatt 7C Brainstorming Lösungsansätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148Arbeitsblatt 10A Soziale Kompetenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149Arbeitsblatt 10B Cannabisangebote ablehnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 150

CD-ROM

Die CD-ROM enthält PDF-Dateien der Materialien, die für die Durchführung des CANDIS-Programmsverwendet werden können.

Die PDF-Dateien können mit dem Programm Acrobat® Reader (eine kostenlose Version ist unterwww.adobe.com/products/acrobat erhältlich) gelesen und ausgedruckt werden.

Inhaltsverzeichnis 7

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1.1 Historischer Hintergrund

Cannabis sativa ist der lateinische Name derHanfpflanze. Die aus dieser Pflanze hergestelltenRauschmittel wie Marihuana oder Haschisch wer-den unter dem Sammelbegriff Cannabis zusam -mengefasst.

Cannabis gehört zu den ältesten Rauschmittelnund besitzt eine sehr lange Tradition als Nutz-und Heilpflanze. In China wurde Hanf schon im3. Jahrtausend vor Chr. für die Herstellung vonKleidern und Seilen und seit 2000 v. Chr. alsHeilmittel verwendet. Die Pflanze soll sich überIndien in den Mittleren und Nahen Osten unddann über Europa bis nach Nord- und Südame-rika ausgebreitet haben. In Europa spielte Hanflange Zeit eine wichtige Rolle zur Fasergewin-nung. Die Rauschwirkung wurde hier zwar schonim 19. Jahrhundert bekannt, der verbreitete Kon-sum begann jedoch erst in den 70er Jahren des vo-rigen Jahrhunderts. In Deutschland ist Cannabisheute das nach Alkohol und Nikotin am häufigstenkonsumierte Rauschmittel. Alle Cannabisproduktegehören nach dem deutschen Betäubungsmittel-gesetz zu den illegalen Suchtmitteln, deren Anbau,Besitz und Handel verboten sind und strafrecht-lich verfolgt werden.

1.2 Gebrauchsformen, Wirkungs-spektrum und Wirkmechanismus

In der Cannabis-Pflanze sind bisher etwa 400chemische Substanzen gefunden worden, davonzählen 70 zu der Gruppe der Cannabinoide (El-Sohly & Slade, 2005). Die berauschende Wir-kung der Pflanze geht insbesondere auf dieseGruppe zurück, die auf das Zentralnervensystemeinwirkt und psychische Prozesse beeinflusst.Das Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC) stelltdas Agens mit der höchsten psychoaktiven Potenzdar. Andere pflanzliche Cannabinoide, wie bei-spielsweise das Can nabinol oder das Cannabi-diol, entfalten ihre Wir kungen zusätzlich (additiv,synergetisch oder an tagonistisch) zur Wirkung

von THC, wenn Can nabis konsumiert wird. InDeutschland kommen Nabilon, ein vollsyntheti-sches Derivat des THC, und Dronabinol, ein teil-synthetisches De rivat des THC, therapeutischals Antiemetika zum Einsatz (Schneider et al.,2005).

Gebrauchsformen

Es gibt eine weibliche und eine männliche Formder Pflanze, selten zwittrige Varianten. Nur dieweibliche Form der Hanfpflanze enthält genügendTHC, um einen Rausch zu erzeugen. Die in Eu-ropa am häu figs ten gebrauchten Formen von Can-nabis sind die getrockneten und zerkleinertenBlüten und Blätter der weiblichen Hanfpflanze(Marihuana, umgangssprachlich: „Gras“) und dasaus dem THC-haltigen Harz der Blütenstände ge-wonnene, meist zu bräunlich-grünen Platten oderKlumpen gepresste Haschisch (umgangssprach-lich „Dope“, „Shit“). Selten wird auch Haschisch -öl konsumiert. Der THC-Gehalt des Marihua-nas schwankt meistens zwischen 1 % und 10 %(EBDD, 2009). Manche in Gewächshäusern undunter professionellen Anbaumethoden mittels Beleuchtung, Spezialdüngung und Hydrosyste-men kultivierte Sorten können auch stärker sein.Der Wirkstoffgehalt von Haschisch beträgt zwi-schen 4 % und 13 % (EBDD, 2009). Meist erfolgtdie Aufnahme durch Rauchen von sogenannten„Joints“ (umgangssprachlich auch „Jolle“, „Tüte“,„Dü bel“). Das sind selbst gedrehte Zigaretten, inde nen zerbröseltes Haschisch oder Marihuana mitTabak vermengt wird.

Kapitel 1

Informationen über Cannabis

Getrocknete Blüten und Blätter der Hanfpflanze (Marihuana, Gras)

Dieses Dokument ist nur fur den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form vervielfältigt und an Dritte weitergegeben werden. Aus E. Hoch, P. Zimmermann, J. Henker, H. Rohrbacher, R. Noack, G. Bühringer, H.-U. Wittchen: Modulare Therapie von Cannabisstörungen (ISBN 9783840921971) © 2011 Hogrefe Verlag, Göttingen.

Manche Konsumenten verwenden auch Pfeifenoder Wasserpfeifen (umgangssprachlich „Bongs“,„Blubber“), die das Rauscherleben deutlich inten-sivieren können und von denen ein erhöh tes Ab-hängigkeitspotenzial angenommen wird (Kuntz,2005). Bei dieser Methode wird der zu inhalie-rende Rauch gekühlt und es ist ein schneller Kon-sum größerer Mengen möglich. In einem Ver-gleich von verschiedenen Risikogruppen unterKlienten ambulanter Suchthilfezentren kam dieseForm der Applikation signifikant häufiger in derHochrisikogruppe als in der Niedrigrisikogruppevor (Simon, Sonntag, Bühringer & Kraus, 2004).

Das sogenannte „Eimer rauchen“ ist eine weitereKonsumform (Wied, 2002). Bei dieser Inhala-tionsmethode wird eine Plastikflasche mit ab -geschnittenem Boden bis zum Flaschenhals ineinen Wassereimer getaucht. Auf die Flaschen-öffnung wird ein mit Cannabis-Tabak-Gemischgefülltes Stück Alufolie gesetzt. Beim langsa-men Ziehen der Flasche aus dem Wasser entstehtein Unterdruck und die Flasche füllt sich mitCannabisrauch. Nach dem Entfernen der Brenn-pfanne wird der Mund zum Kopf der Flasche ge-führt und es erfolgt ein Eintauchen der Flasche in

die Wasseroberfläche. So wird ein Überdruckaufgebaut, der den Cannabisrauch mit hohemDruck aus der Flasche in die Lunge pumpt. DerRauch wird mittels Eimer konzentrierter undschneller eingeatmet. Er erzeugt eine sehr starkeund schnell einsetzende Wirkung, selbst bei klei-nen Dosen. Das hohe Rauchvolumen führt zueiner starken Reizung der Atemwege bis hin zurSchädigung der Lunge. Es kann sehr starkeRauschzustände hervorrufen und hat ein höhe-res Abhängigkeitspotenzial als andere Konsum-formen (Kuntz, 2002).

Kapitel 110

Joint

Wasserpfeife und Pfeife(Chillum)

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In sogenannten „Head Shops“ können Zubehörund Konsumutensilien für den Cannabisgebraucherworben werden. Seltener erfolgt der Cannabis-konsum oral durch Essen oder Trinken. Dannwerden die Cannabisprodukte in Tee oder Ka-kao aufgelöst oder in Keksen („Spacecakes“)verbacken. Wird Cannabis geraucht, gelangt dasTHC durch die Lungenwände über die Blutbahnins Gehirn. Dort angekommen ist die Wirkungder Substanz innerhalb von Sekunden wahr-nehmbar, nach ca. 15 Mi nuten voll ausgeprägtund dauert etwa eine bis vier Stunden an. BeimRauchen wird ein Vielfaches des THC ins Blutabsorbiert (Bioverfügbarkeit: ca. 50 % des imJoint enthaltenen THC) im Vergleich zur oralenEinnahme der Substanz (20 bis 30 %) (Ashton,2001). Darüber hinaus zeigen sich die Effektebei oraler Einnahme langsamer, etwa eine halbeStunde bis eine Stunde nach Konsum. Die Wir-kung kann jedoch sehr plötzlich einsetzen undlänger als beim Rauchen anhalten (bis zu fünfStunden). Auch kann wegen des verzögerten Wir-kungseintritts eine höhere als vom Konsumentenbeabsichtigte Dosierung erfolgen. Die Rausch-qualität kann dann stark halluzinogene Qualitäterlangen.

Wirkungsspektrum

Die akute Wirkung (Sticht & Käferstein, 1998)von Cannabis ist abhängig von der jeweiligen Per-son, der Konsumsituation, dem Wirkstoffgehaltdes THC und davon, wie lange eine Person schonKonsument ist. Zu den physischen Wirkungen zäh-len verstärkter Appetit und Durst, Mundtrocken-heit, Rötung der Augen durch Ausdehnung derBlutgefäße, Abnahme der Körpertemperatur, An-stieg der Herzrate und des Blutdrucks, Broncho-dilatation bei dennoch eingeschränkter Lungen-funktion sowie Zittern und Erkalten der Hände.Die psychischen Wirkungen von Cannabis wer-den in Abhängigkeit von der Do sis als euphori-sierend bis hin zu sedierend beschrieben, wobeimehrere Phasen im Wirkungsverlauf beobacht-bar sind. In einer ersten Phase unmittelbar nachder Einnahme kommt es zu einer Stimmungsver-änderung in Richtung Heiterkeit, Euphorie undinnerer Gelassenheit. Eine zweite Phase ist ge-kennzeichnet durch Passivität und Antriebsver-minderung. Zudem schildern Konsumenten Wahr-nehmungsveränderungen wie Illusionen, seltenerauch Halluzinationen. Die Wirkung der Substanzgeht darüber hinaus mit einer Beeinträchtigungdes Kurzzeitgedächtnisses und mit einem bruch-stückhaften Gedankenverlauf einher.

Wirkmechanismus

Die Wirkungen der Cannabinoide werden imKörper über das sogenannte „Endocannabinoid-System“ vermittelt. Wie bei der Erforschung desOpioid-Systems in den 1970er Jahren führte auchhier die Untersuchung von psychoaktiven Sub-stanzen pflanzlichen Ursprungs zur Entdeckungdieses bis dahin unbekannten physiologischenKontrollsystems. Das Auffinden der Cannabinoid-Rezeptoren CB1 und CB2 sowie der zugehörigenkörpereigenen Cannabinoide wie des AnandamidsAnfang der 1990er Jahre revolutionierte den For-schungsbereich (Bisogno, 2008; Devane, Dysarz,Johnson, Melvin & Howlett, 1988; Gaborit & An-dreelli, 2008; Munro, Thomas & Abushaar, 1993;Pertwee, 1995; Schneider et al., 2005; Yamamotoet al., 2004). Die Dichte und die Lokalisationender beiden Rezeptorarten sind sehr unterschied-lich. CB1-Rezeptoren sind im zentralen und peri-pheren Nervensystem weit verbreitet. Eine hoheDichte ist vor allem im Gehirn zu finden, wobeidiese in verschiedenen Hirnregionen unterschied-lich ist. Besonders hohe Konzentrationen finden

Fakten über Cannabis 11

Eimer rauchen

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