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[J. Orn. 404 [ I00 Zur Entdeckung yon Pipra vilasboasi Von Helmut Sick Funda~o Brasil Central, Rio de Janeiro Mit Farbtafel V. [Vor kurzem hat ERNST MAYRvorauszusagen gewagt, man werde in der Periode von I956--1965 schwerlich mehr als 20 neue Vogelarten finden, da sich die Kurve der Entdeckungen rasch zum Null-Horizont hinabseukt (J. f. Orn. 1957, p. 35). Schon yon 1956 bis Januar 1959 sind indessen mindestens 10 markante Arten beschrieben worden, darunter auch solche, die yon dentschen Forschungsreisenden entdeckt wurden: 2 von GERD HEINRICn in Angola, 2 von Dr. MARIA KOEPCKE in Peru, 2 von Dr. HELMUT SICKin Brasilien. Eine der von Dr. SICK entdeckten Arten, Pipra vilasboasi, abgebildet auf unserer Farbtafel V, zeichnet sich durch ihre Sch5nheit aus und fiigt sich wiirdig in den bunten Kranz anderer amazonischer Pipra-Arten ein, die ROBERTSCHOLZ zum Vergleich hinzu- gefiigt hat. Diese sind, Tie fast alle Arten der Familie Pipridae, schon im 19. Jahrhun- dert beschrieben worden: Pipra iris 1851, P. nattereri 1864, P. coronata 1825. Im 20. Jahrhundert war aus der Gattung Pipra bisher nut die seh5ngefiirbte Pipra anomala hinzugekommen, 1925 von TODD aus Santar6m an der Miindung des Rio Tapajbs be- schrieben, yon der man nut ein einziges C~ kennt. Wit danken Herrn Dr. SICK daffir, dal~ or dem Journal fiir Ornithologie eine ein- drucksvolle Schilderung der Umst~nde gab, die zu seinem fiberraschenden Fund gefiihrt haben. Sehriftleitung] Die Aussicht, eine besonders abgelegene Ecke Zentralbrasiliens kennen zu lernen, verlockte mich 1957 dazu, erneut ins Innerste Siidamerikas vorzustoBen. Ausgangspunkt war die in Siid-Par~ zwischen Xingh und Tapaj6s gelegene ~Serra do Cachimbo (Pfeifengebirge), deren erste Begehung ich 1950 mitgemacht butte; Ziel sollte der obere Rio Cururfi, ein rechter NebenfluI3 des Tapaj6s sein, etwa 200 km nordwestlich des Pfeifengebirges. Die Expedition der Funda~o, in deren Dienst ich stand, hatte siidliche Zufl/isse des Curur6 im September 1956 erreicht und fund endlich im M~rz 1957 einen Ort, der sich fiir den Bau eines Flugplatzes zu eignen schien. Das Gebiet war voll- st/~ndig unbekannt, seine Erkundung wurde zur schwierigsten Aufgabe, die die Fundac~o in langj~ihriger T/~tigkeit zu bew/~ltigen barrel). Ein Tell meiner Jagd- ausriistung wurde im April 1957 am Curur6 mit Fallschirm abgeworfen, ich selbst flog kurz danach mit einer Douglas der brasilianischen Luftwaffe yon Rio de Janeiro zur Serra do Cachimbo (fiber 2000 kin), yon wo reich ein Kleinflugzeug der Fundag~o zum Cururfi bringen sollte. Die versprochene Maschine kam nicht. Dafiir brachte reich schlie$1ich ein Flug- zeug des Indianerschutzdienstes yore Pfeifengebirge zum Cururd -- Cep/ick und 1) Der U n t e r 1 a u f des Cururt~ wurde schon Anfang unseres Ja,hrhnnderts n~her bekannt, und zwar dnrch die Initiative dentscher FranziskanermSnche, die bier, yon Norden (vom Amazonas) herkommend, eine Station zur Missionierung der ' " Munduruku-Indlaner errichteten.

Zur Entdeckung vonPipra vilasboasi

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Page 1: Zur Entdeckung vonPipra vilasboasi

[J. Orn. 404 [ I00

Zur Entdeckung yon Pipra vilasboasi Von Helmut Sick

F u n d a ~ o Bras i l Central , Rio de Janei ro

Mit Farbtafel V.

[Vor kurzem hat ERNST MAYR vorauszusagen gewagt, man werde in der Periode von I956--1965 schwerlich mehr als 20 neue Vogelarten finden, da sich die Kurve der Entdeckungen rasch zum Null-Horizont hinabseukt (J. f. Orn. 1957, p. 35). Schon yon 1956 bis Januar 1959 sind indessen mindestens 10 markante Arten beschrieben worden, darunter auch solche, die yon dentschen Forschungsreisenden entdeckt wurden: 2 von GERD HEINRICn in Angola, 2 von Dr. MARIA KOEPCKE in Peru, 2 von Dr. HELMUT SICK in Brasilien.

Eine der von Dr. SICK entdeckten Arten, Pipra vilasboasi, abgebildet auf unserer Farbtafel V, zeichnet sich durch ihre Sch5nheit aus und fiigt sich wiirdig in den bunten Kranz anderer amazonischer Pipra-Arten ein, die ROBERT SCHOLZ zum Vergleich hinzu- gefiigt hat. Diese sind, Tie fast alle Arten der Familie Pipridae, schon im 19. Jahrhun- dert beschrieben worden: Pipra iris 1851, P. nattereri 1864, P. coronata 1825. Im 20. Jahrhundert war aus der Gattung Pipra bisher nut die seh5ngefiirbte Pipra anomala hinzugekommen, 1925 von TODD aus Santar6m an der Miindung des Rio Tapajbs be- schrieben, yon der man nut ein einziges C~ kennt.

Wit danken Herrn Dr. SICK daffir, dal~ or dem Journal fiir Ornithologie eine ein- drucksvolle Schilderung der Umst~nde gab, die zu seinem fiberraschenden Fund gefiihrt haben.

S e h r i f t l e i t u n g ]

Die Aussicht, eine besonders abgelegene Ecke Zentralbrasiliens kennen zu lernen, verlockte mich 1957 dazu, erneut ins Innerste Siidamerikas vorzustoBen. Ausgangspunkt war die in Siid-Par~ zwischen Xingh und Tapaj6s gelegene ~Serra do Cachimbo (Pfeifengebirge), deren erste Begehung ich 1950 mitgemacht butte; Ziel sollte der obere Rio Cururfi, ein rechter NebenfluI3 des Tapaj6s sein, etwa 200 km nordwestlich des Pfeifengebirges.

Die Expedition der Funda~o, in deren Dienst ich stand, hatte siidliche Zufl/isse des Curur6 im September 1956 erreicht und fund endlich im M~rz 1957 einen Ort, der sich fiir den Bau eines Flugplatzes zu eignen schien. Das Gebiet war voll- st/~ndig unbekannt, seine Erkundung wurde zur schwierigsten Aufgabe, die die Fundac~o in langj~ihriger T/~tigkeit zu bew/~ltigen barrel). Ein Tell meiner Jagd- ausriistung wurde im April 1957 am Curur6 mit Fallschirm abgeworfen, ich selbst flog kurz danach mit einer Douglas der brasilianischen Luftwaffe yon Rio de Janeiro zur Serra do Cachimbo (fiber 2000 kin), yon wo reich ein Kleinflugzeug der Fundag~o zum Cururfi bringen sollte.

Die versprochene Maschine kam nicht. Dafiir brachte reich schlie$1ich ein Flug- zeug des Indianerschutzdienstes yore Pfeifengebirge zum Cururd -- Cep/ick und

1) Der U n t e r 1 a u f des Cururt~ wurde schon Anfang unseres Ja,hrhnnderts n~her bekannt , und zwar dnrch die In i t ia t ive dentscher FranziskanermSnche, die bier, yon Norden (vom Amazonas) herkommend, eine Station zur Miss ion ie rung der ' " Munduruku - Ind l ane r errichteten.

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Heft4] 1959 J Zur Entdeckung yon Pipra vilasboasi 405

Pr~iparator sollten am n~chsten Tag folgen. Es wurde alles anders. Die Piste am Cururfi war welch wie eine Matratze und so gewellt, dab man nicht von einem Ende zum anderen sehen konnte. Niemals getraute sich wieder ein Pilot dorthin, womit wir vollst£ndig abgeschnitten waren. Mir fehlten die wichtigsten Sachen, selbst Kleidung und Medikamente. Als Pr£parierbesteck mul~ten ein Taschen- messer und eine Nagelschere dienen, die Pinzette versuchte ich durch das pfriem- artige Geweih eines Spiel3hirsches zu ersetzen. Die Lebensmittel der Truppe land ich schon bei meiner Ankunft auf ein Minimum reduziert. GrSi3eres Haar- und Federwild gab es kaum, u n d e s fehlte sehr die Nihe eines Flusses zum Ffschen. Unsere Hauptnahrung bestand in Allen, die yon Eingeweidewiirmern strotzten. Schliet3lich ging uns sogar das Wasser aus, da Briinde das ~Biichlein, an dem das Lager stand, zum Versiegen brachten. Das Feuer wurde yon wilden Indianern entfacht, die wir selbst nie zu Gesicht bekamen, die uns aber sicher st£ndig beobachteten. Nach einem Monat kam mein Pr'~parator Raimundo, zugleich Tele- grafist der F unda~o (jetzt freilich ohne Radio!), zu FuB v o n d e r Cachimbo, nach einem mSrderischen Marsch yon 9 Tagen.

Das Gebiet war im gro•en Ganzen eben und gliederte sich in zwei verschiedene Landschaftsformen: 1. ausgedehnte, sonnendurchgliihte Kamps mit viel Cestriipp und Niederwald, zum Tell felsdurchsetzt, ein Eldorado ffir Klapperschlangen (Crotalus) und 2. hoher amazonischer Trockenurwald, die ,,Mata Geral". Wir befanden uns am Nordrande des zentralbrasilianischen Hochplateaus, dem auch das Pfeifengebirge (410 m) angehSrt. Unser Platz ,,Alto Cururfi" lag sogar noch etwas hSher als das Cachimbo-Massiv. Der Hauptlauf des Cururfi mit seinen Gras- fl~chen und Niederungsw£1dern war noch vor uns.

Zu den wenigen Bewohnern der verwachsenen Kamps gehSrte der seltene Zwerg- spiei3hirsch (Mazama rondoni). In manchen Dickichten verriet sich die lang- schwiinzige Melanopareia torquata (ein merkwiirdiger Rhinocryptide) durch ihr monotones Pfeifen, an feuchten Stellen ffihrte Crypturellus cinereus, eines der scheuesten Steil3hfihner Amazoniens, sein heimliches Dasein. An den Waldri~ndern knarrte Elaenia ruficeps. :SchmuckvSgel waren in den kampgesiiumten Galerie- w~ldern durch Neopelma pallescens, Schiffornis turdinus und Xenopipo atronitens vertreten.

Meine Hauptaufmerksamkeit galt dem Hochwald. Er wies in jeder Hinsicht typisch amazonische Elemente auf, so den BrasilnuI3baum (Bertholletia excelsa), Kautschukb~ume (Hevea), schwebende Blumenampeln mit bissigen Ameisen (Camponotus, Azteca) usw. An Haarwitd gab es vor allem Affen: Spinnen-, Brfill-, Satans-, Kapuziner-, Totenkopf- und S'pringaffen (Ateles, Alouatta, Pithecia, Cebus, Saimiri und Callicebus). Von Groi3vSgeln sei der hellrote Ara (Ara macao) und der Trompetervogel (Psophia viridis) genannt. Ferner kamen einige mehr am oberen Amazonas beheimatete Formen vor, z.B. der prachtvolle groBe, mit dem Quesal verwandte Nageschn~bler Pharomachrus pavoninus und der mit einem rostroten Latz gezierte Kolibri Polyplancta aurescens. Ich land hier auch

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den noch wenig bekannten Bartvogel Capito dayi (SICK 1958, Condor 60, p. 339). Die •esonderheiten der Kleinvogelwelt zu ergrfinden, war oft nicht leicht.

Im dichten Unterholz hausten die in Amazonien als Amulett begehrten

ZaunkSnige Microcerculus marginatus und Leucolepis modulator, die zu den besten S~ngern der Hylaea gehSren, und verschiedene zum Tell seltene boden-

lebende AmeisenvSgel wie Dichrozona cincta, Phlegopsis nigromaculata und Myr- mornis torquata. Was ~Schmuckviigel anlangt, so gab es Piprites chloris, Tyran- neutes stolzmanni, Neopipo cinnamomea, Heterocercus linteatus, Pipra erythroce- phala, Pipra pipra, Manacus manacus und Machaeropterus pyrocephalus.

Am 2. Juli bekam ich das erste Exemplar meiner Goldkopfpipra -- Pipra vilas- boasi --, AnlaJ] dieses Artikels und unserer Farbtafel. Im tiefsten Hochwald, am

Rande eines kleinen ~aches, wo auch Machaeropterus pyrocephalus verkehrte und

der melodische Unkenruf der Siigeracke Baryphthengus martii erscholl, war mir

schon Tage zuvor ein anspruchsloses Stimmchen aufgefallen: ged~mpftes tak-fiht,

in Abst~nden regelm~Big wiederholt. Selbst bei Sonnenuntergang, als sich bereits abendliche Schatten im Waldesgrunde ausbreiteten, hatte ich dieses Locken, das

man nur zu leicht fiberhSrte, notiert. Mir war bereits der Cedanke gekommen, es kSnnte sich bei dem Rufer um einen markierenden Schmuckvogel handeln. Durch

eine Liicke im dichten Laub wurde ich nun endlich des Vogels ansichtig. Er sa9 etwa sechs Meter hoch allein auf einem diinnen Ast, regungslos. Mit Widerwillen

machte ich Dampf auf das ahnungslose GeschSpf -- und alsdann las ich ein grfin- gl~nzendes Federb~ltchen mit golden schimmernder Kappe und schwefelgelbem

Bauch vom Boden auf: eine wunderschSne, mir nicht bekannte Pipra/Sparer fand

ich best~tigt, dal3 dieser Schmuckvogel fiir die Wissenschaft neu war -- eine Ent-

deckung, die wesentlich dazu beitrug, die auBerordentlichen ,Strapazen dieser Reise wettzumachen. Die Kennzeichen der Art babe icb schon kurz zusammengestellt

(Journ. f. Orn. 100, 1959, p. 111 und Rev. Bras. Biol. 19, 1959, p. 13--16). Den Namen gab ich zu Ehren der Gebriider VISAS BoAs, Orlando und Claudio, lang-

j~hrige Fiihrer der Expeditionen der F'undag~o -- diejenigen M~nner, deren hie erlahmender Energie wir die Erreichung des Cururfi von iSiiden her zu verdanken

hatten. Es seien jetzt noch einige morphologische, zoogeographische und biologische

Ergi~nzungen fiber Pipra vilasboasi und ihre Verwandten gegebcn.

Pipra vilasboasi 3 ~ ~ ad., 2., 16. und 17. Juli 1957. -- Aul]ens~ume der Ober- fiiigeldecken, der Schwingen und des Schwaazes gelbgriin wie der Rficken. Innenfahnen der Sehwingen und Schwanzfedern schw~rzlich. Fliigelbug, Unterfliigeldecken und Axilla- ren hellgelb, etwas heller als der schwefelgelbe Bauch. Innens~ume der Schwingen wei]lich, etwas heller und breiter als bei nattereri. Unterschnabel am jetzf fast zwei- j~ihrigen Balg dunkelgrau wie bei einem nattereri (~ ad. Xingfl, Mato Grosso, 1948, hingegen haben alle mir vorliegenden iilteren nattereri-B~lge aus Par~ von S~ETHLACE hellbraunen Unterschnabel. Weiteres siehe Tabelle. Pipra vilasboasi ist meines Wissens die einzige Pipra, bei der sich gelbe Farbe mit Glanz verbindet. Die gelbgriine Aufhellung am Biirzel ist wie ein Auftakt zu der golden schimmernden Kappe.

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Journal ftir Ornithologie Bd. 100 Tafel V

V i e r a m a z o n i s c h e P i p r i d e n

Oben: Pipra vilasboasi Sick. -- Mi t te : Pipra nattereri Sc l a t e r -- U n t e n l i n k s : Pipra iris Schinz -- U n t e n rechts : Pipra coronata caelesti-pileata Goeldi

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Heft 4] 1959 ] Zur Entdeckung von Pipra vilasboasi 407

Tabelle 1. Vergleich yon Pipra vilasboasi, Pipra obseura, Pipra nattereri

"~ ~ ad. 2852 Typus

~ ~ ad. 2936

~ ~ C~ ad. 2949

~" 9 ad. 2907 Typus

~ ad. ? 2937

Gewicht (g)

7,5

- 8

7,5

MaBe (ram) Frisch-F~irbung

Lauf, Flfigel Schwauz Schnabel 1) Schnabel Zehen Iris

6 52 27

51 28

52 30

55

6,3

6,5

7,5

O. S. schwarz, braun' seine Schneide vor der Spitze

weiBlich; gelb U. S. blaugrau

O.S. schwarz, U. S. blaugrau

gelb- braun

weiB- grau

braun- gelb

"~. ~ ad. 9692) ? 54 ? 7 O.S. schwarz, hell

~ distale H~lfte gelb- grau- "~ 9 ad. 12592) ~ ~ - - ~ 7,3 aufgehellt; braun

ad. 1 62 - 6,9 u . s . g aub au gelb )

t) Vorderes Ende des Nasenloches bis zur Spitze; auch dieses Ma3 gibt keinen hinreichenden Eindruck vonder tats~ichlichen Verschiedenheit zwischen vilasboasi einerseits und obscura-nattereri andererseits.

2) Alto Xingfl, No.rd Mato Grosso. a) Teles Pires, Nord Mato Grosso. 4) E. SNrTHSAGE gibt die Irisfarbe yon nattereri aus Mittel-Par£ als weiB an.

W~hrend wir uns bemiihten, mehr Exemplare von vilasboasi zu beschaffen, kam eine Pipra in meine H~inde, die man unter den gegebenen Umst~inden und bei oberfliichlicher Betrachtung fiir das noch unbekannte Weibchen des Goldkopfes halten konnte. Mir fiel jedoch gleich auf, dab der Vogel im Fleisch grSBer und gr5ber gebaut war als das einzige mir damals zur Verfiigung stehende vilasboasi- M~innchen. Das Gewicht dieses Weibchens lag etwas hSher, seine Iris war braun- gelb, nicht weiBgrau. SchlieBlich paBte auch der blaugrfine Gefiederton nicht zu vilasboasi. Das Ovar des Vogels befand sich in Ruhe, der Sch~del war abet ganz

pneumatisiert.

Einige Tage spiiter brachte mir Raimundo ein weiteres altes M~nnchen von vilasboasi und zugleich eine ~hnliche, abet nicht goldk5pfige Pipra, welche sich als M~nnchen mit unaktiven Hoden, aber verknSchertem Sch~del entpuppte -- kS handelte sich also um kein Jungtier (die im selben Monat erlegten 3, das Prachtkleid tragenden M~nnchen yon vilasboasi hatten stark odor mittelstark entwickelte Testikel)2). In der GrSBe und der Tendenz zu blaugriiner Gefieder-

2) W~hrend es h~iufig vorkommt, dab ein Kleinvogol mit knorpeligem, noch nicht pneumati- siertem Sch~ideldach in die Reife seiner Funktionen eintritt -- bei manchen VSgeln, z. B. Macrochires und Furnariiden, scheint der Sch~idel iiberhaupt nicht ganz lufthaltig zu werden -- pflegt ein vcrknSchertcs viillig pneumatisiertes SchSdeldach die Erreichung des Alterszustandes zu beweisen.

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f~rbung n~herte sich dieses abzeichenlose M~nnchen dem zuvor genannten Weib- chen. So faBte ieh diese beiden ~Stficke vorl~ufig als Pipra obscura zusammen. Erg~nzend zu Journ. f. Orn. 100, 1959, p. 111 sei fiber diese noch nicht gekl~rte Form, deren Typus (9) gleich dem yon vilasboasi im Museu Naeional, Rio de Janeiro, liegt, jetzt noch folgendes mitgeteilt:

Pipra oSscura ~. ad., 10. Juli 1957. - Au~ens~ume der grol3en und mittleren Ober- fliigeldecken dunkelgrfin wie der Riicken. Innenfahnen der Schwingen und der Schwanz- federn schw~rzlich. Kinn bis einschlie/]lieh der Brust dunkelgriin, etwas dfisterer als bei nattereri. Bauch, Unterleib, Hosen, Unterschwanzdecken matt olivgelbgriin, Flanken dfister griin verwaschen. Fliigelbug, Unterflfigeldecken und Axillaren yon der Farbe des Bauches. Innens~ume der Schwingen weil]lich. Schnabelf~rbung am Balg wie bei vilas- boasi und frischen nattereri. Beinf~rbung am Balg dunkler als bei vilasboasi und ffisehen nattereri; N~gel stechen hell hornfarben ab. Weiteres siehe Tabelle. Im leichten Blauton der Oberseite und durch das Fehlen des blauabgesetzten Oberkopfes kommt der Vogel n~her an Pipra iris heran als an nattereri; er gleieht abet nattereri ira Schna- bel, der ffir den Gesamteindruck so wesentlieh ist.

Pipra obscura (~, nach der Sch~delverknScherung zu urteilen ad., 16. Juli 1957. - Kopf, Rfieken, Oberfliigeldeeken, Aul]ens~iume der Schwingen und des Schwanzes clunkel- grfin, etwas leuehtender als bei dem obscura-~, auf der rechten Schulter deutlich in Blau spielend. Biirzel und Oberschwanzdecken etwas gelbgriin aufgehellt. Innenfahnen yon Schwingen und Schwanzfedern schw~rzlich. Unterseite in ihrem vorderen grfinen Bereich etwas gelb verwaschen. Bauch, Unterleib, Hosen, Untersehwanzdecken intensiv gelb- grfin, ~ihnlich den ~ ~ ad. yon vilasboasi, nattereri und iris, damit betr~chtlich lebhafter als bei dem obscura-~. Bug, Unterfliigeldecken und Axillaren etwas blasser gelb als die Unterseite, aber leuehtender als bei dem obscura-~.. Schnabel wie nattereri, seine Farbe am Balg gleicht der yon dem obscura-~. Die Beine sind deutlich heller als bei diesem Stiiek, sie ~hneln vilasboasi. Weiteres siehe Tabelle.

Dal] wir als n~ehste Verwandte der neuen Schmu&vSgel vom Cururd Pipra nattereri anzusehen haben, erkI~rt sich am besten aus dem Habitus und aus den Kennzeichen, die nach Abzug der m~nnlichen sekund~ren Geschleehtsmerkmale iibrigbleiben -- also praktisch das Weibchenkleid. Unter dieser Perspektive gesehen gehSrt aueh Pipra coronata hierher. Pipra iris weieht dureh den viel hSheren und breiteren, hellen :Schnabel etwas mehr ab. Besonders wichtig war der Vergleieh mit Pipra gracilis Hellmayr (1906, I bis VI, 8, p. 3 9 - 4 0 ) , von NATTE~RER August 1826 be! Engenho do Gama am Rio Guapor~ in West-Mato Grosso gesammelt, nur in einem Weibchen bekannt. H~LLMAYR zog diesen Vogel sp~ter selbst zu nattereri, welchen Entsehlul3 aueh ich an Hand meines ffisehen Ver- gleichsmaterials aus Nord-Mato Grosso gereehtfertigt land3). Pipra gracilis zeieh- net sich besonders dadureh aus, dal] ihr Oberkopf nieht bl~ulich schattiert ist wie meist bei typischen nattereri, sondern die grfingl~nzende F~rbung der fibrigen Oberseite teilt. Darin ~hnelt gracilis 4 anderen mir vorliegenden nattereri-~9 : 2 aus Mato Grosso (R. Jamarl , Comm. Rondon, Juli 1914 und R. Teles Fires,

8) Den Typus yon gracilis brachte mir Herr Dr. v. ROKITANSKY t~reundlic.herweise naeh ttelsinki zum XII. Internationalen Ornithologen-Kongrel], worauf reich dieser altehrwiirdige Balg, zusam- men mit meinen noch unbeschriebenen VSgeln a.us Par~, bis ins nSrdlichste Lapp]and begleitete -- w0hl das erstemal, dab solche tropische Siidamerikaner den Polarkreis iiberschritten! Sp~ter schaffte ich Pipra gracilis seibst nach Wien zurii&.

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F. B. C., 8ICX, August 1950) und 2 aus Par£ (R. Tapaj6s: Vila Braga und Boim, SNETnLAO~. 1911 und 1917). 5 weitere nattereri-~ aus denselben Gebieten (S. JoRo do Norte, RO~rDON, Juli 1909 und Alto Xingfl, Sick:, Juni 1949, beides Mato Grosso; 2 Vila Braga und 1 Boim, S~rETH~AG~., Parg) haben das Blau am Oberkopf mehr oder weniger ausgesprochen. 'DaB auch das obscura-~ und ebenso das obscura-~ das Blau am Kopf vermissen lassen, wurde bereits gesagt; das- selbe gilt fiir alle iris-~9. Auch die Ausdehnung des Dunkelgriin der Unterseito und die Intensitgt des Gelb am Unterleib variieren; bei meinen 2 nattereri-~9 aus Mato Grosso bedeekt das Griin die ganze Brust, ghnlich wie bei dem obscura-~ yam Cururfi. Was den auffallenden Blauton der Schwingensgume dieses letzteren Vogels anlangt, so kanu man eine Andeutung davon auf den distalen Sgumern der innersten Schwingen meines nattereri-~ yon Teles Pires ahnen. Sollte es sich bei obscura um eine Form yon nattereri handeln?

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Abb . 1. Verb re i tungsgeb ie t e de r au f Tafel V da rges te l l t en P i p r a - A r t e m AC = Alto Cururf~, F u n d o r t yon P. v i l a s b o a s l - - SC = Se r ra do Cachimbo - TP = L a g e r am

Teles P i res - - XI = L a g e r am Ober l au f des R. Xingd .

D a m i t s i n d w i r b e r e i t s z u r g e o g r a p h i s c h e n V e r b r e i t u n g d e r h i e r behandelten Formen gekommen (s. Kiirtchen). Pipra nattereri war bisher nur aus dem Gebiet zwischen Tapaj6s (Westuferl, Rio Madeira (Ostufer) und Rio Guapor6 bekannt. Ein Yon SNETHLkoE am Ostufer des TapajSs (R. Jamauch!m, s. Kgrtchen

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R. Jam.) gesammeltes und zu nattereri gez~hltes d juv. steht Pipra iris nahe, wie schon HELLMAYR (1929, Field. Mus. Nat. Hist. Zool. XIII , p. 23) bemerkte, und wie ich jetzt selbst in Berlin sail, wo das Stiick liegt. Der Vogel ist sehr dick- und hellschn~blig. Daft ich nattereri in den letzten Jahren am rechten Ufer des Teles Pires (Karte TP) und gar im Quellgebiet des Xingfi (Karte XI) nachwies, weitet das Areal dieses Pipriden stark nach Osten aus, ein Gebiet, in dem man gar keinen solchen S chmuckvogel erwartet hatte.

Im 5stlichen Par£ (vom rechten Tapaj6s-Ufer bis Bel6m) wird Pipra nattereri yon Pipra iris abgelSst, hingegen westlich des Rio Madeira von Pipra coronata. Zweifellos sind diese 3 Formen, die einen Artenkreis bilden, nahe miteinander verwandt, welche Tatsache durch die so verschiedenen Prachtkleider der Miinn- then verschleiert wird4). Die AngehSrigen dieser Gruppe haben ein sehr bc- schri~nktes Vorkommen, mit Ausnahme von Pipra coronata, deren Gebiet sich von Brasilien nach Peril, Ecuador und Columbien hiniiberzieht und sich bis Zentralamerika ausdehnt. Pipra coronata zerfi~llt in zahlreiche, im M~innchen- kleid zum Teil stark differierende Rassen, die oft auch nur recht lokal verbreitet sind.

Es ist nun die Frage, wo sich nattereri und iris im ;Sfiden treffcn. Schon HELL- MAYR (I. C.) sprach die Meinung aus, daB sich diese beiden Formen mSglicher- weise geographisch ausschlieBen. Das mag sich best~tigen, wenn auch nicht ein- fach als westliche und 5stliche Vertretung, wie bisher angenommen. Die Ent- deckung einer so hervorstechenden neuen Art wie vilasboasi mit Affinit~t zu nattereri gerade in dem kritischen Gebiet, das sich zwischen die Areale yon nattereri und iris schiebt, ist von grol]em Interesse. Dadurch gewinnt auch das zwischen nattereri und iris intermediate Stiick vom Jamauchim -- ein Gebiet, das an den Curur6 und die Heimat yon vilasboasi (und obscura!) ziemlich nahe herankommt -- erneut besondere Bcdeutung. An weiteren SchmuckvSgcln be- obachtete ich in der n~chsten Umgebung von Pipra vilasboasi: Machaeropterus pyrocephalus, Tyranneutes stolzmanni und Pipra erythrocephala. Die weiteren am Alto Cururd vorkommenden Pipriden wurden bereits genannt.

In dem Waldteil, aus dem alle unsere Pipra vilasboasi und obscura stammten, fanden wir am 21. Juli 1957 ein mit Eiern belegtes ,Schmuckvogelnest. Dasselbe stand 1,60 m hoch in der Krone eines kleinen Biiumchens, wie sic hier fiberall als Unterholz wachsen. In seiner Kleinheit und umgeben von 20 cm langen, horizontal ausgebreiteten Bl~ttern sah man das Nest noch nicht, wenn man 1 m davorstand -- erst der abfliegende Vogel verriet es. Der Bau war ein flacher,

4) DaB die V e r s c , h i e d e n h e i t d e s P r a c h t k l e i d e s kein MaBstab fiir den Verwandt- schaftsgrad zu sein braucht, ist im Zusammenhang mit der Polygamle dieser Formen entwicklungs- geschichtlich zu versteben (vgl. meine Studie fiber die Balz der SchmuckvSgel, Abs,chnitt ,,Wesen der kollektiven Balz etc."). Die auffallende A b w e i c h u n g d e r A u g e n f a r b e yon coronata gegeniiber nattereri und iris (rot anstatt weig bis weii]lich) ist innerhalb geograpbischer Variation erkl~rbar; iihnliche F~lle sind bei Ieteriden (Cassidix), Corviden (Cyanocora~), Fringilliden (Pipilo), Accipitriden (Aecipiter) usw. bekannt.

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Heft4] 1959 ] Zur Entdeckung yon Pipra vilasboasi 411

kreisrunder Napf (Durchmesser 5, Muldentiefe knapp 1,5 em), zwei gabelartig gekreuzten ~sten angehiingt. Die Mulda bildeten feine, dicht aneinander gelegte Bastfasern, bis 1 mm breit. Aul3en und auf dem flachen Rand war das Nest mit

kleinen Stricken trockener Bliitter und mit m~arf

Abb. 2. Nest yon Pipra vil~bo~i oder P. obscura, gefunden 21. Juli 195"/.

Fasern (diese bis 4 am lang) besetzt; ein Igngliches Blatt hing 3 am frei herab. W~h- rend all dieses Material nur lose dutch Hinzufiigen yon ein wenig Gespinst haftete, war der Nestrand der Astgabel lest mit Spinnenf~den angewickelt: dicke Striinge des seidigen Gewebes zogen in Menge fiber den Nestrand zu den beiden diinnen Halte- gsten; zum Teil waren die Fiiden frei dutch die Luft gespannt -- so wie man ein Sprung- tuch mit Stricken festzurrt (s. Abb. 2). Das Nest erschien sehr hell, weft] bis weiBgrau.

Das Nest yon Pipra erythrocephala ist iihnlich in seiner Kleinheit und der reichlichen Verwendung yon Spinnweben. Die fiaehe Mulde gibt bei ihr gerade genug Auflage ffir die groB erscheinenden Eier, der briitende Vogel iiberragt das Nest hoeh. Der Nest- boden ist so fadenseheinig, dab es Moskitos gelingt, ihren Riissel hindurchzusehieben und an den nackten Jungv5geln yon unten zu saugen -- so wie man in Brasilien yon Mficken und Bremsen selbst durch eine Stoffhiingematte hindureh gestoehen wird. Nicht viel anders ist das Nest yon Pipra mentalis (SKuTCH 1949, Auk 66, p. 14), w~ihrend die Nester weiterer Pipriden, z. B. yon Chiroxiphia und Antilophia, ger~umiger sind.

Die (2) Eier waren weiB, am Aquator mit kleinen rostbraunen Fiecken besSt, die durch Verwaschung und die Mischung mit grauvioletten Unterflecken in eine 5 mm breite Schiirpe, welche bei einem Ei etwas gegen den stumpfen Pol bin ver- schoben ist, zusammenflieBen. Das Schalengewicht der beiden Eier betriigt gleich- miiBig je 0,062 g, das MaB ist 17,7X12,8 mm.

Zur Sicherung der ArtzugehSrigkeit des Nestes mugte man das Waibchen sammeln. Da tier von den Eiern gescheuchte Vogel sehr schnell in der dichten Vegetation am Boden zu verschwinden pflagte, ging ich so vorsichtig wie mSgliah zu Werke und nahm Raimundo zur Hilfe mit in den Wald. Wir ni/herten uns von zwei ~Seiten. Mein Begleiter hatte Auftrag, etwas zuriickzubleiben, um einen besseren Oberbliak zu behalten, wiihrend ich langsam an den Nestbaum heran- trat. Der Vogel thronte hoch auf dem zierliahen Ball. Das Tier war yon mir abgewandt, auf 1 m Abstand erkannte ich seine hellgelben Unterschwanzdecken und das spitze KSpfchen, dieses von der Seite. Als ich mit dem Gewahrlauf an einen Ast tippte, sprang der Vogel in Deekung vor mir ab und flog, frir reich unsichtbar, ins nahe Gebiisch. Dort erreichte ihn Raimundos Schrot. Wir stiirzten an den Fleck, we das Tier gefallen sein mul3te -- nichts als ein paar gelbe Federchen lagen am Boden oder hingen im umgebenden Gezweig. Wir suchten alles ab - - vergeblich. Mir blieb nichts anderes iibrig, als die Fadarn aufzuheben und als Beleg ins Schul]buch zu kleben. Nest und Eier wurden wohlverwahrt.

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So bleibt unklar, welcher der neuen Cururfi-Piprae das Gelege angehSrt -- eine dieser beiden Formen ist es bestimmt, wenn sich nicht noch herausstellen sollte, daS am Cururd aueh nattereri oder iris vorkommt. Von diesen beiden, fiber deren Eier auch noch nichts bekannt zu sein scheint, kSnnte das Nest -- nach dem n u t von fern gesehenen Weibchen und den Bauchfedern zu urteilen -- ebenfalls stammen.

Die Ern~hrung yon Pipra vilasboasi bestand nach Magenuntersuchungen in 2 F/illen nnr aus Friichten, in 1 Fall aus Frfichten und Insekten, letztere domi- nierend. Bei den 2 Pipra obscura fand ich nur Frfichte (kleinkernige Beeren). So best/itigte sich auch hier, dal3 die Ern~hrung der SchmuckvSgel nicht ausschlie$- lich vegetarisch ist, wie friiher angenommen wurde.

Weitere biologische Daten fiber diese Pipriden waren nicht zu erhalten. Weder bemerkte ich etwas an Balz~uBerungen (aul3er dem vorbereitenden Markieren yon Pipra vilasboasi), noch lieI3 sich das Zusammenkommen mehrerer M/innchen

feststellen.

Summary.

Account of the journey and the region where Pipra vilasboasi was discovered. Additio- nal data on color and measurements of Pipra vilasboasi and Pipra obscura and their relationship to Pipra nattereri, Pipra iris and Pipra coronata. Geographical distribution, including new reports of Pipra nattereri in northern Mato Grosso. Description of a nest with eggs of Pipra vilasboasi or Pipra obscura.

Das der Farbtafel als Vorlage dienende Aquarell ist der DO-G von Herrn ROBERT SCHOLZ als sein Beitrag zum ,,Tafelfounds" freundlicherweise gestiftet worden.