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33 05 / 2019 Diabetes Ratgeber 32 Nervenschäden bei Diabetes: Sind Sie ein Experte? Machen Sie unser Quiz — bitte immer nur eine Antwort ankreuzen. Auflösung Seite 34 Text: Daniela Pichleritsch Meine Nerven! MEINE GESUNDHEIT 1. Wie macht sich ein Nerven- schaden häufig bemerkbar? a) Durch Taubheitsgefühle, Kribbeln (Ameisenlaufen) oder Schmerzen in den Beinen b) Die Wadennerven sind tastbar verdickt c) Die Fuß- und Knie- gelenke tun weh 2. Wie diagnostiziert der Arzt Nervenschäden in den Beinen? a) Mithilfe eines Stimm- gabeltests b) Mithilfe eines Kalt- wassertests c) Er entnimmt eine Ner- venfaser und untersucht sie unter dem Mikroskop 3. Welche Medikamente kann der Arzt bei Nerven- schmerzen verordnen? a) Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure, Ibu- profen und Diclofenac b) Substanzen, die zur Behandlung von Depressionen oder epileptischen Anfällen entwickelt wurden c) Präparate mit Kortison 6. Wie oft sollten Sie Ihre Nerven beim Hausarzt oder Diabetologen kontrollieren lassen? a) Mindestens einmal im Jahr b) Mindestens alle fünf Jahre c) Mindestens alle zwei Jahre 4. Wie schnell wirken Medi- kamente gegen Nerven- schmerzen in der Regel? a) Erst nach zwei Tagen b) Erst nach sechs Wochen c) Erst nach zwei Wochen 7. Wodurch lässt sich das Fortschreiten von Nerven- schäden bremsen? a) Durch die Einnahme von Magnesium b) Durch gute Blutzucker- werte c) Durch Ruhigstellen der Beine 8. Was kann bei Nerven- schmerzen neben Medi- kamenten noch helfen? a) Behandlungen mit Sauerstoff b) Behandlungen mit Stickstoff c) Behandlungen mit Reizstrom 5. Was sollten Sie bei einem Nervenschaden täglich gründlich anschauen? a) Die Füße b) Die Gelenke c) Die Oberschenkel Illustrationen: W&B/Ulrike Tölg

Text: Daniela Pichleritsch Meine Nerven! · 34 D 05/2019 05/2019 Diabetes Ratgeber 35 MEINE GESUNDHEIT 1. a ist richtig Die in den Beinen verlaufenden Nerven sind sehr lang und daher

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Page 1: Text: Daniela Pichleritsch Meine Nerven! · 34 D 05/2019 05/2019 Diabetes Ratgeber 35 MEINE GESUNDHEIT 1. a ist richtig Die in den Beinen verlaufenden Nerven sind sehr lang und daher

3305 / 2019 Diabetes Ratgeber32

Nervenschäden bei Diabetes: Sind Sie ein Experte? Machen Sie unser Quiz — bitte immer nur

eine Antwort ankreuzen. Auflösung Seite 34Text: Daniela Pichleritsch

Meine Nerven!

MEI N E GES UNDHEIT

1.Wie macht sich ein Nerven-schaden häufig bemerkbar?

a) Durch Taubheitsgefühle, Kribbeln (Ameisen laufen)oder Schmerzen in den Beinen

b) Die Wadennerven sind tastbar verdickt

c) Die Fuß- und Knie-gelenke tun weh

2.Wie diagnostiziert der Arzt Nervenschäden in den Beinen?

a) Mithilfe eines Stimm-gabeltests

b) Mithilfe eines Kalt-wassertests

c) Er entnimmt eine Ner-venfaser und untersucht sie unter dem Mikroskop

3.Welche Medikamente kann der Arzt bei Nerven-schmerzen verordnen?

a) Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure, Ibu-profen und Diclofenac

b) Substanzen, die zur Behandlung von Depressionen oder epileptischen Anfällen entwickelt wurden

c) Präparate mit Kortison

6.Wie oft sollten Sie Ihre Nerven beim Hausarzt oder Diabetologen kontrollieren lassen?

a) Mindestens einmal im Jahrb) Mindestens alle fünf Jahrec) Mindestens alle zwei Jahre

4.Wie schnell wirken Medi-kamente gegen Nerven-schmerzen in der Regel?

a) Erst nach zwei Tagenb) Erst nach sechs Wochenc) Erst nach zwei Wochen

7.Wodurch lässt sich das Fortschreiten von Nerven-schäden bremsen?

a) Durch die Einnahme von Magnesium

b) Durch gute Blutzucker-werte

c) Durch Ruhigstellen der Beine

8.Was kann bei Nerven-schmerzen neben Medi-kamenten noch helfen?

a) Behandlungen mit Sauerstoff

b) Behandlungen mit Stickstoff

c) Behandlungen mit Reizstrom

5.Was sollten Sie bei einem Nervenschaden täglich gründlich anschauen?

a) Die Füßeb) Die Gelenkec) Die OberschenkelIll

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Page 2: Text: Daniela Pichleritsch Meine Nerven! · 34 D 05/2019 05/2019 Diabetes Ratgeber 35 MEINE GESUNDHEIT 1. a ist richtig Die in den Beinen verlaufenden Nerven sind sehr lang und daher

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MEI NE GESUND HEI T

1. a ist richtigDie in den Beinen verlaufenden Nerven sind sehr lang und daher besonders anfällig für Schäden, etwa durch erhöhte Zuckerspiegel. Die Schmerzen und Missempfin-dungen entstehen, weil die ge-schädigten Nerven falsche Signale ans Gehirn senden. An den Armen treten Nervenschäden seltener auf, weil dort die Nerven kürzer sind.

2. a ist richtigDer Stimmgabeltest zeigt, ob das Vibrationsempfinden gestört ist. Der Arzt hält eine Stimmgabel an den Fuß. Der Untersuchte gibt an, wie lange er die schwächer werdende Vibration spürt. Das Druck empfinden prüft der Arzt mit einem Nylonfaden. Er hält ihn an mehrere Stellen der Fußsohle. Der Untersuchte gibt bei geschlosse-nen Augen an, ob und wo er den Druck spürt. Das Temperaturemp-finden prüft der Arzt mit einem Stift aus Plastik und Metall. Bei gesunden Nerven fühlt sich Metall kalt an und Plastik warm.

3. b ist richtigGegen Nervenschmerzen ver-schreibt der Arzt oft Präparate,

die auch bei Depressionen oder Epilepsie helfen. Reicht das nicht, kann er Opioide verordnen. Eine Alternative zu Tabletten sind Pflaster mit Capsaicin, dem Wirkstoff der Chilischote. Diese klebt der Arzt kurzzeitig auf den schmerzenden Bereich. Die Wirkung kann bis zu drei Monate anhalten. Rezeptfreie Schmerzmit-tel bringen bei Nervenschmerzen meist wenig. Die Einnahme wegen möglicher Nebenwirkungen unbe-dingt mit dem Arzt absprechen!

4. c ist richtigMedikamente, die sich bei Nerven-schmerzen bewährt haben (etwa Antiepileptika, Antidepressiva), wirken oft frühestens nach zwei Wochen. Zudem verschwindet der Schmerz selten ganz. Meist lässt er sich um etwa 30 bis 50 Prozent reduzieren. Nebenwirkungen wie Müdigkeit oder Schwindel treten häufig zu Beginn auf und klingen dann ab. Bessern sich die Be-schwerden nicht, sollten Sie sich an einen spezialisierten Schmerzthe-rapeuten wenden. Etwa an einen Neurologen oder Anästhesisten mit der Zusatzbezeichnung „Spezielle Schmerztherapie“.

5. a ist richtigSind die Nerven an den Füßen beeinträchtigt, spürt man Verlet-zungen nicht. Aus Kratzern oder Druckstellen können sich unbe-merkt schlecht heilende Wun-den entwickeln, vor allem wenn auch die Durchblutung gestört ist. Schlimmstenfalls droht eine Amputation. Schauen Sie Ihre Füße täglich an, und zeigen Sie Auffäl-ligkeiten sofort dem Arzt. Ganz wichtig, um Problemen vorzubeu-gen, sind auch geeignete Schuhe und die richtige Fußpflege.

6. a ist richtigJeder Diabetiker sollte mindestens jährlich zum Fußcheck. Dabei testet der Arzt die Durchblutung und die Funktion der Nerven. Bei Typ-2-Dia betes ist der Check gleich nach der Diagnose fällig — oft haben hohe Zuckerspiegel bereits Ner-ven und Gefäße angegriffen. Bei Typ-1-Diabetes gilt: spätestens ab dem 5. Erkrankungsjahr. Bei Ner-ven- oder Durchblutungsstörungen sind häufigere Kontrollen nötig.

7. b ist richtigGute Zuckerwerte können das Fortschreiten der Schäden zumin-

dest bremsen. Wichtig: Alkohol und Nikotin meiden. Beides greift die Nerven an. Möglicherweise beeinflussen Präparate mit Alpha- Liponsäure oder Benfotiamin den Nervenstoffwechsel günstig und lindern so auch die Beschwerden. Die Mittel gibt es rezeptfrei in der Apotheke. Die Kassen zahlen meist nicht. Wer die Präparate auspro-bieren möchte, sollte sich vom Arzt oder Apotheker beraten lassen.

8. c ist richtigTranskutane elektrische Nerven-stimulation (TENS) und Hochton-therapie können Nervenschmerzen lindern. Bei beiden Methoden wer-den Elektroden auf der Haut be-festigt, die Stromimpulse abgeben. Sprechen Sie vor der Anwendung mit dem Arzt. TENS-Geräte gibt es auf Rezept. Hochtontherapie bieten einige Ärzte und Physiothe-rapeuten für Selbstzahler an. Beim Hersteller gibt es das Gerät zu mie-ten und zu kaufen. Auch psycholo-gische Strategien sind bei Schmer-zen wichtig. So hilft etwa ein Schmerzbewältigungstraining, mit der Pein besser zurecht zukommen. Im Rahmen einer Psycho therapie zahlen es die Kassen.

Den richtigen Experten finden

Schmerzmedi zinische Einrichtungen unter:

www.dgschmerz­medizin.de

(bei „Über die DGS“ auf „Schmerzzentren“

klicken),www.dgss.org (auf

„Versorgung“ klicken)

Niedergelassene Schmerztherapeuten

nennt die Deutsche Schmerzliga e. V.:

Tel. 069 / 20 019 019 (Mo, Mi, Fr

9 — 11 Uhr), 062 01 / 60 49 415 (Mo 18 — 20 Uhr)

Auflösung:

Unser Experte

Dr. Michael Eckhard, Chef- arzt der GZW Diabetes-Klinik Bad Nauheim

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