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169 rend die auf nassein Wege dargestellte Substanz bekaant- lich lange in der Flussigkeit suspendirt bleibt und beim Filtriren (wegen trubeii Durchgehens) Schwierigkeiteii ver- ursach t. X. Ueber die Dmstellung reinen krystnllisirtm Zirin- sulfurets; von Dernse Zben. Die DarstelIung des Zinnsulfurets durcli unmittelbares ZII- saminenschmelzeu von Zinn und Schwefel ist bekanntlicli mit Schwierigkeiteu verbunden , weil hei der Temperatur, bei der sich beide Stoffe vereinigen, ein Theil des Schwe- fels bereits wieder verfluchtigt wird ; erst bei wiederlioltem Zusammenschmelzen der anfangs erhaltenen Masse mit Schwefel wird Zinnsulfuret von annahernd nortnaler Zu- saminensetzung erhalten. Man kann sich auf leichte Weise reines rind zwar kry- stallisirtes Zinnsulfuret dadurch verschaffen , daL man die- selbe Verbiiidung, wie sie beim Fallen von Zinnoxydullii- sungen mit Schwefelwasserstoffgas erhaltcn wird, inch dew Trocknen in wasserfreies schmelzendes Zinncblorur so lange in kleinen Portionen eintragt, als noch etwas davon auf- genommen wird. Die dabei entstehende AuflOsung hat iu der Hitze eine schbn dunkelbraune Farbe. Aus ihr kry- stallisirt wahrend des Erkaltens das Zinnsulfuret in zahl- reichen kleinen Blattchen heraus. Dieselben konnen aus der Masse des im Ueberschufs angewandteii Chlorzinns, in die sie eingelagert sind, leicht dadurch ausgesondert wer- den, dafs man diese mit stark verdunnter Chlorwasserstoff- s b r e behandelt. Ein dabei gleiclizeitig sich abscheidendes schwarzbraunes Pulver (wahrscheinlich dicselbe Substanz im ainorpben Zustaiide) kann durch Schliimmen von den grafsern Krystallblattchen leicht getrennt werden. Diese werden dann iioch mit salzsaurem, zuletzt mit reinein Was- ser vollstandig ausgewaschen.

Ueber die Darstellung reinen krystallisirten Zinnsulfurets

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rend die auf nassein W e g e dargestellte Substanz bekaant- lich lange in der Flussigkeit suspendirt bleibt und beim Filtriren (wegen trubeii Durchgehens) Schwierigkeiteii ver- ursach t.

X. Ueber die Dmstellung reinen krystnllisirtm Zirin- sulfurets; von D e r n s e Zben.

D i e DarstelIung des Zinnsulfurets durcli unmittelbares ZII- saminenschmelzeu von Zinn und Schwefel ist bekanntlicli mit Schwierigkeiteu verbunden , weil hei der Temperatur, bei der sich beide Stoffe vereinigen, ein Theil des Schwe- fels bereits wieder verfluchtigt wird ; erst bei wiederlioltem Zusammenschmelzen der anfangs erhaltenen Masse mit Schwefel wird Zinnsulfuret von annahernd nortnaler Zu- saminensetzung erhalten.

Man kann sich auf leichte Wei se reines rind zwar kry- stallisirtes Zinnsulfuret dadurch verschaffen , daL man die- selbe Verbiiidung, wie sie beim Fallen von Zinnoxydullii- sungen mit Schwefelwasserstoffgas erhaltcn wird, inch dew Trocknen in wasserfreies schmelzendes Zinncblorur so lange in kleinen Portionen eintragt, als noch etwas davon auf- genommen wird. Die dabei entstehende AuflOsung hat iu der Hitze eine schbn dunkelbraune Farbe. Aus ihr kry- stallisirt wahrend des Erkaltens das Zinnsulfuret in zahl- reichen kleinen Blattchen heraus. Dieselben konnen aus der Masse des im Ueberschufs angewandteii Chlorzinns, in die sie eingelagert sind, leicht dadurch ausgesondert wer- den, dafs man diese mit stark verdunnter Chlorwasserstoff- s b r e behandelt. Ein dabei gleiclizeitig sich abscheidendes schwarzbraunes Pulver (wahrscheinlich dicselbe Substanz im ainorpben Zustaiide) kann durch Schliimmen von den grafsern Krystallblattchen leicht getrennt werden. Diese werden dann iioch mit salzsaurem, zuletzt mit reinein Was- ser vollstandig ausgewaschen.

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Das auf diese Wei se erhaltene %innsulfuret stellt kleine dunne Krystallblatter dar , die bei dunkelbleigrauer Farbe einen lebhaften Metnllglauz zeigen , sich fettig gliminerartig anfuhlen und sicli iiur schwierig zu einein diiii kelschwarz- braunen Pulver zerreiben lassen. I h s specifische Gewicht derselben ist zu 4,973 bestimmt worden. K a r s t e n hat das specifische Gewicht des Zinnsulfurets zu 4,852, B oi i l l ay zu 5,267 gefnnden.

Von Salpetersiure, selbst kochender, wird dic Verbis- dung nur sebr schwierig und langsain, unter Aussclieidung vou etwas Ziniisaure angegriffeii; dagegen wird sie vou liochender Chlorivasserstoffsaure unter Entwickelung VOII

Schwefelwasserstoff leicht und vollstandig zersetzt. Die Analyse derselben ergab Folgendes : 1,568 Grm.

gaben, mit eiuigen Tropfen Satpetersaure durcht rhkt , bei vorsicl~tige~ii Rijsteu und Gliihen genau 1,FjSS Grin. Zinn- saure. Da dic Aequivalente der Zinnsaure und des Zinii- sulfurets gleich grofs siud , so beweisen jene Zahleii am besteii, dafs die untersuchte Substanz genau iiach der For- me1 Sn S zusainmengesetzt ist.

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XI. Ueber Contrast - oder Cori,pZenierita~irrl'lrn; voti H . M e y e r .

Ohne iiiilier auf die bis jetzt aufgestellteii Erklarnngen iiber die Coiitrastfarben etc. einzugehen, will ich im Fol- genden einige Versuche angeben, durch welche die Wahr- nehmuug dieser subjectiven Farbeu sehr erleicbtert wird; eine weitere Retrachtuug dieser Erscheinuiigen und die sich darnus ergebenden Schliisse bleiben einer spiiteren Abhandlung vorbebalten.

Legt man einen schmalen Streifen graues Papier aiif eine farbige Fllche, so erscheint bekanntlich dieser Strei-