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Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

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Page 1: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

XVI.

Aus der k. k. III. medic. Universitats-Klinik in Wien und dem thier- physiologischen Laboratorium der landwirthschaftlichen Hochschule

in Berlin.

Untersuchungen fiber die Blutcirculation beim Menschen.

V o n

Prof. Dr. A. Loewy und Dr. phil. et reed. H. v. Schr6tter in Ber l in . in Wien .

( l l i e r z u Ta fe l X g - - X g l l und 5 C u r v e u und I0 F i g u r e n im TexL)

A. Allgemeine Ueberlegungen.

Zu den, jenigen Ifllysiologisc:heu Vov~iing,% die bishc'c am xvejfigslen einm" divecien llntersuehung ant ) l onschon untorzogen win'den shld, weil sic ihr nt~r schwor zugiinglic'h wa.r(!t h geh6rt'n (tie am ('irmJla~i~ms- ~q)l)a.rat sich abspielenden. Das ist: um so bedauerlidmr: als gerach' diese eine grosse pa, i:hoh)gische und klinische Wicht.igkeit. Mben.

Was wir yon der f;htLcireulation des Mensehen w i s s e n , is{ s¢,hv wenig: und a~uch dieses Wissen ist nieht ganz einwandfl'ei, da es rail anfechtba.von _'11eLhoden fest, gestellt is{. Hiorhm" g'eh6rt insbesoMere ¢1i~' Lehre yore l~lutdruek beim 5[ensehen.--- Die V o r s t e l l u n g c n , die wiv iibev die Mehrza.hl der am Blut, kreislauf betheiligi;en Faetoren besitzen~ haben wic uns auf ~;rund der Erfahvungen gobildet, die dec Thievvevsuch uns gelioferc ha , so die Vorslellung iiher die Geschwindigkeit des Blul- itm/aufes, iiber die Ausrnd;z/Iog des arl:erieltet~ Sauerst~ffes in d~'n Capillaret h iiber das Ilerzsdflagvolun~en. iiber die Spannung der Bhtigase.

Abet ein Amdogiesdfluss yon den Befunden am Thieve auf das Vcr- halien beim Menschen ]l&l c[w;.is {~nsicheves: denn es ha.t sich auf nh'ht wenigon Gebieten gezeigl, dass gh_,ichen Zwecken dienende physiologische Vocgiinge I)ei vers<:hiedenen Thierklasset~ nieht in gld~:her Woise g~b- l~mfen.

Der Versucl h di,' (2ireula, tionsverhitltnisse boim Menschen ;t:111 3[Ollbchl}ll selbst zu untersuchcn, isC deshalb jedenhtlls nichl unl~evechfi,.,t, und man

. c ) " ' ) ist heutc auch in der Lage: einc ganzc lleihc wiehtiver, die I)lutcn'culatl~ n bctrc/ti'nder Fa.cloren einer Feststellung am ~[ot~schen zu ut~terziehen, wenn man in geeignetev Weise die Fortsdwilte in den k l i n i s e h e n Unter- suehun,.:'s- und Behandlungsmothodon dor Lungen und die din" ph 3- s i o l a g i s ~ h e n Melhodik: b~gvoffend die Ermillehmg dec Dissociations- spannung des OxyMmovlobins des Mense, hen, sieh zu Nutze made1 und in geeigneter Weise combinirt.

Z e i t s e b . r i g f. exp . P a t h o l o g i c u. 'l 'hera~pie. 1. Bd. 14:

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198 A. Loewy u. tl. v. Schr6tter:

Was die klinis~he Imersudmngsme, lhode be~riifl, deren wir uns bedh'nen wollen, so soil diese uns die, M/SglMd<eh gel)en~ die ~pa.nnung" tier (',ase des Venenblutes beim Mensehen zu ermi{teln. I(onnen wir d iese. so kannen wir sie als Grundlage henmzen~ um die proeenlische Ausnulzung des arteriel}en 5aucrsloffes in den Capillaren, die Dauer eines Blutumlaufes. alas ]Ierzsdllagxolumen u. A. t'ostzustellen.

Das hierzu nolhwendive V,,rfaliren is{ an die Einf(ihrung yon

K a l h e t e r n in die t i e fe ren L u f t w e g e ~eknfipt't: dessen Ausfiihrung beJm Mensehen durch die Teehnik der 'h'onchoskopie wesentlieh gef0rdcri worden |st.

Man kann einen Tamponkatheter in cinch Bronchus zwoiter: aud~ driller Ordnung einffihren, clio Tiefe ties Sitzes dureh da.s Auge con- lrollire m kann dann den yon diesem versorgcen Lungenlheil absperren und rail tlilfe geeigneior Einriehumgen eine Probe tier in ibm enthaltenen Imft zur Analyse eninehmen. Sauerstoff- und Kohlensiiuregehalt dieser [,uft. geben uns urn;or Bedingungen~ die wciterhin ausf(ihrlieh besproehen werden sollen, einen Maassstab fiir die Spannung dieser Gasc im ven6sen Blute.

Andererscits k6nnen wit" a.us der Zusammenselzung der Exspirations- lulTl~ und Kenmniss der Athemtiefe die Zusammenseizung der Luft in den offencn: respirirenden; lmngenalveolen berec hnen. Diese steht in Ausgleieh mit den Gasen des a r t e r i e l l e n Blutes und giebt uns deren Sl]anmmg at].

Nun enlspriclll, einer best|ram{on 5pannung tier ]ihltgase ein bc- slhmnter Gehal t des Bhdes an ihnen. Is{ die Beziehung zwisehen Spannung und i~[enge tier Gase des Blutes~ in unserem Falle also ties mensehliehen Blules, experimente]l ermittelt, so weiss man, welehe Sa,mrsb~fl'- und Kohlensiiuremenge hu actor|ellen und im ven6sen l~lute enlhalten ist. 5lan weiss also a.uch, wieviel S~.tuel's{Off VOi'l 100 Blur in den (.'apillaren a.n die Gcwebe M~gcgeben. wieviel Kohlensiiuro yon finn a u tkenommen is{.

b/ellt man nun zu gleieher Zeit dureh einen llesldrationsversueh fcst. wieviel Sauerstoff pro Minute iiberhaupt xerbraucht ist, wieviel Kohhmsiim'e gebihk% so I/isst sich durch eine einfache Proportion be- reuhnen~ wievM Illui: in der Minute clio Capilla.ren passiren musste, um diese Sauerstoff bezw. Kohlensiiuremenge abzuveben bezw. aufzu- IlC]HII ell.

Aus dem Ki~rpergewiehi kiSnnen wit" auf die im Ki)rper vorhandene Bhllmasse schliessen. Wem~ wir wisse m wieviel Blur pro 3|inure im ](6rper umlief, so wissen wit aueh, wieviel Zeit erforderlieh w~u', damiI (lie im K6rper vorhandene Bhamenge einen [Tmlauf math{e: kennen als,~ auch die sog. U m l a u f g e s e h w i n d i g k e i t des B lutes. ['nd worm wir (lit.' in tlicser Zei~ er[olgle Zatll der Pulse in gechnung ziehcn, so habeu wit weiter Kcml~niss yon der Bhmnenge, (tie jede einzelne Svsl:(de a.us- wart', also yon (lore sog. l l e r z sch lagvo lumen .

K0nnten wit endlieh exact den Blutdruek in den grossen Arterien fesisidlen, so wiirden wir die Mitlel haben, die (~rasse der]-lerza.rbeit zu berechnen.

Page 3: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

Untersuchungen iiber die Blutcirculation beim 3lensehen. 199

B. ltistorisches.

l)ie ~.orstclwud nfitgcthcilton ['el)orlc'gtlngell sind iu ihrcn elnzelnen Thciten nic/li ncu uud originell. Ncu is{; nm' ihrc Combinalion zu einem cinheitlichen Ganzcn und der \:re'such. rail ihrer Ililfc Fragcn am Mensel~en zu studiren, die bisher a llein dem Thierversueho vorbehaiten Wal'OIl .

[)ic :\lessung tier l l l u tga s spannungen i in venSsen Blute rail I lille eines in die Bronchien eingefiihrten Tamponkathelers ist \or ]anger Zeit schon im Pfliiger 'schen Lahoraiorium ausgefiihrt worden. Wolff- I>erg r) land dabei in Versuchen am I[undc. dass der Ausgleich zwischen den Gasspannungen in der abgesperrtcn lmngenluft und den des veniisen t;lutes, das den versperrten Imngcntheil passirte, in wenigen Minuten geschah, trod dass (let" mittlcre ~[aximalwerth der ()u-gpannung des Venen- blurts 27,1 mm Hg = 3,6 pCt. Sauerstoff bemlg.

Die B e s t i m m u n g des B lu iumlau fos und des l l e r z s c h l a g - v olum e ns dureh Combination eines Respirationsversuches mit einer Be- stimmung dot Blutgase im artm'iellen nnd ven(isen Illute isL zuersi am llunde von Gr6hant und Quinqt laud 2) unternommen worden: dann wur<le sic in sehr ausgedehntem 31aasse w>n Zuntz und Hagemann a) vorweri;het in ihron bekannton Versuehen am Pferdea).

Die Versuche am Thiero bieten den Vord,eil und jedenfalls eine grSssere 8ic.herheit darin, da, ss man an den einer grossen Arierie und dem rechlen Herzen entnommenen Blutproben die in ihnen ent.hallenen Sauerstotf- und Kohlensiiuremengen direct feststellen kann. Wit konnCcn, wic erwii.hnt: nut die 81)annungen direct; bes~ilnmet b musston in be- sondcren Versuchen in vitro am Aderlassblu'c der untersuchten Individucn die den gefundenen Spannungcn entsl>rcchcndcn Gasmengen ermitteln und k<mntcn nun crst die Umlaufgeschwindigkeit berechnon.

Die Beziehungen zwischen Spannung und Menge dot Blu(aase, specM[ des Blui:sauerst<>ffes, haben sich nach den Uniersuc/iungen dcr lel:zten Zeig, auf die in einem spiiteren Abschnitte ausfiihrlich eingegangen werden wird, als so complicirt erwiesen; ass die Umrcchnung yon >pannung auf 3denge eine gewisse Unsicherheit mit sich bringt.

C. Methodik.

Was die m e t h o d o l o g i s c h e $c i ie unsercs, in dec Einleilung skizzirten Untersuchungsga,lgcs anlangt, so bcdarf ztmiichsl, der Katheic- rismus dot' Luflweg<.', bczw. dic Fntnahmc yon l,uft aus bestimmten ab- gcspcrrtcn lmngenbezirken der besonderen I]esprcchung. .\n zweiier 8tcllo worden dann jene Maassnahmen und Apparate zu er{irtorn sein~

1) Wolffberg~ Ptliiger's Archly. Bd. IV. S. 465 und Bd. Vi. S. 23. 2) Grdhant et t~,uinquaud: Oompt. rend. dela soc. de biol. 1886. p. 159. 3) Zuntz und Hagemann~ Untersuchungen itber den Stoll\vechsel des Pferdes

bei Kuhe und Arboit. Landwirthsoh. Jahrb. Bd. 27. Supplem.-Bd. llI. 1898.

14"

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200 A. Loewy u. H. v. Schr6tter~

dlm:h web:he die l?,eziehungen zwischea den geftmdenen Gas s p a nn u ngen und den ihnen zukomn~cnden Gasmeng~n im Blute ermittelt wurden.

Was den ersten Theil der 3[ethodik anlangt, so st.dig die schema- tische Skizze Fig. 1 die wesentlichsten Bohelfe unserer Ausrfisiung dar, man orI,:.en[lt den in die l,ufr~wege eiuget'{d~rlm~ Kathoter, ,.let' dure, h ein Munds~iick durchgofiihrt; ist. Das [:[aupirohr ist rail dee Aspirations- spritze und weiter mit dora Gassammelrohre und dem entspreehenden Saugappara; verbunden, l:s ist dutch das Mundsliick durchgefiihrt, welches die Athmungsventile triigl und (lie Exspirationshfft hehu/'s .~iessung" oinem G~somot.er zuf{ihrt. Das zwe i i e Katheterrohr is:; mit einem Ge- bliise armirC; es dient zur Aufblasung eines~ am unteren Ende des

Fig. 1.

[

l(at.hetcrs angebrachten Kautschukballons~ der den Zweck hat, alas be- trelt'e, nde Lungengebiet luftdicht gegen den iibrigen gronddalbaum abzu- sddiessen.

Der Kaihetedsmus. d. h. die Einfiihrung biegsamer Katheter in die grossen Luftwege. bereitel~ wenn die Paiienten einigermaassen vorge(ib{ sind. namentlieh bei Anwendung yon Coeain keine Schwierigkeiten I!nier Leitung des I(,ehlkopfspiegels wird dieses Verfa.hren .j~ aueh hereits seit ]anger Zeit zm" l{ehelmng yon %tenosen in den tiefen Luftwegen~ sol es \ .m Munde aus (l~. v. Schr6 l l e r~ (!. G e r h a r d , ) odes" yon einer Trad~eoiomiei;ffnung mls .~efilJl. L .v . Sch l'ii[ [7~::1' tltld P ien ia '2ek hagten abet auch I~m'eits \crs,u~he unternonlmen; die tiefen Luftwege durc'h Ein- fiihruna wm tl{Shren \'on der 'rraehealtisidi;lt'nung' aus vinor direkten [h>- siehtigun~ zu~iinglich zu re;when.

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Unlersuchungen iil)er die Bluteirculatian helm Mensehen. 201

Fiir unsere Zwecke kam es darauf an, ~'riissere~l%/'en zu errek.hen und einc' pr/icise l';inslelhm~ des ]nsirumen~e~, in l)esiinmlIi:.,, ]h'onehial- absdmiI ie mi~lich zu madleN. Am'h (liese l '~rderung konnle au:l' keine Schwierigkeilet~ s~ossen, da 'air .ia heule dank der zuersl; yon (i. l { i l l i a n systema,tise, h ausgebihlelen llrm~choskol~ie inil der l~;inl'iihrung yon Instru- menien in die fiefen [mftwege veriraut sind. Wit besitz~.n in dot l;roneho- skopio ein Miilcl. uns <hlrch l{inl'iihrung gera.der l{6hre.n yore ]'2ehl- kopfe sowie yon (h.'r Trac, heotomieiil '[ 'nung aus einen klaren Ein- bliek (iber die nieht immer ganz ('onstanle \'erxweigung der Brondfien ZII versehaffen, die Abstiinde der Al~oangswinkel yon der MundSlfnung' bezw. der traehealen Fisieliilfnnn~" genau feslzuslellen oder aueh die Ein- fiihrung yon l{athetorn dutch die Brondmskol~ri;hrcn hindureh zu bewerk- si.elligen, um den Katheier naeh I'hlil'ernune des I,eiirohres im Bronehial- haumo zu helassen.

Was die rein b'chnische 8eite der l~2inl'/ihrung verader Rii]n'en in die lmflwege anla.ngt~ so isl bier nicht dot Oft, Ch~raut' niiher einzu~'ehen. um so weniger als diese Untersuchungsweise heute I)ereits zum Inventar der klinisd~en Untersuchungsmethoden gehiirt, llier sei nut erw/_ihnt, dass die Einfiihrung gerader ]{iihren dadureh bewerkstellivt wircl, dass der Koh]kopf und die ],uftriihre vorerst mii; 10 20proe. I,iisungen eoeainisirt werden; dann muss ein a'erader Weg fiir die Einfiihrung des ]{ohres her- gesielli~ werden~ indem die Zul~ge milfelsl: oines la.ngen, sogenannlen K irsi;ein'sehen Spa tels dutch I)ruek am Zungengrunde stark na~-]l vorn g'ezogen und tier Kopf des b2ranken, sei es in liegender oder sitzender Stellung, naeh riiekwiiris iiberstreekt wird; die Einfiihrung des I{ohres bereitet dann. namentlieh wenn nicht gut entwickelte Schneideziihne, sehr fleisehiae Zungc oder siarke I:ordose der l|alswirbelsiiule besiehen~ keinerlei Schwierigkeiten. Aber audl bei beslehenden tlindernissen kann die (!ni;ersuehung um er enl,sprechenden ~la.assna,hmen dur('.hgofiihrt werden.

Die I~eleuehtung gesehieht mittelst ]{efleclors und Stirnlampe odor mit dora Casl)er'sehen Paneleetroskop. l:iir uns ist es yon interesse; ausfiihrlieher auf unsere sl)ecielle _~h, thode I)ezw. auf (tie Wahl (let K a t h e t e r cinzugohen. Als unsere \:ersuche ho~annen~ standen wit zu- niichst unter dem Eindruck% dass es nothwendig sein wiirde, in m/)g- lichsl: grosse Tiel'en; evenluell in Bronehien 3. ()rdnung vorzudringen und diese abzusperren, um ohne Ausselmltung gr6sserer Bezirke und dadurch etwa sicll er,.:ebende Sii~run~'en (l'~influss auf die Arterialisirung des Ge- sammt:blutes) rasch zu einem Ausgleie, he der Spannungen im abge- schlossenc, n Lungenbezirke zu gelangen. Dieses Posbllat, forderte die Anwendung sehr feiner I¢a.theler. beziiglidl welcher wegen Gefahr even- luell.er Lii.sionen zuniiehst welches, ttexibles 31aterial in lletraeht kam. Wir liessen daher Instrumenlo anferl.igen, die aus tl.6hren yon den Dimen- sionen zusammengesetz/ waren, wie sic fiir den Ureteronkatheterismus \erwendet werdon. Wir gela.ng{en abet zur Ueberzeugung; dass es nieht nothwendi~' sei. so kleine I,ezirke abzusperren, bezw. in so enge Bronehien w)rzudringen, da auch die Absperrung o'r6ssererBezirke, wie wir noch ausftihr]ieh zei~'en werde m keinen stiirenderen Einituss a.uf die Athmungs- told Cirmllaiionsverhiihrfisse ausiihl. ]~s zei~le sil'h, dass "O.('(IC'|' I1~1,'}1

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202 A. Loewy u. 11. v. SchriStter,

dieser I~ichlun~' noch auch beziiglich dor t~cschwindigkoiC (Its Ausgloiches der Spannungen die GrSsse (h~s td~gesperrt~m Bezh'kes wm Einfluss war. Wit konnten daher dickcro Kadleter vm'wemlen, wie sic t'iir die Stenosen- behandlung dot Bronchien geluii.uchlich sind~ und siaJtelen dicselben mit feineven R{Shrchen zur ,\ufh[~sm~g d~'s um [~;ndc d~s gmh~;ters an~e- brachten q'mnl,ons m,s. Wil , sich .iedoch ha.hi ergab, In'ingi (Ib Ver- werldun~ elastischer t(atheLcr so ~icle Umtnnehn~lichl<Nlen in lechuisclwr t/ichtung l/lil, sich, dass wit schliesslieh zur Anwendung \'on ?dc la l l - kathetern ~riffen, iiber welch~ uns ja a.ueh sehon anderweitig'e l';rt'ahrungen zu Gebote standen. Abel' gerade dureh die anfih~gliche Anwendung bie~'samer, englischer Katheter lernten wit m~dn'ere ?ehler~ uel/en kennen. die eben ~ermieden werden miissen 7 um (tie Versuche einwa.ndfrei dm'ch- zul'iihren und das ganze Verfahren mit Sieherheit zu beherrschen.

Zu Be~inn unserer Versu(die gingen wit in der ~Veise vet, {lass wir den Pa~tienten c~eainisirten~ da.s Bronehoskol~rohr his an die ~ewii,schte Stelle einf(ihrl~,n und din'oh dieses hiudm'ch den t(~thetev in den Iw- treffbnden Bronehtls oin['iihrten, llierau[ win'de das tlronchoskoln'ohr herausgezo~en; der Kai,heler bela.ssen: mit, dem .~lundstiickc, der .qpritzo und dem Sa.mmeh'ohre armirt und das Gn, nze befesti,~/t. Sehon beim llerausziehen (los R ohres war es rim' sehwer zu vermeiden, (lass der Kathcter dutch l~eibung an dev ~Vaudung des Rohres. dutch unwillkih'- lich sich ergebende Ilewe~ungen bei der ]';xlr'aeiion niehl verrihd<i odin' ga.r el, was herausgezog~m win'de. .Nut rail, grosser \orsichi wa.r es zu erreichen~ dass der I(a.theter in der ThaL in jener ]~a~e verldieh, weh'he mm~ m'Sllri?nglich ~ewolh. hail~'. \Vei[el' gehrauchte man mehr ('~caiu uml verier aul' (/i~se \Veis~" Zeid~ in(lem die spii.l,-~r'e Armirun~ des Kaiheters mit: den der I~;mnahme der ('~aspr~d~e dienenden Theileu neuer- lithe StSrungcn setz~e. I)er ilexible, englische Kad~eter wird immer w~qcher~ iindert seine I(riimmung im l(ehlkopfe, wird beim Durehziehen dureh das noch zu besehreihende \hmlstiick gezerrt e(c., kurz eine lgille yon Umsti~nden, auf welche man Bedaeht nehmen muss. ])adureh dass der englische l(aiheter rasch weieher wird, i.~thmzt sich a,ueh ein behut's ()on'ectur seines Ste[hmg ausgefiihrter Druek nieht gleichmiissig na.eh a.bwii.rls fort, das Instrument kriimmt sieh viehnehr, wie dies auch spontan wiihrend eines ]iinger da.uernden Versuehes eintritt. Der K_atheter geht nieht gradlinig dureh die Liehtun~ de,' ImftrShre, sm~dern in Bogen. erzeugt da.mit stiirkere XVirbel (los Lufls~rolnes und eine relativ grSssere Stauung bezw. $ienosirung aJs der gradlinige, wm oben naeh a.hwiirls di~ l,ichtung durchschneidende ~letalll<atheter. Dami~ hi¢ngt es aueh zu- sammeil~ dass eher Sehleimblasen zwisehen dem weiehen Ka|heter und der Wan(lung h/ingen bleiben, dass derselbe bei HnstenstSssen ung'leich leiehter aus seiner $tellung gebrachl wird, a.ls ein starres, yon oben uuier gMchmiissigem Drueke gehaltenes Robt. I[ierzu kommt, dass sich das Verhidtniss yon Dieke des Kgthecers und Liehtung helm SiIberkaJheter giinstiger gesta.ffet, der Reibungswidersiand der Luf~ ffir die Extraction (los Gases bei letzl;erem ein geringerer isl ere.: die Befestigung der beiden tlShren zu einem (hmzeu ~estMtel sic.h ~,infac, her wie bei \'erwendm~g e~@is~her Ka~heier. die ~lichi zu eimm~ stdi(h,l~ ll~sirulncnl verlSlhet

Page 7: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

Un(ersuchungen iibm' die Blutcirculation beim Menschen. 20.3

werden k6nnen. Am'h die luftdichte Armirung mit dem aufblasbmen Kautsehukballon ist s(d~wieriger herzustellen als hei der Bindung des Kautschukri~hrehens mlt' des t'osi:e MelMh'ohr.

Ein solider Katheter hat also unstreilig VorzSge. Aber aueh die Einfi ihrung desselben haben wit in der Folgezei( ~ereinfaeht~ indem wit {lie bronchoskopisehe t)esichli~tmo' und die zweeks \rornahme des \'ersuehes nothwendige Einfiihrung des Nat,berets zeitlich yon einander lrennten. \Vie ginven nihnlieh in der Fol~ezeit so vet, class wit uns zu- niichst dutch die BronehoskolJie und darin liegt din' Hauptwerth dieser Uniersuehungsmethode fiir unser speeielles Verfahren - ein oenaues Bild der Verzweigung der Bronehien verschafften, die lIistanzen yon der Mund- 8ffnung bezw. <lee tra(:heMen l:istel gonaru feststellten, so dass dann I'{h' den eig'entliehen Versuch nut mehr die Einfiihrung des ](atheters na('h vorhergegangener Coeainisirung in (lie gewiinsehte l ele nothwendig war. Am einfaehsten gehf (lie Saehe na(.iirlieh, wenn Patient trae, heoiomirt ist, dann en~fiillt aueh der des Seh l ingen des Kranken hindernde Ka.theter und die dadureh bedingten Stiirung'en.

Abgesehen devon, dass die Abgiinge der Verzweigungswinkel der lh:onehien yon der Zahmeihe oder der !Fraeheotonfie{;lrnung natur~'emiiss versehieden sein miissen, sehwanken aueh {lie Ahgiinge der lh'onehien 2. ()rdnung veto HaupIhronchus bei einzehlen [ndividuen nieht unerheb- lieh. Sind die \:erhiiltnisse fiir einen Kranken einmal t'estgestellt~ so bereitet dann die freie 1~2infiihrung des Katheters in die gewiinseh(e Tiel'e keine Sehwierigkeiten. um so weniger als fiir diese Untersuehungen ja aus- s~:hlieslieh die Verzweigung des r eeh t en Haupibron(dms in .lletraehi kommt. Dieser bildei; ja im Gegensatze zu dora iinken Hauplbronehus eine nahezu e:erade Fortsetzung din' Trachea. so dass man aueh ohne weiiere Vor6bung selbst veto Kehlkopfe her unsehwer mit einem 3[etall- ka.lheter in den reehten ]Iauptbronehus hinabgelangt. Der linke Bronchus kommt wegen seines spitzeren Abg'angwinkels fiir physiologisehe Unter- su(;hungen im mensehliehen Bronehialbaume nieht in Betraeht.

No~'hmals sei betont: der .Metallkatheter reizt den Kranken nieht, seine Einfiihrung bedingl bei entspreehender Teehnik keine Gefahren; wit legen daher Gewicht. darauf~ hier ein l~adio~ramm (am 8ehlusse der Arbeit), Fig. 2, q'afel XV, wiederzugeben~ welches den silbernen Metallka.theter im reehten l lauptbronehus zeigt~ naehdem derselbe veto Munde her dutch den Kehlkopf ein~et'tihrt wurde. Die Photographie ist yon riickw'art.s auf~'enommen und so seh/in gelungen: class sogar alas Fenster des Katheters deutlieh zum Ausdruek kommt. Der Katheter wird uni;er nur m'assiger Kriimmung in den Bronehia]baum eingefiihri:: und naehdem or in die gewiinsehte ~Fiet'e gebraeht ist, zweekm'assig be- festigt, sowie der llequemliehkeit des Kranken entspreehend abgebogen. Wit werden noeh am Sehlusse in Kiirze den Vorg~mg zusammenf'assen.

Pig. 3, Tafel XVI (aln Ende der Arbeit) zeig( die Versuehsperson mit dem ganzen zur Durehfiihrun~' einer wAlen Umersuehung nothwendi~'en Apparat ausgeriistet. - -

gs er~il.wig~: auf die Vorg'i/.nge aufmerksam zu maehen, weh'he st i ; rend fiir die \rersuche werden und Fehler l)edingen k6nnen. N,,h'he

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204 A. I:oewy u. It. v. 8chrStter~

(:mstiinde kBnncn insbesondere dann cintreten, worm die Pationlen zum ersten Male zur |hflersuchung kommen, worm zur ZoiJ gera.de stiirkore Hyperiimie der traehealon Schloimhaul oder 1;atarrhalisehe Erseheinungen bestehen odor gr6ssere Reizbarkeii dot SchMmMute. Nidgsdestoweniger l<atm aber auch dot ganze Vorgang an Neulingcn durchgef6hrt werden und gleidl bei dot ersten Uniersuchung zu befriedigenden Resultaten fiihron. Gin Moment. welches den Versueh zu st@en geeignei ist. liegl zuniichst in tier Ansammlung yon Sehloim um den eingefiihrten Kaheter , Drner kBnnen Hustensi,Ssse~ (lie I)oim Naddassen der Aniisthesie in spittoren Stadion dos Versudles, boi anfangs vdllkommoner Ruhe: ointrelen. hmderlieh werden. Wie sehon oben bemerkt, machen sieh diese Umstiinde besonders bei Anwendung eines weiu, hen t(atheters geltend. Der Sddehn kann nicht nut die I,iehtung des Katheters selbst verlegen: sondern sieh a, ud~ oherhalb des a.bgesperrten IIezirkes ansammeln und dadurch die Ventilation an (let 13il'urcadon behindern und zu Dyspnoe und Cyanose~ namenllidi hei liinger dauernden Ve, rsmq,en Veranlassung gebcn. Der Paiieni; a thiner ,jeizl unruhiger~ es werden llustenbewegungen ausa'el6sl~ durcil we Mw dot Katheter aus seiner I,ave gebrachl und nach oben xer- sdmbcn wird: sodass 1HIll \ielleMfl an Sidle nur eines I~nierlapl}ens ein Unlm'- und Miilellappen al~gesperrt wird. Oabei ma.£' der Verschluss,

Fig. 4.

lath.

vielleicht gerade dureh Mitwh'kung wm Sdddmlamellen, noeh ein Iufl- dM:.er sein, abc'r (lie Si)ritze aspirirt ,jetzi nichi nut' l.uft~ beispielswcise a us dem lYnterlappon, sondern aud~ aus dora zuvor nicht abgesperrt ge- wesenen Unter- und .~liltellappen. l lierzu sind nieht einmal stiirkere Verschiebungen nothwendig: Wenn ma.n die Art der Verzweigung der BroneJfien betrachte h wie sic beispielsweise bei der Patientin & ' h i e . . . (cl'r. General-Tabellc Vcrs. 4. 20 u. 21) besteht -- die Fig. 4 stellt das bronehoskopischc ]{i[d in zwei aufeinander folgenden Hahen hei zwei- father Vergriisserung (8 mm Rohri dar - so kann man sehen, dass nut geringe Stellungsiinderungen des Katheters [eicht zu Fehlerquellen \%ranlassung geben kBnnen. Die Disianz des Spornes des Oberlappen- bronchus w m d e r Traeheotomiewunde hetriigi bier 13 cm~ der rundliche Abgang fiir den Mittdlappenbronchus 14 cm und der Thei]ungsiirsJ t'/ir die [Jntcrlapl)enbronchien 15.5 cnl. Nehmen wit nun an, der Kath(,ter wiire urspr(inglid~ in einen (lieser letzigenannten Bronchien eingef(ihrt gewescn und MiLe denselhen verschlossen~ so geniigt eine Verschiebuno' um 1 - -2 era, damil nun auch ],ufl yon dem bisher noch ventilirten Mi*tellal)pcnbronchus angesaug't wird und der Ausg'leich der Spannunwm dem,.,er, liis-; e lm' auf l 'a lhtmh ' \ : e r i i nde runo er,_,iehl. - - O,.h'r aber. uml dies

Page 9: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

Untersuchung'en iiher die Bluteireul;~tion beim Mensehen. 205

zei~te sich namentlid~ bei den \%rs,c'hen mit Ahsperrung des rechten Haupflmmchus I die iil)erMup~; exact n.r mi~ cinem Metallkatketer durchgefiihrt werden k o n m e n - - : der Tampon verschliessl denselben zun~ichst, sehalteL also auch nooh den (ll)erlal)t~entwonehus aus und be- findel sieh demgemiiss sehr nahe din' Bifin'eaiion din' lmftriihre. Alles geht ~'ut: eine geringe Stellungsiinderun,~' des l(aiheters und der Tampon slenosirt nun aueh betriichllMl die I]ifur~ation sell)si und behJndert oder hebt damit aueh die ]~uflzufuhr zum [inken ][aupibronehus auf. Um~'e- kehrt kann din'all lichen des iiusseren Ratheierendes aus einer Absperrung des Hauptbronchus eine solehe des l!nterlapl)enl)ronehus werden: auch Idhlnen h'rlhiimer dutch excentrisehe ]';xpansion, l~ingliche Ausbuehtung des Bal/ons. uni:er/aufen. F, ine Slellun~sveriinderung des Kadteters <~der 8ehleiml)ildung kSnnen al)er aueh dazu \:eranlassung geben: dass die Ansaugun,,z,' yon lmf h die urspriinglieh ganz leicht ging: nieht mehr m/3glieh ist: indem das oder die Fenster des Ka.t;heters an die Bron&ialwand angepressi wurden, so dass sell)s[ bei siarkem Zuge an dot Sl>ritze keine Lufl zu extrahiren isl. L)ieser Cmstand kann au<;h einh'eten, wenn der l(atheter eine i~eriphere Oeffnung hesitzt.

Ferner kann der Tampon im Beginne nut zum Theile, a.lso unw)ll- konnnen -'esehlossen haben: irmzdem erMlt man Werthe, die fiir einen sie, heren Abschluss sprechen w/irden, irnlom mehrere, hinier einander entnommene Proben ein gleiehmiissiges l[erabgehen der Sauerstoff-. ein Ansteigen der Kohlensiiurespannung anzeigen. Abet lrotzdem war der Verschluss kein vollkommener, wofiir am'h die Lang'samkeit des \:organges naeh den erhaltenen Tensionswerthen sl~richt. Der Katheter allein, sowie (lie nut thcihveise ;\ufblasung des Tampons hewirken niimlich schon ein so wesentliehes Stromhinderniss und hi[utig bereits einen derartigen Ver- sehluss~ dass die Veniilation betriM~tlieh behindert ~vird, ohne dass voll- s i i indiger Absehhlss bestiinde. Sole, lie (missvliickte) \'ersm:he sind im 'l!exte niehi weiLer verwerthet word(m, wiewohI get'ado sic lehrreieh wm'en, indem sic zeiaen, wie bei relativem ,\hschhlsse leicht Timschungen mSglieh sin& Andrerseits I<ann es v.rl<mlmmn, dass ein 'l!ampon anfangs nMfl; schloss~ dass abet dann ein roller Verschluss duruh Schleimbildung bewirkt winl. ,~lan lindei dann wolff den ~iel>n, der ven~isen Sauerstoff- spannung enfsprechenden Tensionswerth..jedoch zu sp//i.

Es versteht sich, dass es nieht ang'ehl, Stellungscorrecturen vorzu- nehmen oder den Ballon wiederholi aufz,bla.sen, wenn man vielleicht glaubt, class kein roller Versehhlss erreieht isl; hiichstens daft der im iibrigen fixirte nnd mit einem gewissen Druc.ke nm:h a.bwiirts gehaltene ~r~[eLallkatheter etwas geneigt werden, um ein etwa der Wand anliegendes Fenster w)n dieser zu I)efreien. F(ir kleinere Ih'on&ien wird man einen diinneren, unien offenen, fiir griissere Bronehien einen dickeren Katheter mit seitliehen Fenstern verwenden. Zeigt. sieh gleich naeh Einfflhrung des Ka.t.heters 8ehleimrasseln, so ninnnf man das Instrument am be sten wieder heraus, liisst den Patienten Msten, eoeainisirt noehmals und hat dann meist g.uhe. _~Ian muss yon vo rnhe re in sieher sei m dass der Tampon naeh einmaligem Aufbla.sen .a'ut schliessi; , und in diesem Sinne i s les inim'essant unll ein werthvolh'r Behelf flit den [Tntm'sueher, (lass

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2 0 6 A. I ,oowy u. H. v. SohrSItor,

der I.'a.i.ie.fi t rotz Cocai'nisirung racist deuilich die :\hsperrung, I~eziehungs- weise alas xolle Anliegen des 'l't n p ns fiihl4. .la: (h,r imelligente Kra.nke F. Z. (Zimm . . . . . . ) o.ab sleis z, evkennen, ob dev \'et'schluss der ]range, die ,\ufbhtsung des Tampons: ~enii£end mlcv un\olIstiindig sei. Des Ferneren mag in diesem Z,sammenhange noch erwiihnt werden, class die I>atienten aueh an~t len. das I l e r a u s s a u z e n yon [AI['I (till lit va.×~ zu emptinden. --- Stets wird dev Ahsehluss ,,,ril;sserer Gebieie, namentlieil eines flaul~thronchus mit, alley Deuiliehkeit wahrgenmmnen: wenn aueh .,.,o'le,,e,, darauf die \renlileriioll der Lun,..:'e., meist zu der vm' tier' Absl~errune, inne;ehaltenen (.h'(sse zm'ii<'kkehvl. 01) der Versehluss in d i e s e m Falle g'elungen isi. davon kann man sieh ii.brigens a,t:h seln' sdfiin (hn'ctl das Zuviickldeihen dry reehten Brusthiilhe bet der l'Iespirafion sowie dm'eh ¢la, s Fehlen ties xesieuJiiren Atllem~eriiusehes daselbst iiberzeugcn.

.'\us vo'stehenden :\ndeutungen geht hervor: tlass l'iir eine gute Fixiruno des lnslrumentes gesov~t wet'den m.ss: Binden (los Katheters isl nieht attsreiehend, die auf ),[tm(I odor llals g, estiilzle I la.nd eines ge- iibten Geh ilfen erweist sieh am sieherst.en, l:sl das [nstrumeni nichl ordentlieh befesiigl, so kann es schon hei geri,~en l;ewezungen des Kranken reizentl wit'ken.

Es ist m,eh (lie Fraae zu beriiln'en, oh ]nan die Lul't iln abGesperrten 13ezirke, dureh Bewegen des Sh.'mpels der Spritze, yon oben her misehen solle oder n[eht: um dieser Art den Gasaustauseh ztt besehleutd.gen. NaH~ unseren zaldreiehen I':vfahrungen isl dies nieht nm:hwendig~ indem wit bet gelungenem A bschlusse aueh ohne Idinstliche ~Iisehung (las Ahsleigen tier" Sauerstoltspannung I)ei Anwen(hmg der Spritze niehl ras~'he,' erfolgen sahen air ollne diese, l']s isl .ia aru(:h ztt bedenken, dass insbesondere hei Anwendun~ ein¢'.s weiteren Metallkatheters, die dureh die Bewegungen des Thorax bedingleu, a.uch im abgesperrten Bezh'ke hestehenden Druek- se]lwankungcn fiir eine hinreie]mnde ~tiscimng' tier l,ul't sorgen. Jeden- I:alls erseheint es nichl zweckmiissig, briiske Ilewegungen mit dem Stempel der Spritze auszufiihren, da hierdureh, lrolz eoml)ensatorisehen Ausgleiehes der iibr'igen [Alllg'e. doeh momentane Saugwirkungen al.lf die Gase des in den Capi[laven kreisenden Blutes ausgeiibt werden und damit eine kiinstliehe St/3run,,' in den natiirliehet~ i',ang der At s,.g,leiehsvorgiinge ge- m , v

bracht werden kSnnte. Noeh mag sehliesslieh daran erinnecl werden, dass wir zur Aus-

i'iih rung' unserer V ersuehe A niisthesie, bezw. C o e a i n, ben/ithigten. Dadureh wird ein Factor eingesehaltet, der beziiglieh sowohl tier Respiraiion wie der Circulation in 13etraeht kommen kSnnte, denn (eft'. u. a. S e h m i e d e herg 1) es ist nae]l Anwendung dieses Mittels bet Versutdlsl:hieren Besehleunigung dot Respira.tion und der Pulsfrequenz. sowie eine Sieig'erung des Blutdruekes fest- gestelli; welch' letztere wohl mit einer Liihnmng der peripherell Endigungen dot }mrzhentmenden Vagusfa.sern zusammenhiingL Ein etwa hiecaus result irender Einfluss attf die CireulaJ.ion wird abet andrerseits bei An- wendung des 31ittels insofern ausg%:lichen, air dureh den \Vegfall tier' sensiblen Reize, die sonst dureh Einfiihrung yon Instrumenten im lh'on-

1) Grundriss der Pharmakologie. 19(12. S. 115.

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I tnte,'suchungen iiber die Blutch'cnlation beim Menschen. 207

(~hialbzmm erfolgen wiirden: gewiss ungleidl gr6ssere Etteele auf (lie Circulation hervorgcrufen wiirden. Ein specMler \'ersuc, h iiber das Vet'- halten des I~lutdruckes vor und nach tiler Cocdinisirung mag iibrigens bier angefShrt sein: V.r :\tm'endung dos C,(;a'in wurden in einem Falle Pulsfrequenzen yon .q.q, 100, 104 bei dnem ]llutdrueke \on 112~ naeh dot Pinsehmg eino mitllere Pulsfrequenz ~.~l 109, 31aximum 115 bei einem Blutdrueke v.n 10(; beobadllet; ein weiterer ana.loger, bei Ah- sl~errunveines FI au pt bronchus: lindet sich spiit er noeh mitgel heill i, cf. S. 2~1.

Es braueht kaum besonders het.nt zu werdcn~ class man selbsl- redend Iraehten wird, rail mi;~lichst wenig Coc~fin auszukommen. ]n der TInli gen{iot .In atmh fiir die lie:feren Imftwe,¢'e eino lOproc, lS;sun¢', die man noch mit Adrenalin verseizen kann.

Die im Vorigen I~esln'oehenen Momenle bringell es rail side, dass es nieht imnu'r nli;glich war, steis voile Versuche dtm~ zut'iihren. ~\'ir haben abet auch Theilversm.he vorgenon~men, we bestinnnte Frag'e- sie[[ungen~ wie ¢'onirole der Schnelligkeil des Gasaustausches. durdl ln6g'lichst zahh'eh:h en[noninmrle l,nftprobeli, n. a. sludh't werden solltetJ. Was die maximale Tiel'e anlangt, aus welcher wit Lul'l extrahh'l halle#: so betrug dieselbe bei der Enina.hme veto Kehlkolffe her~ yon tier oberon Zahnreihe gemessen, in maximo 38 era. yon der Trae, heotonfieiifl'nung aus '24,5 ran. Die t~ronchien haben hier nut noc']l einen [)urchmesser yon ea 5 ram. - - Die liingste \~ersue, hsdauer war 42 Minulen. eine Zeil. welche man flu" das Verweilen yon Insirmnenien inl 13ronehialbaunle I'riiher wohl fiir kamn durehf{ihrbar gehalten hiitte, liei [Tebung des Kranken und vnrsiehtigem Vorgehen gelingt es abet atlch~ w a s .i a ffir die Beur- theihmg physiologischer VerMitnisse das Wieh/igste isl, zu erzielen, dass der Paiient w/thrend eines so lange dauernden Vers~lehes seine Athmung miiglichsi constant: erMlt und re la t ive Ruhe besteht: denn eine gewisse Anspannung der geisiigen und physisehen Kriifte ist ja bei liinger dauern- den Versuehen nicht ganz zu vermeiden. Es versteht sieh; dass stiirkere Hustenbewegung nat{ir]ich eine uneontr'ollirbare Stbrung in das ganze System bringl: nnd der Versuch in solehen F/ilion unterbrochen werden muss; abgesehen davon kimnen l/tnger dauernde Bem(ihungen des lhtfienten~ ]h~stenbewegung zu un te rd r i i cken , \on Nachtheil sein. Die damit einhergehende lnthiiligkeitsetzung gr6sserer .'~hlskehq~parate, sowie die Behinderung der l{espiration beeinflussen die Arterialisirung des Gesammt- blutes, sowie Stromgeschwindivkeit und Blntdruek, wodureh fiir die Be- urtheilung rein physiologiseher Verhiiltnisse Fehlerquellen ~esc]mft'en werden. Bequeme ],age. m6g'lichs(: geringe Anspannung der Kriffte sind also Haupterforderniss zum Gelingen des Ganzen.

Nach diesen Bemerkungen mi;ge der t e ehn i s che A ppara t in der Anordnung, wie wit ihn sehliesslieh bei unseren Versuehen benutz¢ haben, und f{]r weitere Forschungen empfehlen m6ehten~ an der Hand bei- slehender Abbildungen des ngheren besehrieben werden. Die Monfirung des Katbeiers. seine Verbindlmg mi~ dem Ansatzr~hre und der Sp/'itze: ihre re]ativen (lrSssenverhiilmisse sind zuniichst aus beistehender Skizze, Fig. 5~ zu ersehem ]m Derail sind die einzelnen I~estandtheile in umslehender Abbildung~ Fig. (;, zur Anschauung gel~ra,hl.

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2 0 8 A. I, oewy u. 14. v. Sohr l } t te r~

Was zuniic~hsi das ],ul'lexirat:timlsrohr an]an<_'l: so geln'tiuchieil wir 8 i l b o r k a l h o l e r . Die \ 'el 'Wolidtl l l~ VOll 5iibvr erweisl sioii doshalb zwe~:kmiissig; well dio ]llslrtillWlllO dadurcli eine hosoi]c:lci'e lliegsamkoil oi' iaitOli, oline dass (tie { le[ 'ahr rasciier l ' ]h iknickung dor , ~ rung Imslehi. Dot eine ] (a lh t ' lo r hal le (qn,, ]~/in<,,'t, VOll ,')~,)till. der alldel'O \llll. i"IQ ~7111. l)as (it,',;'i~hi del'soihen tll lal' l l lh'l helr i l~ 41~7 I)oz\v. ]0;~q 7. I~]rs{oi'or. tilllell b(Jgell'i.h'inig ahTiwtllld(',{; [losass 2 seidh.he Fenster: das kl~'iuore [liSl l ' l l l i/('l l l WaY l(il(Oll OiNql tl[l((t)it11{) [ ihordies l>oh ('ill seii liehes Ferister,

Fi,g. ft.

Fig. 5.

Der Durchmesser des gr0sseren I(atheters betrug 1,5 ram, jener ties kloineron 0~7 ram. Die an jades l:htulit.rohr a.tlgeliitheten Nol)enr~hre --- zur F(ilhmo" itos Kautsehukbalh-ms mit Luf l .-- hatten Dimensionen yon 0,7 mm un(I O,l] ram. so dass di~ Breil:e dos ~'al]Z()ll [ns{rumentes hn ersten Falle etwa 2~2 n-nn~ im ]etzloren 1.3 toni ausmachie. Die Capaeiliii des grossen SilDerkaflletevs beiri(gl bei :21g cm Eini'(ihrungsdistanz mit aut'geblasonein I~allon ca. 7,5 ,'eiii: .i~,n~' des l,:leinen hei vlt~i~,llt:'l' ],iinae ~'j. ;7) Clqll.

Page 13: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

Untersuehungen iiber die Blutcirculation beim l~lenschen. "_209

Besondere Wicht:igkeil~ beausprucht, die sichere, gasdichte ,\nbringun,." :h'r k h'inen K a ill s('[l ii k ba.ll on s, wetd~e hehuf.~ Taml?on~de v:m ohen her autla'eblasen wortlen. Dm'(:h Nachlasscn der ~\Tarl(lsp~lllllll]lg des Tampons und dadurch bedingie l lerslelhmg vml ('ommunicationen zwische~ dem ab~esperrten Lungenhezirke und dem zufiihrenden Ih'om:hus kiinnen 'ri~uschungen in (let' spiiteren Ileuriheilung dot .\nalysenwerdle resultiren. Wit verwendeten Kautschukriihrchen, welche w)n der Firma 5I iersch 1) demrt hergestellt waren, dass dieselben an cir(:umscripter Stel[e einer stitrkm'en Dchnung mlsgesetzt w~ren, wodurch dee betretfende Wand- abschnitt d~inner und naehgiobigor wird und sieh gu{ a;ufbla._sen litsst.. Die, obere und unt, erc, Bindung dieses Kautsehukr{Shrchens an dora Katheterende, was dureh Fig. 7 ~mschaulich gema&l; sei~ muss jedosh mit grosser Pr/icision ausgeffihrt werden. Zu diesem Zweeke muss der 8f6rmige Quersehniit der beiden an einander liegenden Katheter dutch ],iitmalerial zu einem elliptisehen ergiinzt werden, damit die~ das

Fig. 7.

Kaul.sdmkrShrchcn I~efesti~enden 5eidenfiiden allcnthalbon gegen Oill(?ll feslen Widerstand angespannl; werden kiinnen: a.m peripheren Ende er- weist sich eine leichte Einfoih,lg ties I{andes zweekm~ssig'. Das R.i;hrchen muss iiberdies sowohl obon, als union unter miigliehst g'leidJer 8pa.nnung festgebunden weriten, da. sieh dasselbo sonst I)ei der Aufblasung' leicht exeentrisch bliiht und dioser Ari den \%rsehluss unsicher gesta.ltei;. Wh' wiiren auf diesen Yunkt nicht so gena.u eingog'ang'en, wenn wit nichl gorade dm'eh [Tndicdltigkeiten des Tampons ma, nehe l';nttiiusehungen erlebt hiitten.

An dora Katheter ist tel. Fig. 6) bei a ein Kautsehukrohr a.ngebracht, welches das gliiserne T-stiiek triigt, das einerseits mit dot 8pritze, anderseits mit (lore, zu dem Gasaufsammlungsrohre fiihrenden 5chlauche Versehen ist,. .\Is $ p r i t z e bonutzlen wit' eine mnorikaniseho, sogena.nnIe aa.nel%d,e 81)ritzc aus Glas und 31etall mit Kmltsehukstempel, dessen Spannung dutch eine Sehraube noeh besonders gesleigort werden kann. Diese Sprh.zen erweisen sieh wenigstens bei den flit tins in Beira.chi kommenden Drueken als absolut gasdieht~ namcntlieh wenn man noch auf den Stempel Wasser oder Oel sehiehiei; wit benutzten eine Spritze yon 100 ecru. Nach Extraction dot Luft in die Spritze wird der ersie Quelsehhahn, zuniiehst a, a.b~eschlossel b der zweite q)uelschhahn ge- 5tfnet und nun vm'erst dutch das ldeine Ansatzrohr (let' sehiid- liehe l,ufira.um mit dora l,ungene'ase .,.,'efiillt, dann auch dieser .

I) Bm'lh b Friedrichstrasse.

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o.10 A. l,oewy u. H. x. SohrStter,

tlahn ges¢:hlos.~en und nun ¢la> (as hi tlas rail saurem \Vasser gefiillte Sannueh'ohr hin{it)ergedriickl.

Was das wm uns benutztc ~lumlst(k:k, Fig. 8: betrift'i~ so h~u/dello es siuh uin elne bosondoro I /nit 'orniui ig the,4 bekannten, zu Ga.,wedisel- tllilersu~.;hllligen beilutzlol i Mundstii~-kes in dor _\rl~ dass domselbon T- l¢orin go'gol)en wurdo. ])urc'h dell Jiorizosltalon St!lionkol geht der Ka.{hol:er hindu:rch, v,'ol~:her nihLelsl_ tle~: a.171 dora Uussoren ]~;ndo des 31-undstilokes ar/gebraoittelq, wei{:ilen Ka, uisc:liukl:i'lciitt~rs ]ufl,dit:hl lllit dios, ol]l verbup<dt:n wird. Ari dOlll vertikalen ,'5.<c:henkoi WOl'(leli die A{hniungsven{ile bo- fesligt~ wie dies in dor Pigtli' boi A ;.ui<<odeulei ist und \voriiber atloh die Abbildungen ]. unf l ~} (Tar. X\[) Aufschhls.s gel,lOll 7 111 ZoigL \oi1 vorne gesehen die Platle <los Mundstii¢;kes, weldies zwisdien IAppen- und Zahnreihe feslgehahen~ und durch del'en Oel1'nung dot Kathel;er hindurch g'ol'iihrt wird.

l~'ig. 9.

Fig. 8.

i '

A t 11 e m x e n i i 1 e m~d l { as u h r bediirfen keil~er niiheron Besdn'eibung. Zum Zwe~:ko der Messung des (',aswed~sels benutzten wit eine lrockem" ElsLer'sehe Gasuhr~ wie sic im Zuntz 'schon ],aboratorium gobritu('l~- lk:h isL

Will mail sOWO[l[ ciel<l ({3SWO(DIIs{}[, als Cmoh die En{nahmo yon Lufi a.us abgc,-perr{eil Lunvoi~thcilen volt dei: Tradieo(omieOffnung a.us v o f nehmen; was .ia a.uch vielfaoh bequemer ist; oder isi ~rl~ hierzu dur¢'h (~nwegsamkeit des Kohlkopfes <."euSihigt7 so kann man sic'h niit Vor- theil einer Caniile bedienen, wie sie beistohend, Fig. 9; abgebildet ist. Dutch das gerade; nlk dnem Tg~lnln,U versehene l~,ohr wird dor l~ungen- kalheler hindurch gefiihrt und auf die obcro Iirweiierung des Tubus das T-f6rinige Mundstiiek aufg'eselzt, t[ieraut' wiM dor Kautsohukhallon des Caniilenrohres a.ufgoblasen, so dass die gesamime In- und Exspirations- lufl durch die Ventile ein-, bczw. ausn'eten muss. lgin kleiner~ ain Nebem'ohre angebradlter Ballon dient zm Controllo der Fiillung des die Trachea ~bsdlliessenden Tampons, wie bei der bekannten T r e n d e l e n -

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17ntersuchungen iiber die Blutcirculation beim Menschen. 21l

hur~'sd~vn {~anii|e. ~Noc]] oinfaeher gosl~hol sidl der Vorgau~, wenn der l(ehlkold' frei is{ und eine lrachoale Fislol6ffnun E besloht~ dann wird (let I,ungenkathetor bei [eiztercr herausgei'iihr( und in dot Tracheoiomie- wunde dicht befestigt: wiihrend I n - u n d Exspiralionstuft, behn 3lunde ein- und aus~reton und yon deft regis{tire werden.

Durd~ diese Anordnung ha.I. man audl den grossen Vet{hell, {lass der Patient den Kathetorismus vie[ leiehler und liinger xertriigt. [)er Druek des Insmunentes auf Epiglottis und Zun~ongrund entt'iill~ und damit ouch clio Beh indorung beim Sehlin,4en ¢tes sich oft reiehliehor ansammelnden Schleimes. Dabei erfolgen zuweilen Wiirgbewegungen, die ihrorsoits wieder zu stih'keren Bewegungen (los Kathetors \ ' o f a.nla.ssung gebon. Durch Con{relic dot tlespiration ~om Mundo und Katheterismus w m d e r Trache~ aus gestaltot sieh aueh die Adaplirung des gmlzen A pparates noeh einfae.her und ist rasoher zu bewerkstellig'en; der Katheler kann heroics vollstiindig; mit %stiiok, Spritze etc. armirt sein~ ohne da.ss dies seine Einf{ihrung behindert; man sport Coeain etc.

t{ocapi tula . t ion: Fassen wit noehmals in Kiirze {tie Methodik zusammen, wie sic sieh zur Erzielung sieherer Hesultate mn zweek- mi i ss igs ten erweist. Man wird die Untersuohung im Allgemeinen an einem Patienten vornehmen, den man vorher mii der Einffihrung yon RShren oder Kathetern in die Lufl:wege vertraut golnaeht hal, wobei m~m sieh a.uch ein Urtheil dariibor x ersehafft, ob und wie l-'ationt ~mf die Anwendung yon Coeain reagirt. Die Untersuehung und lml'tentnahnle wird am boston bei s i t z ende r 8t, ollung {los Krankon ausgefiihri; ist derselbe traeheotomirl, so g'est~ttet aueh I i e gen d e Position ein bequemos Vorgehen. An nieht traeheotomirten Kranken hat (lie liegende Stelhmg ihre Sehattenseiten, da ja hiorbei zweeks Einfiihrung des Instrumemes wml Kehlkopfe her der Kopf naeh riickwih'ts iiberstrcekt (hitngender Kopf) werden muss und diesel' :\rt Bedingun~en gesehaffen werden, die nieht mehr ale physiologisehe, der lluhe enlsproehende~ anzusehen sind.

In einer besonderen Sitzung wird man zuniiehst mittelst des Bronohoskopes (lie Distanzen dot Abg'ange der einzelnen Bronehien (ira r. Hauptbrouehus) yon der oberon Zahnreihe bezw. tier trachea;len Fisl;el- 5ffnung ausmessen und sieh ein Bild yon deren Verzweigung versehaffen. \or der geplanten Untersudmng kann dann naeh vorausgegangener Coe~dnisirung der Kathoter gleich in die gewiinschte Tiefe; bezw. den heabsichtigten lh'onchus fre i eingefiihrt werden, wodureh man Zeiiverlusle vermoidel.

Als Kalhetet' wird man sieh eines s i lbe rnen H.ohres bodienen, welches allein eine prgeise und wiihrend des Versuches bleibendo Ein- siellung an gewollter Sielle gesiatiet, welches nieht dutch Drehunv odor Kniekun,,, cinch Versdduss der Liehtunv yon irgend einer 8tolle Ztl ,.";tande kommen litsst und den Potion{on bei ruhiger Haltung dos Insm, mentes am wonigst.eu genirt, l)erKatheter wird a.m besi.en heroics mi( soinen wesen{- liehsten Armaturen ausgeriislet eingofiihri, nm hip',lit dutch die ,\djusiirung naeh ginbrin~'ung des Instruments neuerdings Zoii zu verlieren und sons1: unvermeidliehe Zerrungen zu erzeugen. Dos .~lundstiieJ~ wird hereiis auf dora Katheter gleilen: audl die Npritze kann angemaeht sein~ wobei

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212 A. I , o e w y u. tl. v. S c h r 6 t t e r ~

der \ssislm~l: clen den I{athet~:r ehd'iihrenden Operaumr dutch ~'m- q~r,che~ce ]lahun,~ de~ Ganzen zu ,mterstiitzen hat. Isl die Ath mln K sowoh[ dutch eine CanfiJe, als aud~ ~om 31undo her miiglich, so ~e- slallel sieh die Einl'ii]~rung des ](alheters noch einfadler; die Irad]eah' VisteJi]ffnung wird neben dem herausragenden Katheter mittelst ]-[eft- pfl~sterslreifon verseh[ossen und unterdessen das ~lundstiiok in den ~lund genommen und der ](lemmer auf die Nase ~esetzt. Diese Anordnung ha,L auch den grossen Vortheil, da.ss die so stih'ende llehinderung des 8dding'ens Nr den Pat;ienten dureh Wegfal] des Druekes auf den Zungon- grund entf/illl.

Der t{a,t, heter und die immerhin se, hweren Athemventile sind ebenso wie da.s zum Gasometer fiihrende Rohr yon oben odor den Seiten her zu befestigen~ wiehtig aber ist~ dass das Instrument ausserdem noeh dutch die auf das t{inn~ bezw. den Ifals des Kranken gestiiCzte Hand eines Gehilfen unter leiehtem Drucke naeh abwiirts ruhig [ixirt erhalten wird. Zu tier Beurtheilung der Gesehwindigkeit des Ausgleiehes ist tier ZeitpunkC zu notiren, an dem der Katheter an die gewollte Stelle ein- ~efiihrt ist. Ist tier Tampon aufgeblasen~ so d~rf an seiner Fiillung nichts mehr ge'andert werden, auch Correcturen der Stellung (los Kal,heters sind zu vermeiden. Ein Versueh kann nur dana als techniseh voll- kommen bezeiehnet werden 7 worm nieht nut diese Bedingungen erfiillt: sondern wii, hrend des,~elben aueh keine anderen St6rungen dutch unter- driiokee llustenbewegung odor I-tiistehL. sowie durch 5chleimbildung er- folgt sind, und wenn - - yon gewollter k/Srperlieher Ilethiitigung na.tiirlit~h abgesehen - - in der That w)llkommene tguhe w/ihrend (los ganzen Ver- suohes bestand.

Fiir grosse Tiefen wird man sieh oinks union o ffonen~ fiir geringere eines Katheters mit s e i t l i e h e n Penstern bedienen. Bei der Exicraetion dot Imft zweeks Analyse derselben soil mit der Spritze nioht pl6tzlich ruekweise, sondern gleidm~iissig aspirirt werden. Zur Anii.sthesie der tiefen Luftwege kaim man dem (%cain Adrenalin zusetzen : aueh Yohi m b i n kann zu diesem Zweeke benutzt werden. -

N achdem wit die rein methodologische Seite unseres Verfahrens be- sproehen un(l dabei auf jene Umstiinde aufmerksam gemaeht, haben, welche zu l~eviioksic, h~,igen sind, mn mi3gliohst, siohere und einw~mdfreio htsultate zu gewinnen~ ers~d~eint os noeh yon lnieresse, einige dot bei dieson Vorsuehen gewonnenen m e d i e i n i s c h - p r a k l i s e h e n Er fM~rungen in t~iirze zusatnmenzuf~ssen.

Worm wir aueh na.c,h den Beobaohtungen bei Extraction fremder K6rpev aus den tiefen Luftwegen u. A. wise,m: wie tolerant sich clio Sehleimhaut~ der gronehien gegenfiber eingefiihrten h]strumenten erweist~ so haben gerade auch u n s e r e \ersuehe #gezeigt~ dass selbsl, l/ingeres Verweilen yon slarren ]nstrumenten hei entspreehender \%rsieht ohne b¢~sehwerden und nae.hlheili~'e li'~lg'en ~¢"rlra~en wird. \Vir erimmrn daran, dass wit in eini~ien unserer [~nlersuehungen den Si/berkatheler iiber 4t.) Minul;en in den lml'twegerl heliessen~ wobei tier l(ranke eigent- lieh nut dureh (lie doeh immerhin gezwungene ]{iSrperhMlung beliisligt war. Es mag bier vielteieht aue, h erwiihnl, werden~ dass Patient, wenn

Page 17: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

t;t~tcrsuchun,,a,'en (il,er die Blu tc i rcu la t ion beim Menschet+. 213

dor Kathetcr durch die TrachcotmtfieSfl'nung dL~vefiihrt wurde: ganz Vul zu spreehcn in (lot' Laa'e wan'. Niemals war dot Eingrilr yon bronchi- tischen Ersehehmngen ~efolg't, (tit.' &~hleim]taut der Br(mchien erwies siclt s l e l s u n v e r | e l z t .

Bemerkenswerlh isI l'erner~ dass bei vollstitndiger Ruhe die durch (:oeabt erzielte Anii.slhesie bis zu 1/e Stundc tmd mehr an]l/ill; wofern nidlt dutch stiirkere Secretion an anderen 81ellen des Bronehiallmumes lhtsiont~owegtmgen ausgelOst werden end daduretJ clue Versehiobunv des Kathet, ers erfolgt. Von ganz besonderem Wet'the Jut dis wiederholl fest- gestellte Thatsaehe~ dass die A t t ssehMtung ether ganzen Lttnge an- slandslos xertragon wird end. wie wir ja noeh im 5peeiellon zeigen werden, gegebenen Falles ohne besonderen Eintluss auf die P~esph'ati(ms- meehanik und den BhtLdruok bleibt; allerdings war in diosen Fiillen die a.ndere Ltmge vollstiindig gesund: ebenso bestanden keine Ersdtoinungen \on Seilen des Herzens. - - Selbst bei nicht yeller K6rperruhe ki:innl:e~ wie wit' nach tmseren Erfahrungen annehmen diirfen~ der ~empori/+re Ab- schluss ethos llauptbronehus, wie dies namentlidl t'iir ntanehe ehirur- gisehen Eingriffo im Bereiehe des Pleuraraumes end tier Lunge irt Be- lt'a(+ht kiime, unbedenklieh vorgenommen werden. Des Ferneren muss belont werden, da.ss jene Besorgniss+ es k/brute in Folge stitrkeren+ vet'- m inde r t en I ) ruekes in dora abgesperrten Lungenbezirke zu t{lutungen ins Imngengewebe kommen~ nicht stiehhahig ist~ selbst worm man (wie dies im Folgenden weit;er ausgefiihrt werden wird) pl/itzlieho betr'aeht- liehe Druek(lifferenzen a.uf den abgesperrten Bezirk (rasche Aspiration unit (let' 5pritze~ bedeutender Widerstand bei gelegentlieh angesammeltem 5ehlehne, der pl~~tzlieh naehl/isst etc.) zur Wirkung bringt oder Entnahme yon Luft aus ether tubereuliis erkrankten Lunge vornimlnt. Aueh (lie Gcfahr einer etwaigen Atelec;ase besieht selbst bet litngerer l)auor der A bsperrung nieht~ wie sehon aus den a lten L iehtheim'sehenVersttehon ersiehtlieh ist.

Wenn es atteh+ wio oben angedeutet+ stets zweekmiissig sein wird+ Ultl g i l t verwerth- trod vo@eiehbare Daten zu erhahen, an einem bereits mit d e r U n t e r s u ~ h u n g s l n e t h o d e vertz 'auten P a t i e n l e n zu arbeiten~ so haben wit doe.h erfahren I,:Cmnen+ dass es aut.h gelingt~ einen vollen ('iaswochselversueh mit Einfiihrung ties Sitberkatheters w)m Munde her a~ einem vollstiindig unvo rbo re i t e t en Ind iv iduum in teehniseh exaeler \Veise durehzuffihren.

l:assen wir den-mauh die in unseren Versuehsreihen gewonnenen Er- I'ahrungen zusammen: so kiinnen wit" jedenfMls mit Ilerechtigung +lie lloffnung aussprechen, dass es in weiteret' Folg'e aueh noeh unter viol sc, hwierigeren Umst/i.nden, bet I{ranken rail Colupcns~LlionsstGrungen des llerzens oder bet im (lefolge einer Pleuri~is odor eines Pneumothorax hedingler Ausschaltung der Lunge ether Seite, gelin,._'en wiz'd, brauehl)are Untersuehungen anztuslellen end dieser Art auch noeh des Gena.ueren den Verhiiltnissen <Ira' ( i r + t l a ' m unler pathol<.z'+isehen Bedingungen niiherzutreten, wie dies bereits in der l!inleittmg bemerkt ist. Man wird tmsere Methode aueh a,,f die Pr{ifung hesonderer Einwirkungen auf die C.ireulation. wie die Anwendung der ](itlte: ]<;inlluss yon ~lodicatuenten eh+.

Zeitsehrift f. exp, Pathologie u. Therapie. l. Bd. 15

Page 18: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

:?14 A. Loewy u. If. v. Schr6tter:

ausdehnen kiim~en. I:'erncr lUiigCll unscre Ergelmissc no(:h dutch ITnter- suchung des Menschen in l i e ~ e n d e r Stellung vervol[s{iindigL werden.

Wir m@htcn schliosslich noch (la,rauf verweisen, da, ss, um mSglichst ;roJlsiiin(lige I)aten bci cinom Vcrsuchc zu ermitlcln:, die Beihciligung v<m

i T mindestens zwci B c o b a c h t e r n gcboten isl. Nut auf ([iese Weise isl man in (let: Lage, wiilm'nd der ganzen 12ntersuchung siimmtli(:he Mcssungcn ((m.swechsc[, fortlaufendc ]';estimnmng (los b h l d eke . . . . \h- saugung yon Proben aus dcm ab~o, p e ' r t e n , , s i Lungcnbozirke. bci gleich- zcit.igor Bost;immung des Gaswechsols etc.) und zwar forllaufend vor- nchmon zu kiSnnen, wodureh die spiitere Bcurtheilung ihrer Boziehungon zu einander der Wahrheit am n'achsten kommt. \Vird der Versuch nur \on e incm Beobachter attsgefiihrt, so ist cs naturgemiiss nich{ mOglich, dass siimmtlicho Componenten g l c i c h z c i t i g bcstimmt werden. I)ies hal. bci cintra :in vollkommonor Ruhc durchgefiihrten Vcrsuche allordings woni,"er [~edeutung i gegebenen Falles a.bcr k(inncn Umstiindc hestehen, die (lurch cine nieht gleichzeitige lCrmittelung sii.mmtlieher Werthc Un- sicherhoilen in die spiitero Bcurlheihlng bringcn. IJebcrdics hat: .ia a.uch schon ein Beobacht.er n:it dot (.iewinnung (let fiir (ion Gang unserer 31cthode nothwendigstcn Daten ~cniigcnd zu ihun, umsomchr als man ja auch,, last not lea.st, auf den Kranken zu achten nicht veL.,e,.',,"sscn darf. 1)amit ist iltt~.:ll angedeutet, da.ss man boi ,\nst, ellung (let' Versuche hiiufiv auf die Bcs/immunK so manchen Factors verzicht.on muss, welchon zu (.(mtroliren man sich vorgenomn',en haite. Man wird sich zufriedcn gcbcn~ wenigc Da.tcn priicisc crmittcli~ also beispiclsweise die lmft bei exaciem Versehluss des bcireffenden Bronchus abgesaugi zu habcn.

D. Kritisches iiber die 6ruudlagen der Besfimmung der Blutgas- spammngen.

I. Ueber die Spannung der venOsen Blutgase.

1. Die Zusanlll~onsctzun~', (let" a b g ( , s p e r r i c n Lun- 'cnlufte als M a a s s s t a b tier 5pannung dcr ven/ i sen I{luigase.

Wird die lmft eines lmngcniheih's abgesl)errt ~ so dass sit.' sich hei dcr ,:\t/mmng nicht erneucrn kann~ so unierliegt sic iH ihrer Zusammen- scizung und ~'~Iasse Voriinderungen; ihre Zusammonsetzuna' iindert sich dcTarl, dass sic den (~asspannungen des hindurchsir{~menden venSsen Blutes gloich wird: ihrc ~Xlcnge dcrarI, dass sic immer gerin~er wir([~ Iris schliesslic'h aid lmfl versehwunden isi. Ein solches I,ungcnst@k wird atcleet;atisch.

Beide Aendorung'en~ die qualitativen und quantitativen, laufon neben- einander her, jcdoch s% dass practisch genommen beide nicht zu gleichcr Zeil becndei sind. Die abgespmTle l.tmgenluft niihcrt sich zuniichsl in ihrcr Qua lit;iit: in der Spannung dot sic zusammenseizendcn Gaso den veni)sen I~l~l~a.sslmnnung'ct~ an, wobei bcroits tim'. mohr odor mh~d(q" be- deutende ,\bnahme ihres \'olumens crfolgl. Dann wird <let" gegen die gasspannungen des venSsen Illutes im Wesentlichen ausgeglichcne Resl abvesperri:~,r lmft alhniilig resm'birt. Auf die (~eschwindigkcit des g'anzen

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Untersuchungen fiber die Blulcirculation bein, I~lenschen. o. 15

\-orwmges ist~ wie ],i~:htheim~) gczeigt hat; die Circulation in dmn ah- vesperrten Bezirke ~on ICinfhlss. Die hu Memento der Ahsperrung vo f handene Lul't entsprieht der ]mt't der olTfenen Alveolen~ hat sieh als~ ausgogliehon gegen das sic durchstrihnende~ sieh dutch sic artoriatisirende Illul und besitzt somit dessen Gasspannung. Naeh erfolgtem Absehlusse isl sic zuniiehst sauerstotrreieher und kohlensih~reiirmer als das veniise in sic einstrihnende IItui. Dieses nimmt 5auers{off aus ihr aur und giebt Kohlensi/.ure an sic ab und zwar wh'd mehr Sauerstoff en{nommen als Kohlens'aure abgegeben.

Das Gesammlvolumen vermindert sieh deshalb und der Proeent- gehalt an Stickstoff muss steigen. Dann aber muss aueh Stioksioff ins Illut iibertrelen und zwar so viel~ bis wieder Gleiohgowicht zwis~hen dem Stickstoff im Venenblute und in der Lungenluft hergestellt ist. in leolge dieses Stiekstoffverlustes wh'd die ]mftmasse nun wieder kohlens/iure- und sauerstoffreieher 7 es lritL also ein Theil dieser Gaso ins Blur iiber~ dadureh steigt wieder der Stiekstoffgehalt der ]mngenlufl, so dass yon dieser neuerdings ein . nell ins Mut i ibertr i t t , und so wiederholen sieh diese Vorgiinge: und zwar spielen sic sieh innerhalb kleinster Zcilrii.ume aufeinanderfolgend ab, bis alles Gas aus dem Lungenabsehnitte ver- sehwunden ist.

So seheinbar einfaeh bei rein theoretiseher I}etraehtung die Dinge liegen, so eomplieirt gestalten sic sieh bei niiherer Ber{ieksiehtigung der iibrigen ~matomisehen und physiologisehen Verh/iltnisse. Aus den im Folgenden mitzutheilenden Untersuehungen (conf. General-Tabelle und Tab. VII) ergiebt sieh, dass (lie Kohlens'aurespannung des venOsen Blutes zwischen 5--7 pot. einer Atmosphi~.re betriigt; die des Sauerstoffes liegt laut Tabellen V und VI bei 5--5,5 pCt. Demgegeniiber ist (lie l(ohlen- siiurespannung des arteriellen Blutes gemessen an dot Kohlensiiurespannung in den offenen ]mngenalveolen gleieh a~7--5,5 pot., die des Sauer- siotli~s gleieh 11--17 pot. Danaeh kennte es scheinen, als ob in ~olge der griisseren Spannungsdifferenz die 'l!riehkraft. far den Uebertritt des Saue,'stoffes ins lllut ca..3 real grgsser wiire als (lie fiir den Uebertrilt der Kohlensiiure. Und da die Diffusionsgesehwindigkeit der Kohlensiiure etwa ao - -aa real gr/Ssser ist als jene dos 8auerstoffes, so wiirde, worm wit yon weiteren Complieationen, Zehrung des Sauerstoffes bei Passage durch die Lungenwand: absehen, in gleiehen Zeiiritumen etwa lOmal mehr Kohlensiiure in die abgesehlossene Lungenpartie hineindiffundiren miissen, als Sauerstotr hel'aus- bezw. ins Blur hineintritt.

In der That spielen jedoeh die anscheinend so beiriiehtliehen gnter- s(:hiede in den Triebkr/iflen keine [{olle. Aus speeiellen Untersuehungen yon L o e w y und Zuntz 2) geht niimlieh horror, dass sehon minimale Druekdifferenzen gen(igen, um cinch vollkommenen Ga.saustauseh zwisehen f-11ut und Lungenluft herbeizufiihren. Die beziigli(dmn Versm:he yon

1) L ichth e im~ Ueber Atelcctase. Arch. f. experim. Pathol. u. Pharmakologie. Bd. I0. 1879.

2) A. Loewy u. N. Zuntz , Ueber den Mechanismus der 8auerstoffversorgung des Kerpers. Arch. f. (Anat. u.) Physiol. 1904. S. 166.

15"

Page 20: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

9+1+3 A. Loowy u. H. v. SehriStter,

1,oewv und Zun tz sind an der Frosehlunge angestellt~ und unter Ber{iek- siehtigm~g der Differenzen in der Dicke (ter Frosehlunge einerseits und der Xlveolarsepta der mensehlit-hen .l,tmge a.ndererseils ergiebt, sieh, dass zur ,\ufnahme des gesammten be\ Ki~rperrtthe noihwendigen Sauerstoff- bedarI'es eine Triebkrafl yon wen\get als 1 mm I)ruckdifferenz erl'order- Ikh is(; flit" die JG~hh,nsihu'o wiinle als~ schon c.a. 1/a o dieses Werihes gen(igen. Wenn so,nit: diese minimalen lh'uekdifferenzen sehon aus- reiehend sind, um einerseits den in max\me verbram:hbaren Sauersioff und andererseits +lie iibersehiissioe Rohlens/ture iibertreten zu lassen; so werden die h6heren Druekdifferenzen. (lie bier zur Verfiigung stehen~ und die giinstigere l iiffusionsbedingung der @O+ fiir die Gesehwindigkeit des A us- tausehes tier be\den Gase ohne Ihqang sein. und es wird daher im Wesent- lichen auf die Mengen dieser Gase ankommen, clio nothwendig sind, um das Blui ztt arterial\siren. Nun wissen wir aus der Beschaffenheii der I'~xspira.tionshlft und demvemiiss der Lungenalveolarhfft, <lie wit a.us ihr bereehnen, dass yon dem glule flit gewalmlieh mehr Sauerstoff auf- genommen, als Kohlensiiure al.~gegeben wird; denn der respiratorisehe Quotient isl+ ja kleiner als 1. Aueh acts den abgesehlossenen Lungen- lappen wird das durehsu:/Smende ventise l}lut mehr Sauerst:otf enlnehmen, a.ls Kohlensiiure abgeben, ein.(}rund, dass (lie Masse der abgesehlossenen lmfi sieh vermindern muss. Das Verl~ifl~niss. in dem der versehwindende Sauerstoff zur eintretenden l{ohlensiiure sleht, is( im Du:re.hsehnitt, 5/4 (resp. Quotient - - 078). Wenn Sauerstofl' u:nd Kohlensiiure in dem Lungen- lappen in demselhen Verhiiltnisse zu einander siehen wiirden, so wih'den die Austa.usehproeesse be\ he\den die gleiehe Zeit bis zur Vollendung braud~en; da jedoeh das Verhitltniss ein solehes \st, dass auf et;wa 4 bis 5 pot. t(ohlens'attre in den AEeolen 11--17 p(.',t. Sauerstoff kommen, der Sauerstolr also etwa. das Dreil'ache (let' Kohlensiiure betriigt, so miissen (lie Ausgleiehsproeesse be\ der Koh!ens~ture well sehneller beendet sein als beim Sauersloff.

Es wird also a.us dem abgesehlossenen lmngemheile \miner not:h Sauerstoff aul'genommen werden ZII einer Zeit, we die ](ohlensiiuro (los ven6sen Blut.es +iener tier Alveole here.its gleicb gewonhm \st.

Die Dinge compliciren sieh nun weiter clur('lt die Gegenwarl des dritten, in der Imnge anwesendc'n Gases. ties Stiekstoffes.

Sobahl sieh <lurch die Mehrabgabe yon Sauerstoff an das l?,htt die Gasmasse in (let' Imnge zu vermindern beginnt; muss der Proeenltaehah an Stiekstoff diesem Gasverluste entspreuhend steigen und nun muss auch dieser, dessen Slmnnung ,ia im Memento der Absl+errtmg mit der Ni< ~stoltspannung Ctes I~hties im ('~leieh.<.z,'ewi(:hle war+ in's Bhtl iiber- treten.

Nehmen wit z. B. an, aus 100 ccm abgesperrter Luft seien 10 eem &uu:rstott" herausgegangen trod dabei 8 eem Kohlensiiure eingetreten, so wiirde sic:It das Volumen aul' 98 eem vermindern und demvemii.ss der

79 79 Slieksiofl+aniheil nieht mehr i~00' sonde,'n ,tin , d. h. SO,l; IK:I. belra+."en.

Dadurdl, dass ntm aher Sii<:kstoff in's I~[u{ {ibet'iritt; s~eigen tttut wieder die I'arliahh'u~,ke yon t{ohlensiiure und Nauerstoll' im al)gesehlossenen

Page 21: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

Untorsuchungen iiber die Bluteircuhttion beim Mensehen. 217

Lungensliicke. So lange nun ,let Spannungsaus~'lehdJ yon Sauerstoff und K.hlensiiure zwis~!llen der Lungenluft und dem veniisen l',lute noch nie, ht odor nieht xollkommen erroieht isl - d. h. so lango clio Difforenz tier Spannungen noch nichl unler die .hen delinirie geringe '.l'riebkraft zur Pa.ssage der .Membrallefi '4esunken isl spiell dieses \:erhalten des Slieksloffes fib' die xveiie,'e Wandel'ung der iibrigen Gase keino llolle. Sobald jo&mh Spannungsm>gl(qc, h yon Kohlensiiure und Sa.uerstotf gegen da,s Pdut eingeireten is~. muss eine fortsohveitendo Sti~kslolf~bga, be ~md damit, einh'etende Slmnntmgsztmahmo \on t(ohlensiiuro und Smlersloff in dot Imnge zu ehmr neuerlichen "Wandorun,,z, beider Gase in's lflul Ver- al:l|a, ssurlg gebon.

So gehen neben einander (lie Aus,.a,leiehsproeosso der drei Gase und die Verminderung ihrer .~[enge in dot abgesehlossenen Imngo einher. Theoreiisdl genommo, n k.lnmt es daboi bis zum Einiritt der Atelekiase iiberha, upt nid~t: zu einom abso[uten Aus~'leiehe in der Spannung der tlaso des Blutes und der abgcsperrten Lunge. ;\bet schliosslieh kommt f(h: Sauorsl;off und Kohlensiuu'e ein 31omen h we sich ihre Spannungen in den lmngena.lveolon und im Blute einander so niihern, dass ma.n yon einem mittleren Gleiehgewiehtszustando sprechen kmm~ und somit die Analyse der ~bgesehlossenen l mngenluft als ,~laassstab fiir die Spannung dot venSsen Blutgase dienen kann; die Difforenzen sind dann so ,aering, dass sic ana.lyfiseh nichl mehr naehweisha.r sind.

In diesor Weise wiirden die Austausehvorgiinge a.blaufen~ wenn die Lunge vollkommen elastische Wandungen Mtte und nioht lufldieht im Thorax eingesohlossen wiire, sondern sieh et.wa wie beim Pneumothorax verhahen wtirde. IDi ihrer Inftdiehten Aufhiingung im Thorax ist a.ber eino dem Gasverluste ontspreehende VerkMnerung des Lungenabsehnitles, so dass der C, asdruok in ihm tier gleie£e wio in den offenen Lungen- absehnitfen bloibt, theoreliseh betrachtet, ni(:ht w)llkommen miiglich. Es m(issen (:ompensatorisch zum Ausgleiehe fiir den Volumsvorlust. des ab- g'esperr~en I,ungenlappens Bliihungen dot anderon offenen Lungonpartieen ointreten. Diese 15oberdehnung gesehieht umer 31ilinanspruehnahme tier elasiisehen Kraft des ahgosperrten Lunge,stiiekes, die demgemiiss nieht w)llkommen fiir deren Verkhqnerung ausgenutzt werden kann.

Die abgesddossene Gasma.sse kommt dadursh unier, gegeni,iber dot AtmospM.re, ctwas verminderlen Druck, der sich auf s/immtliche BesCand- theile dee abgescidossenen Ga,sma.sse erstrec, kt. Die Fringe M)er 7 in wie well die durdl dieses \erha.lten zu Slande kommende Luftverdfmnung praktis(:h yon Belang ist~ hat auch f{ir die 8ieherheit der Borechnung' der Gasspannunoen aus dora Pr.ventgehallo der Gase des abgesehlossenen Lungenstiiekes Iledeutung. \\'it' hereehnen ja die Gasspannung aus dem Proeentgehalt; der Gase unter Zugrundelegung dos herrsohenden • ausseren Luftdru(:kes. Es war daher nothwendig~ zuerst (lie Frage zu entscheiden, wie sk;h tier (~-asdruc.k in der abgosehlossonon l,ungenpartie gestaltet und speeiell festzustelten, welehe Aenderungen er otwa du,'eh lCntnahme yon Gas aus ibm, wie (ties .ie~ miitelst Spritze zweeks Analyse dot C, aso nothwondig ist. orf/du't. Es ist anzunohmen, dass die Elasti- , ' i l i i i ties betrotfi,mhm Lungonhezirkes bezw. die emnpensatorisd,, Illiihung

Page 22: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

A. I,oewy u. l-I. v. SehrStter,

der offenen Nachbargebiete auch hier die erzeugie Druckdifferenz zum grSssten Theil ausgleichen wird. hmnerhin mag eine .,.ze.wisse Druck- differenz bestehen bleiben, welehe in dem Falle~ (lass !)ereits vet An- wendung dec Spritze Ausgleich der Sauerstoff- und Kohlens/iurespannungen bestand, zu einer Wanderung bei<ler Gase in den Luftratm \:('ranlassung geben wfirde. W/ire noch kein Ausgleieh eingetreten, so wiirde dec Ein- tritl desse]ben beschleunigt werden miissen.

Bei tier Wid~tigkeit dieser Frage. besonders im I[inblick auf (lie bereits erwiihnte Thatsaehe, dass die Dru(:kverMltnisse im abgesehlossenen Lungenraum die Grundlage fiir (lie Bestimmung der ven6sen Gas- spannungen bilden, schien es uns angezeigt, die Druckverhitlinisse in tier abgesperrten Lunge unler l_~eeinttussung der Sprilze dutch I)esondere Versueh(, festzustellen.

2. Ueber die l ) ruckve rh i i l t n i s se in abgesehl<,ssenen Lungen the i l en .

Diese manometris(?hen Versuche sind an dem Pat:.. Z. (conf. General- tabelle) ausgefiihrI. Z. eignete sieh ganz besonders hierfiir, da die Ein- fiihrung des Katheters seine ,~,themmechanik nicht iinderie. Die lle- spiration blieb bei ibm au(~h in liingeren Zeitrtiumen a[)solut gleichmiissig. Die Anstellung der \ersuc~he, deren nShere Anordnung aus Fig. 10 (am Ende der Arbeit befindli('.h) ersichtlich ist, war folgende:

Dec Katheter. dessen l a m p m dutch den in Fig. 10 si('htbaren Balhm ant'geblasen wurde, war. wie die beistd~ende $kizze, Fig. 11, des genaueren zeigt, rail dnem T-l/ohre derart armir b dass dessen einer Sehenkel

Fig. 11.

~Spr

K

dutch ein Kautsehukstiick rail der oben, S. 209, verbunden wurde, wghrend der andere Sehenkel

besehriebenen Spritze zu einem ()uecksilber-

manometer fiihrL Ist der zwischen T-Stiick und Spritze angebrachte (~uetschhahn gesehlossen, so werden die Druckschwankungen in dem abgesperrten Bezirl<e auf dem We~'e K ~1 direct gemessen. Will man die VerMlinisse bei Luftentnalmle odor Lufffiillung des Lungenabschnittes studiren~ so sehliesst man vorfibergehend .~1, wiihrend man mittelst der Spritze bei geSffnetem (~uetschhahn ]raft entnimmt odor neue Luft ein- pressi, um darlmch abermals (lie Verbindung mit dem 5[anometerrohrc herzustellen. Es versteht sicl b dass auch" diese _~Iessungen sowohl veto Munde, als auch dutch die Tracheotomiei~ffnung vorgenommen werden k6nnen, oder dass dec Patient mit dem _'~[unde athmet und der Katheter alleiu ohne Fiihrungs('aniile in (lie Iradwale FistelStt'nun~ eino/ef'iihri und

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Untersuchungen iiber die Blutcirculation helm Menschen. 219

durch mehrfache Heftl)flash'xstreifen itt dieselbe oingedichlct ist. Grund- bedingung is( jcdoch fib' <lie Ilcurtheilung ovcntue[ler Druckschwankung'en bei w'rschiedencr Fiillung des abgcsperrten l{ezirkcs I dass der Patient vollkommen ruhig bezw. ~lq( /llFiiSSig" il3hlllel; SOllSt; Wel'flen dutch wechsclnde Vonlila/:ionsgr~sson stii rkorc Drucksehwa.nkungen hervof gerufi,n, die die Ileurthoilung j c n e r Ausschliige stiiren wiirden, welche eventuell dutch V'eiinderte Fiillung des abgesperrten IIezirkes entstehen k/Snnten.

Wit haben auf dicse ~Veisc 8 Vcrsuchsroihen ;mgcstellt: davon 4 mit ~leiehzeitiger Rcgistrirung~ yon dencn wit einige nachstehend in extenso nfittheilen (Tab. I - - I V).

Die mitgctheilten \ersuche, und in ihren Resultaleu nahczu analog alle [ibrigen 1 zeigen zunii('hsi~ class au(']l einc liinger dauernde A bspcrrung tines Lungenlappens an den in ihm hm'rsehendcn Druckverhiiltnissen liiehts gesentliches iindert.

Tabelle 1. (Versm'h 1).

Absehluss vt~n Unter- und ),littellappen reehts.

Zeit

Hg-Stand 12h 29' 12h 33'

12h 37'

12h 43'

12h 50'

12h 55'

1 h 6'

1 h 13'

1 h 15'

1 h 16'

Druck i Diffcrenz spirations- I ] trequcnz

vor dem Verslteho Abschluss Exsp. 70.0 Insp. 7017 } Exsp. 70,051 Insp. 70,5 j Exsp. 70.0 lnsp. 7014 } Exsp. 70,06[ Insp. 70,4 / Exsp. 70.061 Insp. 7014 / Exsp. 70,051 lnsp. 70,45J Exsp. 70.07[ lnsp. 7015 ) Exsp. 70,071, Insp. 70,55/

0effnung 70,241, 70,32.1

ttg-Stand nach dem Vcrsuche 70,3

B om erkun g en

70,3

0,7 --

0,45 24

0.4

0.34

0,34

- - 24 0,4_ .~3

0,43

0 ,48 ~ - -

schwankt um die Mittellage

I

etwas tiefere Athmung im Beginn

Druckmit~el 70,27 Athmung ruhig und gleichmitssig

ganz eonsfant

ctwas Schleim dahor Athmung Spur tiefer Bcruhigung Druekmittel 70,31

5o war im Versuche I der Quecksilbersiand zu Beginn des Ver- suches 701277 am Schlusse des Versuehes 70131 ; hn II. Versuehe 71145: am Beginn tier Lufteinblasung 71142. Abet aueh experimcnte[le Aende- rungen des abgeschlossenen Volumens im Sinne einer plStzlMlen Ver- mehrung oder Verminderung fiihren gar keinc oder nut voriibcrgehende minimale Druckiinderungen herbei. 8o sehen wir I dass hn Versuche II die Entnahme yon 200 ecru absolut keine Aenderung macht~ a llerdings war hier ein I[aupibroni , . ] ,us versehlosse,l, dc'mnaeh beirug (lie abge-

Page 24: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

220 A, i~oewy u. tt. v. Seh rS t t e r~

sporrie Lut'tmasse ca. 5/4 IAior, yon donen etwa 1/~j OlltnOI/llllO[l wurde. Auch dor Abseh/uss k l e i n o r e r l,un,,'enlheile, so chios I'nhq'Jappens in Vorsu,<~,h I l I , liess dio Druckworl l ie l r . i z Iqnbrhlgung hezw. |']ntnahme voii ~200--"J00 OClll so 7ut wie ull<,,g.eiindorl; lind doch wtirdelrl hier ca. ~-/~ dot dora Abschni l lo zukoininollderl Imf'imonge elqi.ferlll. [rli Versi;icllt~ t \ ti'al;en boi Absdiluss oines I~nier- uM ~litlellappens g'erhlve \'ori{ndo- r / l i igoI i : clio sieli hisl>osondoi'o nach der Einltiasunv ~'l'i~,,:,sl,l'l'l' IAifl, iiionToli iiusserien~ ein. Aber sio \lwsehwinden DaN[ wieder. ~oiir dmHlieh werden die Verhii ltnisse (lur{ql die Imivegebenon (711rvoll i lh lstr i r i .

Tabcllo 11. (Versueh "2).

A b s e h l u s s dos reehl;en Ha u p t b r o n c h u s .

Zeit l)ruek ! Differenz

Yersueh (¥oilt 3. IX. i9oa) ttg-Sh~nd 9h 35' 9h 36'

9 h 38'

9h 38', 30"

~,t h 40'

9h 4 l '

9h 42'

9 h 43'

9h 45' 9 h 46'

R,e- ] spir<~tions- ] B e m e r k u n g e n

frequenz ]

vor dem Versuehc 71.35 Absehluss Exsp. 71,15 / 0,60 Insp. 71,75j Exsp. 71,1 ~ 0.55 hisp. 71,65I Exsp. 71,05/ 0,70 lnsp. 71,75j E xsp. 1nsp.

Exsp. lnsp. Exsp. 1nsp. Exsp. blsp.

I ] {I.S

71,2 71 ,6 t j 0,44

71,_95 t 71,63/ 0,38

71,12 t 71,73/ 0,61

71,u', t 71175l o,60

Schleinirasseln i~lanomctor bleibt s(oehen

I --- I Mediastinunt froi lt('v,'e~lieh

I - - gesehriebon

18 1)ruekmittol 71.45

22 etwa~ [!nruhe

18

~00 ecru in Mengen i 100 eem rasch naeh einandor herausgescNen

- - gleieh darauf Exeursionen gelin~er

- - g'esehrieben

16 hier und da etwas iiefer e Alhemzfige

l)m~ekmitiet 71,45

Fig. 12.

g O 0 0 1 l ~ f l ~ s n~rr,',~l

Aufzeiehnung des Drucks in der M~geschlossenen reehten Lunge.

Da, fiir: flass wit zuweilen gar keine Wirkungen auf den Lungen- druck: zuweilen doch mininiale Effeeie gesehen haben, kolxnnl wold die Athniungsphase: der ursl~rihigliohe Spannungszustand (let" Lung% bei weleher die Einblasung oder die l~urtentnahmc vorgenommon wurde, in [lelradit. War die Lunge in inspiratorischer E r w e i t e r u n g begriftkm: so konnle der Druckausgleich zwischen der geschlossencn und ott'cnen Imnge Init Loi<>,htigkeit erfolgen; war die Lunge in exspiratoris(qlor Phase. so mussfe orst dor exspiratorisehe Ueberdrud¢ bd Einblasun<-,' weiterer l,ul'tmen,_"en iiberwunden werden.

Page 25: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

Untersuchungen fiber die Blntcirculation beim Menschen. 221

Was (lie ()scillationsbreite, dic Druckschwankungen in den beiden Phasen, betrilft: so sehen wir auch hier eino auffallende C.nslanz, nur einige 5lale kam es nach lginblasungen zu <was .g'ri;sseren ()scillationen. wom,f a.ch sensible Erregung'en beim t';h]drinoen dcr I2,1ft v.n ICinfluss sind.

"Dtbelle ill. (Versu,.h 3).

Absc, hlus~ (los U a i ; e r l a p p e n s .

Zoil I

I IIg-Stand 9 h 54' 9 h 56'

9h 59'

9 h (;0'

lOh 1'

lOh 4'

lOh 6' 10t (;', 30"

lOb 8'

lOh 11'

lOh 15'

lOb 15' lOhl (;'.50"

1Oh 17'

I{e- I)iffero]~z '.spiral; ons-

freq~ao]]z

~or dem Versnchc 71,35 Abschluss ] Exsp. 71,2 } i 0.4 lnsp. 71,(; Exsp. 71"18/' 0,o_"') lnsp. 71,5 )"

Exsp. 71,15 / 0.35 Insp. 71,5 I • F.xsp. 71,2 / Insp. 71,49 / O.29

Exsp. 70,9 ] 0.55 lnsp. 71,45J Exsp. 71,2 I Insp. 71,43/ 0,23 Exsp. 71.2 I 0.'25 [nsp. 71,45J

Exsp. 71,1 [ 0.5 lnsp. 71,6 j

Exsp. 71,191, Insp. 71,50J 0,31 Exsp. 71,2 t 0,33 lnsp. 71,53J

}~cln 8rk u ngen

19

lS

m

1 (;

18--19

19

l(athei.er-Ticfe 20,5 (!111 etwas {nruhc I)rlmkmittel 71,4 gesehrieben tiefcre Athmlmg Ruhe 200 ecru her;lug gesehricbcn a

gcschricbcn b

300 ecru in Doscn "t 100 corn hinein gleich danach Exspirationen etwas

grg;sscr

gcschrieben

300 ecru heraus

begleitet von leiehter Reaeti,n, worauf tieferes Athmen folgt

gr(',ssere Oscillalionsbroite

[eichte Ilustcnbewegung

l)ruck mil;tc'l 71,36

Fig. 13.

$ o o t ~ s a t r u , t ~ b . ~ o o < ~ J a , ~ ,m. , a

l)ruckverhSi[nisse im rechten l:n~erlappen nach :\bsperruag.

Vorstehende Versucho ergel}en somit, dass tier Druek in der ab- gesperrten l ,unge keine al lmii l iehe Senkung erfi thrt , vielmehr troiz der abla,fcnden Diffusions-.rid llesorptionsprocesse als constant angenon.nen werden darf. I:erner werden raschc Yo lumsschwan- kungcn se lbs t c rheb l i chcn Grades fasi; momenlan und x-oil-

. ,o. o'lich k Oll1111011 a U s ~., e.,., Oll.

l)iesc ResHItaIo e:eSeH dell Ih, weis datiir, dass man a u s d e r Z u -

Page 26: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

222 A. Loewy u. H. v. SchrSlter,

sammense tzunx ' der abgesch los senen l~un~'enluft ( l i eSpannung ihrev C()mponcnten ohne c, Oml~licirle ( 'orr( ' ( ' iuren I)erechnen davf.

Tabelle IV. (Versuch 4).

A b s c h l u s ~ v,~n Mi t te l - und [ n t e r l a p i ) e n ( v i e l l e i c h t n u t U n t c r l a p p e n rcchts) .

i Re- Zcit l)ruck ! l)ifferenz ~spirations-

frequenz

I ltg Stand vor dem Versuche 70,4

10h 44' Absclllu~s 10h44' 30" J~xsp. 70,2

hasp. 70,65J 0,43 10h 45' [,:xsp. 70,2 1 0,5

lusp. 70,7 j 10h 49'

10h 32' Exsp. 70,1 ~ 0,29 lnsp. 70.39J

lOh 53' 10h 55' Exsp. 70,13-70,2'

lnsp. 70,4 ~! lob 57'

I I h Exsp. 70,461` [nsp. 70,68/

11 h 3' Exsp. 70,3 1, Insp. 701(;5 J

11 h S' F.xsp. 70,311, lnsp. 70,62/

l i b 10' Exsp. 70,3 1, Insp. 70,62/

l l h 12'

I l h 13 I

l l h 14'

l l h 16'

0,23--0,2

i 1

0.22

0,33

0,32

0,3~

2 4

24

2 4

B e m e r k u n g e n

geschrieben

100 cent hinein, Exspir. stiirker Excursionen kleine,"

gesehrieben

100 ecru hcraus

gesehricben

200cent heraus. Niveau etwas go- sunken

geschrieben constant

Pal.lent ganz ruhig

100 ecru heraus, leiehte Unruhe bei der Entnahme, die jedoch noeh ganz beherrscht, wurdo

Exsp. 70,421, 0,18 - - geschrieben Insp. 70,60) Exsp. 70,421, 0,38 - - lnsp. 70,7 1 Dcr Vorsueh, abermals t00 corn zn entlcercn, niche: mehr m;;glich, es

gingen etwa noeh 75 ecru heraus, dabei aber llusten und der Kathetcr ~ ersehob sieh.

Fig. 14. n~t tere ~OOC~ahp~U~¢ " J t ) O ~ a / I t ~ IOOCa laher~ tOO~a ~ e z n t~arma~

Druckverhiittnisse im abgeschLossenen Unter- und 5IitteIlappcn.

Sic zeigen abet auch welter: dass die |'esorgni,ss~ (lie aueh wit im l~cginne unscrer Versuche hegten~ es k6nntc durch die Entnahme grosset Imftmengen und eine daduvch crzeugle pl6tzliche Druckverminderung etwa zu l{/imorrhagien kommen, unbcgriindei isl.

Selbst emphysematiise Proeessc und partielle chronisch-indurative Imno'enverSnderungen, , geben keinen Grund ,-'e.v¢ . . . . . n die Anstellun_~ der Ver- suche ab.

Page 27: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

Untersuchnngen iiber die Bin(circulation beim Menschen. 2 2 3

3. E i n f l u s s der A b s p e r r u n g e i n e s l+ungcn lhe i l s a . u f d i e S p a n n u n g der B l u t g a s e sowie attf g lu td ru~ 'k und P u l s f r e q u e n z .

Das Niveau, auf welches der Ausgleieh sieh einstellt, kann natiMieh kein fiir alle Fiille gleiehes sein; es is( ahMngig yon dot jeweiligen Sauerstoffspannung des ven6sen Blutes, wird also, wie diese, dureh ver, sehiedene Athenuneehanik. verschiedenen Sauerstolt'verbraueh, ~ersdliedene Cireulationsg'esehwindigkeit sehon unter physiologisehen~ mehr noeh unter patholo~isehen VerMknissen beeinllusst werden.

Eine weitere Fra.ge ist~ ob detm (lie jeweils gefundene Einstelhlng den normalen VerhSltnissen enispricht, d. h. j e n e n , (lie ohne A bsperrung eines Lungentheiles sit'.h ergeben wiirden, ()tier ob nieht in der Me(bode als soleher, in (let' Absperrung, 51omente zur Fiflsehung gegeben sind.

Bei Absperrung eines lmngentheils kann das denselben passirendc Blur nut venSs ins linke llerz 5bertreten. Das in die Arterien ein- tretende glut ist demnaeh ein ¢{emiseh v,m arteriellem und ven6sem Blute, sein Sauerstoff,.,'ehalt und demnaeh aueh wieder der des ven6sen Blutes muss erniedrigt, der an Kohlensiiure erhSht sein, und zwar umso- mehr~ je grSsser das abgesperrle Imng'enst(i(k ist. Der Grad (let' Er- niedrigung bezw. ErhShnn~ liisst sieh berechnen, wenn man die Spannungen der Gase des arteriellen und ven6sen Blurts des normal athmenden Thieres, ferner dig diesen Spannungen zukonm~enden Blu tgasmengen und dig durch den abgesehlossenen Lungentheil gehende Bhmnenge kennt. Diese letztere liisst sich mit Iliieksicht auf (lie anatomischen VerMltnisse aus dot (lrOsse des abgesperrten Lungenstiiekes seMtzenX).

1) Die Berechnung - - wir verdanken sic der liebenswfirdigen Hfilfe des Herrn Dr. Benno Lewy - gestaltet sioh folgenclermaassen:

Der normale Procentgehalt an Sauerstoff im ven5sen Blute sei a o = 14, der im arteriellen b = 20. Die Sauerstoffzehrung auf der Strecl(e Arter ie - -Vene , c ~--- 6.

Dann ist: c ~--- b - - a o und a o = b - - c . Nach Abschluss eines H a u p t b r o n c h u s werde beim ersten Umlaufe des Blutes der Procentgehalt des venSsen Blutes -~- a l ; dann ist:

a o q - b a I ~ - ~ - - - - e

Beim zweiten Umlauf sei der 02-Gehalt des VenenbIutes = a2; dann ist: al --1- b

a2 ~--- 2 - - c

und al lgemein fiir den (n @ 1)ten Umlauf: a,, + b

3n ~-1 - - ~ - - - C;

ttieraus ergiebt s ieh:

a o = 2a 1 @ 2c - - b a 1 = 2a 2 -@ 2 c - - b a 2 ~ 2a a @ 2c -- b

a,, - - - 2a, + t @ 2c - - b. Woraus folgt :

a o --= 2 ('2a2 @ 9 c - - b) -f- 2 c - - b == 2 :~ a~ @ ( 2c - - b) (i @ 2)

Page 28: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

2 2 4 A. l, oewy u. H. v. Schriit.ter~

['nlg'ekehri: kenni man die ,~4pannunge~l des ameriellen und \eni'~sen Blutes bei aes(d,ehenev Absl,~rrung: so ki;nnte man- wieder be, Kennt- hiss des I!mfanges der Abslmrvun ~ und dev Ileziehungen zwischen den ~efundenen Spannungen und ¢ler zugehi;rigen .Mengen der ]llmgase - - bere¢~hnen: um wieviel die bpannungen be, Alhmung b o i d e r Lung'en hi;her fiir den SauorsLoff; tiefm" fiir (tie KohlensSure liegen miisMen. - - Nennen wit" z. If. (lie gerund(non biltl(_'l'Si;olfspallllll//g'OIl (los ariel',ellen Blulos = a. die des veni;sen = x. (lie diesen Slmnnungcn zukomnmnden Mengen 3l~r und My, (lie be, norma. le r Athmung. also be, l{espiration Imider aanzon l~una'en im Am:erienlflul vorhandene Sauerstoffmenge : Mx: so wih'd% wenn die dutch den ab~esperrten Imngenlheil ~'ehende

1 l~hnmen~'e - wSre: sein:

[ I

r l iMv@n- IMx . . . . . . Ma. [1 I/ l1

n .Ma--M', Also Mx ........................ .

n - -1 Aus dieser (~orr[girien $auors/ofi'meng'c ties al'teriellcn Blutes erg'iibe

sich dann die venase dadureh, class man yon ors(el'or den gefuntlenen Werih for die Ausnu(zung des arteriellen ba.uorsioll~('s in Al~zu~ brin~'t. O i e s e r 3[engc kommt ihrerseits eine bestimnlte Npannung zu und dies( wih'de zoigen, i.tlll wieviel die be, dem Versmq~ vor~enommene Abspcrrung das normale Spannungsniveau beeintlussl hat.

l{ei vorstehender Betraahtung ist wwausgesetzt; dass die Absperrung keine sonstigen Veriinderungen der ]{espiralion und Cim',ulation nach si,h

a o = 2 '~ (2a a @ 2 c - - b) @ ( 2 e - - b) % -= 2~% + (~o - b) (1 @ 2 + 2~) a o = 2 3 ( 2 a 4 + 2c - - b) -]- (2c - - b) "0 = 2 ~ + (2° - - b) (1 -~- 2 +

Ailgemoin : % = :~"a,, + (2° - b) (1 + 2 +

Setztman S = 1 @ 2 @ 2 z @ 2 a so ,st 2S = 2 @ 2 2 @ 2 3

(1 + 2)

(1 + 2 + 2 '~)

2 ~ + 2 ~ . . + 2 " ') - t - . . . . @ 2''-1 + . . . . + 2,,-, + 2,,

also 2 S - - S = S = 2 " - - 1; somit ao = 2" an @ ( 2 o - - b ) ( 2 " - - 1).

Daraus: 2"a,~ = a o - - ( 2 o - b) ( 2 " - - 1) 2 n a,, = ~0 + (b - - 2°) (2" - - 1)

a o b - - 2c a , , - - '2" ] b - - 2 c . . . . 2 ' ; -

a o -- b -c- 2c c a,, = b - - 20 @ .. . . 2" ---~ b - - 2c @ ); .

n ,st = o .~ 2" = ~:>: also a, = b - 20.

In oh,gem Be,spiel also a,, = 8. Das heisst also: das venSse Blut wiirde be, Absperrung einer Lunge anstatt

14 pC(. nur 8 pCt. Sauerstoff enthalten~ wenn die Absperrung keine weiteren Folgen fiir Circulation und l/.espiration nach sich zSge. Man vergleiche dazu jedoch die weiteren Ausfiihrungen.

Page 29: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

Untersuehungen fiber die Blutdrculation beim 5Iensche,n. 225

ziehi, dass ,\t,tlommeehanik; Sauersloffverhratmh, Circulalions~'eschwindig- keit clio gleichen hleibon. I ) iese \ ' o r aus se t zung ve rwi rk l i eh t sich .i~;d och nicht.

Zuniichsl muss clio : \ thomn~echanik sich iindorn. In Folge des A I)s(~hlussos namentlidt gri ')sseror Lungonpartien muss neben clom Sinkon des Sauerstoffniveaus oin Ansteigen des t~ohlons~uregohalies des Blutes ert'olgen. Diose 8teigorung muss cinch crhiihton l{.eiz auf das Athem- ventrun, abgeben und in t~olge dessen die Lungenventilation eine Steige- rung orfahren. Dadurch kommt es zu einer stiirkoron .\l)duns~ung dec l{ohlensiture aus dora |l|ut, zu einer Steigerung des Sauerst:olt)ehalies in den I~un~enalvoolen, also zu einer hesseren Artorialisirung des I)lutes. -- l)ioser Effect l/isst sioh ohne We|\eros aus dem Vorhalten der Athom- gr/isse ontnehmen, (lie ohne eine compensirende 8teigorun~' ~erin~er sein miissto als vor der Absperrung. Wenn sic nach dec Absperrung eines gr/isseren Lungenl,heiles auch nut gegen vorher nieht gesunken is(. so muss die Ventilation dec noeh athmenden Part|on eine energisehore soin als zuvor. W/ire eine ganze Lunge abgesperrt und die Athemgriisse pro )linute w/ire ungeiindert geblieben, so miissto nun die Ventilation in der noeh offenen zweiten Lunge doppolt so gross sein als vor dec Ahsperrung.

Die compensirende Ventilationssieigerung giebt sidl woiier an dora Vorhalten der Gasspannungen in den Lungenatveolen zu erkennen. Geht die Athmung be| Absperrung eines The|Is der Lunge w)r sich. so miissle, wenn die Ventilation dec rospirirenden Lunge sieh nieht ii,nderte; die alveolare 8a.uerstofllspamnmg natiirlidl niedriger, clio dev I{ohlensiian'e h6her als normal liegen, und zwar aus doppeltem Grunde. Durch die voniisere Beselmffonheit (los Arterienblutes is\ aueh e, eteris par|bus das Venenblul stiirker xeniis, also nmss aueh das in den Lungenalxeo[en aus dec Vermisehung der Blm~ase rail dec Athmungsluft result|rondo Gasgemiseh sauerstoffih'mer und kohlensiiureroieher sein. Dann aber is\ ja die Aus- nutzung dec Lungenalveolenhlf[: an Sauerstoff, ihre Anreielierung lnit Kohlensiiuro tun so stiirker, je geringer ihre 5lenge is\, was gleictffalls zu oineni Absinken dos Sauerstoffgehaltes und zu oinein Ans{eigen dec Kohlensiiuremenge Anlass geben muss. -. Wenn wir nun linden, dass die alveolaren Gasspannungen eines Lungentheils die gleidmn sind wie vet dec Absperrung7 odor sogar die Lungenluft re|chef is\ an Sauorsioff und iirmer an l(ohlcnsi~ure, so howe|st auch (lies, dass (tie Stoigerung der .:\thmung einen die Folgen dec Absperruna oompensirenden Effeet ge- habI hat.

5lit der Athemsteig'erung veht nun abor noch oin weiterer Vorgang einher, nihnlieh eine B e s e h l e u n i g u n g dec Ci rcu la t ion . Wick\ (lie ,\then)stoi~'erung als solohe auf das a t \ e r i e lie Nut, so die Besehleuni- gung des Blutstroms auf das \-one n blur im 8inlm oiner Zunahme seines Sauorstolr- und einer Abnahme seines Kohlensiiuregohaltes, also gleich- falls im Ninne einer (_~ ~msaliou oe~en (Ion F:ffoel dt,r lmngenal)sperrung. l)iese Wirkung wird gleidlliflls um so onor~'isolwr so|n, .ie mehr das Alhemvohmmn gosteig'erl isl.

I';ndlieh werden die b'olgen dec I,ungona.bsperrunv abet mn.h da- durc.h ~omplidrt, dass dah~,i auch dec Sauers to f fve rb rauc]~ wiiehsl.

Page 30: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

'226 A. Loewy u. H. v. SchriStter,

l-)a,~ muss suhon {ll l~ 6;rend tier Athemsteigerung geschehen~ dann aber~ insl>eson(lere bei Personen, die noch nicht an (lie Verse(he gewiihnt sind: (lur(:h eine gewisse I~nruhe, (lie durch die verschiedenen iManipulationcn herbeigefiihrt wird. Eine Durchsi(A~t der am Sehlusse be/indliehen (lenerali.abcllc giebt hierfiir oine tleihe yon Anhaltspnnktcn. Der ge- steigort:o Sauorstoffverbrauch, b(,zw, die ihn erzeugenden Muskelbewegungen wirken in individucll vorsohiedenor \Veise aur ++lie Circulation. Bei allen zwar wird die Circulation beschlounigt, abor dot" Grad dot" Bcschleuni- +:ung differirt. Bei dem Eincn ist sic so erhebliet b clans der .'qohrver- brauch an Sauerstott' iibereompensirt wird. d. h. die Ausnutzung dos ariericllen Sauerstoffes gerin£er als bei vollkommener I{6rporruhe ist, bei einem Anderen dagcgen ist. die []eschleunigung no goring, dass boi Mttskelbewegungen die ~\usnutzung st'arker als bei KOrperrtthe int. Erstercr :Modus seheint der iiberwiegende zu sein. Auf (lie Einzelheiten werden wir noeh zuriickkommen.

Die Verhiiltnisse gestalten sieh also ziemlieh verwickelt. Durch hesondere Vcrsuehe haben wit' uns zu orientieren gesucht, wie sich in Wirklichkeit die Dingo darst, ellen, wcnigsl, ens in Bezug auf die Sauer- stotti~pannung in den offenen Lungenabschnitten und somit fiir (lie Arte- rialisation des veniisen Blutes.

Es ha ndelL sich unl die goobaohtungon 30, ;41, 32, 3t der GenerM- labelle: in denen wir A ihemvolumen, Sauerstoffverbraueh, Spannung des Sauersi:offes end der Kohlensiiure in (Ion offenen Alw;olen, also Spannung (let' Gase im arteriellen Blute vor und naeh Absperrung griSsserer Lungen- theile vergtoie, hend bestimmton. Die Ergebnisso wind auf den bciden folgenden kleinen Tabellen Va und Vb zusammcngestellt.

Was in allen vier Yersuchen naeh der Absperrung eines Lungen- thoiles ges{eigert ist. - - allerdings in sehr versehiedenem Maasse - - das isg (lie Atl]('mfl"equenz und (tie Ventilationsgr/isse pro Minutoe. Die Athem- t iefe bleibt entweder nahezu gleieh odor sie wird geringcr. Daneben abet iindert sieh moist aueh der S a u e r s t o f f v o r b r a u c h . Nur in einem der Versu(:he (No. 34) blcibt er constant, und zwar bei dcr Person Z., (lie schon zu vielen \'orsuehen gedient hatte trod an alle 5[anipulationen gewiihnt watt'. In zweien sieigt er erheblioh, wohl durch die Unruhe+ dic mii; dot ungewohnten Situation ttnd wohl aueh mit dem Gefiihl der ver- minderten Luhzufuhr zusammenhiingt. Das Sinken des Sauerstoff- w;rbrauehos in Versueh 31 diirfte sich daraus herleiten, dass der Sauer- stoffsverbrauchswerth vor der Absperrung kein normalet . . . . . b e i d e r sehwiichlietlen Frau yon 54~5 k.a" wiirden 4,6 cem auf dais K~+rperkilo kommen-- -vMmohr aueh bier d ureh die ungewohnte Situation des Versuehos at>norm gesteigert ist, end dass im weiteren Verlaul; des Ver- suehes alhn+ahliehe Beruhigung eintrat.

Da.na~+h miissen natiirlich die alveotarcn (xasspa.nnungen sich ver- s(:hioden geslalten. In Yorsuch 29 an Z. iindert sich die alveolare Kohlen- s/iurespanntmg so ~'ut: wie garnieht, der Worth fib' die Sauerst;offspannung in den ott\,nen Alveolen liegt nm:h dem Absehluss der ganzen reehten Lunge tinct '3/4 pgt. Sauersloff niedriger, als zuvor~ was mit dora ge- sleigerten Sauerstoffverbraueh zusammenhiingt. Anders is1 es in Ver-

Page 31: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

Untersuchungen iiber die Blutcirculation beim Menschen. '2.27

such 34 a.n derselben Versuchsperson. ,\ihenliiefl~, Kohleusiiurebildunv, Sauersioffv{'rl)rauch sind anniiheri](I ghqch gel)lichen, nut dic \en t i la t ion ist gesteigert. Demgemiiss /iegi: hier {lie alve{}lare Sauersloffsl}annung hii h e r, {lie ['iir (lie Kohlensihlrc ni{'drig{:r nach dora /\l}schluss {let' Imnge; a[s zuvor.

Tabelle V a.

Versueh 29 vor I derAl)- Herr Z. n achjsperrung

Vcr:such .34 vor /, tier Ab- l)er,~elbe n a e hJsperrung

Athcm- gff~sse

pro ~lin. in Lit.

redueirt

5,159 5,480

4,~P~3 5,200

A~hem- Athemticfe h'eqttenz

('CI'fl

19 803,61 21 292,0{;

18 250,00 21 247,69

I Alvcolarc Spanntmg

dcr [{ oh [ e l l s i i u r o

pCt.

des Sauersioffes

pet.

5,50 14,07 5,5(; 13,94

5,57 14,33 5,03 15,0l

In Versu(:h 31 muss bei gesleigerter Ventilation un(I dabei ge- ringerem Sauerstott 'verbrauch die alveolare Sauerstoll'sl)annung na(d/ (lem Imngenabschluss nttiiirlich hSher liegen; in Versutdl 32 ist der Sauerstoll- v{>rbrau{:h so colossal ,.<esteigePt,, (lass (:lie \Virkung der abnm'm ,~-'e-, sieigor(ou Ven{ilation iibercompensirt und da(lurch die a.lve{da.v(; 8auorsi:off- spanntmg' zum Sinken gebna;ht wird.

Tabclle V1).

Verstteh 31 Fra, tt Z.

Versuch 32 vor /.derAb- 11err 1[. nach/sperrnng

Aihem- gr~Ssse

pro Min. in bi~,.

rcducirt

r Athem- ]Afllemliefe frequenz

(' Ill

vor ~ (let Ab- 5,918 4,00 15,78 naeh/sperrtmg 7,333 3,70 16,80

9,759 14,516

15 446,66 21 396,82

12 921,70 20 835,00

Al\eolaro Spannung

der des 1,2ohlensii, uro S{%uers toffos

pet. pgl,.

3,2 18,29 17,60 ')

Die vim: Versuche zeigen Ms(} ein wechsolndes Verhallen, aber sie zeigen aue] b {lass die Abweichungen in den ({asspa, nnungen .... besonders in den S a u e r s h } f f s p a n n u n g e n - tier respirirenden Ah'eolen nach Ab- sperrun~ selbst einer ganzen I,unge, sieh in so engen Grenzen halien, dass wesentliche Aenderungen im Sauerstoffgehalt des sieh arieriali- sirenden Antheils des in's linke Iterz eintrdtenden Illui;es nieht zu Stando kommen kiinnen.

Es ergiebt, sich ~ll.i.s vorslehenden l lelra.chiungen und Versuchen, dass jcdo Versuchsanordnung, die sich des Lungenkatheters bedieni~ allerdings gewisse Veriinderungen selzen und Zahlenworthe ergeben k a n n , {]lie nicbt der absolut .~enaue Ausdruck dot normalen Spannung._sverMltnisse der Blutgase bei \'oiler K6rpen'uhe zu sein I)rauehon. Aher, da diese Aende- rungon in entgegengesetzien [{h'hiungen wirken~ so werden in einenl

1) Abnorm hoher Oe-Vorbralwh el. die Genera[D~belle.

Page 32: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

228 A. l~oewy u. H. v. S c h r 6 t t e r ,

Milh'l aus cinen~grosscn Zab lenmale r ia l die ctwa, i:aen ,kl)weichun~en biuh ausgleidum~ sodass dieses 31ittel nicht wc~enlliuh xonl wahren Werthe ahweichen wird.

Dass dies fib' unsore blit teJwerthc zulri[t'l, daf'ib' sllriuh~, lass - wie sMl wcherhhl zei.,,,en wh'd --- unserc am Mensdmn gel'undonen Sl la lmungswerihc ~ wenigstens die t'(ir die ]{oh l c n s i i u r e des vc.f;sen P, lu*es auf detnse[hen Niveau lic.gen wic dit: am l lunde nach andcrer , mid inil Ihtzug aul' C o m p l i c a i o n c n einwa.ndfreier,n:', Me{bode fosigesie l ien

( o r . 8. 9.59). -

U m den Einlluss dec Absper rung t ines griisseren I ,ungenlhci les nod~ na :h einer ande, ron fib" uns wichligvn l l ichhmg zu ~erf'olgen, ha.ben wir das \ 'orhaltc, n yon P u l s und I l l u l d r u c k v o r i t l ld l l 3 c h AI)- sc h l u s s e i n o s ]7t ~zu p L b r o n c h u s i . i n l , o r s i i c ] l l .

Frau I~. M., 472 .Jahre ate; trachootomirt. Sitzend vor der I'inselung der Bronehialscbleind~aut mit lOproe. Cocainl6sung:

Puls: 92~ 95, 94~ 97, 93. Blutdruck: 100~ 100, 108, 105~ 110 him Hg.

~Nach der Cocainisirung: Puls 100--105; Blutdruck: 120 ram. und mit in den r e o h t e n Bronchus e i l~gef i ihr ten l%(hetm':

Puls 107, 106: Blutdruck 120 ram. A b s p e r r u n g ties tlauptbronehus reohts: 11 Uhr 40 Min. Die rechte Brustseito bleibt be{ der Athmung zuriick.

l{espirationsfrequenz: 19--- Puls: 107} 106; Blutdlud<: 120 mm . 104 ,. 1720 . ,, 106 ,~ 121 ,,

11 Uhr 45 l~lin. ,, 106, 106 ,, 125 . ,. 108, 106 ,, ,, 122 ,,

11 Uhr 49 IXlin, also nach 9 ~linuten, Absperrung aufgehoben: Katheter be- lasse% die.. rechte Seite athmet wieder. llespirationsfrequenz: 18; Puls: 106, 106; Blutdruck: 1"20 mm

,~ 18 ,. 106 ,, 1725 ~ ~ lXf = ca. 1 ~ 2 ram. ,, 18 ,, 106 I19 ,, ~

,, 108 ,, 123 ,~ 1 1 Uhr 56 P, lin. abermais die r ech t e Seite abgesperrt~ diose bleibt wieder

deutlidl zuriM{; Patientin verhiilt sicll vollkommen ruhig. tlespir.-Frequenz: 19; Puls: 106; Btutdruck: t l2 mm 1

t~ 18 ,, 106 ,, 123 ,~ I lXl ---- ca. 12t t ram. ,, 18 . 104 ,, 118 ,, t

18 105 I16 Aufgemach(, 12 O[lt' 3 ~[[n., also nach 7 Minuten. \Vie sic'h zei~(: blM~ be{ zweima[iger \ u s s d ~dhlng din' rechton Lunge

einmal in dot Dauer yon 9. das mldere ~IM yon 7- \ l inuten be{ wieder- holl en I-}osiimmung'en tier IIluldruc]< sow)l I, wie die Pulsf rcquenz voll-

o'1~ ;" " kommon un~.andml . Ein alldOl'el' \" 'r5 It I ZOigle. dttss auch an der P u l s c u r v c keine deu t l id len V,'riinder lgen nach der , \ l tsl~crrung eines lh 'onchus nadlzuwciscn waren, ]';s ma~ bm/ , ' rk t worden, dass Pa t ienlin die Spannung des Ballons im Brondms .iedcsmal ['iihlJe. sMi dabei aber

s{,'ls \ o l l k o m m e n ruhig verb{el{. ~ ,., ) C t ' t ' I L I I K e i n z e l n e r I l r o n c h i e n I'/i]lrt (let' Im (~emtnsatz zur , , \bs[ ,

, \ bs<:lt] u s s d e r ga rlz e tl T ra+ch o a lititlclsl Tant lmnkathe lers fast regel-

Page 33: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

l.Tntersuchungel~ {il.,er die Blutdrculafion beirn .~lenschen. °~9

lniissi~ zu einer deuilk~hen Vm'iiuderw/g der Pulsl'requcnz und zwar zu eim'r \~erminderun.v (urn 5 -20 Pulse pro ~lin.); <lie gew6hnlieh mit einer SieiveruJw' des IIlutdruckes ~is zu 25 mm Ilk) einherging.

II. Ueber die B e s t i m m u n g der G a s s p a n n u n g e n in den respir irenden Alveolen.

}\'iihrend wir Ilie GaSSllannungen in der ~esehJossenon I,unge durch .\nsaugeu eines Theiles der in derselhen enthahcuen l,uflnlenge dire~:t bes/inm-len kiinnen, isl dies bei den respirirenden Alveolen nieht mSglieh. Man k(innle meinen, {:lass man analog der Entnahme aus dem ge- schloss(men l,unventheile atuch hier die Lul't durdt einen Kalheter direel g'ewitmen kimnte. Bei der Kleinheit; der in P, etraeht, kommendon 1,ul't- riium% solbst weml os sieh niehL um die feinsten ];,ron{~hien handelt, und din' relatix grossen ],uftmenge, die zur Ana.lvse gebraucht wird. ist es .i,,do& kla,', dass beim Ansaugen I,uft at> den {ienac~hbarten Bronehien und am-h yon obcm her, aus den gri~sseren tmfiriShron naehstriSmcn und sk~h den etwa aus den Alveolen stamn-len(h'n Antheilen beimisehen muss. .~lan wir(] trio darauf ret:lmen k/innen: auf diesem Wege sicher reine Alveolarluft zu bekonnt*en, und wit' hahen uns aueh dtu'dl einen dahin >evichle{en Vorsw:h davon {iherzou*.z,t; dass du,'d~ die. Anwemhmg oines l(athelers in den offenen Luflwegen nichls zu errcichc'n ist. Wie wir n~d~ hen~erken wollen, braiehien wit ,\nl'angs an unserem l(ahe[er noeh oin drittes, sich ot,,rha[l~ des I{auisehukballons. also in den [reich I~ronehus i'~ffnendes l{.ohr an, aus weh:hem lmfL zur (3oni.role e{,\vaiger Uni{~rschiede in {lot" Zusammensetzung dot Ausathlnungslufl: und der in den tiefen Wegen vorhandenen Luft entnommen wen'den sollie. Wit t'anden .jedoch ka.mn eine Differeuz. ~lan muss also die alveolaren Gasspannung'eu r e e h n o r i s e h mls dev Exspiralionsluft ermifieln.

[)as gesehiehi: unller IIerii{~ksiehtigung des sogenannien .~sclliidlidlen I,uftraumes":.

])er B e g r i f f des sehii=dliehen L u l ' t r a u m e s resuliirt a.us der |7eherlegung, dass yon der inspirirten 1,ufln~enge nut ein Theil his in die Alveolen vordringt, ein anderer Theil, und zwar den" zuleiz~ inspirirle: bleibg in den llronchien, Trachea. l~arynx uml ~hmdhShle. also in den hffizufiihrendon We~en. l)ieser letztore Antheil nimmt an dot ]~ospira- lion nieh[ theil, wh'd also dutch {tie Vorgiinge in dot l~unae in seinem qasgehalte nieh(; veriinderl. 3lit ibm mischt sieh nun die an Sauerstoff vm'armte, an Kohlensihlre angereieher{e lmft dot Lun,,,enalveolen~ wodureh naiiirlich {lie gesannWe zur Exsph'atiwl kommende lmfl in ihrer Zu- sammenseizung yon der I.,ufi der Alveoh'n abweiehen und zwar an Sa.uer- siott' reidler: an t(ohlensiture iirmer werden muss. .~lan kOnnte moisten. dass diese versehiedenl' l lerkunfl und l~esehallYnheit in derlCxspiraiions- lull selhsi derart zum Ausdruck kwnm~'n miisst< dassdieverschic'denen Parlien derselben versehieden zusammen~esetzi sind: das ist .jedoeh nicln der Fall in Folge der innigen Durehmisehung': wdehe die Lul'tnmsse

Zeits~:hriet f. exp. Paf.hologi,~ und 'l'heral~i~h 1. I:;d. 16

Page 34: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

230 A. l~oowy u. H. v. Schl' i ;tter~

mim EXSlfinll icmsa(:i o orlN¢lol ~). A..XI o s s o'2) hat die I~cl'odHi~mt~ dcv ,\ i~- ymhm(, citrus solch(m schii(lliche~l l,~ffh'at}nms im Thorax bos|rili:on. |)ie AfltcmhH'l..~olite~ wie er an chlcm 5iodetl nachwics~ <lie ImI'i dot Mund- bez\v. Nascnh0hle Clurch(h'in~cJI. ohlm sich mii ihr zu luischcn. .NUl:l clltspr'ichL altar 5 l o s s o ' s ~lodell nicht dcri auat(,liis~dlen Ver]iiilinissen a.m 5[(mschcu. Wiircle es di(;son abcr auch entsl)rcc!hen; so niiissic dic Alveularhf f l ~l~)cll mit der .l~u[i (ira' ]h'o,ldf ierl und Tra('.he~1 sich vermen~'en und (ladurch dcr a, tm.s[ f l , i i r ischen Imf t Li]mli(~her wcr( [c. . Es wiirde also mlr die Gl ' i i s s , &'s s~',hiidlidlen ]~.aunies vcriindcl'L woMen.

Diose {]rOsso: ~]so (lie l~[olige der die I./ffiwe,?..e Dis zu (levi A lvoo icn er[(illen(Ion+ (Ior , \ l l ionihi f l : I>oi dor Exspiration si<',h [J(.,iuieil~'end(m ]l,u['t isi i lUli ,~cliwiorig(~r zu bo,~lhiliilOli. Au f ( ] r / l l ld ' ,oil Ati.~u$siw{ilJa.i'aloii

" O • ~ t ' < < fatal A . . l ~ o o w \ <li sclb in Ucbor(! iusl innnung mi t fr i ]her( 'n ]']r~te/misscn r . \O[1 Z u l l i . z zu c;%. 1 4 0 (WAil tin(] ]t~/lil ;.lllf (~l'iln(l If l lysioh>gischor I )eo / ) -

li(~hlLlli'l~(,ll Dci AIIIIIItllIL/( ()2-11r'lllof ].ul 't zu (Ieni Resultate. class (licselbo (d)evha]l:) 100 un(I u i l iorhulh 150 ('.till Iiegen miiss(,. In I~oe',vy's Ver- sil/~holl ",Y;.ll' sohon di~, Anrlah]l io YOll 1(;0 (,ClTi i:liohi mohr zul/issig'; (lass etxx~ ein hi$]le]'er Worih allgOl31.)i/llllOll wor(l('n s~llte, l(.,3.1l]l du,'eh die oin- facile ])eot)a(:iiuin~' wi(terlegl wei'(lcn. (lass h/hlfi~: selbsl bei liJc.h{ lae- sotileuni~'[er ?tChllllln °' A iheii~zti,,e ~on t~i.)O cci/l Ziil' Beol)a¢'htui]g kommon; ] l ior vcTlrdcn bei einer Al lnahl l lo VOll Z. II. 175 (~Oill :{'(h' don schiidl i(; i len |{ii.t~iil u[ld selbst 20 Alhmnzi]~'ou ])ro Mhlt i io nul" ca. 5 tTt~lii 0. 2 pro A lhe in - Ztl~ illl(] 10()('.(.'Ill ()2 pro Minule in eli(' Aheohm drhlg'(!ii; (I. h. Y~'elli~tq' als (lie l-IiilPie dos Satu)rsl(ifl'verl~ran(~iios einos er\vu(!]i.Selien M(~rlsc, hell.

Viel elior ~vi{l'o auzunohn~ien: (lass dcr s(qWidliche I ,n[ t ruuln ]c]oi l lO r isi als 140 (~,(!in.

. . . . ~ • ( ])ur(~h lll/s()ro \('i'sii(~hsalll)i'(hluli.!2; un(I Verglei(>]ltill~ ' ihrt!r ]tesuli_.a.I .~i,~<1 \vh" .ie.LzD in (tor I,a~'e; eine (<<~n{ i 'o le arl (liesen Wer(]i i t . l lZtl iC'7"t)n ~ \ViO (ties hi~lier nocii hie ln($Tqi(:h 7ewtL~(!li isl. ~ie i,sl ~c~eben in (loin Vor- ,,,lei<q~c del: S I i l i l i l t l l l~ der (~O., iu (ler abaesolihlssenon \ei'l()Se]l l~uilTo ]ni t dcr iu (let" ollel ion IAlllgO ztl [)oroohllo[lc]o;<l. t l l l ter dot Alirl~ihlllO VOl'- s¢:hi(,dener Griissen f{ir den s(.'.hii(tli(~'hen ]-[aunh ]'is ist sell)stversti i . iul- li(!h, da, ss die (7()2-~pliili]tlil~' in don resl~ii'ii'enden Ah-eolen nie(lri~'(.u" sein I I / I ISS ;.IIs ]ii (len ~osohlossenon Aheo lon, \VOllll wit' lll}S aul' (ion Siaud- ]) l tnki stctlen, dass (ler (Jas~vechs(;l duroh die Lungenwan(I l<lacli i )hysi- Icalischen (,esetzon veria.ufe. ].)as w iM al lerdin~s yon I l o l i r bosi.riifml. \ \ : i r Wel'(l(~li (lie [lel'e(~hli~ung- seines al.)'~;~eicheu(ien St~lndlmnkies Sl)ii ior ((:f. S. 2(g2tt'.)[msl)re~'liorl; I)emel'ken .iododi s('hon hier; (lass w i r ihn n ichi t'iir ,,o .sicller or\viesen huhori k(i inlell: tlass wil ' die l l ialmigfaoh ~c'stiitzlo physikalls(',ho Alls(,ll~/ll/lflg' atl[7ohon lll(iS,'-;1LOll.

\Venn wir l l t l i l ~/tls den i C(12-(Tehalt (ler .']xs l) r~ .i)i~slufc tlii(J i l i / tor Zu~l'lln(l(~le~/i/~' eines s(~,]ii{([Ii(.:[len [l~/tllll.' bestin-nnter (.71"osse den C.(I,>- Gohali der offonon I~ull,.2;o I)l)ro(~hlien und ihn gMoh o(:lov ~ar l i{ i l ier finden

1) l.,o e. w y > Ue.bof dio ]3ostimntrmg der (~l'6sse des ::sch:d.dlichen Luftraurris t< im Thorax uud dee alveolaron SauerstolI'spaunung. Pfliiger's Arcliiv. 17,(t. 58. S. 41fi.

2) Mosso~ Der 51ensch aul' den Hochalpen. S. ,307.

Page 35: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

ITntersuchungen iiber die Blutcireulation beim ~lenschen. 231

al> den der ~'esc, hlJssouen so muss der .~(qliidliche l/aura zu .r(,, Js~" an- genommen sein.

Auf Gtund Clef .I)iffereuzen dot ~auer,~foffspannung Iiisst ,~ic, h eine amflo,,,:e Ik'i:r¢~e, hlun~ niCdd sicher ;msfiihren; da. der O.:(.~eha,h. dot ~bge- schlosseaen I,unge ~e~eniiber der ~)2-$pannung dos arteriellen Blules el, so niedriaor, ist. class selbst die Annahme einos unmi;~lich, ,,r~'s~ ,,.~, on sdl~idlichen Raumes I}esonders bei tiofor Ailmmn~' sich kein widersinniges Hosuliai zu orgeben hvauchi.

Nohme, n wir diesbeziiglieh ein Beispiel aus unserer Beobaehtungsreiho vorWO~.

Die l:ormel tiir (lie/Iorechnung der alveolaron ()().,,-5panlmng' lautet: Ta = 140 X oq-(l'--14O)x,

wo T die Athemtiel'e, a don l'rot:ontgehalt der l ' ; x s p i r a t i . n s l u f t an t~ohlensiiuro, x den Proeentgehalt der Alvoolar luf t an 002 bezeichnot.

Boi oinem l(;jiihrigen Km~bon (of. Vers. 6 GT.) fand sich die CO,: Sl)annung dec abgo,s(:hlossonen Imngo zu 5~338 pC{.: dor Pro(:enrgohall {let" exspirirten Imft war 3.(;03 pCL, (lie ,\lhemliofe [ll,'tl'tlg 290com. Be\ ,\nnahme yon 14(1 c('m wiirde sich naoh v.rsl:ehonder Formol die aheolare ()(~,:Npanmmg zu 6:9(-; pC:t. bore~dmen; a~ch 125 corn sind noch zu x iel, da ])el ihver Annahme die alvo~daro C()2-Si)anmlng G3 pC{. bolragen, also ;lllcll n.ch hi;her als die veni)se CO:Spannung liegon wiirdo. unll selbst be\ 100 ccm w¢irde die CO~-$pannung in den offenen Alveolon 5.5 pCi. soin.

In einem 2. Fa[lc (of. \ors. 11 GT.) botrug die ()O.~-Npannung im abNo- schlossonen Lungenstiieke 5,~;7 pCt., Clio Athomgiefe 380~ der CO,,-Pro- centgehalt der Exspiraiionsluft 3:54 pCt., woraus sich be\ ZugTtmdelegung von 140 oom eine CO~-$pannung yon 5,6 p('.i, ergoben w(irdo, l~iese is{ jedoeh mthozu die gloiehe wio die im ~l~go.sporrten Lungenstiieko vor- handeno, sodass also die ]Kiohlensiiurespannuno im after\ellen und venSsen lllute fast gleich wii, re.

Ill den angezogenen Fiillen muss also der .schiidliche l/atml zum Theil orhehlidl tiefer ais 140 corn liegen, was sicll im ers/oron Falle al~.s dot not:h ~mvotlkmmt~onon l';nl;wi~:ldung dot Alhmungsorgano, im zwoilcn aus dora Umslamle erklii.rt, d~,ss der I'alienr lrachool.)mirt war u.d somit 5Iund-Ilaehenh6hh~ und l(ehlkopf forltielen, l'benso ergiobt auch oino analoge Berechnung der be\don Vorsuche 13 und 14 an Z., dass dot sohiidliehe Luftraum selbsi zu 125 cc, m angenommen zu hoch \st uud er hiichstens 100 ccm bolragen kann. Be\ der Annahmo wm 125 {~Cln niimlieh wih'de (lie (;O:Spannung in den alhmenden Alvoolon

, , ~ S ~ ) olwas iiher 7 p(!t. lieaen ]niissen. wiihvend in don ~'e. chkssenen Alveolen allo Werthe mit At~snahmo eines uulor 7 p(h. lio~en; was natiMich nicht mii~'lich is{. Die nmhwendige Annahme yon 100 ccm f(h' don schiid- lichen Ramn sdloint hereohiigl, woml wit berficksichtigen: class wit es be\ Z. mii cilu,m kMnen Individ,,m zu lhun habon, dessen lmngen, wio sich auch atls d()lll AllSi//~l~lss(." seinor Vilah'al~adliit ergiebl: ein kloines Volumon haben. Z. is{ nut 155 em lang~ wio~t 47 kx und hat; eino Vitaloapacitiit yon :7192 ecma.

1)lose Beispiele sowio unsere woit, eren l:;vfahvungen we\sen darauf hin,

16"

Page 36: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

23"2 3.. l ,oewy u. I]. v. Schr6t ter ,

class der schiidlinhe llaum rail 140 ccm einen Maxima[werlh darslellt und dass die .gewi~hnliehe Vm'stelhm~ i?ber seine (~rbsse din Wirklinhkeit ii berh'ifl'i.

Din ]lee.influssung' der alveolaren {)2-5pannung dutch die Gr6ssn (ins sehiidlichen Ila n es isi. wie wir sch¢~n ang'ednulet haben, eine viel ~'e- ringere und heziigli(:h tier weileren :\uswerlhungen weni~er I)edenklich. lhre IIereehnung #esehiehi ganz analog jener der C:()2-Si)annung naeh der Formnl

Ta = 140 X 21 -I- (T--140)x, we T wieder die ,\themlinfn, a den Procentgehall de,' exspirirten I,ul't an Sauersloff~ x den in den ],ungnnalveolen bednui~:.

Fiir unsere \Tersuchshedingungen ]<olnlni noch in Betraeht; (lass sich <lurch din. Einfiihrlmg des i£~thetnrs und die Absperrung einzelner Ih'onchien der sehiidliehe l~lftraum noeh weiter verkleineri. .Eine und zwar erhcbliche Beschriinkung erfiihrr, er in denjenigen Versuchen: in welehen dureh eine Tracllealcaniile geathmet wurde, denn hier fallen ja Mundh{?hle, Fauces und l,arvnx nel)sL dem obersten Abschnitin dot Trachea fort i~ff. obi~es I{eislliel!. [)nn Rat,m. den der l (a l lhe(er nlil aui~'eblasenem Tampon einninimt: haben wit directgnmessen, da~ ]~umen der hinier dem Tampon ~nle~enen al~csehh~ssenen Bronchien k6nnen wit nut" se~li~l;zpn, l'][~Pnso I/liisS('ll wit uns beziiglich des ]nhallns yon tier 5lundhiihle bis zum ~d)eren Trach~,alal)schnit~e rail einnr Nchiitzm~g be- gn(igcn. Wit setzten daf(ir ca. 25 t:cm ein. Unier diesen Annahmen wurdn der schi~dliche Raum in dnn einzelnen Versuehen, wie die General- tabelle es angiebt: jeweits angesetzl.

I~s wurdn sehon darauf hmgc\~lescn, und be\ einer dahineehenden Ilereehnung des im Folgenden mitgetheiltnn Zahlenma~erials lii~sst sich alas noeh klarer im Einzelnen erweisen; \reich erhebliehen Einlluss die Griisse des selli/~dlichen l{.aumes insbesondere hci flach~'r ,\llnnung a.uf (lie Be- rec.hnung' der (btsspannuugen in den A l\eolen h;~L

I)elnna.~d~ kann es sich be\ den auf die Npammn,, in den atlnnenden olrcnen ,\lxeolen hez(iglichen Zahlen nut ran. a/lerdings sehr w~dn'sehein- lithe N/iherungswerthn handeln.

E. Experimente l ler Theil.

I. Ueber das Verhal ten der B l u t g a s s p a n n u n g e n be tm M e n s c h e n .

I . U e l ) ~ , r s i c h l i i b e r d i c v ~ n uns a u s ~ e l ' ~ h r t e n V e r s u c h e . - A n -

ga.ben iit)~,r die n inze lnen Versueh,~individuen. \~et 'suchs- be i sp ie l .

Wit haben bisher an 11 l'ersonen den I,ungenkatheterismus n 34 \ e ' s :hsreihcn, den Katheterisnms mit glnichzeilig'er llestinlmm/g (Ins (;aswechsels in 20 \ersuchsreihen ausgefiihri. ])avon misslan~'en an ,

,'l'Nl,ell VeI'SI.le, ilSI~/gT' ill Fol~'e noeh nicht ~!'eiliiaend be]lerrs(~hl;er Tnclmik "2 \ersn(:hsreihen an .ie einer I~ers~m iil~l spii.lnr noch einige we\tern in Feign reiehtic] er ~ehleimansammlun~ in den Imt'lwe~'en, 1 [usten heweg~m~nn: Platzen des Tampons und anderer Zufiille.

\Vehnr kotnmcn hiervon 4 \ersuehsreiehen: \ersuch 1~ 8~ 1 0 : 2 7

Page 37: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

Ilntei'su+:h ilnoen iil,or die Blulciroulation beim ~leliselien. 23;'I

der fc, lgonden (~onc'ralla:hc'II<:, in Ahzu~ hi denc.n ,:h,r Tampon offc.nbar ni(:hI vol]k(minlcn abschh,ss. I~s hleiben S()lliil aI.N v('rw(wthl)ar 26 Ver- SIl(2hSF~ih01i /.Ill 10 ])(?l'SOllOll. \+()ll diesen wareu 3 weibli(:hen till([ 7 Illiirlll- lichen (~eschlcchlt~s: allcs waren erwa.(:hseno Indi\iduen mii Ausnahme eines 16.iiihrig(m halber\vachseJieU K/lal)en. Dur(dl die nornlalen ~,Vege wurde tier Kaiheu~r eingefiiili'l und in die Gasutir geathmel, bet 3 ] 'ersonen. bet 2 weiteren l)ersonen wurde je einmal dot ],:alheler dtu'di die il 'radleo- lomieiiflhung luf'tdi('ht ein,.z'ol'{ihrt, wighrend dutch don ~hmd in den Gas(> mei;er geathmet wur(le7 I)ei den iil)rigon 5 Personen wurdo thetis aur diesem \Vo~e, thetis yon der Tra(:heot()lJdewun(le aus oin I,ungeniheil al)gesdllossen und der (Jaswechsel untersu(~]il.

\Vir geben zungohsi einen Bericht des s o m a t i s c h e n V e r h a l t e n s din' einzc{nen Personen~ wobei wit nut die fi]r unsere Zweeko belangreiehen [;mstiinde anfiihren~ und scl/liessen da,ran in extonso als {]eispiel (lie Wiedergabe des Protokolls eines \:ersuehes.

Eine Uebersicht alh,r Versuche tinder sieh in der am Schlusse be- tindliehen Generaltabelle, die alle zur Controle der Reohmmgen errorder- lichen l~;inzeldaten enthiilt.

Person 1. tlerr C. . .y (ef. in der Generaltabelle die Versuehe No. 1, ~2~ 8). ?,0Oithriger Mann~ l{grpergr6sse 156~5 cm; Kbrpergewieht seit Jahren annii, hernd con- stant 4:] kg~ keine hereditiiren Anteeedentien. Aus seiner Kindheit wird h~iuliges lqeber aus unbekannten Ursachen angegeben. Seit seinem 14..Jahre war er als Weber an einem llandwebstuhte beschiiftigt, lm 3ahre 1893 trat zunehmende Sehw:,iehe d,'r ~luskulatur, insbesondere der Beine auf; er musste seine Besehgftigung aufgeben. Wiederholt an versehiedenen Anstalten nntersueh h steht er seit Oktober 1897 in Be- obaehtung und Behandlung der k. k. 1II. medic. Universitiitsklinik in Wien. Sehon damals konnte die Diagnose auf D y s t r o p h i a museu lo rum p r o g r e s s i v a gestellt werden. In den beiden letzten aahren ist der Zustand nahezu station~ir. Die Atrophic der Muskulatur betrifft namentlieh den Sehultergiirtel~ tiberdies ist aueh die Nuskulatur der Arme und Obersehenkel in hohem Grade atrophiseh. Miissige Kyphoskoliose naeh reehts in der Hghe des 5. bis 6., und naeh links in der Hi3he des 10. Brustwirbels. l~;s w{irde an weir ffihren~ auf die Atrophien sowie die betreffenden Funetionsst~rungen des Genaueren einzugehen. Wenn sich Patient veto Boden erheben will, so ldettert er in der bekannten, f(ir diese F:,ille eharakteristisehen Weise an sieh hinauf. Die Function des Diaphragmas ist~ wie aueh radioskopiseh festgestellt wurde~ ungest6rt. Imngen- und Herzbefund vollst~indig normal. Pulsfrequenz 7"2, ltespirationsfrequenz 16, Blutdruek 857 Vitaleapaeitiit '2510 eem bet :22 0 C.

Person '2. Frau Z. . . a (el. in der Generaltabelle die Versuehe No. "l und 31). 35jghrige Frau~ l(Srpergewieht 54 kg, l(SrpergrSsse 160 era. l{eine hereditgren Ante- cedent, ien. 8 Gesehwister leben und sind gesund, In der Kindheit Masern~ sonst keine Erkrankungen. 1887 stand sic wegen eines luetisehen Exanthems an der I{linik f~ir Syphilis in Behandlung. 1889 abermals Erseheinungen yon Lues und Driisensehwellung am fialse. Unter speeifiseher Therapie vollst~:tndiger ll/iekgang' dieser Symptome. Sie hat 5 Mal geboren, davon zwei F~iihgeburten, ein Rind starb im 7. Lebensmonate, zwei l{inder leben und sind gesund.

April 1901 erkrankte sic unterl-[eiserkeit undzunehmenderAthemnoth, weshalbsie zungehst ambulatorisch behandelt wurde. Unter Zunahme dieser Beschwerden traten subehordale Inliltlate unter beiden Stimmbiindern mit hoehgradiger Verengerung der Glottis auf. Am 1(;. April 1901 Traeheotomie an der k. k. 1II. reed. Universitats- ldinik; Jodbehandlung, Sehmierkur; ant '23. Mat 1901 gebessert enflassen. Wegen Stenosirung der Glottis wird sie neuerlieh veto :22l. September bis 9. December 1901

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234 A. I ,oewy u. H. v. S c h r S t t e r ,

in die Klinik aufgenommen~ wS.hrend welcher Zeit Patientin bougirt wurde; bedeutende Besselung~ tliigt jedoch noch die Caniile. Dann Dilatationsbehandlung mittelst O'Dwyer'seher Tuben~ welel~e zweimal dutch 6V%chen in continuo im l~elllkopfe be- lassen wurden. Februar 1903 l(ehlkopfliehtung ann;~ihernd yon normaler Weite, volle Bewegliehkeit der Stimmbiinder~ gnte Sprache. Aus ~iusseren Griinden triigt Patientin noch immer die Caniil% wie wohl sie gegenwiirtig vollst~indig sufficient aueh per vias naturales athmen kann. Im b:ehlkoptb l~einerlei Zeichen des stattgehabten Processes zu erkennen. Laryn~ yon normaler Weite, Stimmb~inder prompt beweglieh. Die Unter- snehung yon 1range und tterz ergab stets normalen Befund, niemals Bronchitis. Pulsfrequenz im Mittel 86; Respirationsfrequenz I9. Befund am 20. Oktober 1904 der gleich% die Can(ile wird de/initiv entfernt.

Person 3. lVrau Schieb.. . (el. in der Generaltabelle die Versuche 4, 20~ 21, 24). 49jShrige Frau~ l~eine heredit~iren Antecedentien~ I%rpergewicht 47 l~g. Von (; Ge- sehwistern starb eine Schwester im Anschlusse an eine Geburt. Als Kind Scharlaeh; von ihrem 24. Lebensjahre an l(r:~inldich, l~lit 20 ,lahren verheirathet, 2 Jahre sp:,iter Erseheinungen yon Lues mit specif. Exanthem. l~lit 34 ,lahren wegen Parametlitis behandelt. In den letzten ./ahren wiederholt Gelenksehmerzen~ am 7. August 1901 lleiserkeit; 1. Oktober 1901 abermals tleiserkeit und zunehmende Athembesehwerden, welehe am 24. Oktober die Tracheotomie nothwendig maehen. Es bestand damals ein% die linke Larynxh~ilfte einnehmende gummgse Infiltration mit bedeutender suh- chordaler Sehwellung. Ein Theil dieser Erscheinnngen ging unter speeiliseher Be- handlung zur{iek, jedoeh blieben m~issige Sehwellung der linken aryepJglottischen Falte, sowie geringe Bewegliehkeit der linken Seite noch lange bestehen. Gebessert entlassen~ kam Patientin erst wieder \¥inter 190"2 an die l(linik zuriick. Dilatations- behandlung. In weiterer Folge abelmals Erseheinungen yon Periehondritis mit Ex- foliation nekrotiseher Theile des ]~ingknorpels. Seither wesentliehe Besserung; Pat. vermag bei l{brperruhe per vias naturales zu athmen; steht gegenwiirtig zweeks Er- weiterung des l,:ehlkopfes wieder in Behandlung. Keine luetischen Manifestationen mehr. Lungenbefund normal~ aueh die Untersnchung des Herzens ergiebt normale Verh~iltnisse. Sommer 1904 Zunahme des allgemeinen Ern~ihrungszustandes~ keine Erscheinungen yon l,:atal'rh. R6rpergewieht 47,5 kg.

Person 4. Herr X. (of. in der Generaltabelle die Versuehe No. 5 und 11). 65j~ihriger Mann, keine heredit~iren Anteeedentien. Otitis media mit 13 Jahren~ mit 31 Jahren Rippenfellentziindung, aueh soil er an Husten und Nachtsehweissen go- litton haben, lm Jahre 1901 bestanden zweimal Athembeschwerden, die anfallsweise auftraten; Genaues dariiber nicht zu ermitteln. Patient kam wegen hochgradiger Athemnoth am 2. Oktober 1902 in die Klinil b die Besehwerden waren vor ca. 5 Tagen ohne erkennbare Veranlassung aufgetreten. Laryngoskopisch die Erscheinungen yon Perichondritis mit bedeutender Stenosirung des l%hlkopfes. Tracheotomie am ,3. Ok- tober. Seitdem ti'ligt Patient die Can[il% wenner aueh, jedoeh ungontigend, per ~ias naturales athmen kann. Schon damals konnte Emphysem be[ ldeiner tIerzd~impfung~ sowie m:assige Bronchitis constatirt~ werden. Er wurde mit Caniile am 21. Oldober entlassen. Seither steht er wegen zeitweise starkerer Bronchitis und Beschwerden~ die wohl a uf Emphysema pulmonum zu beziehen sind: in ambulatoriseher Behand- lung. lm Frtihjahr 1904 Oedeme der Beine, welehe den Sommer iiber anhielten~ ;]edoeh gegenwiirtig zuriiekgegangen sind. Aus dem Status ist noeh hervorzuheben, dass bei dem 165 cm grossen wohlgenfthrten Patienten eine hochgradige arcu:,ire R yph o s e d er oberen Brustwirbelsiiule besteht.- Letzter Befund am 20. Oktober 1904: l(eine Oedeme der Bein% Emphysema pulmonum~ Herzdiimpfung klein~ lterzt6ne sehwach, Pulsfl'equenz regelm~issig~ 66, tlespirationsfrequenz 20--24, Brustumfang in der l~lammillarlinie 101 cm. l(eine auffallende Slderose der Arterien; Leber und Milz nicht vergriissert. Wog friiher gewiJhnlich 72- 74 l~g~ ve~enwiirtio'es l{ih'pergewieht 84 kg. Stark entwiekelter Panniculus adiposus.

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Untersuchung'en fiber ,'lie Bluteireulation beim Menschen. 235

Person 5. I. 1~. (in der Generaltabelle mit l(nabe Y. bezeiehnet~ of. Versuch 6). 16 .Jahro air, K~irpergewicht 52 kg~ K~irpergr~;sse 161 era, wenig entwickelt. Eltern und 4. Geschwister des Patienten leben und sind gesund. 31it 6 aahren Diphtheric und Varieellen; sehon damals wurde ein Vitium eordis constatirt. Winter 1901 zum ersten Male an tier k. k. 111. reed. Universitiitsklinik in Wien in Beobachtung. Danach f/ihlte er sieh durch ca. 1 Jahr vollkommen wohl. Spiiter traten wieder tferzklopfen und Athembeschwerden~ namentlich bei kSrperlicher Arbeit aui'; Januar 190~ durch liingere Zeit wegen dieser Erscheinungen in der l(linik. Lungenbefund normal. Im Bereiehe des zweiten Intercostah'aumes rechts eine systolische, sehr lebhafte Pulsation~ deutliches Schwirren daselbst und verstgrkter diastolischer Ton fiihlbar; dem- entsprechend systolisehes Ger~iusch mit Punctum maximum im zweilen Intercostai- raume, tlypertrophie des linken Ventrikels. Es bandelt sich ~m eine S t e n o s e i m Verlaufe der aufsteigenden Aorta, vor dem Abgang der Arteria anonyma. Es bestehen keine Cornpensationsstiirungen~ kein Eiweiss im flarne. Gebessert entlassen~ lag er dann Februar 1903 durch 3 Monate im Spiral zu Venedig, woselbst Perioarditis be- standen haben sell. Seither hiiutiger tlerzldol)fen ~ sowie Erseheinungen yon I1irn- aniimie, mgssiges Oedem der Bein% leichte Cyanos% im {ibrigen der lferzbefund der gleiche. Unter Bettruhe gehen die gencmnten Erscheinungen zur(iek~ Pulsfl'equenz ~.10~ regelmgssig~ Blutdruck 75 -80 mm~ Respirationsfrequenz 24.

Person 6. Herr N. (of. in der GeneraltaEelle die Versuche No. 9, 10 und 12). 6(;jithriger Mann~ 1,2/Srperg'ewicht 52 kg, l(ih'pergri3sse 171 cm~ keine hereditiiren Ante- cedentien. Als Kind stets gesund; in den .lahren 1872, 1881, sowie 1891 voriiber- gehend Hitmoptoi ~, woran sioh stets mehrtiigiges t(rankenlager anschloss, hn Jahre 1896 rechtsseitige Lungenentz~indung. 8ueht (tie k. k. II1. reed. Universitittsklinik in Wien am 30. December 19(t3 wegen Erscheinungen yon Athemnoth auf. Larynx- befund: Arygegend beiderseits gesehwollen~ leicht 5dematOs; das linke Taschenband von einem grau-r6thliohen~ unebenen Tumor eingenommen~ in welchen auch des linke Stimmband einbezogen ist. Des rechte Stimmband infiltrirt und leicht exulcerirt; Glattis ho~hgradig verengert. Tracbeotomie; lieberloser Vorlauf, GewietlLszunahme. Lungenbefund unbestimmt; im Sputum keine Tuberkelbaoillen. Gebessert entlassen am 4:. Pebruar 1903. N. sucht wiederholt ambulatorisch die l(linik auf; er wird neuerdings Ende Januar 1904 wegen stg_rkeren Hustens, mgssiger Fieberbewegung und Abmagerung aul)enommen. Trotz entsl)rechender Behandlung allmghliehe Ver- sehlechterung des Zustandes, wobei sich ein Zerst~irungsprocess im Bereiche des l(ehl- kopfes entwiokelte. Von Seiten tier t~ttnge und des Herzens keine Erscheinungen, Pulsfrequenz 78~ regelm:,issig. Unter Steigerung' der Fieberbewegung und Zunahme des gangrgn(isen Processes im l(ehlkopfe Exitus letalis am :21. Miirz 1901.

Sectionsbefund: aauehiger Zerfall im Bereiche der linken Pharynxhglfte gegen das IAgament. aryepiglott, sinistrum sich erstreckend; anschliessende reeente l~obuliir- pneumonie beider 1mngenunterlappen in Form sehr zahlreieher ldeiner und kleinster eitriger tlerde; obsotete Tubereulose beider Lungenspitzen. Aueh mikroskopiseh war in Folge des jauchigen Zerfalles der untersuchten Stelten die Frage, ob Tubereulose odor Neoplasma des Kehlkopfes vorlag~ nieht sicher zu beantworten.

Person 7. Herr Z i m m . . . (of. in der Genera[tabelle die Versuche 13bis 19~ 2"2, 23, 29~ 33, 34). 30jiihriger Mann, t(~rg'ergewicht 46 kg~ l{~h'pergri~sse 177 cm. l(nochenbau und Muskulatur mS~ssig entwickelt, Pannienlus adiposus fehlend. Mutter an einer Lungenkrankheit gestorben. War bis zum Jahre 1898 stets vollkommen ge- sund~ dann leiehte Athembeschwerde% die sich November 1899 wesentlich steigerten und die Tracheotomie nothwendig maehten, l(am am 4. Oktober 1899 des erste Mal an die k. k. lI[. med. Universitiitsklinik in Wien~ woselbst ausgeheiltes Sklerom im Bereiehe des Nasenraehenraumes und Stenosirung des l'2ehlkopfes durch subehordale; sktei'omat(ise lnfiltra.te const~tirg wurde. Erfolgreiche Dilatationshehandlung'. (ie- besser~ entlassen am _oS Pehrnar 1900: hn w*qteren Verlaufe geli~lgt es soga U die

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:23G A. I,oewy u. li*. v. Sehr iSt ter ,

Trachealfistel zu schliesson. Ilecrudescenzen des Slderomprocesses im l{ehlkopfe machenjedoeh an auderem Orte eine neuerliche Tracheotomie nothwendig. Seit dem Schuljahre 1903 ist Patient wieder in der 111. reed. l{Iinik. Et' athmet durch die Caniil% vermag abet in der lluh% sowie weml dureh einige Woollen Bougirungen des Kehllmpfes attsgef6hrt werden, aueh gen/ig'end perviasnaturaleszuathmen, lmngen- befund ergab friiher vollst{indig normale \'*erh{iltnisse und liisst aueh gegenw{irtig weder beztiglieh Percussion, noch Auscultation Differenzen in Bezug auf beide Seiten erkennen, l~2ein llusten, kein Sputum, Patient ist stets fieberfroi. Ant'angs Juli 1904 entlasset b kommt er am :?9..lttti rail Erseheinungen yon Botulismus \vieder an die Klinik. Es bestand hoehgradiger leterus nnd Fieberbewegung his 400; naeh zwei Wochen voltstgndigec R{iekgang dieser l~irscheinungen. De, {ibrige Befnnd nnver- iindert. K0rpergewicht constant um 47 l~g schwankend, Pulsfrequenz 7(;~ [lespirations- frequenz .90. hn Bereicfie de, Trachea tt1~d de, Bronchien keine Ver~inderungen. Vitalcapacit~it stehend 2043 corn bet 17~2 ° C.

Person 8. Ilerr [lautz . . . (of. in der Generaitabelle den Versneh 3:2). :2Njiihr. Mann~ keine hereditfiren Anteeedentien, mit 7 aahren Masern. Im gahre 1898 wegen Erscheinungen yon Gallensteinkolik vorfzbergehend in spitatii.rztlieher Behandhmg. Naeh einem Sturze veto Ilade Schmerzen im reehten I(niegelenke, derentwegen er die Rlinik aufsueht. 1,20rpergewicht 57,5 kg~ gross~ yon kriiftigem ]'2noehenbau, schwiieh- lieher Muskulatur, geringem Pannieulus adiposus. Lungen- sowie tlerzbefund nornmI. Puls 78~ rythmisefi~ t/espirationsfrequenz 20. Veto 26. Mat bis 25. Juni 1!704 wegen grseheinungen yon gIusl~elrhenmatismus neuerlieh in ldiniseher Behandltmg.

Person 9. Frau II. M. (of. in der (;eneraltabelle den Versuch 35). 43jiihrige Frau; l'I/Srpergewieht 44 1,'g, keine heredit~iren Anteeedentien. Vet ca. 10 Jafiren be- gann [leiserkeit anfzutreten; bald dar~mf entwickelte sieh eine geschwulstf0rntige Ver- diekung und Verhiirtung beider Nasenfl{igel, dis alhn}ihlieh zunahm. Slderoma nasi pharyngis et Iaryngis cure stenosi. Wurde an versehiedenen l~iliniken behandelt. In tier k. k. Ill. meal. Universit~itsklinik in Wien steht sie seit -95. Januar 1~.~04 in Beob- aehtung~ daselbst erfolgreiehe Dilaiation der Nase und des t{ehlkopfes vet -9 Jahren. Aprit 1904 kommt sie abe,reals wegen hoehgradiger Athemnoth in die t,/linilq welche, in gleieher Weise behandelt~ zum Schwinden gebraeht wurd% aueh Nasenleiden ge- bessert. Keine Dyspnoe, kein Ilusten. Sommer 190-1 maeht hoehgradi~'e Stenosirun~. des Kehlkopfes die Tracheotomie nothwendig, im Bereiehe der Nasenfli.igel neuer- dings Skleromknoten, welche unter anderem aueh der 1Aehtbehandlung(naeh F in s on), jedoeh ohne wesentlichen Erfolg~ unterzogen wurden. Gegenwtirtig Athmnng dureh die Can(ile, Dilatationsbehandlung des l(ehlkopfes. Lungenbefnnd vollkommen normal. Bet wiederholter Untersuehung keine Tuberkelbacillen. Aueh die Untersnehung des lIerzens ergab no,male Verh~iltnisse. Puts regehn&ssig 80.

Person 10. Herr Pe t . . . (el. in der (leneraltabelle die Versuehe -95--% umt ?,0). 38jithriger Mann, KOrpergewieht 65 kg. Vor 10 aahren H~imoptoi:, spater Rippenfell- entziindung~ wird Mai 1904 wegen Periehondritis laryngis tubereulosa mit Oedem aufg'enommen, welehe sehon friiher die Traeheotomie nothwendig gemacht hatte. In- filtration beider Lungenspitzen, im Sputum Tuberkeibacillen. Gegenwfrtig hat er an K6rpergewieht zugenommen, nut miissiger Husten; Larynxbefund unvergndert~ es ~e- stem periohondritisehe Sohwellung. Am tterzen normaler Befund.

Person 11. Frau 5-., 58jithr. Iedige l~rau, I(Srpergewieht 51,5 kg, ohne heredi- tSre Antecedentien. Mit 16 aahren Masern; in de, Folgezeit 4 Mal llothlauf. In ihrem 43. Jahre traten das erste Mal Erseheinungen yon seeund~irer Lues anf, wetter im Jahre 1898 gummSse Infiltrate in de, Nase und am harten Gaumen; Athembe- sehwerden seil~ 1899, welehe im Laufe der .lat~re allmghlieh zunehmend~ vor 3 Monaten an anderem Orte dis Traeheotomie nothwendig maehten. Sie wird am -93. December 191!:? in die k. k. Ill. med. Universit~itsklinik aufgenommen. Von Seiten des llerzens und der Lunge keine, Veriinderungen, Puls regehniissig 811, Ilespirationsfrequenz :20.

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lintersuehun~'en iiher die Bluteireulation beim Menschen. 237

Narbige Vercngerung+ ca. 5 cm unterhatb (let trachcaten l<'isteliiffnung. \Vghrend ihres 8pitalaufenthaltes entwiel~elte sieh yon der trachealen ]/istclOffnung ausgehend, ein fiber das Gesieht und die l(opfhaut bin lortschreitendes bull5ses g r y s i p e l , welches yon hohem Fieber bcgleitet war: unter den Erseheinungen yon Dyspnoe und llerzschwiiche am 2..lanuar 1903 Exitus letalis.

S e e t i o n s b e [ u n d : Alte luetisehe Verihlderungen mit. Bildung ziemlieh aus- gedehnter Sehleimhautnarben im Nasenraehenraum und der Trachea; iiberdies Narben sowohlim Gebiete des l'echten, als aueh insbesondere des [inken [lauptbronehus mit Bildung ether cal[6sen Strictur knapp tiber dem Abgange des linken Oberlappen- bronchus; Stenose (let' Trachea, Ideiaer Can0tendeeubitus in der SchIeimhaat tier vor,teren Traehealwand. E!ysipel yon1 llalse fiber den ll.(icken reiehend (2 Tage air). (Der fibrige Seetionsbefm~d bietet kein weiteres lnteresse.)

Wir haben als(~ im (]anzen bet 11 I?alicnten Kaiheterversuche alJs- gcfiihrt, woven 7 Miinner und 4 Frauen betrcffen. Bet e i n e r dieser~ \ :ersuchsperson 9~ ist (let' Imngcukatheierismus nur zur Untersuchung des Pulses ,m(l J~lutdruckes wiihrend dot Al.tsperrung ether Imnge ausgef/ihrt worden. Bez(iglich des soma iischen Zustandes ist zu bemerken, class mit Ausnahme yon 3 Fiillen - betretrend den .\lann X. No. 5 und 11 der Genera, ltabelle. (Ion 5l~mn N. No. 9. 10, 1".2) und den l(naben '1. No. 6

- fiir siinmJtliche (;nlersuc, hte nornlaler Jmngen- und I lerzbefimd an- gcnommen werden kann. llei dem Knahcn 5 . bcstcht ein c\ idenlcs \:itium cordis, bezw. eine SIonosc dot Aorta , wclche jedoch zur Zcit. seiner Untorsuchung' ~ollstiindig compcnsirt war. Bet dora ~lanne X. hasldelt es sieh um I,ungenemphysem und zusammengehal ten nlit din" Kyphose, sowie den temporiiren Ocdemen wohl um ontsprechende \Ter- ihldc,'ungen am Ilerzmuskcl , wiewohl keine Arhvthmie bestehl. Ilei dem t{vankcn N. waren bet clef Nekr,-~skopie obsolete tubcrculSse llcrdc' in beideu I.ung'enspitzen zu eonstatiren.

V e r s u c h s b e i s p i e l .

Fail No. 3l der Oeneraltabello. Patientin Frau Z... a, 32.1ahre alt, I(Srpergewicht 54,5 kg(bezgl, der anamnestisehen

Daten vergl. S. 233). Blutdruek bei ruhigem Sitzen im Mittel 105 mm Hg, Puls- ffeq uenz w~ihrend des Versuehes 135--138. HKmoglobingehalt naeh F I e i s e h 1 100 pCt. Sauerstoffeapaeit~t in 100 ecm Blur 17,18 ecru; Zahl der rothen Blutldirperchen 5,2 Mill.; spee. Gew. des Blutes 1062,5. t(atheter eingefiihrt, aber nieht aufgeblasen. I(atheter endet 16~5 e~:tt unterhalb der 51'raeheal/iffnung im reehten Ilauptbronchus. - - Barom. 750~65 mm.

A.

Athem- Mittlere Temperatur Stand Differenz St. u. Min. der Gasuhr in I frequenz dec Luft

pro Min. in der (lasuhr 9 48 89:8 7~2 9 49 97,0 6,6 9 50 103~6 9 51 109~8 (;~2 15 I 9 52 1.15,8 g,0 9 53 122,5 6,7 14 23,5 o ) Probenahme

9 54 129,6 7,1 15 9 55 136,7 7~1

Pause, Absperrung tier rechten I,unge durch Aut'blasen des Tampons am t(attleter.

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!238 A. Loe\vy u. tl. v. Schri;tl.e,~

B.

Stand l)ifferenz St. u. l~Iin, der Gasuhr in 1 frequenz

pro l~liu. 10 0 fi,fi 7,8 lO 1 14,4 8,8 10 3 23,:2 10 4 30,8 7,(1 20

9 ( 9 10 5 .,3,,, 8,5 20 10 B 4T,3 8,0 22 10 7 54,8 7,5

Athem- l~Iittlere Temperatur der l,uft

in der C, asuhr

24.3 o lh'obenahme

Ana ly se der P robe A.

f;9;815 corn nach Anbringung der Caliber- und Therm(}barometer-Correcturen~ {;7,687 ,, ,, Kohlensiiureabsorption, d. h. 3,049 pCt. COe, 55~855 ,, ,~ Sauerstoffabsorption, d. h. 1{;,947 pCt. ()'2 absorbirt.

ltlittleres Athemvolumen pro l~linute 6~7 I~ red. 5,918 1. Frequenz 15, Athomtiefe 446,7 ccm, Gesammtliohlensiiureproduction 1,q0~45 ecru, Gesanm~tsauerstolrverbrauch :251,77, ~-q} ~---0.71(; - -

AnMyse der Probe B.

71:285 ecru nach Anbringung (let' Caliber- und Phernlobarome/er-Correcturen, (;9,324 ,, ;, l(ohlensiiureabsorption, d. h. 2,751 pCt. C02: 5(;,594 ,, ,, Sauerstoffabsorption, d. h. 17,857 l)Ct. O.~ absorbirt.

51ittleres Athemvolumen pro 5Iinute 8,333 1, rod. 7~33, Frequenz 21~ Alhemtiel'e 39(;,8 ecru, Gesammtkohlensiiuroprodu¢:tion 201~fi1; ecru, Gesammtsauerst,fffvert~r:mch 232,89, g.-Q. ~ 0,865.

lh'oben aus (let' abgeschlossenen Lunge werden entnommen 9 Min. 30 See. und 12 Min. 30 See. nach Beginn der Absperrung.

P robe i. P robe II. 80,10 ccm Gas 5!),45 ecru Gas

nach Absorp. derCO. 2 '76,518 ,, : 4,47"2 pot. CO 2 51;,557 ,, ~ 4,8(;3 pCt. CO.~ , , desO~ 71~482 , = - 6~313 ,, 0. 2 53~257 ,, = 5,555 ,, Op.

2. U e b e r d ie S c h n e l l i g k e i t d e s G a s a u s t a u s e h e s z w i s e h e n d e m B l u t e und d e r L u f t a b g e s p e r r t e r l ~ u n g e n t h e i l e .

Aus den alten bereits oben eitirten Versuehen Wo l f f b e r g ' s am Hunde ergab sM], dass Spannungsgleichgewieht zwisehen den Gasen eines 8.bgesperrten Lungenstf ickes und den ties ven(isen Blules sehr raseh, innerhalb weniger ~iinuten~ erfolgie. \\:it bemiihLen uns attch fib: den 51enschen diese Zeit festzustellen und habcn zu diesem spedel len Zweeke eine Anzahl yon Versuchen angestelh, in denen wit einmal m0gliehst bald und (lann weiterhin in versehiedenem Zwisehenraun~ naclt der Ab- sperrung Gasproben mls dem lamponir ten Ilezirke entnahmen und analysirI.on.

Die fiir diesen Gegonstand verwerthbaren Versuehe sind a uf der folgenden Curven-TtflMle graphisd~ dargestell t (ef. Curven).

Es ergab siel h dass sehon 3 51inuten naeh erfolgter Absperrung in einer nieht g'ePingen Anzahl yon Vers,Mlen (lie \Verdle flit {lie Sauerstoll'- Sl)annun~. auf die wit uns zuniiehst als aut' die bei weitem maass- ~et}emhq'e.n heziehen wollen, xml der SauerstoI1;pannmla' des ~en6sen

Page 43: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

U n t e r s u c h u n g e n f i b e r d i e B l u t o i r c u l a t i o n b e i m M e n s c h e n . 039

Bhltes nieht meilr well entferni, sind. Nm:h <'~t. t3 Minuten ist in einig~m \orsuchen diose schon erreiehl; ill eillel' il/ieh g'l'{jSS, tq'ell Zah] isl. nacli 8 31inuten Aus~leieh eingetreten. Aus eini,_,on \:ersuchen li isst sieh tile Sdiriell igkeii~ lull; weh'hor clef Ausiauseh einlral, nieiil ersehen, well hier die l~rol)eri Ztl spill onliiolYililefl Wtll'(]on. Zll e{llel" Zei{. we der mllS- jalehql s~:hoii orl'ol,.,i \vli¿'~ so irl Vei'Sllch ~;~ naeli 14..~lhmten: hi Vorsucli 7 nill:ll 17 Mili i l i lul. ill \Ol'Siil~h 10 naC]l 23 .~[inlllOil.

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U L --=- A b s p e r r u n g d e s U n t c r l a p p c n s . U 3 I L : A b s p e r r u n g d o s U n t e r - u n d ~ l i t f e l l a p p c n s . h ' L - - A b s p e r r u n g d e r r e e h t e n L u n g e .

Boi oinigen anderen Versuchen verlLi.ufl tier Ausgleich mlffa,llend langsa.ul; so boi Versuch 2~3, 27: 17: %9; Dei dioson ist noc]l naeh 17 his lS 31inuton dic O._,-Slmmmn ~ noch nichi auf die des voni3sen t~lutes hembge.,_,ang'en. Auch die \ersm'he "_)5 und 31 zeig'on cinch lang;samen Aldaut'. - - l(Jur gdlt uu~ t'ast alh'u Curveu herxor, class die Abuahme

Page 44: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

240 A. hoewy u. II. v. Sehr~itlor,

der Sauerstofl'npannung' im l';eg'inne der ,\hsper,'u,k,.z" mt<leh',h raseher ~fls npi~ter erfol~l,. Die zum'st sleil ansiei~'enden (..'urxen~ z. tl. ~3. :24. ~2S. ~0 worden tla.ehe,' uml weis~'n auf einen a~ymptotischen Vorlauf (hs \organges hin.

Im Allgemeinen b(;'stiiligen also unsere am 31ons(-h(.'n .~ewonnenen Vorsuch( ~ die Befumh, yon Wol f fh ( ' r g iihcr die Iblsehhoit des :\us- tausches.

Das sieh nicllt unerhebliehe I)ilrerenzen finden, isl auf oine Reihe yon Facioren zurii¢:kzufiUn'on, (lie auf di~ Sch nolii gke i i d es kuslausd~es [;intluss haben.

Man wird ~or allem an die vcrsdliedono Gr{isse des a bgesperrten lmftramnes denkeil, indom dieso sehon an sieh sowie a.udl dadurch yon Einfluss sein Id'mnt% class sic die Sauerstoll'spammn~ des Gesammtbh~tes veriinderl.

In tier That scheinl eine Anzahl unserer Versuc'he dafiir zu spreehen: dass bei Ahsperrung eines grossen l,ungenstiiekes, speeiel[ einer ,,zanzen Imnge tier Ausgleish weir schneller erfolgt als hei Ausscha.ltung kleiner Theile.

f3etraehtet man jedoeh die Saehe niiher, so kann (~s zuniiehst flit die Sdmelligkeit, tier Austausehvorgiinge kaum einen gmorsehiexl lna~:hen~ ob nut ein Theil eines Lappens odor etwa oine ganze l,unge ahges¢qdossml wird. Denn maassgehend hierftir isl das VerMhniss zwisehen dem Lufi- geha.lle eines Aheolus und seiner \ore (3apillarnetz einvenommenen Oberfltiehe, dieses Verh'altniss isI abet ceteris paribus ein constantes. \\%s dagegen bei Absperrung verschieden grosset Lappen verschieden isi. alas isl (lie in den rniu ahgesperrten ]h'onshia.labsdmitten enUml{ene lmft- menge; diese l¢ommt jedoeh gegen{iber dee in der Summe der Alvoolen enthaltenon lmftma,sse nieh{ in ]3et, ra.eht, und dies um so wenige b aJs .i~ dutch (lie Athembewegungen sowie aueh den Herzsehlag fiir eine ge- wisse JOurchmischung der Luft gesorgt ist. Wit haben uns din'oh be- sondere Versueho (U~erzeugt, da.ss eine k i i n s t l i che Mischung ([er a b- gesperrten Lufimasse, selbst wenn die Absperrung eine ganze Lunge betrifft, keinen Einttuss auf dio Sc'hnelligkoh; der Ausgloichsw~rgiinge hat. Denn in jenen \%rsuchen, bei denen mis l-lilD der Spriize eine hiiulige Durehmisehung dot Lungenluft vorgenommen wurde, war der Ausgleich kein schno]lerer a ls da~ wo die Misehung unterblieb.

Yon ginfluss auf (lie Gosehwindigkeit des Aus[a.usehes muss es nai;{irtieh sein. wenn das Verhiiltniss yon Alveolarinhalt und resorbirender Oberfliiche weehselg, wio dies hei .kbsporrung eimnal wiihrond der .Ex-. ein ~mdores BIa.l wiihrond dot Inspir~tion der Fall isi.

Gesehieht die Absperrung auf der llShe der Exspiration~ so liegen die VerMltnisse fiir den Ausgloieh giinstiger~ insofern, a.ls die zu re- sorbirendo Imftmenge eine geringere ist.

Aber noeh in anderer Weise kiinnte die Gr/3sse des abgesperrten lmngonstiiekes l';intluss auf die Sehnelligkeit der Austausdlprocesse nehmen. Wit haben sehon bet, ont. dass die Absperrung oines lmngen- lapl~ens die Wirkung haben kann, die Sauerstottlspannung des Gesammt- blules herahzusolzen, l)ieser Ell'e~q wiirde um s~ hedt~ulendor sein. je

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Umersuchungen Jibe( die Blutcirculation be\n, I~Ienscl,en. 241

griisst~r der ~d)gesl~erre~: lmngenabschniil \st ,rod ein dadurch bedin~~:~,s siih'k(~res Sinken d~'.r Sauerstoffspannung in den Venen m(isste den A,s- ~'leich befi3rdern. In diesem Sinne ers~dfiene es auch v(,rstiindliol h wonn wir iJ~ den die Absperrung einer gmlzen l,ungo hetro[tk;nden Versuchen (Ion Ausgleici~ in mehreren Fii.lle~ (\orsuch 23, :24, :20). besonders ras~;h bezw. m@(qch sehneller erfolgen sahen, als dorl:~ xvo klein(re lmng'en- bezirko aus~est:hallet waren (\'ers. :26. :27). Es treten .ie(h~ch, wie wit gezeigt haben~ Compensationsvore,/in~e ein. Yon dem [:mhmge dies('(: dora Verhalten de( Athemmechanik, der Strihn,n~;sg'esehwindigkeil: des I{lutes~ f~rner yon de( Gowebsathmung dem Sauerstoffverbr~mche und der Nohlensiiurebildung ..... deren Schwankungen sich primiir auf das vvnase und damit au<~h wieder auf das m'terielle tllut iiussern, hiingt es a.b, in wie we\t. (:lie Absi~errung' einer lmnge yon einer Ver'gnderung des Niveaus de( 131utgasspannnngen get'olgt isL

Noch mehr cOn,lille\ten sich di,~ l;edin~4'ungen, wenn wit es mit nit:lEt ganz normah~n lmngen zu th,,n haben, zumal wenn Verhiiltnisse vorliegen. (birch weld'he die l{eziehung zwischen Aheo[arlufl und l{lui- menge g('iindert wird. Ili(;, ' kommen einerseits emphysenmti;se Ver- gnderungen des lmngengewebes~ dutch we lobe d~s die ,\heoll.'n mngebende Capillarneiz eine Einbusse erfii~hrt, andererseits lul)ercnliSse ode( sonsii~e in\l. Infiltrations- oder dest.rnctiven Prov.essen dos I,ungen~ewebes einh(,r- ~ehendo Zust/.inde in l~etracht, dur¢~h welehe die innig~ llcriihrung' de( Imngenluf{ mit dem Capillarblui: beeintri[dliigt wird. Wit verweisvn beziiglich dieser 31omente auf unseren Fall X.~ Versueh 5 und 11 de( (~enemhabelle, anf den Patienien N.~ \'el'such fl, 10~ 12, und a.uf I).. Versuch 2 5 - - 2 8 . De( erstgenannte \st Eml)hysemmiker , (lie be\den anderen sind Tuberculi?se.

,\lie vorgenannten Verhiiltnisse kiinnen mit einander oder einzeln fiir sich wirken~ und so kann der Gasallsiausch zwis&en Ixmgenhlt'i und Ill,if in weehsehnler und f/i( den einzelnen Fall niclH \miner klar zu iibers(~hender Weise bceintlusst: wet'den.

Will man im Einzelfalle si(dler s~qn, class sich nach Ah~t~m'rung ('ines l, tmgen{hviles div de( veni~sen 81)annung enlspre~ho~de Zlls~tlnlnt'.ll- st'lztlno eJngestl',lli hat. s~ wird nmn zweckmiissiaor Weise doch ca. 20 }Iinuien xl)m I.leginn(~ (h's AI)schlusses an v(~rstreichen lassen. 31it lliieksicht auf die Sicherheit der Ergehnisse haben wir in mehrm'm~ \'er- suchen den Abschhlss bis zu ca. a/~ $1m~den ausgedehnt.

Aut' einige Umstiin&', (lie am S~:hlusst~ s~ hm,.z, er .\bsl~errungen in Frage kommen und ein weiteres, a b n o r m t ' s Ahsinken dot' Nauorstoff sp~mnung zur Folge haben, wird noch im niichsten Cap\tel ein~e~angen we(den.

Noch wollen wir auf einige ~lomente aut'nlerksam mac[n~n, die ge- eignei sind, Tiiuscl,ln~en [ibvr dil, S~hnelligkeit des AHsiaus(~hes her; 'of zurufen. Es is! dies zunii<q~si das sm~c, essive tlerabgehen tier Sauers(oll'- Sl~anrmng in den aHt'tdnanderfol.s~'enden th'oben. ~roiz ,mv(dlkommenen A t)sehl,~sses, l)enn lie,' t(alheier I)(,dingl, am'h wenn dessert llallon ni('ht vollsi~indig a, fgt,bh~sen is(, eine derari.ige gh'm~sirung, insbesondere, wenn noch Schleimhnnelh.'n uniersiiilzend mitwirkvn~ dass die l~,sorp~ions-

Page 46: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

3,. Loewy u. II. v. Schr6ttor+

\or~iin£o gegeniiber dot etwaigen I.ul'l<q'neuerung ~on ohen her iiber- wiegen. I)er Gang der Aendertmgen der (',asspannungeu l,:au.n dabei. wie enter anderen die \ersuche 8, 10+.. 27 zeigen, dem bei ,+o[lkommeneu Versuhhtsse zu beol>aehtenden iihnlit'h sein.

lm Allgelm-inen wird a.uuh eine im I+au['o ties \ersu<:hes einireiende \'ersdfiobtmg,' des l{athelers den Etfeut hahen, den :\l)sehluss ungiinstige]" zu gesiahen+ mid damit: ein aufiinglieh sdmolles 3.1tsinken der Ou,-Sl)an- nungon zu SiSliren.

An(lererseits kann es abet ges(;hehen (lass ein ztmii.ehst unvoll- 1.:ommener Versdfluss dutch eine leiehte Stelhmgsveriinderung des Kathe{ers sieh bessert+ bezw. ein vollkommener wird end dadttrch nun oil+ his dahin l'ehlender Ausgleiehsl)roeess einge]eitol wird end zu einem rasdlen Aus- gleieh t'iihrt; of. Vers. 9.

3. Die Bauers lo t ' f s l~annt tng des veni i son l~lutes be[KCiYperruhe.

Auf welches .Niveau stellen sieh sehliesslich die ~+tse des veniSsen Birdies ein?'

\Yio die Zeiten I>is zur Erreh'hung' eonstanter Werlhe sdl\va, nle, en: so kiSnnen+, wie sehon auseinandergesetzi~ mlch (lie \\'erthe der nh']drigsten +atters{off-. bezw. ]l/.k:hsten l{.hlens/hlreslmnntmgen keine in allen F/ilhm vh'iehe sein. Gtiisse'c Constanz ist yon dot" Ehls{ellttng lies Sauerstotl'es ztt erwarten, oino geringet+e yon .iener der Kohlonsihu'e.

Wir slellen zuf6rderst unsere siimnltlichen h r a u c h b a r e n Baue r - s t o f f w e r t h e auf Iler Ta>ele V[ zusammen.

Ein Vergleiuh mit der Generalhtltelle zei~t dass einzo]ne Werthe dieser nieht mit in Clio Tahelle VI auf'<.,enommen sit](I. Es Jlandelt sich dabei um .iene Versttehe+, in denen d,'r Abschluss ties Lungenstiiekes nieht voltkonnnen oder ein Ausg'leh+h der Spanntmeen des Sailors{oil's h] den lmngenaheolen ttnd im veni~+sen I+lute nouh nieht zu SI:ando go_ konnnen war. ICrsteres war der Fall im Vet+such 1. ~. 4, 8, 10 u. +\.~ ]ei:z(.e.ros ht den ersien Prohen zahlrei{'het + \:erstte, h% wie in Versuch 91.t tint] ]'h l l a . 17a, Iga; 19a u. ~\.

111 del' r~ labell~ \+ sind 30Werthe \ereinigl. In l l \on diesen lh>+,+.:t die Sa.uersioti'spannung zwisehen 5.5 end 5,8 pCt.~ in weiteren 12 zwisel,'n 5,0 t, ml 5.5 Ct. ]n ~3 yon 30 Fiilh'n. d. 11. in 77 pCt. ]iegt die Sa.uer- sh~ffspannlmg ties veni.isen Bhttes zwischen 5,0 end 5,8 pCI . - - in nur 4 l;iillen liegl sie zwisuhen 4+0 und 510 pCl.+ in ~ zwischen 3~0 end 4,41 p(!t.+ in 1 boi 0,37 I)(3t.

Dic'ser letztere, in dora alas \eneuhlttl fast sauerstolft'rei war+ ist siNler ein l l a tho log i sche r+ kein physiologisehc'r \\-erth mohr+ wie sial1 aus ,h,n \veiter tllliell mi~goiheilte+n l,~inzelheiten des \+ersut!hes erg'eben wird. Auch die wenioen Weri:he tinier 5 pC, i. sind v ie l l e i ch t bezfiglieh ihrer Bedeuttlng als Nort,alwerthe zweit'elhal'l. +\tl¢'ll cull' si, s.II nod+ hn Iginzelnen niiher einge#an~en werden.

Bezidlen wh' sic .iedoeh in die I+ihhu]g eines Mittehverthes ¢,in+ so e.rhalten wit a.us den 2!)\\.'erihen als Mittel der ven6sen Sauerstoff- spannuug: +527 pCt. (:)dot' ab~erundei ~,3 pgt. Sauerstoffspammnv

Page 47: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

Untcrsuchungen iiLer die Blulcirculation beim Menschen. :243

Tabellc Y1. 8 a u e r s t o f f s p a n n u n g (1(,,~ \eni;sen Blut, cs.

g c r s t l e l l s - N u t l t t l l c r

t t [ l d })e t ' sor l

1. 3. i 4 . a.

O.,-Spanuung in dot Abgcschlossen ist : al)gesperrten Lunge

2. :\them- VO ~II nl

pro Min. Lii.

5,54 11,5 8))3 8.30 <02 8,15 7.25

10.58 916(; 9,70 9~50 5,10 6115

6.13 813

1 {;,7

3. Z . . . a 5. llcrr X.

11. l ) crsc lbc 7. 1,'vau Y. a

b c

9. l tcrr N. c 12. l)ersc[bc a

b C

d 13. Ilcrr Zim... a

b 17. l)crselbo d 18. l)erselbe b

c d

19. l)crseilm b 0

22. ])crselbc c 23. I)crsclbe 1)

20. Fr. Schi.. . b 24. l)iesclbc c

d 28. I ' d . . . b

c 29. Zim... 31. Z . . . ~ b 32. lla.utz...

pot.

5,(;44 5,814 5.52 5,52 5,44 3,57 5,7(; 5,0 5,04 5,54 0,37 514(;6 5,003 5,59(; 5, ] 84 4.841 3,885 5,7(;8 4,8(;7 4,305 a.aa8 5,198

,) 4,o44 5,4(;6 5,543 5,223 5,159 5,628 ;).4)0;) 5,179

m m Hg

40A3 41,34 39,25 39,25 38,68 23,96 40,95 35,55 35,83 39,39 2,63

38,86 35,57 39,79 :;6.8(] 33,,49 97,62 41,01 34,60 30,61 39,37 3G,96 30,89 38,8~; 39,41 37,14 36,68 40,0 t 39,50 36,82

Rechter Unterlappcn. 1)crselbc. Dcrselbe.

t~cehtcr Unter- u MiU.cllappcn.

Rod~*;er Unterlappen.

tleehte g~mze Lung(.'.

]{,echior (7liter- u. Mittcllai)p('n.

l{cehl;er Mi(tel- u. Untcrlappon.

(hmzc rcohto lmnge.

tlechter Unter- u. Mitiellappc,~.

Dieselben.

(/m-~ze rochtc/.tuJgc.

Red, tot 17ntorlal~pen.

Re&to Lunge.

]{,eohte Lunge. -~/:; tier reehtcn Imnge. Rechle Imnge.

VcrgMcht man die in Stab 3 der Tabclh.' \*i verchd~icn Wcrihe fiir dic Saucrsioft'spa, nnung mii (len in Stab 2 vcv'zcMmcien Athcm\olumina~ so liissi: sich unsc.hwcr ch'r ja solbstve,'st~indliche Z,~samn~cnhang zwischeu ,\thomg'rSsso und Sau(u'sioll'spauzmng erkemmn. I']r trill allerdin£s nicht {ibcrall mit gleichcr I)c,lttichkcit horror. Am deutlichsten crgiebl er sich aus Versueh 5 mad 1 1~ (lie a.n derselben \]~rsuehsperson a.usget'iihrt sind. In orstm'cm is( die Sauersioflhlmnnung .),81 pCt. bei 11,5 1, in iciztcrcm bei 8,9 ] nut 5.5 i)(].; (label licgt (Icl' SauorSl:oll'verbrauch (el'. (~enera/iabclle) in crstcrem \ b r s , c h noch um "t5 ecru hiiher als in letztcrem. ])cuUich is( el' aueh in \ 'ersuch 31; t'crn(!v linden wit cinch hollo,,\Verlh t'{h" ,lie xcniise >;auc,'stoll'slmnnung bci Imhem Athemvo]umen auch in Versuch .q; da.gcgcu scbeim ,'r nichl~ xorhandeu zu soin im \k~rsuc}l 12. wo bci ...\thorny(alumina. yon !)V,e---10*/'e i dic Saucvstolt'spanmm~; so~ar uicdrig zu ]icgen schoint, loin a.bnorm hohcr &u, erstolt'verhra.uch kOnnic die lbziehung verdc&e,~ wit.' os in Versuoh 32 (lel' Fall ist, abet dieser ist in Versuch 12 nicht vorhanden. -.-

Page 48: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

2 4 4 A. ] , o e w v u. II. v. St~hl'{itter.

Dio aul' S. 2:2;¢ u. 11'. g~,gebem'n Erw/i~un~on fiihrien zu dora Erg~,bniss% dass an und fiir sich dio Sam,r<oNinenge dos (~vsalmnfl)lui~'s dutch die

.\usschaltung eincs I,un~entheih.!s und dm'uh dh< damit \erbun<:hmo l>¢l- misohun~ n-maC)sen I~lules zu oh,n, in der I,un~c arrcrialisirton horabgc>elzt werden miissLe. Die l)illerenz z\vischen den direct .,uewonnenen uml den n¢)rnml xorhan(lenen \Verthen n]ii.~st(: um so griisser sein..je crSss(.r (lie ah~;es('hlossene, l:;ngcul)arfio ist, am ~'rSssten dort. \;'~ eino ~a, uze Lun:,e.,(~ aus~eschaltet wurde. Es halle sich abet welter ~ezri~t: dass in\Virklich- keit diesem Effect entfiegen cearheitei wird dadurd~, dass dureh die \%r- sud>methodil~ selhsr, duroh d~s I']infiihven und .\ufhlasen des l(atheters; durch die meist damii xorhundene Ansiellun.,_t' eines l~espiraiionsverst~ u's~ der ~31odus der l~esl)irati<a und Circulalion dahin geiimlert wird: dass die l~espira.iiou ~esldgeri. (lie Circulati~m beschleutfi.,.ut wiM und dadurch arlerielles mad veniSses 131ul reie}ier an Sa, uersioff (und auch iirmor a:n l'(ohh'nsi{ure) werden.

~Tan lnuss aber .jedent'a, lls ~,el'suchcql, eh'le Vorsiellul~,., &ixon zu ge- \vinnen; um wiesiel die gel'undenen Werihe \-on den hei volll<ommen J'reier Imnge zu lindend~m abweiehen kihmlen: und ob somit dutch dio \-~u'- hand+,nen I)ifferc'nzon dio I:rgel>niss~' wes+'nt;lich gefiils&l wih'den.

Die Correclur tiisst sich: v,ie ohon schon erw/ihni, berechm'n, xvenn man don Sauerstoffuehalt dos Bltitc, s IN!s heirell'enden lndi'~idtmms hei Niilii,..:,tln<..z, ec:gc!rl atniosplliirische l:,l'r sowie die ('urvo dor I)issociatimis- Slmtmun e. seines OxyhaemoeloDins t'esigestelli hal. \V]r 1,:¢Snn<m niimlich &ran ztm/i.ehst den O:Geha,lt des art erie l ien l{hlt!> a.uf Grunlt ehmr Auzahl in der ]+iter;+tur v o r l i e g e n d e r +\ngahen schiiizen.

]%rner k¢innen wit + den Sa.tlerstoffgehalt des; voniiso[l Ilhlt'.,; auf Grund dot wm uns ormittelten Sauersi<+ffspannun'.' dieses l~lutes be- stimnten.

,\its clot' GrSsse des ahgosperrtetl l:mgentheiles liisst sich welter bo- t'oelmen, wieviel l]lut ni<:Iri at+ierialish'l: worden l,:<mn(o, da es dureh den almest)et+rten . . . . l,unoenlapptm +,,in-',.: um wieviel at:so das artoric'lle film.,, da. cs sieli lnit dicsem mischte, in seinenl Sauevstofl)_,chah hinter <let' Nm'lu

zurik:kblieb. Ziehen wh" yon d ieser Sauersioffmengo <lie des xeniisen I~tulcs al),

so haDen wit die Sa.uerstoffattsnutztmg des ~n't.oriellen l>hfle, im v o f liegenden Falle.

Wenn ,,vii" nun die Za, hl l'(ir die Sauerstolt'au:sl]uizur~,,u abxiehcn yon <hmi gesd]iilzten Sa.uershd1'werthc I'ih' das artevielle Blur, wei]n dieses SiCtl ill IlO|'t]I~IIOY \ \ r c i s O - ()illlO Al>:-;dlluss einos Lune,'onthoiles - - hiiiio ]nil ().2 s/iiti: "-:+elt kSnnon, so erhalien wh' t,inen i'leuen, corrigirhm, h/iheren Werth fib' dot] Oe-Gehalt des \enrnl>lules, entslm~chend dora X\orthe+ \vie er ohm; experin~cntolle Ein<,,'riffe si(+h er,_,ehen wih+de, l)icsem Weriho nmss eln neuer \Verth l'iir dh' Sau ersl o l'('s pant]u ug' (los \+en,pn-

biui.es / uko i ] l n l cn . - - - \Vii" ~eltoiI Ztlll~'i(:h,';1 atlf <1i,, [It'l'0Clilittll7 dc, r \ \or the i~c'i den-

.iel]ig'en h]dhiduen ein. fiir wolche dil>cie ]lesliilllll/In,'.t.:+0il dOT Saliri'slofl'- i/longoil hi dri l l gt,~Ol] ],uft g,s/itii<."iei~ ]~,[tilt. sowie del' den vel]Ssen Sallersioffsl~;.lilllllnO'oli zukoninicriden Sauersll)tt'liieil~'en aus~r|'iiln'i wordoll

Page 49: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

[Tntersuchungen iiber die Bluteireulalion beim Menschen. o45

.qa.I. I';s sind dies die suh. o 3, 5 und 11. sowie l o m l . L ")') 23, 2~t, dann :~ und .'41 dc~' (;eneraltabelle aul~eriilwten Por,,,onen.

Wii" verwoisen heziiglich diosor ~ s <, [,nter.;tmhungen auf ¢in(m spiiicren Abschnitk ut~sm'et" Arboit und he, linden hier role di~'. aul' die in Beimlh{ knmmondon Worlhe beziigliehon Rosuliate vorweg. XVir I~umorken dabei~ dass die dcni x eni;so n Huie zukonmiendon Sauerstoffnn'ngon insol;ern als zuv~,rliissiger l)etraehiol werden k6nnen, als sic clirc/:t besthnml sind~

N dass dagegen die des ai'ieriellon blute. ran' miiiolst oiner, wie uns s~l,,,ir:t, allerdings bercohtigten ,\nnahme gewonnen wurden, Fib' <lie hior t'olgendon gereehnungen leo en wit einerseits die ~on uns m'mittelten WeHNe tiber {lie Beziehung zwisd, en Sauerslotrmenge und -spannung in den betrel-tenden 1}luiproben ohm', woilere Col'reeturen zu Grunde (el'. Tabello VIIa); andererseits i<~f. TaDolle VII b)bringon wir an d iesen Werthon eine Corroetm' an, gomiiss den neueren I~ohr'sohen Mittheilun',a"en~).

l'~in Vergleioh dot' Tahollen zeigt: dass die Ergebnisso dadureh so gut wio nichi geitndm'i wer(len.

\Vh' kennon nut den Werih :t'iir wdle 8auc'i'si:oll'sitltigung de,' unto> stwh{.en I{lutprob('n #egeniil>er at, mosphiirischet' l,uft. I~ei der in don I,unvcnalxoolen h<'~'rsd~cnden 8auersioffspannung ka, nn si~:h, wio ncuore Unlersu(~hungen gezei,,"t haben, sohon Dei Versuohon in vitro das Blul nichl mehr so xollkommen mii Sauersioff siitligen, wie g~,geniiber atmo- sl)hiirischer lmfl. ]';elm Durchiriit dutch die Lunge sc'heint das Blui noch eLwas wenixer $auersto]t' aufzunohlnen, als wenn es sjch hi vitro l'iii' densell)en Sauerstoll'druek siiltioen kann. Das gehl aus 511eren Vel'- sti<:llon t>fl i i , .,or's ]).ervor. ZUl l lZ und Gopl)or l ; hal)on dies darauf bo-

i ' N zogoii: dass oin Tlieil {los bhile.' (luroh Imngonpariien hin(lurchgohl~ dio nia.li~elhi~ft odor vielloiclit garnioht ~eni,ilh'i wet'don. Diosos Vorhalton wiirdo allordings in unsoron \:orsuohon dachu'eh nicht bosorldoi's ins (Towiciil fallen: (lass (]ie Aihinun 7" docll gowOlinlioli otwas foroirt; dio I,un.'..ton~ontilation iibcl' die ~o1'11l g'ostoigol'l~ war.

\Vir wollen ilicht_.'5 desto weniaer anno]nuon~ dass don] artorioilon Illute atw.li in tlnsol't:~lri Fiillen ein \Oitln~l-Pl'ooonlL ~atlOl'SiO~ all soinein SU.(:tigungswerlfie gegeniiber atmospiiiirisoiior ]] l i ft fohiie; oin "Worth~ doll P f l i i go r fib' doql l lund hiiulig fos/goslellt tlat lind dor ;i.uc]l nn(:h don Z II II I Z - ] I l l ~ 'O r i i i t l l 11 'schon Vorsucqion boJln Pfordo anniihernd zull'ifft; s o

class also clio voile S7{tiigun<~ = 100 gosotzi, ein Blur. das z. B. Vol. 20 pCt. SauorstoI~ onthi{l{: nur zu 95 l)(~I, niit Sauorsto[t' gosiitiigt, wi{ro.

Dieser so boroo]ll'lc'{o Wer{li stellt also die ."4a/lel'stolfillollg'o hll Bluio dal L, worm die Sauel"stoft'aufl/ahnie ins Blur normal, nioh~ veriindert dureh die Absporrung irgond eines J,ungentiieih"s erfolgte. Diose Sauerstoff- nienge ergiibe sich auoil d.araus~ da.ss III~MI die den gcfundenen Sa.uerstoll'- Sltanmlngen in den offcnen Lungenalveolon zukoninienden 5aliorsloff- i/lOll~on {los I}lu{os ;_il.lS illlSOl'l,/l, die I}ozh;'hun7 zwisc'lien ~;.ttlOl'Siott'lllOnTo und-sl~tmnullg tmlrollOliclon ]~esuiii~ten dh'o~g enlni{llnio: al)or gorade fiii"

1) C. hr. Bohr, It. l fassolbaloh und A. l{.i'ogll: Uebor don I'Ditllluss doe t(o'nl.ens'~iurospanntlng auf die Sauerstoffaafna.hme itn Blute. Cent, ralbl, f'. Physiol. Bd. 17. No. gT. of. auoh Skand. Arch. f. Physiol . Bd. XVI.

Zeitschrift f. exp. l 'athologie u. Thera~pie. 1. Bd. l 7

Page 50: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

2 4 6 A. Lo(;wy u. 1I. v. SehrStter,

die him" in I~eirachl kmrmwnden Slmnnun~swerlhe siml unserc dh'eclen I~est.imlmmVen liid~enhal'~.

Na~'h gosc, hehener ,\b,~l~crrun ~ ,setzJ si~'t~ dns im ,\,'u~ri,'nsv,~tcm kreisomlo f}lui zusammon ~us ~'inem: aus den abge~porrlen Lun~4en- abschniiton stamn~enden, vmi i :en If lutanhfilo und dem in den I,un~e,- alveolon sieh aru~ria, lisirenden 1} uianlheil. *%nnon wir die ~anersiotf- nmngo im ersteren ~ blv. die im ]elzleren - - .~ la : die GrSsse des ah- ~esperrten Lungen~tiit:ks = 1/n. die ~'esuchie Saue 'si, oJl'lllel/ve des unler den \%rsuehsbedingunaeil im Kiirper kreisenden .\rterienl)hfles ~--Ma 1. so ist :

1 n - - 1 :~hh ~ .~ lv - } - .~In: d. h.

I1 II

3hh - - 3Iv - } - / n - - l l Ma 11

Von diesem \Verih, wird nun die Menoe des Ju den \:enen v o f handenen Sa.uersiolt'es al>~ezogen, damiI haben wi t den Vm'brauch und nun kiinnen wh' naeh obi~er Ueherle~m~# die corrigirte 5auerslolfmenge uml -sl~annun ~' im \:enenldule fesistellen.

\Vir ~eben zuniichsl ein I~eispiel der l { e r e e h n u n g s w e i s e , xvobei wir g'enere]l bemerken, dnss wit fiir die l;iille~ wo wh' 1/0 l:nt, erlal~ ~en ~d)sl)errton: i/a o der die I~,nge itas,~irenderl ]flulmenge als yon der ]-le- spiration ausgeseldossen annahmen, bei einem ganzen L, nle~la p(n 1/' 5. bei Unier- und Mittellapllen 1/a. t'i]r eine ~'anzo lmngx~ die ]liilfie.

"1 a , \ -ersuch 15. 5auers~offgehalt des Mutes bei 5iitti~'ung mit aimo- Sld~firi~e, her Ihlft betrii,t, ~, "~0_ ,6 p(Jt., wie sich aus einem Sl)iiteren Theile der Arlleit (ct'. S. 274~ ergiebi, Wit nehmen denma~fl~ don $auersioff- gehalt diescs sieh bei normaler A~hmun,4 arterialisirenden ]l[ules zu llt;('; pCI. an. l:iir dio Slmnnun ~' (h's Venenbhdes hatien sirh 5;03 pCt, Sat:erstoff Kt't'umlcn: dh'scr t'nl~l)rit:hl whxh;rum :ztlf ( ~ l ' : l l l ( [ d O F illl 2. Theile miigeiheiltcn liesultaic eine 5/i/ligung yon an[ffiJ~ernd 80 I>CI., das sind laut, Tahelle No. Nil -~ 16:24 pCt. Sauor,stolllrtenge im venSsen t{lute. Corri~iren wir diese Werlhe fiir die in den l~lm~enalveolen herrsehende hohe 1( ihlensih '.~s I ~:tllI/tlll~ ii~l(ql den ]} oh r:sohen 'it nii:lelun~on

das niiher(, hier(iber wird M~iiter auseinandero:ese~zt werden (ct'. 270 tf.) so enusprii~'he einem (.)o-(,eh~dI \m~ ~.Oa pCI. einc $i t i i i~un~

~on nut 74 pCl. und eine absolule (l~-Meno'e yon nut 15~24 pCt. l~ei . \hsperrung eines l'n~erlapl~ens bleibt ~:a. ~/~ der lI lnlmen~~ veniis.

l';x ist demna~ql na.~h &'r ~orst~,he.nd gegH~ene~ Formel

1 n 1 \la .~la~ = ~lv I

I I I I

16:24 -}-4 X 19.(; _ lS.93 ~]t h - - .) - -

15,24 %- 4 X 19~6 hezw. rail dcr I{(Ihr~s~'h~'n ( wrertur: ~ 5 ~ - 1 ,33.

\ on dieseln \ \~r lhe wird die '<auer.s~tt'men.,.,e de~ ~eniisen l~luies mh tfi~24 pCI. bezw. 15.24 l)( ' i , ab~,ezo~en: es ~erbh,il~en 2,69 pot. (,hezw. :3:4!)p(! I . )O,,- \erhrnuch; (Ii~,~er wird mll~ run 111,(; p('(., als (h'm

Page 51: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

Untersuchungen iiber die Blutcirculation beim Menschen. 247

Wcrthe (ler a r l e r b l l e n Saucrsl~)llsiittigUl~g, wcnn kein lmngen/hei l a b- m'schh)ssen worden w i i r c , sub imhi r i . Es I)leiben 11;,91 I)Ci. (I)ezw. 16.21 p C t . ) S a u e r s t o f l ' g c h a l t (h's vcnSsen Blutes. l ) icser Menge ent- sprichl mm cinc Spammng wm 5,6 i)() . [)ezw. 5,5 pCt. l ) e r direct ge- fundene Worth war 5,03 I,Ci. : (lie A b w e M m n g in den Nlmnnungen ist demnach nut eine geringe.

Auf dicsc \\-else sind allc in den I'olgcnden I)cidcn ' l ' abd len VII a un(l b zusammenges te l t l cn Wcrthc berechnet.

Tabel[c VI la. Bcrcchnt tng dec corL'igir(.(~tt \ e n S s c n St~uct'sl, u t f spannungen .

. . . a

l ] 2 [ 3 ~ 4 . . . . ] . . . . . . . . . . .

¥ CI'S.

No.

3 5

11 13 14 15

] l i t tc l - werthc

a ~ i

2 ~

17,65 1<(;5 16.36 21,3 20,3 19,58 21,3 20:3 1!),39 20,6 ~9,(; 18,5~; eo,~ 19,~ 19,os 20,6 19j$ ]8,93

5 6

~=~ ~ = ~

, .~

5,(34 89,0 5,81 79.0 5:59 75.O 5,20 81,0 5,62 84.5 5,03 80.0

5.-17 81.4

2 f

s 9

L

z 2

15.69 15.98 16.71 17.43 15.75 1 t;.(;(; 16.50 17.54 17,00 17.52 16.24 16.91

90.0 83.0 79.0 85.0 85.0 83.0

SI.I

lO

m ~

5,S 6.0 5.8 5.9 5.9 5.5

5.s;1

Tabelle Vllb. B c r c c h n u n g der c o r r i g i r t : e n ",eniisen Sa uc r s io f f spa l~nun~c n

rail Ber/icksichtiglmg der Bohr'schen Ergebnisse.

1

\k, rs. Nn.

3 5

1l 1 ,J 14 15

] l i t te l - werthc

'2 3

~ ~ ~ ~- -~.-~ c ~.'2

5 i 6

~ ~ I ~_ .~°~

w

7 8 9

~ ~ . ~ -

' . = - e ¢:.

17.65 21,30 2~13o 20.60 20.60 20,60

16,65 20,30 20.30 19,60 19,60 19J;O

16,11; 19,58 19,39 18.22 18,51 18,33

5,(;4 5,8L 5,52 5,20 5,(i2 5.03

5,47

80.60 79.00 75.00 75,00 78,50 74,00

77,00

14.22 16,7 I 15,75 15,45 15,86 15,24

15.59

14,71 17 43 16,(; (; 1 (].83 l 7,2t; 16.21

1o

~ Z ~3 b m ~

83A 5,8 83,1) 6.0 79.{) 5,8 81.7 6.0 83.8 5,9 79,7 5,5

$1 ,83 5,85

17"

Page 52: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

248 A. Loewy u. H. v. S~hrStte. r,

~\ie (lor \%rgloi(:h (ler~ sei es aul' die oino odor anderr weise corri- girt(,n Spanuungs- und Siiitia'uE~swevlhe mit den dire(,{ gewonnenm~ zoigt, sind die Differonzon boi ~\ bsdfluss des I intrrlalT>pons ~ \-ersud~e 3~ 5, 11, 14~ 15, nur gefingc. Etwas hifller s idh sieh dot gnterschied im Versucho 13, we auch mmh dot ~litlellappen "d)goschlossen wm'(le, wodun:h nach unsoror ,\nnahlne */a der gesanmiten ]}lutmengo vcai'~s blieb. Sclbst da. we ('in(~ ganze Lunge abgesperrt \vh'd~ fallen, wic die (liosbeziiglh~ho Rochnung ergiebt, die Wortho ifieht wesontlich hi}her aus. Dabei ist zu bedenken~ dass in den V(~rsuchen mit Absporrung grSsserer Thcile dee Imnge (tie Correciur nk'ht berechtigt crscheint, da din'oh clio geslcigerie ,\lhon~g'r6sse der direct gefundeno \Verth s(.hon h/iher als normal liogen dih'fte. Die Unsidlerheit: die iiiis(':l'(~¿" Belrachiung dadureh anhat'teL dass wit ( l i e ) longe dos Sauerstoff'es im ,\rterienldute nur mit Iliilfe einer Sehiitzung berechnet haben, kann nieht sohr ins ({ewichl fallen, da die S(-hwankungen in dot Sauerstott'sSttigung bei den hohen al~eolaren Sa.uer- stoffb'nsionen si('h nm" in engen Grenzen bewegen, selbst worm <lie Diit'e- renzen in den Spannungen mehrere B'ocellte betragen, l)arum w{h'de auch clio am i~icnschen unmtiglidw d i r ec t e ]}cslhmnung <let Sauerstoff'- meng(' in (ten Art:ori('n ]'{it <lie ,\uffassung der vorlicgondon VerMliuisse olme wosenIlidlon I~;inlluss sein.

,h.'denfalls zeigl <lie redmerische Veffolgung' des (:iedankens~ als oh durch die Absperrlmg yon 1/s oder sogar 1/a dot' Lunge ein die wain'on \erhiiltnisse wesentli(',h iriibender Factor in die Vo,'su(:he gebrachl: winl. in \%rsuchen am 3lensdlen wenig'slons nic.ltl; besleht.

Wir m{k',hlon vielnmhr mit Rii(~ksidlt auf die 15'gcbuisse ufl.'-;(T(T vorher S. 227 mitg(~thoihon Versueho und die vorausgohendon Erwi{gungeu mcinel'l, dass die AnbHngung dner (3orrectur an den direct gefundenon W~wthen clio llesulial:e eher unsidmrer als sichercr machL (hmn die compensaioriscd~en Vorgiinge~ (lie bei den Versuchcn einsetz(m, wirken dahir b das Nivc'au tier I} uigass[ ~nnung,n hei A!>Sl)errunv{.'n yon I,un,_"en- al)s~>hnitten nichl: nut unvorihl~]erL zu erhalten, viehnchr sic sogar iiher die Norm zu erhShen.

~Xls ~[iltolxverth der venOsen 5auerst:oft'sp~mmlng beim ~lens{;heu kOmten wh' daher na.d~ den in Tal)elle V ~eroinigten \V(~rlhen einen solchen ~on 5,8 p( ' t . annehmen. ---

Es sind nunmehr nodl einige Versuehc zu beslwe(;hen ~ (leren un- corri,.:irle Er.~elmisse nicht auf {lore Niveaiu tier vorsiehenden Versuchs- reihe liegcn. Zuniiehst \¥rsudl 2; hier kann cs sich mlr beziiglich d(w [>rob(~ b um die Frage handcln, r~l~ (lie gefimdenen 6.124 I)C1. den ~liHimalwerth dairslollen, l:;s orscheint (lies fi'aglidl, da in den 17 ~'qimHon. wiihr(.'nd welcher {her ],ungenlal~pen abg(:sperrt war~ die Oe-SIm.nnung orsl: auf d.719 pC't. gcsunk~m war und ha(fit weiteren 5 )Iinuten noeh um lltellF a.ls 0.5 pC{. sank. Dazu kOlllllI{: (J~.ISS die .\na.lxsen dot woileren (auf dot 'l'abolle eingeldammerteni ]h'oben Cleutlhq~ (lahin weison, class z\visdmn dot 22. urn/ 27. Minute dc~' Versc hluss din'oh Nachlasson d(,s Tampons ein ungc~tii,_,en(lel' win'do: die Kohlensihlrewo~'th~ sinken~ die Sauorstoft'wcrihc steigen rapide an. Ebenso is{ Vorsuch 4 mit einem na(:'h 21 ?~[inui:en g('fundenen Sauorslottwerthe yon 7:2 p(Tl. nid,t zu vet-

Page 53: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

/Tntersu~'hunR'en iiber die Blutohculaticm beim ]~lmlsclien. ~4!)

worthen; dio hollo Spanmln~' an sich wio auch (lie J Ainge dor Zeit; die zu ihrorl!]rroi('hung n~ih~oildig wai': sprechcn hinr~qchond dagogen: dass hier Ausgleioh niii tier veniisen 8a.terstoll'sl~nnung erfolgi is\. Aueh t'ih' \7ersueh 27 is\ ein n'la.ngolhafior Vorsd,luss anzlmehmon.

[m Vorsuoh i; liogl zwa~' auch die &,uorstofrspanmu~,., almorm hod,~ niimlidi bei (;,{~3 p(:t:.~ abol' hior isl ~'s inmlorhiil lniiglioh, dass trotzdem sehon del' Ausgloidl ol'reidit isl. Zuniivhsl wal" &:l' abgesporrlo llezirk oin ldeinor, da das i{alhel:erende his in oirlen Ilrorlchus IlL Ordnung o-e- sohoboll wurde uml der A~st:hluss "20 ~tirluton dauerte. ~\ndererseils ka.nn hior ~li~> veni}so 5auel'stoifspammrtg a.Dnoi'm haeh liegoll; da dor SauerstoPl'rel'br'audi - - mH' Ia7 c<~ pro )dinute dn auf'f~l.llot,d nie drJger war. - - 8t~iitor folgonde [~el'oohnun#en dor Oh:oulalh;ms- ._°'ose, liwindiglcdl,, Wel'don oil/on AJliiaitspunkl daJ'iiJ" ~<"el'~ ~,~, -m inwi/,woii; llllSero Annainno, da.ss Iro{z der hohon O.2-~ltalilJllri ~' sohon Ausgloioii erl'oig't~ isl. Imi'ooh{i.~'17 orsohoinc.

Wenn sioii ini \7el'Sti(;]lO (i die Alltla, hllle (,inor abnol?n-i tiohen voniJsOll Sa.uorsColl'spa.nnung durch {lie goringe A u snu t z ullg dos arteriellen Sauoi'- stoft'es orkliiren l/.isst; so z~'igt \rersuo]l la clio I ' e d e u t u n g or]l{ihier l, ungcnvon{i la~i~ion fiir cl io a.biiOl>iYi hi>he ]~insi:ollung dos Sauorsl~ott'- nivoaus im veniisen Blule. Sic ist hier gcwissorniaassen seoq:indiir; clio k i i n s l l i ohe ( :O. , -Athmuno ' die in diosem Versueho zur Anwendun,., kaln~ steioerte clio Ventilaiion yon ~,a4 I allmiilig auf 7~64 1. 8;lfl I~ 7,~73 1. Dami* ging in Folge I~r}Rihung dot alveolaron Sauorstolr- spa.nnung, die sioli in Probe a, auf 10,0 p(..~t., in Probe o ~tlf 1(i~8 p(}i. boredinof~ sowie in Folgo wohl gleielizeitiger Zunalin-io dot Cir(ula.i iois- <."esohwincli,~koit die Sa.uerstoft'spannung des voni)sen Illutos dor go- solilosseneu Lunge yon a,03 pC\. progredienl; auf 5,9 pCt. boi 7,(-)4 l Atlielnlufi~ auf 8;11 pC\. boi S,ll~ ] und geiil atuf 7~14 p(Jt. zur{iok hei 7,5a l. Wit selien also den bei Bespreol~ung der Ta.bollo VI sdion o f iiriorten P a r a l l ~ l i s m u s zwise, llen del' \ rent i la t ior lsgr i$sso und de r vonl$son S a u o r s t o f f s p a n n u n g tiler bosonders deutlieh vortroten. Die Boroolitigung diesos Zusammonhang'es wird gostiitzt duroh die gleiohzeitig ansLeigenden Roillons'aurowertlio, die tier Ansehauung widerspredlon; da.ss dio Stoigorung dor O=-Worthe als Folgo eines luangolha.ft werdendon \e r - sdllussos des qampons zu botraohten sei.

l']iner besondoron lgri:irtorung bed(irfen eino l{oilie aussergewOhnlieh n iod r ige r Sauers{oll'werthe~ clio sioh in den Versuohon 70 mli0 3,37 pC{.~

3 ' O 18d mif. ,~88~ \:ersuoli l:Tcl llli[. 0,37 p.,(. I'indon. I)azu komnlon die Vorsuolle 19o; :70 und 21 b, 23% bei donen die \\:ert.h~ miter 5 pC\. liogen. Wh:' wollen (ion Versuott 1:7ct vorwog zunohn~en. Es handelt slob boi ibm

e" unl Absoh]uss tier ganzon roohton Lunge, oin immerhiii or]leblicher l~m- glift'~ wonn man bedonkt.~ dass dadul'oh ungef'ahr die l-lfi.lfto der respi- rironden Oberfliiohe p]lJtzlio'h ausgesolial{ot wird und damit, die Arf~oriali- sh'ung der ihr zukommenden Illutniasso cntl°/illt. Sohoinbar haben wir bier zuuiiohst dioselben Vorh~;iltnisso wie bei den iibrig;en \rersuehel~ Inii Abschliessung kloinerer Lungentheile; dio ersten drei Worthe f{h' die O e- Slm.nnung dos voniison ]}lutos liogen auf doni ..eloieiion iN'lvOatl v¢ic, die i lirigc, ii. n/iiiilil~ll Doi 5.O--Tl.~'j ~(1. t!'iij' dio ~qaiiersioft~sl~al~ilun ~" in den

Page 54: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

250 A. Locwy u. 11. v. SchrStter~

offenen Alveolen wurde in l'olge dcr abuorm hohen Ventilation sooar ein verhi{ltnissmiisqg holler \Verth bcrechnel. Tr¢)tzdem licgen hier IJm'eiis insofern pathoh)gische VerhiilInissc vor, als das in den .\rterien kreisen¢le Blur sich schon ziemlich weir yore Siit/igunospunkte Imlindet.

Wir k6nnen niimlieh dioseu Womb nach dot oben benuizten Formcl berechnen~ wobei wit zuniic'hst einmal den g'iinsl ~sien Fall anuehmen. class in Folg'e tier starkcn Imngonvenlilation, fast 9,25 1. sich dan dtlrCll die offenen lmn~entheih' striSmencle [3lut vollkommc'n mit Sauerslotl7 siitli,.g'en konnte, l)io Sauerstotrcapaciiiit: dieses IIlutes beLrii~'t /c~mt'. Gem2raltabelle Versueh 12, 'l'abelh~ NIL S. 274)2():.2(; pCt.; danacb

1 My 1 ,Ma, wiirde sein: Mx = 2 -f- --2- ~ wolmi Mx der Sauers{offgehalt des in

den Arterien kreisenden Blutes~ My der des ven6sen Blutes: Ma der Worth des SauersJoffes des gegen atmosphih:ische ]mft gesiiLiiglen l}l,a,:s ist. Der veniisen Sauerstoffspannung yon 5 p(;t. entsprieht ein Siittigungs- worth wm ca. 75 pCt.; das sind 15~20 pCt. O.

5Ix somit = x/~_ 15,2 @ 1/2 20,26 = 17,73 pC/. t). Das Arterienblut steht also selbsl, im allergiinsligsten Falle hinter

dcr vollen Siikligung wiihrcnd (let' ersten Zeit dot Absperrung der eitwn I uno'e utn 2.53 i,Ct. zuriSck. So blieben (lie V r ii ni<se his :27 Miuuien nach der Absperrung. Dann steigt die veni;se O,,-Spannung his 5,54 pL't. au. was wohl auf (lie wcitere Stei~'erung des Atlmmvolumens zu beziehen ist: his zur 36. Minute. um abet dann bei tier nach 4"2 Minuien t!llt-

nommenen Probe pliitzlich aug 0,37 pCt. ab~efallen zu sein. Nehmen wit diesem Werthe entspreehend eine Sitltigung yon ca.

10 pCt. an: so wih'de 3Ix . 11,14 werden: das arlerielle Blul isl nut zu ca. der l[ii, lfte mit Sauerstoff gesiittigt.

Wodurch kann dicser pl6tzliche Abfall erklii.r: werdcn? Eine ]';r- kliirungsm6g'lichkeit wiire darin gegeben, dass tier Sauersf, o/t'verhrauch der Vorsuchsperson pli;tzlich cdmblich angestiegen wttre, dann wiirde die Ausnutzung des arteriellen Bhtles celeris paribus cine stiirkere werden: und damii~ der O~-Gehalt und die Spannung im Venenblute sinken und hierdurch auch die Spam,ung im abgesperrlen lmngenlappen abfallcn. Eine solche Steigerung des Sauerslolrverbrauches ki3nnen wir im Hin- blickc darauf: dass ein so lange dauernder Versuch doch schliesslich zur Abspannung und l';rmiidung fiihrl, endlich auch eine gewissc Unruhc Seitens des Kranken bei dcr gezwungonen lIaltung sich nichL ganz ver- meiden liisst~ nicht vollkommen yon dot Iland weiscu. Dazu l:ommen abet wohl auch Aonderung'cn der ('irculationsgoschwindi~keil, die sich am Schlusse des Versuches einstcllen. Nchmen wit an~ dass sich dcr Blutstrom etwa (lurch beginnende schwiichere tlerzihiiligkeit vcrlangsaml:e: so wird alas arterielle Iflut in den Geweben in stiirkerem Maasse seines Sauersloffes beraubt und demnach ven6ser als zuvor in (lie Lungeu ciu- striimen. Die (le-Npannung in der abgesperrten l.unge wird demnach mehr und mehr shfl:en und ein immer sauerstolliirme,'es I'lut wird sich dcm in der offenen I,unge sich aricria[isirenden beimischcn. I:lei slarkcr Vcrlaugsamung wird schlicsslich die Ausnutzung des Illulsauersi~dli's durch (lit! (_~eweh,' cinl' anmiihet'nd v~, l lkoulnwnc sl'in ki;nnl'u. I)al:n muss dic

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Untersuchungen iiber die Blutcircuhttion beim Menschen. 251

5panmmg des veniisen lIlu/es in der ah~c.~perrten I,unge a.nniihernd auf Null fa.ller h xvie wh' dies schliesslich gcfundlm hi,hen.

Je sliirker der (}esammtsauerstofl';m'lmmc.h isi. um so eher wird eine \-erlan#samle (;ireula.tion scMdlid~ wirken miissen, deun um so th'l+or wird be\ Absperrtmg eines I+un~el+theih> (las Siiltigun~snhoau des in die Arterien eintreiendon blut~,' lie~'en.

Da sich das Blui unter den vorlie++mn.tetl \%rsuchsl)e<lin~.unoen. so- web es mh; der rospirh'enden l+un~enol~erfliidw in Beriihruno trii h mii Sauerstoff vdlk.ommen siiUi~en 1,:ann.+ wird eine Mehrzufuhr yon 8auerstotl', evenl.uell Athmung reinen Sa.uersloffes nm' geringo I lille brin~en k6nnen. Xur eine ~teigerung der llSmoglobhm/eJ~Vc; der absoluten oder der h~ tier Zdteinheh: dur~q~ die /mnve striimenden ]Iihno~lobinmen~e, also eine l{esddeunivung der Blul,firculafion wiirde die 8auorstolfzut'uhr zu den ~ewoben erfolgreich sleioern, kiiimen.

Die Absperrung des einen llauptl,ronchus hat in unserem Falle dahin gefiihrt, dass der O.,-Bedm'f durch (lie vorhan(lenen MitCe[ nich! mehr gedeckt werden konnte. .\usgedr(iekt war dies dutch die Er- scheinungen ant Patienien~ ('vanoso und Dyspnoe~ sowie dutch den hohen \Verth des r e s p i r a l o r i s c h e n Quot ien ten und dur(;h d~s Verhalten dot fasl a,tf Null gesunkcnen veni)sen Sauerstoffmenge. Somit giebl gerado dioser \rersuch einen wertlnollen Anhaltsplmkt iiber die \'erschiebun~" tier \'ed~iiltnisse im (xasgthall des IIlutes dtu'dJ die Absperrun~' eines lmngonstiickes und einen Maassstab fiir (lie dadurch be(lingte ~auerstolf lnsu fticienz.

Im Versuche 7 geht die alveolare 02-Sparmun~' in dot abgesehlossenen Lunge be\ dot dritten l'r'obenahnm, 34 )linuten nad~ erfolgter Absperrun~', auf 3:37 horunter, naeMem sio mindeslens his zum Schlusso dot 2. Prob% d. h. 24 Minulen lang den gcwShnlichen Werih vo~a im Millel 5.5 pCt. gezeiot hai. Wit miiehten fih' dieses schliessliehe Absinken iihnlielw Gesiehispunkle geltend machen, wie fiir den Abfall der venSsen Spannung' im vorigen Versuche. niimlich eine Abnahme (let" Circulationsgeschwindig- keil. vielleicht dut'd~ eine allmiihliche I~eeintriichiigung (let' Herzkral't verursachi und n~0chlen diesen Werth demgemiiss sehon fiir i~thotogisch halten. Die hi\here Priicisirung der Verh'altnisso \st jodoch zweifelhaft~ da wit Mangels direc, ter Uniersuehung' der {t,,-Capacitiit und der Disso- ciaiionsspammnocn des I~lmes dioses individuums weder don Werth yon ~ noch jenon yon v zahlengemiiss foststeIlen kiinnen.

Zwei weitere abnm'm tiefliegende Werlhe I~eJretfen die Versuche 20 und 21~ angeslellt an Frau Schi. In dem ersten \st wieder die eine ganze Lung'e a bgeschlossen, im 2. nm' ein Unler- und Miiiellappen. llei dieser Palientin geslahen sial, aher (lie VerMLtnisse fib' die Athnlung [)ei Aus- schahung eines Imngentheiles dadurch besonders schh'cht, class dieselbe in Folge theilweiser Sienosirung des I,arynx nad~ Fortnahnm der Can\lie an sich sehon angestrengter athmen nmss~ um ihren nothwendigen S~tuer- stolfbod~rf zu docken. Dazn komlnt die ]-{aumbeengung dutch den oin- gofiihrien Kathc>r. Ilier ka.nn es nicht Wundcr nohmon~ wenn sore\l; d(,r Abschluss ~on ~/~ oder .s/., der gesammlen Lunge leichter zu Sm~erstotf- ma, na'el uml dan,it ,','laiix ras~q, zu cheer al,nm'm niedri,_,en I¢h~si,dl,m~' der

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252 A. I~oewv u. II. v. Schriitt(.r~

Sauersiofl'spannung fiihrl. Die Werlhe 4.2 bezw. 4.3 nach ca. d 7 Minnten crschehmn somii als imitmh~gis(:he Werlhe ~erstiincllMi. l)ics ~eht noeh aus dem iihrigen \'erha, lien der I{ranken hereof, die ~!i'. die ~el 'rk 1~'~ in der (.~eneraltahellei I)>'SlmOe un,I (!yanose xei~te.

I~s bleiben noch zwei ~e[egenllich der \ersuche 18. li~ und 22 be- obm!hlei:e Werlhe. A Ih, hetreffen den Patienten Zim. In eim'm ~\m'- such t8) haudel~ es sic.h um \'ersehluss des lhmplbron<~lms der rechten Lun~'e~ in den anderen ist nut der reehie lYnterlappen und ~lit~ellalq>en a.usgeschaltel. 1)ass nach Abschluss einer ganzen Lunge die Sauerstolr spannung mehr ~der weniger rasch einen abnormen \VerU~ erlangen karat. gehl ausden bei \'ersuch 12 gew~m(nen I~rfahrun~en her\or: dass Ulner un~'{insUgen IimsUinden selbst m~ch die. Ahsperrun~' ~on mlr 2/~, der Imnge diescn I~II'ecl hM)en kann~ sahen wit in den ~orsWhend beslm)ch~men Versuchen an Frau Sch. .l)ass wh" a.lso a,l Z. demsolh~m \erlmh~m he- ge~'nen, wird nicI~t a.uffaIIend sdn: wenn wit hinzufii~en, dass I>a~iem dama.ls liingerc Zeii nid~I bougirl war. Was jedl,ch auITaIleml ersc.hcinl, isl die Thatsache, dass wit in zwei weiieren I~(,obachu,n~en an dem- selben Individuum Z.: niimlicl~ an den \ersuehen 23 und 2~}, lrotz Ah- spen'ung des ]:[aul)ihronchus: und zwar sogar naeh noc]l liingerem .\h- sdflusse als in den w)rstehenden Versuchen. ~Verlhe finden, die unseren, Durchschniiisniveau: sowie auch der an Z. selbst bei Ausschahun~' khqnerer I,ungenabschnitLe gefundenen Spannung entsl)rechen.

Dieser Iimsiand fordeHi dodt dazu au C daran zu denken, ¢~1> nichl dieser niedere gerih dadureh bedingt sein kann, dass bier eim~ lang- samere Circulation als sonst hestand, die eine siiirkere Ausnutzun~ uml damit ein tieferes Sauerstoffniveau zm' Folge hahen muss. In der Tha~ ld~nnen wit him' auf eino [a.ngsa.me Oirculation schliesse.n~ indem es si(~h bier - - im \'ersuch 19 und 22 - - um einfad~e Katheterversuclie olme gleichzeitige Controle des Gaswechsels handelt, tlierdurch wird das norma]e ruhige Verhalten welt weniger gest0rt als dutch den c.ompli- drteren A pparal.; wie er fiir dio Ausfiihrung eines R.espirationsversud,es erfordedich isL Jedenfalls k0nnen wir somit die beiden tiefen Spannungs- werthe nicht ohne Weiteres als paihoh)gisehe ansehen.

Beh'a.dlten wit zusammenfassend jene \'ersue.he, bei web:hen der lla.uptbronelms abgesperrt, also eine ganze Lunge aus tier l.l.espi- ra t ion a .usgeschal te t wurde, so m(issen wit sagen, (lass man dal,,ii an der Grenze angehmgt ist, bei tier die Sauerstoffversorgung des Orga- nismus eine labile wird, wo sic unter jeweiligen o'iinsti~'en [:mstiinden noch ausreicht, abet unter ung[instigen Bedingungen leid~t unzureichend werdon kann~ Es wird bier attf da.s VerhaJten yon Momenten ankommen: die bei normaler $auersLoffversorgung nut' eine nebensitehliehe Rolle spielen~ unter d iesen Bedingungen abet ausseh]aggebenden Einfluss ge- winnen kiJnnen: So auf die Tiefe und Frequenz de," Athmun~'. Frequenz des Pulses und auf. im Zusamnxenhange mk beiden stehende, Differenzen in der ()irculationsgesehwindigkeit" ferner auf die Art des Verlm.ltens wiUmmd des Versuehes, grOssere oder geringere ]nanspruchna.hme der Mu.w.ulatur und damiI, mehr oder weniger hohen SauerstollYerbrauch. Ein Zusammen- wirken suh.her _M,nnent~' im ungih~siiet'n Sinne wird z~ Gewebsd>Slm~e

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IJntersuchun£en iiher die Blut.tqrculation boitn ~l~nsc,hen. 2 5 3

I'/ihren Minnen, wiihremt bei \Yogi'all dorselhon eine genii aende Nauerstott'- vt;rsor£u~l£ wie in den beideH Vcrsttt:hen 2;~ und :2!)~,lmi?Michi wurde.

Wh' \alton (lie voniise Sauerstoll'slmnnun x roller nm'mahm VorhiilL- niss,',~ z,: 5,:.~ pCt. im Miilel g efunden.

I)ieser \\-crib {il)m'irill'l die friiher an Thieren g, fundem:n nit:hi un- erheblich. So hat~o X\%lf'fbor:..:li an llundon. £1eiehfalls unior An- wondung eines I , u n g o n k a i h e l o r s . als mii tleren }Iaxinmhh'uck 3,6pCl. (d. h. ca. 25,5 mm~ Sauorstollih'uck bostimmi; einen iihnlichen \Vorth Nussbe~um~'~: 3,8 p(2~. Einen zwis~%m :L3 und 3~9 I~(/i. schwankenden ermitiehe F a l l o i s e a) miltelsi des , \ i ; r o t o n o m e t e r s am X enonblule yon Thieron, dcren Blut aller(lings nichl normal xvar~ viohnehr sei es (hitch Peptoneinspritzungen ()(let" dur, h I}[uteo;elexlraei o(lcr totallO l)eiit)rinirun£ ungerinnbar gen]ac])t war.

In den \ ersuohen dot I)oiden ersig()l/~./ilill Oil A Ill OVen v~-al'()ll die Thiore traoheotomirl und batten eine fiber (lie Norm \ovsli/rkte Athmun~. Sic gabon desbMb abnorm viol Koble~siiure aus dem Bhlt a b, ihr l{lut war kohlensiiureiirmer als normal (of'. den I'olgonden :\hsdmill; 5I. Wir wisson nun soil: den neueStelh mfierdess mwh in extcnso ersd4ononon Uniof suohungen Bohr ' s und seinerSchiilor I l a s s e l b a l c h und Krogh4)~ dass dot Roh lens i iu regcha l t des l}lmes yon wesentlichenl Einfluss .~llllf die Sauers to f f spannung des P, Imes ist. Die l(ohhmsiiure erhiiht (lie 5i)annun~' dos Bhltsa, uerstoltg, in u n s e r e n \%rsuchen war die I{ohlensiturospannun~ des \'enonblutes erhel)lich hiiher als in denen Wol f fbe rg ' s und Nuss - baum' s , wie sic\ a, us don fol£enden Capiteln ergeben wird. und so tindei; die bestohendo Differenz zu einem Theile ihro l'2rkliirung, aedenfalls miissen die nieht unerheblich w)n einander abweichenden \Vcrthe dadureh einander niihcr kommen. Miiglich ist allerdings, claus audl bei glei(qlor Kohh~'i~siturespanllung des Venenblutes Untersohiecle in tier 5auerstoIt'- s])3.llllUllV ~]OS VO[I(iSPII Blutes bei Xenseh und ]Iund bestehen. Dafiir w{h'den (lie oben erwiihnhm Verstu:he yon l : a l lo i se spree\on, wenn ein director Vergleic]t zwischen unserem normalen IIlu~ und dem in F a,I 1 o i s o's Versudlen experimenlel[ veriinderten zu]iissig witre. Die Ai;rotonometerver- su,~he, (lie S t ras s b u rg 5) angestellt hat~ ki~nn('n dagewm nicht zmn Verglci(q, herangezogen werden, da Nr r a s sbu rg rim' )linimalwertho erhahen hal.

4. Die S a u e r s t o f f s p a n n u n g des veni)sen B l u t e s b e i K 6 r p e r a r b e i t .

Alle bisher besprochenen Versucho sind boi KiSrperruho angostellt; etne-a Versueh - - Versueh 14 - - haben wir ausgefiihri, bei weh:hem 3[uskelarbeit geleistet wurde. In der }~linule wurdcn 3 real 5 kg O.fi7 m hoehgehoben und so langsam g esenk L class das Gewicht m i t d e r qe- sdlwindigkeit Null am Boden ankara und die Senl<ungsphase so lanvc

1) W o l f f b e r g , Ptliig. Arch. Bd. Vl. 2) N u s s b a u m , Ptliig. Arc, h. Bd. VII. :'~) A. 1 , 'a l lo i se , Sin" la tension des gaz du sang veineux. Bull. de l'aead, roy.

de Belgique. 1902. 43 Chr. Bohr , 1(. l l a s s e l b a l e h u. A. l (rogh~ tic,ber den I~inllnss der I'~ohlen-

sSurespanmmg atlf die &mersLoflkufnahme im Blur.. I. e. 5) S t r a s s / , u r g ~ Plliiger's Ar~:h. f. d. ~es. l'hys. Bd. VI. ..'5. fiS.

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~,54 A. Lo~'wv u. II. v. ,"4chrSttor.

dauer e: wie die llelmng. Wh' I<i;m~en ¢h'mnach di~' wiihrend der behten Phasen ~eleisl;ele Arh{'il ~hgch h(}{41 vePanschl~en. I']'{} 31inute wiirde si{~h danaeh 201 mk~ od('P pro 8eellllde :~.3,} n]l(.~ herechllen. ,Neherli{~h

} { , , ergiel}L {liese I}erechnnn~ noch eineu z u ~I{~ t 'i t lar{~ ~] ~ C ~' ~ ] i . (I ~l I } {~ i ( I {~' Imn~'sarnkei{ d{'r t lel}un~;{~n bezw. Senktlnge~i n{>eh {'ine {~rhebliche statisehe .\rl}{.ii: ~{qeistel wur{le, wic I)esonders aus den Versuch{m \on ,/{}hausson und t(,}raen her\{}rge]~l. \Vir verzh'hi{m an diescr 5(elle als unwesenllich (larauL {liese ~[ehr'arbeit zu hereehnen und \erxv{'isen auf die Johanss{~n-Koracn's(~he Arheil~).

I£s zei;I siPh ztm/i('hsl: (]ass sieh die veni;se SaH(,rstofl'spannung in den in IMraehi k{}mnlenden 3 Proben ganz ,'nz um {las Mittel bei K(~rl}er- ruhe bewegl Illtd d~.lSS SOl/ti[ ~e\viss Ausgh,Ml (let Spannnnge]t erreicht ist. Die ge r the s ind 5,54 pCI.. 5+37 /}('t.. 5;53 p{2.: 2\lit(el: 5;48 I}Cu.

Im w(gtercn Verlaufe des \ersu{;hes slei~t (lie \entilationsgrSsse ni{',hl: unerhel}lieh a n . Tro~zdem sehet] wit kein Ansieigen dcr Sauer- slot]'w{,rihe~ wie (lies in Versu{',h 15. {lur{-h den ldh]stliehcn K{}hlens/hn'e- reiz bewirkt; der Fall isI. Das 8Leigen der \'entilati(m in unserem Arbeitsversuche 14 muss als l~ffce.t des ,~esteigerten l']nergiea.ufwm~des: des Mehrverbrau{~hes a.I] 5auersIoll' bemmhtet werden. \Vir hal}en zwei Oonh'{}lversu{'he a.ngestellt, in welehen der {laswechsel I)ei Ki;rperruhe hesthmul, wlmle, da, die Er.'4ehnisse dos ]{uheversueh{,s 13. der zl]m Ver- ~'lei{:h dienen kiinnte. \vegen niehi v{dlsiiindi~" n{}nnah.'r\er]~iillniss{' ni{'hi als normale Ruhewerthe angesehen werden ldinnen. In {let' '{'hat liegen (lie ,~auersloll'v(M)ranchswerthe miE 302--3{;0 ce, m in Versueh 13 l'ih' einen 47 k;' sehweren Blensehen oberhalb ,je{ler zuliissigen (h'enze. In den als (~ontr{}lversuehe verwerthharen Versu{:hen 16 uud 34 [)elr/i~i (h'r Sauerstoll)<erbraueh demgegeniiber nut 166 e, em pro Minute in {h.m cinch. 156 cent im zweiten Versuche~ das maeht 3;53 bezii~lieh 3~5g ecru 02 l}ro Kilo Kih'pe]'gewichr. {~e~eniilter diesen ger lhen ist der Sauerstoff verbrauch in Versuch 14 um 85 c{'ln~ d. ]l. uln 53 it{). gesteiger{. Die \enlilathmsgriisse is( in| Arlteilsversuche un~'efiihr in demselben Maasse erh0hL soda ss (lit 8auers~(tlt'spammn~ in den resl}irirenden Aheohm sich zu 14:{;4 pC{. g-e~eniiber 14~66 p()t. in den Ihflteversuehen s{elll.

Wenn des t:erneren di(' 8a~]e)'sl()ffSl)annun~' im \enent}lut.e nichf {leutlich yon de)' bei Kiirpcrruhe al)weie.hl, insbeSol]dere also sieh niehi \'erringer! hal. so beweist {lies, (la.ss {let t{lutumlauf ein wesemlich sehnellerer ~eworden seit~ muss. Dass dies l~iir unseren Fall m,.,genonmum werden daM': (lafiir mag aueh ein Ilinweis in tier SteKe]'ung des Blui- druckes {.,'e~eben s{qn: {let' ansi:dr ;'5 80 mm hei l{Srlterrnhe 110 his 12_)5 lltlll bei der Arbeit helrug. Diese I~es.hh'u]i~m~ der {!irculali{}n besteht trotz der ungiinstigen Bedingungen, unter (lenen {lie Arheit slalt- fan{I. I)er we,(.,'en der \orzunehmenden ~laniltula.ti{men mii: dem l{a.iheter ausgeriisieie Kranke, nlusste sitzend rail einem Arme das (i/}er eine Ihdle ~'ezogene. in einem Absland yon ca. 40 em w)n seinem Kiirper

l) Johansson u. I(oraen} Die Einwirkung verschiodener Variabelen auf die l(ohle, nsiiureah~ah{' hei positiver Musl(el{h~Lligkeit. Skand. Arch. f. I'hysiol. Bd. 14. S. G{}.

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Untersuc, hungen iiber die Blutc, irculation beim Menschen. 255

auf- und abgehende Gewiohl heben, so class er seine Athmung duroh ]nanspruehnahme dot geeigneten .Muskelgruppen ga.r ni~dlt a.usnuizen konnte. Zu einor noeh sliirkc;~'en Voriiefung' dot llespiralion und damii zweckmiissigeren Stei>'orune7 der \entilation und dadm'eh dot alveolaren ()e-Spannung konnie os daher bier nioht kommen.

Der K(}q)er verfiigl iiber ]lexulalionsmeehanismen, die neben der Sieigerung dev respiratorischen Thiiiig,'keil;, f/it eine geniigende Sa.uorsioff- zufuhr zu den (~oweben bei erJliihien Anforderungen sorgen. Es wird sieh noeh zeigen, dass clio lleiraehtung der Sauecsioffspannung in den rospirirenden lmngenalveolen nut einen unsieheren MaassMab fiir die Sauevstoffversor~'ung in den Gewebon abgiebt. Wit selhst waren nichl mehr in dot Im.ge weiiere Arbeitsversuehe auszufiihren.

I)ass iibrigens nioht in allen Fiillen die Ou-Spannung im veni;sen I)lute hei Muskelthiitigkeit dot Imi K6rperruhe glei~dl is{, x~ohei wohI auoh das M a a s s (let' .Muskelarbeit rail in Beu'achl kommt, werden wir noch an spiller zu bespveehenden Vorsuche]~ yon Zuntz und l [ a~e- ma.nn mn Pferde zeigen,

5. Die K o h l e n s i i u r o s p a n n u n g des v e n 6 s e n B lu tos bei l ( 6 r p e r r u h e .

l)ieselben Erwitgungen. die fiir (lie l?,ereohnung der Sauerstoff- slmnnungen. (los I)lutes' ~o,,1~ ,,~,:, kommen auch fiir (lie I>curthellung" " , der l(ohlensii.urewerthe in I}etraehl, und bier miiss~en dieselben Umreohnungen dot erha.ltenen Kohlensiturewerthe ausgefiihvt werden. Wir verzichten jedoch dara.uf, sic mitzutlmilen, da. die Kohlonsih~ro-Menge und -S/nmnung des IIJui:os an sieh einen ziem]ie]{ labilen ~Verth darstollt, (ler a, bgesohon yon etwaigen individuellon Differenzen, die auf den versehiedenen AIkMeseenzgrad des Blutes zu beziehen sind, erheblieh sehon dutch miissige Aendommgen der :\themmeehanik beeintlusst wird.

l)ie Abweiehungen der Kohlensiiurespammng dos Venenblutes. die wir ree, hnerisoh linden wiirden, yon den experimontell direct £efundenen ~.\'erthen sind so gering', dass sic gegentibor den nat:iirlichon Se.hwankungen zu vernaehli/ssi~'en sind.

\ \ i t geben deshalb nur (lie direoL e r h a l t e n e n \Verthe mit den zu ihror ]{eurilwil.ung orl'orderlichen weiiore~ Vorsmq~sda.Len in der fol2-genden Tabe]lo \:Ill.

Von den in tier (~enera.ha ~elle vevzei~:hneten \ \erthen sohoidet eine ganze AnzMll aus~ sodass als brauohbm' nuv die in naohstehende Ta.bello aul)enommenon bleihen. Ihq (Ion nicht mil~benutzten \\'ertJmn war ent- weder dot Absohluss des Lungenstiiokes dureh den Katheter nieht voll- kommen, so z. B. in den Versuehen 1. 8 und 10, odor der Ausgleieh der Gasspannungon in den verschlossenon Lungenlappen mit dora venOsen Blute war nieht eingelrei:en, so in Versueh 2, 7 b, in mehreren Werthen ~ms Vorsueh 17, 18; 19; 22 und And. - - 4 \Verthe w{irden nieht be- ciit:ksielil;igl, weil sic off~mhar ClUl'{qi Analysonfkqller gefiilscht sind. Es sind die Werthe im Vorsuoh 4. Vcvsueh 7 a. Versuoh .q a und 12 a. {lie nm~h I)espr{mhen w~q'don s~dlen.

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256 A. L o e w y u. II. v. S c h r 6 t t e r ~

Tabello VIII.

S p a n i t u n g dor ],~ohlensii.uro iti ,[eti o f fonon und gc . , , ch losscncn Lu n g c u a l v c o l c n .

__:i ii I _ ._L ; ? _: - . . . . . . . . . .

re r s t loh : .4 r l l l l / l l l lo r ~ ,~.~4~

urid :2 ~ .'-;

[ > O r s o n pCt.

3. Zi . . a 5. tterr X. 6. l(nal)o Y. 7. ]!'rau Y. 9o. Ilerr N.

l ib . t]err X. of. No. 5,

12b. t Herr N. 12 o. [ el. No..~t 12d. J

13a,. t Herr Zim. lgb. 17(I. tiers. 1811. } 18< dots. 18d. 191). ( ders. 19o. /

t Ft. Sohio. 20a. 205. [ of. No. 4. 2lb. dies.

90(, [ 11orr Zim. . . . . ~ cf. 13.

~3b.23c. } dcrs.

24b, | Fr. Schie. 24c:. 24d. of. 20 25b. } IIorr Pot. 25c. 2(;/). I dots. 26o. I 283. } 28b. dors. 28c.

293. / Herr Zim. 29b. f of. 13 ft.

Fl'au Za. 31b. of. No. 3 32. l lerr Uautz.

3,85

Ah, eol. C0e-Spanmmg Athom- in der

C(*,.,-Sp. in deri ' \olum offonon lmnge a bgesolflossen. lmngc pro 3,Iin.

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3,624 5,56 39,53 I - - - -

2,75 3,7 ~6,30 !

2,21 2,6 18,48

5,1 (;7 5,33,5 4,62 5,72

6,42 : 5,54 (LI8 5,7!) 6,57 8,09 6,527! 5,852 6,24:7 6,430 6 ,590 6,906

5,641 5,671

5,652

5,905

6,238 5,981 5,493 5,599 5.817 51629 5,288 5,58 5,667 5,359 5,198 5,242

7,714 7,826

4,863

4,0~7

36,70 37,91 32,85 40~62

45,58 39,33 43,88 41.11 46.65 57,10 46.14 41,53 44,3o! 45,44 4(;,79 ~

:48,99 i

40 ,04 40 25

40 ,11

41,89:

44,20 42,46: 38,98 39,75 41,30 40,02 37,60 40.29 40,30 38,11 36,9 37,25

51,82 55,60

34,47

28 94

11,5 3A8 8,15 7,25

8,93 9,6(; 9,70 9,50 5,10 6,15

5,76 6,13

8,33

16,70

366.5 1571 344,0 228,6

331,1 28t.5

'7 "; '- ~0z 360,0

I

n _

m

m

m

232,89

425,17

Art dor Athmung

t'anii.e

Mlind 'anii[e

Mtind

~luw]

Es bleiben dann immerhin noeh 37 \Verthe. (lie an 9 Pers(men gewonnen sin&

Wie vorstehende !l!abolle ergiel G schwanken die Kohlens/iurewerthe, und zwar nicht nut die des ven6sen Bhltes~ sondern aueh die des arterielhm ill well erhehlMlerenl Maasse. als das l'ih' den Saue,'st.ff dcr Fall isi.

Page 61: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

Untersuchungen {iber die Blutciroulation bcim Menschen. 257

sowohl individuell wic zeitlidl be\ densolben \7orsuchsindividuon. I)¢/ niedrigsten Werih fib" die veniSse Kohlensiiurcspannung linden wit in \'ersuch 32 mic 4:067 pCl. be\ einem Athemvolumen yon 1¢;:7 L. Den niichst niedrigen in \rersuch 7 mit 4,62 pCt. = 32,80 mm ][g. ,\ls Maximum: 8~91 pCt. = 57~1 mm Ilg in Versueh 13 bei einem Athem- volumen VOil ca. 5 L. - - 21 Wer, he liegen zwischen 5 und 6 pCI. 10 zwischen (; und 7 pL. , '2 zwischen 7 und 8 pCi.. 1 ill)or 8 pCt. Yon 37 Werthen ]iegen also 31 zwischcn 5 und 7 pCt. Kohlensiiurc- s pannung.

Betrachten wir zugleich die fiir das :\themvolumen und den Sauer- sioffverbraueh geflmdenen Wet'the; so zeigt unsere Zusammenstelhmg auoh den bekannten Zusammenhang dieser Factoren mit der Oestaltun¢ tier a lveo]aren Kohlensiiurespannung in der abgescMossenell Lungenlufi. So sehen wir in Versuch 6, trotz kleiner :\themgr0sse: in Folge des sehr niedrigen Sauerstoffverbratmhes eine veniise Kohlensiiurespannung yon nut a,34 pCt., dagegen in Versuch 3 trotz einer um 2/a hiiheren :\them- griisse abet auch eines fast das Doppelte erreichenden Sauerstotrver- brauches eine ven6se Kohlons/i, urespannung yon 6,7 pCt. In Versuch 13 a. liegt sie: be\ fast glcichen \Verthen t'iir Ventilation und Verbrauch wie in Versuch 3: be\ 6,5 pCt.: un(I in Versuch 32 haben wir be\ sclbst 425 ¢'.cm Sauerstoffverbrauch nur 4;067 pCt. Koh|ensiiurespa.nnung be\ 16:7 I,. ~\ themluft.

In Versuch 5 haben wit ~rotz eines \'erbrauches \on 366 ecru Nauerstoff be\ 11,51 Athemgr6sse eine Einstellung tier vcnOsenCO.,-Spammng auf 5,17 pC~t.~ dem gegeniiber \st sic im Versuche 11 be\ d e r s e l b e n P e r s o n be\ 331 ecru Sauerstoffverbrauch aber nur 8 ,91 Athemluft erhcblid~ hiiher, niilnlich 6,42 pot.

Diese be\den Versuehe ergeben also ein direetes Bild davon, wie 1so\ anniihernd gleid~em Verbraudm die V e n t i l a . t i o n s g r 0 s s e be- s t i m m e n d a u { ' d e n l ¢ o h l e n s i i . u r e g e h M t d e s V e n e n b l u t e s e inwi rk t .

Es kann nieht~ \Vunder nehmen; class wit in einzelnen Versuchen eine Steigerung des .:\thcmvolumens iiber (lie Norm linden. Die Ein-

1 O ['iihrung des Lungenkatheiers an sic} b das (ngewohnte clot' Situation, Aengstliehkeit tier Patientin treiben die Lungenventilation in die ]liihe. Allot'dings tritt damit zugleich auch eine Steigerung des Sa,uerstofrver- brauches ein, und wenn (lie Steigerung dot Luno'envenlilation a u/' eine Ahnahmc der Kohlensiiurespannung im \renenblute hinwirkt, so umgckehrt der erh~ihte Verbrauch auf eine Zunahme. - - h m n e r h i n wcrden die- jcnigen Werthe als clio den natiMichen Bedingungen hi\heron zu bemu:hien so\ m be\ denen die klhemvolumina, normale sind, d. h. 5m6 I pro 5Iinul:e nicht iibersteigen.

Nehmen wir das 51iltel aller 37 \Ver~he~ so ergiebt sich als veniise l(ohlensiiurespannung 5~94 p(' (" t . , a l s o f u n d 6 p , t . = 42~5 mm llg. Kohlensfi, u r e d r u c k .

13emerkenswerlh isi;, in wie engen Grenzen dieser \Verth be\ violen Individuen schwankt. Be\ Frau SdL, in 3 Versuchsreihen mit 6 gulch llestimmungen, bewegt sich die Kohlensiiurespannung zwischen 5.49 pCt. = ;3!I mm und 5~82 It(31. =- 41~3 ram; be\ N., gleichfalls in drei z@lich

Page 62: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

258 A. Loewy u. II. v. Schr6tter~

vers<~hied~men \~er~uchsreihcn, z\vischen 5,54 pCL ~ 3!I]~,3 mm und ~:;,:18 pC.t. = 43,t~S mm llg. lit ;veiteren Grenzen schwa nken die \Yerlhe fiir (lie veniise Ko]flensiiurespannung bei Zim. Wit verl'iigen I)ei ihm iil)er 13 ]~esiimmun~en. Davon lie~en zwisehen ~,8;) und 5~90 [)Ci. 1(). zwei

• ( t , iedoch I)ei (~a. 7:7a i)C1., einer bei 8:09 1 )~t. Die leiz~en drei \Verthe, ~lie wesenilieh da.s Niveau (Ira' iibrigen iiberragen verlangen eine ge- sonderte l~espre(',hung.

I)er ~\erth vor~ 8~0!) pCt. wurde nach e, inem Al>schluss yon 42 t\{inuten Dauer g'efunden~ 1oei dem relat, iv niedrig'en ),themvolumen yon 6 , 1 5 I und dem colossalen Sauerstoffverbrauehe yon 360 com. Zu dieser Zeit bestand deulliehe Cvanose und die Athmung des Kranken war dutch Schleim in den lmftwegen IMfindert. t,Tnter diesen \'er- Mlinissen seheint der an sich auffallend hobo Kohlensiiurewerth wohl erkl~irlieh und a.ls Ausdruck mangelha.flen Ga, saustausdms annehmbar.

Die bei(len andern bei 7;75 pCt. liegenden C(),e-\Verdle ((:i'. Gen.-Tab.) win'den hei Zim, gefunden, nat:haleru die due lmnge 15 bezw. 20 Minuten abgesperrL war. Au('J1 hier bestanden keine vollstiin(lig norma]en \ ' e r -

' Cr V ~ 1 ~S~. (lies Palienlen hhlweist, l)afiir; Mli:nisse, worauf die beginnende dass sieh eine Steig'erung des tk%hle:ns~iuregehahes des Blutes ausgebiidet halte, sprieht (li~ erhiihte Kohlensiim'esl~ammn~ in den olfcnen ,\lveolen. llereehnet man dieselbe auf (h'tmd der ~\themtiet'o yon g92;06 und des dureh (lie Analyse -'ewonnenen Werdles wm 3;624 p('t. COe in dot l';xspir~tionsluft, so liegt sic hei 5,50 pCi. Dieser hohe Werth fiir die

- ~ r , • ) C(),,-[ensl~n in dot ogenen A]veole im Zusalunlenhang nlit einenl relativ niedrigen Athem~olnmen und hohen Sa. un'stoff\er)ra.ud~ li~sst die im M>

(,eblete Kefundenen hohen Werthe verstiindli(',h erscheinen. gesehlossenen ~ "" ._ x\nders isi. es rail den in die \orstehende Tabelle niehi; mit auf-

( , , genommener~ Wedhen v(m ~.1,(;~ ~ ,t:. in \:ersud~ 7, 8,1 pCt., in Versueh 4 und 7,48 put. in \'ersueh 9a. Bei zwei <Versueh 4 und 9a) yon diesen Weuhen war der Ih-ond~iahtbsehluss; wie si<tl~ aus dora gleichzeitigen Verhalten der Sa.uersl:offspannun~'en ergiebi, ein unvoJlkommener. Nur hci der Pro[)e in dem Versueh 7 rail: !~(;2 t)(:t. ]{~hensii.urespan~mg~ die 20 Minuten m~eh 4er Absperrung emnommen ist, ist man naeh dem Vedmlten der Sauers~,ffspa)mung ber~'('hlig(, anzunehmen, da.ss de)" Imngen- lappen vollsl/indi~ al)geschlossen war.

DieseWerihe ersclleinen mwersl/imllich, ehmml dutch ihre ]]iShe an sich. dann deswegen, well sic in den ersten: wenn auch spiit entnommenen I~roben gefunden sind und well die Kohlensiiurespannungen im weiteren Verlaul' des AI)sdflusses au[ die den iiln'i,,,en V~:rsuehen entspreehenden ZahIen heruniergehen: ohm' (lass eiu phlllsil4erf{rund (lafiir im Verlutlien tier ,\themme(:ha.uik .~e,,4:ehen wiire. ,\na.hsenfeh er m's,4~{~inen zwar aus- gesd~lossen~ miissen abet doe}] well] zugelassen \verdeit: cla. wir eine andere Erkliirun'.z" vor der thlnd nid~t geben ki'mi~en.

Naeh Anal,~'ie der fiir die Enniltelung' chq' Saum'slo l'spamung im ven(isen IIlule \orgenommenen Uebersc lagsr~dmunq wiirde sich die ]{oh or siiurespaunmm: ties veni;sen 1,1 l e s nut ganz unbedeutend er- niedrigen, worm wit die Kohlensiim'espannung des nieh~ durd~ Absehluss

x eines Lungcnth~,de,', heeinllussien 14ut,e.s hi I{e<:hmmg ziohen wiirden. Wit

Page 63: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

Untorsuchungen ii~r (lie glutcirculation beim Menschen. L)59

kisnnen daher hci den an sich .4iavkcn Schwankungen um fast. 2 p(!t. und in l-~eriicksichtigung tmsorer ;if.if 5. 247 zusammen~esiollten Versuche yon Cort'eelure+~ der Wet'the im einzelnen ~d;sehen und als norma.le, mhttero Kohhmsiiuresl)annuno des vuniisen Blutes 6 pCt. = 42,5 1] l l l l l ie l)vu& atsehen.

Unsevo \Verth(> zeigen cinc anffa.llendt' tlcl>ereh+sthmnunR rail den wm S t r a s s b u r g 1) millolst des l-'fli+?ger'sN~en A/;rotonomotors am leben- chin Ilundebhtte gowonnenen. Die (~ Wortho diesos Autors tiege, n zwisc, hon 5~05 und 6;38 pC l. und ctNet)en oin glitt, olwert, h yon 5,4 pC+I. \ o l l - k o m m o n entsprieht: dent yon tms geflmdenen ~littelwerthe der yon FMIoise'-')~ indem dieset' 6 pet. betrii.gt. 1,2s Imndelt siell bei ihm jo- dodl um Thiere, deven lllut dutch Miuel, die es gerinnungsunNhig machten, veriindert~ w~u'. Dem gegeniiber liegen (lie von W o l f f b e r g a) +~'leichfalls am Hunde mit einer der unsrigen amlogen 51othode. d. h. also mittelst des Lungenkatheters bestimmCen Worthe. wie schon obon hcrvov- g;ehoben, et+hoblich niedriger und zwar zwischen 3:2 und 4 pCt. Aul' demsel ben Niveau, niuulieh tll/'l 3:8 [)@~i. t ieR'en attch (lie \ on N u s s b a u m 4) gloichfalls mittelsg des lmngenkathetet+s gewonnenen Zahlen.

XVolffherg selbsi; giebt allerding;s sehon an. dass seine gracheo- tomirten lIunde eine ;+bnorm starke Venrila, tion h~tuen, wozu dev sensible Reiz kommen m~g: den der ohne Aniisthesivung eingefiihvie und vev- weilende Katheter a, usiibte, ferner die im Verhiiltniss zum ~'X[enschen weii gr6ssere llaumbeschriinktmg durch das Instrument;, woduveh die Ventilation eine weitero Stoigerun~' orfahren mussl< All' d++s sind 31omenle, die geoigncq; w~wen, den Kohlonsiiuregehali; des Blutes abnorm zu erniedrigen.

Bei dec absolutcn {Tebereinstimmung unsorer Lungenkatheterver,suche am 31cnschon mit den ~t6t'otonometrisc:hen yon S I t+as s b u rg u nd F all o i s o+ diirften die in all' diesen \'erstlchsveihen geftmdonen Werl, ho a ls maass- ~ebcnd, (lie \Volfborg"schen und Nussl>a+um'schon dagegen als~momalo angesehon werden.

6. l ) ie K o h l e n s i i u r e s p a n n u n g des ven6sen B l u i e s I)ei ]{.iirperar b ell.

Eine besondere Ilesl),'ech,mg bedarf wie(ler dot eine \ersuch 14, bci welchem w/ihrend der ~anzen Dauer 3 l , ske la , r be i t geleistet wuvde. Die sich auf Art mid I)~,uer der Arheii boziehenden ])alen sit:d s¢:hon bei t~st~re~hut) ~+ des \'erhaltens des Sauors/:ofi'es gegob~,n wordon. 1)er \'ersuch ct'la, ttbt zuniichst I.:einen tmmiil;elba.ron Vc'rgleich mit Vevsm,h 13+, d~c bier dut'd~ die l;nt'uhe des Padentcn: die I)yspnoe und den daduvd~ bedir+~ton atmmm hohon Natlev+toll'verbt';mdl bei relativ g'evin~om Athomvolumen die \+c.rhiilrJl[s.so nichl dem novmalen l{uhezushmd enlsprechon.

,Icdenfalls Iits,st sich sagcn+ dass die +fferthe tier Ct)?-5pannung des

I) S t r ~ s s b u r g , l'tliiger's A.rchir. Bd. Vl. S. 65. 2) Fa l lo i s e~ 1. o. 3) Wolf f berg, lnaug.-Diss. Bonn 1875 und Plli.iger;s Archly. Bd. Vl. 4) M. Nus.shaum~ Plliiger's Arch. Bd. VII.

Page 64: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

:260 A. L o c w y t~. II. v. S c h r S t t e r ~

xc.iisen t,I los fiir Z. innerJmll> der Ih'eite lic~:e,l: die wit tmi ibm am'h hci Ruhe gclTunden hahc'n. Wit stellen die iu llelrachI l<ommendcn \Vertho in beifolgender Tabe l l e IX zusanln len .

Tahcllc IX.

I ( o h l c n s i i u r c s p a n n u n g des B l u t c s bci Ilullc und Avbci t .

1 I '~ t 3 i - i 4 5 6 7

-- ~ .I " l(ohlcns:dure- • 5 ~ "~l l{ohlensiiure- Sp"mn ung

.2a ~*~ • ' . ' ~ .~ Igel~alt der I~x-. m den { ~lpirMionslufl iresplrlrcnden ~ ~ I Alveo en = ~ 1 P{?~ p{'L

13a. 1 3 b . 14a. 14b. I4e. 14,I. 16. 29. 33.

4,15 4,05 2,73

3,31 3,62 3,79

6,3 6,4 4,98

5,7 5,5 6.6

i . . . . . . . . . i - - - -

l%hlcnsiiure-i ~ spannung I:~

1A'~. i < i

6.5 5,10 8,09 6,15 5,(;4 6J; 6,52 7,2 6,60 7,8 6,87 8 , 5

- - 5,33 7,83 6,13

- - 4,40

Sauer- stoffverbraueh

pro Nin.

C(~I11

Bomcrkungen

302,7 i'~ l~eino voile 360,0 ] I{iSrperruho 246,5 l(iJrperarbeit,

166,5 l(i;rperruhc

214,7

Die Digerenz welehe die drei leLzlen, unter sich nahezu 6berein- stimmenden \Verthe des Arheiisvorsuches gogoniilmr dem orst,en W(.'rt,he ,lesselben Versushes 14 zeigen; k{Snnen sich nut aus einem in Folge all- miihlig einiretonder Ermtidun,., gesieigerton Enervieverbrauche erkliu'en. l)enn zur Annahmo eines noch nioht eingotretenen Ausgleiches dot Spannungen dot I,ungenluff und des venSsen Blutes in Probe 1 liegL kein Grund voq da bis zur ]'~ntnahme der 1. Probe der Lungenabsehluss Imroiis 24 Minuten ge(hulert haU.o. I)as allordings deutliohe Ansteigen der AihemgrSsse: die zu einev Zunahme des Minutenvohtmens um fast "2l yon Probe a--d fiihrte~ miissle .ja ~erade den entgegeng'esetzten Effecl; auf das Verhalten dev voniisen COe-Spannung haben. Auch das 5inken der 5auerstoffspannung kann nut ein Ausdruek dos a.lhniihlig eintretenden Mehrverbrauehes sein. F/it (lie Annahme einer Verlang- samunK der Circulation; die d~us Hesultat gleichfalls erklii.ren kSnnto, liegt kein Grund vor~ da Pulst'requenz und .l~lutdruck~ letzterer bei 6mali~er Besfimmung'~ keine Veritnderungen aufweisen.

Soweit wit sehen, ist clot' vodiegonde Versuch dor e rs te : bei dem ()O 2 und O,,-Spannung lies veniisen tIlutes wiihrend der :\droll bcstimn~t wur(len; auch an Thieren liegt kein ~laterial hierfiber vet, ~la~ bei den arheil~onden Thieren stets (lie (~aslnengen des Blut.es direct bestinm~t iilld 311s ihnen a.tlf die Sp~lllltil'/g Zu sch l iessen versucht wurde.

7. Die 5 t icks tof l ' spa .nnung in der abgespc:rr lon l ,unge.

Es eriibrigl nunmohr noch in (liesem Kapitel aut' da.s \*orhalten des 5 i i c k s t o f f e s in den ahgeslmm'ten Lungena.bschnitten niiher ein- zugehon, umsomehr~ als dadm'ch die Aus,.deichsvorgiinve nooll schfirfer belouohi et werden.

Page 65: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

Untersuchungen iiber die Blutcirculation beim Mene;chen.

Tab{!lle X.

S l i c k s t , , t f s l ; a n n u n g c n in tier :~bgesp(:rr tcn l ,uugenluf t ,

2g l

> z

3

5 6 7 9

11

12

13

14

15

I7

18

19

2O

?,2

28

24

28

~9 31 32

8tickstoff- Dauer gchalC der ab-

des geschlossenen Abschlusses ]raft

p(it.

[ 14 ~ l in . 3 0 . , 17 . 20 ,, 34 .. 32 ,, 37 ,.

I 27 ,, 3~

/ 3 o ,, / 4 2 ,.

/a7 42 21 30 ,. 38 . 48 . 17

13 30 Sck.

11 ,, (; ,, 30

8 {3 ,

10 ,, 10 .. 15 ,, 8 ,, 20

12 . 3 0 . 20 . 12 ,, 30

8 .. 15 ,.

88.86 87,64 89,02 88,01 92,01 88,50 88,04 89,40 88,28 93,84 87,96 86,80 88.30 87,95 88,08 87,55 88,60 87,50 85,10 85,97 87,87 88,9(~.4 88,917 89,685 87,642 88,227 89,985 90,'_)48 89,79O 88.224 88,82l 88,935 88,640 89,579 89,599 86,546 89,582 90,754

} M'bcit,,,ve, rsuch

} l(oh Icnsiiu rever,,,u vh

I)ie N-Spannuna eh~es abgesd l lossenen I,ungemheHes muss sh:h hn wesentl ichen each dem VerhMten dot vorha.ndenen Kohlensiiuro und (los S;mers{offes richten. Dies(' Gase weiehen in ihrer $pannun~ beim Beginne des . \bschlusses erheblich yon dor Spannun~' der entsI)reehenden Gase im venSsen Blute ab. Ausserdem irehm sic, wie wit gesehen haben~ mii dem Blute nicht ml|' in cinch rein physikal ischen Ausiauseh, sondern in duo i)h,vsiko-ehel,ise, he gechse lbez iehung ' . Der S{:ickst~ff hai zuniidlst: d i e s e l b e Slmtmun ~ wie im Venenhhlie uud folgi nm" den rein physi- kalise.hen Ahsorll l ions~'eseizen. Es resuhir t a.us diesem Verhahen, dass der t ' ,asausi ;ausdlprocess dure,]l die Alveolarwa.nd. dure.h (:t) e und Oe e ingeMte t wird. und zwa, r gesehieht , wi t sehon erw/ihni: der (?(1,-1 eber-

Zeit~ehriff, f. exp. Pathohlgio a Therapie. 1, Bd. 1S

Page 66: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

262 A. Locwy u. t l . v. Schr6ttcr,

trill bis zum Npannungsausgloioho bei geringerer Monge in kiirzerer Z('it, dot des Sauorstoit'os dagog'en in griSsscror 31enge und langsamor, l)or Sti(~kslolT vorhii.lt sich zunii.c.hst, rein passim, soin Gohait muss dutch die Bewogung dot beiden Gase prooontisoh ansteigen~ und bis zu welch o f hoblichom Grado das gesohioht, daf(ir giebt die Tabello X cinch AnhMtspunkt.

Es zeigk sicl b dass die vorworthbaron N-\Vorlhe zwischen 86,5 pCi. und 94: pCt. schwanken. Allordings liegen nur voreinzehe \Vorthe in (let" Niiho dieser Grenzen, die iiberwiogonde 3lehrzahl liegt zwischen 88 und 90. das Mittol bei 89 p(;t. Eine grosso Zahl anderer niedrigorer Wortho muss aus der Botraohtung fortbleiben, da in don entsproohenden Ver- suchon entwedor kein vollkommener Absehluss erzielt odor noch koin Ausgleioh orreidlt wa.r, odor woil die oben besprodmnm b fiir das Vm'- stiindniss unklaren. C02-\Verthe das entspreobonde Stiokstoffniveau zweifolhaft maehen.

Ist der IIShepunkt fiir (Ion Stiokstoff einmal erreicht~ so bleibt sein Proconlgohalt anntthornd (~onsiant; die geringon Schwankungen, die er zoigl:, sind abhiingi~' yon den dureh A1hemmeohanik und Sauerstoff- vorbrauch des KSrpers bewirkton Einlliissen auf die Spannung yon CO., und O., im B]ute.

Dieser Spannungszuwaohs dos Stieks~offos im abgesehlosson~.m lmngontheile, dor 10 pCt. und mohr gegoniiber der Norm, d. s. ca, 76 mm I|g-Druok, betriigt, macht es vorstitndlich, dass auoh eino llcsorption des N eingeleitot wird und dieser dann allmiihlich aus der Lungo versehuinden muss. Der mehr oder weniger grosse Absdfluss yon lmngeniheilen muss den >;tiokstoffgeha]t des Gesammtb[utes erh6hen, und zwar um so mehr, .ie grgsser dot' abgespm'rio Lungonthoil ist. Bei kl}sperrung einos be- stimmten Lungenstii{~kes bleibt -- worm einmal Ausgleioh der Kohlon- siiuro- und Sauerstoffspannung'on gogeniiber (Ion Spannungon des Venon- blutos eingotret:on ist - - coteris lmrihus die Steigerung dos Stiokstoll- ~'ehalles dos Bhfles die gleiohe; bis es zur Ateloctaso des Lungenstiiokes kommt.

8. Uobor die Ber~'ehtigung arts dem Vorha|don der Gas- spannungen in der Lunge a.uf die G a s s p a n n u n g e n dos B l u t e s

zu sehl iessen .

\Vonn man, wie es im \'orstehondon geschehcn isi, exporimenlell (lie Spannungen in dot Lunge feststollt lmd sic als 3laass fib' die 5pannungen der f~;lutgase nimml, so macht man die Yoraussetzung, (lass beim ('~asaustauseh zwischen Blul und lmngonluft rein p h y s i k a l i s c h o Gosetze maassgebend sind, die zu einom Spannungsansgleioh fiihron; so wio wit os dm'zustellon vorsm'hien.

Diose \'m'aussolzun~' wird v.n don moisten Auloren als zuliissig erachtcf wcr&'l h abor wit glauben {h,:h. wonigs~ons kurz~ (hu'mff hinweisen zu solhm, dass sic niehi a l l so i / i~ anod~annt wird.

.tlo]lr 1) hat in Thiorversuohon zu vloic.her Zoit die Gasspannungon

I) Bohr~ Ueberdie I.ungenathmung. Skamlinav. Arch. 1". Physiol. Bd. g.

Page 67: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

Untersuchungen {iber die Blutcirculation beim Menschen. 263

in deu I,ungenalveolon und die des arteriellen Blutes bestinnni~ und fand. dass, entgegen dora \erhalten. welehes ein rein idusikaliseher Austausch erfordert, nieht selten die Sauerstoffspanmmg des arteriellen Bluies hSher lag, als die a,heolare mld dessen Kohlensiiurespa, nnun~ fiefer.

Er schliesst hieraus, da.ss Spannungsdifferenzen zu beiden 8eile, der I,u,genalveolarwand allein nieht die Kl-ii,ffe sein kiinnen~ weleho die Wanderung der Oase dutch das Lungengewebe bewirken. Viehnehr dih'fle eine at.live Relic der Imnge beim G~saustauseh zwisehen Imn a'enlul't und Iflut~ anzunehmen sein~ eine Art seereioriseher Process; eine Gasseeretion. im Wesen den Driisenseerefionen iihnlie, h. Diese Ansehmmng suehen neuerdings l[a.]dane und Sn]ith 1) zu stiitzen.

Eine solehe Ga.sseeretion Mite flit uns heut.e niehis Unannehmbares, seit.dem sic fiir die Absonderung des Sauersl:offes in die Sehwimmblase der l~sehe als erwiesen ~.laddt.I werden kann.

At>mr es fragt sieh~ ob sic aueh dutch Bohr 's Versuehe fiir (lie I,unge erwiesen ist. ])as seheint uns w)r der Hand niehL in dem ~laasse der Fa]l zu sein, da.ss wit die alte Ansehauung iiber Bord werfen sollten.

Bohr ma.ass die .~Ienge der I{ina.thmungs- und Ausa.thmungslufl ,nitI~elsL Gasuhren und stdlte (lie Zusammeusetzung lelzterer -- iibrigens aueh der ersteren~ we sie nieht AtmospMrenlufi war aus einer Durchsehniltsprobe fesl. Zu gleieher Zeit liess er da.s Blui einer ,\rterie in ein A(;rotonometer einlrelen~ die Spannung seiner Gase sieh ,.,.,,'e,,'ea.. das deft vorhandene Gas ausgleiehen und ana]vsirte dieses Gas, was ihm die Gasspa.nmmg des arteriellen Bh,tes gab.

.Das A6rotonometer bestand aus zwei senkreeht stehenden Cylindern~ die an ihrem oberon Ende dm'eh tin horizonfa,les Rohr verbunden waren. Abweehselnd trat nun das lll,t yon unten her zuniiellst in den einen Cxlinder ein und slieg in ihm empor, wiihrend es im zweilen C3linder; der sieh vorher gefiillt halle, sieh naeh unten entleerie. Dann wurde eine neue Blutmenge in diesen getrieben, wfihrend aus dora anderen das Biut wieder aussLr6mte. So pendolte das im oberon Theil der Cylinder und im horizonta]on \erbhldungsrohre I>elindliehe Gas zwisehen den beiden Blutsi/ulen bin und her und h~f.te Gelegenhoit in seiner Zusa.mmen- setzun,.z, sieh gegen dessen Ga.se auszugloiehen.

Die Zeit~ die fiir das Zusfandekomnlen des Ausgleiehes erforderlieh war; dauerte nur einige Minuten, ein ~anzer Versu~flt i/4 bis 1/2 Sl/tll(le? das in das A6rotonometer eing'etretene Blur verblieb deft f{inf Seeunden his zu einer 5linut% um dann wieder auszutreten und einer neuen Blut- portion Platz zu maehen.

Die einzelner~ Werthe, dia Bohr fiir (lie Zusammenselzung (let' ..\6ro- tonometerhff{,, d. h. atlso fiir die arteriellen C, asspannungen mitiheilt: lassen sieh natiMieh einer Kritik nieht unLerwerfen. ,.\bet es linden sieh doeh solehe under ihnen; die ohne Weiteres nieht nut for unwahrseheinli¢'h, sondern direct fiir unm6glieh o'elten miissen. &) ist die Kohlensiture- spannung ties a.rleriellen F]luies in Versueh I[ bei Athmun~ almosl)h/iriseher

1) J. HMdaneu . Smith , Journ. of physiol. The absorption of oxygen bytho lungs. Vol. XX[I. S. ~31.

18"

Page 68: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

264 A. Loewy u. 1I. v. Schrtitter~

lmtTt. -- (). es miisslo also da,s arteriellc IIlut froi vnn Kohlcns'aure sein~ odor seine Kohlensiiure miisste in nicht dissodabler Form vorha.nden sein beides ist gleieh unannehmbar. In Versueh XIII~ bei Athmung kohhmsiiurehali,iger Luft, is{ sic gleidffalls nahezu Null, ni~mlich 0,9 ram: die Blenge an dissociabler Kohlens'aure mtisste hier eine so geringe sei m wie sic bisher kaum gefunden wurde.

Aber wenn wir auel h abgesehen yon diesen beiden Werd~en, alle iibrigen als sicher gelten lassen, so ist doch noeh die Frage, ob sic der siehere Ausdru& sind fiir das Verhallen der Bluigasspannnngen wiihrend des Versuches. Dieser dauerte, wie erw~ihnt, eine Viertel- bis eine halbe Stunde, die AusgIeiehsvorgi(nge im A6rotonometer nut 2~/2--4 ~Iinuten. I';s wird also die AOrotonometerluft sich h6ehstens gegen die dureh- sehnittliehe Gasspannung der [etzten 2V~--4 Minuten des Versuehes aus- gleiehen und die Gasspannungen dieses Blutes angeben. Uebrigens konnte die Mh'otonometerluft sieh aueh nieht einmal gegen das g a n z e in den Apparat eintretende .lllut ausgleiehen, sondern im Wesentliehen nut gegen die oberen Pariien der Bluts'aule, wiihrend die unteren nieht am Ausgleiche theilnehmen konnten. Beide sind abet kaum als gleieh zusammengesetzt zu betraehten. Die Gasprobe tier Exspirationslufl, abet, die die Spanuungen in den /mngena.lveolen anzeigt, entstammt der l)auer des g a n z e n Versuehes. Beido \Verthe sind also nieht ohne Weiteres vergleid~bar, denn es ist nieht festzustellen, ob sieh withrend des ganzen \'m'suches die a/veolare Sauersl.oft'spannung ungegndert gehalten hat. l)as ist~ sogar yon vornherein oarnieht anzunehmen; man muss im L, egen- iheil mit nid~g unerheblichen Sehwankungen tier alveola.ren Gasspannungen reehnen, und zwar nit:hi nut mit solehem die erst in liingeren Zeitriiumen ahlaut'en, sondern audl mit solehen: die so selmell effolgen, dass das l{~hr'sehe Ai;rotonomeier sic garnicht angeben kann. Die Lungenventi- lation stelli; keine eonstante Gr0sse dar, sie wed(sell viehnehr sehon in der Norm, wenn aue, h in geri(tgem Maasse. In den Bohr 'sehen Ver- suehen, in denen den Thieren Peplon oder I{haegelinfus eingespritzt war. diirfte sic in den I.>eptonversuehen in erheblicherer Breite geschwanki haben. Daraus resultiren nun abet Sehwankungen der ah'eolaren Gas- spannungen~ die sieh dem Iilute mittheilen und zu I)ifferenzen der I~l ulg'asspa,nnu ngen fiihren m iissen.

l)iese Schwankungen der Bh(tg'asspannungen kiinnen aber am AiSro- l;onometer nicht in exa.eter Weise zum kusdrut:k kommen, ja nieht ein- real ein richtiger D u r e h s c h n i t i wird gewonnen werden k{mnen. Denn ganz abgesehen davon, dass die Ai;rotonometerhfft sieh. wie erw'ahnt~ nut o'e*~en einen 'Pheil des einslr¢hnemh'n I~lutes ausgleidmn ka,nn, muss irl tletra.ehi Xez..'-t"en wer(h,n; dass die \erweildmJer des glules im k/;ro- tonometer xiel litnger isl a]s (li4, ehler Respiration. Sic erslreekt sich (iber eine ganze Reihe yon kthemziigen mid sl, ehi zur Respirations- frequenz in keiner besthnmten l{eziehung.

\Vithrond in (lem einen Versuehe das Blui illl Tonomcter iil)er v ie r Respiralhmon verweili, verbleibt es ill anderen fiir ({lie Dauer yon 5 oder 10 oder so~ar ~on 45 Alhemziiw,n im Appara.te. Yon . iedem dieser Athernziige gcla,ngl ein Theil zur Ana, lvse und tt'gKl zur Bildung des

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Untersuchungen fiber die Blutcirculation beim Menschen. 265

Mittelwerthes tier alveolaren Gasspannungen be\, wiihrend \miner nut der erste Theil dos wiihrend derselben Zeit in die After\on lretenden glmes auf die A~irotonometerluft Einfluss hat.

I)arum kann die :\iq'oion,~Jneierlufi kein ganz riehtiges Bild yon den Spannungen tier Illulgase gobe m selbst, nicht fib' den kurzen Absehnilt eines ]{,espirationsversuches`. witin'end dessen das ins Ai~rolonometer oin- gotretene lllui; mit dem Gase (la.selbst sieh ausgleidlen ka.nn, und die Difforenzen, die zwisdlen ibm und (for LungenalveolenIuft yon tlohr ge- fimdon wordon sind, gonii,.a,en vorl//ufig nicht, um (lie See, relionsdleorio in so vollkommener Weise zu sMlern; class die bisherige physikMisehe An- sc.hauun~' verlassen werden 1lluss.

Unsero auf Grund diesm' letzteren gema.ehten /Teherle~'ungen Mauben wit deshalb noeh fSr bereehtigl ha lion zu diirfen.

II. Ueber die B e z i e h u n g e n yon Spannung und Menge der Blutgase .

1. 3,[ethodi k.

Bei dcr physikodlemisehen Bindun% in tier sieh der Sa,uerstoff: um zuniiehsl, yon diesem Gase zu spreehen~ befindet, muss einem .jeden Sa.uerstoffpartiardrue k . unier dem das Gas yore I~lute aut~enommen wird, eine .,o.tmz best\rotate ~lenge Sauerstoff entspreehen. Diese ~len~e ~;eht na.tiirlM h da es sieh nieht um einfaeh physikalisehe Bindung handell, nieht proporlionM dem 1)ruel¢e, sondern folgt ihren eigenen Geselzen. Es muss desha.lb (lie sogenannte DissoeiaiJonsspannung des Oxyhii.nm- ~lobins`. d. h. eben die P)eziehung zwisehen Sauerstoffdruek und auf- genommener Sauerstoffmenge erst durd~ besondere Untersuehungen festgestellt werden. Es handelt sieh hierbei datum, Blutpo~donen mit Ga.sgemisehen yon versehiedenem Sa.uerstoffgehMt so lange in innige Be- riihrung zu bringen, bis sogenannter Spannungsausgleieh zwiscllen Gas und Blut eingetreten \st, sodann eine Quantititt des P~luies zu entgasen und die. in ihm enthaltene Sauerstolfmenge zu besi.immen. Zu gleieher Zeit wird der O~-(~ehalt der Gasmasse`. mi ide r das |~lut in Ber(ihrung bezw. Austauseh stand, ermittelt. Dieser Sauerstofl\~erth \st uns ein Maass fiir die Spannung~ bc'i der da,s ]llut seinen Sauerstoff aufnahm.

Wir wollen auf die friiheren fiir diesen Zwed¢ benutzten Nethodon bier niebt ngher eingehen, zumal alien diesen Verfahren gewisso Fehler- q uellen a, nhaften. Wit" erwiihnen mlr, {1ass insbesondere Ludwig und Gaule. P. l]ert, l l i ifner. ["rddfirieque l~estimmungen iiber (lie 13(3- ziehung zwisehen Spannung und 5h.'ng~, a, usg'et'iihrt, habon.

Alle diese Versuche hem, ffen aber nur "l!hierblui; und wit waxen a. priori nidlt bereehtigf, aus diesen \ersuehen I{.fiekse, hliisse auf das mensehliehe ;Hut zu ziehen, b'erner isl; ein grosset "l'heil der einschliigigon Vorsuehe nieht mit normMem I~,lut< sondern mit I~lutlSsungen odor L6sungen aus l lihnooh)binkrystallen versehiedenor tlorstellungsart aus- .a'efiihrt worden.

Aus den letzton Ja.hron stammende Untersuehungon yon l~ohrl),

1) Chr. B ohr, Untersuehungon fiber die Sauerstoffaffnahme des I~lutfarbstoffes. gopenhagen lS85.

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~266 A. Loewy u. H. v. Schriitter~

L o e w y - Z u n t z 1) und H i i fne r ~-) haben (~rgeben~ dass g eliis~es l~lut und mehr noeh LiJstmg'en yon ttihnogtobinkrystallen, besonders wenn di(,se mit Hilfe yon Alkohol dargestelh sind, sieh anders in ihrer I~indunes- fiihig:kei[ fiir Sauerstoff verhalten, n.ls normales Bhtl. Ihr HiimogIol)in binder den Smlerstott" weniger fest. die Dissociationsspanmmg isl~ also eine grSssere.

Hierz~:~ kommi, dass die Untersu&ungen yon L o e w y und Z u n t z am tlunde, mellr no(:h yon L e e wy a) an, .~lens(~hen such dafiir spreehen, d~ss i n d i v i d u e l l e I)ifferenzen in der Festigkeit (let" Sauerstoffbindung ass llii.moglobin besteh(>n miissl~n. Auf das \~orhandcnsein solcher individucllcn Differenzen hal der eine von uns [1I. v. SehrSi to r4) ] sis ein noih- wendiges Postulat tier individuellen XViderstandsfiihigk~it evgen mit Lul?- verd~innung verbundenen Sauerstoltinangcq schon vor ihrem Nachweise hin- gewiesen. In demse[ben Sinne spreiehen such 1~2rgebnisse~ die P. l ler l s) und neuerdings Hi l l und MacleodS) iiber das Verhtdten der Sa.uerstoir- aufnahme bei hohen Drueken gewonnen babes.

Worm nun such nach den obigen Uniersuchungon die Mi~vli(~hkeit einer individuel| versc.hiedenen Sa.uerstoffbin(lung' dureh da.s bliimo.,_,'lolti~ zugelasson werden muss, so l)ra.uc, ht diese Ditt~renz mw.h nic ht auf Ver- sehiedenheiten des Hiimoglobins an sich zn beruhen, l';s Id;nnten .is IJntersehiede in tic," Verlhoilun~" ties Hiimoglobins in den l/lutzellen, des \'erhaltens ihres Stromas, des Salzg'ehaltes der Blutzellen hierbei wirksam sein. Nicht noihwendig ist es jedenfa.lls, entspreehend dem Standpunkte l lohr 's , das \~orhandensein verschi(;dcner Hiimogh~bine anzunehmen, die etwa bei (Ion oinzelnen Individuon in vorsehiedenem Mis(?hungsvorhiillnisse ~orh~mden wiiren. Die BereehtigungderAnna.hme i n d i v i d u e l l e r Unter- sehiede bleibt au(;h bestehen, selbst wenn (lie yon ]?,ohr in seim'n neuesten Arbeiten posiulirten Correetm'en wegen der ('.O.,-Spannung in den bezii#;- lichen Versuehen beriieksiehtigt werden.

Wit" ]ml)en deshall) an einer Reihe yon Personen; bei denen wir (lie im vorstehenden Theile l)eschriebenen \ersu(eho iiber I~lutgasspannunven ausgef(ihrt habon, zl~ghq('h such die P, lutgasmengen t)estimmt; die dos in [~ei.racht kommenden Spannungen zukommen.

Wit'bedienion uns der yon LoexvvundZun tz ld i r z l i ch milg'etheilien Methodik, die bier an dec IIand beistehender Abbildung~ Fi 0. 16, nnr kurz beschrieben werden soil.

D~s zu untersuehendo I)lut kommt in else diekwandige, ca. :400 eem fassende Glasbirne. Diese wird dureh oinen ](autsehukstopfen ver-

1) L o e w y u. Zuntz , Ueber den Meehanismus der Sauerstoffversorgung des l(iirpers. Arch. f. (Anat. u.) Physiol. 1904. S. 166,

o) Hfifner~ Neue Versuche fiber die Dissociation des Oxyhiimoglobins. Ebenda. 1901.

3) A. L oe w y , Uther die Dissociationsspannung des Oxyhiimoglobins im mensch- lichen Blute. Arch. f. (Anat. u.) Physiol. 1904. S. 231.

4) H. v. Schr0 t t er ; Zur Kenntniss der Bergkrankheit. Wien u. I,eipzig. 1899. 5) P. Bert~ La pression barom4trique. Paris 1878. p. 7641t'. 6) Hill u. Macleod, The inI'monoe of compressed air and oxygen on the ga.zes

of the blood. .Iourn. of physiol. XXIX. p. 38"2.

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Untersuchungen fiber die Bluteireulation beim Menschen. 2(;7

selllossen, der dreifaeh durehbohrt is\. Die eine 13ohrung wird yon einem capillaron Glasrohro a durchs(~tzt, das his zum Iloden dos Ballons reioht und in das tJlut eintaucht; d,a'ch die zweite llohrung g eht ein Capillar- rohr b, das dicht unter dem Stopfen endet, l)as t,'ohr a client (let" Enl- ila.hi]i,e votl I l l l l t und stcht denigoindss nlit. eineni Mossrohre 3[ in Ver- bindung, l{ohr b dient zur l,]llrilahi]io Oilier (iasprolte tlr/d is\: ii]if, oJnolli so~enalliltOll ] ]acki, 'nrohre vorlmnderl,~ a,l.is w¢,lChOlll das (:las ill ein Eudio- nioter g'eirieben werdc, n [iari/l. Die drit te Bohrurig {ri igt ein laurzes Glas- l'ohl'~ i t l l wolohos huftdi(~hl ein ](a.tltSf>,iiukballO[l gObtlll(lon ist. ])i,lrCll Aufblasung diesos kann clio gesai i i i / i io iiber deui l,lule Sl:ehende Luf t nacli ~msson voi'driingi wordon i,llld an ihro Siol ' kann nla.ii oin (:Tas- ~elilisch oiit/l'elOll lasseli, tlas tiilliiiJlcriT(I di@'l~i,_>'o Sallors{offst;alll]uil ~' ha{. unlcr der mail das IJlui shql lii i l Sailorslot]+ sii l l igen iasson will.

Fig. 16.

Dio so vorboreiIote ]]irno wird in dnem auf ,380 erwih'nlten gasser - bade so lan~'e gesdliitlelt;, his Spa.nnungsa.usgloich erfolgt is\, d. h. his alas B[ut sieh fiir den Sauers*oft'drucl< din" mii ihm geseh(ittelien Gas- masse gosiiliigl ha,1. Dann wird millelst einer Spriize S der OUmlniballon mit 38o warmom ~Vasser aufi~eblasen, und dot erzeugte l'oberdruck da.zu benutzt, unl eine gluimengo in das zi,lr e×acten Bostinlmuno besondors eingeriditete ~[essrohr ~I, eino Poriion des Sehiittel~ases durch b in ein Eudionteter iiberzufiihren.

Die entnommene Blutmenge wird in der Pumpe entgast, dot Sauer- stofl~geha,lt (los erhal(mlen ]llut:ga.ses bestimml und daraus Clio Sauerstoff- mengen, die in 100 cmn Blur enthalten sind, bore&net. Der Sauerstoff- geha.lt des S c h t i l t o l g a s e s ergiebt nur das ~iaass for die Spannung, unlm' din' (li~, o(,fuu(len(, Sau0rsl(drmi,me(' (l('s l~luios 'aulxcn(mlnlen", wurde.

Page 72: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

2 6 8 A. i,oewy u. H. v. SehriStte)'.

Jede Versuchsreihe hesteht a~,s einer grSsseren Zah[ ('.onform aus- ~'('fiihrte)" ~Iestimmuno'en. in denen jedoch di(: ()2-Spammng \erschiede)l ~'ewiihh wird. fib' e ine Best immun/ wird stels atmosphi/ris(~he Imft zum ,~('])iilt(q)l benutz(, um (lie O~-Capa(',itiit des a)'leriellen l~lut(,s l)(,rechne)) zu kiinnen.

Die beim ,qchiitleln mit ~ltmosl)hiiris(::ho)" ]mt'! a~tlt~'eilonlnl(.'neSau('rslot]'- inenge dient als ~[aass f(i)' den Grad der S/itlioung (los H',;imoMol)ins hoi a)l(h~r(-n bezw. nied(>ron Sau(~rsiofl~sl)annnna'(m. Sic wird = 100 geseizl und danaeh die boi d(,n nio(ler(:n Spannung(:n au['¢'enommen(~ Sau('rstotl'- meng(', it) ]))'o(~(:nt(~n dieses Werth(,s aus~e(h'ii(,kl. Findei nmn z. II. (lass (qn lllul l)ei $iittioung ge~en a,tmosphiiris(q)(' Luft '20 pCt. 0 a aufifinm)~. da.g'(<'g'(~n bei ein(,m 4 i)Ct. Sa.u('rstoff enthah('nden (iasgemiscl)(~ ran" I0 i)(.'(:., s() sa~'(,n wir~ (lieses ]}]ut sei zu 50 pCl. )~it sau(,,,s(oll' gesiiltigt.

l']s \vur(h * aH[' (li(~s(' Weise bisher die I)iss,)(;ia.(ionssl)annm~ (h,.s ,";auerstolrhiim()globins in~ (le(~kt?M)enen Bhl)e v()n 11 I)('rs()nen t)(,slinNul.

:2. E r g e b n i s . ~ ( , .

Wiv ~el)(m na(:l)s(:(fl,'nd (lie m1.~ a l r diesen \'(~rsu('h(m si('h (,)'~'(,l)(,)l(h,)) .~lh)ehve)'lh(" in (its(air ('iner (Im'v('1). xvi(' si(' tin(q) (h')) an den II ~]('n~('hr)~ au,s~('f/ih)q(m V('r.su('h('n ~(,wo))nen w()r(h'))isl.

Fig. 1T.

O - D r u e ~ ia mm t t g

~ mf i 1 ~ e~.97

56"88

o

7% ," 49"77

6"% ," 42"88

5~'o '" 35"55 1

~'% .'Y 9 8 . 4 4

"1% .,'" 91 "33 ~,Y" ]

2% 14.0..2

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1) Entnommf'n aus A. l, oewy: Arch. f. (Anat. u.) Physiol. 1904. loe. eit.

Page 73: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

Untersuehungen fiber die Blutcirculation beim Menschen. 269

\Vir wollen an dieser Stelle zunii~disl darauf hinweisen, dass die llindung ties Sauersloffes an das l[iimo~lobin hiernach eine bet weilem l,>dcerere ist. als sic' insbesondm'e naeh H iit!ner sein sollw.

[)ageKen ergiebI sich aus tier in tier [,oewv'schen ,\rlmii;t) geoebenen Zusammenstel]un~ in Curve 4, dass diese mitllere am M e n s e h e n .ae- wmmene (¢urve fast Kenau iibereinstimmt mit der seinor Zeit yon P. Bert~-) ¢m~ ]lunde eonsl.ruirlen, ebenso mit dot yon l, o e w y - Z u n t z am t;lunth,- Idut gewunnenen. :\ll(?[i (lie X\:erlhe yon S l r a s s b u r g und W o l f f b e r g , beireffend die Beziehungen yon Spannung und _Xlen~e im Venenblute. lie&en auf demselben Nixeau wie unsere im Obigen |nil&etheilten \\'erlhe.

l)ie .L.'sdlo Arbeit zeiol abet wetter', was sieh auch aus dot t'ol~emh,n Tabelle m'giebt, wie weil die Dissooiationsspanmmgen einzelner Individueu wm einander abweidnm kihmen. Will man deshalb die Dissoeia,tions- spannungen zur Grundlag'e weite|'er Ile|'eehnung nehmen, so wird man dios ohne Bedenken nut lhun kiinnen, worm man sie direct l'iir das be- lreffende lndividuunl bestimmt hai. Bet dot Benutzung yon 5[ittelwerihc, n xvir(l man sieh bewusst bleibon miissen~ dass ma,n nut Niiherungswcrihe erMlt: (lie im Einzelfallo yon den wirk]iehen naeh oben oder union nichi mlbetriiehtli(?h abweicllen k6nnen.

Zwar zeigt es sich, dass, worauf sdmn friiher hingewiesen wurde. hot (len hohen Sauerstolllspannungen, wie sic fiir das a, r t e r i e l l e I}hit; in I_~eirachi kommen, selbst Spannungsdifferenzen um mehrere Proeente nut gm'invfiigige Abweichun~en bet den einzelnen Individuen zeigen, bet deii niederen Sauershdt'spanmmgen aber: wie sie fiir (lie Beurtheilung des SauerstoftgehaNes in den Venen yon t:ledeulung stud: ergeben sieh so erheb|iche Unterschiede in der Beziehung yon Spannung und ~Ienge. dass hierdm'eh die Beredmung der Ausnutzung des Sa, uerstol]k's und (lie weiteren SehliJsse auf {lit' (2irt:ulatiansgesehwindigkeit wesentlieh be- einllussl wurden. --

Die Ilereehnung din' in einem blurt enthaltenen Sauerstofl'n,eng~, auf Grund der besi.ehenden (lu-Spannung schoint sieh naeh don ]+2rgeh- nissen neuerer \;er'suehe 1>' ~hr's. die im \7orslehenden bereits Igrwiihmlng fanden~ rmch CUmldi(grier zu gestalten.

Bohr zeigie niimlieh, dass die ether I>estimmi,en Oe-Spannung zu- kommende ().>-~lonve im Blule-- - insbesondere bei den niedrigen O.,- Spannungen~ wie sic an den l';nden der Cal)illaren und in den \'enen vorliegen -.,,('hr woseNtli~;h v,m (let Kohlensi iurespannung' dieses Blutes beeinflussI wir(I. Die Kohlensiiln'e wirkt spannungserhOhend auf den Sauersloff~ sodass a:ls(~ in einem kohlensiiurereiuhen Blute bet einer besi.immten niedrigen 5auersl;oft'spannung weni.,.,'er Sauorsl:off enthalten ist: ills in einonl ko|ilonsiiurearnlon.

l)ie vorsteiiend mitgetheilte ])issooiationscurve I'asst: sich daher niehi oline weiteres auf das ini Vellellsystoill kreisende l}]ut {ibertragen und zur Bereehnun,g tiber die Ausnutzung (los arteriellen Sauersioffes vorwonden.

1) 1. c. 2) Pression baromdlriqu~, p. 691.

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270 A. t, oowy u. [I. v. Schr{}t ter ,

Wie der eine yon uns~i an umh.'rer SIelIe s¢,]>n aus~'efiihr{ hat:~ sind inehr(we der auf unsrre l: i i l lr l>~'zii~liehrll lflt,tlwul,en l>oi w~'dlselmler ](uhletlsiiurespannung unt(,rsucht und es k(imwn ([omna(:h (lit ('orreu.turen al~ den in tier Tal)elle Xl zusammen,.ucstclllen ~\errhen im Sinne b o l t s augebracht werden, indem {lit> ,%uerstoil'sStl igtm>en der e~nzdnen ldul proben xun der l{ohlerlsiiurespannung: bei dcr sic in \iiro untersucllt wurdcrl. a.ul' die im v~miisen l}lute de.,, beirellbrHen [ndividuums durdl {lie l{atheter- xersm:he fesl~eslcllle alx eolarc ],LddrnsiiurespannmlV um~eredmet werdrn.

Allgemein lirsso si('l~ dies an der l land (let" l~ohr 'schen[ lalen aus- riiht'en, wt.nn wit riir jeilen unserer \ct'suehe {lit, ]~o]flet>iiurrspammn+,_,, die ill delt S{!hiitlelvm'suuheu angewendrt wtwdc, l{enncn \viirdru. l)as isl h'ider niehl der Fall. da nut in den lotzlen 7 \on dm~ insg'esamml 1~ \ e r sud len eine g(!naue ]~]rmitielunu+ din" Kuhlet>iiureslmmmu,g+ vor- gonommen xvurde. Wenn wir a.us diesen \7orsttt¢hot] .~liitelwerlhe der SauersioJt'sl)anuun K zehen, st, miissen wir uns \or Augon halicrL dass dio Zahl der untersmdfl.tm ]ndi~iduen vielh,idd doeh zu goring isl. als dass die bcstehenden indi\iduelh.m Sdlwankungen siel~ \-ullkcm~men ausgh;ichen wih'den. Als l:~esuliat dicser 7 Versuche erviebt siuh~ class bc'i einer ,%mersiotl'sparmqnll,., v(m ~7 ,~7 mm ]IV die Sa.uers*(fll+s/iitigun~' des \enenblute.s 5I~S pot.: bei 3~.9 mm I Ig ~,q~ p(.31.; l~(,i 43.9 mm 7a,~ pC{. betriigt. [)anaeh wiirde das mcnsuhlich(~ VcnenbJut Jill ~lillel zu (ill his G~ pCl. ges/ittigt sein loci eiuer Saurrsilfll'spam~uug vlm 5~3 pCt.~ d. h. noch (;0--(;3 IJ(;t. derjeuig(m Sauerst<~fhuenge l'iihr('n: {lit, es aus itll//t)- sph:Srisdter I,ufl bei l}aromciurdruck aul'zunehmon vel'mag. Es isl. das ein Worth, der nidH; wt'setlt]iuh hiiher IbgI: als der am I]umh_' geJ'undenc. bei dent nach Sch{ i f l " r r 's Versuuhen +-) das \enenbhll n:)ch {)7 p(!t. des aus a{nu)Slfl6irischer Lul't aufnehmbaren Sauerst+flles rnlhii l t.

l;}eim Pferde alhet'dillgS isl das \'enrubltH erhcblich weniger sauer- sloffreidL Eit]e I~ereehnung der ~,~l Ztlr)fz un,.I ]] : .~, ,+elnann a) vet'- iill'cntliehten V(:rsuuhr errat) uns. {lass os nut ltoch 4a pot . dosjenigen enihiil b den es bei Siittig'ung aus atm¢~sph/irisuher l.ut'{ ,!t.ll['llehltlel] ]z&t-ill.

Unser Mittelx~erth sti~mnt fast vo]lst:iindi~ iibt!reill mit eit~em \Vrrthe. det~ Loowy~) dirc(i iu-i strSmonden Bluie e i m t ' A r m \ e m ' bri einor so]net \ e rsudtspersonrn festsiellen kolmte. I lier war tla,~ Iflut z,t (;71//e I)(21. ra i l ,ga.tlersiof[' g('.sfiitigl. • ......

Jill }litie] klmnle ({as ]}lilt \-(lit 10 unserer Vm'sm:hsindividuen aus a,l.,nmstdffirischcr l,uft; 19 \ a lumen llUt. Sattt, rstull' au[+ue]+mc~L [+u \+enen- Ithlle sind {l(.'mlmt+h notql t:a. 1:2) Vol.-p(~i. \()rhan(hm.

\Vir gel)on in tier rt)i~en(hm Taijelh' X1 (lie l'iinzel\vr~'llit, ,it++ ' \rnSsen ~{/ll.l('rs[ttll'sll~-.tlllltll]~t}lt ([O1' \[(/1' l)('rsott011, bei dt!l]etl Ztl£leich del' IAlllgT'II- kathetorisnms ausg(>l'iihrl ttnd dic l+oziehuuu zxvisH+,'n ,Kauersloll'm(!rtge und Spannung in+ l}htio bestimmt \vurden. Neben tmseren } I i l i e lwertlwn

I) ¢f. Loowy+ gurFrag'+ der Disso+i++tion des Oxyh~imoglobins. Arch. f. (Anat. u.) Physiol. 1904.

:2) S ohi31'f~r~ Wionor a,M~,d. Sitzungsbet'. Bd. XL[. 1560. 3) Z u n t z ui)d l l a g e m a n n ~ Stofl'\vechsel des Pferdes bei l{uhe und Arheit.

Landwirthseh..lahrbuch. Bd. XXVI[. Supplem. 1ll. 1898. .4) I,oew3' ; Arch. f. (:\nat. /I.'1 l>hvsi,ll. 1!)0'1. S. 271.

Page 75: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

Untersuchungen iiber die Blutcirculation beim Menschen. 271

sollen uns auch diese direO; gewonnenen und der nothwendigen Corree[;ur zug'angliehen Werthe ale (tie Grundiage weiterer t'2rmittelungen dienen.

Es handelt sieh um die Personen, an denen die Versuehe 3; 5 und 11: 9~ 10 uad 12; 1:-}---19 sowie 22, 23 uM 29 der Generaltal)clle ausg'e fiihrt sind.

Tabelle XL

1 2 3 4 5 c, 7 8 . . . . . " " ~ I 4 a - - , "

~ ~:~ ~ ~ o . ~ . ~

"V -Z fi - - ~ ~ ~ ~ .: = "- ~ ~ B(,merkungcn

3 Frau Z.

5 r o l l llerr X.

9 -10 ,12 Ilerr X.

13--29 flerr Z.

5,75 15.28 15.42 88.97 23.50 47.67 811.51 19,15 17.18 17.65 100.00 - -

3.64 10.65 10.98 52.33 38.26 45.58 19.95 3.96 111.22 10.33 49.17 29.11 42.91 4,0 11.59 11.86 55.70 - - 49.23 4,5 12.;-)8 12.8 (;0.50 58.33 5,0 14.04 14.38 (;7.50 - - ~6.83 5.5 15.61 15.75 75.00 - - 75.33 5,8 16.56 16.71 79.50 .... N).43 6.26 I8.09 18.'28 87,08 49.48 ~;~;.29

2t},03 20.81 21.30 100.00 - - -

3.97 12.14 12.24 69.52 23.07 39.97J 57.18 20.26 17.46 17.96 I00.00

2,78 8,28 S.31 41.11 50.27 45.12 42.27 4,48 15 .27 :15 .37 75.75 40.47 - 73.77 5,00 1(;.12 16.24 80,00 - 75.00 5.23 16.3~ 16.52 81.40 78,00 5,75 16.81 16.95 83.50 78.46 5,84 17.05 17.20 84.70 30.60

17.71 20.14 20.58 lO0.O0 --

l) ie Si~ttiglmgs- werthe dieserVer-

suchsperso~ stimmcn sehr gut mit don allge- moisten Miitel- x~crthcn iibcrein.

MiLCelwerHw aus 7 \",~rsm hen.

Die Tabelle enthi/It ausser den experhnentell direel ermiltelten Werlhen fiir die t}eziehunaen zwisehen Sauersioffmenve und Spannung

diese sind durch t>~ten Drusk horvorgehoben noeh eine Anzahl anderer, ffir unsere Zwecke wiehl~iger Sauerstoffspannungen dureh Inter- polation berechnet, sowie die fib' die im Venensvslem herrschendc Kohlen- s/iurespalmung naeh 1}( hr eorrigh'ten Werthe.

Betrachtet man diese Tabetle nfit ihren corrigirtcn Einzelwerthen so tinder man~ dass der SauerstotIgehalt im Venenblute gerade d ieser Individuen {iber dem Mi~tel liegt. Er betriige in dem einen Fa]le gegen S0 pet. (Versueh 3 Frau Z.), bei einer zweiten Person (Herrn X. Ver- such 5 und 11) gegen 70 pCt.~ bei einer drii,ten (Herrn Z.) gegen 76 pgt.

Die Tabelle l'asst ferner erkennen; welchen Eintluss die g|eichzeitige Beriieksiehtigung der Kohlensiiurewirkung haben kann. Besonders dort, we das Blur mit einom wenig Kohlensgure enthaltenden Gasgemiseh gesehi i t te l t

wurde, l<ann (lie Umredmung auf den hohen C()u-(~ehalt des veni;sen Blules;

Page 76: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

~72 A. Loewy u. H. v. SchrStter~

wie er dureh den Katheter ermittelt wurde. 10 pCt. und mehr betragen. So stellt sieh die Sauerstoffsiit,ligung hei Fra.u Z. anstail, auf 88.97 pCI. auf nur 80 0 pot.: bei Ilerrn N. anslait 6.9.5 auf uur 57,2 pC(. Dabei handel( es sieh um Personen, deren venOse Kohlens/iuresl)annung das ~1itte] nut wenig 0bet(rat'. 1Venn nun. wie sieh aus Tabelle Fill erviebt. die Kohlensiim'esl)anmlng in der abgesehlossenen Alveole bis zu 8 pC(. slei~en kant(, wie es im Versueh l ab u. 2,9 an Z. der Fall ist, so wird sieh naliirli('h der Effect auf die I)issoeiai:ion des Sauersl(~fl'Mnl((globius noeh erhet)li(~her stelleu und die Dilferenz zwisehen den, im Experimeut erhahenen un(I im \enSsen I-lime wirklieh vorhandenen, noch vergrSssern.-

III. Ueber die Ausnutzung des arteriel len Sauerstoffes se i tens der Gewebe .

1. Bei Ki i rpe r ruhe .

Dutch die so gewonnenen I)a.ten (let den einzelnen Spannunveu. • spedell aueh den (.los Venenl(lutes zukomnmnden ,";auerstoffmeng'en~ sin(I

wit mmmehr h~ der La.ge. den Verlusg~ welehen das arierielle Blui bei seinem ])urehgange dutch (lie Karpereapillaren erliiten hai, also die Ausniiizunv des Sauerslloffes (~la- .Mvi fib' unsere Versuehe zu ermilteln.

Einer e x a e t e n [;ereehnung dieses Werthes siellen sich jedoeh mamfigfaehe Sdlwierigkeiten enigegen. Die wesentliehsle is( darin K('gel)en. class wiL. wie sehon friiher hervorgehol)en ist, [~}cht mit voll- kommener Sieherheit die Spannun~' des in den A r l e r i e n kreisendtm Blutes kcnnen und demgemSss nieht sieher die Saners~oit'mengen des- selben l)esthnmen k6nnen. - Zuni{ehst ist sehon, wie S. 229 ft. ausein- andergesetzt: (:lie Bereehnung tier Alveolargasspannungen aus der Ex- spirationsluft keine absolut siehere. .Ferner k~'mnle man. die I{iehtigkeit dieser Werthe angenommen, sell)st wenn kein A I)sehluss eines Lungentheiles stattfiin(/e: mit ]{iicksieht auf (lie hekannten Versuehe yon Pfl( iger~ P. Ber t . Gepper~ und Zun tz . Zun tz und l l a g e m a n n doeh nieht ohne weiteres annehmen~ <lass ([as Arterienhlut flu' die ber,~( 'hnete alveolare Sauerstoffspannung vollkommen ] * i l l Sauerstoff gesiittigt isi und man kann demnaeh aueh niehl genau mlS der alveolaren Sauersl.oIfspannung die im Arlerienhlut e,(lhali-ene Sa, uersI~tt'm(m,.,'e al)leiten. Sic bleil)t vielmehr um eine s(:hwankeu(le ({rSsse tfinler der vollen S&ttigung zuriiek, l_)iese DilDrenz betriigt hu Mittel etwa 1 pCt.: isl jedoeh aueh noeh v,)n der Art der Athemnleehanik abMngig. Naeh unseren heutigen Vorstel]ungen k6nnte sie jedenfalls dutch eine .,.,esteigerie I.ungenveniiladon zum Ver- sehwinden g'eb,'aeht wer(len.

Die weitere 5ehwierigkeit: welche a,Js dem :\bsehluss einer mehr oder weniger -rossen Lungenpartie sieh ergiebt, liesse sieL wie oben oezeig h reehneriselJ beheben, ist .jedoel h wie vleiehfa]ls im-Vorstehenden ausfiihrlieh eriSrtert is(. bedeutungslos. Ferner miissen an unseren direct gewonnenen Werthen fiir die aus der Sauerstoffspannung sieh bereehnen- den Sauerstoffmengen im Venenblute noeh die im vorigen Capitel erSrierten. dure|l den Kohlensihlregehalt des Venenblutes bedingien Correeturen an- gel)raeht werden. I% folvt au,q alh,denl, dass wh: (lie Sauerstotl'menKen

Page 77: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

Untersuchungen iiber die Blutdrculation beim Menschen. 9.73

im arleriellen wie im veniSsen l}luie nicht nadi einheiiliehem Schenm bercchnen k0nnen, viehnehr naeh den jeweiligen Versuehsbedingungcn. die fiir die 13erechnung in gotracht kommenden C1orreet~tren vorschiedea ansctzen mfissen. -- In der l'~ntseheidung dariiber is( so allerdings eine gewisse Subjectivititt nicht a uszusehliessen, und (lie weiteren Schliisse, die wit auf die A~snugz,ng des arteriellen Sauerstoffes sowie auf die Gesehwindigkeii des Blutumlaufes daraus ziehen, sind mit einer gewissen Unsicherheit behafl:eL - Wit diirfen aiM'dings nicht vergessen, dass es sich um Funetionen handeli, die nicht nm" yon lndivid~mm zu Individumn, sondern schon an der gleiehen Person dureh einen selbst geringen Weehsel der Respirations- und Cirenlationsbedingungen Sehwankungen unterliegen, dass man also keineswegs einen al]gemein giiltigen Werth fiir die pro- eentisehen Gasmengen des arteriellen und ven/Ssen Blutes und damit t'iir die Ausnutzung des arteriellen Nauerstoffs in den (~apillaren und welter fiir die daraus zu bereehnende Dauer des II]utumlaufes einsetzen kann.

Es kann sieh im Allgemeinen nut datum handeln, die G r 6 s s e n - o r d n u n g e n , die in Belraeht kommen, festzustellen~ dafiir cinch Durch- sehnittwerth zu linden und zu ermiiteln: in welcher Breiie die Werthe naeh oben und unten Abweiehungen veto i.~littel ert~hren.

\\ 'it halten es daher fiir riehlig, die im Fo]genden zu ermiltelnden Werthe auf versehiedenen Grund]agen zu bereehnen und zwar so: dass wit <let' llereehnung das eine 5tal ~\l it~el werthe zu Grunde legen, anderer- seits an Einzelfiillen unter den versehiedenen miigliehen Annahmen die Nchwankungen eruiren, n lit denen man ks gegebenenfa]ls zu thun haben kann.

Am siehersten, well aus einer sehr grossen Zahl wm Versuchen ge- wonnen, seheinen uns hier die a l l g e m e i n e n 51i i te lwert .he zu sein, wie wit sic f/it die mittlere &m(')'siofl'spannung des veniisen Blutes a)n 3'Ienschen. sowie fiir die dieser zukommende Sauersloffsiitiigung gefunden haben.

Erstere betrug (of. N. 242 f t . )5 ,3 p('t. Sa.uerstolr. die diesel" zu- kommende Sauerstoffsiiitigung war enl:spred~end dem S. 270 :\usgefiihrtel~ ~;0--~;5 p(3t. Nehmcn wit als fiir die Ausniitzung im Thierk6rper giinstigsten Fall an: dass (hts aNeriellc lIlui beim l)urehgange dutch die Lungen 1 Yol.-Procent weniger Sauerstoff aul'niihme, als es beim Schiitteln rail atmosphiiriseher Lut'l aus dieser atffnehmen ki')nnte, so wiirde; wenn wit die mittlere SauerstoIti:apacitiii: des Blutes mit 20 Vol.-pCt. annehmen, das arterielle Blui 1D Vol.-pCt. Sauerstoff enihalten und das w,niise, no¢q~ ztt 62,5 pot. gesiitiigte Blur wiirde noch 12.51t Vol.-pCt. Nhren, d. h. es wiiren 6,51) Vol. Sm,ersloff aus 100 ce, m ameriellen Bluies in den Gewebeu verbraueht wnrden.

Betraehten wit demgegeniiber die I{e~uliaie einer t{eihe yon Ver- suehen: in denen sei es alle oder die 31ehrzah] derjenigen Faktoren be- stimmt wurde, die wir zur Beurtheilung de~" Ausnutzung brauehen, so stellen sic]) die l,;rgelmissc nieht imwesentlich a.ndcrs dar.

Alle hierher gehih'iven \\'erthe linden sieh Tabelle Nil vereinigt. lhre erste .\ btheilung i ~\ ) enl hiill, diejenigeu \ersuche: bei denen directe

Bestimmungcn der Spannung sowohl wie dot zugeb/3rigen }lengen dot I~,lut:- gase vorliegen, lhre zweit~ * (11) snM% bei lichen wohl die Spannung der

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274 A. L o e w y u. H. v. Schr6tter~

~enSsen {{{ul/ase ermiiiell wt,,'d% ib,'c Mcngc je<l.c.h u,,te,' Zugrunde- h'g'ung dot oben auf So\to 270 angcgcbenen .~Iitlelwerthe angenommen isl.

'l?abclle X I l .

] k / t s ~ ] t t i , z t l n g d o s a r t e r i c t l e n ~ a t l C r S { . o l ' [ ( 2 s i l l l l l lSc . I ' ( ? i1 Versucbon am 7~lcnsehen.

{ 4 5 7 8

8auersloff- e~ ~.~ = gehali

~ --" be\ Annahme ~ l a2~ voller

= ~ '~ O~-S~ttigung des o Blutes in den ::~ l,ungen

= go ~. i m i m > _= "~_ ~-~ iarterielien ven~is.

5 ,

11.

13. A . ~

14. 15a. 15b. 29. , C~,13 i

[ 9. ! 7.%~, ~ {12b+e.: 91~8' c~ 9,,3 I =[12d. } " i

I

© i

<

{ { { ~11,50! 21,3

8,34 21,3

5,62] 20,6

8,281 20,6 6,50 20,6 7,61 20,6

20,6

17,65 17,65

17,96 17,96 17,96

co hi)

m

(/2

Blute Biute Vol.- go l . -pC t gol -pCt pe t .

20,38 16,71 :I.67 20, I9 15,75 4141

19,77 15,65 4.12 19.90 15,45 4.45 19198 16,27 3171 19,9.3 15,86 4.07

17,15 12,00 5,151

I 17.4(~ 12,g8 5,08 17.56 4.90I 1715 1,% 15180 i

9

Sauerstotl'gehalla ~ bet Annahmc ~ i

mangelhafter ~ O.)-SS~Aigung des E

in den bungen -- e

,n m~ i ; ~ r te t i eL Ion ~ voni ls .

B l u t e B l u t e { : V o l - .

Vol.-pCL !Vol.-pCt.[ pCt. i

_ _ m _ _

18,5(; 15,4513,11 i [

t 18,90 15,45 3.45 18,98 16,27 2,71 t

o 15,90 12,03 o.87

i { 1. Ve,mlationa-

grSsse. Mit~el aus ~. 2 Best imm,,ngen

Ven{i[alions- griisse, Miltel aus a Bestim m u ngeu

Die Correeturen, die wir im Einzelfalle an diesen Versuchen bc- ziiglieh der Gase des Venenblutes mbringen ergeben sich aus den vor- stehend gemaehten Auseinandersetzungen~ dagegen mtissen wit noeh in Kiirze auf eine Besprechung der angenommenen Gasspannungen im ar- teriellen Blute eingehen.

Fiir <tie geurtheilung dot Sauerstolhnenge, die in den athmenden AIvoolen aufvonommen wird, kammt es im Wesontlichen auf (lie Gr6sse der LungenventilaIion an~ d. h. darauf, ob wit annehmen kSnnen, dass eine w>lle Entfaltung tier lmnge be\ (let Respiration siatilindot. - - Das wird sieher in jenen Versuehen zutreffe,i, wo die :\fllemgrSsse wesentlich das normale Aihemvolumen iibertritli.

So \st cs wohl sicher in Vcrsuch 5~ 9. 11, 1:2, :31. wo die A/hemgrSssen zwischcn 11~5 I un<l 7,'_)5 I belragcn, de,' Fall. t:iir die Ve,'suche 3 und 13 k6nnen wit diese Annahme wohl ni&t ma&en~ denn das Athomvolumen fibcrsici<l hier nicht erheblich das m)rmale. Einen Zweifel beziiglich voller Siitligung kiSnnen abet solehe Versuche erweckon,

Page 79: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

Untersuchungen (iber dio Blutcirculation beim Menschen. "...)75

W% wit in Versueh 15: die AthenlsteigerunV eine mittlere ist~ ~ber wit miissen uns vor Au~en hallen~ d~ss diese Steiverung allein dm'dl eine stiirkere Venti]afion der offeneJl Lungenthe i le ~eleistet wird~ deren Entfalhm~ demnach eine st/it\ere sein muss~ als sic (tie Betraehtung' tier Ventilationssieigerung an sich a]lzeigl, l_)em~ wenn beispielsweise I)ei Absperrung yon 1/a odor 1/s der I.unge 8 l,iler gealhmet werden, so wih'de (lies dner ]mngenenlfahung emspreehen: die. WeltI] alle Lungen- lheile an tier Alhmung ihe]hliihmen; lg LileJ" bezw. 9,6 Liter f6rdern w{irde. Bei Absperrung c'iner ganzen Lunge geht ein A~hemxolumcn v~m 8 1 rail ei,er l=ungenentfalhmg einher, <lie bet Athnmng bdder Lungen 16 I~iter liefern wih'de. Ganz el}.Orttt is{ die Steigerung der Athmung im Falle 3~ tiff. (}eneraltabelle): we die eine /Alnge 16:7 t pro Minute athm ere.

Wir sind daher aud~ web[ hereehtoigt~ anzundm]en~ dass in den Fiillen~ we iiber 7 ] ~on den f@ (lie l{espiraiion benutzien Lungtn- pa.rtien geathmtt worden sind: aueh der alveolaren Sauerstofl'spannung emspreehend vo]le IIiul, siit:tigung erreieht wurde. Auf tier Tahelle X[I haben wir (lie verwerthbaren Versuehe in der Weise bereehnet~ {lass wit" fiir Versuth 5~ 9~ 11~ 12. 14~ ~!), 31 die Ausnuizung des arttriellen Sa.uer- stoJE's nut unttr tier Annahme einer dem a.lveolartn Sauerstoffdruck entspreehenden vollkommenen '~:' o. ,,, .... tltl~u, G in den Alveolen htreehnei haben. In den Versuehen 3 und 13 glauben wit nitl~t berethtigt xu seth, mit St(her- heiI voile Sauerstofl'siittigung anzunthmen und habtn die lh'ehnung so aus- ~efiihrt: als ob dem arteriellen I]]ute (>in relies Sauerstotfprocent an der 8iittigung fehlte, (lie es sonsi: bei dem vorhandentn 5auersiofl"druek in (Ion Imngena.lveolen erreithen w(h'de. In dem {ibrig hMbenden Versueh lS sind beidt l 'eredmunven ge£eben. Wit ghtuben hath obigem, da.ss die unier (lot" Annahnte yeller Siiltigung sieh ergebenden haheren Werihe f(h' die Ausnutzung cite Wahrhtit tntspreehen~ .jedocq~ sind die bti An-

¢d ' nahme mangelnder Sauerstoll'sfiliigung berednmlen ~auersloflwerthe in- softrn lehrt'eiet h a, ls sit zeigen, weMl bedtutenden Einfluss die seheinhar geringe Difftrenz in (let" Arterialisirung a,uf die IIeurtheihmg dot Aus- nuJztu]g un(] demgemiiss, wie sich erweisen wh'd, auf (lie (3ireulaiioi]s- ges " ' " '~,ehwmdlgl¢eli und das l ltrzseh]aevohllmU~ hal.

[st dod~ diese Diilerenz tin<, dtrariige, dass in den Versuehun l b a und 151; die Ausniilzung bei ma, ngelhai'ler Sauersiolfsfi.i/iguug des a.r- l:eriellen Blutes um 28 pC, I. g erblger wiire, a]s bd Annahme vo]lkommener 5iiLLigung; tnn sovie~ nfi]sste dann natih'Iich ~uu, h das Ergcbniss fiir (lit> [..'ndaul>eschwindigkeii un(l das ][erzschlagvolunwn sdtwanken.

Sddiesslich hemerken wit n<)uh: class (lit fib' den Sauersloltkehalt des arttriellen D, hlltS einges<zien Zalllellwerthe in .jedetn Falle auf Gruml der in (let' Arbeit yon I,oew\. und Zuntz x) gemadflen Angaben aus den in Siab .3 unserer I~ahelh, mi geiheilien \Vertlten der l]]axinmh_'n Sauersiol1'siiiiigun~ V~'g,'niihm' almOSld~iirisd.tr lall'i 1)ere<dmel, sin(I.

l~etra(qtlen wit zunii('hsl: (lilt in Stab t; \erzeMmeten Werlhe i'ih' (lie Sa.uersloffallsnuizung des Ill(lies in (lenj('nigen (; Versudien; iu

1) k. l, oewy u. N. Zuntz~ 1. o.

Page 80: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

276 3,. L o e w v u. II. v. Sehr6Her,

woh:hen aid nothwendi~en [;nierla,_,en fiir die her~,chnun~ \orhanden sind, so linden wit, dass helm Durch~'an~ dutch die. CapiIlareu zwischeu 3:11 und l.q5 Vol.-pCt. O+ verloreu ~ehen. I)ahei sc.hwankt die Ausnuizung in allen den \ersu('hsreihen. wo wit Inil I{:e(:l~l eine voi le Sauerst l~l ' f - s ~ t i i g u n g annehmen kSnnen, in relaiv en~en Crenzen, niimlidi zwischen :3.~;7 und 4,45 p(~t., und lie< bei den heiden in l_letracht kommenden Personen X.~ Ver.~ud, a und 11, und Persou Z.. \e rsud, 13 29 auf genau dem gleidlen Niveau. IJer einzioe \ersueh. in dmn sieh (lie ~mffallend geringe Ausnutzung yon 3.11 berechnel, isi derjenige, wo wit' glaubten, nicht wdle Siitiigung annehmen zu sollen. Nehmen wit das ~littel aller 7 Versuehe, so linden wit' als Durehsuhnittswerth fiir den 5mlerstoffverlust des a.ri,eriellen Bluies in don C~@llaren einen solchen wm 3.9], alsa fund 4,0 Vol.-p(~i:.

Verglei(;hen wit mii den ehen besprochenen Versuchen das Ergebniss (ler in C-,.ruppe B der Tal)elle vereinigten, so scheidet zun/ichst Versueh t2d aus. Es ist das de~jenige Versuch, wo tier Geh~dl des Vcnenblutes an Sauersioff beziehungsweise die .\bgalm des arteriellen Saucrsioltes eine palhologise],e geworden isl. xxie wir schon I~esprochen haben. Es hleiben 4gersuchsreihen an 2 t~ersm*en, hei demm die. \usnutzung niehl unwesentliuh hii]lc'r ist. als hei Gruppe .\.

Wit xxiederhoh,n, dass sid~ diesellmn auf l'ersom'rl bezieheu, Imi Weh:hell wit fiir den ~auerstollgehali des VenenbhRes (lie S. 270 an~e- gebenen 3I i t tc lwerthe zu Grundy' ~eh'gt ]laben.

Bei den Versuchspersonen Z. und X. dot Gruppe A handeh cs siuh um solche, hei denen die Dissoc.iatio,lsspannung des OxyMmuglohins: wie S. :271 u. folg. ausgefiihri: yon dora allgemdnen .~lil:lelworihe sfiirker ahwoich{ und zufiillig" bei h~,iden gerade in dem Sinne. dams dercn Dissociations- spannung ein(' a.lmorm niedrig<, isl. XatiMich sind die a.n diesen beiden Personen in allen I';inzolheiien direct ermiilehen Win'the als s i e h e r e r zu hetrachiell, als .i,',~e, die dutch I'~infiihrun.,_" \on ~lillelwm'ihen erhalten wurden, abet es sind Imlividuahverllw.

Wenn wit alh' Einzehverthe. di~ siNi in Tuhelle Xll limlen, in IIe- lrm:hI zi.ehe,~, so sim.I diese gegeniihm' unsm'eln G e sam mtm il te l ;re rl:h e a.utfa]lend niedrig, l)as ,'iihrt nichl eixva daher, dass wir den neucren \~ersuchsergelmissen folgend, angenommeu hahen~ dass (lie Nii.tiigung des arierMhm I~lutes in den l,ungen nicht unerhcblich gegeniiber jener hei Siitiigung mit a.lmospMriseher Lnft zuriiekldeil~t, denn auch bei Bereeh- hung des Mittels haben wit diesem Umstande lleehnung getragen.

.\bet v:enn wit" selbsi die siclu'r unridttige Annahme machen, class sieh das Arterienblut in den ],ungen elmnso vollkommen mii Sauerslotl' siiti:iKt, wie beim ~ ehul eln rail Lufl. so wiirde~ wie (~in bhck a.uf di~ Tabelle Nil !Stah 3 uml 6, zei,_,t, die Ausnuizung des arieriellen Sauer- stoffes im h6ehsien Falle immer nur 5,5 Vol.-pCt. betra.gen. D~s isI nun [IOC]I illtllter \VOlliger+ ~1.]+ dio , . \usni i tzung bell'iigt:, welche in den iiltoren Vers,mhen yon S(~hOfl'er und in den neueren sehrzahh'eid~en v o n Z u n t z und l l a g e m a n n gefunden worden isl. und aueh weni~'er, a.ls sieh fiir unseren ({esammimitt,,hverlh yon {;.5 \%l.-p()t. hereehnet.

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Untersuchungen iiber (tie Blutcirculalion beim Menschen. o77

,\m thmde ham: 5ch6f f , r :t) eine Saucrstoffab,4at,! im (;cwebc \,m 1;--7 Vol.-Proccnt (1,~ gefun(len, und am l)fc)'de finden sich in Z u n i z und I l a g c m a n n ' s Versuchen A1)gaben. die in den Ruhevc)'sud,m zwischcu 5.87--10:33 \:ol.-Pro(,ml schwanken, un(l im 3Iili(-'l aus den 10 verw(,rih- baren Versuchen 7,2!) Vol.-Procent bcLragen. IIcsonders in (licscn loiztoren Unlersuchungcn ireten uns enorme 5(qlwgnkungon in den einzclnen Vcr- suchcn entgegen~ dcnon gegcn/iI)or (tie in unscren, a llerdings wenigcr za.hl- i'eMmn~ \-ersuchc. g efundcncnWerthe sich in rclativ cngon Grenzcn bewoge,,

Re(:hnen wir~ bevor wit auf well, ere vcrgleichende ]leirachtungt'n cin,.z'ehell. (lie ab so lu len \\erthe fiir den in den CN)illaren \erscllwundenon 8auerstoff auf P r o ( : c n t w e r t h e des u r sp r i ing] i ch in den , \ f i c t i o n

o rhandene .n urn. so ergebcn sich dic frdgenden Zahlen:

Tabelle XIII. I 'roecntische Ausntttzung des artel 'iellen 5auerstot'fes in unsercn

Versuchen am Menschen.

" Venenblutes person Saucrsl, offverlust Ausnutzung des in l'roeenton seiner und aus 100 B l u r art(;riellen Si~ttigung gegenfibor

Nummer } in corn SaucrsI;off Sauerstoffcs ~{;mosphih'ischer ]auf(

A. 5.

11. 13. 14. 15a, lbb. :79.

3,67 18,0 4,44 22,0 3,11 16,7 4,1.9 :?5,9 4,45 :?2,3 3.71 18,6 4,07 :?0,5

78,5 74,0 75,0 76,0 75,0 79,0 77,0

B. 3 ] . 3. 9.

l:?b+ c.

5,15 30,0 67,9 3,87 24,3 68,i 5,08 29,0 68.9 4,90 27,8 70,4

Wh" sehen at[s vorslehender Zus~mmenstellun3, dass zwischc.n 16:7 und 30 pC[. des in den Artcrien vorhaMenen 5auersioffes yon den Gc- webon verbraucht worden sind. hn Mittol dcr ~; Versuohe; in denen die Ausnuizung des 5auersto/t%s diree¢ ermitt, elt werden konntc (Gruppo A)~ sMlt sioh dieselbe auf 20~6 pot. Der $mmrstolfgeha, lt des ven6sen Blut;es ist ein noeh sehr hoher. Wenn wit densclbon in Procenten deljenig'ell Mengc ausdri,ieken~ (lie das Blu! aus a tmosphitriseher Imft aufzunehnmn xormag; so linden wir~ dass er um ca. 10 p(.;t, sehwankt; er betrtigt zwischcn 67,9 pCt. und 79 pCi. der vollen 5iittigung. Bei den in Gruppe A zusammengefassten \'ersuchsrcichcn liegt der $auerstolfgehall: des Venen- blurts im Mitiel bei 76,4 pCt., in G ruppe B bei 68.8 pCI. tier 5iitligung.

Wic schon wicderholt bolnerkt, stellt sich dcr Saucrstoll)ehalt des ven6scn IIlules der 2 Pcrsom, n: yon dencn die 6 in (irupl~C A zusammen- gel'ass el l'Zr,_,ebnissc stammeH, h6her, die Atl.,qltttZlttl~ also (d,cl'illgol'~ a],,-;

1) SchSffer, loc. cir. Zeitschrift f. exp. Pathologic u. Theraple. 1. Bd. 19

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27,~ +\. l ,ucwv u. t l . v. S c h r 6 t t e r ,

die,~ h,i Zu~'tm&de~un~ un~orer .~|ittolwcr~h( h die at> viner ~vi>~,eren ;\nzahl (11~ wm Individuc+n ge.womtelt ~vurde~. dot VaIl ist. deml dann wird die Ausnutztmg des m'teridhm BJutes cine stiirkere, der ~am,v,-+io[l'- roidlthum des ven/3sen Blutes ein >,ringcrer. I,erechnon wit die pvo- c e n t i s c h e . \ u s u u t z t t n g des Sauers t ,~ f fes a u f G r u n d u n s e r e s a l l - ~ c m e i n e n 3 l i~ l e lwer [hes ,,on (i,5 \+o].-Procent, so erhalte~, wi L, wenn v, ir \viedertnal wie oben eine SauerstoffCal)aeitiit ~on 20 ecru Sat torstoff in I00 l_~lut, bezw. i+) (;cln in I00 art<,vie]Jen ],ungenbhties zu Grunde legon, ('in(> Ausll{i{zung roll 34:~ pCl.+ ¢(>rres])oJ'ldil'ell([ oilier 5ifltigung des Venen- !>lulcs yon 62,5 l,Ct. Auch in dieser Weise auso'edri'tckt; isi nat(MJch der Nauorslx>ffv~,rltts# dos artcriellen l)lutes hi;her, aJs in den l';inzelfiilh,n unsover Taboile. \erglehqmn vdr mit diesem ",on uns am ~Iensch, ;n t ' o s t g c s t e l l t e n M i t t e l w e r l h (tie proeenlische _\usnlttzung des Sauer- stolres, wie sio S e h / i f f e v 1) am I lunde ermiltelt hal so betr/igt (liose

, <

38 p(3t. (a" er dies Blut 19.2 pC(.. veniises Blur 11.9 ])('i Sauerstolr- \erh]si 7,3 pCl.), ist also unsevent +~littelwertho sehr nabelicgcnd. Sehi~f['or land weiter. <lass sein ]lundeblut bei r o l l e r Siittigtmg gegen atmospMrische Luft 1.a p(+q. ++tel, r Sauerst:oll enthielt, als das in don ,\ri;erion kt+eisende. 1)as xeniise B]ui c+nthielt 11,!t 1)('17. l)io I)ifforenz b('triigi, 20~7--11+,9 I)Ci. : 8;8: tlas sir, I 42,5 p(Jt.; alas X'onent)lt,t+ is(

( demnach zu 57,7 ) t . mit Sauersi(dt' ges/htigl. i[)iO VOI+SU( ' VO[I ZUI ]~Z und l l a g c m a n n a, lll Pt'ordo si,]+l ht,ziig-

lich der Atasnuizu]lg des Saum'stolles durch (lie (_{cwebe nodl nicht ver- worthei: wor<[en.

Bei dot I+edouttmg, (lie tier Ig'a+..:,e .jedenfalls zukommt:+ hal.>cn wh" die emSl)vechendon Ausvcerthmtgen nach den in den l>roiol,:ollen zlillt ('apitel IX, ,'<. 371 und ft. niedergelegton l)aien t'(ir den Sauerst:oltgehah (los Arterien- trod Venenbhties vorgenommen (rod (]al'3.tlS <Ii+> l)rocentisehe .\usn,ttz,tnv des artcriellen S~mersioil'es h,'~rechnei.

I)iese Wertho fimlen sich iu f'ol~etuler Tabolle XIV \et'einigt. ,\us ]i,r ,q'~'iebl side. t:luss t)ei K/;'l+>erruhe im Mit.iel 51,..6 p(.'l, d~s

arteriellcn Sauerstoll'es \erschwinden. <las \eniise II]ut enth/Jlt dcmna,<q~ beim Pferdo hoi Kiivl>errulu' im Mitlt'l no<:h 48ApCl. ties arteriellen 5auersioll'es: dio Schwaltktmuen der .kusnutztma + sind a uch him' enot'nte. s{+ dass die Ausnutzunv hei I(iirpcrruhe in ~linhno 34.9{; p t.: in )Iaximo +a. l)(:l, bet 'iio

lhwedmen wir des bess<+~ren Vergh,h:hes weg'en auch fib' +.las Pl'erde- I)hl( den Naucrstott+g+ehall des X'cnen)lutes. bezogen auf die maxima lo O+.+,- Siiltigung di ,,,,cs Ill(hies gcgenfiber atnmsphiirist:her l+uft, so erhatlen wh' l'olgomhm Miitclwerth. l)ter SatxerslotJ~ehah + des a r*,el+ieliel~ f~lu{es 51itid ;.uts 10 X o r s u c h c n - I)olrttg 1~},9~)k,+l.-Procen~ O 2. l+)as tllil I,ufl ~c+sc]fiittelh + I~]ut mthm im Miitel mehr attt': 1.3 pC l. Nauersiofl; ('.s eni- hieli also 1:,.:25 \<d.-l'r<,c. I)as \'enettldut halle im Mittel n<>ch cinch Gt'- hall \era 6,66 Xol.-Pro,.: daraus er~iebi sit'h, dass es noeh ~esiiliigt zu (;.(;(; X 100 (, =-13.7 i ) t . war.

15~25

1) Sitzungsberichte iI. k. Acadentie der \Vissensc, haften in \~ie|l, Bd. XXXXI. 18~;0. S. 589.

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Untersuchtmget~ iiber di(~ Bhttcirculation I,cim Mtmschen "279

[l'a bd le XIV. I ' r o c c n t i s c h c . \ u s n u t z t t t ~ g , los a r t e r i e l l e n , qa t t e t ' s t o f l c s I)cim l ' f e r d v .

A. B.

\rcrsttehs-

N(IIIIIllCF NItIIIIIICF

A tis I1 II ].z/lllg ]7 I YCl'SUChS- I'r,~contische des zutcrieltcn Saucrstoffs

bci l(;3rper r u h c

105 a (;5,45 113 a 62,38 125 c 52,38 134 t~ 48,20 136 a 36,3(; 136 d 75,80 141 ~t 34,9(; 141 ,I 50,84 148 ;~ 49,78 148 b 40,25

Mittel -~ 51,64 pCt.

{ Max. d. Ausnutzung 75,80 / ~,Iin. ,. ,, 34,96 J"

d e s

V e n c n b l u t o s f( ' t r

I abellc ZU S~:lll]lllOll.

Proccntische A u sn u t z u n g des artot'ieih:n ,'<aum'sLol't'cs

10ci l(iSrlmr a r b c i t

I05b 86,72 113 b 51.90 134 b 75, 78 1;16 b 80:98 136c (;4,51 141 c (;6,12 148 d 56,3(;

l Mittel --- 68,91 pe t . i

{ Max. d. Ausnutzung 86,72 / , .Min. 51,90) I

Wit siellen dcr Uehersicht weg'en (lie Werthc fib" dic A USUUtZitJlg a, r t e r io l lon 5 a u e r s t o f f e s und ,Ic. 5 a u c r s i o f f ~ c h a l t des

31cns~h. Itund und Pfcrd in tier folgendcn

Tnlodlo XV.

100 ccm ] artet'iellcn I ]}h.ttos ] vcrlioron ]ccm 8auer-

s t:off

Pro¢c:n [. Proccnt. : \us-

ntttzung des Sauersi, off- arteriellen : s~ii rigung

Sauerstoffcs des Vcnen- durch die l~lutcs* Cewcbc

l.lclncrku~lg

Ihmd 7,;I 38,0 57,7 l

i'fc'rd 7,29 513;4 i 43,7

* Gcg'cni.iber S~ttigung mit ai.mosphiirischer buft.

Wit gl~mben darauf hinweisen zu sollen, dass dic I~erechnuug tier Ausnutzung des 5aucrstoffes in P r o c e n t e n dot urspr i ingl ieh in den . \ r t e r ien vorh~ulden oewcsenen 3[enge~ fiir die I~euriheilun~ des \ o f ganges sich wenig'er zweckmfissig" et'weist und viel weniger eindeutig'e Rc- sultae liefert; ats die Ang'abe der a . b s , l , t aus 100 ccm~ I~t~t versehwin- denden Sauerstolt'mengen. IDi der Procentherechnung Slficli ,Smlid~ din' .[eweilioe arterielle Nauerstoffg'ehali eine Rollc und es muss daher bei ~'[eicht':r a h s o l t l l e r Enl.ahnw des 5auerslofl'es sei{e.s dee ({owebe der pro~'entische Ausdru~k fib" die Ausnutzung niedrigev re:is fallen bei hohem aricvMlen Sauersiottkelmhc und umgekehrl, l)aher \vih'd~, helm Pfcrdo

19"

~lcn~ch a,9t 2u.6 I 7:,A dircc(. 1 vstimmi tour. Tab. XII Gruppo A. 4.23 eT.s I rs.t ,Aus den Mittchverihrn bercclmet cotff.

T~belle XII ~.i-ruppe B. 6,5 34,2 62,5 I Altgcmoit~es Btittol.

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280 k. l,oew 3 u. ft. v. SchriStter.

nlh s,'inenl niederen .lliimoglobingohah und seinenl de, mentsprcchcnd niedrigen arteriellen ~auerstoltgehali: im Mittel yon 14 pCt.. sicll <lie i)rocentische Ausnuizun, 4 des arteriellen Sauerstottcs htiher stellen mtissen, worn/ sich auch alles {ibrigc wie bei Mensch und Hund verhielte.

ln dee' That sehen wit, dass die absolute EnCnahme beim Pferde (conf. Tabellc XV)g'enau dieselbc ist wie beim tlunde; h(;her jedoch als die. welche sich nach unseren I)urehschnittswerthen beim Menschen he- reohnet. Da. Hund und Mensch den gleichen absoluten 5auerstoffg'ehalt

} , J _ im a,rteriellen [>lute haben, so geben fiir d iese die procentisc:hen An- o'abcn einen genau so priieisen Ausdruck flit die Mengc des ver- schwindenden Sauerstoffes wie, die absoluten Werthe. - -

Ziehen wit nun nicht die berechneten _~littehverthe in Betracht, sondern diejenigen, die von uns an '2 Personen direct festgestellt werden konnten, so difl'eriron (lie 3,usnutzun~swerthe erheblieh o'e,,'on alas a.us tier G e s a m m t z a h l unserer Versuehe resultirende _~littol. Ebenso ist die Abweichung noch immer eino starke gegon(iber jenen Versuchen. in denen nut tier ( .2-flehalt des arteriellon Blutes bestimmt wurd% wiihrend

) " r fib' die O.2-:~Iengo ties veniSsen alas corrigirte ~lilte| tier t,oz~ehung yon Spannung und 3lenge., benutzt win'de.

Fiir die eine der beiden Personen~ Pat. Z.. liegI die Erkl'arung fiir (lie gefundene #cringe Ausnutzung, die da:hin f(ihrte, class das Venen- blut noch zu 75 p(). mit Sauerstolt' g'esiiitigt war: darin, dass die I)issodationsspannung" des OxyMinogh)bin,s t'iir diese Person erheblieh yore 5[iitcl abweicht; der gefundenen Ou-Spannung des \'enonbhttes ent-

' t S [ spricht ein den Durchschniii weii iibertreffender (,ehal an ,.auerstolt. daher nmssie die ~\usnutzung eine a bnorm aerinve sein. Bei dem zweiten I:alle, Pat. X.. linden wit zwar eine dem Mittel entsprechende l)isso- ciationsspannung: hier abet liegi die xefund 'he \t~lliiSe Sulersiotl'spannung so hoch. dass dadurdl der holm Sauerstoffg'ehali ~h,s Venenblules be- dingt isl. Dcr Werih fiir die ,\usnutzung ist daher ein geringer.

Bei tier (l 'uppe I1 haben wit flit die ~et'undenen Spannuugen die m i l t l e r e Saucrslolt'siitfigung des Vcnenhhn:es zu Grunde oeleg(. Wenn him" ,ichtsdesiowenioer die Ausnutzung hinier dora MiUoI zur(ickbleibt; so liegi dies daran, dass die Nauerslolr(,apaci/iit: eerade bei diescn lndividuen eine abnorm o erinae isl. .Da, wit .jedoch uicht wissen, ob {let Sauerstolt'- gehalt des Venenl~hties gev'adl, hier dem Mittel entsprichl, und es viel- mdlr nichl ausgesddossen ist. dass ~'r unter dem Mittel lieu't, so k6nme ( t ie)usmflzung doeh dne erhehlichere sein. als sio sieh unter unseren Atlllahllllyli Cl'OOh(ql }l~t[. ,ledenfalls erscheinen diese \Vorthe wenigcr sicher, als die dcr firuppc .\ uml wenigcr zuverlii.~sig, a ls derjenige Welqh xon 6.5 \ol.-Procenl~ zu dessen Aufstellung s~wohl flit den Sauerstoff- gehall d,,s re.hi;sen wie auch flit den (l~,s ari~'rMhm 7~liiiehverthe zu (irumh' x'l ".zq wurd,.,n.

\\'(Hill ill IIIIS(2I'('ll V(q'sm:l.qi der Tal)elh, Nil di(~ \crwe ' l mn.a' des arlerMh'n Sau't'st~ll'~s , , i . , , verinae vcwese, isl. s,, k a , , , (lies zwei Ursachen haben, enlwc'der i.sl dot 5auerSloffxcrlmmch pro Mhtut~, ein ~erin,,'er ~ew ,s n. oder der lIluiulnlaut' ein so schnellm', dass die(iexvebe dem sic d,n'ehstriimenden llluie vmr wenig xon seinem Sauersioff eninahvnen.

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Untersuehungen {iber die Btuteireulation helm Mensehen. 281

Der erstere Fall eines nieder,m Sauerstol]verbrauehes trifi'l, nun in unseren Versuehen nichL zu: er ist. im (~egenlhei] ein alnlorm hoher ge- wesen~ wie ein Blick auf Tabelle NVl, S. 284:~ zeigL gs kann sieh daher nut um ein Abweichen des zweiten Factors yore ~littel hande]n~ ni~mlie.h um eine Ve.riinderung des tllutumlaufes~ und zwar muss dieser {iber das ~littol besehleunigl; sein. Die theorotisch verlangto Boziehung zwisehen der {-h'i~sse der Ausnutzung des arterie]len Sauerstoffos und dora ge- sammLen SauerstoffvorlJraueho kommt in unsoren Versuchen iiberhaupt nit hi klar zum Ausdrud;e. Der hestehcnde Zusaanmenhang muss dutch 5]omente, welehe aur die Cireu]alionsgeschwindiokeil> und damit auf die I{ri;sse der Ausnutzung veriindemd einwirken, verdeckt werden. Die weiteren Ausffitmmgen zu diesen Punkten werden im tblgenden (la.pitel gegeben werden. Hier soil uns (lie Frage nut insoweit besch/iftigen: oh et:wg~ in unserer ::~lethodo Momen~e gegeben warm h geeignet~ die (}ir- ~',ulation zu heschleunigen. Das war zweifel]os der Fall.

Bei unseren Versuehsindividuen bestand zumeist eine Steigerung tier Lungenvontilation: diese musste zuni~chsi zu einer besseren Sauorsiofl'- versorgung des Blutes ftihren, sodann abet zu einer Steigerung din' (lirculat.ionsgesdtwindigkeit: welehe ihrerseits wieder o.ine verminder{e Ausnutzung des arteriellen Sauerstoffes im Gelblge hal. .t~eide Vorgiinge wirken in der t/iehtung zusammen, den Stmerstoff des veniisen I{lmes zu erh{Shen.

Andererseits ist alter der hohe Sauerstoffverbraueh geeignel. dieson MomenLen entgegenzuwir'ken. 3,[an muss sagen, dass die Aenderungen in der Ausnutzung, welehe die ( i e sammthe i i der dureh unser Verfahren herbeigeffihrten Wirkungen verursaeht hat, keine sehr bedeu tonden sein kOnnen, de.nn die in unseren Versuchen ge- fundene Sauerstoffspannung dos ven6sen I~]uLes weieht in denjenigen Versudmn. in denen nur der bungenkatheterismus ohne gleidlzeitige Vornahme dries tlespirations~orsuehes attsgefiihrt wurde, und in denen volle K6rperruhe walt besser gewahrl war~ niehl yon den mit der eom- plieh'teren Versuchsanordnung ah. In demselhcn Sinne s.pricht auch das Verhalten der veni}sen Kohlensiturespannung~ di% wie schon hervof gohobon (8. 9_59): dorjenigen entspridlt, die miL~.elst des A{!rolonometers yon S t r a s s b u r g und Fa l lo i s e am Hunde gefunden wurde.

Die den veniJsen Sauerstoffgehalt beeinflussenden _~lomente sind jedoeh nieht nut dot yon uns benuizten V ersuchsmethodik allein eigen~ vielmehr miisson wit hetonen, dass solche \Virkungon sid~ aueh in den am Hunde und deutlioh aueh in den am Pferde ausgefiihrtm~ Versuehen geltend gemacht haben. Im niichsten Capiiel werden wit noch ausfiihr- ]ieh darauf eingehen. Hicr sei nut erwiihnt, class diese Wirkungen hn Thierversuehe noeh eomplidrtor sind~ a]s in unseren Vorsuehen. Die seheinbar dnfaehe Versuehsmet.hodik der Entnahme yon Blu{ aus einer Arterie und dem rochLcn l::[erzen hal einerseits gleiehfalls zu eim'r ]lesehleunigung der Circulalion und zu einer geringeron AusnuIzung des arteriellen Sauersi:offes gef/ihrt; andererseits heben Zuntz un<l Hagemann selbst hervor, dass dureh den Herzkatheter eine g'ewisse ~iauung des \~enenl>lutes xu SCande ~'ekommen sein l<<mnte, din'oh \vdeh~,

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282 A. I,oewy u. tl. v. Schri;tter~

die;~,usnut;zung hiitte ges ie iger l werden ,niissen. Sic cm'rigiren ill Jetzterem Sinne ihren l)urchsehnittswerih fib" die 3.usnulzung yon 8.15 anf 7.15 Vol.- Prec. 31ii.l{tieksicllt allt; die :m~chweisl~ar <:lie Circulation Desehle~tni~'endell \lomenle diirl'le vielleiehi noeh eine zweite Correci:ur in einem <ler wm Z u hi.z- II a~e m an n an~eln'aehten entae,aenges(.'tzten Sinne n~thwen(li~ er- seheinen.

\Venn die Iqutentnahme aus dem rechien.llerzen beim P ferde ver- ~indernd aut' die ('ireulaiion einwirkI, s~/ muss dit's wold aueN beim l funde der Fall sein. bei denl neDen den, I']ingTifl'e sellisi noeh die \Virkun,.z dor abnormen lmgerlln'." und tier Fessehmg in Betraehf kOlnml. IIeim Hmlde ist; die IIlutmenge i~r¢> ]{iSrperldlo anniihernd [lie ~leiehe, \vie beim .\lensehen. Des ferrleren lJe#i (let ,qa.uerstol'~)e}lati seines arteriellen Blutes auf derselben ttOhe, wie hei diesem. Aue, h isl di, llissoeiationssl:lammng" seines tIxyMmo,.z,lol~ines, d. h. die Bezielmn,_" zwiseheil S/mnnung und }leno'e des SmlerstollX im B]ute. dieselhe wie beim .~lensehen.

.\bweiehend is\ allein der Sauers{~,lf~erbratieh pro Kilo Thier. der beim llunde, deutlich hi'~her liegl und mn so hiSher, je kleiner des Thief isl.

Wenn wir lltln linden, dass der Sauersioll)4ehah des Vc,lenblmes beim }[ensehen hi?her tiegt, b~ziehun~sweis~' die .'\usmltzung des arieriellel~ ,~auerstoffes geringer ist. als beirn Hunde. so weist dies darauf hin. dass die CireuiationsKesehwindigloqi beim Ilcinde v(m der des iXIense.hen niehi wesenl:lich abweiehen wird.

AIs Resul ta i : unserer \:ersuehe und Ausfflhrungen wiirde sich er- ~ehen. dass die mlf Tabelle XI[ ~md XllI zusamlnengestelhml \m'- suehe als E i n z e l f i d l e \Verth und Bedeutuno ' haben, dass sit' jeloeh aus den oben gena~ ~,ri;rlerten t~riinden nieht, verallgemeinert werden dfirfen. S i e h e r e r in ihrer a l l g e n l e i n e n Gi i l t i gke i t s ind .j~'denralls die mit Hti l fe der a l l g e n i e i n e n . l l i t t e l w e r t h e ge- xvonnenen Zahlen. atls denen sieli ergieht~ class der }lens(;h in l}ezug allf (lie Jusnutzung des in den Xl'tel'iell entlialtenen Nauersloil'es besser ais der Itund gesielli, isl. Aueh in .l:lezug au[ den Sauersiolt'vorra.i;h dos ~oniison B]ules stelii dcr ~lenscll eiwas t>t~sser da.

ba.s Pferd hai eine aui> denise}lion Niveau /Jogelide odor vielleichi: so,.zar eine I ' lOe]l elV,as st/irkero A U S I l t I t Z U l I ¢ ' , " seines arteriellen Sauerstoft'es als der Ihmd; und es is\ aueh in sofern sehle~-hier als derHund <,,eslelll; iris in Polge des niederen Sauerstoffgehalis des )i:ierienl>hltes das \eni)se lllui viol sauersioffiirmer seill muss. als das des tlundes; es fiihri, wie sehon eden erw/ihnt, nut t;,d Vol.-Proeenl. ,.>'e,_,eniiber 12 Vol.-t'roeem I>ei llund uM .\lenseh; in seinem Venenhhlte. [)emnach wiirde es ,.,e- steigerien Anfol'derungen an den 5auersiolt'verbraueh weniger gewm~hsell sein mid ihnen nur durch eine ~iel Dedeutendere Steigerung der Cireu- lalion; also auch dot I]erza.rl)eit: gereeht werden Id~nnen.

2. Sauers lo f fausnu tzun~ dos l:ilufes bei ] { i ; rpera r l )e i i .

l']iner niiheren Ileleuchl:ung' l>edar[ wieder der \ersu~!h 14. hei "~vclcheni wir den l']inlluss ldirl)erlieher .\rl~eii au[ die _\usnulzmi,,.{, zu

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I ntersnchml~('n iiher dio Blulcircula~ion beim Men~clmn. 2~3

stl~dir('n in der lal~(, wa,'cn, l)i,~ ,\l'h~,ii I~eslan(I, wic ~,r\viihni (S. 253)~ inl ],]nil)orziohoil VOII (~l'\\ ' i l :t l(( ', l l l l i [ OilD'lll ,~il'lll ill si(zender Siclhln~ din'all ~'tw~r 30 Minuilm. Vcr~h'ichi. ni~,n di~" Au~n,llzt,n<_, in diesenl Ver- suclie rail; den iihri~en ~r ( ' ] [ ( I (~]'S (' I l } { ' ] ~ l'~'t's~n hH l~,lhe ~rlicgerlden ~Verihon; wie sic in TahclN, XI I ~ . 274~ zu.~nnmien~~,sl:HIt xind: sn zci~l sich; dass dioselb~' ~l~II' dcm Ni\eaI~ der i)hri~en tie~l: sic errcichr niu.hl oinmal den hiiohsten h~q Rtho ~ewonm'nen W~,rlh ~\'~,rsuch ]5). I)cr 3[iitehverth der , \ t isnl i lzun~' boi diosm" l>crsoli belr i i~ bei l(i'~rl~rruhe 3.8~ p(ll.~ das Ma.xinmm ~1.4,3 ltGl.: dio .tusm~izun~ bci Kiirl~,rarheil ~.1_2 pC1. bic,~o,~ ]]~'su]hfi wird nlir durN~ di~' Annahmc vorl compensa- Im'ischen \m'~iin~'en crk l i i r l ie .h: denn \vie ~cli~>n <_,'eh'<<_,~mtli~:h dor S. 254 g'cgebenen lh~spreoliun~ der xenfisci~ S~luersloJTsl);mnun,..z" in (liesenl Vcr- suche her~or~ehi, war hier din' Sam'rsiol1'verhrnudl ~nllz.erhN~lieh .,eo,,.~- iiher den~ l~uheworihc -"~ o i . " ' ~i.~ .. t ] l . ~[~ll hiii ic also ein~ sl/irl¢cre Aus- nui.zung" bei l(ih'l~erarbeii erw~irten diirfl'n. Wie ,jcdod~ glNchfalls .~Niml oben au.~oeffihri:: lie<<_,i: die 1.ji'sacho der roklliv ~erin',.ten ~\usriuizun~ in einer tk'solilouni~un 7' der ('h'(,ul~liion,~esch\vindi~lteil, wo('iir jLi iii (loin

) -

Vorhalien \'ol] hlutdruck Ulld Puls. di~, I)~'i<]~ ~<,~'~t,'-,','.. ,..,~<... sii~d, ein l l in- \vei.~ ~e~oben isi. I']s vei'~iohl sich. <.ta~ d~ls [2rTebili~,~ dh~es einen \N.n.suohes niohl \oi'all~eli~eiiiori werdl.!n darJ'. _~]iiil iiiu.~s aliriolnnon: d~s,~ I;ci aildOL~ ~ost~lltetcr; ho,.~ondcr.~ ~l/if~]i bOi hll;Cll~ivorel'~ 7kuIz .~,i(~h,'l" libel' hoi oine]' s<,i es deLl'oh ihl'~ [)ariel '. sc ies dut'c,h ihl' [rohOl'lnaa:~,s Ztl l.]r,~,~il()pt'urio ['iihre.ndon ~lii>skoln.i'boil. dh" ,\th'~lllllZllil~ Oirle ~Coi~ei'un.'_> 7o~'oniiber jeller bci ]{CIrlterrulio el'f:.l.hrolI \vil'd.

I~]~ erschehll am~]i hier wicdc'r i n l e ro~n i , das cni.~o ztii/)Veroloi~lie her;tnzo.ziei/en~ was Z i i l l i z tll/(] [ lagen l l tnn an a,i'beiJen(]en l~fl;rdc, n er- lriiti:e.]i: ]laben. l)i~' ,\rheii hesland ini (leben anf tim'izol~_taler odor- 'e- noioi or I:kih n.

\Vh: hal>on dio lit IJe[rnc]il. ]coninlol'ldon Versuc]lo boroii,s iil Tab. XI \ : ] } ZtlS{liiltlleli~'esteiJil. AilS ilinen crgieb~ sich, dass {1i~ A o s n i t l z u n ~ ' h~:i K f ) r p c r a r b e i l o ine erhel~l ic i i s i i i ; i 'koro is t als b~'i ]'~C~r[)erruho. An Scolh~ ciner ,~ot(shon V()ll ,~1;(;4 liCi:. ]laboil \vir eiiio ,~ot~:tio yon 68~91 l i t ' t ; init einen~ )la~hl/uni \+oil ~ii.'7":2 ll(Jl, lind einein .~litlilnuni VOll hi .90 t)( ' i .

In absoh[lon WorLhon ~eslalkot sicil dic ,~l!l,~i<llli.Z/tl17 ' so, dll<ss li~,i 1{{>9~') COIll ~I]/ICFS1LOf~ in 100 ari, oi'ielJoln tlluC 1"1111" 4,365 CCtil irl 100 o(',ni voriilson Blutos si<qi timlom 100 Illul vei'iloroii als~ in den (Tapillaren 9.61 O011i ~c'%tl(-~l'sloJl'.

IV. U e b e r die M e n g e n des in de r Z e i t e i n h e i t u m l a u f e n d e n B l u t e s u n d die D a u e r des IB lu tumlaufes b e i m M e n s c h e n .

1. [ lei | ( i i r l t e r ru l i o . \Yio s(;hon einleitend hervol:geliol)en: sln(I w i t dnrch die Konniniss

(lOU Al.ISlltlfZll[l~' des arterie]lel~ ~i/,UOl'S(LOll'_eS einerseits url(I durch di~, Kenntniss des C~esa.mnitsauersloN'~ erbrnuohes pro i.~linuio anderm'seits in din' La.,.z,o~ die (7~'scliwindigkCqi: des l l]~t~llnla, llft,s behll Monsclicn z~i bore~'llnoll.

Nohmen \vir i~ti~ I00 c~'.nl b>lul wiirden boim Durc]i~'ange dureli dic ()~lpilhtrol] ~ omn Sauerstoli' ~c, rlicr~m imd dor ,~am:r.,~loffverbrnm>h i)i'~ ] lhiuil ' ht,ll'n~e .\. ~l i/illSS ehie (Ienl Vei'liTiltnis.~ \ ( i l l . \ :~1 enlsin't.'~diend~!

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284 A. l ,oewy u, tl. v. Schr~St~er~

B[utmenge x die Capil laren in der Minute passiren. Wit ha.I)en a l s , dic

A X 100 ])rOl)oriion A : a = x : 100. woraus x . . . . . . . . fol~l.

Kcnm'n wit nun die thatsiichlM~ im KSrper xorhandenc, Blutmenge: s . sind wit auch im 51ande. (:lie Zeit v zu heslimmen, innerhalb welcher diese einmal die Capil laron passir te .

l~,ezeichnen wit (lie im KiSrper vm'ha.ndene I~lutmenge mi~ ~1. die in einer Min ~ie (lie ( 'a l ) i l laren pass i rcnde l ;hnmenge mit MT~. so verMll sich

~I X (;0 M:51~ = x :60 und \ - = 31, M, ' r wenn wit beide fi leichun~en vm'-

einigen, s~ erg'M~l sich (lie I{reislaufszeit v in SeeuMen n a e h \ = 60 M (; a~[ IOOA = 10' , \ " und wenn wit (las \ m ' M l i n i s s din' in'oeonlischon . \us-

a

mazun,£' des ari(,rMh,'n Sauerslolres zun, Sau(,rstolrverl)ra.uche pro)dinuie ](

mit S I)ezeiehr.en. sn isl die l{reislaufszeii dutch 0,6 ,~IS in Seeun(h,n m,sgedrii(:kt.

Tabelle XV1 entMh (lie fib" diese ]]ere('hnung nod~weMig'en Daien sowie die l lesultat( , zusammenges ie l l{ : als (]rundlage fih" dieselbe dienen (lie in q'ahelh' Ni l enthal tenen Werthe. s .w ie (li{' (h'6ssen fih' dm~ Saw,r- si,olrxerhrau('.h pr~ Minut(,. die sich in din' (;(,nm'altahelle verz~qrhtwt

lin(h'n. TaJgelle XVI.

P , [u tun t l au fze i t in unse ren Versuchen am Menschen.

1 "2 . . . . . . . . . i . . . . . . . . . . ¢ , ; _

= ~ . ~ c ~ . , - z ,= Vevsu('hs- ~' ~ C~ ~e..'=. = ._ ~.

hummer o ~ ca w ~ " ~ ~ = ~ ¢

" = , . ~

_-- k : : e e, e~ , . 2 -.a

. - z

=

= ~ ,'.e, '-

] 3 4 5 6 7 8 9 10

..== o S.

5 .

11. 13. 14. 15a.

l 15h. 29.

/ 9 . 12 b + c .

t 12d .

366.5 3,67 331,1 : 4.44 33!,3 3.1l 250,0 4,12 182,35 4,45 155,87 3,71 247,7 4,07

I 232,9! 5,15 271,4 ~ - - 228,6i 5,08 281,5[ 4,90

- - [ 15,8

b5 85 47 47 47 47 47

54,5 53 54 54 54

4,3 6.54 10,0 118 ;:19,2 3,9 6,54 7,23 85 54 7,04 3 , g 2 10,64 227 20,4 5,32 3,62 6.07 129 36,0 4,0 3,62 4, I0 87 53,0 3,3 3,62 4,20 8"7 52,0 5,3 3,62 6.08 129 36,0

4,5 5,11 4.23 5,21 5,21

4,07 4,07 4,15 4,15 4,15

0,010 0,013 0,009 0,016 0,024 0,024 0,016

4.52 7,00 4,50 5,74 1,78

83 54 132 34,6 83 55,0

106 43,4 33 140,0

0,022 0 , 0 1 4 0,022 0,017 0,05~;

l ) ie im K/3rper vorh~mdone Pduimenge habon wit unt.er (let" An- nahmr, heredmet, class dieselbe nadl den hieri iber vorl ie~eM('n Daien ~/~a des I{iirl)er;'~'wichles ausmach~. Will man dafih" naeh Anderen ~/~s

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Untersuchangen iibor die Blutcirculation beim Nensehen. 2 8 5

annehmem so wiirden sic.h die Iilnlaufszeiten um etwas mehr als 10 pCi. verringern, d . h . sich die Gesehwindiekeit domentsprechend erhiShen. Man kann sich leioht davon iiberzeugen, dass dabei clio Differenzen so geringe sind. dass es hier praetisch ohne gocleutung ist. oh man 1/~ a odor l/15 als Blulmenge annimmL

Wit haben auch fiir diese Betra.chiung unsero Versuehe in zwei Gruppen geirennt, woven die erst.e wieder dieienigen zusammenfasst, in denen alle zur llechnung noihwendigen Daten d i r e c t Ilestimmt, sind~ wiihrend jone clot" zweiton Gruppe diejenigen mufassl, hei welohen wohl <lie Sauersioff- oapaeiti/t des Blutes hestimmt war, wiihl'end riir die Ausnutzung <los arteriellen Sauerstolres ein I)m'ehschni~tswerih genommen wurde. - - 13+,- obachlung 12d fiilli vorlSulig fiir dies~, Be{raehiung aus, da bier. wie sch n af >r erwiihnt, bereils pathoh,eische \'erhii.|tnisse xorlao'eu

Hahen wit uns zuniie]lsi: an die Bluinmnven. die pro Minute im l ( 6 r p e r u m l a u f e n , so bestohen zwischen I>eiden Grul>pon keine erheb- lichen Ditferenzen. ])ageg'en sind <lie Untersehiede innerhalb jeder Gruppe nieht: unl)eir~ichtlich. Fassen wit alle uusere \ersuche zusammen, so linden wit'

als M i n i m a l w o r l h einen Umlauf yon 4,11 Blut pro Minuh~ als M a x i m a l w e r l h 10~641 ., .: .,

Die Differenz betriigt iiber 100 pC'i:. - Die Botraehlung tier pro :\lim~le umlaufenden Bh~Unengen an sich

giebt uns jedoch noeh kein <leutliches Bild yon dem Verhalten dos Blul- krcislaufes. Darum is[ allerdin,u's <lie Kenntniss dcr l~lulmenge, <lie im Ganzen pr+> iMinme um~'etrieben wird, nieht; bedeulungsh>s. Ihr Worth [iogt naeh einer andoren Nolle hin, insofern, als dieselbe /'tit' d ioGr i i s se <let" I I o r z a r b o i t yon \Vichtigkeit wird. Das Niihero hieriiher wird im folgenden <'apilol ~ebrachi: werden.

Wiehtiger ist einc Ih,rcchnung der der G e w i c h t s e i n h e i t des In- d i v i d u u m s pr<> _~Iinute z u k o m m e n d e n Blutmen~;'en.

I)ividiri: man die in Tabel]e X\- Slah 7 enthaltenen Worthe dutch das Kiirpergewichi (ebendiese Tabelh' Slah 4). so ergiehc sieh die IIlui- zuftt]lr pl'<~ Kilo K 6 r l ) e r g e w i e h L

Sie beh'iigi; wenn wir xorliiulig yon dcm pathologisehen \Verth in Versudt 12d absohen, hei dem dieser \\'erth 33 ecru ist. in minimo zu 83 ccln~ in maximo zu 132 com.

Auf Versuch 12d kommen wir uoch zuriiek. - - - \ ' e r sueh 13 mit 227 ecru kann niehi a ts Ill, hevorsueh I>otra.cltiet werdon. Er verhiilt sieh wie ein Arbe i l sversuch . F=s war <lieu tier erste \ersueh an Z., tier, a.n die Versuchc noeh nichi gcw{ihnl, einc gezwungene ]]all;ung a.n- nahln und Muskelspannungen ausfiihrie, die den 8auerstottVerbraueh enorm in die ttahe trieben, sodass dioser die Werlhe bei \oiler KiSrlJerruhe um ca. 100 pCt. iibertraf, wie sich aus den \ersuehen 15. 16 und 34 er- giebt. ---

Aber aueh alle anderen Werthe der Tabelle sind nuch nieht eigent- lithe Ruhewerthe~ da durch <lie l~;infiihrung des ]mngenkatheters und die gleiehzeifige Athmung an der Gasuhr die CirculationsverMltnisse doeh als heeintlussi anzusehen sind.

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:28(; A. l,~ewv u. I1. v, Schri;il~'r.

N$iher k,mlmen ~ i r din' \Vahrh~.i~. ~vmln \vir al, ,~ielh' ~h'r ill ~d~io:er Tabelle XVI ~erzeichneten 1'3nzelwerll.' fiir di~' I . ' rechmlng de,~ .l~lm- umlaufes un:en' all.emeinen,.>. ~31ilt,,lwerlh~,.. ~l~'('i~'ll den l'iir den ,~au(-:rsloffvm'lu~l in den ('~llfillan,n -- au~ I()() l~lul also) (L.) ccm Saum'- ,~l~tl,,:erlusl /u (-~run(h' h'~en. Wit :hid dann zuu' Ermhtelun~ dot umlaul'enden tdutm~,n~ml uml iqner nl i l lh 'ren ImlaufM':tdr,~hMiol.;.ei! ni i ihi~t ~ c h fiir db w~.iieren I:aci~ren. ~veh'he fiir die I~el'e.hmm~ di~',~'r W¢,l'fhe erfordm'li('h sind. 31i~telwenhe ImranzuzMmn.

\\it uehmm~ fiir den .~auersl~,llverhrautd~ i~i'~ ~lilmte eines 60 k~ s(!hvveren .~lelr-:chen 250 ('cn.l an. [)aml I)erechnei sich f(h' dh' mnlaufi'ml~'

in ~d~i~er la miD. ])ram na.d~ der oben eul, wickelien I%rnml i~l die pro )l in u i ~' lllll-

l a u f e n d o I l lu i lnen~e ill~ .~liIIol: 25(I X l()O

3.85 I. (L-)

und <li~' pro ~linul, e und K i r l ) e ' < i l > umlaufend~ llhHm,,n:.z,'e is~ = 64,~ cem. Di~' mitl:lere pro Neeunde eirculirende IIlutm~:'n:~, I.qriig! ~,bmlfalls 64~2 ('~',m. den l(/~rlmr~~'welmn l<mnm! alsu prl) Kilo und ~ ' .unde .~. 1,4 e<:m Blui zt~.

IIereehn,n wit mm aus den s<, :, ) Daltm die Z~'il wr'h'lm • ~ 1 ' \ \ ( lll]OIlell ,

das im Ki i r lmr w~rha, ndem' Blui I)rau~q~. mn einmal umzulau/'en, so er- ~"~'n sich I'ol~ende WeHhe:

.\m .~chnell~t~,n erl'olgle der Imlauf im Vers,mhe 13. w~ er nut 20 ~e('und m dauc, rie. f_llll ineislen Zeil erl'orderle er im \ersuche !) rail 55 ,~e(mnden. In dot .~h'hrzahl der l!':ilh' lie:_"t di~, Imhlnfsz~,ii /wise.hen x/_~--~/a Nlilml<'. l)ev :~littelwerih a,ls 3ia.xim~m~ m~d Nlinimum wiir<h' 37.7 S~munden. dt, r M i t l e ] \ v e r l h aus ~ l l en unseren I Ie~ha,h i t~n~~,n

\ \enn wit in F;elradH zieheu, welch ein,' hthile I ir i isse die (!mlatil'~- zeil s~gn mu~s, m~ier th'm l~inllusse wie vieh'r an sich >~dlon wechselnder I:acloren sic ~iehi. >~ kann tln~ die 1-)ilferenz zwi,~clmn 31inimmn m~d _~laximun, die ,,m~+er,., \ersu(q~ atffw~'i>~en, nidH \Vunder ,mhmen. ~\'ir gla,uben s~'m', dass fiir die lleurlheilung der I(reishmfsg'es<,hwinuigkeii des 3lensehen di~' I((mmniss des Maxinlal- und ?dinimahverlhes yon ~riisser~r I~e(leuitmg ist. als die eines zu herechnendon .~littelwerthes.

I:ih" den 60 Kilo schweren ~lenschel h Imi dora nach vorm~'hender l leehnung hei Kiirl)m'ruhe ~1,85 1 .Blm tmda.ufen, wiirde die ]~n%laufszeiI: hei Annahme ~'iner lllui:men~e yon ~/~a des ],~iirlmrgewiclHes = 4.(~ I I I lm: 71.7 ~";e(~unilen beira,~en

Wie s<~'hon im \<)ri~trn ](apiic'l tmgr(indel, ldinnen wir die,sen \Verth ['fir c inch z u v e r l i i s s i g e n .~[ i l te lwerrh halien. ,\lha'dino's wiire (hlnn die C i r c u l ~ i i ~ n s g e s . h w i n d i g k e i t I)eim ~lensehel~ ~,in~' lan,,~- sa.m~,re, a,l.~ si~, ~ l l g e m e i n an:4 'enommen wird.

-? Es ist bel<anni. (lass die Besiinmmn~' dot IYmlaufszeit nach der all~,n f [er ing"schen ~lethode zu holm XVerlhe fiir (lie t(r.' slanfsges~d~windigkeit er~ieD, l~ine l:mrechnung dot yon Mer ino gew~mn~:m'n l)~um~ mZ den _'xl,,n>~,hen wih'd, + Ilazu f/ihren, elm' I'l~h~uf>~zeit v<m 2~IS<'<+Nmh'n altzun~'hmeil.

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Untersuchungen iiber die Blutcirculati0n beim Menschen. 287

Sohon v. ] ( t ' i e s x) hai darai, f hiligewi~se,i, d.,~s liim/ dieson Werlh w.hl verdoplioln ]nii,~se. lini dim wain'ira \ei'lii{lll~issoJl naho zu I~.onnnen. l)er ~tll<~ tlrlsorc, tl /al)ollai'isoh '<oi'oilii~l(,it Ver~ll(Jhell sic;h oi'~ohoi~i(Io ~'litiel- worth wih'do dem v.n v. l ( r i~ 's itli~'ellOllllllellell enispi'e~'hen: die oben als (7 OS.2II/li i(ll l ii:l el liel'o(~lilieio I'nilauf,~zeil denseitieri lin/ o~1. 2/8 (iborlrotlTm. Dot relat iv hohe Werth kihirito doslilllh mi:ft'aih'nd ers~Qleineu, weil er ,~. erheblioli yon der houR)i iool i '<oriierr,~(~]london ,\lliCut,hlilO abweiol i l : illJor dieselDe isC j~ l ltlr i%llf (]l'tlllfl einer {Jeborira,7un ~' Ullorer ill/ Tlliorversuc'ho ~owol]ll()ll()r ~VOl'l}l('~ a, uf (ti,~ VerhSlinis,~o alri :~'leu,~ohen ~en/a(~ht. [711,<(!1' \Veri;h fii~i; sie, h vielmohr ~ut den ~ l i i i . lwer ihen ein. ( l ie l i ian si~'li :Dih' die I.~ozioiiilil~'eli 7Avis(~liell [.;nJ]au[',~7cs(~]lwincli~keil, isi</(:! Tilier~TSS,~o ol)ii- si i 'nirt hat. l)anaoh sollt;e die [~liilaili'Szeil l)eiJll Monsolien eine ]iin~'el'l, ,~ein i~,]s boini ] [umle ~ll](I der ll]llllili;l]oAll' IMm Pferde ~dne IUn<~ere D&uer !)l~sitzon als boinl .~lon+~ohen. BeziL<."lieh de,~ loizi;eren in&glten wh" au[ IQ~l~e~do,~ ~Hfl~iork~ani iimohon.

Die Lohrl)ii(dlor der Physiulogio ~'oben den {hulau[ boim Pl'e,:de Zll O0,. 100 ~O(',tlll(ioiq 1111: WOII[I l / l i l l ] Si(>I~ donselben abor &ill Ol'tin(I des- ,jenigen eXliorlnieniellen .~Iaioriah's bereohnei; das i l i : das Pfel4l (las reiohhall,igste nnd zuver]iissi~sh' isl~ niinllioh des yon Ztl l l i , z-ll,3~Oll-ifl, ll ii darSber bei~'ellraohlen; sn soheint si(.[i zunUohsl; eine v<osenllioh kiirzere I! in]aufszeit ZI1 er~elien.

A~s dot hei Z. und 11. ~. 405 niit~eihoilton Tahello hereohnoi siotl niimiioh, dass in delu Vor~iioho 10~') a. I>oi \veloltem die ~{rolliTe- s~liwindigkoit >~eln' gl'os~ "~vt~r~ ein I m l a u f in 20.21 ~e(nln(len erJ'ol,<_>le: dagegela_ behql 7' die l(reisiauJ'szeii im \ersnoll 134a; wo der l,Tnllatlf la,nT'~&nl XOl" sich ~ill~',. ~9.3 ~eOtlnUO/I. ]m ~lit{el a,llor 9 \:orsn(]hsreihen er~'iebt sioh eino [Tn i l t t t i f s zo i t I)ei ln [ ' f e r d e zn 48 Seounden. ]'is hetrt]g' u~mli~:h in (ion boz(i,.>liohon \ersni~llon tier .~[iti:elvcei't;ti f(h' (lie pro ) l inule um]a, ufende ]~>hll;nion~'o 29.155 l~ (las miit,lero KSrper~'ewi(qll "Vt7~6 Kilo. d{/l'{ll],"4 die (:~e,',q~ll/illllhlllllllel]~;( 7;~J.l I ii1"1(| solnii die [~'niiauD.~- zeii; 1'1111<] A~8 ~C~OU[I(]OII.

AI)er sehon Z u n t z- 11 ~l ~e il l(In li haben 8ll ihren i']i'7ol.nlis~on die nolh- wendio'e~ t(l'ifdk <_,'eiil)r. Sic \veison darauf liin~ da,ss ~erade d ieso Vor- suoho; aus wel(~lien ,lio (lJi'oulalious,.>'escqiwindigkoiten bere(;lmel wur(ieil. Al~wei(~linn~en yon (loll iibri,4'on ]~nhevorsii(,'hen zeig'er b und zwar A/)- weioliungen in dons(,lbon Bezieh~mg~ll, hi denen ti, ue.}t un.~ere Yer,snohe yon den absoluten [uhevorsuohen sled unterselieiden. Diese Un~ersetiiede l)of, rolt'en einer,seit~s (lOll ~auer,~tl)ffverbr,<t, uo]t. (let }lier ,so }looli isf, d~ss er :ira L~littel pro Kih) Ttiior d.O c.om I)etriigl. w/{lirend or in den gowShnlie, hen Respiratiol~s~ersuchen um 4 ocm~ in einzelnen wenig iiShor liegL Die zweite Allweiehun~ finde~ ,sic'h in der GrSsso (ler Lnngenventilf~tion7 sio is~ in den ineisten Versuohol~ erheb]ioli hiiher a, ls sonst und steig'f, in einzelnen \:ersnohen his zum dreifaohen des mitlleren Ihihewerflles ~n.

1) J. v. l{ r ies ~ Ueber das Verhalten tier maximalen zur mittleren Gesohwindio'- keit bei dem StrSmen yon FlfissiR'keiten in ROhren. Festschrift f. Carl Lt~dwio'. Leip- zig l~ST.

Page 92: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

2~8 A. Loewy u. H. v. SohrStter;

Es miissen Bedingungen w:n'handen gewesen sein, (lie verii.ndernd auf das Verhalten der Thiere einwirkhm, l{ieran miisscn aueh die CireulationsverMltnisse betheiligt sein. Der gesteigerte Sauerstotrverbrauch muss ceteris pa.ribus in einer entsprechend erhiShten Ausnutzung des at- ierMlen Sau~;rstotres zum Ausdrucke kommen: demgegeniiber fiihrt die gesteig'ertc bun aenvenlilation zu einer Beschleunigung des Blutumlaufes. ,.lie im Sinne einer \erminderung der Ausnutzung wirksam is(.

Nun muss abet in einer Re\he der einschliigigen Versuchc auf eine abnorm hohe C i r c u l a i i o n s g e s e h w i n d i g k e i t goschlossen werden. denn trotz (los hohcn Satmrstotl'verbrauehes finden sich him' almorm ge- tinge Ausnulzungswerthe. ,ledenfalls kann. yon indivMuellen Sehwankungen natSrlieh abgesehen, das aus diesen Versuehen sich bercchnende .~liitel nicht; dic unter ganz normalen 11 u h eved~iiltnissen I)cstehende ..:\usnutzungs- grSsse darstellon. \ielmehr muss diese einc noeh (>rhchliehere; das venSse Blut also noch sauerstott'/irmer sein.

Stellt sich abet (lie Ausnuizung beim Pferde hSher, so berechnei: sich daraus eine 15ngere t<reislaul'szeii; so dass sich die Circulations- geschwindigkei~ unCer vollkommenen R4diebedingungen j({ner beim Menschen tins dem ~lh.telwerthe bcrochneten anniihern miisste, gnter Annahmc tier yon Z u n t z - H a g e m a n n angebrachten Correcturen wiirde sich fiir das Pfcrd eine l(reislaut'szeiC yon 93 Secunden berechnen.

Bet, reffcnd die I}lutmenge, die l~rO l~tinute und Kii rperki lo bei a.bso- Inter lluho um/iiufi, berechnen Z u n t z - H a g e m a n n aus ihren Versuchena!, dass beim ruhen den Pferd e yon im l)urchschnitt 347~6 kg ~{ewicht im ~littel pro ~linule 16,8 ]: d. h. 48,40 ecru pro Kilo und \'li nute umlaufen. Dieser Werth d{irfle nach den friiher angefiihrten I'eher]egungen noch etwas hi;her sein als dies fiir das vollkommen unbeeinflusste Thief zutrilrt. Fiir den 5 lenschen leilel Zuntz 2) ein Blu~volnmen yon 62ccm pro Rilo und ~linute ab. Das wiirde gui zu unsercr 3liuelzahl wm 64~2 ecru zusammenslimmen.

Aus den nach g'leic h en Versuchsmethoden a ngestcllten Versuchen yon (~rdhant und Quin~ luaudai berechne~ sich fiir den Hund tin Blut- umlauf pro l(ilo und 3[inute yon 84--145 c(;m. [)iese Wcrthe werden aus ehen denselbcn ~.{riindcn I:{ir zu hoch erachte~ werden miissen, wie die in unsm'ol~ Versuchen am _\lenschen und wic die am Pferde direct ermittelten. Au[ Grund eines ganz anderen V erfahrens land Zuntz 4) aus 71 Versnchen als 31ilielwerlh der Bluizufahr pro Rilo und Ninute I)eim Hundo 83,2 ccnh mit Schwankungen zwischen 43 und 159 com.

\Vithrend die ~orstehend aul),efiilmen l'n~laufswcrihe mit der GrSsse dcr untersuchtcn Thierarten abnohnten~ ontsprechond olt'cn!)ar deln mit dot l(5rpergrgssc sink(mden Stolt'verbrauchc pro KSrperkilo, zeigen analoge Werthe~ welehe Tigerst;edC t'iir das Kaninehen ermittelte, eine aulriillige Abweidmng yon (tiesem Verhalten. T i g e r s t e d i land niimlieh, class das

1) Zuntz und l tagemann, 1. c. S. 410. 2) N. Zuntz , Die grniihrung des Herzens etc. D.med. Wochenschr. 189_ 9. No. 6. 3) Grdhant et Quinquaud~ Soc. de biol. 1886. 4) Zuntz, Eine neue Methode zur Messung dcr circulirenden Blutmen~e und

din' Arbeit des tle.rzens. Vorliiufige Mittheihmg. PIl(iger's Archly. Bd. 55.

Page 93: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

Unlersuchungen (iber die Blul,3irculation beim Menschen. '289

h[~mindmll pro Kilo und Minute einen I},lutuml~uf yon nut 51 t'tcm habcn sollte. Zu~i:z und l i a g e m a n n lmben dat`auf hingcwiesen~ class dieter Werth entsdfieden zu klein sein miisse: ¢.t` crklitrt siell wohl aus am" \on diesem :\utor benmzten eingreifenderen \ersuchsme~hodik. dic zu einct` palho]ogisdl veriinderf.en Herzarbeit gehihrt, haben d(irfte.

hn letzlon Stab unscvet` %~beile XVI haben wit noch bes0nde|'s die \Verthe beredmei, die das VerMllniss der Sauerstoffentnahmc aus 100 t31ul seitens der Gewcb,~ (al zu dem gesammten Sa.uerstolt'verbraudle pro Mi- nut.c (A) angeben; wit habcn diese Relation auf S. 284 rail 5 bczeichncl.

Es ergiebt sidl aus den miigetheilt;en Quotienten, dass fiir lion je- weiligen Minutenverbra, uch an Sauerstoff aus jc 100 ccm Blur 1--2 pot. Sauerstotf entnommen werden. Aus dem Mittclwet`the bcrechnet sich

X = 0,028. Beim ]q'erde w(irde det` analoge Q.uotient iln Mi~icl 0~00:-}

betragen. - - Ganz abwcichend wm allen bisher bosprodmnen ,.a,osialtel .~i<:h

Versuch 12d an dem tuberculiisen lndividuum rail , \bspemmg des Hauptbronehus. Sein arieJ'ie]les [[~[ui enflva]t laut rral~elle XII (S. 274) 17~56 pC~. Saucrstoff; verbraucht wurden 15.8 pot . . so dass alas xeni~se Blu~ am Ende dieses 42 3[inuten dauerndeu Versuchcs nut mehr 1.76 Vol.- Pro< Sauerstoff enthieli. I}erechnet man ~mch hiet` zuniichst die pro Minute umlauf'ende BluCmm~ge~ so elgeben sich 1,78 i. di~, l)a.um" des gJul- umlaufes wfirdc sich auf 140 8ecunden stcllen. I':s tral bier also eine g;mz enorme \:erla.ngsamung det` Circulaiion ein. so class dic |:mlaufszeii um fast das Vierfache vergt`6sseH erscheinL

Nach dem Gang un.~erer [Tntersuchungsmcthodik bestimmen wit` die (',r6sse der Ausnu¢zung und bercehnen ~rus iht` die I:mlaufsge- schwindigkeit. In \Vahrheit isi jedoeh det` Zusammenhang ein umge- kchriev: die \eriangsamung isl das Prim/it`e, die hohe Ausnuizung ers/ die Folge diesm'. Otl>nbar tt`al hict` dut`ch beginnende }Ierzsdm'iiehe. (lie wohl auch rail der langen Ausdehnung des Versuehes in \er/)in(ung stcht - dauet`te ¢h)eh di0 Absperruno' dev ein(,n ganzen Luno'e his z u r

l~;ntnahme der letzteu Lungeul~rol3c 42 ~tinuien . die crhebliche Ver- langsamung (let" (!ireulatiml ein. l)ic mtm~elhat'le .gauet`stolfvm'sor,,un,, des Karpers spricht sieh audl in tier C3anose: welvl~e an dem Kranken zu beobachten war. aus. ],eider way os niohl mehr m6glieh ?uls uud Blutdruck wiihrend dieses Sladiums des \ersu~qles zu I)estimmen.

"~ [ m t a . u f s ~ c s ~ : h w i n d i , , k e i l hei l ( i ' ~ rpe ra rbc i l

\Vir haben im ~ot`stehemh.'t, wiederholt het`vovgchol~en, dass die (lirculationsg'escJm:indiokeil. in unset`enl .\~beilsxel'su¢the ~eg'cniibev ¢lcr bei Kiit`l~ert`uh¢, hesH~leuni~l scin muss. .\us unsercr Tabelh.' XVI isl dies nM~l olme \Veitorcs et`.,id~lli¢,h..ia, cs ,:t`wcckt sagat` den Ansd,.'in. ais sci die ['mlattfK'eschwh~digkeh gevath, ill dot" I{uiw besmlders _r ss. :, o : ' Anal\siri man jcdo{:h dit' 4 au[ Tabelh' XVI \el'zlquhnelen \e/'suuhe hither, so xcigi sich; dass i,, iiilSi)l'{,lll At`beits~m'suH,, 14 dcr cha.rakl,- ristische EIFecl der .\rbeit. niinflich die St.eiw, t`un,.,' des Sio ffu msai:zes ,.z,eoeniib¢,r d,n \m'su~:hen 13 uml '>~ . . . . . . . t £ ' a l ' I I ] 1 : ] 1 i Zll Ta-e frill, chlss dot`

Page 94: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

:290 A. I,oewv u. I1. v. Schr~ilter;

Vc,'ln'autdl ~h~lnmhr gcgcniiber dcm crslm'en sogar bciriichllich zuriick- hlcil)i. In diesen beiden l:luhcversuchen sind Bedingungen wirksam gewcscn: (lie don ,%auersioll'verbrauch in dora cinon Versucbe (X-ors. 29 mit Ab- slmrrung des l la u pthr.nehusi au[' die glo i t: h e 116he I rioben, in den/anderen sogar noch well stiirker erhiihlen, als dies die absichtlich ein~eleiteie. willkih'licbc ;\rbeit verlnochtc. I.egl man jedoeh als Massslab den ,";aucrsiolrverhraueh soleher \ersuche zu Grund(', bei denen Muskelruhe Imsser gewMu'l, w~u'~ niimlich den in den \ersuehen 15a un(I l). 1(; und 34. so gelll, (for die Cirm~lation beschleunigende Einlluss der Arbeii deutlich hervor. Im Versut~he 15 betriigt niimlich der Nauersl.ffverbrauch im Mittel Imider gestimmungen urn" 169.1 ecru und (t ie berechnele Circula.lionsgesebwindigkeil; stelll sich auf 52--53 Semmden, gegeni~ber :16 8ecunden in Versuch 14.

Die relaiiv geringe Ditl'erenz im Sauerstoff~erbrauch~ die Mch in Vers. 15~ gegoni_ibor 151, findei - - 182 c'.cm gegeniiber 15(; e c r u - - hal noch nichi zu einer Aenderung tier (i:ireulationsgeschwindigl(eit gefiihrc. Das Plus an Sauersl;offverbrauch muss dutch eine m'h6h{,e Ausnuizung <los art oriellen Sa.uerstoffes gedeekt sein.

Dagegen findet man mit s t i i r ke r e r Z u n a h m e ties S i o f f u m s a t z e s e ine z u n e h m e n d h6here U m l a u f g e s c h w i n d i g k c i I : Bei eincm Naue,'- stolrverbrauch x on ca. 250 ecru nut 36 5ecunden, bei 330 cem nm' 20 Se- cunden f(ir cinch Blutumla.(tf.

3. [Tcher eine e twa i~e B o r e c h n u n g des B l t l t u m[ a u f e ~ aus dcm K o h l e n s i i u r e z u w a c h s des Cap i l l a t ' b iu l e s .

Wit hMmn (lie Berechnung der lIlutumlaufgosehwindigkeil bishcr allehl m/f die ])ifferenz zxvisehen dem SauerstoKgehalt des arterielhm und venOsen Blu,es basirt. Theoretiseh bemtehtet miissie sich (lie Berech- hung aueh auf (h'(md des Kohlensiiurezuwa.ehses, den das lIlut bcim l)urehga.ng dutch die Capillaren erfiihm und dev seinen Ausdru(~k in dem VcHmiten tier Sl)ammng in tier abgeschl ssenen Alve.le tindel: ansl~ellen lassen. Wir miissen aul' diese Ilerochnun,.z zunii.chsi verzi(d~l;en, denn. um dieselbe ausfiihren zu k6nnen, miisste m~s wie fih' den Sauerstoff, aueh fib: (lie Kohlensiiure die |h,ziehung zwischen 51mnnung und Mengo der im I,lul.e gebumlonen lmli;mm, a.lso gewissermaassen die Dissociaiionsspannun'.',' der Kohlensgureverbindungen des Bluies festgestellt sein. Abet einerseiis vorf(igen wit nit'hi iiber eine geniigende Anzahl beziiglieher Versuehe. um etwas I,estin roles iibor diesc g.e]}l.l[ioll il.ll,_'5.Sil°'Oll ZIJ k6nnen, bei der sich iibrigens noch sLiirkore individuelle Sehwankungen gehcnd machen als heinz Sauersloll': amh,rm'seits isl. \vie wit sch.n bemerkI haben, die 5paJmung dcr ](o}llensiiure an sieb sc.h u sowohl in den otl'enon wic ge- schlossenen Aheolen weir a~':' C"~)ss.wen Schwankungen.~ dum:h .-\ihmun-. ,~ und Circulaliml tllllOl'WO/'[Oll, ads das fiir den 5auersioff dcr Fall isl. Zun tz mM t la~ema~ln haln,n am.'h auf(irund iJn'cr Kohlmriiu'eworthe den sich bei d(,v Passage der (~apilhn'cn er~cl/emlen Zuwachs an I}lulk,hhmsiiure be- rechnei, sic, <.nmm dies. da sic die ~lenge,~ din' C(), 2 bl b,(Iq-t Blut- arten dh'et:t ermillelten. Trotzdem zei,.tqm Meh in ihren Versuchon so er- heblit~he l)iIrm'enzen zwisclwn Kohlensiiurezuwachs und ,":,aucrslolrxcrln'auch,

Page 95: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

Untcrsuchuugen (il,vr ,lie Blut<'.irrulat.iotl beth, Menschen. ~9"1

(!()+ da~s ,tie I)cziiglichetl (~tt)tientcn ~ : betriiehtlich, trod royaL' tuwh I>ciden

l{i,:hiungeal; veil Clot] aus ,lem g'leichzcitigon I{osl)iraiionsxorsuche sich er- gel)endon abwoich,'n; ",viihrond man doch ~.n vornherci,, ein,: voile t+obcr- cinsi:immtmg' holder q)uotienten erwarlen sollte. Ilei unserer Mdhudik. I)oi der I>eziiglich de] Kohlons/i.urc direct our (lercl~ 5pS. n t l u n g best,mint we]den k<>nnie, wiirde, sich die Abweichungen dieser be,den ]lelaiionen \'on oinander noch ,-,"'s • ~t(>,bet gestalten. Man muss daran denl<en, ,lass da.'. Bhlt nach Verlasscn des K6rpers .ia leith, V eriinderungen so, nor Alkalesconz cffahren kann+ wodurch sioh natiirlieh die jewoiligen Beziehungon zwischon 3h.ngo and $pannung der Kohlensiiure iindern miissen, Veriimlerungen, die sioh nicht in dem 3Iaassc mit Bezug atff das Verhah:en der Disso- ('iationsspannung des Oxyhiimog]obins g'eltend nmchen.

Dieso Gesiehtspunkte miissen auch davon abhalten, die wenigen yon uns ,>ben hervorgoholjotton, nach (let' rein physikalisehcn The<)rio un\or- stiindlichen Kohlensi(urewerLhe im 5inne (let' Neoretionstlteorie P,<~hr's zu ve rwor thon .

.Des wichtigon Eintlt,ss(.'s yon 5 c h w a n k u n g c n do] Athm,tng: in ihro.r Bodeui.ung fiir (lie l(ohlensiiurespanntmgen in don goschh>ssonen und oll'enon A lveolen is, sehon wiederholt g'odaeht we]den.

V. U e b e r das H e r z s c h l a g v o l u m e n b e i m M e n s c h e n .

](enn,m ,,,,it' (:lie i)ro Minute umlaufcndo tflut:menge HM die Zahl <h,r lhllse pro 31inttCc. so ergiob~ sich ohnc We,totes (lie w~hrcn<l .ieder 53slul," aus/ow,,'l 'eno ]]htim<mgo~ das sogenannte S(:hlag'\ri,harwn des ]lerzens. l) ie aus unseren beziigliohen Versuchen sich ergebenden Wertho sind zu-

• r l l I 1 / g'lei(:h mii: den (h'undla~en f(ir ihre Borechun K in ,aJeue X\:fI zusammen- gestellt.

Tabelle XVII.

1 2 3 4 5 : fi

Pro Minute Vcrsuehs- I)aucc cilws thtN- lm~la.ufendc Bhst.- : 5 oh lag- '<<qllaKvulum(m NLu~c~icr }1[utttmhaifes frcqltonz mengc in Lil.ern i v ° I u m c n pro JnI'{Grperkih)cem

f 5. I l l .

13.

t 14.

i l5a. I5b. 29.

• 39,2 72 54,0 76

"..)0,4 98 36,0 100 53,0 78 5L>.O 88 36,0 103

13(; 114

118 118 120

i . die, Augen t'/illi.

/ 31. 54 / 3. 34,6

9. 55,O 12h + c. 43,4 12tl. 1 It)g)

I 10,0 I 139 7,23 95 i

10,64 i 108 6,07 ~ 60.7 4.1 5S.5 4,2 47,7 i 6,08 59,0

1,6 1,I

2,3 ! ,3 1.1 1,0 1.2

4,52 33 0.61 7,0 61 1,1

4,5 3S, 1 0.7 5,74 4S J+; 0,9 1,78 14,S - -

sind die 5,sse,'st I)ctriM,tli('hcn Schwanktm~en der Veui:ril<clfiillung. Wir Iindo, n,.het~ einem Maximum

' t yon 13J col,, ein 51ini,m,un ~,m 1-lf i com.

Page 96: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

292 A. Loewy u. It. v. SchrOiter,

l)abei isi zu bemerken, da>s nicht allc ill der Tabelh' angefiihrien I)aten gleidmcrtig sind. Zuniivhsi is1 der niedrigste Werth mit 14:.8 ccm (\ers. 12d )a l s ein palhoh~ischer zu betraehten: es handelt sich um den wiederholt hesproehcnen \ersuch lnit A1)sperrung der reel,ten Lunge bei dora Pafienten mit alter I.un#entul>erculose, boi welehenl es 1)ereigs zu Herzsehwiiehe gekommen war.

Auch die in den \ersuchen 5 un(] 11 gefundenen hohen Wertile rail I)5 und 139 corn sind vielteicht nictit moth" als p]usiologisch zu betrachtcn; sic betreffen ein lndividuum niii den Ersehcinungen ~on ehronischem lmngenemphysem~ bei welchem zeitweilig Oedeme der Beine, sowie all und zu stitrker hervom'etende I}ro,lehialka.tarrhe auf eine mangelha, l'i.e Funetionsthiitigkeit des llerzmuskels hinwiesen.

\on lien iibrigen 9 \Vertheu liegen 8 zwischen 33 und 61 ccm; nut ein \Verth (Vers. 13) abersteigt die ohere Orenze erheblieh, indem ein Schlag- volmnen wm 1()8 ecru erreichl wurd< Dieser ]etztere Versuch kann jedoeh: worauf ebenfalls sehon wiederhoh hingewiesen wurde, nicht a.ls ein Ruheversudl beiraehtet werden. I)er Sauerstoffverbra.ueh iibertrifft bier den eigendidten Ruhewerth um mehr als 100 pCt. und selbsi den bei miissioer. ~ Arbeit, wie sic in Versueh 14 eeleistei wurde, ermittelten \Verth noeh um 40 pCi.

Fiir die l~eurtheihmg des normalen l lerzsehhtgxolumens bei KSrper- ruhe kommen daher nut die Werthe der Versuehe 15. 29, 31, 3, :~. 12b und (; in Betraeht. in den@ das Kammervolumen zwischen 33 und 61 cem liegt.

Nehmen wit' aus dieser immerhin besehrimkten Anza.hl yon 8 \'er- suchen das 5 l i t t e l , so gelangen wir zu einem Werthe yon 5t),1 e c r u . - Ebenso wie wir dies in den vorigen Capiteln gethan lmben, kSnnen wir aueh fiir das Sehlagvolmnen des Herzens einen a l l g e m e i n e n 5 [ i t t e l - we r th bereehnen, wenn wit den oben als Mittelwerth der pro Minute umhmfenden Blutmenge festgestelhen Werth yon 3,85 1 zu Grunde legen, und eine Pulszahl yon 70 pro 3Iinute annehmen; wit finden dann fast genau denselben 'fferth wie jenen, der sieh aus unseren genannien 8 Ver-

1 suellen l~creehlml, n/imlieh 55 ccm pro Sxsl;ol~,, das wSren ca. 1201)

des KSrpergewic, htes. Dieser \Verth stehl in sehr guter Uebereinstimmung mit: den Anschauungen. die im~n in den letzten aahren ~uf Grund der naell ganz versehiedenen 5Iethoden a.usgef(ihrten Thierversuehe far das Herzsehla~volumen des Menscheu gewonnen hat.

Wiihrend na::]t den iilieren Untersuchungen yon \ :o lk tnann l) und Vicrord t% das Pulsxohunen <los .~lenschen ca. 180- 1_88 ecru betragen solhc, bercehnelen l [uxle3 a) nut noclL 100 (:(:Ill; F iek 4) it/If (]rlllld pleth.~.~mooraphisdler Messungcn 53--57 (,~,,n. I[oorweg~i kam durch

l) Die Ilaelnody/lanlill nach Versuchen. 1850. '2) Die Erscheinungen und Gesetze der Stromgeschwindigkeit des Blutes. 1858. 3) el. Vierordt~ l)aten und Tabelien. S. 161. 4) Ebenda. 5) J. L. l l o o r w o g . Ueber die Blutbewcgung in den mcnsohlichen Arterien.

Plliiger's Arohiv. 46. Bd. S. 115.

Page 97: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

I-ntersuchungen tiber die P, hlleirc.ulalion boin] ,~lenschen. 2.q~

,\usmessung dor ]?uls<~uv\e (let Carolis des )lonschen zu einem dem I:i(~k'schen ganz nahestohonden \Verthe; niimlic, h zu 44,1 c(~m, cintra Werth: weh:hen so'hen D. P a s s a v a n l im 3ah,',, 1748 und Th. Younv 1809 annahmen (45 ecru).

Welter bm'edmole l)la.~:oz/, class die Volkma, n ~ - \ i o t ' o r d t ' s c h e n \\erthe zu hoeh seien, da.vatts, dass e r (loll 5a.tlcrsl,offvcrbrauch eines Er- wm'hscnon ['fir 24 Stunden zu 500 1. die I)ulszahl wiihrend diesm' Zcit zu 100 000 ansetzte, dann kiime aut' jcden Herzschlag a c(m~ 5aucrs(oir. Nhnmt man nun woii:er fiir den Untersdlied im SauerstoIl'geha.lio des after|ellen und ven6sen Blutes 7 pgt. an, so wfirde sich ein Horzschlag- volumen yon ca. 70 ecru be rechnen: be| einer Annahme yon nm' 6 pCI. Difrerenz o~geben si('h 80 cem. be| 8 pCt. Differenz 62 .5 ecru.

.\ u(-l~ T i g e r s t e d i;2) kommt auf Grund seiner bekannten eingchende.. mitre[st so|net Sl:romuhr ausgefiihrten 1,:n~ersuchungen (iber die Functiou des t(a.nindlenherzens zu tier Ansdmuung, dass das mensclfiiehe Herzschlag- ~olumen im MTit{el zwisehen 50 und 100 ecru sehwanke. Endlieh bc- rechnet auch Zuni:zat a.us Verstmhen an l)ferdon. (lie naoh e, incr Methodik angesi~ollt sind~ deven Grundlagen und Ueberlegungcn aueh wit vefola~ sind. das Herzschlagvolum des ~[enschen zu ca. 611 com.

Die {tc'bereins~immung, die zwisctwn unserem d i r e e t go fundcncn ~littelwer~h und dem yon Mien neueret~ Autoren beret:tmeten beslehI: sl)rit~ht (lafih', dass die iilteren auffallond hohen Angaben nieht als allgemcin giiltig angesehen werden k/3nnen. [)ass gegebene, n Falles oinmal Wcrihe yon l S0 ecru erreiehi werden k6nncn, erscheint immerhin mi~)glich angesichts (l~'r Thatsaehe: dass wit selbsi, so in den \ersuchen 5. 11. 13. zu Werthon gelangten, die das mittlere l]erzsehIagvolumen um das Doppolie. ja Iris [as{ zum 3fachen iiberstiegen.

I~reberlm.up( isl .ia docll daran foslzuhahen, dass die ,\nnahme eines /li~,i:elwerthes f6r das Sehlagvolumen nicht mehr als einen allgemeinen An- ha]tspunkt giebt, denn dasselbe kann niehi als eine eonsiante (}riisse be- ~raehtet werden, es muss viehnehr, wie auch aus vielfachen Thierversuehen. insbosondere yon S t o l n i k o f f % T i g e r s i e d t ~ ) , Zuniz~) hervorgeht, ,b' reich den Anforderungen, denen die Circulation zu geniigen hat: erheb- l i(:hem Weehsel unterliegen.

Auch aus u n s e r o n \ersuchen bcrechnen sich nichl uubetrit(~ht, lichc 5dlwa.nkungen der svstoliseh ausgeworfenen BhJtmengcn: und zwar nichi nut yon Individuum zu Individoum~ sondern auch in xersehiedenen Ver- suehen an derselben Person. So tinden wit be| dem Einen 98 und 139 eem~ bei einem Zweiien 47.7- 59 ecru bei KiSrperruhe, 60 f i - -108 e(qn

1) Place, Verhandlungen der l(gl. niederliindischen Akademie d. \Vissenschaften zu Amsterdam v. 28. Nov. 1886.

2) l/,. Tigers ted t : Studien iiber die Blutvertheilung inl KiJrper. Skand. Arch. f. Phys. Bd. :1 auch (Mittheilungen veto physiolog. Laborat. etc. 11. 8.')

3) N. 7, u ~ t z , I)io Erniihrung des llerzens und ihre Beziehung zu seiner Arbeiis- leislung. Deutsch. reed. \Vochensehr. 1892. No. 6.

4) Stalnikofi ' , Arch. 1". (Anat. u.) Physiol. 1881;. S. 1. 5) Tigerstedt~ Skandinav. Arch. Bd. 3. (;)Zuni~z, Plliiger's Archly. Bd. 55.

Z,! i tschr i f t f. OXl,. I 'atho/ogi~, u. Th~,rapie. l. Bd. ;~0

Page 98: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

294 .\. [ ,oewy u. fl. v. £ o h r 6 t t e r ,

bei K6q)erat ' l )oi t I boi oinet' dt ' i t ton pers(m 3:~ 61 c(mt: hoi ~'inel' \ i e r l eu 38~1--48;6 ccm Ull{or not'malen \+et'hiillnissi'n und detl ausset'orde, ntlich niedrigcn \Vecth yon 14,8 c'cut bei oltenbar mangelhal'tel' I lerzl'tmetion. Die Griisse ties 5ehlagvolunlens wird bestimmg (lurch die pro _\linul;e au.', dem Ventrikel austrei:end<' l_~lutmenge trod die Anzahl dec llel'zconmtt-- tionen. Eine Analyse der genannten \ersuche bestiil;igi, was .ja. a priori a ngenommen werden darf. dass beidc ='~[omentc unabh~ingig yon ein- a n d e r das Sehlagvohtmen beeinlhtssen. So sehen wit bei Per'son X in Verstu;h 5 und 11. dass beJ ann~ihernd gleicher Pulsfl'uquenz das systo- lithe Vohimon in Folgo erheblich vers<Jhiedenel" Umlaut;sgeschwindigkcit der gesammten Bhtt;nlasse um 44 ecru <lifferil'l. Die I)ifferenz der Umlaufs- ge, sehwindigkeiten geht im Falle 5 mit ganz erheblich gesteigerier Venti- lationsgr6sso gegeniiber Versuch 11 einher~ und dabei isl. auch der Sa.um'- stoffverbrauch pro .\[inuto, wenn auuh niol~t sehr erheblit:h, erhiiht. Aehn- Nob [iegen die \erhiiltnisse in den Vcrsucheil f~ und 1 2 b @ (~. wo gieiuh- falls boi identisdier Pulszdd <let' Bhttundzml' pro ~linuLe differiri und (lamit ~meh das Suhlagvolumen ein xersehiedenes ist. Auoh bier linden wir die gesLeigerte Circulat:ionsgesehwindigkeil an ein betriichtlich Ve- stoigertes Athemw>lumen trod auch an einen bctriichflich erh6hten Sauer- stollverbrauch gehunden.

In deu vurstohenden F.alhm sehel, wit. dass der Ilerzmuskel die wm ihm I~eansprudlte Mehrt'iSrdertmg an glut: dadurch leistel, dass <w bei anniihernd gleidler Pulszahl mit vei'schiedener (?apauitiil at'beiiei.

.\nders liegen <lit+ Verhiihnisse Iwi deJ~ beiden anderen PersmletL Ih,i beidon gchen die Differeuzen des SddagvoJumen, mit 1)itl'ot'enzen der Ptt/sfrequenz einhm'. Bei dora einen ,["l'. Z., \ersuch 3 u. A1)isl da.,, &qilag\olumc'n l)ei hohel' Pulsl'requenz gerinv~ bei niedrigel' Pulszahl hiiher, a, ber I:ro~zdetn wird bei der hiihel'en Schlagfolge ganz edieblidl

, ~ l > c i d e p ' wcniger B]ul pro 31imlte gol'(;~+del'l als l)ei (her g~'rin,_,'eren. >'" zweiten Person ~IIoH' Z.. Vers. 14--29i ]sl un;Jgekehl't das >ehlag\olumen I)ei din' hohen Freqttenz V'riSsser ~als bei d er gedngerm b trod demgemiiss wird iu den V,,l'suuhen n-fit griSsset'or SchtagI'ola'e erheblich mehr aus- ~ctrieben als in den mit niedrigel' Ft'oqtumz.

Wit sohe~ also. dass alle ~lSgliellkoilen. die maJ, thooi+elisuh t;on- slrttii'en kann, iu uuseren Versttchen t'ealisit't sind. - ..... \\'oh:he Einfliiss<> hn I{inzolnct~ wirksatn sind. litll die Venlfikelcapa, citiil uuabhiingig you eiwaigen +\enderungen din' Pulsfl'equeuz zu vel'iindel'u. I~issu sioh fib" den Igiuzdfall ,~icht mii Sieherheil: sagen. Immel'hin miissen wh' auf oinc Ih!zioi iung' l l i uwdse i i , die sic, h dul 'chgoh(md ii i Ulisei 'Oi i \Ci 'St l( :JlOl i f inder. \or~ le io l~ l i l l ; i l l u i i in l ich die pro MiliUt(! uni iaul 'c i ide I l lu t i i im]ge und die {]l'{L-;se tie:-; 8(; l i la~;(l iUlUell>; Init dein >.'5;iu(!i'slOll'\ol'hrau<~iu ' i~l'o J l i nu le +die I)ezii<_,l. Ilat<,n I i iu lcn siell in Tal l i , l le X V [ u. XV I I J. ,,()ei',_'ie!)i sh~ii f{h' a.]i!' I: i i l lc~ dnss d i ' i n h{)hl , i ' l , i~ 5 ~ i u l ' i ' s l l ~ f l T \ l ' l ' b r a l l U l i t ' t ' i l i h i ' l he l 'eS \ l i l i u l t ' n ' , < i l u i l i e u Ull(I e i i l h i ) h ( ' l ' es . ' q t+h la~ ' \< l lu lnc i i ( ' l l l . ' ~ l i l ' i ch / . I)as le~l den l leda i iken i ial ie, i lass ein Ca l lSa lo f Z t lsa l i l l i i i g iha l i , . . z i i i dei' AI ' I Iws ieh i ; dass der V~!siei~oi'lc l)<'(lai'f ~lil Sa i l i ' l 'S lo l l + s l ' i l e l lS t ier i i e - \~,l,bt, Ztl ei i i l ' r .~h,l lrzufuhi' \Oli l ihi l ; zu <lt]li <{ewel.l<~il t' i lhi'l. <1i<' der l)l<..:aIlismt~s dui'<qi ~:it/u Sioi,..:~]i'un.,_" del' s',sitdisu.h ;ius~e\v~i>l~eneli I l iUl n]l,i].,_,t,n

Page 99: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

. . t , j ITnter.<tuohuligeil {il:,-r die lJluh'irCtilai[Oll ,t'iin Mollschoil. ")~ ~

h'isie(. I)ic Pu[sfk 'cquonz zci~t dcmgegeniibct" ¢'in ~anz xvvchsell, l,s Vcrhallcn und scheim detnlmch hier keine wesemlichc llolle boi dcr l{~'~'ulirung dot Illutzufuht' zu den {hnvcben zu spichm. S~ leloologisch \erstiindIioh auch diesc \Vcchsell~ezichun~ wiir~, so sielh sich ihl'er An- nahmc doch cine Schxvioriglwil in den XVe~. \Vir hab~m ~esehon, dass dic .\usnutzung dos alter\ellen ~aUCl'Sl,ldt'os Doilu Monschon tim, so gcrinN~, isl, dass n(,cN ca.. 60 pCi. des itl (N-n Artcrie~ (,~tha.henon unbenulzt in die Xenon iibcrgehen, l:s miisste also selbs! crheblich gestei~crfel~ Au- fordcrungon an den 5auersioitl)edarf geniigl wcrdcn kiinnen: ohnc dass sit, i: i~ deu CirculationsvcrhSltnisse~ iraend eta'as iinderte, zumal wi,. \vissen: d&ss die nothwendigen Triebkriifte far den Sauerstofr ;l.ll51"cic]lOll. um dicscH his mff klcinc tleste aus dora Blute in die I]cwebe zu fSrdern, s~mi, dass auch lhatsiicldMl beim ,\ufenthaltc im luftverd(innien Ra/,,m, cim~ well s~iirkere <\usnulztmg stattfindel als in unseren Versud~en.

~|il llficksieh, roll' die Ersc'heinungen, die bei anderen physioiogischen ('ompensationsvorgiingen zu beobaclmm sind, m/Schten wit annehmeN. dass wit cs auch hier mit lleaulationsmedmnisn~cn zu (hun haben, wclch~, ~tcicllsam priivontiv wMcsam zu liner Zcit einsel:zen, wo die sehou vo~'- handemm ~liUel zur Sauerstoffvorsor~ung noch nicht erschiipft sind.

F/it diesc Deulung sln'ichi auch de,' Utah\and, dass in l'asl a lhm unscrcn t:iilh,N be\ dora orh¢ihten ([]csamnttsauers{off\ct'l~rauche di~' .\us- m~lzung {los arleriolM~ Sauerslotl'cs abgenomnwn h~.lri, d. h. cs is\ di~, Illuislromgcsehwindigkoil sii.h'ker-estci,_,crt wordon~ a.ls cs I'iir die Zwocke der I)et:kung des gesteigerten Sauersloft'l)edarfcs no~hwcndig gewcsen wiire. \Vir haben hior dasse]bc Ph~ilm/nen, das wir z. II. im \trim.lien {lt~l' :\[hll/Ulilg be\ ),luskohhiitigkeit beobmqiien k6nncn. \Vie Zun tz und Gcppert~, fandon, wird bci dcr ~Xlusk~,lthiitiokeii die Lungcnvcl,iiNtlioli dorarl -esleigert, (l~ss der Nauel'sl, oft'geha[l des ~1 les h6hel', tier de,' 1,2ohlensiiuro niodriger liegl ;,Is be\ ](i;rpcrruhe. l'~ben dassclbe I~eoba.t:hlclen V. St:hl'(Sl, l:or und Zun(z~-i bci cinigon ihrer Versucho in\ [,uftballon. wol>~fi Sic\thralls oine die VtTniind0rung' tier ~auorsloPl'Zilfuhr iibt~rcolul)on.>ireiidl, .\ l i i lnung zu cons{aliren war. \ \as dor \ergJeich z'~visc, hen dmri llo- salriilltsat.lCl's{offvorbra, lJtqlO lind dot [)l'ot~elilist:llOll ,\USllUtZUllg dos al'lt'- rielhm ,~aucrstott'es (~d'. Tabellc XVI blab 2 u. 31 crga/l: driicki; sioh cl;)ellSl, in dent \ c, rhalton der in 8l.:cll 1{)Tabollo X \ I zusa.niniongefasslen ]V(,i'iho tit,s AllSl]tll.ZllllgStlUOtielll.t'll S ailS: sit,. sind gl.,ringer boi VVa(;ilSOIIIiI'Ili. li/ihcl' bci niodrigereni (~CSi.IlIIIIItS,~_IUCI'Sl.01efVcI'hI',{ItIch!L

~,\CIII} <'S bei rolativor ]{{)rporruhe odor llJiissig?r kih'perliclier ,\n- sll'Oii~ung' nicltt diroci nolhwondig erschohii; dass dcr liiassig <,,esteigor e Nauersto[t'vorl~rauoh eino \'ci'grlSsserung dos SclliagvoJuinens naoh sicli ziclii, so wird diosos Verh~thcn tlhne \\:oileres\erstUndlich. \vOl/ll dill'Oil el'- hohli(~lic ][e|irloistungon der Saut'i'si(lffverbra.uch imp das 4 tii, olie OdCT nlehr der l luiieweriho ansiei~t. |)aim ~;enii7l s,,ll>sf eine I@hi;hlutg der ])ills-

1) ( i e p p o r t u. Zuntz~ Ueber die Itegulation dot Athmung. PIl(iger's Archly. Bd. 42.

:2i 11. v. S c h r i i t t e r u. Zuntz~ Ergebnisse zweier Ballonfahrten zu physio- Iogischen Z\~ocken. Plliiger's Arch. 13d. 9"2.

20*

Page 100: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

A. I.oewy u. t]. v. Schr6tter~

froquenz auf da~ I)~t~l ~1 e mid einc j'ast vojjsI~hMige Ausnmzung des ar- lm'iollen Sauevstoffes .~eitens dot Gewebe niehl mehr. um diese n,it der o f forderlichen Smmrsl;ollmonge zu versorgen. Die nothwendige Mohrzufuhr yon tIlui zu den Gewelmn kann lflee nut dutch l(,rhiihung cloy S(~hlag- volumina zu ~¥ege gebra.chi werden. - Dass die St,,.i.~.~,,.,,~.m~,,.. , ,mder svsio- lis<dl a.usg'clriebene,J l.~lutmenge ni(:hl als letzies Aushilfsmilrel des Orea- nisnlus dienl, sondern boreits meisl friihev herangezogen wird. scheini sich besonders deutlieh aus unserem Versuche 13 zu ergeben: in welchem wir bei einer Steigerung des Sauersloffverbrauehes um etwas mehr als das Doppelte des l{uhewerthes das Kammervolumen yon im Mittel (Vof suohe 14: 15, 29i 55 eem auf 108 ecru a.nsteigen sehen, wobei die Pulsfrequenz nieht erhi:?hi war.

Die Fiihigkeit des I[erzens schon unter idly si~dogischell Bedingungen so erheblich sehwankende Bluimengen in sich mffzunehmen, bereehtigl zu dev .\nse, hauung: dass am'h unter im.thologisehen Verhiiltnissen, wenn im Gefol-'e einer t~rkrankun~ des IIerzens selbst oder der Lungon Mehr- anforderungen an di~' (;iceulaiion ~estelli win'den, diesen namentli~:h durch Vergriisserung des Schlagvolumens begegnei wet'den kann; und da.ss dieso o[lonbar berei,s lange vorhev besteh(,, beret m~eh h.vpertrophische Vorg'iinge angeregl werden und eine deutliehe Vergriisserung dos Herzens nachweisbar wird. Arts diesem Gesiehtspunkte w'are es imeressant ~'e- wesen, m,¢d~ Versuehe an eompensirten und inemnpensirien [lerzfehlern. wie wit (lies s~.hon einleitend bemerki haben, anzuslellen; wit waren jedoch aus iiusseren G-riinden nichi mehr in dev La.ge: diesbeziigliche Versu(;he duvehzufiihren. Zum Sehlusse m/3ehten wit noehmals beionen, claSS eine Schiitzung des l lerzsehlagvolumens auf (}fund des \evha]iens der Pulsfrequenz :ni,dlt mGgtieh isl. Die Pulsfrequenz isl eine zu labile und dutch refleelorisehe Momenl~, vevsehiedener Art beeinflussbare Fum'tion, die unabhiing'i,-,; yon d~!n jeweiligen A~fforderuno'en an die Civculaiion schwanken kann und daher auf die \h, nge dos dem lterzen m,istrihnmtden Illutes keim,n Riiekschluss gestatlet. Zu demselhen Er-

[ i~er- ,.ze!.misse kam auf (.',fund seiner Vm'su~dJe am Kanin(qmn a, uch "" : s tedi: h, seiner oben ~d{.irl{'n ,:\rbei~.

l~;s ('viibri~i. noch die Beziehuno' zwist:hen d~m l l e r z s tq~ lag - v . l u m e n und dem l(i;vperNewi(:hl~, kurz zu Imrtihl'eJi. \Vie sich aus 'l'abelle XV]I Stab 6 evoibt, sehwanki das auf 1 ](il~ ](6rpergewi~qlt umgerechnete S~!hh~vvolumen in (!till niehl unevheblich. ~\ls Minimum lindei sich im \g'rsuehe :-~1 0.t; cem Blul. als Maximum in Versueh 5 1.6 ~enl. \,q'such 1}'}~ del' aus dell wiedevholi angefiihrlen Gviind~m a ls ei, Arl~eits\m'su~'h Ztl b,,~rachlen is~. viebt z).:' ecru l ,ht pro Kilo. der an derselhen Persm a.usgefiihrie ,\rbeils\-ersuch 14. in welehem die kiSrperliche I~eisitln~ m~eh denl Verhahen des Saum'storverbrau( es .jc, doeh mlr ~'im' aer n~, war. l.;I ,:('m. Ais [ii'sammlmiill'l bereehnet sieh uni~,r l"orilas-une der \l,VSlllqll, 121 und 1.t ~hu' \Vm'lh \ml 1,2 cem.

I,e~eN wit u¢~s~'r all~,'mei~l,,s .Mil~'l F/ir din, 131uiun~lauF I,rO Mining, 2)81, I. hore(:hne[ und I(i;rl~erkil~zu 1~ruud~.. niimli<h ~;4.:~ cmn ~t'. ling. " ~' s~,

sh'h bei 711 I'ulsel~ pro, Ih'vzschla~ trod ]((h'i~erkil,~ 1),~,12 ,:~;m. I£1Mli~q~ \viir~' no~q~ auf die l~qation zwisch~,t~ b ~ h J a g x o l u m e n

Page 101: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

Untersudmngen (iber die .Bh~lcirculalion beim 5'lcnschen. 297

und ( ] e sammlb lu lmen~Ze hinzuweisvn, w~durd~ man die Zahl (let' a, uf cinch Gesanm~lkrcislauf enll'allen(len Pulse m'fiihrJ resp. den wie- \rielten Theil der Gt'sannnihlnlllleJlXe .ide, Svslole ausmacht. En~- spreehe, nd der !gleinheit der svsiolisuhen I{Imn~enge: zu weleher wir auf Grund nnserer Versm~h, xelangl sin(I, muss mu~h dieses \'erhiiliniss siuh a,nders ~'esiallen: als ('s dmt I~islwri~'m~ \~,rsidlune'(,n enlsprac.]~. Na.d~

1 1, der (Msammfblut:nteu~e tier fri}hO~'c'n ,\~lmlhlne sollte eim: ~y,',;i~le G(; '"

I~eh'a~en. N~,ch unseren l']rg'ehnissen (st das Sd| la~vdumen 55 <~:nl. tgir die I/lutmenoe eines ~;O Kih~ sc, hw~!ren \lensdmn setzleu wir 4.6 I, da- nm'h wiirden au f e i n e n IIlul u m l a u f N4 (4(;00:55i Svsi(den kommen, ~der

mit anderen \Vm'ien .jed(; Svstc o I'i:u'del'i J~ ih"r ~;esammten Illlllt/1Oll~'~L l

VI. Bet rach tungen fiber die Herzarbe i t beim Menschen.

1. Ue, ber die l [ u b a r h e i i des ] l e r z e n s .

Nachdem wi t die svsio]isuh ausgew.rl'enm~ l~lutmen~e/ ktgm(,n gelernt haben, ist es mSglich, z~lr ]:k, urthei lung der Arbdtsleistun;. des llerzens zu gelangen. Diese ,.\rhdi isi. dne d~]ppelte. Zimiidlst handeh es slot1 datum, den ](ammerinhalt M.M.n?"°" einen hestimnllen Widerstand a uszutreiben uml zweiiens let ausgewor[enen Blulmen~'e eine beslimmle f,eschwmdJ~ke~l zu ertheilen. I}er wesenlliche Antheil der Arbeil lie~l in der erstgenannien, der sogena:nnten I luharheit , (tin(' mehr nebensiieh- lielle ]Mile spielt, wi~, sieh zeigen wird. die so~enannte SJrBmun~'s- arbeil:.

Wit haben uns zuniiehst mit der IIulmrbeil des ]l)'rzens zu beli~ssen. Ihr meehaniseher I~;ffee4 isi din'oh das Product: aus dem Gewie, ht dos Blutes und dem durdl die Summe (let' Widorstitnde gegebenen Druek definirt. Nennen wit' das i~ewietlt des I}lutes = P mid den Blutdruck = II in mm Queeksilber; s(~ (st die svstolisc:h!~ Arbeit einer Iferzkammer PH; da wit bis- her mit Volumenwerthen operirt hahen, miissen wit fib' alas Gewiel~t P das Product a.us ~lenge ~1 X s (dora spedlisuhen Gewiehte) seizen~ und da. wit die llubhiShe aus der IJobun~ einer Q u e (~ k s il be rsi~ule ermii, teln; miissen wit" weiter umreehnen, welehm' lllul;<iule die gehobene gtued~silbersiiule ent-

sprie,.ht: wh" hab~m da, fiir als Formal 1] X 13;56 wobd 13,56 das spe(fi- S

lisehe Gewicht des Queeksilbers Itedeutet. Als Pormel fiir den meehaaisehen I']fi'e(~l der I lubaxbei~ des Herzens er-

Ms X II 13,5(~ ~'iebi sieh daher - . . . . . . . 13.5~ X ]~Itt. Das wiire die Arbeits-

s grSsse eines \:entxikels pro \ t in u 1 e, worm .~I die pro Minui, e ~msgeworfene Blutmenge bedeuteL Gdmn wit vom linken Ventrikel aus, so witre dazu noeh die Arbeitsgr6sse des reellten zu add(ten, um (lie Arbeit beider Ventrikel zu haben. Auf Grund bekannuer, die Druekverhiiltnisse im ldeinen IKreis- laufe betreffender Da.ten. kSnnen wit die Arbeil des reehten Herzens mit

1) el..[. Munk, l,ehrbueh der Physiolo~'ie. S. ~;O. 4. Aufl.

Page 102: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

A. Loewy u. II. v. ,qchrgitler.

] (ler (h's li]fl,>n einselzen, so dass si('h (lie ._,~'samn~le llerzihiiligkeil

3

pr~) .~lhmle tuu'h 4 3 e } | H herevhnel. Navh diescn (',rundsiiizen sind die

in der Tahdh, X \ l l [ zusanlmen,..:,esl~,lti~,n \V.'rth~' I'ih' die 1]uharlMt er- if l i l le[l.

Was (lie l~eslilmmmgsmelho&,n fi ir den l~luidruck und (hls speHiisch., <ie\viehl des Illtties alllano't: :,,~1 \vtu'de h'tzim'es durch \Viiattng ['eslot,slellt. \Vohei llh:In sich zweckl,iissig ,~lllt,.qiltl der ,~O h I]lall z ' s che , ('al~illare. (h,s heisleli('nden \Viigeri~i~r(qwns h{'dienm~ kann. w('Mies eine In'iiH~,er~ ' u.(l ha,dlicher~' I~,siimn~H~ ~e.,,:I,tlllOl.

l,'i~, lS.

< --Stellun~' "2.

Dor Apparat ist unscJnver verstiindlich: Naohdem man das Blur auf~esaug~ hat~ his dassclbe in den ,\nsatz der den lfautschuckschlauch tragende, n t/~ilse aufg'cs/ieg~m ist: wird diese letztero (Stellung 2) um 90 o gedreht und daduroh alas aufgesogene Blur oben exact abgegrenzt und abgesperrt~ dann wird auf das untere IGnde des (ilas- rohres~ dessen ¢)berlliMle zu diesem Zwecl¢e rauh gemadlt ist~ die :2). llii.lse anfgesetzt; weld~e eine Cannellirungl~iigt~ dutch die die Lurt beim Aufsetzen entweichen kann. Vor dot \\::dgung muss tier in den kleinen Ansatz tier i. H{ilse aul'gestlegene Bhlt- antheil herausgewaschen \verden~ so (lass nut die im(; asrohre enthaitene Blulsiiule zm' \Viigung koramt.

gs zeigl sich .jedo(:h: dash,, wie aus (hq' Formel ,";. "2!t7 hervoroehi: die l,~ennlniss des st~e~;itis~ehen ilewic]~les l'iir dh' Ilere(qmung tier 11 u b- arbeil, des ]]erzens nivht uolhwendie isl: dagegen is1 sic. ,,vie sich zeigen wird van Iledeuiung hei dcr lh,re(:hnung' (h'r SI.r6munRs- unII (Iamil (let gesammlen ]-h,rzarheil. ])m' Blui(h'uck wurde miiielsl des i i i ir ne r ' s ehen 'ronomeicrs fi,st~esiell[. \Vir verlwhhm uns nirhl, dass ~li(,'s~ ~lelhode der I~lul l ru 'k 'Sl ] l / l t l l l l l lg: \Vie iih~'rhaul,I jedc a.l 731enscl.'. ,~t,(isi'{ihr- hare; .'ira: uu~,icl.'r.' isl. S. Vm ~ervMd~har.~ \Verlhe das lnslrumenl aue, h giebl, so wissen wir (l,)c:l~ nichl, win weil sic a bso lu [ rMlii..z" siml. Dazu k.mml, dasswir rail dem Insirmm'nwden lllutdrudc in dun l:in~er- arierien I>eslimmen, \viihr~.'ml cs sich .ia fib' miss're Ilcrechmm~en um den l)ruek in (let . \ . r la han&,h. Beziiglich diescs lelzleren l?unktes isl dar- aur Iliivksiehi zu nehmeu, dass zwar eli., I)ruckabnahnu', heziehun~sweise ,'i~ ~iefiilh, v~m &'r :\{)l'la his zu den kMnen :\ri:erien Ilesieh[. dllss dieses ,j(*d~.'h ~,iners~,ils aur ({r l l l i ( I i ]or Ilell(?Slell Arheiien nur lqn .,2erh1~i's isl.

Page 103: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

i~ntorsuohungen iiher die t~llutcireulatirm heinl .~lensehen. 29!1

und dass w[r amh,u.l,i.~eii~ Inhiel~l de~ Tonontell!v:-, ehI!r ,~|axiniaiwot'ljl4" flit den ])Hck bl;siimnlm]. Durch diesen ]q,tztm'on 17msiand isu eine go- wisso Componsa!hm I'iir clio dutch ~l~'ssun~ des l)ruokos an dot poripherh, ~i~',l~ m'~ohende lh'm:l,:v,'rnfindorung ~'o~'~,niihm: dora wa,hron l)rueke in clot" Aolqa ~'egehen.

Aueh hoziigli{:h dor a h s o l u l e n (',fi[ligkoii der Ttmlin/oierwerthe ist darauf llillzuwoison. (lass sish unsere \V,'z'ihc hlnerhalb derselben Breile bowcgl'n, wio sic anl ~lensehen dutch l']infiihruno' einer (:an(ile in eine ,/._riisscro .\rlerie und manolnelrisch~' ~\h'ssun,>A direci .,.zefunden wordeu sind. Faivl 'e*i el'niiiix~ht" auf ~lio~o \Veise cincn [)ruck w)n 120 lois 140 mn-i Hg in der Art. braohialis, boziohungswoise At1. femoral.~ , \ lher i - ' l f31qd fiil' den t{hli(lruek \VorLhe vmL 100-160 mm in dot Art. tibhdis a ntk'a. In unseren \%'suehen linden wit Tonometerworihe zwisohen 85 ~Ind l lS ram. Wh' wollen nach al[edem rail den yon uns g'efundenen Werthen als Inil den fib" die einzelmm b~iilh, zuire[renden rechnen.

Fih: d ieBerechnuno'einor mi t tl e re n .\ rboi~sleist, ung des Herzensglaubeu wit einen 31iitelwerth son 100 toni 1I'4 I)ruck annelmien zu solle mdor fiir aD- solute Kfirperruhe vielleMfl noeh etwas zu tll~eh gegrillen ist. (~eg'eniiber den fl'(iheren Anseha.uungen~ naoh donen der bhlidr lek wesentlieh h/.ihor an- genommen wurdo, sind wh' ~ttif Grund k]inischor I'~rfa:hrun~en~ die sk'h auf eine -'fosse Zahl yon Bestinm~ungen griinden, heute zu der Ansicht vela.ngh dass der I]lutdrtmk I)t'im 3denschen. wenigstens soweit man sioh aus den indireeten I'esthmmmgen ein I!riheil bilden kann, zwisdlen 90 his 11(1 mm liegt: woii yon deni absolui richtigen \Vertho diirfte sich die Annahnte eines niiitleren IIhlldruckes in der .\orta yon IO0 ran, wenigstens llci Ki)rperruhe nichi enffornen. [)io Fest;stellung eines Mittel- werthes fiir dio Arbeitslcisiung dos Ilerzens kann immer nut' eino bc- sehriinkto lledeuiung haben, an<<.,;esichts des Umslandes, dass so vielfaehe .~Iomente Einlhlss a.uf die einzoinen C<uponentcn und damit aul' (lie Ilerz- Illiitigkeit in ihrer (,esamn-lthezt nehinen k0nnen.

Die Niiherun,.z,'swerthc', die wir tindon, geniigen deshalb: um eine V o r s l e l l u n g yon dor durc, h s c h n i l i l i e h e n Leisf .ung ties m e n s c h - l ichen l [ e r z e n s zu gcben, und sich iiber die Breite seiner Funktions- t{iolitigkeit eino Ansehammg zu vorsc.h&ffen.

Wir gobon nunniohr die auf diosen Go,."onstand bez(igliohen Dal,en , ' I ( in dot fo]oon(ion .[ a,b qle.

(,:~anz a, tlS dor l{oiho der iibrigen Boobachlung'eu fii l lt zun/i, ohsl dot' \er- such 12d: in ilnn I)etr'agt die Herzarboit mir 2.57 mkg; also nut l/a des niedrigsten von uns sons{ gefundenen \Vorthos. Wit haben sehon wieder- holt die pathologis&en ]!;rsoheinungen hervorgehoben, die dafiir spreehen, (lass bier bereits ein Zustand yon ][orzsehwiiohe vorlag; der Versuoh ist somit nieht mehr als ein physiologiseher zu betraehten. Der Blutdruek ;vat zwar noch nioht wesentlieii goiin(lert hezw. gosunkel b almi' die I"~]ui-

1] .1. Faivre~ fiazette m6d. de Paris. 1856. p. 7")7. 23 E. Atlaert, Wien. ined. Jahrb. 1883. S. 249.

Page 104: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

3 0 0 A. L o e w y u. tl. v. S c h r S t t e r ,

men( ,e die (las [ [e rz noel/ at]szttwm'l'('+p~ xermo<:}}I(,, w a r e ine al )norl l l u(,-

r ino(, ~exvord01t.

'l'ahel h- XVIII.

l I u h a r b e i i d(,s llt, r zcns .

V(? t'Stt(~ h

/ 5. / 11 .

13. ~14.

15a. i 151).

2!t.

'2

Bhtt- tttnhuff pro Minute in

15i ern

10,0 7.23

10,64 6,07 4.1 4,2 6,08

i

3 4 :

BhLtdruck Si)o~+it'. - ~

ml, I]~Z. l) luh' ,

5 (; 7 8

7 513 ~

c E g - -

I I" 3 l. I 4,52

' I 7.o t 9 . 4,5 • 121 -~. c. 5,74 t 12,i. 1.78

l lS 1056.2 1~.00 21.33 118 1056.2 11.57 15.43

105 1054.2 15.25 20.33 l lS 1054,2 19.95 1~,19 - - 1054.2 - -

101 1054,0 8,33 11.11

105 105

95 85 80

1062,5 +;.44 8,58 1062.5 9,97 13.29

1060,0 5,80 7,73 1060.0 6,62 8.82

- - 1,93 2.57

72 7(;

98 100 78 88

103

29(; 203

2117 161

108

136 63 114 11(; 118 65 118 75 120 21

}l

E----

(/,25 O, lS

0.43 0.34

0,24

0,15 0.24

0,14 0.1~; 0.O5

Wenn wit ~on diesem palholo~ischen \ersuche 12(I absehen, so schwankt; dic lh'eite der Arheilsleisluno des ][erzens (beider Ventrikel~ in unseren Beoha.chtunoen zwischen 7,73 und 21.33 mkg pro Minute. Diese erhebliohe Dilrerenz isl erstens ¢ladm'~41 bedinM, dass vorschiedene [ndividuen hierbei in Betracht kommen, l'hltsl)rechend dern ver~ch[edenen Ki~rper~ewiclue dieser muss ja gemiiss dem [Tmstande. dass ¢1i<~ .Blut- menge mit; (lem KSrpergewieht~' wiichst, aueh die pro Minute umlaufende Blutmenge ccteris parilms bci den schwereren [ndividuen gri;sser sein a ls bei don leichteren, und damil muss aut:ll die Herzarbei~ bei ersteren g'riisser sein aJs bei lelzteren. Abet auch dieselbe Person zei~t in ver- sehiedenen V~wsuehen nichl die ~]eiche Arbeitsh,istung. |:m sich /ibm' die Ursa.che ¢lies<.r Nchwankun~~m klar zu werdcn, miissen wit' uns no(h- reals vero'e~menwiirtige m wclche Fact wen fiir (li<~ (ih'i;ss<~ der Jlerzarbeil Imstimlnend siml. l';s is~ das eimmd die pro ~linute umlmlfendc Blut- masse, zweiu:'ns de,' 1,1~1 h, ok. I:,:~de Faelm'en hrauchen m~n hi(hi parallel zu gehon, vMmehr kann ~,s w)vkomm~.n. <:lass d~r ]lhitdruck in einem Falle hoch m l<l das pro Minme ~efar(h'rle IIlmvolumcn klein ~'e- funden wird, indem I~eispielsweis~, die .\usnuizung des Illulsanersloll)s soiiens dev Gewebe einc schr erhcbliche war: a.ndercrseits mag in einem zweilen Falle nach dem \:erha.lien des Ausnutzungsquo~ienten die .qn'om- m?schwindigkeit; und damil die pru 31inure umlaut'ende Illuunenge eine ~'r~ss, ,_,ewesen seiu unll der lllutdru¢:k ~henfalls eineu hoheu \V¢~rth an-

Page 105: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

lrntersuehungen iiber die Bhltoiroulation helm Menschen. 301

g e z e i o t Jiaben. ) ese tieziohun~'c'.i] ;;erden iii~:hi lllli' ~Ol1 eil]Olll Zlllii b

a.Dderon Indi~ iduulii versohh;don sein~ sondern auuli llci einer und dorsolben Person sohwallken n]iissen, da sirh ja. die ({esa.nlnitheii der joweiiigen Versuohsbedingllngen: so\vie llas ldirllerliehe VerJuliliq] des Indi~hluun]s nick\ limner .gloie]l gesta.lfen. 17nd in de|' Thai linden wil" bei der Be- i:raehtung tinsere]' Ve, rsul'liswerilie die versehh.q.lenen Mii<.,'liehkeii:en ver- wirktMlt . ,~o isi di~, l)ilrerenz in lie|' :\rbeil:sieistunT' lies ][erzens zwisohon Versueli 5 und 11 dadurcli hedin,.,'i, dass sidi boi gleie]leln Bhit- drucke die uin~eirielmnen bhillii(,li~t,iI versohic.den \ ocha.]Lon: ulngekeilr~ is{ hi den Versu(~herl 14 uncl ~o!t (lie j)l'(i Millliie unigeilqeliene Illu{nlengt, gleieh aher Iliuidru(.lc un(I (lanlil die Arl>eil.sleistung dos Hel'zens \er- sehieden. In \ors!leli 9 ]iahoil w i t eiiiOll Ili]Jiel'eil Ilhlidru(;k ills in \or - such 171)u. % lJage,.t,en ein ~ei'in~ei'es Minul;ei'tvcJhinien.

[fii .\JJxellieiill)ii zei~'en ill|sere V(q'Sl tie, dass der l i lu idruc ' .k ill r e l a l i v ell~el] (' < ~i'ellZel/ si~liwan].~( iiiitJ dass der fill" die Differenz ill der Arl)eiisleisiung iln ~V('senilichell liia.assgol)ellde lgalJCOl ' die in der Z e i i e i n h e i t atlSOeWOl'fO le I l l u tn ienge isl. Ileziiglieh de|" pro Minuie eirculirendon Ilhiinien~e habon wir in den friiheren (Tapiteln v¢iederlicdl d;tr~l.lf hinT'ewiesen , in weloher \\'else sic ~on eiller ll.eihe v,m Faetoren lleeinflussi wh'd.

II]bensoweni<_, wie naoJl den| Prtiher ~\usoinant]er~esei~zton fc['. ~. :~94"l |Ills (|Oil Auss~:hl/{gerl der P u ls fro~.{ u en z eirle S/'hiitZllll~ tier tliilJatl['endoll Ilhltmenge iniiglicli isi: ellellS~>wellig kann iutch den in der vorslehenden Tabelh, XVI I I verehiig'ien Erfa.lii>unTen eino |leurlheihlng der Ilerza.rbeii: a/is i'lelTl V~wlia]t;im des I~li i i(t rul~kes aliehi sialifinde[~; a.blq" a,uoil dic ~lm+hz~ili,. Ileriicksh~hl~i,,,'un,_,' v(in l]luldruuk ulll] Pll]Sfl'eqlleliz goniigl nietlt; ilnl sieli ein Bild w m d e r Arl>eiisleisiun~ des l:lerzens zu liiaeheli. (ierade jene fiir +lie I]]uivl,rsol'gun~ des l{iirpei's inaassgebenden Vor- gTill~e hie|Den illlS dal>oi \orl~oi',k'eil Ulld danlil ,_,erade die Erkenntniss jelier Mehl'anfol'derllllg'en~ dOlllql cJa~ t{erz ill/tel' patl/lilogiseilt)ll \~erJlTilt- nissell iiiiiel'v~<lFfell wird ~)llel' di~' slc'h el~iwiokelndeii ~JTJl'llllgtql VOl'a/is- g'ehen kTinnen. - - Eine | ';rmil: ielun,_" dl,r . \ rh~ , i i s le i s t :ung des [ [e rzens Ullt] SOlliil eine aiisroichellde fun~! t ior ie l ie I l e r z d i a g n o s i i k is| de l l |ha th i iu r dtlruJi ei l i \ e l ' f ah ro i l ni i )~l ic l i~ wele. hcs ge- s t a r l e t , die ~om . l lerzen in I.~esi. i i nn l l e r Ze i i gef iSrder le Blui ,- ntengo | 'es izus toJ len . wie wir ~ti~,s ill unseren \'ersuciien dur~.;|l c.om- binirte l-iest.hYlllltln~ des (ias\ve~disels der Lllligeil ilild lies Illules zu lhun versttohl haben. -

Wonlt wir trotz de|' hn Vorigl;n 7eilla~hie.n I!]iflsellr~{nkunxeii Imziiglicli allgomeiner Giili.igkeil eines Mit i :e iwerthes fiir die |lerz~rbeit einen solelien I)ereelinon~ so wiirde sieh die i n i i t l e r e ,\ i 'bei i ;sJcis l un,g des n lensol l - l i chen l l e rzons pro .~l inuio ililiel' Zil~rliildO]egiln~ \-oil 3~85I BluL-

' 9 unl]auf pro Minute Illld eines ])ruukes veil 100 lillil l lg zu 6~, 5 l/Ik~ f(]l" beide \ent, rikel, fib' den [inken allein ZII { )~1 liikg" er~'eheri. \Viii'de der Biut- druok bei gleioliem glutunlla, ufe atlf 120 1/11/-1 steigen; so wiirde die Arbeit des ganzen ][erzens 8,34: jene dot linken Kananier (g~2i; nlko betragen.

Nehen der Arl~eitsleislung in der Zeiteinheit in{eressirL uns die VOlil

Page 106: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

;~{12 ,+\, l,oev:v u. fl. v. Schr i ; t t e r .

a l 'b~i l . Zur Ih'>iinmutn~ ~li~'~'r ,u'ehm~en wit untt'r I':,inf(ihrun~ d~,rPnls- I'requon/ in ~li~' l { d n m n - . Ih,i dma erlwh{idu,n I)iffm'mlz,n. ~lic ,qrh be- zii~lid~ <Ileum' z\vi~clu,n un~'n,n xm'~uhi~'dem'n \cr~uull~l~er~on~,n ze ia ton mus.~t<'n dio ~uhwunl<un~'n din' >v~toli~clmn Arhei i>h' i~un~ imu,rlmll) viol hrNierm' ~ir~'nzun lie~.'n: al~, di~': fib' di~' 31imneuarhdi din" Fall win'. uml dami~ wird ~li. , \ul ' : iolhlng dn~: 31il~dw.rihc~ f ib di~, uinzdno l lerz- ~'m~lrm'lim~ uuch \w'ii un~i,:hm'~,r. .\1. 31inimum lindm~ \~ir in unseren Vorsuuhltn einl,n \\ 'crlh \iln (~;~ fi5 ~'m. his 31~xinmm cinch sob.hen \m~ 2!)figln. I';i f, In!slinlnllc II~'zi~,hun~ z \ v i s u h c n d~'r . \ r h e i i s l e i s t u n g pro +~linut~' Ul+iI <let i\rbc, il:<Ii, i s l u n ~ dc r ~,inz<'Incn Svstol~ , in dora ~illllO. da:',:s ol",\a cin l+m'alh'lismus zwis<'h,'n I)'i< '~ exis~irl, ergiel>t siuh aus mtseron \orsuchm~ ni<+ht. Die in <h'r Zoiteinh<qt .,t,.'l,'i>,~(,t~, ,\rl)eit kann aus ~a+nz v<,rsd~i~',h'n st+n'l.:en :-;xsi.t+li,-+uh,n Theilarlmii~,n ZtlSalllllll 'l/~OSfqZI .'<C'ill. S<~ onl:~l>riN~ <'into" 31irmt+'nnrboil ~<>n 21.;~;;~ ml,:~ im \~,rsu<,h 5 eine .\rbeil pI'O ('olllra+4tiult "++ull ~.98 g+tlt+ hll \~'l'Sll(+Jl I d oi l ier .,2?irtz ~+ilmlichet~ 31imiien- arhc'il ',on 20.3 tul<:_" ein<, s<dche \tnl nln' 207 ~'m. - - Ztu' ],cisJung yon 15.43 ink'-" iu'n 3linuie ist in \<,rsudl 11 dn~! ('<mtrauiio :-;+~trhoil ',on 203 ,,u"m wt' , ' e'li ,h. zur I,ei>;Jun~ ',on l(;.1;q(; ml.;g in Vcrsuoh 14 nur dne solche \'1)11 (';1 g'llt. + \nderc ' r s ' i l ' . ; >.;elml~ v,ir e i n o r I'll.hi ,..;_,h+i¢+hen Nvstoh'n- arlwit in den auf ;m's¢!hiodem + I'orsonon hozii~lichcn \orsm,hen 31 und 9 dne 3limit<marl)ell, dmnal ~<)n N.(+ mk~: <las nndero 3htl v<m 7.7 ml.:g IqlllS [)l'C'(+ht)ll.

\\-i+, din! v,eil.ere \er~lciuhun~' (let' \ \c r tho in den ;<liihon 2. T u. 8 erkenm'n I/i.~st: I>t~s~ehl ktgm, +\td+iingigkeil din' pro 31 Iltlle um~etriel>em'n lllutnteng'en vnn der +\rheilsh,istm+g pro Svst, oh' trod insb~'smt(hwe k ein Zusammen]+nn,_" zwisuh< 'n dc r l>ulsl ' ru 'qt~,nz un<l d e r I I l u i f B r d e - r u n g sdl~'n>; (l~'s ll,,m,t+s. ,'<dhs~ di<, ~h'id+zdti~<> I,~, i t l<s t l ii~unu + v .n S<~+hla.gl'ola, uml Ilhltllrttrl+. gc'slatt:~'l, wi<' Sd+on erwiihr~t, lu'in,n Sddus:~ a, ttf di~+ ?d~'nge de:< dmt fIrga.ncn in heslimm(er Zeit zu~<'f(ihrlen t~h+++es. Natiirlich hcs;_l~'l da.s nid~t, dass nichl die I']l'hiihul+~ ' dot l+ulsfre<luenz und de,s Illuldrm:l-;+.'s als l]~,guh4ionsn-mdmnisnu'r~ fiir eine u+eslei,+z+m'te IIltH,,m'sor~tm~ din' t)rgam, in ,\n>qmwh :,ui+n.mmmt werrhm.

l~]im;n 3lir, telwt, rth a.us d~,n x~)t~ t in> ~cfunduncn (~l'iiSs,~'ll fib" (lie +\rbeitsh'~islun~ t,itttts ll~wzsuhlagos zu zielmn+ m'sdaoint mtdi dora Ge- sagten nit:hi ~¢rc(;lH:fl'rli~t: .j,'dod+ k/hmen wit, trot uus oine Vorsl;el|ung \<m d~q' Gt+iis:<enm'dnttn~ din' sv.~. l isdu 'n +\rhNl zu hihh'n, cinch a.llge- meinen \Vetch aut+slNICnr imh'm wit dan oben herechnc'tc 3[ittel fiir die .\linui;enlcisiung do.'+ Horzons zu Grtnndt' lee'on tm<l ~'illtt mittlore l?uls- freqtuenz vm~ 70 Schlii:,en+ annehmen.

\Vir m'hallcm dann ~.)9~0 gm t'iir di~ + mitllm'+: ,\rbeitsleistunff einm' 1 lerzeontrneiim~.

"2. tleber die ~tr~:imung~a.rheii des Horzens.

Nun aher ist die .\rbeil nieht damit orsdl~ipfl, das~ da,s llorz din' hestimmto Iflutmen~o hestilmm:en \Yidorstiinden em,degen au,~wirl't: \ iel- mehr ],:ommi dazu eino zwoit(~ :\rhoit. di~' daraus r~'sultiri. Cla~,~ dio~'r IIlutlln'nZq' elm' Im:qil~lnll<, (i~,~dnvimliukdt m'thl,i[I xvird.

Page 107: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

Uniersuehun,.z'en fiher die l)Huh'irculaii,,n helm Menschen. 30;{

\Va~ zu nii~.d~s( dh' F¢'.,,I ~t Hlun,_'. dic~¢'l' t ra n :, la l ~ r i :-; ¢' h ~' n ('~¢,.~'¢'11\~ hid'_-,, ].:.eit anlangi, s~ ]iis:..:l sh'h dies, mls (h'r ]~(/llllllliS,- (]('1' ill ho.'.;lillllll(A:'l" Zeit dureh oinen qhl~'rsdlniil \'011 Iml{annior (i~'iis~e i~assiremh,n ]Y, tmenge h~,rcHmq,,, hi~ ]~l~imc,gc hah~,.~ wit iln \n r i~ 'n Cat>ilol ermi i le iL der (~.)ll(~Y:~('[lllill tllld Z",Yal' I'iliiSSell Wil' zur ],erP,.linllll.,.2 dt'll (,hlel's('hllitl dot .\m'l:~ m'hnmn liissl >i~'h auf (~ruml (l~'t' iH &'r ].iieraiur ~of liegomh,n .\n~ahen sc'hiilxq'n. Zur l~'.rih~ql,n~ dcr Zeil. wiihren:l wehqler

p~,Hodc des lh ' rzc ,s m't'nl~l. I)i~' .\u,~lr~'ih~lll,_'~xcil Imiriigl prn $vsl~d~' nach (en hi~,riil.,r ~ orlie~~,nd,~n ca~'di~.~raphis~!h~'n .~l~'~SUlle~'n ca.O.l Sevundc.

\\Ynn wit nun die d~,n Q,crs~,,hni~t ql I)r~; t l imHo i~a~siromh, I:~l.~- mon._,e mi~: M hezciehnen. ,rid dic Zahl d~'r l ' . ls., rail P. s~ b~,rechn~'I ~iHl di~, transhdoH~<'h~, G~'schwimli~:kNl ~l~'s I~l~tt~'s m~ dot ,.X~rienwm'zel

a,s (),1 X P X qt - v in ~ 'e , ,don . l)i~' z,rErzo,~un~" di~'ser(~'schwindi~-

kcil nothwcndim' AHwi~ A dm'~ \(>niHl<els hotel:hirer ~i~'t~ &,mnaH~

a~s I'~fl~endor I~ekannler I :ormH" ,X P v-~ ,- = o .." w~ I ) das Gewiuht der h~'-

weglell 3[asse. g dic (h'a\' i lalion~cons(an/e ~md v dic (ieschwimligl<oil h~,deulel:: ~elzen wi t t'iir lelzlere di~' vorslehend herec]~m,ie G~,,w, hwindi.,_,'-

- I~ :~1~ [)a t'ih' I ~ = :~1 X s I{~'ii v ein. so eegiehi sieh ,\ = (().1 X P X (,);~ '2 g

, ,po(' i ,~chcs (i~nvicht, z. s~lzon isl. s~ I:olei .X = " 2 ~ x () . ] x P x - ( ) -~

= \ , Q / 0 . 2 ~.l' i~rn )flil~ule. I. ~'~,1 non wi~" nach ¢liosen .\l)leilun~en

.m or Z,~rundoh'~m~' m~s~rer :~1 i~ lelwerl hi, .ienlm Anl h~,il ~lcr \~'m r ikHarbei l . der crJ'c~rdcrl ~vird. um dCln a.s~ew~rl 'c.cn I~i,Io s~'im' I : lnhml~eschwindig- kcil z~ cr lhci len, s~ er.,.ziehl si<'t~ l'~fle~'mles: Was zmffi(:hsl: die Fe~ l - st{ , Ihm~ der l r a n s l a l ~ > r i s c h e n ( ~ o s c h w i n d i g k c i l beim ~lens~;hen he- ~riffi. s~ kiinnen wi t ~i~'l~ ~h,n s~'l~' cin~ch~'nd,'n {hHcrsm'hun;en v~m ~uler~) , der am:h aut' die ,\rh~'iuen \nn ' l ' h~ma und scim'n ~chfilern .l~ezu~ nimml, einel~ .\~rl(u~uml'an~ \nlU 1() cm zu (~nmdc h'~en bei ~,inem zu 1()0 nml II e ~lli~('l]l)lillHOll('ll [)iuldru.l,~:. i)m'aus t ere.~:hnet si<!h d~'r (,hlc.rsdmitl d~er ,\c, rta /., T.~)SS qcm. . \ is i)l'() .Alimile mnlaut'end(' iI luimen~e l iO] | l l l ( " l i \Vii ' IIIIgl'l'OJl .Xlillelwerlh \~>n 3;N5 ]. :Die ( iesamml- austreib~n~szcil, in dot .Yinm~, sl~,/ll si{:h hci 7() lh~Ison mi[ .ic 0.I .~{~u~&,~ A,streihuneszoi~ z, 7 Hceumh'n, (laraus l~'reclm,,t sid~ dic 11'allslaln- risehc Ges(:h~Yindi~k~'il im .\nl'angs~hcile der ,\nrla zu

0,(190 In pro Sovm~l'. Die ~trihmm~~arhoil des l ink~,n Xolm' iko]s ergieht sieh i)1'~ Minule zu t),O~l!) rake = 81,9 ~n,. mid (li~ ~lriinlungSal'hei( pro ,'qvsloJe zu l.l.q ~m. 1)~ der recht~, \'~,nirikel di(,selbo I~lulnmsse auswerfen muss xvie der linkc, di~' \ r l e r i a i~ulmnnali~ l'erm'r nm'h don , \ l~ahcn yon I~encl<e.

1) F. Suter~ Ueber das Verhalten des Aortennmfanges unter physiolog'ischen uml i,atholngischen lledin~,'un~en Archly f. experim(,ntelle I'ath~fl. XXXIX. S. '),s (

Page 108: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

304 A. l~oewv n. II. v. Schri~tter~

Iluhl, 'l'h~ma iu ihrcr lAchiun~ uicht well vml .icncY der .\orla ab- wcichcn kanu. so dih'fen wit annchm,,n, das~ die 8tr6tmmgsarheh fib" den rechieu Venirikel anuiihcrnd diesclle ist. wi~, fiir den linken.

I~ie Nri'mmugsarboh fiir das ~anze llerz \e~'doppeli sich denmach (~1/2 ~ls

und isl a l s ~ q l / . ( k l g l '~ das sind somil 0,164 mka. = 164.0 mu I m,

hlinmc und pro %vsioh, "2.:~4 ~u,. \-crglcichen wh" dies,, Stri imungs- arbeit nl i l de)' Griisse din' ]hlharbeh. s~ crketmcn wil'. dass erslere m~r dnen kleinen I-h'uchlheit der lctztereu ausmachl. ~lii l~ezug aul' ~dd~/..'e l)alen slelh sich das \-el'hiih,niss \vie (L!)50" 0.164 ~ 4 2 : 1 . d. h. die

1 Slri;mun,_,saYheil ~elr~i~l rmr 4~ ,~dcY 2.4 p(il. dcr Iluharb,,ii.

I!nlerdieseu [msiiimh,n verzichlca wit'daraul', fiir die in Tab. XV]II vm'ehdgUm \ersuche uuler .\ddhhm dcr \Verthe fiir die Slri;mun~'sarbeil die g'eSamlUU: Arheil des l lerzens zu In,rechnen.

[)irccl wiir~h, sich di~' (i(~s;i.lflllllarht,il des H e r z e n s ilach fdo'm> dPl/ ] ; 'Ol ' l l lehl I~crechncn:

4 31as 1 pro _Hinute c a ~111-~-

• ' ( i , 1 ~1 ~ Q'-'

4 .Has 2. pro 8ecunde c 3 × ~0 M I I - ~ 6 v t ' q r '

4 ;~l~s 3. pro Svstoh, c 3 iI ~ .~lfl ~ 0.1 ~1" ql~

In diescn Formeln hedeuict c, als ('onscani.e das spec. ('~ewicht des Quecksilbers = 13,5(;., ~/lie (;h'aviu/ti~ nsconstant~:, s das sl)ecilischc Gewicht des Blutes. .~l die pro ;.~,Iinute mngeu'iebene Blutmeng'e. 71-1 den I~hd.druck in m m ] D P die Pulsfrequenz. I,> den g>uerschnilt <let Am'ia. ....

,\. Da ~I durc]l dh, I{claiiou ~ml . d. h. ~las \erhiiltniss des gesammten

a,

Sauersiotfverbrauehcs p~'o Minute zu der Enlmdmm yon Sauersl, olf aus 100 Blul sei~ens tier Gewcl>e deliniri ist. so enthiili dieser Faclor a uch die dutch da.s ~e~'schiedene l{ih'perg'ewich~ und die (~ nstih~iion verur- sachten [Tnters<'hiedc.

[Tntcr Ih'riicksi<;htigung din' vors~cheud bcrcchne~en mi(tlcron Stri~- mun~osarl>eil .... <les Ite~'zens wiirden sich mm flu" die C, e s a m m t a r b e i i bolder ' \ : cn~r ikc l des Menschcn f'olgeudo Werihe hereclmeu it'(it M wiedcr ;-LS5 l, II 100 mm~ P 70 zu Gvtmde ~;ele~'tl:

1. pro =Xliml~c 7,11 mkg "2. pro Secuudc OAI8 mkg = 11~; ~u~ 3. I>~'o Svst,dc 0,102 mkg = 1()~ gm ~.

Da wit Igsher I'iir alh, Mit;telwcrihc einen 60 kg schwe~'en Menschen zum Ausga/u.z,'spunklc gem>mmen ha ben~ so w(h'<le, wenn wir au<,h die

1) In den modernen e l e k t r i s e h e n Maasseinheiten auso'edriiekt.: wiirde sieh danaeh die Gesammtarbeit boider Ventrikel bm'eehnen zu:

1. pro Minute 69 Watt, 2. pro Secunde 1~15 \Vatt~ 3. pro Systole 1 \\'a~t.

Page 109: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

Lrller.~uchun~en fiber die Blutcirculati,m beini Menschen. 305

auf 1 Kiirpcrkilo enffatlende llerzarbeii bm'eohneil, disuse sitdl auf O:lJ~ mkg ~- fund 118 gm stellen.

Z u n i z berechnete die gleiehe Gr6sse [iir den Mensehen seinerzeil zu 171 gni, wobei er allerdings einen B]uLdruek yon 130 inin zu (irundl, ,,,h,,,.i hal/l'. T i g e r s t e d t komnii nach seinen 5chittzungen zu eincr (iesa, mmtarbeii [)eider Vcnt,rikel pro S\stole yon 1J,3~7 -~87,4 <."n<

XVenn wir niil dicsenl unsercn Mii~elwcrthe yon 118 <.,ill ('~esanlnil- Ilerzarbeit pro Kih'perkilo die f{il' die einzelnen yon uns direct unlersuellicu I'ersonen besi:immten \ \erthe ('l'abelle XVII[, Stab !1 zusammengesiellt) xl~rghqchen~ so [inden wit'. dass sic alle melir oder weniger diesen 3litl.el- wertll {ibertrelt'en. ]+is kann das nut darau[ bezogen wet'den, class, wie wit wiederl/oll betonen li,ussteu: (lie Cireulationsbedingungen niehl denen bei a bsoluler K/3rperruhe enlspraehen, sondern einemZusi:ande nrassiger K/.'trper- crarbeil, worauf auch das Athemvohmmn und der 5auerstofl'verbraueh hin- wiesen. Es isl inl:eressani. (lass Zunl z- H agen lan n 3) in Jhren Versuchcn aui Pferde, fiir welohe gleiehfalls infolge der \ersuehsbedingungeii k~,in,, absohtte guhe llesland, zu Werthen komnien, dic auf demselben Nixeau liegen, wie die yon uns gefundenen, lhr Mittelwerth betriigi 0.:~3 ink- llerza.rbeil pro K.ilo K6rllergewiehI.

\Venn wit" uns daran el'inner~t aq'. S. 286). class pro Kilo 3[ensch uild ),linute hn .~liitel 64,2 toni unilaufeil~ so sind somit Zlll" PiilTdel'uiig dieser llaeh u.l'lSOl'elll Mi/telwerthe 118 g'ln erfordelqioli: Zlll' Fm'tbewegungq' \oil 1 coin iniissen demna.eh ca. 1.8 gni aufgebrae]lt werden.

Noeh mi$ellten wit. zuinal hn Hinblieke auf pathologiscllc Vcr- Mhnisse, niche unterlassen, darauf t,inzuweisen, hmerhalb weleher II re i i c ii ,li,., H-erzarl)eit hi oxH'eliien Fii l leii sehwariken ]c6iiille. .Xohinen wh' zu- n{i.~hsi den Fall ehier euer,.z, isciion k i ) r l l e r l i che ,~ A r b e i i . eiwa einen l.lerv'si:eig'el'; der Nil. e 'slOll",erbra ich sieigt hierbei h;iehi auf 1 1 pro _~]inul.e: die Ausni l iz l ]ng dos arierieliei, ~auol'sioffos aus l l )0 (;cni I~lut ~'elli~ wie ililSore Versll(.]le 13 ilrid 14 zei~en: schr lei(hi au[ 4 eeiii herunlei': es • ~vel'/ien d~-/nll pro ) l inu(e "_Jr, I Blul gef'/)rderi; wir diirfen Ohlle Weii:eres ehien l~]utdruek \~>Ji 1~0 liilii fib' diesen Pall alnwhinon, itallri llerechnel sieh die Hei'zarbeii pro Minuie zu ca. ,"iF) lilI.:.g' uiid bei der unlor diesen Umstihiden gereelilt'eriigi~,n Pulsfre,tuenz ~on 120 die ,\rbeii einer Herz- s',s{.ole zu 0:15 ink,.,. .\Is (~ogcnsalz hiezu l/eirachlen ;vh' den Zustarid eines _~lenscheri. der iiu (iefii lge eines .[lerzPehlers lltlel, h3 iiel'er ~'arl.;ose doutiielie Cvanos~, mid dabei kleinen, hqchl untor(Iriieicl~aren. {iussersl liesehieunieiert ]hi ls zei~l, l lh ' r d{ir[en wir als .\llSlltliZlll/~ (los a.rlerielion Illulsauershdl'es eJi]t'ii Jit)llt.,t/ !t\<(,rth. also ei,#a [0 ccitt pro 100 e~lil I~hli aiiliehluen: daliil llereciinei: sictl bei oJiioin 5autq'sioff\ erbi'auche x on 25(leo,i,. den, inili:iereit I luhcwerl l ie eines t'i'wachseneii Mensclicn. ein l~lutunllaul' \oil 2~5 i pro \Ihlult,. N~ehlliOll wir den il i/ ler dicsen I!insi/hli len be- reclii;i~ien I{liiidi'uclc \eli ill.) liilli all. sit ergiebl sidi liioraus eiue .~liiiuicn- arbeh zii ('ii. ~ .7 ll i l '~, lttlll I1('i oiflel" ISulsfr(~lllieilz \till 17(). (1iO ,\i ' l ieii der I lerzsvsioh, Zll 0.0:73 nlk~. \Vii, dies~, Ileisllit,lc zeigeii ~ kiilulen die .\rbehsh, lslungen des Ilt 'rzens his ilni das 7()[; i ,he lind wohl alwh illll

]J l'>erec]ln~'t nach Zuntz - Ilagemann. I. e. 8. 405.

Page 110: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

:~()t; ,%. I,uewv u. I1. v. Schr , ; t te r .

j i . ,hr dit l .r i ron, uml ~'~ I,;mm d.l' \<m uN> I~,r(,chncl¢' MillHss~,t'lh ~mllil um Imqv" ~l[s da.~ ~t'~cho ll~tch obeH (~bei'lr~d]'elt \VeYdon.

wcnn dh' mi/ljor¢, ]h 'rzarhoi l hoi ](i~rl)erruhe l i t . ~l imtlr (;.~t.~ ink'.' ; l lNmic]] i . s¢) gii'hi die,~ ['iir 24 ,gtunllen |l l()Ot) nlk<dll elm' za, hl. lib' nalur- ~'OI]lii,%S orheldich kloin~r ]s~. als ~li~' illHCl' dcll [r(ih,'H,n V(iI'~LtI,~;('IZIIII~'C'II ho/'ocJlm!leli Werlhe. in del]~,n man roll' (~nmdla~~ dot V i e r o r d i - \ ' o l k - n~annL~ch~,n Zahlen aufca. (;0()00 mkg ~'ekommen w a r . - -

l:ra,~l man nun naoh chum An lh¢ , i l e , wok:her dem II~wz,,N an dora '_'¢'Salnlnle~ E n ~ ' r g i e a u l ' w a n d e ¢le~ ruhenden ]-Girl)ers zul.:,(mml(~ so wiirde sich die>er f.lgendernmassc'n herechnen la>sen. Ein Meterldht~ranlni .\the,it erl',i 'dori heinl _~lenschen. wh.' \ielEi.hb,e In(ersuehungen. ins- i ~smdt~re \on Z u n i z uml seinor Nchuh' ~ezoi~L h~_LbOl]. I:~') - ] ~ C(H]I ,~auor.~ioll'. Fi ir da,~ l lerz, als ein fib' .\luskelarhcil Sl)eciell ein- .,_"eri~lm'.ies ()rgan. d(h'fle dot niodJ'i,,.,ere \\ 'cr ib ~on 1.3 ccm dcr zH- ~rell'endo sein. Dann wiirde dh, []c)'zarbeil pro ~linmo 7 . ] I X ],:~ I ( 9 - - ,)._4 ee, m ~aue'sl~> t' erf(>rdc'rn. [)a rain pro ~linule v(ml ganze]l ()rganismus bei iK6rperruhe 250 ccm verbram:ht werden, s . wiirdo Clax.n a ut' das ] lerz rtmd (let ~7. ~' ~' l hc . l l , alas sind 3.6 pC(. dot ~ ,"osanimlen 1': n e r g i e ~, n t l 'a ] I e n .

\Vollen wir den \Verlh (h~'s l':nergiH~odarl't~s I'iir die 31ilmtOnarl)~!il

d~'n respiralurisch,,n (0mHienlen eineJ~. 3liitelwer/h ann,,qm~n. Z[I fund

41 ~:al. 2) l~ommen. l';s sei aJlschliessend hieran auf di~' analogOl~. Vorhiihnis>~, I~ei drr

.\lhemarb~'ii hingewiosen. \Vorden im l)urohschnitie 4.5 I pro 3limH, ,_,~alhmei. s() wiirde m.:h den voHiogenden [Tlllel'btl(:lll l l lg'(!l] I)l'O l.iiet' .\ ihelnlut' l im ~[ilt~,l 5 ~'cm $amg'si~dl nolh\vendi~' sein. im C~anzen al.~. :2:?.5 .~'m. l)ies~, .m,~l~r,~H~,'n , da wit au.h hier 1.:~ ecru ~m.;L',~/~fl] als I'iir I mkg orl'c.'doHi(:h awm,tm.'ll k{inm.H. IZI I l . kg ArhoiI pr,, ~l i .u e. L)i~' zur l : lngonw.mihui~m or/'.rderliche .\cl~oil lio~l alst, f l i t don ~let .~ h~ ~,rliebti~-h hi;h~.r ~ls dio Arbeii des lterz~.ns, di~ wit zu 7.11 mkg h,'- rechnen koJ]nlon. I I(.rzarheil zu .\thmun~sarboii veHmlien si{:l~ a l s . \rio ] :2.4. l;~fith, z l l sa l . l i . . i orl'.r,JOrl/ pro :Xlinm~, 24.41 mkg. das siml nmd 13 i)(:1. Cl,~r ~(~,~ammlen I':ner~ioS;.

,\ul' deIn Ini \vege iibt, r clio lh,vzavb~:il und den 5auorst~>ffverhram:h ~lieses t)rgancs l..:Snnon wit no('h Zll einer l~eurlheilung: d(,r ( : i r e u la (i (, ,, :- \ , ; rh : i l in is ,~{~ im I I . r z . n . I.,ziehuna',~wois{' eiller .~<)h:l.'n &'s (..:Ol'Oll[/l'-

I';s hal g .h .r~, ' l , .n. ~lass das l lerz dos rtlh~'nd,'. ~lenschon im l)m'ehs<,'hnille ~).24 cein :auerst~ 1t f~i'<, Miimie und Iwi 70 L' ilssc.hlii:,,en ()~l)'; CClll i l l '. S\~i~)h, ~t,hl'all(,lll. \ \ r l l l l \ \ i r Zllli/~i('ll:l allllt'iiilllq], daN: <li, .\ll'q/lllZllli'-:' Ibis (~lll'l>liai'al'l('l'ielll)llllt", ali ,~auoi'si,[l dio '_"leh'}l~: isl. ~vi~' hi dim iilJri~!n ( 'al l i l larlui <1(': i'ilhoil<llui ](i)rl>ei'~;. :~l wiirdl'n (-;.5 \ o . -]t( ' l . :auol':l~>l]' all,'4 ll iO IIIul (' l l l l l l l l l l l l lt ' l l \Vlu'lirn. I n i dh' tu'[i)rdoi'lt,li 9.:-)-! t~l'iii

1) ]:las sind {i{)~;lll l,;ihlw~dt als Ilorzarl.>eit in 74 Stunlion. 2) I{ h!ine t'aloiion. ;I$ Ilorz- Athemarbeit pro Minute wiirdell in oloetrisehen :qasa'inheiten

rund 240 \V art it ' . ~lhltlte betragen.

Page 111: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

Unte,'.~uchun~en iibcr ,li~ Blutcirculation l-,ein} Mcnschen. .30T

;}.~4 X 100 Nau{.,rsl{}l'f ×u IiofcPn. miisscn -'-- {-;.3 - - 18!} c{:m t~tul pr{} ~limll{'

ih,n {2:oronarkrt'islaul' passil'{m, also l}l'{} Pul: rund ~,{)ecru. l)a {las I lcrz des l':r\v~chsene~t im Mitre] g{,gen 300 g wiv,,'l, st} wih'{h, {gn l ( i l { } l lerzmusku]aLur {,in{' ]]lui~ersor,_,un~ wm 4{~;3 c, mn pro 3]inulo r{'Sl}. 7.7 {~{m[ i}rv Semm{le heansl)ru{:hen. Xa{'h(]em wir nun ,.4es{?hen hal)cn. (l~{.8s das Kilo a.m/~i.h{~Pnd tuber}dot /'(6Ppo1'su~}sb:.l,{{z ]11] .~]ill{.'t {Hit {:iD{~ I)urc.hstrSmung yon {;4-.2 uem pro 3iimlte ben/3thi~i: {'rgicb{ ,sich. dass

) {la8 tlerz um mchr als das siehonl'achc bossor rail ])[uu ~ersorgl inl. ats {let ])ur{~hschifitt 1lop {ibrigot] Gewebe. Wahrscheinlh:h is( aheP {lic t~lut~ersorgung dos ltePzens due no{:h gih~stigere, delta als steiig arbcitcndes Organ wiP(I {liv ,\usnutzung des Sauersloffos in {h.,n Cor{mar- getTissen nicht Rloi{.h .tenet in ruhei]den Or~'ancn sciu. vichnchr der in a rbeilcnden entsl)rcdten. Nun zeigen t~ber alle unsere Versud]e; (lie .ia nieht I}ci absolutcr KSrpcrruhe ang{'stellt sind~ {lass {lic Ausnutzung unl{'r {liesen Umst/mdon eine wenigm' ausgicbig(, wa.r: uud un~ so x~cniger im Allgelnein{,n; .ic gr/.isser (lie .Xluskelthgiiigkei~, bez0glich {let' sic howe|send{, Sauerstoffvorbrauch. war: wit vcrwcisen diesheziivlioh auf Tabelle X[ll S. ~277.

I~egen wit nun dot' .\USIII, IIZUIIg d{-s 8auorsloIl'es it{is dclu ('o{'{l{litl'- arlcrienblut{, cinch kleineren Worth. also elwa den Miltelw,'rlh au> unser{,.u \{!l'suchen \on 4.20 I{(..'I. zu {{ruu(Ie. s{{ muss d{:'nlenisl}roeh{,{ld (lie 7dong{, des Coronararterienblutcs noch wetter anwadtsen.

Der X\erth ['iir die Blutversor,_,ung des lnenschlichcn I lePz{ms, zu \vcl(:hem wit .~{.']angi sind~ sr{,ht in gutcr Icbereh]stin]]nuug; mii {h,m. w{'lcbcn Zun tz 1) 8us scinen \{~rsuchen am Pf{'P(h? ['iiP den .~l{ms~;hen bc- rc(']lue{e, lCr giehi an. (lass (l(,r l:l(,rzmuskel ([as 3 lOfache xon den{ brauche; was die Dur{~hs{~hniltsmus{!utaiur {los 1{Srpers ,eri'{}rder{,.

Wir miichton hier n{:{(q~ auf eine Dili'ercnz hin~veiscn, di(, bet KSq}cr- a rbeiE zwisdten dora Pferde einer-uml (lem l lund un{l ~[cns{:hel~ andcP{'r- soils bes/ehl. Fib' da.s ersterc zcig! sich nihnlich aus den Z u n t z - I l a g c - ma.nn'schen Versuc'hcn. dass {lie AtlSlltllZUIl~' des arte]'iclh,n Sauerstoll'cs bet }~luskclarbei~ wesentlich hi)her is(, als he| KSrl{e]'ruh{~. 1)as be- deuh% dass die auso'elri{q}en{> .I}lutmen,_,e wen|get v{'wa{q~sen isl. a]s (let ,Sauerstotlbodart': da.mwh muss att{:l} {lie Horzarbeiu {.inv rel;.li:iv nie{h'iger{, soin, aIs bei K/;rpoPPuh{': da der 8Iu{druck hn wesen~ii{;he,1 der glei(:he goblieben is{. (!mo'ekohPt verhiiI{ es si{h. wie wit schon xm'hin h e r \ o f gehol}en habon. I{eim ),lens{~hen und wio sieh aus den Zuu{z -Ge t )per~- schen -~) Versu(:hen ergieb h all{ch bt~i111 ]lunde. Hier n/imli{,,h |st ilic ,\us- nutzung {los aricriellet~ Ntue,'stvfl'es l{ci K(h'pcrarbcit get|noor, als bet ](Srperruh(~, es muss also dcr l ; lulun| lau[ ' sl / i rker g(~\vachsen st'in als der Sauers~ol]'~cPbrauch un{l {l{>nwniSl}re{:he1~d au{d~ {lit, [[{ 'rzarbeil \-erhiihniss- mSssig nwht' ~cslT{'i~{'rl seiu. als {Ira' I~uer£icumsalz i,n {{anzen. l~eizl{,Pes \erhahc.n ers{.hcinl ~,~it ]{ii{q.:si{:hl aul' di{, l~oatispru{'hun,.z (hq' J let'zi<r{t['l

l) Zunt/ , 7 l)outsdle meal. \\ochennchr..lahr~'. 1,~92. No. 6. Sop.-Abdr. S. 7. 2) Gopper t u. Zuntz. L'cb{'r die l[egulation der Athtnun,,a,'. Piliio'er's Ardfiv.

Bd. 42.

Page 112: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

308 A. l,oewy u. II, v. Schr6tter ,

un(ikonomisc] h aber andererseils b,l cs insofern als zwecknlii.ssig zu er- a.~:hteu~ als dadureh eine sichercre Sauerstolrversorgung der Gewcbe Vc'- wiihrleisiet und damit dee Einirili yon Gcwebsdyspnoe hinausgeschoben wird.

F. Zusammenfassung und Ergebnisse.

l~,ei dcr \\M~tigkeil, weld-he die funclionelle l lerzdiagnostik ~erade in lel.zier Zeit wiedcr gewonnen hal und bei der Erkenntniss; dass zu dot IleurOleilung der Prognosc einer Erkrankung des Herzens niel~t so sehr die Feststethmg anatomischer Vm"anderungen, soweit, sie am Lebenden naehwoisbar sind~ als die Ermittelung der Leis~ungs- und ;\npassungs- fiihigkeit des Herzmuskels in Betracht kommt, ist you verschiedenen Seiten darauf hingewiesen worden, wie werihvoll ~'s w/ire atmh fii," den Men s c h e n niihere Einblicke in die (lie Cir(mlation beherrsehenden V o f '4/i.uge am llerzen zu gewinnen.

.Bisher scheiterten dera.riige \:ersuchc an dem i.~lang'cl einer am 3Ienschen anwendbaren Mcihodik. da es zun~ichsi nidd; mOglich schieu. die hisher am Thiere benutzt;en \:erfahren ~mf don Mensdmn zu iiber- lragen.

Die tlerztMligkeit lint den Zweck. den Geweben die ihnen I:iir ihrc I,eisiungen nothwendige Blur- und Sauerstoifmenge zuzufiihren und das

l "

W e s e n t l i e h e bei l, n t e r s u c h u n o (let" C i r c u l a t i o n s v e r h i i l t n i s s e l ieg'l; d e m n a c h in dot E r m i t t e l u n g der in (let" Z e i t e i n h o i t u m l a u f e n d e n B l u t m a s s e und der Menge des den G e w e b e n zu- ~ 'ef i ihr ten S a u e r s t o f f e s .

Der d i r e c t e Weg. den Fragen mittelst Benmzung wm 5tromuhren niiher zu treten, ist natiMieh ausgeschlossen, abgesehen davon, dass ab- norme \erMltnisse insbesondere beziig|ich des Blu{druckes geschaifen werden: auch isl ja. hinsiehilieh din' Sauerstolfversm'gung auf diesc Weisc nichts zu erMn'en.

Dot zweite, i n d i r e c t e . \Veg durd~ einc Combination tier Bestimmung (los Lungen- und /lhitgaswechsels den Blutumlauf und die Sauersuoff- versorgung rechneriseh zu ermitleln, kann fib: don Mensohen nut auf die Weise betretcn werden, dass man die Entnahme des arteriellen und vonOsen Blutes umgcht trod s{a.ii dossen das Verhalten ihrer Gase auf Grund der Gasspannlmgen in der offenen und tier yon der Respiration ausgeschlossenen lmnge ermittelt.

Dass dieser lelziere Weg am Menschcn durchfiihrbar sei. haben unsere \ersuche ¢:rgeben: zugleich abet aueh. dass die dazu noihwendigen Maassnahmen nicht immer ganz gMchgiittig ['fir den AI)lauf der normalen Kreislaufsv e d~iiltnissc sind.

Die llesddeunigung der Circuialion. die in xieh,n l:iilhm zu beoh- m:.hu,n isl;: [hldoi sich iibrigcns atlch hei den Thicrversuchen. boi wolchen man s c dcr indireclen 51clh~de bedienie, in -'Mchem Maasse. Es isl in Fol,.z,c desscm sdlwer, ein nonnah's 5Iillet I'iir al~soluLe gi;q~el'ruhe auf- zusWllen. Zu cinigermaassen sicqwl>n Mittelwerthen wird in Folge dessell rim' das Eroelmiss einer ,.n'ossen Zahl iedmisch gelung'ener l~inzelxersuche bci au die \ersudtsmcthodik gew6hnlcn Individuen fiihren k6nnen.

Page 113: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

lln~ersuchtmg'e~ iiher ,tie Blutcircuiation beim l~lel>ch<m. :10~]

lid den 1)ifferenzen, de.nen die hier in IIetra¢:hl kommemlen I:um:- tionen individuell und auch zeii]ieh unterliegen, k6nnen .~litielwerihe ilttr das a l l g e m e i n e N i v e a u anzeigen, aul' ¢h'm die I~etret]'enden (ir(;ssen liegen. l)io EinzelwerIhe sind dora gcgoniiber abet dadurcq~ wichtig~ dass sic a~l- zeigen, innerhalb weld~er (~renzen Sd]wankungen dm'eh ih~ssere Ursachen zu Stande kommen k6nnen und inwiefern die Individual\till eine Relic spielt.

l)urch die yon uns geiihte ~lethodik gewinn~ mm~ eineu I']inblick i~l Funktionon, {lie bisher tier Feslstellun~, boim 3lensd~e~t nieht zugii~tglieh waren, in (lie \'erkniipl'ung tier einzelnen Facloren mit einander mid in die Bedeutung jedes derselben fiir die ]Ilut- und Sauersi:ofl'versm'gmlg der Gewebe. 3,1~gesehen wm den z a h l e n ~ e m i i s s e n I,;rgelmissen, zu welchen wit gekommen sind, erseheinl uns gerado der Einhlid~ in diese P,ed~selboziehungen am uer*hv~dlst.en~ ins,~Fern sit'h .,_,ezeigl hat: da:ss die >esl~mmmng derienigen l:m'toren, die der k l i n i s e h e n I nlersuehung zu-

gitnglieh sind~ des Pulses. des hlutdruekc.s, selbsl des respiratoristhen Stofl'weehsels. iu[eh der Iladiographie; nieh~ geniigen, um festzustellen, in welehem .~laasse die Ilerzarbei~ den AnForderungen an die Gewel,e- ernii.hrung gerech! wird.

Wit glauben, class wit mit unseren LTl|lel'sltchlttlge[l in elwas den \Vfmsehen und Hoffnungen g~:~reeht geworden sind, denen ~om klinisd~el~ Standpunkte F. K r a u s . ~) I lomberg ." / L. ~. Schriit i~'ral Ausdrm'k ,_,e- geben haben ttnd auf die .iiingsl wieder [ |tirl;hle ~) hingewiesen hat.

Sie|len wir numnehr kurz die Haup~ergelmisso unserer .\rheii zll- saran]on, wobei wir noeh einmal I~eionem dass, soweil ~,s sidl um zahh,n- miissige Angaben handeli, diese nut a l l g e m e i n e 31ittelxverl. he dar- sto]len, t,m welohe die Einzohvt,riho erheblich sehwanken kiimH.n, so orgiebt sieh Eolgendes:

1. Die E l a s t i c \ l i l t ties L u n g e n g e w e h e s isl e inc so vol l - k o m m e n o : d i l l S S sieh tier I ) ruck in a l ) ~ e s c h l o s s e n e n I ,ungen- the \ Ion he\ E n i n a h m e se lb s t ,.a"ri~ss~'r,.'r L u f i n l e n g e n allS ihn~,n in e inem p r a c t i s c h itl ] le~raeht kommer~de]~ ~]aa, s.~e nit;hi iinderl.

2. D u t c h den . \b~,ehluss sell)s( be l r i icht l ich~, r l~unoen- the i l e b r a uch l tier 8 a u e l ' s l o f f g e h a l i d,,s A r l e r i e n - u n d Venen- blut;es n ich t v e r m i n d e r t zu werden .

,3. Be\ dora G a s a u s i a u s e h zxvischeJ~ dem Blu e und der I ,uf l tier abgose, h l o s s e n e n l , u n g e l ~ a l ~ ' o l e n n'a.h~'rt s?¢~h di~' Zu-

1) F. Uraus~ Die Ermfidung als ein Maass der Constitution. Biblioth. rood. 1). 1. [left 3. 1897~ sow\e: Einiges tiber functionelle Herzdiagnostik. Deutsch. rood. Woehensehr. 1905. No. 1.

:~) E. Romberg~ Krankheiten der l'~reislauforgane, llandb, d. prakt. Medicin yon Ebstein u. Sehwalbe. Stuttgart 1899.

3) L. v. SchrStter , Die Insuflieienz des tlerzmusl~els. Verhandl. d. XVII. Cong. f. inn. Med. Karlsbad 1900.

4) t{_. t i i irthle , 76. Versammlung Deutsch. Naturforseher u. Aerzte. Breslau 1904.

Zeitsehrift f. exLu P~t, imlogie u. Thera.p[e, 1. Bd. ~1

Page 114: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

310 \ . I,,)owy u. II, v. S(-hri-;tte)'~

s u m w c n s e l z u n g d e r Lun.,uenluft us3ml ) to i i s t ;h d e n ( . i a s s p a n n u n - gen des ven( iseu Blute,s.

4. Di(.' ,_ '5auorstoffspannun~ des ~(:n(i,,<en f ) lu tes b(,i Kiir l )er- ruhe lie.,,,t I)ei fund 5,::1 pot. odor ca. ,':17,5 mm fig.

5. D ieKoh lcns i iu rc spa , nntltlg dos ~oni.;,'.+en Blu tes bei KSrper- )+uhe liegt bei (5:94 pCL =.) 6 pCt. ode)' t+°:,°+ Jtntu tlg.

(;. Die S(.ie, kstoffspammng in den ab~esddoss(men Alve()len tieg~ ht, i (m. 89 pot.

7. Das \ ' euenblul . des _Xlensehcn ist zu 60--65 p(>t. der aus at)no- spMrische)' Luft aufllehmbaren 3[enge mit Sauerstoff gesiittigt.

8. Die k u s n u t z u n g des a r t e r i e l l e n S a u o r s t o f f e s seitons tier (J('w(.b(> belrii~t im ~llit.tel ('a. a4 pet. des arh~'riellen 8auerstotig'ehaltes: alas sind bei einer Sauerstoffmenge ~()n 19 ecru Sauerstoff in 100 Blu( 6,5 cem $auorstoff aus 100 Blm.

9. Die .~leng(, des iu de)' ~linule u m l a u f o n d e n Blu te s be- )'(:(:hn,~t si('h bei einem d0 k;z schweron ruhenden Monschon itn ~[ittel zu {l,85 1. l>ro Minute und Kiirperkilo la.ufen urn: 04,2 eem, pro Secund(, und g6rperkilo 1,4 ee)n hei Kiirperruhe. Schon bei leichter Muskelarbeit kann die umgetriehene Blutmeng(' betr~iehtlich waehsen.

10. DJo D a u e r ( ' ines K r e i s l a u f e s betriigt ca. '¢o~ 8ecundeu. 11. Das S c h l a g v o l u m e u des l l e r z e n s is( grossen Sehwa.nkunge.n

unierwo,'fen: im _~littel herr'a:,,( cs 55 cem. d. i. V12oo des K6rper- gewichtes und 1 / 8 t (let" gesmnmten IIlutm(:nge.

1.2. Die Sir6mungsarbeit des Herzens boiriigt bei Kiirl)erruhe odor ( ) ( ) " o ' ) " o " ( . r * • ,., ,) m~lu~)~(:t ]~luskelarbei( ran' ca. ~.3 i)Ct:, der ges~n m ten Herzarbei(.

17,. Die ( , e sammte I te) 'zarbei! eines (;Ok,," sehweren _\lens(:he)) he)riim h(:i Annahm(, eines Aortenblutdru(;k(,s yon 100 mm fig 7,11 mkg pro :~|inute: pro Systoh' be.i 70 Pulseu - - 0.102 mkg = 102 gin. - - Die l l ( , r za rbe i l i)ro Kil()[{Srpe) 'gewi(~hl w/ire 118gn) pro .~linu(o.

1-[. Zur Fo)'thewegung you 1 cent Blut sind 1~8 gm Arbei~ erforderlich. 13. I)ie I l e r z a r h c i t in "->4 8 ( u n d e n berechnet sich im Mittcl

zu 10000 mkg: das sind auf Grun(1 des (:alorischen Acqui~alents dicser ,\rbeit ca.. :},(i l>C~. dot g'esmnmten Tag'osencrgie. Die Herzarbeit ver- hiil(si(d) zm' .\themarh(,il wie 1 : 2:4: beide zusammen machen ca. 13 p(:t. des gesa.mmten Energieverbrauches aus.

ld. Das Ilerz b r a u c h t pro ~Iinute fib' sieh ,()s24: cure Sauerstoff un(I p)'o 5vsio|(..' - - bei 70 P u l s e n - 0 :13 ccm Sauersioff; dabci miissen mindcst(ms 139 ccm l;]ut pro .~li))ut(' den Ooronarkreislauf passiren. --- Die ];h~tversorgun:.: des Ilerzens ist (_'ine meh)' als siehenma, l gr/3sser(' als die des iibri.,u'on )'uhenden 1(8rpers.

Page 115: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

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Page 116: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

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I n h a l t s a n g a b e . s,,i>

A. Allgemeine Ueberlegungen . . . . . . . . . . . . . . 1!!7 B. Historischos . . . . . . . . . . . . . . . . . . 199 C. Nethodik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . t99 D. I(rit, isches iiber die Grundlagen din Bestitntnut~g tier Biutgasspannungen.

[. Ueher die Spannung der ven~isen Blutgase. 1. [lie Zusammensetzung der abgespen'ten Imngenluft als

Massstab der 8pannung der ven/~isen B[utgase . . . . 214 "2. Ueber die l)ruekverhgltnisse in Mgeschl)ssenen Imngen-

thoilm, . . . . . . . . . . . . . . . 218 3. Ueber dell gintluss der Absporrung eines Lungentheiles auf

die Spannung derBluta'ase sowie anf Blutdruel¢ und Puls- frequenz . . . . . . . . . . . . . . 223

11. Ueber die Bestimmung der Gasspannungen in den respirircnden Alveolen . . . . . . . . . . . . . . . 229

E. Experimenteller Theil. 1, Ueber das VerhMten der Blutgasspannungen am .rVlensehen,

i . Uebersicht iiber die yon uns ausgeftihrten Versuche. - - An- gaben {ibm" die einzelnen Versuchsindividuen. - - Versuchs- beispiel . . . . . . . . . . . . . . . 232

2. Ueber die Schnelligkeit des Gasaustausches zwischen dem Blute und der Luft abgesperrter Imugentheilc . . . . 238

3. Die Sauerstoffspammng des veniJsen Blutes bei l(6rperruhe 24~

2o;, 4. Die Sauerstoffspannung des ventisen Blutes bei Ei3rperarbeit , a,, 5. DieKohlensiiurespannungdes venSsen BIutes bei l(6rperrnhe 255 6. Die Kohlensiiurespannung dos ven6sen Blutes bei l(iSrper-

arbeit . . . . . . . . . . . . . . . 2-~9 7. Die Stiekstoffspannung in ~bgesperrten lmng'entheilen . 260 8. Kritik der Bohr'sehen Ansohauung yon dev sekretorischen

Function der Lnngenepithelien . . . . . . . . 262 II. Ueber die Beziehung von Spannung und ~,leng'e der Blulgase.

t. Methodik . . . . . . . . . . . . . . 265 2. Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . 268

I11. Ueber die Aussn/itzung des arteriellen Sauerstoffes seitens der Gewebe.

1. bei KiSrperruhe . . . . . . . . . . . . . 272 2. bei K6rperarbeit . . . . . . . . . . . . 282

IV. Ueber die Mengen des in der Zeiteinheil umlaufenden Blutes und fiber die Dauer des Blutumlaufes beim Menschen bereehnet aus der Ausnutzung des arteriellen Sanerstoffes. I. bei Kiirperruhe . . . . . . . . . . . . . 28:3 "2. boi KtJrperarbeit . . . . . . . . . . . . 289 3. Ueber einc etwaige Bereehnung des Blutumlaufes aus dem

Zuwachs an Kohlensiiure im Capillarblul . . . . . 290 V. Ueber das Herzsohlagvotumen beim Mensehen . . . . . . 291

VI. Betraohtungen iiber die Hm'zarbeit beim Mensehem 1. Ueber die ttubarbeit des [terzens . . . . . . . :297 "2. Ueber die Striimungsarbeit des [-Ierzens . . . . . . oOz

F. Zusammenfassung und Ergebnisse . . . . . . . . . . . . 508

:21"

Page 117: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

ZeiA~ehrifl [~ e.~% Pntho/oqi~ to. T/ter~q~i< 7',,i/c,l XI'.

Fig. 2.

A. .Loewy u. H. ~:. b'ch'rStter.

Page 118: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

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Page 119: Untersuchungen über die Blutcirculation beim Menschen

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