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Borodin : Wirkung des Jodlthyls aaf Benzoylanilid. 19 echaften des gewohnlichen Camphols zeigt. Das regene- rirte Camphol enthielt : Berechilet nach der Forniel CaaH180r. H = 11,7 Diese Resultate, welche durch Untersuchung des Ro- tationsvermogens und des aus Camphen entstchenden Oxg- dntion6productes zu vervollstandigen sind, iieigen zwischen den verschiedenen Camphern und dcn naturlichen Koh- lenwasserstoffen Beziehungen , welche sich hauptsiichlich auf das vergleichende Studium der correspondirenden Mo- leculamustande grunden. C = 77,6 c = 77,Y H = 11,8 VI. Ueber die Wirkung des Jodiithyls auf Benzoylanilid. Van A. Borodin. (Bullet. de sl. Pefersbourg.) Ein Gemisch von 1 Aeq. Benzoglanilid mit etwas uber 1 Aeq. Jodathyl, in einem verschlossenen Cefasse, im Wasserbade einige Stunden lang erhitzt, fiirbt sich dun- kelroth und wird dickflhssig. Bei gewohnlicher Tempera- tur geht die Reaction nur sehr langsam vor sich. Die hierbei sich bildende Masse spult inan rasch rnit einer kleinen Menge schwachen Weingeistes ab, last sie in heissem Alkohol (ton 75 bis 85 p.C.) auf und behan- delt die LGsung mit Thierkohle. Die von der Thierkohle aMiltrirte Losung hinterlhst nach. dem Abdnmpfen im Wasserbade einen harzigen, bruchigen Ruckstand. 6 Grrn. Benzoylbnilid liefern davon beinahe 11 Grm. Es folgt daraus, dass 1 Aeq. Jodathyl auf 1 Aeq. Benzoylanilid reagirt. 2'

Ueber die Wirkung des Jodäthyls auf Benzoylanilid

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Borodin : Wirkung des Jodlthyls aaf Benzoylanilid. 19

echaften des gewohnlichen Camphols zeigt. Das regene- rirte Camphol enthielt :

Berechilet nach der Forniel CaaH180r.

H = 11,7 Diese Resultate, welche durch Untersuchung des Ro-

tationsvermogens und des aus Camphen entstchenden Oxg- dntion6productes zu vervollstandigen sind, iieigen zwischen den verschiedenen Camphern und dcn naturlichen Koh- lenwasserstoffen Beziehungen , welche sich hauptsiichlich auf das vergleichende Studium der correspondirenden Mo- leculamustande grunden.

C = 77,6 c = 77,Y H = 11,8

VI. Ueber die Wirkung des Jodiithyls auf

Benzoylanilid. Van

A. Borodin.

(Bullet. de sl. Pefersbourg.)

Ein Gemisch von 1 Aeq. Benzoglanilid mit etwas uber 1 Aeq. Jodathyl, in einem verschlossenen Cefasse, im Wasserbade einige Stunden lang erhitzt, fiirbt sich dun- kelroth und wird dickflhssig. Bei gewohnlicher Tempera- tur geht die Reaction nur sehr langsam vor sich. Die hierbei sich bildende Masse spult inan rasch rnit einer kleinen Menge schwachen Weingeistes a b , last sie in heissem Alkohol (ton 75 bis 85 p.C.) auf und behan- delt die LGsung mit Thierkohle. Die von der Thierkohle aMiltrirte Losung hinter lhst nach. dem Abdnmpfen im Wasserbade einen harzigen, bruchigen Ruckstand. 6 Grrn. Benzoylbnilid liefern davon beinahe 11 Grm. Es folgt daraus, dass 1 Aeq. Jodathyl auf 1 Aeq. Benzoylanilid reagirt.

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20 Borodin : Wirkung des JodBthyls auf Benzoylanilid.

Der neue Korper ist in Wasser vollkommen unloslich und in gewohnlichem Aetlier kaurn loslich. Schwacher Alkohol lost ihn nur schwierig, dagegen lost sich der harzige Korper sehr leicht in starkem Alkohol auf. In einein Probirrohrchen erhitzt wird die Substanz weich, schmilzt und siedet unter Zersetzung und Entweichung violetter Joddampfe. Die Losung des Korpers in Alkohol wird durch Silberoxyd, Bleioxydhydrat und Aetzliali zer- setzt. Es bildet sich dabei das entsprechende Jodur und eine neue harzartige und jodfrcie Substanz. Schwefel- saure lost die ursprungliche Verbindung, beini Erhitzen, unter Zersetzung, auf; die Losung wird schwarz und ent- wickelt schweflige Siiure und Joddampf'e. In gelostem oder feuchtem Zustande der Luft ausgesetzt farbt sich der Kor- per griin.

Die Analyse des bei loOo getrockneten Korpers gab 37,02 p.C. Jod; die Formel C3,,Hl6KJ erfordert 37,50.

Diese jodhaltige Substanz, in einer alkoholischen Lo- sung rnit Aetzkali behandelt, liefert Jodkalium und einen harzartigen Korper, welcher x u Boden sinkt, wenn die Lo- sung nicht zu verdunnt ist. Man fallt den noch in der Liisuug zuruckgehlicbcnen Thei l mit Wasser aus urid ent- fernt das Jodkalium und darJ Aetzkali vollkommen durch Waschen mit Wasser. Feriier lost man diese Substanz in Alkohol und reinigt sie durch frnctionirtes Kiederschla gen mit Wasser. Es ist iibrigens sehr schwierig den Kor- per vollkonimen rein zu erhalten.

Die so erhaltene Substanz ist harzartig, weich und klebrig, lost sich leicht in Aether und schwerer in Alko- hol auf, in Wasser ist sie vollkommen unloslich. Die al- koholische Losung reagirt schwach alkalisch. Schwefel- silure lost die Verbindung in der Warme auf; beim wei- teren Erhitzen wird die Losung schwarz und zersetzt sich unter Entwicklung von schwefliger Shure. Salpetersaures Silberoxyd bildet in der alkoholischen Losung dieses Kor- pers einen flockigen Niederschlag, der sich schnell zer- setzt und schwarz wird. In einem Prohirrohrchen er- hitzt, schmilzt die Substanz und siedet unter Zersetzung ; es destillirt dabei eine dige Flussigkeit die stark olka-

Borodfn : Wirkung dcs JodXthpls 3uf Benzoylanilid. 21

Iisch reagirt. Dieser KBrper wird an der Luft aucb grfin, jedoch bedeutend weiiiger als die urspriingliche Jodvelc bindung. Die Analyse gab 82,W bis 82,H p.C. Kohlenstoff und 7,91 bis 7,28 p.C. Wasserstoff. Die Formel C60H32N201 fordert 82,56 p.C. Kohlenstoff und 733 p.C. Wasserstoff. Be- handelt man diesen KGrper mit Jodathyl, 60 erhalt man keine reine Reaction mehr.

Aus diesen Versuchen geht hervor, dass Benzoylani- lid ein tertiares Amid ist und als ein MolekGl Ammoniak, in welchem 2 Aeq. Wasserstoff durch die zweistomige Gruppe C14H6 und das dritte durch die Phenylgruppe er- setzt sind, betrachtet werden muss.

Ammoniak. Benzoylanilid.

Das Product der Einwirkung des Jodathyls auf Ben- zoylanilid stellt ein Ammoniumjodur vor , in welchem 2 Aeq. Wasserstoff durch die zweiatomige Gruppe Cl4& und die iibrigea zwei durch Phenyl und Aethyl ersetzt sind.

Die Verbindung C~oH32N20, entspricht dern Ammo- niumoxyd :

N(CiaH6, CISHS, C4H5). 0 t:2:," f N(C14H6, CiZH5:151CIHS) *o Die salpetersaure Verbindung erhalt man durch dop-

pelte Zersetzung, wenn man zu einer Losung der obener-' wahnten Jodverbindung salpetersaures Silberoxyd (in Al- kohol gelost) hinzufugt. Zur Entfernung des iiberschussi- gen Silbersalzes fugt man spater dem Gemische pulver- ftirmiges Chlornatrium bei. Die von dem Chlor- und Jod- silber abfiltrirte und im Wasserbade abgedampfte Losung hinterlhst einen harzigen Ruckstand, den man mit Was- ser wgscht, urn ihn vom Natronsalze zu befreien.

Die salpeterssnwe Verbindung ist harzartig , weich, lost

22 Brucke : Gallenfirbstoffe und ibre Auffindung.

sich in Alkohol auf und ist in Wasser und Aethex un- loslich.

Die esaipaure Yerhindung erhiilt man aus der vorher- gehenden durch doppelte Zersetzung rnit essigsaurem Knli, wobei Salpeter ausgeschieden wird. In den physikali- schen Eigenschaften ist sie der salpetersauren Verbindung ahnlich.

Die heiden Verhindungen zersetzen sich beim Er- hitzen und farhen sich an der Luft nur lusserst wenig; sie wurden nicht analysirt.

Diese Verbindungen hahen vie1 Anologie mit denen, die sich unter gleichen Cmstanden aus Hydrobenzamid bilden, nur sind die letzteren zweiatomisch, weil dhs Hydrobenzamid von zwei Molekulen Ammoniak abzulei- ten ist.

VII. Ueber Gallenfarbstoffe und ihre AufRndung.

Von

Prof. E. Briicke.

(Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. XXXV. Bd.)

Im December vorigen Jahres machte Dr. V a l e n t i n e r in G u n z b u r g ' s Zeitschrift bekannt, dass sich aus Gal- lensteinen, aus der Galle, ferner aus den Lebern der M e - rischen, oft auch aus nnderen Geweben derselben mittelst Chloroform eine krystallinieche Substanz erhalten lasse, welche verschieden V Q ~ den bisher bekannten Gallenfarb- stoffen sei und in allen ihren Eigenschaften mit dem H1- matoidin iibereinstimme. Die chloroformige Losung gab rnit SalpetersPure in hesonders schoner Weise die be- kannte Farbenfolge der Gmel in ' schen Gallenprobe; da- gegen ,,enthielt nach Entfernung der i n Chloroform 16sli- chen Farbstoffe die immer. noch stark dunkelgrun pigmen- tirte Galle kein Substrat der Gallenpigmentreaction mehr".