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Ausgabe August 2015 / a Bitte beachten Sie die aktuellste Fassung im Internet. Herstellerverband Raumlufttechnische Gerte e. V. Ausgliederung aus RLT-Richtlinie 01 und Ersatz für RLT-TV-01; inkl. Verordnung (EU) 1253/2014 RLT-RICHTLINIE Zertifizierung Prüfrichtlinie und Zertifizierungsprogramm zur Bewertung der Energieeffizienz von Raumlufttechnischen Gerten durch den Herstellerverband Raumlufttechnische Gerte e. V. in Kooperation mit der TV SD Industrie Service GmbH.

RLT-RICHTLINIE Zertifizierung · deren Ergänzung definiert Luftgeschwindigkeitsklassen von V1 bis V9, Wärmerückgewinnungsklassen von H1 bis H6 und Leistungsaufnah-meklassen von

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Ausgabe August 2015 / a

Bitte beachten Sie die aktuellste Fassung im Internet.

Herstellerverband Raumlufttechnische Geräte e. V.

Ausgliederung aus

RLT-Richtlinie 01 und

Ersatz für RLT-TÜV-01;

inkl. Verordnung (EU) 1253/2014

RLT-RICHTLINIE Zertifizierung

Prüfrichtlinie und Zertifizierungsprogramm zur Bewertung

der Energieeffizienz von Raumlufttechnischen Geräten

durch den Herstellerverband Raumlufttechnische Geräte e. V.

in Kooperation mit der TÜV SÜD Industrie Service GmbH.

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RLT � Richtlinie Zertifizierung

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Vorwort

Die RLT-Richtlinie Zertifizierung ist eine Prüfrichtlinie und ein Zertifizierungsprogramm zur Bewertung der Energieeffizienz von Raumluft-technischen Geräten durch den Herstellerverband Raumlufttechnische Geräte e. V. in Kooperation mit der TÜV SÜD Industrie Service GmbH (TÜV SÜD).

Die Kriterien für das Zertifizierungsprogramm wurden bisher in der RLT-Richtlinie 01 beschrieben. Die Vorgaben für die Durchführung der Prüfung durch den TÜV SÜD waren in der RLT-TÜV-01 festgelegt. Mit in Kraft treten der Verordnung (EU) Nr. 1253/2014 der Europäischen Kommission zum 01.01.2016 sind zusätzliche Kriterien für RLT-Geräte vorgeschrieben, die in das Zertifizierungsprogramm aufgenommen wurden. Neben den bisherigen Kriterien zur Energieeffizienz flossen erstmals auch weitere Ausführungskriterien in das Zertifizierungsver-fahren ein, die direkt oder indirekt die Energieeffizienz der RLT-Geräte beeinflussen. Es wurden alle für die Zertifizierung relevanten Punkte in dieser neuen RLT-Richtlinie zusammengetragen, um eine bessere Übersichtlichkeit zu erreichen. In diesem Zuge verlor die RLT-TÜV-01 ihre Gültigkeit und die RLT-Richtlinie 01 wurde aktualisiert.

Damit erfüllen RLT-Geräte, deren Auslegungssoftware nach den Vorgaben der RLT-Richtlinie Zertifizierung geprüft sind, erhöhte Anforde-rungen. Das Energieeffizienzlabel vom Herstellerverband Raumlufttechnische Geräte e.V. und TÜV SÜD steht für eindeutige und nachvoll-ziehbare Aussagen zur Energieeffizienz, der mit ihm gekennzeichneten RLT-Geräte.

Die Richtlinie wird in Anpassung an den technischen Fortschritt ergänzt und weiterentwickelt.

Weitere Richtlinien des Herstellerverbandes Raumlufttechnische Geräte e. V. wurden bisher zu folgenden Themen der Klimazentralgeräte veröffentlicht: RLT-Richtlinie 01: Allgemeine Anforderungen an Raumlufttechnische Geräte RLT-Richtlinie 02: Explosionsschutzanforderungen an Raumlufttechnische Geräte RLT-Richtlinie 03: EG-Konformitätsbewertung von Raumlufttechnischen Geräten RLT-Richtlinie 04: Lüftungsanlagen mit Entrauchungsfunktion. Raumlufttechnische Geräte mit Funktionserhalt im Entrauchungsbetrieb

Bietigheim-Bissingen, im August 2015

Herstellerverband Raumlufttechnische Geräte e. V.

Wiedergegeben mit der freundlichen Erlaubnis des DIN Deutsches Institut für Normung e. V.. Maßgebend für das Anwenden der DIN-Normen ist deren Fassung mit dem neuesten Ausgabedatum, die bei der Beuth Verlag GmbH, Burggrafenstraße 6, 10787 Berlin, erhältlich sind.

Diese RLT-Richtlinie ist kostenlos als Download von der Homepage des Herstellerverbandes Raumlufttechnische Geräte e. V. zu beziehen (www.rlt-geraete.de).

Inhalt

1. Geltungsbereich und Zweck .......................................................................... 3 2. Verordnungen, Normen und Richtlinien ....................................................... 3 3. Energieeffizienz............................................................................................. 3 4. Zertifizierung ................................................................................................. 3 5. Kennzeichnung.............................................................................................. 4 6. Kriterien ........................................................................................................ 5 7. Prüfung ......................................................................................................... 7

7.1 Prüfung des Geltungsbereichs ........................................................... 7 7.2 Prüfung der energetischen Anforderungen ....................................... 8 7.3 Prüfung der Anforderungen aus europäischen Vorschriften .......... 13 7.4 Prüfung der Anforderungen zur Geräte-Ausführung....................... 16

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RLT � Richtlinie Zertifizierung

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1. Geltungsbereich und Zweck

Diese Richtlinie gilt für Nichtwohnraumlüftungsgeräte gemäß EU-Verordnung 1253/2014, deren Volumenstrom im Auslegungspunkt mehr

als 1000 m³/h beträgt.

Der Zweck der Richtlinie ist es, durch eine neutrale dritte Stelle dem Planer, Anlagenbauer und Betreiber von Raumlufttechnischen Anlagen

zu bestätigen, dass ein Gerätehersteller die definierten energetischen Anforderungen an RLT-Geräte, bei deren Auslegung, Fertigung und

Konstruktion berücksichtigt. Mit der Zertifizierung ist außerdem sichergestellt, dass sowohl die Berechnung der technischen Daten, als auch

die Basiswerte für die Berechnung, den anerkannten Regeln der Technik entsprechen.

2. Verordnungen, Normen und Richtlinien

Bei der Erarbeitung dieser RLT-Richtlinie wurden folgende Vorschriften, Normen und Richtlinien berücksichtigt:

- Richtlinie 2009/125/EG des Europäischen Parlaments und des Rates (Oktober 2009) - Verordnung (EU) Nr. 1253/2014 der Kommission (Juli 2014) - DIN EN 13053 (Februar 2012) - Leistungskenndaten - DIN EN 1886 (Juli 2009) - Mechanische Eigenschaften und Messverfahren - DIN EN 16798 Teil 3 Entwurf (Januar 2015) - Lüftung von Nichtwohngebäuden, Anforderungen an die Leistung - VDI 3803 Blatt 1 (Februar 2010) - Bauliche und technische Anforderungen - VDI 3803 Blatt 5 (April 2013) - Wärmerückgewinnungssysteme in RLT-Anlagen - RLT-Richtlinie 01 (August 2014) - Allgemeine Anforderungen an Raumlufttechnische Geräte

3. Energieeffizienz

Den wesentlichen Einfluss auf die Energieeffizienz eines RLT-Gerätes haben die Luftgeschwindigkeit innerhalb des Gerätes, die elektrische Leistungsaufnahme des Ventilators in Abhängigkeit von Druckerhöhung und Luftvolumenstrom, sowie die Leistungsfähigkeit der Wärme-rückgewinnung in Abhängigkeit von Druckverlust und Rückwärmzahl. Die DIN EN 13053 �Leistungskenndaten von RLT-Geräten� sowie deren Ergänzung definiert Luftgeschwindigkeitsklassen von V1 bis V9, Wärmerückgewinnungsklassen von H1 bis H6 und Leistungsaufnah-meklassen von P1 bis P7.

Die Effizienzklassen für RLT-Geräte verbinden die Geschwindigkeits-, Leistungsaufnahme- und Wärmerückgewinnungsklassen zu einem einfachen, nachvollziehbaren und nachprüfbarem Kennwert. Dies gibt dem Planer, Anlagenbauer und Betreiber die Sicherheit, energetisch konzipierte Geräte zu planen, erstellen und betreiben.

Zusätzlich werden weitere Kriterien in dem Zertifizierungsverfahren integriert, die Einfluss auf die Energieeffizienz der RLT-Geräte haben. Vorrang haben hier Ausführungsdetails, die bereits in den technischen Daten und Zeichnungen zu erkennen sind. In der Regel sind gerade diese Kriterien bei montierten RLT-Geräten nur noch schwer änderbar.

4. Zertifizierung

Für die Zertifizierung wird die RLT-Geräte-Auslegungssoftware durch eine neutrale Stelle (TÜV SÜD) geprüft. Basis der Zertifizierung für die Einstufung der Energieeffizienzklasse ist die Überprüfung der Einhaltung aller im Regelwerk "RLT-Richtlinie Zertifizierung - Prüfrichtlinie und Zertifizierungsprogramm zur Bewertung der Energieeffizienz von Raumlufttechnischen Geräten durch den Herstellerverband Raumluft-technische Geräte e. V. in Kooperation mit dem TÜV SÜD Industrie Service� aufgeführten Voraussetzungen durch den TÜV SÜD.

Die Vorlage eines Zertifikates, hinsichtlich der Prüfung der RLT-Auslegungssoftware einer anderen Zertifizierungsstelle, ist nicht ausrei-chend, um ohne weitere Prüfungen eine Zertifizierung (RLT-Herstellerverband - TÜV SÜD) bezüglich der Energieeffizienz durchzuführen.

Erfüllt das Auslegungsprogramm des Herstellers alle Bedingungen, erfolgt die Zertifizierung durch den TÜV SÜD. Die Zertifizierung wird gemäß dem Zertifizierungsverfahren des TÜV SÜD durchgeführt. Der Hersteller muss im Rahmen seines Qualitätssicherungssystems ge-währleisten, dass die jeweiligen Anforderungen zum Kennzeichnen der Geräte nach der entsprechenden Energieeffizienzklasse eingehalten werden.

Die Prüfung der RLT-Geräte-Auslegungssoftware erfolgt alle 2 Jahre im Rahmen der Fertigungsstätten-Besichtigung durch den TÜV SÜD. Bei besonderen Gründen kann der TÜV SÜD die Zertifizierung auch mit einer kürzeren Geltungsdauer ausstellen, z. B. wenn während der Lauf-zeit eine signifikante Änderung der RLT-Richtlinie Zertifizierung bereits absehbar ist. Die Mitglieder können beim Vorstand Einspruch gegen die Verkürzung einlegen, der dann über die endgültige Laufzeit entscheidet.

Änderungen, welche einen Einfluss auf die Energieeffizienzklassen haben können, sind dem TÜV SÜD durch den Hersteller mitzuteilen. Dieser entscheidet, ob eine Ergänzungsprüfung notwendig ist.

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RLT � Richtlinie Zertifizierung

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5. Kennzeichnung

Erfüllt ein RLT-Gerät sämtliche relevanten Kriterien dieser Richtlinie, sowie einer Energieeffizienzklasse A+, A oder B und ist die RLT-Geräte-Auslegungssoftware durch den TÜV SÜD überprüft und besteht ein gültiger Zertifizierungsvertrag mit dem TÜV-SÜD, ist der Hersteller berechtigt, auf die Einhaltung der Energieeffizienzklassen A+, A oder B hinzuweisen und kann das RLT-Gerät, sowie die zugehörige techni-sche Dokumentation, mit dem von der RLT-Geräte-Auslegungssoftware für dieses RLT-Gerät ermittelten Energieeffizienzklasse kennzeich-nen. Die hierfür zu verwendenden Label sind unten dargestellt.

Kombinierte Geräte werden nur mit einem Energieeffizienzlabel (dem Ungünstigeren) versehen. Eine getrennte Kennzeichnung von Zu- und Abluftteil ist nicht möglich. Die Kennzeichnung eines Gerätes ohne Ventilatoren ist nicht möglich. Die Kennzeichnung eines Gerätes mit einem Leerteil für ein nachträglich eingebautes, nicht mit der RLT-Geräte-Auslegungssoftware ausgelegtes WRG-System ist nicht möglich. Eine Kennzeichnung nur aufgrund der max. Luftgeschwindigkeit im Gerätequerschnitt ist nicht möglich.

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6. Kriterien

Nr. Grundlegende Voraussetzungen A+ A B

1-1 Berechtigung zur Beteiligung am Zertifizierungspro-

gramm durch TÜV SÜD

Das Unternehmen ist Mitglied im Herstellerverband RLT-Geräte e. V.

1-2 Volumenstrom im Auslegungspunkt der Zuluft bzw.

der Abluft, falls keine Zuluft vorhanden

≥ 1000 m³/h

1-3 Angabe der Energieeffizienzklasse des RLT-

Herstellerverbandes nach dieser Richtlinie

Jedes einzelne Kriterium einer Klasse ist eingehalten.

Nr. Energetische Anforderungen A+ A B

2-1 Geschwindigkeitsklassen bei Geräten

ohne thermodynamische Luftbehandlung

mit Lufterwärmung

mit weiteren Funktionen

V5

V4

V2

V6

V5

V3

V7

V6

V5

2-2 Elektrische Leistungsaufnahmeklasse P2 P3 P4

2-3 Wärmerückgewinnungsklassen H1 H2 H3

Nr. Anforderungen aus europäischen Vorschriften A+ (*) A (**) B (***)

3-1 Temperaturübertragungsgrad çt der WRG

Kreislaufverbundsystem

Rotor/Plattentauscher/Sonstige

0,68

0,73

0,63

0,67

keine

Anforderung

3-2 Mindest-Systemwirkungsgrad bei ELA

Pm ≤ 30 kW

Pm > 30 kW

6,2% * ln(Pm) + 42,0%

63,1 %

6,2% * ln(Pm) + 35,0%

56,1 %

keine

Anforderung

3-3 Max. zulässiger SFPint in W/(m³/s)

bei ZLA qnom < 2 m³/s

Kreislaufverbundsystem

Rotor/Plattentauscher/Sonstige

bei ZLA qnom ≥ 2 m³/s

Kreislaufverbundsystem

Rotor/Plattentauscher/Sonstige

bei ELA

alle Geräte

1600+E-(300*qnom/2)-F

1100+E-(300*qnom/2)-F

1300 + E - F

800 + E - F

230

1700+E-(300*qnom/2)-F

1200+E-(300*qnom/2)-F

1400 + E - F

900 + E - F

250

keine

Anforderung

Effizienzbonus E in W/(m³/s) bei besserer WRG

Bei negativen Ergebnissen aus der Formel ist E = 0

Kreislaufverbundsystem

Rotor/Plattentauscher/Sonstige

E = (çt - 0,68) * 3000

E = (çt - 0,73) * 3000

E = (çt - 0,63) * 3000

E = (çt - 0,67) * 3000

Korrekturfaktor F in W/(m³/s)

wenn M5- und F7-Filter eingebaut sind

bei fehlendem Filter oder Filter < M5

bei fehlendem Filter oder Filter < F7

bei fehlenden 2 Filterstufen oder Filter <M5 und <F7

F = 0

F = 150

F = 190

F = 340

F = 0

F = 160

F = 200

F = 360

3-4 Filter mit optischer Differenzdruckanzeige oder akusti-

scher Warnvorrichtung in der Steuerung

Pflicht, wenn Filter zur

Konfiguration gehört

keine

Anforderung

keine

Anforderung

3-5 Regelungseinrichtung geregelter Antrieb keine

Anforderung

3-6 Wärmerückgewinnungssystem (WRS) Alle ZLA verfügen über ein WRS mit thermischer

Umgehung

ZLA verfügt

über WRS (*) Vorgaben gelten verpflichtend in der EU ab 01.01.2018 gemäß EU-Verordnung 1253/2014. (**) Vorgaben gelten verpflichtend in der EU ab 01.01.2016 gemäß EU-Verordnung 1253/2014. (***) Ab 01.01.2016 nur bei Aufstellung in Staaten außerhalb der Europäischen Union zulässig.

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Nr. Anforderungen zur Geräte-Ausführung A+ A B

4-1 Strömungsgeschwindigkeit bei Luftanschlüssen bzw.

Luftöffnungen und Klappen

Maximal 8 m/s (ausgenommen Ventilatorausblas und Bypassklappen).

4-2 Wärmerückgewinnereinheit Notwendige An- und Abströmkammern sind zu berücksichtigen mit

Mindest-Anströmwinkel von vorherigem Bauteil zur WRG á=35° und

Mindest-Abströmwinkel von WRG zu nachfolgendem Bauteil â=25°.

4-3 Maximale berippte Bautiefen bei Lufterwärmer, Luft-

kühler, Wärmerohr und Kreislaufverbundsystem

Maximale berippte Bautiefen zur Reinigung bis in den Kern (bezogen

auf 2 mm Lamellenabstand, bei größeren Lamellenabständen kann die

zulässige Bautiefe proportional größer gewählt werden):

- 300 mm bei versetzten Rohren (Tiefemax = 300mm/2mm * dLamelle)

- 450 mm bei fluchtenden Rohren (Tiefemax = 450mm/2mm * dLamelle)

Darüber ist der Wärmeübertrager mehrteilig zu gestalten.

4-4 Minimaler Lamellenabstand bei Lufterwärmer, Luft-

kühler, Wärmerohr und Kreislaufverbundsystem

- mind. 2,0 mm bei Kühler ohne Entfeuchtung

- mind. 2,5 mm bei Kühler mit Entfeuchtung

- mind. 4,0 mm bei Außenluft-Vorerwärmer

- mind. 2,0 mm bei allen anderen Lufterwärmern

4-5 Minimaler Plattenabstand bei

Plattenwärmeübertragern

Ab einer Bautiefe von 900 mm (bezogen auf 4 mm Plattenabstand)

sind besondere Maßnahmen notwendig (z. B. geteilt). Bei größeren

Plattenabständen kann die zulässige Bautiefe proportional und linear

größer gewählt werden.

4-6 Mindestabstand von Schalldämpferkulissen zu Einbau-

teilen

- anströmseitig 1,0 · max. Kulissenbreite (ausgenommen Filter)

- abströmseitig 1,5 · max. Kulissenbreite

4-7 Eingesetzter Ventilatortyp Ventilatorsoftware (Fabrikat, Typ, Baugr.) vom TÜV SÜD freigegeben

4-8 Eingesetzte Wärmerückgewinnung WRG-Software (Fabrikat, Typ, Baugröße) vom TÜV SÜD freigegeben

4-9 Im technischen Datenblatt angegebene Werte - Energieeffizienzklasse A+, A oder B

- eingehaltene V-, H- und P-Klasse

- Name des Herstellers, Internetanschrift, Modellerkennung

- Typ gemäß EU-Verordnung 1253/2014

- Art des eingebauten oder einzubauenden Antriebs

- Art des WRG-Systems,

- Temperaturübertragungsgrade der WRG çt (in %) bei Validierungs-

bedingungen gemäß EN 308, sowie bei Auslegungsbedingungen

- Nenn-Luftvolumenstrom (in m³/s) und ext. Druckerhöhung (in Pa)

- Heiz- und Kühlleistung mit Temperaturen

- Wirkleistung Pm (in kW) (aufgenommene el. Leistung) und Pm,ref

- SFPint (in W/(m³/s)),SFPV und SFPV-Klasse

- Durchtrittsgeschwindigkeit (in m/s) im lichten Gehäusequerschnitt

- Differenzdrücke der einzelnen Komponenten (intern und additional)

- Differenzdruck der Komponenten der Referenzkonfiguration dps,int

- statischer Wirkungsgrad der Ventilatoren im Effizienzoptimum und

im eingebauten Zustand im Auslegungspunkt

- maximal zulässige Ventilatordrehzahl

- Maximale äußere Leckluftrate des Gehäuses

- Maximale innere Leckluftrate der ZLA oder Übertragungsrate eines

regenerativen Wärmetauschers (z.B. Rotationswärmetauscher)

- energetische Eigenschaften der Filter

- Beschreibung der optischen Filterwarnanzeige

- Angabe des empfohlenen Filterenddrucks

- Vom Gehäuse abgestrahlte Schallleistung

- Kanalschallleistung für Ansaug- und Ausblas-LWA

(A-bewertet als Summenpegel über komplette Oktavband;

unbewertet im Oktavband von 63 Hz bis 8 kHz)

Um das Energieeffizienzlabel zu erfüllen, müssen sämtliche Kriterien in der jeweiligen Spalte A+, A oder B einzeln erfüllt sein. Eine Kompen-

sation zwischen den Kriterien ist nicht vorgesehen.

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RLT � Richtlinie Zertifizierung

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7. Prüfung

Auf Basis der nachfolgend aufgeführten Prüfungsdurchführungsvorgaben des Herstellerverbands prüft der TÜV SÜD die Einhaltung der Anforderungen an die Energieeffizienzklassen für Raumlufttechnische Geräte. Dabei wird die Auslegungssoftware des Herstellers über-prüft, welche die gesamte zu kennzeichnende Baureihe abdeckt.

Die Prüfung bezieht sich im Wesentlichen auf eine Plausibilitätsprüfung der Berechnungsalgorithmen in der Auslegungssoftware sowie der Einhaltung der Ausführungskriterien in den technischen Datenblättern.

Bei der Fertigungsstätten-Besichtigung führt der TÜV SÜD eine Plausibilitätsprüfung durch, ob der Hersteller in der Lage ist, RLT-Geräte gemäß RLT-Richtlinie 01 zu fertigen (Einhaltung der Modelbox-Klassen, Hygieneaspekte der Dichtmaterialien, Mindestabstände bei Einbau-teilen, Zugänglichkeit der Einbauteile, etc.).

Die Prüfung der RLT-Geräte-Auslegungssoftware beinhaltet nachstehende Prüfungen. Die Auslegung ist vorzugsweise bezogen auf eine Luftdichte von 1,2 kg/m³. Bei Auslegung mit abweichender Luftdichte muss diese klar ersichtlich ausgewiesen werden.

Die Prüfung erfolgt anhand von mehreren Geräteauslegungen. Alternativ können einzelne Punkte durch die Offenlegung des Quellcodes des Auslegungsprogramms überprüft werden.

7.1 Prüfung des Geltungsbereichs

Nr. Grundlegende Voraussetzungen A+ A B

1-1 Berechtigung zur Beteiligung am Zertifizierungspro-

gramm durch TÜV SÜD

Das Unternehmen ist Mitglied im Herstellerverband RLT-Geräte e. V.

Der TÜV SÜD hält vor jeder Prüfung Rücksprache im Sekretariat des Herstellerverband Raumlufttechnische Geräte e. V., ob das zu prüfende Unternehmen ein aktuelles Mitglied des oben genannten Verbandes ist.

Nr. Grundlegende Voraussetzungen A+ A B

1-2 Volumenstrom im Auslegungspunkt der Zuluft bzw.

der Abluft, falls keine Zuluft vorhanden

≥ 1000 m³/h

Der TÜV SÜD prüft anhand der technischen Daten den Geltungsbereich für einen Volumenstrom ≥ 1.000 m³/h. Geräte unter dieser Grenze dürfen kein Label erhalten.

Nr. Grundlegende Voraussetzungen A+ A B

1-3 Angabe der Energieeffizienzklasse des RLT-

Herstellerverbandes nach dieser Richtlinie

Jedes einzelne Kriterium einer Klasse ist eingehalten.

Plausibilitätsprüfung, ob alle für die Festlegung der Energieeffizienzklassen notwendigen Kriterien eingehalten sind, und die korrekte Ener-gieeffizienzklasse von der RLT-Auslegungssoftware ausgegeben wird. Eine Kennzeichnung von Teilkriterien mit Energieeffizienzklassen ist nicht zulässig.

Basis der Zertifizierung und der Einstufung der Energieeffizienzklasse durch den TÜV SÜD ist die Überprüfung der Einhaltung aller im Re-gelwerk �RLT-Richtlinie Zertifizierung" aufgeführten Voraussetzungen.

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RLT � Richtlinie Zertifizierung

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7.2 Prüfung der energetischen Anforderungen

Nr. Energetische Anforderungen A+ A B

2-1 Geschwindigkeitsklassen bei Geräten

ohne thermodynamische Luftbehandlung

mit Lufterwärmung

mit weiteren Funktionen

V5

V4

V2

V6

V5

V3

V7

V6

V5

Geräte mit weiteren Funktionen sind Geräte, die thermodynamische Funktionen wie Luftbefeuchtung, Luftentfeuchtung, Luftkühlung, usw. aufweisen, die nicht ausschließlich eine Lufterwärmung darstellen. Auch WRG-Systeme bewirken die Einordnung als Gerät "mit weiteren Funktionen".

Der TÜV SÜD prüft anhand der technischen Daten die Durchtrittsgeschwindigkeit im lichten Gehäusequerschnitt in der Filtereinheit bzw. in der Ventilatoreinheit, wenn kein Filter vorhanden ist. = ሶ

Dabei sind w Durchtrittsgeschwindigkeit in [m/s] V Volumenstrom in [m³/s] A lichter Gehäusequerschnitt in [m²]

Bei Kompaktgeräten wird die Durchtrittsgeschwindigkeit aus der Summe von Zu- und Abluftvolumenstrom, dividiert durch den gesamten lichten Gehäusequerschnitt, ermittelt. Wände sind dabei die Außenpaneele sowie die Zwischentrennwand. = ሶ + ሶ ൫ − σ,൯ ∙ ) − σ,) Dabei sind

wKompakt Durchtrittsgeschwindigkeit bei Kompaktgeräten in [m/s] V Volumenstrom für Zuluft bzw. Abluft in [m³/s] ha Außenhöhe in [m] ba Außenbreite in [m] ∑dWand,h Summe aller Wandstärken von horizontal verlaufenden Wänden und Trennwänden in [m] ∑dWand,v Summe aller Wandstärken von vertikal verlaufenden Wänden und Trennwänden in [m]

Aus der ermittelten Durchtrittsgeschwindigkeit resultiert eine Luftgeschwindigkeitsklasse, die sich aus der Klasseneinteilung aus EN 13053 ergibt.

Geschwindigkeitsklassen (DIN EN 13 053) Klasse Geschwindigkeit im Gerät [m/s] V1 ≤ 1,6 V2 > 1,6 bis 1,8 V3 > 1,8 bis 2,0 V4 > 2,0 bis 2,2 V5 > 2,2 bis 2,5 V6 > 2,5 bis 2,8 V7 > 2,8 bis 3,2 V8 > 3,2 bis 3,6 V9 > 3,6

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Nr. Energetische Anforderungen A+ A B

2-2 Elektrische Leistungsaufnahmeklasse P2 P3 P4

Der TÜV SÜD prüft anhand der technischen Daten die angegebene elektrische Leistungsaufnahmeklasse. Es erfolgt eine Plausibilitätsprü-fung der Druckverluste der eingebauten Komponenten (z. B. Wärmeaustauscher, Klappen, Schalldämpfer, u.s.w.), sowie daraus resultie-rend eine Plausibilitätsprüfung der statischen Gesamtdruckerhöhung am Ventilator, durch die Aufsummierung der Einzelwiderstände.

Auf Plausibilität wird außerdem die, durch das RLT-Auslegungsprogramm ermittelte, Referenzleistungsaufnahme (Pm,ref) des Ventilatormotors geprüft. Die elektrische Leistungsaufnahme ist abhängig vom jeweiligen Luftvolumenstrom und der statischen Drucker-höhung des Ventilators. Zur Dimensionierung des Ventilators ist sowohl beim Kühler, als auch bei der WRG der trockene Widerstand zu verwenden, sofern nichts anderes angegeben ist. Druckverluste für Ventilator-Schutzgitter und -Prallplatte sind nicht in der statischen Druckerhöhung enthalten, sondern als Ventilatorverlust zu bewerten. Das bedeutet, sie fließen zusammen mit den Einbauverlusten des Ventilators nur in die Berechnung von Pm ein.

Bei kombinierten Geräten muss jeder Einzelantrieb die max. Leistungsaufnahme je Ventilator einhalten.

Klassen für elektrische Leistungsaufnahme von Ventilator-Antrieben (DIN EN 13053) Klasse Leistungsaufnahme [kW] P1 ≤ Pm ref · 0,85 P2 ≤ Pm ref · 0,90 P3 ≤ Pm ref · 0,95 P4 ≤ Pm ref · 1,00 P5 ≤ Pm ref · 1,06 P6 ≤ Pm ref · 1,12 P7 > Pm ref · 1,12

95,0925,0

08,0450

v

statrefm q

pP

Dabei sind Pm ref elektrische Leistungsaufnahme in [kW] ∆pstat statische Druckerhöhung Ventilator in [Pa] qV Luftvolumenstrom in [m³/s]

Einbauverluste Ventilatoren

Es erfolgt eine Plausibilitätsprüfung der Berechnungsalgorithmen für die Erfassung von Einbauverlusten des Ventilators in der Auslegungs-software (RLT-Auslegungssoftware) bzw. Überprüfung, ob die durch den Herstellerverband Raumlufttechnische Geräte e.V. vorgegebenen Parameter für die Einbauverluste im RLT-Auslegungsprogramm eingebunden sind.

Nachstehend werden die Parameter aufgeführt, die im Auslegungsprogramm eingebunden werden müssen, falls vom Hersteller keine anderen, durch Prüf- und Messberichte belegbare Korrekturwerte der Einbauverluste vorgelegt werden können.

a) Direktgetriebene freilaufende Ventilatoren

Ansaugsituation: Ansaug normal (bei A < 0,5 · d) => nicht zulässig Ansaug normal (bei A ≥ 0,5 · d) => kein Einfluss Ansaugschutz => k1 = 0,5 · ∆pdyn

Ausblassituation: A ≥ 0,4 · d => k2 = 0,5 · ∆pdyn A ≥ 0,3 · d => k2 = 1,0 · ∆pdyn A < 0,3 · d => nicht zulässig

Einbauverluste = (k1 + k2) · ∆pdyn

Dabei sind: A Abstand zum nächstliegenden Einbauteil/Wand in [mm] d Durchmesser des Laufrades in [mm] k Korrekturwert ∆pdyn dynamische Druckerhöhung Ventilator in [Pa]

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b) Riemengetriebene Spiralgehäuseventilatoren

Ansaugsituation: A ≥ 0,5 · d => k3 = 0,5 · ∆pdyn A ≥ 0,4 · d => k3 = 0,6 · ∆pdyn A ≥ 0,3 · d => k3 = 0,8 · ∆pdyn A ≥ 0,2 · d => k3 = 1,2 · ∆pdyn A < 0,2 · d => nicht zulässig

Ansaugschutz => k4 = 0,3 · ∆pdyn Riemenschutz 3seitig geschlossen => k5 = 0,4 · ∆pdyn Riemenschutz 4seitig geschlossen => k5 = 0,6 · ∆pdyn

Ausblassituation: Ausblas in Kammer mit Prallplatte => k6 = 1,0 · ∆pdyn Ausblas in Kammer => k6 = 0,5 · ∆pdyn Ausblas in Kanal => k6 = 0,0 · ∆pdyn

Einbauverluste = (k3 + k4 + k5 + k6) · ∆pdyn

c) Axialventilatoren

Ansaugsituation: Ansaug normal (bei A > 0,5 · d) => kein Einfluss Ansaugschutz: => k7 = 0,5 · ∆pdyn

Ausblassituation: Ausblas in Kammer ohne bzw. mit Diffusor (bei L < 4 · d) => k8 = 0,5 · ∆pdyn Ausblas in Kammer mit Diffusor (bei L ≥ 4 · d) => k8 = 0,3 · ∆pdyn Ausblas in Kanal => k8 = 0,0 · ∆pdyn

Einbauverluste = (k7 + k8) · ∆pdyn

Dabei sind: A Abstand zum nächstliegenden Einbauteil/Wand in [mm] d Durchmesser des Laufrades in [mm] L Länge Diffusor in [mm] k Korrekturwert ∆pdyn dynamische Druckerhöhung Ventilator in [Pa]

Statischer Ventilatorwirkungsgrad

Es erfolgt eine Plausibilitätsprüfung des angegebenen Ventilatorwirkungsgrades. Der statische Ventilatorwirkungsgrad (= Systemwirkungs-grad gemäß EU-Verordnung 1253/2014) ist wie folgt zu errechnen, falls dieser nicht durch Prüfberichte anderweitig belegbar ist:

çVent,stat = çLaufrad,stat · çMotor,Nenn · fR · fA · fM · fTL · 1/fG

a) Wirkungsgrad der Regeleinrichtung

Wenn das Gerät mit einem Frequenzumrichter (FU) ausgestattet ist, bzw. wenn klar ist, dass das Gerät mit einem FU betrieben wird, muss der Korrekturfaktor fR = 0,97 auf Pm berücksichtigt werden. Dies ist auch der Fall, wenn der FU nicht im Lieferumfang enthalten ist.

b) Wirkungsgrad des Motorantriebs

Korrekturfaktor fA, wenn nicht mit einem Auslegungsprogramm eines Scheibenherstellers ausgelegt!

Flachriemen: Bei Wellenleistung ≥ 44 kW mit fA = 0,99 Bei Wellenleistung < 44 kW mit fA = -0,00002 · (WL)² + 0,0022 · (WL) + 0,93

Keilriemen: Bei Wellenleistung ≥ 60 kW mit fA = 0,97 Bei Wellenleistung 18 > (WL) < 60 kW mit fA = 0,0006 · (WL) + 0,936 Bei Wellenleistung ≤ 18 kW mit fA = 0,04 · ln (WL) + 0,83

Dabei ist: (WL) Wellenleistung ohne Einheit

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c) Nennwirkungsgrad des Motors

Der Nennwirkungsgrad des Motorherstellers çMotor,Nenn gemäß DIN EN 60034-1 ist nach Herstellerangabe (Katalogangabe) einzusetzen. Um Herstellungstoleranzen zu berücksichtigen ist der Motorwirkungsgrad mit einem Korrekturfaktor von fM = 0,98 abzuwerten, es sei denn, der Motor ist bei der Leistungsmessung und Softwareprüfung des Ventilatorherstellers durch den TÜV SÜD mit integriert.

d) Teillastwirkungsgrad

Teillastwirkungsgrade von Asynchronmaschinen: Der Wirkungsgrad im Teillastbereich ist mit folgenden Korrekturfaktoren zu berechnen: Im kompletten Lastbereich (LB) in % mit fTL = -0,00004 · (LB)² + 0,008 · (LB) + 0,6

Teillastwirkungsgrade von Synchronmaschinen: Der Wirkungsgrad im Teillastbereich ist mit folgenden Korrekturfaktoren zu berechnen: Im Lastbereich (LB) < 50 % mit fTL = 0,056 · ln (LB) + 0,78 Im Lastbereich ≥ 50 % mit fTL = 1,00

e) Genauigkeitsklasse der Ventilator-Einheiten

Der statische Ventilatorwirkungsgrad muss in Abhängigkeit der vom Ventilatorhersteller angegebenen Genauigkeitsklasse gemäß nachfol-gender Zuschläge korrigiert werden. Diese Korrektur mittels Zuschlagsfaktor dient der Berücksichtigung von möglichen Abweichungen der IST-Werte zu den Auslegungswerten. Ausschlaggebend für den anzuwendenden Korrekturfaktor fG ist die schlechteste Klasseneinteilung aus der untenstehenden Tabelle.

Die Klasseneinteilung der Grenzabweichung gemäß DIN 24166 erfolgt gemäß nachfolgender Tabelle: Betriebswert Grenzabweichung und Klasseneinteilung

0 1 2 3 Volumenstrom ± 1 % ± 2,5 % ± 5 % ± 10 % Druckerhöhung ± 1 % ± 2,5 % ± 5 % ± 10 % Antriebsleistung + 2 % + 3 % + 8 % + 16 % Wirkungsgrad - 1 % - 2 % - 5 % k. A.

Korrekturfaktoren: Klasse 0 und 1 fG = 1,00 Klasse 2 fG = 1,05 Klasse 3 oder keine Klasse fG = 1,13

Der TÜV SÜD prüft mittels einer Software-Zertifizierung, wie genau die Ventilator-Software den Ventilator berechnet. Die so ermittelten Werte ergeben eine Berechnungsklasse, die nur die Berechnungsgenauigkeit aus den Messwerten am Prüfstand zu den angegebenen Software-Werten berücksichtigt. Produktionsbedingte Unterschiede innerhalb einer Baureihe werden nicht geprüft. Diese stellt somit einen Teil der vom Hersteller angegebenen Toleranz Abweichungen, und somit der angegebenen Genauigkeitsklasse dar.

Die Klasseneinteilung der Berechnungsgenauigkeit erfolgt gemäß nachfolgender Tabelle: Betriebswert Grenzabweichung und Klasseneinteilung

B 0 B 1 B 2 Volumenstrom ± 1 % ± 2,5 % ± 5 % Druckerhöhung ± 1 % ± 2,5 % ± 5 % Antriebsleistung + 2 % + 3 % + 8 % Wirkungsgrad - 1 % - 2 % - 5 %

Die vom TÜV SÜD ermittelte Klasse der Berechnungsgenauigkeit muss um eine Klasse besser sein als die vom Hersteller angegebene Ge-nauigkeitsklasse. Ansonsten muss die Genauigkeitsklasse, und somit der Korrekturfaktor fG, abgestuft werden.

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Nr. Energetische Anforderungen A+ A B

2-3 Wärmerückgewinnungsklassen H1 H2 H3

Der TÜV SÜD prüft anhand der technischen Daten die angegebene Wärmerückgewinnungsklasse. Es erfolgt eine Plausibilitätsprüfung der, durch das RLT-Auslegungsprogramm ermittelten Wärmerückgewinnungsklasse.

Klassen für Wärmerückgewinnung (DIN EN 13053) Klasse Energieeffizienz e 1:1 H1 ≥ 71 H2 ≥ 64 H3 ≥ 55 H4 ≥ 45 H5 ≥ 36 H6 keine Anforderung

1

1te

Dabei sind çe Energieeffizienz = Wirkungsgrad der WRG in [%] çt Temperaturübertragungsgrad bei trockenen Bedingungen in [%] å Leistungsziffer

In die Berechnung der Leistungsziffer geht über die elektrische Hilfsenergie auch der Systemwirkungsgrad des Antriebs mit ein. Hierbei ist als Systemwirkungsgrad wahlweise ein Fixwert von 0,6 gemäß EN 13053 oder der des Zuluftventilators im Auslegungspunkt zu verwenden.

Die Werte gelten für ausgeglichene Massenströme (1 : 1). Empirische Formel bei nicht abgeglichenen Massenströmen.

4,0

Zuluft

Abluft1:1 m

m

tt

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7.3 Prüfung der Anforderungen aus europäischen Vorschriften

Es ist zu beachten, dass für die Anforderungen aus der EU-Verordnung 1253/2014 der Text der englische Originalversion heranzuziehen ist, da es in der deutschen Übersetzung Unstimmigkeiten geben kann.

Alle geforderten Mindestwerte sind gemäß den mathematischen Rundungsregeln einzuhalten.

Nr. Anforderungen aus europäischen Vorschriften A+ A B

3-1 Temperaturübertragungsgrad çt der WRG

Kreislaufverbundsystem

Rotor/Plattentauscher/Sonstige

0,68

0,73

0,63

0,67

keine

Anforderung

Der TÜV SÜD überprüft die Einhaltung des Mindest-Temperaturübertragungsgrades der WRG, analog zur Prüfung der Wärmerückgewin-nungsklasse unter 2-3.

Nr. Anforderungen aus europäischen Vorschriften A+ A B

3-2 Mindest-Systemwirkungsgrad bei ELA

Pm ≤ 30 kW

Pm > 30 kW

6,2% * ln(Pm) + 42,0%

63,1 %

6,2% * ln(Pm) + 35,0%

56,1 %

keine

Anforderung

Der TÜV SÜD überprüft die Einhaltung des Mindest-Systemwirkungsgrades bei "Ein-Richtung-Lüftungsgeräte" (ELA).

Mindest-Systemwirkungsgrad (entspricht "Ventilatorwirkungsgrad" gemäß EU-Verordnung 1253/2014) bezeichnet den statischen Wir-kungsgrad einschließlich der Effizienz des Motors und des Antriebs einzelner Ventilatoren in der Lüftungsanlage, ermittelt bei Nennluftvo-lumenstrom und Nennaußendruckabfall.

ELA ist gemäß EU-Verordnung 1253/2014 ein Lüftungsgerät, das einen Luftstrom nur in einer Richtung erzeugt, entweder von innen nach außen (Fortluft) oder von außen nach innen (Zuluft), bei der der mechanisch erzeugte Luftstrom durch natürliche Luftzufuhr oder -abfuhr ausgeglichen wird. ELA entspricht im Englischen UVU (unidirectional ventilation unit).

Bezugskonfiguration einer ELA bezeichnet gemäß EU-Verordnung 1253/2014 ein Produkt mit einem Gehäuse, wenigstens einem Ventilator mit Drehzahlregelung oder mit Mehrstufenantrieb und einem sauberen feinen Filter (mind. F7), falls das Produkt auf der Einlassseite (Au-ßenluft, Abluft) mit einem Filter ausgestattet werden soll.

Der Pm-Wert wird inklusive aller Aufschlägen gemäß oben aufgeführtem Kriterium 2-2 ermittelt.

Nr. Anforderungen aus europäischen Vorschriften A+ A B

3-3 Max. zulässiger SFPint in W/(m³/s)

bei ZLA qnom < 2 m³/s

Kreislaufverbundsystem

Rotor/Plattentauscher/Sonstige

bei ZLA qnom ≥ 2 m³/s

Kreislaufverbundsystem

Rotor/Plattentauscher/Sonstige

bei ELA

alle Geräte

1600+E-(300*qnom/2)-F

1100+E-(300*qnom/2)-F

1300 + E - F

800 + E - F

230

1700+E-(300*qnom/2)-F

1200+E-(300*qnom/2)-F

1400 + E - F

900 + E - F

250

keine

Anforderung

Effizienzbonus E in W/(m³/s) bei besserer WRG

Bei negativen Ergebnissen aus der Formel ist E = 0

Kreislaufverbundsystem

Rotor/Plattentauscher/Sonstige

E = (çt - 0,68) * 3000

E = (çt - 0,73) * 3000

E = (çt - 0,63) * 3000

E = (çt - 0,67) * 3000

Korrekturfaktor F in W/(m³/s)

wenn M5- und F7-Filter eingebaut sind

bei fehlendem Filter oder Filter < M5

bei fehlendem Filter oder Filter < F7

bei fehlenden 2 Filterstufen oder Filter <M5 und <F7

F = 0

F = 150

F = 190

F = 340

F = 0

F = 160

F = 200

F = 360

Der TÜV SÜD überprüft die Richtigkeit der Angabe des SFPint-Wertes (= PSFP,int). Für die Überprüfung des SFPint-Wertes können, je nachdem welche validierten Informationen vorhanden sind, zwei verschiedene Methoden angewendet werden, und zwar die Prüfung vom Verhältnis des interne Druckverlustes zum Wirkungsgrad oder die Prüfung vom Verhältnis der internen Ventilatorleistung zum Volumenstrom. Erstere ist besser geeignet für die Überprüfung anhand der Auslegungssoftware, Zweitere hat Vorteile bei der Überprüfung durch Messungen.

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gesstat

stat

V

m

stat

stat

tot

tot

SFP Pp

p

q

PppP

,

int,int,int,int,int,

Dabei sind PSFP,int spezifische Ventilatorleistung für Bezugskonfiguration in [W/(m³/s)]PSFP,ges spezifische Ventilatorleistung für ∆ptot,int Gesamtdruckerhöhung für Bezugskonfiguration in [Pa]∆pstat,int Statische Druckerhöhung für Bezugskonfiguration in [Pa]∆pstat,ges Statische Druckerhöhung für gesamten Luftstrang im Auslegungspunktçtot Gesamt-Systemwirkungsgrad Ventiçstat Statischer Systemwirkungsgrad VentilatorPm,int elektrische Leistungsaufnahme für Bezugskonfiguration in [W]; Angabe inklusive KorrekturfaktorenqV Nennluftvolumenstrom in [m³/s]

Der SFPint-Wert (specific fan power) entspricht deVerordnung 1253/2014 das Verhältnis zwischen dem inneren Druckabfall von Lüftungsbauteilen und der Ventilatoreffizienz, ermittelt für Bezugskonfiguration.

ZLA ist gemäß EU-Verordnung 1253/2014 ein Lüftungsluft-Ventilatoren als auch mit Zuluft-Ventilatoren

Bezugskonfiguration einer ZLA bezeichnet gemäß EUren mit Drehzahlregelung oder mit Mehrstufenantrieb, einem WRS, einem sauberen feinen Filter und einem sauberen mittelfeinen Filter (mind. M5)

Nennvolumenstrom qnom bezeichnet den angegebenen Auslegungsvolumenstrom einegen von 20 °C und 101.325 Pa.

Für die Ermittlung des maximal zulässigen Wertes für den SFPAbluftvolumenstrom in die Formel eingesetzt. Für die Berecgetrennt zu ermitteln. Die Werte werden addiert und die Summe muss die Anforderungen aus der EU

Der Pm-Wert wird inklusive aller Aufschlägen gemäß oben aufgeführtes Kriterium 2

gesSFPP ,

spezifische Ventilatorleistung für Bezugskonfiguration in [W/(m³/s)] spezifische Ventilatorleistung für gesamten Luftstrang im Auslegungspunkt in [W/(m³/s)]

für Bezugskonfiguration in [Pa] für Bezugskonfiguration in [Pa]

gesamten Luftstrang im Auslegungspunkt in [Pa] Systemwirkungsgrad Ventilator-Motor-Antrieb bezogen auf alle Komponenten der Anlage

Systemwirkungsgrad Ventilator-Motor-Antrieb bezogen auf alle Komponenten der Anlageelektrische Leistungsaufnahme für Bezugskonfiguration in [W]; Angabe inklusive KorrekturfaktorenNennluftvolumenstrom in [m³/s]

fan power) entspricht dem SVLint-Wert (innere spezifische Ventilatorleistung) und bezeichnet gemäß EU1253/2014 das Verhältnis zwischen dem inneren Druckabfall von Lüftungsbauteilen und der Ventilatoreffizienz, ermittelt für

Verordnung 1253/2014 ein Lüftungsgerät, das einen Luftstrom zwischen innen und außen erzeugt und sowohl mit ForVentilatoren ausgestattet ist. ZLA entspricht im Englischen BVU (bidirectional ventilation unit).

bezeichnet gemäß EU-Verordnung 1253/2014 ein Produkt mit einem Gehäuse, wenigstens zwei Ventilatren mit Drehzahlregelung oder mit Mehrstufenantrieb, einem WRS, einem sauberen feinen Filter (mind. F7)

(mind. M5) auf der Auslassseite (Abluft).

den angegebenen Auslegungsvolumenstrom eines Nichtwohnraumlüftungs

Für die Ermittlung des maximal zulässigen Wertes für den SFPint wird als Nennluftvolumenstrom der Mittelwert aus dem ZuFür die Berechnung des tatsächlichen SFPint-Wertes ist dieser für Zuluft

getrennt zu ermitteln. Die Werte werden addiert und die Summe muss die Anforderungen aus der EU-Verordnung 1253/2014 erfüllen.

r Aufschlägen gemäß oben aufgeführtes Kriterium 2-2 ermittelt.

Antrieb bezogen auf alle Komponenten der Anlage e Komponenten der Anlage

elektrische Leistungsaufnahme für Bezugskonfiguration in [W]; Angabe inklusive Korrekturfaktoren

Ventilatorleistung) und bezeichnet gemäß EU-1253/2014 das Verhältnis zwischen dem inneren Druckabfall von Lüftungsbauteilen und der Ventilatoreffizienz, ermittelt für

einen Luftstrom zwischen innen und außen erzeugt und sowohl mit Fort-BVU (bidirectional ventilation unit).

Verordnung 1253/2014 ein Produkt mit einem Gehäuse, wenigstens zwei Ventilato-(mind. F7) auf der Einlassseite (Außenluft)

Nichtwohnraumlüftungsgerätes bei Luftbedingun-

der Mittelwert aus dem Zu- und Wertes ist dieser für Zuluft- und Abluftseite

Verordnung 1253/2014 erfüllen.

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Für die Berechnung von SFPint wird das Gerät mit den gesamten statischen Druckverlusten ausgelegt (intern, additional, extern). Für beide Luftwege wird jeweils der SFP-Wert ermittelt. Es folgt eine Berechnung der Druckverluste, die für den SFPint entsprechend der Bezugskonfi-guration notwendig sind. Der sich hieraus ergebende interne statische Druckverlust für die Bezugskonfiguration wird getrennt für Zuluft und Abluft mit dem statischen Gesamtdruck des jeweiligen Luftweges (extern, additional und internal) ins Verhältnis gesetzt und mit dem zuvor ermittelten SFP-Wert des jeweiligen Luftweges multipliziert. Diese beiden Produkte miteinander addiert ergeben den SFPint-Wert des Gerätes.

ௌி,௧ = ி,ௌ∆௧,ௌ∆ ∙ ௌி,ௌ + ி,ாு∆௧,ாு∆ ∙ ௌி,ாு

,௧ = ி,ௌ∆௧,ௌ∆ ∙ ,ௌ + ி,ாு∆௧,ாு∆ ∙ ,ாு

Für den internen Druckverlust wird für beide Luftwege jeweils der Druckverlust von WRG-System und Filter ermittelt. Dabei wird für das WRG-System der Druckverlust unter trockenen Bedingungen verwendet. Die Druckverluste für Einbau, Schutzgitter und Prallschirme sind im Systemwirkungsgrad der Ventilatoren enthalten.

Bei den Druckverlusten der Filter wird der Wert der sauberen Filter verwendet. Zuluftseitig wird dabei von einem Filter der Klasse F7 (fei-ner Filter) ausgegangen, fortluftseitig von einem Filter der Klasse M5 (mittelfeiner Filter). Fehlen im Vergleich zur Bezugskonfiguration ein Filter oder beide Filter, ist der oben aufgeführte Filterkorrekturfaktor F anzuwenden. Sind feine bzw. mittelfeine Filter mit höherer Filter-klasse als Bezugskonfiguration eingebaut, so müssen die Anfangsdruckverluste der eingebauten Filter verwendet werden.

Bei der Berechnung des SFPint-Werts für ELA muss der Anfangsdruckverlust des Filters (F7 oder höher) mit eingerechnet werden, sofern solch ein Filter vorhanden ist. Ist kein Filter im Gerät vorhanden, so ist keine Vorgabe für SFPint, sondern nur der Mindestsystemwirkungs-grad bei ELA einzuhalten. Ist nur ein Filter mit niedrigerer Filterklasse als Bezugskonfiguration eingebaut, so muss der Anfangsdruckverlust des eingebauten Filters verwendet und mit diesem Wert der SFPint berechnet werden.

Nr. Anforderungen aus europäischen Vorschriften A+ A B

3-4 Filter mit optischer Differenzdruckanzeige oder akusti-

scher Warnvorrichtung in der Steuerung

Pflicht, wenn Filter zur

Konfiguration gehört

keine

Anforderung

keine

Anforderung

Sofern ein Filter Bestandteil des Gerätes ist, überprüft der TÜV SÜD anhand der technischen Daten, ob alle Filter mit einer optischen Diffe-renzdruckanzeige oder akustischen Warnvorrichtung in der Steuerung, die ausgelöst wird, sobald der Druckabfall am Filter den höchstzu-lässigen Wert überschreitet, ausgestattet sind. Wenn die Differenzdruckanzeige/Filter-Warnvorrichtung nicht im Lieferumfang des Geräte-herstellers ist, muss der Hinweis in den Technischen Datenblatt erfolgen, dass für den bestimmungsgemäßen Gebrauch das RLT-Gerät zwingend mit einer Differenzdruckanzeige/Filter-Warnvorrichtung ausgestattet sein muss.

Nr. Anforderungen aus europäischen Vorschriften A+ A B

3-5 Regelungseinrichtung geregelter Antrieb keine

Anforderung

Der TÜV SÜD überprüft anhand der technischen Daten, ob eine Regelungseinrichtung (Mehrstufenantrieb oder Drehzahlregelung) für das RLT-Gerät vorhanden ist. Wenn die Regelungseinrichtung nicht im Lieferumfang des Geräteherstellers ist, erfolgt eine Plausibilitätsprüfung, ob das Gerät für einen geregelten Antrieb geeignet ist. In den Technischen Daten muss der Hinweis erfolgen, dass für den bestimmungs-gemäßen Gebrauch das RLT-Gerät zwingend mit einem geregelten Antrieb ausgestattet sein muss.

Nr. Anforderungen aus europäischen Vorschriften A+ A B

3-6 Wärmerückgewinnungssystem Alle ZLA verfügen über ein WRG-System mit ther-

mischer Umgehung

ZLA verfügt

über WRG-

System

Der TÜV SÜD überprüft anhand der technischen Daten und Zeichnungen, ob in der "Zwei-Richtungs-Lüftungsanlage" (ZLA) ein WRG-System vorhanden ist und ob dieses über eine thermische Umgehung verfügt.

Eine Einrichtung zur thermischen Umgehung bezeichnet gemäß EU-Verordnung 1253/2014 jede Lösung, bei der der Wärmetauscher um-gangen oder dessen Wärmerückgewinnungsleistung automatisch oder von Hand gesteuert wird, wozu nicht unbedingt eine physische Umgehungsluftleitung erforderlich ist (z.B. Sommerbox, Steuerung der Laufraddrehzahl, Steuerung des Luftstroms).

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7.4 Prüfung der Anforderungen zur Geräte-Ausführung

Der TÜV SÜD führt im Rahmen der RLT-Auslegungssoftwareprüfung nachstehende Überprüfungen die Software überprüft bzw. deren Einhaltung sichergestellt sein.

Nr. Anforderungen zur Geräte-Ausführung

4-1 Strömungsgeschwindigkeit bei Luftanschlüssen bzw.

Luftöffnungen und Klappen

Überprüfung der Durchtrittsgeschwindigkeit aller Luftanschlüsse bzw. Luftöffnungen und Klappen mit Ausnahme deVentilatorausblasöffnung und Bypassklappen (z.B. bei WRG)

Nr. Anforderungen zur Geräte-Ausführung

4-2 Wärmerückgewinnereinheit

An- (≥ 35°) und Abströmwinkel (≥ 25°) sind gemäß RLTzwingend einzuhalten. Die Anströmsituation nach einem Ventilator muss ebenfalls unter Berücksichtigung eines Anströmwinkels verfolgen, um Geschwindigkeitsspitzen und Rückströmungseffekte in der WRG zu minimieren (siehe grafische Beispiele).

Nr. Anforderungen zur Geräte-Ausführung

4-3 Maximale berippte Bautiefen bei Lufterwärmer

kühler, Wärmerohr und Kreislaufverbundsystem

Überprüfung der technischen Daten und Zeichnungen, ob die maximal Keine Vorgaben für Rotationswärmeübertrager.

Ausführung

Auslegungssoftwareprüfung nachstehende Überprüfungen durch. Die Anforderungen müssen durch die Software überprüft bzw. deren Einhaltung sichergestellt sein.

Ausführung A+ A

Strömungsgeschwindigkeit bei Luftanschlüssen bzw. Maximal 8 m/s (ausgenommen Ventilatorausblas

Überprüfung der Durchtrittsgeschwindigkeit aller Luftanschlüsse bzw. Luftöffnungen und Klappen mit Ausnahme deund Bypassklappen (z.B. bei WRG).

Ausführung A+ A

Notwendige An- und Abströmkammern sind zu berücksichtigen mit

Mindest-Anströmwinkel von vorherigem Bauteil zur WRG

Mindest-Abströmwinkel von WRG zu nachfolgendem Bauteil

sind gemäß RLT-Richtlinie 01 geometrisch für alle Seiten zur effektiven WRGzwingend einzuhalten. Die Anströmsituation nach einem Ventilator muss ebenfalls unter Berücksichtigung eines Anströmwinkels v

rfolgen, um Geschwindigkeitsspitzen und Rückströmungseffekte in der WRG zu minimieren (siehe grafische Beispiele).

Ausführung A+ A

Maximale berippte Bautiefen bei Lufterwärmer, Luft-

und Kreislaufverbundsystem

Maximale berippte Bautiefen zur Reinigung bis in den Kern (bezogen

auf 2 mm Lamellenabstand, bei größeren Lamellenabständen kann die

zulässige Bautiefe proportional größer gewählt werden):

- 300 mm bei versetzten Rohren (Tiefe

- 450 mm bei fluchtenden Rohren (Tiefe

Darüber ist der Wärmeübertrager mehrteilig zu gestalten.

Überprüfung der technischen Daten und Zeichnungen, ob die maximal zulässige berippte Bautiefe der Wärmeübertrager eingehalten ist.Keine Vorgaben für Rotationswärmeübertrager.

Die Anforderungen müssen durch

B

(ausgenommen Ventilatorausblas und Bypassklappen).

Überprüfung der Durchtrittsgeschwindigkeit aller Luftanschlüsse bzw. Luftöffnungen und Klappen mit Ausnahme der

B

und Abströmkammern sind zu berücksichtigen mit

Anströmwinkel von vorherigem Bauteil zur WRG á=35° und

Abströmwinkel von WRG zu nachfolgendem Bauteil â=25°.

01 geometrisch für alle Seiten zur effektiven WRG-Übertragungsfläche zwingend einzuhalten. Die Anströmsituation nach einem Ventilator muss ebenfalls unter Berücksichtigung eines Anströmwinkels von ≥ 35°

rfolgen, um Geschwindigkeitsspitzen und Rückströmungseffekte in der WRG zu minimieren (siehe grafische Beispiele).

B

Maximale berippte Bautiefen zur Reinigung bis in den Kern (bezogen

auf 2 mm Lamellenabstand, bei größeren Lamellenabständen kann die

zulässige Bautiefe proportional größer gewählt werden):

(Tiefemax = 300mm/2mm * dLamelle)

(Tiefemax = 450mm/2mm * dLamelle)

Darüber ist der Wärmeübertrager mehrteilig zu gestalten.

Wärmeübertrager eingehalten ist.

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Nr. Anforderungen zur Geräte-Ausführung A+ A B

4-4 Minimaler Lamellenabstand bei Lufterwärmer, Luft-

kühler, Wärmerohr und Kreislaufverbundsystem

- mind. 2,0 mm bei Kühler ohne Entfeuchtung

- mind. 2,5 mm bei Kühler mit Entfeuchtung

- mind. 4,0 mm bei Außenluft-Vorerwärmer

- mind. 2,0 mm bei allen anderen Lufterwärmern

Überprüfung der technischen Daten, ob die minimal zulässigen Lamellenabstände eingehalten werden. Keine Vorgaben für Rotationswärmeübertrager.

Als Vorerwärmer gelten Wärmeübertrager, die zum Schutz von anderen Komponenten (z.B. Filter) eingebaut sind.

4-5 Minimaler Plattenabstand bei

Plattenwärmeübertragern

Ab einer Bautiefe von 900 mm (bezogen auf 4 mm Plattenabstand)

sind besondere Maßnahmen notwendig (z. B. geteilt). Bei größeren

Plattenabständen kann die zulässige Bautiefe proportional und linear

größer gewählt werden.

Überprüfung der technischen Daten, ob die minimal zulässigen Plattenabstände eingehalten werden, bzw. falls nicht, ob geeignete Maß-nahmen ergriffen wurden.

Nr. Anforderungen zur Geräte-Ausführung A+ A B

4-6 Mindestabstand von Schalldämpferkulissen zu Einbau-

teilen

- anströmseitig 1,0 · max. Kulissenbreite (ausgenommen Filter)

- abströmseitig 1,5 · max. Kulissenbreite

Überprüfung der technischen Daten, ob die minimal zulässigen Abstände der Schalldämpferkulissen zu den Einbauteilen eingehalten wer-den.

Nr. Anforderungen zur Geräte-Ausführung A+ A B

4-7 Eingesetzter Ventilatortyp Ventilatorsoftware (Fabrikat, Typ, Baugr.) vom TÜV SÜD freigegeben

Der Hersteller kann nur solche RLT-Geräte mit einer Energieeffizienzklasse gemäß dieser Richtlinie kennzeichnen, die mit Ventilatoren ausgerüstet sind, die mit einer geprüften und zertifizierten Ventilator-Auslegungssoftware ausgelegt wurden.

Überprüfung, ob für eine im RLT-Auslegungsprogramm auswählbare Komponentenbaureihe �Ventilator� eine �freigegebene Komponen-ten-Auslegungssoftware� vorliegt, bzw. ob für die ausgewählte Komponente �Ventilator� ein �Prüfbericht� vorliegt, bzw. ob bei Verwen-dung eines nicht geprüften Ventilators die Vergabe der Energieeffizienzklasse A+, A oder B durch das RLT- Auslegungsprogramm unter-drückt wird.

Die Prüfberichte gelten nur für den geprüften Typ und können nicht auf andere Ausführungen übertragen werden.

Als �freigegeben� wird die Komponenten-Auslegungssoftware eines Ventilators bezeichnet, wenn die Berechnungsalgorithmen auf einer, für das Baureihenspektrum, ausreichenden Anzahl von Messungen (mindestens an einer kleinen, mittleren und großen Baugröße der je-weiligen Baureihe) basiert. Ein Gutachten/Prüfbericht für Ventilatoren wird akzeptiert, wenn die Prüfungen entsprechend dem aktuellen Regelwerk DIN EN ISO 5801:12-2010 (ISO 5801:2007 incl. Cor 1:2008 ) bei einer der nachfolgend genannten Prüfstellen auf einem saugsei-tigen Kammerprüfstand durchgeführt wurde, und die Komponente unverändert hergestellt wird. - TÜV SÜD - TÜV NORD - CETIAT - DTI, Dänemark - Akkreditierter Hersteller (d. h. Prüfstand ist durch den TÜV SÜD geprüft und abgenommen) Die Beurteilung obliegt dem TÜV SÜD.

Hinweis: Ventilatorkennlinien, die auf einem nach DIN 24163 oder DIN EN ISO 5801 abgenommenem, zertifiziertem und regelmäßig über-wachten Prüfstand ermittelt wurden, werden anerkannt.

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Nr. Anforderungen zur Geräte-Ausführung A+ A B

4-8 Eingesetzte Wärmerückgewinnung WRG-Software (Fabrikat, Typ, Baugröße) vom TÜV SÜD freigegeben

Der Hersteller kann nur solche RLT-Geräte mit einer Energieeffizienzklasse gemäß dieser Richtlinie kennzeichnen, die mit geprüften und zertifizierten WRG-Systemen hergestellt wurden. RLT-Geräte, die nicht mit einem Wärmerückgewinnungssystem ausgestattet sein können (z. B. nur Abluftgeräte, reine Umluftgeräte ohne Beimischung von Außenluft oder Zuluftgeräte) können auch ohne Installation eines Wär-merückgewinnungssystems mit der Effizienzklasse gekennzeichnet werden. Zu- und Abluftgeräte in Kombination benötigen zwingend ein Wärmerückgewinnungssystem, um gekennzeichnet werden zu können.

Überprüfung, ob für eine im RLT-Auslegungsprogramm auswählbare Komponentenbaureihe �Wärmerückgewinnungssystem� eine �freige-gebene Komponenten-Auslegungssoftware� vorliegt bzw. ob für die ausgewählte Komponente �Wärmerückgewinnungssystem� ein �Prüf-bericht� vorliegt, bzw. ob bei Verwendung eines nicht geprüften Wärmerückgewinnungssystems die Vergabe der Energieeffizienzklasse A+, A oder B durch das RLT-Auslegungsprogramm unterdrückt wird.

Die Prüfberichte gelten nur für den geprüften Typ und können nicht auf andere Ausführungen übertragen werden.

Als �freigegeben� wird die Komponenten-Auslegungssoftware eines Wärmerückgewinnungssystems bezeichnet, wenn die Berechnungsal-gorithmen auf einer, für die Baureihe, ausreichenden Anzahl von Messungen (mindestens an 3 Betriebspunkten) basiert. Ein Gutach-ten/Prüfbericht für Wärmerückgewinnungssysteme wird akzeptiert, wenn die Prüfungen entsprechend dem aktuellen Standard (DIN EN 308) bei einer der nachfolgend genannten Prüfstellen durchgeführt wurde, und die Komponente unverändert hergestellt wird. - TÜV SÜD - TÜV NORD - CETIAT - DTI, Dänemark - Akkreditierter Hersteller (d. h. Prüfstand ist durch den TÜV SÜD geprüft und abgenommen) Die Beurteilung obliegt dem TÜV SÜD. Die über das Komponenten-Auslegungsprogramm berechneten Werte und die bei den Messungen ermittelten Werte dürfen maximal nachstehende Abweichungen aufweisen: Temperaturübertragungsgrad: + 3 Prozentpunkte gegenüber dem gemessenen Wert Luftseitiger Druckverlust: - 10 % gegenüber dem gemessenen Wert (min. 15 Pa)

Leistungsnachweis

Für jedes WRG-System, jedes Fabrikat und jede Ausführungsvariante (z. B. Kondensationsrotor / Enthalphierotor) , das in einem gelabelten Gerät eingesetzt wird, muss mindestens ein Prüfbericht vorliegen. Die Bauart muss typisch sein, z. B. muss ein KV System oder ein Wärme-rohr eine typische Rohrreihenanzahl aufweisen. Die Prüfung muss repräsentativ sein (siehe repräsentative Einflüsse). Kann z. B. im Pro-gramm das KV-System nur bis zu einem Wirkungsgrad von 30 % ausgelegt werden, mag dies ein System mit 4 RR sein. Wird das System bis zu einem Wirkungsgrad von 80 % verwendet, mögen dies 20 oder 30 Rohrreihen sein. Für diese Bandbreite muss der Prüfbericht oder die Prüfberichte die Grundlage bilden können.

Repräsentative Einflüsse

Es ergeben sich folgende charakteristische Einflussgrößen für WRG-Systeme:

Rotationswärmeübertrager - Der Rotortyp (Kondensation, Enthalpie, Sorption) - Das Material des Rotors (es bestimmt die Wärmeübertragung wesentlich durch das Speichervermögen, die Wärmediffusität und die

Temperatureindringtiefe) - Die Wellenhöhe (es sind nach dem Zufallsprinzip die Leistungen min. einer Höhe nachzuweisen) - Die Materialstärke (sie bestimmt die Speicherfähigkeit wesentlich durch das Speichervermögen, die Wärmediffusität und die Tempera-

tureindringtiefe) - Die Tiefe des Rotors; hier sind nach dem Zufallsprinzip min. 2 Größen nachzuweisen, sofern vorhanden - Der Rotordurchmesser kann vernachlässigt werden

Plattenwärmeübertrager - Das Material der Platten, Plattendicke oder Beschichtungen spielen eine geringe Rolle. Ausnahme: Extreme Varianten wie Kunststoff-

platten. Wenn sich das Verhältnis von d / Lamda um den Faktor 200 gegenüber dem geprüften Plattenwärmeübertrager ändert, müs-sen die Eigenschaften des Plattenwärmeübertragers durch eine separate Messung erfasst werden.

- Die Prägung der Platten - jede Geometrie der Platten muss nachgewiesen werden. - Der Plattenabstand (hier sind nach dem Zufallsprinzip die Leistung bei min. einem Abstand nachzuweisen) - Kantenlänge (hier sind nach dem Zufallsprinzip min. 2 Größen nachzuweisen)

KV-System und Wärmerohr - Material der Lamellen, Lamellenstärke oder Beschichtungen spielen eine geringe Rolle Ausnahme: Extreme Varianten wie Kunststoff-

lamellen. Wenn sich das Verhältnis von d / Lamda um den Faktor 200 gegenüber der geprüften Lamelle ändert müssen die Eigenschaf-ten dieser Lamelle durch eine separate Messung erfasst werden.

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- Lamellenform - jede Geometrie der Lamelle muss nachgewiesen werden. - Rohrdurchmesser (hier sind nach dem Zufallsprinzip die Leistungen zu bestimmen). - Lamellenabstand (hier sind nach dem Zufallsprinzip die Leistungen zu bestimmen) - Bautiefe / Rohrreihen (hier sind nach dem Zufallsprinzip min. 2 repräsentative Varianten zu bestimmen). - Höhe und Breite des Systems spielen praktisch keine Rolle!

Wird das WRG System z. B. mit einer Beschichtung ausgeführt sollte der Hersteller den negativen Einfluss der Beschichtung berücksichti-gen. Dies kann durch den Nachweis (vorliegende Gutachten) erfolgen oder durch empirische Korrekturfaktoren. Liegen keine Werte vor, muss mindestens ein Faktor von 0,97 (bezogen auf die WRG Leistung) berücksichtigt werden.

Die Auslegungssoftware für Wärmerückgewinnungssysteme wird über das �Prüf- und Zertifizierungsprogramm zur Freigabe von Ausle-gungssoftware für WRG-Systeme in RLT-Geräten� der TÜV SÜD Industrie Service GmbH bewertet und zertifiziert.

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Nr. Anforderungen zur Geräte-Ausführung A+ A B

4-9 Im technischen Datenblatt angegebene Werte a) Energieeffizienzklasse A+, A oder B

b) eingehaltene V-, H- und P-Klasse

c) Name des Herstellers, Internetanschrift, Modellerkennung

d) Typ gemäß EU-Verordnung (NWLA, ELA oder ZLA)

e) Art des eingebauten oder einzubauenden Antriebs

f) Art des WRG-Systems (KVS, anderes oder keines)

g) Temperaturübertragungsgrade der WRG çt (in %) bei Validie-

rungsbedingungen gemäß EN 308, sowie bei Auslegungsbedin-

gungen

h) Nenn-Luftvolumenstrom (in m³/s) und ext. Druckerhöhung (in Pa)

i) Heiz- und Kühlleistung mit Temperaturen

j) Wirkleistung Pm (in kW) (aufgenommene el. Leistung) und Pm,ref

k) SFPint (in W/(m³/s)),SFPV und SFPV-Klasse

l) Durchtrittsgeschwindigkeit (in m/s) im lichten

Gehäusequerschnitt

m) Differenzdrücke der einzelnen Komponenten (intern und

additional)

n) Differenzdruck der Komponenten der Referenzkonfiguration

dps,int

o) statischer Wirkungsgrad der Ventilatoren im Effizienzoptimum

und im eingebauten Zustand im Auslegungspunkt

p) maximale Ventilatordrehzahl

q) Maximale äußere Leckluftrate des Gehäuses

r) Maximale innere Leckluftrate der ZLA oder Übertragungsrate

eines regenerativen Wärmetauchers (z.B. Rotations-WT)

s) energetische Eigenschaften der Filter

t) Beschreibung der optischen Filterwarnanzeige

u) Angabe des empfohlenen Filterenddrucks

v) Vom Gehäuse abgestrahlte Schallleistung

w) Kanalschallleistung für Ansaug- und Ausblas-LWA

(A-bewertet als Summenpegel über komplette Oktavband;

unbewertet im Oktavband von 63 Hz bis 8 kHz)

Überprüfung ob alle aufgeführten Größen in den technischen Daten angegeben werden.

zu g) Die Angabe des Temperaturübertragungsgrades erfolgt bei Validierungsbedingungen gemäß EN 308 bei +5°C Außenluft und +25°C Abluft, bei ausgeglichenen Luftmengen, ohne Einfluss von Kondensationsenergie. Sind die Luftmengen (Zuluft/Abluft) des Gerätes im Auslegungs-punkt unterschiedlich, so ist als Basis für "ausgeglichene Luftmengen" der Zuluftmassenstrom zu verwenden. Zusätzlich muss der Temperaturübertragungsgrad bei Auslegungsbedingungen angegeben werden.

zu j) Die Wirkleistung ist gemäß Kapitel 2-2 anzugeben (inklusive Korrekturwerte, Regelungseinrichtung falls vorhanden, etc.).

zu k) Überprüfung, ob die SFP-Werte und die SFP-Klassen korrekt ermittelt wurden, im technischen Datenblatt des Gerätes angegeben und eindeutig gekennzeichnet bzw. benannt sind. Die Kriterien sind: - Angabe des SFPV-Werts. Dieser wird unter Validierungsbedingungen, ohne die in dieser Richtlinie festgelegten Aufschläge, wie z. B. für

den Motor-Teillastwirkungsgrad oder für den nicht im Lieferumfang enthaltenen FU berechnet. - Aus dem SFPV-Wert wird die SFP-Klasse bestimmt. - Zuschläge aus DIN EN 13779 Tab. 10 ändern nur die SFP-Klassen-Intervalle. - Als �zusätzliche mechanische Filterstufe� gemäß DIN EN 13779 Tab. 10 zählt die 2. Filterstufe. - Ein Grobstaubfilter (G1-G4) zählt nicht als Filterstufe im Sinne der DIN EN 13779 zur Anpassung der SFP-Klassen-Intervalle.

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zu l) Durchtrittsgeschwindigkeit ist beim Vergleich von Zuluft- und Abluftgeschwindigkeit die größere von beiden. Es handelt sich um die Luftge-schwindigkeit über den lichten Gehäusequerschnitt in der Filtereinheit bzw. in der Ventilatoreinheit, wenn kein Filter vorhanden ist. Konstruktionsbedingte Einbauten, die über die komplette Gehäuselänge den lichten Querschnitt reduzieren (z.B. innenliegende Längsrah-men) sind bei der Berechnung des lichten Gehäusequerschnittes zu berücksichtigen.

zu o) Der statische Wirkungsgrad der Ventilatoren ist sowohl im Effizienzoptimum gemäß EU-Verordnung 327/2011, als auch im Auslegungs-punkt anzugeben.

zu q) Äußere Leckluftrate bezeichnet den Prozentsatz des Nenn-Volumenstroms, der bei einer Druckprüfung des Gehäuses entweicht oder aus der Umgebungsluft in dieses eindringt. Die Prüfung wird für NWLA bei 400 Pa, jeweils bei Unterdruck und Überdruck durchgeführt. Die Messung oder Berechnung erfolgt nach der Druckprüfungsmethode oder der Spurengasprüfmethode bei dem angegebenen Anlagendruck. Die Angaben zur maximalen äußeren Leckluftrate können wahlweise für ±400 Pa oder +400 Pa und -400 Pa gemacht werden.

= ସ ∙ ൬Prüfdruck400 ൰,ହ

Dabei sind fm errechnete Höchstleckluftrate bei dem angegebenen Prüfdruck in [%] f400 gemessenen Leckluftrate bei dem Prüfdruck von 400 Pa in [%]

zu r) Innere Leckluftrate bezeichnet bei Anlagen mit WRS den Prozentsatz des Abluftvolumenstroms, der infolge einer Undichtigkeit in die Zuluft gelangt. Die maximale innere Leckluftrate ist für einen Differenzdruck von 250 Pa anzugeben.

= ଶହ ∙ ൬Prüfdruck250 ൰,ହ

Dabei sind fm errechnete Höchstleckluftrate bei dem angegebenen Prüfdruck in [%] f250 gemessenen Leckluftrate bei dem Prüfdruck von 250 Pa in [%]

Die Übertragungsrate bezeichnet den Prozentsatz der Abluft, der der Zuluft durch einen regenerativen Wärmetauscher (z.B. Rotations-wärmetauscher) beigemischt wird, bezogen auf Bezugs-Luftvolumenstrom. Sie beinhaltet somit z.B. auch die Mitrotation.

zu s) Als energetische Eigenschaften der Filter kann deren Energieeinstufung genannt werden. Mindestens ist jedoch der Filteranfangsdruck bei Auslegungszustand anzugeben.

zu u) Die empfohlenen Filterenddrücke sind wie folgt zu berücksichtigen und anzugeben: bis G4 mit 150 Pa; M5-F7 mit 200 Pa; F8-F9 mit 300 Pa