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c&. d. Wirkung d. Eisenoxydulhydrates u. s. w. i i 6 sej, zn wissen, ob und in welchern Grade Chlorkalium (daszur AlaunfabricatiOn im Grossen gebraucht wird) mit Kochsalz ver- unreinigt sei. Die gewohnlichen Mittel hierzu sind umstiindlich. \Venn man aber eine Liisung des Salzes mit schwefelsaurcm Ammo- niak behandelt, bis alles Clilorid in schwefelsaiires Salz verwan- delt ist, die Mischung zur Trockne abdampft und his zur Ver- treibung alles Ammoniaksalzes gliiht, so stellt der Ruckstand das wasserfrcie schwefelsaure Salz des Alkali's oder der beiden Alkalien der Probe dar. Bringt man dieses neben einer Schale mit Wasser in den lurtleeren Rilllm, so kann man bald finden, ob es reines schwefelsaiires h-nli, oder mit schwefelsaurem Ka- tron gemengt ist. 1st es ersteres, so nimmt es, wie Iange man auch den Versuch fortsetzt, nicht merlrlich an Gewieht zu. 1st es aber mit schwefelsa~irem Natron gemengt, so nimmt es so Innge an Gewicbt zu, bis es SO vie1 Wasser anfgenommen hat als im krystallisirtcn schwefelsauren Natron enthalten ist. XIX. V o n A. LEVOL. (Ann. cle Cliim. et de PBys., T. LXV., Jzrli 1P37.1 Wenn man ein Gemenge von Eisenoxydul- und Kupfer- ouyrl.sdzen dnrch Allinlien IXIt, so bemerlit mtin eine merlinur- digc Kcactiort, melche bcim ersten Anbliclie mit lhnlicben Er- sr:lieiiiii!igcn im \Yidcrspruc!ie mi seiri schei:it, an die ich Iiiirz- lich eri:iriern werde. C~liiit1rltlich werden die Eisenoxydsalze durch liupkrchlo- rur zu Eisenoxydulsalzen reducirt , wiihrend daa schwefelsaure Eisenoxydul nicbts Aehnliches mit den Kupfcrsnlzen, wenigstens rnit dem schwefelsauren, erzengt; denn es ist seibst rnit diesem P:ilzc isomorph. Es wurdc (laher nach dicser Tbntsache schei- nen, :)Is miisste man vermBge der Annlogie dein Iiupferoxydnl eine grussere Verwandtschaft zu dem Snuerstoffe brilegen ala 8 3';.

Ueber die Wirkung des Eisenoxydulhydrates auf das Kupferoxydhydrat

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Page 1: Ueber die Wirkung des Eisenoxydulhydrates auf das Kupferoxydhydrat

c&. d. Wirkung d. Eisenoxydulhydrates u. s. w. i i 6

sej, zn wissen, ob und in welchern Grade Chlorkalium (daszur AlaunfabricatiOn im Grossen gebraucht wird) mit Kochsalz ver- unreinigt sei.

Die gewohnlichen Mittel hierzu sind umstiindlich. \Venn man aber eine Liisung des Salzes mit schwefelsaurcm Ammo- niak behandelt, bis alles Clilorid i n schwefelsaiires Salz verwan- delt ist, die Mischung zur Trockne abdampft und his zur Ver- treibung alles Ammoniaksalzes gliiht, so stellt der Ruckstand das wasserfrcie schwefelsaure Salz des Alkali's oder der beiden Alkalien der Probe dar. Bringt man dieses neben einer Schale mit Wasser in den lurtleeren Rilllm, so kann man bald finden, ob e s reines schwefelsaiires h-nli, oder mit schwefelsaurem Ka- tron gemengt ist. 1st es ersteres, so nimmt es, wie Iange man auch den Versuch fortsetzt, nicht merlrlich an Gewieht zu. 1st es aber mit schwefelsa~irem Natron gemengt, so nimmt es so Innge an Gewicbt zu, bis es SO vie1 Wasser anfgenommen hat als im krystallisirtcn schwefelsauren Natron enthalten ist.

XIX.

V o n

A. L E V O L . (Ann. cle Cliim. e t de PBys., T. LXV., Jzrli 1P37.1

Wenn man ein Gemenge von Eisenoxydul- und Kupfer- ouyrl.sdzen dnrch Allinlien IXIt, so bemerlit mtin eine mer l inur - digc Kcactiort, melche bcim ersten Anbliclie mit lhnlicben Er- sr:lieiiiii!igcn im \Yidcrspruc!ie mi seiri schei:it, an die ich Iiiirz- lich eri:iriern werde.

C~liiit1rltlich werden die Eisenoxydsalze durch liupkrchlo- rur zu Eisenoxydulsalzen reducirt , wiihrend daa schwefelsaure Eisenoxydul nicbts Aehnliches mit den Kupfcrsnlzen, wenigstens rnit dem schwefelsauren, erzengt; denn es ist seibst rnit diesem P:ilzc isomorph. Es wurdc (laher nach dicser Tbntsache schei- nen, :)Is miisste man vermBge der Annlogie dein Iiupferoxydnl eine grussere Verwandtschaft zu dem Snuerstoffe brilegen ala

8 3';.

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116 Ueb. die Wirkung des Eisenosydulhydrates

dem EisenoxyduL Die neuen Thatsachen aber, die ich sogleich anfuhren will, beweisen, dass diese Folgerung nicht genau sein wiirde und dass, so wie man es iibrigens bei einer grosseo Menge anderer Fiille bemerkt, der Irusland, i n welchem die Kiirper sich befinden, nnd die Umslande, in welche sie verselzt sind, jhre Verwandtschaften ausserordentlich modificiren. Hicr ist ein news Beispiel davon.

Mischt man schwefelsaures Kupferoxyd und schwefelsaures Eisenoxydul, in Wasser aufgeliist, zusammen, so findet beliannt- lich keine Wirkung slalt, und es bleiben folglich die beiden an- wesenden Osyde in aufgeliistem Zustande, d. h. in Umsliinden, die fur eine Reaction a m gunsligsten sind, ohiie dass dessen- ungeachtet das eine auf das andre reagirt; fiillt man sie aber durch ein Alkali, so ist diess nicht mehr der Fall, unil der Ver- such beweist, dass man alsdann Eisenoxyd und Kupferoxydul statt der Oxyde erbalte, welche in den beiden Salxen vorhan- den waren. Das Eisen wiirde also auf Kosten des Kupferoxy- des auf eine hiihere Oxgdationsstufe gebracht.

Die Verwrndtschaft der beiden O.xyde zur Schwefelsiiure, die Unmoglichkeit der Bildung eines schwefelsauren Kupfer- oxydules und selbst der Existenz des Kupferoxydules in Gegen- wart der Schwefelsfure sind ohne Zweifel die Ursachen, wel- che sich der Reaction der Oxyde in den beiden schwefelsauren Salzen widersetzen.

Weno man jetzt tbeoretisch untersucht, welches die resgi- renden Verhiiltnisse ewiscben diesen beiden gefiillten Oxyden scin mussen, so ist es nicht schwer, aus dem Vorhergehenden zu schliessen, dass sie folgendermaassen rergiren miissen :

(Cu 0)2 f (Fe 0)2 = Cu, 0 4- Fe, 0,. Der Versuch bestiitigt das Daseiii dieser Reaction sehr deut-

llch. Wirklich erhiilt man, wenn man Ammoniak im Ueber- Pchuss in ein Gemenge aus gleiclien Atomen beider Salze giesst, das in einer hermetisch versehlossenen Flasche enthnlten ist, beim Umschiitteln einen aus Eisenoxyd beslchcnden Niederschlag, der kautn einige Spuren von Kupfer eiithiilt, und eine farblose Fliissigkeit, welche aber flihig ist, sich sogleich beim Zutritte der Lurt blau zu fiirben. Dies? ist eine ammoniakalische Auf- losung von Bupferoxydul3f).

0 ) Man begreift leicht , dass es praktisch ziemlich scliwer ist, diese Bediogungen mi& der iiussersten Genauiglreit wirklich eintre-

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auf das Bupferoxydhydrat. 117

Stellt man den Versuch so an, dnss man die Salze in den natbjgen VerhIltnissen in die Flnsche bringt, urn (Cu 0) f (Fe O)* aufgelijst zu erhalten, so wird das ganze Eisen noch als Oxyd gefdlt, aber die Fliissigkeit enthiilt alsdann Cu, 0 + Cu 0, sie wird also ohne den Zutritt der Luft blau.

Als ich endlich einen drilten Versuch mit einer Aufliisung mnchte, i n der sich die Oxyde in folgendem Verhiltuisse be- fanden: (Cu 0), + (Fe 0), , so erhielt ich, wie ich erwar- tete, eine hrblose Fliissiglteit, die zugleich Eisen und l<upfer- oxydul enthielt. Sie gab folglich an der Luft eine blsue BIGS- sjgkeit und einen ochergelbed Nietfersch1:g von Eisenoxyd.

Ich schliesse nus dem Vorhergehenden : 1) Dnss bei der Anwendung des Ammoniaks als Re a g elis

die Anrvesenheit des Kupfers, selbst wenn es in sehr grosser Menge vorhanden ist, vijllig entgchen kann, \Venn diesclbe Fliissigkeit ein Eisenoxydulsalz enthiilt , und wenn dieses letx- tere durch eine Gegenwiskung ganx oder zum Theil xu einem Oxydsala geworden 1st. Es ist dabei nicht einmal nijlhig, in versehlossenen Gefiissen zu arbeiten , wenn das Eisen vorherr- schend ist; weiI das obcn auP der E’liissiglteit gebildete Hint- chen von Oxyd, sobald es dick genug ist, das Uebrige gegen eine weitere Oxydation schutxt. Es ist daher bei einer blos qualitativen Analyse, um das Rupfer i n Gegenwilrt des Eisens durch dieses Reagens zu erliennen, eben so unerl:isslich, das Eisen zuvor auP eine hijliere Oxydationsstufe zu bringen, als bei der quantilstiven Analyse selbst, mo man es ilnmer thut, sowohl um es als Oxyd zu bestimmen als weil das Ammoniak das Eisenoxydul atiflast.

2) Dass das Xickel, melches n u r ein basisches Oxyd hat, nicht dieseibe Reaction erzeugen und ebcn so rvenig reducirt werden kann. Duraus geht ein neues Mittel hervor, es als am- moniakslisches Doppelsalx von den analogen KupfersalzeA zu nnterscheiden. Zu diesem Zmecke reicht es bin, ein Eisenoxy-

ten zu la .~sen; indessen bin ich fast i m m e r mi meinem Zwecke ge- Iilugt, wenu ich niit Eisendrnht nrheiiete, welcller auf der Probir- wage gewogen n n d iu der oiimliclieu Flasclie arifgelijsi wurde, \vozu ich paclllier die gleiche Meage krystalIisirtes reines schwefelsaures Kupfer selzte, welclies von beigemengtem Wasser frei und mi6 der- selben Gensuigkeit wie das Eiseu gemogen mar.

Page 4: Ueber die Wirkung des Eisenoxydulhydrates auf das Kupferoxydhydrat

I18 Neue Quecksi Iber-Doppelsalse.

dulsab im Ueberscbusse hinxuzusetxen , welches das Rupfersaln sogleich entfiirbt, nicht abcr das Nickelsalz, wenn man otine Zutritt der Luft arbeitet.

Ein Umstand ist bei dieser Reaction zu beruclisiclitigcn. \Venn man niimlich nicht so vie1 Ainmoniali anwendet, um d lcs gebildete KupPeroxydul aubuliisen, so bleibt dieses mit dem Eiseii- oxyd gemengt und giebt ihrn eine schihie Puriiurfurbe. Es scheint also, als wurde dieses Oxytlul im wrsserfreien Zualanile gefiillt, wenn nicht die durch. das Hinzusetxen von Ammotiiali er- aeiigte Hitxe hinreichend ist, ihm das Wasser zu cntziehen ; jedoch habe ich mit Kali nichts Aehnliches bemerlit. Uebrigens fuge ich noch bei, dass dieses Alkali, statt des Ammoniaks an- gewendst, an dem Resultate nichts verhndert, und wenn ich bei den oben angefiihrten Versuchen vorzugsweise Ammoniak an- gewendet habe, so geschah es darum, weil das Eisenoxydul und Iiupferoxydul darin liislich sind und ich daher ein beque- mes Miltel hatte, die erzeugte Reaction zn untersuchen.

XX. Nezce Qiiecksilbe;. - Do,ypelsnlse.

5- 0 n

R. H. B R E T T. (Im Ausznge nus Pltilos. Mrcgaz. i l l n T C h 1836.)

Die zu bescbreibenden Doppelsalze reihen sich den friiher voii dcm Verfasser beschriebeneri ail +S], Sie haben alle diesel- be atomistische Zusammensetzung U i l d sind des!ialb isomorph. Pie bestehen aus xwei HaloPilsa!zen, in weichen dns eiile, niiinlich Quecksilbercyanid, constant ist uiitl wniirsclieinlich tlas elektrone- gative Glied ausmacht, wihrend das andere variirt und wahr- scheinlich die Basis dnrste!lt. Sic sintl aosgezeichnet wegen ihres seitlenaitigen GIanzes , der am besten an dem kalilialtigen und an Krystallen beobachtet wird , welche aus rtllioholischen &~fliisungen krystallisirt sind.

Cyanquecksilber - CIdoranlmonium. Liist man 13 Theile 3almiali mit 60 Theilen Cyaiiquecksitber in Wttsser nuP und

5 ) Vergl, dieses Juurn. 5d. 18. 430.