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160 Regnoso: Uebcr die Einwlrhung der Basen auf Operirt man mit QuantiGten in dem Verhjltniss von einem Aeqiiivalent Phosphor auf ein Aequivalent JoA, so erhllt man Krystalle von Phospborjodiir und in der Mutterlauge ist iiber- schiissiger Phosphor enthalten. Bei Anwendung von finf Aequivalenten Jod auf zwei Aequi- valenle Phosphor krystallisirt zuerst Phosphorjodiir und dann Phospliorjodid, was durch folgende Gleichung ausgednickt wer- den kann. 55 + 2P= J,P -l J,P. Mit vier und selbst mif &nf Aequivalenten Jod auf ein Ae- quivalent Phosphor setzt sicb zuerst Jod und darauf Pbosphor- jodid J,P ab. Durch die Anwendung des Schwefelkohlenstoffs als Ldsungsmittel gelang es mir, Krystalle anderer Verbindungen, wie von Chlorphosphor, Schwefelphosphor 11. s. w., zu erhalten. Von diesen wird in einer demnichst zu verciffeenlichenden Ab- Iiandlung die Rede sein. XIV. Ueber die Einwirkung der Basen auf einige Salze, namentlich auf die arsenigsauren. Von Aharo Beynoso. CCompt. rend. XXXI, 68.) Gewdhulich nimmt man an, dass, wenn man ein Salz, des- sen Oxyd unldslich ist, mit einer alkalischen L h n g befiandelt, dieses Oxyd gefallt wird, es masste denn das Oxyd in iiber- schiissigem Alkali Idslich sein. Beim Studium der Einwirkung des Kalis und des Natrons auf die arsenigsauren Salze, beobachtete ich einige Thatsachen, die, wenn sie auch nicbt der obenangeftihrten allgemeinen An- nahme widersprechen, docb mindestens darthun, dass die F11- lungserscheinung zuweilen in einem genauen Zusammenhange mit der Natur des iiber dem Niederschlage befindlichen Salzes

Ueber die Einwirkung der Basen auf einige Salze, namentlich auf die arsenigsauren

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160 Regnoso: U e b c r d i e E i n w l r h u n g d e r B a s e n auf

Operirt man mit QuantiGten in dem Verhjltniss von einem Aeqiiivalent Phosphor auf ein Aequivalent JoA, so erhllt man Krystalle von Phospborjodiir und in der Mutterlauge ist iiber- schiissiger Phosphor enthalten.

Bei Anwendung von f inf Aequivalenten Jod auf zwei Aequi- valenle Phosphor krystallisirt zuerst Phosphorjodiir und dann Phospliorjodid, was durch folgende Gleichung ausgednickt wer- den kann.

55 + 2P= J,P -l J,P. Mit vier und selbst mif &nf Aequivalenten Jod auf ein Ae-

quivalent Phosphor setzt sicb zuerst Jod und darauf Pbosphor- jodid J,P ab. Durch die Anwendung des Schwefelkohlenstoffs als Ldsungsmittel gelang es mir, Krystalle anderer Verbindungen, wie von Chlorphosphor, Schwefelphosphor 11. s. w., zu erhalten. Von diesen wird in einer demnichst zu verciffeenlichenden Ab- Iiandlung die Rede sein.

XIV. Ueber die Einwirkung der Basen auf

einige Salze, namentlich auf die arsenigsauren.

Von Aharo Beynoso.

CCompt. rend. X X X I , 68.)

Gewdhulich nimmt man an, dass, wenn man ein Salz, des- sen Oxyd unldslich ist, mit einer alkalischen L h n g befiandelt, dieses Oxyd gefallt wird, es masste denn das Oxyd in iiber- schiissigem Alkali Idslich sein.

Beim Studium der Einwirkung des Kalis und des Natrons auf die arsenigsauren Salze, beobachtete ich einige Thatsachen, die, wenn sie auch nicbt der obenangeftihrten allgemeinen An- nahme widersprechen, docb mindestens darthun, dass die F11- lungserscheinung zuweilen in einem genauen Zusammenhange mit der Natur des iiber dem Niederschlage befindlichen Salzes

c i n i g e S a l z e , i i a m e n t l i c b auC d i e r r s e i i i g s a u r e a . 162

is4 so dass in einzelnen Fillen dieses Salz die LUsliclikeit des Oxydes bewirken kann.

So sind z. B. die Oxyde des Kupfers, des Urans, des KO- halts, des Nickels, des Silbers, dea Quecksilbers und das Ei- senoxyd in Kali und Natron unlhl ich, wenn man diese beiden letatern Basen in d ie arsenigsauren Salze der ersleren Basen giesst. Der T1ieorie nach rnasste Fillung van unlcislichem 0 q d und Bildung von arsenigsaurem Iiali oder Natron stattiinden, ohne dass iiberschtissiges Kali auf das Oxyd einwirke. Ich habe jedoch gefunden, dass die arsenigsauren SaIze aller die- ser Oxyde in Kali vollstiindig laslich s ind, obgleich die Oxyde dieser Salze sich darin als unlbsticli erweisen.

Arsenigsaures Eisenaxyd is& in Kali leicht l6slich. Die Lcsung von arsenigsaurem Kupi'eroxytl ist blau, nach

einiger Zeit aber zersetzt sie sicli in liupferoxydul, das sich aus- scbeidet, wihrend das arsenigsaure Kali in arseniksaures fiber- gaht.

Eine LCsung von arsenigsaurem Rupferoxyd wird fast au- genblicklicb zersetzt. Die Lasung des Silbersalzes ist farblos und zersetzt sich sehr langsam unter Abscheidung von pulver- firmigem metallischen Silber. Diese Ldsung wird durctr Chlor- natrium nicbt gelllt, im Gegentheile lDst sich das in Kali un- lcisliche Chlorsilber sehr leicht auf Zusatz von arseoigsaurem Kali auf. Ich benutzte diese beiden Eigenschaften des arsenig- Sauren Silberoxyds, urn die Reduction der Palladiuiosalze ver- mittelst Silber ZLI bewerkstelligen. Der Versuch wird auf fol- gende Weise aosgefiihrt. Zu einer L6sung von arsenigsaurem Silberoxyd in Kali setzt man Chlorpalladium, welches man im Voraus mit arsenigsaurem Kali versekt hat.

Sehr bald bildet sich ein schrvarzer, plverfUrmiger Nieder- scblag, der aus Silher und Palladium besleht. Chlorplatin wirrl noclr schneller als Cblorpalladiurn reducirt. Es ist bemei-kens- werth , dass hei diesen Reactisnen das arsenigsaure Silberoxyd sich schneller zersetzt, als wenn es a l l i n rorhanden ist.

Die arsenigsauren Salze des Koblts, Nickels und b a n s lasen sich in Kali und Natron nur in rlnlu nascenti auf. Zu diesem Zwecke muss man e m LLsung YOU arsenigsaurem Kali mir eineni grossen Ueberschuss von Kali annenden, und in diese LBsung ein lbsliches Kobalt-, Nickel- oder Uransalz giessen.

Joum. 1. prakt. Chemic. Ll. 3. 11

162 R e j i i o s o : U e b e r d i e E i n w i r k u n g d c r Basei i a u r etc.

Diese Reactionen erkllren sich leicht durcli die Annahme, dass dns arsenigsaure Kali init der Verbindun;. des Kalis mit deli Oxyden ein Doppelsalz bilden kann, und dass dadtirch die Ldsung benirkt wird. LSsst man Iiali auf ein unl8sliches Salz einrvirken , dessen Oxyd selhst im Bberscbiissigcn Iiali 16sliclr is t , so kann die LLsung nur in Folge der Bilduiig eines 16sli- chen Doppelsalzes stattfinden. So Iiabe ich z. B. nncligewie- sen, dass das arsenigsaure Bleiorytl in Rnli uiil~slich ist. L)er Beweis, dass diese Reactionen von d e r Natur des entstandenen Snlzes ahhlngig sind, liegt darin , dass dds arsenigsaure Blei- ~ r y d in diali unldslich, leicht ldslicli aber in Natron ist.

Ciesst man Kali in ein unlhliches Salz, so bemichtigt siclr das l ia l i zuerst der Siure und das frcigewordene Osyd knnn d i n e r Unl6sliclikeit wegen keincn Eiufluss auf das entstandene Salz ausirben; setzt man aher iibersctiussiges Iiali liinzu uud i s1 das Oxyd darin ldulich, so kann die Verbindung dieses Oxy- clcs mit dern Iiali sich mit dem dariiberstehenden Salze vcrbin- den untl e s eutstehen zwei liisliche Salze, aus deiien sich, (la hei ilircr Zersetzuiig ein unliisliehes Salz entstehl,. die ursprhng- lichen Snlze regeneriren. Uieser Fall ist jedoch sehr selten, deon die Erfahrung hat gelelirt , dass fast alle lialisalze die Eigenschaft hahen, mit den in liali 16slichen Oxyden ein 13sliches Doppcl- salz zu bilden. In Bezug auf das Bu~nloniali haLe ich die Ld- sung des arsciiigsauren Eisenoxyles nachgewiesen.

Bei der Einwirkiing von Kali auf uol6sliche Salze sind d e w nacb vier Fiille m6glich:

1. Bei gewissen Oxydcn, die im freien Znstande in Kali Idslich sind und mit allen Kalisalten I6sliche Doppelsalze I d - den Irbnnen, kann man die L6sung uiiler alleii Urnstinden beob- achten.

2. Einige in Iiali I6sliche Oxyde bilden in Kali unlbsli- clie Salze, wenn die S i u r e nicht faliig ist, niit der Verbindung des Oxyds mit dem Kali ein Doppelsalz zu bilden.

Einige in liali ksliche Oxyde k6nnen jedoch ein 16s- liches Doppelsalz bilden und sich folglich , mit fiberschijssigern Kali in scutu nascenti ziisammengebraclit, bci Gegenivart von Kalisalzen, mit deoen sic sich verbinden kdnneo, aufl8sen.

\Venn das Oxyd in Alkalien rinldslich is t , so wird es geGllt, oline sicli wieder zu Iihcn, wenn es mit iherschiissiger

3.

4.

Mkne: Ucber e i n neues V e r f a h r e n , das Zinn etc. 163

nlkalischer Base beliandelt wird. Dieser letztere Fall lindrt statt , wenn das gefillte Oxyd kein IGsliches Doppelsalz bil- den kann.

xv. Ueber ein neues Verfahren, tlas Zinn

qnantitativ zu bestimmen. Von

ch. i&me.

(Compt rend. xxxl, 82.)

Bisher hat man bei chemischeii L'ntersuchungen das Zinn stets als Zinnoxyd bestimmt. Die ausserordentliche Surgfalt. (lie man bei dieser Bestilnmung anwenden muss, die zur Dar- stellung, zum Auswaschen und zum Trocknen des Zinnoxydes erforderliche Zeit, verbunden mi! der unverineidlichen Ungenauig- lieit tlieses Verfahrens, bieten bei den Analysen dieses hletallcs oft unihersteigbare Schwierigkeiten dar.

lch habe niit Erfolg eine andere hletliode der Zinnbestiin- niung angewentlet , welche auf die Anwendung einer tilrirten Flilssigkcit basirt ist; diese Methotle ist eiiifach , schnell ned genauer als jede andere.

Das Princip nieiner Nethode griindet sich auf die Eigen- schalt des Zinnchloriirs, das Clilor jeder VerLindung zu entzichen, tler diesen K6rper abzugeben vermag. Wcnn man eine Lcisung von Eisenchlorid, eines gelbroth gefiirbtcil Salzcs in eine L6siing des vollkommen farblosen Zinnchloriirs gicsst, so giebt clas Ei- sensalz ein Aequivalcnt Chlor a b und das Zinnsalz wird in Chlorid verwandelt, wihrend das erstere als ebenfalls farbloses Eisenclilorur in der Fliissigkeit gelcist bleibt.

Fe,CI, + SuCL=2(FeCI)+ CISn? Die Entfsrbung des Eisensalzes wird demnacli so lange

stnttfinden, als das Zinnsalz noch Chlor bedarf; sobald aber tlas ChlorGr vollstlndig in Chlorid umgewandelt ist, reicht der Lleinsle Tropfen einer Lbsung des Eisensalzes bin, die Probe-

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