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RePHlex Zeitung der Versammlung der Studierenden der PHZH NO 3/4, 2011/2012, 19. März 2012

RePHlex No 3

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RePHlex die Zeitung der Studierenden an der PHZH

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Page 1: RePHlex No 3

RePHlexZeitung der Versammlung der Studierenden der PHZH

NO 3/4, 2011/2012, 19. März 2012

Page 2: RePHlex No 3

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Das Semester hat nun wie-der begonnen und wir sind alle frisch ausgeruht und top fit wieder an der Ar-beit?

Naja, ob dies für alle gilt, wage ich zu bezweifeln!Die Institution war so gnädig, uns doch noch eine entspannte und sehr begrenzte Zeit zwischen Weihnachten und der Prüfungssession zu gönnen. Wenn man die volle Dröhnung Familiennähe und den zu lernenden Stoff dann hinter sich gebracht hat, freut man sich nur noch auf die paar Tage, die zwischen den Nach-weihnachtswehen und den zum Teil sehr beschäftigungstherapeutischen Kompakt-modulen liegen. Weil wir es nicht anders gelernt haben, planen wir diese Tage ebenfalls voll mit Wintersport und Aprè-Ski-Olé. Da aber unser Körper nicht immer gerne nach Plan läuft, und schon gar nicht wäh-rend der knapp bemessenen Freizeit, merken wir sehr schnell, dass nicht alles immer nur über den Kopf gesteuert wer-den kann. Leider sind wir von der Gesellschaft, in der wir leben, dazu konditioniert wor-den, während der Arbeit und des Semes-ters möglichst Vieles mit dem Verstand zu lösen und voranzutreiben. Doch viele Menschen reagieren auf Druckentlas-tung, indem der Organismus „Stopp!“ schreit und sie zwingt, mindestens ein-

mal im Jahr auf die Grippeviren zu

reagieren.

Ehe wir uns versehen, stehen wir wieder mitten im März und damit im Semester, und müssen lange darüber nachdenken, wann wir das letzte Mal eigentlich eine grosse Pause hatten. Das heisst:

Wann hatten wir einen Tag vom Wochenende oder sogar beide, an denen wir uns nicht einmal dabei ertappten, an die PHZH zu denken, die ganzen Wor-kloads, Credits, Gruppenar-beiten, etc..?Vielleicht sollte man die „grosse Pause“ erst einmal definieren, damit wir nicht chronisch enttäuscht werden. Wie muss diese Pause gestaltet werden und womit soll die freie Zeit auf keinen Fall bedient sein? Wie viel (Frei)Zeit muss sie beinhalten, damit wir wirklich ausge-ruht sind? Welche Rahmenbedingungen sollen sonst noch erfüllt werden, damit wir eine längere Durststrecke durchstehen kön-nen? Diese wichtigen Aspekte werden meis-tens von anderen Leuten bestimmt. Des-halb müssen wir uns eine Nische suchen innerhalb des grossen Konstrukts des Le(e)rnens, Anpassens, Reflektierens, Sich-Selber-Suchens und blabla.

Vielleicht liegt DIE Lösung nicht mal so fern?Schauen wir doch einfach, wie die Leute damit umgehen, welche länger als wir an diesem Ort verweilen. Die Mitarbeiter/-innen, Dozenten/-innen und Mentoren/-innen haben ein gutes Instrument gefunden. Durch die „Mani-pulation“ des Webmails können wir eine Rahmenbedingung, die für eine „grosse

Pause“ unterstützend agiert, selbst erwirken:

„Vielen Dank für Ihre Nach-richt. Momentan bin ich im Ausland (bzw. K.O., genervt, gestresst, unter-zuckert, habe etwas zum Feiern und/oder arbeite an einem anderen LNW). Ich werde Ihnen in zwei Wo-chen antworten.“Die Arbeit wird zwar nicht erledigt, wenn man sie rausschiebt, aber die Freizeit wird angenehmer, wenn wir dies bewusst tun!

RE-LEX--- und habe Mut zur Lücke!!Ich wünsche euch ein super Semester, viele schöne, lustige und entspannte Pausen. Wobei wir von unserer Seite mindestens mit der Therabierbar und anderen Events günstige Rahmenbedin-gungen zu schaffen versuchen, damit ihr pausieren könnt!

Mirjana MarkovicRedaktionsleitung RePHlex

Liebe Mitstudis

Inhaltsverzeichnis

Editorial 1 | pädagogisch wertvoll 3 | Rundum 4-9 | Events 10&11 | neue Campus-card 11 | Wissensporträt 12&13 | ReTo 14&15 | Rätsel und Quiz 16 | Schlusswort 17 | Next

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EditorialMirjana Markovic

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Das dicke grüne Buch würde es verbieten: Paintball. Die 30-jährige Sportart aus Amerika. Gewaltver-herrlichend. Aggressionsfördernd. Restriktive Lern-umgebung. Nicht gerade pädagogisch wertvolle Eigenschaften. Da die gesetzlichen Bestimmungen eine Teilnahme für Jugendliche ohnehin verbieten, wird es für uns Lehrpersonen glücklicherweise nie Diskussionen über einen Paintball-Klassenausflug geben. Trotzdem ist es erstaunlich, wie viel Interesse Teenager für das – ich nenns mal – Kriegsspiel auf-bringen. Dazu gehört übrigens auch mein jüngster Cousin. Seine überschwängliche Begeisterung hatte leider vor kurzem dazu geführt, dass ich mich an seinem 18. Geburtstag ins Auto begab, mit ihm und seinen lärmenden Kumpels aufs Land in ein altes Bauernhaus fuhr, mich vom Instruktor mit „Freun-din des Paintballs“ begrüssen liess, einen blauen Overall, einen stinkenden Helm und eine hässliche Schutzbrille aufsetzte, vier Stunden lang in einem unheimlichen Bunker umherirrte und mich vor adre-nalinausschüttenden vorwiegend männlichen Paint-ballern versteckte. Bei einem Treffer blieb die gelbe,

gelatinegefüllte Munition schleimig am Anzug kleben. Besonders begabte Schützen platzierten die kleinen Kugeln direkt auf der Brille, sodass der Ausgang nur schwer wieder zu finden war. Spassig fand ich das nicht. Das Resultat waren Blutergüsse und blaue Fle-cken. Brauchbarer Lerneffekt und positive Verstärkung blieben aus. Obwohl das Spielfeld einem Kriegsschauplatz ähnelt und die Waffen betäubend laute Töne von sich geben, spricht niemand unter den „Paintball-Freunden“ von Waffen. „Markierer“ nennt man sie. Man schiesst oder tötet auch nicht, sondern „markiert“. Es wird vehement von einem Sport und nicht von einem Kriegsspiel gesprochen. Verständlich, Krieg bringt schon eine sehr negative Konnotation mit sich und Paintball hat ja auch etwas von einem Vita-Parcours – einem bewaffneten halt. Kriegsbunker ja, Gewehre nein? Den tieferen Sinn dahinter habe ich jedoch noch nicht erkannt. Pädago-gisch wertvoll? Wohl eher nicht. In diesem Fall müsste ich unserer grünen Bibel recht geben.pä

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oll Ein einmaliger Ausflug

Julia Bärtschi

RundumDie Inhalte des Rundums der ersten zwei RePHlex-Ausgaben befassten sich mit Themen, die vor allem die Entwicklungen und Entscheide der Bildungsinstitution PHZH darstellen (Interview mit dem Prorektor, „Let‘s change things“, QUEST-Studiengang, Soforteinsteigern). Weiter können und sollen aber auch Inhalte von allgemeinem Interesse, zeitgemässe Strömungen sowie bildungsnahe Motive und andere Beiträge Platz in dieser Sparte finden.

Was interessiert dich? Mit welchem Thema wolltest du dich schon länger auseinandersetzten? Weisst du etwas, was die kleine Welt der PHZH wissen soll? Ich freue mich über deine Mitarbeit.

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WissensporträtHast du Lust, dich mit Menschen zu treffen, die dir Ihre persönli-chen Erfahrungen schildern, oder möchtest du dich als Reporter beweisen? Dann hast du hier die Chance deine ersten Erfahrun-gen mit Interviews zu sammeln! Ich freue mich auf dich!

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HomepageSuchst du eine eigene, kreative Plattform, auf welcher du Lustiges, Span-nendes und Wissenswertes präsentieren kannst? Unsere Homepage steckt noch in den Anfangszügen und wartet darauf, gestaltet zu werden. Des-halb suchen wir dich!

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Rundum: Tischgespräch

Gesprächskultur mit verschiedenen DenkernJudith Leumann

Paul Einerdehr findet die Schule

„pfui Teufel“.

Was passiert, wenn sich eine Islamologin, ein Physiker, ein Theologe, ein Anthropo-soph und ein Judaist an einen Tisch setzen? Sie reden. Sie reden über Religion, die Gesellschaft und damit verbunden über die Familie und die Schule.

Für die Rundumsparte der dritten Ausgabe von RePHlex wurde das Gespräch mit fünf unterschiedlichen Denkern gesucht. Im Voraus erhielten alle Personen dieselben Leitfragen, entlang derer sie ihre Gedanken spinnen konnten. Spannend war der Austausch nicht nur in Bezug auf den Inhalt, sondern auch die Art und Weise wie sich die Individuen dieser Aufgabe stellten, war höchst amüsant!

„Jede Kultur ist ein Sammelsurium und ein Produkt aus früheren Kulturen, die zusam-mengekommen sind. Ist die Begegnung positiv verlaufen, ist ein Mehrwert, ein Reich-tum daraus entstanden. Sonst führte es zum Krieg und zum Absterben bestimmter Kulturen.“ (Hanspeter Ernst, Lehrhaus Zürich)

Ob ein Mehrwert aus den Gesprächen entstanden ist oder ob sich die Denker bei einer realen Begegnung an die Gurgel gegangen wären, erfahrt ihr auf den fol-genden Seiten: Paul Weymuth, Paul Einerdehr sowie das Zürcher Lehrhaus (Michel Bollag, Hanspeter Ernst und Rifa‘at Lenzin) geben ihre Sichtweisen zu verschiedenen Themen im Bereich Gesellschaft und Schule preis.

Leitfragen:Definieren und Klären: Was ist eine Familie resp. welche Funktion soll die Familie haben? Was ist eine Religion resp. welche Funktion soll die Religion haben? Hat sich die Religion in den letzten 50 Jahren verändert? Gehört die Religion zu unserer Kultur? Braucht der Mensch eine Religion? Was ist die Institution Schule? Welche Funktion hat die Schule?

Schule in Kooperation mit Familie und Religion: Welcher Lehrinhalt soll die Schule vermitteln und welche Lehrinhalte werden über die Religion und die Familie beigebracht? Soll Religionsunterricht in der Schule stattfinden und wenn ja, wie? Welche Unterrichtsinhalte sind aus religiöser Sicht betrachtet kritisch? Kann die Religion ein positives Schulklima unterstützen? Hat die Schule und die Religion eine Vorbildfunktion? Wie gewinnt man junge Menschen, die sich vermehrt mit Kultur und Natur auseinander setzen?

Paul Weymuth trinkt Tee.

Das Lehrhaus Zürich sucht den Dialog.

Paul Einerdehr ist am 1. Juli 1946 in Innsbruck geboren.

Nachdem er 50 Jahre als Künstler, Schriftsteller, Fernfahrer, Koch

und Lebenskünstler gearbeitet hat, geniesst er nun seine Pension im

Norden Deutschlands und widmet sich hauptsächlich dem Studieren

und Schreiben.

Dr. Paul Weymuth bereichert seit 1990 die Ausbildung zur Sek I Lehrperson im Kanton Zürich. Nachdem am 3. Oktober 2002 die pädagogische

Hochschule, als Zusammenschluss von elf früheren Institutionen der Lehre-

rinnen- und Lehrerbildung gegründet worden ist, begann auch seine Anstellung

als Physik-Dozent an der pädagogischen Hochschule. Als Naturwissenschaftler plädierte

er für die Wichtigkeit der Technikvermittlung in der Schule und realisierte die „Technik-Gesellschaft-Schule“-

Kompaktwoche. Dies liegt ihm so am Herzen, dass er sogar noch heute, ein Jahr nach seiner Pension, Veranstaltungen der

PHZH besucht und sich selbst auch unter die Studierenden mischt.

Das Lehrhaus Zürich ist eine Bildungsinstitution, die seit 1993 besteht und den

Dialog zwischen Menschen verschiedenster Herkunft, mit jüdischer, christlicher und islamischer Kultur,

Religion, Geschichte und Gegenwart fördert. Das Ziel ist voneinander und miteinander zu lernen,

sodass Vorurteile abgebaut werden und eine Akzeptanz

zur Verschiedenheit entsteht.

Neben einem breiten Kursangebot bietet das Zürcher Lehrhaus auch Aufklärungsarbeit, Förderung und

Unterstützung von Dialog-Initiativen in Städten und Gemeinden an. Sie beraten und unterstützen

Einzelpersonen, Firmen und Gruppen und publizieren die Zeitschriften „Lamed“ und „Judaica“.

Das Lehrhaus wird von Hanspeter Ernst (Fachreferent Christentum), Michel Bollag (Fachreferent Judentum) und

Rifa‘at Lenzin (Fachreferentin Islam) geleitet.

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Standpunkte eines ehemaligen aber immer noch kantigen PHZH - DozentenHerr Weymuth und ich treffen uns an einem Freitagabend gegen 17.00 Uhr im Mandarin beim Bahnhof Stadelhofen. Das Café ist randvoll besetzt und wir gesellen uns zu einer älteren Dame am hintersten Tisch. Er bestellt einen Tee, ich Kaffee. Währenddem er Kopien vom Knaurs-Lexikon hervornimmt, beginnt er das Gespräch.

Er habe sich etwas vorbereitet und Definitionen im Lexikon nachgelesen. Wir klären also die Begrifflichkeit Familie, Schule und Religion. Seine Wortauffassungen weichen nicht gross von jenen des Lexikons ab. Dennoch ist er sehr genau, was die Begrifflichkeit angeht. Zum Schluss betont er, dass Familie und Schule Institutionen sind, die sich von der Religion unterschei-den. Religion bezeichnet er als „Fach“ mit zwei Komponen-ten. Einerseits gibt es in der Religion sittliche Vorstellungen, im Christentum wären dies zum Beispiel die zehn Gebote, die es zu beachten gilt. Andererseits kommt eine weitere Dimension hinzu, nämlich jene des Glaubens, des „Ergriffen-Seins“. Die zweite Komponente hat nichts mit Wissen als kognitive Fähig-keit zu tun, steht dieser aber auch nicht gegenüber. Man geht häufig davon aus, dass Naturwissenschaftler die Religion nicht ernst nehmen können, weil sie sich nicht mit naturwissenschaft-lichen Kriterien fassen lässt. „Meiner Ansicht nach, liefert die Religion in einer ganzheitlichen Erziehung eine weitere Dimen-sion, die zwar nicht naturwissenschaftlich erklärt werden kann, aber ergänzend wirkt. Um ein erfülltes und ausgeglichenes Leben führen zu können, braucht der Mensch eine Religion und die dazugehörigen religiösen Rituale.“ Gleichzeitig verweist er auf das Buch „Die Physik der Unsterblichkeit“. Der Autor Frank J. Tipler ist theoretischer Physiker, der unter anderen auch mit Stephen Hawking zusammengearbeitet hat. In diesem Buch behauptet der Autor, auf naturwissenschaftliche Weise bewei-sen zu können, dass es eine Göttlichkeit gibt. Paul Weymuth gibt mir das Buch. Es sei spannend, einen Blick hineinzuwerfen, er könne jedoch nicht beurteilen, ob etwas Wahres dran ist, denn er hätte das Buch nicht zu Ende gelesen und der darin aufgeführten Beweisführung könne er nicht folgen. Er wendet sich dem von mir erstellten Leitfaden zu.Welchen Lehrinhalt soll die Schule vermitteln und welche Lehrin-halte werden über die Religion und die Familie beigebracht? Er überlegt. Kurz darauf erzählt er von seiner Gymnasialschulzeit in der „Lümmelburg“ – dem heutigen Hauptgebäude RAA – und wie Religion damals unterrichtet wurde. Paul Weymuth ist der Meinung, dass es im Kanton Zürich mit dem neuen Fach Religion und Kultur ganz gut gelöst ist. Denn der „Ergriffen-Sein“ - Teil der Religion sei Sache der Kirche und damit diese dieses Ziel erreichen kann, müsste die Familie unterstützend wirken und nicht, um Steuern zu sparen, aus ihr austreten. „In dieser Hinsicht sündigen wir Christen“, so Weymuth. Natürlich folgt auf die obige Aussage, dass Religion vor allem Auftrag der Kirche ist, eine durchdachte Begründung. „Die Volksschule

hat von Gesetzes wegen primär einen Bildungsauftrag und viel weniger liegt die Erziehung in ihren Händen. Dies ist vor allem Sache der Familie.“ Auch wenn dieser Auftrag nicht mehr gleich ernst genommen werde wie früher, ist Herr Weymuth nicht sicher, inwiefern die Schule dafür einspringen soll und auch kann. Schliesslich verbringen die Kinder die meiste Zeit zu Hause. Auch diese Aussage wird belegt. Er rechnet. Eine Woche hat etwa einhundertfünfzig Stunden. Fünfzig Stunden werden verschlafen. Dreissig Stunden verbringen die Kinder in der Schule und siebzig gehören der Freizeit an. In der Schule verbringen die Schülerinnen und Schüler also bestenfalls einen Drittel der gesamten Zeit und dies ohne Berücksichtigung der Ferien – dann wäre der Anteil noch kleiner. Also sei doch klar, wo die Erziehung stattfindet. „Die Schule kann nur noch korri-gierend eingreifen“, so Weymuth.

Gelegentlich nehme ich einen Schluck von meinem bereits kalten Kaffee. Herr Weymuth war schlauer. Er hat seinen Tee getrunken, als dieser noch warm war. In der letzten Viertel-stunde nehme ich den Fokus von Religion und Familie weg. Mich interessiert seine Meinung bezüglich den neuen Strukturen in der universitären Etage. Zum Beispiel das Bologna – System. Früher habe man mit Semesterstunden gerechnet, heute mit Credit Points. Viel geändert hat sich nicht. Ziel ist eine interna-tionale Konvergenz zwischen den universitären Ausbildungen zu schaffen sowie die Möglichkeit, Karriere zu machen. Herr Weymuth schmunzelt. „Wissen Sie, meine persönliche Meinung wird weder der Leitung der pädagogischen Hochschule, noch der Bildungsdirektion gefallen.“ Er ist der Meinung, dass die Ausbildungsstruktur gemäss der Bologna Reform für die heutige Volksschullehrerbildung ungeeignet ist. Der Masterabschluss sei für eine akademische Laufbahn vorgesehen, also eine Promotion, eine Professur oder als Trittbrett in die Spitzenforschung. Für eine Sekundar-lehrperson macht er deshalb im Moment kaum Sinn. Früher ging die Lehrerausbil-dung für die Oberstufe vier Jahre. „Wer kann mir sagen, was die StudentenInnen in diesem halben Jahr, welches nun die Ausbildung verlängert, Zusätzliches lernen, was für den Schulalltag unentbehrlich ist?“ Vielleicht gibt es einmal eine „akademische Lehrer-bildung“, die Lehrpersonen Ent-wicklungsmöglichkeiten bietet. So könnte man nach dem Bachelor in den Schuldienst eintreten. Der Masterabschluss wäre dann die Befähigung zum Praktikumslehrer oder Men-tor. Wie ein allfälliges und sinnvolles Doktorat aussehen könnte, weiss heute niemand. „Es könnte sich lohnen, sich im 10. Jubiläumsjahr der PH-Gründung über diese Themen Gedanken zu machen.“ Paul Weymuth

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Schule heute, Pfui Teufel! Familien heute, gehörlos. Religion heute, was ist das? Und wie die drei zusammenwirken sollen? Da gehen Sie doch und fragen Dada!

Es braucht für jede Sache der Welt, damit sie in die Welt kommt, vier Dinge: den Impuls, den Inhalt, die Form und die Aktion. Ist der Impuls eine Idee, sind Inhalt, Form und agitative Willenskraft bereits darin enthalten.

Unterricht und Lerninhalt vs. Anforderungen im BerufslebenIn der Situation des gegenwärtigen Bildungswesens kommt der Impuls aus dem Empfinden eines Mangels. Man spürt: Das Vorhandene steht irgendwie nicht im rechten Verhältnis zu den gesellschaftlichen Kräften einerseits, zu den Anforderungen andererseits.

Aktiv sind derzeit andere, PISA, Bologna-Konferenz, Exzellenz-Selektion. Das macht nervös, da muss man etwas tun – ja, man muss etwas tun.

Ph ilosophen haben einen e igenen, m einer M einung nach sehr schönen

Schreibstil. Normalsterbliche lesen die Sätze von Denkern oft zweimal und nach einer Pause noch ein drittes Mal. Der Aufwand lohnt sich, denn es folgt ein erhellendes Aha!

Paul Einerdehr...

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Für Paul Einerdehr war es unmöglich, seine Gedanken auf zwei Seiten niederzuschreiben - er sendete mir sechs. Die gesamten Ausführungen sind auf www.rephlex.ch herunterzuladen.

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Ein Ergebnis von Versuchsreihen in privaten, sozialpsychologisch angelegten Schulen war, dass die Kinder

die Gruppenarbeit bevorzugen, sie sind einander gerne behilflich, sie haben dabei jede Geduld mit einander, es gibt weder Konkurrenz noch Cliquenbildung, die Kinder nehmen

einander sehr wach so wahr, wie sie sind.

Musische Schultypen haben erwiesen, die Pflege von Musik, von gegenständlichem und freiem Malen, von Spiel, Theaterspiel und Modellieren entfaltet die Persönlichkeit der

Kinder.

Untersuchungen haben ergeben, dass in allgemeinen Schulen, besonders in Hauptschulen, die Kinder unter der dort ausgeprägten Atmosphäre von Gegnerschaft, sowohl zwischen den Schülern als auch zwischen Lehrkörper und

Klassen, sehr leiden und seelisch geschädigt werden.

Selektionierendes Schulsystem vs. WaldorfschulenMan kann von alledem wissen, die Bildungsdirektion weiss davon. Es muss einen anderen Grund dafür geben, als wenn man den dort verantwortlichen Persönlichkeiten unterstellt, sie verfügen über ihren Aufgaben entsprechende Intelligenz, dass zwischen ihrer Kenntnis der pädagogischen Einsichten und deren politischer Umsetzung ein tiefer Graben klafft. Es muss einen Grund geben, aus dem heraus die staatliche Autorität an ausgerechnet dem negativsten der möglichen Schulmodelle festhält. Welcher mag der wohl sein?

Kritik an der Wertewelt, Erhaltung unseres Wohlstandes vs. wohlgesinnte soziale UnternehmungReligion heute, was ist das? – Im Gemüt verlangt die Seele nach dem Ideal, im Verstand nach Erkenntnis. Wir sind, durch-aus auf Kosten des Gemüts, zu Verstandesmenschen geworden; nicht mehr im Glauben an Offenbartes finden wir das Krite-rium, sondern im Erkennen des Geistigen in den Weltinhalten. Für unser Verstandesmenschendasein ist das Erkennen des Gottesgeistes in den Dingen, in den objektiven und subjekti-ven, in den Fährnissen, Vorhaben, Erlebnissen, Passionen, in den Weltinhalten also, das religiöse Element. Schule bringt uns Kulturtechnik bei und erzieht unsere logische Denkkraft. Wer zum Beispiel Biologie unterrichtet und bei Darwin nicht stolpert, kann noch nicht logisch denken. Wer Weltwirtschaft paukt und da gesagt bekommt, Arbeit sei Ware, Geld sei Ware, paukt Lügen. Solange wir die Grundlagen unserer Wertewelt nicht selber klar durchschauen, kann keine auch noch so wohlge-sinnte soziale Unternehmung ordnende Kräfte in das zuneh-mende Chaos bringen. Und eine Zivilisation, deren innigster Wunsch darin besteht, es solle Nichts mehr sich ändern, damit der Standard an Wohlstand erhalten bleibe, bringt damit ihre antireligiöse Haltung zum Ausdruck. Denn Geist lebt, er lebt in permanenten Wandlungen. Wollen dann Minarette wachsen

im Land der Alpen, und man verbietet das, um es ignorieren zu können, hat man nicht begriffen, woran man krankt.Wie Fami-lie, Schule, Religion zusammenwirken sollen, das ist Stoff für ernsthafteste und Mut fordernde Besinnung. In den paar Zeilen war nur die Andeutung dahin möglich. Es gibt auf jedem Gebiet zu dem Thema ausreichend tiefgehende Literatur. Man kann sich da hinein vertiefen, wenn man das will. Und das zu wollen, wäre ein freier Entschluss, den man sich erkämpfen kann. Erwachsensein vs. Kindsein Wir gewahren an den nachrückenden Generationen Schädi-gungen, die wir nicht erklären können, sie bringen andererseits zugleich neue Fähigkeiten mit, die wir nicht einordnen können. In beidem blickt uns Zukunft an. Verhaltensstörungen wie etwa AHDS verursacht unser materialistisches Denken. Wir produ-zieren nicht nur Berge von sichtbarem Müll sondern haben die geistige Atmosphäre ebenfalls dicht zugemüllt. Materialistische Denkinhalte werden von der geistigen Welt zurückgewiesen. Sie bleiben im Erdumkreis als Umweltschmutz. Da müssen die

Seelen aber, wenn sie in die Geburt herunterstei-gen, hindurch. Davon werden sie krank. Sie kommen andererseits mit der Fähigkeit

herein, dynamisch zu denken, in Bewegungen also, sie können unser linear-statisches Auffas-sen beflügeln. Können, wenn sie könnten. Wenn sie nicht in den Schulen zu dem gezwungen werden würden, was zu überwinden sie gekommen sind. Und das macht sie krank. Sie werden entweder

resignativ oder aggres-siv, beides ist uns wohl bekannt. Es wird Zeit, dass wir begreifen, wo wir stehen. Auf dass Schule, Familie, Religion

sich finden zum Erarbei-ten der Tatsachen- erkenntnis, ja ich bitte sehr darum.

Paul Einerdehr

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Zur Multikulturalität...

No Goes

Zur Bedeutung der Religion...

Zur Definition „Religion“...

Im Islam gibt es keinen adäquaten Begriff für das deutsche Wort „Religion“. Man redet von „Dim“, wenn dieser Begriff verwendet werden möchte. Aber „Dim“ bezieht sich im eigentlichen Sinn nur auf den Islam und drückt im arabischen Kon-text in erster Linie eine Verpflichtung aus, die der Mensch gegenüber Gott hat. Darauf baut sich dann die ganze Theologie auf.Begriffe stammen immer aus einem bestimmten Kulturkreis und Sprachraum und sind daher mit Inhalten besetzt. So ist es schwierig, sie aus diesem Kontext herauszulösen. Wenn man es religionswis-senschaftlich betrachtet, haben Religionen gewisse Funktionen zu erfüllen. Zum einen schaffen sie eine Brücke zwischen dem Irdischen und dem Transzen-denten, zum anderen tendieren Religionen auch dazu, ein Gleich-gewicht in der Gemeinschaft zu schaffen. Jede Religion füllt dann das Beziehungssystem mit ihrem eigenen Inhalt aus, was sie sehr verschieden macht. Heutzutage gibt es die Tendenz Religion auf die Ethik zu reduzieren. Diese Auffassung empfinde ich als unvollständig, denn der Bezug zur Transzendenz, wie man sich Gott also vorstellt und die Regeln, welche die Religion vorgibt, gehören auch dazu. Die Ethik beinhaltet nur die Art und Weise, wie der Mensch damit umgeht.

Für das deutsche Wort „Religion“ existiert im Judentum kein treffender Begriff. Um eine universelle Verständigung zu ermöglichen, wird der Begriff „Dat“ auf Modern-Hebräisch mit Religion über-setzt. Der ursprüngli-che Sinn des Wortes ist aber „Gesetz“. Im Prinzip ist die Religion eine Lehre, die Gesetze beinhal-tet, um das Leben zu meistern und ihm einen Sinn zu geben. Um eine sehr

jüdische Perspektive auf die Religion zu nennen: Es soll nicht darum gehen, was Gott uns bringt und dass er uns zu erlösen hat; Im Zentrum steht viel mehr, was wir für ihn tun.

Die Religion ist ein System, welches den eigenen Glauben bestätigt und somit Sicherheit gibt. Darum sagt das Christentum, genauso wie der Islam und das Judentum: „Wir sind die rich-tige Religion“. Eine Religion wird von einer Gemeinschaft geteilt und diese richtet sich wiederum nach ihr. Dies im Unterschied zum Glauben, wel-cher eine persönliche Haltung dar-stellt. Der persönliche Glaube kann durchaus mit der eigenen Religion in gewissen Punkten uneinig sein. Zum Beispiel muss ein Katholik nicht mit allem einverstanden sein, was die katholische Kirche macht. Dann wird einem bewusst, dass es Reibungsflä-chen gibt. Schliesslich kümmert das aber das System nicht. Es bezieht lediglich Stellung zu bestimmten Fragen, die der Mensch nicht selber beantworten kann.

Situation 1: Klassenfahrt.Amir isst mit seinen Freunden ein Schnitzelbrot. Die Lehrperson sieht das und sagt: „Ah, du isst Schweine-fleisch. Darfst du das denn plötzlich wieder?“

Durch dieses Verhalten stelle ich das Kind in der Gruppe bloss und mache mich über es lustig. Wie bei christlichen Kindern gibt es auch bei Muslimen solche, die sich an Regeln halten und andere nicht. Darüber darf ich nicht urteilen! Aber ich muss zur Kenntnis nehmen, dass Menschen verschieden leben, verschiedene Antworten geben und das darf und soll in der Gruppe sichtbar werden.

Situation 2: im Turnunterricht.Hülya will sich um die Schwimmstunde drücken: „Ich mach nicht mit, das verbietet mir meine Religion.“

Kinder sind sehr raffiniert, wenn sie etwas nicht wollen. Klappt das Religionsargument einmal, versuchen sie es immer wieder. Fordere die Kinder auf, sich genauer auszudrücken: „Das musst du mir jetzt aber genau erklären!“

Wegweiser zur LoyalitätAus dem Lehrhaus Zürich: Rifa‘at Lenzin, Michel Bollag und Hanspeter Ernst

Voneinander und miteinander Lernen: Die Förderung von Dialog-Initiativen ist ein grosses Anliegen von Rifa‘at Lenzin, Michel Bol-lag und Hanspeter Ernst. Dies wird auch die Erklärung dafür sein, dass sich die drei Leiter des Zürcher Lehrhauses sehr kurzfristig und trotz vollen Terminkalendern dazu bereit erklärt haben, mich und meine Fragen Willkommen zu heissen. Die Doppelseite soll einen Einblick in das einstündige Gespräch geben, welches eine Gesprächskultur von höchstem Niveau darstellte: Jeder Beitrag wurde mit Respekt aufgenommen und die Verschiedenheit akzeptiert.

Rifa‘at Lenzin

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Zur Multikulturalität...

Zur Bedeutung der Religion...

Es gibt viele Dinge, die nicht naturwissenschaftlich erklärt werden können, aber durchaus Sinn machen. Das heisst nicht, dass der Glaube etwas Kopfloses ist, denn ich muss mein Handeln trotzdem verantworten können. Vieles geschieht aus einer Überzeugung heraus, anderes mache ich unbewusst. Betrachtet man das Ganze säkular, wird einem bewusst, dass wir viele Dinge einfach so machen, weil wir es gewohnt sind: Die Uhrzeit, essen, zur Schule gehen, beten. Dennoch sind diese Gewohnheiten wichtig, weil sie dem Leben eine Struktur geben. Wenn jemand zum Beispiel betet, muss dieser gar nicht unbedingt wissen, was er betet. Die Tatsache, dass er es tut, kann ihm bereits Halt geben. Andere Dinge tun wir aus Überzeugung. Aber auch hier frage ich mich, welche Dinge und wie viele sind das wirklich? Wieso hat man das Gefühl, wenn es um den Glauben geht, dass alles aus reiner Überzeugung geschehen muss? Ob das eine oder das andere einsichtig ist, darüber muss ich doch gar nicht entscheiden. Es sind Haltungen, die das Leben prägen und Halt geben. In den 60er – 70er Jahren gab es eine starke Tendenz, die Religion

naturwissenschaftlich nachweisen zu wollen. Vor allem junge Menschen, die mit der Bildung und der europäischen Kultur in Kontakt kamen, versuchte

man so für die Religion zu begeistern. Heute erlebe ich das nicht mehr so stark. Meiner Meinung nach, hat der Glaube eine andere Ebene als

die Vernunft. Natürlich muss ich, was ich glaube, mit meiner Vernunft vereinbaren können, aber schliesslich ist es eine Frage des

Willens und der Disziplin. Es ist eine Lebensweise, die man wählt und das Leben danach

strukturiert.Vergleicht man den Einfluss, der die Reli-gion heute auf die Glaubensträger ausübt, mit jenem vor 100 Jahren, sind klar Unterschiede zu erkennen. Ob die Religion aber wirklich an Bedeutung verloren hat, ist schwer zu sagen. Klar ist, dass Religionen etwas Überzeitliches haben. Die Kunst wäre nun, herauszufinden, was dieses ist? Und da ändern sich die Meinungen. Um ein konkretes Beispiel zu nennen: Das Schweinefleischverbot. Es gibt die irdische Begründung, dass Schweinefleisch krank-heits-anfälliger ist und dass es deshalb dieses Verbot gibt. Da heute die hygienischen Bediengungen anders sind, ist auch das Verbot nicht mehr nötig. Ich denke, diese Auffassung greift zu kurz, denn es gibt Menschen, die verzichten auch heute noch auf Schweinefleisch. Die Thematik geht über die irdische Ebene hinaus; es ist eine Glaubensfrage.

Multikulturalität muss man als Bereicherung sehen. Ausserdem hat es zwischen den monotheistischen Religionen immer Transfer gegeben. Man ist sich einfach nicht bewusst, wie viel vom anderen auch dem eigenen entspricht. Und im Gegensatz dazu ist es schön, sich der Verschiedenheit bewusst zu sein und die unterschied-lichsten Bräuche kennenzulernen. Letztlich darf man auch nicht vergessen, dass

alle drei monotheistischen Religionen von Griechenland grundsätzlich transfor-

miert wurden.

Das Unterrichten in einer multikul-turellen Gesellschaft ist eine grosse

Herausforderung. Automatisch wird die Mehrheits-Kultur stärker berücksich-

tigt als die anderen; und das ist auch gut. Dennoch sollten auch die anderen Kultu-

ren gesehen und miteinbezogen werden. Ich finde es traurig, dass Einzelfälle immer

wieder den Fokus der Öffentlichkeit prägen. Die eigene Auffassung der Religion oder ein

streng orthodoxer Gläubiger tangiert immer mit dem Durchschnittsleben. Aber das sind Minderhei-

ten und Einzelfälle. Das Problem in Bezug auf den Islam ist, dass sofort eine Unverträglichkeit mit den Kulturen konstruiert wird; dies ist nicht

der Fall. Der Grossteil der Muslime lebt problemlos in dieser Kultur, aber das heisst nicht, dass sie nicht gesehen werden wollen. Die Multikultura-lität ist eine Tatsache und das weiss niemand so gut wie die Schule selber. Die Frage ist nun, wie damit umgegangen wird.

Michel Bollag

Tipp:Die beste Medizin um jungen Menschen Freude an der ei-genen sowie anderen Kulturen zu vermitteln, ist, die eigene selber überzeugend zu leben. Die Schülerinnen und Schüler sollen wissen, wer ich bin und was mich interessiert und dass ich mich für sie interessiere. Das ist nicht nur grundlegender Respekt, sondern diese Offen-heit und Neugierde wirkt auch ansteckend auf die Schülerin-nen und Schüler.

Die Schweiz prahlt mit der Viersprachigkeit und dabei könnte sie damit prahlen, dass Albanisch wesentlich mehr gesprochen wird als Romanisch. Ist das nicht irgendwie merkwürdig? Die eigene Kultur ist wie ein Steinblock; wer kommt, hat sich einzufü-gen. Jede Kultur ist ein Sammelsurium und ein Produkt aus früheren Kulturen, die zusammengekommen sind. Ist die Begegnung positiv verlaufen, ist ein Mehrwert, ein Reichtum daraus entstanden. Sonst führte es zu Krieg und zum Abster-ben bestimmter Kulturen. Menschen haben ein Anrecht auf bestimmte Fragen und deren Beantwortung. Die Kulturen haben auf diese Fragen Antworten gefunden, religiöse Antworten. Wenn ich diese ignoriere, nehme ich einen Bildungsauftrag über-haupt nicht ernst, da auch die Religion ein Teil einer Kultur ist und die Schule unter anderem Kultur vermitteln soll.

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Sexualpädagogik: Einstimmung ins Thema

Sexualpädagogik: Literaturzusammenstellung

Technikwoche: Besuch der Schokoladenfabrik

Forschung und Entwicklung: Präsentation der ArbeitKulturwoche: Besuch Schiffbau

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Wissensporträt

Sein oder nicht sein – ist das die Frage?Martin Urscheler

Sagen euch die folgenden Namen was: Thomas Gottschalk, Ottmar Hitzfeld, die zwei Spassvögel von Divertimento … oder Björn Reifler? Was haben sie gemeinsam – mal abgesehen von Erfolg und Bekanntheit? Richtig! Sie haben alle ein Lehrerpatent und haben diesen „erlernten“ Beruf als Basis für ihre berufliche Laufbahn gewählt. Ob sie dies bewusst so gewählt haben, sei dahingestellt. Das Interessante daran ist jedoch, dass sie sich ausserhalb des Klassenzimmers stark entfalten und mit Elan ihre berufliche Wahl leben. Es gibt einerseits die institutionellen und andererseits die persön-lichen Umstände, die eine Person während des Studiums formt. Die breite Grundausbildung im Umgang mit Menschen und der Konfrontation, die Reflexion über die vergangene, aktuelle und zukünftige Gesellschaft, lässt uns flexibel und kompetent han-deln und auftreten. Diese Sensibilisierung wird stark von der Institution beeinflusst und gesteuert. Doch viel wichtiger sind der Charakter, die Motivation und die Interessen der Studentin und des Studenten.Beim genauen Betrachten der Menschen, die an der PH ein- und ausgehen, sehen wir die unterschiedlichsten Fähigkeiten,

die in der Freizeit oder während des Studiums in den Räum-lichkeiten der PH mit viel Freude ausgelebt werden. Durch die Möglichkeiten, welche die Hochschule neben den eigentlichen Pflichtfächern anbietet, kann sich jede und jeder individuell fördern lassen. Dieses Potential wird von vielen Studierenden genutzt, denn für den Schulalltag, wie auch im privaten Leben, bringt es Vorteile.

An dieser Stelle möchte ich euch meinen Interviewpartner Björn Reifler vorstellen. Er ist ausgebildeter Primarlehrer und lernte während der Ausbildung das Theaterspiel kennen. Nach zwei Jahren Berufserfahrung besuchte er während vier Jahren die Nachdiplomkurse (NDK) 1 & 2 der angewandten Theaterpäd-agogik (Till) in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik und Theater (HMT) Zürich. Darauffolgend war er drei Jahre Student an der Swiss Musical Academy in Bern. Sein Interesse wurde so stark geweckt, dass er sein Hobby zu seinem Beruf gemacht hat. Björn arbeitet heute als Theaterpädagoge und lehrt an der Pädagogischen Hochschule in St. Gallen.

Björn Reifler: (www.reiflertheater.com)

Curriculum Vitae:• Seit 2011 Lehrbeauftragter an

der Pädagogischen Hochschule St. Gallen PHSG

• Seit 2009 Leitung der Fachstelle Theaterpädagogik des Theater BILITZ in Weinfelden

• 2009-2011 Schauspieler beim Playback Theater Zürich

• Seit 2009 Netzwerkpartner von Land in Sicht GmbH

• Seit 2007 Tätigkeit als Filmsachverständiger des Kantons Zürich

• 2000-2006 Primarlehrer in Pfäffikon ZH

Ausbildung:• 2008 Abschluss als MAS ZFH

in Theaterpädagogik (Master of Advanced Studies Zürcher Fachhochschule)

• 2006-2009 Swiss Musical Academy in Bern (SMA)

• 2005-2006 Schauspiel Gemeinschaft Zürich (SSZ)

• 2002-2006 NDK1 & NDK2 in angewandter Theaterpädagogik (Till) in Zusammenarbeit mit der HMT Zürich

• 1995-2000 Thurgauisches Lehrerseminar in Kreuzlingen

Page 15: RePHlex No 3

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Wissensporträt

Sein oder nicht sein – ist das die Frage?Björn Reifler unterrichtet bei seiner Arbeit sowohl Kinder als auch Erwachsene. Seine Schützlinge sind momentan zwischen sechs und 45 Jahren jung. Lachend wies mich mein Interview-partner darauf hin, dass er eigentlich zwei plus viele kleinere Jobs hätte. Er lehrt an der Pädagogischen Hochschule in St. Gallen Theaterpädagogik und im Theater Bilitz leitet er die Fachstelle Theaterpädagogik - „Theaterpädagogische Unter-stützung von Lehrkräften aller Stufen“. Dies ist eine Anlaufstelle für Lehrpersonen, die eine professionelle Unterstützung für ein Schultheater oder Musical wünschen oder Workshops und Pro-jekte mit ihrer Klasse durchführen wollen. Wie muss man sich das denn vorstellen? Ein Theater aufzuführen, ist eine grosse Herausforderung. Es steckt ein enormer Aufwand dahinter. Für eine Klasse ohne intakten Klassengeist wird es schwierig. Das Theaterspiel lenkt vom Alltag und den Problemen ab. Das ist eine gute Möglich-keit das nötige gegenseitige Vertrauen bei den Schülerinnen und Schüler zu fördern. Die Hilfsbereitschaft - „am selben Strick ziehen“ - wird auf eine spielerische Art geweckt. Die ganze Klasse wird gebraucht, sei es beim Aufbau der Bühne, beim Einstudieren der Rollen, der Ton- und Lichttechnik etc. Das Proben und auswendig Vorsprechen oder das sich in Figuren hineinversetzen, benötigt Feingefühl. Björn ist als Regisseur gefordert und liebt diese Herausforderung. Er kann sich auf sein pädagogisches Wissen abstützen und zugleich seine Ideen mit den Bedürfnissen der Klasse kombinieren. Das macht seine individuelle und künstlerische Arbeit interessant. Damit die Jugendlichen die Figuren spielen können, müssen sie sich zuerst mit der Problematik auseinandersetzen. So sind sie den Figuren geistig einen Schritt voraus. Beispielsweise beim Thema Streit müssen sie den Ausgang resp. die Folgen schon kennen, genauso die Möglichkeiten, welche sie zum Schlichten haben. Sein Angebot erfreut sich grosser Nachfrage, da wird es für ihn schwierig, dass es keine Terminüberschneidungen gibt. Er besucht die Schulhäuser und muss oft von einem Ort zum ande-ren reisen. Sich so zu organisieren, dass es allen passt, ist für ihn eine grosse berufliche Herausforderung. Während der Zusammenarbeit mit Menschen kann es überall Probleme geben. Am nervigsten und kräftezehrendsten sind aber unmotivierte TeilnehmerInnen. Björn Reifler ist in solchen Situationen machtlos. Bei solchen Gegebenheiten greife er in seine Trickkiste, meint er, reagiere die Gruppe jedoch nicht wirklich positiv darauf, könne es schon für alle Beteiligten sehr schwierig und mühsam werden. Für eine gute Zusammenarbeit sei es wichtig, dass die Schüler/-innen nicht grundsätzlich abge-neigt seien, was zum Glück selten vorkomme.Der Bezug zum Theater ist während der Ausbildung zum Pri-marlehrer entstanden. Die Menschen in diesem Metier sind für ihn spannend. Er bemerkte von Beginn an, dass er ebenso Inte-resse an der Regieführung als am Schauspielern habe, erzählt Reifler. Ursprünglich wollte er nach dem Lehrerseminar direkt anknüpfend die Ausbildung zum Regisseur beginnen. Eine vierjährige Vollzeitausbildung kam jedoch zu diesem Zeitpunkt aus finanzieller Sicht nicht in Frage. So beschloss er vorläufig seinem erlernten Beruf nachzugehen. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben…

Als Regisseur kann sich Björn künstlerisch entfal-ten. Er mag es, wenn seine Ideen mit dem Spiel der Schauspieler und Schauspiele-rinnen verschmelzen. Die tägliche - aber nicht alltägliche - Arbeit mit den Spielern, Figuren und deren Charak-teren ist für ihn eine befriedigende Herausforderung, die ihn fordert und aufstellt.

Bist du eigentlich an der PH jemals mit Theater in Berührung gekommen? Wenn nicht, dann war es dir nicht bewusst, denn im Modul „Auftrittskompetenz“ im ersten Semester hast du mit Dozenten zu tun gehabt, die aus dem Theaterbereich kommen. Ich habe mich mit Mathis Kramer-Länger – dem Leiter des Fachbereichs Theater, Rhythmik, Tanz – getroffen, um mehr Informationen über das Angebot der PH in diesem Bereich zu bekommen.

Wenn du wie Björn grosses Interesse an der Theaterpädagogik hast, dann findest du Theater in den Modulen „Musik und Performance“ des Studiums der Kindergarten- und Kindergarten-Unterstufe. In der Primar- und der Sekundarstufe gibt es leider nur Module im Vertiefungs- oder Impulsangebot. Freiwillig kannst du dich auch in einem E-Modul einer Theatergruppe anschliessen, dieses Modul wird aber nicht mit ECTS-Punkten kreditiert. Die Fähigkeit bzw. die Förderung des Theaterspielens wird in der Primar- und der Sekundarstufe als nicht so wichtig betrachtet, dass es Pflichtmodule gibt; ich persönlich bin aber der Meinung, dass Theaterspielen mit Schülerinnen und Schülern wichtig ist und auch eine gezielt gewählte Mimik und/oder Gestik der Lehrperson im richtigen Moment in jeglicher Hinsicht positive Auswirkungen auf die Schülerinnen und Schüler hat.

Die Pädagogische Hochschule Zürich hat, zusammen mit der PH der FHNW, seit diesem Jahr ein neues Weiterbildungsangebot – einen CAS Theaterpädagogik–, welches sich an ausgebildete Lehrpersonen richtet. Leider ist auch das eine freiwillige Weiterbildung. Das heisst, wer nicht sowieso an Theater und Theaterpädagogik interessiert ist, lernt sie im Primar- und Sekstudium an unserer Hochschule vielleicht nicht kennen und wird sich weder für eine Vertiefung, noch für die Weiterbildung interessieren.

Page 16: RePHlex No 3

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Tipp

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Das Winterzwischensemester ist überstanden. Dank meinen Zusammenfassungen haben wohl alle PHZH-ler ihre Prüfungen bestanden. Und wer jetzt denkt, ich hätte mich den ganzen Winter hindurch gelangweilt, weil ich keinen Schulstoff fand um ihn zusammenzufassen, liegt natürlich völlig falsch: Zum Glück gibt’s ja noch Portfolios, Geografiereisetagebücher und dergleichen. An dieser Stelle ein grosses Dankeschön an die

Dozentinnen und Dozenten! Wie ihr wisst, hat ReTo aber auch wenige andere Hobbys.

So war ich auch auf den Skipisten, dem Eisfeld oder im Hallenbad anzutreffen. Und schon bald ist wieder Zeit, sich für

frühsommerliche Aktivitäten vorzubereiten. So widme ich mich in dieser Ausgabe meinem grössten Freund im Stadtverkehr, dem Fahrrad. Ich alleine besitze sechs davon. Drei für den Alltag und drei für die Mountainbike- und Downhilltrails in den Zürcher Wäldern oder Pumptracks der Stadt. Die Pflege meiner Fahrzeuge liegt mir sehr am Herzen. Und nach den winterlichen Torturen, die das eine oder andere Zweirad auf den salzigen Strassen erfuhr, ist es an der Zeit, die Wunden zu heilen und die klapprigen Gelenke mit Öl zu schmieren. Aus diesem Grund möchte ich euch mitteilen, dass die Werkstatt

der PHZH am Kreuzplatz jeden Mittwochnach-mittag allen offensteht. Wer also zu Hause

nicht gut mit Werkzeug ausgerüstet ist, oder wem das Know-How fehlt, findet dort beides vor. Also liebe arme Stu-denten, nutzt die Chance und tut eurem Fahrrad eigenhändig etwas Gutes, denn

ein Service im Velogeschäft ist oft ziem-lich kostspielig.

Frühlingsputz

MIN 3.0 BAR MAX 5.1 BAR

Page 17: RePHlex No 3

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Rezept Currywurst (für 3 Personen)

• 2 Zwiebeln fein hacken, in Butter glasig dünsten

• 1 EL Honig oder Zucker • 4 EL Ketchup• 1 TL Aceto Balsamico• 1 TL Sojasauce• 2 TL Curry

beifügen, 20min auf kleiner Stufe köcheln lassen

• je nach Konsistenz etwas Wasser zugeben• wenig Pfeffer, Tabasco

nach Belieben abschmecken

• 4 Bratwürste goldbraun braten und in mundgerechte Stücke schneiden

Die Wurst zusammen mit der Sauce anrichten, ein wenig Currypulver darüber streuen.

Zusammen mit Pommes Frites servieren.

siehe Song: Die Ärzte – Die Einsamkeit des Würstchens

4. Bremsen einstellen:

Teste deine Bremsen vor der ersten Fahrt. Für kleine Anpassungen gibt

es direkt am Bremshebel eine Schraube um die Bremsen zu verstellen. Für grössere Änderungen musst du das Bremskabel am

Bremsmechanismus verstellen. Falls du auch so zu keinem besseren Ergebnis kommst,

musst du in Betracht ziehen, die Bremsklötze auszuwechseln. Diese sind vor allem bei älteren Velos nicht mehr genug gut, da

sich der Gummi im Alter verändert und nicht mehr die ursprüngli-

che Reibung aufweist.

3. Pneudruck kontrollieren:Viele Velohändler in der

Stadt stellen eine Velopumpe zu Verfügung. Auch die Stadt hat mittlerweile einige Pumpstationen

aufgestellt. Die Standorte sind dem Stadtplan rechts zu entnehmen. Der

optimale Pneudruck ist auf dem Reifen abzulesen (siehe Rad

links unten).

2. Mechanische Bestandteile

schmieren:Nach dem Trocknen des Fahrrads

müssen Kette, Zahnräder, Bremszüge, Rad-nabe und falls vorhanden auch Federungen geschmiert werden. Hierbei kann auf unter-

schiedliche Viskosität des Schmieröls geachtet werden. Für den Alltag reicht jedoch ein

Universalspray, wie zum Beispiel WD-40 bei Weitem aus. ACHTUNG: Bremskontakte

niemals schmieren!UND: Die Kette dankt es dir, wenn du extra Kettenspray

v er wendest.

1. Befreie dein Rad von

Salz und Dreck:Hierzu dienen Hochdruckreiniger,

wie sie an diversen Tankstellen oder Autowaschanlagen vorzufinden sind. Ganz gut eignet sich auch – wie könnte es anders sein – Seifenwasser:

Das Fahrrad mit einem Schwamm oder einer Bürste und Seifenwasser

grob abtupfen, kurz einwirken lassen und anschliessend mit

dem Gartenschlauch abspritzen.

Das Velopflege-1x1

Page 18: RePHlex No 3

16

Rätsel und QuizFinde das umschriebene Wort

Tipp: SEHR abstrakt denken

1. Einer, der Obst knickt

Z _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _

2. Gerät zur Übermittlung von Urin

P _ _ _ _ _ _

3. Eisenbahn für Trinkgefässe

F_ _ _ _ _ _ _ _ _ _

4. Musikinstrument mit nur einem Ton

A_ _ _ _

5. Jemand der die Anzahl von Musikern ermittelt

G_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _

6. Sehhilfe für grosse Geschäfte

K_ _ _ _ _ _ _ _

7. Grosse Wohnsiedlung im Verdauungssystem

D_ _ _ _ _ _ _ _

8. Verfolgung gebratener Fleischstücke

S_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _

9. Lehrling beim Zoll

F _ _ _ _ _ _ _ _

10. Humus Käufer

E _ _ _ _ _ _ _

11. Straftat einer Jahreszeit

W _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _

04. Mar 2012 Teil A Stufe:

16 7 4

2 55 9 8

3 85 1 27 6 2

4 12 4 3

6 7

27

1 6 43 6 5 9 1

3 8 61 8 5

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36 8 9

1 25 8 7

1 7 34 7 5

8 9 66 2 4

1 2 83 7

43 79 1

9 8 64 6 5 77 6 3

4 52

1 8 46 5 9

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ittel

Sudo

ku s

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1. Zitronenfalter2. Pipifax

3. Flaschenzug4. Ahorn

5. Geigerzähler6. Klobrille

7. Darmstadt8. Schniteljagd

9. Filzstift10. Erdkunde

11. Wintereinbruch

Lösungen umschriebenes Wort:

04. Mar 2012 Teil A Stufe:

17 6 1 5

9 81 4

5 2 48 1 3

2 6 71

9 2 68 9 2

21 9 4 6

38 9 2

2 9 47 6 8

3 18 7 3 29 8 4

3 9 7 4

37 8 2 6

5 1 7 24 3 2

4 5 1 61 2 3

9 82 4 1

3 9 68 5

44 9 5

5 78 6 1

9 81 2

2 6 44 3 91 5 33 6 9 8

Katja Voinova

Page 19: RePHlex No 3

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Ausgabe: RePHlex NO 3, 19. März 2012Herausgeber: VSPHZH, Versammlung der Studierenden an der PHZH, Rämistrasse 59, Büro RAB E 09 A, 8090 Zürich, Mail: [email protected] , Link: www.vsphzh.ch

Redaktion: RePHlex, Zeitung des VSPHZH, Rämistrasse 59, Büro RAB E 09 A, 8090 Zürich, Mail: [email protected], Link: www.rephlex.ch

Redaktionsleitung: Mirjana Markovic, Simone HuberRedaktion: Judith Leumann, Martin Urscheler, Tobias Hiller, Remo Storchenegger Freie Mitarbeit: Claude Curtypädagogisch wertvoll: Julia Bärtschi

Rätsel&Quiz: Katja VoinovaCover: Hüseyin Ucmak, Ivan SutaLektorat: Marlen Clemenz, Gabriela Huber-MayerLayout & Gestaltung: Tobias Hiller

Administration & Anzeigemarketing: Mirjana Markovic, Simone Huber; [email protected]: Mai 2012, 30 . April 2012 Auflage: Druckauflage 1000 Exemplare. Das RePHlex erscheint 4-mal im Jahr. Druck: FO Print & Media AG, Zürich

Impressum

Schl

ussw

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Liebe PH-StudisPlaton sagte einmal: „Ich weiss, dass ich nichts weiss“, und machte damit eine Aus-sage, die 2500 Jahre später noch immer ihre Gültigkeit hat. In einer Zeit, in der wir immer mehr zu wissen glauben, immer mehr Informationen und Wissen richtiggehend aufgedrängt bekommen, sollten wir uns diesen Satz einmal mehr vor Augen halten und uns überlegen, was uns der grosse griechische Philosoph damit sagen wollte. Denn steckt nicht in uns allen ein kleiner Pla-ton? Sind wir nicht alle auf der Suche nach Wissen und stossen dabei immer wieder an unsere Grenzen? Obwohl sich Vorgänge und Ereignisse der Natur logisch erklären lassen, verstehen wir nicht immer den Sinn und Zweck dahinter. Es gibt Momente, in denen uns die Naturwissenschaften nicht weiterhelfen, weil sie uns als Erklärung nicht genügen. Wir versuchen, zu analysieren, doch es gibt uns keine Befriedigung. Also suchen wir eine philosophische Erklärung. Als angehende Lehrperson kann ich dieses Spannungsfeld zwischen Naturwissen-schaft und Philosophie förmlich spüren. Denn obwohl ich nach allen Regeln der Kunst arbeite, Lehrplanziele verfolge und didaktisch sinnvoll durchdachte Lektionen

plane, komme ich doch nicht umhin, zu erkennen, dass mein Wissen nur einen kleinen Einfluss auf das Geschehen in der Schule hat. Viel wichtiger sind dabei mein Unwissen und das Bewusstsein darüber. Denn nur wer weiss, was er nicht weiss, hat den Anspruch an sich selbst, mehr zu lernen, Neues zu erfahren und Vorgänge zu erklären – und was wünsche ich mir mehr von meinen Schü-lerinnen und Schülern, als dass sie von sich aus lernen? In diesem Sinne: Gutes Lernen im neuen Semester, viel Erfolg für alle Prüfungen und Praktika und verliert niemals eure Kreativität. Denn wie Einstein schon sagte: „Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt“.

Eure VS- PräsidentinSangita

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Page 20: RePHlex No 3

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