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550 Bericht: Allgemeine analytische ~ethoden etc. Bericht fiber die Fortschritte der analytischen Chemie. 1. hllgemeine analytische ]tiethoden, anaty~ische 0perationen, hpparate und l~eagenzien. 1. Auf ti~eoretische und physikalischeChemie beziigliche. Von R. Fresenius. Uber die bei der Untersuchung yon Gasen in Betracht kommen- den Analysenmethoden ist in dem vorhergehenden Heft ausffihrlich berichtet wordenl). Im Anschluss hieran sollen nun weiter einige Arbeiten fiber die gasanalytischen Apparate, die Apparate zur Messung des Gasdruckes und der Gasdichte, sowie die Bereehnung yon Gasanalysen besprochen werden. Gasanalytische Apparate. Einen Apparat zur Analyse yon Gasgemischen beschreibt Guy B. Taylore). Der im Bureau of Mines erprobte Apparat ver- einigt in sehr handlicher Weise die verschiedenen notwendigen Ab- sorptionsgef'~sse. Er ist in verhaltnismafsig kleinen Dimensionen gehalten und soll nach Angabe des Verfassers ein sebr genaues und zugleich rasches Arbeiten erm6glichen. Prinzipiell werden die Absorptions- fifissigkeiten ftir jede Bestimmung erneuert~ wodurch m(iglichst rasche Absorption dutch m6glichst geringe Fltissigkeitsmengen erreicht wird, so dass die dutch die L0slichkeit der nicht zu absorbierenden Gase verursachten Fehler tunlichst verschwinden. Die Anordnung im einzelnea ergibt sich aus Figur 20. Die Messbth'ette A mit Kompensator ist die fibliche, B dient zur Yerbrennung der Kohlenwasserstoffe, C ist ein mit Kupferoxyd beschicktes U-Rohr zm" Yerbrennung yon Wasserstoff und Kohlenoxyd, D und E sind die Absorptionspipetten, welche in den mit Quecksilber geftHlten Holztrog F eintauchen. Die Absorptions- flfissigkeit wird durch Pipetten mit umgebogenem Ausflussrohr yon unten eingebracht. Haltbare LSsungen werden zweckm~fsig in Vorratsflaschen mit geeigneten Ausflussmundstficken aufbewahrt. Die Entfernung des gebrauchten Absorptionsmittels erfolgt durch Ansaugen bei g, wodurch die Fliissigkeiten naeh G iibergefiihrt und daraus abgelassen werdeno 1) Vergl. diese Zeitschrift 54, 504 (1915).~ 3) Journ. of Ind. a. Eng. Chem. 6, 845 (191~:).

Über die bei der Untersuchung von Gasen

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Page 1: Über die bei der Untersuchung von Gasen

550 Bericht: Allgemeine analytische ~ethoden etc.

Bericht fiber die Fortschritte der analytischen Chemie.

1. h l lgemeine analytische ]tiethoden, anaty~ische 0perationen, hppara te und l~eagenzien.

1. A u f t i ~ e o r e t i s c h e und p h y s i k a l i s c h e C h e m i e bez i ig l iche .

Von

R. Fresenius.

Uber die bei der Untersuchung yon Gasen in Betracht kommen- den Analysenmethoden ist in dem vorhergehenden Heft ausffihrlich berichtet wordenl). Im Anschluss hieran sollen nun weiter einige Arbeiten fiber die g a s a n a l y t i s c h e n A p p a r a t e , die A p p a r a t e z u r M e s s u n g des G a s d r u c k e s und d e r G a s d i c h t e , sowie die B e r e e h n u n g yon G a s a n a l y s e n besprochen werden.

G a s a n a l y t i s c h e A p p a r a t e .

Einen A p p a r a t zu r A n a l y s e yon Gasgemischen beschreibt G u y B. T a y l o r e ) . Der im Bureau of Mines erprobte Apparat ver- einigt in sehr handlicher Weise die verschiedenen notwendigen Ab- sorptionsgef'~sse. Er ist in verhaltnismafsig kleinen Dimensionen gehalten und soll nach Angabe des Verfassers ein sebr genaues u n d zugleich rasches Arbeiten erm6glichen. Prinzipiell werden die Absorptions-

fifissigkeiten ftir jede Bestimmung erneuert~ wodurch m(iglichst rasche Absorption dutch m6glichst geringe Fltissigkeitsmengen erreicht wird, so dass die dutch die L0slichkeit der nicht zu absorbierenden Gase verursachten Fehler tunlichst verschwinden. Die Anordnung im einzelnea ergibt sich aus Figur 20. Die Messbth'ette A mit Kompensator ist die fibliche, B dient zur Yerbrennung der Kohlenwasserstoffe, C ist ein mit Kupferoxyd beschicktes U-Rohr zm" Yerbrennung yon Wasserstoff und Kohlenoxyd, D und E sind die Absorptionspipetten, welche in den mit Quecksilber geftHlten Holztrog F eintauchen. Die Absorptions- flfissigkeit wird durch Pipetten mit umgebogenem Ausflussrohr yon unten eingebracht. Haltbare LSsungen werden zweckm~fsig in Vorratsflaschen mit geeigneten Ausflussmundstficken aufbewahrt. Die Entfernung des gebrauchten Absorptionsmittels erfolgt durch Ansaugen bei g, wodurch die Fliissigkeiten naeh G iibergefiihrt und daraus abgelassen werdeno

1) Vergl. diese Zeitschrift 54, 504 (1915).~ 3) Journ. of Ind. a. Eng. Chem. 6, 845 (191~:).

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1. Auf theoretische ~lnd physik_~lische Chem~e bezfig]iche. 55 i

Zur Heizung des Kupferoxydrohres dient der kleine elektrische 0fen H,

tier so reguliert wird, dass das Thermometer 2 7 5 - - 3 0 0 ° C anzeigt.

Ist yon Kohlenwasserstoffen nur Methan zugegen, so kann man un-

bedenklieh bis 300 o gehen, die hSheren Homologen werden dabei schon etwas zersetzt; bei 2750 abet wird, wie tier Verfasser an versehiedenen

k~nstlichen Misehungen feststellte, nur Wasserstoff und Kohlenoxyd ver- brannt, ttierzu ist eine Beimisehung yon Sauerstoff nicht erforder- lieh, das reduzierte Kupferoxyd wird immer nach 3 - - 4 Versueheu durch Erhitzen im Saaerstoffstrom regeneriert. Durch die gew~hlte

Fig. 20.

N o

t .

Anordnung des U-Rohres wird die Ansammlung yon Wasser und damit die Gefahr des Zerspringens vermieden. Der freie Raum des gef~llten U-Rohres betrhgt nur etwa 2 ccm. Zur Analyse eines Leuchtgases verfuhr T a y l o r folgendermafsen: Das Rohr C wurde mit Luft gefallt und vom fibrigen Apparat abgesperrt. A, B, D, E und alle Kapillaren wurden mit Quecksitber gef~llt, dann wurde das Gas bei a eingeffillt und gemessen. Bei der Kalibrierung yon A muss das Kapillarenstaek bei b berticksichtigt werden, auch muss alas Volumen des St~ckes yon b - - d bekannt sein. Hierauf wurde die Verbindung mit D hergestellt,

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552 Bericht: Allgemeine analytische ~et.hoden etc.

das auf der Zeichnung fehlencle bewegliche Quecksilberniveaugefiiss cler Messbtirette so eingcstellt, dass das Gas yon A aus genau bis an den

Punkt d reichte, dann nach D 3- -5 ccm 30°/oiger Kalilauge gebracht und das Gas bis zu konstantem Volumen hin und her bewegt, schliesslich wurde wieder genau bis zum Punkt d eingestellt; die abgelesene Kontraktion entsprach der vorhandenen Kohlens~iure. Dann wurde die Kalilauge bis k gebrucht, f umgestellt und die Kalilauge nach G entleert. Hierauf wurden die unges~ttigten Kohlenwasserstoffe durch einige Kubik-

zentimeter rauchende Schwefels~ure absorbiert, mit verdtinnter Schwefel- s~ure nachgewaschen, umaus dem Kapillarensttick bis k alle Laugenreste zu entfernen, die sonst das Glas angreifen wfirden, und dann nach D 1[~ cc~n

Kalilauge gebracht, um die S~turedi~mpfe zu absorbieren. Ohne die

Kalilauge zu entfernen, wurden dann 5- -6 ccm PyrogallussiturelSsung

nach D gebracht und hiermit der Sauerstoff absorbiert. Nach erneuter Messung wurden dann die Verbindungen nach C geOffnet und das Gas noch einigemal nach D gebracht, um allen in C enthaltenen Sanerstoff zu entfernen. ~ach Anheizen des Ofens wurden daranf dutch langsames

Hin- und Herleiten zwischen A und E Wasserstoff und Kohlenoxyd verbrannt und ersterer durch Messung der Volumabnahme letzteres durch folgende Absorption mit Kalilauge bestimmt, wozu man, da kein Sauerstoff vorhanden, einfach die ulkalische Pyrogalloll6sung nehmen

konnte. Um endlich noch die Kohlenwasserstoffe zu bestimmen, wurde

nach Entfernung der PyrogallollOsung und Auswaschen der ganze Gas- rest nach D gebracht, C ubgesperrt, alle Kapillaren mit Quecksilber

• geffillt und etwa 90--95 c c m Sauerstoff in die Bt~rette gesaugt. Die Hauptmenge desselben wird zuni~chst nach E gebracht, dann nach ~)ffnen der Hiihne T l~ngsam durch C nach A zurtickgesaugt und, nachdem so alle brennbaren Gase aus dem U-Rohr entfernt sind, dieses wieder ab- gesperrt. Das ¥olum des Sauerstoffs wird genau gemessen, B damit geftillt and der Gasrest nach A zurtickgebracht. Die Kohlenwasserstoffe werden dann in gewohnter Weise in B verbrannt ; es ist dabei wesentlich, dass B zuni~chst mit Sauerstoff geftillt ist, da die Kohlenwasserstoffe sonst an dem heissen Platindraht nnter Kohlenstoffabscheidung zersetzt wtirden. Aus tier ¥olumverminderung (c) und der Bestimmung der gebildeten Kohlens~ure (a) kann man das Gesamtvolumen (¥) der Kohlenwasserstoffe ermitteln und, indem man den Weft yon n in ihrer ullgemeinen Formel C .H~ .+2 berechnet~ auch einen Schluss auf ihre Zusammensetzung ziehen. Der Verfasser erhalt fiir V und n

Page 4: Über die bei der Untersuchung von Gasen

t. Auf theoretische und phy~ikalische Chemie beztigliehe. 553

2 c - - a a folgende leicht ableitbare Ausdracke V -= ~ ; n = X~- .. In ent-

sprechender Weise lassen sich alle anderen Gasanalysen in dem Apparat

vornehmen.

W. H e m p e i ~) vermeidet die Fehler, welche dutch die L(islichkeit anderer in dem zu untersuchenden Gasgemisch enthaltenen Gase in der w~sserigen Absorptionsfl~issigkeit entstehen, dadurch, dass er auch immer

nur kleine Mengen der Absorptionsfltissigkeit mit dem Gase in Berahrung

bringt. Er erreicht das durch zylindrische GeStaltung der Absorptions-

pipette und Anbringung eines dureh eingebrachtes Quecksilber aus- balanzierten Schwimmers, der auf der Fl~issigkeit sehwimmt und den lichten Raum des Zylinders gerade ausffillt. Bringt man in eine so gestaltete Pipette Gas, so kommt dieses immer nur mit den an den W/£nden haftenden Teilen der Absorptionsflt~ssigkeit in Berahrung, die sich bei

jedesmaligem Hin- und Herleiten des Gases, wobei der Schwimmer sich auf- und abbewegt, wieder erneuert. (Abbildungen im Original) - - Eine neue Absorptionspipette zur Gasanalyse hat aueh E. M a u g u i n ~ )

konstruiert und besonderen Wert darauf gelegt, dass jedes Eindringen

yon Luft w~hrend der Beschiekung mit den Absorptionsmitteln aus- gesehlossen ist.

Einen A p p a r a t z u r f r ~ k t i o n i e r t e n V e r b r e n n u n g vonWasser-

stoff-Kohlenwasserstoffgemischen mittels Kupferoxyds haben L. U b b e 1 o h d e und de Cas t ro ~) angegeben. Das Kupferoxyd befindet sich in einer

durchsichtigen QuarzrOhre, die durch einen kleinen, mit Thermoregulator versehenen Gasofen geheizt wird und mit den fibrigen Absorptions- und Messapparaten verbunden ist. Bei 265- -2700 verbrennen Wasserstoff und Kohlenoxyd, bei 8 0 0 - - 9 0 0 0 Methan und Athan. Durch Messung der

Volum/inderung und Absorption nach jeder Verbrennung lassen sich die einzetnen Bestandteile bestimmen. Der Apparat, der mit allen

Absorptionsgef/issen unmittelbar verbunden 4) und dem der oben be- schriebene yon T a y l o r im Prinzip sehr /thnlich ist, kann yon der Firma H. G e i s s l e r N a c h f . in Bonn bezogen werden.

1) Zeitschr. f. angew. Chem. 25, 184't (1912). ~) Ann. ehim. analyt, appl. 19, 298 (1914); durch Chem. Zentrbl. 86, I, 1037. 8) Journ. f. Gasbeleuehtung 54, 810 (1911); durch Deutsch. Mech. Zeit.

1912, S. 49. 4) Die diesbez. Konstruktion stamlnt yon H o h e n s e e . Journ. f. Gasbol.

54, 814 (1911). F r e s e n i u s , ZeiCschrift f. ana l . Chemie. ] ,IV. J ah rgan f f . 11. Hef¢.. ,~7

Page 5: Über die bei der Untersuchung von Gasen

554 Bericht: Allgen-leine analytische Methoden etc.

G a s s a m m e l r S h r e n ohne Hahn uad Ventil hat G. W e m p e :) koastruierL De r flaschenfSrmige Gasbeh~lter tr~gt ein oben seitlieh

angesetztes, bis zum Boden reichendes Rohr, das zum Ffillen und Ent- leeren dient, and oben ein sehleifenfSrmiges Rohr mit zwei kugeligen

Erweiterungen, zwischen denen das Rohr kapillar verengt und mit Queeksilber gefallt ist. Hierdurch wird vSlliger Luftabsehluss erreicht.

Die RShre wird durch Saugen am Schleifenrohr zun~ehst mit Wasser geft~llt, dann wird das Schleifenrohr mit der Gasquelle verbunden und

das Wasser durch das bis zum Boden reichende Rohr abgesaugt. Bei einer zweiten ahnlichen Konstruktion tritt an Stelle des Schleifenrohrs ein Wasserventil. Beide Apparate werden yon der Firma Dr. H o d e s u. G o e b el in Ilmenau vertrieben.

A p p a r a t e z u r a u t o m a t i s c h e n G a s a n a l y s e hat C. A: H a r t u n g e) konstruiert. Bei dem einen ist eine Einrichtung getroffen,

um dem zu analysierenden Gase bestimmte Mengen eines anderen Gases zumischen zu kSnnen. Bei beiden wird vermitte]s hydraulisch bet~tigter

Pumpen daf~ir Serge getragen, dass stets gleiehe Gasmengen yon dem am Apparat vorbeistr0menden Gasstrom entnommen and zur Untersuchung

gebraeht werden. Zur selbstt~tigen Bestimmung vonAmmoniak in Flassigkeiten dient der

A n a l y s a t o r Hydro3) . Die zu untersachende Flfissigkeit wird mit einer Natriumhypobromit entha]tenden LSsung zusammengebracht und der ent- wiekelte Stickstoff gemessen. Abmessung und Mischung der Flassigkeiten erfolgt automatisch, das entweichende Gas setzt dutch seinen eigenen Druck eine Registriervorrichtung in Bewegung. Der Apparat kaan natfirlich aueh zur Ausfahrung anderer entsprechender Analysen benutzt werden,

er wird yon der Firma J, v. G e l d e r n & Co., Dtisseldorf, in den Handel

gebracht. Bei manehen Metalluntersuehungen, z. B. bei der Bestimmung des

Tonerdegehaltes im Aluminium nach D u e r u , wird der beim LSsen entweichende Wasserstoff gemessen. F~ir diese Zweeke hat M. P. ~ i c o l a r d o t 4) einen besonderen M e s s a p p a r a t konstruiert, tier infolge

1) Zeitschr. f. angew. Chem. 27, I, 216 (1914). ~) D. R. P. 239887 Chemiker-Zeitung 85, R. 621 (1911).

,, 244859 ,, 86, R. 246 (1912). ~) Chemiker-Zeitung 86, 962 (1912). 4) Ann. Chim. anal. appl. 18, 136 (1913 ; durch Zeitschr. f. ang. Chem. 27,

II, 9 (1914.)

Page 6: Über die bei der Untersuchung von Gasen

I. Auf theoretische und physikalische Chemie beziigliche. 555

seines grossen FassungsvermSgens gestattet, etwa l g des Metalles zur Untersuchung zu verwenden. Der obere Teil der MessrShre ist aUS

diesem Grunde bauchig erweitert. Die Messr~)hre ist mit der offenea

Barometerr~hre zns~mmen in einem grossen Wassergef~ss untergebrachL um Temperatursehwankm~gen und Ablesefehler mSglichst zu vermeiden. Sind die entwiekelten G3smengen nur gering~ so kann aus einer eben- falls in dem Wassergef~ss angeordneten Hilfspipette noch eine bekannte Gasmenge in die Messb~rette gebracht werden, so dass dort der ganze erweiterte Teil ausgefallt wird und das Gas his zum kulibrierten Teii der Biirette reicht.

Im Anschluss hieran seien einige bTeuerungen an bekannten gas- analytisehen Apparaten kurz besehrieben. H. G 5 ek el 1) berichtet ~]ber

eine yon ihm konstruierte D o p p e l p i p e t t e , bei welcher das Ftillen mit dem Absorptionsmittel dadurch erleiehtert ist, dass an der mittleren

Glaskugel ein Rohransatz angebraeht ist, durch den die Absorptions-

flfissigkeit direkt eingegossen werden kann. Der Verschluss dieses Rohr- stfickes ist zugleich mit einem Ventilstab mit Gummidiehtung verbunden,

wodurch man die Absorptionskugel yon der benachbarten Abteilung trennen und so ein Uberspritzen des Absorptionsmittels verhindern kann. - - Um zu vermeiden~ dass kleine TrSpfehen der AbsorptionsflOssigkeit,

welche leieht an den W~nden der Verbindungskapillaren der H e m p e L schen Pipetten h~ngen bleiben, veto Gase mit in die Messbarette ge- rissen werden, hat R. P, A n d e r s o n -2) in der Kapillare eine kleine kugelfSrmige Erweiterung yon etwa 3 mm Durehmesser angebraeht.

Hierdurch wird die Flfissigkeit vSllig zurackgehalten und der nament- lieh bei Verwendung feuchten Queeksilbers oft betr~cht]iche Fehler

vermieden~ den kleine in die Messb~rette gelangte Mengen der Ab- sorptionslSsungen durch Ver~nderung des Wasserdampfdruckes ver-

nrsachen. - - Den Ersatz der H e m p e l ' s c h e n P h o s p h o r p i p e t t e dureh eine solche aus f~rbigem Glase hat F. F r i e d r i e h s ~ ) vor- geschlagen.

Eine medifizierte t t e m p e l b a r e t t e naeh A. G w i g g n e r 4) wird yon P. A l t m a n n , Berlin hergestellt. Sie tr~gt am oberen Ende eine~ Hahn, dessen 3 im Abstand yon 120 o befindliche Bohrungen zur Ver-

1) Zeitschr. f. angew. Chem. 26, 1, 616 (1913). ~) Zeit~schr. f. ~ngew. Chem. 27, I, 23 (1914) 3) Zeitschr: f. angew. Chem. 25, 1905 (1912). 4) Zeitschr. f. angew. Chem. 23, 642 (1910}.

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Page 7: Über die bei der Untersuchung von Gasen

556 Bericht: Allgemeine an~tlytische Methoden etc.

bindung mit der Aussenluft, Gasleitung oder den Absorptionspipetten dienen, wozu 2 kapillare Ansatzrohre angebracht sind.

Von L . L . de K o n i n c k stammt eineVeriinderung der H e m p e i -

schen G a s b t ~ r e t t e ~ ) , bei der durch Anbringen eines Zweiweghahnes am oberen Ende die Bildung des scl~i~dlichen Raumes in der Kapillare zwischen Bfirette und Absorptionsgef~tss vermieden wird, sowie ferner eine _~nderung der N o w i c k i ' s c h e n A b s o r p t i o n s p i p e t t e 2 ) . ttier sind die Windungen der Glasspirale flacher gehalten, nnd zugleich ist tier Querschnitt des Spiralrohres so viel verringert, dass die einzelnen

Gasblasen das Rohr m6glicbst ganz ausftillen, wodurch langsameres Aufsteigen der Gasblasen und vollst~ndigere Absorption erreicht wird.

Zur Verbesserung der Gasverteitung in den Or s a t ' schen Pipetten

bringt die Firma C h r i s t . K o b u. Co. in Sttitzerbach3) am Boden

der Pipetten eingesehmotzene, vielfach durehbohrte Glasplatten an, so class das Gas durch zahlreiehe kleine LOcher aufsteigt. - - Dureh Einbau eines besonderen eingeschliffenen Ventils sucht G. P r eus s¢ ) dasselbe zu erreiehen. Das von ihm konstruierte Modell (D. R. G. M. 510776) wird yon der Firma Dr. R e i n i n g h a u s, Essen, vertrieben.

Eine verbesserte Form des R ei c h 'schen Apparates, der besonders f~ir RSstgasuntersuehungen dient, hat H. R a b es) angegeben. Der Apparat wird in dieser Form yon der Firma Dr. H. G ~ ek el, Berlin ~W. , vertrieben.

Zur Untersuehung h o c h p r o z e n t i g e n S a u e r s t o f f s dient eine

yon H. M u r s e h e n h a u s e r ~ ) angegebene Btirette. Um das nach Absorption der Kohlens~ure and des Sauerstoffs noch verbleibeude, sehr

kleine Restvolumen genau bestimmen zu kOnnen, ist die in der Mitte pipettenartig erweiterte Btirette oben und unten eng ausgezogen und mit einer L/~ o c c m anzeigenden Teilung versehen. Zur Messung tier w~hrend der Untersuchung eintretenden Druck- und Temperaturschwank- ungen ist eine gr0sstenteils mit Luft zu ftillende Btirette mit der be-

1) Bull. Soc. Chim. Belg. 24, 231 (1910); dureh Zeitschr. f. angew. Chem. 23, 2228 (1910).

2) Bull. Soc. Chim. Belg. 24, 233 (1910); durch Zeitschr. f. angew. Chem. 23, 2228 (1910). -- Vergl. auch diese Zeitschrift 4:5, 633 (1906).

~) Chemiker-Zeitung 36, 1397 (1912). a) Chemiker-Zeitung 86, 897 (1912). 5) Chem. Apparatur I, 4:0 {1914); durch Zeitschr. f. angew. Chem. 27, II,

217 (19t4). -- Vergl. diese Zeitsehrift 53, 701 (1914:). 6) Zeitsehr. f. angew. Chem. 21, 2503 (1908).

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1. Auf theoretische und physikalische Chemie beziigliche. 557

schriebenen in ein als Thermostat dienendes Wassergefiiss eingesenkt. Bei noch kleineren Gasresten genagt, wie A. S t o c k und C. N i e 1 s e n t)

angegeben haben, eine Kalibrierung der die Barette mit dem Absorp- tionsgefi~ss verbindenden Kapillare, so dass man den Gasrest iiberhaupt nicht mehr in die Btlrette zurackzubringen braucht.

Ein ahnlich wie die B u n t e ' s c h e Gasbtirette konstruierter Apparat zur technischen Gasanalyse stammt yon F. C h a r le s 2). Die Gasbarette

ist oben durch einen weiten Hahn versehlossen, an den sich eine zur Aufnahme der Absorptionsflassigkeit bestimmte Fortsetzung ansehliesst. Diese wird naeh Einftil]en des Gases in die Btirette vollst~ndig mit dem Absorptionsmittel geftillt und dann mit der Barette verbunden. Der Apparat wird v o n d e r Firma H. G e i s s l e r Nachf . in Bonn hergestellt.

J~hnlich wirken die yon O. P f e i f f e r ~) angegebenen trichter- fSrmigen Ans~tze an die Messbtiretten; gleichzeitig beschreibt der ¥er- fasser noch einige andere kleine Ab~nderungen bekannter Apparate, deren Zweckm~ti~igkeit er erprobt hat.

¥on J. S. S t u d e r ~) stammt eine radiale Anordnung mehrerer

H e m p e l ' s c h e r Pipetteo auf einer drehbaren Platte. Die feststehende Messbfirette wird nacheinander mit den einzelnen Pipetten verbunden.

Diese sind in Rahmen so befestigt, dass sie leicht in pendelnde Be- wegung versetzt werden k6nnen, wodurch das erf()rderliche Umschiitteln leicht und ohne die Gefabr des Eindringens der Absorptionsflassigkeit in die Kapillare vorgenommen werden kann.

Eine yon R. R o s s und J. P. L e a t h e r 5) vorgeschlagene ¥er- besserung der gasanalytisehen Apparate besteht wesentlich in einem besonders konstruierten Dreiweghahn, durch den die Verbindung der Messbiirette mit acht versehiedenen Absorptionsgef/~ssen ]eieht und ohne

Lufteintritt vorgenommen werden kann. (Abbildung im Original.)

Von H. G S e k e l s) rtihrt auch eine Modifikation des R a d o r f f - sehen A p p a r a t e s z u r t i t r i m e t r i s e h e n B e s t i m m u n g a b s o r -

b i e r b a r e r G a s e her; an Stelle yon drei Hglsen mit ebensoviel

3) Bet. d. deu~sch, chem. Ges. zu Berlin 39, 3389 (1906). -2) Chemiker-Zeitung 85, 718 (1911). 2) Zeitschr. f. angew. Chem. 20, 22 (19G7). 4) Journ. of the Soc. of chem. Ind. 27, 483 (1908). '~) Journ. of the Soc. of Chem Ind. 27, 491 (1908). 6) Journ. f. Gasbek 55,823 (1912); durch Zeitschr. f. angew. Chem. ~6, II,

121 (1913).

Page 9: Über die bei der Untersuchung von Gasen

558 Bericht: Altgemeine analytische Methoden ~tc.

Sehliffen und drei H~ilmen besitzt der neue Apparat nur einen Hals

~nit Schliff, einen kleinen Schliff zum Manometeransatz und einen Hahn

mit doppelter Bohrung. - - Ebenfalls yon H. G S c k e l l ) stammt eine zweckm~tssig zusammengestellte Apparatur nach B u n t e zur @asanalyse ~uf Reisen.

Zur B e s t i m m u n g yon S t a u b in Gasen hat C. T. N e s b i t t ~) eine einfache Anordaung angegeben, welcbe im wesentlichen aus zwei

mittels einer Schraubenklammer zusammengepressten Trichtern besteht, zwischen denen auf einer Unterlage yon Kupferdrabtnetz Filtrierpapier

ausgespannt ist. Zur Dichtung dient ein Gummiring; der untere Triehter wird vor Beginn des Yersuches mitsamt dem Filter tariert und spiiter mit dem Staub gewogen.

Neue m i t F i l t e r v e r s e h e n e G a s w a s c h a p p a r a t e haben E..R. W e a v e r und J . D . E d w a r d s 3 ) angegeben. Das Gas tritt aus einem an der Spitze 1 - - 2 ~nm weiten Einlassrohr in eine 8 - - 1 0 m , m

weite~ mit dem Absorptionsmittel gefilllte, sehwaeh ansteigende Glas-

rShre, die gerade oder schlangenf0rmig gebogen sein kann. Naeh Durehstreiehen dieser RShre verl~tsst das Gas durch ein etwas weiteres, mit Glasperlen und Absorptionsmittel gefalltes Gef~ss den Apparat. Um bei der Absorption des Gases entstandene btiederschl~tge naeh Be- endigung tier Absorption ohne Luftzutritt auswasehen zu k0nnen, ist ein FiltrierrShrchen etwa nach Art der bei tier Zuckerbestimmung naeh Al l ihn verwandten so angeordnet, class die gesamte Absorptions- titissigkeit durch dasselbe abgesaugt werden kann. Die erforderliche

Wasehfltissigkeit wird dureh eine tiber dem mit Glasperien gefiillten Gefitss angebrachte TriehterrShre eingeftihrt, w~thrend man dureh das

Gaseintrittsrohr ein nicht reagierendes Gas eintreten litsst. (Abbildung im Original.)

Bei der grossen Zahl tier sonst noeh vorliegenden Apparate zur Gasanalyse begntige ich mieh bei den folgenden, deren Fortschritte meist nur in bestimmten ¥erbesserungen bekannter Prinzipien bestehen, mit blossem Hinweis. Eine zur teehnisehen Gasanalyse besonders ge- eignete Apparatenform stammt yon W. A. B o n e und R. V. W h e e 1 e r ~).

1) Journ. f. Gasbel. 55, 1057 (1912); durch Zeitschr. f. angew. Chem. :?,6, II, 122 (1913).

~/ Chem. News 106, 235 (1912). ~) The Jollrn. of Ind, .a. Eng. Chem. 7, 53i (1915). ~) Journ. of the Soc. of chem. Ind 27, 10 (1908).

Page 10: Über die bei der Untersuchung von Gasen

1. Auf theoretische and physikalische Chemie beztigliche. 559

Zur selbstt~ttigen K o h l e n s ~ u r e b e s t i m m u n g , besonders in Raueh-

gasen, dient der A u t o l y s a t o r , tiber den H. S t r a c h e 1) einerseits uncl

C h. A. K e a n e und H. B u r r o w s ~) andererseits berichten.

Zur automatischen Rauchgasanalyse dient auch ein Apparat yon

K. J u n g ~ ) . - - Einen mit besonders einfachen Mitteln arbeitenden,

Coometer genannten Apparat zur kontinuierliehen Gasanalyse hat

V. S a m t e r 4) angegeben. - - Ein weiterer automatischer Rauchgas-

prtifer stammt von E c k a r d t ~). - - Eine neue Verbrennungspipette

(C-risoumeter) hat E n r i q u e H a u s e r ~) beschrieben, ebenso hat

~ . Gr 6 h a n t v) ein als Grisoumeter verwendbares Eudiometer beschrieben.

Eine far technische Untersuchungen bestimmte, sehr handliche

Bt~rette hat W. F r o m m e l s) angegeben. - - Eine insbesondere zur

Kohlens~turebestimmung dieneade Modifikatiou der B un te ' s chen Btirette

stammt yon H. H. S t e p h e n s o n g ) .

Ein Universal-Gasanalysenapparat, der eine zweckm~itiige Vereinigung

der bekannten Apparatur darstellt, iet yon F i e b e r 1°) konstruiert worden

und yon der Firma W. J. R o h r b e c k N a c h f., Wien, zu beziehen. - - Einen

auf dem 0 r s a t prinzip beruhenden, verbesserten Apparat zur technischen

Gasanalyse stellen Dr. S i e b e r t und K ti h n 11) in Cassel her.--- Ein weiterer,

zur Rauchgasanalyse passend zusammengestellter Apparat nach Angaben

yon K u n t z e 13) wird yon R. M il n c k e, Berlin, in den Handel gebraeht.

Zur Verbindung der Gasbiiretten mit den Absorptionsgef~ssen hat

A. E. H i l l 1~) vorgeschlagen, das ¥erbindungssttiek, das in der Mitte

einen kapillaren Hahn enth~lt, unmittelbar an die Barette anzuschmelzen.

i) (3sterr. Chemiker Zeitung :[l, 190 (1908); Chemiker-Zeitung 30, 1128 (1906). - - Vergl. diese Zeitschrift 4:5, 632 (1906).

~) Journ. of the Soc. of chem. Ind. 27, 608 (190~). ~) 0sterr. Chemiker-Zeitung 8, 174 (1905).- Vergl. diese Zeitschrift 4:5,

634 (t906). ~) Zeitschr. f. Apparatenkunde 3, 73; durch Zeitschr. L angew. Chemie 2:[,

1748 (1908). 5) Chemiker-Zeitung 34:, 1263 (1910). 6) Chemiker-Zeitung 33, 872 (1909), ~) Comptes rend. 14:3, 813 (1906). s) Chemiker-Zeitung 33, 1302 (1909). 9) Chem. News 101, 61 (1910).

lO) 0sterr. Chemiker-Zeitung 13, 110 (1910); Chemiker-Zeitung 34, 331 (1910). - - Vergl. diese Zeitschrift 4:5, 346 (1906).

ix) Chemiker-Zeitung 31~, 881 (1908). 12) Chemiker-Zeitung 34:, 830 (1910). x~) Prec. Chem. Soc, 24, 95 (1908); durch Deutsche Mech Zeit. 1909, S. 7

Page 11: Über die bei der Untersuchung von Gasen

560 Bericht: Allgemeine analytisehe Methoden etc.

Ein zur Analyse yon Gemischen aus Luft und brennbaren Gasen

bestimmter Apparat ist yon J e a n M e u u i e r 1) konstruiert worden.

Ferner sind noch einige neuerdings patentierte, beziehungsweise

zum Patent angemeldete, gasanalytische Apparate zu verzeichnen, auf

deren Einzelheiteu ieh bier nicht eingehe. Ein als U-Rohr ausgebildeter

A b s o r p t i o n s - und M e s s a p p a r a t stammt von Ph. E y e r 2 ) .

Ein Absorptionsgef~ss, in das mit Hilfe eines Kautschukballons die

absorbierende Fliissigkeit aus einem Hilfsgef~tss hineingedriickt wird~ die

spgter durch weiteres Naehdrticken selbst zur Verdriingung des nicht

absorbierten Gases beuutzt wird, stammt yon A. L o m s e h a k o w ~ ) . - -

Ein Absorptionsgef~tss mit selbstt~tigen Ventilen, welehe gestatten, das Gas

zun~chst durch die Absorptionsfliissigkeit hindurchzudrticken und es dann

wieder in den Beh~ilter zuriickzusaugen, stellen S t r S h l e i n & Co.a)~

Diisseldorf, her. - - Ein besonders zur automatischen Kohlens~iure-

bestimmung in Rauchgasen bestimmter Apparat ist yon H. ~ , C h e n e y

und H. L. N i c k e r s o n 5) konstruiert worden. - - Weitere automatisch

arbeitende Apparate stammen yon E. S c h a t z ~).

Einen Apparat zur Analyse yon Gasgemischen durch Diffusion durch

W~tnde, welche nur ffir Teile der Gemische durchliissig sind, hat

L. L 5 w e n s t e i n 7) konstruiert.

Eine K o m p e n s a t i o n s e i n r i e h t u n g zum Ausgleich yon Druck-

oder Temperaturschwankungen bei se]bsttatigen Apparaten stammt yon

E r i k H. B o r c h e r s S ) . - Eine Anordnung zur A n a l y s e Yon G a s -

g e m i s c h e n ist yon der B a d , A n i l i n - u n d S o d a f a b r i k 9) ange-

geben worden. Sie beruht darauf, dass die AusstrOmungsgeschwindigkeit

aus einer engen Offnung yon der Zusammensetzung abhangig ist. Zwei

ganz gleiche Behi~lter werden in demselben Wasserbad mit dem zu

untersuchenden und einem Vergleichsgase geftillt, und es wird registriert ~

ein wie grosset Tell des Gases ausstrSmt~ w~hrend sich der Beb~lter

mit dem Vergleichsgas ganz entleert.

~) Comiotes rend. 1~5, 622 (1907). 2) D. R. P. 256218. Zeitschr. f. angew. Chem. 26, I[, 122 (1912). 3) D. 1~. P. 229317. Chemiker-Zeitung 35, R. 39 (1911). ~) D. R. P. 190240. Zeitschr. f. angew. Chemie 21, 449. (1908). 5) U~ S, Pat. 99.2086. Journ. of the Soc. of Chem. Ind. 28, I007 (1909). 6) D. R. P. 199494. Zeitschr. f. angew. Chemie 21, 1748 (1908). 7) D 1%. P. 178710. Zeitschrift f. angew. Chem. 20, 541 (1907). 8) D. R. P. Anm. B 67123. Zeitschr. f. angew. Chem. 26, II, 121 (1913). 9) D. R. P. 281 584. Chemiker-Zeitung 39, R. 40 (1915).

Page 12: Über die bei der Untersuchung von Gasen

1. Auf theoretische und physikalische Chelnie bez~'ig[iche. 561

A p p a r a t e z u r M e s s u n g de s G a s d r u e k e s u n d d e r O a s d i c h t e .

Yon besonderem theoretischem wie praktisehem Interesse ist das a b s o l u t e ~ a n o m e t e r yon M. K n u d s e n l ) , welches den Umstand benutzt, dass die mechanisehe Kraft, die ein verdanntes, zwischen Platten

verschiedener Temperatur befindliches Gas auf diese Platten austibt,

yon der Temperaturdifferenz und dem Gasdruek in einfacher Weise ab- htingt. Ftir kleine Temperaturdifferenzen (T1, T~) l~tsst sich der Druck p

aus der mittels einer Drehwage gemessenen mechanischen Kraft K

T~ • Da auf diese bestimmen nach der Gleichung p ~ 4 K TI__T,2

Weise auch der Druck etwa vorhandener Quecksilberd~mpfe mitgemessen wird, hat K n u d s e n sein Instrument, auf dessert Einzelheiten ich bier leider nicht eingehen kann, mit Recht ~ b s o l u t e s Manometer genannt.

P. V e r b e e k ~) beschreibt ein neues D i f f e r e n t i a l m a n o m e t e r ,

das zur Messung des Druekes oder Zuges strSmender Gase bestimmt ist. Es wird in sehr vollkommener Weise das alte Prinzip verwendet,

class an einem U-Rohr vorbeistrSmende Gase infolge ihrer Saugwirkung

die Fliissigkeits/iulen in den beiden Sehenkeln gegeniiber dem hydro- statischen Gleichgewicht ver~chieben. (Abbildungen and Einze]heiten

im Original.) Eine Gaswage yon J. F. S i m m a n c e and J. A b a d y a) dient zur

~utomatisehen Bestimmung der Gasdichte dadurch, dass die in eine Gaskammer einstrSmenden Gase einen den Kammerboden bildeuden Stempel je naeh ihrem spezifisehen Gewicht verschieden einstellen.

Einen dem B u n s e n - S c h i l l i n g ' s c h e n /ihnlichen Apparat zur Messung der Gasdichte beschreibt M. Hofs~iss4) . Das Gas strSmt unter einem bestimmten l'~berdruck gegen die Atmosphere aus einer

Kapillare aus. Es wird nun gemessen, wie rasch der Uberdruck ab-

nimmt, und~ da die Quadrate d e r AusstrSmungszeiten sieh wie die spezifischen Gewichte verhalten, kann max, wenn der Apparat mit Luft geeicht war, die Dichte des Gases aus der AusstrSmungsgeschwindigkeit berechnen. (Abbildung im Original.)

1) Ann. d. Physik (4) 8~, 809 (1910). ~) Chemiker-Zei~ung 87, 1338 (1913). -- Vergl. diese Zeitschrift 5~,

440 (1914). ~) D. R. P. 266538. Zeitschr. £. angew. Chem. 27, II~ 9 (1914). - 4) Ze~tschr. f~ ~ngew. Chem. ~7. 3, 136 (1914).

Page 13: Über die bei der Untersuchung von Gasen

562 Bericht: Allgemeine analytische Methoden etc.

Auf demselben Prinzip beruht die yon F r a n z E. W o l f 1) konstruierte Apparatur, bei der das zu untersuchende und ein Ver- gleichsgas mit gleieher Gesehwindigkeit mit Hilfe einer Pumpe durch

Dtisen ausgepresst und die erzeugten Drucke gemessen werden. Aus dem Verhiiltnis der Drucke l~isst sich alas der Gasdiehten berechnen,

da zur Erzeugung gleieher Ausstr6mungsgesehwindigkeiten bei ver-

sehiedenem spezifisehem Gewicht nattirlich verschiedene Drucke er-

forderlieh sind. Ein empfindlicher Apparat zur B e s t i m m u n g y o n G a s d i e h t e n

ist auch das von A. W. G r a y ~) angegebene B a r o s k o p . Eine naeh Art eines Wagebalkens auf einem Quarzfaden aufgehiingte Glaskapillare tr~gt an ihren Enden eiue Glashohl- und eine Glashalbkugel yon

gleiehem Material und Gewieht. Das Glasgei~ss, welches das gauze umsehliesst, wird mit dem das zu untersuehende Gas enthaltenden

Raum verbunden und der je nach der Gasdiehte weehselnde Auftrieb

tier Glashohlkugel mittels eines an der Kapillare befestigten Spiegels

durch ein Fernrohr beobaehtet. Ein zur Messung hoher Gasdiehten besonders geeignetes Instrument

ist das S e h w i n g u n g s p y k n o m e t e r yon A. Kal~thne~) . Ein sehr

teiehter Klangk6rper yon grosser 0berflfiche wird aussen und innen yon dem zu untersuchenden Gas umspiilt und durch Resonanz oder durch Sehl'~ge mit einem elektromagnetischen Hammer zu Schwingungen an- geregt, deren yon der Gasdiehte abh~ngige Dauer durch Vergleieh mit einer Stimmgabel oder durch einen Frequenzmesser ermittelt wird. - - Ebenfalls auf der Abhi~ngigkeit der Sehwingungsdauer yon Druck und

Diehte des umgebenden Gases beruht das Q u a r z f a d e n m a n o m e t e r , mit dem F. H a b e r und F. K e r s c h b a u m 4) sehr kleine Drucke (yon

der Gr6ssenordnung 0,001 ram) gemessen haben. Ein dilnner frei

h~ngender, an einen Glasstab angeschmolzener Quarzfaden wurde dureh Anklopfen ersehtittert und die Abklingungszeit beobachtet. Die theo- retischen Ableitungea ftir die Berechnung des Druckes aus der beob-

1) D. R. P. "263352. Zeitschr. f. angew. Chem. ~7, II, 11 (1914). 2) Communic. Phys. Labor. Univ. Leiden 1905, Nr. 94a; durch Zeitschr

f. Instrumentenkunde 27, 58 (1907). 8) D i n g l e r ' s Polyt. Jo~rn. 1914, S. 81; dutch Chemiker-Zeitung 39,

R. 29 (1915). Vergl. auch Journ. f. Gasbeleuchtung 1915, S. 49; beziehungs- weise Chemiker-Zeitung 89, R.237 (1915).

4) Zeitschr. f. Elektlochem. '20, 296 (1914); durch Chem. Zentralbl. 85, II, 380.

Page 14: Über die bei der Untersuchung von Gasen

1. Auf theoretisehe und physikalisehe Chemie beztigliche. 563

aehteten Zeit sind im Original e i n z u s e h e n . - Ein anderer Apparat zur

Messung ausserordentlieh kleiner Gasdrueke ist alas selbstanzeigende

¥akuummeter yon W. R o h n ~). Ein Thermoelement wird von einer

ganz konstant brennenden Metallfadenlampe erw5rmt; seine Temperatur ist dann abMngig yon der Whrmeleitf~higkeit des umgebenden Gases. Bei k l e i n e n Gasdrueken ist die W~rmeleitf~higkeit dem Druek an- n~hernd proportional und gestattet daher, diesen zu bestimmen. Die

grt)sste Empfindliehkeit des Apparates liegt bei Drueken yon 0,07 his 0,001 ram, doeh kann man noeh Messungen bis herab zu 0,00001 mm ausNhren. --- Ebenfalls auf der Abh~tngigkeit der W~trmeleitung yore Gasdruek bei k 1 e i n e n Drueken beruht ein yon P i r a n i 2) stammendes, yon I t a l e ~) verbessertes N a n o m e t e r . - - Z u r Messung kleinster D r u e k -

d i f f e r e n z e n his herab zu 0,00165 mm dient ein yon J. R. P a n n e l l 4)

angegebenes N e i g u n g s m a n o m e t e r , auf das ieh hier nut hinweise. Ein zur Messung kleiner Dampfdrueke geeignetes Queeksilber-

manometer hat C. F. Mt~ndel ~) in Anlehnung an Vorsehl~ge yon t i e r i n g konstruiert. Das jeweilige Niveau des Queeksilbers wird bestimmt, indem dutch eine mittels Mikrometersehraube verstellbare feine Platinspitze, welehe auf das Queeksilber herabgesenkt wird, ein elektriseher Strom- kreis gesehlossen wird. Der Apparat gestattet eine Genauigkeit yon einigen Tausendstel Mitlimetern, es wurden mit seiner Hilfe Dampfdrueke yon etwa 2ram his herab zu 0,01ram beobaehtet.

Einige Verbesserungen an dem Q u a r z g l a s s p i r a l m a n o m e t e r von P r e u n e r und S c h u p p 6) h a b e n P r e u n e r u n d B r o e k m 6 1 1 e r 7)

besehrieben. Dies Manometer beruht auf dem bei den gewShnliehen

Manometern verwendeten Prinzip der B o u r d o n'sehen Spirale. Um ein zur Messung kleiner Drueke bei hohen Temperaturen geeignetes In- strument zu sehaffen, ist die Spirale aus dt~nnem Quarzglas hergestellt. Der Innenraum steht mit dem GeNss, in dem der Druek zu messen ist, in Verbindung; aussen ist sie yon einem ebenfalls gasdiehten Mantel

J) Zeitschr. f. Elektrochem. 20, 539 (1914); durch Zeitschr. f. Instrumenten- kunde 35, 144 (I915).

~) Bet. d. Deutseh. physik. Ges. 1906, S. 686. 3) Chemiker-Zeitnng 35, 1{38 (1911). 4) Engineering 96, 3~3 (1913); dureh Zeitsehr. f. Instrumentenkunde 34,

333 (1914). 5) Zeitsehr. f. phys. Chemie 85, t35 (i913). 6) Zeitsehr. f. phys. Chemie 68, 129 (I910). 7) Zeitsehr. f. phys. Chemie 81, 129, (1912).

Page 15: Über die bei der Untersuchung von Gasen

564 Bericht: Allgemeine an~lytische ~Iethoden etc.

umgeben, innerhalb dessen man den Gasdruck mit einem Quecksilber-

manometer messen kann. Bei Druckdifferenzen ausserhalb und inner-

halb der Spiraie ver~tndert diese ihre Form. Die dadurch bewirkten

Drehungen werden dureh einen aufgekitteten kleinen Spiegel sichtbar.

Bei grossen Temperaturdifferenzen treten infolge der Anderung der Elas-

tizit~,t des Quarzes Drehungen hinzu, fiir die bei den fri~heren Anord-

nungen schwierig zn ermittelnde Korrekturen anzubringen waren. Die

Verfasser vermeiden das, indem sie die Spirale samt Mantel dureh

einen besonderen 0fen auf konstanter Temperatur halten. Der Apparat

ist deshalb wiehtig~ weil man mit ihm aueh die Gasdrueke soleher Gase

messen kann~ die Queeksilber angreifen. - - Dasselbe Prinzip benutzt ein

yon E. L a d e n b u r g und E. L e h m a n n 1) angegebenes Instrument.

Auf einem indirekten Messungsprinzip beruhen die weitverbreiteten

sogenannten Mac Leod-Vakuummeter . Eine kleine Kugel mit angesetzter

Kapil lare wird mit dem Raum, in dem der Gasdruck zu messen ist,

verbunden. Dann wird das in der Kugel enthaltene Gas komprimiert

bis auf ein kleines, innerhalb der kalibrierten Kapillare ablesbares

Volumen~ aus dem man dann den urspriinglichen Druck berechnen

kann. Uber die zurzeit bequemsten Formen des Instrumentes und

iiber neue, yon ihm stammende Verbesserungen beriehtet It. J. R e i f f "~)

in einer ausft~hrlicheren Arbeit~ auf die ieh hier nur verweise.

Uber verschiedene Instrumente zur M e s s u n g y o n G a s g e -

s e h w i n d i g k e i t e n und G a s m e n g e n , insbesondere t~ber yon 0. K r e l l

sen. und 0. K r e l l jun. konstruierte hat A. D o s e h s) berichtet. Auf

die Einzelheiten der for die Teehnik bestimmten Apparate~ bei denen

in geeigneter Weise der yon den vorbeistrOmenden Gasen ausget~bte

Druek auf ein Manometer iibertragen wird, kann icb bier nicht ein-

gehen. Der yon der Firma Des a g a in Heidelberg in den Handel gebrachte

M o m e n t g a s m e s s e r *Kapomesser~ beruht, wie L. U b b e l o h d e und

M. t I o f s ~ s s 4 ) angeben~ darauf, dass die Menge des dureh eine Kapil lare

strt}menden Gases der Druekdifferenz an den Enden der Kapillare pro-

1) Ber. d. deutsch, phys. (4es. 4, ~0 (|906); durch deutsche Mech. Zeit. 1906, 149.

2) Zeitschr. i. Instrmnentenk. 84, 97 (1914). 3) St~hl und Eisen ]O, 117 (1910). - - "Vergl. diese Zeitschrift 53, 440 (1914). ~) Zeitschr. f. Elektrochemie 19, 32 (1913); durch Zeitschr. f. Instrumenten-

kunde 34, 55 (1914). - - Vergl. auch diese Zeitschrift 53, 45 (1914).

Page 16: Über die bei der Untersuchung von Gasen

1. Auf theoretische und physikalische Chemie beztigliche. 565

portional ist. Es sind versehieden weite Kapillaren parallel neben-

einander angeordnet und mit einem Differentialmanometer verbunden.

Man w~hlt diejenige Weite aus, bei der mit tier zu bestimmenden Gas-

geschwindigkeit gerade eine passende Druckdifferenz erzielt wird, und

bestimmt diese. Naeh empirischer Eiehung llisst sieh dann die StrSmungs-

gesehwindigkeit aus der abgelesenen Druckdifferenz bereehnen, wobei

man erstens die Abh~ugigkeit der Reibungskoeffizienten yon der Tem-

peratur bertieksiehtigen muss, die f~ir Luft 0,3°/o pro Grad betr~gt, und

zweitens, wenn man ein anderes Gas als das zur Eichung verwandte

misst, bedenken muss, dass die Menge des hindurchstrSmenden Gases

bei verschiedenen Gasen dem Reibungskoeffizienten umgekehrt pro-

portional ist.

B e r e c h n u n g y o n G a s a l l a l y s e n .

Eine neue W a s s e r s t o f f t a b e l l e far das Gewicht eines Kubik-

zent imeters Wasserstoff bei verschiedenen Barometerst~nden (700 bis

770 ram) und verschiedenen Temperaturen ( 1 0 - - 2 5 °) hubert L. V a n i no

und A. S e h i n n e r 1) aufgestellt. - - Eine sehr bequeme F o r m e l z u r

R e d u k t i o n v o n G a s v o l u m e n a u f d e n N o r m a i z u s t a n d hat

M. W e n d r i n e r e) mitgeteilt. Ich gehe auf die einfache Ableitung,

welehe wesentlieh im Ersatz der Celsiustemperatur durch die absolute

besteht, hier nicht ein. Ist ¥ das gemessene Volumen, b der Baro-

meterstand und 0 der Wasserdampfdruek unter den betreffenden Ver-

Mltnissen, so wird das Normalvolumen V o berechnet aus:

log V o = log' V @ log' (b - - zg) @ R

R ist das Temperaturglied und ebenso wie z9 aus tier umsteheaden

Tabelle zu entnehmen. I)a iiber die Stellung des Kommas kein Zweifel

herrschen kann, kSnnen die Kennziffern der Logarithmen wegbleiben.

Es sind entspreehend far R aueh nur die hinter dem Komma stehenden

Stellen angegeben. Man sueht den der betreffenden Temperatur zu-

geordneten Wer t you R in tier Tabelle auf, addiert ihn zu den beiden

anderen Logarithmen und erh~/lt so sehr rasch den Logarithmus des

NcrmaIvolumens des mit Wasserdampf ges~ttigten Gases~): " Wiinscht

man das ,4echnische, Volumen, 15 o und 760 ,m~n (feucht), zu kennen,

so ist ausserdem noeh ,305 zu den Logarithmen zu addieren. Will man

1) Zei~schr. f. angew. Chemie 2{;, I, 55 (1913). 2) Zeitschr. f. angew. Chemie 27, 1, 183 (1914). 3) Bei trockenen Gasen ist nattirlich statt [b - -0 ] b zu nehmen.

Page 17: Über die bei der Untersuchung von Gasen

566 Bericht : Allg. ~nalyt. Methoden etc. 1. Auf theoret, u. physik. Chemie bez

das Volumen V~t bei einem anderen Barometerstand und anderer Tem-

peratur bereehnen, so ergibt sieh dies, wenn man zuvor V o berechnet

hat~ aus : log Vbt : log V o - - [log (b - - 0) --~ R]

Tabelie der Werte 0 und g f~r die Temperaturen yon 0 - -400 .

t 0 R t 0 R 0 4,57 1192 21 18,47 871

1 4,91 1176 22 19,63 856

2 5,27 1161 23 20,86 841

3 5,66 1145 24 22,15 826

4 6,07 1129 25 23,52 812

5 6,51 1114 26 24,96 797

6 6,97 1098 27 26,47 783

7 7,47 1082 28 28,07 768

8 7,99 1067 29 29,47 754

9 8,55 1052 30 31,51 740

10 9,14 1036 31 33,37 725

11 9,77 1021 32 35,32 711

12 10,43 1006 33 37,37 697

13 11,14 990 34 39,52 683

14 11,88 975 35 41,78 668

15 12,67 960 36 44,16 654

16 13,51 945 37 46,65 640

17 14,40 930 38 49~26 626

18 15,33 915 39 52,00 612

19 16,32 900 40 54,87 599

20 17,36 885

Eine K u r v e n t a f e I zur Reduktion yon Gasvolumen hat

M. H o f s ~ s s 1) angefertigt. Als Ordinaten sind die Drucke in m m

Quecksilber, als Abszissen die Reduktionsfaktoren angegeben, w~hrend

die Teml~eraturen auf schri~gen Linien eingetragen sind. Zur Reduktiou

eines Gasvolumens hat man nur den experimentell gefundenen Wer t mit.

dem der Tafel entnommenen Faktor zu multipliziereu.

F a r die rechnerische K o n t r o l l e yon G e n e r a t o r g a s a n a l y s e ~

hat W. H a s s e n s t e i n '~) Formeln aufgestellt, welche gestatten, aus dem

1) Journ. f. Gasbel. 1915, 8. 49; durch Chemiker-Zeitung 89, R. 237. ~) Chemiker-Zeitung 86, 357 (1912).

Page 18: Über die bei der Untersuchung von Gasen

Bericht: Chemische Analyse anorganischer KSrper. 567

Gehalt des Brennstoffes an Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff ab- zaglich der im Rfickstand verbleibenden Mengen die Zusammensetzung der entwickelten Gase zu berechnen, wenn ohne Lufftiberschuss gearbeitet wird. Die berechneten Werte zeigen, ob die analytische Kontrolle der Gase richtig arbeitet. Bezfiglich der Einzelheiten muss ich auf das Original verweisen. - - Sehr dankenswerte Betrachtungen fiber die Notwendigkeit and die beste Anlage der R a u c h g a s k o n t r o l l e hat H. W i n c k e l m a n n 1) angestellt. Er gibt eine tabellarische Ubersicht fiber die Brennstoffverluste bei zu niedrigem Kohlendioxydgehalt der Rauchgase und bespricht dana die verschiedenen, auch filr kleine Be- triebe leicht zu beschaffenden Apparatentypen zur fortlaufenden Kon- trolle tier Rauchgase.

lI. Chemische Analyse anorganischer K(irper.

H. Weber.

Zur titrimetischen Bestimmung des Zinks. Bei der c y a n o - m e t r i s c h e n B e s t i m m u n g des Zinks, wie sie yon E. R u p p '~) be- schrieben worden ist, l~sst man die neutrale, mit etwas Salmiak versetzte ZinklSsung zu einer abgemessenen Menge einer neutralen Cyankalium- l(isung fliessen, his die erste bleibende Trfibung auftritt. Nach R u p p ist die Gegenwart einer gewissen Menge Ammonsalz f0r den Verlauf der Reaktion sehr wichtig, wesentlich grSssere Mengen als 0~5 bis 1 g Ammonsalz sollen jedoch nicht vorhanden sein, well die Resultate sonst zu niedrig ausfallen. W~hrend sich Ammoniumchlorid, -ni trat, -sulfat und -karbonat in der Wirkung analog verhalten, bleibt die Trfibung yon Zinkcyanid in Anwesenheit yon Ammoniumazetat ganz aus und wird auch durch die Gegenwart yon Ammoniumrhodanat weitgehend verhindert. H. G r o s s m a n n und L. H S l t e r 3 ) , welche ein ~hnliches Verfahren angegeben haben, versetzen die neutrale, wenig Ammoniumchlorid enthaltende ZinklSsung mit etwas Jodkalium- und SilbernitratlSsung und lassen neutrale CyankaliumlSsung zufiiessen, his die vorhandene Trfibung yon Silberjodid eben verschwunden ist. Von

~) Zei~schr. f. angew. Chemie "27, 212 (1914). 2) Diese Zeitschrift 4:9, 611 (]910). 3) Chemiker-Zeitung 34, 181.