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„Chatten“ – Risiken und Nebenwirkungen
Ingrid Bounin
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Mögliche Gefahren in den Medien
Pornografische Inhalte, z.B. sexuelle und/oder herabwürdigende Belästigung in Chats. (Videos, Spiele, Internet), sexueller Missbrauch.
Verherrlichende, verharmlosende oder menschenunwürdige
Gewaltdarstellungen (Spiele, Videos, Handys, Internet)
Viren, Würmer, Dialer – 0190-Nummern. (Internet)
Spam-Mails mit Werbung und/oder sexualisierten Angeboten. (Internet)
Volksverhetzende und kriegsverherrlichende Darstellungen, Propagandamittel verfassungswidriger Organisationen. (s.o.)
Verletzung des Datenschutzes (v.a. Internet)
Verletzung der Menschenwürde. (alle Medien)
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Beispiele
Hinrichtungsszene auf Schülerhandys, Juni 2005.
Hitler-O-Ton auf Schülerhandys, Juni 2005.
Hakenkreuz-Symbole im Chat, Juni 2005.
Sexuelle Übergriffe in Chats und im realen Leben, täglich.
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„Chatten“ - 1
„Chatten“ heißt übersetzt plaudern, schwätzen. Online-Dialog über das www.
Im Internet (www) gibt es sogenannte Chatrooms, in denen wildfremde Menschen miteinander plaudern. Eine Art „Kontakthof“. Identität nicht ersichtlich.
Ähnliche Formen der Kommunikation sind Foren oder ICQ („I seek you“, sogenanntes Instant Messaging, Echtzeit-Chat, Nutzer/innen treten alle Rechte ab), können mit Chats gekoppelt werden.
Chats häufig gekoppelt mit „Flirt-Rooms“ oder virtuellen Partnerbörsen.
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„Chatten“ - 2
Man benötigt sogenannte Nicknames (oder auch „Screens“) und ein Passwort für die Anmeldung.
In den Chats gibt es a) den Chatroomb) Das „Séparée“ („Flüstern“, Fenster, Telegramm,
ICQ), dort unterhalten sich nur zwei Personen, ist nicht zu überwachen.
Es gibt „moderierte“ Chats, (z.B. br-kinderinsel, kindernetz etc.), unerwünschte Einträge werden gelöscht, Personen gesperrt.Und es gibt „offene“ Chats ohne jede Kontrolle.
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„Chatten“ - 3
In einigen Chats kann man unangenehme Chatpartner „ignorieren“.
Es hat sich eine eigene Sprache entwickelt: alles klein, Abkürzungen, Emoticons lol
Inzwischen auch Voice-Chats und vor allem „cam2cam“ (von Webcam zu Webcam) möglich:Vor allem in „Séparées“.
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Gefahren im Chat
Hauptgefahren: sexuelle Belästigung, sexueller Missbrauch.
Verletzung des Datenschutzes
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Erlebnisse einer 13jährigen im ChatNickname „suesse13w1990“
Aus: Sexueller Missbrauch in den Chaträumen des Internets, Zartbitter e.V. Köln
Außerdem wird sie eingeladen ins „Séparée“ zu kommen.
Sie wird in 10 Minuten 27 Mal angesprochen, davon 18 Mal mit eindeutig sexuellem Hintergrund.
Beispiele:„tbin23“ würde gerne ihre muschi lecken. „cybermanfor6“ erkundigt sich, ob sie „lust aufcs“ (Cybersex) hat. „saugeil“ erklärt, er sei „hart und geil“.
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Mein Selbstversuch bei „chat4free“, nach 1 Minute
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Oft gebrauchte Fragen von „Freunden“ im Chat
„wie siehst du aus?„bist du gerade alleine“?„was hast du an“?„hast du schon mal einen Freund gehabt“?„hast du dich schon mal befingert“?„hast du schon busen“?„magst du pics“? (Achtung, Achtung)„willst du auf meine cam kommen“?„willst du mir zusehen“?„willst du dir taschengeld verdienen“?„magst du dich mit mir treffen“?
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Was können Sie tun?
Bei unerwünschten Kontakten, Anmache etc
Sichern Sie die Daten (Screenshots, Aufschriebe)
Melden Sie den Vorfall der Polizei
Richten Sie zwei E-Mail-Adressen für Ihr Kind ein.
Ganz sichere Chats gibt es nicht
Gewisse Sicherheit entsteht durch Kommunikation und Information.
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Was können Ihre Kinder tun?
Keine persönlichen Daten in Nicknames, hier ein Negativbeispiel:
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Was können Ihre Kinder tun?
Keine Bilder von sich selbst, hier ein Negativbeispiel:
Hier verrät der Nickname möglicherweise auch etwas über die Einstellung des Users: Ein Song des Labels „Aggro Berlin“ wurde wegen menschenverach-tender Songs auf den Index gesetzt.
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Was können Ihre Kinder tun?
Keine Herausgabe der Handynummer, der Adresse, der Telefonnummer, des Nachnamens.
Kein Austausch von „Pics“ (Bildern), da meist anzügliche bis pornografische Bilder kommen.Wenn doch, dann nur Passfotos.
Keine direkten Treffen mit Chat-Bekanntschaften und wenn, dann Eltern oder ältere Freunde, Geschwister mitnehmen.
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Die größte Sicherheit für Kinder und Jugendliche
in chats gibt es durch die Aufmerksamkeit
der Eltern, durch „darüber“ reden und Information.
Danke!