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Zentralitätsforschung SEMZOF0405/00/01 Peter Weichhart 697017, SE, WS 0405 Einführung in das Thema Peter Weichhart, 2004 3 Std. Dienstag, 13:15 –15:45; Seminarraum des Instituts (NIG), Kapitel 6.12

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Zentralitätsforschung

SEMZOF0405/00/01

Peter Weichhart697017, SE, WS 0405

Einführung in das Thema

© Peter Weichhart, 2004

3 Std. Dienstag, 13:15 –15:45; Seminarraum des Instituts (NIG),

Kapitel 6.12

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Themenkomplexe

SEMZOF0405/00/02

• Knappe Darstellung der Primärtheorie von Walter CHRISTALLER (1933)

• Terminologisches „Slumclearing“

• Aktuelle Veränderungstendenzen zentralörtlicher Systeme

• Überlegungen zur Modernisierung der Zentrali- tätstheorie

• Das Projekt „ZORE“ der ÖROK

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SEMZOF0405/00/03

Landnutzungssysteme aus der Landnutzungssysteme aus der Perspektive der NachfragePerspektive der Nachfrage

• Nachfragestrukturen und Kaufkraft sind rela-Nachfragestrukturen und Kaufkraft sind rela- tiv mobile Faktoren der Wirtschafttiv mobile Faktoren der Wirtschaft

• Ausgangsstandort eines Konsumaktes und Ausgangsstandort eines Konsumaktes und Verbringungsort der konsumierten Güter ist Verbringungsort der konsumierten Güter ist in der Regel die Wohnung des Konsumentenin der Regel die Wohnung des Konsumenten

• Kaufkraft ist am Wohnstandort lokalisiertKaufkraft ist am Wohnstandort lokalisiert

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SEMZOF0405/00/04

Gesamtkosten eines KonsumaktesGesamtkosten eines Konsumaktes

Wohn-Wohn-Standort WStandort W

Konsum-Konsum-standort,standort,

Marktort MMarktort M

Gut AGut ATransaktions-Transaktions-

aufwandaufwand

„„Wahrer Preis“ von A Wahrer Preis“ von A PPawaw = P = Paa + P + Ptt

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SEMZOF0405/00/05

Die Lagerente der KonsumentenDie Lagerente der Konsumenten

MM

WohnstandorteWohnstandorte MM MarktortMarktort

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SEMZOF0405/00/06

Die Lagerente der KonsumentenDie Lagerente der Konsumenten

Distanz zumDistanz zumMarktortMarktort

00

€€

5 km5 km

Markt-Markt-preispreis

0,50,5

1,01,0

““LAUNHARDTscher Konkurrenztrichter“LAUNHARDTscher Konkurrenztrichter“

Quelle: T. REICHART, 1999, Abb. IV-1, S. 72

Transaktions-Transaktions-kostenkosten

ProhibitivpreisProhibitivpreis

Nicht mehrNicht mehrerreichbareerreichbareHaushalteHaushalte

Lagerente der KonsumentenLagerente der Konsumenten

„„äußere Reichweite“äußere Reichweite“StandortStandortBäckerBäcker

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SEMZOF0405/00/07

Die „innere Reichweite“ eines GutesDie „innere Reichweite“ eines Gutes

SummeSummederder

Nach-Nach-fragerfrager

Distanz zum Distanz zum MarktortMarktort

0

1 €1 € 1 €1 €

Äußere ReichweiteÄußere Reichweite

0,36 € Produktionskosten 0,36 € Produktionskosten werden eingebrachtwerden eingebracht

„„Innere Reich-Innere Reich-weite“weite“

„„Gewinnzone“Gewinnzone“

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SEMZOF0405/00/08

Die „Theorie der Zentralen Orte“ ...Die „Theorie der Zentralen Orte“ ...

... versucht, die ... versucht, die „... hierarchische Struk-„... hierarchische Struk-tur der räumlichen Ordnung der Wirt-tur der räumlichen Ordnung der Wirt-schaft und die Hierarchie der Siedlungen schaft und die Hierarchie der Siedlungen aus dem Zusammenwirken ökonomischeraus dem Zusammenwirken ökonomischerBestimmungsfaktoren zu erklären und Bestimmungsfaktoren zu erklären und abzuleiten“.abzuleiten“. (L. SCHÄTZL, 1994, S. 69).(L. SCHÄTZL, 1994, S. 69).

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SEMZOF0405/00/09

Vorannahmen IVorannahmen I

• isotrope Ebene ohne räumliche Unterschiedeisotrope Ebene ohne räumliche Unterschiede in den Produktions- und Nachfragebedingun-in den Produktions- und Nachfragebedingun- gengen

• Bedürfnisse, Präferenzen und Kaufkraft der Bedürfnisse, Präferenzen und Kaufkraft der Konsumenten werden als ident und konstantKonsumenten werden als ident und konstant angenommenangenommen

• keine räumliche Differenzierung des Ver-keine räumliche Differenzierung des Ver- kehrsnetzes, Transportkosten sind propor-kehrsnetzes, Transportkosten sind propor- tional zur Entfernungtional zur Entfernung

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SEMZOF0405/00/10

Vorannahmen IIVorannahmen II

• Streben nach Gewinnmaximierung bei den Streben nach Gewinnmaximierung bei den AnbieternAnbietern

• Streben nach Nutzenmaximierung bei den Streben nach Nutzenmaximierung bei den KonsumentenKonsumenten

• Anbieter wie Nachfrager handeln streng Anbieter wie Nachfrager handeln streng zweckrational (vor allem hinsichtlich derzweckrational (vor allem hinsichtlich der Minimierung der Transaktionskosten)Minimierung der Transaktionskosten)

• Alle Akteure sind umfassend informiertAlle Akteure sind umfassend informiert

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SEMZOF0405/00/11

Von konzentrischen Kreisen zur Von konzentrischen Kreisen zur Hexagonalstruktur IHexagonalstruktur I

Quelle: L. SCHÄTZL, 1994, Abb. 2.17, S. 72

innere Reichweite

äußere Reichweite

Das Ziel der flä-Das Ziel der flä-chendeckendenchendeckendenVersorgung wirdVersorgung wirdverfehlt!verfehlt!

Unver-sorgteGebiete

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SEMZOF0405/00/12

Von konzentrischen Kreisen zur Von konzentrischen Kreisen zur Hexagonalstruktur IIHexagonalstruktur II

Quelle: L. SCHÄTZL, 1994, Abb. 2.17, S. 72

Unterschreitungder inneren Reichweiten

Das Ziel der flä-Das Ziel der flä-chendeckendenchendeckendenVersorgung wirdVersorgung wirdverfehlt!verfehlt!

Die Mindestnach-fragemenge für ei-ne kostendeckendeProduktion wird nicht erreicht

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Von konzentrischen Kreisen zur Von konzentrischen Kreisen zur Hexagonalstruktur IIIHexagonalstruktur III

Quelle: L. SCHÄTZL, 1994, Abb. 2.17, S. 72

Die Lösung:Die Lösung:Optimale Marktge-Optimale Marktge-biete haben keinebiete haben keinekreisförmige, son-kreisförmige, son-dern eine hexago-dern eine hexago-nale Struktur.nale Struktur.

SEMZOF0405/00/13

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SEMZOF0405/00/14

Reichweiten-Standort-RelationenReichweiten-Standort-Relationen

hohehohe

niedrigeniedrige

Rei

chw

eite

Rei

c hw

eite

angeboten in Standort angeboten in Standort

AA

AA

BBAA

GG11

GG22

GGnn

GG33

GG44..

BBAA CC

hohehohe

HierarchiestufeHierarchiestufe

niedrigeniedrige

. . . .. . . .

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SEMZOF0405/00/15

Quelle: L. SCHÄTZL, 1994, Abb. 2.18, S. 74

Entstehung Entstehung hierarchisch hierarchisch gegliedertergegliederterhexagonalerhexagonalerMarktgebieteMarktgebiete

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SEMZOF0405/00/16

Schlüsselaussagen der Theorie der Schlüsselaussagen der Theorie der Zentralen Orte IZentralen Orte I

• Jedes Gut hat eine bestimmte Reichweite. Jedes Gut hat eine bestimmte Reichweite. Je größer die untere Reichweite des Gutes, Je größer die untere Reichweite des Gutes, desto desto höherhöher ist seine Zentralität. ist seine Zentralität.

• Marktorte („Zentrale Orte“) besitzen einen Marktorte („Zentrale Orte“) besitzen einen bestimmten Zentralitätsrang. Er ist um so bestimmten Zentralitätsrang. Er ist um so höher, je höher die Zentralität der dort an-höher, je höher die Zentralität der dort an- gebotenen Güter ist. gebotenen Güter ist.

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SEMZOF0405/00/17

Schlüsselaussagen der Theorie der Schlüsselaussagen der Theorie der Zentralen Orte IIZentralen Orte II

• Die Zentralitätsstufe eines Ortes wird von je-Die Zentralitätsstufe eines Ortes wird von je- nen Gütern bestimmt, bei denen sich die Gren-nen Gütern bestimmt, bei denen sich die Gren- ze der unteren Reichweite mit dem Marktge-ze der unteren Reichweite mit dem Marktge- biet deckt („hierarchische Grenzgüter“).biet deckt („hierarchische Grenzgüter“).

• In Zentralen Orten einer bestimmten Zentrali-In Zentralen Orten einer bestimmten Zentrali- tätsstufe werden nicht nur ihre Grenzgüter, tätsstufe werden nicht nur ihre Grenzgüter, sondern alle anderen Güter der niedrigeren sondern alle anderen Güter der niedrigeren Stufen angeboten.Stufen angeboten.

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SEMZOF0405/00/18

Schlüsselaussagen der Theorie der Schlüsselaussagen der Theorie der Zentralen Orte IIIZentralen Orte III

• Zentrale Orte der höchsten Stufe bilden mit Zentrale Orte der höchsten Stufe bilden mit den in ihren Einzugsbereichen liegenden Or-den in ihren Einzugsbereichen liegenden Or- ten niedrigerer Rangstufe und deren Markt-ten niedrigerer Rangstufe und deren Markt- gebieten ein geschlossenes funktionales gebieten ein geschlossenes funktionales System.System.

• Dieses System ist geeignet, alle Bewohner Dieses System ist geeignet, alle Bewohner mit allen Gütern bei einer minimalen Zahl mit allen Gütern bei einer minimalen Zahl von Orten zu versorgen.von Orten zu versorgen.

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SEMZOF0405/00/19

Defizite und Probleme der Theorie der Defizite und Probleme der Theorie der Zentralen OrteZentralen Orte

• Nichtberücksichtigung der Entwicklungsdyna-Nichtberücksichtigung der Entwicklungsdyna- mik zentralörtlicher Systememik zentralörtlicher Systeme

• Agglomerationseffekte sowie der internationa-Agglomerationseffekte sowie der internationa- le Güteraustausch werden nicht berücksichtigtle Güteraustausch werden nicht berücksichtigt

• Aktuelle Veränderungstendenzen von Aktions-Aktuelle Veränderungstendenzen von Aktions- reichweiten, Präferenzstrukturen und Innova-reichweiten, Präferenzstrukturen und Innova- tionen im Bereich des Einzelhandels lassen tionen im Bereich des Einzelhandels lassen sich nicht darstellensich nicht darstellen

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Nach H. H. BLOTEVOGEL, 1996

Zentralität: Drei Diskurse• Neoklassische Raumwirtschaftslehre: nomolgische Standorttheorie des Tertiärsektors

• Raumforschung und Raumgliederung: empirische Analyse der funktionalen Differenzie- rung von Regionen und Stadt-Umland-Verflech- tungen

• Raumordnung: normative Konzeption einer Optimierung von Siedlungen und Infrastruktur („Zentral-Orte- Konzept“)

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Empirische Zentralitätsforschung

In Anlehnung an H. H. BLOTEVOGEL, 1996

Obsoleszenz - Transformation

Städtesysteme undStadt-Umland-Regionen

Wirtschaftsdienste

Einzelhandelsforschung

Global Cities

Aktualität der Problemstellungen bleibt erhalten, Umbau des Zen-tralitätskonzepts, Transformation zu neuen Forschungsfeldern

Das klas-sische Zentrali-tätskon-zept wirdobsolet

ab ~1995

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Das Zentrale-Orte-Konzept in der Raumordnung

In Anlehnung an H. H. BLOTEVOGEL, 1996

Reifephase (1965-1975): Umwandlung desZentralitätskonzepts zum „Zentrale-Orte-Konzept“.

Wachstumsphase (1950-1965): Aufgreifen desZentralitätskonzepts im Raumordnungsdiskurs

Das „Zentrale-Orte-Konzept“ wurde zu einer dertragenden konzeptionellen Säulen der Raumord-nungspolitik in der Bundesrepublik Deutschland

und auch in Österreich.

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Terminologische Abgrenzungen

„Zentralitätskonzept“Der Begriff „Zentralitätskonzept“ wird in den folgen-

den Überlegungen als nicht näher spezifizierterÜberbegriff für alle Ansätze, Konzepte und Modelle

verwendet, die in irgend einer Form auf Zentralitäts-phänomene Bezug nehmen. Dies schließt auch

neue, erst zu entwickelnde Modelle und Konzeptio-nen mit ein. Unter „Zentralitätsphänomenen“ verste-hen wir Standortstrukturen und Agglomerationspro-

zesse des Tertiär- und Quartärsektors und derenNutzung durch Konsumenten.

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(H. H. BLOTEVOGEL, 2002, S. IX, Fußnote 1)

Terminologische Abgrenzungen

„Zentrale-Orte-Konzept“„Unter ,Zentrale-Orte-Konzept‘ wird … das auf der,Theorie der Zentralen Orte‘ basierende Raumord-

nungskonzept verstanden, das … in den 1960er und1970er Jahren in der Bundesrepublik Deutschlandimplementiert wurde und seitdem in den Program-

men und Plänen der Raumordnung im Allgemeinendurch eine normative, teilweise als förmliches Ziel

der Landesplanung formulierte kartographische Dar-stellung der Zentralen Orte und ihrer Verflechtungs-

bereiche umgesetzt wird.“

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Terminologische Abgrenzungen

(H. H. BLOTEVOGEL, 2002, S. IX, Fußnote 1)

„Begrifflich ist das Zentrale-Orte-Konzept“ in-sofern sowohl von der Zentrale-Orte-Theorie

(regionalökonomische Theorie als Grund-lage) als auch von real existierenden zentral-örtlichen Systemen (mit empirisch beschreib-

baren zentralen Funktionen und Verflech-tungsbereichen zu unterscheiden.“

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Der „Karriereverlauf“ des Zentrale-Orte-Konzepts in der BRD

Nach H. H. BLOTEVOGEL, 1996

Änderung im Planungsverständnis, Umsetzungsdefizite

1965 – 1975

Flächendecken-de Festlegung

der Gemeindenmit ZO-Bedeu-

tung

Reifephase

1975 - 1995

Bedeutungs-verlust der

Raumordnung,Kritik

MKRO 1968: verbindliche Ter-minologie; MKRO 1970: Fi-nanzausgleich, Gebietsreform...

Abschwungphase

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Der „Karriereverlauf“ des Zentrale-Orte-Konzepts

Nach H. H. BLOTEVOGEL, 1996

1995 – ?

Kritische Dis-kussion, Evalu-

ierung der Wirksamkeit,

Anpassung an ein neues Pla-

nungsver-ständnis

Obsoleszenz – Neuansatz?DAL-Arbeitskreis „Zentralität“ 1995, The- menhefte Erdkunde 1/1996 und Informa- tionen zur Raumentwicklung 10/1996;

Ad-hoc-Arbeitskreis der ARL 1998 (auf Anregung des BMBau und der MKRO): Ergebnisbericht 2002; Arbeitsgruppe „Zentralität – neu!“ der ÖROK, Gutachten„Zentralität und Raumentwicklung“

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Diskrepanz zwischen planungstheo-retischer Fundamentalkritik und un-bekümmertem Festhalten am Zen-trale-Orte-Konzept in der Raumord-nungspraxis.

Der „Karriereverlauf“ des Zentrale-Orte-Konzepts

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Die Körperlichkeit des Menschen bedingt, dassder weitaus überwiegende Teile seiner Aktivitätenan bestimmte Elemente der physisch-materiellen

Welt und damit an bestimmte Standorte des mate-riellen Raumes gebunden ist. Dies gilt auch für

einen großen Teil der ökonomischen Aktivitäten.

Dieses Faktum ist der eigentliche Hintergrundfür das Entstehen von Zentralitätsphänomenen.

Ein Modell der marktorientierten Zentralität

Eine triviale Feststellung:

SEMZOF0405/00/29

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Ein einfachstes Strukturmodell des Wirtschaftsprozesses

RAHMENBEDINGUNGEN: WIRTSCHAFTSORDNUNG und EIGENTUMSORDNUNG,kultureller Entwicklungsstand, Organisation, politisch-wirtschaftliches System, Technologie, Infrastruktur, Wirtschaftsrecht, Demographie, Konjunktur ...

Schaffung von Mittelnder Bedürfnisbefriedigung

Menschliche Bedürfnisse

BedarfeErkennen der Bedarfsstruktur

PRODUKTION VERTEILUNG KONSUM

Angebot von Güternund Dienstleistungen

Nachfrage nach Güternund Dienstleistungen

Verkehr, Interaktion

TAUSCH, ENTGELT

NUTZEN:

PROFIT, WERTSCHÖPFUNG

BEDARFSDECKUNG,BEDÜRFNISBEFRIEDIGUNG

Marktprozess

„Fremd-bestim-mung“

Zentralitätsrelevant: Güter und Dienste des Tertiär- und Quartärsektors

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Terminologische Konventionen zur Ab-grenzung des Tertiär- und Quartärsektors

Es existieren in der Literatur verschiedenste Kon-ventionen zur Definition und Abgrenzung des

Tertiär-und Quartärsektors.

Ein Beispiel (C. STAUDACHER, 1991, S. 49):

Tertiärer SektorTertiärer Sektor: Verkehr, Handel, Reparaturgewerbe, per-: Verkehr, Handel, Reparaturgewerbe, per-sönliche Dienstesönliche Dienste

Quartärer SektorQuartärer Sektor: Transaktionsdienste, Forschung und Ent-: Transaktionsdienste, Forschung und Ent-wicklung, Entscheidungsinstanzen, Lehre, Erziehung, Ver-wicklung, Entscheidungsinstanzen, Lehre, Erziehung, Ver-waltung, Regierung, „Papierarbeit“waltung, Regierung, „Papierarbeit“

Zur Beschreibung/Analyse von Zentralität weniger gut geeignet!

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Wirtschaftssektoren

HHAAUUSSHHAALLTTEE

PRODUZENTENPRODUZENTEN

Primär-Primär-sektorsektor

Bergbau,Land-

und Forst-wirtschaft,Fischerei

Sekundär-Sekundär-sektorsektor

Tertiär-Tertiär-sektorsektor

alleBerei-chedes

Einzel-handels

Nach R. R. BOYCE, 19782, S. 30, verändert.

Quartär-Quartär-sektorsektor

alle Wirt-schafts-dienste(Typ P)

„Verwal-tungs-

Dienste“(Typ V)

Metalle,Maschinen,

Motoren.KFZ ...,

Chemie ...,Möbel ...,Nahrungs-

mittel,Textilien ...,Bauwesen,

...

alle per-sönlichenDienste(Typ Q)

SEMZOF0405/00/32

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HHAAUUSSHHAALLTTEE

PRODUZENTENPRODUZENTEN

Primär-Primär-sektorsektor

Bergbau,Land-

und Forst-wirtschaft,Fischerei

Sekundär-Sekundär-sektorsektor

Tertiär-Tertiär-sektorsektor

alleBerei-chedes

Einzel-handels

Nach R. R. BOYCE, 19782, S. 30, verändert.

Quartär-Quartär-sektorsektor

alle Wirt-schafts-dienste(Typ P)

„Verwal-tungs-

Dienste“(Typ V)

Metalle,Maschinen,

Motoren.KFZ ...,

Chemie ...,Möbel ...,Nahrungs-

mittel,Textilien ...,Bauwesen,

...

alle per-sönlichenDienste(Typ Q)

„Produzenten“und „Träger“

vonZentralität

Der Tertiärsektor bedient alle Akteure desMarktprozesses, nicht nur die Haushalte!Wirtschaftssektoren

SEMZOF0405/00/33

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Eine wichtige Konsequenz für das Projekt ZORE

Im Gegensatz zur Primärtheorie CHRISTALLERsund zum Zentrale-Orte-Konzept der Raumordnung

ist Zentralität ein Phänomen, das als Leistungs-und Inputvariable nicht nur für die privaten Haus-

halte, sondern für alle Akteure des Marktprozesses relevant ist.

Dieses Faktum stellt eine entscheidende Grund-lage für die Möglichkeit einer Verknüpfung von

Zentralität und Raumentwicklung dar.

SEMZOF0405/00/34

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Ein theoretischer Neuansatz

Die Theorie der zentralen Orte und das Zentrale-Orte-Konzept gründen auf der Annahme, dass als

einzig entscheidendes Kriterium der Konsumstand-ortwahl die Transaktionskosten anzusehen sind.

Transaktionskosten werden dabei als lineareFunktion der Distanz angesehen.

Im Projekt ZORE wurde das Konzept desTransaktionsnutzens neu eingeführt; die Bedeutung

der Transaktionskosten wurde relativiert.

SEMZOF0405/00/35

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Kosten und Nutzen eines Konsumaktes I

Wohn-Standort W

Konsumstandort, Marktort M2

Gut A

„Wahrer Preis“ von A Paw = Pa + Pt

Gut AKonsum-standort,

Marktort M1 Transaktions-aufwand

Pt wird vom Konsumenten in der Regel fehlerhaft kalkuliert und meist unterbewertet.

Transaktionsnutzen

Gut B & C,Erlebnis,Qualität

etc.

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Kosten und Nutzen eines Konsumaktes II

Transaktionsnutzen Nt ist eine subjektive Funktion, dievon der aktuellen Befindlichkeit des handelnden Subjekts,vom Kontext und von den aktuellen Werthaltungen abhängt.

Nt = (Qualitätsgewinn + Koppelungsgewinn + Arbitrage- gewinn + Conveniencegewinn + Erlebnisgewinn + „Egogewinn“)

„Wahrer subjektiver Nutzen“ von A = Na + Nt

Wert von A =Wahrer subjektiver Nutzen

Paw

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Polyorientierung

Bei gleichem Pa gilt:

Wenn (NtM1 – PtM1) ≤ (NtM2 – PtM2),dann ist für Konsumenten am Stand-ort W mit Polyorientierung zwischenM1 und M2 zu rechnen.

Derartige Zusammenhänge sind weder in der Primärtheorie von W. CHRISTALLER noch im Z-O-K vorgesehen oder be-rücksichtigt.

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Konsequenzen für das Konzept „Bereich“

In den „klassischen“ Arbeiten der Zentralitätsforschungging man davon aus, das Zentrale Orte räumlich klar ab-grenzbare Einzugsgebiete besitzen.

Neukonzeption durch H. BOBEK und M. FESL (1978):Marktorientierte Bezugnahme auf die Nachfrager.

Bereiche sind nicht räumliche Einheiten (mit der Maßein-heit km2), sondern die „auf allen in Betracht kommendenZentralitätsstufen zugeordneten Menschen (Kunden)“ mitder Maßeinheit „Zahl der Konsumenten/Haushalte“.

Für eine räumliche Interpretation ist die Zuordnung derKonsumenten auf ihre Wohnstandorte (Firmensitze) er-forderlich.

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Probleme der Bereichsabgrenzung und Polyorientierung

Cluster (A, B) zentraler Dienste einer bestimmten Zentralitätsstufe

Wohnstandort eines Konsumenten, derdie betreffenden Dienste überwiegendin Cluster A in Anspruch nimmt

A

Bereichsabgrenzung von A

B

Bereichsabgrenzung von B

Wohnstandort eines Konsumenten, derdie betreffenden Dienste überwiegendin Cluster B in Anspruch nimmt

EKZEKZ

Gemeinde-grenzen

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Methodische und konzeptionelle Konsequenzen

Wie kann die Polyorientierung konzeptionell und mess-technisch erfasst werden?

Zentralörtliche Bereiche sind nicht als Areale oder Flä-chen anzusehen, sondern als ein Netzwerk von Knoten und Kanten. Knoten: Wohn- und Betriebsstandorte derNachfrager sowie Betriebsstandorte und Geschäfte der Anbieter, Kanten: die in Konsumakten zum Ausdruckkommenden Interaktionen.

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Eine Matrizendarstellung von Zentralität

Damit lassen sich Konsumakte zentralörtlicherFunktionen in Form von Matrizen im Format Wohnstandort x Konsumstandort darstellen. Über einfache Indikatoren kann in den Matrix-feldern das stufenspezifische Gefüge zentral-örtlicher Interaktion sowie das Ausmaß der Po-lyorientierung zum Ausdruck gebracht werden.

Derartige Matrizen können für die Unterste, Untere undMittlere Zentralitätsstufe erstellt werden.

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Matrix der Zentralitätsbeziehungen auf der Mittleren Stufe (Ausschnitt)

2

34

5

67891011121314151617181920212223242526272829303132333435363738394041424344454647484950515253545556575859606162636465

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T

Teil 1: Zielgemeinden in Salzburg, Bayern und Österreich (ohne Oberösterreich)

Dargestellt ist der Index der stufenspezifischen Inanspruchnahme der zentralen Dienste (ISImst) der Zielgemeinde durch die Bevölkerung der Quellgemeinde. In den Spalten sind nur jene Gemeinden ausgewiesen, die tatsächlich als Zielgemeinden beansprucht werden. Datengrundlage: Telephonische Erhebung 1994/95

Z I E L G E M E I N D E

Kennziffer 50101 50201 50205 50207 50310 50322 50324 50326 50339 50335 50336 50337 50401 50402 50403 50404 50408Regionsname Salzburg (Stadt) Abtenau Hallein Kuchl Eugendorf Lamprechtshausen Neumarkt am Wallersee Oberndorf bei Salzburg Seekirchen am Wallersee Straßwalchen Strobl Thalgau Altenmarkt im Pongau Bad Hofgastein Badgastein Bischofshofen Flachau

Q 50101 Salzburg (Stadt) 83 4 3 3U 50201 Abtenau 38 24 38E 50202 Adnet 41 52 7L 50203 Annaberg im Lammertal 51 10 31 8L 50204 Golling an der Salzach 77 19 4G 50205 Hallein 62 35 4E 50206 Krispl 34 60 6M 50207 Kuchl 66 32E 50208 Oberalm 50 38 6I 50209 Puch bei Hallein 67 33N 50210 Rußbach am Paß Gschütt 39 23 16 5D 50211 St. Koloman 55 45E 50212 Scheffau am Tennengebirge 35 46 6 6

50213 Vigaun 39 6150301 Anif 86 7 750302 Anthering 84 8 550303 Bergheim 88 6 650304 Berndorf bei Salzburg 60 16 12 6 650305 Bürmoos 82 950306 Dorfbeuern 76 8 1650307 Ebenau 95 550308 Elixhausen 95 550309 Elsbethen 88 1250310 Eugendorf 75 17

Zwischensumme 1566 57 539 7 91 0 12 36 6 9 0 0 5 0 0 14 0Kennziffer 50101 50201 50205 50207 50310 50322 50324 50326 50339 50335 50336 50337 50401 50402 50403 50404 50408

Regionsname Salzburg (Stadt) Abtenau Hallein Kuchl Eugendorf Lamprechtshausen Neumarkt am Wallersee Oberndorf bei Salzburg Seekirchen am Wallersee Straßwalchen Strobl Thalgau Altenmarkt im Pongau Bad Hofgastein Badgastein Bischofshofen Flachau50311 Faistenau 79 850312 Fuschl am See 86 7 750313 Göming 89 750314 Grödig 93 750315 Großgmain 9550316 Hallwang 61 33 750317 Henndorf am Wallersee 62 19 17 250318 Hintersee 94 650319 Hof bei Salzburg 86 7 750321 Koppl 75 17 450320 Köstendorf 37 21 4250322 Lamprechtshausen 78 2250323 Mattsee 79 7 1450324 Neumarkt am Wallersee 35 17 38 650325 Nußdorf am Haunsberg 86 1450326 Oberndorf bei Salzburg 66 13 4 6 450327 Obertrum am See 55 25 8 6 850328 Plainfeld 80 1350329 St. Georgen bei Salzburg 75 6 13 650330 St. Gilgen 82 650331 Schleedorf 51 22 2750332 Seeham 71 7 11 1150339 Seekirchen am Wallersee 54 22 22 350335 Straßwalchen 45 9 19 1650336 Strobl 45 750337 Thalgau 80 1650338 Wals-Siezenheim 80 20

Zwischensumme 1919 0 13 0 308 0 212 50 0 77 0 6 0 0 0 0 0Zwischensumme Flachgau

und Tennengau 3485 57 552 7 399 0 224 86 6 86 0 6 5 0 0 14 0

Quelle: P. WEICHHART, 1996, Tab. D03 SEMZOF0405/00/43

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Das Ausmaß der Polyorientierung ist gegenwärtig extrem hoch

Die früher als regelhaft anzusehende dominanteBindung der Bevölkerung eines bestimmten Be-reichs an den bereichsbildenden Zentralen Ortbesteht heute nicht mehr.

Der aus der Distanzüberwindung resultierende Anteil derTransaktionskosten spielt – im Gegensatz zu den Annah-men der klassischen Zentralitätstheorie – nur mehr eine marginale Rolle.

SEMZOF0405/00/44

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Einzugsbereiche Zentraler Orte im

Bundesland Salzburg und in den

angrenzenden Gebieten Bayerns und

Oberösterreichs auf der Mittleren Stufe (1994/95)

Quelle: P. WEICHHART, 1996, Karte A 3

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Der Systemwandel von Zentralität

Die ausgeprägte Polyorientierung ist nur ein Aspekt eines tief greifenden Systemwandels von Zentralität.

Weitere Elemente des Wandels:

• Umbau der Reichweitensysteme

• Der „neue Konsument“

• Handel im Wandel

• Deregulierung und der Rückzug des Staates

• Veränderung der Rahmenbedingungen

• Die Regionalisierung des Agglomerationsprinzips

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Das „Reichweitenproblem“ im Postfordismus

Unter den heutigen Rahmenbedingungen der Wirtschaft (er-höhter Wettbewerbsdruck, „Spirale der Kostensenkung“)

erhöht sich vor allem im Einzelhandel die innere (oder untere) Reichweite zentraler Dienste und Güter erheblich.

Die Anbieter benötigen also einen größeren Bereich (einewesentlich höhere Zahl von Nachfragern) als früher, um

die Kostendeckung erreichen zu können.

Die Folge: Konzentrationstendenzen und Auf-lassung von Betriebsstandorten.

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Gleichzeitig hat sich wegen der gestiegenen Mobität der Nachfrager auch die äußere (obere) Reichweite erhöht.

Da eine Erhöhung der Nachfragermobilität aber auch bedeu-tet, dass konkurrierende Anbieterstandorte genutzt werden,kann dieser kompensatorische Effekt bei gleich bleibender

Bevölkerungszahl den ökonomischen Zwang zur Ausweitung der unteren Reichweite meist nicht ausgleichen.

Das „Reichweitenproblem“ im Postfordismus

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ZO

äußere Reichweite innere Reichweite

„Ausdünnung“ durch Polyorientierung

Wettbewerbsverschärfung, Erfordernisse der Kostensenkung und Ein-sparungen führen für viele Dienste zu einer erheblichen Vergrößerungder inneren Reichweite; die äußere Reichweite wird durch Erhöhungder Mobilität vergrößert; „Kaufkraftausdünnung“ durch Polyorientierung

Das „Reichweitenproblem“ im Postfordismus

SEMZOF0405/00/49

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Der „neue Konsument“: private Haushalte I

Konsumhandeln und

Konsumorientierungen

Der „klassische“ Konsument (1960)

Der „neue“ Konsu-ment (heute)

Konsumtyp Massenkonsum Individualisierte und gruppenspezifische

Konsummuster

Gebrauchsgüter standardisiert differenziert

Kaufkraft permanente Steigerung für nahezu alle

Haushalte

differenzielle Kaufkraft-entwicklung, Polarisie-

rung, Rückgang

Markentreue hoch gering

Geschäftstreue hoch („Patronizing“) differenziert

Ortsbindung hoch Polyorientierung

Dimensionen und Orientierungsmuster des Konsumhandelnsprivater Haushalte früher und heute:

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Konsumhandeln und

Konsumorientierungen

Der „klassische“ Konsument (1960)

Der „neue“ Konsu-ment (heute)

Distanzabhängigkeit hoch niedrig

Mobilität niedrig hoch (differenziell)

Anteil N&G am Einzel-handelsgesamtumsatz

ca. 40% < 30%

Anteil Textilien, Beklei-dung und Schuhe

ca. 25% 14%

Ausgaben für Einrichtung und Elektrotechnik

niedrig stark gestiegen

Ausgaben für persönliche Dienste

niedrig stark gestiegen

ideeller Warenwert Mengenorientierung gruppenspezifisch diffe-renziert; Qualität, Zeit, Stress, Erlebniswert

Der „neue Konsument“: private Haushalte II

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Der „neue Konsument“: private Haushalte III

Konsumhandeln und

Konsumorientierungen

Der „klassische“ Konsument (1960)

Der „neue“ Konsu-ment (heute)

Grundorientierung Beständigkeit, Konsum als Versorgung

„Variety Seeking“, Kon-sum als Erlebnis

Koppelungshandeln Kompatibilität mit ande-ren Versorgungsgütern

Kompatibilität mit Ver-sorgungsgüter, Freizeit

und Kultur

Konsummuster differenziert nach Haus-haltszyklus

differenziert nach Haus-haltszyklus und Lebens-

stilgruppen

Prognostizierbarkeit gut berechenbar schlecht berechenbar

Ausbildung spezifischer Konsumententypen:Bequemlichkeitskäufer, „Smart Shopper“, „Schnäppchen-jäger“, Qualitätskäufer, Erlebniskäufer.

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• Der „hybride“ Konsument: Haushalte entwickeln je nach dem Kontext bestimmter Konsumakte unterschiedliche Konsumstrategien.

• Polarisiertes Konsumhandeln: Kombination des beson- ders preisgünstigen Erwerbs von Waren des Grund- nutzens mit hochpreisigen Artikeln des Zusatznutzens.

Der Wandel des Konsumhandelns von privaten Haushal-ten entspricht sehr genau den von der Regulationstheorie prognostizierten Entwicklungen; andere neuere sozial-wissenschaftliche Theorien (Handlungstheorien, Theoriendes Wertewandels und der Lebensstile, Habitustheorien,Theorien der neuen sozialen Ungleichheit) können die Ent-wicklung ebenfalls gut erklären.

Der „neue Konsument“: private Haushalte IV

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Branchenmix und Koppelungsbeziehungen in deutschen Innenstädten

BEDARFS-STUFE 1

BEDARFS-STUFE 2

BEDARFS-STUFE 3

Nach K. E. KLEIN, 1995

Koppelungsanteil

10%-25%

> 25%

DarmstadtOldenburgRegensburg

Haushalt

Schreibwaren/Zeitschriften

Nahrungs- undGenussmittel

Drogerie/Parfümerie

Bücher Bekleidung Schuhe

Spiel/Sport

Uhren/Schmuck

Foto/Optik

Quelle: G. HEINRITZ, K. E. KLEIN und M. POPP, 2003, Abb. 44, verändert SEMZOF0405/00/54

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Der „neue Konsument“: Andere Wirtschaftssubjekte

Die klassische Zentralitätsforschung konzentrierte sichso gut wie ausschließlich auf die Versorgung der priva-ten Haushalte. Dass alle anderen Wirtschaftssubjekteals Konsumenten zentraler Güter und Dienste auftreten,wurde weitgehend ignoriert. Deren Nachfrage beziehtsich auf den Einzelhandel und die quartären Dienste der Typen P und V.

Eine besonders wichtige Rolle spielen dabei die Wirt-schaftsdienste (Producer Services, Business Services,Commercial Services), die in den letzten drei Jahr-zehnten enorm an Bedeutung gewonnen haben undzentralörtliche Systemen immer stärker prägen.

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Wirtschaftsdienste…

… sind „ausgelagerte Unternehmensfunktionen“,die als spezialisierte Leistungen marktmäßig nach-gefragt werden (C. STAUDACHER, 1992, S. 262).

Sie weisen eine dominant zentrenorientierte räumliche Ver-teilung auf. Ihre Entwicklung wird durch die Entstehung ent-sprechender Bedarfe auf der Nachfragerseite gesteuert.

Die Entstehung dieses Bedarfs wird durch den erhöhtenWettbewerbsdruck und eine „Spirale der Kostensenkung“erklärt, was zum Rückzug auf Kernkompetenzen, zu Ratio-nalisierungsmaßnahmen und Professionalisierung zwingt.

Regulationstheorie und Globalisierungstheorien bietenfür diese Entwicklungen ein hohes Erklärungspotential.

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Handel im Wandel

Die Einzelhandelszentralität ist nahezu ausschließlich durchMarktmechanismen und ökonomische Determinanten be-stimmt.

Der Einzelhandel kommt von zwei Seiten in Bedrängnis:

• durch einen verschärften Wettbewerb und Erfordernisse der Kostensenkung als Hintergrund betriebswirtschaft- licher Optimierung;

• durch den „neuen“ Konsumenten, dessen Konsum- handeln immer komplexer und differenzierter wird.

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Dimensionen des Wandels• Vergrößerung der Verkaufsfläche: Überkapazität von etwa 50%; „Flächenwahnsinn“.

• Rückläufige Betriebszahlen: Im Lebensmitteleinzelhan- del ist die Zahl der Betriebe in den letzten 40 Jahren auf ein Fünftel gesunken.

• Unternehmenskonzentration

• Internationalisierung

• Betriebsformenwandel

• Umbau der Standortsysteme: Zusätzlich zum „primären Handelsnetz“ entstanden das „sekundäre“ (verkehrs- orientierte Standorte in der Zwischenstadt), „tertiäre“ und „quartäre“ Handelsnetz.

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Die öffentliche Hand als Produzent von Zentralität

Entwicklungstrends:

• Deregulierung: kulturelle Funktionen, Post, Bildungs- wesen, Verkehrswesen; Übertragung an Holdings.

• Effizienz- und Einsparungsmaßnahmen: erfassen in der Zwischenzeit auch hoheitliche Dienste (Gendar- merie, Polizei, Gerichtswesen).

• Die gesetzten Dienste sind ein besonders wichtiges Grund- element zentralörtlicher Systeme, weil sie für die Repro- duktion der hierarchischen Struktur von Zentralität eine ent- scheidende Rolle spielen.

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Veränderung der Rahmenbedingungen I

• Globalisierung

• Regionalisierung

• Telekommunikation

• Demographische Entwicklung und Haushaltsstruktur

• Veränderung der Siedlungsstruktur

• Wandel des Verkehrssystems und der Erreichbarkeit

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Das Agglomerationsprinzip und seine Regionalisierung

Das Agglomerationsprinzip (Ballung von Anbietern zen-traler Dienste und Güte in einem Zentralen Ort) wird in dieTheorie der Zentralen Orte axiomatisch eingeführt und nicht näher begründet.

Aus der Sicht der Produzenten von Zentralität lässt sichdas Agglomerationsprinzip durch Agglomerationsvorteilebegründen: Anbieter bestimmter zentraler Dienste und Güter haben betriebliche Vorteile, wenn am gleichen Ortmehrere Anbieter der gleichen oder anderer Branchenvorkommen.

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Agglomerationsvorteile für zentrale Dienste und Güter

• Interne Ersparnisse: Kooperation bei Einkauf und Marke- ting, höhere Umsätze.

• Lokalisationsvorteile: für alle Branchen, bei denen die Kunden vor einem Kauf Vergleichsoperationen vornehmen, erwächst aus der räumlichen Ballung von Betrieben der gleichen Branche ein erheblicher Vorteil (Möbel, PKW, …).

• Urbanisationsvorteil: die räumliche Ballung von Betrieben verschiedener Branchen erbringt für alle Betriebe Vortei- le, weil der Gesamtstandort für die Konsumenten (Koppe- lungspotenziale) wesentlich attraktiver wird.

Agglomerationsvorteile für zentrale Dienste werden vorallem über Vorteilsfunktionen für die Nachfrager produziert!

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„Maßstabsvergrößerung“ (Regionalisierung) von Agglomerationsvorteilen

In der Vergangenheit haben sich derartige Agglomerations-vorteile für zentralörtliche Dienste und Güter auf Mikro- und Mesoagglomerationen (Ortskerne, Stadtteilzentren oder CBD) bezogen. Unter den heutigen Bedingungen (Mobilität der Konsumen-ten, Veränderung des Verkehrssystems und der Erreichbar-keit, Änderung des Siedlungssystems, Polyorientierung)werden derartige Ballungsvorteile auf der Maßstabsebenevon Makroagglomerationen wirksam.

Es entstehen großräumige Cluster zentralörtlicher Funktio-nen, die einander auf regionaler Ebene komplementierenund aufeinander bezogen sind (Suburbanisierung v. Z.).

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„Zentralörtliche Standorträume“

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Sind umzuwandeln in „Zentralörtliche Kooperationsräume“!

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Der Systemwandel marktorientierter Zentralität

RAHMENBEDINGUNGEN: WIRTSCHAFTSORDNUNGund EIGENTUMSORDNUNG,kultureller Entwicklungsstand, Organisation, politisch- wirtschaftliches System,

Technologie, Infrastruktur, Wirtschaftsrecht, Demographie, Konjunktur

Schaffung von Mittelnder Bedürfnisbefriedigung

Menschliche Bedürfnisse

BedarfeErkennen der Bedarfsstruktur

PRODUKTION VERTEILUNG KONSUM

Angebot von Güternund Dienstleistungen

Nachfrage nach Güternund Dienstleistungen

Verkehr, Interaktion

TAUSCH, ENTGELT

NUTZEN:

PROFIT, WERTSCHÖPFUNG

BEDARFSDECKUNG,BEDÜRFNISBEFRIEDIGUNG

MarktprozessMarktprozess

„ Fremd-bestim -mung “

Globalisierung und Regionalisierung, Liberalisierung, Deregulie-rung, Telekommunikation, demographische Entwicklung, sozioöko-

nomische Entwicklung, Veränderung der Siedlungsstruktur

Ausweitungder oberen

Reichweite,Pluralität der Lebensstile, „Shopping“ statt „Sich

Versorgen“, hohe

Mobilität vs.geringe Mo-bilität, Diffe-

renzierungder Kaufkraft,Bedeutungs-

gewinn derWirtschafts-

dienste

Veränderungen des Verkehrssystemsund der Erreichbarkeit

Ausweitung der unterenReichweite,„Kosten-senkungs-spirale“,postford. Betriebs-wirtschaf-ten, Substi-tution von Arbeit durch Fläche, etc.

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Theorien zur Darstellung und Erklärung des aktuellen Systemwandels von Zentralität

„Framing“: Strukturationstheorie, Handlungstheorien

RAHMENBEDINGUNGEN: WIRTSCHAFTSORDNUNGund EIGENTUMSORDNUNG,kultureller Entwicklungsstand, Organisation, politisch- wirtschaftliches System,

Technologie, Infrastruktur, Wirtschaftsrecht, Demographie, Konjunktur

Schaffung von Mittelnder Bedürfnisbefriedigung

Menschliche Bedürfnisse

BedarfeErkennen der Bedarfsstruktur

PRODUKTION VERTEILUNG KONSUM

Angebot von Güternund Dienstleistungen

Nachfrage nach Güternund Dienstleistungen

Verkehr, Interaktion

TAUSCH, ENTGELT

NUTZEN:

PROFIT, WERTSCHÖPFUNG

BEDARFSDECKUNG,BEDÜRFNISBEFRIEDIGUNG

MarktprozessMarktprozess

„ Fremd-bestim -mung “

Agglomerationstheorien, Regulationstheorie, Theorien des Werte-wandels, Theorien der Lebensstile und der sozialen Ungleichheit,

Theorien der politischen Ökonomie, Globalisierungstheorien

Regulati-onstheorie,

Theorien des Werte-

wandels, Theorien

der Lebens-stile und

der sozia-len Un-

gleichheit,Habitus-theorien

Regulationstheorie; Theorien desWertewandels, der Lebensstile und

der sozialen Ungleichheit

Regulati-onstheorie,Agglome-rations-theorien, Theorien der politi-schen Öko-nomie, Glo-balisie-rungstheo-rien

„Triviale“ Theorien

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AirportCenter:AirportCenter:Das größte Ein-Das größte Ein-

kaufszentrum West-kaufszentrum West-österreichs, das nachösterreichs, das nach den gesetzlichen Be- den gesetzlichen Be-stimmungen gar keinstimmungen gar keinEinkaufszentrum ist.Einkaufszentrum ist.

Quelle: SalzburgerQuelle: SalzburgerNachrichten, 26.6. 1998Nachrichten, 26.6. 1998 SEMZOF0405/00/67

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AirportCenter, die ErsteAirportCenter, die Erste

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AirportCenter - das geheimnisvolle Flächenwachstum

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AirportCenter, die DritteAirportCenter, die Dritte

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AirportCenter, die VierteAirportCenter, die Vierte

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ZOREBericht5/2/56

Bürocenter WalsQuelle: SN v. 17. 4. 2004, S. 42 Projektentwickler: GWP-Bauträger

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AirportCenter, die FünfteAirportCenter, die Fünfte

Aktuelle Ausbaupläne:

• Neues Design, Umbau

• Vergrößerung auf 75.000 m2 Verkaufsfläche

• Factory-Outlet-Center

• Umwidmung der Flächen Schwaighofer von „Möbel-Fachmarkt“ auf „Einkaufszentrum“

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Europark – ein „gutes“ Einkaufszentrum?

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Wirtschafts-Wirtschafts-bund contrabund contra

Landes-Landes-regierungregierung

Quelle: SN v. 22. 5. 2001Quelle: SN v. 22. 5. 2001Lokalteil, S. 24Lokalteil, S. 24

„„Wer Europark-Erweiterung genehmigt,Wer Europark-Erweiterung genehmigt,hat größtes Verkehrschaos in Stadt hat größtes Verkehrschaos in Stadt und Land zu verantworten.“und Land zu verantworten.“

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Das Beispiel „Grüner Wald“ Salzburg-SamQuelle: SN v. 17. 4. 2004, S. 39/40 Projektentwicklung: GWP Bauträger