14
174 R. Grau: Z.f. Lebensmittel-Unter s. und -Forschung Auch geschmac~klich treten also die vorher ob]ektiv gemachten Feststellungen hin- sichtlich des charakteristischen Unterschiedes zwischen Essigs~ure und :Natriumbicar- bona~ ebenso in Erscheinung. Schlu•folgerung. Damit seheidet l~atriumbicarbonat als quellungsfSrderndes Mittel ffir die kiiehen- technische Zubereitung yon Trockendickblut aus. Aueh der laugige Gesehmaek ist un- erwiinscht. Essigs~iu~e in grSi~erer Konzentration ist zwar sehr stark quellungsfSrdernd, kommt abet wegen seines sauren Geschmaeks allgemein wohl nicht in Betraeht. Essig- s~ure yon niedriger Konzentration wird bier bessere Dienste leisten. Ein Gehalt von 0,5 % herum erscheint am vorteilhaftesten. Es kann bereits merklieh gute Quellung des Trockendickblutes erzielt werden, und das Koagulat schmeckt fast gar nicht sauer. Wenn man bei der Zubereitung yon Speisen aus Trockendiekblut dem Wasser ein wenig Speise- essig zugibt, so wird ein trocken-sandiger Gesehmaek des Dickblutgericktes nicht mehr auftreten. Zusammenfassung. 1. Der Einflu~ yon Essigsi~ure und l~atriumbicarbonat auf die Quellung yon Trockendickblut wird kolloidehemisch untersucht im Itinblick auf die Verwendung yon Troekendiekblut zur menschlichen Ern~hrung. 2. Es wird die Sehaumbest&ndigkeit des essigsauren und natriumbicarbonathaltigen Sols dutch Bestimmung der H5he der Fliissigkeit, die sich unter dem dutch Schiitteln erzeugten Sehaum ansammelt, zeitlieh verfolgt. 3. Die Sedimentationsgeschwindigkeit und das Sedimentvolumen des dutch Hitze koagulierten Sols werden bestimmt. 4. Essigsi~ure hat stark quellungsfSrdernde, l~atriumbiearbonat keine nennenswerte Wirkung. 5. Die quellungsfSrdernden Eigenschaften der Essigs~ure sind yon der Zeit und der Konzentration der S~iure abh~ngig. 6. Die Ergebnisse stimmen mit den Geschmacksprfifungen des Sediments sehr gut iiberein. 7. Aus den Ergebnissen lassen sich fiir die Zubereitung yon Speisen aus Troeken- dickblut wiehtige Schlfisse ziehen. Zweck der Untersuchung war die Vermeidung eines ,,sandig-troekenen" Geschmacks der fertigen Speise. Dber das Yerhalten ,con Trockendickblut, Trockenblutplasma und anderen pulverfiirmigen Lebensmitteln bei verschiedenen Feuchtigkeitsgraden. Von R. Gram Mitteilung aus dem Chemisch-physikalischen Ins$itut; der Reichsanstalt ftir Fleischwirtschaft, Berlin. (Eingegangen am 1. Juli 1943.) Die restlose Ausnutzung des Schlachttierblutes als eines der wichtigsten Tr~ger tierischen Eiweii~es ist dutch die Trennung in Plasma und BlutkSrperchenmasse gew~hr- leistet. Aueh die Frage der Haltbarkeit de~ im fltissigen Zustande leicht verderblichen

Über das Verhalten von Trockendickblut, Trockenblutplasm a und anderen pulverförmigen Lebensmitteln bei verschiedenen Feuchtigkeitsgraden

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Page 1: Über das Verhalten von Trockendickblut, Trockenblutplasm a und anderen pulverförmigen Lebensmitteln bei verschiedenen Feuchtigkeitsgraden

174 R. Grau: Z.f. Lebensmittel-Unter s. und -Forschung

Auch geschmac~klich treten also die vorher ob]ektiv gemachten Feststellungen hin- sichtlich des charakteristischen Unterschiedes zwischen Essigs~ure und :Natriumbicar- bona~ ebenso in Erscheinung.

Schlu•fo lgerung.

Damit seheidet l~atriumbicarbonat als quellungsfSrderndes Mittel ffir die kiiehen- technische Zubereitung yon Trockendickblut aus. Aueh der laugige Gesehmaek ist un- erwiinscht. Essigs~iu~e in grSi~erer Konzentration ist zwar sehr stark quellungsfSrdernd, kommt abet wegen seines sauren Geschmaeks allgemein wohl nicht in Betraeht. Essig- s~ure yon niedriger Konzentration wird bier bessere Dienste leisten. Ein Gehalt von 0,5 % herum erscheint am vorteilhaftesten. Es kann bereits merklieh gute Quellung des Trockendickblutes erzielt werden, und das Koagulat schmeckt fast gar nicht sauer. Wenn man bei der Zubereitung yon Speisen aus Trockendiekblut dem Wasser ein wenig Speise- essig zugibt, so wird ein trocken-sandiger Gesehmaek des Dickblutgericktes nicht mehr auftreten.

Z u s a m m e n f a s s u n g .

1. Der Einflu~ yon Essigsi~ure und l~atriumbicarbonat auf die Quellung yon Trockendickblut wird kolloidehemisch untersucht im Itinblick auf die Verwendung yon Troekendiekblut zur menschlichen Ern~hrung.

2. Es wird die Sehaumbest&ndigkeit des essigsauren und natriumbicarbonathaltigen Sols dutch Bestimmung der H5he der Fliissigkeit, die sich unter dem dutch Schiitteln erzeugten Sehaum ansammelt, zeitlieh verfolgt.

3. Die Sedimentationsgeschwindigkeit und das Sedimentvolumen des dutch Hitze koagulierten Sols werden bestimmt.

4. Essigsi~ure hat stark quellungsfSrdernde, l~atriumbiearbonat keine nennenswerte Wirkung.

5. Die quellungsfSrdernden Eigenschaften der Essigs~ure sind yon der Zeit und der Konzentration der S~iure abh~ngig.

6. Die Ergebnisse stimmen mit den Geschmacksprfifungen des Sediments sehr gut iiberein.

7. Aus den Ergebnissen lassen sich fiir die Zubereitung yon Speisen aus Troeken- dickblut wiehtige Schlfisse ziehen. Zweck der Untersuchung war die Vermeidung eines ,,sandig-troekenen" Geschmacks der fertigen Speise.

Dber das Yerhalten ,con Trockendickblut, Trockenblutplasma und anderen pulverfiirmigen Lebensmitteln

bei verschiedenen Feuchtigkeitsgraden. Von

R. G r a m

M i t t e i l u n g aus dem C h e m i s c h - p h y s i k a l i s c h e n Ins$ i tu t ; d e r R e i c h s a n s t a l t ftir Fleischwirtschaft , Berlin.

(Eingegangen am 1. Juli 1943.)

Die restlose Ausnutzung des Schlachttierblutes als eines der wichtigsten Tr~ger tierischen Eiweii~es ist dutch die Trennung in Plasma und BlutkSrperchenmasse gew~hr- leistet. Aueh die Frage der Haltbarkeit de~ im fltissigen Zustande leicht verderblichen

Page 2: Über das Verhalten von Trockendickblut, Trockenblutplasm a und anderen pulverförmigen Lebensmitteln bei verschiedenen Feuchtigkeitsgraden

87. Band Verhalten yon Trockendickbht. 175 Jan./l~/ir z 1.944

Stoffe ist dutch die nach dem Krause-Verfahren durchgefiihrte Trocknung gel6st. Die hierbei erzeugten Lebensmittel sind das Trockenblutplasma und das Trockendickblut, deren tIerstellung und Verwendung der gesetzlichen Regelung unterliegen 1. Gemiil~ dem Runderlal~ vom 27. V. 19423 daft Trockenblutplasma nut zur Herstellung yon Eiaus- tauschstoffen, Trockendickblut nur zur tterstellung yon Wfirzen verwendet werden. Erg/inzend hierzu gestattet der Runderlal~ vom 15. IX. 1942 8 die Verarbeitung yon Trockendickblut in Gemeinsehaftskiichen zu Speisen, deren hoher Weft in dem Gehalt an tierisehem Eiweil~ zu suchen ist. Sowohl Trockenblutplasma als auch Trockendickblut werden vom Verbraucher nicht als Ersatzstoffe, sondern als wertvolle neuartige Lebens- mittel angesehen, deren Herstellungsmenge zur Zeit noch nieht den Anforderungen ent- sprieht. Dieser Materialmangel steht einer Zuleitung an alle Verbraueherkreise entgegen. Abet noeh ein anderer Punkt spielt hierbei eine Rolle. Es werden gelegentlieh Bedenken ges dag die Haltbarkeit beider Troekenerzeugnisse gering sei and sie wegen der Fs Luftfeuehtigkeit anzuziehen, sehneller als andere Lebensmittel zum Verderben neigten. Besonders sei diese Neigung in den Kiiehen der ttaushaltungen zu befiirehten.

Diese Bedenken waren der Anlag zu Untersuehungen, die naehstehend mitgeteilt werden sollen.

])as Bestreben, Feuehtigkeit aus der Luft anzuziehen, ist allen pulveff6rmigen Stoffen eigen. Hierbei spielen Oberflgehenkriifte, also die Gr613e der Oberfliiehe eines Pulvers, eine aussehlaggebende Rolle. Bestehen die Pulver nun noeh aus quellbaren Kolloiden, so treten noeh andere Bindungsarten auf, die bei kolloiden Stoffen als Quellung bekannt sind. Das Wasser verbleibt nieht nur in der Oberfls sondern wird dutch Atome, Atomgruppen als Hydratwasser zum Teil sehr lest gebunden, tritt in die Mole- kiilaggregationen ein, kurz, durehsetzt die ganze Substanz. Es ist erkls dal~ hier die Menge des gebundenen Wassers beaehtlieh gr61]er sein mug als bei reiner Oberfl~iehen- wirkung. Die als Quellung bezeiehnete Wasseraufnahme fiihrt im Laufe der Zeit zu sehr wasserreiehen Gallerten, die bei Biokolloiden einen guten Ni~hrboden fiir Bakterien- und Pilzwaehstum abgeben kSnnen.

Diese Eigensehaft ist also bei jedem pulverfSrmigen und quellfs Biokolloid yon Natur aus vorhanden. Mithin wurden aueh andere pulverfSrmige, quellbare Lebens- mittel in die Untersuehung einbezogen, dis, wenn mSglieh, sehon stets oder bereits seit langem in der Kiiehe bei der Zubereitung yon Speisen Verwendung finden. Aus der Vielgestalt dieser Stoffe wurden Weizenmehl, Roggenmehl und Milei, ein Magermileh- erzeugnis, ausgews Die betreffenden Substanzen wurden sowohl im gew6hnliehen Zustande, wie sie im Handel ~u erhalten sind, als aueh weitgehend wasserfrei gemaeht bei versehiedenen Feuehtigkeitsgehalten der Luft untersueht.

tIierbei wurde so verfahren, dab die Substanzen in gleiehm/~Big geformte W/~gegl~tschen in etwa gleicher ~enge abgewogen und je zwei dieser G1/~sehen in kleinen Exsieeatoren fiber Sehwefelsaurewassermisehungen versehiedenen Wasserdampfdruekes aufbewahrt warden. Die Sehwefels~urewassermischungen wurden dutch Verdfinnen der Sehwefelsaure mit Wasser hergestellt. Naeh Bestimmung ihres spezifischen Gewiehtes lieBen sieh die zugeh6rigen Wasser- dampfdrueke, die bei Zimmertemperatur fiber diesen Nisehungen herrschen, arts einer Kurve ablesen. Setzt man den Dampfdruck reinen Wassers gleich 1 und bezieht die Dampfdrueke

1 Eine Zusammenstellung der gesetzliehen Vorseh'riften finder sieh in der Broschfire ,,Blut- plasma und Diekblut" yon Dr. E. Baehstein. 2. Anti. Berlin: t~. Holzmann.

Reiehsministerialbl. inn. Verwaltg S. 1182. 3 Ebenda S. 1863.

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176 R. Grau: Z.f. Lebensmittel-Unter s. u n d - Fo r sc hung

der Schwefels~urewassermischungen hierauf, so kommt man zu den relativen Dampfdrucken. Der 100fache Betrag des relativen Dampfdruckes entspricht der relativen Feuchtigkeit in Prozenten.

Die in den kleinen ~tKumen der Exsiccatoren aufbewahrten trockenen Pulver ziehen nun so lange Wasserdampf aus der ihnen zur Verffigung stehenden Atmosphere an, his sie mit dem herrschenden Dampfdruck im Gleichgewicht sin& Sie werden also feuchter. In sehr trockenen R~umen mit geringem Dampfdruck aber verlieren sie einen Teil des ursprfinglich vorhandenen Wassers, bis wieder der Dampfdruck der Substanz der gleiche ist wie der Dampfdruck des Raumes. VSllig trockene Substanz, deren Wassergehalt also Null betri~gt, hat keinen mel~baren Dampfdruck mehr. Ein solcher Stoff mfiSte fiber konzentrierte Sehwefels~ure mit dem gleichen Dampfdruck Null weder an Gewicht zu- noch abnehmen. Diese Verh~ltnisse sind nur dann streng gfiltig, wenn die Menge der Schwefels~urewassermischung sehr gro$ ist im Verhi~ltnis zu der Menge zu untersuchender Substanz. AuBerdem wurden die verschiedenen SchwefelsKureverdfinnungen yon Zeit zu Zeit erneuert.

In zeitlichen Zwischeriri~umen erfolgten W~gungen der Substanzen. Hierbei wurd~n die Glasglocken der kleinen Exsiccatoren geliiftet, die Wi~gegli~sehen sofort mit den dicht schliel~en- den, ebenfalls im Exsiccator aufbewahrten Deckeln verschlossen und nach einiger Zeit gewogen. Die Exsiccatoren waren nur so lange wie unbedingt nStig ge5ffnet, um in dem kleinen Luft- raum keine fiihlbaren Ver~nderungen des Feuchtigkeitsgehaltes hervorzurufen. Nach Fest- stellung der Gewichtsver~nderungen wurden die Gli~schen unter Entfernung ihrer Deckel erneut in die Exsiccatoren gestellt. Dieselbe Behandlung wurde yon Zeit zu Zeit wiederholt.

Die weiter unten angegebenen Tabellen und Abbildungen geben ein anschauliehes Bild des Verhaltens der verschiedenen trockenen Pulver. Der in den Tabellen angegebene Wert h bedeutet den relativen Dampfdruck, Wa ist die Gewichtszunahme, - - wa die Ge- wichtsabnahme und w der berechnete Wassergehalt in Prozenten.

Gleiehzeitig wurden durch eingehende Prfifungen Ver~nderungen im Aussehen und Geruch und etwaiger Befall mit Schimmelpilzen festzustellen versueht.

T r o c k e n d i c k b l u t .

Zur Untersuchung gelangte ein yon der Firma E. K r o t h , Frankfur~a. M., mir freundlichst fiberlassenes Trockendickblut, wie es auch den Gemeinschaftsktiehen zur

Tabelle 1. a) Trockendiekblut mit 11,54% Wassergehalt.

R e l a t i v e r D a m p f - d ruck

1,000 0,965 0,915 0,857 0,793 0,718 0,620 0,525 0,420 0,306 0,208 0,122 0,048 0,020

Prozentuale Wasseraufnahme (-{-w) und -abnahme ( - -w a) und Wassergehalt nach

4 Tagen 7 Tagen 14 Tagen

w a w

25,36 29,43 18,63 25,43 15,56 23,45 11,53 20,68 7,58 17,76 3,75 14,74 0,37 11,87

--1,20 10,47 --2,72 9,08 --4,48 7,40 --5,86 6,04 --8,13 3,71 --9,97 1,76

--10,82 0,81

wg w

34,11 34,04 24,61 29,01 19,42 25,92 13,67 22,18 8,61 18,55 4,25 15,15 0,39 11,89

--1,30 10,39 --2,98 8,92 --4,77 7,11 --6,04 5,85 --8,31 3,53

--10,39 1,28 --11,26 0,31

W~ W

6,51 39,62 2,53 33,29 3,40 28,31 5,41 23,35 9,14 19,45 4,41 15,45 9,32 11,82 1,44 10,25 3,05 8,76 4,83 7,05 6,24 5,66 8,47 3,36

--10,60 1,06 --11,52 0,02

B e m e r k u n g e n

Am 12. Tage Schimmelbildung ,, 14 . . . . .

Page 4: Über das Verhalten von Trockendickblut, Trockenblutplasm a und anderen pulverförmigen Lebensmitteln bei verschiedenen Feuchtigkeitsgraden

87. Baud Verhalten yon Trockendickblut. 177 Jan./Mitrz 1944

Verfiigung gestellt wird. Das dunkelrote, trockene Pulver hatte einen Wassergehalt von 11,54% (Tab. 1). Nach dem Trocknen im Vakuum fiber P205 bei Zimmertemperatur wies es noch einen Wassergehalt yon 0,66% auf (Tab. 2).

Abb. 1 zeigt den Verlauf der Gewichtsveri~nderungen, die nur durch die Aufnahme bzw. Abgabe von Wasserdampf, also yon Feuchtigkeit, bedingt wird. Der Kurvenzug

I I / j J

Abb. 1. ,FaCe

7~ %

t~ o ~ 8 IO :tZ

Abb. 2. ]'~'ff~

ist charakteristisch ffir derartige Vorgs die kolloidchemisch als Quellung bzw. Ent- quellung bezeiehnet werden.

Bei einer relativen Feuchtigkeit von 100% finder am 12. Tage, bei 96,5% am 14. Tage sichtbare Schimmelpilzbildung statt. Beide sind daher nach dieser Zeit als verdorben anzusehen.

Tab. 2 und Abb. 2 geben die Verhs bei einem Trockendickblut mit 0,66% Wasser wieder.

Tabelle 2. b) Trockend ickb lu t mit 0,66% Wassergehal t .

Rela t ive r Dampf-

druck

Prozenttlale Wasseraufnahme ( @ Wa) und -abnahme (--Wa) und Wassergehal t w nach

4 Tagen 11 Tagen

1,000 0,965 0,915 0,857 0,793 0,718 0,620 0,525 0,420 0~306 0,208 0,122 0,048 0,020 0,0 Z. f. Lebensm. , 87. Bd.

w a w

41,37 29,73 36,03 26,97 30,01 23,59 25,80 21,03 21,50 18,24

w{% w

63,37 39,19 50,43 34,48 38,51 28,26 30,18 23,49 23,03 19,26

Bemerkungen

Na~h 9 Tagen Schimmelbildung

16,82 13,28 10,61 8,98 6,73 5,16 2,69 0,63

--0,21 --0,33

14,97 12,31 10,19 8,85 6,93 5,54 3,34 1,28 0,45 0,33

18,08 13,38 10,61 8,96 6,74 5,14 2,73 0,67

--0,29 --0,58

15,87 12,39 10,19 8,85 6,93 5,54 3,30 1,32 0,37 0,08

12

Page 5: Über das Verhalten von Trockendickblut, Trockenblutplasm a und anderen pulverförmigen Lebensmitteln bei verschiedenen Feuchtigkeitsgraden

178 R. Grau: z.f. Lebensmittel.Vnters. und -Forschlmg

50 %

~ a

Die Schimmelbildung setzte bier bereits nach 9t~giger Aufbewahrung bei 100% relativer Luftfeuchtigkeit ein. Innerhalb der Beobachtungszeit von 11 Tagen trat u derb weiterer Proben nicht auf.

Vergleicht man beide Abbildungen miteinander, so f/illt sofort auf, dal~ die Wasser- aufnahme des sehr trockenen Pulvers wesentlich schneller vor sich geht als das des Itandelserzeugnisses. Die fiir Trockendickblut gefundene Beziehung zwischen dem relativen Dampfdruck und den prozentualen Gewichtsveriinderungen nach 4tiigiger Aufbewahrung ist in Abb. 3 eingezeichnet. Beide Kurven sind anniihernd parallel.

Der parallele Verlauf der beiden Kurven gibt einen Weg, das Wasseraufnahmeverm6gen des Trockendickblutes

7 bei verschiedenem Ausgangswassergehalt zu berechnen. Wiirde man die Gewichtsveriinderungen in Abhi~ngigkeit

! / . vom urspriinglichen Wassergehalt ffir jeden Weft des rela- riven Dampfdruekes in ein Koordinatensystem eintragen,

./ verbiinde die einzelnen Werte mit einer Geraden, so wi/re �9 - 7 ffir jeden gegebenen ursprtingliehen Wassergehalt des Trok-

. . . . i [ 7 " - - ~ . / " kendickblutes, der in diesem Falle zwischen 0,66 und 11,54 % / . , - ~ " ~ liegen wiirde, die gesuchte Gewichtsver~nderung leicht ab-

. . . . - . / zulesen. Da die Kurven der Abb. 3 verhiiltnism/il]ig eng liegen, wfirde eine geradlinige Verbindung der beiden End-

~z o,~ o,5 g,s 1,~ wassergehalte keinen grol]en Fehler bedingen. Es ist jedoch reln/iver Dampfdruvk

Abb. 3. anzunehmen, dag Erzeugnisse anderer I-Ierstellungschargen auch andere Gewichtsver/inderungen zeigen werden. Wie

jedoch beim Trockenblutplasma gezeigt wird, sind auch diese Unterschiede nicht sehr kral] ausgepr/igt. Es ist demnach, auch im Hinblick auf die wechselnden Eigen- schaften des Trockendickblutes mSglich: 1. yon einer ftir Trockendickblut charakteristi- schen Kurve zu sprechen und 2. das Verhalten eines Erzeugnisses mit einem Wassergehalt zwischen 0,66 und 11,54% vorauszusagen.

Das Verhalten nach 4 Tagen wurde ganz Mlgemein als Vergleichsbasis gew/~hlt; es h/~tte auch jeder andere Tag dieselben Dienste getan.

Bemerkenswert erscheint ferner die Tatsache, dug der Wassergehalt der beiden Dickblutproben bei ein und derselben relativen Feuchtigkeit weitgehend gleich ist. Das

TabMle 3.

l~elu- river

Dampf- druck

h

1,000 0,965 0,915 0,857 0,793 0,718 0,620 0,525 0,420 0,306 0,208 0,122

Wassergehalt der Proben a und b in Prozent nach

4 Tagen 5 Tagen 6 Tagen 7 Tagen

29,4 25,4 23,5 20,7 17,8 14,7 11,9 10,5 9,1 7,4 6,0 3,7

29,7 27,0 23,6 21,0 18,2 15,0 12,3 10,2 8,9 6,9 5,5 3,3

a b

32,0 I 28,5 24,4 21,6 18,3 15,3 12,3 10,2 8,9 6,9 5,5 3,3

a b

8 Tagen 9 Tagen 10 Tagcn 11 Tagen

31,2 26,8 24,3 21,2 18,0 15,0 11,9 11,5 9,1 7,3 6,0 3,6

32,7 33,6 28.0 30,1 2510 25,3 21,8122,2 18,2118,5 15,2115,5 11,9 112,3 11,5110,2 9,Ol s,9 7,2 I 6,9

55 3,3

34,0 29,0 25,9 22,2 18,6 15,2 11,9 10,4 8,9 7,1 5,9 3,5

36,0137,51 38,4137,6 39,2 30,8133,01 34,0 32,2 34,5 27,0 27 ,5 f 28,1r27,4 28,3 22,7123,21 23,4 23,0 23,5 18,91 19,01 19.2 19,3 19,3 15,3115,81 15.41 15.:ill 15,5!15,9 11,9112,31 ll.U112.41 ll,9E 12,4 10,4 10,2110.3110.2110,3]10,2 8,9 j 8,9 8.9] 8.9] 8,81 8,9 7,11 6,91 7.:: 6 . 9 ) 7 , 1 1 6.9 5,9 5,5 5.51 5,8 5,5 3,5 3,3 3.41 3.31 3,4 3,3

35,2 35,0 36,5 37.01 31,2 30,0132,21 31.5] 26,2 26,5 27,01 27.51 22,6 22,5 23,0[ 22,01 18,8 18,7 18,8[ lU.ll 15,6 15,2 15,7 / 12,3 11,9 12,3 / 10,2 10,4 10,2 / 8,9 8,9 8,91 6,9 7,1 6,91 5,5 5,9 5,5 3,3 3,5 3,3

Page 6: Über das Verhalten von Trockendickblut, Trockenblutplasm a und anderen pulverförmigen Lebensmitteln bei verschiedenen Feuchtigkeitsgraden

87. Band Verhalten yon Trockendickblut. 179 Jan./M~irz 1944

selbe Kurve.

T r o c k e n b l u t p l a s m a .

Ein -con der Firma Ri igamer (Hamburg) freund- lichst zur Verfiigung gestelltes Trockenblutplasma, das

deU~et darauf hin, dab die Aufnahme yon Wasserdampf in einer beliebigen, aber gleichen Zeit nur bis zu einem gewissen Wassergehalt ftihrt. Diese Verhgltnisse sind in der Tab. 3 niedergelegt, deren Zahlen aus Kurven, die die Beziehungen zwischen relativer Feuchtig- keit und Wassergehalt des betreffenden Dickblutes wiedergeben, abgelesen sind.

Abb. 4 gibt die Verhiiltnisse graphisch wieder. Beide, 36 - , = ~

im urspriinglichen Wassergehalt unterschiedlichen Proben ~ % haben inne~halb zu vernachl~issigender Fehler ein und die- ~ e~ o = b /

o ge 4~' 4 e o,,0 ~,aaa rela/ iver Damzfdruok Iz

Abb. 4.

Tabelle 4. a) Trockenblutplasm~ mit 8,73% Wasser.

Relativer Dampf- I druck

h

1,000 0,968 0,917 0,865 0,793 0,718 0,620 0,525 0,420 0,306 0,208 0,122 0,048 0,020

0

Prozentuale Wasseraufnahme (-{-w a) und -abnahme ( - -Wa) und Wassergehalt w nach

2 Tagen

wa

40,49 30,24 28,32 22,45 19,59 13,12 6,33 1,91 0,28

--1,04 --2,42 --4,79 --6,76 --7,31 --7,93

35,02 29,92 28,87 25,78 23,68 19,33 14,15 10,44 8,98 7,77 6,47 4,14 2,12 1,54 0,87

4 Tagen

wa

42,98 37,64 35,82 32,39 29,01 22,44 15,38 10,80 8,99 7,70 6,30 3,97 1,77 0,75 0,18

6 Tagen

w

48,00 42,30 39,43 35,52 31,47 24,34 15,83 11,01 9,06 7,66 6,23 3,92 1,68 0,45 0,18

9 Tagen

Wa j

60,08 46,38 42,21 34,87 28,58 17,66 7,86 2,36 0,29

--1,12 --2,60 --4,96 --7,08 --8,04 --8,56

75,54 58,19 50,66 41,54 33,19 20,59 8,64 2,57 0,32

--1,16 --2,63 --5,01 --7,17 --8,32 --8,56

93,62 70,01 58,92 46,72 35,77 22,71 10,99 2,70 0,32

--l,22 --2,76 --5,13 --7,25 --8,54 --8,73

52,83 46,32 42,57 37,80 33,15 25,63 16,05 11,12 9,06 7,61 6,14 3,80 1,59 0,21 0

Tabelle 5. b) Trockenblutplasma mit 1,19% Wasser.

Prozentuale Wasseraufnahme (-JCWa) und -abnahme ( - - w a) und Wassergehalt nach w Relativer Dampfdruck 2 Tagen 4 Tagen 7 Tagen

h w a w w a w w a w

1,000 0,968 0,917 0,865 0,813 0,741 0,642 0,555 0,452 0,342 0,243 0,139 0,072 0,027

0

54,39 52,36 45,30 38,09 32,28 28,26 18,63 13,58 10,40 8,13 6,07 3,58 1,33

---0,14 --0,87

35,99 35,09 31,98 28,44 25,30 22,96 16,71 13,01 10,50 8,62 6,84 4,60 2,50 1,06 0,39

76,89 71,45 60,40 50,77 43,34 33,90 20,15 14,36 10,45 8,08 5,97 3,47 1,20

--0,35 --1,13

44,13 42,34 38,39 33,47 31,06 26,20 17,76 13,60 10,54 8,58 6,76 4,50 2,37 0,85 0,07

97,24 89,65 71,68 58,73 48,60 37,7I 20,~0 14,65 10,52 8,08 6,00 3,53 1,27

--0,30 --1,09

49,90 47,87 42,44 37,75 33,51 28,25 18,07 13,81 10,59 8,58 6,79 4,56 2,43 0,90 0

12"

Page 7: Über das Verhalten von Trockendickblut, Trockenblutplasm a und anderen pulverförmigen Lebensmitteln bei verschiedenen Feuchtigkeitsgraden

]80 1~. Grau: Z.f. Lebensmittel-Unters. und -Forschung

ebenfalls nach dem Krause-Verfahren getrocknet war, besaB einen Wassergehalt von 8,73% (a). Nach l~ngerem Trocknen im Vakuum fiber P205 bei Zimmertemperatur wurden noch 1,19% Wasser gefunden (b). Von beiden Pulvern sind die gleichen U n ter -

~OD ~DO % %

1o,//. i

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8 70 Tage

Abb. 5.

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8 5

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Abb. 6.

suctiungen ausgefiihrt wor- den, wie bei Trockendick- blur angegeben.

Ein Verderben des Trok- kenplasmas innerhalb der

3t

.J / J

0 S " / " / .,.~o/

zo---- oz o.~, o,~ 0,8 r~/~h'ver'Dam#fdruok 77,

Abb. 7.

z, oot~

Beobachtungszeit trat nicht auf. Die in den Abb. 5 und 6 eingezeichneten Kurven be- deuten die zeitliehen Gewichtsver~nderungen bei den versehiedenen relativen Dampf- %~ 1 drucken. Die Kurven liegen bedeutend steiler als die des

�9 ~ ~ Trockendickblutes, ein Zeichen daffir, dab Trockenblut- ~ o=b / plasma die Luftfeuehtigkeit energischer anzieht.

~ 3o Die Abb. 7 gibt ein Bild fiber die Gewichtsver~nde- ~zo / rungen, die Trockenblutplasma der beiden versehiedenen

/ Wassergehalte naeh ~ Tagen bei den verschiedenen rela- z ~ ~ . riven Dampfdrucken zeigen. Die Kurven verlaufen wieder

~ steiler als die entsprechenden des Trockendickblutes und o,z o,~ o,8 qs 1,ooo sind einander fast parallel. Der naeh 4 Tagen erreichte

rda//ver Po~druck h Wassergehalt ist bei beiden Versuchen a und b, wie die A~b. s. Abb. 8 erkennen l~Bt, ann~hernd gleich. Das bedeutet,

dab die Wasseraufnahmen naeh einer bestimmten Zeit nut bis zu einem bestimmten End- punkt gehen, gleich welehen ursprfingliehen Wassergehalt das Troekenplasma gehabt hat.

Die gleichen Versuche sind auch an einer anderen Troekenblutplasmasorte aus- geffihrt worden. Das als Brfinner Trockenplasma bezeichnete Erzeugnis ist vor der Trocknung nach dem Krause-Verfahren in dfinner Sehicht mit ultravioletten Strahlen behandelt worden. Die Ergebnisse sind in Tab. 6 wiedergegeben.

Page 8: Über das Verhalten von Trockendickblut, Trockenblutplasm a und anderen pulverförmigen Lebensmitteln bei verschiedenen Feuchtigkeitsgraden

87. Band Verhalten yon Trockendickblut. 181 Yan./Miir z 1944

Tabelle 6. Briinner Trockenp lasma mi t 4,24~o Wasser.

Relativer Dampi- d~uck

1,000 0,968 0,917 0,865 0,813 0,741 0,642 0,555 0,452 0,342 0,243 0,139 0,072 0,027

0

Prozentuale Wasseraulnahme (.+Wa) und -abnahme ( - -Wa) und Wassergehalt w nach

1 Tag

Wa I w

22,23 21,65 21,52 21,20 18,89 19,43 15,48 17,08 13,81 15,86 12,84 15,21 9,75 12,71 6,38 9,98 5,20 8,97 2,98 7,01 1,03 5,18

-0,30 3,95 -1,30 2,98 -2,05 2,23 -2,53 1,76

3 Tagen

W~ W

49,45 35,92 47,77 35,19 40,61 31,86 33,03 28,01 26,64 24,38 21,66 21,29 14,59 16,42 9,65 ]2,67 6,71 10,26 4,05 7,97 1,68 5,78

--0,33 3,93 --1,58 2,70 --2,96 1,31 --3,64 0,62

W a

57,55 55,61 46,86 38,31 30,67 23,77 15,36 10,11 6,80 4,09 1,82

-0,40 -1,58 -2,84 -3,74

4 Tagen 6 Tagen

W

14,56 L3,08 38,79 14,38 10,57 ,)4,57 [7,50 [3,35 [0,35 7,95 5,98 3,80 2,61 1,16 0,14

10 Tagen

W a t w w a

39,22 72,73 38,31 68,22 34,77 56,49 30,76 45,93 26,72 37,96 22,63 26,95 16,98 16,10 13,03 10,51 10,34 6,80 8,01 4,03 5,91 1,89 3,85 --0,46 2,70 --1,67 1,44 --3,12 0,52 --4,11

90,74 82,88 66,10 52,71 42,90 30,44 16,31 10,71 6,82 3,98 1,95

--0,46 --1,72 --3,26 --4,24

I W

49,80 47,65 42,34 37,30 32,99 26,59 17,65 13,50 10,36 7,92 6,03 3,80 2,57 1,01 0

Die Beziehungen der GewichtsverKnderungen bzw. der Wassergehalte zum relativen Dampfdruck, die sich nach 4 Tagen eingestellt haben, entsprechen denen des Hamburger Trockenplasmas. Der Verlauf der Kurven ist sehr /~hnlich und grSl3enordnungsgem/il~ gleieh. Tab. 7 gibt einige aus den Kurven fiir verschiedene relative Dampfdrucke ab- gelesene Zahlenwerte ffir den Wassergehalt in Prozenten.

Tabelle 7.

Relat iver Relativer . Dampfdruck Hamburger Dampfdruck Hamburger

h Plasma Brdnner Plasma Plasma Briinner Plasma h

1,00 0,90 0,80 0,60

43,5" 35,5 28,8 15,0

40,0 33,5 26,0 14,7

0,40 0,20 0,10

9,2 9,0 5,8 4,9 3,2 3,0

W e i z e n m e h l .

Es stand Weizenmehl der Handelstype 1050 zur Verffigung. Sein Wassergehalt betrug 12,22%. Dasselbe Mehl wurde im Vakuum bei Zimmertemperatur getrocknet und hatte danach noch einen Wassergehalt yon 0,79%. Mit beiden Soften wurden die gleichen Untersuchungen ausgeffihrt. Die Ergebnisse sind nachstehend mitgeteilt.

Die entsprechenden Abb. 9 und 10 geben ein anschauliches Bfld der Aufnahme und Abgabe yon Wasser. Ein Schimmelpilzbefall trit t verh/iltnismi~Big friih ein. Bereits am 4. Tage ist bei 100% relativer Luftfeuchtigkeit Pilzbefall zu erkennen, am 6. Tage ist die Probe vSllig verschimmelt. Aueh bei 96,5% relativer Luftfeuchtigkeit trit t am 6. Tage Sehimmelbildung ein. Das ist aueh im Verlauf der beiden entsprechenden Kurven in Abb. 9 abzulesen. Fiir den LebensprozeB der Sehimmelpilze tr i t t Substanzverbrauch ein. Das Gewieht ii~llt ab und wird, wie aus der Abb. 10 zu erkennen ist, mitunter so deutlich veriindert, dab die oberste Kurve nach 5 Tagen wieder sinkt. In der Tat ist auch am 8. Tage die im vSllig feuchten Raum gelagerte Probe g/inzlich ver- sehimmelt.

Page 9: Über das Verhalten von Trockendickblut, Trockenblutplasm a und anderen pulverförmigen Lebensmitteln bei verschiedenen Feuchtigkeitsgraden

182 R. Grau: Z.f. Lebensmit~el-Unters. nnd -Forschun~

Abb. 11 zeigt den Verlauf der Gewichtsver~nderungen beider Mehle bei den ver- schiedenen relat iven Feuchtigkei ten und nach 4 Tagen. Die Kurven sind einander wieder

%

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2 ~ 6" 8

Abb. 9.

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I rclaliv#r O~,mpfdruck

tbb. 11.

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Abb. 10.

o o,z g,~ 4~ o,8 z, ooo Pe/qf/veP Darnpf~'uch It

Abb. 12.

parallel ; die Gewiehtszunahme ist nur gering. Die beim Trockendickblut und Trocken- blutplasma bestehende Tatsaehe, dab Substanzen verschiedenen Wassergehaltes bei der Aufbewahrung in R~umen verschiedener LuftfeuchtJgkeit nach einer best immten Zeit

Tabelle 8. a) W e i z e n m e h l , T y p e 1050, m i t 12,22% Wasse r .

Relativer Dampf- druck

1,000

0,965 0,915 0,857 0,793 0,718 0,620 O,525

,420 0,306 0,208 0,122 0,048 0,020

0

Prozentuale Was seraufnahme ( -{- Wa) und -abnahme (-- w a) und Wassergehalt w nach

3 Tagen 9 Tagen

w w W~

16,01

11,46 7,83 5,81 4,03 2,50 0,80

--0,43 --1,52 --3,33 --4,71 --7,35 --8,98

--10,68 --9,83

24,05

21,23 18,60 17,04 15,62 14,36 12,92 11,85 10,91 9,20 7,88 5,26 3,57 1,73 2,45

W a

18,49

15,01 9,56 6,20 4,08 2,52 0,79

--0,54 --1,73 --3,60 --4,99 --7,65

--10,28 --11,74 --11,76

25,92

23,68 19,88 17,35 15,66 14,39 12,91 11,75 10,67 8,98 7,62 4,97 2,29 0,54 0,52

Bemerkungen

Am 4. Tage Schimmelbildung, am 6. vSllig verschimmelt

Am 6. Tage Schimmelbildung

Page 10: Über das Verhalten von Trockendickblut, Trockenblutplasm a und anderen pulverförmigen Lebensmitteln bei verschiedenen Feuchtigkeitsgraden

87. Band Verhalten yon Trockendickblut. 183 Jan . f~ I~ i r z 1 9 4 4

Tabelle 9. b) Weizenmehl, Type 1050, mit 0,79% Wasser.

Prozentuale Wasseraufnahme (...[-Wa) und -abnahme (--Wa) und Wassergehalt w nach Relativer

Dampfdruck 2 Tagen 5 Tagen 6 Tagen

1,000 0,965 0,915 0,857 0,793 0,718 0,620 0,525 0,420 0,306 0,208 0,122 0,048 0,O2O

0

w a w

26,43 21,54 24,59 20,37 21,73 18,49 18,65 16,38 17,21 15,35 15,28 13,94 13,21 12,36 11,09 10,69 9,70 9,56 7,90 8,06 6,40 6,76 3,80 4,43 1,06 1,83

--0,16 0,64 --0,45 0,34

w a w

32,42 25,08 28,83 23,00 24,10 20,06 20,30 17,53 17,92 15,86 15,68 14,24 13,40 12,46 11,27 10,83 9,81 9,65 7,97 8,10 6,48 6,83 3,87 4,49 1,28 2,05

--0,27 0,52 --0,78 0,01

w~ I w

33,13 25,48 29,43 23,35 24,37 20,23 20,43 17,62 17,96 15,89 15,72 14,27 13,45 12,55 11,31 10,87 9,85 9,69 8,01 8,15 6,53 6,87 3,94 4,55 1,38 2,14

--0,21 0,59 --0,73 0,01

_ 8 Tagen

w a I W

31,39 30,43 24,81 20,35 18,10 15,84 13,53 11,38 9,92 8,06 6,57 3,98 1,38

--0,22 --0,79

24,49 * 23,94 20,49 17,57 16,00 14,36 12,61 10,92 9,75 8,20 6,91 4,59 2,15 0,57 0

* Verschimmelt

den gleichen, flit den betreffenden relativen Feuchtigkeitsgehalt gleichen Wassergehalt aufweisen, ist, wie Abb. 12 zeigt, aueh bei Weizenmehl der Fall.

Roggenmeh l .

Roggenmehl wird heute in der Kfiche in grS/~erem Mal~e als frtiher mitverwendet. Untersueht wurde tin Roggenmehl der Handelstype 1790 mit einem Wassergehalt yon 12,17% (a). Dieses Mehl wurde im Vakuum bei Zimmertemperatur auf einen Wasser- gehalt yon 2,02% heruntergetroeknet (b). Von beiden Mehlen sind die bereits besproche- nen Versuehe gemacht worden.

Tabelle 10. a) Roggenmeh], Type 1790, mit 12,17% Wasser.

Relativer Dampf- druck

1,000 0,965 0,915 0,857 0,793 0,718 0,620 0,525 0,420 0,306 0,208 0,122 0,048 0,020

0

Prozentuale Wasseraufnahme (q-Wa) und "abnahme (--Wa) und Wassergehalt w nach

1 T a g 4 T a g e n 10 T a g e n

w W a

8,82 6,88 5,95 4,62 3,35 1,98 0,43

--0,52 --1,40 --2,97 --3,82 --5,80 --6,44 --8,62 --9,20

19,29 17,83 17,12 16,05 15,08 13,87 12,55 11,71 10,93 9,48 8,69 6,77 6,13 3,89 3,27

W~, W~

25,86 25,44 21,72 18,04 16,20 14,36 12,65 ll,60 10,47 8,91 7,68 5,07 2,46 0,51 0

Bemerkungen

17,27 13,72 10,20 6,77 4,63 2,44 0,51

--0,59 --1,75 --3,44 --4,80 --7,28 --9,20

--10,95 --11,39

25,11 18,46 22,76 17,80 20,30 12,19 17,75 7,15 16,06 4,81 14,27 2,56 12,61 0,55 11,65 --0,65 10,61 --1,90 9,04 --3,58 7,75 --4,98 5,27 --7,48 3,28 --9,96 1,37 --11,72 0,88 --12,17

Am 7. Tage verschimmelt ,~ 8 . , , ,~

Die J(nderung des Gewichtes im Verlaufe der Zeit ist der beim Weizenmehl fest- gestellten fast gleich. Die Abh~ngigkeit der Gewichtsver~nderungen vom Wasserdampf-

Page 11: Über das Verhalten von Trockendickblut, Trockenblutplasm a und anderen pulverförmigen Lebensmitteln bei verschiedenen Feuchtigkeitsgraden

184 R. Graa: z.f. Lebensmittel-Unters. un d -Forschung

druck zeigt, graphisch aufgetragen, einen flachen Anstieg der Kurve; die Werte sind in der GrSBenordnung denen des Weizenmehles ~ihnlich. Schlie~lich ist auch der Wasser- gehalt der fiber ein und demselben Dampfdruck gelagerten Mehle yon ursprfinglich verschiedenem Wassergehalt zu einer bestimmten Zeit gleich.

Tabelle 11. b) Roggenmehl, Type 1790, mit 2,02~o Wasser.

Relativer Dampf- druck

1,000 0,968 0,917 0,865 0,793 0,718 0,620 0,525 0,420 0,306 0,208 0,122 0,048 0,020

0

Prozentuale Wasseraufnahme ( -} -Wa) und -abnahme ( - - W a )

und Wassergehalt w nach

2 Tagen 3 Tagen 9 Tagen

w W a

23,83 21,00 19,47 18,96 16,16

i 15,03 12,45 10,31 8,62 6,75

i 5,24 i 2,67

0,31 --1,11 --1,28

20,87 19,02 17,97 17.63 15,65 14,83 12,87 11,16 9,79 8,21 6,86 4,57 2,33 1,01 0,75[

W a W

26,82 22,74 23,88 20,71 21,53 19,36 20,19 18,48 17,22 16,42 15,43 15,12 12,82 13,15 10,54 11,34 9,01 10,12 6,98 8,41 5,32 6,92 2,80 4,69 0,33 2,34

-1,06 0,96 :-1,49 I 0,54

7 Tagen

w a w

35,14 27,50 30,60 24,85 25,56 21,97 21,47 19,34 18,43 17,27 15,75 15,35 13,11 13,38 10,71 11,47 9,27 10,33 7,15 8,56 5,40 6,99 2,88 4,76 0,32 2,33

--1,28 0 ,74 --1,34 --2,02 0 --2,02

W a W

36,41 28,18 32,35 25,95 26,39 22,52 21,64 19,49 18,48 17,31 15,75 15,35 13,11 13,38 10,71 11,47 9,27 10,33 7,15 8,56 5,40 6,99 2,88 4,76 0,30 2,31

0,68 0

Bemerkungen

Am 8. Tage Schimmel

l~ilei.

Ein im Haushalt gem verwendetes Trockenerzeugnis ist das Milei. Eine mir yon der Mihi-Gesellschaft, Stuttgart, freundlichst zur Vefffigung gestellte Probe Milei G besa~ einen Wassergehalt yon 4,99% (a); die bei Zimmertemperatur im Vakuum getrocknete Mfleiprobe enthielt noch 0,69% Wasser. Beide Erzeugnisse sind unter den gleichen Gesichtspunkten, wie vorstehend mitgeteilt, untersucht worden.

Tabelle 12. a) Milei G mit 4,99% Wasser.

Relativer Dampfdruck

2 Tagen 4 Tagen 7 Tagen

h w a w

1,000 0,968 0,917 0,865 0,793 0,718 0,620 0,525 0,420 0,306 0,208 0,122 0,048 0,020

0

Prozentuale Wasseraufnahme (-}-~) und -abnahme ( - - W a )

und Wassergehalt W nach

w a w

27,53 25,49 23,46 22,15 18,76 19,99 16,44 18,41 12,57 15,59 9,34 13,11 6,40 10,71 3,59 8,29 1,16 6,07

--0,11 5,13 --0,58 4,62 --1,43 3,70 --2,72 2,32 --3,76 1,24 --3,85 1,15

w a w

42,27 33,45 31,33 27,65 24,07 23,42 18,94 20,12 13,01 15,99 8,95 12,80 5,79 10,19 3,71 8,40 1,19 6,12

--0,17 4,95 --0,67 4,51 --1,63 3,48 --3,15 1,88 --4,41 0,58 --4,57 0,41

57,92 39,85 28,01 19,82 13,14 8,80 5,61 3,67 1,27

--0,19 --0,68 --1,66 --3,31 --4,65 --4,99

39,83 32,05 25,78 20,71 15,88 12,68 10,04 8,36 6,18 4,94 4,50 3,45 1,71 o634

Bemerkungen

Nach 6 Tagen verschimmelt

Page 12: Über das Verhalten von Trockendickblut, Trockenblutplasm a und anderen pulverförmigen Lebensmitteln bei verschiedenen Feuchtigkeitsgraden

87. Band Yan./~Ifirz 1944

Verhalten yon Trockendickblut.

Tabelle 13. b) )/Iilei G mit 0,69% Wasser.

185

l~elativer Dampfdruok

1,000 0,968 0,917 0,865 0,793 0,718 0,620 0,525 0,420 0,306 0,208 0,122 0,048 0,020

0

Prozentuale Wasseraufnahme (+Wa)und - a b n a h m e ( - - w a) und Wassergehalt w nach

2 Tagen 4 Tagen 7 Tagen

W a

38,61 26,61 23,94 20,97 17,22 14,19 11,62 8,10 5,93 4,31 3,45 1,78 0,36

--0,22 --0,08

28,35 21,56 19,78 17,91 15,28 13,03 11,03 8,14 6,25 4,79 4,01 2,43 1,05 0,47 0,06

W a W

53,45 35,28

29,12 23;29

1s 15;85 14,08 12,94 10,93 10,46 8,63 8,58 6,30 6,58 4,32 4,81 3,49 4,04 1,83 2,48 0,42 1,11

--0,33 0,36 --0,46 0,02

eO~ W

70,17 41,64 37,63 27,84 33,69 25,72 27,39 22,05 18,58 16,25 14,00 12,89 10,72 10,30 8,65 8,60 6,48 6,71 4,37 4,85 3,55 4,10 1,90 2,55 0,49 1,18

--0,28 0,41 --0,69 0

Bemerkungen

Naoh 6 Tagen verschimmelt

Die zeitlichen Gewichtsvers weisen den gleichen Verlauf wie die bisher untersuchten Trockenerzeugnisse auf, wenn auch der Anstieg etwas steiler ist als bei den Mehlen. Da es sich bei diesen Kurven um sog. Quellungskurven handelt, deren Gestalt an sich ge- setzmi~Big festgelegt ist, so wird die JAanlichkeit verstiindlich. Auch die ]3eziehungen zwischen den Gewichts- veri~nderungen bzw. Wassergehalten und den relativen Dampfdrucken sind die gleichen wie die bisher er- 6rterten.

Vergleicht man alle untersuch- ten Substanzen, so wird am besten der jeweilige Wassergehalt bei den verschiedenen relativen Dampfdruk- ken daftir herangezogen. Hier liegen n~mlich Verhs vor, die vom Wassergehalt der zu untersuchenden Substanz unabh~ngig sind. Das ist

% " - 7-rookend/ckb/ut . . ]'rockon~lutplasmo I . . . . . . . . . . . . . . . . . . / ~ /~1

35- . . . . . . . Welzenmehl I - - - - - Ro<~$enmfhl l

[ % i I I 1 I

f I--1

I f I ! I 0

- - / / /

o,1 o,,z 43 4~ 4s o,~ 0,,7 relallver Dampfdruole

Abb. 13.

L / / / / I

i i ] ~ , ~ _ - -

o,8 o,3 ~,ooo

sehr wertvoll, da jeder Vergleich verschiedenartiger Stoffe nur unter gleichen Be- dingungen vorgenommen werden kann. Werden also si~mtliche Kurven in einem Dia- gramm vereinigt, so gelangt man zu der Abb. 13. Hieraus ist zu erkennen, dab Trockenblutplasma das gr6Bte Aufnahmeverm6gen ffir Wasser hat, dann kommt ffir die hSheren Feuchtigkeitsgrade Milei, danach Trockendickblut, scMie•lich folgen die beiden Mehlsorten Roggen- und Weizenmehl. In trockneren Riiumen mit 70--75% relativer Luftfeuchtigkeit ist das WasseraufnahmevermSgen der 4 letztgenannten Stoffe anns gleich. Das Kurvenbild gibt demnach AufschluB dariiber, dab Trockendick-

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186 R. Grau: Verhalten yon Trockendickblut. Z.f.Lebensmittel-Unters. und -Forsch~mg

blut bei hohen Feuchtigkeitsgraden nicht so feucht wird wie Milei und bei mittlerer Feuchtigkeit sogar im Verhalten dem Weizen- und Roggenmehl gleichzusetzen ist. Trockenblutplasma dagegen zieht sehnell die in der Raumluft vorhandene Feuchtigkeit an, wird klumpig und kann oberfl~chlieh sogar zerfliel~en, wenn nicht ffir genfigend dichte Verpaekung gesorgt wird. Bemerkenswert ist weiterhin noch das Ergebnis, dal~ innerhalb einer Beobachtungszeit yon 12 Tagen Trockendiekblut naeh 9--12 Tagen, Weizen- und Roggenmehl naeh 8 Tagen und Milei bereits nach 6 Tagen deutlich sichtbaren Sehimmel- befall zeigten, w~hrend Trockenblutplasma noeh keine Schimmelbildung aufwies. Itier wi~ren allerdings exakte bakteriologische Untersuchungen notwendig, um die Frage des Verderbs eindeutig zu beantworten.

Notwendig ist noch der tIinweis, dal~ die Menge der Substanz und deren Oberfliiche bei der Gewichtszunahme dutch Wasser eine wesentliche Rolle spielen. Diese nicht zu unterschiitzenden Einflfisse sind an allen untersuchten trockenen Pulvern geprfift worden.

Die Versuche wurden so durehgeffihrt, da] jeweils etwa 0,5, 1,0, 1,5 und 2,0g Substanz sowohl fiber Wasser mit dem relativen Dampfdruck 1,000, entspre~hend 100% relativer Feuchtigkeit, als auch fiber geeigneten Schwefelsiiurewassermischungen stehen gelassen wurden. Gewi~hlt wurden die Werte yon 86,5 und 55,5% relativer Luftfeuchtig- keit. Die naehstehende Tab. 14 zeigt die gefundenen Werte.

Tabelle 14. Wasse rau fnahmein Prozent nach 4 Tagen.

g 1,000 0,865 I 0,555 1,000 0,865 0,555

1. Trockendickblut.

1,0 27,0 13,4 --0,4 2,0 19,6 2. Troekenblutplasma, I-Iambm'g.

0 , 5 1 7 0 , 5 4 2 , 1 4 , 7 1 1 , 5 1 4 5 , 1 1,0 64,9* 33,0 4,3 2,0 51,5"

3. Troekenblutplasma, Brfinn.

0,75 66,7 50,5 10,8 1,5 50,5 1,0 59,4 40,3 10,6 2,0 43,8

4. Trockenblutplasma, Dgnemark. 0 , 5 1 6 8 , 9 3 7 , 7 3 , 8 1 1 , 5 1 4 6 , 2 1,0 53,1 33,1 3,8 2,0 40,2

5. Roggenmehl, Type 1790.

1,O 23,7 10,9 2,0 2,0 18,9 6. Weizenmehl, Type 1050.

0 , 5 1 2 2 , 7 9,9 2 , 5 1 1 , 5 1 1 7 , 7 1,0 19,8 10,1 2,3 2,0 16,9

7. Milei, G. 0 , 5 1 4 1 , 3 1 8 , 0 4 , 3 1 1 , 5 1 2 7 , 1 1,0 32,4 17,3 4,0 2,0 24,4 * Substanz in breiten W~geglgschen, daher grol]e Oberfliiche.

12,4 11,8

36,7* 24,2

40,3 33,9 31,0

25,8 23,5

10,5 10,6

9,8 9,5

15,9 15,3

--0,3 --0,3

4,5 3,9

10,6 10,4 10,0

3,7 3,6

2,2 2,3

i,0

Wie man aus den Zahlen erkennen kann, sind die Unterschiede bei h = 1,000 bei den einzelnen Einwaagen zum Tell sehr groJ] zu nennen. Je mehr Substanz zur Unter-

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87. Band ](. Ti~ufel und J. Dontscheff: Verbreitung des Nicotins~ureamids. 187 Jan./M~irz 1944

suchung gelangt, desto geringer werden dagegen die Differenzen. Bei geringer Einwaage wird mitunter fast das Maximum an Feuchtigkeitsaufnahme aul3erordentlich schnell erreieht. Mit sinkendem Feuchtigkeitsgehalt der umgebenden Raumluft treten die Einfltisse der Menge immer mehr zurfick. Die mit * bezeichneten 3 Einwaagen mit grofler Oberfl~che lassen schon zahlenmM~ig die oft bedeutend sts Wasserauinahme gegen- fiber den anderen Proben erkennen (s. Nr. 2 Trockenblutplasma, Hamburg). Ws also bei 55,5% relativer Luftfeuchtigkeit Oberfliiehe und Gewieht der Substanzen keine Rolle mehr spielen, bei allen Stoffen aul]er Troekenblutplasma aueh bei hSherer Feuchtigkeit bis etwa 70--75% kein merklicher Unterschied festzustellen ist, ist der EinfluB bei hohen Feuchtigkeitsgraden beachtlich.

Aus der Abb. 13 1/~ltt sich im fibrigen sehr schnell das Verhalten der verschiedenen untersuchten trockenen Stoffe bei jedem beliebigen Feuchtigkeitsgrad ablesen. Man braueht nur einen der auf der waagerechten Achse der Abb. 13 verzeichneten relativen Dampfdruck h heraussuehen und auf ibm eine Senkreehte zu errichten. Der Schnitt- punkt mit den Kurven gibt dann das Verhalten bei dem betr. Dampfdruek an.

Z u s a m m e n f a s s u n g .

1. Es werden die Gewiehtsver/inderungen einer Reihe trockener, pulverfSrmiger Lebensmittel bei verschiedenen relativen Luftfeuchtigkeiten systematisch untersueht, und zwar: Troekendickblut, Trockenblutplasma, Roggenmehl, Weizenmehl und Milei.

2. Die festgestellten Ver/~nderungen verlaufen gleichm/~l]ig. Hierbei ist auf ungefi~hr gleiche Menge und gleiche Oberflgehe zu achten.

3. Troekendiekblut verh/ilt sich ganz wie die im ttaushalt schon stets bzw. seit langem verwendeten Lebensmittel Weizen- und Roggenmehl und Milei.

4. Trockenblutplasma zieht Feuchtigkeit sehr viel st/~rker an, so dab ffir Trocken- plasma geeignete Aufbewahrung zu empfehlen ist.

5. Sehr trockene Pulver nehmen Wasser sehneller auf als weniger trockene. Bei beiden wird abet innerhalb einer bestimmten Zeitspanne der gleiche Endwassergehalt erreicht.

6. Die beiden Getreidemehle, Milei und Trockendickblut verdarben in diesen Ver- suchen etwa gleich schnelI dutch Pilzbefall; Trockenblutplasma war innerhalb der Beob- achtungszeit trotz grSl~erer Feuchtigkeitsaufnahme nicht verdorben.

Zur Statistik der Yerbreitung des Nicotins~iureamids in Lebensmitteln pflanzlicher und tierischer Herkunft.

Von K. T~iufel und J. Dontschefi.

Ins t i tu t fiir Lebensmit te l - und G~rungschemie der Technisehen I-Iochschule Dresden.

(Eingegangen am 13. November 1943.)

In zweifacher tIinsicht vor allem ist es efforderlich, eine zuverls Bilanz der Nahrung des Menschen fiber ihren Gehalt an A n t i p e l l a g r a v i t a m i n , d. h. an N i c o t i n - s s bzw. bTicotinsiiure, aufzustellen. Zum einen ist der Vitamincharakter dieses