216

Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Der bekannte Rückführungsexperte Trutz Hardo berichtet hier von 39 interessanten Reinkarnationsfällen aus den verschiedensten Teilen der Welt, die die Tatsache, dass wir wiedergeboren werden, stichhaltig belegen. Neben den Forschungsergebnissen des kanadischen Psychiaters Ian Stevenson, die hauptsächlich aus Reinkarnationsbeweisen von Kindern resultieren, liefert Trutz Hardo auch überzeugende Beweise, die von Erwachsenen er­bracht worden sind. Er belegt eindrucksvoll, wie das Wissen um die Wiedergeburt die Sicht auf unser heutiges Leben verändern kann. Diese Fälle zeigen: Es gibt keinen Zweifel mehr an der Wiedergeburt die Reinkarnation ist endgültig bewiesen. Ein wichtiges Buch für jeden, der sich auch im Zusammenhang mit den heute oft diskutierten Nahtoderlebnissen eine Meinung bilden möchte.

Citation preview

Page 1: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise
Page 2: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Trutz Hardo

Wiedergeburt Die Beweise ... und die Bedeutung für

ein neues Bewusstsein

l/1111111/llllllllll SILBERSCHNUR 1111111111111111111

Page 3: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

!;j FSC

Alle Rechte vorbehalten.

MIX Papier aue verantwor­tungevollen Quellen

FSc- C014138

Auger zum Zwecke kurzer Zitate fur Buchrezensionen darfkein Teil dieses Buches ohne schritt­

liehe Genehmigung durch den Verlag nachproduziert, als Daten gespeichert oder in irgendeiner

Form oder durch irgendein anderes Medium verwendet bzw. in einer anderen Form der Bindung

oder mit einem anderen Titelblatt als dem der Erstverötlentlichung in Umlauf gebracht werden.

Auch Wiederverkäufern darf es nicht zu anderen Bedingungen als diesen weitergegeben werden.

Ci;) Copyright Verlag "Die Silberschnur" GmbH

ISBN: 978-3-89845-352-3

I. Auflage 1998 Peter Erd Verlag

2. Autlage 2012 überarbeitete und um neue blle erweiterte und aktualisierte Neuauflage

Silberschnur Verlag

Gestaltung & Satz: XPresentation, Güllesheim

Covergestaltung: XPresentation, Güllesheim, unter Verwendung verschiedener Motive aus:

www.fotolia.com & www.istockphoto.com

Druck: Finidr, s.r.o. Cesky Tesin

Verlag »Die Silberschnur" GmbH · Steinstr. I · 56593 Güllesheim

www.silberschnur.de · E-Mail: [email protected]

Page 4: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Inhaltsverzeichnis

Vorwort 1 1

l. Kinder erinnern sich an ihre früheren Leben 17

l. Der Junge, der wieder mit seiner früheren Frau

zusammenwohnt

USA · Sunny 19

2. Als Nefle wiedergeboren

USA ·Joseph 23

3. Bei denselben Eltern als Zwillinge wiedergeboren

England · Pollack-Zwillinge 25

4. Die Mutter umarmt ihren Sohn, der älter ist als sie selbst

Indien · Sh~mti Devi 29

5. "Ich wünsche, als deine Tochter wiedergeboren zu werden."

Brasilien · Maru 42

6. ••Ich komme als dein nächster Sohn zurück ...

Alasb · Corliss 47

7. ··Ich bin als Mädchen im Brunnen ertrunken."

Indien · Manju 52

8. Der Junge, der im Schlaf nach seiner früheren Tochter schrie

Türkei · lsmilil 56

9. Das Mädchen, das die Zeichnung aus einem fiiiheren

I .eben vollendete

Sri Lmb · Dilukshi 60

Page 5: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

10. Streit der Zwillinge im Bauch der Mutter

USA · Robert

11. Ein Junge entlarvt den Namen seines früheren Mörders

Titu · Indien

II. Erwachsene erinnern sich an ihre

früheren Leben

1. Das Deja-vu-Erlebnis in der Kathedrale von Salisbury

England

2. Er erstand erneut die Uhr aus einem früheren Leben

Kanada

3. Das Wiedersehen mit dem Bruder aus einem früheren Leben

Ägypten

4. Auf dem Schlachtfeld kehrten die Erinnerungen zurück

USA · Gettysburg

5. Den Geliebten aus einem früheren Leben wiedergefunden

USA · North Dakota

6. Die jetzige erfullte Liebe als Ausgleich fur eine

frühere unertlillte Liebe

USA · England im Mittelalter

7. Mit den eigenen Kindern aus dem früheren Leben wieder

vereint

Irland · Cocke/1

8. Die Durchgaben eines Mediums über ein früheres Leben

werden bestätigt

Indianerleben · Sutphen

9. Er fand seine Frau aus einem früheren Leben wieder

Trapperleben · Roy

63

65

69

71

75

80

83

86

88

90

98

102

Page 6: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

II I. Beweise für die Reinkarnation durch Rückführungen 107

1. Der Zahnarzt, dem es kalt den Rücken hinunterlief

USA· Theuer 109

2. Die KZ-Wärterin von Auschwitz

Israel · Ruth 115

3. Beweise für frühere Leben durch Gruppenrückführungen

Trutz Hardo 118

4. Eine Psychologin beweist die Reinkarnation als Tatsache

Helen Warnbach ·USA 122

5. Bridey Murphy versetzt die Gemüter Amerikas in Aufruhr

USA ·Irland 126

6. Das Judenmassaker von York

England · Bloxham 130

7. Deutschlands TV-Quotenkönigin als Bettlerin

Schreinemakers · TV 134

8. Die Rückkehr der geliebten Mutter

USA ·Deutschland 137

9. Beweise für die Reinkarnation durch die

Rückfuhrungstherapie

Trutz Hardo 142

10. Auf der Suche nach Grace

USA · Goldberg 147

IV. Beweise durch angeborene Missbildungen und Geburtsmale 153

I. Ian Stevenson, der Begründer eines neuen Weltbildes 155

2. Das Buch, das unser ganzes Denken ver~indern wird 159

Page 7: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

3. Das Mädchen, das in seinem vcrgangenen Leben als Mann

ermordet wurde

Myanmar · Ma Htwe Win

4. Bei einem Zugunglück das Bein verloren und ohne Bein

wiedergeboren

Myanmar · Ma Kllin Mar Htoo

5. Von seinem Nachbarn erschossen

Türkei · Semih Tutusmus

165

168

172

6. Das verstorbene Kind kehrt als Baby zur selben Mutter zurück

USA · Chad 177

7. Der Junge mit den sechs Muttermalen

Türkei · Necip

8. Als Amerikaner im Krieg über Burma abgeschossen und dort

wiedergeboren

Myanmar · Maung Zaw Win Aung

9. Als Kampfpilot im brennenden Flugzeug abgestürzt

USA ·James

V. Die Bedeutung der Reinkarnation für

ein neues Bewusstsein

1. Das Einwirken des Reinkarnationsgedankem auf

das persönliche Leben

2. Das Einwirken des Reinkarnationsgedankens

auf das gesellschaftliche Leben

Anmerkungen

Literaturverzeichnis

Über den Autor

184

188

195

209

211

216

221

227

229

Page 8: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Vorwort

V erehrte Leserinnen und Leser, in Ihren Händen befindet sich

ein Buch, das den Mut hat, Ihnen zu versichern, dass Sie nach

der Lektüre ein anderer sein werden als der, der Sie jetzt sind - zu­

mindest was Ihr bisheriges Weltbild betriffi. Denn nichts Geringeres

ist am Ende des zweiten Jahrtausends nach Christi Geburt gesche­

hen, als dass die Reinkarnation endlich bewiesen worden ist. Der

berühmte Mediziner Professor Ian Stevensan (1918-2007) hat mit

wissenschaftlichen Methoden nachgewiesen, dass die Reinkarnation

als Faktum anzusehen ist. Ich habe nun die Absicht, Ihnen in die­

sem Buch eine ganze Anzahl von Fällen vorzustellen, die die Rein­

karnation beweisen, seien diese Beweise durch Kinder oder durch

Erwachsene erbracht worden, die sich an ihre früheren Leben erin­

nern und deren Erinnerungen sich als richtig darstellten, oder seien

solche Beweise durch Rückfuhrungen erschlossen worden. Im vierten

Teil komme ich dann auf die überzeugenden Beweise zu sprechen,

die uns Professor Dr. med. Stevensan in seinem umfangreichen 1997

erschienenen Buch Reincarnation and Biology. A Contribution to the Etiology oFBirthmarks and Birth Defect (a.a.O) vorlegt. Das

vorliegende Buch werde ich abschließen mit einigen Überlegungen,

was sich fiir den Einzelnen und fi.ir die Gesellschaft als Konsequenz

ergibt, wenn die Reinkarnation nun allgemein anerkannt wird und

ihren Siegeszug antritt.

11

Page 9: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise

Von Jahr zu Jahr nimmt das Interesse an der Reinkarnations­

theorie zu; die jeweils neuen demoskopischen Umfragen ergeben

immer wieder eine steigende Zahl der Menschen, fiir die die Rein­

karnation eine Tatsache ist. Die Wirkung, die Professor Stevensans

Buch samt seiner Kurzfassung Where Reincarnation and Biology lntersect (a.a.O) erzielen dürfte, wird diese Zahl noch um ein Be­

trächtliches nach oben schnellen lassen. Denn von nun an können

wir mit Gewissheit sagen, dass es die Reinkarnation wirklich gibt,

woran auch Jesus 1 wie auch der Großteil der frühen Christenheit

glaubte. Doch heute brauchen wir nicht mehr zu glauben, denn

wissenschaftlich ist die Reinkarnation nun bewiesen - in gleicher

Weise, wie das Gravitationsgesetz als gültig bewiesen worden ist.

Wir dürfen nun wissen, dass es wiederholte Erdenleben gibt und

dass Sie, liebe Leserinnen und Leser, sicherlich ebenfalls schon oft

auf Erden waren. Was bisher von über einem Drittel der Menschheit

geglaubt wurde, ist jetzt als real aufgedeckt worden. Die Ahnungen

beziehungsweise das innere Wissen sehr vieler Menschen haben sich

als richtig bestätigt, und man wird wegen dieses »Glaubens« nun

nicht mehr belächelt werden, sondern eher darüber befragt werden,

wieso man das schon immer geglaubt hat und wie man sich die

Wiedergeburt im Einzelnen vorstellt.

Bisher haben uns die Religionsgemeinschaften diktiert, was wir

zu glauben hatten. Man durfte sogar meist noch nicht einmal an

dem Glaubensgut, das oft schon Jahrhunderte oder gar Jahrtausende

alt ist, rütteln, denn unsere Vorfahren hatten schon daran festgehal­

ten, also musste dieser Glaube doch wahr sein; so viele Generatio­

nen von Menschen konnten sich doch sicherlich nicht geirrt haben.

So haben wir von Generation zu Generation das wiedergekäut, was

andere schon im Munde hatten. Durch Rückruhrungen und die

Rückfiihrungstherapie kommen wir aber zu unseren eigenen inneren

Quellen, die oft etwas ganz anderes offenbaren als das, was uns tra­

ditionelle Glaubenssysteme suggerieren wollen. Unser neues Be­

wusstsein begründet sich damit auf das, was aus den inneren, ewig

frischen Quellen fließt. Die dargereichten Tränke aus abgestan­

denem Gewässer wollen uns nicht mehr munden. Noch einmal:

12

Page 10: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Vorwort

hüher hatten wir uns bei unseren Glaubensvorstellungen von dem

leiten lassen, was man uns eintrichterte. Wir nahmen die Dinge von

.lugen auf und versuchten, sie zu verinnerlichen, was entweder gut

oder weniger gut gelang. Dies war eine horizontale Vermittlung von

Glaubensvorstellungen. Nun haben viele Millionen von Suchenden

entdeckt, dass die ewigen Wahrheiten im Inneren eines jeden Men­

schen zu finden sind. Wir suchen nicht mehr in der Breite nach

Wahrheit, sondern vor allem in der Tiefe und gelangen somit zu

einer vertikalen Vermittlung von Wahrheit. In unserem Inneren ist

ein groger Weisheitsschatz verborgen, den in einem neuen Zeitalter

jeder für sich erschliegen kann. Wir laufen nicht mehr wie Hammel

einer Glaubensherde hinterher, sondern wir gehen in die eigene Tiefe

und sind nun selbst verantwortlich für das, was wir glauben. Einer

dieser inneren Schätze, die Wissende und Weise zu allen Zeiten in

sich entdeckt haben, ist die Reinkarnation. Diese wurde von den

grogen Religionen, die sich über das Abendland und über das vor­

dere Morgenland ausbreiteten, von sich gewiesen. Denn gemäß der

Reinkarnation ist jeder auf dem Weg durch die vielen Erdenleben

selbst für seine spirituelle Weiterentwicklung, sprich für sein See­

lenheil, verantwortlich. Demzufolge wären übergeordnete Glaubens­

institutionen überflüssig. Doch damit wären Letztere ihrer Macht

über den Menschen beraubt, und aus diesem Grunde ist es nur

allzu verständlich, warum zum Beispiel die christliche Kirche die

in Südfrankreich lebenden Katharer des dreizehnten Jahrhunderts

in einem grausamen Kreuzzug vollständig vernichtete, da diese an

die Reinkarnation glaubten und sich vom Papsttum lossagten. Viele

Theologen sehen mit Bedauern, wie ihre Gläubigen aus dem Bum­

melzug des Kirchenglaubens abspringen und überwechseln in den

Intercity-Express eines neuen Zeitalters, in welchem die Reinkarna­

tion selbstverständlich ist. Darum plädieren jene fiir eine Moderni­

sierung des Kirchenzuges, damit dieser ebenfalls zeitgemäß wird,

also auch den Glauben an die Reinkarnation mit einschließt. Aber

vielleicht bedarf dieser Zug auch noch einer schnelleren Zugma­

schine, um mit den anderen Zügen mitzuhalten. In Brasilien glau­

ben etwa achtzig Prozent der katholischen Bevölkerung an die

13

Page 11: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise

Reinkarnation, und fiir sie bedeutet ihr Glaube an die Reinkarnation

keinen Bruch mit dem Kirchenglauben. So sind dort die Kirchen­

oberen weise genug, den Glauben an die Reinkarnation nicht zu

verbieten, da sie ansonsten vor leeren Kirchen predigen würden,

vielmehr ersuchten sie Papst Johannes Paul II., die Reinkarnation

anzuerkennen. Dieser hielt ihnen jedoch entgegen, dass er in dieser

Angelegenheit nichts zu unternehmen vermöge, da sich noch über

die Hälfte seiner Kardinäle gegen eine Anerkennung der Reinkarna­

tion sträube.2 Warum setzte er nicht seine Wunderwaffe, die da heißt

ex cathedra, ein und >>verordnete« den Glauben an die Reinkarna­

tion, ähnlich wie dieser in der Urchristenheit schon bestanden hat­

te, nur um die neuesten Reinkarnationserkenntnisse bereichert? Oder

soll die Christenheit darauf warten, bis die betagten Kardinäle das

Zeitliche gesegnet und neue, der Moderne aufgeschlossene Kardinäle

ihren Hut aufgesetzt haben? So in etwa denken viele Theologen, die

sich schon einmal in jenem oben beschriebenen Intercity-Express

umgesehen haben und die auch hin und wieder in meinen Rückfiih­

rungsseminaren anzutreffen sind.

Wer bisher nicht an die Reinkarnation geglaubt hat und weiter­

hin bei seiner Ablehnung bleiben möchte, den warne ich, dieses

Buch zu lesen. Wenn Sie es trotzdem lesen wollen, dann machen

Sie sich darauf gefasst, dass sich einiges in Ihrem Weltbild drastisch

verändern dürfte. Also darum nochmals die Warnung: Schlagen Sie

dieses Buch sofort wieder zu, sonst könnten Sie in Ihrem Denken

ein anderer werden. Sie könnten sonst mit Ihrem Kirchenglauben

in Konflikt kommen. Das wollen Sie doch sicherlich nicht? Sie

könnten jedoch auch, wenn Sie eher dem wissenschaftlich ausge­

richteten Denken angehören, mit dessen Weltbild in Widerspruch

geraten. Auch das wollen Sie doch sicher nicht? Sie wollen doch

auch bestimmt nicht so alte Übergötter wie Marx, Freud oder Hei­

degger zum >>alten Eisen<< zählen wollen? Dieses Buch könnte für

Sie geistiges Dynamit sein. Also - schnellstens weg mit diesem Buch!

Denn in diesem Buch wird der nun nicht mehr wegzudisputie­

rende Beweis dafür geliefert, dass wir Menschen viele Leben haben

und dass unser heutiges Leben nur die Fortsetzung einer ganzen

14

Page 12: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

_____ -----~ ____ --------~--- Vorwort

Kette von früheren Leben ist. Ist dieser Gedanke erst einmal ganz

.tkzeptiert - und es besteht für mich keinerlei Zweitel daran, dass es

so kommen wird, denn die Wahrheit setzt sich letzten Endes immer

durch -, dann wird sich unser ganzes Denken von der Welt und

von uns selbst vollständig revolutionieren.

15

Page 13: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

I.

Kinder erinnern sich

an ihre früheren Leben

Page 14: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Der Junge, der wieder mit seiner

früheren Frau zusammenwohnt

USA · Sunny

Beginnen möchte ich mit einer Geschichte, die mir Dr. Tag Po­

weil, ein mit mir befreundeter amerikanischer Verleger, Semi­

narleiter und Buchautor, während der Buchmesse in Frankfurt

.mvertraute.

))Weißt du Tom (so werde ich von meinen Freunden genannt),

ich kann dir eine Geschichte über einen Fall von Reinkarnation er­

z;ihlen, der derart erstaunlich ist, dass er wohl jeden Skeptiker in

einen überzeugten Anhänger der Reinkarnation verwandeln würde.

Jedoch bin ich nicht befugt, den Namen des Ehepaares und den

ihres Sohnes preiszugeben. Ich bin sicher, dass du jenes Ehepaar

zumindest vom Namen her kennst, denn er ist ein bekannter Autor

und gibt mit seiner Frau in ganz Amerika Seminare und hält Vor­

tr~ige.<< Zu gerne hätte ich den Namen dieses Paares erfahren, aber

ich wollte Tag nicht sein Versprechen brechen lassen, das er jenem

Ehepaar gegeben hatte. Dennoch fragte ich: ))Hält er Seminare über

spirituelle Themen wie Reinkarnation oder Astrologie?« »Nein,

nein«, unterbrach mich Tag, >>er ist ein >bloody scientist< (überzeug­

ter Wissenschaftler), und eines seiner Bücher ist zu einem landes­

weiten Bestseller geworden. Er ist Inhaber vieler Patente. Seine Frau

19

Page 15: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt- Die Beweise ____ _

ist ebenfalls Wissenschaftlerin und Autorin. Beide haben einen

Sohn, den ich Michael nennen möchte. Als Baby wollte er unbe­

dingt die Rolexuhr seines Vaters in seinen Händen halten. Er griff

immer wieder danach. Als er die ersten Worte sprechen konnte, deu­

tete er auf die Uhr und sagte •mein<. Eines Tages, als die Eltern ihn

beim Namen nannten, deutete er auf sich und sagte: ·Sunny.< Er

bestand so lange energisch darauf~ Sunny genannt zu werden, bis

die Eltern sich darauf einließen und ihn also Sunny nannten. We­

nige Monate später sagte der Knirps und deutete auf sich: ·Ich

Sunny Ray.<

Die Mutter ließ sich schnell auf diesen Namen ein, bedeutete er

doch >Sonnenschein<, so dass sie ihn von nun an •mein kleiner Son­

nenschein< (my little sun ray) nannte. Eines Tages sagte er, dass er

eine Frau habe, die Dawn heiße, und dass sie beide in Texas ge­

wohnt hätten. Im. jetzigen Zuhause wurde meist nur klassische

Musik gehört. Wenn jedoch einmal aus dem Radio ein Country

oder Western-Song ertönte, sang Michael mit, ja, er schien sogar

die Texte zu kennen. Eines Tages sah sich Michael mit der Mutter

ein Buch mit den Abbildungen von Hunden an. Plötzlich deutete

er auf einen weißen Spitz und rief aufgeregt: ·Das ist Willy, das ist

mein Hund!< Die Eltern selbst hatten trotzdem nie ernsthaft daran

gedacht, dass ihr Sohn irgendetwas aus einem früheren Leben er­

zählen könnte.

Einige Zeit später- ihr Sohn war damals sieben Jahre alt gewor­

den - hielt dieses Ehepaar ein Seminar in Texas ab. Eine der Teil­

nehmerinnen hieß Dawn Ray, und in einer Pause sprach Michaels

Vater jene Frau an und fragte sie, ob sie verheiratet sei. Sie verneinte

und entgegnete: ·Ich bin seit acht Jahren verwitwet.< ·Wie hieß Ihr

Mann mit Vornamen?< >Sunny•, sagte sie. Das Ehepaar schaute sich

verwundert an. Sie baten jene Frau, nach dem Seminar doch bitte

in ihr Hotel zu kommen, denn sie hätten ihr etwas Wichtiges mit­

zuteilen. Dort erklärten sie ihr, dass sie einen Sohn hätten, der be­

hauptete, in einem früheren Leben mit einer Dawn Ray aus Texas

verheiratet gewesen zu sein. •Hatten Sie eigentlich einen weißen

Spitz?•, fragte Michaels Mutter. ,Q ja, es war unser Willy. Sunny

20

Page 16: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Kinder erinnern sich an ihre früheren Leben

und er waren unzertrennlich!< Frau Ray war nun ganz erpicht darauf,

Michael kennenzulernen. Die Eltern riefen zu Hause an und arran­

gierten den Flug, so dass der Siebenjährige schon zwei Tage später

1.u ihnen kommen konnte. Sie hatten ihrem Sohn am Telefon aber

11icht verraten, warum er so plötzlich nach Texas fliegen sollte.

Als ihr Sohn landete, brachten sie ihn gleich, wie abgemacht, zu

IL'Ilem Haus, in dem Frau Ray wohnte. Als diese die Tür öffuete, er­

k.mnte der Junge sie sogleich und rief erfreut aus: )Dawn!< Er brei­

tl'le seine Arme aus und fiel der verdutzten Frau Ray in die Arme,

umarmte sie und gab ihr einen dicken Kuss auf die Wange.

Schließlich nahmen alle im Wohnzimmer Platz. Die noch immer

-,kcptische Frau Ray fragte Michael, ob er dieses Haus kenne, doch

er verneinte es. Sie erklärte daraufhin, dass sie erst zwei Jahre nach

Sunnys Tod in dieses Haus gezogen sei. Daraufhin fragte Michael,

ob sie seine Gitarre aufgehoben hätte. Frau Ray war über diese Frage

<>ehr erstaunt, ging zu einem Schrank hinüber und entnahm diesem

eine Gitarre, die sie in die ausgestreckte Hand des Jungen legte. Wie

ein geübter Gitarrenspieler nahm Michael dieses Instrument in seine

I bnd, und obwohl die Grifffläche nicht für die Hand eines Sieben­

j~ihrigen geeignet war, begann er nach einigen Versuchen ein be­

kanntes Country-Lied zu spielen und dazu zu singen. Dies versetzte

besonders seine Eltern in Erstaunen, hatte ihr Sohn ihres Wissens

nach doch noch nie Gitarre gespielt. Danach fragte er Frau Ray,

die er nur noch Dawn nannte, ob sie auch seine Uhr aufgehoben

habe. Sie holte eine Schachtel herbei, in der sich die Uhr befand.

Es war eine Rolex, eine genaue Kopie von jener, die sein Vater trug.

Dann fragte er sie nach seiner Kamera. Doch die Eltern wollten zu­

erst von ihm wissen, wie sie aussah. Als er sie beschrieben hatte,

holte Dawn jene Kamera hervor, die genau so aussah, wie Michael

sie beschrieben hatte. Auch seine Pfeife, die er anschließend haben

wollte, musste er zuerst genau beschreiben.«

Tag schloss seine Berichterstattung mit der Bemerkung: »Ich

hätte gerne jenem Abend beigewohnt.« »Ich auch<•, entfuhr es mir.

»Mensch, Tag, das ist wirklich eine tolle Geschichte!<< »Aber das

Tollste kommt erst noch«, fuhr er fort. »Dawn verkaufte ihr Haus,

21

Page 17: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise

zog zu jener Familie nach Kalifornien und kümmerte sich um

Michael, da seine Eltern doch meistens auf Reisen waren. Später

zog sie nach N ew York. Michael hatte jedoch so große Sehnsucht

nach Dawn, dass die Eltern es ihm gestatteten, trotz seiner damals

nur vierzehn Jahre zu ihr nach New York zu ziehen, wo sie seitdem

zusammenleben.« ))Wenn diese Geschichte sich wirklich so oder

ähnlich abgespielt haben sollte, dann ist sie eine Sensation ersten

Grades«, sagte ich. ))So wahr ich hier stehe, Tom, diese Geschichte

hat sich wirklich ereignet.«3

Liebe Leserin und lieber Leser, mir ist vor Spannung damals

wohl fast der Mund offen stehen geblieben. Vielleicht wäre es Ihnen

ebenso ergangen. Und nun nochmals ein Wort an die verehrten

Skeptiker, die auf keinen Fall an die Reinkarnation zu glauben ge­

neigt sind und trotzdem diesen Bericht gelesen haben könnten: Jetzt

haben Sie noch die Gelegenheit, das Buch schnellstens aus der

Hand zu legen, denn sonst könnte es sein, dass Sie zugeben müss­

ten, dass doch etwas an der Reinkarnation dran sein könnte. Den

übrigen Leserinnen und Lesern möchte ich aber nun über weitere

erstaunliche und nicht anzuzweifelnde Fälle berichten.

22

Page 18: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Kinder erinnern sich an ihre früheren Leben

Als Neffe wiedergeboren

USA · Joseph

Der Journalist Tom Shroder 4 begleitete den Reinkarnationsforscher

Professor lan Stevensan nach Indien und in den Libanon, um sich

jeweils vor Ort als objektiver Beobachter über dessen Forschungs­

.nbeit zu informieren. Doch sogar nur wenige Dutzend Kilometer

von Stevensans Universität in Virginia entfernt, wartete am Hang

der Blue Mountains auf beide ein interessanter Fall, zu welchem

der Professor den Journalisten einlud. Stevensan war kein Unbe­

kannter mehr H.ir jene Familie, denn er hatte schon früher den Fall

des sich an sein früheres Leben erinnernden Joseph untersucht .

.Jetzt war dieser neun Jahre alt. Schon als man ihm in jungen Jahren

ein Foto des verstorbenen Onkel David zeigte, sagte er, dass dieser

wie er selbst aussehe, obwohl keinerlei Ähnlichkeiten erkennbar

waren. David war noch als heranwachsender Teenager bei einem

Traktorunfall unter die Räder gekommen, die über seinen Brust­

korb rollten. Die durch die gebrochenen Brustwirbel eingequetsch­

ten Lungen fiihrten zu seinem schnellen und doch qualvollen Tod.

Bei dem Wiedergeborenen stellten sich von der Geburt an asth­

matische Zustände ein, die ihn auch späterhin daran hinderten,

regelmäßig die Schule zu besuchen. Wir wissen aus der Rückfiih­

rungstherapie, dass die im Tod erlebten Ängste wie auch die kör­

perlichen Schmerzen sich sehr h~iufig schon im anschließenden

Leben wieder bemerkbar machen.

David war zwanzig Jahre vor der Geburt von Joseph gestorben.

Er hatte zwei Schwestern: Jenny und Jennifer; Letztere war die Mutter

von Joseph. Niemand in der Familie hatte David gegenüber den

Namen des verstorbenen Onkels erwähnt. Doch er nannte seine

Mutter ))Jenny<< und seine Großmutter, also Davids Mutter, wie im

vorausgegangenen Leben mum. Mit der Zeit erinnerte er sich mehr

und mehr an sein früheres Leben. So sagte er einmal zu ihr: ))Weißt

du noch, als ich und Papa auf das Dach stiegen, um das Dach H.ir

23

Page 19: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise

dich rot anzustreichen? Meine Füße und Beine waren dann ganz rot

verschmiert, und du hast sehr mit mir geschimpft.<< Die Großmutter

erinnerte sich wieder an dieses seitdem nie wieder erwähnte Ereignis

und sagte zu Jenny: ))Das war David, der zu mir sprach.«

Als sie einmal mit dem Auto eine bestimmte Strecke fuhren, be­

merkte er: ))Als ich damals hier aufwuchs, gab es an dieser Stelle

noch keine Häuser. Damals war hier noch Wald, in dem wir jagen

gingen.« Und an einer anderen Stelle sagte er, dass es dort früher

ein Maisfeld gegeben habe, in dem er mit Garth und Stanley Mais­

kolben geerntet hatte. Und seine Großmutter, Mutter und Tante be­

stätigten seine Aussagen. Auch als er mit seiner Mutter Schuhe

kaufen wollte, bestand er hartnäckig darauf, dass seine Schuhgröße

acht sei, obwohl solche Schuhe noch viel zu groß für ihn waren.

Um ihn zu beruhigen, kaufte ihm die Mutter dennoch die Schuhe

in Größe 8, denn David hatte diese Größe getragen. Zu seiner Tante,

seiner früheren Schwester, sagte er schließlich eines Tages: ))Warum

spielen wir nicht mehr mit der Wäsche auf den Leinen, wie wir es

damals gemacht haben?« Und tatsächlich hatten die beiden Schwes­

tern mit David zwischen den aufgehängten Wäschestücken Verste­

cken gespielt.

Es gibt viele, viele Fälle, in denen sich Wiedergeborene in der

eigenen Familie reinkarnieren. Denn in den meisten Fällen darf sich

jede Seele für eine Wiedergeburt die Eltern und somit das Land für

ein wiederhohes Erdenleben aussuchen. Nur ganz jungen Seelen -

also bei solchen, die, wie der griechische Philosoph Pythagoras

meint, noch relativ wenige Male reinkarniert waren - werden die

EItern zugeteilt.

24

Page 20: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

__ Kinder erinnern sich an ihre früheren Leben

Bei denselben Eltern als Zwillinge wiedergeboren

England · Po/lock-Zwillinge

1\rn 5. Mai 1957 wurden in Hexham, England, die elfjährige Joanna

und ihre sechsjährige Schwester Jacqueline auf dem Bürgersteig von

dem Auto einer durch Drogen halb bewusstlosen Frau überfahren.

< )bwohl die Trauer der Eltern über den Verlust ihrer einzigen Kinder

)!.roß war, konnten sie nach einigen Monaten der Fahrerio in einem

Brief vergeben. 5

Als Frau Pollock ein Jahr später wieder schwanger wurde, offen­

h.ute ihr nach einer Eingebung der Ehemann, dass sie Zwillinge,

1wei Mädchen, zur Welt bringen würde, und diese beiden seien nie­

mand anderes als ihre beiden verstorbenen Töchter. Obwohl Frau

Pollock sich daraufhin untersuchen ließ und ihr vom Gynäkologen

versichert wurde, dass es sich nicht um Zwillinge, sondern nur um

einen hörbaren Herzschlag, also um ein Kind handele, war Herr

Pollock weiterhin davon überzeugt, dass seine Eingebung richtig ge­

wesen war.

Und er sollte recht behalten. Am 4. Oktober 1958 wurde Frau

Pollock Mutter von zwei eineiigen Mädchen. Die zehn Minuten

früher Geborene erhielt den Namen Gillian, die als zweite Geborene

den Namen Jennifer.

Als der Vater seine neuen Töchter bewundert hatte, fiel ihm

plötzlich eine Narbe auf~ die seine verstorbene jüngere Tochter

Jacqueline genau an derselben Stelle (oberhalb der rechten Augen­

braue) gehabt hatte. Jene hatte sich die Wunde mit etwa drei Jahren

bei einem Sturz zugezogen, und es war eine Narbe auf der Stirn zu­

rückgeblieben. Außerdem entdeckte er zu seiner großen Überra­

schung, dass an der gleichen Körperstelle, an welcher Jacqueline ein

daumengroßes braunes Muttermal gehabt hatte, sein jüngstes Zwil­

lingstöchterchen nun ebenfalls solch einen Fleck besaß. All dies

25

Page 21: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt- Die Beweise ___ _

waren für ihn Beweise, dass das, was ihm in jener Eingebung mit­

geteilt worden war, richtig war, dass nämlich Gillian und Jennifer

tatsächlich seine wiedergeborenen ersten Töchter waren. Frau Pol­

lock jedoch, als strenge Katholikin, wies die Lehre von der Rein­

karnation immer noch von sich, bis Folgendes passierte:

Als die Zwillinge vier Monate alt waren, zogen die Pollacks an

einen anderen Ort, um erst zweieinhalb Jahre später zu Besuch nach

Hexharn zurückzukehren. Und zu dem Erstaunen der Eltern kann­

ten sich die beiden Töchter in dieser Ortschaft bestens aus. Ohne

das Schulhaus sehen zu können, denn es war noch von der Kirche

verdeckt, sagte die eine: ))Die Schule ist gleich um die Ecke.« Und

die andere Tochter wies auf einen Hügel und sagte: >>Dahinter war

unser Spielplatz. Dort gab es eine Rutsche und eine Schaukel.«

Auch auf ihr früheres Haus zugehend, erkannten es beide Schwes­

tern sogleich wieder. Doch noch immer wollte Frau Pollock nicht

daran glauben, dass ihre Zwillinge die wiedergeborenen verstorbenen

Töchter waren.

Als die Zwillinge vier Jahre alt waren, öffnete Herr Pollock eine

seit über drei Jahren verschlossene Kiste, in welcher das Spielzeug

seiner ersten Kinder verwahrt war, und legte einiges davon vor die

Schlafzimmertür der Zwillinge. Er wollte sehen, ob diese ihre frü­

heren Spielsachen wiedererkannten. Als die Töchter aus dem Zim­

mer kamen - und die Mutter stand davor, um als Zeugin ihrer

Reaktionen dabei zu sein -, hob Jennifer die erste Puppe hoch und

sagte: >>Oh, das ist Mary! Und (die zweite Puppe hochhebend) das

ist meine Susanne! Ich habe sie seit langem nicht mehr gesehen.«

Sie nannte damit dieselben Namen, die Jacqueline damals ihren bei­

den Puppen gegeben hatte. >>Die hat uns damals der Weihnachts­

mann gebracht.(( Und zu Gillian gewandt, deutete sie auf ein anderes

Spielzeug und sagte: ))Und das ist deine Waschmaschine.(( Nun war

auch Frau Pollock davon überzeugt, dass ihre Zwillinge wirklich

ihre beiden früheren Töchter waren und dass ihre Kirche sich irren

musste, indem sie den Glauben an die Wiedergeburt von sich wies.

Beide wiedergeborenen Kinder waren zudem übervorsichtig beim

Überqueren von Straßen und zeigten Angst vor herannahenden

26

Page 22: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

__ _ _ Kinder erinnern sich an ihre früheren Leben

1\utos. Die ältere Gillian kämmte besonders gern die Haare von

.IJHinen und ganz besonders gern das Haar ihres Vaters - genau

d1csc Vorliebe war auch bei der tödlich verunglückten Joanna zu

I in den gewesen. Joanna war fünf Jahre älter als ihre Schwester

l.tLqueline gewesen, doch beide waren schon damals Hand in Hand

111iteinander herumgelaufen und schienen unzertrennlich. Jacqueline

lti)rte immer auf ihre ältere Schwester, und was jene sagte, war für

qc Gesetz. Das gleiche Verhalten tauchte nun auch bei den Zwil­

l111gen wieder auf Die um zehn Minuten Jüngere überließ ihrer

\chwester die Entscheidungen und befolgte, was diese ihr sagte.

Bcide gingen wieder wie vormals Hand in Hand, und wie schon die

vnstorbenen Schwestern schien die eine nie etwas anderes als die

.111dere zu tun.6

Wären Sie, verehrte Leserin und verehrter Leser, nicht ebenfalls

wie Frau Pollock trotz eines eventuell strikten Kirchenglaubens

d.lVon überzeugt, dass es die Reinkarnation doch gibt, wenn Sie

solche Töchter hätten, die Ihnen den Beweis für die Reinkarnation

quasi frei Haus liefern würden? In Tausenden von Fällen - und ei­

nige davon werden wir uns noch näher betrachten - haben sich

bei Eltern solche und ähnliche Dinge mit ihren Kindern abge­

spielt. Die meisten Eltern verbieten ihren Kindern jedoch leider,

über solche Dinge zu sprechen. Es mag ihnen unheimlich vorkom­

men, denn das, was die Kinder sagen, widerspricht ihrem Glauben.

Auch darf auf keinen Fall etwas von dem Vernommenen nach

draußen dringen, denn was könnten dann die Nachbarn von

einem denken?

In Indien ist der Glaube an die Reinkarnation weit verbreitet,

und man kann offen zu anderen darüber reden, was man in einem

früheren Leben erlebt hat. Dennoch verbieten auch in Indien viele

Eltern ihren Kindern, Erinnerungen an frühere Leben zu äußern,

glauben sie doch daran, dass Kinder, die sich an frühere Leben er­

innern, früh sterben oder eventuell Heimweh nach ihrer Familie

aus dem vorausgegangenen Leben bekommen könnten und sich,

so Letztere wiederaufgefunden werden sollte, mit dieser wieder ver­

einen möchten.

27

Page 23: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt- Die Beweise _________ _

Schon bevor Professor Ian Stevenson sich daranmachte, die

Reinkarnation wissenschaftlich zu erforschen, hat es in Indien in

den dreißiger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts einen Fall über

eine Wiedererinnerung gegeben, der damals weit über die Grenzen

hinaus bekannt geworden ist, da neben den parapsychologisch aus­

gerichteten Zeitschriften auch andere darüber berichteten. Es han­

delt sich um den Fall der Shanti Devi.

28

Page 24: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Kinder erinnern sich an ihre früheren Leben

Die Mutter umarmt ihren Sohn,

der älter ist als sie selbst

Indien · Shanti Devi

< )hwohl Shanti Devi- am 11. Dezember 1926 in Delhi geboren­

.d-. Kind nur wenig sprach, begann sie schon im Alter von drei Jah­

' t'll davon zu reden, dass ihr Zuhause in Mathura sei, einer Stadt

1wischen Neu Dehli und Agra. Als sie vier Jahre alt war, erzählte

\lt' mehr aus ihrem früheren Leben, auch davon, dass sie verheiratet

-.ri. Ihre Schwestern zogen sie mit ihrem angeblichen Ehemann und

.111derem auf, so dass die Mutter die Kleine, die sich gegen die

'-'chwestern beharrlich verteidigte, oft in Schutz nehmen musste.

\h.mti erzählte ihr, dass sie aus einem vornehmeren Hause komme

und dass ihr jetziges Haus nicht ihr Zuhause sei. Und zu ihrer Mut­

tn gewandt sagte sie: »Du bist nicht meine wirkliche Mutter. Du

~,ichst nicht so aus wie sie.(( Sie beschrieb ihr weiterhin, dass ihr

Mann früher einen Tuchwarenladen hatte und ihr Haus in Mathura

g.mz gelb angestrichen sei. Die Eltern wollten all dem jedoch keinen

( ;Iauben schenken, doch eines Tages weigerte sich Shanti sogar, das

.tufgetischte Essen zu sich zu nehmen. Auf die Frage, warum sie

nicht essen wolle, antwortete sie: »Ich will satvatisches Essen.(( >))Sat­

vatisches Essen?( Wo hast du denn diesen Ausdruck her? Niemand

hat diesen Ausdruck je gebraucht.(( »Dieses Wort gebrauchen wir in

Muttra (Mathura). Wir essen kein Fleisch. Es ist nicht recht, dass

man Tiere isst. Es ist ein furchtbares Verbrechen. Dennoch essen

Menschen Fleisch, jedoch wir essen keines.(( Auf die Frage der Mut­

ter hin, wen sie denn mir »wir(( meine, entgegnete die Vierjährige,

lLlss sie damit die Familie ihres Mannes meine. »Ich persönlich

übernehme es, dass mein Mann nur satvatisches Essen bekommt.

Selbst unsere Diener dürfen sein Essen nicht zubereiten. Wenn er

von seinem Laden beim Dwarkadhish-Tempel nach Hause kommt,

serviere ich ihm das Essen. Vorher schmecke ich es ab. Er möchte

29

Page 25: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt- Die Beweise ____ _

es so haben.<< Der Vater war einsichtig genug, der Tochter zu gestat­

ten, fortan nur vegetarische Speisen zu essen.

Als die Tochter einmal nicht im Raum war, sagte Frau Bahadur

zu ihrem Mann: »Was haben wir wohl in einem früheren Leben an­

gestellt, dass wir jetzt von solch einem schlimmen Karma heimge­

sucht werden, indem wir mit einer solch geisteskranken Tochter

bestraft worden sind?« Und ihr Mann entgegnete: ))Wenn es wahr

ist, dass sie sich an ein früheres Leben erinnert, dann wartet ein

Unglück auf sie. Das sagen schon die alten Schriften.« Er bezieht

sich mit dieser Bemerkung auf den Text der vedischen Schriften, in

denen es heißt, dass ein Kind, das sich an frühere Leben erinnert,

früh sterben werde. Um dies zu vermeiden, verboten Herr Bahadur

und seine Frau ihrer Tochter, weiterhin über ihr früheres Leben in

Mathura zu sprechen - in der Hoffnung, dass sie somit ihre Erin­

nerungen daran bald verlieren würde.

Doch Shanti sprach auch weiterhin über ihr früheres Leben -

sogar zu Besuchern, die ins Haus kamen. Sie hegte immer die Hoff:

nung, dass wenigstens einer von diesen ihr Glauben schenken und

sie auf ihr Bitten hin nach Mathura bringen möge. Selbst als sie in

die Schule ging, machte sie den Mitschülern und den Lehrern ge­

genüber öfter Bemerkungen, die sich auf ihr früheres Leben bezo­

gen. Ihre Mitschüler machten Scherze darüber, dass sie verheiratet

sei und einen Sohn habe. Doch ihr Klassenlehrer, mit der Familie

Bahadur verwandt, interessierte sich für ihren Fall und fragte sie

nach vielen Einzelheiten. Er bat sie, ihm den Namen ihres früheren

Gatten zu nennen. Für eine Hindu-Frau geziemt es sich jedoch

nicht, den Namen ihres Mannes zu nennen. So entgegnete sie viel­

mehr: ))Wenn ich ihn sehe, werde ich ihn erkennen.« Als der Lehrer

ihr schließlich versprach, sie zu ihm nach Mathura zu bringen,

wenn sie ihm den Namen nennen würde, sagte sie schließlich:

))Mein Mann heigt Pandit Kedernath Chobey.« Nachdem sie ihm

auch noch die volle Anschrift genannt hatte, berichtete er seinem

Freund, dem Direktor der Schule, über diese Neuigkeiten, und beide

beschlossen, auf gut Glück einen Brief an jene Adresse zu schreiben,

der folgendermaßen lautete:

30

Page 26: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

.. f lochverehrter Herr!

Ich habe ein Mädchen kennengelernt, das Shanti Devi heißt und

'" I Jclhi in dem Stadtteil Chirakhana wohnhaft ist. Sie ist die Toch­

ll't des Geschäftsmannes Rang Bahadur Mathur. Sie ist immer noch

('"' Kind, das noch nicht neunfahre alt ist, doch sie ist in der Lage, ,~·hr erstaunliche Einzelheiten über Sie zu berichten. Folgendes be­

lt.lllptet sie: >In meinem Früheren Leben war ich eine Chobey aus

!'I f.1thura. Ich gehörte der Brahmanenkaste an, und mein Ehemann

l11cl.\ Kedernath. Er hatte einen Laden in der Nähe des Dwarkadhish­

IC-mpcls. Die Farbe meines Hauses war gelb. Ich hieß Lugdi Devi.<

I J.u-Fich Sie, verehrter Pandit, damit belästigen und Sie bitten, mich

Ireund/icherweise darüber in Kenntnis zu setzen, ob an diesen Be­

h.ILiptungen irgendetwas Wahres sein könnte. Hat eine Lugdi Devi

l'xistiert? Und lassen Sie mich bitte wissen, wenn es Sie überhaupt

J!Q~cben haben sollte. Möge Gottes Segen aufihnen ruhen,

mit größter Ehrerbietung

Ihr Lala Kishan Chand, Direktor der Ramja Schule, Daryganj,

I Jclhi.«

Wie groß war beider Lehrer Erstaunen, als sie einige Wochen

"'PJter einen Antwortbrief von eben jenem Mann in den Händen

h iclten, der folgendermaßen lautete:

»Lala Kishan Chand, Direktor der Ramja Schule, Daryganj,

/Jelhi.

Ich war äulserst überrascht und sogar ganz aufgeregt, als ich

Ihren Brieflas. Das, worüber Sie geschrieben haben, ist absolut rich­

tig. Ich hatte eine Frau, die Lugdi Devi hieß. Sie ist verstorben. Ich

habe zudem wirklich einen Laden in der Niihe des Dwarkadhish­Tcmpels. Wer ist jenes Miidchen, das dies alles weiß?«

Herr Chobey, der wissen wollte, ob jenes Mädchen wirklich seine

verstorbene Ehefrau war, hatte einen - wie in dem obigen Brief im

Weiteren angekündigt - in Delhi wohnenden Cousin gebeten, das

31

Page 27: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt- Die Beweise _

Haus von Shanti Devis Eltern aufzusuchen, um mehr über deren

Tochter zu erfahren und Letztere zugleich zu testen, ob sie sich wirk­

lich an ihn und ihr gemeinsames früheres Leben erinnern könne.

Als dieser Cousin Shanti nun gegenübertrat, erkannte sie ihn sofort

als einen jüngeren Cousin ihres Mannes und nannte ihn beim

Namen. Shanti fragte ihn nun nach ihrem Sohn Nabanita Lall, ob

er noch lebe und es ihm gut ginge. Sie beschrieb ihm die Räumlich­

keiten ihres damaligen Hauses und auch die des T uchladens, der sich

direkt vor dem Dwarkadhish-Tempel befand. Der Cousin ihres frü­

heren Mannes war von all ihren exakten Angaben so beeindruckt,

dass er Herrn Chobey nicht, wie mit ihm abgemacht, brieflich über

seine Eindrücke berichtete, sondern sogleich zu diesem reiste, um

ihm zu sagen, dass Shanti Devi wirklich seine frühere Frau sei.

Von seinem Cousin nun neugierig gemacht, beschloss Herr Cho­

bey, mit seiner jetzigen Frau, dem Sohn aus erster Ehe und seinem

Cousin nach Delhi zu reisen, um dieses Mädchen selbst in Augen­

schein zu nehmen. Als sie dort ankamen, war Shanti gerade in der

Schule. Es war vorher abgemacht worden, dass Herr Chobey sich

bei Shantis Familie nicht als solcher, sondern als dessen älterer Bru­

der vorstellen sollte, um das Mädchen wiederum einem Test zu un­

terziehen und um sicherzugehen, dass dessen Familie eigentlich

nicht wissen konnte, wer wirklich gekommen war. So konnten sie

die Tochter nicht vorher noch informieren. Als die Achtjährige aus

der Schule nach Hause kam, wurde ihr gesagt, dass im Zimmer ne­

benan Besuch für sie gekommen sei.

Als sie das Zimmer betrat, erkannte sie sofort ihren früheren

Ehemann. Ohne ein Wort zu sagen, jedoch mit Freude in den

Augen, neigte sie ihren Kopf in scheuem Respekt vor ihm und stellte

sich, wie es sich flir eine Hinduehefrau in Gegenwart des Gatten

gebührt, neben seine Seite. Man fragte sie, warum sie das täte, denn

der Mann neben ihr sei doch nur der ältere Bruder von Herrn Cho­

bey. Doch Shanti erwiderte in aller Ruhe: ))Nein, er ist mein Ehe­

mann. Ich habe euch immer von ihm erzählt.« Und als ihr Blick

nun auf den zehnjährigen Jungen fiel, wusste sie sofort, dass es ihr

Sohn war. Sie umarmte ihn und weinte lange. Dann forderte sie

32

Page 28: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

_ Kinder erinnern sich an ihre früheren Leben

drrT Mutter auf~ allihre eigenen Spielsachen herbeizuholen, um sie

drrem Sohn Nabanita zu überreichen. Als diese zögerte, rannte sie

·.('lhst los und kehrte wenig später mit all ihren Spielsachen zurück.

( >hwohl sie etwas mehr als ein Jahr jünger als Nabanita war, konnte

wder in ihren Blicken und in ihren Gesten eine mütterliche Liebe

w.dunehmen. Da Shanti von all dem selbst so sehr gerührt war,

lllllsste sie öfter weinen und steckte schließlich auch alle Anwesen­

~ll'n mit ihren Tränen an.

Schnell hatte sich in der Nachbarschaft dieses außergewöhnliche

I :.rrnilienzusammentreffen herumgesprochen, so dass sich in kürzes­

t n Zeit eine große Anzahl von Neugierigen einfand.

Herr Chobey schlug vor, in einer offenen Pferdekutsche zusam­

rnen irgendwo hinzufahren, um dem Trubel zu entgehen. Bei dem

~p.tziergang gingen Shanti und Nabanita Hand in Hand. Zurück­

grkehrt, bat die Tochter ihre Mutter, ein Mahl herzurichten, und

\le runnte dabei all jene Gerichte und Zutaten, die ihr Mann be­

"' Jnders gerne mochte. Auch erkannte sie ihre früheren Schmuck­

"' ücke wieder, die Herrn Chobeys jetzige Frau trug. Nach dem

l·~o.;sen fragte sie ihren Mann, warum er wieder geheiratet hätte: ))Hat­

ten wir nicht abgemacht, dass keiner nach dem Tod des anderen

wieder heiraten würde?« Herr Chobey, wie später Shantis Vater dem

l1 Jurnalisten Jeffrey lverson berichtete, blickte verlegen nach unten.

·"r~iter forderte er Shanti auf, ihm noch mehr über ihr Haus zu er­

t.:ihlen. Und Shanti antwortete: ))Im Inneren des Hauses gibt es

l'inen Hof Dort befindet sich der Brunnen. Ich habe mich oft auf

dessen Rand gesetzt, um dort mein Bad zu nehmen.« Noch viele

.mdere Fragen mit Bezug auf ihre frühere Verwandtschaft wurden

gestellt. Herr Chobey fragte Shanti beispielsweise, wie es komme,

d.tss sie ihren Sohn sogleich als solchen wiedererkannt habe, denn

.un Tage ihres Todes war er erst neun Tage alt gewesen. Shanti, wie

cinc Weise, sagte spontan: ))Er ist mein Leben. Mein Leben hat sein

I .eben wiedererkannt.« Herr Chobey bat darum, dass er sich mit

Shanti und seiner Frau zurückziehen könne, denn er wolle mit Ers­

terer über private Dinge reden. Als er schließlich mit ihr zurück­

kehrte, verkündete er: ))Niemand außer meiner früheren Gattin und

33

Page 29: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt- Die Beweise _ _ _ ____ _

ich könnten diese Dinge wissen. Dieses Mädchen ist meine verstor­

bene ftühere Frau Lugdi. Ich habe nicht mehr die geringsten Zweifel

daran.«

Und Sie, verehrte Leserin und verehrter Leser, haben Sie noch

Zweifel an der Echtheit dieses Erlebnisses? Jedoch ein ausgemachter

Kritiker zweifelt alles an, was nicht in sein Weltbild passt, ganz egal,

wie glaubwürdig es auch dargestellt sein mag. Dass ein Mensch kri­

tisch ist, ist selbstverständlich löblich, solange er bereit ist, die Dinge

genau zu überptüfen und sich dann unvoreingenommen dafiir zu

entscheiden, was er akzeptieren kann und was nicht. Ein solcher

unvoreingenommener Kritiker sollte aber auch den Mut zur Wahr­

heit haben- und so er einmal etwas als wahr erkannt hat, sich auch

dazu zu bekennen. Doch noch ist unsere Geschichte von Shanti

Devi nicht zu Ende erzählt ...

Die Ereignisse sprachen sich in Windeseile herum. Die Zeitung

Indian Press schickte ihre Reporter, und am folgenden Tag konnten

Millionen von Lesern über diese Sensation lesen. Von verschiedenen

Seiten bedrängte man nun Herrn Bahadur, Shanti Devis Wunsch

nun endlich zu erfüllen und sie nach Mathura fahren zu lassen.

Doch Herr und Frau Bahadur befürchteten, die Tochter dort an

die frühere Familie zu verlieren, weshalb sie strikt ablehnten. Ma­

hatma Gandhi, der sich an diesem Fall von der Rückerinnerung

eines Mädchens an ein ftüheres Leben sehr interessiert zeigte, be­

schloss nun in eigener Person, Shanti Devi aufzusuchen, um zum

einen persönlich die verschiedensten Fragen an sie zu stellen und

um zum anderen die Eltern zu bitten, die Tochter nach Mathura

reisen zu lassen. Den Bitten eines solchen Mannes, den die Inder

schon zu Lebzeiten als eine Gottheit verehrten, konnten sich Herr

und Frau Bahadur nicht verschließen. Schließlich wurde sogar ein

Komitee gebildet, um diesen Fall wissenschaftlich zu untersuchen.

Diesem gehörten fiinfzehn ausgesuchte Honoritäten an, unter an­

deren der Herausgeber einer der größten indischen Zeitschriften,

ein Rechtsanwalt und ein Abgeordneter des indischen Parlamentes.

34

Page 30: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Kinder erinnern sich an ihre früheren Leben

"'. l'llt schieden, dass sie Shanti Devi nach Mathura begleiten woll-

1• 11. um an Ort und Stelle ihre Angaben überprüfen zu können. Sie

· .• ·ll, ... r W<tr in diesem Leben noch nie dort gewesen, und auch ihr

\'.11 n versicherte eidesstattlich, nie in Mathura gewesen zu sein.

Am 24. November 1935 - zwölf Tage, nachdem Herr Chobey

'•IJ.IIlti in Delhi besucht hatte- bestiegen Shanti Devi, ihre Eltern

111111 das ganze Komitee, begleitet von Journalisten, den Zug, der

·.II' 1nnerhalb von drei Stunden nach Mathura bringen sollte. Im

Iug erwähnte die fast Neunjährige, als jemand die augenblickliche

I Ihrzeit erwähnte, dass in Mathura um diese Zeit die Pforten des

I >w.1rkadhish-Tempels geschlossen würden. Anstatt des Wortes Tor,

wu· es in ihrer Hindisprache lautete, gebrauchte sie ein Spezialwort,

wu· t'S nur in der Gegend von Mathura gebräuchlich war.

Als sie in jener Stadt ankamen, hatten sich Abertausende von

'" h.ntlustigen, durch die Zeitungen auf die Ankunft Shanti Devis

"' 1rhcreitet, vor dem Bahnhof versammelt. Ein großer Mann mit

«'lllt'm Turban auf dem Kopf und einem Stock in der Hand bahnte

\H h seinen Weg durch die Menge, stellte sich vor das Mädchen und

\,lgtc: »Kennst du mich?« Shanti beugte sich in Ehrfurcht herab und

IHTührte seine Füße. Daraufhin erhob sie sich. Zu einem der Ko­

llliteemitglieder sagte sie: »Dies ist der älteste Bruder meines Man­

llt'S.« Als sie nun in einem offenen Pferdewagen durch die Straßen

luhren, konnte sie genau sagen, welche der Straßen früher noch

11irht geteert gewesen waren, und vermochte auch die Häuser zu

hl'zeichnen, die vorher noch nicht dort gestanden hatten. An einer

Kreuzung angekommen, stieg sie vom Wagen herunter und fiihrte

d.1s Komitee zu ihrem Haus, das von einer riesigen Menge von Men­

\chen umstanden war. Dort wartete ein älterer Mann in der Klei­

dung eines Brahmanen. Sie verbeugte sich vor ihm und sagte: »Dies

1st mein Schwiegervater.« In der Menge entdeckte auch sie den funf­

undzwanzigjährigen Bruder und den Bruder ihres Schwiegervaters

.1us ihrem früheren Leben. Zu ihrem Erstaunen war das Haus jedoch

nicht gelb, wie sie es in Erinnerung hatte. Man sagte ihr nun, dass

d.ts Haus nach ihrem Tod in den Besitz anderer übergegangen war

und dass die neuen Besitzer es in einer anderen Farbe gestrichen

35

Page 31: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise __

hätten. Als man sie durch das Haus führte und sie auf die vielen

Veränderungen hinwies, sagte einer der Anwesenden, ob sie wisse,

wo die »Jajarie Khann« sei. Dieses Wort wird nur in dieser Gegend

gebraucht, es wäre einem Hindumädchen aus Delhi also unbekannt

gewesen. Doch Shanti ging zielstrebig die Treppe nach unten und

zeigte auf die Toilette.

Am Nachmittag nahm ein Mitglied des Komitees Shanti der

Menge wegen auf die Schultern, denn ihre Aufgabe war es nun, ein

anderes Haus zu finden, in welchem sie mit ihrem früheren Gatten

gewohnt hatte. Ihren Anweisungen folgend wurde sie vor ein Ge­

bäude getragen, von dem sie sagte: ~~Das ist mein Haus.(( Sie führte

das Komitee in das Haus, und die Männer gelangten zuerst auf den

Innenhof Dort erschrak sie, als sie den Brunnen nicht mehr dort

vorfand, an dem sie sich immer gewaschen hatte. Sie deutete auf

eine Stelle und sagte, dass hier der Brunnen gewesen sei. Man hob

daraufhin eine Steinplatte aus dem Boden und entdeckte darunter

eben jenen Brunnen. Weiterhin geleitete sie das Komitee durch das

Haus und bezeichnete die Räume. Und im Schlafzimmer angekom­

men, deutete sie auf den Fußboden und sagte: »An dieser Stelle

habe ich mein Geld versteckt. Wenn ihr hier unter dem Boden nach­

forscht, werdet ihr eine Kassette mit 150 Rupien finden.(( Man äff: nete in Anwesenheit von Herrn Chobey, ihrem früheren Mann, die

Dielen und fand tatsächlich jene beschriebene Kassette. Doch es

befand sich kein Geld darin, worüber Shanti sehr erstaunt war; sie

sagte, jemand müsse es von dort entwendet haben. Herr Chobey

erklärte ihr nun, dass er es gewesen sei, der nach ihrem Tod die 150

Rupien aus dieser Kassette entnommen hatte.

Danach führte Shanti das Komitee zum Jumna-Fluss, um ihnen

zu zeigen, wo sie immer gebadet hatte. Plötzlich zeigte sie auf ein

Haus und sagte: »ln diesem Haus wohnten meine Eltern.(( Sie rannte

zu diesem Haus hinüber, und das Komitee musste sich beeilen, um

nicht zurückzubleiben. In jenem Haus befanden sich funfundvierzig

Leute, doch Shanti erkannte unter ihnen sofort ihre frühere Mutter

und setzte sich auf deren Schoß. Diese alte Frau fragte nun das

Mädchen, ob es ihr etwas sagen könne, was sie beide nur von früher

36

Page 32: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Kinder erinnern sich an ihre früheren Leben

lll'r wüssten. Und Shanti erinnerte sie daran, dass die Mutter ihr

.11rl dem Sterbebett versprechen musste, dem Gott Krishna Blumen

1111d Süßigkeiten für sie zu überbringen. Auf die Frage, ob sie dieses

Vc·r-;prechen eingehalten hatte, musste die Mutter jedoch zugeben,

1'\ vergessen zu haben. Daraufhin sagte Shanti Devi mit Bedauern:

.. W.trum haben alle ihre Versprechen nicht eingehalten? Warum be­

lllgt man die Sterbenden immer?<<

Die alte Frau war nach den vielen berichteten gemeinsamen Er­

lebnissen aus der früheren Zeit davon überzeugt, dass dieses Mäd­

chen ihre frühere Tochter Lugdi war, und umarmte sie immer

rnniger, und jene begann, ganz furchtedich zu weinen. Shanti be­

)',rlil~te auch ihren früheren Vater, der vor Rührung ebenfalls zu wei­

r~t·n begonnen hatte. Schließlich blieb auch bei allen Anwesenden

kl'in Auge mehr trocken. Shantis jetzige Eltern hatten ihre Tochter

c·hcntalls nach Mathura begleitet und wohnten nun dieser bewegen­

~ kn Szene bei. Doch Frau Bahadur stand entsetzliche Qualen aus,

denn sie glaubte, sich nun sicher zu sein, dass ihre Tochter nicht

rnehr nach Delhi zurückkehren wolle. Sie hatte ihre frühere Mutter

wiedergefunden, und sie umarmten sich, als ob sie sich nie wieder

voneinander trennen wollten. Frau Bahadur wandte sich verzweifelt

.111 ihren Mann und sagte: »Sie wollen uns unsere Tochter stehlen.

l Jnd ein jeder nimmt an dieser Verschwörung teil.« Doch Shantis

I rühere Mutter, die die Ängste und Verzweiflung von Frau Bahadur

w.thrnahm, sagte: »Lassen wir Shanti entscheiden. Sie allein hat das

Recht zu sagen, bei welcher Familie sie bleiben möchte.« Und Herr

lbhadur, der seine Tochter innerlich schon losgelassen hatte, ver­

... uchte, seine Frau zu trösten, indem er sagte: >>Es ist Schicksal, meine

l.iebe, es ist Karma. Wir alle unterliegen diesem Gesetz.«

Alle, die in dem Raum versammelt waren, schauten gespannt auf

Shanti, wie sie sich nun entscheiden würde. Diese hatte sich inzwi­

..,chen wieder gesammelt und ihre Tränen abgewischt. Sie löste sich

.n1s der Umarmung ihrer ersten Mutter und sagte nun im Flüsterton

lll dieser und zu ihrem früheren Vater: »Vergebt mir, Mutter Jagti

und Vater Chaturbhuj.« Und dann nahm sie die Hand ihrer jetzigen

Mutter, und beide gingen durch die Tür nach draußen.

37

Page 33: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt- Die Beweise __

Inzwischen hatten sich diese Ereignisse schnellstens herumge­

sprochen. Ein jeder, der davon vernommen hatte, wollte dieses Mäd­

chen wenigstens gesehen haben. So kostete es einige Mühen, wieder

zum Bahnhof zurückzugelangen.

Stellen Sie, liebe Leserio und lieber Leser, sich einmal vor, Sie

hätten von solch einem Ereignis in unmittelbarer Nähe gehört. Wie

hätten Sie sich verhalten? Oder wären Sie zu Hause geblieben und

hätten sich gesagt: ))Bestimmt sind Reporter zur Stelle. Die werden

schon herausfinden, was an der Sache dran ist. Ich werde davon

dann sicherlich morgen in der Zeitung lesen.« Und je nachdem, wie

der Reporter über solch einen Fall berichtet, hätten Sie sich von

jenem Ereignis ein Urteil gebildet. Aber stellen Sie sich nur einmal

vor, jener Reporter hätte einen Vorgesetzten, der die Reinkarnation

und alles, was damit zusammenhängt, von vornherein als Unsinn

abstempelt, wie wäre dann wohl dieser Bericht in der Zeitung aus­

gefallen? Welche Meinung hätten Sie sich dann bilden können?

Wäre es eine objektive gewesen? Oft können Reporter die Begeben­

heiten leider nicht so wiedergeben, wie sie sie wahrgenommen oder

erlebt haben. Auch sie unterstehen den Richtlinien ihrer Zeitungs­

oberen. Diese bestimmen, was man der Leserwelt vorzusetzen hat

oder als Wahrheit weitervermitteln kann. Wenn ein Reporter sich

nicht an jene Richtlinien hält, wird er zuerst ermahnt und bei wie­

derbalter Überschreitung seiner Grenzen dann entlassen. Ich kenne

einige Journalisten, die von der Reinkarnation vollkommen über­

zeugt sind, jedoch mit ihrer Überzeugung hinterm Berg halten und

schon gar nicht darüber zu schreiben wagen.

Möchten Sie, verehrte Leserin und verehrter Leser, noch mehr

über Shanti Devi lesen? Ich gehe einmal davon aus.

Fünf Jahre später machte sich ein wissbegieriger Wissenschaftler

daran, den Fall Shanti Devi, die inzwischen zu einer indischen Be­

rühmtheit geworden war, nochmals genauer zu überprüfen. Dieser

Dr. Base suchte den früheren Ehemann von Shanti auf~ um heraus­

zufinden, was er mit jenem Mädchen alles besprochen hatte, als er

38

Page 34: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Kinder erinnern sich an ihre früheren Leben

\ll h bei seinem ersten Besuch mit ihr in ein Nebenzimmer zurück­

~~czogen hatte. Nachdem Dr. Base ihm versichert hatte, dass er nicht

.111s Neugier von jenem Gespräch erfahren wolle, sondern dass es

d 111 ~1ls Wissenschaftler interessiere, war Herr Chobey einverstanden.

Fr sagte ihm, dass er bisher noch mit niemandem sonst über sein

< ;cspräch mit Shanti gesprochen habe, so dass Herr Base der Erste

\l'i, dem er nun darüber berichten wolle. Und er erzählte, dass er

.\hanti gebeten hatte, ihm etwas über Dinge zu berichten, die nur

,je und er wissen konnten, woraufhin sie meinte, dass seine jetzige

hc.m zuerst den Raum verlassen solle. Doch ihr früherer Mann ver­

... icherte ihr, dass sie auch in ihrer Gegenwart frei sprechen könne .

. \ic entgegnete dann: ))Frage mich, was du wissen willst, und ich

werde dir alles ausruhrlieh beantworten.« Er erinnerte sie daran, wie

... ic einen Unfall gehabt hatte, der ihr damals sehr große Schmerzen

bereitet hatte. Shanti konnte ihm nun in allen Einzelheiten jenen

Vorgang schildern und ihm auch genau jene Stelle am Körper zei­

gen, wo sie sich damals bei dem Fall verletzt hatte. Diese genauen

Beschreibungen hätten ihn, wie er meinte, vollkommen von der

Richtigkeit ihrer Behauptungen überzeugt.

Dr. Base suchte nun die etwas älter gewordene Shanti selbst auf

Er wollte aus ihrem Munde nochmals den Unfall geschildert be­

kommen. Sie konnte sich noch genauestens daran erinnern, wie sie

im Übrigen auch sonst alles aus ihrem früheren Leben noch in bes­

ter Erinnerung hatte. Und dann fragte Dr. Base sie: »Kannst du

dich auch noch daran erinnern, wie du gestorben bist und was du

danach erlebt hast?<<

Hier zögere ich, ob ich Ihnen dieses Gespräch wiedergeben soll,

denn für viele von Ihnen sind jene Wahrheiten, die sich auf ein

Leben nach dem Tod beziehen, noch sehr ungewohnt. Aber ich

versichere Ihnen, dass ich selbst solcherlei Berichte bei Hunderten

von Leuten, die ich in ihre jeweiligen früheren Leben zurückgefiihrt

habe und die auch die Erlebnisse nach ihrem damaligen physischen

Tod wiedererlebt haben, gehört habe; an ihrer Gültigkeit habe ich

in den meisten E-illen keine Zweifel.

39

Page 35: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise _

Shanti Devi schilderte nun Dr. Base ihre Erlebnisse beim und

nach ihrem Tod. Sie habe sich kurz vor ihrem Ableben in einer Dun­

kelheit befunden. Doch dort entdeckte sie über sich ein schimmern­

des Licht. In einem Zustand, den sie nur als dampfartig bezeichnen

könne, sei sie auf dieses Licht zugeschwebt. Ihren irdischen Köper

habe sie nicht mehr auf dem Bett wahrgenommen, da sie sich auch

nicht nach ihm umgedreht habe. Sie habe auch keinerlei Schmerzen

mehr gefiihlt. Doch plötzlich stand sie in einem hellen Licht. Sie

sah, wie sich ihr vier jugendliche Gestalten in gelben Gewändern

näherten und sie in einen wunderschönen Garten führten, wie sie

auf Erden nie einen gesehen hatte. »Er war«, wie sie sagte, »schöner,

als ich es mit Worten beschreiben könnte. Die Wesen dort erschie­

nen mir wie Heilige. Es waren Männer und Frauen.« Ihr wurde vieles

erzählt, so dass es zum Beispiel dort, wo sie jetzt war, keine Dunkel­

heit, also auch keine Nacht gebe, sondern immer nur Licht. Alle

Menschen seien als Seele gleich, so dass es eigentlich keine Unter­

schiede gebe, ob einer nun Hindu, Moslem oder Christ sei. Nach­

dem sie lange Zeit in jener jenseitigen Welt verbracht hatte, sagte

man ihr, dass sie wieder auf die Erde zurückzukehren habe, da sie in

Delhi als ein Mädchen wiedergeboren werden würde. Auch wurde

ihr schon der Name des Vaters genannt, dessen Tochter sie sein

würde. Sie erlebte den Abstieg als einen Weg zurück in die Dunkel­

heit hinein, und als der skeptische Dr. Base die Dreizehnjährige nun

fragte, wie sie dies empfunden haben könnte ohne ihre fünf kör­

perlichen Sinne, antwortete sie, dass sie nicht in der Lage sei, ihm

die Dinge, die sie erlebt habe, zu erklären. Aber auch ohne den phy­

sischen Körper sei sie in der Lage gewesen, sogar durch Mauern hin­

durchzusehen, also Dinge wahrzunehmen, die mit den physischen

Augen in dieser Art nicht wahrzunehmen wären. In ähnlicher Weise

verhielte es sich mit den anderen Sinnen.

Erst durch die Forschungen der Ärztepioniere Elisabeth Kühler­

Ross und Raymond Moody haben wir in den siebziger Jahren über

jene Erfahrungen gehört, die Menschen im klinisch toten Zustand

erleben, also in jenem Zustand, in dem bei ihnen kein Herzschlag

mehr gefuhlt und auch keine Gehirnwellenaktivitäten mehr gemes-

40

Page 36: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Kinder erinnern sich an ihre früheren Leben

'-l'll werden konnten. Sie stimmen im Wesentlichen mit denen von

\hanti Devi überein, die jene bereits vierzig Jahre zuvor mitteilte.

Übrigens ist Shanti Devi 1988 verstorben. Gemäß ihrem Ge­

lübde, das sie als Lugdi ihrem Mann gegeben hatte, heiratete sie

nicht wieder. Sie war davon überzeugt, dass sie mit dieser lnkarna-

1 ion als Shanti Devi ihre irdischen Reinkarnationen abgeschlossen

h.1be und also nicht mehr auf die Erde zurückkehren müsse.7

Professor Stevensan bezeichnet diesen Fall als einen ))klassischen«

für die Beweisführung eines Reinkarnationsnachweises. Denn die

Aussagen, die Shanti Devi vor ihrem Besuch in Mathura gemacht

1t,1tte, sind dokumentiert und von Zeugen bestätigt worden. Danach

rrst wurden die Einzelheiten vor Ort bestätigt. Auch war es dem

M;idchen nicht möglich gewesen, etwas über den friiheren Ehemann

()der über dessen Wohnort zu erfahren. Ebenso war ihr Vater vormals

nicht in Mathura gewesen. Hier muss also von einem sehr überzeu­

genden Fall gesprochen werden, der für die Reinkarnation spricht.

Sicherlich hätte der amerikanische Professor sich gewünscht, dass

der Fall Shanti Devi in seine Forschungszeit hineingefallen wäre,

denn er hätte ihn bestimmt mit all seinen wissenschaftlichen Mitteln

his in jedes Detail erforscht. Aber ihm war es gegeben, über 2500

l~jlle zu recherchieren und über siebzig von ihnen ausfuhrlieh zu be­

schreiben. Darin behaupten vornehmlich Kinder, früher schon ein­

mal gelebt zu haben. Er hat in seinem Leben wohl Hunderttausende

von Kilometern zuriickgelegt, um die vielen Fälle, die ihn an Rein­

k.trnation denken ließen, zu überprüfen.

In Brasilien fand er einen Fall vor, in welchem die sterbende Per­

son einer anderen sagte, dass sie als deren Kind wiedergeboren wer­

den wolle. Und tatsächlich, so geschah es auch. Für mich hat es

den Anschein, dass jene Wünsche, die wir in Bezug auf ein irdisches

Weiterleben in einer zukünftigen Zeit äußern, in vielen Fällen wahr

werden können. Bei Hunderten von Personen, die ich in ihre frü­

heren Leben zurückversetzte, habe ich sie gerade jene letzten Au­

genblicke vor dem Tod wiedererleben lassen. Hier setzen die

Sterbenden in Gedanken oder auch verbal oft Programmierungen,

die in einem nächsten Erdenleben in Erfiillung gehen.

41

Page 37: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise

»Ich wünsche, als deine

Tochter wiedergeboren zu werden.«

Brasilien · Marta

Maria Januaria de Oliviero war die Tochter eines reichen adligen

Gutsbesitzers im Süden Brasiliens. Sie wurde von Freunden Sinha

(ausgesprochen Sinja) genannt und hatte eine in einfacheren Ver­

hältnissen lebende Freundin namens Ida, die Ehefrau von Herrn

Lorenz, einem deutschstämmigen Schullehrer dieser Gegend. Ihrer

beider Wohnorte waren etwa zwanzig Kilometer voneinander ent­

fernt. Mit achtundzwanzig erkrankte Sinha im Jahre 1918 an Tu­

berkulose, eine damals noch nahezu unheilbare Krankheit. Auf

dem Totenlager versprach sie ihrer Freundin Ida, dass sie als ihre

Tochter wiedergeboren zu werden wünsche, und fügte hinzu:

))Wenn ich als deine Tochter wiedergeboren bin, werde ich dir über

das Geheimnis der Wiedergeburt berichten. Ich werde dir dann

viele Dinge aus meinem jetzigen Leben erzählen, damit du alles

als wahr erkennen wirst_,,H

Zehn Monate später gebar Ida Lorenz eine gesunde Tochter, wel­

cher der Name Marta gegeben wurde. Als sie noch sehr klein war

und nur wenige Worte sprechen konnte, kam der Gutsbesitzer Herr

de Oliviero in Begleitung eines Mannes bei der Familie Lorenz auf

einen kurzen Besuch vorbei. Obwohl der andere Herr sich dem klei­

nen Kind sogleich in freundlicher Weise zuwandte, ging dieses auf

Herrn de Oliviero zu, umarmte ihn, streichelte ihn liebevoll am

Bart und nannte ihn ))Papa«. Als das Kind etwa zweieinhalb Jahre

alt war, bat Marta ihre ältere Schwester Lola, sie zu tragen. Auf

deren Ablehnung hin sagte die Kleine: ))Als ich groß war und du

klein warst, habe ich dich auch oft getragen.« »Wann warst du

groß?«, fragte die Schwester zurück. ))Damals wohnte ich nicht hier.

Ich lebte weit weg von hier, wo es Kühe, Ochsen, Apfelsinen und

Ziegen gab, die aber keine Ziegen waren.« (Sie meinte Schafe, wusste

42

Page 38: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

______ __ _ Kinder erinnern sich an ihre früheren Leben

.1hcr deren Namen nicht.) Als Lola den Eltern von diesen Äußerun­

v.~·n ihrer kleinen Schwester erzählte, waren sie überrascht, trafen

,l~t·o..;e Aussagen doch genau auf Sinhas Anwesen zu. Sie hatten ihren

I\ mderr1 nichts von Sinhas damaliger Absicht erzählt, als Tochter

1hrer jetzigen Eltern wiedergeboren zu werden. Vater Lorenz forschte

11un selbst bei seiner jüngsten Tochter nach und sagte, dass er nie

dort gewohnt habe, wo es Ziegen gab, ))die aber keine waren«, wo­

l.nlfhin die Kleine entgegnete: ))Ja, damals hatte ich auch andere El­

lern.« Und eine der anderen Schwestern fragte im Scherz, ob sie

denn damals auch ein schwarzes Dienstmädchen gehabt hätte, wie

\ll' jetzt selbst eines hätten. Marta erzählte nun, dass sie früher einen

\l hwarzen Diener, eine schwarze Köchin und einen schwarzen Jun­

gen gehabt hätten. Dieser sei eines Tages von ihrem Vater geschlagen

worden, da er vergessen hätte, Wasser zu holen.

Doch ihr Vater fiel ihr ins Wort und sagte: ))Aber ich habe nie­

llunden geschlagen.«

»Aber es war doch mein anderer Vater, der ihn geschlagen hat<<,

l'lltfuhr es der Kleinen. ))Der schwarze Junge flehte mich damals an:

·Sinhazinha, hilf mir!< Ich bat meinen Vater daraufhin, ihn nicht zu

'>rhlagen. Er ließ ihn los, und der Junge lief davon, um Wasser zu

holen.«

Der Vater forschte weiter: ))Holte er das Wasser aus einem Bach?«

.. Nein, nein«, erklärte das Mädchen, ))einen Bach gab es nicht, aber

rine Quelle.« Der Vater, der das Anwesen der de Olivieros kannte,

wusste, dass diese Angaben richtig waren. Und er wollte von ihr

weiterhin wissen, wer denn diese Sinha oder Sinhazinha (ausgespro­

l hen Sinjazinja, eine Koseform des ersten Namens, der weiße Katze

hcifh) gewesen sei. )>Das war ich selbst. Aber ich hatte noch einen

.mderen Namen. Ich hieß Maria. Und ich hatte noch einen Namen.

Doch den habe ich vergessen.«

Verehrte Lescrin, verehrter Leser, Sie sehen, dass es sich bei

Mcuta nicht um bloßes Gedankenlesen handeln kann, denn Herr

I .orenz kannte zwar den vollen Namen von Maria, wusste aber

nichts von den Schlägen, die Herr de Oliviero jenem Dienstboten

erteilt hatte, eine Tatsache, die später von dem Vater Marias bestätigt

43

Page 39: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise

wurde. Hier handelt es sich also um einen wirklichen Fall der Rück-

ermnerung.

Herr Lorenz begann nun, alle Aussagen und Hinweise, die das

frühere Leben von Marta betrafen, aufzuzeichnen, so dass er mit

der Zeit 120 solcher Erklärungen in seiner Kurzschrift notiert hatte.

Leider hatte sie später jemand aus seiner Familie, der nichts mit die­

sen Aufzeichnungen anzufangen wusste, weggeworfen. Wären diese

Aufzeichnungen erhalten geblieben, dann handelte es sich bei dieser

Rückerinnerung eines Kindes an ein früheres Leben um einen der

wohl bestdokumentiertesten Fälle. Herr Lorenz hat jedoch später

aus dem Gedächtnis nochmals Aufzeichnungen angefertigt. Vieles

von dem, was Marta erzählte, war der Familie Lorenz unbekannt,

da sie die Verhältnisse und Begebenheiten von Sinhas Zuhause bei

ihren dortigen Besuchen nicht so genau kennengelernt hatte.

Einmal fragte Frau Lorenz ihre jüngste Tochter, wie sie sie als

Sinha empfangen hatte, wenn sie zu ihr zu Besuch kam. Und Marta

antwortete, dass sie ihr zur Freude das Grammophon angestellt

habe. Dies wusste nur Frau Lorenz, da sie zu niemand anderem aus

der Familie darüber gesprochen hatte. Als einmal Besuch aus ihrer

früheren Familie kam, erkannte das Mädchen jene Dame sofort und

nannte sie beim Namen. Als man dieser frau gegenüber erklärte,

dass Marta ihre frühere Tante Maria gewesen sei, fragte sie nun ih­

rerseits die Kleine: »Wenn du wirklich Sinha warst, dann sage doch,

wie wir verwandtschaftlich miteinander verbunden waren.« Und

Marta erklärte richtig, dass sie ihre Cousine, aber auch gleichzeitig

ihr Patenkind war.

Marta drängte ihre Eltern, sie doch auf das Anwesen ihres ))Va­

ters« zu bringen, und als sie zwölfJahre alt war, war es dann endlich

so weit. Erst bei dieser Gelegenheit erfuhr Herr de Oliviero, dass

die jüngste Tochter des Ehepaares Lorenz seine wiedergeborene

Tochter Maria war. Vollends wurde er von dieser Tatsache überzeugt,

als Marta durch das Haus ging, die Veränderungen darin kommen­

tierte und schließlich vor einer hängenden Wanduhr stehen blieb

und sagte: ))Dies war früher meine Uhr. Auf der Rückseite ist in gol­

denen Lettern mein Name eingraviert.« Man hängte nun diese Uhr

44

Page 40: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

____ Kinder erinnern sich an ihre früheren Leben

\'I lll der Wand ab und fand tatsächlich zum allgemeinen Erstaunen

.1uf der Rückseite in Goldbuchstaben den Namen >>Maria Januaria

dc Oliviero«.

Ab ihrem siebten Lebensjahr begannen die Erinnerungen Martas

.111 ihr früheres Leben als Maria jedoch zu versiegen. Als Professor

'itevenson die inzwischen verheiratete Marta 1962 in Porto Allegre

.ntfsuchte, hatte sie anscheinend schon vieles aus ihrem früheren

I .eben vergessen, konnte ihm aber immerhin noch genau die Ein­

;L"Iheiten der letzten Monate in Marias Leben schildern. lnsbeson­

dne konnte sie ihm über den Krankheitsverlauf verschiedene

Begebenheiten genauestens schildern, was ihn als Arzt besonders

111tcressiert haben mag.

Als Marta eine Frau geworden war, fiel jenen älteren Leuten,

die Maria noch gekannt hatten, auf~ wie sehr die beiden einander

~Iichen. Auch waren beider Handschriften nahezu identisch. Maria

w.1r an Tuberkulose gestorben und hatte unter starken Halsschmer­

len gelitten. Diese schien Marta »geerbt(( zu haben, denn oft waren

1 h r ihre Kehlkopfschmerzen unerträglich, so dass sie schon als

Mädchen häufig mit rauer Stimme sprach, oder sie versagte kom­

plett.

Als Stevensan sie 1972 wieder aufsuchte, um für seine Recher­

l hen weiteres Material zu sammeln, war er erstaunt, wie viele Ein­

zelheiten im Nachhinein doch noch aus dem Unterbewusstsein

hochzukommen schienen. So habe sich damals Marias Lehrer, in

den sie verliebt war und den sie heiraten wollte, das Leben genom­

men, nachdem ihr Vater, von seinem Standesdünkel geleitet, ihm

erklärt hatte, dass eine Heirat auf keinen Fall infrage käme. Als jun­

~es Mädchen wusste Marta schon, dass sie diesen geliebten Lehrer

namens Florzinho einmal als ihr Kind wieder zur Welt bringen

würde, und tatsächlich gebar sie zwei Söhne, die jedoch schon bald

nach ihrer Geburt verstarben. Sie ist überzeugt davon, dass sie zwei­

mal hintereinander Florzinho zur Welt gebracht hat, denn beide

Male hatten diese Babys an ihren Köpfen genau jene Geburtsmale,

die ihr früherer Geliebter an der gleichen Stelle gehabt hatte.

45

Page 41: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt- Die Beweise __________ _

Mit den Geburtsmalen und vor allem den angeborenen Missbil­

dungen werden wir uns noch eingehender beschäftigen, denn diese

gehören selbstverständlich zu den überzeugendsten Beweisen für

die Reinkarnation. Doch wir wollen uns jetzt einem Fall zuwenden,

in welchem ebenfalls jemand einer Frau ankündigt, bei ihr wieder­

geboren zu werden; er sagt ihr weiterhin, dass sie ihn an seinen Nar­

ben wiedererkennen werde. Dieser Fall wurde ebenfalls von Professor

Stevensan untersucht. Der Ort, an dem dieses Ereignis stattfand,

ist das südöstliche Alaska.

46

Page 42: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

______ __ Kinder erinnern sich an ihre früheren Leben

»Ich komme als dein

nächster Sohn zurück.«

Alaska · Corliss

1\uf diesen Fall des Indianerjungen Corliss komme ich in meinen

Vorträgen über die Reinkarnation gern zu sprechen, zeigt er doch

,·iele interessante Aspekte. Dieser Junge gehörte zum Stamm der

l'lingit-Indianer, von denen heute noch etwa siebentausend in ihren

11rsprünglichen Gebieten im Südosten Alaskas leben. Der Glaube

.111 die Reinkarnation - oder ich sollte besser sagen: das Wissen um

die Reinkarnation - ist dort weit verbreitet, ähnlich wie bei vielen

der Indianer- und Eskimostämme.

Victor Vincent war ein Tlingit-Fischer. In den letzten Jahren vor

,einem Tod besuchte er immer häufiger seine Nichte, Frau Corliss

( :hotkin sen., die Tochter seiner Schwester Gertrud. Er schien seine

Nichte besonders gern zu haben, vor allem aber mochte er deren

1lingste Tochter, von welcher er glaubte, dass sie die Wiedergeburt

'einer Schwester Gertrud sei. Mit anderen Worten, jene Tochter war

ihre eigene Großmutter, die Schwester von Vincent.

Etwa ein Jahr vor seinem Tod sagte er zu seiner Nichte: ))Ich

komme als dein nächster Sohn zurück. Ich hafte, dass ich dann nicht

mehr so sehr stottere wie jetzt. Dein Sohn wird diese Narben haben.<<

l Jnd er zog sein Hemd hoch und zeigte auf eine Narbe auf seinem

Rücken, die infolge einer vor Jahren erfolgten Operation zurückge­

hlieben war. Auch waren um diese Narbe herum die Einstiche der

( )perationsnadeln noch deutlich zu erkennen. Dann deutete Vincent

.tuf eine andere Operationsnarbe, die er an seiner Nase hatte, und

s.tgte, dass diese ebenfalls ein Erkennungsmal in seinem nächsten

l.cben als ihr Sohn sein würde. Er erklärte seiner Nichte auch, warum

er gerade bei ihr wiedergeboren werden wolle: ))Ich weiß, dass ich

hci dir ein gutes Zuhause haben werde. Du wirst nicht losgehen und

dich betrinken.« Leider gab es eine ganze Reihe von Alkoholikern

in seiner Verwandtschaft, und der Alkohollag wie ein Fluch auf ihr.

47

Page 43: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise . __ _

Achtzehn Monate nach seinem Tod gebar Frau Chotkin sen.

einen Jungen, dem der Name seines Vaters gegeben wurde und der

dementsprechend Corliss Chotkin jun. hieß. Für seine Eltern stand

fest, dass in dem Sohn Onkel Victor wiedergeboren worden war,

waren doch an der Nase und auf dem Rücken genau die von ihm

damals bezeichneten Narben zu erkennen.

Als er dreizehn Monate alt war, versuchte die Mutter ihrem Sohn

beizubringen, seinen Namen Corliss auszusprechen. Doch auf ein­

mal deutete er auf sich und sagte: ))Ich Kahkody.« Das war der Stam­

mesname von Victor gewesen. Und da er einen immer, wenn man

ihn mit Corliss anredete, verbesserte und Kahkody genannt werde

wollte, blieb man schließlich bei diesem Namen. Als eine Tante die

Mutter besuchte und diese ihr mitteilte, dass ihr Sohn die Wieder­

geburt von Vincent sei, entgegnete jene: ))Ich habe es gewusst. Denn

nach seinem Tod ist Victor in meinem Traum erschienen und hat

gesagt, dass er jetzt in deinen Körper gehe, um als dein Sohn wie­

dergeboren zu werden.« Die Mutter hatte vergebens selbst auf solch

einen Traum gewartet, kam es doch bei ihnen oft vor, dass die zu

reinkarnierende Seele sich vorher im Traum ankündigt.

Als Corliss zwei Jahre alt war, reiste die Mutter mit ihm in die be­

nachbarte Hafenstadt, wo sie einer jungen Frau begegneten. Und

bevor irgendein Wort gesagt worden war, nannte der Kleine erfreut

den Namen dieser Person, ja er hüpfte geradezu vor Freude herum

und nannte auch noch den Tlingitnamen dieser Frau. Denn diese

war in seinem früheren Leben seine Stieftochter gewesen. Wenig spä­

ter erspähte der Junge einen Mann unter den Straßenpassanten, zeigte

auf ihn und sagte zu seiner Mutter: ))Dort ist William, mein Sohn.«

Ein Jahr später hatte Frau Chotkin ihren Sohn zu einem großen

Tlingit-TreHen mitgenommen. Unter den vielen Anwesenden er­

blickte er eine ältere Frau und riet: ))Das ist die alte Dame, das ist

Rose.« Bei dieser Person handelte es sich um seine frühere Frau, die

er damals als Victor immer gern als >alte Dame( bezeichnet hatte.

Auch noch in seinen nächsten Jahren erkannte Corliss Verwandte

oder Freunde von Victor wieder und nannte sie oft nicht nur bei

deren Vornamen, sondern auch bei ihren Stammesnamen.

48

Page 44: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Kinder erinnern sich an ihre früheren Leben

Corliss erzählte einmal von einem Ereignis, das er als Victor er­

ll'ht hatte. Er war mit seinem Fischerboot eines Tages weit in eine

~ln oHenen, breiten und langgestreckten Buchten hinausgefahren,

.d., sein Motor streikte. Hilflos trieb er auf den Wellen. Als er ein

\, hitf sah, zog er den bei sich gefuhrten Anzug der Heilsarmee an,

~1.1 er dachte, dass man einem winkenden Indianer auf seinem Boot

kl'lnerlei Beachtung geschenkt hätte. Tatsächlich näherte sich ihm

ll.1s Schiff und nahm sein Boot in Schlepptau. Onkel Victor hatte

c111mal vor langer Zeit diese Geschichte im Beisein von Frau Chot­

k 111 erwähnt, aber sie war sicher, dass niemand sie Corliss erzählt

h.1bcn könnte. Ein andermal sagte er zu seiner Mutter. »Wenn die

·.dte Dame< und ich dich früher besucht haben, dann haben wir

1111111er in diesem Raum geschlafen.« Dabei deutete er auf einen

ICnm1, der jetzt fur ganz andere Zwecke vorgesehen war. Auch diese

Aussage war zutreffend.

Viele solcher Wiedererinnerungen tauchten plötzlich in ihm auf

I )och mit etwa neun Jahren ließen seine Erinnerungen an sein frü­

heres Leben nach, und als Stevensan ihn interviewte, war Corliss

bereits fiinfzehn und meinte, er könne sich an nichts mehr aus sei­

IIL'Ill früheren Leben erinnern. Allzu oft ist es ihm, dem emsigen

h>rscher, leider missglückt, noch Kinder anzutreffen, die sich ge­

n.tuestens an ihre früheren Leben zurückerinnern konnten. So hat

n sich in vielen Fällen auf die Aussagen verlassen müssen, die die

htmilie oder andere im Nachhinein machten. Denn Kinder, die sich

.111 frühere Leben zurückerinnern können, beginnen meist schon ab

twei Jahren darüber zu sprechen. Doch ab dem sechsten Lebensjahr

werden die Äußerungen oft spärlicher und könnten mit neun Jahren

'chon ganz aufgehört haben.

Aber noch sind wir mit dem Bericht über diesen Indianerjungen

nicht fertig. Frau Chotkin kämmte ihrem Sohn immer das Haar

11.Kh hinten, doch Corliss strich oder kämmte es immer wieder

n.tch vorn, und zwar in der gleichen Weise, wie es sein verstorbener

l lrgroßonkel getan hatte; er stotterte sogar wie dieser. Sein Wunsch

.n1s dem vergangenen Leben, nicht mehr stottern zu müssen, erfiillte

.,ich jedoch, als man ihn mit zehn Jahren eine Sprachtherapie

49

Page 45: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise - -- --- ---------

machen ließ, und als Stevensan mit ihm sprach, stotterte er nicht

mehr. Victor war ein sehr religiöser Mensch gewesen und hatte sich

deshalb auch der Heilsarmee angeschlossen. Dieselbe Gesinnungs­

ausrichtung machte sich auch bei Corliss bemerkbar, als er eifrig

in der Bibel las und schließlich aus freien Stücken eine Bibelschule

aufsuchte. Victor war ferner ein begeisterter Fischer gewesen; er

hätte, wie er einmal sagte, sein ganzes Leben auf dem Wasser ver­

bringen können. Auch war er sehr geschickt darin, alles zu reparie­

ren, besonders die Motoren der Boote. Das gleiche Geschick zeigte

auch Corliss. Ohne dass man ihm diese Dinge beibringen musste,

begann er, die verschiedensten Gerätschaften zu reparieren, vor

allem die Motoren von Booten. Von seinem Vater konnte er all dies

nicht vererbt bekommen haben, denn dieser bewies in dieser Hin­

sicht überhaupt kein Geschick. Zu guter Letzt war Corliss wie Victor

Linkshänder.

Wenn wir uns jetzt diese letzten Aussagen näher betrachten,

dann könnten wir zu der Feststellung kommen, dass wir unsere Ta­

lente wie auch viele Eigenheiten und Körpermerkmale eher aus un­

seren eigenen früheren Leben mitbringen, als dass wir sie von

unseren Eltern vererbt bekommen hätten. Überlegen Sie, verehrte

Leserin und verehrter Leser, einmal, welche Eigenschaften Sie ganz

eindeutig von Ihren Eltern genetisch vererbt bekommen haben und

welche ganz anderen Eigenschaften Ihnen mit der Geburt zuteilge­

worden sind. Eventuell sind das nämlich solche, die Sie in einem

früheren Leben schon gehabt hatten und die Sie jetzt in dieses

Leben wieder mit hineingebracht haben.

Übrigens bleibt noch zu erwähnen, dass Stevensan sich die bei

der Geburt sichtbaren Muttermale betrachtete. Dasjenige an der Na­

senwurzel - bei Victor die Folge einer kleinen Operation, der er sich

1938 unterzog, bei welcher der rechte Tränensack entfernt wurde -

war noch gut zu erkennen. Auch jenes größere Mal auf dem Rü­

cken, untypisch für allgemeine Geburtsnarben, war etwa zwei Zen­

timeter lang. Es war pigmentiert und sogar leicht erhöht und dehnte

sich etwa fünf Millimeter in der Breite aus. »Entlang seinen Rän-

50

Page 46: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

_____ _ __ -~-- Kinder erinnern sich an ihre früheren Leben

~ krrl", wie Stevensan beschreibt,9 >>konnte man noch leicht einige

I, l('rnc runde Male außerhalb der Hauptnarbe erkennen. Vier davon

w.trcn auf der einen Seite aufgereiht wie Nadelwunden bei chirurgi­

... hcn Operationen.<< Stevensan ließ sich auch aus jenem Kranken­

lt.tus, in welchem 1940 die Operation am Rücken von Victor

V IIKent vollzogen worden war, einen zusammenfassenden Bericht

111.,chicken. Die Narbe, die Corliss auf seinem Rücken trug, ent­

'•1 lr,1ch genau jener Operationsnarbe, die bei Victor von seinem chi­

t 1rrgischen Eingriff zurückgeblieben war. Dies allein ist schon ein

dl'utlicher Beweis für die Reinkarnation.

Was meinen Sie, die Sie jetzt darüber gelesen haben? Doch der

gn >f~c Forscher Stevensan kann noch mit anderen Beweisen aufwar­

lrrl, über die ich in diesem Buch noch ausführlich sprechen werde.

I )och zunächst wollen wir uns einem Fall zuwenden, den eine seiner

\t hülerinnen und Mitforscherinnen in Indien mit seinen Methoden

1111tcrsucht hat.

51

Page 47: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt- Die Beweise __________________ _

»Ich bin als Mädchen im

Brunnen ertrunken.«

Indien · Manju

Manju Sharma wurde 1969 als Tochter einer ärmeren Brahmanen­

familie in einem Dorfnamens Pasauli im Staat Uttar Pradesh gebo­

ren. Als sie etwa zwei Jahre alt war, begann sie zu erzählen, dass sie

eigentlich aus Chaumula (einem etwa fünf bis sechs Kilometer ent­

fernten Nachbardorf) stamme. Sie nannte die Namen des Vaters

und des Bruders aus ihrem früheren Leben und fügte hinzu, dass

Ersterer einen Laden hatte. Sie berichtete Einzelheiten über jenen

Tag, an welchem sie starb. Nachdem sie als Neunjährige aus der

Schule gekommen sei, begab sie sich zu einem Brunnen, um daraus

Wasser hochzuziehen, da sie die mitgebrachte Götterstatue waschen

wollte. Aber sie verlor das Gleichgewicht, fiel in den Brunnen und

ertrank. Obwohl siegenaueAngaben über ihr früheres Zuhause ge­

macht hatte, gingen ihre Eltern der Sache nicht nach, da sie dach­

ten, ihre Tochter könne sich alles auch nur ausgedacht haben.

Vielleicht hegten die Eltern aber unterschwellig den Verdacht, dass

sie doch recht haben könnte mit ihren Behauptungen. Sie fürchte­

ten womöglich, dass die Tochter Sehnsucht nach ihrer früheren Fa­

milie haben und zu ihr zurückkehren könnte.

Wenige Monate später kam ein Mann auf seinem Fahrrad in ihr

Dorf~ um dort Geschäfte abzuwickeln. Als er gerade im Begriff war,

sich wieder auf sein Rad zu schwingen, kam die kleine Manju auf

ihn zugelaufen, hielt sein Fahrrad fest und sagte: ))Du bist mein

Onkel!<< Jener entgegnete: ))Ich kenne dich aber nicht. Wessen Toch­

ter bist du denn?« Worauf Manju erwiderte: ))Du kennst mich nicht.

Aber ich kenne dich. Du bist der Bruder meines Vaters. Mein Vater

heißt Ladali Saran.« Der Mann war verblüHt, denn dieser Name war

tatsächlich der Name seines Bruders. Da er annahm, sie sei eines der

Kinder seines Bruders, an das er sich jedoch augenblicklich nicht er­

mnern konnte, fragte er sie nun, wie sie in dieses Dorf komme.

52

Page 48: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

__ __ __ Kinder erinnern sich an ihre früheren Leben

I br .. mfhin erklärte ihm die Zweijährige, dass sie in den Brunnen ge­

Ldlcn sei, als sie die Statue waschen wollte. Jetzt erst mag es bei

B.1bu Ram, so hieß dieser Mann, zu dämmern begonnen haben,

~1.1ss sie von einem früheren Leben sprach, denn tatsächlich war vor

l.1hren eine Tochter seines Bruders im Brunnen ertrunken. Als

M.mju ihn aufforderte, sie mit nach Hause zu nehmen, versprach

n ihr, sie ein andermal hinbringen zu wollen.

Wieder nach Chaumula zurückgekehrt, berichtete er der Familie

-.rines Bruders über das in Pasauli Erlebte. Als Erstes machte sich die

Mutter der ertrunkenen Tochter Krishna auf, um sich zu überzeugen,

1 1h es sich bei diesem Mädchen wirklich um ihr so unglücklich ver-

1( 1renes Kind handelte. Als sie zu ihrer Familie zurückkehrte, versi­

l herte sie, dass es wirklich ihr Kind sei. Als Nächstes machte sich der

Bruder von Krishna auf, um sich von der Wahrhaftigkeit der Aussagen

;u überzeugen. Auch er kehrte als Überzeugter zurück. Nun wollte

.1uch der Vater herausfinden, ob es sich bei diesem Mädchen wirklich

um seine verstorbene Tochter handelte. Manju jedoch erkannte auch

d 111, wie sie alle erkannt hatte, die gekommen waren, und nannte ihn

heim richtigen Namen. Sie begann beim Anblick ihres Vaters sogar

;u weinen. Dieser stellte ihr viele Fragen über das Leben seiner ver­

-.torbenen Tochter, die sie alle richtig beantworten konnte. Krishnas

Fitern baten nun die Eltern von Manju, deren Tochter auf einen Be­

-.uch mit nach Chaumula nehmen zu dürfen. Jene erlaubten es, je­

doch nur unter der Bedingung, dass ihr Bruder sie begleiten könne.

ln ihrem früheren Elternhaus angekommen, erkannte Manju viele

( ;cgenstände wieder, besonders jene, die ihr gehört hatten.

Als die Parapsychologin Frau Dr. Pasricha 1977 die inzwischen

Achtjährige aufsuchte, erzählte sie ihr, dass sie immer noch hin und

wieder ihre früheren Eltern in deren Dorf aufsuche. Die Forscherin

konnte sich davon überzeugen, dass niemand aus beiden Familien

vorher von der Existenz der anderen gewusst hatte und folglich der

kkinen Manju auch nicht bewusst oder unterbewusst etwas an ln­

lonnationen zufließen lassen konnte. Von den dreiundzwanzig ge­

-..unmelten Angaben konnte die Forscherio neunzehn verifizieren,

w:iluend sich die übrigen nicht mehr ermitteln ließen.

53

Page 49: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt- Die Beweise ____ _

1988 heiratete Manju, blieb aber weiterhin in Kontakt mit ihrer

Familie aus dem früheren Leben. Zu jener Zeit hatte sie die un­

mittelbaren Eindrücke an Einzelheiten aus ihrem früheren Leben

vergessen bis auf jene, die mit ihrem damaligen tragischen Tod zu­

sammenhingen.

Auf einen Umstand möchte ich noch hinweisen, da er sehr in­

teressant ist. Manju hatte sich immer geweigert, zum Brunnen zu

gehen. Wie wir aus der Reinkarnationstherapie wissen, bewirken die

Dinge, Situationen oder Personen, die mit einer Todesursache in

einem früheren Leben zusammenhängen, eine scheinbar unerklärli­

che Aversion im heutigen Leben. Das Unterbewusstsein möchte den

Betreffenden davor warnen, abermals in eine ähnliche Situation zu

geraten, um nicht nochmals einer gleichen Gefahr ausgesetzt zu

werden. Überlegen Sie doch einmal, verehrte Leserin und verehrter

Leser, wogegen Sie selbst Aversionen haben. Je stärker diese sind,

desto heftiger muss der Grund dafür gewesen sein, der sich Ihrem

Unterbewusstsein eingeprägt hat. 10

Nachdem Dr. Pasricha akribisch viele Reinkarnationstalle bei

Kindern recherchiert hatte, wollte sie feststellen, wie viele Inder sich

an frühere Leben erinnern konnten - beziehungsweise wie viele sich

als Kind an solche erinnert hatten. Sie bildete einen ganzen Mitar­

beiterstab fur diese Untersuchung aus. In den Jahren 1978 und 1979

begann dieses Helterteam, in neun Dörfern in der Provinz von Agra

8611 Personen zu befragen, ob sie sich in ihrer Kindheit an frühere

Leben erinnern konnten und ob sie sich damals darüber anderen

gegenüber geäußert hatten. Neunzehn Personen behaupteten, sich

als Kind an ein früheres Leben erinnert zu haben. Nun wurden

auch Verwandte und Bekannte dieser Personen befragt, ob sie sich

daran erinnerten, dass jene Personen als Kind Aussagen über ein

früheres Leben gemacht hatten, und bei allen neunzehn Fällen

konnten die Behauptungen bestätigt werden. Rechnet man diese

Untersuchungen hoch, so könnte es sein, dass sich jeder vierhun­

dertdreiundfunfzigste Inder in seiner Kindheit an ein früheres Le­

ben zurückerinnern konnte und sich darüber auch geäußert hat.

))Jedoch«, so fügt die Wissenschaftlerin hinzu, >>sollte man solche

54

Page 50: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

_ Kinder erinnern sich an ihre früheren Leben

/..Ihlen mit Vorsicht betrachten und sie nicht generalisieren, da diese

I lntersuchung sich nur auf ein kleines Gebiet erstreckt.« 11

Wir, die wir uns fiir die Verbreitung von ewigen Wahrheiten en­

)',.Jgieren, müssen dankbar sein, dass es in unserer Zeit solche eifri­

gen Wissenschaftler gibt wie Stevenson, Pasricha, Banerjee,

I I .ualdsson und viele andere, die mit wissenschaftlichen Methoden

dn Reinkarnation auf den Grund gehen, um herauszufinden, ob

rs denn wirklich so etwas gibt wie wiederholte Erdenleben.

Doch wenden wir uns jetzt einem anderen Forscher zu, der ur­

sprünglich mit Dr. Stevensan zusammenarbeitete, dann aber seine

rigenen Forschungsprojekte auf dem Gebiet der Reinkarnation star­

lcte, schließlich einen Lehrstuhl an der Universität von Kalifornien

.mnahm und dort auch dasjournal oFParapsychology herausgab.

55

Page 51: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt- Die Beweise __

Der Junge, der im Schlaf nach

seiner früheren Tochter schrie

Türkei · lsmail

Der Inder Professor Dr. H. N. Banerjee- neben Professor Stevensan

und Professor Haraldsson in der zweiten Hälfte des zwanzigsten

Jahrhunderts der wohl bekannteste Forscher auf dem Gebiet der

Reinkarnation - ist in den Vereinigten Staaten durch den Fall Joe

Wilke bekannt geworden. Ein dreijähriges Mädchen aus lowa - in

einer streng katholischen Familie aufgewachsen, die jegliche Ge­

spräche über Reinkarnation ablehnte -, behauptete plötzlich, früher

Joe Wilke geheißen zu haben. Seine Frau heiße Sheila. Beide seien

am 20. Juli 1975 in Brookfield, Illinois, auf einem Motorrad töd­

lich verunglückt. Professor Banerjee hörte von den Aussagen dieses

Mädchens, lief~ sich von ihm nochmals alle Details schildern

und schrieb dann an einen in Chicago wohnenden Arzt namens

Dr. Adrian Finkeistein und bat ihn, vor Ort zu recherchieren, was

an den Behauptungen dieses Mädchens dran sein könne. Dieser

schrieb zurück, dass nach einem Polizeibericht am 20. Juli 1975 um

5.33 Uhr ein Joseph Wilke aus Brookfield zusammen mit seiner

Frau auf seinem Honda-Motorrad bei einem Unfall ums Leben ge­

kommen war. Hier könnte der Skeptiker noch einwenden, jemand

habe Dr. Banerjee einen Streich spielen wollen, indem er einem drei­

jährigen Kind von einem ihm selbst bekannten Unfall erzählte und

ihm auftrug, diese Geschichte dem Forscher gegenüber als seine

eigene aus einem früheren Leben auszugeben. Aber ein erfahrener

Forscher wie Professor Banerjee würde sich nicht von einem kleinen

Mädchen täuschen lassen. Ich möchte nun noch von einem an­

deren Fall berichten, dem dieser Professor nachgegangen ist und

der mir noch beweiskräftiger erscheint.

In Adana, an der Südostküste der Türkei gelegen, lebte die Fa­

milie von Mehmet Altinklish. Eines Tages sagte sein etwa zweijäh­

riger Sohn zu ihm: »Ich will hier nicht mehr wohnen. Ich möchte

56

Page 52: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Kinder erinnern sich an ihre früheren Leben

:11 meinem Haus und meinen Kindern zurück.<< Und der Vater ent-

1·.~·gricte: >>Was hast du gerade gesagt, Ismail?« »Nenne mich nicht

l·>~ll.lil, ich heiße Abeit«, erwiderte das Kind. Der Vater wollte nun

1\'l..,.,cn, wie er darauf komme, so etwas zu behaupten. Und der Sohn

1 1 kLirte ihm, dass er eigentlich Abeit Suzulmus heiße und eine

( .1' >l~gärtnerei betrieben habe. Aber dann seien drei Männer gekom­

llll'll und hätten ihn getötet.

Der Vater konnte sich daran erinnern, dass einige Monate vor

1 ln Geburt seines Sohnes der Großgärtner Abeit Suzulmus, etwas

11hcr einen Kilometer vom Haus des Herrn Altinkish entfernt woh­

lll'IH.i, von drei Männern in seinem Haus mit Eisenstangen erschla­

)',l'll worden war. Die Zeitungen hatten darüber berichtet. Alles

)',nchah am 31. Januar 1956. Herr Suzulmus hatte drei Männern,

drc sich um eine Anstellung in einer seiner Gärtnereien beworben

h.ltten, angeheuert. Sie lockten ihn in den Stall und erschlugen ihn.

I ).mach drangen sie in das Haus ein und töteten dort seine zweite

h.1u und ihre zwei Kinder. Oie drei Mörder wurden gefasst; zwei

\'( >n ihnen wurden nach einem aufsehenerregenden Prozess gehängt,

w;iluend der dritte im Gefangnis verstarb.

lsmail beharrte weiterhin darauf~ Abeit zu sein, und bat seinen

V.ller wiederholt, ihn zu seinem früheren Haus zu bringen. Öfter

rief er zudem im Traum »Gulsarin! Gulsarin!« und weinte. Oie El­

rnn wussten, dass jene im Traum genannte Person, wie ihnen ihr

-~~>Im erklärt hatte, seine frühere Tochter war. Aber erst, als Ismail

drei Jahre alt war, gestattete es ihm sein Vater, zu jenem Haus des

rrmordeten Gärtners hingefuhrt zu werden. Elf Leute begleiteten

ihn damals, und Ismail bestand darauf~ dass man ihm das Haus,

d.ts aufgesucht werden sollte, nicht zeigen sollte, denn er behauptete,

den Weg dahin zu kennen. Obwohl die ihn Begleitenden oftmals

eine andere Richtung einschlagen wollen, ging er unbeirrt seinen

Weg. Niemals war der Junge vorher diesen Weg gegangen. Als man

ins Haus hineingegangen war, hatten sich etwa dreißig Personen

darin eingefunden, denn man wollte ihn testen, ob er auch wirklich

noch seine früheren Familienmitglieder erkennen würde. Er ging so­

l()rt auf eine Frau zu, nannte sie beim Namen und sagte, dass diese

57

Page 53: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise

seine erste Frau sei. Dann erblickte er seine frühere Tochter, nach

welcher er so sehnsuchtsvoll im Traum geschrieen hatte, und nannte

sie wie auch seine zweite Tochter und seinen Sohn beim Namen,

die beide ebenfalls zugegen waren. Schließlich sagte er: »Und nun

will ich euch zeigen, wo ich ermordet worden bin.« Er fiihrte sie zu

jenem Stall, in dem das furchtbare Verbrechen stattgefunden hatte.

Dort bezeichnete er auch jene Dinge, die sich in der Zwischenzeit

verändert hatten. All diese Begebenheiten ereigneten sich in einem

moslemischen Land, in welchem die islamische Staatsreligion in kei­

ner Weise den Glauben an die Reinkarnation lehrt. Allerdings gibt

es dort kleinere Sekten wie die Aleviten und auch die Sufis, die an

die Reinkarnation glauben.

Eine Zeitung schrieb dennoch über dieses Ereignis und wusste

auch noch über folgende Begebenheit zu berichten. Der kleine Is­

mail habe einen Eisverkäufer wiedererkannt und ihn beim Namen

genannt. Dann fragte der Junge: »Kennst du mich noch?« Nachdem

der Angesprochene verneint hatte, sagte Ismail: »Ich bin Abeit. Frü­

her hast du keine Eiscreme, sondern Wassermelonen und Gemüse

verkauft.<< Der Verkäufer bejahte diese Aussage. Und der Junge er­

zählte ihm weiterhin, dass er ihm einstmals die Vorhaut beschnitten

hatte. Nun war auch der Eisverkäufer vollkommen davon überzeugt,

dass dieser kleine Junge der frühere Gärtnereibesitzer war. Einmal

begegnete ihm ein Mann, und der Junge sagte zu diesem, dass er

ihm früher Geld geliehen habe und dass er dieses der Familie Su­

zulmus immer noch schulde. Dieser Mann gab zu, dass dem wirk­

lich so sei. Ein andermal sah er einen Mann, der eine Kuh an der

Leine fiihrte. Ismail sprach diesen Mann an und fragte ihn, ob das

nicht »die Gelbe« sei, die dem Herrn Suzulmus gehört habe, was

jener bestätigte.

Professor Banerjee ist davon überzeugt, dass es sich bei dieser

ganzen Geschichte nicht um Betrug handelt, denn beiden Familien

lag überhaupt nichts daran, durch solch einen Fall bekannt zu wer­

den, zumal er ihnen auch noch Konflikte mit den religiösen Füh­

rern bescheren könnte. Als Banerjee diesen Fall recherchierte und

die Familien interviewte, t:md er, dass man sogar möglichst alle

58

Page 54: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Kinder erinnern sich an ihre früheren Leben

I >mge geheim halten wollte. Außerdem mieden beide Familien

1 111.111der, denn die Familie des Ermordeten warf der Familie von

I'.Jil,til vor, sie ins Gerede gebracht zu haben. Wie wir sehen, gesche­

l~t·n solcherlei Vorkommnisse, dass sich Kinder an friihere Leben

t'llllnern, nicht nur in solchen Ländern, wo der Glaube an die Rein­

k .1 rnation zu Hause ist, sondern auch in solchen, wo ein solcher

( ;l.mbe sogar verpönt istY

Doch wenden wir unseren Blick nun nach Sri Lanka, wo der

( ;LJube an die Reinkarnation ein wichtiger Bestandteil der Staatsre­

ligion ist. Ich möchte Ihnen nun den dritten beriihmten Professor

\'( m;tellen, der sich für seine Forschungen auf dem Gebiet der Para­

l'"ychologie und der Reinkarnation einen großen Namen gemacht

h.1t. Es ist Professor Elendur Haraldsson, der 1992 auf dem Kongress

( ,'iht es ein Leben nach dem Tod? in Düsseldorf von der Kongress­

lritung übrigens gebeten worden war, meiner Gruppenrückführung

vor etwa vierhundert Leuten als Gutachter beizuwohnen.

59

Page 55: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise

Das Mädchen, das die Zeichnung aus

einem früheren Leben vollendete

Sri Lanka · Dilukshi

Als Dilukshi zwei Jahre alt war, weckte sie den Ärger ihrer Eltern,

indem sie jene immer Tante und Onkel und nicht Mutter und Vater

nannte; sie betonte sogar immer wieder, dass man sie nach Hause

zu ihren wirklichen Eltern in Dambulla bringen möge. Die Eltern

schimpften sie aus und taten alles als Unsinn ab, die Kleine erwi­

derte jedoch schlagfertig: »Meine richtigen Eltern haben mich nie

ausgeschimpft, vielmehr haben sie mich ,Liebling< und ,liebes süßes

Töchterlein< genannt.« Sie erklärte ihren Eltern auch noch, dass sie

in dem Fluss bei ihrem Dorf ertrunken sei. Schließlich wandten sie

sich um Rat an die Mönche des benachbarten Klosters. Diese fan­

den den Fall derart interessant, dass sie dem Journalisten Herrn

Abeypala davon erzählten, der fiir die Zeitschritt Weekend einen

Bericht über die Aussagen dieses Mädchens schrieb.

Ein Reisbauer aus Dambulla las diesen Bericht, und er erinnerte

ihn an seine Tochter Shiromi, die im September 1983, ein Jahr vor

Dilukshis Geburt, im benachbarten Fluss ertrunken war. Er und

seine Frau schrieben nun an die Zeitung, berichteten über die trau­

rigen Ereignisse und erklärten sich bereit, diesem Mädchen gegen­

übergestellt zu werden. Ich kann mir gut vorstellen, wie sich jener

Journalist gefreut haben mag, diesen Fall als Reporter seiner Zeitung

zu recherchieren, war er als Journalist doch eher daran gewöhnt,

über Dinge zu berichten, die schon passiert waren, statt über jene,

die sich erst ereignen sollten.

Er verabredete sich mit den Eltern von Dilukshi, und mit ihnen

und ihrer Tochter fuhr er in die Nähe des rund hundert Kilometer

entfernt liegenden Ortes, wo sie die letzten Kilometer zu Fuß an

Reisfeldern entlang zurücklegen mussten. Und nun überlassen wir

das Wort dem Journalisten: »Dies war eine eigenartige Geschichte

- wiedergeboren zu werden und seine Eltern aus dem vorausgegan-

60

Page 56: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Kinder erinnern sich an ihre früheren Leben

1·.• ,,,.,1 Leben wieder aufzusuchen. So etwas geschieht selbst in Sri

I .111k.1 nur selten. Doch war ich zugegen, als das Mädchen seine EI­

,,.,,, wiedererkannte. Nicht nur sie, auch den Bruder, die Schwester,

d 11 (' T .. mte, ihre Großmutter. Ich habe alles mit eigenen Augen ge­

·o~·l,l'n. Für mich war das Beweis genug.« Man holte nun das Spiel­

/l'llg und die Kleider der Verstorbenen herbei, und sie erkannte alles

"·rnlcr: ihre Kleidungsstücke, die Trinkflasche für die Schule, die

\, hidertafel, die Schreibstifte, ihre Sonnenbrille und andere Dinge

llll'ltr. Als man ihr ein Heft gab, in dem sich ihre Zeichnungen von

l11lher befanden, entdeckte sie eine davon und sagte, dass sie diese

1111 ht mehr beenden konnte. Sie setzte sich sogleich hin und malte

'"'' zu Ende. Dr. Haraldsson, der erst später von dieser Begebenheit härte und

'"' h dieser nun annehmen wollte, meinte, dass dieser Fall als Beweis

111 vielem mangelhaft sei. Denn man hätte der Kleinen mehrere

I >inge von einem bestimmten Objekt zeigen und sie dann erst auf-.

11 1rdern sollen, unter den vorgezeigten Dingen die ihren aus einem

I rüheren Leben zu bezeichnen. Somit hatte man eine gute Chance

\'npasst. Und trotzdem gab es noch genug an vorliegendem Mate­

lt.tl, das für die Echtheit dieses Falles sprach. Denn als man die

Kleine zum Fluss führte, bezeichnete sie exakt, wo sie ertrunken

w.tr. Sie nahm einen Stein in die Hand, und voller Entrüstung warf

,je diesen in jene Stelle, wo sie den Tod gefunden hatte.

Als Professor Haraldsson den englischen Publizisten Jefhey lver­

'on einige Jahre später an diese Stelle des Flusses führte, sagte er,

d.tss es interessant sei, dass Dilukshi, bevor sie hierhergeführt wor­

den war, gesagt habe, dass die Stelle, an der sie ertrunken war, sich

direkt bei einer Hängebrücke befand. Als man sie aber zu diesem

( )rt führte, war diese bereits abgebaut worden. Die Aussagen stimm­

ten jedoch. Dilukshi habe auch, bevor man sie hierhergeführt hatte,

gesagt, dass man von einem kleinen Felsen aus das Dach ihres El­

ternhauses sehen könnte. Und Herr lverson stellte sich auf jenen

Fels und konnte tatsächlich das Dach jenes Hauses sehen. Anlässtich

eines Films, den Herr lverson über Reinkarnation erstellte, hatte

man Dilukshi und ihre Eltern eingeladen. Das Mädchen tuhlte sich

61

Page 57: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise

bei ihrer früheren Familie vollkommen zu Hause und hatte kleine

Geschenke fiir ihre früheren Eltern mitgebracht. Und Jeffrey lverson

meinte, dass er Zeuge einer Familienzusammenkunft gewesen sei,

bei der Freude und Leid eng beisammenlagen. Freude sicherlich auf

der Seite der Familie des Reisbauern, dass sie die Verstorbene erneut

lebend wusste, jedoch Schmerz darüber, dass sie ja nicht mehr bei

ihnen weilte, da sie jetzt einer anderen Familie zugehörte.

Professor Haraldsson erklärte dem englischen Journalisten ge­

genüber, dass es siebzehn bewiesene Tatsachen in diesem Falle gebe,

dass sich aber dreizehn noch nicht beweisen ließen. Zum Beispiel

hatte Dilukshi von einem Gemüseladen gesprochen, der nun nicht

mehr aufzufinden war. Sie hatte auch erwähnt, dass der Inhaber ein

ganz dünner junger Mann gewesen sei, jedoch hatte man bisher

noch niemanden finden können, auf den diese Beschreibung passte.

Haraldsson zeigte dem Filmteam auch die Stelle am Fluss, die das

Mädchen ihnen gezeigt hatte, und in diesem Augenblick kam ein

junger dünner Mann aus seiner Hütte, und der Professor fragte ihn,

ob er hier früher Gemüse verkauft habe. Dies bestätigte der junge

Mann. Auf Shiromi angesprochen, sagte er, dass er sich noch gut

an sie erinnern könne, sei sie doch häufig in seinen Laden gekom­

men. Auf den ))dünnen jungen Mann« hingewiesen, erklärte er, dass

man ihn früher immer als den ))dünnen Bruder« bezeichnete hätte. u

Ich schätze, verehrte Leserin und verehrter Leser, dass Sie ob der

Fülle der Beweise bereits nachdenklich geworden sind und sich gut

vorstellen können, dass wir viele Erdenleben haben. Ich bin jedoch

fest davon überzeugt, dass Sie, wenn Sie bis zu den letzten Beweis­

führungen, die in diesem Buch zusammengestellt sind, durchhalten,

die Reinkarnation als Tatsache nicht mehr zurückzuweisen vermö­

gen. Wenden wir den Blick nun noch einmal nach den Vereinigten

Staaten.

62

Page 58: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Kinder erinnern sich an ihre früheren Leben

Streit der Zwillinge im Bauch der Mutter

USA · Robert

l11 seinem sehr interessanten Buch Life Before Life 14 schildert der

Autor Dr. med. Jim Tucker folgenden Fall: In dem amerikanischen

Staat North Carolina lebte ein Junge namens Robert Hodges, den

nun Bobby nannte. Er sagte zu seinen Eltern, dass er zu seinen

wirklichen Eltern Susan und Ron gehöre; Ron ist der Bruder seines

Vaters. Bobbys Eltern dachten, dass er lieber zu der Familie seines

Onkels gehören wolle, hatten diese doch vier Kinder, während er

nur einen zwei Jahre jüngeren Bruder namens Donald hatte, und

mit diesem befand er sich öfters in heftigem Streit. Als er viereinhalb

J•1hre alt war, fragte er den jüngeren Bruder, warum er, als sie zu

zweit im Bauch von Susan gewesen waren, nicht geboren werden

wollte und ihn selbst daran hinderte, bei ihr geboren zu werden.

Donald, der Zweieinhalbjährige, antwortete: »Ich wollte zu Papa.«

Da schrie Bobby zurück: ))Und ich wollte zu Onkel Ron!« Zu

diesem Zeitpunkt hatten beide nicht gewusst, dass Susan wirklich

Zwillinge als Fehlgeburten zur Welt gebracht hatte, wobei man fest­

stellte, dass die Nabelschnur des einen sich um den Hals des an­

deren gewunden hatte. Niemand hatte nach diesem tragischen

Ereignis in der Familie mehr darüber gesprochen, so dass Bobby

und Donald nichts davon aufgeschnappt haben konnten.

An seinem vierten Geburtstag sagte Robert zu seiner Mutter, die

mit ihm eine schwere Geburt mit Kaiserschnitt durchmachen

musste, dass er unbedingt aus dem Bauch herauskommen wollte,

weshalb er mit den Füßen getreten habe. Aber Hände hatten ihn

immer wieder zurückgeschoben, was ihn richtig wütend werden ließ.

Bei der Geburt hatte, wie die Mediziner der Mutter damals berich­

teten, sein Kopf in der oberen Bauchhälfte gelegen, weshalb man

versucht hatte, ihn umzudrehen; Bobby hatte das so empfunden,

als wolle man ihn weiterhin im Bauch gefangen halten.

63

Page 59: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt- Die Beweise ________________ _

Bobby sprach auch über andere frühere Leben. In dem einen

starb er durch eine Kugel, in dem anderen als Teenager bei einem

AutounfalL Und dann fügte er zum Erstaunen der Mutter hinzu:

»Mutter, in der anderen Welt wird man nicht krank. Dort wartete

ich, bis ich wiedergeboren werden wollte.« Ein anderes Mal vertraute

er ihr an, dass er beabsichtigte, bei Tante Susan wiedergeboren zu

werden, doch in ihrem Bauch befand sich schon ein Mädchen.

Deshalb sei er zu ihr gekommen. Bobby konnte sich auch an die

Hochzeit seiner Eltern erinnern, denn als seine Mutter ihm ein

Hochzeitsfoto zeigte, sagte er, dass er dabei gewesen war, und er

konnte im Einzelnen beschreiben, was sie dort gegessen hatte.

Ist es nicht erstaunlich, was manche Kinder vor ihrer Geburt,

sei es in früheren Leben, im Jenseits oder im Bauch der Mutter,

schon alles erlebt haben, was sie auch oft genauestens wiedergeben

können? Und wie Dr. Tucker, der die von Professor Ian Stevensan

gesammelten Fallberichte auswertete, konstatiert, berichten zehn

Prozent der sich an frühere Leben zurückerinnernden Kinder ü her

ihr Leben in der jenseitigen Welt. Er rät den Eltern, den Aussagen

der Kinder mehr Beachtung zu schenken.

64

Page 60: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Kinder erinnern sich an ihre früheren Leben

Ein Junge entlarvt den Namen

seines früheren Mörders

Titu · Indien

lrn Dezember 1983 wurde in einem Dorf in der Nähe von Agra ein

Iunge mit dem Namen Titu Singh geboren. Mit vier Jahren begann

er zu behaupten, dass er Suresh Verma heiße, dass seine Frau Uma

mit seinen zwei Kindern in Agra wohne und dass sie dort ein Ra­

diogeschäft hätten. Er bat seine jetzigen Eltern, die er als solche ab­

lehnte, ihn nach Hause zurückzubringen. Er erzählte auch, dass er

von zwei Männern ermordet worden sei. Er konnte sich genau er­

innern, was passiert war: Er sei eines Tages mit seinem Auto nach

I lause gekommen und habe gehupt, damit seine Frau das Tor öff­

nete. Dann kamen plötzlich zwei Männer auf ihn zugerannt und

-.chossen auf ihn. Eine Kugel habe ihn am Kopf getroffen. Er nannte

.1uch die Namen der beiden Männer. Derjenige, der ihn mit der Pis­

tole erschossen hatte, sei der Geschäftsmann Secliek Johaadien ge­

wesen. Die ganze Familie Singh war ungehalten über dieses

penetrante Verhalten ihres Sohnes, der immer wieder behauptete,

Suresh zu heißen, und nach Agra gebracht werden wollte.

Titus älterer Bruder erkundigte sich bei einem Aufenthalt in Agra

Lhmach, ob es wirklich ein Geschäft mit dem von seinem jüngeren

Hruder bezeichneten Namen gab - und entdeckte tatsächlich ein

Radiogeschäft mit dem Namen Suresh Radioshop. Er ging in diesen

Laden und erkundigte sich nach einem Suresh Verma. Man teilte

ihm mit, dass der Ladenbesitzer vor einigen Jahren verstorben sei.

Von Uma Verma, der Witwe, erfuhr er dann, dass ihr Mann, als er

eines Tages mit dem Auto zurückkehrte, vor dem Haus erschossen

worden war. Sie konnte ihm allerdings nicht sagen, von wem, da

dieser Mord bislang unaufgeklärt geblieben war. Titus Bruder of:

fenbarte nun dieser Frau, dass sein kleiner Bruder behauptete, ihr

verstorbener Mann zu sein, und er berichtete ihr, was Titu ihnen

zu Hause alles erzählt hatte.

65

Page 61: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise ---------

Die Witwe von Suresh wollte diesen Jungen nun selbst aufsuchen.

Sie erzählte die Begebenheiten in ihrer Familie, und nun entschlossen

sich auch die Eltern von Suresh und seine drei Brüder mitzukom­

men. Als Ti tu seine Eltern und seine Frau sah, lief er erfreut auf sie

zu und umarmte sie. Anschließend schlug er mit der flachen Hand

auf einen Hocker, wie es Suresh als Kind immer getan hatte, um sei­

ner Freude Ausdruck zu geben. Man beschloss nun, Titu mit der

Erlaubnis seiner jetzigen Eltern mit nach Agra zu nehmen, um vor

Ort seine Erinnerungen an sein früheres Leben zu überprüfen. Dort

angekommen wollten die Brüder, dass er ihnen den Weg zu jenem

Radiogeschäft zeigen solle. Sie versuchten mehrmals, ihn vom Weg

abzubringen, doch der Vierjährige ließ sich nicht beirren. Selbst als

sie kurz vor dem Radiogeschäft den Fahrer baten, schneller zu fah­

ren, schrie der Junge plötzlich: ))Stopp, hier ist mein Laden!« Die Fa­

milie von Suresh war nun vollkommen davon überzeugt, dass es sich

um den ermordeten Suresh handeln musste.

Als Professor Chatdah von der Universität in Delhi von diesem

Vorfall härte, interessierte er sich gleich für diesen Fall. Er begab

sich zu Uma, der Witwe von Suresh, und fragte sie, was sie denn

am meisten davon überzeugt habe, dass es sich bei diesem Jungen

um die Wiedergeburt ihres verstorbenen Mannes handele. Sie be­

schrieb ihm nun eine Begebenheit, an die sich Titu ganz genau er­

innern konnte, eine Begebenheit, von der nur ihr Mann und sie

etwas gewusst hatten. Denn Titu erinnerte sie bei einem Picknick

daran, dass er ihr damals bei einem ähnlichen Ausflug eine große

Tüte mit Bonbons geschenkt hatte.

Professor Chatdah hatte wohl seinem Kollegen Professor Steven­

san über diesen Fall berichtet, denn dieser sandte nun von der Uni­

versität in Virginia eine seiner Mitarbeiterinnen, Antonia Mills, nach

Agra, um mit Professor Chatdah vor Ort zu recherchieren. Sie woll­

ten vornehmlich feststellen, ob nicht irgendein Betrug vorliegen

könne, ob also Titu im Vorfeld etwas über jenen Mordfall gehört

haben könnte. Aber all ihre Recherchen bestätigten, dass es sich

hierbei um einen authentischen Fall von Reinkarnation handelte.

Natürlich untersuchten sie auch den Kopf von Titu, um festzu-

66

Page 62: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

_ _ _ Kinder erinnern sich an ihre früheren Leben

·.~t·lh:n, ob von dem damaligen Einschuss noch irgendwelche Nar­

lwlt mit in dieses Leben hineingebracht worden waren. Und tatsäch-

11, lt! Sie entdeckten auf der rechten Seite, an welcher bei Suresh die

'' ~tlliche Kugel eingedrungen war, eine Delle, die genau einer Ein­

·,, ltusswunde entsprach. Auf der anderen Seite des Kopfes, wo jene

Kugel wieder herausgekommen war, entdecken sie dagegen ein stern­

lt~rmiges Mal - ähnlich wie die Wunde, die eine aus dem Körper

\\'ll'dcr austretende Kugel reißt. Titu hatte zudem ja den Namen sei­

IH''> Mörders genannt. Als die Polizei von Agra diesen daraufhin zur

IZrdc stellte, gestand er den damaligen Mord. 15

Bleibt Ihnen, liebe Leserin und lieber Leser, nicht ))die Spucke

wq.~", wenn Sie von diesem Fall lesen? Ich glaube, ich habe Ihnen

n'>t einmal genügend Beispiele vorgelegt von Kindern, die sich an

d tr< . .' früheren Leben erinnern konnten. Ich könnte Ihnen noch Dut­

trnde von ähnlich interessanten und beweiskräftigen Fällen liefern,

1111d in meinem Buch Reinkarnation aktuell. Kinder erinnern ihre

\Vicdergeburt beschreibe ich weitere Kindererinnerungen an ihr frü­

heres Leben 1\ um Ihnen, verehrte Leser, noch mehr Beweise für die

Reinkarnation zu geben. Doch wenden wir uns nun jenen Fällen

tu, in welchen sich Erwachsene an ihre früheren Leben erinnern

konnten.

67

Page 63: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

II.

Erwachsene erinnern sich

an ihre früheren Leben

Page 64: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Das Deja-vu-Erlebnis

in der Kathedrale von Salisbury England

Verehrte Leser, ist es Ihnen vielleicht auch schon einmal so er­

gangen, dass Sie an einen Ort kamen und Ihnen alles derart

bekannt vorkam, so dass Sie vielleicht gemeint haben: Hier bin ich

schon einmal gewesen? Und trotzdem wissen Sie ganz genau, dass

Sie im jetzigen Leben noch nie an diesem Ort gewesen sind und

<mch keinen Film über diesen Ort gesehen haben. Vielen Tausend

Menschen ist es so ergangen. Andere treffen zum ersten Mal einen

bestimmten Menschen, und sie möchten beschwören, dass sie ihn

schon von irgendwoher kennen. Wieder andere erleben eine Situa­

tion, und sie sind überzeugt davon, dass sie das, was gerade ge­

schieht, schon einmal in allen Einzelheiten erlebt haben. In der

Wissenschaft spricht man bei solchen Erfahrungen von Deja-vu-Er­

lebnissen. Deja-vu kommt aus dem Französischen und bedeutet

»schon gesehen«.

Es sind die verschiedensten Erklärungen fur diese Art von Wie­

dererleben gegeben worden. Es mag sein, dass eine Kryptarunesie

vorliegt - das heißt, wir erinnern uns an etwas, das wir einmal wuss­

ten, aber vergessen hatten; eine solche Rückerinnerung wird ausgelöst

durch eine ähnliche, gleiche oder identische Person, einen Ort, eine

71

Page 65: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise ____ _

Er versuchte, seiner Frau, die wieder zu ihm gestoßen war, zu be­

richten, was gerade geschehen war. Es war, als ob er gerade einen

Film gesehen hätte, in welchem er die Hauptrolle spielte, aber es war

mehr als ein Film, denn er hatte auch alles mitempfunden, das Hoch­

heben der schweren Steine, die Liebe zu seiner Familie.

An diesem Beispiel sehen wir, dass es sich um eine Rückerinne­

rung an ein früheres Leben handeln musste, denn Herr Richard

hatte die Kathedrale in einer Phase ihrer Entstehung gesehen. Die

Bilder und Eindrücke, die er wiedererlebte, waren zudem derart,

dass sie der heutigen Zeit nicht zuzuordnen sind, und sein Deja-vu­

Erlebnis bezog sich daher wirklich auf ein früheres Leben. Hätte er

in dieser Kathedrale jedoch ein Deja-vu-Erlebnis über eine Begeben­

heit zu einer Zeit gehabt, als das Gebäude im Wesentlichen genauso

aussah wie heute, dann wäre die Gewissheit, eine Wiedererinnerung

an ein früheres Leben gehabt zu haben, nicht gegeben gewesen. Er

hätte sich dann genau daran erinnern müssen, in welcher Kleidung

ihm die anderen Personen erschienen waren oder welche Unter­

schiede zu heute eindeutig festzustellen waren. 17 Solche Deja-vu-Er­

lebnisse geschehen oft ganz spontan, sie sind häufig an Orte,

Personen, Situationen oder Gegenstände gebunden, können aber

auch unabhängig davon -vor allem in Meditationen und entspann­

ten Situationen - auftreten.

Der nächste Bericht ist dem aufsehenerregenden Buch Kehren die Opfer des Holocaust wieder? von Yonassan Gershorn entnom­

men. Eine ganze Reihe von Klienten kommt in meine Rückfiihrungs­

therapie, und ihre Leiden wie Asthma, Alpträume oder Dickleibigkeit

stellen sich als Nachwirkungen erlebter Traumata im Holocaustge­

schehen heraus. Rabbi Yonassan Gershorn gibt in seinem Buch vor

allem jene Erlebnisse wieder, in denen heutige Juden und Nichtjuden

über ein früheres Leben im Holocaust berichten.

74

Page 66: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Erwachsene erinnern sich an ihre früheren Leben

Er erstand erneut die

Uhr aus einem früheren Leben Kanada

llerr Whittier wuchs in einem kanadischen Dorf mit 1600 Einwoh­

lllTI1 auf. Dort gibt es keine Juden, wie er auch sein ganzes Leben

l.mg, von zwei flüchtigen Begegnungen und dem Treffen mit Rabbi

( ;crshom abgesehen, keinerlei Begegnungen mit Juden hatte. Auch

hcsaß er keine jüdischen Vorfahren. Vielmehr wurde er ganz im

1 hristlichen Glauben erzogen, und zwar sehr streng. Er trat später

der Sekte der Pfingstgemeinde bei und erlernte bei ihnen, gemäß

drr Pfingstbotschafi: im Neuen Testament mit fremder Zunge zu

reden. Jene Sektenmitglieder sind davon überzeugt, dass derjenige,

der plötzlich in einer fremdem Sprache spricht - meist sind es alte

Sprachen wie Aramäisch oder Hebräisch -, in solch einem Moment

vom Heiligen Geist besetzt wird, der bewirkt, dass solche Phäno­

mene geschehen dürfen. Man sagte ihm, dass jene Sprache, die der

Heilige Geist durch ihn spreche, jiddisch sei. Er hatte diese Sprache

.11lerdings nie irgendwo gehört, noch wusste er sie geographisch ein­

zuordnen. Herr Whittier hatte zudem einen Widerwillen gegen

Schweinefleisch, und als er einmal in einem Secondhand-Kleiderla­

den den Wühltisch durchsuchte, entdeckte er zwei kleine runde

Kopfbedeckungen, die er sich kaufte und öfter im Haus aufsetzte,

denn er H.ihlte sich darunter besonders wohl. Erst später erfuhr er,

dass es sich um jüdische Kippas handelte.

Seit dem April 1991 hatte er über eine Zeit von zwei Wochen

hin nahezu jede Nacht einen sich wiederholenden Traum, der je­

doch hin und wieder auch mehrere neue Episoden aus einem

Leben als Jude im Zweiten Weltkrieg in Holland beinhaltete. Er

sah sich in einem Keller, in welchem er sich mit Mitgliedern seiner

Familie vor den Polizisten und der SS versteckt hatte, um nicht

ebenfalls abgeholt und abtransportiert zu werden, wie es mit vielen

75

Page 67: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise -~ _

Juden schon geschehen war. Hinter vollen Kartoffelsäcken hielten

sie sich versteckt. Weniges hatten sie aus ihrer Wohnung mit in

den Keller gebracht, doch zu diesen Gegenständen gehörte auch

eine Standuhr, die besonders wertvoll war und an der die Familie

hing. Auch ihr Hund als Teil der Familie war im Keller versteckt

gehalten worden. Herr Whittier sah im Traum, wie er seinen schwarz­

weißen Hund an der Leine kurz vor der Morgendämmerung nach

draußen in den hinteren Garten führte. Plötzlich schien der Hund

eine Gefahr zu spüren. Dann erklang aus der dämmrigen Dunkel­

heit auf einmal eine Stimme, und der Hund, der die nun Hervor­

tretenden ansprang, wurde sogleich erschossen. Herr Whittier

wurde festgenommen.

Er wachte aus diesen Träumen immer sehr aufgewühlt auf. Vor

dem Ende des dritten Traumes wurde ihm gesagt, dass diese Stand­

uhr sich jetzt in Kanada befinde. Außerdem wurde ihm mitgeteilt,

dass er auf der Bundesstraße I in Neu-Schottland in einem Anti­

quitätengeschäft eben diese Standuhr wiederfinden könne. Nachdem

er aufgewacht war, blieb ihm dieser Traum lebhaft in Erinnerung.

Wer mochte im Traum zu ihm gesprochen haben? War es der Hei­

lige Geist, der sich schon öfter durch ihn in einer fremden Sprache

mitgeteilt hatte? Er nahm sich vor, dem Hinweis bei nächster Ge­

legenheit nachzugehen. Aber noch kamen immer wieder neue

Hinweise in den Träumen. Er kam nie darauf: dass es sich um Er­

innerungen aus einem früheren Leben handeln könnte, verbat doch

seine Kirche diesen »Aberglauben<< aufs Schärfste. Er sah sich nun

in einem folgenden Traum in Sträflingskleidung zusammen mit an­

deren Männern und Frauen, unter denen er auch seine damalige

Frau wahrnahm, wie sie von reitenden Soldaten zu einem offenen

Massengrab gefuhrt wurden, wo sie alle erschossen und in dieses

Grab hineingeworfen wurden.

Nachdem diese Träume aufgehört hatten, beschloss Herr Whit­

tier, mit einem Freund nachzuforschen, ob es an jener Bundesstraße

wirklich ein Antiquitätengeschäft gab, wo diese Standuhr zu finden

war. Sie entdeckten einen solchen Laden, dessen Name in altmodi­

scher Schreibschrift auf sich aufmerksam machte und in dem viele

76

Page 68: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Erwachsene erinnern sich an ihre früheren Leben

.dtc und auch kostbare antike Gegenstände zu sehen waren. Aber

\lt' entdeckten keine Standuhr. Sie wollten schon enttäuscht den

I .tJen verlassen, als sein Besitzer durch die geöffnete Hintertür ein­

tr.tt, wobei er diese hinter sich schloss. Jetzt konnten die beiden Be­

\Ucher eine Standuhr entdecken, die bis dahin durch die geöffnete

l'ür verborgen gewesen war. Und Herr Whittier stellte sich wie ge­

h.mnt vor diese Uhr. Er wusste auf einmal, dass diese Uhr genau

wne war, die er im Traum öfter gesehen hatte. Er wusste auch, dass

diese Uhr vormals ihm gehört hatte. Aber wie konnte dies alles

möglich sein, wenn es doch seinem Glauben gemäß keine wieder­

holten Erdenleben gab?

Er fragte den Ladenbesitzer, woher er all diese schönen Gegen­

stjnde habe, und jener erzählte den beiden Herren, dass er vor kur­

l.cm von einer Einkaufsreise aus Holland wiedergekommen sei. Die

Behörden hätten dort endlich beschlagnahmtes Gut, was früher den

.tbtransportierten Juden gehört hatte, zur Versteigerung freigegeben.

So habe er einen großen Teil seines Bestandes dort erwerben kön­

nen. Die Frage, ob diese Uhr auch aus jenem Kauf in Holland

stamme, bejahte er. Als Herr Whittier nun nach dem Preis dieser

Uhr fragte, musste er jedoch einsehen, dass er sie sich nie leisten

könnte, und so verließen die Freunde den Laden wieder.

Doch Herr Whittier konnte diese Uhr mit allem, was er in den

Träumen erlebt hatte, nicht mehr vergessen. Ja, es folgten noch meh­

rere Träume, und wenn er sich entspannt hinsetzte und sich in das

darin Erlebte hineinversetzte, kamen die Erinnerungen an jenes

Leben in Holland von ganz alleine.

Er härte von einem Rückführungsexperten, der Leute in Trance

versetzte, damit diese sich an ihre früheren Leben zurückerinnern

konnten, und die Zurückgeführten sollten ihre früheren Erlebnisse

aus anderen Leben so plastisch und lebhaft wiedererleben, dass es

fur sie danach oft keine Zweifel mehr gebe, dass das, was sie in der

Rückführung erlebt hatten, wahr sei. Herr Whittier suchte nun die­

sen Rückführungsexperten auf und ließ sich von ihm in Trance ver­

setzen. In dieser Rückführung konnte er sein vorausgegangenes

Leben als holländischer Jude mit dem Namen Stefan Horwitz in

77

Page 69: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wit'dt'rqt>burt DIP Reweise

.tllcn Dl'tails wicdererleben. Er erfuhr nun, wie er und seine Fami­

lienmitglieder sich im Gemüsekeller ihres Großvaters versteckt

hielten, wie seine Frau jeweils mit einem Seil einen Kartoffelsack

zurückzuziehen wusste, so dass die Lücke geschlossen wurde und

ein ungebetener Besucher nichts Auffälliges oder Verdächtiges in

jenem Keller finden konnte. Auch entdeckte er dort jene Standuhr

wieder, die ein Familienerbstück war. Er erlebte nun auch wieder,

wie jene Männer der SS ihn schlugen, bis er ihnen das Versteck in

jenem Keller zeigte. Alle, die sich dort versteckt gehalten hatten,

wurden auf Lastwagen und später in Zügen abtransportiert. Bis zu

seinem grauenvollen Ende konnte er alles erneut miterleben. Alles,

was die Träume und auch weitere plötzliche Rückblicke ihm schon

offenbart hatten, wurde nun bestätigt.

Aber er konnte auch das erleben, was unmittelbar nach seiner

Erschießung mit ihm geschehen war. Er schwebte plötzlich im Licht

und sah dort seine Frau Helen, wie sie ihm die Hände entgegen­

streckte. Diese genaue Beschreibung zu lesen, möchte ich Ihnen,

verehrte Leser, sehr empfehlen. 18 Ebenfalls wurde ihm hier der Sinn

seines vergangenen Erdenlebens offenbart.

))Nach dieser großartigen Vision des nachtodliehen Lebens((' wie

Herr Whittier später an Rabbi Gershorn schrieb, >>konnte ich mich

endlich von den Qualen und Ängsten der Holocaust-Erinnerungen

befreien.((

Ähnliches haben mir meine Klienten berichtet, die ebenfalls

durch ein ähnliches früheres Horrorleben gegangen sind. Rabbi

Gershorn hat über dieses Erlebnis, das ihm Herr Whittier aus Ka­

nada mitgeteilt hat, öfter in seinen Vorträgen berichtet. Es fanden

sich daraufhin Leute, die einen Obolus für den Erwerb dieser Uhr

aufbrachten, so dass ihr vormaliger Besitzer im Mai 1996 wieder in

den Besitz seiner Standuhr kam.

Sie sehen, liebe Leserin und lieber Leser, dass Träumen oft sehr

große Bedeutung beizumessen ist, geben sie doch manchmal aus

dem Unterbewusstsein und manchmal aus dem Überbewusstsein

- oder aus anderer Quelle stammend - Informationen über frühere

78

Page 70: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Erwachsene erinnern sich an ihre früheren Leben

lt·hl'IL Viele Menschen haben durch Träume zum ersten Mal über

I r l'rgnisse aus ihren früheren Leben erfahren, die im Nachhinein

.d .. wahr bestätigt werden konnten.

79

Page 71: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise __ _ -------- --. -----

Das Wiedersehen mit dem Bruder

aus einem früheren Leben

Ägypten

Der Arzt Dr. Allen Haimes hatte schon als Junge Wiederholungs­

träume, in welchen er sich in einer Wüste erblickte. Er, wie auch

die anderen Menschen, war in die Kleidung der Wüstenbewohner

gehüllt. Diese Träume endeten meistens damit, dasser-wie es ihm

schien - im Sand versank, während er noch eine Frauenstimme

rufen härte: ))Suliman!« Doch bevor er starb, wachte er irritiert und

wahrscheinlich schweißgebadet auf Diese Träume wiederholten sich

bei dem Jungen sehr häufig. Er wusste noch nicht einmal, was

))Suliman<< bedeuten konnte: War es eine Person, ein Ort oder be­

zeichnete es irgendetwas anderes?

Neben seinem Medizinstudium studierte er Archäologie des Mitt­

leren Orients und wurde immer mehr in den Bann der Pyramidolo­

gie gezogen. Er hatte späterhin auf Reisen den Mittleren Orient

besucht, doch noch nie war es ihm gelungen, Ägypten, seinem Rei­

sewunschland, einen Besuch abzustatten. Als sein vierzigster Geburts­

tag gefeiert wurde, bestand das Geschenk seiner Ehefrau Judith darin,

ihm eine Ägyptenreise zu spendieren. Zusammen reisten sie los.

Als sie während einer Nilschifffahrt in der Stadt Edfu Hand in

Hand durch die engen Straßen spazierten, fiihlten beide, dass ihnen

alles so ))unglaublich« vertraut vorkam. Judith glaubte, die Sprache

der Leute auf einmal verstehen zu können. Und als sie schließlich

die Tempelanlagen von Luxor durchschritten, meinte Allen, dass

der ägyptische Touristenführer genauso aussehe wie eine der Perso­

nen, die er in seinen Träumen immer wieder gesehen hatte. Er ver­

traute ihr auch an, dass jener und er sich in einem früheren Leben

vor über tausend Jahren befunden hatten und dass dieser Mann da­

mals sein Bruder gewesen sei. Ihr Vater war damals ein Schreiber

gewesen, und in seinen Träumen habe jener Bruder Ahran geheißen.

Er sei der Ältere von ihnen gewesen.

80

Page 72: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Erwachsene erinnern sich an ihre früheren Leben

Und dann passierte Folgendes: Als jener Touristenfuhrer bei sei­

ltl'll1 Vortrag seine Blicke zu Allen gleiten ließ, hielt er plötzlich mit­

trn im Satz inne und schaute unentwegt und wie hypnotisiert in die

Augen von Judiths Mann. Alle Augen der Anwesenden blickten nun

.ntch auf jenen Amerikaner, der den Vortragenden anscheinend aus

dem Konzept gebracht hatte. Allen, der sich irritiert fuhlte, zog nun

-.rine Frau aus jener Gruppe heraus, und beide begaben sich im Taxi

IUrück zu ihrem Nilschiff Doch er konnte nicht aufhören, über sein

I .eben damals in Ägypten zu sprechen. Am Abend erhielten sie von

der Schiffsrezeption einen Anruf~ dass fur sie ein Gast bei ihr warte.

Als beide zur Rezeption kamen, erhob sich ein Mann von seinem

Sitz und kam auf sie zu. Es war jener ägyptische Touristenfuhrer.

Allen wurde ganz bleich, wie Judith bemerkte, doch der Ägypter

-.1 reckte nun seine Rechte aus und stellte sich beim Händeschütteln

.tls Emil vor. Er habe, wie er sagte, Wichtiges mit ihnen zu bespre­

l hen. Wie er weiterhin ausfuhrte, sei er zwar ein koptischer Christ,

jedoch glaube er, schon viele Male auf Erden gewesen zu sein. In sei­

ner Jugend wurde er schon von sehr heftigen Träumen heimgesucht,

die ihm Erlebnisse aus früheren Leben widerspiegelten. ,,Heute, als

ich während der Tempelbesichtigung in AllensAugen schaute, wusste

ich, dass wir schon einmal miteinander verwandt waren. Ich weiß,

dass wir vor etwa eintausend Jahren in Edfu gelebt haben.<<

Allen begann, sich die Fakten, die Emil weiter aus einem gemein­

S<tmen Leben angab, auf der Rückseite eines Briefumschlages zu no­

tieren. Auch J udith sei damals ein Familienmitglied geworden, als

sie den damaligen Allen geheiratet hätte, und nach der Hochzeit

seien beide nach Luxor gezogen. Allen fragte ihn nun, welchem

Beruf er nachgekommen sei. Emil fuhrte daraufhin aus, dass Allen

damals ein Schreiber wie der Vater wurde, während er als der Älteste,

dem dieser Beruf nach der Tradition des Hauses eigentlich zuge­

.,tanden hätte, einen anderen erlernen musste, da seine rechte Hand

verkrüppelt war und sich nicht zum Schreiben eignete. Allens Aut:

g<tbe war es damals auch, die abgelieferten Säcke mit Weizen zu

;,jhlen, zu sortieren und sie in die Kornspeicher bringen zu lassen.

Dort sei es auch geschehen, dass er in das Korn fiel und darin

81

Page 73: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt- Die Beweise ____ _

versackte, so dass man ihn nur noch tot daraus bergen konnte. Und

Allen, der immer angenommen hatte, er sei früher im Sand versun­

ken, sich aber keinen Reim darauf machen konnte, erfuhr nun,

worin er wirklich versunken war. Weiterhin berichtete Emil, dass er

ihn mit der damaligen Judith zu diesen Kornspeichern begleitet

hätte. Und dann, als jener dort hineinfiel, habe seine Frau einen

furchtbaren Schrei ausgestoßen und seinen Namen, nämlich ))Suli­

man«, gerufen. Allen hatte sich inzwischen gesetzt. Jetzt erfuhr er,

wer in seinen Träumen damals den Namen ))Suliman« gerufen hatte,

der ihn dann jeweils aus diesem Traum zurückholte. Es war seine

damalige Frau gewesen, die er in diesem Leben wieder geheiratet

hatte. Judith und Allen sind seitdem Freunde von Emil, und sie

haben ihn in den folgenden Jahren öfter besucht. 19

Haben Sie nicht selbst fur eine bestimmte Zeit in der Geschichte,

fur ein historisches Ereignis oder gar fur eine berühmte Person ver­

gangener Zeit ein gesteigertes Interesse? Geht Ihr Interesse gar so

weit, dass Sie sich Bücher über jene Zeit oder Person zulegen?

Manchmal kann solch ein Interesse zu einer Leidenschaft, ja zu einer

Besessenheit werden. Ich kenne Personen, die zum Beispiel alles über

Alexander den Großen, über die Römerkaiser, über Napoleon, über

Metternich, über Bismarck, über den Siebenjährigen Krieg, den Drei­

ßigjährigen Krieg oder über den letzten Weltkrieg lesen oder sich

die entsprechenden Filme darüber ansehen. Es gibt Sammler, die

sich auf bestimmte historische Gebiete begrenzen, sie sammeln zum

Beispiel alles, was sie von und über die Biedermeier-Zeit, die Grün­

derzeit oder über die Jugendstilzeit .erwerben können. Meist haben

sie, das kann ich aus meiner Erfahrung als Rückfuhrungsleiter sagen,

tatsächlich in der jeweiligen Zeit gelebt. Was uns also vormals lieb

und teuer war, zieht uns meist wieder in seinen Bann.

Dr. Frederick Lenz gibt in seinem Buch die Geschichte eines

amerikanischen Geschäftsmannes wieder, der sich leidenschaftlich

mit dem Amerikanischen Bürgerkrieg des letzten Jahrhunderts aus­

einandersetzte.

82

Page 74: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

__ _ Erwachsene erinnern sich an ihre früheren Leben

Auf dem Schlachtfeld kehrten die Erinnerungen zurück

USA · Gettysburg

Alexis war ein pensionierteT Geschäftsmann aus dem US-Staat South

( ~arolina. Solange er sich zurückerinnern konnte, war er fasziniert

~cwesen vom Amerikanischen Bürgerkrieg, der sich in den Jahren

I X61 bis 1865 in den Vereinigten Staaten von Amerika zutrug, als

die Unionssoldaten des Nordens sich aufmachten, die Soldaten der

Südstaatenkonfoderation zu bekämpfen. Es ging in diesem Krieg in

erster Linie darum, die farbigen Sklaven in den Südstaaten zu be­

(rcien. Alexis wollte schon als kleiner Junge immer einen Soldaten

der Konfoderation spielen, und später, als diese Passion für den Se­

zessionskrieg zu einer Obsession wurde, hatte er schon längst viele

Bücher über jene Zeit gelesen, ja er trat sogar einem Fanclub bei,

deren Mitglieder sich von jenem Krieg ebenfalls immer noch be­

r.JUschen ließen.

Es gibt in Amerika mehrere solcher Clubs, die sich fast aus­

.,chließlich nur mit jenem Krieg befassen, sei es in den Nordstaaten

oder in den Südstaaten. Diese Mitglieder tragen zu gewissen Anlässen

.lllch die Soldatenuniformen der damaligen Zeit, doch viele von

ihnen glauben nicht an ein früheres Leben, obwohl es auf der Hand

liegt, dass sie aller Wahrscheinlichkeit nach in einem früheren Leben

.111 eben diesem Krieg mittelbar oder unmittelbar beteiligt waren.

Trauen sich diese Menschen einmal, zu einem Rückfuhrungsexperten

zu gehen, um herausfinden zu lassen, ob sie schon einmal in jener

Zeit gelebt haben, dann werden sie wahrscheinlich herausfinden, dass

dem so war. Hunderte von Menschen haben in meinen Rückfüh­

nmgen jene Plätze oder historischen Zeitperioden wiedererlebt, mit

denen sie sich schon lange aktiv oder passiv beschäftigt hatten.

Alexis' Spezialgebiet in diesem großen Bürgerkrieg war die

Schlacht von Gettysburg, die im Juli 1863 ausgefochten wurde und

83

Page 75: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise

mit dem Sieg der Nordstaaten endete. Er hielt sogar Vorträge über

diese Schlacht in seinem Club. Als er sich wieder einmal für einen

erneuten Vortrag vorbereiten wollte, besuchte er erneut jenes riesige

Schlachtfeld, das heute zu einem historischen Monument geworden

ist, zu dem jährlich Zehntausende von Menschen pilgern. Doch als

er über diese weiten Felder schritt, überdeckte eine andere Zeit die

jetzige. Er befand sich als Soldat der Konföderation mitten in der

Schlacht. Überall roch es nach Pulver. Er härte das Donnern der

Kanonen und das Schreien von Verwundeten oder die Befehle der

Offiziere. Dann sah er, wie die geschlossenen Reihen der Unions­

soldaten wie eine feste Mauer auf ihn und die Seinen zumarschier­

ten. Plötzlich fiihlte er einen Schmerz an seinem Bein und wusste,

dass er von einer Kugel getroffen worden war, und einer seiner Ka­

meraden bückte sich zu ihm nieder, legte die blutende Wunde bloß,

um sie notdürftig zu verbinden. Doch dann kamen plötzlich vier

blauuniformierte Soldaten und schossen auf beide. Der Kompagnon

stürzte tödlich getroffen über den Verwundeten, der auf einmal

ebenfalls von einer Kugel in den Bauch getroffen wurde, dort noch

einen heißen Schmerz fiihlte - und plötzlich wieder in die heutige

Gegenwart zurückgekehrt war. 20

Oft haben solche Menschen, die in einem vergangeneo Leben

an einer Wunde gestorben sind, im heutigen Leben genau an dieser

Stelle entweder eine äußere Narbe oder aber eine innere Schwach­

stelle, so dass jemand heute zum Beispiel in seinem Bauch ständig

oder doch häufig chronische Schmerzen haben kann, während die

Ärzte nach gründlicher Untersuchung zu dem Ergebnis kommen,

dass kein medizinischer Grund vorliegt, der Betretlende entweder

sich den Schmerz einbildet oder ein Hypochonder ist. Wie die

Rückfiihrungstherapie jenen mit solcherlei Schmerzen, aus einem

früheren Leben noch herrührend, helfen kann, werde ich noch im

nächsten Teil dieses Buches erläutern. Meistens haben Menschen,

die ein grauenvolles Ende durch eine Person oder Situation erlebten,

im heutigen Leben einen Horror vor allem, was mit jenem Erlebnis

zusammenhängt. Je grauenvoller und langwieriger das Sterben war,

desto schlimmer sind die heutigen Nachwirkungen. Eventuell ist

84

Page 76: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

_ __ Erwachsene erinnern sich an ihre fri.Jheren Leben

das Sterben von Alexis auf dem Schlachtfeld von Gettysburg sehr

kurz gewesen, so dass er seine Begeisterung fiir den Krieg, die er

damals empfunden hat, in diesem Leben noch beibehielt.

Doch wir wollen uns nun solchen Erinnerungen zuwenden, in

denen sich die sogenannte ))Liebe auf den ersten Blick<< als eine

Liebe aus einem früheren Leben herausstellte.

85

Page 77: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt- Die Beweise ____ _

Den Geliebten aus einem früheren Leben wiedergefunden

USA · North Dakota

Eine Produktionsassistentin erzählte Brad Steiger folgende Ge­

schichte: Sie ging eines Tages zu einem Gestüt, um dort wieder ein

wenig zu reiten. In jenem Stall begegnete sie einem jungen Bur­

schen, und als sie ihn ansah, überkam sie ein eigenartiges Gefuhl

von Nähe. Sie begrüßte ihn spontan mit dem Namen »Wesley«, ein

Name, der ihr gerade so einfiel, und jener Junge grüßte zurück mit

dem Namen >>Lillian((. Keiner von beiden fühlte, dass das fur beide

ein aus der Luft gegriffener Name war. Beide wurden sofort mitei­

nander vertraut, und es entwickelte sich eine platonische Freund­

schaft. Sie erklärten sich ihre eigenartige Attraktion füreinander

damit, dass sie sich schon in einem früheren Leben gekannt haben

mussten, und nannten sich weiterhin Lillian und Wesley.

Doch eines Nachts hatte diese Frau einen furchterlichen Traum,

der fur sie zu lebhaft war, um ihn einfach nur als Traum ablegen zu

können. Sie lebte in der Mitte des achtzehnten Jahrhunderts als

junge Frau in einer kleinen Stadt in Süddakota. Sie sah die Obst­

bäume und die ungepflasterte Hauptstraße, die sich durch dieses

kleine Städtchen zog. Dann stand auf einmal wutentbrannt ihr frü­

herer Mann vor ihr. Er hatte herausgefunden, dass sie ein Liebes­

verhältnis mit einem jungen Mann hatte, und er warf in seinem

Zorn die Öllampe nach ihr. Das herausfließende Öl entzündete ihre

Kleider im Nu, und sie verbrannte bei lebendigem Leib. Plötzlich

sah sie sich außerhalb ihres Körpers. Sie erblickte, wie ihr Liebhaber

mit dem Namen Wesley sich eilig dem Hause näherte. Doch die

Flammen hatten schon das ganze Zimmer erfasst, und er konnte

nicht mehr zu ihr, die schon tot war, gelangen. Er ahnte, was sich

ereignet hatte. Wesley holte sein Gewehr und schoss dem Ehemann

seiner Geliebten eine Kugel in den Bauch. Lillian konnte noch

sehen, wie Wesley fur diesen Mord gehängt wurde.

86

Page 78: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Erwachsene erinnern sich an ihre früheren Leben

Diese Geschichte hätte man jetzt als eine »schöne« Geschichte

.tbtun können, indem man argumentierte, dass jene Frau nach einer

I ·:rklärung für ihre Zuneigung zu dem jungen Mann gesucht habe;

ihr Unterbewusstsein könnte ihr diese Erlebnisse vorgegaukelt

haben. Doch das Eigenartige ist, dass zur seihen Zeit der junge

Mann ebenfalls aus einem furchtbaren Alptraum aufwachte. Seine

Eltern hatten ihn im Schlaf den Namen ~>Lillian« schreien hören,

die er vor einem Feuer retten wollte. Wie er später seiner »Lillian«

erzählte, habe sich alles in einer kleinen Stadt abgespielt, in welcher

sie seine Geliebte gewesen war. Ihre damaligen Zusammenkünfte

konnten nur in größter Heimlichkeit stattfinden, da sie ja verheiratet

gewesen war. Sie teilten sich nun gegenseitig all das mit, was sie ge­

träumt hatten, und stellten fest, dass das von beiden im Traum Er­

lebte genau übereinstimmte.21

Wenden wir uns nun einer anderen Geschichte zu, in der die Be­

treffenden an Liebe auf den ersten Blick glaubten, da sich ihnen ihr

früheres Leben erst zu einem späteren Zeitpunkt offenbarte.

R7

Page 79: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise

Die jetzige erfüllte Liebe als Ausgleich

für eine frühere unerfüllte Liebe

USA · England im Mittelalter

Auf einer Party trafen sich 1967 der Jurastudent John und Alison,

die Vertreterio einer Telefonfirma. Sofort fühlten sie sich zueinander

hingezogen, und es dauerte auch nicht lange, bis sie sich ihre Liebe

füreinander eingestanden. Im darauffolgenden Jahr heirateten sie

und zogen in das Studentenviertel von Cambridge. Beide hatten

das Gefühl, dass sie sich schon seit langem kennen. Doch erst nach

einigen Jahren wurde John in einer Vision offenbart, woher sie sich

eigentlich kannten.

Denn während die beiden im Bett saßen und sich einander be­

trachteten, veränderte sich auf einmal das Gesicht von Alison, wie

auch der ganze Raum sich völlig umgestaltete. Die Vision schob sich

über die augenblickliche Realität. Er sah sich und seine Frau in al­

tertümliche Kleidung gehüllt, während auch die Wände mit Wand­

teppichen ausgestattet waren. Er wusste auf einmal, dass sie sich zur

Zeit des Mittelalters in England befanden. Beide waren ineinander

verliebt, doch hatten die Eltern fiir die Tochter schon eine andere

Eheschließung vereinbart. In völliger Verzweiflung darüber, nicht

mit ihrem Geliebten vermählt werden zu können, vergiftete sie sich.

Er hingegen war außer sich vor Verzweiflung. Er beschloss, England

fiir immer den Rücken zu kehren. Er stürzte sich als angeheuerter

Soldat in die verschiedensten Kämpfe, um dort den Tod zu suchen.

Schließlich kehrte er dennoch nach England zurück und verbrachte

die restlichen Jahre seines Lebens als Mönch in einem Kloster.

Diese Vision hatte nur einige Minuten gedauert, und trotzdem

war es, als ob er einen ganzen Film gesehen hätte. Ihm wurde klar,

dass sie beide aus dem Grund wieder zusammengekommen waren,

um in diesem Leben das beenden zu dürfen, was sie vormals nicht

beenden konnten.22

88

Page 80: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

_ _ _ _ _______ ~~ Erwachsene erinnern sich an ihre früheren Leben

Wie ich meine, lag eventuell bei beiden in jenem früheren

l.l'ben noch eine zu lernende Lektion vor, oder es stand noch ein

k.1rmischer Ausgleich an. Wie wir Rückfuhrungstherapeuten immer

wieder in den Reinkarnationstherapien bei unseren Klienten erfah­

rl'n, sind die meisten der seelischen und körperlichen Leiderfahrun­

gl'n auf Leben zurückzufuhren, in denen die Leidbetroffenen selbst

.mderen Leid oder Schmerz zugefugt hatten. So könnte es sein, dass

Alison in einem noch früheren Leben ihrer damaligen Tochter eine

Fhe mit dem Geliebten verboten hatte, die sich dann aus Verzweif­

lung ebenfalls das Leben genommen haben könnte. John mag in

il'nem Leben der Vater dieser Tochter gewesen sein. Wir Menschen

"cheinen nur ein richtiges Verhalten nach den göttlichen Gesetzen

l'rlernen zu können, indem wir genau das, was wir anderen antun,

l'henfalls an uns zu spüren bekommen. Das Gesetz des karmischen

Ausgleichs dient allein der seelischen Reifung. Es ist immer gerecht.

Es hat nichts mit Bestrafung zu tun. Es dient allein dem Erkennen

und Begreifen durch Erfahrung. So sind auch viele unserer jetzigen

Schicksalsschläge auf den karmischen Ausgleich zurückzufuhren.

Doch kann sich das Karma auch positiv auswirken. Hat zum Bei­

spiel jemand etwas sehr Gutes im Sinne der göttlichen Gesetze voll­

bracht, so kann er dafür in diesem Leben belohnt werden. Denn

was immer wir einem anderen in Gedanken, Worten oder Taten

antun, wird uns in dem gleichen Maß angetan werden. Wenn je­

mand ein segensvolles nächstes Leben haben möchte, dann sehe er

zu, dass er in diesem Leben liebevoll in Gedanken, Worten und

Taten zu und mit anderen ist.

89

Page 81: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

WiPdergeburt- Die Beweise _ ____ _ _

Mit den eigenen Kindern aus

dem früheren Leben wieder vereint

Irland · Cocke/1

Jenny Cockell wurde 1953 in England geboren. Sie hatte einen

älteren und einen jüngeren Bruder. In ihrem Elternhaus herrschte

meistens eine unangenehme Spannung, da ihre Eltern sich nicht

verstanden. Jenny wurde vielleicht auch daher zu einem introver­

tierten Mädchen, was sie auch dazu veranlasste, von dem, was sie

innerlich erlebte, kaum etwas anderen gegenüber zu äußern. Jedoch

waren ihre Erinnerungen an vier frühere Leben derart präsent, dass

sie ständig Szenen aus jenen anderen Leben sah, ja sie sogar wieder­

zuerleben schien. Die meisten Rückerinnerungen hatte sie an eine

Mutter mit acht Kindern, fur die sie sorgte. Sie wusste, dass sie Mary

hieß und sie selbst diese Mutter war. Sie sah sich durch den Ort

und zum Markt gehen, sie sah von außen und besonders ofi: von

innen ihr einfaches Häuschen, das weniger als einen Kilometer vom

Ortskern entfernt lag, umgeben von Feldern und Bäumen. Auch

ein Bach war ganz in der Nähe, und auf der anderen Seite der Straße

gab es eine Moorlandschaft. Sie wusste von Anfang an, dass das

Land, in welchem sie lebte, Irland war. Ihr damaliger Ehemann be­

fand sich meistens außerhalb des Hauses, und sie selbst ging ganz

fur ihre Kinder und im Haushalt auf Sie sah sich nähen, kochen,

aufräumen. Sie nahm jedes ihrer Kinder wahr mit all seinen cha­

rakteristischen Eigenschaften, doch es fiel ihr schwer, sich klar an

deren Namen zu erinnern; genauso konnte sie auch den Namen

jenes Ortes nicht abrufen. Dafur gab es einige Szenen aus jenem

Leben, die sich besonders klar darstellten. Sie sah sich mit einem

langen Schal umwunden bei Dämmerung an einem hölzernen Steg

stehen, um auf ein Boot zu warten. Öfter sah sie auch folgende Be­

gebenheit: Ihre Jungen hatten eine Falle aufgestellt und fanden am

Morgen einen Hasen darin. Sie waren erfreut, etwas gefangen zu

90

Page 82: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Erwachsene erinnern sich an ihre früheren Leben

haben, während sie selbst entsetzt darüber war, dass sie diese Falle

.1ufgestellt hatten. Gott sei Dank, wie sie sah, war der Hase noch

.1111 Leben und konnte wieder freigelassen werden.

Als Jenny vier Jahre alt war, vertraute sie ihrer Mutter etwas aus

jenem Leben als Mary an, das für sie Realität war und von dem sie

glaubte, dass es eines ihrer früheren Leben war. Die Mutter belä­

chelte nicht, was ihre Tochter ihr erzählte, sondern härte sich alles

.m. Dennoch meinte sie als strikte Katholikin, dass der Glaube an

l'rühere Leben nur Wunschvorstellung sei und nichts mit der Wahr­

heit zu tun hätte. Die kleine Jenny war nun über diese Einstellung

der Mutter sehr enttäuscht. Hinfort behielt sie alles, was sie aus

ihrem Unterbewusstsein über ihre früheren Leben erfuhr, ganz für

sich. Doch sie blieb bei ihrer Überzeugung, dass das von ihr Erlebte

Wirklichkeiten aus früheren Leben waren. Sogar in ihren Träumen

sah sie Szenen aus vergangenen Zeiten, und einer dieser Träume war

ein furchtbarer Alptraum, der sogar öfter wiederkehrte. Es war das

Todeserlebnis der fünfunddreißigjährigen Mary. Sie sah sich in

einem Krankenhauszimmer mit hoher Decke und fühlte, dass sie

~ieber hatte und schwer nach Atem rang. Was sie am meisten ver­

misste, war, dass ihre Kinder sie nicht besuchen kommen durften.

Nur ihrem Mann erlaubte man Zutritt zu ihrem Bett. Irgendwie

wusste sie, dass sie sterben werde. Sie fühlte keine Angst vor dem

Tod, aber in sich verspürte sie eine starke Wut gegen das Schicksal,

das sie den Kindern entziehen wollte. Denn ihnen galt ihre ganze

Sorge. Dann sah sie sich auf einmal außerhalb ihres Körpers und

erblickte ihren Mann von oben, der an ihrem Bett saß. An dieser

Stelle wachte sie regelmäßig aus dem Alptraum auf und fühlte

immer noch jene Wut auf das Schicksal, das ihren Kindern die Mut­

ter weggenommen hatte.

Doch die meisten Erinnerungen kamen während des Tages. Als

sie älter geworden war, zeichnete sie die Bilder ihrer Erinnerungen

auf~ wie zum Beispiel ihr kleines Haus, in welchem sie als Mary ge­

wohnt hatte. Sie legte auch eine Ortskarte und eine Karte der Stra­

{~en und Wege an, die sie noch in Erinnerung hatte. Sie wusste, dass

der damalige Ort, unweit von ihrem Haus entfernt, in nordöstlicher

91

Page 83: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise ----- --- -------

Richtung von Dublin lag. In ihrem Schulatlas schlug sie schließlich

die Karten von Irland auf und fand einen nordöstlich von Dublin

gelegenen Ort mit dem Namen Malahide, dessen Zubringerstraßen

genau mit ihrer selbstgefertigten Landkarte übereinstimmten. Als

sie siebenundzwanzig Jahre alt war, konnte sie sich einen Ortsplan

von Malahide besorgen. Sie verglich diesen mit ihrer vor Jahren an­

gefertigten Ortskarte, und sie war überrascht, dass alle wichtigen

Straßen und Gebäude richtig darin eingetragen waren.

Mit fünfundzwanzig Jahren hatte sie sich ihrer ersten hypnoti­

schen Rückflihrung unterzogen, denn ihre Erinnerungen an ihre

früheren Leben, besonders an das von Mary, hielten an. Jener Alp­

traum über ihr Sterben war allerdings schon seit Jahren nicht mehr

aufgetaucht. In der Rückführung ging sie nun nochmals im Detail

Szenen aus ihrem damaligen Leben durch, einschließlich der ihres

Todes. Sie wusste, dass sie damals im letzten oder vorletzten Jahr

ein totes Kind zur Welt gebracht hatte und dass man sie daraufhin

gewarnt hatte, nicht nochmals schwanger zu werden. Sie war jedoch

wiederum schwanger geworden und an den Folgen der Geburt eines

gesunden Mädchens mit dem Namen Elisabeth gestorben. Ihr To­

desjahrwurde mit 1932 angegeben. Ebenfalls erfuhr sie jetzt einige

Namen ihrer übrigen Kinder, und so wusste sie nun, dass ihre älteste

Tochter genau wie sie geheißen hatte.

Jenny war inzwischen verheiratet und hatte selbst zwei Kinder.

Ihr Mann zeigte viel Verständnis fiir ihren Drang, ihr früheres Leben

als Mary zu erforschen, und 1989 reiste sie zum ersten Mal nach

Malahide in Irland. Als sie dort ankam, war sie schockiert darüber,

was sich in den letzten sechsundfiinfzig Jahren alles verändert hatte.

Überall waren neue Gebäude und Wohnhäuser zu sehen. Und dort,

wo ihrer Erinnerung nach ein Hof mit zwei Toren sein musste, brei­

tete sich ein Supermarkt aus. So fiel es ihr schwer, den Ort so wie­

derzuerkennen, wie sie ihn oft in ihren spontanen Erinnerungen

gesehen hatte. Schließlich fand sie den Weg, der zu ihrem früheren

Haus geführt hatte. Aber dort war kein Haus mehr zu finden außer

einer verfallenen Ruine, und auch der benachbarte Bach war zu

einem verwaisten Rinnsal in einem Graben geworden. Erst bei einer

92

Page 84: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Erwachsene erinnern sich an ihre früheren Leben

"1nlnholten Reise nach Malahide war sie sich sicher, dass jene

H 11111c ihr Haus gewesen war. Als sie darin herumlief, kamen ihr

1 d••ttlich Szenen aus jenem früheren Leben in diesem kleinen Haus

"'t·dn in Erinnerung, verbunden mit den Gefiihlen, die sie damals

v.,·h.Jbt hatte.

I )urch Befragungen in der Nachbarschaft erfuhr sie, dass in

p·JH'Ill Haus ein gewisser John Sutton mit seiner Frau Mary und

d lll'll Kindern gewohnt hatte. Sie schrieb nun die verschiedensten

H11di: an Behörden, wo sie noch Unterlagen über die Familie Sutton

111 nhalten glaubte, forschte in den Tauf- und Sterberegistern nach,

•.t hricb an alle Suttons, die sie im Telefonbuch auffinden konnte,

1111d setzte Annoncen in die Lokalzeitung, um Leute zu finden, die

dtr über jene Familie noch mehr Auskünfte geben könnten. Sie er­

luhr, was sie ja schon durch die eigenen Erinnerungen und jene

Rlicktlihrungen wusste, dass sie 1897 geboren und 1932 bei der Ge­

hurt eines Kindes gestorben war. Im Taufregister fanden sich sechs

1hrer früheren Kinder mit Namen und Geburtstag. Jeffrey Sutton

w.1r 1923 geboren worden, gefolgt von den Geschwistern Philomena,

< :hristopher, Francis, Bridget und als Letzte folgte Elisabeth. Doch

dies waren nur sechs Namen, sie war jedoch überzeugt, acht Kinder

gehabt zu haben. Erst später sollte sich herausstellen, dass sie doch

.Kht Kinder geboren hatte, doch die beiden nicht in dem Taufre­

gister des Ortes verzeichneten Kinder, nämlich Sonny und Mary,

w;uen in einer anderen Kirche getauft worden. Sie erhielt durch

l'inen »Zufall<< sogar die Adresse ihres ältesten Sohnes Sonny, der

inzwischen in England wohnte.

1990 hatte man sie mit einer Fernsehjournalistin zusammenge­

bracht, die sich fiir ihr Bemühen, ihrer Familie aus einem früheren

l.eben auf die Spur zu kommen, sehr interessierte. Jenny war es ei­

gentlich nicht recht, dass zu dieser Zeit schon etwas darüber an die

ÖHentlichkeit gelangen sollte. Doch auf der anderen Seite wusste

sie bald die Vorzüge zu schätzen, die eine solche Zusammenarbeit

brachte. Diese Fernsehjournalistin wollte, bevor Jenny ihrem frühe­

ren Sohn gegenübergestellt würde, ihn selbst vor der Kamera inter­

viewen, um ihm Fragen über sein Leben und seine Jugend in Irland

93

Page 85: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt- Die Beweise _____ _

zu stellen; sie wollte insbesondere auf das Leben im Elternhaus zu

sprechen kommen, ohne diesem nun Einundsiebzigjährigen den

wahren Grund für dieses Interview verraten zu wollen. Denn Jenny

hatte der Journalistin aufgetragen, ihm nicht zu sagen, dass sie selbst

dessen frühere Mutter sei, um ihn nicht von vornherein abzuschre­

cken. Doch Jenny rief nun Sonny Sutton noch vor diesem Fern­

sehinterview direkt an. Sie legte dar, dass sie Träume habe, in

welchen eine Mary Sutton ihr aus ihrem Leben in Irland erzähle

und ihr Bilder eingebe. Sie beschrieb ihm auch das Haus von außen

und innen, und Sonny Sutton bestätigte alles als der Wahrheit ent­

sprechend. Also wurde ein Termin für einen Besuch am 23. Sep­

tember 1990 verabredet.

Jenny hatte ihren Mann und die beiden Kinder nach Leeds mit­

gebracht, die sich natürlich ebenfalls dafür interessierten, ob sie

wirklich die frühere Mutter von diesem Mann war. Denn wenn sich

beider Aussagen deckten, wäre eindeutig der Beweis dafür erbracht,

dass Jenny nicht irgendetwas phantasiert hatte, sondern dass ihre

schon in der Kindheit begonnenen Erinnerungen über ein früheres

Leben in Irland auf Tatsachen zurückzuführen waren. Obwohl

Sonny Sutton schon ein betagter Herr war, erkannte Jenny ihn bei

diesem Besuch sofort wieder, vor allem an der Art, wie er sich gab.

Sie erzählte ihm nun, was seine verstorbene Mutter ihr im Traum

über das Leben in Irland mitgeteilt hatte, und Herr Sutton musste

mit Erstaunen zugeben, dass jene Durchgaben richtig waren. Die

Fernsehjournalistin, die ihn zuvor aufgesucht und interviewt hatte,

hatte ihn gebeten, einen genauen Lageplan des Hauses in Malahide

von innen und außen zu skizzieren. Nun holte Jenny ihre Skizzen

hervor, die sie schon vor vielen Jahren als Jugendliche angefertigt

hatte, und beide verglichen ihre Zeichnungen miteinander. Jenny

musste zu ihrem Mann immer wieder sagen: >>Schau, auch das

stimmt ganz genau überein!<< Sie beschrieb ihm nun Einzelheiten

des Grundstückes und die Nachbarhäuser, und ihr Gegenüber be­

stätigte die Richtigkeit der Feststellungen und verwunderte sich

immer wieder über das exakte Wissen dieser Frau über die Welt sei­

ner Kindheit. Alsdann kamen sie auf die einzelnen Personen in der

94

Page 86: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Erwachsene erinnern sich an ihre früheren Leben

I .llllilic zu sprechen. Jenny beschrieb sie richtig und konnte be­

·.tllllmte Charakterzüge von ihnen wiedergeben. Dann beschrieb

·.lt' seine Mutter und zählte auf, was sie alles an Kleidungsstücken

)',l'l r.tgen hatte; selbst der Haarknoten, den sie getragen hatte, wurde

'tlll Sonny bestätigt. Schließlich kamen sie auf Marys Vater zu spre­

, llt'll, der ein Bahnbeamter gewesen war und eine Schranke betreut

lt.ltte, neben welcher ein Bahnhäuschen gestanden hatte, in dem er

, d 1 die Nächte zugebracht hatte. Komischerweise hatte Jenny nur

wl'nige Erinnerungen an ihren damaligen Ehemann erhalten, und

',tl war sie jetzt froh, von Sonny mehr über ihn zu erfahren. Sie er­

lllnerte sich allerdings daran, dass er oft Dachgerüste angefertigt

h.1tte und während des Ersten Weltkrieges Soldat gewesen war. Doch

d.1s Verhältnis des Ehepaares musste gelitten haben, denn John

\utton ließ sich danach nur noch selten zu Hause sehen. All dies

lll'stätigte dessen Sohn und fügte hinzu, dass sein Vater zu einem

Alkoholiker wurde und grob auf ihn eingeschlagen habe.

Jenny erzählte ihm, dass seine Mutter ihm von einer Falle erzählt

h;itte, in der die Kinder einen Hasen gefangen hatten, und Sonny

konnte noch zusätzliche Details zu diesem Ereignis hinzufügen,

denn es hatte sich ihm tief eingeprägt. Für ihn war es ein unfassli­

ches Phänomen, wie diese ihm fremde Frau, die ihm da gegenüber­

s.d~, das alles so genau wissen konnte. Jenny fragte ihn, was die

Mutter mit dem Bild gemeint haben könnte, dass sie ihr öfter durch­

gab: Sie stand auf einem hölzernen Steg und wartete in der Däm­

merung auf ein Boot. Herr Sutton erklärte ihr, dass sie auf ihn

gewartet habe, denn er sei damals jeden Abend von einer benach­

barten Insel, wo er als Golfjunge sein erstes Geld verdiente, mit dem

Boot zurückgerudert. Pro Tag brachte er zwei Schillinge und six

Pence nach Hause. Jene zwei Schillinge habe er immer der Mutter

gegeben, den Rest habe er behalten. Selbst an den Schal, den Mary

damals um den Hals geschlungen hatte, konnte sich deren Sohn

noch gut erinnern. Sonny bestätigte auch, dass seine Mutter eine

Totgeburt gehabt hatte und dass sie bei der Geburt der jüngsten

Tochter in einem Krankenhaus in Dublin gestorben sei. Ihre Söhne

wurden nun in Waisenhäusern und ihre Töchter in Klosterschulen

95

Page 87: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise ------ -- -------

untergebracht. Für Jenny war klar, dass sie ihren ältesten Sohn aus

dem Leben als Mary Sutton wiedergefunden hatte. Dann offenbarte

sie ihm, dass sie seine frühere Mutter war. Er brauchte eine ganze

Weile, um sich mit diesem Gedanken anzufreunden, aber schließlich

akzeptierte er sie als diejenige, für die sie sich ausgab, und zwischen

ihnen entwickelte sich eine anhaltende Freundschaft.

Mit Sonnys Hilfe und dank eigener Nachforschungen konnte

Jenny fünf ihrer acht noch lebenden Kinder wiederfinden, und 1993

fand ein großes Familienzusammentreffen aller dieser fünf Kinder

von Mary Sutton, wiedergeborene Jenny Cockell, statt. Die beiden

Schwestern Phyllis (Philomena) und Betty (Elisabeth) galten für die

drei Brüder, die sich zusammen mit ihrem inzwischen verstorbenen

Bruder Jeffrey 1985 nach langer Zeit zum ersten Mal wiedergetroffen

hatten, als unauffindbar. Sie hatten ihre Schwestern seit sechzig Jah­

ren nicht mehr gesehen. Ihre Mutter aus einem früheren Leben, die

in diesem Leben eines jeden Tochter hätte sein können, hatte sie

aber alle wieder vereinigt. Und natürlich war das Fernsehen dabei,

denn solch ein einmaliges Zusammentreffen wollten sie dokumen­

tarisch festhalten und selbstverständlich auch den Fernsehzuschau­

ern präsentieren. Sonny hatte seine Geschwister gefragt, was sie

darüber dachten, dass Jenny ihre frühere Mutter sein könnte. Die

meisten von ihnen vermochten die Reinkarnation nicht als Tatsache

anzuerkennen, da ihre katholische Kirche solches nicht lehrte. So

glaubten sie, dass ihre Mutter aus dem Himmel durch Jenny gewirkt

habe, um die ganze Familie wieder zusammenzubringen.

Jenny konnte sich auch noch an ein Leben erinnern, das zwi­

schen jenem in Irland und dem jetzigen in England lag. Sie wurde

1940 als Junge in England geboren und starb im Alter von fünf

Jahren an einer Virusinfektion. Ihr Buch Unsterbliche Erinnerung (Yesterday's Children),n in welchem sie ihre Suche nach ihren frü­

heren Kindern aus einem vergangeneo Leben beschreibt, wurde ein

Bestseller und in eine ganze Reihe von Sprachen übersetzt.

Liebe Leserinnen und liebe Leser, was denken Sie über diese er­

folgreiche Suche nach den Kindern aus einem früheren Leben? Ist

96

Page 88: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

---------- Erwachsene erinnern sich an ihre früheren Leben

dieser Bericht nicht ein überzeugender Beweis für die Reinkarna­

llon, der eigentlich auch strikten Kirchengläubigen zu denken geben

müsste? Das Kreuz mit der Kirche besteht eigentlich darin, dass die

h-ühkirche der ersten FünfJahrhunderte die Reinkarnation durchaus

lehrte, allen voran Origines, der erste große Kirchenlehrer. Selbst

ksus hat sich zur Reinkarnation bekannt, indem er in Johannes

dem Täufer die Reinkarnation von Elias sah.24 Erst später wurde

d,1s Wissen darüber aus den Aufzeichnungen gelöscht.

In den beiden nächsten Berichten spielt die Rückführung zwar

eine gewichtige Rolle, doch ich habe sie trotzdem mit in diesen Teil,

der sich mit Erinnerungen Erwachsener an frühere Leben befasst,

einbezogen, da die eigentliche Beweisfiihrung über die Realität eines

lrüheren Lebens schon vor einer Rückfiihrung stattfand, während

die Fakten, die durch das Hinabtauchen in frühere Leben aufge­

deckt wurden, nur noch Ergänzungen und Bestätigungen brachten.

ln dem ersten nun folgenden Bericht wurden die Aussagen eines

Mediums im Nachhinein bestätigt.

97

Page 89: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise

Die Durchgaben eines Mediums über

ein früheres Leben werden bestätigt

Indianerleben · Sutphen

Dick Sutphen könnte man »Mister Reincarnation of America« nen­

nen, denn er ist Amerikas berühmtester Promotor der Reinkarna­

tion. Dick hat eine. ganze Anzahl von Büchern zum Thema

geschrieben, über dreihundert besprochene Kassetten, CDs, nebst

Videos und DVDs herausgegeben, er ist in über dreihundert Fern­

sehsendungen aufgetreten und seine Gruppenrückfuhrungssemi­

nare sind von mehr als Hunderttausend Teilnehmern besucht

worden. Er hat außerdem Pionierarbeit auf dem Gebiet der Rück­

tlihrungstherapie geleistet, und ich hatte die Ehre, ebenfalls von

ihm zum Rückfuhrungstherapeuten ausgebildet zu werden. In

seinem Buch You Were Born Again to Be Together 25 erzählt er

Folgendes:

Er leitete schon Anfang der siebziger Jahre in einem Hypnose­

zentrum ein Seminar, das sich mit Gruppenrückführungen in frü­

here Leben befasste. Eine seiner besten Schülerinnen war Trenna,

die es schon nach kürzester Zeit fertigbrachte, sich selbst in frühere

Leben zu versetzen. Dick und Trenna verliebten sich ineinander

und zogen zusammen. Während Dick eines Abends noch an seinem

Schreibtisch saß, versetzte Trenna sich selbst in einen Trancezu­

stand, um zu sehen, ob sie mit Dick schon in einem früheren Leben

zusammen gewesen war. Auf ihrem ))inneren Bildschirm« sah sie

sich als eine junge Indianerin, die bei Sonnenuntergang auf eine

mit Gras bewachsene, hügelige Landschaft hinausstarrte und auf

ein Urteil oder eine Entscheidung wartete, die hinter ihr in einem

Zelt getroHen werden sollte. Sie fiihlte, dass der Stamm gegen sie

eingestellt war. Dann trat ein großer Indianer mit einer Halskette

auf sie zu, nahm sie bei der Hand und fiihrte sie in den Kreis der

anderen. Dort klopfte er sanft mit der Hand auf ihren Bauch und

bedeutete somit den Umstehenden, dass alles in Ordnung sei. Und

98

Page 90: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Erwachsene erinnern sich an ihre früheren Leben

d1c Indianerin wusste, dass sie das Kind in ihrem Bauch zu ihrer

hcude austragen und behalten durfte.

Nachdem Trenna aus dieser Selbstrückfiihrung zurückgekehrt

w.tr, ging sie zugleich zu ihrem Freund und berichtete, was sie so­

eben über ihn als früheren Indianer und sich als Indianerin erlebt

h.ttte. Plötzlich wurde Dick hellhörig, denn irgendjemand hatte ihm

doch schon einmal vor einiger Zeit die gleiche Situation beschrie­

ben, in welcher er ein Indianer gewesen war. Wer und wo war das

ltur gewesen? Und dann erinnerte er sich an ein berühmtes Me­

dium, das er vor zwei Jahren aufgesucht hatte. Es handelte sich um

Kingdon Brown. Er konnte sich jetzt nur noch schwach an dessen

I )urchgaben erinnern, aber es hatte auf jeden Fall mit dem zu tun,

was nun Trenna selbst aufgedeckt hatte. Er selbst hatte ihr nie etwas

darüber berichtet.

Er wusste, dass er diese Durchgaben von Kingdon damals auf:

genommen hatte, und irgendwo musste dieses Tonband liegen. Und

da Dick gerne Genaueres über das von Trenna soeben Erlebte wis­

sen wollte, schlug er ihr vor, sogleich noch einmal gründlicher in

einer von ihm geführten Rückführung in ihrem Unterbewusstsein

nachzuforschen, was eigentlich genau passiert war.

Sie sah sich dann als jene Indianerin in einem Zelt vor jenem

Indianer sitzen. Dieser war über sie enttäuscht. AufDicks Frage hin,

warum dieser Indianer enttäuscht sei, teilte sie ihm mit, dass sie von

Kriegern eines feindlichen Stammes gefangengenommen und mit­

genommen worden war. Man hatte sie vergewaltigt. Sie habe es aber

geschafft, jenem fremden Stamm zu entkommen und den Weg zu­

rück zu ihrem eigenen Stamm zu finden. Der Indianer, der vor ihr

sitze, sei ihr Verlobter gewesen. Er sei enttäuscht darüber, dass sie

sich nicht selbst das Leben genommen habe, nachdem man sie ver­

gewaltigt hatte. Alle Leute hätten, nachdem sie zurückgekehrt war,

mit Abscheu auf sie geschaut. Allein dieser Indianer schien nun

seine Meinung geändert zu haben. An ihm liege es, ob er sie trotz­

dem als seine Frau nehmen wolle und ob er auch das Kind nach

der Entbindung leben lassen würde. Indem Dick sie die weiteren

Stadien ihres damaligen Lebens wiedererleben lässt, sieht sie, wie

99

Page 91: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise - ---- -------

ihr Junge heranwächst, aber von allen als Außenseiter betrachtet

wird, der mit einem Makel behaftet ist. Und als Dick sie auffordert,

zu einem fiir sie sehr wichtigen Erlebnis zu gehen, sieht sie, wie ihr

Sohn wegen seiner Tapferkeit von den anderen ausgezeichnet wird,

denn er konnte seinen Stamm noch rechtzeitig vor Feinden warnen.

Kurz vor ihrem Tod und auf ihr Leben zurückblickend, berichtete

sie, dass ihr Sohn nun Kinder habe und dass fiir sie das bedeutend­

ste Ereignis ihres Lebens darin bestanden hatte, dass ihr Sohn im

Stamm völlig akzeptiert wurde.

Am nächsten Tag suchte Dick unter seinen vielen Tonbändern

und fand schließlich jenes, auf dem die Durchgaben des Mediums

aufgezeichnet waren. Kingdon Brown hatte sich damals in einer

leichten Trance befunden und beschrieb zuerst eine Indianerin, die

schwanger war. Dann sah er sie, wie sie das Kind auf den Schultern

trug. Schließlich wechselte die Szene, und er erblickte einen großen

Indianer, eingehüllt in eine Decke, der bei Sonnenuntergang auf­

und abschritt und mit einer Entscheidung zu ringen hatte. Und nach

einer längeren Pause fuhr Kingdon fort: ))Er muss entscheiden, ob

ein Kind, das bald geboren werden wird, leben darf oder nicht.<< Und

zu Dick gewandt, sagte er, dass er dieser Indianer sei und dass dieser

sich doch dazu entschlossen habe, dass Kind leben zu lassen.

Ich habe in früheren Jahren sehr viele Medien in den verschie­

densten Ländern aufgesucht, um mehr über mich und auch über

meine früheren Leben zu erfahren, eine Praxis, die ich schon lange

nicht mehr befolge. Ofi: sind diese Durchgaben ungenau, vage, all­

gemein oder auch vollkommen falsch. Doch hin und wieder sind

sie auch verblüffend richtig - wie in diesem Fall. Es ist meiner

Meinung nach wichtig, sich nie (!) abhängig zu machen von irgend­

welchen Durchgaben, denn es ist unsere Aufgabe, allein Entschei­

dungen zu treffen. Selbst wenn wir die falsche Entscheidung treffen,

lernen wir daraus und werden bei einem ähnlichen Fall, durch die

vorausgegangene, falsche Entscheidung klug geworden, nun mögli­

cherweise die richtige Entscheidung treffen. Solche, die ihre Ent­

scheidungen abhängig machen von den Durchgaben von Medien,

100

Page 92: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

_ _ _ __ Erwachsene erinnern sich an ihre früheren Leben

-.cheuen sich davor, sich selbst zu entscheiden. Aber gerade darum

~cht es doch im Leben: dass wir für unser Handeln die Verant­

wortung übernehmen. Suchen wir allerdings befahigte Medien auf,

um aus einer höheren ~elle Hinweise zu erhalten, die unser spi­

rituelles Wachstum fördern, dann sind solche Durchgaben oft von

~roßem Wert.

Den folgenden Fall habe ich dem Buch You Will Live Again von

Brad Steiger entnommen. Er ist einer der gefragtesten Sachbuchau­

toren der Vereinigten Staaten auf dem Gebiet der Parapsychologie.

Er hat bisher über hundertfünfzig Bücher geschrieben, ist in unge­

z~ihlten Fernsehsendungen aufgetreten und ist unermüdlich damit

beschäftigt, uns das Wissen um die ewigen Wahrheiten, die wir in

unserer technischen Zivilisation verloren haben, wieder in einer

leicht verständlichen Art zugänglich zu machen.

101

Page 93: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise

Er fand seine Frau aus

einem früheren Leben wieder

Trapperleben · Roy

Ein Mann erzählte Brad Steiger folgende Geschichte: 1h Mitte der

siebziger Jahre ruderte der Mann, der sich Roy nannte, mit seinem

Sohn auf dem Baker Lake im Norden des Staates Washington. Roy

hatte sich einer der neuen christlichen Sekten angeschlossen und

dort eine Wiedertaufe erfahren. Auf dem See kam es ihm plötzlich

so vor, als ob dieser See, die Berge, ja die ganze herumliegende

Landschaft ihm bekannt sei. Er hatte das Gefuhl, als habe er das

alles schon einmal gesehen, allerdings nicht auf einer Ansichtskarte

oder in einem Film. Er sah sich auf einmal in einem Kanu und pad­

delte allein auf diesem See. Er hatte einen anderen Körper und trug

eine andere Kleidung, die der eines Fallenstellers vergangener Zeiten

glich. Er hatte also ein typisches Deja-vu-Erlebnis. Er war von dessen

Echtheit vollkommen überzeugt, was hieß, dass er zugeben musste,

soeben eine Erinnerung aus einem früheren Leben gehabt zu haben.

Nun stand er vor dem Dilemma, ob er an die Reinkarnation als

Faktum glauben sollte oder eher daran, dass der ))Teufel<< ihm gerade

einen Streich gespielt hatte. Denn den Glaubensvorstellungen seiner

Sektenmitglieder zufolge gab es natürlich keine früheren Leben,

wohl aber den Teufel, der uns trügerische Dinge vorgaukelt, um uns

vom rechten, ja vom einzig wahren Glauben abzulenken und uns

schließlich in sein Reich, eben in seine Hölle zu fuhren. Von der

Richtigkeit des Glaubens seiner Sekte überzeugt, betete er voller In­

brunst zu Gott, damit er diese irritierenden Bilder einer früheren

Existenz von ihm wegnehme, denn immer wieder drängten sich ihm

Rückerinnerungen an dieses Leben als Fallensteller auf Irgendwann

glaubte er, in einem Gebet Gottes Stimme zu hören, die ihm sagte,

dass er ihm noch die Frau zuführen würde, welche er in jenem

Leben geliebt hatte.

102

Page 94: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Erwachsene erinnern sich an ihre früheren Leben

Der »Teufel« ließ ihm indes keine Ruhe. Roy besorgte sich heim­

lich Bücher über die Reinkarnation, und schließlich wagte er es,

-.ich zu einem Rückführungstherapeuten zu begeben, um herauszu­

linden, ob er denn wirklich jenes frühere Leben als Trapper im

Nordwesten der Vereinigten Staaten geführt hatte. In dieser hypno­

tischen Rückführung erfuhr er Folgendes, das sich ihm aus seinem

Unterbewusstsein offenbarte, in welchem alles, was er je in Erden­

existenzen erlebt hatte, aufgezeichnet ist.

Er war in den Jahren vor der Französischen Revolution geboren

worden, trug den Namen Jacques und floh mit seinen Eltern nach

Kanada. Dort wurde er später ein Fallensteller, der von dem Verkauf

der Felle lebte. Sein Jagdgebiet waren die Gebirge und Wälder im

Südwesten Kanadas und im Nordwesten der Vereinigten Staaten.

Ihm gelang es einmal, den Häuptling eines Stammes vor einer To­

desgefahr zu bewahren, was ihm dessen Freundschaft gesichert

hatte. Dieser Häuptling vertraute ihm seine Pflegetochter an und

erklärte ihm, dass sie die Tochter eines weißen Mannes sei, der sie

einst in seine Obhut übergeben habe. Dieser weiße Mann sei Alko­

holiker, der seine eigene Tochter misshandelt hatte, weswegen sie

vor ihm die größte Angst habe. Er wisse, dass ihr Vater bald zurück­

kehre, um seine Tochter Isabel abzuholen, und er bitte nun Jacques,

sie in die Wälder mitzunehmen, um sie vor ihrem Vater in Sicherheit

zu bringen. Jacques nahm nun Isabel mit in die Wälder. In den ers­

ten Monaten ließ er sich mit ihr am Bakersee nieder. Er verliebte

sich in dieses Mädchen und schwor ihr, sich nie von ihr trennen

zu wollen. Später zogen sie an die Küste des Fuget Fjords und bau­

ten sich dort ein Holzhaus. Sie fuhrten ein sehr glückliches Leben,

das allein getrübt wurde durch die Fehlgeburt eines Jungen. Doch

bevor er dreißig war, wurde Jacques von einem Bären getötet. Er er­

fuhr in jener Rückfuhrung auch - wahrscheinlich durch sein Höhe­

res Selbst oder seinen Geistführer -, dass Isabel wenig später aus

Einsamkeit und Todessehnsucht ebenfalls gestorben war.

Roy war nun restlos von der Wahrhaftigkeit der Reinkarnation

überzeugt, denn das, was er in spontanen Erinnerungen aus jenem

Leben gesehen hatte, entsprach genau dem, was er nun in der

103

Page 95: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise __ _ __

Rückführung erlebt hatte. Aber das war noch nicht das Ende der

Geschichte. Inzwischen war er von seiner ersten Frau geschieden

worden, und in seiner Kirche, in der er trotz seines Glaubens an

die Reinkarnation geblieben war, erblickte er eine junge Frau, von

der er seine Augen gar nicht mehr abwenden konnte. Er fühlte sich

sofort zu ihr hingezogen, aber seine Scheu ließ es nicht zu, sie an­

zusprechen. Doch immer wieder geschah es, dass sie einander be­

gegneten. Bei solch einer Begegnung unterhielten sie sich und

stellten fest, dass sie beide mit Leidenschaft Bridge spielten. So tra­

fen sie sich häufiger in einem Club und spielten als Partner Bridge.

Nach einem solchen Abend saßen sie im Auto, und Roy vertraute

ihr, die Susie hieß, sein Geheimnis an. Er erzählte ihr, dass er in

einem früheren Leben als Trapper im Nordosten auf dem Gebiet

der heutigen Vereinigten Staaten gelebt habe, wo er mit einer jungen

Frau in einem Blockhaus ... Hier unterbrach ihn Susie und sagte,

dass sie dieses Haus kenne. Sie beschrieb nun in Einzelheiten jenes

Haus, und Roy glaubte, seinen Ohren nicht trauen zu können. Und

zu seiner weiteren großen Verwunderung fügte sie hinzu: »Wir hatten

eine Totgeburt. Es war ein Junge.<< Da schaute Roy ihr tief in die

Augen. Er glaubte jetzt ganz sicher, die Reinkarnation von Isabel vor

sich zu haben. Was hatte nochmals jene Stimme Gottes zu ihm ge­

sagt? Hatte sie nicht von einer Frau gesprochen, die er ihm zuführen

werde und die jene Isabel gewesen sein soll? Auf seine Frage hin,

woher sie wisse, jene Frau gewesen zu sein, antwortete sie, dass sie

vor zwei Jahren in der Meditation von diesem Leben erfahren und

danach auch alles niedergeschrieben habe. Und auf einmal umarm­

ten sie sich und weinten Tränen der Freude. Sie versprach ihm, diese

Aufzeichnungen bei ihrem nächsten Treffen mitzubringen.

Roy, als er schließlich die schriftlichen Aufzeichnungen von

Susie las, erfuhr nun, dass in jener Meditation zu ihr ein Mann na­

mens Jacques gekommen sei, der seine Arme um sie gelegt und ihr

gesagt hätte, dass sie beide Ende des achtzehnten Jahrhunderts am

Purget Fjord zusammengelebt hätten, dass er ein französischer Trap­

per aus Kanada sei und er bald zu ihr käme, denn sie beide gehörten

zusammen, doch habe er zuerst noch einige Knoten aufzulösen. Er

104

Page 96: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Erwachsene erinnern sich an ihre früheren Leben

sei in Frankreich geboren worden, und seine Eltern seien nach Ka­

nada ausgewandert. Jacques habe ihr auch genau jenes Blockhaus

beschrieben, in welchem sie gewohnt hatten, samt der umliegenden

Gegend. Auch habe er ihr von der Totgeburt ihres gemeinsamen

Sohnes erzählt.

Susie hatte einigen nahen Freunden von diesem Meditationser­

lebnis berichtet, und diese meinten, dass es sich um eine Ankündi­

gung ihres Seelenpartners handeln müsse. Jedoch nach einem Jahr

hatte sie die Aufzeichnungen fortgelegt und in der Folge auch nicht

mehr an jenes Meditationserlebnis gedacht.

Zwei Wochen später hatten sie sich aufgemacht, jene hundert­

lunfzig Kilometer zum Bakersee zu fahren, wo Roy seine ersten

Deja-vu-Erlebnisse gehabt hatte. Dort angekommen, meinte Roy,

ein wenig im Wald herumzugehen, um »die Fallen zu überprüfen«.

Susie war einverstanden und blieb in der Nähe des Wagens zurück,

denn sie wollte sich an den See setzen und meditieren. Doch sobald

Roy außer Sicht war, wurde Susie von einer Panik ergriffen, die ihr

völlig unbekannt war. Sie hätte am liebsten nach ihm gerufen, damit

er schnell zu ihr zurückkehre.

Als Roy von seinem Spaziergang zurückgekehrt war, erzählte sie

ihm von ihrer panischen Angst, dass ihm etwas im Wald passieren

könnte. Roy hatte inzwischen die Rückführungstechnik erlernt, und

er schlug ihr vor, an diesem Abend zu Hause eine Rückführung mit

ihr vorzunehmen. Susic sah sich dort in jenem Leben als die Tochter

eines Elternpaares im östlichen Teil der Vereinigten Staaten; sie hieß

IsabeL Dann verstarb ihre Mutter. Der Vater wurde daraufhin zum

Trinker, schlug sie oft und missbrauchte sie auch sexuell. Schliemich

sei er, als sie neun Jahre alt war, nach dem äußersten Westen jenes

Kontinents gezogen und mit einer Gruppe von Männern durch die

Wälder gestreift. Hier habe er einen Häuptling kennengelernt. Sie

wusste aber nicht, ob der Häuptling sie gekauft oder dem Vater

gestohlen hatte. Er behandelte sie auf alle Fälle wie seine Tochter,

und als sie etwa zwölfJahre alt war, kamen Gerüchte auf, dass ihr

Vater zurückkommen würde, um sie zurückzuholen. Darum bat

der Häuptling seinen weißen Freund Jacques, sie in die Wälder

105

Page 97: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise

mitzunehmen, bis die Gefahr vorbei sein möge. Sie zogen an jenen

See, und der Vater hat sie nie gefunden. Dort und später an einer

Bucht lebten sie sieben Jahre lang, bis Jacques hinter der Hütte von

einem Bären überrascht und getötet wurde. Sie selbst habe damals

die Hütte nicht mehr verlassen und sei darin verhungert.

Nun hatten beide ihre frühere Geschichte von verschiedenen

Seiten wiedererlebt. Für sie war es klar, dass alles der Wirklichkeit

entsprach, dass sie früher jenes Leben in den Wäldern gehabt hat­

ten. Es dauerte auch nicht lange, dann waren sie ein Paar. Ich

bin fast geneigt zu schreiben ))Und wenn sie nicht gestorben sind,

dann ... « Sie wissen schon, was ich meine. Denn ofi: ist die Wirk­

lichkeit märchenvoller als irgendwelche Phantasiegebilde.

Viele Menschen haben ganz eigenartige äußere und innere Erleb­

nisse, wagen aber nicht, jemand anderem darüber zu berichten -

aus Furcht, nicht verstanden zu werden oder gar als versponnen zu

gelten. Doch vielleicht sind diese Menschen nicht ))versponnen«,

sondern wir sind nur eingesponnen in Kurzsichtigkeit, Voreinge­

nommenheit oder Unwissenheit. Denn es gibt so viele Dinge, die

wir noch nicht verstehen, die wir jedoch mit der Zeit, sei es in diesem

oder in zukünftigen Leben, noch verstehen werden. Anfang der zwei­

ten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts war der Glaube an die Rein­

karnation noch wenig verbreitet. Nun aber verbreitet sich der Glaube

um die Reinkarnation in Windeseile, denn die Fakten, die dafur spre­

chen, sind überwältigend, und sie sind - wie Sie, verehrte Leserin

und verehrter Leser, in diesem Buch noch erfahren werden - nicht

mehr anzuzweifeln.

In dem nun folgenden dritten Teil dieses Buches komme ich auf

jene Beweise zu sprechen, die sich durch Rückfuhrungen in frühere

Leben ergaben. Da ich schon über tausend Berichte über die frü­

heren Leben der von mir in Einzel- oder Gruppenrückfuhrungen

Zurückgefuhrten angehört habe, bin ich, wie man so schön sagt,

zu einem Experten auf diesem Gebiet geworden, und ich freue mich

darauf~ Ihnen im nächsten Teil mehr darüber berichten zu dürfen.

106

Page 98: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

111.

Beweise für die Reinkarnation

durch Rückführungen

Page 99: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Der Zahnarzt, dem es kalt den Rücken hinunterlief

USA · Theuer

Schon mehrfach sind in den Beispielen des vorausgehenden Tei­

les hypnotische Rückführungen erwähnt worden, denen sich

Menschen unterzogen haben, die ein Deja-vu-Erlebnis oder einen

Traum über ein früheres Leben hatten und die nun nachforschen

wollten, ob das Geschaute oder Geträumte wirklich wahr war. Man­

che wollte auch erfahren, was sich sonst noch alles in jenem Leben

zugetragen hatte. Im Trancezustand kommen wir an unser Unter­

bewusstsein heran, in welchem alles aufgezeichnet ist, was wir wo

auch immer erfahren haben, und sei es vor Tausenden von Jahren

gewesen. Denn alles, was wir je erlebt haben, ist in dem Superge­

dächtnis (wie auf einem Computerchip) unserer rechten Gehirn­

hälfte gespeichert. Als erstes Beispiel flir diesen Teil des Buches

möchte ich ein Erlebnis wiedergeben, das Dr. Bruce Goldberg ziem­

lich gleich zu Anfang seiner Karriere als Rückfuhrungstherapeut er­

leben durfte.

Ich hatte Bruce im Oktober 1996 in seinem Haus nördlich von

Los Angeles aufgesucht, und wir tauschten unsere Erfahrungen auf

dem Gebiet der Rückflihrungstherapie aus. Bruce war Zahnarzt ge­

wesen und hatte die Hypnose erlernt, um gewisse Patienten auch

109

Page 100: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise

ohne Betäubungsmittel schmerzfrei behandeln zu können. Er hatte

dann über tranceinduzierte Rückfiihrungen gelesen und probierte

sie mit großem Erfolg selbst aus. Er ist inzwischen zu einem der

gefragtesten Autoren und Fernsehgäste auf dem Gebiet der Rein­

karnation und der Rückfiihrung in Amerika geworden; eines seiner

bekanntesten Bücher trägt den Titel Past Lives - Future Lives. Wir

hatten uns über drei Stunden lang unterhalten, und er stellte mir

sein neues Modell vor, wie wir noch in diesem Leben unseren Re­

inkarnationszyklus abschließen können. Ich kam auch auf den

Namen »Thayer<< zu sprechen, der in dem folgenden Bericht eine

große Rolle spielen wird, und sagte, der ich mittelalterliche Ge­

schichte und die althochdeutsche Sprache studiert hatte, dass es

meines Wissens diesen Namen im zwölften Jahrhundert in Bayern

nicht gegeben hat. Könnte dieser Name nicht zum Beispiel ))Theuer«

oder ))Deuer« heißen. Bruce sprach den Namen daraufhin so aus,

wie er ihn noch von seinem Klienten in Erinnerung hatte, denn die

amerikanische Aussprache von europäischen Namen samt ihrer

schriftlichen Wiedergabe unterscheidet sich oft von dem eigentli­

chen Namen. Deshalb werde ich den Lehrling in der folgenden Ge­

schichte ))Theuer« nennen.

Anfang der siebziger Jahre kam ein etwa vierzigjähriger Mann in

die Hypnosepraxis von Dr. Goldberg in BaltimoreY Arnold war

Handelsvertreter einer Gerätefirma. Sein Hauptproblem, weshalb er

zu einer Reinkarnationstherapie gekommen war, bestand darin, dass

er sich bei seinen Verkaufsgesprächen unsicher fiihlte und damit

Gefahr lief~ seinen Job zu verlieren, da er nicht die Minimalumsätze

garantieren konnte. Er berichtete auf Dr. Goldbergs gezielte Fragen

hin, dass er sich immer schon von seinen Verwandten, Bekannten

und Freunden dominieren und ausnutzen lasse, worunter er selbst

leide. Dr. Goldberg versetzte Arnold nun in Trance und führte ihn

zu der Ursache seines Problems zurück, das sich in einem früheren

Leben aufaecken ließ. Ich fasse in der Ich-Form die Aussagen von

jenem Mann zusammen, während sich Dr. Goldberg im Dialog mit

ihm unterhielt beziehungsweise ihm Fragen stellte.

110

Page 101: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Beweise für die Reinkarnation durch Rückführungen

,,Jch liege unter dem Tisch .... Dort esse ich .... Ich bin dort an-

gekettet an Händen und Füßen .... Mein Meister hat mich ange-

kettet .... Ich bin sein Lehrling. Er ist Gold- und Silberschmied ....

Er heißt Meister Gustav .... Ich heiße Theuer. Ich wohne in einer

kleineren Stadt in Bayern .... Es ist das Jahr 1132 .... Nach Werk-

st<lttschluss kettet er mich immer unter dem Tisch an, damit ich

nicht weglaufe .... Er hasst mich. Er schlägt mich mit einer Peitsche.

Ich fürchte mich vor ihm. Er empfindet Genugtuung dabei, mich

zu erniedrigen und mir wehzutun. Er missbraucht mich auch se­

xuell .... Ein vornehmes Fräulein mit dem Namen Klothilde kommt

i)fter in die Werkstatt und bestellt Schmuck fur die Familie. Sie

scheint Interesse an mir zu bekunden, denn sie fragt immer nach

mir. Doch Meister Gustav sagt ihr, ich sei ein Nichtsnutz. Sobald

sie gegangen ist, schlägt er mich wieder .... Jetzt kommt sie zu mei­

nem Meister und bittet ihn, mich in ihr Haus kommen zu lassen,

um dort an Ort und Stelle etwas zu reparieren. Doch Meister Gus­

tav sagt ihr, dass man mir nicht trauen könne. Ich bin wütend ....

Ich bin jetzt schon größer und stärker geworden. Und als er mich

wieder an den Tisch ketten will, leiste ich zum ersten Mal Wider­

stand. Ich habe eine solche Wut, dass ich ihn am liebsten umbrin­

gen möchte. Ich ergreife ein Werkzeug, um ihn zu erschlagen. Wir

ringen miteinander. Ich versuche, ihm die Kehle zuzudrücken.

Doch er lacht nur über mich. Jetzt stößt er mich von sich und er­

greift ein großes Messer. Er stößt es mir mehrere Male in den

Bauch .... Ich schwebe auf einmal über meinem Körper. Ich habe

keine Schmerzen mehr.«

Anderthalb Jahre nach dieser Rückführung mit Arnold kam ein

Rechtsanwalt in die Praxis von Dr. Goldberg. Dieser wird in seinem

Buch Brian genannt. Brian wollte einfach einmal eine Rückfuhrung

ausprobieren, denn er hatte schon viel darüber gehört und war neu­

gierig geworden. Er war, wie Dr. Goldberg erfährt, ein sehr erfolg­

reicher Rechtsanwalt. Ihm wollte einfach alles gelingen, schien er

doch die Gabe zu haben, Leute um den Finger wickeln zu können.

Doch, wie er nun eingestand, habe er ein Problem. Er leide unter

111

Page 102: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise ___ _

Schlaflosigkeit, denn es plage ihn das schlechte Gewissen, Leute

schamlos für seine Zwecke ausgenutzt zu haben. Nach seinen

Hobbys befragt, sagte er, dass er ein leidenschaftlicher Sammler von

Gold- und Silberschmiedestücken sei.

Nachdem der Rückfiihrungstherapeut seinen Klienten in Trance

versetzt hatte, ließ er jenen forschen, ob er in der Vergangenheit sei­

nes heutigen Lebens eine Ursache fiir sein heutiges Problem finden

könnte. Als dieses Scanning (Durchforschen) des jetzigen Lebens

nur Nebenursachen aber keine Hauptursache aufdeckte, ließ Dr.

Goldberg seinen Klienten in ein früheres Leben gehen, in welchem

die eigentliche Ursache fiir sein heutiges Problem zu finden sei. Auf

einmal sah dieser sich in einem früheren Leben. Auf die jeweiligen

Zwischenfragen eingehend, berichtete Brian Folgendes, das ich wie­

der in der Ich-Form zusammenfassen möchte.

))Ich arbeite in einer Werkstatt. Ich bin ein Gold- und Silber­

schmied - und ein sehr guter dazu. Ich heiße Gustav. Ich lebe in

Bayern. Ich befinde mich im Jahre 1130 .... )) Dr. Goldberg glaubte,

seinen Ohren nicht trauen zu dürfen. Er hatte doch schon von

jenem Goldschmied in Bayern gehört. Wer hatte ihm denn darüber

schon einmal berichtet? In der Zwischenzeit waren so viele Klienten

in seine Praxis gekommen, die ihre früheren Leben aufgedeckt

haben wollten, dass er sich nicht sofort an den Fall erinnern konnte.

Wer war nur jener Klient gewesen, der ihm über einen Goldschmied

berichtet hatte? ))Nein, ich bin unverheiratet. Es sind zwei Päpste

gewählt worden. Ein jeder redet darüber.« (Laut Dr. Goldbergs

Nachforschungen sind 1130 wirklich zwei sich befeindende Päpste

gewählt worden.)

Nun stellte der Rückfiihrungstherapeut dem in Trance Befindli­

chen die Frage: ))Wen haben Sie in Ihrem Leben denn am meisten

gehasst?« ))Meinen Lehrling Theuer. Er ist ein Nichtsnutz .... « Hier

lief es Dr. Goldberg auf einmal kalt den Rücken hinunter. Er konnte

sich jetzt wieder gut an jenen Vertreter Arnold erinnern, der von

seinem Goldschmiedemeister Gustav erstochen worden war. Sollte

es wirklich sein, dass er jetzt zufallig dessen Mörder vor sich auf

der Couch liegen hatte? Ja, es konnte nicht anders sein. Und jener

112

Page 103: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Beweise für die Reinkarnation durch Rückführungen

Goldschmied antwortete auf Dr. Goldbergs Frage, warum er seinen

Lehrling hasse: »Ich hasse ihn einfach. Ich scheine eine Befriedigung

darin zu finden, ihn zu quälen.<<28 Die Stimme dieses Mannes war

viel tiefer als jene, mit der Brian gesprochen hatte. Auch redete er

schneller. Seine Denkart war grausam, gemein, sadistisch, denn er

fuhr fort: »Ich bin viel zu gut zu diesem Burschen .... Natürlich be­

zieht er Schläge von mir. Er verdient es auch nicht anders .... Mein

Geschäft blüht dank meiner Fähigkeiten, aber nicht dank dieses

Nichtsnutzes. Er ist in Gedanken immer bei diesem verdammten

Fräulein .... Klothilde heißt sie .... Sie ist eine Tochter aus vornehmer

Familie. Und dieser Nichtsnutz bildet sich ein, sie könne sich fi.ir

ihn, einen gewöhnlichen Menschen, interessieren. Außerdem ist er

mein Besitz.« (Offenbar ist Gustav in seiner Berichterstattung zwei

Jahre weiter vorangegangen.) »Und diese Klothilde hat die Dreistig­

keit, mich zu fragen, ob sie Theuer mit sich nach Hause nehmen

könne, damit er ihr dort etwas repariere. Warum bittet sie nicht

mich? Ich bin doch der Meister, und der beste obendrein .... Als sie

gegangen war, nahm ich mir vor, diesem Burschen die größte Tracht

Prügel seines Lebens zu geben. Ich will ihn jetzt wieder anketten.

Aber dieser Unverschämte leistet auf einmal Widerstand. Er wirft

sich auf mich und reißt mich zu Boden. Ich lache über seine ver­

geblichen Versuche, mich zu verletzen. Ich schlage ihn. Er umklam­

mert meinen Hals. In meiner Wut werfe ich ihn gegen die Wand.

Jetzt packe ich mein Messer und steche es ihm in den Bauch.«

Was, verehrte Leserin und verehrter Leser, sagen Sie dazu? Stellen

Sie sich einmal vor, Dr. Goldberg zu sein, der dieselben Vorgänge

von zwei verschiedenen Personen erzählt bekommt. Wäre Ihnen

nicht auch ein Schauer über den Rücken gelaufen? Dr. Goldberg ist

test davon überzeugt, dass Brian und Arnold sich in diesem Leben

nicht kennen oder voneinander gehört haben. Wie er meint, war es

natürlich kein Zufall, dass er in seiner Praxis dieser Ereignisse von

zwei verschiedenen Seiten berichtet bekam. Denn wenn man diese

Doppelbestätigung eines im Mittelalter geschehenen Vorgangs von

zwei beteiligten Personen nach dem Zufallsprinzip errechnen würde,

113

Page 104: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt- Die Beweise

ergäbe sich ein Verhältnis von eins zu ein paar Milliarden. Jeglichen

Betrug schloss er aus. Hätte es sich dabei um ein abgekartetes

Spiel gehandelt, hätte man dieses schon längst zu seinem Schaden

aufgedeckt.

Doch Dr. Goldberg wollte auch nicht Gott spielen und die bei­

den Männer miteinander bekannt machen. Denn er meint, dass

diese beiden früheren Kontrahenten sich in diesem Leben ohnehin

treffen werden, wenn es von höherer Seite so geplant ist. Übrigens

hatte Arnold ihm noch während der Rückfuhrung mitgeteilt, dass

Klothilde in seinem heutigen Leben seine Schwägerin sei, mit wel­

cher er sich von allen Menschen am besten verstehe. Nach Gustav

befragt, antwortete er, dass er diesen nicht in seinem heutigen Leben

entdecken könne.

Rabbi Gershorn berichtet hauptsächlich über sich Zurückerin­

nernde, die vormals als Juden im Holocaust den Tod fanden. Im

folgenden Fall wird über eine amerikanische Jüdin berichtet, die

vormals als SS-Aufseherin in Auschwitz ihrem grausamen Handwerk

nachging.

114

Page 105: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Beweise für die Reinkarnation durch Rückführungen

Die KZ-Wärterin von Auschwitz

Israel · Ruth

Mein Freund, der israelische Arzt Professor Dr. med. Eli Lasch

( 1929-2009), berichtet in seinem einzigartigen Buch »Sie sind wieder d.1« 24

, wie er als Therapeut eine ganze Reihe von Menschen in das

vorausgegangene Leben zurückfiihrte, die vormals den Holocaust

.1ls Opfer oder Täter erlebten. Er versetzt seine Probanden oder

Klienten in eine tiefe Trance und lässt sie ihr vorausgegangenes

Leben wiedererleben.

Zu ihm kam Ruth (Name geändert). Sie war eine 1948 in Boston

geborene Jüdin, die es immer nach Israel hingezogen hatte, bis sie

im Geschäft ihres Vaters einen Israeli kennenlernte, den sie heiratete

und mit dem sie nach Jerusalem zog. Ruth hatte sich nie näher für

den Holocaust interessiert, ja, sie vermied es, sich Filme oder Re­

portagen darüber anzusehen. Wenn es dennoch geschah, erfasste sie

ein grauenvolles Entsetzen. Wenn sie jemanden der Shoa-Überleben­

den traf, der am Unterarm in einem KZ-Lager tätowiert worden war,

überlief sie ein Schauer, sie wagte aber nicht, die betreflende Person

darauf anzusprechen. Sie wurde zuweilen von Horrorträumen heim­

gesucht, in welchen sie Baracken und Stacheldrahtzäune sah. Mit

der Zeit begann sie, sich für Mystik und Reinkarnation zu interes­

sieren, und somit besuchte sie einen der Vorträge über Reinkarnati­

onstherapie von Professor Lasch, der sich nicht nur als Chefarzt

einer Kinderklinik und dann auch von 1973-1985 als Direktor fiir

das Gesundheitswesen in Gaza und Sinai einen Namen gemacht

hatte, sondern auch als Rückfiihrungstherapeut neue Wege der Hei­

lung auskundschaftete. Bei ihm dachte sie, durch eine Rückfiihrungs­

therapie von ihren Alpträumen geheilt zu werden.

Eli besaß die Gabe, bei manchen Menschen deren frühere Leben

,,sehen« zu können. Bei mir selbst sah er ein Leben, in welchem ich

~1ls Jude um 1650 in der heutigen Ukraine beheimatet war und in

einem Pogrom, ausgelöst durch Kosakenbanden, den Tod fand. Und

115

Page 106: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

_ ____ Beweise für die Reinkarnation durch Rückführungen

bestand, ihr verfehltes Leben als Ilse B. ins Zeichen der Wiedergut­

machung zu stellen. Sie wollte selbst als Jüdin wiedergeboren werden

und hatte sich fiir ihr jetziges Leben außerdem einen liebevollen

Vater ausgesucht. Sie hatte im Jenseits große Reue fiir ihre schlim­

men Vergehen verspürt und sich vorgenommen, nach ihrer Wieder­

geburt als Angehörige des jüdischen Glaubens ihrem Volk in Israel

zu helfen. Und da sie im Jahr der Gründung Israels geboren worden

war, entwickelte sie schon in ihrer Jugend eine große Sympathie für

,1lles, was diesen Staat betraf So engagierte sie sich schon in Ame­

rika in pro-israelischen Organisationen und studierte späterhin Ju­

daistik und biblische Archäologie. Zuhause in Boston wurde nie

über den Holocaust gesprochen, und sie hatte sich auch mit nie­

mandem der Überlebenden des Holocaust unterhalten. Ebenso war

sie im heutigen Leben nie in Deutschland gewesen.

Professor Lasch, der den Namen der SS-Aufseherin und deren

Geburts- und Wohnort in der Rückführung erfahren hatte, erkun­

digte sich bei dem zuständigen Einwohnermeldeamt. Er erfuhr, dass

jene Frau tatsächlich in dem Ort geboren und als verschollen ver­

merkt worden war.

Professor Laschs Buch -wie auch die beiden Bücher von Yonas­

san Gershorn - beweist, dass auch die Holocaustopfer >>Überlebt«

haben und als Wiedergeborene unter uns weilen.

117

Page 107: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise

bei Ruth entdeckte er zu seinem Schrecken, dass sie entgegen seiner

ersten Vermutung kein Opfer des Holocaust gewesen war, sondern

zum Lager der Täter gehört hatte. Wie würde sie als Jüdin damit

umgehen, wenn sie in einer Rückführung entdecken müsste, dass

sie vormals eine SS-Aufseherin gewesen war? Doch Ruth wollte un­

bedingt wissen, woher ihre ))Stacheldrahtträume« kamen. Eli bat um

Hilfe von ))oben«. Er sollte es, wie ihm mitgeteilt wurde, ihrem Hö­

heren Selbst überlassen, sie zu der Ursache ihrer Schreckträume zu

führen.

In der ersten Rückführung führte das Höhere Selbst von Ruth

sie in ein Leben als Mönch im fünfzehnten Jahrhundert. Doch

schon in der zweiten Rückführung gelangte sie in das dem heutigen

Leben vorausgegangene. Sie wuchs als Katholikin bei einem Vater

in Süddeutschland auf, der im Ersten Weltkrieg sein Bein verloren

hatte, mit der geringen Invalidenrente aber nicht auskam. Seinen

Beruf als Tischler konnte er nicht mehr ausüben, und er begann zu

trinken, schlug seine Kinder und trat sehr bald der NSDAP bei,

wobei er wie deren Mitglieder den Juden die ganze Schuld am ver­

lorenen Krieg wie auch an den Wirren der Nachkriegszeit zuschob.

Die in Trance Befindliche nannte ihren Vor- und Zunamen wie auch

den Namen des Dorfes, in dem sie aufgewachsen war. Mit zwanzig

trat Ilse B. der NS-Frauenschafi: bei. Nach Kriegsbeginn suchte man

dann Frauen als Wärterinnen für die Konzentrationslager in Polen,

und sie meldete sich als Freiwillige. War sie bis zu ihrem Weggang

von Zuhause von ihrem Vater drangsaliert und unterdrückt worden,

konnte sie jetzt im KZ-Auschwitz ihre volle Macht entfalten. Und

da man ihr eingetrichtert hatte, dass die Juden nur Untermenschen

seien, die es als Arbeitskräfte auszubeuten oder zu ermorden galt,

ließ sie ihre angestaute Wut besonders an ihnen durch Schläge und

Schikanen aus. Als Kriegsverbrecherin wurde sie kurz nach Kriegs­

ende in Polen gehängt. Nach ihrem Tod trat sie vor den ))himmli­

schen Gerichtshof<<, und erst dort wurde ihr klar, was sie alles an

Schandtaten begangen hatte.

Nachdem Ruth wieder aus der Trance zurückgekehrt war, wurde

ihr im Nachgespräch klar, dass ihr heutiges Leben als Jüdin darin

116

Page 108: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Beweise für die Reinkarnation durch Rückführungen

damit keine nachträglichen Aufarbeitungen anstehen und somit ge­

währleistet ist, dass solch eine Gruppenrückführung ohne Störun­

gen abläuft. Denn sollten Teilnehmer traumatische Erlebnisse

wiedererleben, könnten sie zu zetern und schreien beginnen und

die anderen aus ihren früheren Leben sofort in ihr heutiges zurück­

kehren lassen.

Während einer solchen Gruppenrückführung in der sächsischen

Stadt Halle, in welcher das Thema »Ein schönes Leben im anderen

Geschlecht« lautete, erlebte sich ein Journalist einer der größten

deutschen Zeitungen als die eigene Großmutter, die in ihrem zwei­

undzwanzigsten Lebensjahr verstorben war. Er erlebte alles so plas­

tisch und real, dass diese Rückführung für ihn ein großes Erlebnis

war. Er wusste eigentlich überhaupt nichts über seine Großmutter

außer der Tatsache, dass sie früh verstorben war. Ihre Schwester lebte

allerdings noch, und sie konnte er über das Gesehene und Erlebte

befragen. Diese war verwundert darüber, woher er all diese Einzel­

heiten aus der Kindheit, Jugend und über die Heirat ihrer Schwester

wissen konnte. Sie musste aber all das von ihm Berichtete bestätigen.

Er beschrieb ihr zum Beispiel genau die Nähmaschine, die die

Großmutter benutzt hatte, denn diese besaß ein besonderes Muster

oberhalb des Tretmechanismus; diese Nähmaschine befand sich

nicht im Familienbesitz, so dass der Journalist sie nicht schon ge­

sehen haben konnte. Für ihn war dieses Erlebnis ein Beweis für die

Reinkarnation.

Bei einer Gruppenrückfuhrung in ein spirituelles Leben berich­

tete eine Frau aus der Schweiz, dass sie sich als Benediktinermönch

in Italien vor etwa fünfhundert Jahren gesehen hätte. Und jener ihr

fremde Mann, der auf der Matte neben ihr lag, sei, wie sie sagte,

dort ebenfalls ein Mönch mit dem Namen Domenico gewesen. Da­

raufhin sagte dieser: »Jawohl, ich habe mich auch in jenem Kloster

gesehen. Du warst der Abt.« Beide saßen nach dem Seminar noch

lange zusammen und beschrieben sich gegenseitig, was sie an Ein­

zelheiten in jenem Kloster gesehen und erlebt hatten. Im folgenden

Jahr fuhren beide nach Italien, um jenes Kloster zu finden, aber an

jenem Ort sagte man ihnen, dass dieses schon vor sehr langer Zeit

119

Page 109: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt- Die Beweise ___ _

Beweise für frühere Leben durch Gruppenrückführungen

TrutzHardo

Gern besucht sind meme Gruppenrückfuhrungen, die ich jetzt

schon seit Mitte der achtziger Jahre im In- und Ausland durchführe.

Die Teilnehmer bringen, so nicht vorhanden, Decken und Kopfkis­

sen mit. Nach einer Einführung wird das Thema ausgesucht, das in

der folgenden Rückführung behandelt wird, ein Thema, das natür­

lich auf alle zutrifft. Solche Themen können heißen: »Mein schöns­

tes früheres Leben«, >>Mein spirituellstes früheres Leben<<, »Mein

bedeutendstes früheres Leben<<, »Mein dem jetzigen vorausgegange­

nes Leben«, »Mein schönstes Leben im anderen Geschlecht« und

so weiter. Es gibt eine ganze Reihe von solchen Themen, die auf

alle Teilnehmer zutreffen. Bei solch einer Rückführung, die etwa

eine Stunde dauert, erleben siebzig bis neunzig Prozent der Teilneh­

menden ihre früheren Leben. Jeder erlebt sie dabei für sich. Erst

nach Beendigung der Rückführung wird in der Gruppe mitgeteilt,

was von jedem erlebt worden ist. In Gruppenrückführungen ver­

wende ich, anders als in Einzelrückführungen, keine Hypnose,

sondern mache von einer Countdown-Entspannungsmethode Ge­

brauch, die ebenfalls den erwünschten Alphazustand beim Teilneh­

mer herstellt, um das, was in dem Unterbewusstsein der rechten

Gehirnhälfte aus früheren Leben gespeichert ist, auf den inneren

Monitor zu projizieren. Wenn ein sehr tiefer Alphazustand erzielt

worden ist, erlebt man die Erlebnisse aus früheren Leben so, wie

man die Ereignisse im heutigen Leben wahrnimmt. Alle Sinnesemp­

findungen werden simultan erlebt wie auch die Geflihle. Es ist wirk­

lich ein großes Erlebnis, so eine Gruppen- oder Einzelrückführung

einmal erlebt zu haben. Wer sich daflir interessieren sollte, den ver­

weise ich auf mein Buch Entdecke deine früheren Leben und auf

den Veranstaltungskalender über meine Seminare . .1° In Gruppen­

rückführungen gehen wir nicht in traumatische Erlebnisse hinein,

118

Page 110: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise

abgerissen worden sei. Übrigens lebten nun jene beiden ehemaligen

Mönche als Lebenspartner zusammen.

Ich habe schon öfter erlebt, dass Seminarteilnehmer in Rückfiih­

rungen erfahren, dass jemand anderes aus dem Seminar ebenfalls im

selben früheren Leben mit ihnen gelebt hat. So fugen sich oft wieder

Freundschaften oder aber auch Partnerschaften zusammen, die even­

tuell einige Jahrhunderte brachgelegen haben. Aus einem meiner

Rückfiihrungsseminare haben sich einmal drei Ehen ergeben.

Zwei Frauen hatten sich vor fünfundzwanzig Jahren in meinem

Seminar getroffen und sofort Freundschaft geschlossen. Seitdem

rufen sie sich täglich an, und oft geschieht es, dass die eine an einem

Tag zur selben Uhrzeit genau dasselbe kauft wie die andere, obwohl

sie dreihundert Kilometer voneinander entfernt wohnen. Nie hatte

es irgendeinen Disput zwischen ihnen gegeben oder Eifersüchteleien

bei Begegnungen mit Männern. Beide gehen oft Arm in Arm spa­

zieren, haben aber kein lesbisches Verhältnis, sondern beide sind

inzwischen verheiratet. In meinem Seminar stellte sich zur Verblüf­

fung beider heraus, dass sich jede als ein Ritter des Hochmittelalters

gesehen hatte: Jede sah den Zwillingsbruder vor sich. Sie berichteten

über dieselben Erlebnisse mit dem jeweiligen Zwillingsbruder, und

beide erfuhren in der Rückfiihrung, dass die heutige Freundin dieser

frühere Zwillingsbruder war. Der einen Frau wurde schon tags zuvor

während des Wochenendseminars von ihrem Geistilihrer ein Stab

mit einem Kreuz übergeben, und ihr wurde dabei gesagt, dass sie

bald erfahren werde, was es mit diesem Stab auf sich habe. Diesen,

wie sie nun berichtete, hatte sie in der Rückfiihrung als jener Ritter

in der Hand gehalten.

In meinen Gruppenrückführungen mögen es die Teilnehmer,

sich eine Person aus dem Verwandten- oder Bekanntenkreis auszu­

suchen, um dann zu sehen, in welchen Leben man mit dieser Person

schon zusammengelebt hat. Eine junge Frau nahm also ihre Mutter,

die nicht anwesend war, und erlebte drei Leben mir ihr. Nach dem

Seminar nach Hause zurückgekehrt, erzählte sie ihrer Mutter nichts

über das im Seminar Erlebte - außer dass sie sie in drei verschiede­

nen Leben gesehen habe. Sie forderte sie nun aut ebenfalls ein

120

Page 111: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Beweise für die Reinkarnation durch Rückführungen

Rückführungsseminar bei mir zu besuchen und nach ihr zu for­

schen. Die Mutter nahm nun an dem nächsten Gruppenrückfüh­

rungsseminar in Berlin teil, und wie diese junge Frau mir später am

Telefon mitteilte, sei die Mutter in zwei derselben früheren Leben

gelangt, so dass sie dieselben Personen und Situationen gesehen hat­

ten. Sie hätten auch unabhängig voneinander Skizzen ihrer Häuser

und der Inneneinrichtungen angefertigt und sie später miteinander

verglichen. Sie stimmten ebenfalls überein. Für beide war dies ein

überzeugender Beweis für die Reinkarnation.

Einmal ist mir während eines Seminars in München selbst ein

Schauer über den Rücken gelaufen. Ein Ehepaar hatte sich, ohne

es vorher verabredet zu haben, gegenseitig als die Person ausgesucht,

nach der geforscht werden sollte. Als beim Sharing (Mitteilen) des

soeben in der Gruppenrückführung Erlebten der Ehemann über

das von ihm Erlebte berichtete, sagte er, dass er seine Frau ausge­

sucht habe. Sie sei in jenem früheren Leben seine Mutter gewesen.

Der Vater sei verstorben gewesen. Sie hätten in einem Dorf bei

Nürnberg im Jahre 1845 gelebt. Er war ihr einziges Kind und hieß

Karl. Zweimal in der Woche seien sie zum Nürnberger Wochen­

markt gegangen und hätten dort Obst und Feldfrüchte verkauft.

Und auf einmal schreit seine neben ihm sitzende Frau: ))Hör auf,

hör aufl Ich habe dasselbe gesehen. Du warst mein Karlchen!<< Nach­

dem ihre Emotionen wieder etwas abgeflaut waren, berichtete sie

ausführlich, was sie alles als die Mutter ihres Sohnes Karl erlebt

hatte. Sie konnte nun alles, was ihr Ehemann über jenes frühere

Leben wiedergegeben hatte, bestätigen.

Wäre es Ihnen, verehrte Leserin und verehrter Leser, nicht eben­

falls kalt über den Rücken gelaufen, wenn Sie bei diesem Seminar

dabei gewesen wären? Wer nicht an einer Gruppenrückführung oder

Einzelrückfuhrung teilnehmen kann, aber trotzdem etwas über seine

verschiedenen Leben erfahren möchte, dem empfehle ich, sich CDs

zu besorgen, mit denen man gefahrlos selbst in der Lage ist, seine

früheren Leben aufzusuchen.'1

121

Page 112: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise

Eine Psychologin beweist

die Reinkarnation als Tatsache

Helen Warnbach · USA

Sind denn alle Rückerinnerungen der Teilnehmer in einem Grup­

penrückführungsseminar wirkliche Begebenheiten aus früheren

Leben? Wird da von den Einzelnen nicht viel hinzugedichtet?

Heißt es nicht, dass viele sich als jemand Großes in der Geschichte

sehen? Ist nicht jeder Dritte irgendeine Nofretete oder Kleopatra,

ein Julius Caesar, ein Alexander der Große, ein Napoleon, eine

Kaiserin Sissi und dergleichen mehr? In den Vereinigten Staaten

gab es eine Psychologin, die wissenschaftlich herausfinden wollte,

ob an solchen Rückführungen in frühere Leben irgendetwas Wah­

res dran sei. Oder sind all jene Erlebnisse aus sogenannten früheren

Leben nur Wunschvorstellungen oder Hirngespinste, die das Be­

wusstsein oder Unterbewusstsein uns vorgaukelt und die wir als

wirklich Erlebtes aus früheren Zeiten annehmen? Diese Professorin,

die an der Berkeley Universität von Kalifc>rnien lehrte, hieß Helen

Wambach. Ich suchte sie 1981 in ihren Arbeitsräumen auf mit der

Bitte, mich in eines meiner früheren Leben zu versetzten, da ich

ein solches noch nie wiedererlebt hatte. Ich hatte schon eine An­

zahl von Büchern über Rückführungen gelesen, aber noch fehlte

mir das Erlebnis selbst.

In dieser ersten Rückführung sah ich mich als eine etwa zwan­

zigjährige Frau mit langen dunklen Haaren in einem rosa Kleid und

schaute voller Trauer aus dem Fenster einer kleineren Burg. Vor mir

breitete sich ein etwas verwilderter parkähnlicher Garten aus. Dann

erblickte ich mich am Mittagstisch. Mir gegenüber saß meine Stief..

mutter, die noch keine vierzig Jahre alt sein mochte. Ich fühlte die

Kälte, die von ihr zu mir herüberflutete. Zu meiner Rechten saß der

Bruder meines Vaters. Er hielt eine Lammkeule oder dergleichen in

seiner linken Hand, und das Fett troff den Arm hinunter. Er

schmatzte und fraß im wahrsten Sinne des Wortes, und ich empfand

122

Page 113: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Beweise für die Reinkarnation durch Rückführungen

Ekel. Am Kopfende des Tisches neben meinem Onkel saß mein

Vater. Ihm gegenüber spürte ich eine tiefe Wärme, Verbundenheit

und Vertrauen. Er schien mein einziger Trost in jenem Leben zu

sem.

Nachdem ich aus jenem Leben - ich erhielt als Datum das Jahr

1204 und als Ort Frankreich - zurückgekehrt war, besprachen wir

das von mir Erlebte. Ich war von den Bildern, aber noch mehr von

der Intensität der Geilihle sehr überrascht. Denn wenn ich mich

sonst an Ereignisse aus dem gegenwärtigen Leben zurückerinnere,

sehe ich wohl noch innere Bilder, aber diese fuhren in ihrem Ge­

folge im Allgemeinen keine Geilihle mit sich. Es war fur mich ein

völlig neues Erleben von Vergangenem. Alles war so plastisch, nah,

bekannt und ganz anders als in einem Film. Trotzdem war es fur

mich noch kein Beweis. Helen lud mich anschließend zum Essen

in ein Restaurant ein und erklärte mir vieles über ihre Methoden,

wie sie die Reinkarnation beweisen könne.

Sie meinte, man könne die Richtigkeit des in Rückfuhrungen

Erlebten nur statistisch beweisen. Eine Einzelrückfuhrung mag fur

den Zurückgefuhrten Beweis genug sein, aber als objektiver Beweis

mag sie in vielem anzuzweifeln sein. Doch wenn sie tausend Leute

zurückführen würde und spezifische Fragen zu jener Zeit und Welt,

in der sie damals lebten, stellen würde, dann müssten doch über­

einstimmende Faktoren zutage treten, die bei allen gleich sein soll­

ten. Sie habe für ihre Beweisführung 1088 Versuchspersonen in

deren verschiedene frühere Leben zurückgefuhrt und sie dann ge­

fragt nach Alter, Geschlecht, Rasse, Beruf, Bekleidung, Land, aber

auch nach solchen Dingen wie: »Schau dir einmal das Geld an. Wie

sieht es aus?« oder »Mit welchem Besteck isst du?«

Obwohl sich nach einer Allgemeinumfrage in den USA damals

der überwiegende Teil der weißen Bevölkerung gewünscht hatte,

als ein weißer Mann geboren gewesen zu sein, ergab sich aus der

statistischen Erhebung ihrer Zurückgefuhrten doch, dass die Ge­

schlechteraufi:eilung durch die Geschichte hindurch mit wenigen

Schwankungen SO: SO war, bei einem leichten Übergewicht von 0,3

bis 0,6 Prozent tUr M~innerleben. Und diese Resultate ergaben sich

123

Page 114: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise

auch bei jenen Rückführungen, in denen die Versuchspersonen

manchmal zu über fünfundsiebzig Prozent aus Frauen bestanden.

Wenn also bei solchen Rückführungen das Wunschprinzip einwir­

ken würde, dann müssten die meisten der amerikanischen Versuchs­

personen sich in früheren Leben als weiße Männer erblicken. Aber

nein, sie waren Mann und Frau mit ganz unterschiedlichen Haut­

farben. Bei diesen 1088 Versuchspersonen, von denen alle eine ganze

Reihe von früheren Leben wiedererlebten - also im Ganzen etwa

10.000 Leben -, erblickte sich nur eine Person als eine bekannte Per­

son der Geschichte, ein anderer war ein unbekannter König, es gab

einige Hohepriester, doch alle übrigen Leben offenbarten ein nor­

males Verhältnis zwischen der Ober-, der Mittel- und der Unter­

schicht, und zwar in der gleichen Relation, wie sie jene Statistiken

aufweisen, die Wirtschafts- und Kulturhistoriker aufgestellt haben.

So gehören etwa 75 Prozent der historischen Weltbevölkerung der

Unterschicht an. Sie sind Bauern, Arbeiter, Fischer, Soldaten, Bettler

und dergleichen. Etwa 20 Prozent sind der mittleren Schicht der

Bevölkerung zuzurechnen, also Handwerker oder Händler, während

zur Oberschicht all jene zählen, die aufgrund von Macht, Land

oder Vermögen nicht zu arbeiten brauchten. Letztere machen etwa

funf Prozent der Bevölkerung aus. Und genau in diesem Propor­

tionsgefälle zeigte sich die Bevölkerungseinteilung bei den wiederer­

lebten früheren Leben. Also nichts ist es mit jenen vielen Kleopatras,

Caesars, Napoleons und so weiter. Dies kann ich nur bestätigen,

nachdem ich mir Tausende von Berichten von meinen Seminarteil­

nehmern über ihre Erlebnisse in früheren Leben angehört habe.

Unter den vielen Fragen, die Helen Warnbach ihren Versuchs­

personen stellte, war auch, wie oben bereits angedeutet, diejenige

nach dem Geld ihrer Zeit. Zum Beispiel hatten jene, die zwischen

dem 4. Jahrhundert v. Chr. und dem Jahre 40 n. Chr. gelebt hatten,

Münzen gesehen, die ein Loch in ihrer Mitte hatten und quadra­

tisch geformt waren. Niemand von den Zurückgeführten wusste,

dass zu jener Zeit gerade solche Münzarten im Umlauf gewesen

waren. Nach ihren Kleidungsstücken befragt, nannten sie genau die­

Jenigen, die zu jener Zeit getragen worden waren. Niemand er-

124

Page 115: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Beweise für die Reinkarnation durch Rückführungen

wähnte vor dem Jahre 1200 n. Chr., eine Hose getragen zu haben,

denn diese kam erst danach allmählich in Mode. So erwähnte auch

niemand, der sich in einem Leben vor dem 15. Jahrhundert n. Chr.

befunden hatte, dass er mit einer Gabel aß. Und richtig: In den drei

Jahrhunderten danach war nur eine dreizinkige Gabel in Europa im

Gebrauch. Auch hierin gab es also nie einen Widerspruch zu den

historischen Fakten. Zudem erwähnte niemand - man häre und

staune! - eine vierzinkige Gabel vor dem Jahre 1790. Diese mit der

Historie übereinstimmenden Fakten konnten von den Zurückge­

hihrten überhaupt gar nicht gewusst werden. Oder hätten Sie, liebe

Leserin und lieber Leser, gewusst, wann zum ersten Mal eine drei­

zinkige und wann eine vierzinkige Gabel in Europa aufgetaucht

ist? ·12

Für viele Menschen, die sich mit der Reinkarnation beschäftig­

ten, waren die Untersuchungen von Professor Helen Warnbach die

überzeugendsten Beweise für die Reinkarnation. Aber, wie wir in

diesem Buch noch zeigen werden, sollten noch überzeugendere Be­

weise geliefert werden.

Hatten wir uns in den beiden vorangegangenen Kapiteln mit der

Gruppenrückführung beschäftigt, so wollen wir uns jetzt wieder den

Einzelrückführungen zuwenden. Beginnen möchte ich mit jenem

Fall, der in den fünfziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts in

den Vereinigten Staaten von Amerika für größte Furore gesorgt und

den Blick der Öffentlichkeit auf die Reinkarnation gelenkt hat.

125

Page 116: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt- Die Beweise

Bridey Murphy versetzt

die Gemüter Amerikas in Aufruhr

USA · Irland

Der Amateurhypnotiseur Morey Bernstein aus Pueblo im Staate

Colorado hypnotisierte am 29. November 1952 bei sich zu Hause

eine neunundzwanzigjährige Frau namens Virginia Tighe Morrow

in Anwesenheit ihres Mannes. Bernstein hatte noch nie vorher je­

manden in ein früheres Leben zurückgeführt, hielt aber Virginia

nach einer Partyhypnose für eine ausgezeichnete Versuchsperson,

um dieses Experiment durchzuführen. Er führte sie über die Kind­

heit und den Fötalzustand immer weiter zurück: »Gehe immer wei­

ter zurück, zurück, zurück, bis du eine Landschaft siehst, einen

anderen Ort in einer anderen Zeit erlebst ... Nun berichte mir, wel­

che Bilder du siehst.<<

Bernstein und Virginias Ehemann waren gespannt, was wohl von

ihr geschildert werden würde. Nach einer langen Pause bewegten

sich die Lippen von Virginia, und in einem irischen Englisch sagte

sie: »Ach, ich kratze die Farbe von meinem Bett. Es ist gerade erst

gestrichen worden, und sie haben es schön gemacht. Es ist ein Me­

tallbett. Und ich kratze die Farbe wieder weg. Meine Fingernägel

haben schon beide Bettpfosten ruiniert. Es sieht schlimm aus.«

Bernstein: »Warum hast du das gemacht?,,

Antwort: »Weiß nicht. Ich war verrückt. Ich wurde dafür auch

verhauen.<<

126

Bernstein: »Wie heißt du?<<

Antwort: »Bridey.<<

Bernstein: »Hast du noch einen anderen Namen?<<

Antwort: »Bridey Murphy.<<

Bernstein: »Und wo wohnst du?«

Antwort: >>Ich wohne in Cork.<<

Page 117: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Beweise für die Reinkarnation durch Rückführungen

Bernstein: »Und wie heißt deine Mutter?((

Antwort: »Kathleen.((

Bernstein: »Und wie heißt dein Vater?((

Antwort: »Duncan ... Duncan ... Murphey.((

Bernstein: »Wie alt bist du?((

Antwort: »Vier ... vier Jahre alt.((

So begann die erste von sechs Sitzungen, die Amerika in Aufruhr

bringen sollte. Virginia (in seinem Buch gibt Bernstein ihr das Pseu­

donym Ruth Simmons) gibt an, am 20. Dez. 1798 als Bridget Kath­

leen Murphy geboren worden zu sein. Ihr Vater sei ein Rechtsanwalt

gewesen, und sie hätten außerhalb Corks in The Meadows (in den

Wiesen) gelebt. Sie nannte den Namen ihrer Lehrerin und erzählte,

wie sie mit zwanzig den Katholiken Sean MacCarthy geheiratet

habe, mit dem sie nach Belfast gezogen sei, wo er sich ebenfalls als

Rechtsanwalt niedergelassen habe. Ihre Ehe sei kinderlos geblieben,

und sie sei 1864 gestorben, nachdem sie die Treppen herunterge­

stürzt war. Sie berichtete über viele Einzelheiten aus ihrer Jugend

und dem Leben in Belfast, wie sie auch exakte Beschreibungen von

Örtlichkeiten, Nachbarn, Straßen und so weiter gab. Sie begann auf

einmal nach Aufforderung, alte irische Lieder zu singen, die damals

in Mode gewesen waren. Was so faszinierte, war die Tatsache, dass

Virginia nie in Irland gewesen war, sie hatte auch keinerlei Bücher

über Irland gelesen, was auch auf Morey Bernstein zutraf

In drei Folgen berichtete die Denver Post, eine größere Zeitung,

über diesen Fall, der viele ihrer Leser in Erstaunen versetzte. Denn

bisher hatte man in der Öffentlichkeit noch nichts über Rückfüh­

rungen in frühere Leben gehört. Ein großer Verlag stachelte Morey

Bernstein nun an, ein ganzes Buch über diese sechs Sitzungen zu

schreiben. Am 1. Januar 1956 erschien es- und wurde zu einer Sen­

sation. Es wurde zu einem Bestseller. Die Denver Post sandte ihren

Reporter William J. Barker nach Irland, wo er mithilfe von lokalen

Bibliothekaren und Historikern vieles von den Angaben bestätigen

konnte. Zum Beispiel hatte Virginia zwei Lebensmittelläden mit den

127

Page 118: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

N.tmL·n ihrer Eigentümer - William Farr und John Carrigan - er­

wähnt, die man nachweisen konnte. Aus einer alten Karte ersicht­

lich, bestätigte sich auch der Vorort The Meadows als richtig. Ein

Platz, den sie als ))Mourne<< bezeichnete, war nirgends verzeichnet.

Erst ein Historiker fand auf einer alten Karte jener Zeit diesen Na­

men. Sie hatte angegeben, dass ihr Schwiegervater John MacCarthy

Rechtsanwalt in Cork gewesen sei - und auch das konnte als richtig

nachgewiesen werden. Diese Person, die sich in Trance Bridey

Murphy nannte, beschrieb die irischen Gebräuche jener Zeit: Bei

der Hochzeit wurde der Braut zum Beispiel Geld in die Taschen ge­

steckt. Sie erwähnte daneben einen Volksbrauch, der in diesem

Jahrhundert nicht mehr gepflegt wird. Sie hatte den Blarney-Stein

geküsst. Mehrere Wissenschaftler, die sie als Schwindlerin diskre­

ditieren wollten, ließen sich darüber aus, dass sie solches einfach

erfunden habe. Doch späterhin musste sich einer von diesen, es war

der Bibliothekar Dermot Foley, deswegen entschuldigen, denn er

fand in einem alten Buch tatsächlich die Beschreibung dieses

Brauchs. Man hatte ihr zudem vorgeworfen, dass es zu ihrer Zeit

keine Betten aus Eisen gab. Doch auch das -wie so vieles andere­

wurde im Nachhinein als richtig bestätigt.

Als irische Sprachkundler die Stimme Brideys später auf Ton­

band härten, waren sie über die Echtheit dieses in jener Gegend ge­

sprochenen schweren irischen Akzents erstaunt. Auch verwendete

sie viele damals gebräuchliche und heute schon längst vergessene

Umgangswörter. Ebenfalls weckten Darstellungen von Festtagsbräu­

chen und der damals zu solchen Anlässen gesungenen Lieder großes

Erstaunen. Und immer wenn eine Redewendung oder ein Hinweis

auf Folklore von Wissenschaftlern als echt angezweifelt wurde, stellte

sich bei weiterem Forschen heraus, dass Bridey Murphy recht ge­

habt hatte. Wie war es möglich, dass sie den irischen Dialekt, der

vor hundert Jahren in der von ihr beschriebenen Gegend gespro­

chen wurde, mit all seinen speziellen Ausdrücken so perfekt wie­

dergeben konnte?

Unter mehreren Zeitungen Amerikas entspann sich ein Krieg,

denn die Zeitungen der Randolph-Hearst-Kette versuchten alles, um

128

Page 119: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

_ __ __ Beweise für die Reinkarnation durch Rückführungen

Jen Fall Bridy Murphy zu diskreditieren - auch unter Zuhilfenahme

bewusster Irreführungen -, während andere Zeitungen den Nach­

lorschungen der Denver Post zuneigten, die den Fall untersuchte

und die Übereinstimmungen veröffentlichte. Immerhin erregte der

Fall Bridey Murphy Millionen von Gemütern, und das Interesse an

Literatur über Reinkarnation stieg. Und da sich nun Wissenschaftler

und andere Enthusiasten mit der Reinkarnation auseinandersetzten

und eigene Versuche mit Rückführungen durchführten, wurde Ame­

rika bald das führende Land bei der Erforschung früherer Leben.

Übrigens ist es interessant zu erwähnen, dass Frau Virginia Tighe

nie an die Reinkarnation geglaubt hat. Sie verstarb 1995 im Alter

von 72 Jahren. 1976 wurde sie in einem Interview mit der Los Angeles

Times darüber befragt, wie sie im Nachhinein darüber denke, vor

hundert Jahren jene Bridey Murphy gewesen zu sein, und sie ant­

wortete: ))Ich wurde mein ganzes Leben dazu erzogen, nicht an die

Reinkarnation zu glauben. Aber ich glaube, dass die Forschung eher

fur die Reinkarnation spricht. Dennoch muss ich erst noch davon

überzeugt werden. Ich bin eine offene Person, und für mich scheint

es logischer zu sein, dass Gott einen Plan verfolgt, der keine Gren­

zen kennt. Mein ganzes Leben bin ich darin erzogen worden, Gott

zu begrenzen. Doch ich habe mich inzwischen dazu entschlossen

zu glauben, dass es mehr gibt, als das, was wir uns vorstellen kön­nen.«_u

129

Page 120: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise __

Das Judenmassaker von York

England · 8/oxham

Der in Wales lebende Arzt Dr. Arnall Bloxham hatte sich schon in

den zwanziger Jahren des vorausgegangenen Jahrhunderts mit Hyp­

nose befasst und wurde in England dadurch berühmt, dass er im Bei­

sein seines Zahnarztes dessen Patienten durch Hypnose suggerierte,

keine Schmerzen zu verspüren. Zum anderen wurde er berühmt, als

das Fernsehen späterhin über seine Arbeit als Rückfiihrungsexperte

berichtete und er vor lautender Kamera Leute in deren frühere Leben

zurückversetzte.

Eine von diesen war die Hausfrau Jane Evans, die er schon zuvor

in sieben ihrer früheren Leben zurückgeführt hatte. Doch das ))dra­

matischste« Leben führte sie als Rebecca, die Frau des Geldverleihers

Joseph, der sich mit seiner Familie in der englischen Stadt York nie­

dergelassen hatte. Rebecca schilderte ihre Angst, die sie als Juden

vor den Anfeindungen der Bürger im JJhre 1190 haben mussten. Es

waren schon Ausschreitungen gegen Juden vorgekommen, waren

doch bei einer Pest im vergangeneo Jahr zweihundert Christen ge­

storben - jedoch kein Jude, so dass man den Juden, die alle mit

einem Stück gelben runden Stoffs auf ihrer linken Brustseite mar­

kiert sein mussten, die Schuld zuschob, die Brunnen vergiftet zu

haben. Auch war erst vor kurzem der neue König Richard mit dem

Beinamen ))LöwenherZ<< ins Heilige Land aufgebrochen, um im

Kreuzzug Jerusalem von den Feinden Christi zu befreien, während

im eigenen Land vor allem vonseiten der Kirchenmänner auf die

Juden gewiesen wurde, die ja ebenfalls ))Ungläubige« und als solche

))Feinde Christi« waren, die den Heiland ja sogar ))umbringen« lie­

ßen. Rebecca schilderte, wie unter den Juden Yorks die Angst um

sich griff. Sie verbarrikadierten von innen ihre Häuser, dachten dann

aber wieder daran zu fliehen, doch überall schienen sich Judenpo­

grome zu entwickeln, härte man doch, dass in London gerade erst

dreiiSig Juden ermordet worden waren.

130

Page 121: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

_ _ _ Beweise für die Reinkarnation durch Rückführungen

Dann Mitte März geschah in York Folgendes: Einige Männer

unter Anführung von Marbelise, einem Adeligen, der Josef noch

viel Geld schuldete und der sich durch dessen Ermordung von der

Pflicht zur Rückzahlung zu befreien hoffi:e, drangen brandschatzend

in die Häuser der Juden ein, denen es zum größten Teil gelang, zur

Burg zu eilen, um dort, wie versprochen, Schutz zu finden. Doch

der Burgherr öflnete ihnen nur das erste Tor, verweigerte aber das

eigentliche Burgtor, so dass sie mit all ihren Kindern und Frauen

zwischen den Mauern gefangen waren. Sie konnten weder raus noch

rein, konnten kein Essen noch Wasser bekommen und verharrten

dort einige Tage, während der Mob versuchte, von außen das äußere

Burgtor einzurammen mit dem Schlachtruf: ))Tötet die Juden.« Da

die Eingeschlossenen wussten, dass es nur eine Frage der Zeit war,

bis die Mordsüchtigen eindrangen und sie alle massakrierten, be­

gannen sie, sich untereinander zu töten, erst die Kinder, dann die

Frauen und schließlich die Männer gegenseitig, wie es späterhin in

Worms und Mainz ebenfalls geschehen sollte.

Durch Bestechung gelang es Joseph, dass jemand aus der Burg

ihm einen Geheimgang wies, durch den er mit seiner Familie vor

das Tor der Stadt gelangte. Dort flüchtete die Familie in eine nahe­

gelegene Kirche, wo Josef und sein Sohn den Pfarrer und Küster ge­

bngen nahmen. Sie verbargen sich dort, hoffend, dass der Mob

samt den Truppen des Burgvogts nicht auf ihr Versteck aufinerksam

würde. Vom Kirchturm aus sahen sie, wie ihre Häuser in Flammen

aufgingen. Sie hatten tagelang nichts gegessen. Deshalb versuchten

Vater und Sohn, das Versteck zu verlassen, um unerkannt Nahrung

aufzutreiben.

In ihrer Abwesenheit härte Rebecca das Herannahen von Pfer­

den und schlid~lich Stimmen, aus denen sie entnahm, dass man

sie suchte und in dieser Kirche vermutete. Sie floh mit ihren Kin­

dern in eine Krypta unterhalb des Altars. Doch der von den Rei­

tern befreite Pfarrer wusste, wo Rebecca und Rachel sich versteckt

hielten, und bald waren die Mörder in die Krypta eingedrungen

und töteten beide. Während sie das berichtete, erlebte sie alles so,

wie es damals wirklich geschehen sein musste. Ihre Stimme zitterte

131

Page 122: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise - ---- -- ----------

vor Angst. Sie schrie: »Bitte verschont meine Rachel, bitte, bitte

verschont sie!«

Wer eine solche dramatische Rückfiihrung miterlebt hat, weiß,

dass so etwas nicht geschauspielert sein kann, es sei denn, man hätte

die beste Schauspielerin der Welt vor sich. Aber das Interessante ist

- und deshalb dient dieser Bericht ebenfalls als Beweis fiir die Rein­

karnation -, dass man bei der Recherche dieses Falls wohl die be­

sagte Kirche auffand, jedoch dort keine Krypta unter dem Altar

entdecken konnte, da in der Regel nur das Münster, nicht aber die

anderen Kirchen aus der damaligen Zeit eine solche hatten. Doch

wie es der Zufall will, wurde jene Kirche in ein Museum umgebaut,

und bei diesen Umbaumaßnahmen entdeckte man die von Rebecca

beschriebene Krypta, in der sie mit ihrer Tochter den Tod fand.

Die Tonbänder mit den Schilderungen Rebeccas über jene Zeit

wurden einem bekannten Lokalhistoriker, Professor Dobson, vor­

gespielt, der gestehen musste, dass ihr Bericht als wahr angesehen

werden müsse, was die Ereignisse und die Zeit betreffe. Einige der

detaillierten Schilderungen fand er ))beeindruckend korrekt«, und

selbst einige noch ungeklärte Hinweise konnten sehr wohl so gewe­

sen beziehungsweise passiert sein, während einige andere nur wis­

senschaftlichen Historikern zugänglich gewesen sein könnten.

Frau Evans, selbst wenn sie vorher Bücher über jene Zeit und

das Massaker gelesen haben sollte- und das meiste darüber ist noch

nicht publiziert, sondern nur in verschiedenen Archiven gespeichert,

zu welchen nur Archivare und Historiker Zugang haben -, konnte

sich solch ein detailliertes Wissen nicht angeeignet haben und schon

gar nichts über jene Krypta gewusst haben. Sie konnte auch telepa­

thisch nichts von Dr. Bloxhams Gedanken übernommen haben, da

er ja selbst von all dem Berichteten nicht die geringste Ahnung ge­

habt hatte.

Folgende Umstände fuhrt Dr. Bloxham an, anhand derer er be­

weisen kann, dass das von Rückgefiihrten Wiedererlebte echt ist:

))Ich habe hypnotisierten Zurückgefiihrten Fragen über die soeben

von ihnen erlebte Zeit gestellt, deren Ereignisse sie im heutigen

Leben jedoch gut kannten. Aber ihre Antworten unterschieden sich

132

Page 123: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Beweise für die Reinkarnation durch Rückführungen

in vielem vollkommen von dem, was sie in den zugänglichen Ge­

'chichtsbüchern selbst gelesen hatten. Wenn ich ihnen etwas zu

suggerieren versuchte, das gemäß unseres historischen Wissens rich­

tig ist, was jedoch dem widersprach, was die Hypnotisierten über

ihr früheres Leben berichteten, dann stellten sie die uns bekannten

historischen Fakten als unrichtig dar.« 34 Und in einigen Fällen

konnte erst im Nachhinein durch Forschungen in Archiven beglau­

bigt werden, dass das, was jene in Trance Befindlichen erlebten und

für wahr angaben, auch wirklich wahr war.

Ähnlich dramatische Erlebnisse sind mir in meiner Praxis als

Rückflihrungstherapeut oh begegnet. Jedoch habe ich nicht die

Zeit, jene Fakten historisch zu verifizieren. Da ich Geschichte stu­

diert habe, weiß ich aber zumeist, ob das von der in Trance be­

tindlichen Person Gesagte mit den historischen Gegebenheiten

übereinstimmt. Wenn ich diese Personen hinterher über die geschil­

derte Zeit befrage, muss ich oft feststellen, dass diese vorher nahezu

überhaupt nichts über jene soeben erlebte historische Zeit gewusst

haben. Meist sind diese Zurückgeführten in ihrer damaligen Zeit

ganz einfache Leute ohne jegliche höhere Bildung oder Interesse an

Politik und am Weltgeschehen. Nur wenn sie durch Letzteres selbst

in Mitleidenschaft gezogen werden, wissen sie meist über solche ge­

schichtlichen Zusammenhänge zu berichten. Dennoch ergeben sich

wie in jenen oben erwähnten Gruppenrückführungen auch in sol­

chen Einzelrückführungen, bei denen ich mich mit dem Klienten

im Dialog befinde, Beweise für die Reinkarnation - quasi nebenbei:

Von einem solchen Fall möchte ich gleich im Anschluss erzählen,

nachdem ich zuerst auf eine Fernsehsendung eingegangen bin, die

am 21. April 1994 auf SAT 1 ausgestrahlt wurde.

133

Page 124: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise

Deutschlands TV-Quotenkönigin

als Bettlerin

Schreinemakers · TV

5,6 Millionen Menschen erlebten an ihren Fernsehapparaten mit,

wie Margarete Schreinemakers in Trance ihr früheres Leben als Bett­

lerio zu Beginn des achtzehnten Jahrhunderts wiedererlebte. Drei

Tage zuvor war ich zu ihr nach Belgien gefahren, um sie in ein frü­

heres Leben zurückzuversetzen. Da sie den Wunsch geäußert hatte,

ein früheres Leben mit ihrem heutigen Sohn Lukas und ein früheres

Leben mit ihrem heutigen zweiten Ehemann wiederzuerleben,

fuhrte ich sie zuerst in ein Leben mit Lukas. Jener war in Frankreich

zur Zeit Napoleons ihr jüngerer Bruder gewesen. Beide verbrachten

bei ihrem gestrengen Vater eine äußerst harte Kindheit und Jugend,

doch sie selbst hatte sich 1812 glücklich verheiratet. Doch der Bru­

der sprang, nachdem der Vater ihn gezwungen hatte, eine ältere und

ungeliebte Frau zu ehelichen, von einer Brücke und nahm sich

somit das Leben. Diese Schwester nun hatte Schuldgefuhle, dass sie

ihrem Bruder nicht zur Seite gestanden hatte.

In jenem anderen Leben hieß sie Barbara Landmann und war

um 1710 eine Bettlerio in Stuttgart, die sogar einmal aus Hunger

eine Tapete abkratzte. Sie wurde beim Stehlen ertappt und dem

Richter - er ist in ihrem heutigen Leben ihr Mann und ebenfalls

wieder Jurist - vorgefiihrt, der sie dazu verurteilte, im Armenhaus

unentgeltlich zu arbeiten. Dies war ein gnädiges Urteil gewesen,

denn dort hatte sie Brot und Unterkunft.

Ich wunderte mich darüber, dass ihr Höheres Selbst diese zwei

Leben ausgesucht hatte, denn sicherlich hatte sie noch andere Leben

mit ihrem heutigen Sohn und Ehemann gehabt. Aber dann wurde

mir klar: Hätte das Höhere Selbst ihr zwei Leben gezeigt, die nur

schön und angenehm gewesen wären, hätte sie am Ende sagen kön­

nen, dass beide Leben nur Projektionen ihres Wunschdenkens ge­

wesen seien. Indem sie aber unliebsame Leben wiedererlebte, konnte

134

Page 125: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

_ __ Beweise für die Reinkarnation durch Rückführungen

diese Behauptung nicht mehr gelten. Auch wurde mir klar, dass die

Aufdeckung dieser beiden Leben insofern bedeutend war, da sich

dadurch erklärte, warum sie sich als Moderatorin engagiert fur Leute

einsetzte, die unter seelischer und körperlicher Not litten.

In jenen drei Tagen unternahm die Redaktion dieser Sendung

~tlles, um herauszufinden, ob es tatsächlich Sterbeverzeichnisse jener

Gegend und Zeit gab, in denen der frühere Name zu finden war.

Aber die Suche blieb erfolglos. Selbst wenn man eine Person mit

diesem Namen gefunden hätte, müsste es sich noch lange nicht um

jene Bettlerin gehandelt haben. Ich schätze, dass es zu jener Zeit in

Deutschland einige Dutzend, wenn nicht einige Hundert Frauen

mit diesem Namen gegeben hat. Dass man ihren Namen in keinem

Geburts- und Sterberegister gefunden hat, ist sogar eher ein Beweis

tlir die Echtheit dieses Falles, denn wurde ein Kind damals unehe­

lich geboren, dann sah man es als ein »Kind des Teufels<< an, selbst

wenn der Vater ein Bischof gewesen wäre. »Kinder des Teufels« wur­

den nicht in einem Kirchenbuch eingetragen, denn das wäre eine

Beleidigung Gottes gewesen. Sie erhielten natürlich auch kein kirch­

liches Begräbnis, wurden also auch nicht in einem Sterberegister

vermerkt. Vielmehr wurden sie auf dem Schindanger, wo Erhängte

verscharrt wurden, begraben. So genannte Bastarde, von wenigen

Ausnahmen abgesehen, hatten auch kaum eine Chance, irgendwo

;.mgestellt zu werden, selbst nicht als Hausmädchen, da sie ja des

»Teufels« Kinder waren. Ihnen blieb nur übrig zu betteln oder, so

sie schön waren, mit dem Heer zu ziehen. Indem sich kein Namens­

nachweis finden ließ, sprach diese Rückfuhrung eher fur die Echt­

heit des Geschauten als umgekehrt.

Doch ich möchte nun zu einem anderen Beweis kommen, den

eine meiner Klientinnen in einer Einzelrückfuhrung erhalten hat:

Eine Frau sah sich bei einer Einzelriickfuhrung als ihre heutige ältere

Schwester, die im Alter von zwölf)e:1hren verstorben war. Sie selbst

wurde erst etwa ein Jahr später geboren. Zu jener Zeit waren ihre

Eltern in eine Stadt gezogen, während sie zuvor auf dem Land ge­

wohnt und Landwirtschaft betrieben hatten. Vielleicht wollten sie

135

Page 126: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise __

den Ort, wo ihre Tochter verstorben war, verlassen, um nicht an

jenes traurige Ereignis erinnert zu werden. In der Rückfiihrung er­

lebte sie sich als jene verstorbene Schwester, die nun Jahr fiir Jahr

größer wurde. Sie sah, wie sie in die Schule kam, mit den Eltern

oder der Klasse in die Ferien reiste ... Vieles wurde von ihr wieder­

erlebt.

Bei einem Besuch ihrer Eltern wollte sie das Gesehene nun auf

seine Richtigkeit hin überprüfen. Diese waren erstaunt über ihr Wis­

sen um die Details aus dem Leben der verstorbenen Tochter. Sie

konnte ihren Eltern genau das Bauernhaus, in welchem jene vor

ihrer Geburt gewohnt hatten, von außen und innen beschreiben.

Sie wusste genau die Anzahl der Sonnenblumen zu nennen, welche

die Mutter vor der Scheune gepflanzt hatte, wie sie auch die übrigen

der dort gepflanzten Blumen korrekt anzugeben vermochte. Sie

konnte das Aussehen der Pferde im Stall beschreiben und sie auch

beim Namen nennen; sie kannte sogar ihren Stellplatz im Stall. Sie

verfugte also über ein Wissen, das ihr in diesem Leben nicht zu­

gänglich gewesen sein konnte.

Wenn Eltern wüssten, dass jemand, den sie so sehr betrauern,

ofi: bereits in ihrer Familie wiedergeboren ist, müsste sich dann nicht

Trauer in Freude verwandeln? So lässt uns Unwissenheit oft auf

lange Zeit in großem Leid verharren, während wir, so wir wissend

wären, wieder Grund zur Freude hätten.

Trifft dieses nicht auch im besonderen Maße auf den nächsten

Fall zu, den meine Kollegin Jeanne Avery in Amerika aufaecken

durfte?

136

Page 127: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

__ Beweise für die Reinkarnation durch Rückführungen

Die Rückkehr der geliebten Mutter

USA · Deutschland

Jeffrey ist das einzige Kind jüdischer Eltern. Er wuchs bei ihnen in

New York auf Er kam in die Praxis der Reinkarnationstherapeutin

Jeanne Avery, da er unter Depressionen litt. Er habe, wie er sagte,

Angst vor der Zukunft, vor allem Angst vor unerwarteten Ereignis­

sen. Er vermöge niemandem zu trauen. Wie sich in der Anamnese

herausstellte, war seine ganze Kindheit in Trauer gehüllt gewesen.

Sein Vater hatte seine eigene Mutter über alles geliebt. Diese war als

Deutsche in den dreigiger Jahren in ihrer Heimat geblieben, obwohl

ihr Sohn sie angefleht und auch Geld geschickt hatte, damit sie

Nazi-Deutschland so schnell wie möglich verlassen konnte, denn es

ging den dort wohnenden Juden Tag für Tag schlechter. Doch seine

Mutter schrieb ihm zurück, dass sie noch Hoffnung sehe und vor­

erst bleiben wolle. Aber dann war es zu spät. Ab einer gewissen Zeit

war es als Jude nicht mehr möglich, Deutschland zu verlassen, und

als erst der Krieg begonnen hatte, mehrten sich die Gerüchte und

die Meldungen über den Horror, unter dem die Juden auch in den

von Deutschen besetzten Gebieten zu leiden hatten. Seine Mutter

hat den Holocaust nicht überlebt. Was mit ihr geschehen ist, erfuhr

er nie in Gänze, aber JeHreys Vater war überzeugt davon, dass sie

ihr Ende ebenso wie Millionen andere Juden in der Gaskammer

fand. Jeffreys Vater hatte sich in Schuldgefühle hineingesteigert. Er

glaubte, damals nicht nachdrücklich genug versucht zu haben, seine

Mutter noch rechtzeitig aus Deutschland nach Amerika zu holen.

Für ihn war es unmöglich geworden, sich am Leben zu erfreuen,

wenn seine Mutter ihr Leben auf jene grauenvolle Art verloren hatte.

In seinem Haus erstarb jedes Lachen, ja jede Freude. Eine beständige

Trauer war angesagt, und jeder andere in der Familie hatte mitzu­

trauern.

137

Page 128: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt- Die Beweise ______ _

Jeanne Avery schreibt: ))Einerseits fühlte Jeffrey eine große Liebe

und Zuneigung fiir seinen Vater, aber auf der anderen Seite sah er

nicht ein, sein ganzes Leben über jemanden zu trauern, den er nie

gekannt hatte. Er fiihlte sich um eine normale Kindheit und Jugend

betrogen, da über allem eine düstere Trauer lag, die sein ganzes

Leben überzog. Er glaubte, dass sein Vater kaum wahrnahm, dass

er, sein Sohn, überhaupt existierte. Und so folgerte er auch, dass

sein Vater ihn gar nicht liebe. Schließlich war er davon überzeugt,

dass er erst Zuneigung von ihm bekäme, wenn er selbst sterben

würde.«

In der Rückfiihrung in die Kindheit des heutigen Lebens wurde

aufgedeckt, dass Jeffrey nahezu ganz übersehen wurde. Ganz egal

wie niedlich, wie charmant, wie intelligent er für sein Alter auch

war, er konnte die Gefühle seines Vaters nie fiir sich gewinnen, denn

diese gehörten dessen verstorbener Mutter. Und diese vermochte er

nicht zu ersetzen.

Jeffrey nahm sich in der Rückfiihrung auf einmal als eine Frau

wahr, die alleine für sich in der Nähe Berlins lebte. Sie war mit ihrem

Leben sehr zufrieden. Ihr Mann war schon seit einigen Jahren ver­

storben, doch hatte sie einen Sohn, der in New York wohnte und

den sie auch schon dort besucht hatte. Aber dort hielt sie es nie

lange aus. Sie sehnte sich nach ihrem Zuhause und ihren lieben

Freunden und Nachbarn zurück. Ende der dreißiger Jahre mehrten

sich die Aufforderungen des Sohnes, doch schnellstens zu ihm nach

Amerika zu kommen, aber sie war eine optimistische Natur und

versuchte, seine Befürchtungen zu beschwichtigen. Sie schrieb ihm

auch, dass sogar einige Soldaten bei jüdischen Familien einquartiert

seien und diese sehr nett zu ihnen wären. Jedoch seien verschiedene

Esswaren immer schwieriger zu erhalten, weshalb sie schon in ihrem

Garten Gemüsebeete angelegt und auch Kartoffeln gepflanzt hätte.

Inzwischen hatte wegen des Krieges die Korrespondenz mit ihrem

Sohn nach Amerika schon längst aufgehört. Sie härte von ihren jü­

dischen Nachbarn, dass diese begonnen hätten, Silber und Schmuck

in ihren Gärten zu vergraben, da es schon vorgekommen sei, dass

man plötzlich aufgefordert wurde, alles Nötige in wenigen Minuten

138

Page 129: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Beweise für die Reinkarnation durch Rückführungen

zusammenzupacken und mitzukommen. Trotzdem blieb diese Frau

immer optimistisch. Einmal brachte ihr ein deutscher Soldat sogar

Schokolade. Wurden Einschränkungen für die Juden anbefohlen,

dann hieß es immer, dass es ihrer eigenen Sicherheit diene.

Doch eines Tages wurde auch sie aufgefordert, schnell ihre Sa­

chen zu packen, da sie für einige Wochen ihr Haus verlassen müsse.

Auf einmal waren die ihr bekannten Soldaten gar nicht mehr nett,

vielmehr taten sie so, als ob sie sie gar nicht mehr kennen würden.

Viele Juden samt Kindern wurden nun auf Lastwagen geladen. Diese

waren mit Menschenleibern derart überfüllt, dass viele von ihnen

gar nicht sitzen konnten. Die Kinder begannen zu weinen. Er gab

keinerlei Vorrichtungen fiir die Notdurft. Weder Essen noch Trinken

wurde gereicht. Schließlich erreichten sie stallartige Gebäude, in wel­

che sie hineingepfercht wurden, und mehrere Familien mussten sich

einen Raum von wenigen Quadratmetern teilen. Jetzt erst wurde

jener Jüdin bewusst, wie naiv sie doch vorher gewesen war, auf das

Drängen des Sohnes, schnellstens nach Amerika zu kommen, nicht

gehört zu haben. Die deutschen Wachmannschaften waren nun alles

andere als freundlich. Wer von den Juden irgendetwas beanstandete

oder sich gar beschwerte, wurde sofort erschossen. Es gab zu wenige

Toiletten, und diejenigen, die es gab, funktionierten nicht. Ein un­

geheurer Gestank breitete sich aus. Ein jeder war hungrig, durstig

und fror. Und die Babys schrieen ohne Unterlass vor Hunger. Nach

einigen Wochen wurden sie wieder auf Lastwagen geladen. Als diese

nach langer Fahrt wieder hielten, geleitete man sie in einen Vorraum

einer großen Duschanlage, in welcher neue Kleidungsstücke aufge­

stapelt lagen. Man sagte ihnen, dass sie erst einmal duschen müss­

ten, bevor sie jene Kleidungsstücke anlegen könnten. Doch statt

der erhofften Dusche kam Gas aus den Brauseköpfen, und alle star­

ben eines grausamen Todes.

Als Jeffrey aus dieser Rückführung wieder in das heutige Tages­

bewusstsein zurückkehrte, wusste er noch mehr zu berichten. ))Ich

bin nur wenig später wiedergeboren worden. Ich war die Mutter mei­

nes Vaters. Ich wollte nun unbedingt zu meinem Sohn als dessen

Sohn zurückkehren, um ihm zu zeigen, dass ich ja noch lebe und

139

Page 130: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise

dass es mir gut geht und dass ich ja bei ihm bin. Aber wie könnte

ich meinem Vater erklären, dass ich seine wieder zurückgekehrte Mut­

ter bin? Selbst fiir mich ist dies schwer zu begreifen.« Und nach einer

Weile fuhr er fort: >>Ich sehe jetzt ein, warum ich zurückgekehrt bin.

Ich wollte meinem Vater so viel Liebe und Zuwendung geben wie

nur möglich.«

Jeffrey versicherte seiner Rückfiihrungstherapeutin, dass er nie

irgendwelche Berichte über den Holocaust gelesen oder sich Filme

darüber angesehen hätte. Er wollte einfach nichts darüber wissen.

Er hatte so viel über seine Großmutter gehört, dass er nicht noch

mehr über diese Zeit hören wollte. Und er sagte auch noch, dass

das, was er soeben erlebt hatte, aus genau diesem Grund niemals

etwas Angelesenes oder dergleichen sein könne, es müsse aus seinem

Unterbewusstsein wieder in sein Bewusstsein gekommen sein.Js

Hunderttausende von Juden wie die Chassiden, die Kabbalisten

und die vielen esoterisch Interessierten unter ihnen glauben an die

Reinkarnation. Viele von ihnen, vor allem wenn sie Alpträume

haben, die mit dem Holocaust zusammenhängen könnten, oder

wenn sie an einem Symptom leiden, das damit in Zusammenhang

gebracht werden könnte (Asthma, Gewichtsprobleme oder dessen

Gegenteil), wenn sie eine Panik erleben, wenn sie Berichte über jene

Zeit hören oder mit Filmen aus diesem Themenbereich konfrontiert

werden, wenn sie an schweren Depressionen und an Klaustrophobie

leiden, finden den Weg zu einem Rückführungstherapeuten, der

hilft, die Ursache(n) fiir diese Probleme in der Vergangenheit auf­

zudecken. Denn allein die Erkenntnis, woher die Ursachen fur ein

Störsymptom kommen, kann dieses schon mindern oder gar auf­

lösen. In den Vereinigten Staaten gibt es eine ganze Anzahl von

jüdischen Rückfiihrungstherapeuten. Es werden ferner Fortbildungs­

seminare fiir Rückfiihrungstherapeuten angeboten, in denen unter­

richtet wird, wie man solchen Klienten wirkungsvoll helfen kann,

die in dem vergangeneo Leben im Holocaust umgekommen sind.

Ich habe selbst schon einige Juden und Nichtjuden, die im voraus­

gegangenen Leben mit diesem düstersten Kapitel der Menschheits­

geschichte in härtester Weise konfrontiert waren, von Jenen

140

Page 131: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

_ Beweise für die Reinkarnation durch Rückführungen

Nachwirkungen befreien können. Die erfolgreiche Rückführungs­

therapie ist meines Erachtens einer der stärksten Beweise für die

Reinkarnation. Aus diesem Grunde möchte ich in dem folgenden

Kapitel ein wenig mehr darüber berichten.

141

Page 132: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise

Beweise für die Reinkarnation

durch die Rückführungstherapie

TrutzHardo

Die Rückführungstherapie beziehungsweise die Reinkarnations­

therapie öffnet dem Klienten einen Weg, sich mittels seines Höhe­

ren Selbst oder seiner geistigen Führung zu jenen Speicherungen

aus der Vergangenheit in seinem Unterbewusstsein oder in seinem

Emotionalkörper zu begeben, wo die Ursache eines heutigen Pro­

blems zu finden ist. Dabei kann es sich um Ängste, Phobien,

Zwänge, Depressionen, Allergien, Schlaflosigkeit, chronische Schmer­

zen, Migräne, Asthma, Alpträume, Beziehungsprobleme und vieles

mehr handeln. Dabei hat sich herausgestellt, dass die Mehrheit sol­

cher unliebsamen Symptome ihre Hauptursache in früheren Leben

hat, während Ursachen in dem heutigen Leben, wie zum Beispiel

Vorkommisse in der Kindheit, oft nur Muster beziehungsweise Ne­

benursachen der eigentlichen vorausgegangenen Hauptursache

sind. Deckt man die eigentliche Ursache, also die Hauptursache,

auf und erlöst die im Unterbewusstsein beziehungsweise im Emo­

tionalkörper festsitzenden Emotionen und Programmierungen,

dann kann ein solches Störsymptom oft in nur einer einzigen

Therapiesitzung behoben werden. Die Heilerfolge durch die Rück­

führungstherapie sind enorm. Die Beschäftigung mit der Reinkar­

nation hat diese segensreiche Therapieform für die Menschheit

möglich werden lassen, und ich möchte kurz einige Beispiele aus

meiner Praxis vorstellen, damit Sie sich ein genaueres Bild von die­

ser Therapie machen können.

Eine Frau kam zu mir, die schon in der frühesten Kindheit Pro­

bleme mit ihrer Mutter hatte. Diese Mutter schien ihre Tochter völ­

lig zu ignorieren oder sie am liebsten von sich stoGen zu wollen,

während sie ihre anderen Kinder auf den Schoß nehmen konnte.

Ja, es ging so weit, dass, als die Klientin eine eigene Tochter hatte,

nur die Kleine zu Weihnachten in das Bescherungszimmer im

142

Page 133: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Beweise für die Reinkarnation durch Rückführungen

Elternhaus gelassen wurde, während sie selbst im Flur zu warten

hatte. Sie härte, wie die Kinder ihrer Geschwister mit ihrer Tochter

und den Eltern Weihnachtslieder sangen und dann mit Freudenru­

fen die Geschenke auspackten. Doch meine Klientin durfte nicht

mit dabei sein. In der Rückfuhrungstherapie stellte sich heraus, dass

sie um 1750 eine attraktive junge Wienerin gewesen war, die sich in

einen angesehenen und wohlhabenden Mann verliebt hatte. Dieser

erwiderte zwar ihre Liebe, aber an eine Verheiratung war nicht zu

denken, da eine Scheidung von seiner Frau aus religiösen und ge­

sellschaft:lichen Gründen nicht infrage kam. Diese Wienerin hatte

nun im Einvernehmen mit ihrem Geliebten dessen Ehefrau vergiftet

- und diese vergiftete Ehefrau ist heute, wie Sie sich sicherlich schon

vorstellen können, die Mutter ihrer Mörderin. In der Rückfuhrungs­

therapie geht diese Klientin mit einem Kelch, in welchem sich eine

Flüssigkeit fiir Liebe, Vergebung und Leid- und Schuldauflösung be­

findet, zu jener vergifteten Ehefrau, reicht ihr diesen Kelch und bit­

tet sie, ihr zu vergeben. Sodann begibt sie sich in ihrer Vorstellung

zu ihrer heutigen Mutter und, indem sie ihr den Kelch reicht, bittet

sie sie, ihr zu vergeben.

Sie, liebe Leserin und lieber Leser, können sich nun sicherlich

vorstellen, warum diese Mutter ihrer Tochter gegenüber unbewusst

so reagieren musste. Unser ganzes Verhalten resultiert aus der Summe

unserer Erfahrungen und Gefühle aus der Vergangenheit - und gin­

gen diese noch so weit in der Zeit zurück. Aber die Geschichte ist

143

Page 134: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise _

noch nicht zu Ende erzählt. Als jene Zurückgeführte nach der The­

rapie nach Hause kam, läutete das Telefon. Ihre Mutter war am an­

deren Ende. Es war das erste Mal, dass sie ihre Tochter, seitdem

diese vor fünfundzwanzig Jahren das Elternhaus verlassen hatte, an­

rie( Und sie sagte: »Meine Liebe (solch ein Wort hatte sie fiir ihre

Tochter noch nie über die Lippen gebracht), ich weiß, dass du im

nächsten Sommer nach Amerika reisen möchtest. Ich habe zufällig

morgen Nachmittag einen Amerikaner zu Besuch bei mir. Komme

doch bitte morgen um vier Uhr zum Tee, damit ich dir diesen

Herrn, der dir für deinen Amerikabesuch bestimmt viele Informa­

tionen geben kann, vorstellen kann.« Als die Mutter am nächsten

Tag ihrer Tochter die Tür öffnete, umarmte sie diese, nahm sie an

die Hand und stellte sie ihrem Gast aus Amerika vor. Ihr ganzes

Verhalten ihrer Tochter gegenüber hatte sich um 180 Grad gedreht.

Und wissen Sie warum? Weil ihre Tochter sie endlich um Vergebung

fiir dieses grausame Verbrechen gebeten hatte. Das Unterbewusstsein

der Mutter hatte die Bitte um Vergebung selbst über die räumliche

Entfernung hinweg registriert und diese auch gewährt.

Ein anderes Beispiel: Ein seit zwanzig Jahren verheirateter Mann

offenbarte mir, dass er herausfinden wolle, warum seine Frau sich

ihm eigentlich schon seit Beginn ihrer Ehe sexuell verweigere. Es

stellte sich heraus, dass er diese Frau in einem Leben vor etwa zwei­

hundert Jahren als Soldat vergewaltigt hatte. Ihr Unterbewusstsein

beziehungsweise ihr Emotionalkörper wehrte sich unbewusst dage­

gen, sich von ihrem damaligen Vergewaltiger wieder sexuell berühren

zu lassen. In der Therapie brachte er ihr den Kelch der Vergebung

und bat sie, ihm zu verzeihen. Am nächsten Morgen suchte dieser

Mann mich auf und sagte, er habe letzte Nacht, ohne seiner Frau

vorher vom Inhalt seiner Therapie erzählt zu haben, die erste sexuell

erfiillende Nacht mit ihr gehabt. Wiederum hatte auch hier das Un­

terbewusstsein seiner Frau über die Entfernung hinweg die Bitte um

Vergebung vernommen und Vergebung gewährt. Man stelle sich vor,

wie viele zerrüttete Ehen man eventuell mittels der Rückfiihrungs­

therapie wieder heilen könnte.

144

Page 135: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

__ _ _ Beweise für die Reinkarnation durch nu, khihtlltuJ•'''

Eine junge Mutter litt unter dem Zwang, jeden Morgt•n, lwv• '' sie ihre Kinder in den Kindergarten brachte, ein bis zwei Litt'l W,,., ser zu trinken. Ihre Beine waren oberhalb des Fußgelenkes \l hu1 1

dick angeschwollen, und die verschriebenen Medikamente wolltl'll

nicht helfen. In der Rückführung sah sie sich als einen Karawant'll

führer, der vor rund zweihundert Jahren eine Karawane durch die

Wüste zu führen hatte. Er sagte zu den Mitreisenden, dass sie nur

Wasser für zehn Tage in die Schläuche zu füllen hätten, kämen sie

doch dann zu einer Oase, wo es reichlich Wasser gebe. Nach zehn

Tagen dort angekommen, sahen sie jedoch, dass diese Oase in­

zwischen ganz versandet war. Alle verdursteten. Die letzte Program­

mierung, die sich der Karawanenführer vor dem Tod gegeben hatte,

war: ))Ich will mein Zuhause nie wieder mit zu wenig Wasser verlas­

sen.« Diese Programmierung wirkte sich über die späteren Leben hin

aus, wie sie sich auch in diesem Leben bei der jungen Mutter mani­

festierte. Diese fur sie heute schädliche Programmierung lösten wir

sofort auf Wie sie mir am folgenden Tag berichtete, habe sie nach

der Therapiesitzung alle zwanzig Minuten Wasser lassen müssen.

Und mit Stolz fugte sie hinzu: ))Ich bin heute, ohne Wasser trinken

zu müssen, aus dem Haus gegangen. Und schau einmal, meine Beine

sind nun seit Jahren zum ersten Mal wieder normal. Das Wasser ist

daraus verschwunden.«

Menschen, die zum Beispiel nichts Einengendes am Hals tragen

können wie Rollkragenpullover, Fliegen, Hemdkragen und derglei­

chen sind in einem früheren Leben oft am Hals verwundet worden

oder fanden durch Ersticken, Erwürgen, Enthaupten und Ähnliches

den Tod. Jene, die zum Beispiel keine Uhr am Handgelenk tragen

können, waren in früheren Leben häufig an ihren Handgelenken

gefesselt durch Stricke oder Eisenketten. Wann immer sie dort wie­

der etwas umbinden, erinnert sie das unbewusst und unwillkürlich

<111 eine unliebsame Begebenheit in ihrer Vergangenheit, weshalb sie

Jagegen mit Aversionen reagieren. Allergien gehen ebenfalls auf ne­

gative Erlebnisse zurück. Ist man an einer Fischgräte, an einem ver­

gifteten Apfel oder giftigen Pilzen gestorben, wird man heute als

145

Page 136: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise _

Nachwirkung noch oft eine Allergie gegen Fisch, Äpfel oder Pilze

haben. Oft habe ich in meinen Rückfiihrungstherapien auch erlebt,

dass jene Klienten, die an Übergewicht leiden, in früheren Leben

verhungert sind und sich damals programmiert haben: »Ich will nie

wieder Hunger leiden.«

Ich glaube fest daran, dass man sich auch von wissenschaftlicher

Seite her noch der Rückfiihrungstherapie annehmen wird und dass

damit eine Revolution in der Medizin, in der Psychologie wie auch

in der Psychotherapie stattfinden dürfte. Dieses setzt jedoch voraus,

dass man die Reinkarnation als Tatsache akzeptiert.

Ich könnte Ihnen, verehrte Leserinnen und Leser, Dutzende von

ähnlichen Beispielen an Spontanerfolgen aufführen, die sich in mei­

nen Rückfiihrungstherapien ergeben haben. Wenn Sie mehr darüber

wissen wollen, verweise ich Sie auf meine Bücher Das grolse Hand­

buch der Reinkarnation. Heilung durch Rückfiihrung und Das große Karmahand buch. ]o

Doch nun ist es Zeit, dass wir uns einem der überzeugendsten

und nicht mehr zu widerlegenden Beweise fiir die Reinkarnation

zuwenden. Denn was durch die Hypnose an bisherigen Beweisen

vorgelegt worden ist, wird in den Schatten gestellt durch einen Fall,

den kein geringerer als Dr. med. Bruce Goldberg aufaecken konnte.

Dieser Fall hatte die Gemüter Amerikas in den neunziger Jahren

des zwanzigsten Jahrhunderts bewegt wie schon in den fiinfziger

Jahren der Fall Bridey Murphy. Das Fernsehen berichtete überall

darüber, ja, es wurde sogar ein Film mit dem Titel Search for Grace

ausgestrahlt, und das Buch mit demselben Titel von Dr. Goldberg

wurde daraufhin zu einem Bestseller. Dieser Fall dürfte der bisher

am besten dokumentierte und darum der überzeugendste Beweis

für die Reinkarnation sein, der je veröffentlicht worden ist.

146

Page 137: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

__ _ Beweise für die Reinkarnation durch Rückführung''"

Auf der Suche nach Grace

USA · Goldberg

1987 erhielt Dr. Bruce Goldberg einen Anruf von einer dreißigjähri­

gen Frau namens lvy, die, wie sie sagte, ihn schon zweimal im Fern­

sehen gesehen habe und sich dadurch ermutigt fühle, ihn wegen

eines Rückführungstermins anzurufen. Als sie in seine Praxis in Bai­

timore kam, machte sie einen höflichen und schüchternen Eindruck.

Der Grund, weshalb sie zu ihm gekommen war, war herauszufinden,

warum sie sich in einer derart destruktiven Beziehung mit ihrem

Freund John befand, der sie physisch und psychisch missbrauchte

und sie schon dreimal beinahe getötet hatte. John war darüber hi­

naus unaufrichtig, unberechenbar und egoistisch. Dennoch kam sie

nicht von ihm los, so dass sie ihm all seine Eskapaden und Brutali­

täten schnell verzieh, nachdem er ihr jedes Mal geschworen hatte,

dass diese nie wieder vorkommen würden. Zugleich fühlte lvy sich

zu einem anderen Mann hingezogen, der das genaue Gegenteil von

John zu sein schien, denn Dave war höflich, liebevoll, vertrauens­

würdig und hatte mit Frauen noch nicht viele Erfahrungen gemacht.

lvys Dilemma bestand nun darin, dass sie beide Männer mochte -

sie schätzte die aufrichtige und tiefe Liebe von Dave, war aber nicht

in der Lage, jene kranke Leidenschaft fiir John, dem sie regelrecht

verfallen zu sein schien, aufzugeben. Alles sprach für eine Entschei­

dung zugunsten von Dave, und dennoch kam sie von John nicht

los. Außerdem wurde sie von Alpträumen heimgesucht, in denen sie

immer von einem Mann ermordet wurde, von welchem sie fiihlte,

dass es John war, selbst wenn er ein ganz anderes Aussehen hatte

und andere Kleidung trug. Außerdem litt sie an Schlaflosigkeit, denn

nach solchen Alpträumen war es fiir sie schwer, wieder einzuschlafen,

ja, sie fürchtete sich geradezu davor, erneut einzuschlafen, um nicht

weiterhin solchen schrecklichen Träumen ausgesetzt zu sein.

Nach der fünfundvierzigsten Sitzung war sie schließlich von ih­

rer unheilvollen Beziehung zu John geheilt und lebte eine erfiillte

147

Page 138: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise

Beziehung mit Dave. Viele andere Probleme, die im Zuge ihrer The­

rapie noch aufgedeckt wurden, wurden ebenfalls erfolgreich abge­

schlossen. Sie hatte Selbstsicherheit gewonnen, ihre Alpträume

waren verschwunden und sie konnte nun wieder gut schlafen. In

vielen Leben war sie von »John« ermordet worden. Dave war in den

meisten dieser Leben der »gute« Freund gewesen, der sie retten

wollte. Wenn man an dieser Stelle das Karmagesetz heranzieht, dem

zufolge wir genau das anziehen, was wir einstmals anderen angetan

haben, dann müsste lvy in einer vorausgegangenen Inkarnation ein

wirklich schlimmes Täterleben geführt haben, in welchem sie sich

im höchsten Maße >>mörderisch« verhalten haben musste.

Dr. Goldberg sah ihre Rückführungstherapie als beendet an.

Doch lvy erinnerte ihn noch an ihre Phobie, plötzlich nicht mehr

schlucken zu können. Außerdem dürfe sie niemand, selbst Dave

nicht, am Hals anfassen, wie sie auch auf keinen Fall irgendetwas

Beengendes am Hals tragen könne. lvy und ihr Therapeut einigten

sich, dass dieses Symptom nun wirklich als letztes von jenen vielen

behandelt und ebenfalls aufgelöst werden sollte, nicht ahnend, dass

die nun folgende Rückführung einmal sehr viel Aufsehen erregen

würde in der Beweisführung um die Reinkarnation. Dr. Goldberg

nahm wie üblich die ganze Sitzung auf Tonband auf und machte

sich nebenbei noch Notizen.

lvy sah sich plötzlich in das Jahr 1925 versetzt. Sie hieß Grace

Doze und war einunddreißig Jahre alt. Sie stritt sich gerade mit

ihrem Mann Chester. Er war Angestellter bei General Electric. Beide

hatten einen einjährigen Sohn mit dem Namen Cliff Dieser jedoch

war oft bei der Mutter von Grace im gleichen Ort untergebracht.

Ihr Mann beschuldigte sie, mit anderen Männern Aftaren zu haben,

und als Dr. Goldberg sie danach fragte, ob das stimme, gab sie es

zu und sagte, dass ihr »Idiot<< von Ehemann sie nicht glücklich zu

machen verstehe und dass sie sich in der vollen Blüte ihrer Jahre be­

finde, attraktiv sei und nicht einsehe, auf Seitensprünge zu verzich­

ten. Manchmal schlugen sich beide, aber sie fiihle sich stark genug,

mit ihrem Ehemann fertig zu werden. Im folgenden Jahr zogen die

beiden in eine Wohnung in der Main Street von Bufralo. Ihren Ehe-

148

Page 139: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Beweise für die Reinkarnation durch Rückführungen

mann Chester fand sie weiterhin langweilig, weshalb sie abends al­

lein ausging und Autos anhielt, um sich an ihre Zielorte mitnehmen

zu lassen. Sie fand diese Art des Mitgenommenwerdens aufregend,

da man hierbei interessante Männer kennenlernen konnte. Sie hatte

auch eine Freundin namens Mary, mit der sie wilde Partys besuchte.

Nach dem nächsten wichtigen Ereignis in ihrem Leben befragt,

schilderte Grace eine handgreifliche Auseinandersetzung mit ihrem

Mann im April 1927, bei der sie ihn am Arm mit der Schere ver­

letzte. Zu dem nächsten wichtigen Ereignis in jenem Leben geführt,

sah sie sich zwei Wochen später mit einem Mann namens Jack. Die­

ser schien sich in sie verliebt zu haben und versicherte ihr, dass er

hier in Buffalo bleiben wolle, nur um bei ihr zu sein. Er schien alles

an Grace zu mögen. Sie beschloss nun, ihren Mann zu verlassen,

und mietete sich ein Hotelzimmer. Im Unterschied zu ihrem Mann

stritt sie sich nie mit Jack, obwohl er auch schon einmal eifersüchtig

reagierte. Chester versuchte, sie am 17. Mai zu bewegen, zu ihm zu­

rückzukommen, nachdem er sie in jenem Hotel gefunden hatte,

doch sie schaffte es, sich ihm zu entziehen und mit Jack in dessen

Auto zu einem anderen Hotel zu fahren, wo sie sich einmietete. An­

schließend brachte Jack sie in ein Hallenbad, wo lvy jede Woche

zu schwimmen pflegte. Er holte sie auch wieder von dort ab, hatte

in der Zwischenzeit aber getrunken. Er machte ihr im Wagen den

Vorschlag, dass sie woanders hinziehen sollten. Ivy sagte ihm, dass

sie auf jeden Fall ihren Sohn mitnehmen wolle, worüber er sehr un­

gehalten war. Dann begann er, sie zu beschimpfen, und sagte, dass

sie, wie er in der Bar von den Männern vernommen habe, eine Hure

sei. Er machte abfallige Bemerkungen über ihre Kleidung und die

Schuhe mit den roten Absätzen. Der Mann an der Theke hätte ihm

aufgezählt, mit wem sie alles schon geschlafen hätte. Sie widersprach

ihm heftig und warf ihm vor, dass er betrunken sei. Er nannte sie

nur ein Flittchen. Plötzlich hielt er den Wagen an. Er schlug sie,

stach mit einem Messer auf sie ein und erwürgte sie schließlich.

Nach einem Tod können wir meistens alles aus der Vogelper­

spektive sehen, ohne weiterhin den Schmerz zu fuhlen. Deshalb

führte Dr. Goldberg lvy in den Zustand nach ihrem Tod, um Grace

149

Page 140: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt- Die Beweise __

beschreiben zu lassen, was weiterhin mit ihr geschehen war. Sie be­

richtete, Jack habe sie anschließend in den Ellicott Creek (ein Bach)

geworfen. Danach gefragt, wer Jack in ihrem heutigen Leben sei,

nannte sie den Namen ihres vormaligen Freundes John, den sie

wegen Dave verlassen hatte. Nach dieser Rückführungstherapie ver­

lor lvy ihre Halsphobie, und Dave konnte sie das erste Mal am Hals

berühren. Darüber befragt, ob Chester oder ihr Sohn Cliff in ihrem

heutigen Leben wiedergeboren seien, verneinte sie beides.

Solche und ähnlich dramatische Geschichten aus einem früheren

Leben kommen in Rückführungstherapien ofi: vor - ich sage manch­

mal im Scherz zu Freunden, dass, nachdem ich so viele Rückfüh­

rungstherapien durchgeführt habe, mir Krimi- und Action-Filme

ganz langweilig vorkämen. Somit maß auch Dr. Goldberg jenem

Trancebericht von lvy keine größere Bedeutung bei, ist es doch

nicht seine Aufgabe, in Trance durchgegebenes Material auf seine

Richtigkeit hin zu überprüfen. »Ich kümmere mich nicht um

Namen, Daten und Orte, denn diese haben keinerlei therapeutische

Bedeutung((, sagte er und legte den Fall zu seinen Unterlagen. Drei

Jahre später las er zutallig nochmals diese Aufzeichnungen, und ihm

fiel jetzt auf, dass lvy ihren vollen Namen genannt hatte, nämlich

Grace Doze. Sie hatte auch den Ort, in welchem sie gelebt hatte,

genannt, nämlich Buffalo, New York. Zusätzlich hatte sie ihren To­

destag, den 17. Mai 1927, angegeben. Erst jetzt kam ihm der Ge­

danke, doch einfach einmal an eine Zeitung in Buftalo zu schreiben

und zu fragen, ob diese schon 1927 existiert habe und ob um die

dritte Maiwoche herum damals über den Mord an einer Grace

Doze berichtet worden sei. Man muss hierzu noch wissen: Weder

Dr. Goldberg noch lvy waren je in Buftalo gewesen.

Was dann zutage kam, hat auch Dr. Goldberg überrascht. Drei

Zeitungen von Buftalo berichteten damals in mehreren Ausgaben

über diesen mysteriösen Mord, der nie aufgedeckt worden war. Dr.

Goldberg wurden dann Kopien von jenen Zeitungen zugeschickt,

die man auf Microfilmen archiviert hatte. Man hatte damals die

Leiche einer Frau namens Grace Doze im Ellicott Creek geborgen.

Gemäß des Autopsieberichts waren nebst Würgemalen am Hals

150

Page 141: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

_ _. Beweise für die Reinkarnation durch Rückführungen

Messerstiche an ihrem Körper festzustellen, und sie trug Schuhe

mit roten Absätzen. Tag fur Tag veröffentlichten damals die Zeitun­

gen mehr Einzelheiten über diesen MordfalL All jene Namen - bis

auf zwei, die lvy in Trance durchgegeben hatte - stimmten ganz

genau, zum Beispiel der Familienname, der Name des Ehemannes,

der Nachname der Mutter, die Straßennamen, die Namen der Ho­

tels, in denen sie zeitweise gewohnt hatte, sogar der Besuch in der

Schwimmhalle wurde bestätigt, der Name der Freundin, ihr eigener

Lebenswandel samt den Auseinandersetzungen mit ihrem Mann,

der darüber auf der Polizeiwache befragt worden war - hielt man

ihn doch zeitweilig fur den möglichen Mörder, weshalb man ihn

auch vorübergehend festgenommen hatte -, alles stimmte ganz

genau. Nur schrieben die Zeitungen, dass Grace Doze bei ihrem

Tod dreißig Jahre alt gewesen sei und dass ihr Sohn ebenfalls wie

der Vater Chester geheißen habe.

Dr. Goldberg hatte wohl irgendjemandem vom Fernsehen über

diesen interessanten Fall erzählt, denn schließlich entschloss sich

keine geringere Fernsehanstalt als die CBS, aus diesen Begebenhei­

ten einen Fernsehfilm mit bekannten Schauspielern zu machen. Bei

den Recherchen zu diesem Film konnte man auch noch die Ge­

burtsurkunde von Grace finden, und daraus ergab sich das korrekte

Alter der Ermordeten, das lvy - im Gegensatz zu den Zeitungen -

richtig angegeben hatte. Und es fand sich noch ein anderer Beleg,

aus welchem eindeutig hervorging, dass ihr Sohn nicht Chester hieß,

wie die Zeitungen ebenfalls falsch berichtet hatten, sondern Clif:

tord, abgekürzt Cliff~ wie ihn Ivy als Grace richtig genannt hatte.

Wenn lvy also Dr. Goldberg einen Streich hätte spielen wollen,

indem sie jene Zeitungsberichte von damals zuvor gelesen und sich

so über Grace Doze kundig gemacht hätte, lütte sie die falschen,

in den Zeitungen wiedergegebenen Angaben machen müssen. Ihre

in den Rückführungstherapien erzielten Erfolge sind zudem nur

möglich gewesen, indem sie sich spontan tief in die Trance versetzen

l.1ssen konnte. In solcher Trance kann man keine Rollen mehr spie­

len oder lügen, denn das, was gesehen wird, ist das Wiedererleben

dessen, was man wirklich früher erlebt hat.

151

Page 142: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt- Die Beweise .. ____ _

Der Film Search for Grace wurde von der CBS am 17. Mai 1994

um elf Uhr abends ausgestrahlt. Dr. Goldberg sieht in der Tatsache,

dass dieser Film auf den Tag und auf die Stunde ))zufällig« genau

siebenundsechzig Jahre nach Grace Dozes Tod gesendet wurde, kei­

nen Zufall. Denn er hat zu viele >>Zufalle« in seinem Leben erlebt,

um noch an sie zu glauben. Sein ganzes Weltbild hat sich durch

die Beschäftigung mit der Rückführungstherapie verändert. Er ist

davon überzeugt - und ich stimme ihm aufgrund meiner langjähri­

gen Erfahrung im Wesentlichen zu -, dass das, was in Rückfiih­

rungstherapien an historischen Fakten zutage gefördert wird, in den

meisten Fällen jeder genauen Überprüfung standhält. 37

Verehrte Leserin und verehrter Leser, was sagen Sie jetzt? Können

Sie die Reinkarnation als Faktum nun noch anzweifeln? Ich bin

überzeugt, dass Sie dies nicht mehr können. Ich möchte Sie nicht

zu einem neuen Glauben drängen, denn meiner Meinung nach rei­

fen wir neuen Wahrheiten entgegen, und wenn die Zeit fiir eine

neue Erkenntnis gekommen ist, dann wird man sie sowieso anneh­

men. Aber, wie ich glaube, geschieht mit dem Beginn dieses neuen

Jahrtausends ein globaler Umbruch in unserem Denken. Was dieses

fur unsere heutige Welt bedeutet, darüber werde ich am Ende dieses

Buches noch einiges bemerken. Sollten Sie, liebe Leserin und lieber

Leser, dennoch - und seien es die kleinsten - Zweifel an der Existenz

der Reinkarnation haben, dann - so bin ich sicher - wird der

nächste Teil dieses Buches Ihre Zweitel für immer zerstreuen. Denn

nun kommen wir zu den Beweisen für die Reinkarnation, die selbst

von dem strengsten Kritiker nicht mehr von der Hand zu weisen

sein werden.

152

Page 143: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

IV.

Beweise durch

angeborene Missbildungen

und Geburtsmale

Page 144: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

lan Stevenson, der Begründer

eines neuen Weltbildes

I eh möchte nun auf eine Großtat zu sprechen kommen, die ich

derjenigen des Kopernikus gleichsetze. Dieser hatte im sechzehn­

ten Jahrhundert festgestellt, dass sich die Erde um die Sonne dreht;

er widersprach damit der bis dahin gültigen Auffassung, dass es sich

umgekehrt verhalte, dass also die Sonne samt den Planeten und dem

Sternenfirmament um die Erde kreise. Diese Entdeckung hat in der

Folge, obwohl die Gegenreformation nochmals eine Kehrtwende ver­

suchte, das ganze Weltbild verändert und läutete zugleich das Zeit­

alter der WissenschJ.fi: ein, in welchem nur das als bewiesen galt, was

mit technischen, also neutralen Mitteln auf seine Richtigkeit hin

überprüft werden konnte. Für Glaubens- und Verkündigungsvorstel­

lungen war darin kein ernst zu nehmender Platz mehr vorhanden.

Der Verstand hatte den Glauben an Überirdisches, Wunderhafi:es,

Numinoses, ja selbst an das Göttliche beziehungsweise an Gott ver­

drängt. Vorstellungen von einem Leben nach dem Tod und die Kon­

taktaufnahme mit Verstorbenen oder gar die Rückkehr eines solchen

in einen neuen Körper - also mögliche wiederholte Erdenleben -

passten nicht in dieses wissenschaftliche Weltbild. Denn nichts von

diesen Dingen ließ sich mit technischen Gerätschaften - den Verlän­

gerungen des Verstandes - beweisen. Wo es keinen Beweis gab, da

155

Page 145: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise

war auch keine Wahrheit. Und von den Vertretern des wissenschaft­

lichen Weltbildes, die selbst noch zu Beginn des einundzwanzigsten

Jahrhunderts das Denken der westlichen Welt kontrollieren, werden

jene, die noch an alte oder an ganz neue Wahrheiten glauben, die

mit nichts zu beweisen sind, als nicht ))ganz zurechnungsfähig« be­

trachtet. In ihren Augen sind solche, die an ein Leben nach dem

Tod glauben oder gar an die Reinkarnation, >>Bedauernswerte«, die

nicht richtig denken können, Wunschvorstellungen anhängen oder

vor der Wirklichkeit fliehen. Deshalb wurden auch Beweise für die

Reinkarnation als nichtig erklärt, seien diese Mitteilungen von sich

an frühere Leben erinnernden Kindern oder bedeutsame Informa­

tionen, die mittels Trance in Rückfuhrungen zutage traten.

Selbst die überzeugendsten Beweise zur Reinkarnation erschüt­

terten jene, die das Banner des wissenschaftlichen Weltbildes hoch­

halten, in keiner Weise. Denn was nicht von ihnen mit ihren Mitteln

nachzuweisen ist, hat keine Gültigkeit, ist nicht ernst zu nehmen

und ist entweder zu ignorieren oder gar zu bekämpfen. Nun gibt

es aber ein ganzes Heer von solchen Wissenschaftlern, die selbst

mit dem wissenschaftlichen Weltbild grog geworden sind und am

Anfang ihrer Karriere ganz diesem Weltbild huldigten. Im Laufe

ihrer Forschungen oder aufgrund von überragenden neuen Ergeb­

nissen sind sie allerdings zu Erkenntnissen gekommen, die offen­

sichtlich nicht in dieses wissenschaftliche Weltbild hineinpassten.

Sich zu solch neuen Erkenntnissen zu bekennen, erfordert grogen

Mut. Einer dieser mutigen Wissenschaftler ist der kanadische Psy­

chiater Professor Dr. Ian Stevenson.

Als er sich aus Neugier 1960 mit der Hypothese der Reinkarna­

tion auseinandersetzte, hörte er von einem Fall im heutigen Sri

Lanka, wo ein Kind sich angeblich an ein früheres Leben zurücker­

innern konnte. Nachdem er vor Ort die Eltern dieses Kindes, das

Kind selbst und auch jene Eltern, von dem das Kind behauptete,

vormals deren Kind gewesen zu sein, ausgiebig befragt hatte, war er

von der Möglichkeit überzeugt, dass eventuell doch etwas Wahres

an der Reinkarnation sein könnte. Doch nur ein Fall reichte nicht

aus. Man konnte die Wiedergeburt eines Kindes nur dann wissen-

156

Page 146: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Beweise durch angeborene ...

schaftlieh beweisen, wenn man viele ähnliche Fälle vorweisen und

Übereinstimmungen oder Unterschiede unter ihnen feststellen

konnte. Dies erforderte eine unermüdliche Arbeit nicht nur hinter

dem Schreibtisch, wo man die Fäden zusammenzieht und wissen­

schaftliche Berichte verfasst, sondern vor allem vor Ort. Ein solches

Unterfangen würde eine Lebensaufgabe sein, bei der er auch auf

die Mitarbeit von anderen wissenschaftlichen Helfern angewiesen

sein würde. Niemals dürfte sich irgendwo eine Ungenauigkeit ein­

schleichen. Je mehr Fällen von Reinkarnation er nachging, desto

unermüdlicher versuchte er, ein neues Territorium wissenschaftlich

zu erschließen, ein Geheimnis zu lüften, das bisher von der wissen­

schaftlichen Betrachtung ausgeklammert worden war, von dem er

aber glaubte, es mit wissenschaftlichen Methoden angehen und

eventuell auch beweisen zu können.

1960 veröffentlichte er zwei Artikel über Kinder, die sich an frü­here Leben erinnerten, in der Zeitschrift Journal of the American

Society for Psychical Rese<lrch. Parapsychologen und Mediziner, die

seinen Darlegungen offen gegenüberstanden, mögen ihn ermutigt

haben, sich dieses neuen Forschungsgebiets weiterhin anzunehmen.

Doch erst 1974 trat Stevensan mit seinem Buch Twenty Cases

Suggestive ofReincarnation [deutscher Titel: Reinkarnation (1978)

siehe Literaturverzeichnis] an die Öffentlichkeit. Dieses Buch

machte Stevensan schnell bei jenen Leuten bekannt, die sich fiir

dieses Gebiet immer schon interessiert hatten und nun froh waren,

aus dem wissenschaftlichen Lager solch eine detaillierte Untersu­

chung von Reinkarnationsfällen vorgelegt zu bekommen. Stevensan

ist in seiner Beschreibung der Fälle äußerst vorsichtig und schließt

nicht etwa voreilig darauf~ dass es sich tatsächlich um Reinkarnation

handelt. Er nennt diese untersuchten Fälle suggestive ofreincarnation,

also Fälle, die die Reinkarnation nahelegen könnten. Hätte er damals

mit Überzeugung verkündet, dass er durch seine Forschungen bereits

von der Reinkarnation überzeugt sei, hätte man ihm eventuell

seinen Lehrstuhl an der Universität von Virginia in Charlottesville/

USA gekündigt. Viele seiner Forschungsergebnisse stellte er den

Fachkreisen in wissenschaftlichen Fachzeitschriften vor.

157

Page 147: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise

Doch 1987 erschien sein zweites Buch mit dem Titel Children Who Remernher Previous Lives (deutscher Titel: Wiedergeburt. Kinder erinnern sich an Frühere Leben, siehe Literaturverzeichnis),

von dem er sagte: >>Dieses Buch ist für den Mann von der Straße ge­

schrieben.«311 Denn inzwischen war das Interesse der Bevölkerung an

Reinkarnation sprunghaft angestiegen. Hunderttausende besuchten

in Amerika Rückführungsseminare oder Einzelrückführungen, in

denen sie eigene Erfahrungen aus früheren Leben nachvollziehen

wollten, und das Fernsehen berichtete über interessante Fälle auf die­

sem Gebiet. Man wollte gerade von einem Experten wie Stevensan

mehr über die Reinkarnation erfahren, und in diesem Buch - einem

Meilenstein, was die Forschungen zur Reinkarnation angeht - stellt

er dem Leser in verständlicher Weise die interessantesten Fälle seiner

Forschung vor, Fälle, die er zum Teil schon in Fachzeitschriften ver­

öffentlicht hatte. Dieses Buch wie auch jene Artikel waren nur Texte,

die er nebenbei verfasste. Denn schon lange arbeitete er unermüdlich

an seinem großen Lebenswerk, das er noch zu vollenden hoffte,

bevor auch er das jetzige Erdenleben verlassen und nach seinem Tod

die ganze Wahrheit erfahren würde, die unserer irdischen Kurzsich­

tigkeit vorerst noch verborgen bleibt.

158

Page 148: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Beweise durch angeborene ...

Das Buch, das unser

ganzes Denken verändern wird

Im Herbst 1997 war es so weit. Der große Wissenschaftler Professor

Dr. lan Stevensan legt in zwei Bänden von zusammen 2268 Seiten

sein Lebenswerk vor. Es trägt den Titel Reincarnation and Biology. A Contribution to the Etiology of Birthmarks and Birth Defects (auf Deutsch: Reinkarnation und Biologie. Ein Beitrag zur Herkunft von Geburtsmalen und angeborenen Missbildungen). Dieses mo­

numentale Werk ist mit Hunderten von Bildern ausgestattet. Im ers­

ten Band schildert er vor allem die Geburtsmale, also jene

Kennzeichnungen auf der Haut, die das neugeborene Kind mit auf

die Welt bringt und die nicht auf Vererbung zurückgeführt werden

können. Im zweiten Band geht Stevensan vor allem auf Missgestal­

tungen und andere Abnormalitäten ein, die Kinder mit in dieses

Leben bringen, ohne dass diese auf Vererbung oder pränatale (vor­

geburtliche) oder perinatale (durch den Geburtsvorgang entstan­

dene) Ursachen zurückzufUhren sind. Ich werde Ihnen, verehrte

Leserin und verehrter Leser, vor allem einige Beispiele aus jenem

zweiten Band darstellen, da wir uns im ersten Teil dieses Buches

schon häufiger mit Geburtsmalen bei Kindern beschäftigt haben.

Als ich jenes umfangreiche Buch zum ersten Mal Ende 1997 in

den Händen hielt, konnte ich es nicht mehr weglegen. Dieses Buch

- davon bin ich überzeugt - wird unser ganzes Denken insofern

verändern, dass wir die Reinkarnation von nun ab nicht mehr als

Hypothese betrachten müssen, sondern als wahrhaftig ansehen kön­

nen. Was das für uns alle bedeuten könnte, werde ich noch am

Ende dieses Buches darlegen. Stevensan hat dieses Buch als eine

wissenschaftliche Monographie verfasst, damit es auch von der wis­

senschaftlichen Welt angenommen und eventuell auch studiert wird.

Doch Stevensan hat - und das sei ihm gedankt - für den »Bürger

von der Straße(( eine verständlich geschriebene Kurzfassung he­

rausgegeben von etwa einem Zehntel des gesamten Umfangs seiner

159

Page 149: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise

zweibändigen Monographie, und auch die kurze Version hat er mit

einigen wichtigen Photos ausgestattet. Diese Kurzfassung trägt den

Titel Where Reincarnation and Biology lntersect. Wir in Deutsch­

land haben das Glück, dass dieses Buch auch bei uns 1998 mit

dem Titel Reinkarnationsbeweise vom Aquamarin Verlag heraus­

gegeben wurde, dessen engagierter Verleger Dr. Peter Michel mir

schon vor Jahren von dem gigantischen Vorhaben Stevensans er­

zählte. Jeder Deutschsprachige, der sich für die Reinkarnation in­

teressiert oder sich darüber kundig machen möchte, wird dieses

Buch lesen wollen. Und jeder Kritiker, Journalist oder Geistliche,

der sich zum Thema Reinkarnation äußert, muss dieses Buch zu­

erst gelesen haben, um noch mitreden zu können und dabei glaub­

haft zu wirken.

Bei seinen ursprünglichen Untersuchungen mit Kindern, die sich

an frühere Leben erinnerten, hatte Stevensan die Geburtsmale zwar

mit Interesse zur Kenntnis genommen, aber er war sich noch nicht

bewusst gewesen, dass eine ausfuhrliehe Studie darüber, wie sie jetzt

in dem großen Kompendium vorliegt, einmal den endgültigen Be­

weis fur die Reinkarnation ergeben würde. Anders als die Berichte

der Kinder über ihr früheres Leben samt den bewiesenen Fakten -

Sie erinnern sich sicherlich noch an den Fall Shanti Devi - sind die

vorgelegten Untersuchungen über Geburtsmale und angeborene

Missbildungen zur Beweisfuhrung der Reinkarnation auch deshalb

so wichtig, weil diese einen objektiven und anschaulichen Beweis

liefern, der den oft lückenhaften Erinnerungen der befragten Kinder

und der Erwachsenen überlegen ist. In vielen der Fälle liegen auch

noch medizinische Dokumente, die meist nach dem Tod des Be­

treffenden angefertigt worden waren, als ein weiterer Beweis vor.

Und Professor Stevensan fugt hinzu, dass in den von ihm unter­

suchten und >>geschlossenen« (bewiesenen) Fällen, in denen solche

Geburtsmale und Missgestaltungen vorzufinden waren, wohl keine

andere Erklärung angebracht sei als diejenige der Reinkarnation. 39

Denn bei angeborenen Missbildungen können nur 30 bis 60 Prozent

auf genetische Faktoren, auf Vireninfektionen oder chemische Ver­

ursachungen (wir denken dabei an die durch Contergan und Alkohol

160

Page 150: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Beweise durch angeborene ...

geschädigten Kinder) zurückgefiihrt werden. Für die übrigen 40 bis

70 Prozent der Fälle weiß die Medizin keine andere Erklärung als

jene des Zufalls. Doch Stevensan ist es jetzt gelungen, eine Erklä­

rung geben zu können, warum eine Person mit diesen Missbildungen

geboren worden ist und warum sich diese an genau jenen Körper­

stellen befinden.

Nach Stevensan gibt es fiinf Hinweise, dass man es mit einer

Reinkarnation zu tun hat. Erstens - und dies ist der seltenste Fall

von allen - kann es sein, dass jemand, der an die Reinkarnation

glaubt, einem Ehepaar oder einem Partner gegenüber den Wunsch

geäußert hat, bei ihnen wiedergeboren zu werden, weil er überzeugt

davon ist, dass er als Kind bei ihnen in guten Händen wäre. Solche

im Voraus geäußerten Wünsche kommen bei den Tlingit-Indianern

Alaskas und bei den Tibetern oft vor.

Viel häutiger sind zweitens dagegen ankündigende Träume. Ein

Verstorbener erscheint einer schwangeren oder noch nicht schwan­

geren Frau und kündigt an, als ihr Sohn oder ihre Tochter wieder­

geboren zu werden. Auch können solche Träume bei Verwandten

oder Bekannten vorkommen, die dann der Betreflenden ihren

Traum erzählen. Diese ankündigenden Träume fand Stevensan be­

sonders häutig in Burma und bei den Indianern in Alaska vor.

Drittens suchen die Eltern in diesen Völkern gleich nach der Ge­

burt eines Kindes dessen Körper nach Erkennungsmalen ab, um

herauszufinden, ob jemand von denen, die sie kannten, bei ihnen

wiedergeboren worden ist. Diese Suche nach Erkennungsmalen kommt bei vielen Völkern vor, die an die Reinkarnation glauben,

vor allem bei den Tlingit-Indianern und bei den lgbos Nigerias. Ich

weiß, dass verschiedene Stämme Westafrikas an dem Körper eines

soeben Verstorbenen sogar Einkerbungen vornehmen, um ihn daran

zu identifizieren, sobald er wiedergeboren ist.

Viertens: Der wohl am häufigsten vorkommende Hinweis auf

eine wahrscheinliche Wiedergeburt ist derjenige, wenn Kinder sich

an frühere Leben zurückerinnern und meist ab dem zweiten bis

vierten Lebensjahr darüber zu sprechen beginnen. Solche Kinderer­innerungen an frühere Leben versiegen allmählich ab dem fünften

161

Page 151: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt- Die Beweise __ _

bis achten Lebensjahr, jedoch können auch Ausnahmen bestehen,

so dass Kinder sich auch weiterhin an ihre früheren Leben erinnern,

allerdings aus verschiedenen Gründen nicht mehr darüber sprechen.

Die meisten Kinder, die sich an ihr vorausgegangenes Leben erin­

nern, erleben ihre frühere Identität intensiv wieder und können oft

nicht unterscheiden, was für sie eigentlich die reale Welt ist. Sie

leben häufig in einer Doppelwelt, manchmal überwiegt die eine,

manchmal die andere. Sie sprechen von ihrem anderen Leben des­

halb meist in der Gegenwartsform, also: »Ich habe einen Ehemann

und zwei Kinder und wohne in Jaipur« und dergleichen. Fast alle

können über die Vorgänge berichten, die zu ihrem Tode geführt

haben. (Wir erinnern uns, dass auf diese Weise ihre früheren Mörder

schon überführt werden konnten.) Kinder pflegen dann oft von

ihren früheren Eltern als von ihren »richtigen Eltern(( zu sprechen

und wünschen sich, zu ihnen zurückkehren zu können. Wenn in

solchen Fällen die frühere Familie wieder aufgefunden worden ist

und man nun Einzelheiten über die verstorbene Person erfährt,

stößt man meist auf den fünften Hinweis.

Dieser ist das auffällige oder ungewöhnliche Verhalten des Kindes.

Denn wird zum Beispiel ein Kind in Indien, das vormals in einer

höheren Kaste geboren worden war, in einer niedrigeren Kaste wie­

dergeboren, wird es sich iil der neuen Familie unwohl fühlen, und

es mag sich zum Beispiel bedienen oder hofieren lassen und sich

weigern, billige Kleider zu tragen und dergleichen mehr. Für diese

ungewöhnlichen Verhaltensweisen führt Stevensan einige Beispiele

an. In fünfunddreißig Prozent der von ihm recherchierten Fälle

haben Kinder, die in ihrem früheren Leben eines unnatürlichen

Todes gestorben sind, eine Phobie entwickelt. Sind sie ertrunken,

haben sie eine Phobie vor Gewässern, in denen sie nicht mehr stehen

können. Sind sie vormals erschossen worden, haben sie einen Horror

vor Pistolen und dergleichen wie auch eventuell vor lautem Knallen.

Sind sie bei einem Verkehrsunfall umgekommen, dann entwickeln

sie eine Phobie gegen Fahrten im Auto, Bus oder Lastwagen.

Solche Gründe für Phobien sind in meinen Rückfuhrungsthera­

pien oft aufgedeckt und dann auch meist sofort beseitigt worden.

162

Page 152: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Beweise durch angeborene ...

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass es zudem oft vorkam,

dass solche Phobien erst dann zum ersten Mal oder verstärkt auftra­

ten, als die betreffende Person genau das Lebensalter erreicht hatte,

in welchem in dem früheren Leben eben jene Verursachung - also

zum Beispiel das Ertrinken - stattgefunden hat. Wie wir sehen, liegt

noch sehr viel Arbeit vor uns in der Erforschung der eigentlichen

Ursachen von Phobien und anderen Krankheitsbildern. Wir befinden

uns damit erst ganz am Anfang! In hundert Jahren werden über diese

Dinge viele Tausend Fachbücher geschrieben worden sein, die uns

genau darüber informieren, unter welchen Bedingungen - vor dem

Hintergrund eines früheren Lebens - eine Phobie oder Ähnliches

auftritt.

Als ein anderes von ihm oft beobachtetes und ungewöhnliches

Verhalten nennt Stevensan die Philias. Kinder wünschen dabei oft­

mals, etwas anderes essen oder andere Kleidung tragen zu können.

Hatten jene Kinder in früheren Leben eine Sucht nach Alkohol,

Tabak oder gar Drogen entwickelt, so können sie schon im Kindes­

alter ein Verlangen nach diesen äußern oder entwickeln. Daher müs­

sen wir uns fragen, ob viele der heute Süchtigen nicht schon in

einem früheren Leben süchtig waren und ihre Sucht in diesem

Leben nur weiterfuhren. Eine Rückfuhrungstherapie könnte sicher­

lich in vielen Fällen Aufschluss geben und auch helfen. Viele der

sich zurückerinnernden Kinder weisen Befähigungen oder Talente

auf~ die sie in ihrem früheren Leben besessen hatten. Oft haben

Kinder, die im vorausgegangenen Leben zum anderen Geschlecht

gehört haben, auch Schwierigkeiten, sich an das neue Geschlecht

zu gewöhnen. Diese Schwierigkeiten beim Geschlechterwechsel kön­

nen auch zu einer homosexuellen Ausrichtung fuhren. Kinder, die

vormals Mädchen waren und jetzt Jungen sind, mögen sich zudem

wie Mädchen kleiden wollen oder spielen lieber mit Mädchen als

mit Jungen. All diese Besonderheiten waren der bisherigen Psychia­

trie ein Rätsel, war doch den Eltern dieses Mal nichts ))in die Schuhe

zu schieben«, warum ihre Kinder sich gerade so und nicht anders

verhielten. Endlich bringt die Reinkarnationsforschung Licht ins

Dunkel. Die bisherige Medizin führte solche Eigenheiten übrigens

163

Page 153: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise

auf ein Zuviel oder Zuwenig an Hormonen zurück. Nun wird sie

umzudenken haben.

Kinder, die im vorausgegangenen Leben als Erwachsene gestorben

sind und sich an ihr früheres Leben zurückerinnern können, beneh­

men sich in vieler Hinsicht wie Erwachsene. In den Spielen mit Ge­

schwistern oder Freunden übernehmen sie automatisch die Rollen

der Erwachsenen. Schwierigkeiten ergeben sich oft, wenn das Kind

bei der früheren Tochter wiedergeboren wird, denn dann wird das

Kind sich eventuell nichts von der eigenen früheren Tochter sagen

Jassen. Dennoch sollte man im Hinterkopf behalten, dass dieser Zu­

stand auch allgemein auf viele Kinder zutriffi, unabhängig davon,

ob sie sich nun an frühere Leben erinnern können oder nicht.

Wie Sie, liebe Leserinnen und liebe Leser, erahnen können, wer­

den durch die Reinkarnationsforschung Antworten auf Fragen mög­

lich, die für die ganze Menschheit von ungeheurer Bedeutung sind.

Denn viele Fragen, die bisher im Dunkeln lagen, werden nun auch

von der Wissenschaft, vertreten durch Stevenson, auf einmal aufge­

deckt. Der Reinkarnationstherapie waren diese Zusammenhänge

schon längst aufgefallen, und auch vonseiten der Psychiater, die sich

mit ihr beschäftigt haben, wurde schon darauf hingewiesen. Aber

dass jetzt auch von wissenschaftlicher Seite - und Stevensan ist ein

akribischer Wissenschaftler - darauf hingewiesen wird, ist eine sen­

sationelle Neuigkeit. Wenn bei jenen Erinnerungen von Kindern an

frühere Leben und dem Auffinden ihrer früheren Familie normale

Erklärungen wie Kryptomnesie, Gedankenübertragung, Besessenheit

oder empfangene Eindrücke von der Mutter ausgeschlossen werden

können, dann sieht Stevensan fur diese Fälle die Reinkarnation als

die sich am ehesten anbietende Erklärungsmöglichkeit.'10

Doch nun haben wir uns lange genug mit dem Kopernikus un­

seres Zeitalters befasst. Jetzt wollen wir uns einigen Fällen, die er in

seinem dicken Buch im Einzelnen beschreibt, zuwenden, für die als

Erklärung nur die Reinkarnation infrage kommen kann. Bilder dazu

finden sich in dem Buch Reinkarnationsbeweise.

164

Page 154: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

__ Beweise durch angeborene ...

Das Mädchen, das in seinem vergangenen

Leben als Mann ermordet wurde

Myanmar · Ma Htwe Win

Im Mai 1973 wurde in dem Dorf Kyar-Kan unweit der Stadt Meik­

tila im Norden Burmas (der heutige Name lautet Myanmar) ein

Mädchen mit dem Namen Ma Htwe Win geboren. An der linken

Hand fehlte der kleine Finger, und am linken Oberschenkel befand

sich eine deutliche Verengung wie auch oberhalb des rechten Fuß­

gelenkes. Ähnliche Verengungen waren auf den Fingeransätzen ihrer

linken Hand zu sehen, ebenso wurden Geburtsmale auf der linken

Brustseite oberhalb des Herzens und an ihrem Kopf festgestellt. Als

die Mutter zweieinhalb Monate schwanger war, hatte sie einen

furchtbaren Traum. In diesem verfolgte sie ein auf allen Vieren krie­

chender Mann, dessen Unterbeine amputiert zu sein schienen.

Selbst in ihr Haus hinein verfolgte er sie. Sie rannte wieder hinaus,

er folgte ihr und sie sagte ihm, dass er sie in Ruhe lassen solle. Dann

wachte sie auf. Als sie endlich wieder eingeschlafen war, erblickte

sie wieder diesen Mann mit Beinstümpfen, der sie verfolgte. Sie

wachte erneut auf

Als sie zwei Jahre alt war, deutete Ma Htwe Win in Gegenwart

ihres Großvaters auf ihre Beine und sagte: »Großvater, schau, wie

grausam sie zu mir gewesen sind.<< Auf seine Gegenfrage hin, wer

denn so grausam gewesen sei, erzählte sie, dass sie ein Mann mit

dem Namen Nga Than gewesen sei, der von Than Doke, Nga

Maung und Chan Paw getötet worden war. Als die Eltern des Mäd­

chens vom Feld zurückkamen, berichtete der Großvater ihnen, was

ihm sein Enkelkind erzählt hatte, und mit der Zeit konnte das Mäd­

chen sich an mehr und mehr Einzelheiten des Todes erinnern. Sie

berichtete ihren Eltern, dass sie sich am Todestag drei Angreifern

mit Säbeln gegenübergestellt sah. Sie - beziehungsweise der Mann,

der sie damals gewesen war - wehrte sich nach bestem Vermögen

mit dem Säbel, doch dieser blieb plötzlich in einer Wand stecken.

165

Page 155: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt- Die Beweise ___ _

Der Möglichkeit beraubt, sich verteidigen zu können, erstachen

ihn jene, trennten ihm einige Finger ab und schlugen ihm auf den

Kopf. Nachdem sie ihn vorerst liegen gelassen hatten, war er an­

scheinend noch nicht ganz tot, denn er härte 41 noch, wie sie sich

darüber berieten, wie man den Ermordeten am besten verbergen

könnte. Sie beschlossen, seinen Körper so klein wie möglich zu

machen, damit er in einen mittelgroßen Sack hineinpasste. Aus

diesem Grund bogen sie nun seine Unterschenkel ~ach hinten und

schnürten sie an die Oberschenkel. Sie steckten ihn in den Sack

und warfen ihn in einen ausgetrockneten Brunnen. Bei anderer Ge­

legenheit berichtete das Mädchen, dass Nga Thans Frau eine Affäre

mit seinem Freund Than Doke gehabt habe, weshalb die beiden

Männer sich zerstritten hätten. Nga Than habe ferner einen Le­

bensmittelladen gehabt, und seine drei Mörder waren seine Ge­

schäftspartner gewesen. Auch von einem Sohn wusste das Mädchen

zu sprechen.

Wie späterhin aufgedeckt wurde, war Folgendes geschehen: Die

Frau des Ermordeten wollte ihn loswerden und hatte jene drei Män­

ner als Mörder gedungen. Auf das Verschwinden ihres Mannes be­

fragt, sagte sie, dass er in den Süden gegangen sei. Dass ein Ehemann

seine Frau so plötzlich verließ, kam häufiger vor, weshalb die Polizei

auch nicht weiter nachforschte. Diese Frau heiratete anschließend

Than Doke, einen dieser drei Mörder. Doch als sie betrunken mit

ihm ins Streiten kam, überhörte ein Anwesender, wie der frühere

Ehemann ermordet worden war und wo man seine Leiche verborgen

hatte. Der Mann informierte die Polizei, die in dem ausgetrockneten

Brunnen tatsächlich die Leiche fand. Die Frau und der Mörder ihres

ersten Mannes wurden festgenommen, doch wegen Mangels an Be­

weisen bald wieder freigelassen.

Interessant ist der Umstand, dass die schwangere Mutter gerade

an jenem Brunnen vorbeikam, als die Polizei den Körper des Er­

mordeten barg. Denn gleich in der folgenden Nacht hatte sie die

oben berichteten zwei Träume von dem Mann, der sie verfolgte.

Warum sie jenen ohne Unterbeine sah, ergibt sich aus der Tatsache,

dass diese an die Oberschenkel gefesselt waren. Ihre Tochter erin-

166

Page 156: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Beweise durch angeborene ...

nerte sich, wie sie - wahrscheinlich als Geistwesen beziehungsweise

als erdgebundenes Wesen - beobachten konnte, wie man ihre Leiche

aus dem Brunnen herausholte. Sie habe dann ihre zukünftige Mut­

ter gesehen, wie sie sich neugierig unter die Anwesenden gemischt

hatte. Dort habe sie den Wunsch verspürt, sie als ihre zukünftige

Mutter auszuwählen, und sie sei ihr gefolgt.

Anscheinend hatten die Eltern nichts darüber verlauten lassen,

wer ihre Tochter wirklich war. Wohl auf ihre Bitte hin nahmen die

Eltern die Tochter eines Tages mit in den Teeladen, den die frühere

Frau des Ermordeten führte. Dort kam von draußen ein Junge he­

rein, der nur wenig älter als Ma Htwe Win selbst war, und sie er­

kannte in ihm sofort ihren früheren Sohn. (Erinnern Sie sich noch

an Shanti Devis Begegnung mit ihrem früheren Sohn?) Dieser bat

seine Mutter um etwas Geld. Bevor diese ihm das Erwünschte geben

konnte, hatte Ma Htwe Win schon ihre eigene Mutter um etwas

Geld gebeten und es ihm zugesteckt. Dann, wie berichtet worden

ist, sollen sich die beiden Kinder bei der Hand gehalten und geweint

haben. Plötzlich drängte die Tochter ihre Eltern, den Laden schnells­

tens zu verlassen, da »Doke(( komme. Draußen fragte sie ihr Vater,

wer Doke sei, und sie antwortete, dass er ihr Mörder gewesen sei.

In ihrem Wesen fiihlte sich Ma Htwe Win als Junge und wollte

lieber die Kleidung von Jungen tragen, was ihre Mutter aber unter­

band. Als Stevensan sie jedoch aufsuchte, um noch mehr Details

zu erforschen, saß sie ihm in Shorts gegenüber, was für Mädchen

unschicklich war. Sie schämte sich außerdem für ihre Beine und äu­

ßerte den Wunsch, sich an ihren Mördern rächen zu wollen. Darauf

hingewiesen, dass sie doch ein Mädchen sei und es sich für ein sol­

ches nicht schicke, den Rächer zu spielen, entgegnete sie, dass es

ihr dennoch irgendwie gelingen werde, sich zu rächen. Jene »Ein­

schnürungen(( an ihren Beinen entsprachen genau jenen Stellen an

der Leiche. Ebenso war bei ihr der linke kleine Finger abgetrennt

worden.42 Wer könnte in diesem Fall noch daran zweifeln, dass hier

ein klarer Beweis fur die Reinkarnation vorliegt? Doch kommen wir

zum nächsten Fall.

167

Page 157: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt- Die Beweise

Bei einem Zugunglück das Bein verloren und ohne Bein wiedergeboren

Myanmar · Ma Khin Mar Htoo

Tatkon ist eine kleinere Stadt in Burma (Myanmar), die sich mit

ihrem Bahnhof direkt an der Eisenbahnhauptstrecke Rangun (Y an­

gon) und Mandalay befindet. Die meisten Züge halten an diesem

Bahnhof, was viele Einheimische, meistens Frauen und Kinder, nut­

zen, um den Passagieren von dem Bahnsteig oder auch von dem

mittleren Gleis aus Wasser, Obst, andere Nahrungsmittel oder sons­

tige verschiedene Artikel gegen Bezahlung durch die geöffneten

Fenster zu reichen. Zwei Frauen, nämlich Daw Than Kyi und die

etwas jüngere Daw Ngwe Kyi, hatten sich miteinander angefreundet.

Beide verkauften den Reisenden Wasser, und die Tochter von Ers­

terer half ihrer Mutter beim Verkauf An einem Augusttag 1966 ver­

kaufte sie rote Rosen an die Reisenden, und zwar nicht wie ihre

Mutter vom Bahnsteig aus, sondern von dem mittleren Gleis aus.

Dieses Mädchen hieß Ma Thein Nwe und hatte sich aufgrund ihrer

dunklen Hautfarbe den Spitznamen Kalamagyi zugezogen.

An diesem Tag passierte es, dass der Weichensteller die Weiche

fur den entgegenkommenden Zug nicht mit der Hand umstellen

konnte, da sie klemmte. Somit lenkte der Zug nicht auf das gegen­

überliegende Bahngleis ein, sondern fuhr auf dem Mittelgleis weiter.

Dort befand sich aber Kalamagyi, die sich keiner Gefahr bewusst

war, wusste sie doch aus Erfahrung, dass der hinter ihrem Rücken

einfahrende Zug auf das andere Bahngleis einbiegen würde. Der

Weichensteller sah sie plötzlich auf dem Mittelgleis, rief ihr noch

zu, sich schnell vom Gleis zu entfernen, doch der Zug hatte sie

schon erfasst. Das untere Bein fand man später, als der Zug ange­

halten hatte, einige Meter weiter entfernt von ihrem übrigen Körper,

den man in Teilen unter den Rädern hervorholte.

Kurze Zeit darauf hatte die Freundin der Mutter der tödlich Ver­

unglückten einen Traum, in welchem sie eben jene Kalamagyi sah,

168

Page 158: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

die ganz gesund vor ihr stand und sagte: ))Ich komme, um bei dir

zu sein.« Woraufhin ihr die Träumende antwortete: ))Wie könntest

du denn zu mir kommen, du bist doch vom Zug überfahren wor­

den?(( Kurze Zeit darauf träumte sie wieder von jener Verunglückten.

Diese bat sie nun, es zuzulassen, dass sie als ihre Tochter wiederge­

boren werden dürfe. Schlief~lich stimmte die Freundin ihrer Mutter

zu. Sie hatte mehreren Nachbarn von diesem Traum erzählt. Diese

Träume erfolgten etwa zwei Monate, bevor sie schwanger wurde. In­

teressant ist, dass Kalamagyi nach ihrem Tod ihrer damaligen Mut­

ter im Traum erschien und ihr sagte, dass sie einer gewissen Frau

noch etwas Geld schulde. Jedoch habe sie von einer anderen Frau,

deren Namen sie ebenfalls nannte, noch Geld zu bekommen, das

die Mutter zurückfordern sollte. Als diese zu jener Frau ging, um

ihr über die Schulden, die sie ihrer verunglückten Tochter gegenüber

noch hatte, zu befragen, sagte jene, dass Kalamagyi ihr ebenfalls er­

schienen sei und sie an die Schulden erinnert hätte.

Am 26. Juli 1967 gebar Frau Daw Ngwe Kyi ein Mädchen, das

den Namen Ma Khin Mar Htoo erhielt. An seinem rechten Bein

tehlte ab dem Knie der untere Teil. Auch an den Händen waren

Deformationen zu erkennen, wie auch der linke Daumen nur ein

Stumpf war. Die Mutter wusste sogleich, dass dieses Mädchen Ka­

lamagyi war, die sie im Traum darum gebeten hatte, ihre Tochter

169

Page 159: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise

sein zu dürften. Schon früh nannte sie sich bei ihrem früheren

Namen Kalamagyi, und auch ihrem Onkel erzählte sie, als sie drei

Jahre alt war, dass sie Kalamagyi sei und dass sie auf dem Bahnhof

von einem Zug überfahren worden war. Einem Verwandten gegen­

über nannte sie auch den Namen des Vaters aus ihrem früheren

Leben. Eine Tante wollte sie testen, was sie noch aus ihrem vergan­

genen Leben wusste, und erinnerte sie daran, dass sie ihr an jenem

Unfalltag die Rosen zum Verkauf vom Feld von Kalamagyis Mutter

gebracht hätte. Daraufhin korrigierte sie das kleine Mädchen und

sagte, woher die Rosen wirklich gestammt hatten. Dies war richtig,

wie die Tante dann bestätigte. Als die Dreijährige ihre Mutter auf

den Bahnhof begleitete, entdeckte sie unter den Verkäuferinnen ihre

frühere Mutter und nannte sie >>Mutter«.

Letztere nahm nun dieses kleine Mädchen, das auf einem Bein

hüpfte oder auf allen Vieren kroch, um sich fortzubewegen, mit

nach Hause und zeigte ihr Familienfotos. Die Kleine nannte jene

abgebildeten Personen bei ihren Namen, und zwar benutzte sie jene

Bezeichnungen, die sie diesen Personen als Kalamagyi ofi: abwei­

chend von ihren sonstigen Namen gegeben hatte. Bei einer anderen

Begegnung erkannte sie ihren früheren Onkel und auch einen frü­

heren Bruder wieder, die sie mit den richtigen Namen benannte.

Da beide Familien sich kannten, wurde sie auch von ihrer früheren

Familie voll als die verunglückte Kalamagyi anerkannt und hielt

sich ofi: bei ihr auf~ denn die Häuser der beiden Familien waren nur

etwa dreihundertfunfzig Meter voneinander entfernt. Als sie etwa

vier Jahre alt war, hatte sie den Wunsch, ihren früheren Vater zu be­

suchen, der damals in einem anderen Teil der Stadt wohnte. Als

man sie zu ihm brachte, erkannte sie ihn sofort wieder, wollte so­

gleich auf seinem Schoß sitzen und umarmte ihn.

Späterhin konnte sich das Mädchen auch an ihren Zustand nach

ihrem Tod erinnern. Offenbar war sie einige Zeit noch an dem Ort

ihres Unfalls geblieben, hatte aber dann ihrer Beerdigung beigewohnt,

und sie beharrte darauf~ dass man ihr abgetrenntes Bein nicht mit

bestattet hätte. Die Richtigkeit dieser Äußerung konnte jedoch nicht

überprüft werden. Befragt, wann sie sich entschlossen habe, bei ihrer

170

Page 160: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

_ __ _ Beweise durch angeborene ...

heutigen Mutter wiedergeboren zu werden, antwortete sie, dass sie

diese schon gut gekannt und sie immer beobachtet habe, als sie Was­

ser verkaufte. Dann sei sie ihr eines Tages nach Hause gefolgt.

Ma Khin Mar Htoo hatte als Kind eine große Phobie vor Zügen,

sie wollte noch nicht einmal in die Nähe von Eisenbahnschienen,

und ebenso wie Kalamagyi hatte sie einen Widerwillen gegen Schwei­

nefleisch. Als Stevensan die Dreizehnjährige 1980 aufsuchte, ging sie

an Kriicken und äußerte ihm gegenüber den Wunsch, bei ihrer frü­

heren Familie zu wohnen. Auf die Frage, wie sie sich die Deforma­

tionen und das Fehlen ihres linken Daumens erkläre, meinte sie, dass

sie diese damals durch die sie überrollenden Räder verloren habe.

Sie konnte sich noch relativ gut an ihr Leben als Kalamagyi erinnern.

Als Stevensan sie vier Jahre später erneut besuchte, hatte sie allerdings

nur noch vage Erinnerungen an ihr früheres Leben. Jedoch war ihr

inzwischen eine Prothese angepasst worden, so dass sie sich nun

ohne Schwierigkeiten fortbewegen konnte.4.1

Verehrte Leserin und verehrter Leser, ist es nicht eigenartig, wie

solche körperlichen Beeinträchtigungen oder gar das Abtrennen von

Gliedern bei einer wiedergeborenen Person auf deren heutigen Kör­

per einwirken können? Welche uns noch ziemlich unbekannten

Gesetze liegen da vor? Wer oder was bestimmt, warum eine rein­

karnierte Person mit den alten Beeinträchtigungen auf die Welt

kommt, während bei einer anderen Person trotz eines grausamen

Todes keine Verstümmelungen am neugeborenen Körper zu finden

sind? Haben diese Gesetze ebenfalls mit Karma zu tun? Noch ken­

nen wir die Gründe nicht, aber wir beginnen nun, Fakten zu sam­

meln und Vergleiche anzustellen. Theorien werden diesen Funden

und Fakten folgen, und eines Tages werden wir auch jene Gesetze

aufdecken können, die bewirken, dass Verstorbene mit Geburtsma­

len und/oder Missbildungen zur Welt kommen.

Wenden wir uns nun einem weiteren sehr aufschlussreichen Fall

zu, den Resat Bayer, ein Mitarbeiter Stevensons, schon 1966 recher­

chierte, während Stevensan ein Jahr später selbst in die Türkei fuhr,

um diesen Fall ausführlich zu untersuchen.

171

Page 161: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise

Von seinem Nachbarn erschossen

Türkei · Semih Tutusmus

Der Türke Selim Fesli war siebenundvierzig Jahre alt, als er sich am

9. Mai 1958 mit seinem Esel vor einem seiner Felder befand, das

an den Weinberg seines Nachbarn lsa Dirbekli grenzte. Gegen

Abend pflegte er dann auf seinem Esel in sein Dorf Ha tun Köy zu

reiten. Doch wie erschrocken waren die Seinen zu Hause, als der

Esel ohne seinen Herrn zurückkehrte. Irgendetwas konnte nicht

stimmen. Man eilte zu seinem Feld. Hier fand man Selim am Boden

liegen, sein Gesicht war blutüberströmt. Er atmete noch und

stöhnte vor Schmerzen, doch er konnte nicht sprechen. Man drang

in ihn zu sagen, wer offenbar mit der Schrotflinte auf ihn geschossen

hätte. Doch er brachte keinen Namen über die Lippen, schien aber

anzudeuten, dass es jemand aus dem Dorf gewesen sei. Erst nach

Stunden traf die Polizei am Tatort ein. Mit einem Taxi beförderte

man Selim schließlich ins Krankenhaus des benachbarten Iskende­

rum in der Südosttürkei. Dort verstarb er sechs Tage später. Den

Namen seines Mörders hat er nicht mehr zu nennen vermocht.

Die Polizei verhaftete jedoch zwei Tatverdächtige, und einer von

diesen war jener Nachbar lsa Dirbekli. Er gestand, dass er seinen

Freund aus Versehen erschossen hatte, denn er war mit seiner

Schrotflinte jagen gegangen. Er sah, wie sich etwas im Gras bewegte,

dachte, es sei ein Hase, und hat abgedrückt. Als er plötzlich Schreie

härte, sei er herbeigeeilt. Er hatte dem am Boden liegenden und

wohl ein Schläfchen abhaltenden Selim ins Ohr geschossen, denn

aus diesem und der angrenzenden Gesichtspartie floss Blut. Er selbst

sei dann in Panik geraten und habe den Platz des Unfalls schleunigst

verlassen. Befragt, warum er Selim nicht geholfen oder zumindest

Hilfe herbeigeholt habe, antwortete er, dass er Angst vor der Rache

von Selims Söhnen gehabt habe. Da er vor dem Gericht einen

glaubwürdigen Eindruck vermittelte und man ihm glaubte, dass es

sich wirklich um einen bedauerlichen Unfall gehandelt habe, ver-

172

Page 162: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Beweise durch angeborene ...

hängte der Richter eine Gefängnisstrafe von nur zwei Jahren über

ihn. Die Söhne des Ermordeten schienen den Tod ihres Vaters eben­

falls als ein unglückliches Schicksal anzusehen und nahmen somit

von einem Racheakt Abstand. Der Vater von Selim jedoch war fest

davon überzeugt, dass diese Tat von jenem Nachbarn und Freund,

mit dem sich sein Sohn zur damaligen Zeit im Streit befunden

hatte, vorsätzlich ausgefiihrt worden war.

Der Autopsiebericht, der später dem Arzt Dr. Stevensan zur Ein­

sicht übergeben wurde, besagte, dass sechs Löcher auf der rechten

Gesichtshälfte und auf der Seite des rechten Ohres zu finden gewe­

sen waren und dass aus dem Ohr Blut herausgelaufen war. Nach

Öffnung des Schädels konnte festgestellt werden, dass Schrotkugeln

in das Gehirn eingedrungen waren.

Zwei Kilometer von Hatun Köy entfernt befindet sich das Dorf

Sarkonak. Dort war Frau Karanfil Tutusmus Ende 1958 hoch­

schwanger und erwartete ihr zweites Kind. Zwei Tage vor der Nie­

derkunft ihres zweiten Sohnes, dem der Name Semih gegeben

werden sollte, hatte sie einen Traum. Sie sah in diesem, dass ein

Mann, dessen Gesicht blutüberströmt war, ihr Zimmer betrat. Sie

fragte ihn, warum er gekommen sei, denn ihr Mann befande sich

augenblicklich in Ankara, und sie bat ihn, wieder zu gehen. Der

Mann entgegnete jedoch, dass er Selim Fesli heiße und dass man

ihm ins Ohr geschossen habe. Als Frau Tutusmus aufgewacht war,

erinnerte sie sich, dass vor Monaten ein Mann solchen Namens in

der Gegend des Nachbardorfes aus Versehen erschossen worden war.

Als ihr Mann zurückgekehrt war, erzählte sie ihm von diesem

Traum. Ihr Mann, der Gemüseladenbesitzer Ali Tutusmus, kannte

den damals Verunglückten sehr gut und konnte späterhin Stevensan

sogar dessen Charakter beschreiben.

Die Mutter von Semih, dessen rechtes Ohr klein und deformiert

war, erinnerte sich, dass ihr Bub schon mit eineinhalb Jahren seinen

Namen nicht annehmen wollte und dass er sagte, dass er Selim heiße,

ja, dass er sogar seinen Nachnamen nannte, der genau jener war, den

dieser Mann in ihrem Traum genannt hatte, nämlich Fesli. Ihr

gegenüber offenbarte Semih mit der Zeit, dass er von Isa Dirbekli

173

Page 163: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

ermordet worden sei, denn er habe ihm mutwillig ins Ohr geschos­

sen. Schon mit vier Jahren lief er jene zwei Kilometer allein in jenes

Nachbardorf Ha tun Köy. Er ging in das Haus seiner früheren Frau

und sagte: >>Ich bin Selim, du bist meine Frau Katibe.<< Er konnte

ihr anscheinend viele Einzelheiten aus ihrem früheren gemeinsamen

Leben erzählen - wie auch die folgende Begegenheit. Er sah einen

aus Schilfrohr geflochtenen Korb und sagte: »Diesen Korb habe ich

dir gekauft. Und du hast ihn immer noch dort stehen, wo ich ihn

hingestellt habe.« Anscheinend hat er Frau Katibe Fesli durch solche

Feststellungen überzeugen können, dass er tatsächlich ihr verstor­

bener Mann Selim war. Als er dann seine früheren Töchter und

Söhne wiedersah, nannte er sie beim Namen. Semih ging nun öfter

allein nach Hatun Köy, obwohl man es ihm verboten hatte und er

dafur auch Schläge bezog. Doch er konnte dem Drang nicht wider­

stehen, in sein früheres Heimatdorf und zu seiner früheren Familie

zurückzugehen, wo man ihn willkommen hieK So begegnete ihm

einmal ein Mann, der davon gehört hatte, dass dieser Bub der vor­

malige Selim sei, und fragte ihn: »Kennst du mich?« Und der Kleine

antwortete prompt: »Ich kenne dich sehr gut. Du bist Ali Battihi.«

Dieser war ein früherer Nachbar von Selim.

Manchmal ging er fiinf bis sechs Mal in der Woche nach Ha tun

Köy. Er, obwohl seine Kinder alle viel älter waren als er, benahm

174

Page 164: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Beweise durch angeborene 0 0 0

sich ihnen gegenüber wie ihr Vater und mischte sich auch in die Fa­

milienangelegenheiten ein. Da alle überzeugt zu sein schienen, dass

er ihr verstorbener Vater war, ließ man ihn gewähren. Als nun Taju,

Selims zweiter Sohn, heiratete, hatte man Semih nicht zur Hochzeit

eingeladen. Er fiihlte sich dadurch derart beleidigt, dass er seine frü­

here Familie zwei Monate lang nicht mehr besuchte. Um diesen

Fehler wiedergutzumachen, lud man ihn zu der Verlobungsfeier

Hasans, des jüngsten von Selims Söhnen, ein. Semih bat seinen

Vater, ihm etwas Geld zu geben, das er seinem ))Sohn(( Hasan zur

Verlobung schenken könne. Der Vater schien sich schon längst mit

der Tatsache abgefunden zu haben, dass sein Sohn auch noch zu

einer anderen Familie gehörte, weshalb er ihm etwas Geld gab. Als

Hasan ein Jahr später heiratete, hatte Semih sich von seinem Vater

einen größeren Betrag geben lassen, um ihn dem Bräutigam zu über­

geben. Als Semih acht Jahre alt war, wollte Frau Katibe Fesli sich

wieder verheiraten. Nachdem Semih davon härte, ging er sofort

nach Hatun Köy, stellte den Brautwerber zur Rede und drohte, ihn

zu töten, wenn er ))seine(( Frau ehelichen würde. Katibe gegenüber

sagte er vorwurfsvoll: ))Was fallt dir ein, neben mir noch einen an­

deren Mann zu haben!(( Und Katibe antwortete, dass sie keinerlei

Absicht habe, einen anderen Mann zu heiraten.

Drei Jahre später verstarb Katibe. Als Semih davon härte, kam

er schnellstens nach Hatun Köy. Diese Nachricht hatte den Zwölf:

jährigen derart erschüttert, dass er dort in Tränen aufgelöst ankam

und Nachbarn Stevensan späterhin bestätigten, dass er mehr um

Katibes Tod trauerte als ihre eigenen Kinder. So habe auch eine

Tante später noch Semih am Grab von Katibe angetroffen, wo er

lange saß und weinte. Einmal habe sie ihn dort, so berichtete sie,

bewusstlos liegen sehen, so dass sie einen Eimer Wasser über ihn

gegossen habe, um ihn wieder zu Bewusstsein zu bringen.

lsa Dirbekli hatte sich nach seiner Rückkehr aus dem Gefangnis

einem neuen Gewerbe zugewandt. Er verkaufte jetzt auf der Straße

Raki-Schnaps, den er in Flaschen mit sich herumführte. Als der

achtjährige Semih ihn sah, hob er Steine auf und schleuderte diese

auf lsa, wobei er auch eine Flasche zertrümmerte. Wann immer er

175

Page 165: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise .-----

Isa sah, griff er nach Steinen, bewarf den Straßenverkäufer damit

und drohte ihm, sich einst an ihm zu rächen, wenn er groß genug

sei. Denn Semih erinnerte sich noch gut an die wirklichen Zusam­

menhänge. Er sei damals mit seinem Nachbarn und Freund lsa da­

riiber in Streit geraten, dass sein Esel hin und wieder in Isas Weinberg

lief. Als Selim sich zu einem Schläfchen niedergelegt hatte, entdeckte

Isa dessen Esel wiederum in seinem Weinberg. Daraufhin habe er

sein Gewehr genommen und in seiner Wut eine Schrotladung auf

den Liegenden abgeschossen. Außerdem habe er den Mund des am

Boden Liegenden geöffnet und hineingespukt, was in ihrem Aber­

glauben bedeutet, dass der Tote oder Verwundete dann nichts mehr

über den Täter verlauten lassen kann. Als Stevensan späterhin Isa

traf und ihn nach den wahren Begebenheiten Selims Tod betreffend

befragte, stritt er ab, diesen absichtlich getötet zu haben. Er gab je­

doch zu, dass er sich vor der Rache Semihs furchte.

Im Alter von achtzehn Jahren, als Semih den Militärdienst ab­

leistete, hatte man ihm ein künstliches Ohr angefertigt, das man

bei flüchtigem Hinsehen nicht als solches erkennen konnte. Resat

Bayer, der türkische Mitarbeiter von Professor Stevenson, unter­

nahm es, Semih von seinen Rachegelüsten zu erlösen, indem er ihm

vor Augen hielt, dass Isa, so er ihn töten würde, ebenfalls wiederge­

boren werden würde und dann wiederum Rache an ihm nehmen

könnte. Das könnte sich dann unentwegt von Leben zu Leben fort­

spinnen. Dies einsehend, änderte Semih seine Haltung seinem Mör­

der gegenüber, obwohl es ihn jedes Mal, wie er späterhin eingestand,

in der Hand juckte, Steine auf jenen zu werten.44

Stevensan fuhrt in seiner umfangreichen Monographie viele Bei­

spiele ähnlicher Art auC in welchen Wiedergeborene ihre Geburts­

male oder Geburtsmissbildungen aus dem vorausgegangenen Leben

mitgebracht haben und sich als Kind gut erinnern können an ihr

früheres Leben und an die Umstände, die damals zu jenen Narben

oder zu dem Verlust eines Körperteils gefiihrt hatten. Diese Beispiele

werden mit viel Bildmaterial überzeugend dargestellt.

176

Page 166: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Beweise durch angeborene ...

Das verstorbene Kind kehrt

als Baby zur selben Mutter zurück

USA· Chad

Oie bekannte amerikanische Reinkarnationsfürseherin Carol Bow­

man, deren erstes Buch Ich war einmal. Kinder erinnern sich an Frühere Leben 45 in mehrere Sprachen übersetzt worden ist, veröf­

fentlichte 2001 ihr zweites sehr lesenswertes Buch mit dem Titel

Return from Heaven 46, in welchem sie vor allem Fälle von ameri­

kanischen Familien wiedergibt, die ein Kind bekommen haben, das

sich an ein früheres Leben erinnern konnte. Einen der interessan­

testen Fälle gebe ich hier wieder.

Kathy brachte mit sechzehn Jahren ein uneheliches Kind zur

Welt, dem sie den Namen James gab. Dessen Vater sah sie nie wie­

der, und dieser bekam auch den Sohn nie zu Gesicht. Kathy zog

aus dem Elternhaus aus und widmete sich ganz ihrem Kind, so dass

sie auch vorerst die High School abbrach. Als der Kleine sechzehn

Monate alt war, begann er zu hinken. Schließlich fiel er um und

konnte sich nicht mehr erheben, und die Mutter brachte ihn zum

Arzt. Nach verschiedenen Untersuchungen stellte man fest, dass

sich bei ihm bereits metastasierender Knochenkrebs ausgebreitet

hatte, was fur Kinder in diesem Alter meist tödlich endet. Dennoch

versuchte man alles, um den sich möglicherweise anbahnenden Tod

abzuwenden. James entwickelte an der rechten Seite und etwa zwei

Zentimeter oberhalb des rechten Ohrs eine Zyste, die man als Folge

des Krebses diagnostizierte. Außer Chemotherapie unternahm man

als letzten Rettungsversuch einen IV-Schrägschnitt in seine rechte

Halsader, um dort eine bestimmte Flüssigkeit einzuflößen. Nach ei­

nigen Monaten begannen sich blutende Tumore in seinem Mund

zu bilden sowie hinter dem linken Auge, das sogleich erblindete.

Schließlich gaben die Ärzte auf Kathy nahm James mit nach Hause

und musste Wochen lang mit ansehen, wie ihr Kind dahinsiechte.

177

Page 167: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise _

Und oft, wenn James vor Schmerzen weinte, ging sie voller Verzweit:

lung ins Nebenzimmer und ließ dort ihren Tränen freien Lauf Mit

zwei Jahren verstarb James. Seine letzten Worte waren: ))Weine nicht

um mich.« Kathy, wie sie später berichtete, bat in ihren Gebeten

jede Nacht, dass ihr James als gesundes Kind wiedergegeben werden

möge.

Einige Monate später heiratete sie Don. Beiden wurde eine Toch­

ternamens Katie geschenkt. Doch schon nach vier Jahren ging die

Ehe auseinander, und Kathys nächster Ehemann war Billy. Ihm

gebar sie einen Sohn namens Josh. Billy wusste um den tragischen

Tod von James und was seine Frau damals durchgemacht hatte. Des­

halb kamen sie nie wieder auf jene traurigen Ereignisse zu sprechen.

1992 gebar Kathy ihm wiederum einen Sohn. Als sie, die jetzt

Dreißigjährige, nach der Entbindung noch vollkommen erschöpft

im Bett lag, kamen Ärzte mit ernstem Gesicht und fragten sie, ob

ihr Mann ihr schon etwas mitgeteilt habe. Sie glaubte, dass ihr nun

gesagt würde, dass ihr Neugeborenes gestorben sei. Aber stattdessen

unterbreitete man ihr, dass das linke Auge ihres Sohnes farblos und

darum blind sei. Kathy hatte beim Erscheinen der Ärzte Schlimme­

res erwartet. Nun war sie glücklich, dass das Kind ansonsten gesund

zu sein schien. Sie entschied sich, das Neugeborene Chad zu nen­

nen. Als man es nun neben sie ins Bett legte, untersuchte sie dessen

Körperchen. Sie entdeckte am linken Hals eine Narbe, die genau

dem Schrägschnitt entsprach, der am Hals von James vorgenommen

worden war. Als sie den Kinderarzt darauf ansprach, meinte er nur,

dass dies ein Muttermal und somit nichts Außergewöhnliches sei.

(Irgendwann werden die Ärzte über Geburtsmale anderes zu sagen

wissen.) Bei der genauen Untersuchung ihres Kindes entdeckte

Kathy weiterhin, dass sich oberhalb seines rechten Ohres eine rund­

liche Erhebung abzeichnete, und zwar an der gleichen Stelle, an wel­

cher sich bei James jene Zyste gebildet hatte. Als sie den Arzt

diesbezüglich befragte, erklärte er, dass es sich um eine gutartige

Zyste handele, die bald wieder zurückginge. Und die Muttermale

samt dem blinden Auge ansehend, die an genau den Körperstellen

ihres verstorbenen Sohnes gelegen waren, wurde ihr auf einmal klar,

178

Page 168: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

__ _ _ Beweise durch angeborene ...

dass ihr verstorbener Sohn wieder zu ihr zurückgekehrt war. ))Ich

fühlte((, wie sie sich Carol Bowman gegenüber äußerte, ))dass ich

James wieder in meinen Armen hielt.(( Denn nach dessen Tod hatte

sie nicht um ihn getrauert, weshalb ihre Mutter ihr Vorwürfe

machte. (Unbewusst musste sie gewusst haben, dass er wiederkehren

würde. Ofi: verabreden sich Seelen vor ihrer Inkarnation auf Erden;

sie kennen also die zu lernenden Aufgaben mit den entsprechenden

Situationen sowie die Personen, denen sie begegnen werden, schon

im Vorhinein. Was wir als Vorahnung beschreiben, ist oft ein Durch­

sickern dessen, was wir im Jenseits über das bevorstehende Erden­

leben erfahren haben.) Die Seele von James, wie ich mir vorstellen

könnte, hatte mitbekommen, wie sehr seine Mutter ihn zurück­

sehnte, und hatte sich deshalb entschlossen, zu ihr zurückzukehren.

Oft bringen wir auffällige Narben oder Ähnliches deutlich sichtbar

oder nur in Andeutungen mit in ein erneutes Erdenleben.

Das Interessante an diesem Fall ist, dass sich nahezu alle körper­

lichen Merkmale, die James hatte, wieder zeigten. Hinzu kamen

noch gewisse Eigenschaften, die der Zweijährige damals aufwies und

die sich nun bei Chad zeigten. So warf er beim Gehen sein linkes

Bein, wie es James getan hatte, nach vorne, da ihn der Knochen­

krebs dort besonders behindert hatte. Weiterhin hatte der Tumor

eine Gesichtsverkürzung auf der rechten Seite seines Gesichtes ver­

ursacht, die auch bei dem Wiedergeborenen zu sehen war. Ebenfalls

ist die Gesichtsfärbung bei Chad wie bei James blasser als bei Kathys

anderen Kindern. (Die Reinkarnationsforschung hat, wie schon er­

wähnt, noch viel aufzudecken, beispielsweise unter welchen Bedin­

gungen wir ein besonderes Aussehen in einem erneuten Erdenleben

wieder zeigen.)

Als Chad vier Jahre alt war, fragte er seine Mutter, ob sie sich an

das ))andere(( Haus erinnern könne. ))Welches andere Haus?((' fragte

sie zurück. Und ihr Sohn nannte ein orangebraun gestrichenes Haus

mit schokoladenbraunen Möbeln. Kathy bekam einen Schreck,

denn er beschrieb jenes Haus, in welchem sie mit James ein Apart­

ment bezogen hatte. Dann fragte er sie, wo denn sein Lieblings­

spielzeug, ein sich drehender Brummkreisel, geblieben sei, und er

179

Page 169: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt- Die Beweise ___ _

äußerte seinen Wunsch, in dieses Haus zurückzukehren. Daraufhin

fragt ihn seine Mutter, ob er nur wegen des Spielzeugs dorthin zu­

rückkehren wolle. Doch Chad entgegnete: ))Weil ich dich dort ver­

lassen habe.« Dieser Satz, mit dem sich ihr Sohn als der verstorbene

James zu erkennen gab, ließen ihr, wie sie Carol Bowman gegenüber

sagte, die Haare auf dem Nacken zu Berge stehen. Weder besaß sie

ein Foto jenes Apartments noch spielten ihre anderen Kinder mit

einem Brummkreisel. Aber Chad bat in den folgenden Monaten

seine Mutter wiederholt, ihn zu jenem früheren Apartment zurück­

zuführen. Wenn er diesen Wunsch äußerte, dann nahm sein Gesicht

einen ganz ernsten Ausdruck an, und immer bekam Kathy eine

Gänsehaut, wenn er dieses Apartment erwähnte oder in Andeutun­

gen über sein Leben als James sprach. Kathy dachte sogar daran,

ihm dieses Apartment zu zeigen, das sich einige Kilometer weiter

entfernt befand, um ihn zu beruhigen. Aber sie zögerte immer wie­

der, denn es könnte ja sein, dass er etwas phantasierte und dann

enttäuscht wäre, wenn sich herausstellte, dass jenes Apartment doch

ein anderes sein würde, das seiner Vorstellung nicht entsprach. Doch

eines Tages ballte Chad vor Ärger seine Hände zu Fäusten und sagte:

))Mutter, was ich sage, ist wahr. Warum rufst du nicht deinen Vater

an und fragst ihn. Denn er weiß es (wo sich das Haus befindet).«

Das Eigenartige dabei war, dass Chad Kathys Vater gar nicht kannte.

Doch dieser lebte tatsächlich unmittelbar in der Nachbarschaft jenes

Hauses. Wie konnte der Junge das alles wissen? Sie wusste nicht,

wie sie sich verhalten sollte.

Sie brauchte Hilfe, von jemandem, der sich mit derlei Dingen

wie der Wiedergeburt eines Kindes, das über seine frühere Existenz

berichtet, auskannte. Einige Monate darauf fand sie in einer Buch­

handlung ))zufällig« das Buch von Carol Bowman. Darin war die E­

Mail-Adresse der Autorio angegeben, und mittels eines Freundes

wurde der Kontakt hergestellt. Carol rief daraufhin Kathy an, und

deren erste Worte am Telefon waren: ))Ich hoffe, dass Sie nicht den­

ken, ich sei verrückt.« Doch die Anrufende beruhigte sie und ver­

sicherte ihr, dass sie schon mit einer ganzen Reihe von Müttern

gesprochen hatte, die ebenfalls nicht wussten, wie sie mit einem

180

Page 170: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

_ __ Beweise durch angeborene ...

Kind umgehen sollten, das sich an ein früheres Leben erinnerte.

Carol war über den Fall von Chad sehr erstaunt, denn hier handelte

es sich nicht nur um Aussagen eines Kindes über sein früheres

Leben, sondern es gab auch die vielen medizinischen Untersu­

chungsberichte, die die Krankheitsherde an James Körper dokumen­

tierten, deren äußere Erscheinungen sich an Chads Körper wieder

abzeichneten. Und Carol schreibt nun in ihrem neuen Buch: »Ich

bin nie zuvor mit solch einem physisch überzeugenden Fall kon­

frontiert worden.( ... ) Solch ein unmissverständlicher physischer Be­

weis, der zwei Leben miteinander verbindet, kann nicht leichthin

als Zufall oder Irrtum wegdisputiert werden.<< Man kann sich vor­

stellen, wie erfreut ein Reinkarnationsforscher ist, solch einen Fall

untersuchen und dokumentieren zu können. Wie Carol von Kathy

erfuhr, hatte diese nie ein Buch über Reinkarnation gelesen, ent­

stammte sie doch einer Baptistenfamilie, in welcher Wiedergeburts­

gedanken nur »lügenhafte Einflüsterungen des Teufels« sein

konnten. Carol vermochte ihr nun anlässlich vieler Telefongespräche

zu versichern, dass es Tausende von Familien in der Welt gab, wie

Professor Stevensan und andere Reinkarnationsforscher nachweisen

konnten, bei denen sich eine Seele nachweislich erneut inkarniert

hatte. Und oft handelt es sich dabei um Wiedergeborene aus der ei­

genen Familie. Sie gab ihr viele Beispiele von derlei Fällen, hatte sie

doch selbst zwei Kinder, die ihre Angstsymptome aus früheren

Leben wieder mitgebracht hatten, welche sich nach der Aufaeckung

ihrer eigentlichen Herkunft jedoch auflösten.

Kathy rief Carol immer wieder an, wenn der nun vierjährige Sohn

Andeutungen über sein früheres Leben machte. So fragte er seine

Mutter, als sie auf sein blindes Auge zu sprechen kamen, ob er erneut

operiert werden müsse. Sie entgegnete, dass er noch nie operiert wor­

den sei. >>Doch«, beharrte er, »erinnerst du dich nicht? Das war über

meinem Ohr.« Und er deutete auf jene sich als kleine Auswölbung

abzeichnende Stelle oberhalb des rechten Ohres, wo James eine Zyste

gehabt hatte. Kathy wusste, dass James damals an dieser Stelle ope­

riert worden war. Und sie fragte weiter, ob er dabei Schmerzen

empfunden habe, woraufhin er entgegnete: »Nein, ich habe dabei

181

Page 171: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise __ _

geschlafen.« Carol riet Kathy, ihrem Sohn nun zu erklären, dass er

nicht phantasiere. Sie sollte ihm zu verstehen geben, dass er der wie­

dergeborene James sei, der sich nun in einem gesunden Körper be­

finde, sich jedoch noch hin und wieder an sein früheres Leben

erinnere. Und sie sagte ihr, dass Erinnerungen an frühere Leben fiir

die sich daran erinnernden Kinder genauso real seien wie das Sich­

erinnern an eine Geburtstagsfeier oder an einen Ferienausflug, die

vor einer Woche oder vor einem Monat stattgefunden haben.

Kathy zeigte Chad schließlich ein Foto von James, und er sagte,

dass er sich gewünscht hatte, einmal eines zu sehen. Darauf deutend

bestätigte er: >>Das bin ich.<< Und zu seinem älteren Bruder sagte er:

»Als ich zwei Jahre alt war, war ich sehr krank. Ich konnte keine

7 Up im Bauch behalten. Dann starb ich und bin zurückgekom­

men. Wenn ich wieder sterbe, dann kehre ich wieder zurück.« Kathy

wusste, dass es wahr war, was er hinsichtlich des Sodagetränks ge­

äußert hatte. Schließlich setzte sie ihren Sohn auf ihre Knie und er­

klärte ihm, dass er in einem früheren Leben schon einmal bei ihr

gewesen und als kranker kleiner Junge bei ihr verstorben war. Doch

er entgegnete nur: »Das weiß ich.«

Als Chad fast fiinf Jahre alt war, kam er, wie Kathy Carol am

Telefon aufgeregt erzählte, in die Küche gestürmt und sagte, dass

er mit seinem bisher blinden Auge auf einmal sehen könne. Kathy

konnte das jedoch nicht glauben, denn die Ärzte hatten eine lebens­

lange Blindheit des linken Auges diagnostiziert. Aber Chad beharrte

darauf~ dass er plötzlich sehen könne. Schließlich, nachdem er nach

ihrer Auflorderung das andere Auge mit der Hand zugedeckt hatte,

streckte sie drei Finger vor sich aus und forderte ihn auf~ diese zu

zählen. Er gab die richtige Antwort. Dann zeigte sie ihm wiederholt

mehrmals ihre Hand mit jeweils wechselnder FingeranzahL Und

jedes Mal gab er die korrekte Antwort. Der Augenarzt bestätigte,

dass sich die Sicht in Chads Auge unverhofft eingestellt habe, wenn

diese auch noch sehr gering war. Und Kathy begann zu ahnen, dass

die Blindheit ihres Sohnes so lange angehalten hatte, bis diesem so­

zusagen das Auge geöflnet wurde, indem er einen Blick in das ver­

gangene Leben warf, woher diese Erblindung stammte.

182

Page 172: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Beweise durch angeborene ...

Für mich als Rückfuhrungstherapeut ist es immer wieder erstaun­

lich zu entdecken, dass Symptome körperlicher, seelischer oder men­

taler Art dann plötzlich abklingen oder gar ganz verschwinden,

wenn der Zusammenhang zwischen dem heutigen und dem frü­

heren Leben aufgedeckt worden ist. Die Rückfuhrungstherapie leis­

tet in oft erstaunlicher Weise Hilfe bei der Aufdeckung, weshalb sie

die Medizin als kongeniale Helferin revolutionieren wird.

183

Page 173: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt- Die Beweise ___ _

Der Junge mit den sechs Muttermalen

Türkei · Necip

Wenn jemand die Beweise, die Stevensan erbrachte, noch anzweifelt,

indem er meint, dass die Muttermale nur zufällig übereinstimmen

und nicht die Stellen markieren, an denen derjenige in einem frü­

heren Leben tödlich verletzt worden ist, dann empfehle ich ihm die

Lektüre des folgenden Falles.·n

Die schwangere Frau Celile Ünlütaskiran in Adana träumte 1951

von einem blutenden Mann, der sich Necip nannte und aus Mercin

stammte. Sie fragte ihn, was ihn zu ihr führe, und er antwortete,

dass er zu ihr gekommen sei, um bei ihr zu bleiben. Sie entgegnete,

dass ihr Ehemann bald zurückkehren und über seine Gegenwart

nicht erbaut sein würde, und sie bat ihn, das Haus sogleich zu ver­

lassen. Aber er blieb hartnäckig und bestand darauC bei ihr bleiben

zu wollen. Er berichtete weiterhin, dass er durch Messerstiche getö­

tet worden sei. Dann wachte sie auf Drei Tage nach der Geburt

eines Jungen träumte sie, dass ihr neugeborenes Baby zu ihr sprach

und behauptete, Necip zu sein. Er zeigte ihr seine sechs Wunden.

Diese beiden Träume sollte sie erst viel später verstehen.

Dem Neugeborenen gab sie den Namen Necati. Am Kopf~ im

Gesicht und auf dem Brustkorb erkannte die Mutter im Ganzen

sechs Muttermale, die ihr auch im ersten Traum an jenen Stellen

gezeigt worden waren. Relativ spät fur sein Alter begann der Junge,

zu sprechen und dann - auch erst mit sechs J<lhren - von seinem

früheren Leben zu erzählen. Dies ereignete sich, nachdem er einer

Hochzeit in der Nachbarschaft beiwohnte, an welcher viele Kinder

teilnahmen. Zu seiner Mutter sagte er, dass er auch Kinder habe,

und er nannte deren Namen. Sie entgegnete, dass er doch viel zu

jung sein, um Kinder zu haben, aber er bestand darauf~ eigene Kin­

der zu haben. Von nun an wollte er zudem unbedingt Necip ge­

nannt werden, obwohl sein älterer Bruder schon diesen Namen

führte. Doch der Kleine reagierte fortan nur dann, wenn man ihn

184

Page 174: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

___ Beweise durch angeborene ...

Necip rief, und schließlich gewöhnten sich seine Eltern an seine

Namensmarotte. Auch gebrauchte er oft, wenn er über sein früheres

Leben erzählte, die Gegenwartsform.

Wie er weiterhin ausführte, sei er mit Zehara verheiratet, und sie

hätten drei Söhne, die er bei ihren Namen nannte, wie er auch die

Namen seiner früheren Eltern oder bestimmte körperliche Beson­

derheiten von ihnen zu nennen wusste. Er selbst sei Necip Budak

und habe in Aptal, einem Vorort von Mercin, gewohnt. Dort habe

er sich an einem regnerischen Tag mit einem Bekannten gestritten,

als dieser ihn mit einem Messer attackierte und mehrere Male auf

ihn einstach. Er fiel daraufhin in ein Rinnsal. Der Junge zeigte auf

seine sechs verschiedenen Wunden. Necip Budak wurde damals, wie

Professor Stevenson, der diesen Fall untersuchte, berichtet, ins Kran­

kenhaus von Mercin gebracht, wo er am folgenden Tag seinen Wun­

den, die man protokolliert hatte, erlag. Seine heutigen Eltern hatten

von jenem Mord an Herrn Budak nie vernommen. Doch der Junge

bedrängte seine Mutter immer wieder, seine Kinder herbeizuholen,

die er in Mercin habe. Diese fanden seine ))Phantasiegeschichten«

allerdings zu abwegig. Ja, seine Eltern wollten schließlich nichts

mehr von jenem Necip Budak aus Mercin wissen, und um ihn end­

lich darüber zum Schweigen zu bringen, wurde er geschlagen, so­

bald er anfing, von seinem früheren Leben zu berichten. Für sie,

die beide weder schreiben noch lesen konnten und dem Islam ange­

hörten, der den Reinkarnationsgedanken ausklammert, waren solche

Reden religionsfeindlich, abwegig, wenn nicht sogar peinlich, be­

sonders wenn außenstehende Personen davon erfahren sollten.

Doch als der Junge mit zwölf Fatma, der neuen Zweitfrau seines

Großvaters, begegnete, die aus Mercin stammte, erkannte er sie wie­

der und sagte ihr, dass sie ebenfalls seinen Mörder Ahmet Renkli ge­

kannt habe. Diese bestätigte seine Angaben. Daraufhin erzählte er

noch mehrere Ereignisse, an die sie sich ebenfalls erinnern konnte.

Diese Frau brach darüber in Tränen aus und umarmte ihn, und er

bat nun, von ihr und seinem Grogvater, der in den nächsten Tagen

selbst in die achtzig Kilometer von Adana entfernte Stadt Mercin

reisen wollte, zu seiner früheren Familie mitgenommen zu werden.

185

Page 175: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise

Der Großvater war neugierig geworden und wollte wissen, was wirk­

lich an den Behauptungen dran sein könnte, und er willigte ein.

Mit zwölf Jahren begegnete der Junge nun den früheren Fami­

lienmitgliedern, erinnerte sich an deren Namen und an bestimmte

Ereignisse, die alle als richtig bestätigt wurden. Zu seiner früheren

Ehefrau Zehara fUhlte er sich sogleich stark hingezogen. Doch als

er erfuhr, dass sie wieder geheiratet hatte, wurde er sehr eifersüchtig

und wollte das Bild des zweiten Ehemanns zerreißen. Er erinnerte

sie in diesem Zusammenhang auch daran, dass er, der damals als

sehr streitsüchtiger Mann bekannt gewesen war, ihr mit dem Messer

ins Bein gestochen hatte. Und die Witwe zeigte die noch sichtbare

Narbe.

Zwei Zeitungen schrieben im August 1963 über diesen Fall, und

Resat Bayer, ein türkischer Kollege von Professor Stevenson, infor­

mierte diesen darüber. Beide suchten nun die betreffenden Familien

und deren Bekannte über die Jahre verteilt im Ganzen fünfmal auf,

um so viele Details wie möglich von ihnen über Necip und sein

früheres Leben als Necip Budak zu erfahren. Beiden gelang es, den

Autopsiebericht aus dem Krankenhaus in Mercin einzusehen.

Genau an den Stellen, wo das Messer in den Körper von Necip

Budak eingedrungen war, konnten sie am Körper des Wiedergebo­

renen die entsprechenden Narben entdecken, von denen einige meh­

rere Zentimeter lang waren.

Noch als Teenager besuchte Necip oft seine frühere Familie in

Mercin und führte sich seinen nun erwachsenen Kindern gegen­

über wie deren Vater auf; er beriet sie zum Beispiel bei der Wahl

ihrer Ehepartner. Zehara, seine frühere Frau, hatte ihn lieb gewon­

nen, doch ihr zweiter Mann machte ihr Vorwürfe, da er fand, sie

zeige Necip gegenüber zu viel Zuneigung. Necip erinnerte sich, was

Zehara bestätigte, dass er vormals ein Trunkenbold gewesen war

und sich oft in Streitereien hineinziehen ließ, so dass ein jeder vor

ihm Angst gehabt hatte. Interessant ist, dass er als Wiedergeborener

seinem jetzigen Vater abriet, Alkohol zu trinken. Wie Stevensan

und Bayer weiterhin von seiner Familie und von ihm selbst erfuh­

ren, hatte er besonders in seiner Kindheit eine ausgesprochene

186

Page 176: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Beweise durch angeborene ...

Angst vor Messern und vor Blut gehabt, obwohl er späterhin für

einige Zeit bei einem Friseur angestellt war. Als Stevensan bei sei­

nem letzten Besuch 1970 die Familie Ünlütaskiran in Adana auf­

suchte, befand sich Necip im Gefängnis. Ein Brautwerber seiner

Schwester hatte sich ihr gegenüber unsittlich benommen. Um die

Familienehre zu retten, hatte Necip ihn erstochen.

Doch nun möchte ich auch fur mich überraschendes Neuland

in der Reinkarnationsforschung vorstellen. Im folgenden Kapitel

wird bewiesen, dass sogenannte Albinos bei der dunkelhäutigen Be­

völkerung dieser Erde in vielen Fällen auf Reinkarnationen von

weißhäutigen Menschen zurückzuführen sind, die sich wieder in­

karniert haben.

187

Page 177: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise

Als Amerikaner im Krieg über Burma

abgeschossen und dort wiedergeboren

Myanmar · Maung Zaw Win Aung

Burma, das heutige Myanmar, war während des Zweiten Welt­

krieges von Japanern besetzt gewesen. Am Ende des Krieges dräng­

ten die Briten ihre japanischen Gegner zurück, während die

Amerikaner den britischen Vorstof~ mit einer Luftwaffenflotte un­

terstützten, die von Indien aus operierte. Viele Briten und Japaner

kamen bei den Kämpfen dort ums Leben. Es wurden sogar einige

amerikanische Flugzeuge von der japanischen Artillerie abgeschos­

sen. In der burmesischen Bevölkerung gab es in den folgenden Jah­

ren eine Anzahl von Fällen, in welchen Kinder mit einer hellen

Hautfarbe geboren wurden, und zwar oft noch zu einer Zeit, als

seit Jahren keinerlei »»Weiße« mehr im Lande gewesen waren. Und

viele dieser Albinokinder begannen schon im frühen Alter darüber

zu sprechen, dass sie Engländer oder Japaner seien, die im Krieg

umgekommen waren. Sie hatten teilweise Schwierigkeiten, sich an

die neue Kultur anzupassen; sie wollten beispielsweise keine gewürz­

ten Speisen essen, wie es die Burmesen lieben. Sie verlangten Löffel

oder Gabeln, damit sie nicht wie alle anderen mit den Fingern essen

mussten, sie hatten eine Vorliebe fllr Kleidungsstücke und Schuhe,

wie sie die »»Weißen« tragen, verweigerten also den von der Bevöl­

kerung getragenen Lungyi (ein um die Hüften gebundenes und nach

unten bis zu den Fußgelenken fallendes Tuch), sie spielten mit Spiel­

sachen, die vornehmlich bei weigen Kindern beliebt sind, und sie

nannten oft ihre Namen, die sie in früheren Leben gehabt hatten,

oder äußerten den Wunsch, wieder nach Hause zu fahren. Unter

diesen Albinos, deren Haut sehr hell ist, fand Stevensan auch einen

wiedergeborenen amerikanischen Copiloten, der im Krieg über

Burma abgeschossen worden war.

188

Page 178: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

_ __ Beweise durch angeborene ...

Etwa 120 Kilometer südlich der burmesischen Stadt Mandalay

liegt die Provinzstadt Meiktila. Dem Ehepaar U Tin Aung, Lehrer

und späterer Direktor einer Volksschule, und seiner Frau Daw Kjin

Htwe wurde am 9. Mai 1950 sein erstes Kind geboren. Die Mutter

bekam einen großen Schreck, als sie sah, dass ihr Kind von nahezu

ganz weißer Hautfarbe war; und auch die Gesichtszüge glichen

denen eines Europäers. Was würde man ihr nun wohl nachsagen?

Gott sei Dank gab es schon seit der Unabhängigkeit von Großbri­

tannien vor zwei Jahren keine weißen Europäer mehr in ihrer Stadt,

sonst hätte man sie verdächtigen können, ihrem Mann untreu ge­

wesen zu sein. Diese Befürchtung sollte sich im Laufe der Zeit aber

ohnehin legen, denn unter den elf weiteren Kindern, die sie gebar,

befanden sich noch drei weitere Kinder mit weißer Hautfarbe. In

ihrer und auch in der Familie ihres Mannes war in der Vergangen­

heit nie ein Albinokind aufgetaucht, so dass man den genetischen

Faktor auszuschließen hatte. Dem ersten weißhäutigen Kind gab

man den Namen Maung Zaw Win Aung.

Es wuchs teilweise bei seinen Eltern und teilweise bei zwei Tan­

ten auf. Ab seinem dritten Lebensjahr sprach der kleine Zaw darü­

ber, dass er John Steven heiße und ein amerikanischer Luftsoldat

gewesen sei, der abgeschossen worden war. Schon bald machte er

noch detailliertere Angaben. So sprach er davon, dass er nicht der

189

Page 179: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise _ _ __ _

Pilot gewesen sei, sondern dass der Pilot sein Freund gewesen war,

mit dem zusammen er vor Flügen öfi:er getrunken hatte. Japaner

hätten ihr Flugzeug in der Nähe von Meiktila abgeschossen. Als

sich Erwachsene in seiner Gegenwart über die Bomben unterhielten,

die 1945 über ihrer Stadt abgeworfen worden waren, sagte der Drei­

jährige spontan: »Warum solltet ihr euch gefurchtet haben? Ich war

es doch, der über die Stadt geflogen ist.<<

Zaw zeigte ein widersprüchliches Verhalten Flugzeugen gegen­

über. Auf der einen Seite war er fasziniert von ihnen und begann

schon früh, Zeichnungen von ihnen anzufertigen, auf der anderen

Seite furchtete er sich vor ihnen. Spielte er mit Kindern und ein

Flugzeug flog über sie, dann schrie er in Panik: »Versteckt euch!<<

Oder: >>Legt euch auf den Boden!« Die Eltern brachten ihn eines

Tages auf seinen Wunsch hin zu einem Flugplatz. Sie mochten wohl

einigen Piloten davon erzählt haben, dass Zaw behauptete, in dem

vorausgegangenen Leben ein amerikanischer Luftsoldat gewesen zu

sein, denn einer der Piloten meinte, dass er ihn gerne mal in einem

Flugzeug mitnehmen wolle. Doch der Dreijährige entgegnete: »Ich

will nicht. Denn wenn man mit dem Flugzeug fliegt, wird man ab­

geschossen.« Als man ihm zu Hause ein Dreirad schenkte, fuhr er

plötzlich damit los und rief: »Kommt mit mir! Ich tahre jetzt nach

Amerika.<< Solche Bekundungen, nach Amerika zu wollen, hatte er

schon seiner Tante gegenüber gemacht, die seiner Sehnsucht, in die­

ses Land zurückzuwollen, dadurch beizukommen versuchte, indem

sie ihn mit Enteneiern futterte; das galt in jener Gegend als das pro­

bateste Mittel, um Kindern die Erinnerung an frühere Leben zu

nehmen. Aber dieses Mittel schlug bei ihm nicht an.

Manchmal gab er an, ein großartiger Luftsoldat gewesen zu sein,

ein andermal bedauerte er, dass seine Bomben Menschen getötet

hatten. Letzteres ließ ihm keine Ruhe. Schon als Vier- bis Fünfjäh­

riger ging er zu buddhistischen Mönchen und bat diese, ihm Ab­

solution zu erteilen. Einer von ihnen mag ihm erklärt haben, dass

er in Burma und nicht in Amerika wiedergeboren worden w.u, weil

er hier aus karmischen Wiedergutmachungsgründen nun zu leben

habe. Er ~olle nun seine Sünden bereuen. Daraufhin veränderte sich

190

Page 180: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Beweise durch angeborene ...

sein prahlerisches Verhalten, ein großer Luftkämpfer gewesen zu

sein. Dennoch wollte er auch noch mit sechzehn Jahren Pilot wer­

den, was die Eltern ihm dann ausredeten. Als er als kleiner Junge

einmal ein Tablett sah, auf welchem ein amerikanisches Haus mit

Kirche abgebildet war, sagte er spontan, dass dieses ihn an sein Zu­

hause erinnere. Seine Nostalgie für Amerika blieb bestehen, und er

äußerte noch viele Jahre lang den Wunsch, eines Tages nach Ame­

rika fliegen zu wollen.

Zaw wollte schon als Kind immer Schuhe tragen im Unterschied

zu den anderen Kindern, die entweder barfuß gingen oder Sandalen

anhatten. Er verlangte auch danach, wieder eine Uniform zu haben,

wie er sie früher getragen hatte. Auf jeden Fall erreichte er es, dass

er statt eines Lungyi, wie bei allen Kindern und bei den meisten

Erwachsenen üblich, Hosen tragen durfte. Zaw mochte zudem die

scharf gewürzte Nahrung seines Landes nicht. Am liebsten trank er

Softdrinks oder Milch, aß besonders gern Kekse und bestand da­

raut: immer mit dem Löffel zu essen anstatt mit den Fingern, wie

es alle anderen taten. Zaw zeigte auch einen Zwang, Alkohol trinken

zu wollen. (Wir erinnern uns, dass er im betrunkenen Zustand ab­

geschossen worden war. Oft bleiben jene Zustände und Eindrücke,

die wir bei einem vorausgegangenen Tod hatten, als unliebsame Erb­

stücke im heutigen Leben zurück.) Schon als Kind hatte er ferner

einen Hass auf Japaner, denn die hatten ihn abgeschossen. In der

Nachbarschaft gab es einen kleinen Jungen, der behauptete, ein frü­

herer japanischer Soldat gewesen zu sein, und immer, wenn er Zaw

sah, begann er, in Panik zu schreien. War dieser eventuell durch

John Stevens Bomben oder durch Europäer/ Amerikaner ums Leben

gekommen? Wir Menschen haben noch so viele Geheimnisse zu

lüften. Mir kommt es oftmals so vor, als wüssten wir im Grunde

noch nahezu gar nichts von dem, was uns wirklich umgibt und wel­

che Gesetze das wirkliche Leben bestimmen. Aber, wie ich meine,

es ist spannend, immer mehr von jenen Geheimnissen aufzudecken.

Und Stevensan ist einer von jenen, denen es gelungen ist, ein paar

Schleier herunterzuziehen.

191

Page 181: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise

Aber die Geschichte von Zaw ist noch nicht zu Ende erzählt.

Schon als Kind, als er einmal ein englisches Buch in den Händen

hielt, sagte er bedauernd: ))Ja, früher habe ich das lesen können.c(

Als er in die Schule kam, brillierte er bald in der englischen Sprache.

Seine Aufsätze wurden prämiert und sogar abgetippt und als Muster

an andere Schulen geschickt. Die Schullehrer waren über seine Eng­

lischkenntnisse erstaunt. (Aus meinen Rückfuhrungstherapien weiß

ich, dass wir oft jene Sprachen nur mit Widerwillen lernen, die wir

vormals in einem Land gesprochen haben, in welchem wir ein wenig

erfreuliches Leben hatten, oft verbunden mit einem schrecklichen

Ende. Wir lernen hingegen oft jene Sprachen leicht, die wir in einem

früheren Leben gesprochen haben, das fur uns ein angenehmes ge­

wesen ist. Wir sind in unseren Vorlieben und Abneigungen demnach

geprägt durch unser Erleben aus der Vergangenheit, zu welcher Zeit

diese auch immer stattgefunden haben mag.) Später wurde Zaw ein

erfolgreicher Arzt.

Doch gehen wir noch einmal zurück: Als Zaw zehn Jahre alt

war, träumte seine Mutter Folgendes: Eine weiße Frau im Alter von

etwa funfundzwanzig Jahren und in europäischer Kleidung erschien

ihr und bat sie um Erlaubnis, als ihr Kind wiedergeboren zu wer­

den. Woraufhin Frau Daw Kyin Htwe entgegnete: »Bitte komme

nicht zu mir. Wir sind doch sehr arm.<c Doch die Frau sagte: ))Das

ist mir einerlei. Hauptsache, ich bin wieder mit meinem Bruder

zusammen.<< Am 21. April 1961 gebar Frau Daw Kyin Htwe eine

Albinotochter, die außer ihrer hellen Haut auch noch kaukasische,

also nicht fernöstliche Gesichtszüge hatte. Als Freunde sie sahen,

verglichen sie dieses Mädchen mit einer Puppe, die auf Englisch

doll heißt, und aus diesem Grund gaben ihr die Eltern den Namen

Dolly. Dieses Mädchen hatte eigentlich nichts geäußert, was auf

ein früheres Leben hindeutete. Es offenbarte jedoch viele Eigen­

heiten, die absolut nicht zur burmesischen Gesellschaft passten.

Sie bestand beispielsweise ebenfalls darauf, mit einem Löffel zu

essen, und wenn man ihr diesen nicht geben wollte, begann sie zu

schreien. Oft redete sie auch vor sich hin in einer Sprache, die kei­

ner verstand. Doch ihr Vater meinte, es müsse Englisch gewesen

192

Page 182: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

___ ___ Beweise durch angeborene ...

sein. Sie hatte ferner eine besondere Zuneigung zu ihrem Bruder

Zaw entwickelt, die äußerst ungewöhnlich zu sein schien. So legte

sie sich nachts neben ihn auf die Matte und sprach zu ihm oft in

jener unverständlichen Sprache. Sie fasste Zaw beim Spazierenge­

hen auch an der Hand, was für Burmesen ebenfalls ungewöhnlich

ist. Als sie mit ihrer Familie wieder einmal ihre Tante verlassen

sollte, Zaw jedoch bei dieser zurückblieb, wollte sie unbedingt, dass

er ebenfalls mitkommen oder dass sie bei ihm bleiben könne. Sie

begann heftig zu weinen, als sie dennoch von ihm getrennt wurde.

Sie küsste auch ihre Eltern auf den Mund, was in Burma überhaupt

nicht üblich ist, und sie wollte lange keinen Reis zu sich nehmen,

sondern fragte nach Brot, Butter und Milch. Wie ihr Bruder wollte

sie westliche Kleidungsstücke tragen, und Dolly erzählte ihrem Bru­

der, dass noch jemand, der so aussehe wie er und sie, in ihrer Fa­

milie wiedergeboren werden wolle. Und so war es auch. Im

Oktober 1969 wurde das dritte Albinokind in die Familie geboren.

Nachdem die Mutter ihr elftes Kind zur Welt gebracht hatte, be­

schloss ihr Mann, sie sterilisieren zu lassen, doch kurz bevor jener

Eingriff vorgenommen werden sollte, hatte sie einen Traum. Ein

junger blonder Mann kam auf einem Elefanten auf sie zugeritten

und sagte: ))Bitte, lass dich jetzt noch nicht operieren. Erlaube mir,

dass ich ebenfalls zu dir kommen darf. Denn ich gehöre noch zu

denen, die bei dir geboren werden sollten.« Und im November

1974 kam Frau Daw Kyin Htwe mit ihrem dritten Albinosohn nie­

der. Von Stevensan einmal befragt, wie sie damit umgehe, vier Al­

binokinder zur Welt gebracht zu haben, antwortete die Mutter,

dass sie nichts dagegen gehabt hätte, nur Albinokinder geboren zu

haben. Vor der Geburt von Zaw hatte sie jedoch nie einen solchen

Wunsch verspürt.

Stevensan hatte natürlich nachgeforscht, ob es einen John Steven

gegeben hat, der 1945 über Burma abgeschossen worden war. Doch

er konnte nicht mit Sicherheit sagen, ob John Steven nicht vielleicht

zwei Vornamen waren und zu welcher Einheit dieser Soldat gehörte.

Erst müsse das geklärt werden, um dann mit Sicherheit in den Lis­

ten der damals verstorbenen Soldaten nachzuschauen.4R

193

Page 183: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise

Da Zaw gut englisch spricht, bin ich versucht, ihn einmal auf­

zusuchen und ihn in sein früheres Leben zurückzuführen, damit

jenes Leben in Amerika nebst allen Daten über sein Soldatenleben

geklärt werden kann. Denn dann hätten wir einen doppelten Beweis

für seine Rückerinnerung, dass er vormals in Amerika gelebt hat.

Übrigens fände ich es sehr verlockend, in solchen Fällen trancein­

duzierte Rückführungen anzuwenden, denn oft kommt man in

Trance an Dinge heran, die der spontanen Rückerinnerung verbor­

gen bleiben. Ich könnte mir denken, dass in dieser Hinsicht in Zu­

kunft noch näher zusammengearbeitet werden wird. Aber selbst

ohne einen solchen Doppelbeweis sind die von Professor Stevensan

in seiner Monographie wiedergegebenen und durch Bildnachweise

bestätigten Fälle in sich beweiskräftig genug, um jetzt mit Sicherheit

sagen zu können, dass die Reinkarnation ein nicht mehr zu bestrei­

tendes Faktum ist. Was viele Völker immer gewusst haben und was

die Weisen dieser Erde immer wieder verlauten ließen und was von

den »Allzuschlauen<< dieser Welt nie geglaubt worden ist, ist nun

endlich unumstritten bewiesen worden. Daran gibt es nichts mehr

zu rütteln. Den Durchbruch für die Anerkennung der Reinkarna­

tion haben wir allein Professor lan Stevensan zu verdanken, dessen

Pionierleistung vielleicht einmal ebenso hoch eingeschätzt werden

mag wie die Leistungen Freuds und Einsteins.

Verehrte Leserinnen und Leser, ich glaube, dass Sie mir zustim­

men, wenn ich sage, dass derjenige, der all diese Beweise gelesen hat

und immer noch nicht an die Reinkarnation glaubt, »bedauerns­

werterweise« mit seinen ))antiquierten« Gedanken nicht ernst zu neh­

men ist oder die Wirklichkeit flieht, da er nicht bereit ist, neue

Vorstellungen und Konzepte in sein Denken oder in sein Glaubens­

system einzubauen. Vielleicht verbietet er es sich auch, an wieder­

holte Erdenleben zu glauben, weil er - aus welchen Gründen auch

immer - nicht wiedergeboren werden möchte.

194

Page 184: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Beweise durch angeborene ...

Als Kampfpilot im brennenden

Flugzeug abgestürzt

USA · James

Zum Abschluss dieses Buches möchte ich Ihnen ein aufsehen­

erregendes Buch mit dem Titel Soul Surviver, 2009 in Amerika er­

schienen49, vorstellen, geschrieben von Ken Grass und den Eltern

eines Jungen, der sich an sein Leben als amerikanischer Kampf­

jägerpilot im Zweiten Weltkrieg genauestens und nachweislich erin­

nern konnte. Der Junge heißt James Leininger, geboren im März

1998. Gerade als die Familie in ihr neues Zuhause in Louisiana ein­

gezogen war, holte Andrea, die Mutter, ein Modellflugzeug hervor,

betrachtete es und sagte, dass unten sogar eine Bombe angebracht

sei. Und James, gerade zwei Jahre alt, korrigierte sie und erklärte:

»Das ist keine Bombe. Das ist ein Ersatztank.« Woher wusste er das,

und woher kannte er, der nur undeutlich sprechen konnte, dieses

Wort?

Einige Wochen später begann er, im Traum furchtbar zu

schreien, sich im Bett zu wälzen und mit seinen Füßen zu stram­

peln. Dies geschah jede Woche ungeHihr funf Mal. Andrea wollte

ihn nicht wecken, da sie gelesen hatte, dass man ein Kind nicht aus

seinen Alpträumen wecken dürfe. Der konsultierte Arzt versuchte

sie zu beruhigen und meinte, dass solche Schreckträume bald von

selbst aufhören würden. Doch nach einigen Wochen, als die Mutter

wieder bei dem im Traum entsetzlich schreienden Kind weilte, härte

sie, wie er rief: ,,Flugzeugabsturz! Das Flugzeug brennt! Der kleine

Mann kann nicht raus!« Andrea weckte Bruce, ihren Mann, auf~

und er konnte die immer wieder gestammelten Schreie ebenfalls

hören. Woher kannte James das Wort ,,flugzeugabsturz«, das er si­

cherlich noch nie gehört hatte?

Als die Familie zu Verwandten nach Texas fuhr, sah James die

Flugzeuge am Himmel. Er zeigte großes Interesse an ihnen, so dass

195

Page 185: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise

sein Vater ihn in Dallas in das Flugzeugmuseum Cavanaugh brachte.

Seitdem spielte er nicht mehr mit Autos, sondern nur noch mit

Flugzeugen, und er bat seinen Vater, wann immer sie nach Texas

zurückkehrten, ihn in das Flugzeugmuseum zu bringen, wo er sich

nicht sattsehen konnte an den Propellerflugzeugen des Zweiten

Weltkrieges. Als der Vater im Auto zum Flughafen fuhr und der

noch Zweijährige die Flugzeuge sah, rief er aus: ~>Papi, Flugzeug,

Unglück, großes Feuer!« Nach weiteren Wochen trat er mit den

Füßen um sich, wie er es im Traum getan hatte, und sagte bei vol­

lem Bewusstsein: »Mutti, der kleine Mann macht es so. Oh weh, er

kann nicht nach draußen.« Und auf ihre Frage, wer dieser kleine

Mann sei, antwortete er: »Ich.« Andrea holte ihren Mann herbei,

damit James das für ihn wiederhole, was er ihr soeben gesagt hatte.

Bruce drang daraufhin in seinen Sohn, ihm zu sagen, was denn mit

seinem Flugzeug passiert sei, und dieser entgegnete, dass er von Ja­

panern abgeschossen worden sei. Als sie der Tante, die gerade zu

Besuch war, davon erzählten, fragte sie ihren Neffen, woher er wisse,

dass es sich um japanische Flugzeuge gehandelt habe, und er erwi­

derte: »Die große rote Sonne.« Wie konnte er wissen, dass dies das

Emblem der japanischen Luftstreitkräfte war? Und in der darauffol­

genden Nacht wie auch in den weiteren Nächten schrie und stram­

pelte er wieder in seinem furchtbaren Alptraum. Man härte seine

Schreie im ganzen Haus. Andrea nahm ihn dann oft in den Arm,

wo er schlafend weiterhin schrie und um sich schlug, bis er auf ihre

sanften Worte hin aufwachte, wieder ins Bett gelegt wurde und nun

beruhigt weiterschlief. Als man Andreas Mutter über diese Alp­

träume unterrichtete, meinte sie, obwohl aktiv in ihrer Kirche, dass

er vielleicht einen furchtbaren Verbrennungstod aus dem vorausge­

gangenen Leben wiedererlebte, den er beim Abschuss seines Flug­

zeuges durch einen japanischen Flieger erlitten hatte. Als Bruce, der

noch stärker mit der Kirche verbunden war, das hörte, sagte er em­

pört: »ln meinem Haus darf nie über so etwas wie Reinkarnation

gesprochen werden. Nie und nimmer!« Und als sie eine Tante zum

Flughafen brachten, sagte James: »Tante Jenny, Flugzeug stürzt ab.

Großes Feuer.« Und sein Vater wurde fuchsteufelswild, er verbat sich

196

Page 186: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Beweise durch angeborene ...

ein für alle Mal, dass er derlei Dinge äußerte. Seine Tante wollte da­

raufhin erst einen Tag später das Flugzeug nehmen, da sie meinte,

dass der Zweijährige eine Vorahnung gehabt habe. Doch sie kam

unversehrt auf ihrem Heimatflughafen an.

Eine Woche darauf sagte der Zweijährige zu seiner Mutter vor

dem Schlafengehen: ))Mutti, das Flugzeug vom kleinen Mann

brennt.« Andrea holte ihren Mann herbei, und als James gefragt

wurde, wer dieser kleine Mann sei, sagte er wieder: ))Ich«. Auf die

Frage, wie er heiße, antwortete er jedoch: ))James.« Schließlich

nannte er den Flugzeugtyp mit dem Namen ))Corsair«, das von

einem Schiff abgehoben habe. Und als sein Vater nach dem Namen

des Schiffs fragte - denn die Bezeichnung Flugzeugträger kannte er

offenbar nicht-, sagte er: ))Natoma.<< ))Aber das klingt ja nach einem

japanischen Namen?« Aber der Kleine korrigierte ihn und sagte:

))Nein, es ist ein amerikanisches Schiff.«

Bruce wollte die Aussagen seines Sohnes festhalten, um dann

nachweisen zu können, dass alles nur Kinderphantasien seien.

Darum setzte er sich an seinen Computer und googelte nach dem

Namen ))Natoma«. Doch er fand zu seinem Erstaunen, dass ein ame­

rikanischer Flugzeugträger mit dem Namen Natoma Bay im Zweiten

Weltkrieg im Kampf gegen die Japaner im Pazifik eingesetzt worden

war. Und als sein Sohn vor dem Zubettgehen wieder über sein frü­

heres Leben sprach und nach einem Freund von damals gefragt

wurde, nannte er einen anderen Piloten namens ))Jack Larsen«. Alle

Aussagen von James wurden nun festgehalten, und Bruce verbrachte

in den nächsten Tagen viele Stunden am Computer, um einen Pilo­

ten namens Jack Larsen zu finden, der im Zweiten Weltkrieg im Pa­

zifik zu Tode kam. Als er eines Tages seinem Sohn ein bebildertes

Buch über die im März 1945 stattgefundene Schlacht von lwo Jima

zeigte, sagte dieser: «Papi, das ist, als mein Flugzeug heruntergeschos­

sen worden ist und abstürzte.« Nach langer Recherche im Internet

fand Bruce nun einen Hinweis auf ein Treffen von Kriegsveteranen,

die auf dem Flugzeugträger Natoma Bay gedient hatten.

Er flog nach San Diego und traf einen alten Mann namens Leo

Pyatt, der mit seiner Maschine auf einem Flugzeugträger gegen die

197

Page 187: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise

Japaner im Kriegseinsatz gewesen war. Er bestätigte die Existenz der

Natoma Bay, verneinte aber, dass von ihr Corsair-Maschinen gestar­

tet seien, vielmehr hoben von ihr Wildcats und Avangers ab. Bruce

dachte daraufhin wieder, dass sein Sohn irgendetwas fabriziert habe.

Dennoch fragte er Leo, ob er zufällig einen Jack Larsen gekannt

habe, und jener erwiderte, dass er ein Pilot gewesen sei, den er nach

einem Start nie wieder gesehen hatte. 2002, so gab Leo zu verstehen,

werden die Veteranen des Kampfes bei lwo Jima sich in San Diego

wieder treffen, wozu Bruce, der sich als Schriftsteller ausgab, um

nicht eine mögliche Wiedergeburt seines Sohnes zu oflenbaren,

herzlich eingeladen sei.

Andreas Mutter hatte ihnen das Buch von Carol Bowman ge­

schickt, das bislang jedoch ungelesen liegen blieb. Doch Bruce las

es nun heimlich, denn sein stockchristlicher Glaube geriet allmäh­

lich ins Wanken. Schließlich las auch Andrea das Buch, woraufhin

sie eine Mail an Carol schrieb und um Rat bezüglich der Schrei­

träume ihres Sohnes fragte. Die Reinkarnationsforscherin, die bereits

vielen Eltern helfen konnte, deren Kind Schreckträume oder Erin­

nerungen an frühere Leben hatte, riet ihr nun, James zu erklären,

dass in einem früheren Leben sein Flugzeug brannte und er mit die­

sem abgestürzt sei, er aber jetzt bei seinen neuen Eltern lebe, die

ihn beschützten, so dass er von nun an angstfrei und ruhig schlafen

könne. Und tatsächlich verringerten sich die Angstschreie, bis sie

schließlich nur noch selten vorkamen.

Als James drei Jahre alt geworden war, begann er zu zeichnen.

Auf dem Papier konnte man Propellerflugzeuge entdecken und

Bombenexplosionen. Und danach befragt, was für Flugzeuge dies

seien, antwortete er, es seien Wildcats und Corsairs. Die japanischen

Flugzeuge, so fuhr er fort, nannte man Zeckes und Bettys. Warum,

so forschte Bruce weiter, gab man den amerikanischen Flugzeugen

männliche Namen und den japanischen weibliche? Und der gerade

den Windeln Entwachsene erklärte, dass jene mit dem Jungennamen

Kampfflugzeuge seien, jene mit dem Mädchennamen aber Bomber.

Sein Vater forschte nun im Internet nach und entdeckte, dass sein

Sohn die Wahrheit gesagt hatte. Woher wusste er dies alles? Das Ei-

198

Page 188: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Beweise durch angeborene ...

genartige dabei war, dass James, der noch kein Wort schreiben

konnte, auf einmal auf seiner Zeichnung ))James 3« stehen hatte.

Auf des Vaters Frage hin erklärte er, dass er der dritte James sei.

Auch spielte er oft einen Piloten, indem er sich einen Helm auf:

setzte. Und einmal überhörte Bruce folgenden Ausruf seines nun

vierjährigen Sohnes: ))Roger ... Zero um sechs Uhr. Hab ihn getrof­

fen!« Herbeieilend fragte er ihn, was er mache, woraufhin dieser ant­

wortete: ))Mein Flugzeug wurde getroffen, und ich nahm den

Fallschirm.«

Als James vier Jahre alt war, rief Carol Bowman an und fragte

Andrea, ob sie dafür bereit sei, dass der Reinkarnationsfall ihres

Sohnes für eine Fernsehaufzeichnung aufgenommen werde. Sie

bekam einen Schock, und ihr erster Gedanke war abzulehnen. Denn

sie dachte, was wohl die Nachbarn in der katholischen Gegend den­

ken könnten, wenn in ihrem Haus ein eigenartiger Junge wohne,

mit dem andere Kinder nicht mehr spielen dürften. Sie befürchtete

auch, ihre ganze Familie könne in der Nachbarschaft in Verruf ge­

raten. Sie wolle, wie sie Carol mitteilte, hierüber erst noch mit Bruce

sprechen. Als dieser von dem Fernsehangebot härte, war er sofort

damit einverstanden, hoffie er doch, dadurch von Fernsehzuschau­

ern weitere bestätigende oder verneinende Hinweise auf die Äuße­

rungen seines Sohnes zu erhalten. Bald wurde die Familie Leininger

von Shalini Sharma, der TV-Produktionsleiterin, aufgesucht. James

zeigte ihr seine Zeichnung der Corsair und sagte plötzlich zum ers­

ten Mal, dass diese Maschinen immer wieder einen Platten hatten

und sich beim Abheben nach links drehten.

Das Filmteam führte James in ein Museum alter Militärflug­

zeuge, wo er unter anderem auf die abgef:1hrenen Reifen und be­

sonders auf den Flughaken der Jagdflugzeuge deutete, der nötig

gewesen war, um sie bei Landung einzufangen und zum Stehen zu

bringen. Schließlich stieß auch Carol Bowman zu diesem Aufuah­

meteam, wo sie James zum ersten Mal zu Gesicht bekam. Nun

konnte sie Andrea, die inzwischen im Gegensatz zu ihrem uner­

schütterlich am christlichen Dogma festhaltenden Mann den Glau­

ben an die Reinkarnation akzeptiert hatte, weitere Hinweise geben,

199

Page 189: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise -----------------------

wie sie mit James hinsichtlich seiner Erinnerungen an sein früheres

Leben, in dem er ebenfalls James hieß, umzugehen habe.

Im September flog Bruce zu jenem Zusammentreffen der Kriegs­

veteranen des Flugzeugträgers Natoma Bay nach San Diego. Der

Leiter dieser über fünfundsiebzigjährigen Männer hatte auf Leos

Bitte hin Unterlagen dieses Schiffes nebst Mannschaftslisten mitge­

bracht. Und in diesen war der Name Jack Larsen verzeichnet. Bruce

wurde gesagt, dass dieser den Krieg überlebt habe und nun in AI­kansas wohne, jedoch nicht an ihrem Zusammentreffen teilnehme.

Der angebliche »Schriftsteller« schrieb sich dessen Adresse und Te­

lefonnummer auf, und er fand auch den Namen eines Piloten, der

James M. Huston Jr. geheißen hatte. Dieser sei mit einer Schwadron

nach Chichi-Jima geflogen, wo er am 3. März 1945 mit einer Wild­cat im Luftkampf ums Leben gekommen sei. Auch erinnerte sich

einer der Veteranen an diesen vortreHlichen Piloten, denn James

habe sich immer für besonders schwere Einsätze gemeldet.

Noch am selben Tag rief Bruce aus seinem Hotelzimmer Jack

Larsen an und erzählte auch ihm, dass er ein Schriftsteller sei, der

über die Natoma Bay schreiben wolle. Der ehemalige Pilot war be­

reit, ihm Auskunft zu erteilen, und lud ihn ein, nach Arkansas zu

kommen. Bruce kopierte alles, was bei dem Zusammentreffen an

Unterlagen mitgebracht worden war, und da er sich als Schriftsteller

ausgegeben hatte, der über die damaligen Ereignisse auf diesem Flug­

zeugträger schreiben wollte, musste er diesen alten Herren am Tele­

ton versprechen, sein Vorhaben auch wirklich einzuhalten. Mit so

vielen verblüftenden und widersprüchlichen Informationen kehrte

er zu Andrea zurück. Als sie den vollen Namen des damaligen James

hörte, meinte sie, dass das Jr., also Junior, Anzeichen dafür war, dass

er der Dritte in der Reihe einer Familie mit Männern gleichen Na­

mens gewesen sein musste, weshalb er auf die Zeichnung »James 3«

geschrieben hatte.

Bruce hatte seinen Job verloren. Während er sich im Internet

bei verschiedenen Firmen bewarb, nahm er sich die Zeit, sich wie

ein Besessener weiter auf die Suche nach Informationen über die

Natoma Bay und Jack Larsen zu machen, und im September be-

200

Page 190: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Beweise durch angeborene ...

suchte er schließlich jenen Kriegsveteranen in Arkansas. Dieser

konnte sich genau an James Huston erinnern, denn er flog mit dem

FM-2-Kampfflugzeug in Larsens Schwadron von dem Flugzeugträger

Natoma Bay zu einem Angriff auf die dreihundert Kilometer weit

entfernte japanische Festung Chichi-Jima. Ihnen folgten Avenger­

Torpedobomber. Der Einzige, der nicht mit seiner Maschine auf

das Schiff zurückkehrte, war James Huston gewesen. Bruce berich­

tete ihm über die nächtlichen Schreie seines Sohnes und über dessen

Aussagen. Zum Abschied übergab Herr Larsen dem Besucher seinen

Fliegerhelm mit Schutzmaske, den er aufbewahrt hatte und den er

James als Geschenk mitbringen sollte. Sein Sohn war überglücklich

darüber und stülpte den Fliegerhelm bei all seinen Fliegerspielen

über seinen Kopf.

Als die Familie nach einem Tornado ihr Haus und Grundstück

wieder in Ordnung gebracht hatte, nahm Bruce seinen Sohn in die

Arme und sagte, wie glücklich er sei, ihn zu haben. Und der Vier­

jährige erwiderte: >>Deshalb habe ich dich ausgesucht, denn ich

wusste, dass du ein guter Papi sein würdest.« Und auf Nachfrage be­

richtete er weiterhin, dass er Andrea und ihn auf Hawaii bei einem

nächtlichen Essen vor einem großen rosa Hotel entdeckt habe. Bruce

war verblüffi. Nie hatten er und Andrea über jene Ferienreise funf

Wochen, bevor sie schwanger wurde, gesprochen. Aber es stimmte.

Damals war eine Mondscheinparty vor dem rosa gestrichenen Hotel

abgehalten worden. Woher konnte der Kleine das wissen?

James scharte einige Freunde, die sich an seinen Fliegerspielen

beteiligten, um sich, denen er neue Namen gab: Leon, Billy und

Walter. Als sein Vater ihn fragte, warum er ihnen diese Namen ge­

geben hatte, antwortete er: »Weil diese mich getroffen haben, als

ich in den Himmel kam.« Und wieder hatte Bruce viel nachzuden­

ken. Er nun, dem immer wieder Unterlagen über die Natoma Bay zugeschickt wurden, durchforschte immer eifriger die Listen der

dort umgekommenen Piloten. Und dann fand er die Namen jener,

die ebenfalls zur Schwadron von James Huston gehört hatten: Leon

Conner, Walter Devlin und Billy Delin. Sie waren schon 1944 ab­

geschossen worden, James aber erst am 3. März 1945. Diese drei

201

Page 191: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise

Pilotenfreunde hatten ihn im Jenseits empfangen. Oetzt kann man

Elisabeth Kühler-Ross verstehen, wenn sie behauptet, dass sterbende

Kinder ihre großen Lehrmeister waren.)

Die Leiningers hielten verschiedene Fotos der damals im Kampf

umgekommenen Piloten in den Händen - und auf einem fanden

sie James Huston vor einem Corsair-Flugzeug. Ihr Sohn hatte also

doch recht gehabt, als er sagte, er habe vormals eine Corsair geflo­

gen. Trotzdem weigerte sich Bruce - anders als Andrea -, an Rein­

karnation zu glauben, denn er blieb ein eifriger Kirchgänger, und

die Idee einer Reinkarnation widersprach allem, was er bisher ge­

glaubt hatte. Sie bedrohte die kirchlichen Dogmen wie zum Beispiel

das einmalige Leben, das jenseitige Gericht am Jüngsten Tag und

die göttliche Gnade. Er dachte immer noch, dass die Äußerungen

seines Sohnes rein auf Zufalligkeiten beruhten. Doch nach und

nach bröckelte sein christlicher Glaube.

Eines Nachts weinte der jetzt bald fünfjährige James furchtbar

im Schlaf Andrea, den Umgang mit träumenden Kindern beach­

tend, bemühte sich, ihn nicht aufzuwecken, doch es gelang ihr, ihn

mit sanften Worten zu beruhigen, bis er aufhörte zu weinen. Als er

aufwachte, wusste er nicht, was er geträumt hatte. Doch es war der

3. März, der Tag, an dem James Huston abgeschossen worden war

- und Andrea erinnerte sich, dass er genau an diesem Tag vor einem

Jahr ebenfalls heftig im Schlaf geweint hatte. Bruce stellte eine Web­

seite ins Netz, um nach Veteranen zu suchen, die damals bei dem

Kampf um Chichi-Jima dabei gewesen waren, woraufhin er einen

Anruf von einem Piloten namens Jack Durharn erhielt, der mit einer

Bomber-Schwadron dem Jagdgeschwader von Jack Larsen gefolgt

war, in welchem James Huston als Letzter geflogen war. Er war wie

einige andere, deren Namen er nannte, Zeuge, wie das Flugzeug von

James getroffen wurde, Feuer fing und in die Bucht vor dem Hafen

stürzte. Jetzt wussten sie, warum ihr Sohn vor zwei Jahren über das

Feuer im Flugzeug gesprochen hatte. Bruce bekam zusätzlich Kon­

takt zu einem anderen Piloten namens John Richardson, der mit

seinem Bomber neben James Huston geflogen war. Sie hatten sich

noch zugenickt, doch dann wurde das Flugzeug von Huston getrof-

202

Page 192: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

_ ~-- Beweise durch angeborene ...

fen und stürzte brennend ab. Dieser Mann war der letzte Zeuge,

der James noch in die Augen gesehen hatte. Er konnte anhand einer

Karte genau zeigen, wo jener neben einem Felsen beim Eingang

zum Hafen versunken war.

Längst war Bruce, der inzwischen viele Bücher über den Krieg

im Pazifik gekauft hatte, klar, dass er wirklich ein Buch schreiben

würde. Im September 2003 trafen sich in einem Hotel die Piloten­

veteranen der Natoma Bay, und dort begegnete er anderen des

Bombergeschwaders, die ebenfalls gesehen hatten, wie James Hus­

tons Flugzeug vorne getroffen wurde, so dass die Propeller hinweg­

gesprengt wurden, und sofort Feuer fing. Immer wieder wurde

Bruce bei diesem Treffen gefragt, wie er auf die Idee gekommen

sei, ein Buch über James Huston und die Natoma Bay zu schrei­

ben. Und schließlich offenbarte er dem Präsidenten dieses Zusam­

mentreffens, dessen Frau und Jack Durharn die Wahrheit und

berichtete über die Schreckträume seines Sohnes und seine vielen

rätselhaften Bemerkungen. Nachdem er eine Stunde lang darüber

gesprochen hatte, erwartete er Zurückweisung oder gar Beschimp­

fung. Aber das genaue Gegenteil war der Fall. Jack, der damals nach

dem Absturz von James' Maschine selbst getroffen worden war,

konnte noch abdrehen, so dass er und seine Männer nach dem

Absturz von amerikanischen Matrosen gerettet werden konnten.

Er, dem damals die Schulter ausgerenkt und die Zähne eingeschla­

gen worden waren, erzählte, wie er noch nach Jahren genau an

jenem Tag, dem 3. März, Alpträume hatte und zum Entsetzen sei­

ner Familie im Schlaf schrie. (Dies lässt vermuten, dass Alpträume

besonders bei Kindern mit Erinnerungen an grässliche Gescheh­

nisse aus früheren Leben zusammenhängen können.) Die Frau, die

bislang nur zugehört hatte, berichtete, dass viele Mütter und Ehe­

frauen zu Hause plötzlich eine Ahnung bekommen hatten, dass

ihr Sohn oder ihr Mann plötzlich im Kriegseinsatz gestorben sei.

Und ihre Ahnungen wurden kurz später durch eine telegrafierte

Todesnachricht bestätigt. Seine Gesprächspartner forderten Bruce

schließlich auf, der ganzen Gesellschaft seine Geschichte vorzutra­

gen, doch er wagte es nicht.

203

Page 193: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise

Ende September erhielt Andrea einen Anruf von Shalini Sharma,

die jene Fernsehaufzeichnung aus dem letzten Jahr arrangiert hatte.

Leider waren sie als zu abgehoben eingestuft und nicht ausgestrahlt

worden. Sie war nun von der kleineren Fernsehanstalt zu den ABC

Primetime Studios übergewechselt, deren Sendungen in den ganzen

Vereinigten Staaten empfangen werden konnten. Nach langem

Zögern erklärten sich Bruce und Andrea bereit, dass der Fall ihres

Sohnes nun erneut für das Fernsehen dokumentiert werden möge

- zumal die Leiningers zur Freude der Anrufenden über die weiteren

Erfolge ihrer Forschungen berichten konnten. Schließlich wünschte

ABC, dass auch James Hustons Schwester Ann, Jack Larsens Ehe­

frau Dorothy, weiterhin der Präsident der Natoma-Gesellschafi:, Al

Alcorn, und der Pilot Leo Pyatt interviewt werden sollten. Als Bruce

Al Alcorn anrief, ihn über das Vorhaben unterrichtete und nun

auch offenbarte, was es mit seinem Sohn auf sich hatte, war Alcorn

nicht erstaunt, sondern antwortete, dass er schon viel über frühere

Leben vernommen habe, so dass ihn diese Vermutungen nicht über­

raschen würden. Und als Leon Pyatt von Bruce angerufen und über

die geplante Fernsehsendung informiert wurde, meinte jener zustim­

mend, dass er in der Kirche einer Bibelstudiergruppe angehöre, in

welcher das Thema Reinkarnation diskutiert werde. Er stimmte dem

TV-Vorhaben daher zu wie auch James Hustons Schwester Ann Bar­

ron, die aber erst ihren Pastor darüber befragen wollte. Sie erzählte

Bruce jedoch noch, dass sie ihren Bruder in seiner Todesstunde bei

sich gefühlt habe, denn beide waren immer eng miteinander ver­

bunden gewesen. Sie meldete sich bald zurück, dass ihr Pastor keine

Einwände habe, dass sie bezüglich eines Reinkarnationsfalles vom

Fernsehen über ihren Bruder interviewt werden würde. Alle, die

Bruce angerufen hatte, waren somit zwar noch nicht von der Rein­

karnation überzeugt, aber sie wiesen diese auch nicht als Spinnerei

von sich.

Als Frau Barron mit dem FünfJährigen am Telefon sprach,

nannte er sie Annie. Nur ihr Bruder hatte sie je so genannt. Und

als Andrea ihren Sohn maßregeln wollte, die Anruferio Annie zu

nennen und nicht Mrs. Barron, sagte er, dass sie aber so heiße. Er

204

Page 194: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

~--·------Beweise durch angeborene ...

habe auch noch eine andere Schwester gehabt, die Ruth genannt

wurde, was Ann bestätigte. Und nun unterhielten sich James und

Ann miteinander wie Bruder und Schwester. Er sprach von ))unse­

ren(( Eltern und erinnerte sie an den Alkoholismus ihres gemeinsa­

men Vaters, der, wie James sich erinnerte, mit Dingen um sich warf

und schließlich in einem Sanatorium landete. Er wusste auch noch,

wie Ruth außer sich geraten war, dass die Mutter nach der Einliefe­

rung ihres Mannes einen Job als Putzfrau annehmen musste. Ann

war nun von der Wiedergeburt ihres Bruders vollkommen überzeugt

und sandte ihm ein Portrait ihrer Mutter, das diese selbst gemalt

hatte. Und als er es in den Händen hielt, rief er seine sechsundacht­

zigjährige frühere Schwester an und fragte, wo das Bild sei, dass

mum von ihnen beiden gemalt habe, woraufhin sich Ann daran er­

innerte, dass jenes noch im Keller eingepackt lag.

Am Tag, als die Leute vom Fernsehen kamen, um mit den Auf­

nahmen zu beginnen, erhielten die Leiningers ein Päckchen von

Ann. Darin befand sich ein Plastikmodel einer Corsair, eine Büste

von George Washington, die ihr Bruder immer auf seinem Schreib­

tisch stehen hatte, und außerdem - eine große Überraschung - ein

Foto, dass James Huston vor seiner Corsair-Maschine zeigte. Der

Aufnahmeleiter wollte die Szene filmen, wenn James vom Kinder­

garten zurückkehrte und dieses Paket öffnete. Man band alsdann

dem aufgeregten Jungen ein Mikrophon um den Hals, und als er

die Büste von George Washington ausgepackt hatte, lief er mit dieser

in sein Kinderzimmer und stellte sie auf seinen Tisch. Dann kam

er zurückgerannt. An dem Modell einer Corsair roch er und sagte,

es rieche nach dem Flugzeugträger. Der Produzent roch nun selbst

daran - und tatsächlich, es stank nach Dieselöl, dessen Geruch man

auf einem Flugzeugträger oft in der Nase gehabt haben dürfte.

Kurz nach James' sechstem Geburtstag wurde nun am 15. April

2004 die Sendung in ganz Amerika ausgestrahlt, und die Leiningers

erhielten unzählige Anrufe von verschiedenen Leuten. Manche woll­

ten noch Auskünfte über die geschichtlichen Hintergründe erteilen,

manche waren von der Richtigkeit der Reinkarnationsbeweise über­

zeugt und manche beschimpften die Familie als Lügner, die einer

205

Page 195: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise

Show wegen alles nur erfunden hätte. In der Folge luden auch Ra­

dioprogramme die Familie zu Interviews ein, und als mit ihnen an

einem frühen Morgen ein Radiointerview gefiihrt wurde, stellte man

sie auch dort als Betrüger hin. Von nun an gaben Andrea und Bruce

keine Interviews mehr.

Doch als James ein Fernsehprogramm über Corsair-Flugzeuge

sah, wusste er anscheinend bei manchen Dingen besser Bescheid

und korrigierte die Angaben. Dort wurde gezeigt, dass eine Corsair einen japanischen Flugzeugjäger des Fabrikats Zero abgeschossen

habe. Doch James sagte: ))Das ist eine Tony, keine Zero.<< Seine Er­

innerungen an sein früheres Leben blieben ihm also auch noch als

Sechsjährigem erhalten. Und als Bruce nun nachforschte, hatte man

nur eine einzige Tony, eine Nachbildung der deutschen Messer­

schmidt ME-109, abgeschossen. Der Schütze war James Huston ge­

wesen.

Eines Tages rief ein Bob Greenwalt an, dessen Namen Bruce in

den Listen schon entdeckt hatte. Er war, wie er sagte, James Hustons

engster Freund gewesen. Beide hatten die Corsair auf ihre Tauglich­

keit für den Flugzeugträger getestet, doch sie erwies sich als zu

schwer, und beim Anflug aufs Landedeck konnte der Pilot dieses

beim Aufsetzen nicht erkennen, da der Bug zu hoch war. Das Flug­

zeug steuerte beim Abheben zudem nach links, und die Reifen gin­

gen ständig entzwei, so dass es sich als untauglich fur Flugzeugträger

erwies. Damit stimmten überraschenderweise auch die Aussagen

von James über die Corsair-Maschinen.

Auf dem nächsten Treflen der N<Jtoma-Veteranen in San Anto­

nio/Texas brachte Bruce seine Frau, deren Mutter und James mit.

Als er einen Mann auf sich zukommen sah und dieser ihn fragte,

ob er ihn kenne, antwortete der Sechsjährige: ))Du bist Bob Green­

watt.« Bruce fragte seinen Sohn später, woran er Bob erkannt habe,

und James antwortete, dass er ihn an der Stimme wiedererkannt

habe. Die Veteranen, die alle die Fernsehaufzeichnungen gesehen

hatten, waren erfreut, James begrüßen zu dürfen. Unter ihnen war

auch Jack Larsen, der ebenfalls nach San Antonio geflogen war. Sie

alle schienen mehr oder weniger zu akzeptieren, dass der kleine

206

Page 196: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Beweise durch angeborene ...

James der wiedergeborene Fliegerkamerad James Huston war. Erbe­

gegnete nun auch Ann, der Schwester von James Huston, aber der

Kleine war, anders als am Telefon, ein wenig scheu, als er ihr nun

direkt gegenüberstand, entsprach ihr Aussehen doch gar nicht dem,

was er in Erinnerung hatte.

In der Nähe wurde aufBruces Betreiben eine bronzene Gedenk­

plakette eingeweiht, und zu der Feier fanden sich alle Veteranen ein;

anschließend besuchte man ein Kriegsmuseum. Als James ein Flak­

geschütz sah, sagte er zu den ihn begleitenden Veteranen, dass man

diese auf der Natoma Bay ebenfalls angebracht hatte. Und als je­

mand zurückfragte, wo diese aufgestellt waren, antwortete der

Kleine: ))Auf dem Fantail.« Das war, wie sie bestätigten, genau der

Platz für diese Geschütze gewesen.

Gegen Bruces Entschluss, keine Interviews mehr zu geben,

konnte ihn der Produzent von der ABC dennoch überzeugen, mit

seinem Sohn in New York in einer Good Morning Amerika-Sen­dung aufzutreten. Das japanische Fernsehen hatte diese verfolgt und

lud nun ihrerseits die Familie Leininger nach Japan ein. Dort ange­

kommen, fuhren sie auf dem Schiff mit der Filmcrew zu dem Hafen

von Futami-ko und sahen den Felsen, neben dem James Huston

am 3. März 1945 mit seiner brennenden Maschine ins Meer gestürzt

war.

Ich habe Ihnen im Folgenden einige Gedanken zusammenge­

stellt, was sich in unserem Weltbild und in unserer Einstellung zum

Leben und zu den Menschen ändern dürfte, wenn wir die Reinkar­

nation als Tatsache anerkennen.

207

Page 197: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

V.

Die Bedeutung der

Reinkarnation für ein

neues Bewusstsein

Page 198: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Das Einwirken des Reinkarnations­

gedankens auf das persönliche Leben

1. Ich habe keine Angst mehr vor dem Tod. Da ich weiß, dass

ich mit aller Wahrscheinlichkeit nach schon früher gelebt

habe, gehe ich davon aus, dass ich nach einem Zwischenleben

auf einer feinstoffliehen Ebene erneut auf Erden inkarnieren

werde.

2. Wenn jemand stirbt, der mir nahesteht, so ist es natürlich,

traurig zu sein. Aber meine Trauer wird sich um vieles verrin­

gern, da ich weiß, dass

a) er nicht gestorben ist, sondern auf einer anderen Ebene wei­

terlebt.

b) er sicherlich oft - wenn auch unsichtbar - bei mir ist.

c) es sein von höherer Seite fur richtig befundenes Schicksal

war, zur Zeit seines Todes abgerufen zu werden.

d) ich diese Person nach meinem Tod im Zwischenleben Oen­

seits) und/oder in einem nächsten Erdenleben wiedersehen

werde.

e) es keinen Abschied für immer gibt.

3. Ich bin allen Menschen gegenüber tolerant eingestellt, solange

sie nicht mich oder andere in meiner oder ihrer Freiheit be-

211

Page 199: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt- Die Beweise

hindern. Ich toleriere jegliche Art von Religionsausübung und

Meinungsäußerung, solange sie anderen ein gleiches Recht zu­

gesteht. Denn wir Menschen erweitern von Leben zu Leben

unser Bewusstsein. Ich bin nie überheblich in meinem Den­

ken Andersdenkenden gegenüber, habe ich doch vielleicht in

einem früheren Leben ebenso gedacht. Ich dränge darum nie­

mandem meine Überzeugung auf, benötigt doch jeder seine

Zeit, um sein Bewusstsein dann zu erweitern, wenn die Zeit

dafür für ihn gekommen ist. Außerdem ist mir klar, dass ich

in meinen zukünftigen Leben sicherlich noch oft meine Über­

zeugungen wechseln beziehungsweise erweitern werde.

4. Ich werde niemals andere Menschen diskriminieren, ganz egal,

um wen es sich handelt. Denn ich weiß, dass

a) ich niemanden vom anderen Geschlecht diskriminieren

werde, gehörte ich doch mit aller Wahrscheinlichkeit schon

selbst dem anderen Geschlecht an.

b) ich niemanden von einer anderen Hautfarbe, Volkszugehö­

rigkeit oder einer anderen Rasse diffamieren werde, hätte

ich doch selbst schon zu jenen anderen gehören können,

oder ich könnte nochmals zu ihnen gehören. Auch ist mir

bewusst, so ich jemanden aufgrund seiner Zugehörigkeit

diskriminiere, dass

c) ich dann selbst einmal zu diesem anderen Volk oder dieser

Rasse gehören muss, damit ich mein Verständnis und

meine Liebe für sie erweitern kann. Ebenso werde ich

d) nie auf andere herabsehen, weil sie arm, behindert, un­

schön oder irgendwie anders sind, denn ein jeder hat sich

genau das Umfeld, sein Aussehen und seine Veranlagungen

ausgesucht, um daran und daraus zu lernen.

5. Ich werde anderen gegenüber nie neidisch sein, seien sie nun

reicher, mächtiger, angesehener, klüger, gesünder oder äußer­

lich schöner. Denn sie haben sich für dieses Leben ihr Aufga­

benfeld in der Schule des Lebens geschaHen, um mit den

212

Page 200: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Die Bedeutung der Reinkarnation für ...

ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln genau das zu lernen,

was sie lernen können, um dadurch spirituell zu wachsen.

Eventuell standen mir in einem früheren Leben ebenfalls sol­

che Mittel zur Verfügung, oder sie werden mir in einem zu­

künftigen Leben noch zur Verfügung stehen. Wir müssen alle

einmal alle Möglichkeiten des Erlernens durchgemacht haben,

um spirituell zu wachsen.

6. Habe ich ein Kind, dann werde ich ihm die Chance einräu­

men, seine individuellen Anlagen, so sie nicht zerstörerisch

sind, zu fördern. Ich werde ihm nicht meinen Willen aufdrän­

gen oder seinen Willen brechen. Denn ich weiß, dass seine

früheren Leben es sicherlich schon innerlich geformt haben

und dass es in diesem Leben sein Lernprogramm erfüllen

möchte, das ein ganz anderes sein mag als das meine. Deshalb

respektiere ich seine Persönlichkeit. Außerdem weiß ich, dass

es in einem früheren Leben sicherlich schon einmal ein Er­

wachsener war, vielleicht sogar einer meiner verstorbenen Ver­

wandten oder Freunde. Ich werde schon früh darauf achten,

ob es irgendetwas über seine früheren Leben äußert. Ich werde

ihm solche Äußerungen nicht mehr verbieten oder diese als

Spinnerei abtun. Vielleicht war dieses Kind schon in früheren

Leben mein Partner, meine Mutter, mein Vater, mein Freund,

meine Freundin, und vielleicht werde ich im nächsten Leben

als Tochter, Sohn oder Enkel meines jetzigen Kindes wieder­

geboren.

7. Ich weiß, dass ich mir meinen Partner nicht zufallig ausge­

sucht habe, sondern dass ich ihn schon aus früheren Leben

kenne und wir uns im Zwischenleben dazu entschlossen

haben, auf Erden wieder zusammen von und miteinander zu

lernen. Denn jede Partnerschaft ist eine Lerngemeinschaft in

der Schule des Lebens. Und die Chance zum Lernen will ich,

solange sie besteht, nach besten Kräften nutzen.

8. Ich akzeptiere meine Eltern so, wie sie sind, denn ich habe

sie mir vor meiner Inkarnation selbst ausgesucht. Sie bieten

213

Page 201: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise

mir genau die Voraussetzungen, die ich zum Erlernen meiner

Aufgaben benötige.

9. Ich erkenne die mir im Leben begegnenden Personen, Ereig­

nisse und Schicksalsschläge als wichtige Hilfen an, damit ich

gcnau durch sie oder aus ihnen das lerne, was ich zu lernen

habe. Ich entwickle dabei auch keinen Neid auf andere, da sie

eventuell mit ihren Lernmitteln etwas ganz anderes zu lernen

haben. Darum trage ich meine mich treffenden Schicksals­

schläge mit Fassung und sehe sie vielmehr als Chancen an, ler­

nen zu dürfen. Ich beklage mich nicht über sie, sondern frage

mich, was ich daraus fur mich lernen soll beziehungsweise darf:

10. Die Erde ist somit eine Schule des Lernens. Wir lernen mit

jeder Inkarnation, verständnisvoller, toleranter und vor allem

liebevoller zu werden. Sind wir einmal nach vielen Inkarna­

tionen ganz Liebe geworden, dann dürfen wir diese Erden­

schule verlassen, denn wir haben unser Abitur bestanden und

dürfen auf höhere Universitäten gehen, wo uns höhere Weis­

heiten und höhere Liebe vermittelt werden.

11. Ich weiß, dass ich, wo immer ich gegen die Liebe verstoße,

selbst einmal derjenige zu sein habe, der lieblos behandelt

wird. Nur dadurch lerne ich, liebevoll mit meinen Gedanken,

Worten und Taten umzugehen. Alles, wodurch ich anderen

schade, wird mir selbst einst zum Schaden werden. Das Kar­

magesetz, das diesen Lernprozess steuert, ist immer gerecht.

Es gibt fur mich keine Ungerechtigkeiten. Deshalb weise ich

auch keinem anderen Menschen oder keiner anderen Situa­

tion eine Schuld zu, sondern ich frage mich, was ich durch

eine Benachteiligung zu lernen oder aus früheren Leben noch

auszugleichen habe, denn nichts geschieht zufällig.

12. Ich weiß, dass alles im Leben einen Sinn hat, es gibt keinen

»Un-Sinn«. Alles, was mir begegnet, hat eine Bedeutung fur

mich. Darum werde ich versuchen, den Sinn hinter den Din­

gen und Ereignissen zu erkennen.

214

Page 202: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

_ _ _ _____ _ _ ___ _ _ Die Bedeutung der Reinkarnation für ...

13. Ich weiß, dass es allein an mir liegt, wie schnell oder wie lang­

sam ich mich spirituell entwickle. Ich allein trage die Verant­

wortung dafur, was mir im Leben an Gutem oder Widerlichem

widerfährt, denn beides sind die Früchte meiner in früheren

Leben gehegten Gedanken, gesprochenen Worte oder ausge­

fuhrten Taten. Um ein nächstes Erdenleben in Freude und

Liebe zu fuhren, werde ich das jetzige Leben nutzen, um an­

deren viel Freude zu bereiten und ihnen viel Liebe zukommen

zu lassen. Ich allein bin der Schmied meines Glückes. Ich

schiebe keinem anderen die Schuld zu, denn ich bin und war

und werde fur alles verantwortlich sein, was mir wann auch

immer begegnet.

14. Ich sehe das Leben als ein Geschenk an, mich mit jedem

Erdenleben immer weiter in der Liebe und im Verstehen ent­

wickeln zu dürfen. Es macht mir Freude, anderen bei ihrer

Entwicklung behilflich sein zu dürfen und von ihnen Hilfe

anzunehmen, die meiner Entwicklung zugutekommt Deshalb

bin ich an jedem Tag dankbar, auf Erden sein zu dürfen und

mehr über die Liebe zu erfahren und zu lernen. Und ich bin

dankbar, mein Bewusstsein immer mehr zu öffnen fur die

göttlichen Gesetze und die göttliche Liebe.

215

Page 203: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt- Die Beweise

Das Einwirken des Reinkarnations­

gedankens auf das gesellschaftliche Leben

1. Da die Reinkarnation als Faktum Allgemeingut ist, wird man

jeden Menschen als wirklich gleichberechtigt sehen. Es gibt

keinerlei Diskriminierung mehr, denn bewusste Übervortei­

lung oder Benachteiligung - selbst im Auftrag anderer -

schafft persönliches Karma.

2. Das Karmagesetz wird Allgemeingut, was da heißt: Was du

einem anderen bewusst antust, sollst du an dir erfahren, ent­

weder noch in diesem Leben oder in einem späteren. Denn

das Karmagesetz ist immer gerecht. Keine Untat bleibt un­

ausgeglichen. Das Karmagesetz dient dabei dem Lernprozess.

3. Da jeder weiß, dass er eventuell in jedem Land oder bei jedem

Volk oder bei den Angehörigen einer bestimmten Religion ge­

lebt haben könnte, wird ein globales Zusammengehörigkeits­

gefühl geschaffen. Es gibt daher unter den Staaten dieser Erde

kein Konkurrenzdenken mehr, vielmehr herrscht ein Mitei­

nander statt eines Gegeneinanders. Man wird sich als Weltge­

meinschaft fühlen, die sich gegenseitig Achtung, Toleranz und

Verständnis entgegenbringt.

4. Man wird sich in Notsituationen gegenseitig helfen. Denn

man weiß: Unter jenen Menschen in einer - sagen wir - von

Hunger oder Katastrophen heimgesuchten Gegend dieser Erde

können sich meine Verwandten und geliebten Personen aus

einem früheren Leben befinden. Jegliches Ignorieren der Not

anderer schafft für eine Nation wieder Karma. Darum wird

man denen, die in Not geraten sind, mit größerer Hilfsbereit­

schaft entgegenkommen. Man wird überhaupt mehr Anteil

an dem Wohlergehen der Bevölkerung in den einzelnen Län­

dern nehmen.

216

Page 204: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

~~~~~~~- Die Bedeutung der Reinkarnation für ...

5. Jeder Einzelne wird dem Staat gegenüber ein ganz anderes Be­

wusstsein der Zugehörigkeit und Mitverantwortung entwi­

ckeln. Denn betrüge ich den Staat, indem ich Steuern

hinterziehe, wird mir aus karmischen Gründen einmal etwas

entzogen werden müssen. Denn das, was ich dem Staat wie

auch jedem Einzelnen antue, wird mir einmal angetan werden

müssen. Darum ist Ehrlichkeit die beste Vorsorgeversicherung

fur ein nächstes Erdenleben, das von Glück geprägt sein wird.

6. Der Mensch, bevor er zu einem global verantwortlichen Welt­

bürger wird, fuhlt sich als Bürger seines Staates mitverantwort­

lich. Lebt er nur fur seine Interessen und nutzt den Staat zu

seinem Vorteil aus, wird er in einem späteren Leben ebenfalls

einmal in Situationen kommen, in denen man ihn ausnutzt.

Ein egozentriertes Denken und Handeln ist der Garantie­

schein dafiir, dass man in einem späteren Leben Ungerechtig­

keit und Lieblosigkeit erfahren wird.

7. Glaubensgemeinschaften und Weltreligionen werden sich

schleunigst den Reinkarnationsgedanken zu eigen machen

und in ihr Glaubenssystem integrieren, um eine Überlebens­

chance zu haben, denn die Reinkarnation ist Faktum. Es gibt

kein einmaliges Leben, sondern es gibt einen Zyklus von ein­

maligen Leben, und mit jedem Leben entwickelt sich die Seele

zu höherer Vollkommenheit. Die Reinkarnation ist die gerech­

teste Religion. Sie gibt jedem, so er gegen die Gesetze der

Nächstenliebe verstoßen hat, in einem erneuten Erdenleben

die Chance, das Verfehlte wiedergutzumachen. Gott ist damit

nicht mehr der Bösewicht, der verkrüppelte Babys zu Welt

kommen lässt oder der es zulässt, dass Millionen von Men­

schen verhungern oder in Kriegen umkommen.

8. Die Rückfiihrungstherapie wird eine große Aufgabe zu erfiil­

len haben. Im Sozialwesen zum Beispiel wird man eventuell

Drogensüchtige und Alkoholiker zu der Ursache ihres Sucht­

verhaltens zurückfuhren, um die sie süchtig machende Pro­

grammierung zu lösen oder andere unsichtbare Einflüsse zu

217

Page 205: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt- Die Beweise _______ _

eliminieren. Aus der Psychiatrie wird die Rückführungsthera­

pie gar nicht mehr wegzudenken sein. Denn ein Verhalten,

das einem selbst oder anderen schadet, mag mit Ursachen in

früheren Leben zusammenhängen, die es aufzudecken und zu

therapieren gilt. Die Krankenkassen werden auf ihre Kosten

Rückführungstherapeuten ausbilden lassen, um ungeheuer

hohe Therapiekosten zu sparen, denn die Rückführungsthe­

rapie kann oft in kürzester Zeit mit Erfolgen aufwarten, die

bei der bisherigen Therapie meist sehr langwierig sind und

manchmal auch nur in beschränktem Maße oder gar über­

haupt nicht eintreten.

9. In der Psychologie wird man viele der alten Theorien begraben

müssen und neue Theorien aufstellen, um der Reinkarnation

darin einen großen Platz einzuräumen. An den Universitäten

werden Lehrstühle für die Reinkarnationspsychologie begrün­

det.

10. In der Medizin wird man in vielem umdenken müssen. Seit

Professor Dr. med. Ian Stevensans Entdeckungen weiß man

jetzt, dass angeborene Missbildungen eventuell eine nicht ge­

netisch oder virulent bedingte Ursache haben können,

sondern in den meisten Fällen auf frühere Ursachen zurück­

zuführen sind. Beispielsweise in der Chirurgie wird die Rein­

karnation eine nicht geringe Rolle spielen. In vielen Fällen,

bevor eine nicht sofort notwendige Operation vorgenommen

werden soll, schickt der Arzt oder der Chirurg den Patienten

zu einem Rückführungstherapeuten, um zum Beispiel bei

einer Vagotomie festzustellen, ob eventuell der Magenbereich

vorbelastet ist durch eine in einem früheren Leben dort emp­

fangene Wunde, die, so sich diese Tatsache bestätigt, dann

therapeutisch behandelt werden muss, da sonst an dieser Stelle

immer wieder irgendwelche Krankheitssymptome auftauchen

könnten. Wurde jemand in einem früheren Leben von einem

Speer im Nierenbereich tödlich getroffen, wird er in den Fol­

geleben eventuell immer wieder chronische Schmerzen in die-

218

Page 206: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Die Bedeutung der Reinkarnation für ...

ser Gegend verspüren, selbst dann, wenn die Mediziner dort

keine körperliche Ursache dafur feststellen können. Die Zu­

sammenarbeit zwischen Medizinern und Rückfuhrungsthera­

peuten wird zu einer notwendigen Selbstverständlichkeit

werden.

11. Da wir Menschen wissen, dass wir mit aller Wahrscheinlichkeit

auf dieser Erde wiedergeboren werden, wird es uns ein Anlie­

gen sein, die Welt sauber und gesund zu halten, damit wir in

unserem nächsten Erdenleben eine heile Welt vorfinden, in

welcher wir uns seelisch und geistig weiterentwickeln können.

Wir werden uns also mehr für die Umwelt einsetzen und es

nicht zulassen, dass diese verschmutzt wird.

12. Die Philosophie wird jene großen Philosophien und Philoso­

phen in den Vordergrund stellen, die den Reinkarnationsge­

danken schon immer vertreten haben. Die Anerkennung der

Reinkarnation bewirkt ein Umdenken und wird dementspre­

chend neue philosophische Denkmodelle begründen, die sich

weniger an abstraktes Denken halten, sondern erst einmal das

aufzuarbeiten und zu integrieren sich vornehmen, was sich

••empirisch<< aus dem Wissen durch Rückführungen in frühere

Leben allgemein ergibt. Man wird sich auch eingehend mit

jenem Zwischenleben beschäftigen, wo wir als Seelen weilen,

bevor wir wieder auf Erden inkarnieren. Die Philosophie wird

danach fragen, wer oder was dieses System der Reinkarnation

samt den Zwischenlehen erschaffen hat und welchem Sinn es

dient. Dadurch erhält die Ontologie eine ganz neue Perspek­

tive, und man mag versuchen, durch eigene Tranceerfahrun­

gen, durch eigenes ln-die-Mitte-Gehen oder durch mögliche

Einweihungen mit dem Prinzip Schöpfung in Verbindung zu

kommen.

13. In der Kunst wird es einen ungeheuren Aufschwung geben,

da den Künstlern ein neuer kreativer Themenbereich erschlos­

sen wird und die Nachfrage beim Publikum über das Thema

Reinkarnation groß sein dürfte. So werden sich der Film, das

219

Page 207: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise _ .

Fernsehen, das Theater und vor allem die Literatur dieses Be­

reiches annehmen. Die Darstellungen von Personen und ihren

Handlungsmotiven werden auch vor dem Hintergrund ihrer

früheren Leben gespiegelt, wobei dem Karmagesetz sicherlich

eine bedeutende Funktion zugestanden werden wird.

14. Wir werden uns weniger um Ansehen und Macht oder Besitz

bemühen, da wir wissen, dass es wichtiger ist, seine Liebe in

sich größer werden zu lassen, weshalb wir eher bestrebt sind,

unsere Schätze im Inneren zu sammeln statt im Außen. Wir

werden mit dem Leben verantwortungsvoller umgehen und

es als großes Geschenk betrachten, in dieser Erdenschule wei­

len zu dürfen, um immer mehr über die Liebe und über die

göttlichen Gesetze zu lernen. Die Reinkarnation wird einen

großen Beitrag dazu leisten, dass unsere Welt eine schönere

und liebevollere wird, in der es eine Gnade ist, leben, lernen

und lieben zu dürfen. 50

220

Page 208: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Anmerkungen

Vgl. Matthäus 11,7-15, 17,10-13, Markus 9,11-13.

2 Diese Mitteilung habe ich von einem guten Bekannten, der mit dem

Papst darüber gesprochen hatte. Dieser Aussage entsprechend sollten

damals noch etwa 80 Kardinäle gegen die Akzeptierung der Reinkar­

nation gewesen sein.

3 Dieser Bericht findet sich in Tag Powells Buch ESP for Children,

S. 151 ff.

4 Tom Shroder, a.a.O., S. 220-222.

5 Stevensan in Reincarnation and Biology (S. 2045) behauptet, dass jene

Frau nicht betrunken oder durch Drogen »benebelt« war, sondern vor

kurzem durch ein Gericht das Sorgerecht fiir ihre Kinder abgesprochen

bekam. Aus Wut darüber habe sie die beiden Mädchen und einen Jun­

gen auf dem Bürgersteig überfahren. Später sei diese Frau in eine psy­

chiatrische Klinik eingewiesen worden.

6 Diese Geschichte ist bei Jan Wilson (a.a.O. aufS. 15 tl) wiederge­

geben wie auch in Stevensans Reinc1rnation and Biology (a.a.O. auf

S. 2041 ff).

7 In dem Bericht über Shanti Devi bin ich in meiner Wiedererzählung

im Wesentlichen der Darstellung in dem Buch von Jeflrey lverson

(a.a.O, S. 168 tl) gefolgt. Dieser Journalist ist Ende der achtziger Jahre

221

Page 209: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt- Die Beweise _______________ _

des zwanzigsten Jahrhunderts selbst nach Indien gefahren und konnte

noch Zeugen der damaligen Ereignisse interviewen, so zum Beispiel

den Vater von Shanti Devi. Einige Begebenheiten habe ich jedoch dem

Buch I Have Lived Before (a.a.O) von Sture Lönnerstrand entnommen;

der Autor fuhr schon in den fünfziger Jahren nach Indien. Neben vie­

len Zeugenaussagen lag ihm auch der Bericht des Komitees vor, das

damals den Fall Shanti Devi untersuchte. Dieses Buch dürfte die aus­

führlichste Darstellung über Shanti Devi sein. Ihr Fall ist wohl der im

zwanzigsten Jahrhundert am gründlichsten recherchierte Fall für eine

Beweisführung für die Reinkarnation, der auf eine Kindeserinnerung

zurückzuführen ist.

8 Dieser Bericht ist in Stevensons Buch Reinkarnation (S. 200 tf) aus­

führlich nachzulesen.

9 Der Bericht über den Fall Corliss Chotkin jun. befindet sich in Ste­

vensans Buch Reinkarnation (S. 273 ff.).

10 Falls Sie mehr über den Mechanismus von Programmierungen aus frü­

heren Leben erfahren möchten, verweise ich Sie auf mein Buch Das

große Handbuch der Reinkarnation. Heilung durch Rückfiihrung

(a.a.O.).

11 Diese Angaben werden aufS. 246 ihres Buches Claims oFReincam<ltion

gemacht.

12 Dieser Bericht ist in Brad Steigers Buch You Will Live Again aufS.151 ff.

wiedergegeben.

13 Der detailliertere Bericht ist in dem Buch von Jeffrey lverson In Search

ofthe Dead aufS. 187 tr nachzulesen.

14 Jim Tucker: Life Belare Life, a.a.O., Seite 164 bis 168.

15 Der Fall Titu ist Anfang der neunziger Jahre auch durch unsere Presse

gegangen. Darüber ist zum Beispiel in der ESOTERA, Ausgabe Oktober

1993, oder in der BILD-ZEITUNG aus dem Frühjahr 1990 zu lesen.

16 Trutz Hardo, Reinkarnation aktuell, a.a.O.

17 In dem Buch Lifetimes. True Accounts of Reincamation findet sich

eine ganze Anzahl von wahren Geschichten zur Reinkarnation, die der

222

Page 210: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

__ Anmerkungen

Arzt Dr. Frederick Lenz zusammengetragen hat. Die hier beschriebene

Geschichte ist auf Seite 22 ff. wiedergegeben.

18 Dieses Kapitel steht auf den Seiten 263 ff. in dem wichtigen Buch von

Yonassan Gershorn Kehren die Opfer des Holocaust wieder?

19 Die Wiedergabe dieser Geschichte ist in dem Buch You Will Live Again

von Brad Steiger aufS. 141 ff. zu finden.

20 Frederick Lenz, a.a.O., S. 25 f[

21 Brad Steiger in You Will Live Again, S. 178 ff.

22 Frederick Lenz, a.a.O., S. 26 ff.

23 Mein Bericht stützt sich zum einen auf ihr Buch Unsterbliche Erin­

nerungen und zum anderen auf ihre zusammengefasste Darstellung

Meeting Her Past-Life Children, welche in dem Buch von Sue Carpenter

Past Livcs. True Stories oFReincamation aufS. 211 ff: abgedruckt ist.

24 Und Jesus antwortete: »E/i;ls ist schon gekommen, und sie haben ihn

nicht erkannt.« Da verstanden die Jünger, dass er von Johannes dem

Täufer zu ihnen geredet hatte. (Matth. 17,12-13; Markus 9,13).

25 Dick Sutphen, a.a.O., S. 192 tf.

26 Brad Steiger in Returning From the Light, S. 191 fE

27 Dieser Bericht ist in dem Buch P;Jst Lives - Future Lives (a.a.O.) auf

den Seiten 112 bis 125 nachzulesen.

28 Solche Tendenzen, jemanden aus »unerfindlichen<< Gründen heraus zu

quälen, haben oft eine lange Vorgeschichte, die in noch früheren Leben

begründet ist. Wie ich in meinen Rückfuhrungstherapien feststelle,

kommen oft Menschen immer wieder zusammen, um ihre Lieblosigkeit

allmählich in Liebe umzuwandeln. Eventuell hatte Meister Gustav in

einem früheren Leben durch Theuer eine ähnliche Behandlung erfah­

ren, die jener nun diesem wieder zuteilwerden ließ; Gustav rächte sich

nun also an dem Lehrling, weil dieser ihm selbst in einem früheren

Leben großen Schaden an Körper, Ehre oder Gut zugefügt hatte.

29 Eli Lasch: Sie sind wieder da, a.a.O., S. 71 bis 77.

223

Page 211: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise

30 Das Buch Entdecke deine früheren Leben ist schon in mehreren Auf~

lagen erschienen. Wer sich fiir meine Rückfiihrungsseminare, die Aus­

bildungsseminare fiir Rückfiihrungsleiter/-therapeuten oder fiir CDs

und Bücher interessiert, kann sich unter www.trutzhardo.de informie-

ren.

31 Ich habe fiir diese Zwecke CDs herausgegeben, mit welchen man viele

seiner früheren Leben gefahrlos (das heißt, ohne in traumatische Erleb­

nisse hineinzugeraten oder irgendwo in der Vergangenheit stecken zu

bleiben) wiedererleben kann.

32 Von Helen Wambach waren zwei Taschenbücher im Buchhandel, in

denen sie über ihre Forschungen berichtete. Diese sind im Literatur­

verzeichnis angegeben.

33 Dieses Zitat findet sich in Brad Steigers Buch You Will Live Again auf

Seite 23. In einem Kapitel fasst er nochmals den Fall Bridey Murphy

zusammen (S. 12 ff.). Wer sich eingehender mit diesem Fall auseinan­

dersetzen will, dem empfehle ich das Buch ihres Hypnotiseurs Morey

Bernstein: Protokoll einer Wiedergeburt.

34 Dieses Zitat befindet sich in dem Buch More Lives Than One von Jeffrey

lverson auf Seite 16. Der ganze Fallbericht über das Judenmassaker von

York ist auf den Seiten 30 bis 46 wiedergegeben.

35 Dieser Bericht findet sich in dem Buch von Jeanne Avery A Soul's ]our­

ney auf Seite 140 ff.

36 Beide Bücher können Sie über jede Buchhandlung beziehen. Weitere

Erfolge durch Rückruhrungen finden Sie in Das große Handbuch der

Sexualität.

37 Diese letzte Aussage von Dr. Goldberg ist in seinem Buch The Search

for Grace auf Seite XV zu finden

38 Stevensan in Reinkarnationsbeweise, S. 9.

39 Stevensan in Where Reincarnation and Biology lntcrsect aufS. 2. Ich

selbst habe neben meiner Blinddarmnarbe ein etwa sieben Millimeter

großes warzenartiges Muttermal. In einer Rückführungstherapie bei

einem von mir ausgebildeten Rücktuhrungstherapeuten, in der ich der

224

Page 212: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Anmerkungen

Ursache dieser angeborenen Markierung auf den Grund gehen wollte,

stellte sich heraus, dass ich an eben jener Stelle als französischer Huge­

notte mit dem Namen Charles de Puy 1576 nach langer Folter mit

einem Messer erstochen worden bin und dass man mir zusätzlich noch

die Kehle durchschnitt. Ich glaube, dass selbst jedes Muttermal nicht

zufällig mitgebracht wird, sondern dass auch dieses seine Vorgeschichte

hat. Aber das Muttermalphänomen wird in der Zukunft sicher noch

von vielen Forschern untersucht werden.

40 Stevenson: Where Reincamation and Biology Intersect, S. 12.

41 Stevensan und sein Mitarbeiter Daw Hnin Aye haben gemeint, dass der

in den Brunnen Geworfene noch nicht tot gewesen sein könne, hätte er

doch sonst nicht die Gespräche jener drei mit anhören können. Verstor­

bene und vor allem Ermordete, wie ich sehr häufig in der Rückfuhrungs­

therapie erlebt habe, befinden sich unmittelbar nach ihrem Tod meist

außerhalb ihres Körpers und betrachten ihren Körper wie auch eventuell

d~s weitere Geschehen aus der Vogelperspektive. Sie können dort eben­

falls die Gespräche mitverfolgen und manchmal sogar die Gedanken der

Anwesenden genau registrieren. Ich glaube, dass Nga Than sich ebenfalls

in einem solchen Zustand befunden hat. Wie wir auch hier sehen, gibt

es fur die Wissenschaft noch viele Fragen zu klären.

42 Dieser Fall wird in Stevensans Monographie auf den Seiten 1236 bis

1250 wiedergegeben.

43 Stevenson, a.a.O., S. 1236 bis 1250.

44 Stevenson, a.a.O., S. 430 bis 455.

45 Bowman, a.a.O.

46 Bowman, a.a.O.

47 Stevenson, a. a. 0., S. 1382 bis 1403.

48 Stevensan dto., S. 1782 bis 1801.

49 Leininger/Gross: Soul Suviver, a.a.O.

SO Wer mehr über die Anwendung der geistigen Gesetze auf unser irdisches

Leben wissen möchte, dem empfehle ich meinen in vier Bänden erschie­

nenen Farbroman Molar (unter www.trutzhardo.com einzusehen. Der

225

Page 213: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise

226

erste Band ist dort ganz in seinen sieben Farben zu lesen. Weltneuheit!).

Darin werden die Themen Reinkarnation und Karma vor dem Hinter­

grund des Zweiten Weltkrieges anschaulich geschildert. Doch ein wich­

tiger Hinweis: Es ist gerichtlich verboten, den dritten Teil dieses

Farbromans mit dem Titel Jedem das Seine in Deutschland zu beziehen

oder zu lesen.

Page 214: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Literaturverzeichnis

Avary, Jeanne: A Soul's Journey, Austin, Texas 1996

Bernstein, Morey: Protokoll einer Wiedergeburt (Neuauflage), Bern 1990

Bowman, Carol: Ich war einmal. Kinder erinnern sich an Frühere Leben,

München 1998

Bowman, Carol: Return from Heaven, New York 2001

Carpenter, Sue: True Stories oFReincarnation, London 1995

Cockell, Jenny: Unsterbliche Erinnerung, Bergisch Gladbach 1994

Gershom, Yonassan: Kehren die Opfer des Holocaust wieder? Dornach 1997

Goldberg, Bruce: Past Lives - Futures Lives, New York 1988

Goldberg, Bruce: The Se.lfch fix Grace, St. Paul, Minnesota 1997

Cross, Ken/Leininger: Soulsurviver, New York 2009

Hardo, Trutz: Entdecke deine früheren Leben, Güllcsheim 2009

Hardo, Trutz: Reinkarnation <tktuell. Kinder beweisen ihre Wiedergeburt,

Gültesheim 2009

Hardo, Trutz: Das groHe Handbuch der Reinkamation. Heilung durch Rück­

fiihrung, Güllesheim 2007

Hardo, Trutz: Das grolle Karmahandbuch, Güllesheim 2002

Hardo, Trutz: Das grolle Handbuch der Sexu.tlität. W.ts Trancerückruhrun­

gen offenbaren, Güllesheim 2004

227

Page 215: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Wiedergeburt - Die Beweise _

lverson, Jeffrey: More Lives than One, London 1976

lverson, Jeffrey: In Search of the Dead, San Francisco 1992

Lasch, Eli Erich: Sie sind wieder da. Eine andere Sicht unserer Geschichte,

Singen 2004

Lenz, Frederick: Lifetimes. True Accounts o{Reincamation, New York 1979

Lönnerstrand, Sture: I Have Lived Before, Stockholm 1994

Pasricha, Satwant: Claims of Reincarnation. An Empirical Study of Case.'i

in /ndia, New Delhi 1990

Powell, Tag: ESP for Children. How to Develop Your Child's Psychic Abil-

ities, Lago, Florida 1993

Shroder, Tom: 0/d Souls, New York 1999

Sutphen, Dick: You Were Born to Be Together, New York 1976

Steiger, Brad: You Will Live Again (Neuautlage), Nevada City, CA 1996

Steiger, Brad: Retuming From the Light, New York, 1996

Stevenson, lan: Reinkarnation - der Mensch im Wandel von Tod und Wie­

dergeburt. 20 überzeugende und wissenschaftlich bewiesene Fälle, Frei­

burg 1978

Stevenson, lan: Wiedergeburt. Kinder erinnern sich an Frühere Leben, Gra­

flng 1989

Stevenson, Ian: Reincamation and Biology - A Gontribution to the Etiology

of Birthmarks and Birth Defects, Westport, Connecticut 1997

Stevenson, lan: Reinkarnationsbeweise, Graflng 1998

Stevenson, Ian: Where Reincarnation and Biology lmersect, Westport, Con­

necticut 1997

Tucker, )im B.: Life Belare Lite, New York 2008

Wambach, Helen: Leben vor dem Leben, München 1980

Wambach, Helen: Seelenwanderung - Wiedergeburt durch Hypnose, Mün­

chen 1984

Wilson, Ian: Reincamation? Harmondsworth, England 1982

228

Page 216: Trutz Hardo - Wiedergeburt, Die Beweise

Über den Autor

Trutz Hardo ist Rückfiihrungstherapeut und Referent fur Vorträge. Er fuhrt

Rückfiihrungsseminare durch und bildet Rückführungsleiter/-therapeuten

aus. Er ist durch eine ganze Reihe von Veröffentlichungen und Fernsehauf:

tritten bekannt geworden.

Wer mehr über Trutz Hardo, seine Veröffentlichungen und seine Seminare

zur Ausbildung von Rückfiihrungstherapeuten wissen möchte, der kann sich

über www.trutzhardo.de und www.trutzhardo.com informieren. Sein Kar­

maprozess ist unter www.bhakti-yoga.ch/hardo mit zu verfolgen. Wer sich

von einem ausgebildeten Rückfuhrungsleiter zurückfuhren lassen möchte,

kann sich unter www.trutzhardo.de/links informieren.

Auf seiner Hornepage www.trutzhardo.de findet man ab Dezember eines

jeden Jahres den Veranstaltungskalender fiir das jeweilige nächste Jahr. Der

Autor ist wegen seiner vielen Reisen meist nur über E-Mail zu erreichen:

[email protected]

229